Kieler Nachrichten.

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Kieler Nachrichten.
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KIEL
SONNABEND, 14. MAI 2016
Neuer Wegweiser
für Frauen
durch die Stadt
KIEL. Das Referat für Gleichstellung der Landeshauptstadt
Kiel hat einen „Wegweiser
durch Kiel“ herausgebracht,
der die Angebote für Frauen in
Kiel zu unterschiedlichsten
Themen zusammenfasst. Es
finden sich darin Ansprechpartnerinnen und -partner, Vereine und Facheinrichtungen –
unter anderem zu den Bereichen Arbeit, Bildung, Kultur
und Ehrenamt, zu den Themen
Gesundheit, Lebenshilfe und
Gewalt sowie spezifische Angebote beispielsweise für Mädchen, Migrantinnen oder lesbische Frauen. „Egal ob eine Kielerin Unterstützung und Beratung für einen bestimmten
Lebensbereich benötigt, Ideen
für ein ehrenamtliches Engagement sucht oder sich in einer
akuten Notsituation befindet –
in dem Wegweiser für Frauen
finden sich zu all diesen Fragen
Informationen und Kontakte,
die weiterhelfen“, sagt die
Gleichstellungsbeauftragte
Helga Rausch. Der Wegweiser
durch Kiel liegt unter anderem
in den Rathäusern aus.
KIELNOTIZEN
Schüler lernen
Senioren kennen
METTENHOF. „Wir fühlt sich
das eigentlich an, alt zu sein?“
So lautet die Frage, die Schüler und Senioren im Rahmen
der Veranstaltungsreihe „Was
guckst Du? Älter werden wir
alle“ am Mittwoch, 18. Mai, ab
14.30 Uhr gemeinsam im
Awo-Stadtteilcafé Mettenhof,
Vaasastraße 2a, diskutieren
wollen. Zu Gast sind Schüler
der Goethe-Gemeinschaftsschule. Der Nachmittag richtet sich an alle Interessierte,
die vielleicht auch ihre eigenen Erfahrungen mit in die
Diskussion einbringen möchten. Moderiert wird der Nachmittag von Stefanie Rempfer
und Martin Hamborg. Der
Eintritt ist frei.
Kanalarbeiten in der
Hamburger Chaussee
KIEL. Die Reparatur eines
Regenwasserkanals im Kreuzungsbereich der Hamburger
Chaussee mit dem Baumweg
geht in den zweiten Bauabschnitt. Das Tiefbauamt
beginnt am Dienstag, 17. Mai,
mit den Bauarbeiten, die am
Mittwoch, 25. Mai, abgeschlossen werden sollen. In
diesem Zeitraum wird der
Verkehr halbseitig an der
Baustelle vorbeigeführt. Die
Zufahrt in den Baumweg
muss für den Verkehr gesperrt werden. Anlieger
werden gebeten, über den
Petersburger Weg und den
Vieburger Weg auszuweichen.
Bürgerbeteiligung
ist Thema im Beirat
KIEL. Der Beirat für Menschen
mit Behinderung startet am
Freitag, 20. Mai, um 15 Uhr im
Magistratssaal des Rathauses
in seine nächste Sitzung.
Pressesprecherin Annette
Wiese-Krukowska informiert
die Mitglieder des Beirats
über die Entwicklung von
Leitlinien für Bürgerbeteiligung. Gäste sind willkommen. Weitere Informationen
unter www.inklusio-kiel.de.
Einen direkten Draht zum
Beirat erhalten Interessierte
über die Geschäftsführung
unter Tel. 0431/901-3678.
