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ANDY WARHOL MOST WANTED MEN NO. 11, JOHN JOSEPH H., 1964 Der Schwerverbrecher als Lein- wandstar Im Vergleich zu der in den 1940er und 1950er Jahren in Amerika vorherr- schenden Kunst des Abstrakten Expressi- Gesellschaft und seine technische Repro- duzierbarkeit. Die Technisierung des 20. Jahrhunderts erfand nicht nur den heimischen Toaster und die elektrische Zahnbürste, sondern eben auch den elektri- schen Stuhl. Die Diskussion um die onismus eines Barnett Newman, Mark Todesstrafe in den amerikanischen Medi- ihrer Malerei und den zum Teil mythi- Höhepunkt erreicht. Der elektrische schen Tradition folgen, erscheint Warhols ein besonders humanes Tötungsinstru- dernen Konsumgesellschaft, mit all ihren lichen Inhalts, Bilder vom Tod als bloße Rothko oder Willem de Kooning, die mit schen Bildthemen noch ganz der europäi- Hinwendung zu den Realitäten der mo- en hatte Anfang der sechziger Jahre einen Stuhl wurde von seinen Befürwortern als ment gepriesen. Es sind Bilder unpersön- Licht- und Schattenseiten, als ein innova- Reproduktion des Alltäglichen. „Man gilt der die Wirklichkeitserfahrung prä- ein Bild mit dem elektrischen Stuhl ins tiver Akt. Warhols besonderes Interesse genden Bildwelt der Massenmedien wie Presse, Film und Fernsehen. Seine berühmte Bildserie des „Elec- tric Chair“ zu Beginn der 1960er Jahre repräsentiert den anonymen institutionali- sierten Tod der amerikanischen wird nicht glauben, wie viele Leute sich Zimmer hängen — vor allem, wenn die Farbe des Bildes mit den Vorhängen übereinstimmt.“ Andy Warhol In direktem inhaltlichem Zusam- menhang der „Electric Chair“-Bilder von 1963 steht die Porträtserie der Thirteen Most Wanted Men-Serie. Als Vorlage diente Warhol eine kleinformatige Bro- schüre mit Steckbriefen des „New York entsteht die Wirkung eines grob gerasterten Zeitungsfotos. Im März/April 1962 hatte Warhol begonnen mit Fotosieb- City Police Department“ vom 1. Februar druck zu arbeiten. Die unmittelbare foto- Most Wanted“, die, selbst unzählig oft auf das Seidensieb ersparte eine Vor- 1962 mit der Überschrift „The Thirteen drucktechnisch reproduziert, auf Polizeiund Postämtern Amerikas auslagen. Die spätere Nummernfolge der Porträts im Werk von Andy Warhol entspricht der Durchnummerierung in diesem Heft. chemische Übertragung der Bildvorlage zeichnung. Durch diesen Schritt wurde noch mehr von der individuellen Ferti- gung zurückgenommen; er löste sich damit vollkommen von der malerischen Geste und tilgte die „Handschrift“ des Das Doppelporträt in der Sammlung des Künstlers. Das Bild erhält die Anonymi- ted Man No. 11, John Joseph H. ist dort ab- nik, dem distanzierten Konsumieren von Museums für Moderne Kunst Most Wan- tät eines Fingerabdruckes. Warhols Tech- gebildet auf Seite 13 unter der Rubrik Massenmedien wie Zeitung und Fernse- suchten Verbrecher in der klassischen losigkeit auch eines solchen Porträts. „Robbery“. Die Abbildung zeigt den geAnsicht von Polizeifotografien im Profil und en face mit typischer Kennummer der „N.Y.C. POLICE“ vom 27.10.1958. „John Joseph Henehan, Jr.“ ist zum Zeitpunkt der Aufnahme zwanzig Jahre alt und er wird in der beigefügten Personen- hen vergleichbar, steigert die Emotions- Die Bildserie war eine Auftragsar- beit für ein Wandbild am New York State Pavilion des amerikanische Stararchitekten Philip Johnson zur New Yorker Welt- ausstellung, in Flushing Meadow vor den beschreibung mit schlanker Figur, brau- Toren von Manhattan, im April 1964. Ne- mit „Tattoo marks: on left arm a panther nössische Künstler eingeladen wie Ro- nem gewelltem Haar, braunen Augen und and a rose with Eileen and John; on right arm, a heart“ beschrieben. Er wird vom FBI gesucht wegen Raubüberfällen und Drogenbesitz. Die Broschüre diente sowohl den ben Warhol waren zehn weitere zeitge- bert Rauschenberg, John Chamberlain, Robert Indiana, Roy Lichtenstein, Tom Wesselmann, James Rosenquist, Allen d’Arcangelo und James Seawright. Warhol hatte den offiziellen Auftrag Mitarbeitern der Polizei, als auch der Öf- für das Wandbild bereits ein Jahr zuvor zehn meist gesuchten Schwerverbrecher. Aussage von John Giorno hatte ihm der das „Erkennungsbild“, aus den Steckbrie- zeibeamter, die Broschüre mit den Stech- fentlichkeit zur Identifizierung der