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Band ERDKUNDE STELLEN ZUM WERT DUMMLERS 4 FERD. Heft 32, THEORIE VON UND IM FORSCHUNGSPROZESS Hantschel Roswitha of theory and the evaluation Summary: Concerning in the research process of geography. techniques quantifying are the result of the statements under consideration The own to find a concept for the author's scientific attempt work by critical in epistemology of general literature reading and discussion and the philosophy of science. An attempt was made at the same time to set the positions taken up the two most movements by important contemporary against one another: that the of of which science", "analytical philosophy that of the "critical formalization, legitimizes against theory", which places a renewed emphasis on the link with action. An attempt has been made to allow what is held in common to by the seemingly positions contradictory those theses which sub emerge, and to adopt appeared - to be acceptable. jectively Problemstellung man Wenn versucht, das Arbeitsfeld der Verschiebungen unterworfen verandern. Solche standig alien Wissenschaftsbereichen Veranderungen, sind, sondern dafi sich auchMethoden, Verfahren und Tech niken in nicht als isolierte die Entwicklungen werden sozusagen angesehen werden sondern wesentlich -, dynamik" der allgemeinen wissenschaftstheoretischen Diszi ?Eigen vom Stand Diskussion beeinflufit, die mit mehr oder weniger grofier zeit licherVerzogerung Eingang in die Disziplinen findet. Wissenschaftstheoretische vor sind Reflexionen und Elke Tharun Ein Blick auf die Entwicklung und den augenblick lichen Stand der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie zeigt allerdings, dafi man von dieser Seite kein allge meingiiltiges ?Rezept" erwarten kann. Es gibt kein aus dem sich eine einheitliches Gedankengebaude, fiir wissenschaftliches Anleitung Vorgehen oder eine Abgrenzung der Aufgaben der Wissenschaft ableiten liefie. Annahme tischer oder Ablehnung basieren daher Aussagen personlichen letztlich miissen und Entscheidung wissenschaftstheore auf so auch einer inter pretiert werden. Auch die folgenden Ausfiihrungen aus resultieren dem und Diskussion der senschaftstheoretischen kritische durch Versuch, allgemeinen Literatur erkenntnisein Lekture und wis fiir Konzept eigenes wissenschaftliches Arbeiten zu finden. Dabei wurde versucht, die Aussagen der beiden wichtigsten Stromungen schaftstheorie" (AW) - und ?Analytisehe Wissen ?Kritische Theorie " - aus scheinbar widerspriich abzuwagen, gegeneinander Gemeinsamkeiten lichen Forderungen herauszuarbei ten und die - subjektiv erscheinen als annehmbar zu ubernehmen. den Thesen Was als lem dann notwendig und hilfreich, wenn TECHNIKEN QUANTIFIZIERENDEN DER GEOGRAPHIE*) konnen auftreten, der einzelnen plinen LAG/BONN Dezember 1978 zeitgenossischen Geogra phie zu umreifien, zeigt sich, dafi im Laufe der Diszi plinenentwicklung nicht nur die Schwerpunkte des Forschungsinteresses VER al ein Fach und was ?ist" Wissenschaft ?will" versucht, Wissenschaft? Fakten und menschlichen Wahrnehmungsbereiches und zu erklaren. Nach der Vertreter Auffassung des Ereignisse zu beschreiben der analytischenWissenschaftstheorie kann man dabei der nur Wahrheit vitat" wird tastend als naherkommen, ?soziale Angelegenheit" und ?Objekti verschiedener Wissenschaftler und ?ihrer gegenseitigen Kritik" (Popper 1969, 112) angesehen.Wissenschaft ist daher eine die die Wirklichkeit anhand von im in einer sich befindet zweifellos Sprache, Augenblick phie ?im LJmbruch" sel ankiindigt steht, wenn bzw. bereits solchen Situation. lution" hat zu Die einem sich ein Paradigmenwech ist. Die Geogra im Gange Revo sogenannte quantitative Zustand der Unausgewogenheit gefiihrt die Ebene des Quantifizierens wird teilweise iiber-, teilweise unterbewertet. Daraus ergibt sich die Aufgabe, die Ziele des Faches neu zu iiberdenken, die Forschungsschritte klar zu definieren und die neuen Moglichkeiten quantifizierender Techniken sinnvoll in den Ablauf wissenschaftlichen Vorgehens zu integrie ren. Aufsatz ge geht auf einen 1975 in Ljubljana *) Dieser 5 (Frank haltenen Vortrag zuriick, der inMATERIALIEN Fas ist. In die vorliegende furt/M., 1976) veroffentlicht unseres Manuskriptes der Einleitung sung haben wir Teile in die Verfahren ?Einfuhrung schen Geographie" aktuellen und Techniken und eingearbeitet Diskussionsstand angepafit. der die Aussagen empiri unserem Begriffen, Thesen und Theorien strukturiert. Dabei wird der Begriffwie die Sprachwissen schaft lehrt - als Sprachzeichen aufgefafit, das die Grundeigenschaft hat, b e 1 i e b i g (arbitrar) zu sein. Da die Benutzung eines Begriffes oder Sprachzei chens durch Konvention geregelt ist, wird deutlich, dafi Begriff und Realitat nicht gleichgesetzt werden konnen. Durch Begriffe wird die Realitat also weder ?widergespiegelt", noch ?abgebildet". Hard (1970) zeigt eindringlich, zu welchen Verwirrungen es fiihrt, wenn von Begriffen auf das Vorhandensein realer Objekte geschlossenwird. Daher konnen auch Begriffe, Inhalte deren z. T. teressen sein, mehr abhangen, nur sie konnen oder weniger von an der gut unseren sich weder In und Wertungen noch ?falsch" ?wahr" Fragestellung entsprechen. einer Forschung Band 242_Erdkunde_ Bei Begriffen (wie z. B. Mensch) interessiertden je weiligen Forscher im allgemeinen nicht die Komplexi tat der moglichen Begriffsinhalte, sondern nur be stimmte mal Eigen (z. B. Alter, Geschlecht). Einem Merk man kann oder Merkmale festzulegende schaften eine Dimension bestimmte zuschreiben, die sich durch die verschiedenen Moglichkeiten Merkmals auspragung Merkmal ergibt. Menschen eines ?Alter" ?23" oder ?39" e n Merkmalen pragung titativ tative z. B. So kann die Merkmalsaus das haben. Aufier diesen quan man kann auch quali z. B. So hat das Merkmal unterscheiden: die Merkmalsauspragung ?Geschlecht" ?mannlich". der oder ?weiblich" Theorien in Bedeutung der erhalten Forschung Begriffe durch ihreRolle als Elemente in einer Theo rie und/oder durch ihreOperationalisierbar k e i t.Haufiger als diese Art von Begriffen sind al lerdings empirisch nicht direkt fafibare Begriffe. Diese aufeinander definieren als Sie miis Thesen. bezogenen sen - ebenso wie die Thesen - die Kriterien der Ober priifbarkeit, besonders des Realitatsbezuges und des d. h. Informationsgehaltes, erfiillen. des Erklarungsvermogens, Wenn wir anfanglichWissenschaft als Sprache defi niert haben, die die Wirklichkeit anhand von Begrif fen,Thesen und Theorien strukturiert, so fiihrt das bisher Gesagte zu einer weiterfiihrenden Definition: Zu der Aussage, dafi