Fähnlein Unverzagt
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Fähnlein Unverzagt
http://www.zeit.de/2007/33/Pfadfinder Fähnlein Unverzagt Von Markus Wolff Hundert Jahre Pfadfinder: Harald Schmidt gehörte zu ihnen, Hillary Clinton auch. Weil sie das klassische Abenteuer in der Gruppe bieten und dennoch mit der Zeit gehen, sind sie immer noch attraktiv © André Zelck für DIE ZEIT Am Fahrradständer an der Turnhalle findet der Wettkampf meist montags statt – nach einfachen Regeln: Das Pausenläuten ist der Start. Dann treffen sich dort die Schüler mit den Bürstenschnitten und auch die mit den Gelfrisuren, rauchen die Zigaretten bis zum Filter herunter und versuchen, mit Erlebnissen vom Wochenende zu punkten. Frederiks Gartenparty. Oder der Sprung von der Brücke in den Kanal, mit Arschbombe. Seltsam wirkt es, wenn dann der einzige Pfadfinder in der Runde erzählt, weil zwischen »Party« und »Arschbombe« das Wort »Pfadfinder« so verloren klingt wie Pfeifen im Wald. Es sind Schüler der Hauptschule Westerfilde, und Westerfilde im Norden Dortmunds ist zwar kein sozialer Brennpunkt, aber auch nicht gerade der Stadtteil, in dem man Pfadfinder vermuten würde. Aus Mehrfamilienhäusern fällt der Blick auf Mehrfamilienhäuser, dazwischen liegen leere Straßen. Ein Ort, an dem Erlebnisse nicht selten zweidimensional sind und mit »Highscore« enden und die Welt auf Plateausohlen steht. Wo »nach draußen gehen« ein Synonym für »Trinkhalle« sein kann und im Schaukasten an der Endhaltestelle der U-Bahn ein Zeitungsausschnitt hängt, demzufolge »ein Ausflug ins Grüne viele positive Effekte auf den Körper hat«. So ist Westerfilde. Sebastian Ebendorff ist hier aufgewachsen, ein 15-Jähriger mit federndem Gang, bei dem Größe und Gewicht schon immer ein wenig miteinander im Clinch lagen. Pfadfinder ist er, seit Mitglieder des Stammes Vagabunden des Bundes der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) zur Werbung in seine ehemalige Grundschule kamen und er nachher dachte: »Krass, Feuermachen und Zelten, das ist genau was für mich!« Acht Jahre ist das her. Seitdem tauscht er regelmäßig das Polo-Shirt gegen die »Kluft« genannte Kombination aus blauem Hemd und Halstuch, die er anfangs oft unter der Jacke versteckt hielt. Weil es ein bisschen peinlich war, Pfadfinder zu sein. An die Kluft und selbst an den Spitznamen »Klößchen« hat er sich inzwischen gewöhnt, genau wie an die Kommentare der Mitschüler: »Pfadfinder knutschen Bäume« oder: »Iiiih, eklig, anderes Thema!« Was wissen die schon? Und wer weiß überhaupt was? Eine eigentümliche Welt scheint die der Pfadfinder für Uneingeweihte zu sein, mutmaßlich bevölkert von pummeligen Außenseitern oder kauzigen Jugend-forscht-Typen, die sekundenschnell ein Feuer entzünden und aus zwei Kaffeetassen ein Nachtsichtgerät basteln können. Ein Geheimbund mit codierter Sprache, in dem Ortsgruppen »Stämme« heißen und Kleingruppen »Sippen«. Ein altmodischer Jugendkosmos aus ewigem Lagerfeuer, Volksliedern und kalten Nudeln. Der »Scout« war ursprünglich ein Nebenprodukt des Krieges Etwa 300 Millionen Menschen sollen in ihrem Leben dieser Organisation angehört haben. Auch John F. Kennedy, Hillary Clinton, Harald Schmidt. Und Neil Armstrong trug bei seinem Mondgang, das wird von den Mitgliedern der Bewegung gern erzählt, unter seinem Anzug das Abzeichen des Weltpfadfinderverbandes WOSM. Eine globale Marke ist das Unternehmen Pfadfinder geworden, nur noch ohne Filialen in Andorra, China, Kuba, Laos, Myanmar und Nordkorea. 