Zukunft ernten.
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Zukunft ernten. Personalbericht 2013/2014 Meilensteine Die Menschen sind seit mehr als 100 Jahren das wichtigste Kapital von CLAAS. 1915 Hubert Nadolle aus Münster ist der erste Lehrling im 1913 gegründeten Unternehmen Gebr. Claas. Während August, Bernhard und Franz Kriegsdienst leisten müssen, übernimmt Franz Claas senior die Ausbildung des 15-jährigen Nadolle auf dem Familienhof in Clarholz-Heerde. 1920 Nach der Rückkehr der Brüder aus dem Krieg zieht das Unternehmen nach Harsewinkel um. Die Zahl der Mitarbeiter steigt von vier auf zehn – das größte relative Wachstum (150 %) in der Geschichte des Unternehmens. 1924 1934 1970 Das erste Personalhandbuch für Führungskräfte enthält Grundsätze der Zusammenarbeit, Angaben zum Arbeitsverhältnis, Arbeitsentgelt, zur Arbeitszeit und zur Mitarbeiterförderung sowie allgemeine Richtlinien. Wilhelm Tophinke wird als erster Werksmitarbeiter ins Ausland entsandt. Er geht für CLAAS in die Niederlande. Erste Erwähnung der Durchführung eines REFA-Lehrgangs für Mitarbeiter. Es geht um Arbeitsgestaltung und Betriebsorganisation. 1981–1987 Die ersten fünf Meister nehmen am Meister-Traineeprogramm teil. 1999 Erster Auftritt auf dem Deutschen Absolventenkongress, einer der größten Karrieremessen Deutschlands. 2000 –2003 Launch der ersten CLAAS Karriereseite. Übernahme der Traktorensparte von Renault. Die Zahl der Mitarbeiter steigt von 6.144 auf 8.391 – das größte absolute Wachstum in der Geschichte des Unternehmens. CLAAS leistet Pionierarbeit beim dualen Studium und ist neben Nixdorf in Paderborn das einzige Unternehmen in Nordrhein-Westfalen, das ein entsprechendes Angebot der Berufsakademie Stuttgart nutzt. 2005 2012 Vergabe der ersten Stipendien durch die CLAAS Stiftung, die Studierende im Bereich der Landtechnik und der angrenzenden Disziplinen fördert. CLAAS ist auf der Deutsch-Russischen Karrierebörse vertreten, der ersten landesübergreifenden Karrieremesse. Personalkennzahlen Stichtag 30.09.2013 Konzern-Kennzahlen nach IFRS in Mio. € 2013 2012 Veränderung in % 3.824,6 3.435,6 11,3 412,8 426,1 - 3,1 - 5,9 Gewinn- und Verlustrechnung/Ergebnis Umsatzerlöse EBITDA EBIT 327,0 347,6 Ergebnis vor Ertragsteuern 295,3 315,6 - 6,4 Konzern-Jahresüberschuss 212,3 232,7 - 8,8 Forschungs- und Entwicklungskosten* 198,0 181,2 9,2 82,1 - 84,2 – 1.251,1 1.094,8 14,3 172,4 163,1 5,7 2.904,2 2.620,4 10,8 Mitarbeiter am Bilanzstichtag 9.697 9.077 6,8 Personalaufwand 594,0 548,1 8,4 Free Cashflow Bilanz Eigenkapital Sachinvestitionen Bilanzsumme Mitarbeiter * Vor Aktivierung von Entwicklungskosten und Abschreibungen hierauf. Altersstruktur CLAAS Gruppe Anzahl der Mitarbeiter absolut 1.500 11,6 % 12,6 % 13,8 % 13,2 % 13,7 % 12,2 % 11,3 % 8,6 % 3,0 % ≤ 24 25–29 30–34 35–39 40–44 44–49 50–54 55–59 ≥ 60 1.200 900 600 300 0 Alter der Mitarbeiter Häufigste Ausbildungsberufe CLAAS Deutschland Mitarbeiterzahlen geografisch 14 14 30 119 Harsewinkel 3.225 NRW 4.031 Deutschland 4.971 Westeuropa ohne Deutschland 3.089 Zentral-/Osteuropa 991 Außereuropäisch 646 Ausland 4.726 Gesamt 9.697 Frankreich 2.552 31 Industriemechaniker/-in Industriekaufmann/-frau Mechatroniker/-in Betriebswirt/-in BA Industrie (Bachelor of Arts) Teilezurichter/-in Entwicklung des Personalaufwandes CLAAS Gruppe in Mio. ¤ GJ Ungarn 610 Großbritannien 409 Indien 337 Russland 314 USA 267 Italien 74 Polen 54 Spanien 39 Argentinien 26 China 16 Dänemark 15 Ukraine 13 Personalaufwand 2007 472,5 2008 514,9 2009 522,8 2010 489,0 2011 540,4 2012 542,6 2013 594,0 Mio. EUR Entwicklung der Mitarbeiterzahlen CLAAS Gruppe 600 GJ 500 400 300 Deutschland Ausland 2008 5.189 3.911 9.100 2009 5.308 4.159 9.467 2010 5.009 3.959 8.968 2011 4.956 4.104 9.060 2012 4.660 4.417 9.077 2013 4.971 4.726 9.697 200 Zusätzlich ab 02/2014 CLAAS Jinyee Agricultural Machinery (Shandong) Co. Ltd. 1.196 Mitarbeiter 100 0 20072008 2009 2010 2011 2012 2013 Geschäftsjahr Gesamt Cathrina Claas-Mühlhäuser, stellvertretende Vorsitzende des Gesellschafterausschusses der CLAAS KGaA mbH und Mitglied des Aufsichtsrates. „Mit Herz und Verstand.“ Sehr geehrte Leser, Sie kennen CLAAS als Erntespezialisten, dessen Landmaschinen die Früchte der Felder einholen, Gras und Heu zu Ballen pressen oder Äcker pflügen. Seit unser Unternehmen im Jahr 1936 den ersten europäischen Mähdrescher auf den Markt gebracht hat, ist CLAAS führend in der Getreide- und Futtererntetechnik. Die Mähdrescher, Ballenpressen, Häcksler, Schwader und Traktoren im typischen Saatengrün sehen Sie auf allen Feldern der Welt. Es sind die innovative Technik und die hohe Qualität unserer Produkte, die unsere Spitzenposition am Markt begründen. Doch das eigentliche Geheimnis unseres Erfolges sind die Menschen, die CLAAS zu dem gemacht haben, was es ist. Und einige von ihnen möchten wir – quasi stellvertretend für alle Mitarbeiter – in diesem Personalbericht vorstellen. Lernen Sie alte Hasen und junge Talente aus unseren Standorten in aller Welt kennen – aus Produktion, Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung. Menschen, die sich als Claasianer bezeichnen und vor allem eines gemeinsam haben: eine ausgeprägte Loyalität gegenüber ihrem Arbeitgeber. Sie alle geben Ihnen einen Einblick in ihre Arbeit bei CLAAS. Ihre Geschichten zeigen, dass sie sich ihren Aufgaben mit Herz und Verstand widmen und damit einen wertvollen Beitrag zum Erfolg unseres Geschäfts leisten. Wir stellen Ihnen junge Menschen vor, die bei CLAAS eine Ausbildung, ein duales Studium oder ein internationales Traineeprogramm absolvieren. Sie werden dafür sorgen, dass CLAAS auch morgen bleibt, was es heute ist: ein unabhängiges, durch eigene Kraft und Knowhow gewachsenes Familienunternehmen, das auf mehr als 100 Jahre Kontinuität und Fortschritt zurückblicken kann. Um die besonderen Fertigkeiten und Fähigkeiten unserer Mitarbeiter langfristig sicherzustellen, investieren wir in ihre Entwicklung. Wir setzen sie an internationalen Standorten ein, stärken ihre Führungsqualitäten, bieten ihnen zielgerichtete Weiterbildungsprogramme, leistungsorientierte Entgeltsysteme und eine attraktive Mitarbeiterbeteiligung. Jeder Einzelne erhält bei CLAAS die Möglichkeit, das Beste aus seiner Karriere zu machen. Ein Angebot, das gerne angenommen wird, wie Sie auf den folgenden Seiten lesen können. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre. Herzlichst Ihre 2 Zukunft ernten. Zukunft ernten. Inhalt 4 CLAAS ohne Grenzen 8 Vielfalt bei CLAAS 10 Ein Leben bei CLAAS 12 Karrieren bei CLAAS 16 100 Jahre CLAAS 18 Die Welt von CLAAS 22 CLAAS im Wandel 24 Vielfalt bei CLAAS 26 Ankommen bei CLAAS 28 Kulturen bei CLAAS 32 Vielfalt bei CLAAS 34 Ideen bei CLAAS 36 CLAAS vertretungsweise 38 Anschub von CLAAS 40 Vielfalt bei CLAAS 42Impressum 3 4 CLAAS ohne Grenzen „Lebenslanges Lernen ist der Schlüssel zum beruflichen Erfolg.“ CLAAS ohne Grenzen 5 Ausbildung heißt auch Auslandsbildung Um immer bessere Ernten durch innovative Technik ermöglichen zu können, benötigt CLAAS qualifizierte Arbeitskräfte. Um dies zu gewährleisten, bildet das Unternehmen junge Menschen aus. Sie können eine kaufmännische Ausbildung, eine technische Ausbildung oder ein duales Studium bei CLAAS absolvieren. Als weltweit agierender Landtechnikhersteller legt das Unternehmen von Anfang an Wert darauf, dass der Nachwuchs Grenzen überschreitet. A ls Tobias Lienkamp (21) seine Ausbildung zum Industriemechaniker bei CLAAS in Harsewinkel begann, ahnte er nicht, dass er auch lernen würde, wie man ein preisgekröntes Video dreht. Doch dann nahm er gemeinsam mit neun weiteren kaufmännischen und technischen Auszubildenden am Bundeswettbewerb Fremdsprachen teil, den „Bildung & Begabung“, das Zentrum für Begabungsförderung in Deutschland, durchführt. An dem Wettbewerb beteiligen sich in der Kategorie „Team Beruf“ jährlich rund 100 Azubi-Teams verschiedener Unternehmen aus ganz Deutschland. Aufgabe ist es, einen berufsbezogenen Kurzfilm oder ein Hörspiel in mindestens einer Fremdsprache zu drehen. Der Film von Lienkamp und seinen Azubi-Kollegen, die zu Industriemechanikern und Industriekaufleuten ausgebildet werden, trug den Titel „100 years of CLAAS connecting people“ und errang im Wettbewerb den ersten Platz. Das Preisgeld wurde von der Geschäftsführung aufgestockt, um den zehn Auszubildenden den Besuch eines ausländischen Standortes von CLAAS zu ermöglichen. Lienkamp ist schon gespannt auf den Besuch: „Das Filmprojekt hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Fremdsprachen zu lernen. Jetzt freue ich mich darauf, meine Sprachkenntnisse auch auf unserer Reise anwenden zu können und mich mit den dortigen Auszubildenden auszutauschen.“ Mariia Stohniienko schätzt die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis. Bei CLAAS bieten sich ihr Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten. Neue Erfahrungen bei 45° C Tüfteln, Bauen und Reparieren – als technischer Auszubildender bei CLAAS gehört das zum spannenden Arbeitsalltag. Auch Jan Jostkleigrewe (23) konnte während seines dualen Studiums der Wirtschaftsinformatik bei CLAAS seine Fremdsprachenkenntnisse gut gebrauchen, denn fünf Monate der dreijährigen Ausbildung verbrachte er im indischen Chandigarh. Seine Aufgabe bestand darin, eine Transaktion zur einfacheren Erstellung von Finanzabschlüssen in das SAPSystem zu implementieren. „Durch die Unterstützung meiner indischen Kollegen lernte ich schnell die dortigen Systeme und die Struktur von CLAAS India kennen“, erläutert Jostkleigrewe. „Und bei Schulungen, die ich für die Kollegen dort hielt, kam ich auch häufig mit Vertretern anderer Abteilungen ins Gespräch und konnte so ein besseres Verständnis dafür entwickeln, wie die Menschen dort arbeiten.