Teil 1 - Altena
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Teil 1 - Altena
ALTENA Stadtchronik 2014 b Burgaufzug mit Stadtwappen C HRONIK DER S TADT A LTENA IN W ESTFALEN 2014 VON FRED ERI K I SS ELHORST S TADT A LTENA Alle Rechte vorbehalten Copyright 2015 by Frederik Isselhorst in Altena (Westf.) Printed in Germany Abbildungen nach freundlicher Genehmigung durch das Altenaer Kreisblatt INHALT I. Z ENTRALES S TADTGESCHEHEN 13 I. B URGAUFZUG 13 II. B URG A LTENA 16 III. „A UF E INMAL “ 18 IV. W AHLEN AM 25. M AI 19 V. D ER S PARKOMMISSAR 22 II. S TADTENTWICKLUNG 25 I. A LTENAER G RUNDSCHULPROBLEMATIK 25 II. I NNENSTADT 26 III. T OURISMUS 27 IV. THW-N EUBAU 29 V. „ POP - UP - STORES “ 30 VI. G ESCHICHTS - UND N ATURLEHRPFAD 31 VII. W ERK S CHWARZENSTEIN 32 VIII. G ASTHAUS P ILLING 32 IX. 10 J AHRE S TADTUMBAU W EST IN N ORDRHEIN -W ESTFALEN 32 X. E UGEN -S CHMALENBACH -B ERUFSKOLLEG 33 XI. W OHNEN AM B UNGERN 33 XII. E HEMALIGE J UGENDHERBERGE AM L INSCHEIDER B ACH 34 XIII. D AHLER S AGENWALD 35 XIV. O RTSTEILE 36 III. I NDUSTRIE & W IRTSCHAFT 38 I. U NTERNEHMEN 38 II. G EWERBEPARK R OSMART 42 III. D RAHTMESSE „ WIRE “ 43 IV. H ANDEL , G EWERBE 44 & G ASTRONOMIE 44 I. E INZELHANDEL & G ASTRONOMIE 44 V. S OZIALES 46 I. K INDERGÄRTEN 46 II. S CHULEN 47 VI. K RANKENHAUS , A LTENHEIME 51 & Ä RZTE 51 I. S T . V INZENZ -H OSPITAL 51 II. P FLEGEHEIME 52 III. Ä RZTE 53 VII. Ö FFENTLICHE V ERWALTUNG 55 I. S TADT - UND K REISVERWALTUNG 55 II. R ATSANGELEGENHEITEN 55 III. A USSCHÜSSE 57 VIII. P OLITIK 60 I. P ARTEIEN 60 IX. E NTSORGUNG & V ERSORGUNG 62 I. S TADTWERKE 62 X. P OLIZEI , F EUERWEHR 64 & J USTIZ 64 I. P OLIZEI 64 II. F EUERWEHR 64 XI. G ROßVERANSTALTUNGEN 67 I. A LTENA - E INE S TADT ERLEBT DAS M ITTELALTER 67 II. L ENNE L EBT ! 69 III. A LTENAER H ANDBALLTAGE 70 IV. A LTENAER W ERBEWOCHE 70 V. W INTER -S PEKTAKULUM AUF B URG A LTENA 72 VI. S CHÜTZENFEST E VINGSEN 73 XII. V EREINE & V ERBÄNDE 75 I. V ON A BIS Z 75 II. M USIK 80 XIII. K ULTUR 82 I. E INRICHTUNGEN 82 II. V ERANSTALTUNGEN 83 III. P ERSONEN & V ERBÄNDE 86 IV. A USSTELLUNGEN 87 XIV. S PORT 89 I. S PORTVEREINE 89 II. S PORTGESCHEHEN 91 XV. K IRCHEN 92 I. K IRCHLICHES L EBEN 92 XVI. P ERSÖNLICHES 94 I. S TERBEFÄLLE 94 II. G EBURTSTAGE 95 XVII. S TATISTIK 96 I. A RBEITSMARKT 96 II. E INWOHNERZAHLEN 96 III. S CHÜLERZAHLEN 96 XVIII. T AGESCHRONIK 97 I. J ANUAR 97 II. F EBRUAR 99 III. M ÄRZ 100 IV. A PRIL 102 V. M AI 103 VI. J UNI 106 VII. J ULI 108 VIII. A UGUST 112 IX. S EPTEMBER 114 X. O KTOBER 117 XI. N OVEMBER 119 XII. D EZEMBER 121 XIX. S ACHREGISTER 125 XX. P ERSONENREGISTER 128 VORWORT ieses Jahr ward mit der Eröffnung des Burgaufzuges und weiteren Vorhaben ein sehr wegweisender Schritt zur we Steigerung der Attraktivität und Anziehungskraft der Stadt Altena getan. Die Besucherzahlen sprechen für sich. Auch der Al Dreh eines Films, kulturelle Veranstaltungen und wichtige Jubiläen belebten die Stadt an der Lenne. Ju Weitere, bestimmende Geschehen dieses Jahres zeigten aber We auch auf, dass die Stadt sich ständig weiterentwickeln muss. Der Demographiewandel hinterlässt besonders im Jahr 2014 starke Spuren in Altena. Die Schulschließungen und auch die Einsetzung des Sparkommissars seien genannt. Wer die Geschicke der Stadt in den nächsten Jahren lenken wird, legte die Kommunalwahl fest. Als ich mit der Erstellung der Stadtchronik im Jahr 2014 begann, war ich fünfzehn Jahre alt und besuchte die zehnte Klasse des Burggymnasiums Altena. Ich stehe in der Nachfolge der Werbeagentur Pfiffikus, die die Erstellung der Stadtchronik bis 2013 verwirklichte. Mein besonderer Dank gilt Stadtarchivarin Monika Biroth, die mir tatkräftig bei meiner ersten Chronik unter die Arme gegriffen hat. Frederik Isselhorst I. ZENTRALES STADTGESCHEHEN I. B URGAUFZUG I N DIESEM J AHR WURDE DER B URGAUFZUG ERÖFFNET . E R STELLT EINEN TOURISTISCHEN M AGNET FÜR DIE R EGION S ÜDWESTFALEN DAR UND SETZT AUCH EIN KLARES Z EICHEN GEGEN DIE DEMOGRAPHISCHE E NTWICKLUNG IN A LTENA . B ELOHNT WURDE DAS P ROJEKT DURCH SEHR GUTE B ESUCHERZAHLEN . Die Arbeiten gingen bis zur Eröffnung des Aufzugs in diesem Jahr ununterbrochen weiter. Vom 22. bis zum 25. Januar wurden die Frontscheiben durch die Erfurter Firma Glaskontor am Eingang des Burgaufzugs montiert. Am 21. Februar wurde der Kies für das Dach des Torhauses an Ort und Stelle gebracht. In der Woche ab dem 24. Februar kam der Estrich für den Stollen, auch wurde mit dem Verlegen der Versorgungsleitungen begonnen. Ab dem 24. März bis zum 4. April wurde die Fassade aus Cortenstahl montiert. Seit dem 31. März fuhr dann endlich die Kabine des Aufzugs. Am 15. März wurde die Pflanzmischung für die Bepflanzung des Empfangsgebäudes geliefert und verteilt. Am 22. April bestand der Burgaufzug die TÜV-Prüfung. Bis zur Eröffnung wurde auch reichlich die Werbetrommel geschlagen. Ab April gab es die neue Netzseite des Burgaufzugs zu betrachten. Seit September 2013 hatten Daria Fikus und Mandy Lindemann von Pfiffikus zusammen gearbeitet. Auch eine Facebook-Seite wurde eingerichtet. Am 10. April wurden in der Innenstadt 40 Portraits von Mitarbeitern der Firmen, die an der Errichtung des Aufzugs beteiligt waren, zwischen den Fassaden der Häuser angebracht. Gefördert wurde das Projekt aus Mitteln der NRW-Initiative „Ab in die Mitte“. Sie wurden am 13. Mai abgehängt. Der Evingser Fotograf Klaus Storch eröffnete am Mittwoch, dem 16. April in der Stadtgalerie die Ausstellung „making of “. Dort wurden 16 großBürgermeister und Stadtplaner besprechen sich formatige Fotografien der Aufzugsarbeiter gezeigt. Am 17. April wurde das sogenannte „Motzband“ geklebt. Es zog sich vom Markaner bis zur Plastik an der Stadtgalerie. Es bestand aus 392 Zitaten zum Burgaufzug, zum größten Teil gesammelt im Diskussionsforum auf den Internetseiten des Altenaer Kreisblatts oder im Blog „suedwestfalen.com“. Auch diese Aktion war Teil des Paketes, das durch die NRW-Initiati- !13 ve „Ab in die Mitte“ gefördert wurde. Am 22. April übergab Mark-E Vorstand Wolfgang Struwe zwei Elektrofahrräder an Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein und Landrat Thomas Gemke. Sie wurden an der Talstation des Burgaufzugs deponiert und Touristen für Ausflüge in die Umgebung