38 Millionen Mitglieder auf fünf Kontinenten, rund 220000 in Deutschland, verteilt auf über 100 große christliche und interkonfessionelle Verbände, kleine Organisationen und »VW-Bus-Bünde« – das sind die, die zum Transport ihrer Mitglieder nicht mehr als einen Bulli benötigen. Robert Stephenson Smyth Baden-Powell, der Gründer der Bewegung, war zunächst Soldat. Schon während seiner Dienstzeit in Indien war er für die Ausbildung junger Rekruten verantwortlich. Auch bei der Verteidigung der südafrikanischen Stadt Mafeking Ende des 19. Jahrhunderts gegen die Buren praktizierte er Jugendarbeit eher zwischen Stacheldrahtverhauen und Schützengräben. Drei sechsköpfige Gruppen waren es dort, die Nachrichten überbringen, Verletzte bergen, Munition schleppen mussten. So entstand die Idee der Pfadfinderei – als Nebenprodukt des Krieges. Zurück in England, stellte Baden-Powell fest, dass Jugendliche ihre Freizeit hier längst mit seinem Militärhandbuch Aids to Scouting verbrachten. Damals begann der Brite mit der Arbeit an einem Konzept, das über ein Jahrhundert aktuell bleiben würde: Erziehung, verbunden mit Erleben. Baden-Powells Buch Scouting for Boys wurde zum Bestseller und eines seiner Grundprinzipien weltweit zur Parole ambitionierter Laien (und zur Entschuldigung für Fehlschläge jeder Art): Learning by Doing, wie längst nicht mehr nur der Engländer sagt. Was aber sind das für Menschen, die sich noch 100 Jahre später von dieser Idee begeistern lassen? Wie sieht eigentlich der Musterpfadfinder aus? Professor Klaus Hurrelmann, Leiter der Shell-Jugendstudie 2006, stellt ihn sich so vor: zehn bis elf Jahre alt, männlich, eher unauffällig, leistungsfähig, bereit, sich anzupassen, halbwegs guter Schüler, will etwas in einer Organisation erleben, weil er selbst nicht genügend Anregungen bekommt, Selbstbewusstsein auf der Kippe, »kein großer Konsumfreak«. Der Hang zum Wandern scheint ein spezieller deutscher Zug zu sein Dieser Musterpfadfinder kommt nicht immer aus der Metropole, ebenso gut kann er auf dem Land wohnen, weil das Leben auch dort längst nicht mehr Ursprünglichkeit und Naturerlebnis bedeutet. Fünf bis sechs Jahre später klingt sein Entwicklungsstand dann wie das Anforderungsprofil einer Stellenausschreibung. Er hat Ämter übernommen und ist in der Organisation aufgestiegen. Ein leistungsbereiter junger Mann mit gefestigtem Selbstbewusstsein ist nach Hurrelmanns Einschätzung aus ihm geworden, sozial verantwortlich, mit Ausstrahlung und Kompetenz. Vielleicht ein Typ wie Albert Sonnabend, obwohl der schon 19 ist. Groß gewachsen, dunkles Haar, dunkle Stimme, Pfadfinder seit acht Jahren, Lehrling seit einigen Monaten in einer Werkstatt in Erkrath bei Düsseldorf, ruhig gelegen zwischen einer Sackgasse und dem Friedhof. »Steinbildhauermeister Martin Hahn« steht an der Tür. »Na ja, was heißt Steinbildhauer«, sagt der Meister und lehnt sich mit verschränkten Armen an einen Granitblock, »das klingt wie: Ich bin jetzt mal Jörg Immendorff.« Dabei gehe es weniger um Kunst, vielmehr ums Zupacken. Lehrlinge brauche er, die sich auch mal dreckig machen wollten. Zwei hat er entlassen, die wollten das nicht. »Ein Doktorssöhnchen war dabei«, sagt Hahn, »der hat hier nur in Aids-Handschuhen gearbeitet, damit er keine Schwielen kriegt.« Davor hat sein neuer Auszubildender keine Angst. In den Lagern könne er sich ja auch nicht vor der Arbeit drücken, sagt der Meister. Da muss der Lehrling grinsen. Ja, und dass dieser selbstständig seine Fahrten organisiere, »eher low budget« reise und es immer noch im Regen aushalte, wenn er selber längst den nächsten Campingplatz aufsuchen würde – »doch, das imponiert mir«, sagt Hahn und blickt auf den jungen Mann, der nicht wie er Flip-Flops und Cargohose trägt, sondern staubige Zunftkleidung. Fahrt und Form bedeuten viel für Albert Sonnabend. Seit Jahren ist er mindestens ein- bis zweimal im Monat unterwegs, am Wochenende mit seiner Sippe oder auch nur mit zwei Mitgliedern seines Stammes – »Ritterschaft von Berg« nennen sich die drei. Mit kurzer Lederhose, Gitarre und Barett ziehen sie dann als wandernder Anachronismus vorbei an Spielhallen, Multiplex-Kinos und Jugendlichen, die auf Parkbänken sitzen und denken, irgendwo in der Nähe sei Mittelaltermarkt. Geschlafen wird in der Kote, einem schwarzen Zelt mit Feuerstelle. Darin sitzen sie abends und singen ihre Lieder, in denen das Leben immer etwas abenteuerlicher und man selbst immer etwas verwegener ist