“ Tobias Lienkamp und Mariia Stohniienko sind nicht nur in ihren Ausbildungsberufen bei CLAAS erfolgreich. Mit ihren guten Fremdsprachenkenntnissen und schauspielerischem Talent haben sie dem Azubi-Film „100 years of CLAAS connecting people“ zum ersten Platz beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen verholfen. 6 CLAAS ohne Grenzen Gut zu wissen 7 Da steckt viel Arbeit drin Während seines fünfmonatigen Aufenthalts in „Incredible India“ hat Jan Jostkleigrewe sich mit seinem Kollegen angefreundet. Bei dessen Hochzeit, die wie in Indien üblich mehrere Tage in Anspruch nahm, war er Trauzeuge. Ausbildungsberufe MINT CLAAS hat außerdem ein großes Interesse an technikbegeisterten jungen Menschen. Deshalb unterstützt das Unternehmen die Initiative MINT, die von der deutschen Wirtschaft ins Leben gerufen wurde, um Schüler auf Berufe in diesem Bereich aufmerksam zu machen. Ziel ist es, die Bildung in den MINT-Fächern auszubauen und qualitativ zu stärken. CLAAS ist beispielsweise Partner des nationalen Paktes für Frauen in MINT-Berufen. Auch über die Projekte „Girls’Day“ und „MINTrelation“ fördert CLAAS den weiblichen Nachwuchs in technischen Berufen. Zudem unterstützt das Unternehmen die Kampagne „Starke Typen“, die das Image der Agrartechnikbranche stärkt und so ihre Attraktivität für den Ausbildungsnachwuchs fördert. Die Wochenenden nutzte der duale Student, um Land und Leute kennenzulernen. So besuchte er gemeinsam mit Tausenden von Pilgern den Goldenen Tempel in Amritsar, das höchste Heiligtum der Sikhs. „Durch meine Ausflüge habe ich viel über die indische Kultur gelernt. Schon eine Fahrt mit der Autorikscha durch den indischen Verkehr ist abenteuerlich.“ Jostkleigrewe wird sein Auslandssemester in Indien in bester Erinnerung behalten. „Auch wenn das Essen scharf, die Kultur ungewohnt und 45° C sehr warm sind, sollte man diese Chance unbedingt nutzen“, sagt er. „Durch die enge Zusammenarbeit sind echte Freundschaften mit indischen Kollegen entstanden. Einer von ihnen bat mich sogar, Trauzeuge bei seiner Hochzeit zu sein.“ Und so dauerte es gar nicht lange, bis der junge Mann erneut nach Indien reiste. Es war bestimmt nicht das letzte Mal. Zahlreiche Spezialisten sind an der Entwicklung von CLAAS Produkten beteiligt. Bis sie die Ernte einfahren, sind viele kluge Köpfe lange beschäftigt. Beispiel: LEXION 780. 100 Entwicklungsingenieure Für die Ausbildung nach Deutschland Deutsch kann ebenfalls eine Fremdsprache sein. Zum Beispiel, wenn man aus der Ukraine kommt wie Mariia Stohniienko (21), die bei CLAAS eine Ausbildung zur Industriekauffrau macht. Aber dieser Herausforderung stellt sie sich gern. „In der Ukraine besteht leider keine Möglichkeit, eine Berufsausbildung zu machen, die berufliche Praxis im Unternehmen und Theorie in der Berufsschule verbindet“, erklärt sie. Deshalb hat sie sich für die Ausbildung in Deutschland entschieden. Und warum gerade bei CLAAS? „Weil das ein weltweit agierendes Unternehmen mit einer hervorragenden Unternehmensstruktur ist“, sagt Stohniienko. „CLAAS bietet mir viele Chancen, mich fachlich und beruflich weiterzuentwickeln.“ Fremdsprachenkenntnisse sind für die Ukrainerin selbstverständlich, die von sich sagt, dass sie international arbeiten, denken und leben möchte. Sie lernte Deutsch in ihrer Heimat, erst drei Monate bevor sie nach Deutschland kam – und weiterhin jeden Tag. „Eine Sprache zu lernen ist ein ständiger Prozess“, erläutert Stohniienko. „Jeden Tag kommt etwas Neues hinzu, es gibt immer noch Verbesserungspotenzial. Nicht nur bei Fremdsprachen ist es wichtig, sich stets zu verbessern, auch wenn man bereits ein bestimmtes Niveau erreicht hat. Denn das lebenslange Lernen ist in allen Bereichen der Schlüssel zum beruflichen Erfolg.“ Lexion 780 CLAAS Mähdrescher 70.000 Stunden 3.900 m Verkabelung 53.896 Einzelteile 15 Feldfrüchte 8 Vielfalt bei CLAAS Vielfalt bei CLAAS 9 International Campus Klein, aber oho! Alte Hasen und junge Weise erweitern gemeinsam ihren Horizont im Rahmen des neuen Personalentwicklungsprogramms „CLAAS International Campus“. Das modular aufgebaute Programm vermittelt Mitarbeitern über Landesgrenzen und Gesellschaften hinweg ein besseres Verständnis ihrer Rolle im Hinblick auf den Erfolg des Gesamtunternehmens. Ziel ist die Stärkung internationaler Netzwerke und der verbesserte Austausch von Wissen. Weitere Aspekte sind der Aufbau persönlicher und interkultureller Kompetenzen sowie die Entwicklung innovativer Ideen, mit denen sich die Zukunft von CLAAS sichern lässt. Letztere wurden der Konzernleitung von den begeisterten Claasianern vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Thierry Marchetti, Teamleiter bei Usines CLAAS in Frankreich, ist ständig von Mähdreschern, Häckslern, Ballenpressen und Schwadern umgeben. Er sammelt CLAAS Miniaturen. Angefangen hat alles mit einem Mähdrescher MEGA 218, den er von seinem Schwiegervater erhielt. Es folgte die ROLLANT 66, eine Rundballenpresse. Er besuchte Tauschbörsen und Spielzeugläden, später nutzte er das Internet, um die Miniaturen zu finden. Heute sind es mehr als 80 Minilandmaschinen, und stets kommen weitere hinzu. 45 Jahre CLAAS Tag der Ausbildung Im Rahmen des ersten „Tages der Ausbildung“ konnten Besucher das neue technische Ausbildungszentrum im baden-württembergischen Bad Saulgau kennenlernen. Das Bildungszentrum ist mit Maschinen der neuesten technischen Generation ausgestattet. „Uns ist es stets ein großes Anliegen, in die Ausbildung zu investieren“, sagt Carolin Jetter, Ausbildungsleiterin für die Bereiche Kaufmännische Ausbildung und Duales Studium. Eigentlich wollte er Förster werden. Doch im sozialistischen Ungarn der 60er-Jahre herrschte keine freie Berufswahl. Also machte Imre Pozderka eine Ausbildung zum Schlosser in der Landmaschinenfabrik in Törökszentmiklós. Nach erfolgreicher Gesellenprüfung wurde er übernommen und in der Rasenmäherproduktion eingesetzt. Ab 1978 kooperierte das Werk mit CLAAS, und Imre Pozderka montierte nun moderne Mäher. Im Jahr 1997 schließlich wurde seine Fabrik ein Teil der CLAAS Gruppe. Seit 1968 hat sich viel verändert, Pozderka jedoch blieb. Inzwischen feierte er sein 45-jähriges Jubiläum. Mit CLAAS kuscheln Jedes Neugeborene, dessen Papa oder Mama bei CLAAS beschäftigt ist, erhält traditionell eine saatengrüne Schmusekuh. Im Jahr 2012 hat CLAAS allein in Deutschland 105 der tierisch ku(h)scheligen Begleiter ausgeliefert – wer wollte da noch von drohendem Fachkräftemangel sprechen? CLAAS Symposien CLAAS arbeitet schon seit vielen Jahrzehnten mit Hochschulen zusammen, um nicht nur in puncto Forschung und Entwicklung stets auf dem neuesten Stand zu bleiben. So ist ein internationales Netzwerk von Theorie und Praxis entstanden. Zudem unterstützte CLAAS im Rahmen des 100-jährigen Firmenjubiläums 2013 weltweit wissenschaftliche Hochschulsymposien. Gemeinsam mit Fach- und Führungskräften diskutierten Studenten, zum Beispiel an der Hochschule Osnabrück, über die Megatrends der Agrarwirtschaft. Ein Leben bei CLAAS 11 Altersteilzeit Der Ingenieur begleitet ein breites Spektrum von Besuchern durch das Werk von CLAAS. H Heinrich Pieper führt Besucher mit Stolz und Begeisterung durch die Produktionshallen von CLAAS, die er wie seine Westentasche kennt. „Es ist ein Privileg, den Menschen unsere Welt zu zeigen.“ Begeisterung hört nicht auf Ein gutes Vierteljahrhundert hat Heinrich Pieper die Geschicke von CLAAS am Stammsitz des Unternehmens in Harsewinkel mitbestimmt. 2006 begann für ihn mit dem Beginn der Altersteilzeit ein neuer Lebensabschnitt. Doch auch jenseits der Pensionsgrenze bleibt der 66-Jährige dem Unternehmen verbunden. eute sind 15 Studenten der Agrarwirtschaft zu Besuch bei CLAAS. Sie wollen sich vor Ort ein Bild von dem Unternehmen machen, dessen Produkte viele von ihnen aus der eigenen Praxis kennen. Und das ein attraktiver Arbeitgeber für sie sein kann, wenn sie demnächst den Master in der Tasche haben. Heinrich Pieper führt die jungen Menschen entlang einer der drei Montagestraßen und zeigt ihnen, wie hier die Mähdrescher gebaut werden. Er kennt das Stammwerk wie seine Westentasche, es ist seit mehr als 30 Jahren eine Art zweites Zuhause für ihn. Daran hat sich auch nichts geändert, als er in den Ruhestand ging. Denn als einer von 15 Repräsentanten der Zentralen Kundenbetreuung führt er regelmäßig Besuchergruppen durch die riesigen Werkshallen. „Als alter Claasianer bin ich froh, auf diese Weise Kontakt zu meinem Unternehmen halten zu können“, sagt Pieper. „Wir alle haben grünes Blut in den Adern, ein Abschied für immer ist nicht nur für mich schwer vorstellbar.“ Besonders glücklich ist der passionierte Motorradfahrer darüber, auf diesem Wege über die Innovationen von CLAAS im Bilde bleiben zu können. „Ich lerne bei jeder Führung etwas dazu – nicht nur von den Kollegen, sondern häufig auch von den Besuchern“, erklärt er. Sein Einsatz ist Ehrensache Pieper startete seine Laufbahn bei CLAAS im Jahr 1982. „Ich kam aus der Landwirtschaft, habe mich aber für ein Maschinenbaustudium entschieden.