zur Verfügung gestellt. Dann war es endlich so weit: Um genau 11.57 Uhr schnitt NRW-BauSowohl oben auf der Burg als auch unten im Tal wurden rote Bänder minister Michael Grodurchschnitten schek am Samstag, dem 26. April das rote Band durch – das war der Startschuss für Altenas Burgaufzug, vor dem sich bald schon lange Schlangen bildeten. Zahlreiche Altenaer, aber auch viele Gäste aus der Umgebung, wollten sehen, was da für sieben Millionen Euro in den Berg gebaut worden war. „Hut ab vor einer solchen Leistung“ – der Minister zollte den Altenaer schon bei seiner offiziellen Rede hohes Lob für ihre Tatkraft. Das zeichne die Region insgesamt aus, sagte der aus Oberhausen stammende Minister – „deshalb bin ich Südwestfale des Herzens“. „Hier wird Zukunft geschaffen“, sagte Groschek und verwies auf den demographischen Wandel und die Inklusion als gesellschaftliche Aufgabe. Wer sich dafür einsetze, könne den barrierearmen Zugang zur Burg nur begrüßen. Beim Gang durch den Stollen musste selbst der Minister erst ein Ticket lösen. „Obligatorisch“, so Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein, „sonst bleibt das Drehkreuz stehen.“ Groschek genoss es sichtlich, in die Sagenwelt Südwestfalens einzutauchen, die im Stollen auf sieben Stationen dargestellt ist. Und der hohe Gast aus der Landeshauptstadt ging sogar in die Knie, um zu erleben, wie es ist, wenn einem Menschen ein Helm maßgeschneidert angepasst wird. Beim Gang „über das Wasser“, also dem virtuellen Über- und Durchschreiten der Lenne, war Groschek dann kaum zu halten. „Super, toll. Eine klasse Idee“, lobte er die Mac h e r d e s E ve nt - Au f z u g e s . Nach einer kurzen Betrachtung der streitenden Komparsen direkt vor dem Aufzug ging es dann 34 Sekunden aufwärts. „Meine erste Fahrt, ehrlich“, so Hollstein. Er genoss - wie Groschek, dass sich Burgherr, Ritter, Maurer und Burghard, die freche Fledermaus an die Kabine hängten. Virtuell natürlich, aber ausgesprochen spaßig und unterhaltsam. Draußen, im Innenhof der Burg, kam es dann tief aus ihm heraus: Da staunt der Minister: An den Medientoren im Burgaufzug hatte Michael „Das wird ein Magnet für Groschek sichtlich seinen Spaß. Südwestfalen. Da bin ich mir !14 ganz sicher.“ Altena dürfe stolz sein - er sei es an diesem Tag auch. Der Bürgermeister hatte sich zuvor bei allen, die an dem Projekt mitgewirkt hatten, bedankt. Gearbeitet wurde sozusagen bis auf den letzten Drücker, bis sechs Uhr morgens wurde am Eröffnungstag noch gearbeitet. Wegen des schlechten Wetters kam das Fest zur Eröffnung des Burgaufzugs am Sonntag (27. April) nur zögerlich in Gang. Am Vorabend allerdings hatten es die Altenaer und ihre Gäste richtig krachen lassen. Dabei hatten sie Glück mit dem Wetter: Während es in Dahle und Evingsen richtig schüttete, machte die Schlechtwetterfront (von einem kurzen Schauer abgesehen) einen Bogen um die Innenstadt. So war die Lenneuferstraße schwarz vor Menschen, als die „Routiniers“ um Kai Havaii und Stefan Kleinkrieg die Bühne enterten. Schon bei den ersten Akkorden gingen die Zuhörer begeistert mit – es herrschte eben Feierlaune in Altena. Die Hagener-Gruppe „Extrabreit“ präsentierte zwar auch einige ihrer Ohrwürmer wie „Flieger, grüß mir die Sonne“, konfrontierte das Publikum aber vor allem mit eher weniger bekannten und nicht selten auch gesellschaftskritischen Songs. Um die 5000 Menschen, so die Schätzung der Polizei, verfolgten diesen Programmpunkt mit. „Lenne in Flammen“ bildete dann den Abschluss des ersten Veranstaltungstages. Diesen Teil übernahm mit der Firma actiontec aus Heinsberg ein Unternehmen, mit dem Stadtmarketing und Kulturring schon bei den Mittelalterfesten gut zusammengearbeitet hatten. Fa s t 3 0 M i n u t e n l a n g schoss eine Rakete nach der anderen in den Himmel, zauberhaf te Bilder waren am Firmament zu sehen. Zusätzlich musikalisch gestaltet wurde die Feier am 27. April von der niederländischen Oefening (Übung) und Uitspanning (Hetze) Brassband in der Lutherkirche. Die 35-köpfige Brassband war auf Vermittlung ihres Musikers Pieter van Rijswijk an die Lenne gekommen. Es sah im Fernsehen einen BeReinhold von Gelderland stand als Turniersieger fest. richt über den Höhenflug und Altena. Er habe dann beschlossen, dem Bürgermeister eine Mail zu schreiben, dass die Gruppe zur Eröffnung spielen könnte. Der Bürgermeister sagte zu. Vom Haus gegenüber des „Tores zur Burg“, also dem alten „Feedback“ im Gebäude Reuter, durften zwischenzeitig keine bewegten Live-Bilder mehr ins Netz gestellt werden. Corinna Turner vom Stadtmarketing erklärte: „Das Betreiben der Webcam während der Bauarbeiten war unproblematisch. Jetzt aber sind durch diesen Standort auch Bilder zu sehen, die nicht gewollt sind.“ Gemeint waren im konkreten Fall eventuelle Spiegelungen in der Fassade beziehungsweise den Fenstern im Eingangsbereich zum Erlebnisaufzug und auch „zwei, drei Meter öffentlicher Raum in die Fußgängerzone hinein.“ So konnte man unter Umständen einen Bürger beim Herunterbringen des Mülls in seine Tonne sehen, was nicht erlaubt sei. Die Webcam wurde dann wieder in der Woche vom 12. Mai bis zum 18. Mai angeschaltet. Die Dahler Werbeagentur Pfiffikus hatte sich als offizieller Betreiber der Kamera intensiv mit der Rechtslage beschäftigt und einige Änderungen vorgenommen. Familie Diel aus Velbert traf am 11. Juli an der Kasse des Erlebnisaufzugs zur Burg ein und löste vier Karten – das war der Moment, in dem das Kassensystem den Besucher mit der bemerkenswerten Nummer 25"000 registrierte. Projektmanagerin Daria Fikus hatte mit dem Erreichen dieser signifikanten Zahl erst in den Nachmittagsstunden gerechnet. Für die Familie gab es natürlich neben dem Erinnerungsfoto mit Burghart eine Aufmerksamkeit, nämlich süße Haribo-Burgharts aus der Tüte für die beiden Söhne und eine schöne Flasche Sekt für die Eltern. !15 Über das Erreichen der 25"000er-Markte freute sich neben Daria Fikus auch Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein: „Es sei einfach schön zu sehen, wie Altenas neue Attraktion schon jetzt die Erwartungen übertreffe.