als in DüsseldorfMitte. Albert Sonnabend gehört zum »bündisch« genannten Teil der Pfadfinder, der seine Wurzeln in der Jugendbewegung sieht: bei den Wandervögeln, fast ausnahmslos national denkenden Bürgerkindern, die Ende des 19. Jahrhunderts keine erzieherische Idee wie bei den Pfadfindern, sondern Flucht vor der Gängelung durch Staat und Eltern in die Natur treibt. Die tagsüber wandern und abends singend am Feuer sitzen. Nach dem Ersten Weltkrieg formiert sich diese Bewegung neu, sie wird jetzt »Bündische Jugend« genannt und trifft auf die weitaus straffer organisierten Pfadfinder. Letztere entdecken gerade neben dem Lager auch die Fahrt und vor allem die Zeltästhetik jenseits des Militärstils – was die deutschen Pfadfinder bis heute von fast allen ausländischen Verbänden unterscheidet. Dieser Hang zum Nomadischen, zum Wandern und Unterwegssein, er scheint ein deutscher Zug zu sein. Durchs Siebengebirge ist Albert Sonnabend mit seinen Freunden schon gewandert und innerhalb von zwei Wochen 2000 Kilometer durch Frankreich getrampt. Sie sind im Herbst an der Loreley gewesen, und als ihnen die Irlandreise des Stammes nicht reichte, sind sie nach der Rückkehr noch für ein paar Tage an die Lahn gefahren. »Es hat schon Leute gegeben«, sagt er, als sei ihm das selbst nicht ganz geheuer, »die sind davon nicht mehr runtergekommen.« Zurück kommen sie dann mit Geschichten wie der von der Winterfahrt ins Sauerland. 13 Jahre alt waren sie und sind in kurzer Lederhose und statt Schlafsack nur mit Decke gereist, weil sie »cool und kernig« sein wollten. Schon am zweiten Abend waren Kleidung und Wechselwäsche nass, und trockenes Feuerholz gab es nicht. Da haben sie sich zwei Scheite von einem Bauern besorgt und Nudeln gekocht. Dann begann es zu schneien. Bei sechs Grad minus rollten sie am anderen Morgen die Isoliermatten samt Zelt zu einer einzigen dicken Wurst, weil die Finger steif waren. Vor allem diese Verbindung von Körperlichkeit und Gruppenerlebnis, sagt Jugendforscher Hurrelmann, mache den Reiz der Pfadfinder aus. Selbst in Sportvereinen lasse sich das in dieser Form nicht finden, wo Wettbewerb und Leistung der Ansporn seien und die Konkurrenzsituation die Gruppe zusammenschweiße. Auch sei der Einzelne – sofern es sich nicht um Leistungssportler handele – meist entbehrlich. Aufeinander angewiesen zu sein, gegenseitige Anerkennung zu finden und das Gefühl, gebraucht zu werden, und eine klar definierte Verantwortung seien dagegen der Kitt, der eine Pfadfindergruppe zusammenhalte. Eine Sippe zum Beispiel. Sie ist die kleinste Einheit eines Stammes, im Idealfall zwischen sechs und acht Personen groß und nicht nach Stärken oder Geschlecht gebildet, sondern nach ähnlichem Alter. Eine Schicksalsgemeinschaft en miniature, deren Mitglieder sich selbst erziehen und unterwegs mit den Stärken des einen die Schwächen des anderen ausgleichen. Heimweh, Erschöpfung, Schludrigkeit, Übermut. Das Sippensystem, hat Baden-Powell geschrieben, sei das »wesentliche Merkmal, in der sich die Pfadfindererziehung von der aller anderen Organisationen unterscheidet«. Sippen, Stämme, Fahrten. Über Jahre hin hat sich die Pfadfinderei im Leben des Albert Sonnabend immer mehr ausgedehnt. Selbst im eigenen Zimmer ist er noch auf Fahrt. Wie in einem etwas wirren Themenraum hängen darin Fotos von Lagerfeuern an der Wand, ein aus einer Gitarre gebasteltes Bücherregal, und auf dem Laminatboden liegt eine seiner ersten Steinmetzarbeiten wie ein großer Türstopper. »Stamm Roter Löwe« ist darin eingemeißelt. Und vier »Affen« stapeln sich im Schrank, fellüberzogene, an vielen Lagerfeuern geräucherte Rucksäcke. Mit zwei weiteren Freunden hat Sonnabend vor wenigen Monaten die Wohngemeinschaft gegründet. Ein Student ist mit eingezogen und Felix Niehoff, ein 18jähriger Schüler, für den Pfadfinderei längst aufgehört hat, Hobby zu sein. Seine Gruppe sei vielmehr eine »Lebensgemeinschaft über den Tag hinaus«. Diese könnte allerdings früher enden als erträumt. Schon im nächsten Jahr wird Felix Jazzgitarre in Berkeley studieren. Bis dahin allerdings werden sie sich auf der Terrasse noch häufig Geschichten erzählen wie die, als sie vom letzten Geld eine Packung Tiefkühlspinat für einen verstauchten Knöchel gekauft haben. Und sollte Albert Sonnabends ehemalige Mitschülerin Daniela zu Besuch sein, wird sie wieder die Augen rollen, weil diese Geschichten »Geschlossene Gesellschaft!