Wissenschaft mit Hilfe von Theorien die Realitat beschreiben und erklaren und im ihrer Moglichkeiten Rahmen Besondere schliefilich kann man von Systeme 32/1978 auch machen Prognosen will. Die dafi Wissenschaft Tatsache, Realitat, davon sondern immer nur einen erforschen kann, hat zur nie die gesamte kleinen Ausschnitt unter Entstehung schiedlicherDisziplinen gefiihrt.Wenn wir aber nun mussen daher durch Merkmale gezielt fragen, was in diesem Disziplinenspektrum beschrieben werden, ?die Geographie" sei, so gibt uns die AW die Antwort, die direkt wahrnehmbar und mefibar sind. Solche dafi Wissenschaften keineswegs, wie oft behauptet mefibaren Tatbestande werden Indikatoren ge nannt. Je komplexer der zu erfassende Begriff ist, wird, durch ihr ?Objekt" bestimmt seien zumal sich verschiedene ein teilen konnen -, desto Disziplinen wird Objekt Indikatoren es, angemessene schwieriger finden. So kann zu eine Verstadterung) kann standig von Liste ganze zur operationellen Definition Indikatoren eines Begriffes (z. B. werden. herangezogen und verandert Diese erweitert Liste um werden, einen bestimmten Inhalt durch das Lautzeichen Begriffes zu vollstandiger des erfassen. Nicht immer allerdings fiihrt der Weg zur Bildung eines Indikators iiber ein theoretischesKonzept oder einen abstrakten Ausdruck und dessen Operationali sierung durch mefibare Tatbestande. Zuweilen wird auch der umgekehrteWeg beschritten:Man stellt ein sichtbares und zuweilen rie darstellt, Beispiele: mit nicht fest, dessen Auftreten ist. Auch vereinbar Theorien Phanomen bisher bestehenden ses Phanomen, das auf seine Ursachen den Ausgangspunkt Indikator genannt. 1. Der abstrakte Begriff die wird untersucht Theo einer neuen wird ?Verstadterung" zur Gliederung Schwellenwerte usw. Siedlungsdichte stellt das Phanomen der Berufs operationalisiert. unter ?Brache" Bedin gungen fest,die nach den bisherigen Theorien zur Ent stehung von Flurwiistungen nicht zum Brachfallen von Flurstiicken fuhrten.Das Phanomen ist also Indikator fiirbisher unbekannte Ursachen und soziookonomische Verhaltnisse. stammend messen werden sein konnen. es - nun ihrerseits an der Realitat konnen, und die wahr Voraussetzung fiir diese vielmehr solches Ding-an-sich . . . Ein gar nicht gibt. Fach ist nur ein abge von Proble Konglomerat ?ein Fach wissenschaftliches sogenanntes und konstruiertes grenztes men und Losungsversuchen. ge oder falsch empirische Prii fung ist allerdings, dafi die zu beurteilenden Satze 1o g i s c h richtig sind. Sind sie es, konnen sie mit konfrontiert und den Erfahrungen der Realitat schliefilich in einem dritten Schritt auf den Informa tionsgehalt ihrerAussage iiberpriiftwerden. es aber Was wirklich gibt, das sind die Probleme und die wissenschaftlichen Tra ditionen (Popper 1969, 108). Diesen Problemstellun gen liegen aber, wie Bartels (1970, 14) ausfuhrt, ?spezifische Grundperspektive(n)" zugrunde, die in eines zu einem be Sozialgeographie sind ?von der Konstituierung Grundfundaments der kategorialen . . . und mit Sozialwissenschaften und der Wirtschafts- Teil deutenden bestimmt einheitlichen und Wirtschafts- diesen weitgehend identisch" sind. Aus diesen Ausfiihrungen wird von durch Betatigung von die Verwendung deutlich, dafi sich anderen Tatigkeiten auszeichnet. Theorien Die Stellung der Theorie im Forschungsprozefi wird aber von den verschiedenen nen Wissenschaftstheorie ganz Stromungen unterschiedlich der moder bewertet. In der analytischen Wissenschaftstheorie (AW) ist Theorie sowohl Ausgangspunkt als auch Ergebnis wis Arbeitens. senschaftlichen Der Auffassung der Analy tischenWissenschaftstheorie, dafi Theorie ein hypothe tisch-deduktives Begriffe lassen sichzu S a t z e n oder T h e s e n ver - selbst aus einem vorwissenschaftlichen kniipfen, die Wissen dafi ein wissenschaftliches wissenschaftliche wird durch (definitorische) Indikatoren wie Arbeits platzindex, struktur, 2. Man sondern wie die Vertreter der System zweiten von Satzen grofien sei, widersprechen wissenschaftstheore tischen Stromung in Deutschland, ?Kritischen die Vertreter der Theorie". Die Entstehung von Theorien und ihrVerhaltnis zur Realitat Die Frage nach der Entstehung und Stellung von Theorien in der Wissenschaft ist eng verbunden mit der Diskussion um eine ?analytische" oder lytische" Wissenschaftsauffassung. Grob ?nichtana gesprochen Roswitha es dabei geht um einerseits oder Sozialwissenschaften sind oder iibertragbar tende Einheitswissenschaft Ausgehend tigung mit ? ana inwieweit Frage, gar evtl. gar zu kommt er durch die Obertragung der Ergebnisse auf die Sozialwissenschaften zu dem Schlufi, dafi fiir alle Wissenschaften die Satze der deduktiven Logik in gleicherWeise Geltung haben miissen. Er erkennt also nur eine einzige wissenschaftliche Methode an, eben die Deduktion als Methode des logischen Schliefiens, der Erklarung. Gerade in neuester Zeit zeigt sich aber, dafi das Instrumentarium der analytischen Methode (noch?) nicht fein genug ist,um die fiir die Sozialwissenschaf ten und damit auch fiirdie Anthropogeographie inter essanten und Verhaltensweisen ?operationalisieren". zu Verhaltensbegriffe Herme und Phanomenologie neutik verlangen wieder hermeneutisches ihr Recht und dialektisch Denken erfordert kritische dialektischen man nun unter das die ?Ganze", ?Totalitat" gilt, den aber der beiden vorhergehen Ein Momente. Charakte weiteres ristikum der Synthesis ist, dafi sie sowohl eine hohere dialektische Stufe darstellt, als auch Ausgangspunkt neuen sein kann. Triade wurden Haufig auch als analytischen Wissenschaften die d. h. ?nomothetisch", Wissenschaften nichtanalytischen die auf von allgemeingultigen Gesetzen Gewinnung und die abzielend, als ?idiographisch", d. h. das Einzelphanomen beschreibend, dargestellt. Aber so einfach: hier Suche nach Gesetzen, dort indi viduelle Beschreibung, ist das nicht. Auch die nicht Wissenschaften analytischen des chung wollen Einzelgegenstandes wollen vergleichen, arbeiten, Wie entstehen nun aber bei das Untersu der heraus Typische verallgemeinern. solche allgemeinen Gesetze, solche Theorien, die Erscheinungen und Ereignisse zu versuchen? klaren In man versteht nur auch das jeweilsWertvollste den Selbst reflexion. Was dafi aus, dessen/deren Bewegung sich jeweils in Gegensatzen vollzieht (vgl. Geschichtsphilosophie von Marx). Thesis und Antithesis ?bringen" schliefilicheine Syn einer ?Naturwissenschaften" sogenannten 243 Techniken und quantifizierenden einerseits Diese thesis ?hervor". Synthesis beseitigt andererseits bewahrt vorhandenen Gegensatz, arbei analytisch sei. Diese konzipieren eine