“ Hollstein machte in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass es sich um „Echtzahlen“ handele. Bei dieser 25"000 seien weder Freifahrten noch Mehrfachfahrten von Jahreskarten-Inhabern mit eingeflossen. Im Großen und Ganzen waren die Besucherzahlen in diesem Jahr ausgezeichnet. II. B URG A LTENA D ER M ITTELPUNKT DER S TADT AN DER L ENNE . N ICHT ZU ÜBERSEHEN STEHT DAS EHEMALIGE S CHLOSS ZWISCHEN N ETTE UND I NNENSTADT . D IE B URG PRÄGT DIE G ESCHICHTE A LTENAS WIE KEIN ANDERES G EBÄUDE UND IST AUCH DER TOURISTISCHE M AGNET DER S TADT . I M DIESEN J AHR STAND NEBEN DEM B URGAUFZUG AUCH DER B URGBERG IM M ITTELPUNKT . Das ursprüngliche Guide-System auf der Burg Altena von Apple, das Besuchern anzeigte, wo sie sich befinden, wurde durch ein neues Android-System ersetzt. Die US-Amerikanische Firma antwortete nicht auf die Hilfegesuche der Altenaer Burgfreunde, die den iPod betrafen, woraufhin diese ein neues System auf Android-Basis einbauten. Im Rahmen des kommunalübergreifenden Projektes LenneSchiene wurde die Stadt Altena mit 103 608 Euro Fördergeld ausgezeichnet. Das Geld wurde in die Gestaltung des Burgbergs gesteckt, sowie für touristische Arbeiten. Der Burgberg wurde einst in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts von dem preußischen Gartenarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe geplant und angelegt. Die Pflege war vernachlässigt sowie einiges umgestaltet worden, sodass diese Kunst nur noch in Ansätzen zu erkennen ist. Der Weg um die Burg auf der Netteseite war komplett zugewachsen. Er wurde wieder sichtbar gemacht und daneben eine Hecke wiederhergestellt. Die Planungen lagen in der Hand der Lüdenscheider Landschaftsarchitektin Alexandra Weber. Zum Konzept gehörte auch, am oberen Weg um die Burg einen so genannten „Point de Vu“ zu schaffen, einen Blick- oder Endpunkt. Dazu wurde das 2002 von Hannes Forster gebaute Kunstwerk „Über Kreuz“ abgebaut und an der Ostseite wieder errichtet. Die Arbeiten dauerten bis Ende Herbst an. Mit Anke Adler und Margret Pieper hatte Museumspädagogin Bernadette Lange auf der Suche nach historischen Kostümen zwei Schneiderinnen aus Neuenrade gefunden, die nach historischen Vorlagen arbeiten. So werden die Besucher von mittelalterlich gekleidetem Personal empfangen. Da die neuen "Trachten" der Hofaufsicht jedoch besonders strapazierfähig, maschinenwaschbar und nicht zu teuer sein sollten, wurden sie vorwiegend maschinell gefertigt. Aber im Mittelalter gab es nun mal keine Reißverschlüsse und Knöpfe waren, wenn überhaupt, der Oberschicht vorbehalten. Daher ist jedes Nestelloch, durch das man die Schnürbänder zieht, handgenäht, ebenso einige Ziernähte. Von Januar bis Juni 2014 waren es 56 245 Gäste der Burg Altena in der Statistik, eine Steigerung von rund 135 Prozent – und das, obwohl der Aufzug erst Ende April eröffnet wurde, also erst zwei „Aufzugs-Monate“ in die Statistik einfließen konnten. Der Burg-Boom setzte schon vor der Eröffnung des Aufzugs ein. Beispiel Januar 2014: 3564 Menschen waren in diesem Monat auf der Burg, im Jahr zuvor waren es nur 1713. Diese Zahlen könnten zwar auch vom Wetter beeinflusst sein, sagte Museumspädagogin Bernadette Lange, es war aber zu beobachten gewesen, dass die Burg schon vor Aufzugseröffnung an Bedeutung gewonnen hatte – vielleicht auch wegen der überregionalen Beachtung, die das Projekt genossen hat. Der Kreis differenzierte in seiner Statistik zwischen reinen Burgbesuchern und solchen, die auch die Museen besuchen. !16 Gut die Hälfte der Gäste wollte, wenn sie denn auf der Burg waren, die ganze Ausstellung sehen. Diesen kostenpflichtigen „großen Rundgang“ hatten im ersten Halbjahr 2014 genau 34 760 Besucher absolviert. Am Kommandantenhaus, am Übergang vom unteren zum oberen Burghof, begann man Anfang August zu sanieren. Teile des Dachstuhls mussten erneuert werden und neu gedeckt werden. Die Fassade brauchte eine Revitalisierung, da sie Risse zeigte und bröckelte. Die Bauleitung hatte Architektin Ilona Gruß vom Gebäudemanagement des Märkischen Kreises übernommen. Das Dach war ein Opfer des „Killer-Efeus“ geworden, dem man 2008 den Kampf angesagt hatte. Das eingedrungene Wurzelwerk hatte Feuchtigkeit Der Dachstuhl des Kommandantenhauses ins Gebäude getragen, das Holz des Dachstuhls war teils morsch. Für die Arbeiten waren Kosten von 200 000 Euro veranschlagt worden. Ende Oktober war die Sanierung beendet. Ohne die Märkische Kulturstiftung als Hauptsponsor hätte es die dritten Marionetten- und Puppenspieltage kaum gegeben. Das unterstrich Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper, die nicht nur mit der Burgfledermaus „Fläd“ am 4. November gekommen war, sondern auch mit Renate Schulte-Fiesel, ihres Zeic h e n s Vo rs i t ze n d e d e s Stiftungsrates. Zum Auftakt gab es „Biene Maja“, spielerisch gekonnt umgesetzt vom Theater Rosenfisch aus Eschweiler, hinter dem Stephan Wunsch steckt. Ein Blick auf das weitere Programm: Offene Vorstellungen für Familien und Er wachsene fanden am 8. und 9. November im Festsaal der Burg statt: Renate Schulte-Fiesel, Barbara Dienstel-Kümper und „Fläd“ eröffneten „Der Fischer und seine gemeinsam die Puppenspieltage Frau“ mit dem Theater Maskotte machte am Samstag, 8. November, um 15 Uhr den Anfang. Schließlich war „König Goldlos“ mit der Marionettenbühne Mummenschanz am Sonntag, 9. November, im Festsaal, um 15 Uhr, zu sehen. Mit feinsten Pinseln, Lötkolben und speziellem Glaskleber haben zwei Restauratorinnen zwölf Glasfenster, die in den Museen der Burg Altena auf den Fensterflügeln im Raum „Leben im Luxus“ angebracht sind, wieder instand gesetzt. Seit Mai hatten Gerlinde Möhrle und Sandra Williger die zwölf Fenster in ihrem Atelier in Köln bearbeitet. „Auf dem Glas sind Wappen von Familien aus Westfalen aus dem 17. Jahrhundert zu sehen“, erklärt Holger Lüders, Restaurator der Burg Altena. In den 1920-er Jahren hatte die Burg Altena sie erworben. Die Märkische Kulturstiftung Burg Altena hat das Projekt finanziert. Ralf Schelberger aus Iserlohn hat schon in !17 der Vergangenheit durch seine Spenden die Restaurierung von Kunstobjekten ermöglicht. Nun haben er und seine Frau Renate mit rund 2500 Euro dieses Projekt finanziert. Er wollte helfen, etwas in der Nähe zu restaurieren, und hat sich für die Burg Altena entschieden, so Schelberger. III. „A UF E INMAL “ D IES IST FÜR EINE K LEINSTADT EINE