« heißen und den Schlüssel zur Pointe offenbar nur besitzt, wer dabei gewesen ist. Das war sie nie, weil sie Pfadfinder erst in der Oberstufe kennenlernte. Zu spät, wie sie glaubt. »Da hat man doch meist Hobbys, die man lieber alleine macht.« Nein, kauzig oder sonst besonders auffällig habe sie die mit den Halstüchern nie gefunden, sagt sie. Während Felix vermutet, dass Pfadfinder insgeheim doch Eindruck machen. Erst kürzlich habe ihn ein Mädchen angesprochen: »Bist du nicht derjenige, der am Rhein Feuer machen konnte?« Feuer, es ist immer das Feuer, das in Erinnerung bleibt. Zum Brandzeichen der Organisation ist es geworden, das je nach Perspektive für eine romantisch versponnene Weltsicht steht oder auch für einen Ort, an dem etwas Ruhe herrscht vor Noten, Marken, Privatfernsehen. Ein Ort, der in den Medien nicht stattfindet, weil ihm das Spektakuläre fehlt, und der kaum Streit- oder Skandalpotenzial besitzt. Und wie mit dem Feuer ist es mit der Pfadfinderei überhaupt. Über Pfadfinder lässt sich reden, aber nicht kontrovers diskutieren wie über die Jugendbewegungen der Moderne, die fast immer mit einer Provokation auf die öffentliche Bühne gesprungen sind. Pfadfinder nicht. Sie geben keinen Anstoß zu Debatten über Drogen wie die Love-Parade oder über Gewalt an Schulen, wie es Computerspiele getan haben. Über Pfadfinder mag man Vorurteile haben, aber selten eine Meinung – das Höchstmaß der Kritik ist, dass sie einem egal sind. Welcher Werbekunde würde sich für eine solche Gruppe interessieren? Und wer wittert ein Geschäft mit einer Szene, die in der Zeit des Leichtbauzeltes auf Konstruktionen aus Stoff und Holz vertraut, die statt Goretex lieber Schlupfjacken aus Wolltuch trägt und selber singt, statt iPod zu hören? Das Zeltlager als attraktiver Gegenentwurf zur Designwelt Die äußere Form möge über Jahrzehnte gleich geblieben sein, die Idee sei aber hochaktuell, sagt Christian Lüders vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) über Pfadfinderei. Ein Gegenentwurf zur Designwelt, »wo man sich auch mal die Hände schmutzig machen darf«. Ein hohes Maß an Autonomie biete sie, um die eigene Lebenswelt zu gestalten. Wo könnten Jugendliche das noch finden? Natürlich ließen sich Rücksichtnahme oder Verantwortung auch in anderen Vereinen lernen. Allerdings besäßen diese immer einen speziellen Zuschnitt, während Pfadfinderei alle Bereiche von musisch bis technisch abdecke, ohne rückwärtsgewandt zu sein. Ähnlich wie die Kirchen, sagt Lüders, stellten sich auch die Pfadfinder die Frage, wie sie sich modernisieren könnten, ohne dabei ihren Kern zu verletzen. Bislang sei das gelungen. Einen »extrem dynamischen Haufen« nennt er sie, bereit, Ideen und Techniken wie GPS oder Internet in seine Arbeit zu integrieren. »Das sind aufgeweckte Leute und nah dran am Leben.« Ein extremer Gegenpol zur Designwelt ist Exploris, das Lager des Deutschen Pfadfinderverbandes (DPV), eine Zeltstadt mit 5000 Einwohnern, ein Wald aus entasteten Stangen und Rauchsäulen, auf denen der Himmel wie ein graues Zeltdach hängt. Fahnen wehen an Masten, und über braun getretene Graswege gehen Jungen in Jeans und Kniebundhosen und Mädchen in akkurater Kluft oder in Trainingsjacken, auf denen Halstücher baumeln. Auch etwas schratige Typen sind darunter, mit gewaltigen Messern am Hosenbund wie unterwegs zur Grizzlyjagd oder mit Koppel und jenem breitkrempigen Hut aus Wollfilz, den man bis dahin nur vom Enten-Oberst aus Walt Disneys »Fähnlein Fieselschweif« kannte. Um einen großen Platz liegen imposante Jurtenkonstruktionen, mit