drei- Warhol vergrößert lediglich das Porträt, fen heraus und überträgt die Bildvorlage im Siebdruckverfahren, „schwarz auf im Februar 1963 erhalten, und nach der Freund von Wynn Chamberlain, ein Polibriefen der „Thirteen Most Wanted“ be- reits im Frühjahr 1963 besorgt. Die weiß“, auf eine industriell grundierte endgültigen Siebdrucke entstanden aber rung und die schwarze Siebdruckfarbe Realisierung seines ersten „Kunst am Leinwand. Durch die enorme Vergröße- erst im März 1964. Warhol wählte für die Bau“-Auftrages fünfundzwanzig Bildta- der Mafia zu schmücken. Warhol weiger- ca. 37 qm großen Bildfläche zusammen. machte dann aber den Vorschlag, das sind fast alle zweifach, in Vorder- und der Weltausstellung Robert Moses an die sind lose aneinandergereiht, nicht immer setzten. Er fertigte darau�in fünfund- feln und fügte sie zu einer quadratischen, Die dreizehn meistgesuchten Männer Profilansicht, abgebildet. Die Porträts paarweise einander zugeordnet, wodurch die Gesamtansicht eine leichte Rhythmi- te sich zunächst die Tafeln abzunehmen, maskulin „strahlende“ Porträt des Chefs Stelle der Thirteen Most Wanted Men zu zwanzigmal das Porträt von Robert Mo- ses in den entsprechenden Maßen der sierung erfährt und der Eindruck ent- Bildtafeln. Dieser Vorschlag eines „Ro- gegenseitig. Die unteren, letzten drei dann aber vom Architekten Philip John- steht, als betrachteten die Männer sich Bildfelder blieben leer. Das letzte Porträt in dieser Reihe, im Profil nach rechts ge- bert Moses Twenty-Five Times“ wurde son verworfen. Warhol entschied sich schließlich, noch vor der Eröffnung der wandt, blickt in diese Leere. Sie erzeugt, Weltausstellung, für eine Übermalung der von Schwerverbrechen und ihre unzähl- streichfarbe. Als „silver screen“, die Be- einem Echo gleich, eine offene Anzahl bare Wiederholbarkeit. Es entstand ein Gesamtbild, das mit dem der mehrfachen Motivreproduktion der „Death and Disaster“-Bilder ver- gleichbar ist, wie z.B. das Gemälde White Tafeln mit aluminiumsilberner An- zeichnung für Kinoleinwand, hing das Werk die folgenden Monate an der Au- ßenfassade des Pavillons. (Mit Silberfolie war ab 1963 auch Warhols Factory tape- ziert. Und Silber gehörte zur bevorzugten Grundierung, quasi als Projektionsfläche, Burning Car von 1963 aus unserer Samm- seiner Bildserien von 1963 wie Silver Elec- anderreihung von „close-up images“ in oder Silver Liz.) Die provokante Port- red Marilyns von 1962 oder Mona Lisa in monochromen Bild. Im Sinne einer lung. Es erinnert aber auch an die Anein- einer Rasterordnung wie Twenty-five coloThirty are better than one von 1963. Die politische Brisanz der Bilder, als Ikonen der amerikanischen Antihelden, war derart groß, dass der damalige Go- vernor Nelson Rockefeller ihre Entfer- nung anordnete. Einige der abgebildeten Männer waren bereits freigesprochen und befanden sich auf freiem Fuß. Ein weiterer Grund wurde darin gesehen, tric Chairs, Tunafish Disaster, Silver Elvis rätreihe verschwand unter einem silbern kunsthistorischen Pointe hatte eine Abstraktion die Figuration verschluckt. Es blieb Warhols einziges öffentli- ches Auftragswerk. „In gewisser Weise war ich froh, dass das Wandbild weg war: „Nun müsste ich mich nicht schuldig fühlen, wenn einer der Verbrecher gefasst und dem FBI übergeben worden wäre, nur weil ihn irgendjemand auf meinem 1 dass die meisten der dargestellten Män- Wandbild erkannt hätte“. Warhol nutzte stellbar, dass man nicht interessiert war, raum für eine entsprechende Serie von ner Italiener waren. Und es ist leicht vor- den amerikanischen Pavillon mit Porträts die Siebe allerdings noch im selben Zeitindividuellen Leinwandbildern, die heute in unterschiedlichen Sammlungen der ter Ego. Man erkennt unschwer den Im- rem Museum das Porträt des „John Jose- wenige Monate später. Welt verstreut zu finden sind, wie in unseph H.