S ENSATION . E INE TÜRKISCHE R EGISSEURIN KÜNDIGTE AM E NDE DES F RÜHLINGS AN , IN A LTENA EINEN F ILM DREHEN ZU WOLLEN . S OFORT WAR DAS KLEINE N EST HELLWACH UND ZEIGTE REGES I NTERESSE AN DEM D REH . Asil Özge drehte in Altena den Film „Auf Einmal“. Am 13. und 14. Juni suchte die Filmgruppe Komparsen für Klein- und Sprechrollen in der Grundschule Knerling. Beim Hereinkommen begrüßte Rebecca Scharlach die Interessierten. Die Assistentin von Stevan Kämmerer überreichte allen einen Fragebogen zum Ausfüllen, notierte den Namen und fertigte die Anmeldung zum Auswahlverfahren. Nach und nach schickte Scharlach die Bewerber dann nach oben. Dort wartete Kämmerer mit einer Kamera. Er machte ein paar Bilder, schaute sich den ausgefüllten FraZahlreiche Bewerber tummelten sich schon zu Beginn in der gebogen an und stellte ein paar ehemaligen Schule Fragen. Zwei Monate brauchte die Gruppe um die Fotografien auszuwerten. Für die Sprechrollen schaute sich die Türkin das Material persönlich an. Am 16. September begannen die Dreharbeiten für den Kinofilm „Auf Einmal“. Zwei Wochen lang wurde im Haus Lennestraße 58 (ehemals Eisen und Stahl) gedreht. Im Oktober wurden weitere Aufnahmen in der Innenstadt – unter anderem am Burgaufzug – gemacht. Gedreht wurde auch nachts – „wir sind bemüht, die Ruhestörungen durch unsere Arbeiten so gering wie möglich zu halten“, versprach die Film-Gruppe den Anliegern und bat um Verständnis für „gewisse Einschränkungen“, die es durch die Dreharbeiten in der Innenstadt gab. Die Regisseurin Asli Özge erzählt in „Auf Einmal“ die Geschichte des etwa 30-jährigen Karsten, dessen kleinstädtisches Leben mit Freundin, Fußball und Bankanstellung wohl geordnet erscheint – bis ihn ein kleiner Unfall aus der Bahn wirft und er beginnt, sein stabil geglaubtes Leben zu hinterfragen. Gedreht wurde der Film in Zusammenarbeit mit dem WDR, es handelte sich um eine deutsch-französisch-niederländische Kooperation. Asli Özge hatte 2009 mit „Men on the Bridge“ ihren ersten Kinofilm präsentiert und gewann damit Preise unter anderem bei Festivals in Istanbul und London. Mit „Lifelong“ feierte sie dann auf der Berlinale 2013 Premiere. Dafür wurde sie auf dem Istanbul Film Festival mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet, weitere Preise folgten. Mit dabei waren Schauspieler Julia Jentsch, bekannt aus „Sophie Scholl“, und Sebastian Hülk, unter anderem zu sehen in „Das weiße Band“. Auf der Suche nach passenden Motiven war die Gruppe auf Altena und ihre Umge- !18 bung aufmerksam geworden. 33 der insgesamt 39 Drehtage fanden in der Burgstadt, zwei auf Werdohler Stadtgebiet und zwei weitere Tage in Berlin statt. Die Mischung aus Natur und Industrie machte die hiesige Region zum idealen Spielort des Dramas. Auch das Kraftwerk in Werdohl war Schauplatz für einen Dreh. Die letzte Klappe für den Kinofilm „Auf einmal“ fiel am Sonntag, den 9.11. in Berlin. Zwei Tage noch wurde in der Hauptstadt für das Drama mit Sebastian Hülk und Julia Jentsch gedreht. Der Löwenanteil der Dreharbeiten aber fand in der Burgstadt statt – 35 Tage waren hier und in der unmittelbaren U m g e b u n g a n g esetzt – und noch zwei bei Siedlinghausen im Hochsauerland. Dort spielte eine Szene an oder auf einem Kratersee, der durch einen Stollen zu erreichen ist. Hier leistete das THW dem Filmteam Unterstützung. Nachdem die letzte Szene für „Auf einmal“ im Kasten war, g a b e s e i n A bschlussfest, wie es Von Links: Emre Erkmen, Julia Jentsch, Asli Özge, Sebastian Hülk und Fabian Massah. in der Filmbranche üblich ist – es wurde mit 50 Personen gegessen, getrunken und getanzt. „Da ist man froh, weil einem eine Last von den Schultern fällt und ein wichtiger Teil des Projektes abgeschlossen ist. Schließlich gibt es während der Dreharbeiten immer viele Unwägbarkeiten“, sagte der Produzent. In Berlin begann im November die sogenannte Postproduktion: Bild und Ton wurden geschnitten und gemischt, hier und da waren Farben zu korrigieren. Der Film soll 2015 präsentiert werden. IV. W AHLEN AM 25. M AI IN DIESEM J AHR FAND FAST A LLES IN A LTENA AN EINEM D ATUM STATT . D IE 15006 WAHLBERECHTIGTEN A LTENAER AB 16 J AHREN KONNTEN SICH AN EINEM T AG MIT E UROPAWAHL , K REISTAGSWAHL , K OMMUNALWAHL , L ANDRATSWAHL UND B ÜRGERMEISTERWAHL AUSEINANDERSETZEN UND IHRE S TIMME ABGEBEN . Von 36 wahlberechtigten SPDlern stimmten 36 im Haus Lennestein am 13. Februar für Christian Gosch (Rechtsanwalt aus Hemer) als Bürgermeisterkandidat. Am 20. März wurde in dem Evingser Lokal „Hugo inne Schledde“ auf dem Ortsparteitag Dr. Andreas Hollstein einstimmig zum CDU-Bürgermeisterkandidaten gewählt. Zu den ersten Gratulanten gehörten neben Christel Voßbeck-Kayser der Kreisvorsitzende Thorsten Schick und Fraktionsvorsitzender Uwe Scholz. !19 Hollstein-Herausforderer Christian Gosch warf der Altenaer Kommunalpolitik vor, viel zu spät auf die finanziellen Probleme der Stadt reagiert zu haben. Die Grundsteuer hätte schon längst deutlich erhöht werden müssen, sagte er am 07. Mai bei einer Podiumsdiskussion im Lutherhaus. „Mitten in der Stadt“ sähen sich die Kirchen – so begründete Pfarrer Dr. Dietmar Kehlbreier, warum auch vor dieser Wahl die Kirchen zur einzigen öffentlichen Podiumsdiskussion vor der Wahl eingeladen hatten. Zusammen mit dem katholischen Diakon Ulrich Slatosch moderierte er zwei Gesprächsrunden im überfüllten Saal: Erst sprachen sie mit den Kandidaten für das Bürgermeisteramt, dann mit Vertretern der Parteien, die für den Rat kandidieren. Und über allem schwebte der Sparkommissar – für Gosch tut der nur das, was die Kommunalpolitik bisher versäumt hat. Den Haushaltsausgleich „zügig“ herbeizuführen sei die vorrangige politische Aufgabe der Kommunalpolitik und eine Frage der Generationengerechtigkeit. Das sei auch erforderlich, um den Bestand von Musikschule, Bücherei und anderen Strukturen „so weit es geht“ zu erhalten. „Immer nur zu sagen, es liege an den anderen, das ist der falsche Weg“ – so kommentierte Gosch die Ausführungen des Mannes, dessen Nachfolge er am 25. Mai antreten Gespräch unter geistlicher Führung: Diakon Ulrich Slatosch (links) und Pfarrer Dr. wollte. Dr. Andreas Dietmar Kehlbreier (rechts) moderierten das Gespräch, dass Bürgermeister