“ Seine ersten Sporen verdiente er sich in der Automobilzulieferindustrie, wo er in der Qualitätsplanung eingesetzt war. „Dann las ich in der F.A.Z., dass bei CLAAS eine ähnliche Position zu besetzen war. Hier sah ich meine Chance, denn mittelfristig wollte ich in die Linie“, erinnert sich der Ingenieur. Er stieg in Harsewinkel ein – und hielt dem Unternehmen fortan die Treue. Schon bald nach seinem Einstieg wurde er die rechte Hand des Betriebsleiters, 1991 übernahm er dessen Position. Im Jahr 2003 war er zusammen mit seinem Team maßgeblich daran beteiligt, die Fertigungsstraßen für Mähdrescher und Häcksler, Komponenten und Baugruppen in Harsewinkel auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Seine Augen leuchten, wenn er den Studenten davon berichtet, dass die Umstellung auf Just-in-time-Fertigung bei laufender Produktion erfolgte. „Es war wie eine Operation am offenen Herzen“, so Pieper stolz. Den tariflichen Rahmenbedingungen entsprechend bietet CLAAS Mitarbeitern, die älter als 57 Jahre sind, Altersteilzeit an. In der Regel wird das sogenannte Blockmodell vereinbart, bei dem die Arbeitszeit für die verbleibende Zeit bis zum Renteneintritt halbiert wird. In der Praxis bedeutet das, dass der Arbeitnehmer in der ersten Hälfte der Zeit bis zum Renteneintritt voll arbeitet, während er in der zweiten Hälfte, der sogenannten Freistellungsphase, keine Arbeitsleistung mehr erbringen muss. Während der gesamten Dauer der Altersteilzeit erhält der Mitarbeiter zwischen 85 und 89 Prozent seines laufenden Vollzeit-Nettoentgelts, jedoch keine Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Die Rentenversicherungsbeiträge belaufen sich in dieser Phase auf 95 Prozent des Vollzeitniveaus. Die Altersteilzeit gewährt älteren Mitarbeitern schon vor dem Rentenbeginn viel mehr Zeit für die Familie, für Hobbys und Reisen. Seit der Einführung des Altersteilzeitmodells im Jahr 2000 haben mehr als 600 Mitarbeiter dieses Angebot von CLAAS angenommen. Dass CLAAS seine ehemaligen Mitarbeiter einsetzt, um potenziellen Kunden und interessierten Bürgern einen Einblick in die Landmaschinenproduktion zu gewähren, gehört zum Konzept des traditionsreichen Familienunternehmens. „Wir verfügen nicht nur über das Wissen, sondern auch über die Zeit, die wir uns für unsere Besucher sehr gerne nehmen. Das hier ist kein Job, um die Rente aufzubessern – es ist ein Privileg, den Menschen unsere Welt zu zeigen. Denn bei CLAAS sind wir alle eine große Familie.“ Die angehenden Agrarmaster folgen Pieper mit wachsamen Blicken durch die Mähdrescherproduktion. Dem Ingenieur macht es großen Spaß, die Fachfragen der jungen Frauen und Männer zu beantworten. So erläutert er beispielsweise, dass nach Möglichkeit jedes Teil nur einmal angefasst werden sollte. „Die Teile werden just in time geliefert, vom Container genommen und direkt verarbeitet. So vermeiden wir unnötige Arbeit und können auf ineffektive Zwischenlagerung verzichten.“ Täglich werden bei CLAAS je nach Auftragslage 20 bis 40 Mähdrescher gebaut. Und häufig schauen den Claasianern dabei interessierte Besucher über die Schulter, seit sechs Jahren auch unter der Führung von Heinrich Pieper, der ein halbes Jahr nach seinem 60. Geburtstag in die Altersteilzeit ging. „Wir begleiten ein breites Spektrum von Besuchern durch unser Werk, das von Landfrauen bis hin zu Lohnunternehmern reicht“, sagt Pieper. Besonders gerne erinnert er sich an den Gast, der kurz davor war, bei der Konkurrenz zu kaufen. Am Ende des Tages unterzeichnete er einen Kaufvertrag mit CLAAS. 12 Karrieren bei CLAAS Karrieren bei CLAAS 13 „CLAAS ist das einzige Unternehmen, das ich bisher als Arbeitnehmerin kennengelernt habe.“ Karriere 01 Name: Julia Sukhareva Alter: 30 Jahre Bei CLAAS seit: 2004 Ort: CLAAS Krasnodar Ausbildung: Romanistik, Germanistik, Finanzen Erster Job bei CLAAS: Russischlehrerin Hobbys: Deutsch- und englischsprachige Literatur, Psychologie Viele Wege führen zu CLAAS Rund 11.000 individuelle Persönlichkeiten Ohne seine Mitarbeiter wäre CLAAS nicht das geworden, was das Unternehmen heute ist: einer der weltweit führenden Hersteller von Agrartechnik. Jedes Mitglied der weltweiten CLAAS Familie bringt seine ganz eigenen Ideen und Erfahrungen mit. Manche kommen auf Umwegen zu CLAAS, andere direkt von der Uni. So individuell wie die Menschen bei CLAAS sind ihre Geschichten. Drei davon stellen wir hier vor. Daran glaube ich: „Wähle einen Beruf, den du liebst, dann wirst du keinen Tag im Leben arbeiten müssen“ (Konfuzius) Manchmal geht das Leben aufregende Wege. Ich verantworte als stellvertretende Leiterin die Beschaffung von Produktionsmaterialien bei CLAAS in Krasnodar. Doch ursprünglich war ich 2004 – ich studierte im neunten Semester und stand kurz vor meinem Abschluss – von CLAAS als Russischlehrerin für den CFO engagiert worden. Er war aus Harsewinkel gekommen, um den Aufbau des Werkes in Krasnodar zu leiten. Doch es blieb nicht beim Sprachunterricht. Schon bald half ich bei der Planung von Events und Feierlichkeiten. Als im Jahr 2005 dann die Position der Büromanagerin für das neue Werk zu besetzen war, überlegte ich nicht lange. Das Vorstellungsgespräch lief super, und ich bekam den Job. Kurz darauf begann die Umstellung auf lokale Beschaffungsprozesse. Am 1. Dezember 2006 startete ich meinen Job als Assistentin des Projektleiters, in dem ich mich ausschließlich diesem Thema widmete. In der übrigen Zeit absolvierte ich einen Studiengang in Finanzen an der Kuban-Universität, den ich im Juni 2009 abschloss. Schon ein Jahr zuvor hatte ich begonnen, im Einkauf von CLAAS in Krasnodar zu arbeiten. Meine Sprachkenntnisse, meine Erfahrungen in der Beschaffung und meine guten Kontakte zu Lieferanten qualifizierten mich für diesen Bereich. Zwei Jahre später übernahm ich die Position der stellvertretenden Leiterin der strategischen Beschaffung. Ich mag es, wenn es viel zu tun gibt und jeden Tag eine neue Herausforderung vor mir liegt. Heute befasse ich mich mit dem Produktionsaudit bei einem Lieferanten, morgen mit der Kalkulation von Reifen. CLAAS ist das einzige Unternehmen, das ich bisher als Arbeitnehmerin kennengelernt habe. Und ich würde mir keinen anderen Arbeitgeber wünschen! 14 Karrieren bei CLAAS Karrieren bei CLAAS „Ich habe sehr viel für CLAAS geleistet, und CLAAS hat viel für mich getan.“ Karriere 02 Name: Adam Haworth Alter: 35 Jahre Bei CLAAS seit: 2002 Ort: CLAAS Omaha Ausbildung: Fertigungstechnik Erster Job bei CLAAS: Testtechniker Hobbys: Zeit mit der Familie verbringen, Schießsport und alles, was draußen stattfindet Daran glaube ich: Gestalte deine Arbeit und sei stolz auf das, was du tust Als Sohn eines Farmers aus Iowa, das auch häufig „The Corn State“ genannt wird, war meine Laufbahn in der Landtechnik in gewisser Weise vorgezeichnet. Auf unserer Farm wurden Mais und Soja produziert, zudem betrieben wir eine Schweinemast und züchteten Angusrinder. Die Maschinen machten großen Eindruck auf mich – nicht nur als Kind, sondern auch während meines Studiums der Fertigungstechnik, als ich in den Ferien bei einem Lohnunternehmer jobbte. Noch während meiner Zeit an der University of Iowa konnte ich 2001 im Rahmen eines Praktikums CLAAS of America in Omaha kennenlernen. Nach meinem Abschluss im Frühjahr 2002 stellte mich CLAAS Omaha (COL) als Testtechniker ein. Ich führte Härtetests und Schneidwerkprüfungen an Prototypen des LEXION durch und trug damit zur Entwicklung des Mähdreschers bei. Im Jahr 2006 wechselte ich dann zu CLAAS of America, wo ich als technischer Spezialist für Kundentrainings auf dem LEXION zuständig war. Seit 2011 bin ich Servicemanager im Technischen Support. Um mich weiterzubilden, nahm ich 2013 an einem internationalen Managertraining bei CLAAS in Deutschland teil. Als ich bei CLAAS zu arbeiten begann, konnte zu Hause niemand in meinem Bekanntenkreis etwas mit diesem Namen anfangen. Wenn ich heute nach Iowa zurückkehre, fragen meine Freunde und meine Familie häufig, womit CLAAS denn wohl als nächstes auf den Markt kommen wird. Ich habe sehr viel für CLAAS geleistet, und CLAAS hat viel für mich getan. Ich bin stolz, zum Team hier in Omaha zu gehören und empfinde es als ein Privileg, Teil der weltweiten CLAAS Familie zu sein! „Bei CLAAS hatte ich häufig die Chance, Entwicklungen aktiv mitzugestalten.“ Karriere 03 Name: Ingo Ordel Alter: 39 Jahre Bei CLAAS seit: 2003 Ort: CLAAS Weser Ems Ausbildung: Landtechnik Erster Job bei CLAAS: Werksbeauftragter Hobbys: Familie und Beruf Daran glaube ich: An den Erfolg der CLAAS Weser Ems Als ich ein kleiner Junge war, fuhr ich nach der Schule oft zu meinem Vater, der beim Landmaschinenhändler August Bruns beschäftigt war. Mit einem Sechskantschlüssel bewaffnet half ich ihm bei der Arbeit. Wirklich mitarbeiten konnte ich dann mit 16 Jahren, als ich meinen Traktorführerschein in der Tasche hatte und die großen Maschinen zu Kunden bringen konnte. Nach dem Abitur begann ich bei Bruns eine Lehre zum Landmaschinenmechaniker, die ich nach einer verkürzten Lehrzeit von zweieinhalb Jahren abschloss. Bis zum Start meines Studiums der Landtechnik an der Fachhochschule Köln arbeitete ich anschließend noch ein knappes Jahr als Geselle. Zwei meiner Praktika während der Studienzeit absolvierte ich bei John Deere, wo ich auch meine Diplomarbeit schrieb. Nach meinem Studium stieg ich dort im März 2000 als Trainee ein. Schon bald war ich als Traktortrainer im Einsatz, führte Schulungen durch und begleitete eine Produkteinführung in Spanien. Aus Liebe zu meiner norddeutschen Heimat ging ich 2002 zum Landmaschinenhändler Rebo, für den ich die Landkreise Diepholz und Nienburg als neue Verkaufsgebiete erschloss und ein Netzwerk von Unterhändlern aufbaute. Ein Jahr später stieg ich als Werksbeauftragter für Traktoren bei CLAAS ein – als „erster Händler“ des Unternehmens in Niedersachsen. Von 2005 bis 2012 war ich als Produktmanager Xerion tätig, bevor ich dann im Oktober 2012 Verkaufsleiter für das Gebiet Nord wurde. Und seit dem 1. Januar 2014 erschließe ich als Geschäftsführer der neu gegründeten CLAAS Weser Ems GmbH neue Wege im Vertrieb. Bei CLAAS hatte ich häufig die Chance, Entwicklungen aktiv mitzugestalten. Und ich habe sie gerne genutzt. Deshalb fühle ich mich dem Unternehmen sehr verbunden und liebe meinen Job. 15 16 100 Jahre CLAAS 100 Jahre CLAAS 1 3 2 4 Was für ein Fest! 1 | Das eigens komponierte Jubiläumslied wurde an allen Standorten landestypisch interpretiert. 