die besonders kennzeichnet Auffassung PoppERscher Wissenschaftstheorie Pragung: von der wissenschaftstheoretischen Beschaf den von Theorie davon auf sind, ob sie auch Geisteswissenschaften vorbehalten Naturwissenschaften analytische die Stellenwert Tharun: (Deduktion und Induktion) den lytische"Methoden rigoroseste u. Elke Hantschel der ?etablierten" sich iiber den machte Wissenschaftstheorie von Entstehungszusammenhang Theorien nicht allzu viele Gedanken. So findet sich ?nichtanalytischen" Methoden? Es sind dies einerseits bei vielen Autoren die Auffassung, dafi man bei der die ihren in Methoden, sind ungepnifte Forschungs-?Gegenstand" Hypothesenbildung (Hypothesen Elemente zerlegen und die Beziehungen zwischen den Theorien) von einem ?schopferischen Akt" sprechen Elementen untersuchen und Hermeneutik und Dialektik, Die von Anders diese die Phanomenologie, die die ?Ganzheit" oder ihres ?Totalitat" versuchen, erklaren. wie Methoden, nichtanalytischen bzw. ?analytischen" Forschungsgegenstandes zu verstehen. direkt sehen und ist eine Methode, Phanomenologie unmittelbaren die des ganzheitlichen Anschauung eines d. h. z. B. Le einer ?Phanomenes", Aspektes und diese aus der eigenen Er benssituation, ausgeht heraus wissenschaftlich verarbeitet. Wissen fahrung schaftlicheBeschreibungen dieser Art stehen immer in einem raumzeitlichen Rahmen, der hingenommen, auf den aber nicht hingewiesen wird. Anders bei der Hermeneutik: Sie versucht, Ereignisse und Texte zu verstehen und beriicksichtigt dabei auch den historischen Kontext. Die grofite Be deutung hat die hermeneutische Methode daher in den Geschichtswissenschaften, obgleich sie bei der Ein arbeitung in Fragestellungen in Ansatzen auch bei anderen, sog. empirischen oder analytischen Wissen schaften zu finden ist (Rezeption ahnlicher Untersu chungen). Die Dialektik schliefilichgeht davon aus, dafi sich alles, insbesondere das menschliche Denken und die Geschichte, in dialektischen Triaden: Thesis, Antithesis und Synthesis vollzieht. Die Dialektik, die von Hegel zur Denkmethode gemacht und von Marx und heute in Deutschland besonders von Adorno und Habermas weiterentwickelt wurde, geht Koestler (vgl. vielen Aussage einzelnen Beobachtungen stark widersprechen. Typs analytischer Methoden, einer 1964), Auffassung, der die Vertreter der Induktion - des Schliefiens von bestande -, Allgemeinaussagen konnten dieser Auffassung des Betrachtung allgemeine des zweiten - der Deduktion stimmen. Die eine auf Verfechter von Schliefiens der z. B. miisse ersten Weges auf allerdings - der des Tat einzelne zu Induk tionzeigt, dafi dieser der Vorstellung entspricht, die imAllgemeinverstandnis iiber ?wissenschaftliches" Arbeiten scheint. vorzuherrschen Die Kritik dieser Auffassung von wissenschaftlichem setzt Vorgehen vor allem an dem Punkt an, an dem es so scheint, als ergabe sich sowohl die Definition, zusammenfassende auch die Klassifizierung Generalisierung der Beobachtung. Daraus sozusagen nun folgt chem Verhaltnis Theorie, Methode einander stehen. Konnen Theorien und Messung selbst" ?von die Frage, in wel und Realitat und die als aus ihnen zu ent sprechendenMethoden die Realitat erfassen, ihr ent sprechen?Wahrend der Empirismus (Locke, Hume, und in seinerWeiterentwicklung der ?Positi Mill) vismus" (seit Comte), der von ?positiv" gegebenen Tatsachen nur diese und Sinneswahrnehmungen ausgeht und einer wissenschaftlichen Behandlung fiir fahig halt, noch der Auffassung ist, dafi die Empirie die Realitat unmittelbar erfassen kann, hat die mo 244 Erdkunde Band 32/1978 derneWissenschaft gezeigt, dafi dies nichtmoglich ist. Problematisch wird diese Aussage dadurch, dafi die aus die Die Invarianzthese des modernen Empirismus istnicht Falsifikation Basissatzen besteht, sogenannten mehr haltbar, seitdem erwiesen wurde, dafi ?der Sinn wiederum nur Aussagen ii b e r die Realitat machen und ihr nicht entsprechen. Sie sind daher ebenfalls der beobachtungssprachlicher Ausdriicke von der jeweili nur durch Entschei und konnen unterworfen gen Theorie bestimmt wird, in der sie verwendet Kritik werden" (Bohnen 1969, 179). Ahnlich argumentiert dung (bzw. Konsens) der Wissenschaftler als solche werden. anerkannt auch der Kritische Rationalismus Poppers (1971,72): und ?Beobachtungen Interpretationen . . . chen, von erst recht iiber Satze iiber Versuchsergebnisse tungen und Theorie der beobachteten im Interpretationen n." Beobach Theorie. hat sich in der neueren Wissen Vorstellung schaftstheorie durchgesetzt. generell aus die Umgangs durch einem konnen Theorien aus Vorverstandnis, (z. B. Analogien bedingten sprache Gravitationsmodelle der Geographie in Analogie zur Physik) oder aus der Auseinandersetzung mit anderen stammen. Theorien einerHypothese aus; dieser Dieser Entstehungszusammenhang Wahrheitsgehalt sagt nichts iiber ihren erweist sich erst im Kontext der Begriin dung. So mufi die Hypothese logisch richtig (nichtwiderspriichlich) sein, - einen allgemeinen Erklarungsgehalt fiir Probleme ihresBereiches haben und intersubjektiv (empirisch) nachpriifbar sein. Werden diese (zu iiberpriifenden!) Forderungen von der Hypothese erfiillt, so ist sie fiir die Verwendung der Methode der Deduktion (logisches Schliefien) ge eignet. Die wissenschaftliche Methode der Deduktion besteht nun darin, dafi aus einer Hypothese oder einem Gesetz und der/den dazugehorigen Randbedin gung(en) logisch ein Tatbestand oder ein Ereignis ab geleitet Da werden kann. aus der Hypothese nicht der Tatbestand selbst, werden iiber ihn abgeleitet eine Aussage von man anstelle zuweilen ?erklartem kann, spricht von auch Tatbestand" Priifhypothese. singularem nur sondern Diese Priifhypothese kann nun mit der Realitat kon frontiertwerden, d. h. ihrWahrheitsgehalt wird an hand sinnlich wahrnehmbarer Daten getestet. Ent so spricht die Priifhypothese nicht der Wirklichkeit, ist die Anfangshypothese falsifiziert; siemufi verwor fen werden. Stimmen Priifhypothese und Wirklich keit iiberein, so ist dies ein Zeichen fiirden Wahrheits gehalt der Hypothese. Dabei gilt, dafi eine endgiiltige eine unendliche Zahl Verifizierung der Hypothese von Tests voraussetzt, logisch also nicht moglich ist der Naturwissen (auch nicht fiir die ?Naturgesetze" Dies bedeutet, nach Ansicht Poppers, dafi nur die Falsification zu einem endgiiltigen Ergebnis fiihren namlich zur Verwerfung weisen Scheuch/Ruschemeyer Widerspruchslosigkeit Kriterium einziges als die auf der Theorie. . ihrer Aussagensysteme, . . berufen" 1957, (Albert 133) und sich damit ?fast vollstandig von der empi Kontrolle rischen von Albert ten haben" emanzipiert 