Dr. Holstein und sein Herausforderer Christian Gosch führten Hollstein sagte einmal mehr, dass Altenas Finanznot auch auf der Verteilungspolitik des Landes zurückzuführen sei. Zwar habe die rot-grüne Landesregierung die Mittel für die Kommunen erhöht, dafür gebühre ihr auch Respekt. „Das Geld geht aber vor allem in die Großstädte, und das werde ich auch weiterhin sagen“, sagte der Bürgermeister. Gosch widersprach dem nicht, wies aber darauf hin, dass in den Ballungsräumen eine wesentlich breitere Infrastruktur (er nannte Flughäfen und U-Bahnen) vorgehalten werden müsse. Hollstein verwies darauf, dass die Stadt seit Jahren einen Sparkurs fahre, der von allen Parteien mitgetragen werde und der schon jetzt zur Folge habe, dass Altenas Bürger zum Beispiel über die Abwassergebühr stärker belastet seien als Einwohner anderer Städte. Die vorhandenen Unternehmen in Altena zu halten, werde „ein ganz wichtiges Thema“ sein, sagte Gosch auf die Frage nach weiteren programmatischen Forderungen. Hollstein sah die Stadt in vielen Bereichen gut aufgestellt. So seien bei der Neuordnung der Schullandschaft die Weichen gestellt, das werde in absehbarer Zeit wegen der Schließung der Hauptschule auch zu Einsparungen führen. Gut sei die Quartiersarbeit, die in vielen Stadtteilen gut angelaufen sei und die es in den kommenden Jahren weiter zu fördern gelte. Außerdem werde er sich für eine Fortschreibung des Konzepts 2015 einsetzen – „damit wir auch zukünftig wissen, wo wir alle miteinander hinwollen“. Am Wahltag verlor die CDU Altena die absolute Mehrheit im Rat der Stadt. Statt 16, wie im Jahr 2009, errangen die Christdemokraten am 25. Mai nur 15 Mandate. Ein Direktmandat fiel an die SPD. Sie hat damit erneut neun Sitze im Rat. Wahlgewinner waren die Grünen, die sich prozentual zwar nur um 1,25 Prozent steigern konnten, aber jetzt mit vier, statt wie bisher drei Mitgliedern im Rat vertreten sind. Die FDP büßte 3,45 Punkte ein und halbierte sich auf ein !20 Mandat. Die SDA schaffte 3,84 Prozent und damit eins, statt wie bisher, zwei Mandate. Die Linken erzielten 4,80 Prozent und verdoppelten sich auf zwei Ratsmandate. Insgesamt war die Wahlbeteiligung im Vergleich zu anderen Kommunen recht hoch. Sie betrug 48, 9 %. Mit 69,82 Prozent kratzte Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein an einer nicht aufgerundeten Sieben vor dem Komma und schlug SPD-Herausforderer Christian Gosch (30,18 Prozent) deutlich. Der gratulierte: „Glückwunsch, viel Erfolg und viel Kraft für ihr Amt! Die Stadt kann es gebrauchen.“ Seinen Wahlkampf bewertete er so: „Wir haben es wohl geschafft, über das Thema Finanzen und Konsolidierung wieder offen und ehrlich zu reden.“ Das Thema Stärkungspakt und Sparkommissar habe sich aber wohl nicht als gutes Wahlkampf-Thema erwiesen. Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein: „Ich bin glücklich und zufrieden mit einem Ergebnis, das ich in Nuancen gegenüber dem vergangenen Mal noch verbessern konnte.“ Der Bürger sei mündig, das leitete er aus dem sehr differenzierten Abstimmungsverhalten bei den Europa-, Kreistags-, Rats- sowie Landratswahlen ab. „Dieses Ergebnis ist Ansporn für die nächsten sechs Jahre. Für dieses immense Vertrauensvotum bedanke ich mich bei allen Altenaern. Ich verneige mich demütig und werde hart arbeiten.“ Kritik in Richtung SPD gab es aber auch: Er begrüße außerordentlich, dass der Bürger die Vorwürfe der vergangenen Tage, er habe in Düsseldorf die Altenaer Dinge schlecht verhandelt, als „totalen Kokolores“ entlarvt habe. Ein Schock sei für ihn das Abschneiden der Rechten auf Europaebene. „Das ist eine Niederlage aller Demokraten.“ Christel Voßbeck-Kayser, CDU: „Die Altenaer wissen, was sie an Dr. Andreas Hollstein haben.“ Auf Ratsebene freue sie, dass die Neu-Politiker, Christian Klimpel und Daniela Simon, auf Anhieb ein Direktmandat errungen hätten. Thomas Schmitz, SPD: „Christian Gosch war ein offener, kompetenter und fairer Kandidat. Das ist ein respektables Ergebnis. Lutz Vormann, SPD-Landrats-, Rats-, und Kreistagskandidat, fuhr scharfe Geschütze gegen Hollstein auf. Er könne jetzt nicht mehr machen, was er wolle. „Die SPD lässt sich nicht mehr zur Schlachtbank führen.“ Sein persönliches Abschneiden am Ort stelle ihn als L andratskandidaten nicht zufrieden. „Doch wir haben auf Kreisebene eine Stichwahl erzwungen.“ Andreas Michel, Plünderung der Sektvorräte durch die Grünen Linke: „Wir sind zufrieden.“ Bernhard Diel, FDP: „Wir sind enttäuscht, der Euro-Trend schlug durch.“ Die konstruktive Politik auf Kreis- und Ortsebene sei nicht vom Bürger honoriert worden. Ulrich Biroth, SDA: „Wir haben Frust und uns deutlich mehr erhofft.“ Dr. Rita Rüth, Grüne: „Ihre Partei sei offenbar die einzige, die in Feierstimmung sei.“ Oliver Held, Grüne: „Wir können nicht alles falsch gemacht haben.“ Die Personalauswahl habe sich bestätigt. Die Grünen freute besonders das Ergebnis „bei noch gesteigerter Konkurrenz.“ Die Wahlbeteiligung lag dieses Jahr bei 26 %. Es hakte bei der Europawahl in einem Briefwahlbezirk. Bei einer Wahlbeteiligung von 48,47 Prozent votierten die Burgstädter wie folgt: CDU: 37,22 Prozent; SPD: 36,16 Prozent; Grüne: 7,01 Prozent; AfD: 5,74 Prozent und Sonstige: 13,9 Prozent. Im Kreistag gibt es insgesamt 66 Sitze. Die Wahlen für den Kreistag ergaben auf Stadtebene folgendes Ergebnis: CDU: 42,7 Prozent; SPD: 33,2 Prozent; Grüne: 10,9 Prozent und die Sonstigen lagen bei 13 Prozent. Damit sind Stefan Herburg und Uwe Scholz von der CDU direkt gewählt worden. Lutz Vormann (SPD) zog über die Reserveliste ein, ebenso wie Marion Derer (Bündnis 90/die Grünen). Martina Stenger von der FDP war ebenfalls gewählt worden. Helmar Roder mutierte zum König von Dahle: Mit 77,8 % konnte der CDU-Politiker im Wahlbezirk 10 sein Wahlergebnis von 2009 noch steigern. SPD-Konkurrent Helmut Göss holte hingegen nur 13.2 %, welches das schlechteste SPD-Ergebnis in ganz Altena ist. Zu Ortsvorstehern wählte der Rat die CDU-Mitglieder Helmar Roder (Dahle) und Jens Peter Fischer !21 (Rahmede). In Evingsen steht Thomas Schmitz (SPD) als Ansprechpartner für die Bürger zur Verfügung. Hanna Freissler (CDU) und Dr. Rita Rüth (Bündnis 90/die Grünen) wurden am 23. Juni vom Rat zu stellvertretenden