“. Sie wurden 1967 zum ersten Mal öffentlich in der Galerie von Ileana Sonn- puls für Warhols Schwerverbrecher-Serie Die Porträts der Thirteen Most Wan- abend in Paris, sozusagen auf neutralem ted Men stehen im Frühwerk von Warhol klärt auch, warum sich die meisten Port- rühmter männlicher Filmstars wie Mar- lungen befinden. Presley. Von Jugend an ist Andy Warhol Terrain, ausgestellt. Dieses Faktum er- räts dieser Serie in europäischen Samm- Warhol unternahm im Herbst 1963, in einer Reihe mit den Bildnissen be- lon Brando, James Cagney oder Elvis besessen vom Starkult. Wie fast alle Ame- rikaner wächst er mit dem Mythos der also genau zwischen Auftrag und Reali- Hollywoodstars auf. Hollywood als die stellung, eine Reise nach Kalifornien. An- seine männlichen Stars wählt Warhol als sierung des Wandbildes für die Weltauslass dafür war seine eigene Ausstellung der „Elvis“-Serie in der Ferus Gallery (30. September – 31. Oktober 1963) in Los An- geles. Bei dieser Gelegenheit nahm er auch im Pasadena Art Museum an der Eröffnung der Retrospektive von Marcel Duchamp teil (8. Oktober – 3. November 1963). Zu diesem „Society Event“ war die gesamte Kunstszene angereist und War- kulturelle Errungenschaft Amerikas. Für Bildvorlage das „Sexappeal“ des Krimi- nellen z.B. Marlon Brando als Anführer einer randalierenden Motorradgang aus dem Film „The Wild One“ von 1953, Ja- mes Cagney mit Maschinengewehr als Al Capone in „Public Enemy“ oder Elvis Presley in seinem Westernfilm „Flaming Star“ von 1960, breitbeinig mit gezück- tem Revolver. Die Schwerverbrecher der hol lernt den berühmten Künstler bei die- Serie Thirteen Most Wanted Men werden größter Wahrscheinlichkeit wird Warhol Idol und Feindbild einer Gesellschaft lung entgangen sein. Das vom Künstler der gleichgesetzt. Die moralische Spal- zeigt in der Art eines Steckbriefes Gewalt wird mittels derselben Ästhetik ser Gelegenheit persönlich kennen. Mit nicht das Plakat zur Duchamp-Ausstel- selbst entworfene A Poster Within a Poster Duchamps Ready-made WANTED: $ 2,000 REWARD von 1923. Duchamp hatte in einem New Yorker Restaurant ei- nen Steckbrief gefunden und lediglich die beiden Fotografien durch sein eigenes Konterfei im Profil und en face ersetzt, und den Text mit seinem Pseudonym „RROSE SÉLAVY“ ergänzt. Der Künstler als Gangster samt seinem weiblichen al- in diesem Vergleich zu Negativ-Stars. werden von Warhol provozierend einantung in heroische und verbrecherische für beide in Zweifel gezogen. Mario Kramer ANDY WARHOL 1 Andy Warhol: POPism, The Warhol 60s, 1983, (1928, Pittsburgh, PA — 1987, New York, NY) S. 71-72 MOST WANTED MEN NO. 11, JOHN JOSEPH H., JR., 1964 Siebdruck- und Acrylfarbe auf Leinwand zweiteilig: 122 x 96,5 cm, 122x 99 cm Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main Ehemalige Sammlung Karl Ströher, Darmstadt Inv. Nr. 1981/56.1-2 ANDY WARHOL MOST WANTED MEN NO. 11, JOHN JOSEPH H., JR., 1964 Dangerous criminal as film star spread of technology in the 20th century Compared with the Abstract Expres- and the electric toothbrush but also the not only produced the household toaster sionist work of such artists as Barnett electric chair. Debate on the death sen- Kooning who reigned supreme in the climax at the beginning of the 1960s. The wholly followed in European footsteps championed it as a particularly humane mythical picture themes, Andy Warhol’s These are pictures with an impersonal Newman, Mark Rothko or Willem de United States in the 1940s and 1950s, and with their paintings and with their in part focus on the realities of modern consumer society with all its light and dark tence in the US media had reached a electric chair was prized by those who form of executing a death sentence. content, pictures of death as a mere re- production of the quotidien. Warhol him- sides seems like an act of innovation. self commented: ”You won’t believe how the world of images in the mass media chair hanging in their living room — espe- way it shaped how we experience reality. the curtains.” Andy Warhol Warhol’s was particularly interested in such as press, film and television and the His famous “Electric Chair” picture many people have a picture of an electric cially if the colors in the picture match The series of portraits of the Thir- series from the beginning of the 1960s re- teen Most Wanted Men should be seen death of US society while showcasing its the “Electric Chair” pictures made in presents the anonymous institutionalized technical reproducibility. The rampant in the same context as the contents of 1963. Warhol based his picture on a small brochure with “wanted” photos from the New York City Police Department dated February 1, 1962 and entitled the “Thir- The direct photochemical transfer of the original