1956, 354). Dies Ruschemeyer in seinem ?Modell-Platonismus", iiberhaupt (fiihrt)" (Albert auch Aber das gegen und (Scheuch fiihrt dann zu dem gleichnamigen dessen Einflufi den sogenannter gegen . . . zur Faktoren Immunisierung Aufsatz kritisier ?Immunisierung aufierokonomischer die Erfahrung gegen 1963 b, 422). PopPERsche Falsifikations prinzip selbst gibt es methodologische Einwande. Eine strenge Anwendung dieses Prinzips geht nicht an nur der an was zu sein tatsachlichen sondern - fiir die Methodologie auch auf kann werden bezogen vorbei Forschungspraxis kein Vorwurf sich braucht, schungspraxis die For aktuelle sondern -, macht Forschung fast unmoglich: Mit steigenderGenauigkeit der Mefiskalen wiirde die Zahl der zuriickgewiesenen Auf Intervallskalen-Niveau grofier. die ausreichend eine Hypothese, noch zu haben, angenom ist, um Erklarungswert allgemein dafi allge men werden. einen Dies daran, liegt zum nur in der Wissenschaft Gesetzesaussagen meingultige man zum dafi anderen selten anzutreffen daran, sind, Hypothesen kaum konnte in der Wissenschaftspraxis meist den Fehler in der experimentellen Priifung oder dem Mefiverfahren suchen wird. So wurde das in Analogie zur Physik in die Geo graphie eingefiihrteGravitationsgesetz (Reilly 1929) immer ohne verandert wieder angepafit, zu werden (vgl. je verworfen und verbessert, dazu Haggett 1973, 46 f.). Dieses Gesetz, das davon ausgeht, dafi die zwischen Interaktionen zwei Stadten proportional zu dem Produkt ihrer Bevolkerungszahl und umge kehrt proportional zu dem Quadrat des Abstandes zwischen den Stadten seien, schreibt man: = iy PiPj (dij)-2 = Zahl der Interaktionen zwischen den Iij Stadten i und j P = Mafi fiirdie ?Masse" der jeweiligen Stadt d = Mafi fiirdie Distanz zwischen den Zentren schaften). kann, und innere Damit steht nicht mehr die Beobachtung am An fang wissenschaftlicher Beschaftigung, sondern die Diese Albert immer Gefahr hin, dafi sich einigeWissenschaften der Falsifi Tatsa zierbarkeit ihrer Theorie entziehen, indem sie ?sich Lichte auf die ,logischeRichtigkeit', d. h. de facto auf die (sind) In zahlreichen Untersuchungen wurde der Es ?Masse" wurden immer z. B. die wieder anders Bevolkerungszahl, der Begriff operationalisiert: eine Gewich Roswitha u. Elke Hantschel tung der Bevolkerung oder Einzelhandelsumsatze Pro-Kopf-Einkommen Ahnlich zugrunde gelegt. Transformation an in in oder einer - matischen Formalisierung Popper wurde. ermoglicht von Die der AW und der Deduktion Natur senschaftlichen" Popper allein anerkannte tragt nicht nur vieler Vorstellungen der anhand realer Daten. Das Rechnung, Erfah dafi bedeutet, dieser Nach Auffassung in zur grundeliegenden weder damit Datenerhebung Theorie Sie sich unabhangig immer und in jedem noch anwenden, der zu der lassen und ?verselbstandigen" vom theoretischenHintergrund empirischen Zusammenhang aus sie sich zwangslaufig von wesentlich bestimmt. selbst. ?Realitat" ergeben Tech niken und Verfahren stellen vielmehr die Umsetzung theoretischerAnnahmen in empirisch fafibare Begriffe dar (vgl. Indikatorbildung). Das M o d e 11 wird dabei zum Bindeglied zwi schen Theorie und indem Beobachtung, der ?Realitat" sowohl Komplexitat retischen und abstrahiert Begriffe von zu zahl Elementen einem fungssystem fahr ist u. E. des auch von der der theo eine begrenzte An formalen Verkniip zusammenfiigt. Unabdingbar dells als es bereits fiir die Funktionsfahigkeit eines Mo somit der der ?Realitatsbezug", angesprochenen die Ge ?Modellplatonismus" kommt auch ein darin das Tragen, und fiir das zu konnen, dafi Phano erklarende der praktisch nicht ausreicht, aber Kostenaufwand in die empirischeUberpriifung Hier scheint es sinnvoll, das urspriinglich konzipierte Erklarungsmodell eines Problems evtl. auf Teilmodelle zu reduzieren, wobei sowohl die Wahl der Kriterien ihre Manipulation auch und inter Interpretation Harvey v. iibers. (1973,183, hin: Verf.) ?Na ttirlich ist die Anwendung der Mathematik deshalb so erfolgreich,weil dadurch quantitative Probleme leich ter losbar werden. Aber es gibt auch viele Gebiete der die nichts mit Messungen Mathematik, Mathe Bereich der ,relationalen Dieser angewandten zu tun haben. er manchmal wie matik4, wissenschaft der Art sind auch die Techniken und Ver lichen Vorgehens fahren von werden um alle diese Ansatze weist ?vorwis rung wiederum in einem Riickkoppelungsprozefi die Theoriebildung eingeht. Subjek von subjektiv nachvollziehbar sein sollte. Dafi die Verwendung derMathematik nicht zwangs laufigQuantifizierung und Messung bedeutet, darauf sondern beriicksichtigt auch das standigeWechselspiel zwischen Theorie, Hypothesenbildung und Uberprii fung steuernd angesehen Zeitmogliche als Die Ebene des Quantifizierens Methode ?Relevanz" einzubeziehen. dischen Fortschritt der Wissenschaften, der durch die Arbeiten der Analytischen Wissenschaftstheorie und durch als Faktoren der mathe die Moglichkeit auch den grofien metho durch auflosbare zu sehen ist, dafi zwar auf theoretischerEbene viele Dieses Beispiel zeigt einerseits die geringe Relevanz der Falsifikation fiirdas Aufgeben einer Theorie, zeigt aber zu vergleichbar der zum Element pragmatisches men andererseits kaum eine in der Beurteilung ein, die Einflufifaktoren liegt. Gleichzeitig sehr Verhaltnisse festgestellte erneut auch als kontrollierbar 245 Techniken und quantifizierenden setzt nun Hier tivitat werden ausgedriickt Realitat der tatsachlicher ist schliefilich fiirAnpas kann. Auch der Exponent sungen offen. auch bietet Operationalisierungsmoglichkeiten in Luftlinienentfernung, das Mafi d, das oder -kosten Reisedauer Entfernung, von Theorie sowohl sagen machen. dem mit viele logarithmischen Stellenwert Tharun: kann wird, genannt vor allem in Disziplinen wichtig werden, in denen eine - In der Geographie Quantifizierung schwierig ist." lassen sich zwar viele aber in einigen fizieren, messen Phanomene sammenfassung in qualitative klassen) moglich (topologische allem dann, Wertungen in diesem es um wenn oder die quanti eine Zu Gruppen (Objekt Variablen), vor Erfassung Interaktionen geht. von bereits Zusammenhang und ist hochstens Fallen menschlicher Inwieweit man ?messen" spre chen kann, ist vor allem eine Frage der Definition der Skala. Findet man sein" mufi auf der einen Seite die Bezeichnung fiir die Unterscheidung ?Vorhanden so einer Eigenschaft, ?Nichtvorhandensein" Inter Autoren Ansicht anderer mindestens bereits ?messen" und nach vallskalenqualitat Messens sprechen vorliegen, zu konnen. der beobachteten Wir um vom Vorgang des sind daher derMeinung, dafi nicht die ?Wesens