Bürgermeisterinnen gewählt. Reiner Kemmerling, der von der SPD ins Rennen geschickt worden war, fiel im zweiten Wahlgang durch. Eine schwarz/grüne Listenverbindung machte dieses Ergebnis möglich: Auf diese Liste entfielen im ersten Wahlgang 20 Stimmen, damit war Freissler zur ersten Bürgermeister-Stellvertreterin gewählt. Zwischen Dr. Rüth und Kemmerling kam es zu einem Patt, das eine Stichwahl notwendig werden ließ. Die entschied Rüth mit 19 Stimmen klar für sich. Auf Kemmerling entfielen zehn Stimmen, ein Ratsmitglied enthielt sich. Begonnen hatte die Ratssitzung mit der Amtseinführung des am 25. Mai mit über 60 Prozent der Stimmen wiedergewählten hauptamtlichen Bürgermeisters Dr. Andreas Hollstein. Als gutes Zeichen dafür, dass Altena einen außergewöhnlich jungen Rat habe, wertete Hollstein die Tatsache, dass diese Aufgabe vom SPD-Ratsmitglied Helmut Göss übernommen werden musste – er ist mit 61 Jahren das älteste Mitglied des Kommunalparlaments. Weil im Wahlbezirk 030 Mühlendorf beim Auszählen der 328 dort abgegebenen Stimmen 75 falsche Stimmzettel auftraten, musste die Wahl in diesem Stadtbezirk neu angesetzt werden. Die Nachwahl fand am 16. November statt. Durch das Ergebnis verloren die Linken einen ihrer beiden Ratsmandate. Am Ende gewann SPD-Mann Markus Ferber. V. D ER S PARKOMMISSAR D IE L ANDESREGIERUNG HANDELTE . A LTENAS H AUSHALT SCHRIEB ZU HOHE ROTE Z AHLEN . D AFÜR WURDE P AUL K ÖHLER VON DER R EGIERUNG GESCHICKT . E R SOLLTE DIE M ISERE BEENDEN . Es war keine Aufgabe, um die er beneidet wurde. Paul Köhler trug seine Mission mit Fassung: „Ich bin Beamter, ich werde dafür bezahlt.“ Der 57-jährige Diplom-Volkswirt war am Dienstag, dem 18.03. mit sofortiger Wirkung vom NRW-Innenministerium in Düsseldorf zum Beauftragten der Stadt Altena eingesetzt worden. Als Haushaltsexperte bei der Bezirksregierung Arnsberg war der Warsteiner mit allen haushaltsrechtlichen Befugnissen ausgestattet. Sein Auftrag: „Einen genehmigungsfähigen Haushaltssanierungsplan für 2014 zu verabschieden, der einen Haushaltsausgleich für 2016 vorsieht.“ Für die Umsetzung benötigte Köhler weder die Zustimmung von der Mehrheit im Rat der Stadt noch vom Bürgermeister. „Ich stelle jetzt die Weichen.“ Nach der Stadt Nideggen in der Eifel war Altena die zweite Kommune in Nordrhein-Westfalen, in der ein Sparkommissar des Landes die Kommunalfinanzen sanieren sollte. Die CDU-Landtagsfraktion warf dem sozialdemokratischen Innenminister Jäger vor, er wollte in Altena ein Exempel statuieren, während Großstädten Ausnahmen zugestanden würden. Das sah Altenas Bürgermeister Andreas Hollstein nicht anders: „Es soll an einer kleinen Stadt gezeigt werden, wie hart die Landesregierung eingreift, um der Finanzwelt vorzuspielen, dass das System der Kommunalfinanzierung in Nordrhein-Westfalen noch funktioniert.“ Für Oberhausen sei eine Verlängerung der Frist genehmigt worden, für weitere Großstädte würden Ausnahmen geprüft. „Bei uns zeigt Minister Jäger die harte Hand“, kritisierte der Christdemokrat. Das Parteipolitik acht Wochen vor der Kommunalwahl bei der Entscheidung eine Rolle spielte, wies Köhler weit von sich: „Mit der Parteifarbe hat das nichts zu tun. Altena ist unser Partner und nicht unser Gegner.“ Es wurde eine Erhöhung der Gewerbesteuer und der Grundsteuer B, die unter 1000 Punkten bleiben soll, beschlossen. Köhler erinnerte daran, dass die finanzielle Hilfe aus dem Stärkungspakt, das Land zahlt Altena jährlich 2,1 Millionen Euro, an einen konsequenten Kon- !22 solidierungskurs gekoppelt sei. Dies sei bislang „nicht hinreichend erfolgt“. Ein VierpersonenHaushalt in Altena kommt jährlich, nach Angaben von Bürgermeister Hollstein, auf 2000 Euro für Steuern, Wasser und Abwasser: „Mehr als in jeder anderen Kommune des Landes. In Hagen sind es 1620 Euro, in Oberhausen 1450.“ In Altena wären es, so Hollstein, nach den Plänen von Minister Jäger in zwei Jahren 2400 Euro: „Das ist ungerecht und verhindert eine positive Entwicklung der Stadt.“ Der WDR sendete am Mittwoch, dem 26. März, einen Beitrag zur Lage Altenas, in dem Kommissar Paul Köhler falsch zitiert wurde. Laut WDR sagte Köhler, dass er keine Beschlüsse fassen würde, solange juristisch gegen ihn vorgegangen werde. Dennoch kam am Tag darauf ein Dementi von der Bezirksregierung: Missverstanden worden sei der Sparkommissar, sagte Christoph Söbbeler. Gemeint habe Köhler lediglich, dass er für den Fall, dass die Stadt eine einstweilige Verfügung beantrage, bis zur Entscheidung darüber abwarten werde. Das wiederum ist – weil gesetzlich vorgeschrieben – ohnehin eine Selbstverständlichkeit. Am 1. April schalteten Stadt und Rat das Verwaltungsgericht Arnsberg ein. Im Rahmen einer sogenannten Eilentscheidung sollte geklärt werden, ob Paul Köhler bis zu einem rechtskräftigen Urteil in Sachen Paul Köhler Finanzgebaren von Stärkungspakt-Gemeinden überhaupt tätig sein dürfe. Die Fraktionsvorsitzenden von CDU, Grünen und SDA hatten am Donnerstag, dem 22. Mai ,vor der Wahl das Verhalten der SPD in Sachen Sparkommissar scharf kritisiert. Bernhard Diel (FDP) befand sich auf Klassenfahrt, ließ aber mitteilen, dass er den Unmut seiner Ratskollegen teile. Stein des Anstoßes war ein Besuch der Altenaer SPD-Spitze in Düsseldorf und eine danach herausgegebene Presserklärung. Darin wurde Verständnis für die Einsetzung des Sparkommissars geäußert. „Die Positionen der SPD Altena sind scheinbar völlig beliebig“, schimpfte Oliver Held von den Grünen. Uwe Scholz (CDU) erinnerte daran, dass kurz vor der SPDReise nach Düsseldorf bei einer interfraktionellen Sitzung „mit großer Einmütigkeit“ und damit auch mit der Zustimmung der SPD-Fraktionsvorsitzenden beschlossen worden sei, der Sitzung mit dem Sparkommissar am kommenden Mittwoch fernzubleiben und das Oberverwaltungsgericht einzuschalten. Wenig später erschien auf der SPD-Homepage eine Mitteilung Ibroms, die diese Positionen bekräftigte: Die mit einer Grundsteuererhöhung einhergehende, weitere Belastung für die Bürger „ist ungerecht und verhindert eine positive Entwicklung unserer Stadt“, hieß es darin. „Wer ist eigentlich die SPD Altena?