2 | Auch die kleinen Gäste hatten einen Riesenspaß. 3 | Traktorfahren für die Landwirte von morgen. 4 | Kulinarische Grüße aus Indien. 5 | Die erdumspannenden Jubiläumsfeiern wurden live übertragen. 6 | Hier grüßt das BarbecueTeam. 7 | Das Innenleben der Landmaschinen wurde reichlich bestaunt. 8 | In Großbritannien stieg die große Mitarbeiterparty in der ostenglischen Grafschaft Suffolk. 9 | Für jeden Geschmack war eine Köstlichkeit dabei. Die ganze Welt feierte den 100. Geburtstag von CLAAS Anlässlich des Firmenjubiläums feierten die Menschen, die CLAAS zu dem gemacht haben, was es heute ist, ein rauschendes Fest. Am 7. September 2013 trafen sich die Mitarbeiter des Unternehmens gemeinsam mit ihren Angehörigen zum World Family Day auf dem Werksgelände in Harsewinkel. Per Liveschaltung waren sie mit ihren Kollegen an 19 CLAAS Standorten in der ganzen Welt verbunden. Denn auch dort wurde der Jubeltag gebührend gefeiert. 6 5 7 17 8 9 Zukunft ernten. 20 Die Welt von CLAAS „Menschen in Frankreich machen CLAAS, weil sie stolz sind, einen wichtigen und großen Anteil am Erfolg von CLAAS zu gestalten!“ Die Welt von CLAAS „Menschen in Großbritannien machen CLAAS, weil die Unternehmensphilosophie ihre zentralen Werte verkörpert: Familie, Loyalität, harte Arbeit und innovatives, vorausschauendes Denken.“ Teamarbeit rund um den Globus „Menschen in Italien machen CLAAS, weil ihnen die Dänemark 15 familiäre Großbritannien 400 Mehr als 11.000 Mitarbeiter arbeiten an den Standorten von CLAAS.* Deutschland 5.000 Frankreich 2.600 Jane Broomhall, Großbritannien Russland 440 Ukraine 45 Polen 60 Ungarn 650 Italien 80 Spanien 40 Jacques Merten, Frankreich „Menschen in Deutschland machen CLAAS, weil sie sich in hohem Maße mit dem Unternehmen und seinen Produkten identifizieren und ihre Angelo Centenaro, Italien USA 300 Carolin Höltermann, Deutschland China 1.200 sich den Herausforderungen stellen, gern im Team arbeiten und loyal, fleißig, aufrichtig und ehrlich sind.“ Sandeep Hooda, Indien stabiler und verlässlicher Arbeitgeber ist und sie auf die hoch entwickelten CLAAS Produkte stolz sind.“ „Menschen in Polen machen CLAAS, weil sie in diesem Unternehmen mehr sind einsetzen, um gemeinsam unsere Zukunft zu ernten.“ Neues, Atmosphäre in einem Unternehmen gefällt, das gleichzeitig einer der Weltmarktführer ist.“ „Menschen in Ungarn machen CLAAS, weil das Unternehmen ein Maria Nové, Ungarn Leidenschaft und ihr Engagement „Menschen in Indien machen CLAAS, weil sie offen sind für 21 als Mitarbeiter – nämlich Partner.“ Ewelina Drabik, Polen Indien 380 „Menschen in Russland machen CLAAS, weil sie „Menschen in Amerika machen CLAAS, weil sie mit Leidenschaft die Marke und die erfolgreich sein möchten und ihre Arbeit sie zufrieden macht.“ Argentinien 30 Vision von CLAAS vertreten.“ Ella Detkova, Russland Deb Franklin, USA * Stand 31. März 2014 „Menschen in Spanien machen CLAAS, weil sie an hervorragende Leistungen glauben.“ Frank Missun, Spanien CLAAS im Wandel Warum haben Sie sich für dieses Unternehmen entschieden? CLAAS hat mich in vielfacher Hinsicht begeistert. Zunächst steht die Marke für exzellente Produkte. Die Technik, die in den Traktoren und Erntemaschinen steckt, fasziniert auch mich als Diplom-Kaufmann. Zudem beeindruckt die zukunftsweisende Branche. Wir sind seit über 100 Jahren ein Familienunternehmen. Langfristigkeit und Partnerschaft sind bei uns gelebte Werte. Und nicht zuletzt ist es die Mischung aus Internationalität und Bodenhaftung, aus Tradition und Moderne, die CLAAS zu einem ganz besonderen Unternehmen macht. Das Geschäft von CLAAS erfordert Spezialisten weltweit. Für Gerd Hartwig liegt ein Schlüssel zum Erfolg des Unternehmens in der zielgerichteten Ansprache und fundierten Mitarbeiterförderung. „Wir bieten Vielfalt und Chancen.“ Personalarbeit im Wandel Gerd Hartwig ist als Generalbevollmächtigter der CLAAS Gruppe für das Ressort Personal verantwortlich. Im Interview erzählt er, was Menschen erwartet, die sich für eine Karriere bei CLAAS entscheiden, und wie Industrie 4.0 die Anforderungen an die Qualifikationen der Mitarbeiter verändert. Macht sich das auch in der Personalstrategie des Unternehmens bemerkbar? Ja, natürlich. Hier sind wir zunehmend internationaler geworden, denn nahezu die Hälfte der inzwischen mehr als 11.000 Mitarbeiter bei CLAAS arbeitet an unseren ausländischen Standorten. Interkulturelle Aspekte, Sprachen und Mobilität spielen heute eine viel wichtigere Rolle als noch vor fünf oder zehn Jahren. Zudem müssen wir uns den Herausforderungen und Entwicklungen, die Digitalisierung und Industrie 4.0 mit sich bringen, auch personell stellen. Wie sehen diese Herausforderungen aus? Intelligente Vernetzung, Maschinen, die miteinander und mit uns kommunizieren, Steuerung von Fahrzeugen über große Distanzen hinweg – das ist bereits heute Realität bei CLAAS. Neben den klassischen technischen und kaufmännischen Berufen besetzen wir zunehmend auch Webdesigner, Hightech-Softwareentwickler und ElektronikIngenieure. Die Wartung eines Mähdreschers führen heute nicht mehr nur Techniker durch, sondern auch Softwarespezialisten. Werden diese Themen zentral von Harsewinkel aus gesteuert? Nicht nur am Stammsitz von CLAAS, sondern weltweit wählen wir Fach- und Führungskräfte aus, insbesondere für das internationale Spitzenmanagement. Wir bieten jungen Nachwuchsführungskräften neben zuverlässigen Perspektiven, Kontinuität und Sicherheit eine systematische Förderung über Ländergrenzen hinweg. Wie bei den Produkten ist auch in der Personalarbeit ein einheitlicher Auftritt entscheidend: Wo immer auf der Welt Sie sind, Sie erkennen CLAAS immer wieder, nicht nur als Produktmarke, sondern auch als Arbeitgeber. Ist ein Fachkräftemangel bei CLAAS spürbar? Nein. Durch unsere intensive Zusammenarbeit mit Universitäten in zahlreichen Ländern erhalten wir deutlich mehr Bewerbungen von Studierenden und Hochschulabsolventen, als wir einstellen können. Wir bieten zum Beispiel Studenten die Möglichkeit, Abschlussarbeiten bei CLAAS zu schreiben oder im Rahmen von Praktika den Landmaschi- 23 Grundsätze der Führung und Zusammenarbeit Auch mit Aktivitäten rund um den Globus und weltweiter Produktion bleibt CLAAS ein Familienunternehmen. Ein Unternehmen, in dem alle eine gemeinsame Vorstellung davon haben, wie man zusammenarbeiten möchte. Respektiert. Jeder CLAAS Mitarbeiter verdient Respekt für seine Person und Anerkennung für die erbrachte Leistung. Beteiligt. Unsere Mitarbeiter sind sowohl an der Meinungsbildung als auch an der Entscheidungsfindung beteiligt. Verlässlich. Die Zusammenarbeit der CLAAS Mitarbeiter gründet sich auf Glaubwürdigkeit, Loyalität und Vertrauen. Zum Wandel bereit. Wir begreifen und nutzen den Prozess ständiger Veränderungen als Chance. Verbunden durch gemeinsame Werte und ein entsprechendes Selbstverständnis mit klaren Grundsätzen. nenbau aus erster Hand kennenzulernen. Diese Kontakte zu Studienzeiten führen häufig zu einer späteren Beschäftigung. Hinzu kommt, dass wir bei CLAAS sehr großen Wert auf Aus- und Weiterbildung legen. Denn die Spezialisten, die wir benötigen, finden wir nur selten auf dem Arbeitsmarkt. Wir planen und investieren langfristig – und wer bereit ist, in seine Mitarbeiter zu investieren, braucht sich vor einem möglichen Fachkräftemangel nicht zu fürchten. Was kann die Agrartechnikbranche jungen Berufseinsteigern bieten? Diese äußerst innovative Zukunftsbranche bietet spannende Entwicklungen und hochtechnologische Produkte. Mähdrescher zum Beispiel sind Fabriken auf vier Rädern. Berufseinsteiger können bei uns schnell Verantwortung für die Entwicklung und Konstruktion komplexer Maschinen und Fahrzeuge übernehmen. Das macht die Agrartechnikbranche für Ingenieure, die Premiumprodukte entwickeln wollen, besonders attraktiv. Und was macht CLAAS als Arbeitgeber besonders attraktiv? Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Altersteilzeit, flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice und vieles mehr sind bei uns keine Schlagworte, sondern gelebte Praxis – bedarfsund standortgerecht, zielgruppen- und landesspezifisch. 