Feuer geheizte Badetröge und einige Zeltcafés. Entfernt am Waldrand stehen Batterien von Chemieklos als Zugeständnis, dass auch der Reiz des Ursprünglichen seine Grenzen kennt, und an den Waschstellen hängen lange Listen mit einem Programm, in das in großen Wellen die Außenwelt schwappt: japanisches Schwertfechten, Schwitzhütte bauen, Besuch beim Kölner Stadt-Anzeiger, Bewerbungstraining. Etwas verunsichert betrachten Spaziergänger, was für ein seltsamer Wanderzirkus vier Tage lang auf ihren Äckern gastiert. Herr und Frau Draeger aus Schwalmtal zum Beispiel, die Pfadfinderei für eine gute Sache halten, auch wenn sie sich nicht recht einigen können, ob deren Aufgabe nun Nächstenhilfe oder Nächstenliebe sei. Aber von der Straße seien die Jugendlichen schon mal weg, sagt Herr Draeger, und schön singen könnten sie auch. Da kann er nicht alle Beiträge des Singewettstreits am Baldachin aus schwarzem Zeltstoff gehört haben. Nicht die Coverversion von Reinhard Meys Über den Wolken und auch nicht das Lied, in dem den Indianern die Jagdgründe schrumpfen. Vielleicht meint Herr Draeger die pathoslastigen deutschen Lieder, wie sie in diesem Moment Mitglieder des Stammes Roter Löwe vortragen. Mädchen in Röcken, und Albert Sonnabend mit seinen Freunden wieder mit Barett und Lederhose, in der Hand ein Banner. Mehrstimmig singen sie und so ernsthaft, dass die Mitarbeiterin eines Radiosenders leise ihren Nachbarn fragt, ob das nicht etwas unheimlich sei. Es ist der ewige, diffuse Verdacht, der den Pfadfindern anhängt: Könnte es nicht doch eine rechtsextreme Organisation sein? Selten wird die Vermutung ausgesprochen, eher wabert sie beim Anblick junger Menschen in Kluft und Lederhosen im Kopf umher. Ein Affekt, der sich nicht aus programmatischen Inhalten ableitet, sondern aus der irgendwie verstörenden Tatsache, dass diese Jugendlichen eben diese Kluft tragen – also eine Art von Uniform. Belege für solche Mutmaßungen finden sich allerdings weder in der Gegenwart noch in der Vergangenheit. Bereits 1933 wurden die Pfadfinderverbände in Deutschland verboten, den Nationalsozialisten missfiel vor allem die internationale Ausrichtung. Wer weiterhin eine Gruppe führte, kam ins Zuchthaus oder Konzentrationslager, das waren nicht wenige. Nur die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) rettete zunächst ein Staatsvertrag zwischen Deutschem Reich und Vatikan, 1938 musste auch sie ihre Arbeit einstellen. Wenn rechtsextreme Gruppen heute von den Pfadfindern Elemente übernähmen, sagt Christian Lüders, könne man das nicht den Pfadfindern vorwerfen. Hemd und Halstuch seien schon unter Baden-Powell internationales Erkennungszeichen gewesen und sollten ursprünglich soziale Unterschiede überdecken. »Das Dilemma ist, dass weder der Name Pfadfinder noch die Symbole geschützt sind.« Viele Ortsgruppen haben einen hohen Gymnasiastenanteil Obwohl sich Pfadfindergruppen gegen Neonazis engagierten, müssten sich die Verbände noch schärfer gegen Rechtsextreme abgrenzen. Im Zweifelsfall könne der Laie schließlich nicht wissen, was Original und was Fälschung sei. Und warum, fragt Lüders, sollten sie auf die Kluft verzichten? »Wir leben doch in Wahrheit nicht in der individualisierten, sondern in der pluralisierten Gesellschaft. Jede Gruppe praktiziert ihre nach außen getragene Zugehörigkeit: Ob Grufties im Konzert oder Fußballfans. An denen stößt sich aber niemand.« Hemd und Halstuch seien das Zeichen eines Verbandes, der sich immer zu demokratischen Strukturen bekannt habe. »Hier gehöre ich dazu!«, bedeute die Kluft. »Und wo sie hingehören«, sagt Lüders, »das wissen heute leider viel zu wenige.