“ fragte Ulrich Biroth von der SDA angesichts der auseinander driftenden Positionen in der SPD. Das bisherige, geschlossene Auftreten der Ratsfraktionen habe dem Anliegen der Altenaer auch „eine gewisse Stärke“ verliehen, fand Held. „Hier geht es um die fundamentalen Interessen dieser Stadt und nicht um die eines Kandidaten oder einer Partei“, schimpfte Scholz. Held pflichtete dem bei: Das Vorgehen des Landes beinhalte einen gewissen Automatismus – wenn (auch wegen neuer Landesgesetzgebungen) neue Ausgaben auf die Stadt zukämen, müsse das nach der Logik des Innenministers zu weiteren Belastungen des Bürgers führen – „das kann so nicht richtig sein. Wir können doch nicht alles, was fehlt, eins zu eins auf den Bürger umlegen.“ Dass die Einsparmöglichkeiten der Stadt nahezu ausgereizt seien, werde auch von der Gemeindeprüfungsanstalt und der Kommunalaufsicht anerkannt. Die Vertreter der drei Ratsfraktionen betonten, dass sie in alle Gespräche und Verhandlungen eingebunden gewesen seien, gleiches gelte natürlich auch für die SPD. Es habe etliche Gespräche zwischen Kommunalaufsicht, Verwaltung und Politik gegeben. Jeder Schriftsatz der Verwaltung sei den Fraktionen im Vorfeld zugegangen und mit ihnen abgesprochen worden, betonten Scholz, Held und Biroth. Am 28. Mai hielt der Beauftragte Paul Köhler eine Ratssitzung ab. Dennoch kamen nach Absprache kein Parteienvertreter zur Sitzung. Die Parteien machten damit ihrem Unmut Luft. Der Beauftragte der Landesregierung beschloss an diesem Tag Steuererhöhungen. !23 Angesichts des überdurchschnittlichen hohen Haushaltseinkommens der Altenaer sei eine drastische Erhöhung der Grundsteuer hinnehmbar. Das meinte das Ve r w a l t u n g s g ericht, als die Stadt sich gegen die Einsetzung des Beauftragten zur Wehr setzen wollte. Die Richter bezogen sich dabei auf Angaben des statistischen L andesamIm Ständesaal des Kreishauses stellte Paul Köhler sich neben Kreisdirektorin Barbara tes. Das verfügbaDienstel-Kümper und Christoph Söbbeler, Pressesprecher der Bezirksregierung den Fragen der Presse. re J a h re s ei n kommen eines privaten Haushaltes in Altena hat laut Statistik (2010) im Schnitt bei 22 323 Euro gelegen. Das wären fast 3000 Euro mehr als im Landesdurchschnitt, Altena läge unter den knapp 400 NRW-Kommunen auf Platz 68. Jetzt musste man sich allerdings fragen, wo dieses Geld eigentlich herkommt. Das Landesamt hatte nämlich wieder eine Statistik veröffentlicht, diesmal die mit dem durchschnittlichen Einkommen der Steuerpflichtigen, Stand ebenfalls Ende 2010. Da schnitt Altena gar nicht gut ab: 29 728 Euro pro Jahr versteuert der Durchschnitts-Altenaer, das reicht nur für Rang 338. Im Landesschnitt hingegen sind es 33 199 Euro. „Traue keiner Statistik...“ weiß der Volksmund, die Landestatistiker wollten das natürlich nicht gelten lassen: Man müsse beide Statistiken völlig unabhängig voneinander betrachten, betonte am Donnerstag, dem 26. Juni die Pressestelle von it nrw. Wenn nach dem verfügbaren Einkommen der Haushalte gefragt werde, dann werde jeder Bürger erfasst – auch Kinder und Greise sowie andere Menschen, die keine Steuern zahlen. Außerdem gehöre zum Einkommen nicht nur das Gehalt, sondern beispielsweise auch Mieteinnahmen oder Sozialleistungen. Bei der Berechnung des Durchschnittseinkommens hingegen wird nur auf knapp die Hälfte der Altenaer geschaut: Ende 2010 gab es in der Burgstadt 18 277 Einwohner, davon zahlten 8894 Lohn- beziehungsweise Einkommenssteuer. Überraschend: Trotz des demographischen Wandels und der dadurch wachsenden Zahl von Rentnern bei immer weniger Kindern liegt der Anteil von Steuerpflichtigen in der Bevölkerung in Altena leicht über dem Landesdurchschnitt. Die Stadt Altena war ihren Sparkommissar am 14.07. los. Der von der Landesregierung eingesetzte Finanzfachmann hat der Stadt einen Sanierungsplan vorgelegt und wurde wieder abgezogen, teilte das Innenministerium mit. Die Verantwortung für die Finanzen liege damit wieder bei der Kommune. Zuvor hatte sich der Stadtrat lange gegen den vom Land geschickten Sparkommissar gewehrt und war dafür sogar bis vor das Oberverwaltungsgericht in Münster gezogen – vergebens. !24 II. STADTENTWICKLUNG I. A LTENAER G RUNDSCHULPROBLEMATIK A UCH EIN P ROBLEM DER D EMOGRAPHIE . L EIDER LEIDET AUCH UNSERE B URGSTADT AN K INDERSCHWUND . E INE H EILUNG IST NOCH NICHT GEFUNDEN , SO MUSS LEIDER AUCH MANCHER S CHULSTANDORT DAS H ANDTUCH WERFEN . Wolf Krämer-Mandeau von der Planungsgruppe biregio präsentierte auf der ersten Bürgerversammlung am Abend des 29. Januars in der Dahler Schützenhalle die Zahlen. Im Schuljahr 2016/2017 wird es laut Krämer-Mandeaus Präsentation im Mühlendorf 37 Einschulungen geben und in Dahle/Evingsen 33. Das wären jeweils zu viele Kinder für eine Klasse, aber zu wenig für zwei. Es begann eine rege Diskussion, ohne das einer der Beteiligten ausfällig wurde. Bürgermeister Dr. Hollstein machte aber immer wieder klar, dass es keinen anderen Ausweg gäbe, als die Standorte zu schließen. Am Montag, dem 3. Februar um 18.30, kamen um die 180 Bürger zur zweiten Versammlung in das evangelische Gemeindehaus Evingsen. Die Bürger waren dazu eingeladen worden, ihre Meinung zur Grundschulproblematik kund zu tun. Die Informationsrunde hatte in Anwesenheit von Schulrätin Sabine Stahl der Bürgermeister Dr. Hollstein eröffnet, mit dabei waren Kämmerer Stefan Kemper und Schulabteilungsleiter Rüdiger Schwerdt. Den größten Teil des RedeAbends aber bestritt Wolf Krämer-Mandeau von der Projektgruppe Bildung und Region mit Daten und Fakten zur Schul-Situation. Bürger wie Matthias Rentrop, Oliver Held, etc. brachten aussichtslos Argumente vor. Der Schulausschuss empfahl am 5. Februar dem Rat gegen drei SPD-Stimmen und die eines Bürgers nach mehr als zwei Stunden Debatte den bestehenden Grundschulverbund Dahle-Evingsen „sukzessive“ aufzulösen. Damit würden i m S o m m e r 2 0 1 8 d ie l et z t e n G r u n d s c h ü le r d e n Tei l s ta n d o r t Evingsen verlassen. Dahle würde als selbstständiger und gleichberechtigter Teilstandort ein Teil des Die erste Bürgerversammlung zur Grundschulsituation in der dann neu zu gründenden SchulverDahler Schützenhalle bundes mit der Mühlendorf-Grundschule. Wie vorauszusehen war, beschloss das Gremium am 10. Februar den Grundschul-Teilstandort Evingsen bis 2018 aufzulösen. Am 7. April entschied der Rat