eigenschaft" scheidung von Qualitat Phanomene und Quantitat die Unter impliziert, son dern dafi ?Mefibarkeit" grundsatzlich nur eine Frage des Mafistabs istund als solche gelost werden mufi. Die Legimitation dieser ?Quantifizierung", die - im ausschliefit. Bei der Formalisierung von Theorien zu Modellen erweist sich die Symbolsprache der Mathematik als zur in den anderen Sozial niitzlich, vor allem weil komplizierte und sprachlich Gegensatz Geographie in der wissenschaften viel friiher bedingte Weitschweifigkeiten Verbalaussagen Eingang gefunden hat, fafit 1968, 25) bereits 1952 eindeutige Symbole und Funktionen transformiert Hempel (zitiert bei Bartels zusammen: werden und damit auch die Darstellung komplexer wie weisen ?Zweifellos gemessene folgt vereinfacht wird. Zusammenhange Beobachtungen drei wichtige Vorziige auf: Da, wie bereits angedeutet, Theorien nicht direktmit der ?Realitata sind, vergleichbar nur mit iiber die Realitat, Aussagen liegen wissenschaftlicher Forschung sondern mufi sein, wiederum es das diese An Aus 1. sie erlauben fahigere objektiv Kennzeichnungen schaftenund zugleich und genauere anpassungs beobachtbarer Eigen 246 Erdkunde Band 32/1978 2. eine relative 3. Die Losung dieses Problems liegt u. E. nicht allein in der fortschreitenden Entwicklung quantitativer der Eigenschaftspositionen sowie Beobachtungen Zuordnung mehrerer gleichartiger mathematischer die Anwendung Aus wer tungs verf ahren." und Verarbeitungs- Techniken mathematisch-statistischer und Verfahren, sondern in der engen Verkniipfung von Empirie und Theorie. Die Anerkennung derMoglichkeiten quantifizieren der Techniken ren darf und Verfah mathematisch-statistischer fiihren, dafi sie zum jedoch nicht dazu werden. Selbstzweck Anwendungsbeispiele sowohl in den Sozialwissen schaften als auch in der Geographie lassen die Gefahr theoretische verloren in einer dafi erkennen, wird, scheint. gewissen der Bezug ja der ?Dateneuphorie" aus den Untersuchung teilweise uberhaupt nicht Augen vorhanden in den Gesetze Sozialwissenschaften Wir haben bereits gesagt, dafi deduktive Gesetze, also Gesetze der aus dafi Art, unbe raum-zeitlich einer ein schrankten Aussage und einer Randbedingung Tatbestand logisch abgeleitet - also sowohl erklart als - auch prognostiziert kaum senschaften in den wird, konnen. auftreten Sozialwis Eine wesentliche Schwierigkeit bei der Erkenntnis im Bereich der Sozialwissenschaften und damit auch Vor allem mit der raschen Entwicklung der elektro der Geographie liegt darin, dafi die Menschen gene nischen Datenverarbeitung und deren Moglichkeiten tisch und sozio-kulturell unterschiedlich gepragt sind. verlagert sich das Schwergewicht in einigen Fallen in Wie soil und kann man angesichts dieser Tatsache zu Richtung der reinen Empiric Die schon iiberwunden kommen? oder ?Gesetzen" sogar erlebt insofern eine Allgemeinaussagen geglaubte induktive Methode Theorie Kritische und Rationalismus Kritischer gehen das in iiberreichem als man versucht, Renaissance, zu sein Mafie zur Verfugung stehende empirische Material mit Hilfe der verschiedensten statistischenVerfahren rein zu ?mechanischw in der bearbeiten, vagen Hoff nung, dafi sich sicher irgendwo Gesetzmafiigkeiten auf decken liefien. Dieses Vorgehen birgt die Gefahr des Zirkelschlus ses, der Erarbeitung ?soziales Wesen" von vermeint als ?Artefakten" lichesErgebnis vor allem dann, wenn der Mensch als in die Unter seine Handlungen und suchung einbezogen sind, wie zum Beispiel Adorno fiir den Bereich der Soziologie anmerkt: ?Die empi rische Sozialforschung kommt darum nicht herum, dafi alle von ihr untersuchten Gegebenheiten, die subjektiven nicht weniger als die objektiven Verhalt nisse, durch vermittelt die Gesellschaft sind. Das Ge gebene, die Fakten, auf welche sie ihrenMethoden nach als auf ihrLetztes stofit, sind selbst kein Letztes, sondern ein Bedingtes. Sie darf daher nicht ihren Er um welche kenntnisgrund, die Gegebenheit der Fakten, ihreMethode sich bemiiht, mit dem Realgrund ver wechseln, barkeit einem Ansichsein ihrem schlechthin, der Fakten, ihrer Unmittel Ge Fundamentalcharakter. gen diese Verwechslung kann sie insofern sichwehren, als sie durchVerfeinerung derMethoden die Unmittel selbst ihrer Daten barkeit aufzulosen . . .Das vermag Erkenntnisproblem ihrer selbstkritischenEntwicklung bleibt, dafi die ermittelten Fakten nicht getreu die darunterliegenden gesellschaftlichenVerhaltnisse spie durch geln, sondern zugleich den Schleier ausmachen, den jene, und zwar notwendig, sich verhiillen" (Adorno 1957, 523 f.). Zwar lismus" konnen nicht wir dem zustimmen, hier anklingenden der Meinung, ?Essentia es nur dafi eine Frage der adaquaten Verfeinerung der Techniken sei, um das ?Ansichsein" der Phanomen e zu erfassen, Relativie jedoch ist das grundsatzliche Problem der rung empirischer Beobachtungen angesprochen. nomo z. B. Popper Wahrend Wege. Vor nach naturwissenschaftlichem Vorgehen nur Aussagen mit raum-zeitlicher und fordert verschiedene hier thetisches bild als Gesetze Allgemeingiiltigkeit Habermas und Holzkamp weisen anerkennt, zu Unrecht sicher nicht z. B. - auf die Geschichts- und Gesellschaftsgebundenheit hin. Das mufi jedoch nicht menschlichen Handelns dafi die Moglichkeit zur dazu fuhren, zwangslaufig Erarbeitung von Gesetzen inWissenschaften, die sich Verhalten menschlichem mit verneint beschaftigen, wird - es bedeutet vielmehr, dafi der Gesetzesbegriff hier anders definiert sein mufi. Eine zu starkeOrien an tierung den - Gesetzen naturwissenschaftlichen - fiihrt dazu, deren Objekte ?ungeschichtlich" sind in der Menschen Moment des dafi ein wesentliches man sein Analyse dadurch verloren gehen kann, dafi Verhalten aus im Raum Nach auch dem historisch-gesellschaft reifit. lichen Zusammenhang einer weniger strengenDefinition sind somit zu als Gesetze Aussagen die bezeichnen, zeitlich beschrankt sind. Allerdings miissen Forderung standhalten, dafi sie - unter dariiber machen, Aussagen Tatbestand gen ein bestimmter - welchen auftreten raum sie der Bedingun wird empirisch gehaltvoll sind. Dieser ?Situation im Bereich der Sozialwissenschaf ten" tragt auch Albert (1964, 132/133) Rechnung, in dem er eine Erweiterung begriffes vorschlagt. Die Gesetzen konstruierten analog zeitlich-b egrenzter bzw. theorien ?Quasitheorien auf ein des Theorie- und Gesetzes den klassischen Theorien und Aussagesysteme raum Gultigkeit werden Quasi genannt. Quasigesetze enthalten eine essentielle Beziehung bestimmtes Raum-Zeit-Gebiet, die Beschran kung ihrerAnwendbarkeit beruht auf der ,historischenc Abgrenzung ihresObjektbereiches" (Albert 