image onto the screen saved him having to make a preliminary drawing. teen Most Wanted Men” —it was itself This marked a further step away from ting and was to be found on police office self completely from the painterly gesture reproduced innumerable times by reprin- personal creation and he thus freed him- and post office counter tops throughout and dispensed with the “hallmark” of the bers of the portraits in Andy Warhol’s mity of a finger print. Warhol’s technique the United States. The later serial num- work correspond to the numbering in this brochure. The double portrait in the Museum für Moderne Kunst collection and entitled Most Wanted Man No. 11, John Joseph H. appears on page 13 under the heading “Robbery”. The illustration shows the wanted criminal in a classic mug-shot, in profile and face-on, with the typical NYPD ID no. and dated October 27, 1958. “John Joseph Henehan Jr.” was artist. The picture acquires the anony- is comparable to the distanced consump- tion of mass media and also increases the lack of emotion evident in such a portrait. In April 1964, Warhol was commis- sioned to produce a wall painting for the New York State pavilion at the World Expo in Flushing Meadow, just across from Manhattan and the brainchild of US star architect Philip Johnson. Apart from 20 years old at the time the photo was Warhol there were ten other contempo- nying description of his person as being Robert Rauschenberg, John Chamber- brown eyes and “tattoo marks: on left Tom Wesselmann, James Rosenquist, taken and is described in the accompaof slight build, with brown wavy hair, arm, a panther and a rose with Eileen and John; on right arm, a heart”. He was sought by the FBI for armed robbery and drug possession. The brochure was meant to help rary artists invited to take part, such as lain, Robert Indiana, Roy Lichtenstein, Allen d’Arcangelo and James Seawright. Warhol had already been officially commissioned to make the wall picture a year earlier in February 1963 and John Giorno narrates that the boyfriend of both the police themselves and the gene- Wynn Chamberlain, a police official, had wanted criminals. Warhol merely enlar- of the “Thirteen Most Wanted” for him as ral public in identifying the thirteen most ged the portrait, the “ID shot” from the wanted section, and transferred the image “black-on-white” by silkscreening it onto an industrially grounded canvas. The massive enlargement and the black got hold of the brochure with the images early as Spring 1963. The final silkscreen print however, was not made until March 1964. Warhol chose 25 panels for his first silk screen ink create the effect of a low project adorning a building with art, and April 1962, Andy Warhol first started ral surface of approx. 37 sq. m. Almost all resolution newspaper photo. In March/ trying out photographic silkscreening. placed them together to form an equilate- of the thirteen most wanted men appear in duplicate, front on and in profile. The portraits are placed to form a loose series and not necessarily in pairs, which creates an overall vague rhythm and the impres- panel size. However, the idea of “Robert Moses Twenty-Five Times” was then re- jected by Philip Johnson. Eventually, and before the World Expo actually opened, sion that the men are looking at one an- Warhol decided to paint over the panels remain empty. The final portrait in this months that followed, the work hung other. The lower last three picture fields row turned in profile to the right gazes with aluminum-silver paint. In the on the exterior facade of the pavilion into this emptiness. Like an echo, it leaves entitled “silver screen” — after a movie are as it does their uncountable iterability. was also lined with silver foil. Silver was it unclear just how many criminals there Here, Warhol created an overall image comparable to the multiple re- theater. (As of 1963, Warhol‘s “Factory” one of his preferred groundings, as it essentially formed a surface for projec- tions — as in his 1963 picture series such production of motifs in the “Death and as Silver Electric Chairs, Tunafish disaster. White Burning Car, 1963, likewise part of ve series of portraits disappeared under a niscent of the sequence of “close-up of art history, the point was that the