Auf Linie: Touristen können sich
über frisches Blau freuen
Seit mehreren Tagen sind Markierungsarbeiter dabei, die blaue Linie, die Kiels Innenstadt durchzieht,
frisch zu malern. An vielen Stellen,
wie zum Beispiel in der Dänischen
Straße und am Alten Markt (Foto),
war die Linie nur noch blass zu erkennen. Die Kosten in Höhe von
10 000 Euro teilen sich Stadt, Seehafen und Kiel Marketing. Monika
und Josef Heidenreich aus Österreich finden die Markierung perfekt. „Die Linie ist in unserem Stadtführer eingezeichnet, wir haben so
direkt mit dem Fahrrad zum Bahnhof gefunden.“ Vom Hauptbahnhof
führt eine kurze Linie zum Norwegenkai und eine lange durch die
Holstenstraße. Vor TK Maxx teilt sie
sich mit den Zielen Schweden- und
Ostseekai. Stefan Tönnies, Security-Mitarbeiter beim Juwelier Mahlberg, wird öfter auf die Linie angesprochen. „Vor allem Norweger und
Schweden erkundigen sich bei mir
und orientieren sich an der Linie.“
Aber nicht nur Touristen sind dankbar. Heide Winkhaus von der Kieler
Brauerei denkt schon, dass die Linie
auch Gäste bringt: „Sie finden sofort zu uns.“ Und wenn am Wochenende die Kreuzfahrer in Kiel
einlaufen, können sich die Touristen
von der in frischem Blau leuchtenden Linie durch die Stadt und zu
den Fährterminals zurückleiten lassen. fak FOTO: THOMAS EISENKRÄTZER
Badesaison beginnt am 13. Juni
Öffnungszeiten für Katzheide stehen fest – Sportausschuss spricht sich für Sanierung des Eiderbades aus
VON
JÜRGEN KÜPPERS
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KIEL. Das Sommerbad Katzheide darf in ein paar Wochen seinen Namen wieder zu Recht
tragen. So legte die Stadt jetzt
nach vielen Querelen um eine
zunächst ins Auge gefasste
Schließung und dann auf
Druck vieler Gaardener umgesetzte (notdürftige) Sanierung
nun neue Öffnungszeiten fest.
So können Badegäste die Anlage vom 13. Juni bis zum 4.
September nutzen – allerdings
nicht die ganze Zeit über
durchgehend.
Hauptgrund dafür ist der
Umstand, dass die Schulen bis
zum Schuljahresende am 8.
Juli
ausschließlich
die
Schwimmhalle Gaarden für
das Schulschwimmen nutzen
wollen, wie Sportdezernent
Gerwin Stöcken im Sportausschuss berichtete. So öffne das
Sommerbad Katzheide vom 13.
Juni bis zum 8. Juli von 13 bis
20 Uhr an Wochentagen,
dienstags und donnerstags
wird die Öffnungszeit um eine
Stunde bis 21 Uhr verlängert.
Am Sonnabend und Sonntag
bleibe Katzheide von 10 bis 18
Uhr geöffnet.
Ab Beginn der Sommerferien erweitern sich die Öffnungszeiten auf 8 bis 20 Uhr an
Wochentagen, mittwochs und
freitags werde zudem für Frühschwimmer bereits ab 6 Uhr
Kopfüber ins
Vergnügen: Der
Betrieb im Freibad
Katzheide dauert
in diesem Jahr bis
zum 4. September.
506 000 Euro
würde eine Sanierung des
Eiderbades in Hammer mit
einer Edelstahlwanne kosten.
geöffnet. Die übrigen Öffnungszeiten bleiben unverändert.
Auch die Kosten der Sanierung konkretisieren sich nun.
Zu den bereits 2015 abgerechneten 52 000 Euro kämen in
diesem Jahr noch einmal
122 000 Euro hinzu. Laut einer
im Ausschuss vorgestellten
Geschäftlichen
Mitteilung
geht die Verwaltung „zum jetzigen Zeitpunkt“ zwar davon
aus, dass keine weiteren Kos-
FOTO: FRANK PETER
ten bis zur Öffnung des Bades
anfallen. Allerdings könne
keine Gewährleistung für die
Haltbarkeit der Reparaturen
an den Beckenfolien gegeben
werden.
Für Besucher des maroden
und deshalb geschlossenen Eiderbads in Hammer gibt es
zwar zumindest für die kommende Badesaison noch keine
Chance auf Abkühlung, aber
zumindest einen Hoffnungsschimmer auf Erhalt. So sprach
sich der Sportausschuss einstimmig für eine mögliche Sanierungsvariante aus. Danach
könnte das Becken von jetzt 30
auf 25 Meter verkürzt und und
mit einer Edelstahlwanne ausgekleidet werden. Die Kosten
dafür liegen Gerwin Stöcken
zufolge bei rund 506 000 Euro
und damit etwa 180 000 Euro
höher als eine Beckensanierung mit einer neuen Folie.