« Ja, natürlich sei ihm bewusst, dass Nichtpfadfinder sie mitunter für Nazis hielten, sagt Steinmetzlehrling Sonnabend, auf die Gitarre gestützt wie auf einen Spaten. Deutsche Lieder, Lederhose und Barett, das sei offenbar eine Gleichung, die leicht »rechtsextrem« ergebe. So oft scheint er die Frage danach schon gehört zu haben, dass seine Antworten routiniertrhetorisch klingen. Wieso nicht Sippen- oder Stammesführer sagen, wenn es auch Lokführer gebe? Warum nicht Halstuch tragen, nur weil es die HJ entliehen hat? Für Sebastian »Klößchen« Ebendorff vom Stamm Vagabunden aus Westerfilde, dessen Zelte nur wenige Meter entfernt stehen, ist die Kluft weniger eine politische als eine modische Frage. »Andere tragen ihre Hosen hier«, sagt er und sackt mit den Händen auf Kniehöhe. »Da finde ich unseren Style viel besser.« Mit knapp 15 Mitgliedern sind die Vagabunden ins Exploris-Lager angereist, zu Fuß hat Sebastians Sippe rund 25 Kilometer der Strecke zurückgelegt. So zügig seien sie marschiert, erzählt er und zieht an der ewig rutschenden Jeans, dass sie viel zu früh am Lagergrund angekommen wären – da haben sie die halbe Nacht an einer Tankstelle verbracht, gemeinsam mit anderen vom Regen überraschten Pfadfindern, die dort saßen, in aufgeschnittene Müllsäcke gehüllt. Am Nachmittag haben sie dann auf einer Lichtung Sketche für den Jurtenabend geprobt, und als der Förster kam, wurde den Dortmundern plötzlich wieder klar, dass ein Wald mehr ist als eine Ansammlung von Bäumen. Sie sollten vor einer trächtigen Bache auf der Hut sein. Da sind sie schnell durchs Dickicht zurückgegangen. Das ist der Reiz an der Natur, dass nichts vorhersehbar ist und sie sich jeder Planbarkeit entzieht. Ein Vollprogramm, das keine Anfangszeiten kennt und keine Werbeblöcke zum Umschalten. Das geheimnisvoll bleibt und still und spannend, selbst wenn nichts geschieht. Wo sich mit jedem knackenden Ast und jeder auf die Zeltplane fallenden Eichel Großes anzukündigen scheint und die Luft nicht nach U-Bahn-Schacht und Videothek riecht, sondern nach Laub und Farnen. Sich in ihr zu behaupten, das heißt Natur. Selbst zurechtzukommen, egal wie es kommt. Für einen Nachmittag, einen Tag oder eine Nacht. Pascal Elf ist mit 18 Jahren inzwischen fast der Senior des Stammes Vagabunden und offenbar der Einzige ohne Spitznamen, bis jemand vorübergeht und sagt: »Hallo, Schlampe!«, und Pascal ruft: »Klappe!« Schon als Wölfling – im Pfadfinderjargon die Jüngsten – war er dabei. Durchgängig bis heute, mit Ausnahme einer achtmonatigen Auszeit, verursacht durch seine Exfreundin. Das, schwört er, passiere ihm nicht wieder. »Wenn ich noch mal eine nehme, dann nur eine mit Halstuch.« Mittlerweile ist er Stammesführer von rund 30 durchschnittlich 16,4 Jahre alten Mitgliedern, wie er kürzlich berechnet hat. Mehr als zwei Jahre bereits, weil sein Vorgänger überraschend aufhörte. Aber Führungsprobleme haben bei den Vagabunden Tradition wie bei anderen Stämmen Singerunden. Sie setzen hier immer einige Jahre früher ein als in den vielen bürgerlich geprägten Ortsgruppen mit hohem Gymnasiastenanteil, wo Pfadfinderlaufbahnen frühestens nach dem Abitur und manchmal auch erst nach dem Studium enden – aber selten im Lehrlingsalter. Ein Haufen statistischer Sonderfälle sind die Westerfilder. Hauptschüler sind darunter, Realschüler, Kinder aus Projekten wie Betreutes Wohnen. Nicht die Art von sozial privilegierten Jugendlichen, auf die der Begriff »kreative Freizeitelite« aus der ShellJugendstudie zutrifft – als solche würde der Jugendforscher Hurrelmann die Pfadfinder grundsätzlich bezeichnen. Knapp 15 Jahre alt war Pascal, als er das Amt des Stammesführers übernahm. Heute, sagt er, stelle er Zuschussanträge mit links und gestalte die Homepage seiner Gruppe. Er kalkuliert vor Wochenendfahrten das Essen wie in einer Großküche und kümmert sich um Farbe und Holzplatten für die Renovierung des Heimes – drei Zimmer und ein Kabuff, wie man in Westerfilde sagt, in einem tristen Wohnblock. Wie Pascal über sich spricht, das klingt, als habe er in den vergangenen Jahren in einem Entwicklungsbeschleuniger gesteckt, der nicht schneller alt, aber früher reif macht. Zu reif allerdings auch nicht. Sonst hätte er die Ausbildung zum Informationstechniker nicht wegen zu vieler Fehlstunden abbrechen müssen: über 20 in