1957,132). Roswitha u. Elke Hantschel Tharun: Stellenwert um das Gesagte an einem sehr simp bedeutet, mit keinerlei len, Operationalisierungsschwierigkeiten zu demonstrieren, behafteten dafi ein Gesetz Beispiel Dies der Art: ?Alle Arbeitnehmer wechseln sitz, wenn sie den Arbeitsplatz ihrenWohn bei Anwen wechseln" dung des PoppERschen Prinzips schon durch einen ?immobilenw Arbeitnehmer (in Deutschland, Kenia oder Brasilien!) falsifiziert wird. Nicht so ein Satz der Art: ?Mit einerWahrscheinlichkeit von p = 0,95 wechselt die Mehrzahl der Arbeitnehmer der Bundes republik Deutschland ihrenWohnsitz, wenn sie ihren Arbeitsplatz wechselt." Geringe Unterschiede in empi risch ermittelten sagen ren nicht Prozentsatzen sondern grundsatzlich, empirischen Untersuchungen exakteren des statistischen Fassung die Aus widerlegen konnen nach weite zu einer hochstens Gesetzes fiihren. aus der Tatsache, dafi in den Sozialwissen Allein schaften eigentlich nur Quasigesetze moglich sind, sollte man zu den nun nicht ?exakten" einen Unterschied grundsatzlichen Naturwissenschaften ableiten. So wird der Auffassung, dafi naturwissenschaftliche Diszi von ver ?absolut plinen erarbeiten, giiltige Gesetze" schiedener Seite widersprochen. ?Die Wissenschaften sind aber nur insofern ,exakt*, als sie die Methoden des exakten Denkens also verwenden, Andererseits sind Mathematik. Erfahrungswissenschaften; ihres Gesetzescharakters - vornehmlich die sie unbestrittenerweise trotz diese sind aber dadurch gekennzeichnet, dafi sich zu ihren Ergebnissen stets Ausnahmen den ken lassen (sie brauchen nicht unbedingt einzutreten), ohne dafi durch diese Ausnahme ein logischerWider entstiinde. Alle sind spruch Naturgesetze rische Gesetze in diesem Sinne grundsatzlich als empi unexakt. Exaktheit in vollig kompromifiloser Weise kommt nur der Logik und der Mathematik zu" (Morgen stern 1936, 316). Daraus leiten einige Wissenschaftstheoretiker die ab, dafi Auffassung schaft nur auch die Gesetze der Naturwissen Charakter ?statistischen" dafi haben, jede wissenschaftliche Erklarung als ?einseitige, notwendig unvollstandige struiert (ist;) Determination das des - entsprechende Tatbestandes auch absolute - kon Ge setz (driickt) also nur eine relative Bestimmtheit (aus), deren Ausmafi sich u. U. aber numerisch ausdriicken lafit,wenn die jeweilige theoretischeKonzeption wahrscheinlichkeitsmethodischen Ausbau erfahrt" einen tels 1968, 31). Vor allem in dem Bereich der Geographie, menschliche in seine Untersuchungen Handlungen (Bar der ein bezieht, ist dabei die Erkenntnis wichtig, dafi der Mensch eben nicht als ?homo rationale" werden angesehen deterministischen Modellansatzen als oeconomicus", kann, wie es konzipiert ?mens in einigen wurde. Inwahrscheinlichkeitstheoretischen Anschauungen wird des Menschen ?die Wirklichkeit demgegeniiber weitaus schung realistischer von erfafit absichtsvoller . . ., namlich Berechnung und als eine Mi unrationaler Zufalligkeit der Entscheidungen" (Bartels 1968, 31). von Theorie und quantifizierenden 247 Techniken von Theorien Der Handlungsbezug Da Wissenschaft im kritischenRationalismus als de duktives System das wird, aufgefafit nomothetisch generalisierende Aussagen macht, sind Erklarung und Prognose logisch identisch. Der Bezug von Theorien auf Handlung erschopft sich damit bei Popper in der Tatsache, dafi sie als T e c h n o 1o g i e n eingesetzt werden konnen. ?Im Ansatz sind theoretischen die geschichtlichen verabsolutierten nomothetischen von Konzeptionen menschlicher Veranderungen den Lebens verhaltnisse, die Menschen bewufit und verniinftig gestalten konnen, weitgehend unabhangig; ?Zukunft" erscheint nicht hier zu machen, von Grund als Moglichkeit, etwas da Zukiinftiges sondern, Besseres auf bekannten Ausgangsbedingungen ?Vorhersagbares" betrachtet wird, berechenbare aus Extrapolation ?Neues", stets als lediglich als eine der ?Vergangenheit" (Holzkamp 1972, 66). Hier stellen die Vertreter der ?Kritischen Theorie" der AW eine kritischeGesellschaftstheorie gegeniiber, die ?ihren (strukturellen) Entstehungs- und ihren (potentiellen) Verwendungszusammenhang selber noch reflektiert" (Habermas 1971, 17). Der PopPERschen Theorie mit Instrumentencharakter naturgesetzlichem wird eineTheorie gegenubergestellt, die kritisch reflek tieren und Veranderungen bewirken will. Eine solche Theorie ist im Bereich der Sozialwissenschaften mog lich, da sie ten - kein Die - zu im Gegensatz determiniertes den Naturwissenschaf kennen. Bedingungsgefiige einseitige Beziehung von Subjekt-Objekt im For der Naturwissenschaften mufi schungsprozefi Sozialwissenschaften durch eine wechselseitige in den Beein flussungvon Subjekt-Subjekt und deren gemeinsames Eingebettetsein in eine gesellschaftlich-historischeLage ersetzt werden. In einem Exkurs sollen einige wichtige Positionen der Kritischen Theorie skizziert werden: Auch in der Kritischen Theorie istTheorie der Aus gangspunkt des Forschens. Dieser ist Ausgangspunkt jedoch nicht ein deduktives System, sondern die gesell schaftliche ?Totalitat". Diese ist durch den funktiona listischen Systembegriff der AW nicht einfangbar und folglich sind ihr auch die Theorien der AW und die Methode des logischen Schliefiens nicht angemessen. Diese Totalitat, der der Erkennende selbst angehort, kurz die Gesellschaft, ist ein ?Gegenstandsbereich der sich aus den generativen Leistungen sprach- und hand lungsfahiger Subjekte aufbaut und gleichwohl objek tive Gestalt iiber diese Objekte selbst gewonnen hat" (Habermas 1971, 17). Es ergibt sichdaher eine ?Koha renz des theoretischenAnsatzes mit dem gesellschaft lichenProzefi" (Habermas 1971, 294), der nur her meneutisch zu erfassen ist: ? Sinn verstandnis", zum Beispiel in Form von Situationsbewufitsein, ?wird fiirdie Kritische Theorie konstitutiv" (Habermas 1969, 164). ?Erst der wissenschaftliche Apparat erschliefit einen Gegenstand, von dessen Struktur ich gleichwohl Band 248 Erdkunde_ etwas vorrangig verstanden len . . .. Anstelle des von menhangs Satzen kation von Sinn" wonnene theoretische haben mufi, wenn die ge ihm nicht aufierlich bleiben sol wahlten Kategorien Zusam hypothetisch-deduktiven tritt die hermeneutische (Habermas Ansatz Expli so ge 1969, 158). Der mufi ?an allerdings Er fahrungen kontrolliert werden" (Habermas 1969,160). Die Empirie hat also auch in der Kritischen Theorie im Gegensatz - zur Hermeneutik einen wichtigen Stel lenwert. Uneinsichtig bleibt uns allerdings die Forderung der Kritischen Theorie, dafi . . . von ?Methoden der Sache" abhangen (Adorno 1969 a, 135) oder dafi ?die Sache ... in derMethode ihrem eigenen