Beschlussvorlage lässt
weiter auf sich warten
Allerdings steht eine entscheidungsreife Beschlussvorlage zum Eiderbad weiterhin
aus. Die will Stöcken erst dann
präsentieren, wenn das Land
grünes Licht für eine Förde-
rung der Sanierungsmaßnahme gibt. Wie berichtet, könnten laut einer überarbeiteten
Landesrichtlinie zur Förderung von Schwimmstätten bis
zu 250 000 Euro für das Eiderbad gewährt werden. Die Meldefrist für die Förderung endet
am 15. Juni. Ob, wie und wann
dann eine Sanierung ins Auge
gefasst werden könne, hängt
laut Stöcken jedoch von der
Förderzusage des Landes ab.
Trotzdem hielt Stöcken das
einstimmige Votum des Ausschusses für die Edelstahl-Sanierungsvariante inklusive Beckenverkürzung für ein wichtiges Signal. Denn eine 25-Meter-Schwimmbahn steigere die
Attraktivität des Bades auch
für Schwimmvereine, die dringend nach freien Trainingskapazität suchten. Zudem lasse
sich das Becken energiesparender beheizen. Ebenfalls positiv bewertete Stöcken die Bereitschaft der Stiftung Drachensee, das Eiderbad auch
künftig weiter zu betreiben
und sich an der Sanierung finanziell zu beteiligen.
Irische Partner erstmals zu Gast
Gymnasium Wellingdorf und Roscrea Community College besiegeln Kooperation
WELLINGDORF. Das Gymnasium Wellingdorf hat seine fünfte
Partnerschaft zu einer ausländischen Schule beschlossen. Erstmals sind zurzeit Studenten des
Coláiste Phobal Ros Cré (Roscrea Community College) aus
Irland in Wellingdorf zu Gast.
College-Leiter Michael O’Connor kam extra nach Kiel, um die
Partnerschaft zu besiegeln.
Am Mittwoch sind elf junge
Collegestudenten im Alter von
16 und 17 Jahren angereist und
haben sich bereits am Gymnasium Wellingdorf und in ihren
Gastfamilien
akklimatisiert.
„Wir haben uns vor der Reise
regelmäßig getroffen und über
Schleswig-Holstein und Kiel informiert“, erzählt die 17-jährige
Orlaith. Die ersten Eindrücke
seien sehr positiv. Anders als in
Irland werden in Wellingdorf
keine Schuluniformen getragen. Bis zum 19. Mai nehmen
die Iren am Unterricht teil, leben in Familien von Wellingdorfer Schülern und haben
noch ein umfangreiches Ausflugs- und Besuchsprogramm
vor sich.
„Irland ist ein spannendes
Land“, freut sich Wellingdorfs
Direktor Uwe Borstelmann
über die Partnerschaft. Bisher
seien
Austauschprogramme
mit Schulen auf den britischen
Inseln selten. Das Gymnasium
habe länger nach einer englischsprachigen Partnerschule
gesucht, die gut erreichbar ist.
Dass Michael O’Connor nun für
einige Tage nach Kiel gekommen sei, bewertete Borstelmann als besondere Wertschätzung. „Die Neugierde hat mich
angetrieben“, sagte der Ire.
Sein College gehe das erste Mal
eine solche Partnerschaft im
Ausland ein. Und da er selbst
relativ wenig über das deutsche
Schulsystem wisse, habe er sich
direkt vor Ort informieren wollen.
Als „Mutter der Partnerschaft“ kann Josephine Nielsen
gelten. Sie lernte Kiel 1991 als
Studentin im Rahmen des EUErasmus-Förderprogramms
kennen, kehrte 1994 noch einmal für drei Jahre zurück und
arbeitete in der Marketingab-
Irische College-Studenten mit ihrem Direktor Michael O'Connor
(links) sind bis zum 19. Mai in Kiel zu Gast. Rechts an der irischen
Flagge steht der Wellingdorfer Direktor Uwe Borstelmann. FOTO:
teilung der Raiffeisen-Hauptgenossenschaft. Seit 1997 ist die
heute 45-jährige Lehrerin in
Roscrea und begleitete 2015
zwölf irische Schüler während
einer Deutschlandreise. Dabei
kamen sie auch ans Gymnasium Wellingdorf, wo bei Josephine Nielsen schnell der Entschluss reifte: „So etwas kön-
VR
nen wir auch mit unserer Schule
machen.“ Nach großen Anstrengungen im College hat das
Vorhaben letztlich geklappt.
Das Gymnasium Wellingdorf
pflegt weitere Partnerschaften
zu Schulen in Toulouse, Rennes
(Frankreich), Gretna (Nebraska, USA) und Fuerteventura
vr
(Spanien).