24 Vielfalt bei CLAAS Gut zu wissen In der Welt zu Hause Im Laufe der Zeit hat CLAAS seine Aktivitäten außerhalb Deutschlands immer weiter ausgebaut. Heute ist nahezu jeder zweite Mitarbeiter international tätig. Mitarbeiter in Deutschland Mitarbeiter international 4.229 Sotschi 2014: CLAAS trug die Fackel Im Februar 2014 fanden im russischen Sotschi die XXII. Olympischen Winterspiele statt. Zuvor trugen Fackelläufer das olympische Feuer traditionsgemäß von Griechenland zum Austragungsort der Spiele am Schwarzen Meer. Am 4. Februar führte der Weg des Feuers durch das Stadtzentrum Krasnodars, dem Sitz des russischen CLAAS Werks. Dessen Generaldirektor Dr. Ralf Bendisch wurde die ehrenvolle Aufgabe zuteil, eine der olympischen Fackeln zu tragen. Um die von der Landwirtschaft geprägte Region Krasnodar zu repräsentieren, wurde er von zwei Traktoren AXION 900 und einem Mähdrescher TUCANO 450 begleitet, die in den Farben der Olympischen Winterspiele lackiert worden waren. Der TUCANO war im Dezember 2012 in einem russlandweiten Wettbewerb unter die 100 besten Produkte Russlands gewählt worden, ebenso ein Jahr später der AXION 900. 176 1.080 1932 1965 4.642 1.567 1983 4.971 4.726 2013 25 26 Ankommen bei CLAAS Ankommen bei CLAAS „Das CLAAS Traineeprogramm war für mich die perfekte Möglichkeit, verschiedene Kulturen kennenzulernen und mein Wissen über unsere Produkte und unsere Kunden zu erweitern. Der Einsatz in den verschiedenen Fachbereichen hat mein persönliches Netzwerk erheblich erweitert. Es erleichtert die Arbeit ungemein, wenn man die Kollegen persönlich kennt.“ 27 „Mein Traineeprogramm stellte eine wichtige Zeit in meiner beruflichen Entwicklung dar, da ich in das internationale CLAAS Netzwerk eintauchen und verschiedene Fachbereiche, Methoden und Prozesse kennenlernen konnte. Meine Erfahrungen helfen mir heute dabei, als Teamleiterin für Prozessentwicklung im SupplyChain-Management Projekte zu koordinieren.“ Petra Mihalik, 27 Jahre, Ungarn Schwerpunkt: Produktion und Qualität / Logistik Edouard Riault, 24 Jahre, Frankreich Schwerpunkt: Forschung & Entwicklung, Neue Märkte für Traktoren Trainees „An dem Internationalen Traineeprogramm reizen mich die internationale Ausrichtung, das persönlich zugeschnittene Weiterbildungsprogramm und die flachen Hierarchien. Sie geben mir die Chance, frühzeitig Verantwortung zu übernehmen.“ sind auf der ganzen Welt zu Hause Einstieg und Aufstieg für Nachwuchsführungskräfte Qualifizierte Absolventen können Kornelia Birnkammerer, 25 Jahre, Deutschland Schwerpunkt: Engineering bei CLAAS Internationale Traineeprogramme in den Bereichen Engineering, Sales oder Financing/Controlling absolvieren. Begleitet von einem Mentor, der sie während des Programms berät und unterstützt, durchlaufen die Trainees zahlreiche Stationen. Auch das Fahren einer Maschine im Feld gehört dazu. Zwei Auslandseinsätze runden die Traineeprogramme ab. „Die große Chance besteht darin, sich in einem internationalen Team zurechtzufinden, an Entscheidungsprozessen teilzunehmen und so ein Produkt zu entwickeln, welches den lokalen Anforderungen gerecht wird.“ Jan Theuer, 28 Jahre, Indien Schwerpunkt: Discover India / Verfahrenstechnik Mähdrescher „Ein Teil der CLAAS Traineeprogramme zu sein hat mir zahlreiche Chancen aufgezeigt, die ich anderweitig nicht finden würde. Ich habe die Möglichkeit, international tätig zu sein und dadurch meinen Erfahrungsschatz und mein Wissen über andere Kulturen und agrarwirtschaftliche Prozesse zu erweitern.“ Jessica Laughlin, 24 Jahre, USA Schwerpunkt: Sales „Ich bin sehr stolz darauf, ein ehemaliger Trainee zu sein. Die Internationalen Traineeprogramme sind der beste Start in eine erfolgreiche Karriere!“ Marina Kurbanova, 25 Jahre, Russland Schwerpunkt: Finance & Controlling Traineeprogramme mit Auszeichnung CLAAS wurde 2012 mit dem Qualitätssiegel für karrierefördernde und faire Traineeprogramme ausgezeichnet. Unternehmen erhalten das Siegel, wenn ihre Traineeprogramme bestimmte Qualitätsmerkmale erfüllen. Auch wenn CLAAS diese Auszeichnung mit Stolz trägt, wird das Unternehmen seine Programme in Zukunft weiter optimieren, um den hohen Standard zu halten und, wo möglich, zu verbessern. Kulturen bei CLAAS 29 Vikram Karwal hat sich sehr schnell in Deutschland eingelebt. Dazu beigetragen haben auch die deutschen Backwaren, die der Inder sehr schätzt. Interkulturelles Training Die Zahl der Länder, in denen CLAAS aktiv ist, steigt kontinuierlich. Mitarbeiter bereisen, oft längerfristig, neue Länder und tauschen sich mit Geschäftspartnern anderer Nationalitäten aus. Im Zuge der fortschreitenden Internationalisierung kommt der erfolgreichen Zusammenarbeit der Kulturen eine immer größere Bedeutung zu. Um diesen Erfolg zu gewährleisten und langfristig positive und konstruktive Geschäftsbeziehungen über Grenzen hinweg zu gestalten, fördert CLAAS das interkulturelle Verständnis. Interkulturelle Kompetenzen sind deshalb eines von acht Schwerpunktthemen im CLAAS Bildungsprogramm. Claasianer werden für kulturell bedingte Unterschiede im internationalen Arbeitsalltag sensibilisiert und können dieses Wissen in internationalen Teams einbringen. Das Programm wird jährlich überarbeitet und den aktuellen Anforderungen angepasst. Derzeit umfasst es 45 Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote, von denen viele via E-Learning unabhängig von Zeit und Ort genutzt werden können. V „Ich liebe es, hier zu leben.“ Von Nordindien nach Ostwestfalen Nach ein paar Monaten in Deutschland hat Vikram Karwal schon viel gelernt. Zum Beispiel, dass es völlig normal ist, ein Fahrrad und ein Auto gleichzeitig zu besitzen – für einen Inder eine merkwürdige Vorstellung. „Wer Fahrrad fährt, kann sich kein Auto leisten“, sagt Karwal, der seit 2008 für CLAAS Indien arbeitet und jetzt für ein Produktentwicklungsprojekt seinen Wohnsitz zeitweilig nach Harsewinkel verlegt hat. „Und wer ein Auto hat, würde unter keinen Umständen mehr mit dem Fahrrad fahren.“ aikram Karwal hat auch gelernt, dass man Möbel – zumindest, wenn sie von bestimmten Möbelhäusern stammen – selbst zusammenbauen muss. Dieses Prinzip war dem 28-jährigen Ingenieur nicht bekannt. Sein Auto eigenständig betanken kann er jetzt ebenfalls. „In Indien wird das vom Tankstellenpersonal erledigt. Beim ersten Tankstopp in Deutschland haben meine Freunde ein Bild von mir gemacht, das ich auf Facebook gepostet habe.“ Betankt hat er das Auto, das CLAAS ihm zur Verfügung stellt. Schließlich wird er mindestens zwei Jahre lang in Harsewinkel arbeiten. Eine kurze Einweisung in den deutschen Straßenverkehr gab es an seinem ersten Arbeitstag. Denn hier fährt man nicht nur auf der anderen Straßenseite, sondern generell ganz anders als auf dem asiatischen Subkontinent. „Ein Fahrlehrer holte mich am Morgen ab, und ich fuhr gemeinsam mit ihm ins Büro. Und am Abend zurück. Das waren meine deutschen Fahrstunden.“ Die Verhältnisse auf deutschen Straßen begeistern ihn. „Autobahnen, auf denen man so schnell fahren kann, wie man möchte – in meiner Heimat ist das unvorstellbar. Dort herrscht ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern.“ Karwal ist aus der nordindischen Stadt Chandigarh ins Harsewinkeler Stammwerk gekommen, um gemeinsam mit einem internationalen Team von Ingenieuren ein neues Schneidwerk für den LEXION zu entwickeln. Sein Spezialgebiet ist die Hydraulik. In seiner Heimatstadt, die nicht weit von den Bergen des Himalaja liegt, leben 1,4 Millionen Menschen. „Es ist die grünste und schönste Stadt in Indien“, sagt er. Wenig Fleisch, viel Gemüse: Die Kantine von CLAAS in Harsewinkel bietet immer auch etwas, das Vikram Karwal schmeckt. Sein Heimweh hält sich aber in Grenzen. Das liegt auch daran, dass seine Frau Isha und sein dreijähriger Sohn Aarush ihn nach Deutschland begleitet und mit ihm ein Haus in Gütersloh bezogen haben. Nun lernt das Ehepaar fleißig Deutsch, zweimal pro Woche haben sie Unterricht. Wenn er nach der Arbeit nach Hause kommt, erwartet seine Frau ihn bereits. Sie überrascht ihn gerne mit allerlei Köstlichkeiten, die sie im Supermarkt entdeckt hat und die sie dann gemeinsam probieren. Isha Karwal ist neugierig auf deutsche Rezepte – vor allem, wenn es ums Backen geht. „Brot, Kuchen und Kekse aus Deutschland sind weltberühmt, und auch alle anderen Lebensmittel sind von hoher Qualität“, sagt sie. Und so gibt es bei den Karwals zum Frühstück nicht etwa hauchdünne Weizenmehlfladen mit Kartoffelbrei oder Gemüse wie daheim, sondern Pumpernickel. Typisch Westfälisches eben. Dass die beiden sich so problemlos in ihr neues Leben eingefunden haben, ist sicherlich auch dem interkulturellen Training zu verdanken, mit dem Vikram Karwal und seine Frau auf ihr Auslandsabenteuer vorbereitet wurden. „Wenn man die kulturellen Eigenheiten eines Landes bereits kennt, bevor man sie in der Praxis erlebt, kann man ganz anders mit fremdartigen Eindrücken umgehen und sich wesentlich besser auf Neues einlassen“, fasst er die Vorteile des Trainings zusammen. Und so war es auch kein Problem, sich daran zu gewöhnen, den Müll nicht nur in eine einzige, sondern in viele verschiedene Tonnen zu entsorgen. Exportartikel Effizienz Die drei aus Chandigarh haben sich sehr gut eingelebt in Ostwestfalen. Sie haben erste Kontakte geknüpft, erkunden an den Wochenenden Ausflugsziele wie Köln oder Hamburg und dekorieren ihr Haus. „Ich liebe es, hier zu leben“, sagt Karwal. „Alles ist sauber, die Menschen hier sind sehr umweltbewusst. Sie wollen die Natur für ihre Enkel und Urenkel bewahren. Das gefällt mir.“ Auch die deutsche Art zu arbeiten hat es ihm angetan. „Die Menschen hier konzentrieren sich voll auf ihren Job. Es ist beeindruckend, mit welcher Effizienz und Zielstrebigkeit sie ihre Aufgaben erledigen. Das möchte ich gerne meinen Landsleuten vermitteln, wenn ich zurückgehe.