Gewicht nach zur Geltung kommen (mufi)" (Adorno 1969 a, 135). nur dialektisch Diese Forderung ist nach Habermas einzulosen. ?Dafi Dialektik keine von ihremGegenstand unabhangige Methode ist, verhindert ihreDarstellung als ein Fiir sich, wie das deduktive System sie ge stattet" (Adorno 1969 b, 15). Die Forderung Adornos, dafi ?die Sache ... in der ihrem eigenen Gewicht nach zur Geltung Methode kommen (mufi)", scheint zu bedeuten, dafi die Kri tische Theorie ?es fiir moglich halt, im Erkenntnis zu reproduzieren und prozefi die Wirklichkeit selbst Aber: auch daher gorialen einen dem Apparat zu Gegenstand erkennen kate anhaftenden zu und verwenden" 1969, 147). (Dahrendorf Aus diesem Zitat wird eine weitere Unterscheidung 32/1978 Tatsachen" (Habermas 1971, 152) nicht gibt, und da die Gesellschaft als Gegenstand der Sozialwissenschaf vom Menschen ten selbst (vgl. Haber hervorgebracht mas 1971, 292) und in sich selbst nicht widerspruchs frei ist. Das Modell der Psychoanalyse ist daher als Selbstreflexion auf die Gesellschaftstheorie iibertrag bar Dieses bedeutet, dafi ?ein sinnverstehenderZugang zu . . . den Daten werden zugelassen re Daraus (mufi). sultiert die fiir die Sozialwissenschaften typischeMefi problematik. An die Stelle der kontrollierten Beob achtung, die die Anonymitat (Austauschbarkeit) des beobachtenden Subjektes und damit die Reproduzier der barkeit tritt eine garantiert, Beobachtung partizi zu pierende Beziehung des verstehenden Subjektes einem Gegeniiber (Alter ego). Das Paradigma ist nicht eine die Befragung, wie der Verstehende sondern die Beobachtung, langer Kommunikation also, in die im mer kontrollierbare Teile seiner Subjektivitat einbrin gen mufi, um dem Gegeniiber auf der Ebene der Inter objektivitat moglicher Verstandigung iiberhaupt be zu gegnen neutisch nen uns . . . wir konnen. uns mit behelfen berme bedie h., wir eines Mefiverfah d. Deutungen, disziplinierten anstelle der Hermeneutik rens; aber sie ist keines. Vermutlich wiirde erst eine welche Kommunikation, umgangssprachlicher sondern nicht kommunikative schult, Kompetenz kommunikativer eine erklart, Umformung geregelte Theorie die in Daten Erfahrungen ..." erlauben 1971, (Habermas 18). Wahrend die kritischeTheorie Horkheimer/Ador Rationalismus Kritischen dem PopPERschen zwischen und der Kritischen Theorie ADORNo/HABERMASscher Noscher Pragung noch davon ausging, dafi keine Theo auf sie selbst nicht, ?mit Wahrheitsanspruch rie, auch Pragung deutlich: Wahrend die analytische Wissen in treten konne" (Bubner 1971, 180), gehtHabermas Realitat zwischen keine schaftstheorie Entsprechung und wissenschaftlichen Kategorien kennt - Theorien sind nicht die Realitat selbst, sondern nur Theorien iib e r die Realitat, sind quasi Netze, die ?wir aus werfen, um die Welt einzufangen" (Popper 1971, 31) - ist dies in der Kritischen Theorie ein konstitutives Element: ?Die Sache mufi in der Methode ihrem eige nen Gewicht nach zur Geltung kommen, sonst ist die involviert aber geschliffensteMethode schlecht.Das nichtweniger, als dafi in der Gestalt der Theorie die der Sache erscheinen mufi." Daraus folgt, dafi ?der . . . nicht blofi formal (ist), sondern kritischeWeg auch material; kritische Soziologie ist,wenn ihre Be nach notwen griffewahr sein sollen, der eigenen Idee ..." Gesellschaft der Kritik (Adorno dig zugleich 1971, 135). Kritik ist also im kritischenRationalismus (Popper) eine methodologische Angelegenheit, das ?Zur-Kritik Stellen" eigener Problemlosungen und die Eliminie rung von Theorien, die falsifiziertwerden konnten. hin In der Kritischen Theorie (Adorno, Habermas) eine an Sache der Kritik eine ist selbst, Kritik gegen Kritik an der Gesellschaft. Diese Kritik an der Sache selbst istmoglich, da es nach Auffasung der Kritischen Theorie ein ?An-Sich von gesetzmafiig strukturierten davon seiner Weiterentwicklung dafi aus, die Wahr heit von Theorien durch wissenschaftliche Diskurse (1971, 3If. u. 37) und einen sich daraus ergebenden als Wahrheitskriterium der Konsensus, (potentiell) beweisbar ist. Handlungsbezug durch Habermas esse. So geht ?in schen Wissenschaften der ein der technisches, in und . . . nisinteresse ein" so Ansatz den (ein) (1965, ist, dafiir - Erkenntnisinter empirisch-analyti in den Ansatz ein Wissenschaften historisch-hermeneutischen praktisches Wissenschaften immer Ansatz den nach Wissenschaft erhalt immanente ihr das kann, gelten orientierter kritisch Erkennt emanzipatorisches 341). Dafi so scheint dies allerdings uns - fehlen Be griindung und Belege. Damit wird von der Kritischen Theorie die fiir sie konstitutive Einheit von Theorie und Praxis angesprochen, dem Postulat einer Einheitswissenschaft durch die AW eine neue Wissenschaftsgliederung ent gegengesetzt und die Wertfreiheit der Wissenschaften geleugnet. Die Betrachtung des Verhaltnisses Theorie - Reali tat hat gezeigt, dafi Realitat ?an sich" objektiv weder durch Beobachtung erfafitnoch durch Sinndeutung ver Roswitha standen werden von keine kann. der u. Elke Hantschel es unserer Da selbst" ?Sache Tharun: erforderte Stellenwert nach Meinung Art des For schens gibt und ?Objektivitat" vor allem in den So zialwissenschaften nicht oder erreichbar zumindest nicht intersubjektiv nachpriifbar ist,kann Realitat von anders einzelnen jedem lichen von am Hypothesen Albert Arbeitens. der ?Wertbasis werden. stehen also als Selektionsfilter und Wertungen Bestandteil erfahren nennt die 1966, Betati (Albert wissenschaftliche ?wie jede andere so hangt For auch die sozialwissenschaftliche ab". Dennoch fordert schung von Wertgesichtspunkten Albert fiir die Sozialwissenschaft: ?Wertfreiheit" gung, die ?Nicht von Werturteilen, Einfiihrung die sondern Losung der im Sinne der jeweils in Betracht kommen den Wertgesichtspunkte relevanten Sachproblem ist fiirdie praktische Brauchbarkeit der Sozialwissenschaf ten entscheidend" (Albert 1966, 219), denn ?die Wissenschaft (kann) uns zwar bei der Analyse der Handlungsmoglichkeiten helfen, uns aber nicht die Entscheidung abnehmen" (Albert 1966, 223). Dieses Postulat damit zusammen, hangt aus der Sozialwissenschaften basis ?dem trennt: ?Erst problem" len in die sozialwissenschaftlichen zu selbst wiirde einer er diese Wert uns nicht ganz ein Werturteils eigentlichen von Werturtei die Aufnahme von Griinden sichtigen dafi Aussagekomplexe oder wertenden normativen So zialwissenschaft fiihren" (Albert 1966, 216). U. E. besteht eine Gefahr fiirEigenstandigkeit und von Verantwortlichkeit wenn schaftler dann, aus sagensystem Wissenschaft Werturteile und der Wissenschaft Wissen Inhalte als ausgeschieden