einem Monat. War nicht sein Ding, täglich sechs Stunden lang Lehrern zuzuhören, die von Technik weniger Ahnung hatten als er und wo es statt Verantwortung Hausaufgaben gab. Etwas mehr vom Einsatz ihres Sohnes für die Pfadfinder hätten sie sich schon für die Schule gewünscht, sagen die Eltern, die ihn in seiner Freizeit unterstützen, wie es andere Eltern in Vereinen tun. Fliegt der Stamm mit einer Billig-Airline nach Italien, dann verteilt Corinna Elf an ihren Mann Dieter und ihren Sohn Pascal eine Runde Zigaretten, und in einer Wolke aus Innennebel geht es im Auto mit einem Berg von Rucksäcken zum Düsseldorfer Flughafen. Herr Elf am Steuer, Frau Elf daneben, Pascal hinten. »In der Schule«, sagt Herr Elf, während die Zigarette zwischen Schnauz und Unterlippe wippt, »konnte er natürlich nicht wie bei den Pfadfindern sagen: Komm, das mache ich morgen!« – »Aber das macht er bei den Pfadfindern ja gar nicht, seltsamerweise«, korrigiert seine Frau und schaut nach hinten zu ihrem Sohn. Und der schaut nach draußen. Umgeben von lauter Jungen, verlieren manche Mädchen an Selbstsicherheit Weil er selbst Vorsitzender im Karnevalsverein sei, erzählt Herr Elf kurz vor Gelsenkirchen, wisse er es zu schätzen, wenn sich Jugendliche engagierten. »Kaum treffen die Jungs bei uns das erste Mädchen, da hören die doch auf. Oder kommen nur noch, tanzen und gehen.« In so einem Stamm gebe es mehr Verbindlichkeit. Ob denn Pfadfinder die besseren Jugendlichen seien? Da lacht Frau Elf. »Das sind ganz normale Jugendliche. Selbstständiger vielleicht, aber Mist bauen die genauso viel.« Vielleicht etwas weniger Selbstständigkeit hätten sich Madlen Wiesners Eltern von ihrer Tochter gewünscht, die jetzt gerade auf einem Strohballen in einer Jurte sitzt und sich beim Sprechen einen Halm um ihren Finger wickelt wie um eine Spule. Nicht an einen einzigen Familienurlaub kann sich die 26-Jährige in ihrer Jugend erinnern – immer zog sie Fahrten mit den Pfadfindern vor. Seit 16 Jahren ist die Vorsitzende des BdP-Landesverbandes NordrheinWestfalen Pfadfinderin. Das erzähle sie Fremden gern und meist mit dem Zusatz: »Auch wenn man’s mir nicht ansieht.« Pfadfinder, soll das heißen, können auch blonde Frauen mit Wimperntusche und Tätowierung auf dem Steißbein sein. Das scheint nicht selbstverständlich, für Außenstehende nicht und manchmal auch nicht für die Pfadfinderinnen selbst. Sonst hätten sie mit einigen Frauen im Landesverband kürzlich nicht die Frage diskutiert: »Sind wir eigentlich alle Mannweiber?« Etwa 80.000 weibliche Mitglieder zählen die Verbände in Deutschland. In den meisten ist Koedukation – gemeinsame Erziehung beider Geschlechter – seit Jahrzehnten Prinzip. Jeder soll alles machen. Holz hacken, kochen, Zelt aufbauen. Und doch ist das Pfadfinderleben offenbar männlich geprägt geblieben. Aber weshalb hätte sie in einen reinen Frauenbund gehen sollen, fragt die Vorsitzende zurück. »In der Gesellschaft sind wir doch auch alle zusammen.« Vielleicht sei der Umgang von Mädchen und Jungen in ihrem Bund so selbstverständlich geworden, dass man manchmal nicht mehr sensibel genug für die verschiedenen Bedürfnisse sei. Darüber habe sie sich früher wenig Gedanken gemacht, weil sie selbst immer durchsetzungsstark gewesen sei. Sie denke aber inzwischen, dass es nicht wenige Mädchen gebe, die, umgeben von Jungen, an Selbstsicherheit verlören. Sie findet Veranstaltungen gut, wie sie ihr Landesverband gelegentlich nur für Mädchen anbietet. Ein Kurs in Motorsägen etwa, »ohne dass gleich ein Typ danebensteht und sagt: ›Wie machst du das denn?