“ Doch bis es so weit ist, wird es noch die eine oder andere Scheibe Pumpernickel zum Frühstück geben. 30 Kulturen bei CLAAS Kulturen bei CLAAS „Es gibt kein Besser, nur ein Anders.“ Es tut gut, Grenzen auch mal zu überschreiten Die Controllerin Tina Vormfenne stellte während ihrer Ausbildung fest, dass bei CLAAS auch jenseits von Deutschland viele spannende Aufgaben warten. Sie entschied sich nicht nur für ein BWL-Studium mit zwei Fremdsprachen, sondern ging nach ihrer Rückkehr zu CLAAS direkt für ein paar Jahre nach Frankreich und in die USA. Zeit im Ausland zu verbringen sei die beste Methode, um die Zeit seiner Ausbildung sowie durch Geschäftsreisen. Inzwischen spricht er fließend Deutsch. Um den Hund mitzubringen, mussten wir eine Menge Papierkram erledigen. Aber das hat alles gut geklappt, und jetzt liebt mein Cockerpoo – ein Mix aus Cockerspaniel und Pudel – seine neue Heimat sehr. Was hat Sie zur Rückkehr nach Deutschland bewogen? Mein Einsatz in Omaha war ja von Anfang an für eine begrenzte Zeit geplant. Eigentlich hätte ich sogar nur zwei Jahre bleiben sollen. Mir wurde jedoch bald nach meiner Ankunft in den USA klar, dass mir das zu kurz ist. Schließlich benötigt man ja doch eine gewisse Zeit, um wirklich anzukommen. Und auch für die Planung und Vorbereitung der nächsten Station sollte man genügend Zeit einplanen. Deshalb habe ich mich entschieden, meine Zeit drüben auf vier Jahre auszuweiten. Doch für meinen eigenen Vorurteile zu überwinden, sagt die 32-Jährige. Und noch im Praktikum erhielten Sie dann direkt ein Jobangebot? Ja. Nach meinem Auslandsaufenthalt in Spanien stand für mich fest, dass ich auch beruflich gerne ins Ausland gehen möchte. Das erzählte ich dem damaligen Leiter des Controllings von CLAAS in Le Mans, den ich im Rahmen meines Praktikums kennengelernt hatte. Zwei Tage später rief er an und fragte mich, ob ich für ein siebenmonatiges Projekt im Bestandscontrolling zu unserem französischen Standort wechseln würde. Ich musste nicht lange nachdenken, bevor ich zusagte, und zog im April 2007 nach Frankreich um. Nach vier Jahren in den USA kehrte Tina Vormfenne 2011 in Begleitung von T. C. Truesdell und Hund Archie zurück nach Ostwestfalen. Das Unternehmen CLAAS begleitet Sie schon seit Ihrem 19. Lebensjahr. Wie sah Ihr Einstieg damals aus? Ich habe direkt nach meinem Abitur eine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation bei CLAAS absolviert. Während meiner Zeit als Azubi reifte in mir der Wunsch, zu studieren. Ich wollte einen internationalen Studiengang, der Betriebswirtschaftslehre mit Fremdsprachen kombiniert. Genau das, was ich suchte, fand ich in Form der European Business Studies an der Fachhochschule Osnabrück. Ich verbrachte je ein Auslandssemester in Madrid und Valencia und kehrte im letzten Studienhalbjahr als Praktikantin zu CLAAS zurück, um meine Diplomarbeit dort zu schreiben. Wie ging es nach Ihrer Rückkehr aus Le Mans weiter? Schon während meiner Zeit dort hatte ich mich nach einer weiteren Position im Ausland umgehört. Einen Teil meiner kaufmännischen Ausbildung habe ich im Rechnungswesen absolviert. Und meine damalige Ausbildungsbeauftragte war 2006 nach Omaha/Nebraska gegangen. Da wir regelmäßig Kontakt hielten, wusste sie, dass ich in Frankreich eingesetzt bin und von dort aus bereits die Fühler in Richtung eines neuen Einsatzlandes ausgestreckt hatte. Sie bot mir die Position eines Senior Accountant an und lud mich zu einem „Look & See“-Termin für vier Tage in die USA ein. Ich war noch nie zuvor dort gewesen. Auch diesmal brauchte ich nicht lange zu überlegen, bevor ich ihr Angebot annahm. Sie sind nicht allein aus den USA zurückgekommen – Sie haben einen Mann, einen Hund und ein Auto mitgebracht. Wie kommen Mann und Hund mit der neuen Heimat zurecht? Beide haben sich sehr gut eingelebt. Da mein Freund auch bei CLAAS tätig und seinerzeit als Trainee eingestiegen ist, kannte er Deutschland und Harsewinkel bereits aus der Tina Vormfenne kann sich durchaus vorstellen, noch einmal ins Ausland zu gehen. Am liebsten nach Madrid oder Paris. 31 Freund und mich war klar, dass wir weiterziehen werden. Jetzt sind wir in Deutschland, aber weiterhin für alle Abenteuer offen. Wie haben Sie als Deutsche den „American Way of Life“ und das Arbeiten in den USA erlebt? Ich bin sehr freundlich und herzlich aufgenommen worden. Die Amerikaner haben eine gewisse Leichtigkeit, die uns Deutschen an der einen oder anderen Stelle fehlt. Sie sind offener, freundlicher, optimistischer. Aber damit in gewisser Weise auch weniger verbindlich. Manchmal ist es eben besser, Klartext zu reden. Nach meiner Rückkehr habe ich keine Frage häufiger gehört als die, wo es denn nun besser sei. Es gibt kein Besser, nur ein Anders. Und das mal gesehen zu haben, erweitert nicht nur den Horizont ungemein, sondern lässt einen auch die guten Seiten an dem, was man zu Hause hat, viel deutlicher erkennen. 32 Vielfalt bei CLAAS Vielfalt bei CLAAS Theatralisches Training Frohes neues Jahr Das Neujahrsfest, in Russland das Hauptfest des Jahres, wird auch bei CLAAS in Krasnodar ausgiebig gefeiert. Nach umfangreichen Vorbereitungen, die bereits Monate vorher anlaufen, essen, trinken und tanzen dann alle Mitarbeiter aus Produktion und Verwaltung gemeinsam, um das neue Jahr willkommen zu heißen. Begleitet werden die Feierlichkeiten von einem umfangreichen Unterhaltungsprogramm, bei dem professionelle Entertainer und Mitarbeiter Musikinstrumente spielen und ihre Gesangs-, Tanz- und Schauspielkünste präsentieren. Engagiert 33 Um die Qualität der jährlich stattfindenden Mitarbeitergespräche zu verbessern, hat sich CLAAS Frankreich einer besonderen Schulungsmethode bedient: des Theaters. Den Führungskräften wurden dort von Schauspielern in Sketchen die typischen Fehler verdeutlicht, die bei diesen Gesprächen gemacht werden. Mithilfe von Rollenspielen konnten die Teilnehmer ihren Gesprächsstil verbessern. Die Methode hat sich als so erfolgreich erwiesen, dass nun weitere theatralische Schulungen folgen sollen. Mentoring Mit AIESEC, der weltweit größten internationalen Studentenorganisation, verbindet CLAAS eine langjährige Partnerschaft. Seit vielen Jahren unterstützt das Unternehmen mehrere Lokalkomitees deutschlandweit. Seit 2013 ist CLAAS als offizieller Partner des National Fördernden Beirates von AIESEC Deutschland tätig. Außerdem unterstützt CLAAS unter anderem ausgewählte Fördervereine von Hochschulen wie die Westfälische Wilhelms-Universität Münster. Um ihre Expertise und ihre unternehmenskulturellen Erfahrungen an andere Claasianer weiterzugeben, stehen erfahrene Fach- und Führungskräfte ihren Kollegen im Rahmen eines Mentoringprozesses begleitend und beratend zur Seite. Das Zentrale Bildungsmanagement bietet zukünftigen CLAAS Mentoren eine zertifizierte Weiterbildung an, um ihre Rolle professionell und wertschätzend leben zu können. Inhalte sind unter anderem Rollenverständnis, Gesprächsführung und Beratung sowie gemeinsame Fallarbeit. So werden Unternehmenskultur und Unterstützung der Mentees nachhaltig gefördert. Ganz schön stürmisch Karrierebörse Im Dezember 2013 fand die 3. Deutsch-Russische Karrierebörse in Moskau statt. Hier können sich Unternehmen mit Studenten, Absolventen und jungen Berufstätigen austauschen. CLAAS nutzte die Möglichkeit, sich hoch qualifizierten Studenten und jungen osteuropakompetenten Fachkräften zu präsentieren und Einstiegsmöglichkeiten an den Standorten Moskau und Krasnodar zu diskutieren. Zur Haupterntezeit im Oktober wurde die Stadt Wayne in Nebraska, USA, 2013 von einem Tornado heimgesucht. Auch das Nebraska Harvest Center von CLAAS lag in der Schneise, in welcher der Wirbelsturm schwere Verwüstungen anrichtete. Dank engagierter Mitarbeiter von CLAAS of America, CLAAS Omaha und dem Nebraska Harvest Center mussten die Kunden dennoch nicht auf den gewohnten CLAAS Service verzichten. Denn das Team rettete alles, was unter Trümmern und Matsch intakt geblieben war, und konnte binnen zwei Tagen einen provisorischen Servicestützpunkt einrichten, um die Kunden zu versorgen. Ein tolles Beispiel dafür, was Menschen erreichen können, wenn sie in der Not zusammenhalten! 