in das Feld der Politik abgedrangt werden. tont Habermas, dafi ?Werte von Tatsachen im Aus und So be abzu spalten heifit, dem puren Sein ein abstraktes Sollen gegeniiberzustellen" (1971, 149/150). Damit kommt es zu von der Erkenntnis Inter ?Abtrennung auf der Ebene die Unterschei ?logische(n) zwischen und normativen Aus deskriptiven einer der esse", dung sagen" (1971, 149) entspricht. Die Kritische Theorie fordert imGegensatz zur AW fiir die Sozialwissenschaften, die sie ?systematische Handlungswissenschaften" nennt emanzipatorischen man als hermeneutische Erkenntnisinteresse 1971, (Habermas 158), zwar ebenfalls die Erarbeitung nomologischen es mufi aber in einem (gesetzmafiigen) Wissens, gungen bezeichnen Reflexion der konnte wirksam - das priifen, wann die theoretischen werden. Eine Aussagen invari ante Gesetzmafiigkeiten des sozialen Handelns iiber haupt und wann sie ideologisch festgefrorene,im Prin zip aber veranderliche Abhangigkeitsverhaltnisse er fassen. Soweit das der Fall ist, rechnet die I de o 1o g i e k r i t i k , ebenso iibrigens wie die Psycho damit, dafi die Information iiber Ge analyse, setzeszusammenhange im Bewufitsein Ausgangsbedingungen Ein verandert werden. des Betroffenen Gesetze solcher kritisch gehort, Gesetzes vermitteltes wissen kann auf diesem Wege das Gesetz selbst durch Reflexion zwar nicht aufier Geltung, aber aufier An wendung setzen" (Habermas 1971, 158/159). eine und handlungswie die Geographie Wissenschaft anwendungsorientierte erscheinen diese Er kenntnisse der Kritischen Theorie und der Hinweis der Notwendigkeit, zu integrieren, auch Wertungen in Aussagesyste Geset normative daraus me zesaussagen um von abzuleiten, Wichtig grundlegender keit. Allerdings verlangen wissenschaftliche Ehrlich keit und die Forderung nach moglichst weitgehender intersubjektiverNachpriifbarkeit, dafi die Aufnahme immer subjektiv in Aussagezusammenhange von begriindeten als solche lich gemachtwird. Bubner man kann folgend - Wertpramissen kennt explizit ein heute der Kritischen Theorie vor der Praxis" da sie meist feststellen, neris auf (tritt), sondern in der Auseinandersetzung ?Versagen (1971, 208) sui ge gar nicht als ?Theorie . . . sich von vornherein nur mit anderen theoretischen Positionen (expliziert)" (1971, 182). Auch die Weiter einer entwicklung Gesellschaftstheo praxisorientierten rie ist iiber den ?Zustand" einer Aporetik noch nicht hinausgekommen (vgl. dazu von Haber die Aussagen mas 1971, 17).Wenn man daher Kritische Theorie als theoretischen Oberbau iiber bestehenden Theorien so z. B. iiber von der der AW und Popper erarbeite erklaren sich Wissenschaftslogik interpretiert, auch manche zwischen Verstandnisschwierigkeiten ten den Vertretern beider Schulen. Nur eine Synthese beider Ansatze kann u. E. helfen, dringende Fragen aktuellen der zu Forschungspraxis erklaren. Dabei wird das jeweils ?Typische" und stark Anfechtbare auf der sung Strecke von bleiben dem andererseits einem das miissen: eine Deduktionsprinzip Die dafi Tatsache, stiftenden und das Falsifikationskonzept und Festhalten Wissenschaftstheorie die Auffas Einerseits Einheitswissenschaft unuberbriickbaren an Theorie der Kritischen Klassengegensatz. die nomothetisch-analytische bereits von ihrem De strengen duktionssystem abriickt und auch die Bedeutung der Hermeneutik anerkennt, man kann, lafit hoffen, auch heute einheitliches Gedankengebaude kennen Rahmenbedin solche kritische Sozialwissenschaft bemiiht sich also, ?zu den Fiir Tatsache 249 Techniken und quantifizierenden selber einen Vorgang der Reflexion auslost; dadurch kann die Stufe unreflektierten Bewufitseins, die zu wissenschaft Beginn diese Sozialwissenschaft" denn 216), von Theorie dafi schon kein mehr in der AW auch eine er Umorien tierung in Richtung auf das Einbeziehen der jeweils konkreten gesellschaftlich-historischenLage in die For schung erfolgt, um bei schadlich erkannten Auswir kungen korrigierend eingreifen zu konnen. Gerade der auf den Einflufi der Kritischen Theorie zuriickgehende normative Handlungsbezug, der (evtl.) vorhandene Technologien als Ausflufi einer nomothe tischenWissenschaft erganzt, konnte iiber die Aus arbeitung einer handlungsbezogenen Theorie das zu nehmende Auseinanderlaufen der Geographie und ihre Band 250_Erdkunde in wenig Zersplitterung Teildis zusammenhangende ziplinen hemmen. Dies erscheint als dringende Not wendigkeit bei der heutigen Forschungs- und Ausbil R.: Was ist Kritische Theorie? Bubner, und Ideologiekritik, 1971. Frankfurt der Literaturhinweise Jahreszahlen in Klammern den hier gesetzten im Text entspre der Jahreszahlen Originalaufsatze. Th. W.: In: und ernpirische Forschung. Adorno, Soziologie E. Topitsch der Sozialwissenschaften. (Hrsg.): Logik 7. Aufl., 1971, Koln - Berlin (1957). :Zur In: Th. W. Adorno Logik der Sozialwissenschaften. u. a. (Hrsg.): Der Positivismusstreit in der deutschen So 3. Aufl., 1971 Neuwied Berlin (1969a). ziologie, : u.a. In: Th. W. 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York S.: Theory ZUR FLORISTISCHEN and Methods of Scaling, New PFLANZENGEOGRAPHIE Mit 5Abbildungen und 1Beilage (VII) Peter Frankenberg on floristic plant geography. will be of "Arealkunde" some basic thoughts on a treated shortly before presenting a the aim of undertaking system of floristic analysis with areal differentiation: Using quantitative plant-geographical Summary: Previous Some theories remarks in the field as a basis, elemental floristic spectra will the area in a rectangular be presented grid (Gitternetz); will be classified in floristic regions according concerned to dominant to these con In addition floristic elements. floristic elements some quantitative methods for grouping floristic the creation of elemental floristic spectra are to integrate this an attempt is made proposed. Beyond life form spectra in a floristic analysis. Furthermore posing of cartographical elemental floristic questions concerning siderations elements and spectra will be dealt with in some examples. A. Arealkunde Die floristischePflanzengeographie befafit sich als in erster Linie mit der Erfassung Arealkunde raumlicher von Verbreitungsmuster Pflanzen. Dabei steht die Erstellung von Arealkarten einzelner Spezies im Vordergrund. Die ,vergleichende Arealkunde* (vgl. H. Meusel, 1943) schliefitvon Arealen ahnlicher raumlicher Er und von ahnlichen streckung verschiedener taxonomischer So geordneten Arealtypus. tica und Acer pseudoplatanus weichender Arealgrenzen Hauptentfaltungszentren Einheiten auf einen iiber etwa Fagus silva gehoren trotz im einzelnen ab einem gemeinsamen Areal