‹« Wie lange sie selbst noch Pfadfinderin bleiben wird, kann sie nicht sagen. Wenn alles klappt, arbeitet sie bald als Assistentin eines EU-Abgeordneten in Brüssel. Wann ist man eigentlich zu alt als Pfadfinder? Das kann auch Roland Baetzel nicht beantworten, der seit über 30 Jahren auf den Namen Mose« hört. Mit 40 Jahren ist er der mit Abstand jüngste Vorsitzende, den sein Bund, der BdP, je hatte. Aber aus der Sicht der Zielgruppe, sagt er, sei ein 40-Jähriger »natürlich schon ein alter Sack«. In der Mittagssonne steht Baetzel vor einem der schwarzen Zelte, das seinen Schatten schluckt. Ein schönes Gelände im nordhessischen Immenhausen ist es, auf dem sein Bund ein Wochenende lang das Jubiläum der Bewegung feiert. Viel hessischer Wald und von einem Bach durchzogene Wiesen. Auch Ehemalige sind gekommen, die an den Jurten ihrer früheren Stämme stehen bleiben wie vor einem Haus, in dem man einst gewohnt hat und nun kaum noch einen Mieter kennt. Hin und wieder unterhalten sich dann die Jungen mit den grauhaarigen Jugendarbeitsveteranen, die für sich die Frage, wann es aufhört mit der Pfadfinderei, längst mit »Nie« beantwortet haben. Der klassische Fall von Loslassensollen und Loslassenkönnen. Warum sollte man auch, wenn es den Pfadfindern an Personal mangelt wie den meisten auf Ehrenamtliche angewiesenen Organisationen? In nicht wenigen Stämmen ist der Leitsatz »Jugend für Jugend« vom hehren Prinzip zur schieren Notwendigkeit geworden. »Aber wir sind nun mal eine Jugendorganisation«, sagt Roland Baetzel. Die aktive Arbeit sollten Jüngere übernehmen. Wenn diese Amtszeit vorüber sei, dann sei für ihn erst einmal Schluss. Probleme, um die er sich kümmern muss, gibt es bis dahin noch genug. Und auch für seine Nachfolger werden sie noch reichen. Wie etwa, in Ostdeutschland Tritt zu fassen, wo offenbar die eigene Methode nicht greift und auch nach über 15 Jahren Learning by Doing die Idee der Pfadfinderei ein Feuer ist, das einfach nicht zünden will. Im Osten Deutschlands stehen Hemd und Halstuch für Gleichförmigkeit Offenbar reicht es nicht, pfadfinderische »Starter-Sets« zu verschicken – so hatte man es kurz nach der Wende versucht. Wie bei Ikea. Nur gab es statt Besteck und Teller für die erste Wohnung auf Anfrage eine Kote und Literatur für den ersten Stamm. Ein PfadfinderBastelsatz in Lebensgröße, allerdings fehlten im Paket immer erfahrene Leiter. Von den aus Starter-Sets des BdP in Ostdeutschland entstandenen Gruppen existiert heute noch eine. Fast alle Pfadfinderverbände laborieren daran, dass ostdeutsche Jugendliche lieber zum Technischen Hilfswerk oder zur freiwilligen Feuerwehr gehen. Dazu kommen spezifische Probleme. Den katholischen Bünden fehlt zum Aufbau von Gruppen ein Netz aus Gemeinden. Und dem BdP, sagt Roland Baetzel, habe seine blaue Kluft im Osten auch nicht gerade geholfen. Wer soll auch verstehen, dass Hemd und Halstuch, die doch jahrzehntelang für Gleichförmigkeit standen, plötzlich die Kluft der Individualität sein sollen? Zumindest auf Burg Ludwigstein, unweit von Kassel inmitten von dichtem Wald und Streuobstwiesen, besitzen auch die ostdeutschen Pfadfinder nun auf ewig ihren Platz. In Schränken und hinter tresorähnlichen Schiebetüren lagert dort die Geschichte der Jugendbewegung und – zumindest eines Teils – der Pfadfinder. 26.000 Bücher, 3.500 Zeitschriften, 620 Regalmeter Akten, 160.000 Fotos. Fahnen und Wimpel werden gesammelt und Halstücher, die wie in einer Krawattenhandlung sorgsam gewickelt in Schubladen liegen. Eine kleine Ausstellung von Pfadfindern zeigt man im Turm des Hauptgebäudes: Kluft, Fahnen, Abzeichen. Etwas Museales hat die Sammlung, als wären die Pfadfinder da angekommen, wo sie ein Großteil der Gesellschaft ohnehin längst vermutet. Auf Karton kleben Bilder aus verschiedenen Jahrzehnten, irritierende Aufnahmen sind das, fixiert in einem Bad aus Zeitlosigkeit. Nie lässt sich das Datum aus Kleidung oder Frisuren, allenfalls aus Gegenständen ableiten. Auf einem Bild ist ein Mann zu sehen, eine Art Kniebundhose trägt er, hohe Socken und Hemd. Einer der kauzigen Typen, wie sie in einigen Lagern bis heute zu sehen sind. »Erstes Zeltlager der Pfadfinder auf Brownsea Island, 1907«, steht unter dem Foto, »Lord BadenPowell«. zum Thema ZEIT online 33/2007 Zum hundersten Geburtstag: Ein paar Pfadfinder-Weisheiten, die ewig halten: http://www.zeit.de/online/2007/33/bg-pfadfinder?1