34 Ideen bei CLAAS Not macht erfinderisch Indiens Landwirtschaft ist abhängig vom Monsun Bringt er genug Regen, wird es eine gute Ernte. Wenn nicht, gehen nicht nur die Erträge drastisch zurück, sondern auch die Nachfrage nach Landmaschinen für die Reisernte. Eine solche „Schlechtwetterlage“ bei CLAAS in Indien inspirierte einen Mitarbeiter zu dem Vorschlag, neue Vertriebswege zu erschließen. Der Erfolg seiner Idee zeigt, welchen Beitrag die Menschen bei CLAAS zum Geschäftserfolg leisten können. Ideen bei CLAAS Ideenmanagement Die Mitarbeiter von CLAAS sind Menschen mit vielen guten Ideen. Und die sind echtes Geld wert. Im Geschäftsjahr 2013 sorgten die Verbesserungsvorschläge aus der Belegschaft für Einsparungen in Höhe von mehr als 400.000 Euro, das entspricht einer durchschnittlichen Ersparnis pro Mitarbeiter von 186 Euro. Ideen einzureichen zahlt sich auch für die Köpfe aus, in denen sie reifen: CLAAS zahlte in dem gleichen Geschäftsjahr mehr als 185.000 Euro brutto Prämien an seine Mitarbeiter aus. Insgesamt verzeichnete das Unternehmen 1.674 Verbesserungsvorschläge von 506 Einreichern. Die Höhe der Prämie richtet sich nach der Höhe der Ersparnis, die die jeweilige Idee einbringt. Die höchste Prämie belief sich auf knapp 20.000 Euro brutto. I n Indien wird auf 44 Millionen Hektar Reis angebaut – einer Fläche, die so groß ist wie Deutschland und Österreich zusammen und Erträge von mehr als 100 Millionen Tonnen bringt. Die häufigste Anbaumethode ist der Nassreisanbau, bei dem die Reisfelder überschwemmt werden und die Pflanzen im Wasser stehen. Reis ist eigentlich keine Wasserpflanze, hat sich jedoch in den Jahrtausenden an das Wasser angepasst. Hauptgrund für die Flutung der Felder ist, dass auf diese Weise das Wachstum von Unkraut und Schädlingen erschwert wird. Eine wasserintensive Methode: Pro Kilo Reis werden 3.000 bis 4.000 Liter Wasser benötigt. Dieses bringt in der Regel der indische Sommermonsun. Fällt er jedoch schwach aus, reicht der Regen nicht aus, die Reiserträge fallen erheblich und damit der Bedarf an Erntemaschinen. So geschah es im Süden Indiens in der Saison 2012/13. CLAAS, Marktführer bei Mähdreschern, verzeichnete nur eine geringe Nachfrage nach dem sonst so begehrten CROP TIGER, einem Mähdreschermodell, das auf die speziellen Anforderungen der Landwirtschaft in Indien ausgerichtet ist. Vertriebsideen vom Personalchef Aus einem ausgesäten Reiskorn können rund 3.000 neue entstehen. Diese Menge entspricht ungefähr einer Mahlzeit. 35 Sandeep Hooda, Leiter Personal von CLAAS India, machte sich Gedanken, wie er in den indischen Werken die Beschäftigung sichern könnte. Er schlug vor, die Vertriebsaktivitäten im Norden des Landes auszuweiten. Denn anders als im Süden war dort genug Regen gefallen. In dieser Region werden auch verstärkt andere Getreidesorten als Reis angebaut. Da der CROP TIGER ein Mähdrescher für zahlreiche Feldfrüchte wie Weizen, Senfsaaten, Mais und Sonnenblumen ist, lag der Gedanke nahe, den Einsatz der Maschinen Sandeep Hooda ist als Personalchef von CLAAS India für das Wohl von mehr als 330 Mitarbeitern verantwortlich. Nebenbei entwickelt er auch noch innovative Vertriebsansätze für Mähdrescher. in Nordindien auf weitere Anwendungsgebiete auszuweiten. Hooda regte an, im Norden des Landes vermehrt Vorführungen zu organisieren und während der gesamten Erntezeit Demonstrationsmaschinen zu betreiben, um so das Interesse der nordindischen Landwirte zu wecken. Zudem setzte er sich dafür ein, die CROP TIGER mit neuen Ernteprodukten wie zum Beispiel Senfsaaten zu testen. Indien ist mit einem Anteil von fast 22 Prozent an der weltweiten Anbaufläche von Senf und Raps der zweitgrößte Lieferant auf diesem Sektor – und der Großteil der Produktion stammt aus dem Norden. Um den vom schwachen Monsun ausgelösten Absatzrückgang zu kompensieren, hatte Sandeep Hooda ein weiteres Geschäftsfeld ins Auge gefasst, das bislang nicht im Vertriebsfokus des Unternehmens war: die Ernte in Pappelplantagen. In Indien werden Weizen und andere Getreidearten zwischen Reihen von Pappeln angebaut. Diese Mischform sorgt für eine bessere Bewässerung und vermeidet die Bodenerosion. Hooda sah hier gute Absatzchancen für den CLAAS CROP TIGER, da dieser Mähdrescher im Gegensatz zu den Produkten des Wettbewerbs gut für die schmalen Erntekorridore zwischen den Bäumen geeignet ist. Der Personalchef bewies mit seinen Vertriebsideen eine gute Nase für neue Geschäftsmöglichkeiten in Indien. „Die Teams von CLAAS India konnten durch zahlreiche Erntedemonstrationen in Nordindien viele ernsthafte Interessenten in einem Gebiet gewinnen, das für uns bislang nicht erschlossen war“, sagt er. Und so wurde das Jahr des schwachen Monsuns doch noch ein gutes Jahr für CLAAS India. Denn „nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist“, wie schon der französische Dichter Victor Hugo wusste. Gut zu wissen 2 3 Hätten Sie’s gewusst? Die Mitarbeiter von CLAAS sind nicht nur bei der Arbeit ein tolles Team. Jedes Jahr beweisen sie das auch bei weltweiten Fußballturnieren. „Wir sind erfolgreich, weil es einen Betriebsrat gibt, der mitgestaltet.“ Gestalter einer gerechten Arbeitswelt Schon in der Schule wollte Heiner Strotjohann die Dinge aktiv mitgestalten. Das setzte sich bei CLAAS fort: Seit fast 40 Jahren 450 2.100 aktive Spieler weltweit Tore seit 2002 vertritt der heutige Vorsitzende des europäischen Betriebsrates und des GesamtbeBei CLAAS arbeiten Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft. Sie eint der Wille, ihr Bestes für die beste Landtechnik zu geben. triebsrates die Interessen der Mitarbeiter. Wann fingen Sie an, sich in der Mitarbeitervertretung zu engagieren, und was veranlasste Sie dazu? Ich möchte daran mitwirken, in einer möglichst gerechten Arbeitswelt zu leben. Diesen Wunsch hatte ich bereits in der Schule. Dort war ich in der Schülervertretung aktiv, und bei CLAAS wurde ich 1976 zum Jugendvertreter gewählt. Freigestellt als Betriebsrat bin ich seit 2004, Vorsitzender des europäischen Betriebsrates seit dem Jahr 2006. Betriebsräte und Geschäftsleitung sind laut Gesetz zur vertrauensvollen Zusammenarbeit verpflichtet. Wird diese Vorgabe bei CLAAS gelebt? Auf jeden Fall. Zum Beispiel durch regelmäßige Gesprächsrunden mit unterschiedlichen Arbeitgebervertretern und auf der Basis von Ehrlichkeit und Vertrauen. Dort werden Lösungen erarbeitet, die beide Seiten tragen können. Es ist zehn Jahre her, dass wir eine Einigungsstelle bemühen mussten. Das spricht für eine demokratische Gesprächsund Streitkultur bei CLAAS. Ein Betriebsrat gilt in erster Linie als Mitarbeitervertreter. Er muss aber auch das Wohl des Unternehmens im Auge behalten. Empfinden Sie das als Spagat? Mitunter ja, in der Regel nein. Wenn wir Betriebsräte den Konflikt erkennen, ziehen wir uns auch schon mal zurück, beraten uns vielleicht mit externen Experten und erarbeiten einen konstruktiven Vorschlag. In aller Regel finden wir eine Lösung, die beide Aspekte berücksichtigt. Für viele Menschen spielen Aspekte wie ihre perspektivische Entwicklung oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine zunehmend wichtige Rolle bei der Entscheidung, sich an ein Unternehmen zu binden. Welchen Einfluss nimmt der Betriebsrat bei CLAAS auf diese Themen? Hier nehmen wir großen Einfluss. Auf der Grundlage einer Betriebsvereinbarung von Betriebsrat und Geschäftsleitung führen die Mitarbeiter einmal pro Jahr Ziel-, Beratungs- und Fördergespräche mit ihren Vorgesetzten und erhalten transparente Leistungsbeurteilungen. Außerdem haben wir individuelle variable Entgeltbestandteile mit eingeführt. Wir arbeiten an einer Verbesserung der Work-LifeBalance, entwickeln Lösungen für die Kinderbetreuung und eröffnen auch Frauen zunehmend berufliche Perspektiven in diesem stark männerlastigen Unternehmen, zum Beispiel durch Homeoffice-Angebote. Es gibt Stimmen, die behaupten, ein Unternehmen, das wirtschaftlich gut dasteht, brauche keinen Betriebsrat. Wie sehen Sie die Rolle des Betriebsrates bei CLAAS? Ich kenne diese Stimmen nicht. Wir sind erfolgreich, weil es einen Betriebsrat gibt, der mitgestaltet, der durch Betriebsvereinbarungen auch Vertrauen schafft. Wir kümmern uns um Weiterbildung, Qualifizierungsmaßnahmen, Flexibilisierung der Arbeit, Arbeitszeitkonten usw. Untersuchungen von unabhängigen Universitäten beweisen, dass Unternehmen erfolgreicher sind, wenn sie einen Betriebsrat haben. 75 Nationen CLAAS Deutschland 14 Werkskantinen und Bistros weltweit kümmern sich um das leibliche Wohl der Mitarbeiter. 22.500 Schnitzel pro Jahr in Harsewinkel 10 24 Mannschaften aus 15 Nationen Anschub von CLAAS 39 Probieren geht über Studieren Beim Internationalen Field Robot Event tauschen Studierende aus aller Welt den Hörsaal gegen das Feld, um mit ihren selbst konzipierten und konstruierten Feldrobotern gegeneinander anzutreten. Die CLAAS Stiftung fördert den Wettbewerb, seit er 2003 von der niederländischen Universität Wageningen ins Leben gerufen wurde. Seither hat sich die Veranstaltung, die jedes Jahr stattfindet, zu einer bedeutenden Plattform für die Entwicklung autonomer Feldroboter entwickelt. Heute nehmen Teams aus aller Welt teil – auch internationale und interdisziplinäre Kooperationen –, um sich mit den Besten zu messen. Die CLAAS Stiftung unterstützt Studierende, die einen autonomen Roboter konstruieren und am Field Robot Event teilnehmen möchten, indem sie die Grundausstattung des Roboters finanziert. Im Jahr 2008 wurde das Field Robot Event von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ als einer von 365 „innovativen Orten“ ausgezeichnet. Der Vorsitzende des Kuratoriums der CLAAS Stiftung, Helmut Claas, übergibt persönlich die Preise für herausragende Arbeiten an international Studierende. Bereits in der Schule hatte Robert Fillingham großes Interesse daran, mit Traktoren und Erntemaschinen im Bereich der Agrartechnik zu arbeiten. Klug investiertes Kapital für kluge Köpfe Ein Beitrag zur Zukunft der Landwirtschaft Helmut Claas initiierte im Jahr 1998 die Gründung der CLAAS Stiftung. Sie dient dem Zweck, einen Beitrag zu Bildung und Wissen in der Landwirtschaft zu leisten. So stärkt sie beispielsweise das Interesse junger Menschen an einer Tätigkeit im Agrarbereich durch Stipendien und die Förderung von Projekten. D ie Weltbevölkerung wächst jede Woche um mehr als eine Million Menschen und braucht immer mehr Nahrungsmittel. Doch die landwirtschaftlich nutzbare Fläche lässt sich nicht beliebig vergrößern. Um effizientere Technik zu entwickeln, ist Forschergeist gefragt. Die CLAAS Stiftung will kluge Köpfe mit Stipendien dazu motivieren, neue Ideen