ab- Disaster” pictures, such as the painting the MMK collection. But it is also remiimages” in a grid pattern such as the Twenty-five colored Marilyns made in 1962, or Mona Lisa in Thirty are better than one dating from 1963. The political explosiveness of the pictures as icons of American anti-heroes, Silver Elvis and Silver Liz). The provocati- silver monochromatic picture. In terms stract had gobbled up the figurative. It was to be Warhol’s only publicly commissioned work. “In one way I was glad the mural was gone: now I wouldn’t have to feel responsible if one of the cri- minals ever got turned in to FBI because was so great that the then state governor someone had recognized him in my wall A number of the men had already been period Warhol used the silkscreen for a Nelson Rockefeller ordered their removal. released and were free to walk the streets. Another reason: most of the men depic- ted were Italians. And it is not difficult to 1 pictures.” However, during the same corresponding series of individual canvas pictures, which can now be found in dif- ferent collections around the world, for imagine that the powers-that-were did example the portrait of “John Joseph H” portraits of the mafia. Warhol initially first time in 1967 in Paris at the Ileana suggested that the Thirteen Most Wanted so to speak. This fact also explains why not wish to decorate the US pavilion with refused to take the panels down, but then Men be replaced by the “radiant” masculine portrait of the chief of the World Expo, Robert Moses. He thereupon produced the portrait of Robert Moses twenty-five times in the corresponding in our museum. It was exhibited for the Sonnabend Gallery, on neutral territory most of the portraits from this series are now in European collections. Warhol undertook a trip to Califor- nia in the fall of 1963, that is, between receiving the commission from the Expo and realizing the work. The occasion was his own exhibition of the “Elvis” series in the Fergus Gallery in Los Angeles (Sept. Wild One” from 1953, James Cagney with machine gun as Al Capone in “Public Enemy” and Elvis Presley in his Western “Flaming Star” from 1960, legs astride with drawn revolver. The criminals in the 30 – Oct. 31st, 1963). While there, he also Thirteen Most Wanted Men series were by Museum of the Marcel Duchamps retro- placed images of society’s idols and the attended the opening at the Pasadena Art spective (Oct. 8 – Nov. 3, 1963). The entire art scene traveled to this society event and it was here that Warhol met the famous artist in person. It is highly likely that Warhol did not fail to notice the poster for the Duchamps exhibition. A Poster Within a Poster designed by the artist himself shows Duchamp’s Ready- made WANTED: $2,000 REWARD made in 1923 in the style of a “wanted” poster. Duchamp had found a wanted poster in a New York restaurant and just replaced the two photos with his own portrait in profile and face-on, then added the text with his pseudonym “RROSE SÉLAVY”. The artist as gangster complete with feminine alter ego. It is not difficult to discern here the stimulus for Warhol’s series of hoods a few months later. In Warhol’s early œuvre, the port- raits of The Thirteen Most Wanted Men are part of a series of images of famous male film stars such as Marlon Brando, James Cagney and Elvis Presley. Ever since the days of his youth, Andy Warhol had been obsessed with the cult of stars. Like most Americans, he grew up with the myth of the Hollywood stars, with Hollywood as America’s true cultural achievement. For his male stars, Warhol chose the sex appeal of criminals, presenting Marlon Brando, for example, as the leader of a rowdy motorbike gang in the film “The contrast anti-stars. Warhol provokingly public enemies next to one another. The moral gap between heroic and criminal violence is called into question by way of the same aesthetic. Mario Kramer Translation: Jeremy Gaines ANDY WARHOL 1 Andy Warhol: POPism, The Warhol 60s, (1928, Pittsburgh, PA — 1987, New York, NY) 1980, pp. 71-2 MOST WANTED MEN NO. 11, JOHN JOSEPH H., JR., 1964 Silkscreen ink on canvas two parts: 122 x 96,5 and 122 x 99 cm Museum of Modern Art, Frankfurt/Main Former Karl Ströher Collection, Darmstadt Inv. no. 1981/56.1-2 MMK MUSEUM FÜR MODERNE KUNST FRANKFURT AM MAIN