für die Aufgaben von morgen zu ersinnen. Schon heute fehlen der Forschung und der Wirtschaft Experten mit natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung. „Die CLAAS Stiftung möchte bei der jungen Generation das Interesse an Agrartechnik und angrenzenden Bereichen bis hin zur Agrarmechatronik wecken und die globale Bedeutung der Landwirtschaft in die allgemeine Öffentlichkeit tragen“, erklärt Dr. Hermann Garbers, stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums. Die Stiftung vergibt jährlich Stipendien und Projektförderungen in Höhe von mehr als 100.000 Euro. Dazu gehören auch die Förderpreise, die als „Helmut Claas-Stipendium“ an Studierende der allgemeinen ingenieurwissenschaftlichen sowie der betriebswirtschaftlichen Fächer vergeben werden. Dabei ist die Förderung keineswegs auf Deutschland beschränkt. Die CLAAS Stiftung pflegt intensive Kontakte zu Hochschulen in vielen Ländern Europas, zum Beispiel in Großbritannien, den Niederlanden, den USA, der Slowakei, Rumänien, Frankreich, Russland und Ungarn. Entsprechend international ist die Riege der Stipendiaten. Zu ihnen gehört Robert Fillingham, der zurzeit an der Harper Adams University in der britischen Grafschaft Shropshire, einer der Partnerhochschulen der CLAAS Stiftung, an seiner Promotion arbeitet. Vom Stipendiaten zum Doktoranden Im Jahr 2011 erhielt er ein Helmut Claas-Stipendium in Höhe von 3.000 Euro. Er hatte mithilfe mathematischer Methoden Maschinenschäden an Agrar- und Offroad-Maschinen beispielhaft an einem Minibagger erforscht und herausgefunden, dass vornehmlich Materialermüdung die Ursache ist. Nach Abschluss seines Masterstudiums entschied er sich, eine Doktorarbeit zum Thema Maschineneffizienz und Ernteketten zu verfassen. Während der darauffolgenden Erntesaison führte er zahlreiche Feldmessungen für CLAAS durch. Zurzeit widmet sich Robert Fillingham seiner Promotion, doch bald wird er wieder in die Praxis zurückkehren. „Mich reizt besonders die Mischung aus praktischem und theoretischem Arbeiten“, sagt er und lächelt. 40 Vielfalt bei CLAAS Vielfalt bei CLAAS In Wildwestmanier Reger Austausch Gemeinsam geht vieles leichter. Unter diesem Motto waren alle Mitarbeiter von CLAAS Polska im Oktober 2013 zu einem Tag im „Wilden Westen“ eingeladen. Sie wurden mit Jeans, karierten Hemden, Halstüchern und Cowboyhüten ausgestattet, um auch äußerlich eine Einheit zu bilden. Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam eine Brücke zu bauen. Um in dem spielerischen Training das Material und die Werkzeuge zu erhalten, musste das Team Geld verdienen, indem seine Mitglieder zum Beispiel auf Quads oder Segways um die Wette fuhren oder beim Seilspringen punkteten. Teamspirit und Engagement zahlten sich am Ende aus – das Ergebnis war eine Brücke, die bis zu 400 Kilogramm halten konnte! Stipendien CLAAS engagiert sich im Rahmen des Deutschland stipendiums an mehreren ausgewählten Hochschulen. Zum Wintersemester 2013/2014 wurde das Engagement ausgebaut und die Zahl der Stipendien von sechs auf 13 mehr als verdoppelt. So gehen beispielsweise zwei Stipendien im Bereich Agrartechnik an die Universität Hohenheim. An der RWTH Aachen fördert CLAAS einen Masterstudierenden der Computational Engineering Science. Weiterhin fördert CLAAS auch ausländische Studierende und Graduierte aller Nationalitäten mit dem DAAD-Stipendien- und Betreuungsprogramm für ausländische Studierende und Doktoranden (STIBET III). 41 Am Anfang stand die Idee von CLAAS UK, dass Berufseinsteiger einmal eine Erntesaison in einem anderen Land erleben sollten. Und so gingen jedes Jahr junge Menschen nach Neuseeland oder Australien, wo die Feldfrüchte reif sind, wenn in Nordeuropa Winter ist. Inzwischen arbeitet CLAAS UK eng mit Landpower zusammen, dem Vertriebspartner von CLAAS in diesen beiden Ländern. Und so kommt auch aus der südlichen Hemisphäre Unterstützung nach Großbritannien, wenn dort die Ernte auf Hochtouren läuft. Ideenreich Galip Sarim arbeitet als Maschinenprüfer bei CLAAS. Der 38-Jährige zeichnet sich nicht nur durch technisches Geschick aus, sondern auch durch seinen Ideenreichtum. Im Jahr 1998 hatte er angeregt, im JAGUAR einen Schlauch anders zu verlegen – mit Erfolg. Seitdem hat er mehr als 200 Ideen eingereicht, die erfolgreichste wurde mit rund 18.000 Euro prämiert. Die Frage, was man besser machen könnte, treibt ihn jeden Tag bei der Arbeit an. „Sobald ich ein Problem erkenne, überlege ich schon, wie ich es formulieren kann, um die Lösung einzureichen“, sagt er. Interessierte Gäste Eine Brücke nach Osnabrück Je 20 Studenten der Hochschule Osnabrück und der indischen Universität Chitkara in Chandigarh besuchten im Sommer 2013 das Werk von CLAAS India. Auf diesem Wege konnte die Partnerschaft zwischen CLAAS und der Hochschule Osnabrück nun auch auf internationaler Ebene vertieft werden. Wenige Monate später hielt Marc Dresmann, der das Controlling von CLAAS India leitet, eine Vorlesung an der Hochschule Osnabrück. Er berichtete von seinen Erfahrungen als Expat auf dem Subkontinent und sagte, dass nicht nur die vielseitige Kultur und die einzigartige Landschaft, sondern auch die beruflichen Herausforderungen für einen Aufenthalt in Indien sprächen. Schon die Kleinsten finden es spannend, CLAAS und sein Produkte aus nächster Nähe kennenzulernen. So wie die 20 Jungen und Mädchen des Kindergartens „Concordia“ in der piemontesischen Hauptstadt Vercelli (Italien). Die Kinder im Alter zwischen vier und fünf Jahren statteten CLAAS Italia im Frühjahr 2013 einen Besuch ab. „Mit einer einfachen, aber anschaulichen Präsentation erklären wir den Kindern, was Landwirtschaft ist, welches die wichtigsten Produkte sind und wie sie zu Nahrungsmitteln verarbeitet werden“, sagt Paolo Oppezzo, der für das Marketing bei CLAAS Italia verantwortlich ist. 42 Impressum Impressum Herausgeber CLAAS KGaA mbH Personalmarketing Münsterstraße 33 33428 Harsewinkel www.claas.com Weitere Exemplare des Berichtes sowie zusätzliches Informationsmaterial über CLAAS senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu. Personalmarketing Telefon:+49 5247 12-1349 Telefax:+49 5247 12-2010 E-Mail: [email protected] Konzeption und Realisation Medienfabrik Gütersloh GmbH | embrace Carl-Bertelsmann-Straße 33 33311 Gütersloh www.medienfabrik.de Gestaltung cramerdesign Löherstraße 13 33102 Paderborn www.cramerdesign.me Bildquellen CLAAS KGaA mbH Druck Zarbock GmbH & Co. KG Personalkennzahlen Stichtag 30.09.2013 Kosten der Aus- und Weiterbildung CLAAS Gruppe in Mio. ¤ GJ 2010 2011 2012 2013 Veränd. zum Vorjahr Weiterbildung intern 1,6 1,7 2,2 2,2 0,0 Veränd. in % 0,5 Weiterbildung extern 2,3 2,4 2,9 3,3 0,4 12,4 Gesamt 3,9 4,0 5,1 5,5 0,4 7,3 Ausbildung 8,1 8,0 7,8 8,7 0,9 11,9 Trainees 1,2 0,8 1,5 2,0 0,5 32,2 Gesamt 13,2 12,8 14,4 16,2 1,8 12,4 Mio. EUR 18 16 14 12 10 Geschäftsjahr 2010 2011 2012 2013 Betriebszugehörigkeit in Jahren CLAAS Gruppe 0–4 3.548 36,2 % 5–9 1.856 19,0 % 10–14 1.188 12,1 % 15–19 1.135 11,6 % 20–24 634 25–29 444 4,5 % 30–34 513 5,2 % 35–39 299 3,1 % 40–44 155 1,6 % 21 0,2 % i ≥ 45 6,5 % Mitarbeiter CLAAS Gruppe Gesellschaft Mitarbeiter davon weiblich 426 144 CLAAS Kommanditgesellschaft auf Aktien mbH KGaA Nebraska Harvest Center Inc. US Händler 37 1 CLAAS Résau Agricole S.A.S. CRAs 978 111 CLAAS Vertriebsgesellschaft Händler CVG Händler 365 45 CLAAS U.K. Händler CUK Händler 325 13 CLAAS Agricoltura S.R.L. CAGRI CLAAS Global Sales GmbH 30 2 CGS 161 49 CLAAS Service and Parts GmbH CSP 232 58 CLAAS Service and Parts Le Mans CSP Le Mans 39 6 TOV CLAAS Ukraina CUKR 13 5 CLAAS Vertriebsgesellschaft mbH CVG 293 51 CLAAS France S.A.S. CF 186 33 CLAAS U.K. Ltd. CUK 84 20 CLAAS Italia S.p.A. CITA 44 12 CLAAS Ibérica S.A. CIBE 39 7 CLAAS of America Inc. CoA 119 17 CLAAS Argentina S.A. CARG 26 6 CLAAS Vostok CVOS 122 46 11 CLAAS Polska sp. z o.o. CPL 54 CLAAS Agricultural Machinery Trading (Beijing) Co., Ltd. CCN 16 5 3.163 498 153 Vertrieb CLAAS Selbstfahrende Erntemaschinen GmbH CSE 2.231 CLAAS Omaha Inc. COL 111 12 CLAAS Hungaria Kft. CLH 610 37 OOO CLAAS Krasnodar CLK 192 45 CLAAS India Ltd. CIL 337 23 3.481 270 Getreide Traktoren (CT) 956 169 CLAAS Saulgau GmbH CSLG 575 48 Usines CLAAS France S.A.S. UCF 393 37 968 85 Futterernte CLAAS Industrietechnik GmbH CIT 588 20 CLAAS Agrosystems KGaA mbh & Co. KG CAS 115 16 Gesamt 9.697 1.202 CLAAS Deutschland 4.971 583 CLAAS Frankreich 2.552 356 CLAAS Europa 8.737 1.047 646 64 CLAAS außereuropäisch Zusätzlich ab 02/2014 CLAAS Jinyee Agricultural Machinery (Shandong) Co. Ltd. 1.196 Mitarbeiter „Ich möchte etwas bewegen.“ Die Landtechnik ist einer der lebenswichtigsten Wirtschaftszweige der Welt, denn die Menschheit wächst immer weiter. So werden im Jahr 2025 etwa acht Milliarden Menschen auf der Erde leben. Moderne Erntemaschinen helfen, die steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln zu bedienen. Hightechprodukte von CLAAS sind in 140 Ländern im Einsatz. Mit rund 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an unseren Standorten weltweit erzielen wir einen Umsatz von 3,8 Milliarden Euro. Bei uns finden Sie Entwicklungs- und Weiterbildungs möglichkeiten und einen optimalen Nährboden, um eigene Ideen und Visionen bestmöglich einbringen zu können. Steigen Sie ein in ein Feld mit Zukunft! Zukunft ernten: www.claas.jobs CLAAS KGaA mbH Personalmarketing Postfach 11 63 33426 Harsewinkel Deutschland Tel. +49 5247 12-0 claas.com 05/14 deutsch