sich mit den Stimmen von CDU, Grüne und SDA für diesen Weg. Kay Kürschner stimmte mit Nein, der Rest der SPD-Fraktion enthielt sich. Für die Grundschule Evingsen bedeutet das, dass sie sukzessive ausläuft und bis Sommer 2017 geschlossen wird. !25 II. I NNENSTADT A UCH DIESES J AHR IST WIEDER EINIGES LOS . N EBEN I MMOBILIENKÄUFEN BZW . V ERKÄUFEN ERLEBT DIE I NNENSTADT EINEN WAHREN A UFSCHWUNG . G ERADE DURCH DIE „ POP UP - STORES “ ( SIEHE V.) WIRD DIE S TADT BELEBT . B ÜRGERBÜRO AM M ARKANER Ab dem 14. Mai waren 50 Cent für die Benutzung der Toiletten Bürgerbüro Markaner fällig. Die Stadt zog mit dieser Gebühr einen Schlussstrich unter eine schier unendliche Geschichte von Verunreinigung, Verschmutzungen und ganz viel Ärger um das Markaner-Klosett. AB IN DIE M ITTE Am 11. April überreichte NRW-Bauminister Michael Groschek Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein 80 000 Euro sowie eine Siegerurkunde für den Wettbewerb „Ab in die Mitte“. Die Verleihung fand in Stroetmannsfabrik in Emsdetten statt. Eingebettet in die 5. Tagung Innenstadt des Netzwerks Innenstadt NRW wurde die Stadt ausgezeichnet. S TADTUMBAU Im Juli wurde an vielen Stellen in der Innenstadt gebaut. Auch am Haus Lennestraße 30. Die gesamte Fassade wurde zerstört und das Haus entkernt. Melchior Ossenberg-Engels baute hier neben einem Ladenlokal noch sieben Wohnungen. Alle wurden barrierefrei angelegt. NRW-Bauminister Michael Groschek überreichte Bürgermeister Dr. Andreas Holstein die Siegerurkunde in Emsdetten. F ASSADENPROGRAMM Das Fassadenprogramm wurde bis 2018 verlängert. Das entschied der Rat, nachdem immer noch Gelder vom Land für dieses Programm flossen, dass eigentlich nur bis 2013 laufen sollte. Seit 2009 griffen 30 Hauseigentümer die Mittel ab. Das Programm beschränkt sich nicht nur auf die Innenstadt, auch andere Stadtteile können davon profitieren. !26 P OST In der zweiten Oktoberhälfte wurde der Betrieb der Postfächer aus dem historischen Postgebäude in die neue Filiale in der Kirchstraße 12 verlegt. III. T OURISMUS D IE B URGSTADT KNÜPFT AN DEN B URGAUFZUG AN , S TADT TOURISTISCH INTERESSANT MACHEN MÖCHTE . K OOPERATION MIT DEM INDEM SIE AUCH WEITERHIN DIE F REIZEITBAD A QUA M AGIS Die Burg Altena und das AquaMagis in Plettenberg gingen ab sofort gemeinsame Wege. Ziel ist es, dass Besucher die Angebote aus den Bereichen "Kultur" und "Spaß" verbinden. Wer die Burg Altena besucht, kommt zum halben Preis ins AquaMagis - und umgekehrt. Detlef Krüger vom Märkischen Kreis, Plettenbergs Bürgermeister Klaus Müller, Landrat Thomas Gemke und Dr. Uwe Allmann, Geschäftsführer des AquaMagis gaben den Startschuss am 13.05. für die Kooperation der Burg mit dem Freibad. H ÖHENFLUG Der Sauerland-Höhenflug hatte mit einer weite re n Pa no ra m a - K a r te Zuwachs bekommen. Sie steht am Wanderweg, der südlich des Flugplatzes am Hegenscheid verläuft. Die Tafel wurde durch Vertreter des Stadtmarke t i n g s I s e r l o h n , d e r Sauerland-Touristik und durch Julia Hußmann für die Stadt Altena am 10. Juni eingeweiht. Gleich zwei Strecken durch und um die Drahtstadt kommen in der neuen Broschüre „Entdecke das Martin Bußkamp (Stadtmarketing Iserlohn), Kerstin Behrens (Projektbüro Lennetal“ vor. PräsenHöhenflug), Julia Hußmann (Tourismusförderung Altena) und Beate Evers tiert hatten diese der (Stadtmarketing Iserlohn) am Höhenflug. Sauerländer-Tourismus in Zusammenarbeit mit den Zweckverbänden Personennahverkehr Westfalen-Süd und Schienenpersonennahverkehr Ruhr-Lippe Anfang August. Von Altena nach Neuenrade führt Strecke 8. Strecke Nummer 9 nimmt die Wanderer mit auf die historischen Spuren der Drahtzieher ver- !27 gangener Zeiten. Die Broschüre war kostenlos zu erhalten beim Sauerland-Tourismus, bei den Tourist-Informationen in der Region sowie bei Ausflugszielen entlang der Lenne. I MAGEFILM Für die Stadt Altena stellte Carsten Engels von der Firma E-Komm Film- und Fotomaterial für einen neuen Imagefilm über Altena und die zentralen Sehenswürdigkeiten mit Hilfe eines Quadrocopters zusammen, der ab Ende August zu sehen war. „Imagetrailer“, trifft es eigentlich besser, sagte der bekennende Technik-Fan, denn der Streifen ist nur etwa 90 Sekunden lang sein. „Hauptdarsteller“ sind selbstverständlich die Burg und der Erlebnisaufzug, aber auch die Fußgängerzone, die Innenstadt und die Lenneterrassen. „Neue Perspektiven eröffnen“ wollte Engel mit seiner schwebenden Ausrüstung. Die äußeren Bedingungen jedenfalls waren am 13. August bestens. „Ideales Flugwetter“, meinte Carsten Engel mit einem prüfenden Blick zum Himmel. Es gab Sonne und ein paar malerische Wolken. „Das ist schon viel schöner als ein rein blauer Himmel.“ Der Herscheider war an diesem Mittwoch mit einer „Phantom Vision II Plus“ unterwegs, die er für eine noch ruhigere Fluglage mit dreiblätterigen Carbon-Propellern ausgestattet hat. Auch 20-minütige Flüge sind mit dem 1,5 Kilo schweren Fluggerät problemlos möglich. Der Imagefilm ist über die Webseite der Stadt, aber auch über das Altenaer Tourismusportal und die Internetseite des Erlebnisaufzugs zugänglich gemacht worden. I NFO -S TELEN Vier Info-Stelen wurden am Bahnhof, am Markaner, am Parkplatz Langer Kamp und an der oberen Lenneterasse installiert. Die Stele am Langen Kamp ist eine „Multitouch“-Ausführung. Sie verfügt über einen berührungsempfindlichen Bildschirm, der zum einen ein Navigieren auf der Netzseite www.tourismus-altena.de erlaubt, zum anderen die jeweils anstehenden Veranstaltungen in der Burgstadt anzeigt. Über sogenannte QR-Codes soll diese Stele auch andere touristische Netz-Inhalte mit Bezug auf Altena oder dem Sauerland auf Smartphones öffnen. Im Konzept spielen auch i-pad-Stationen eine Rolle, von denen drei im Empfangsgebäude und zwei im Bürgerbüro am Markaner zu finden sind. Hinter dem Konzept steht das Architekturbüro Hollenbeck in Köln, das auch das Empfangsgebäude für den Burgaufzug entworfen hat. Am Parkplatz Langer Kamp war auf der installierten neuen Stadt-Info-Box ein harter Pornofilm zu sehen. Hacker hatten das System geknackt - zum wiederholten Mal. Als der 52-jährige Dietmar Stanschus am Sonntag, dem 17.08. mit seiner Familie Richtung Lenneufer unterwegs war, stutzte er kurz. Am Parkplatz Langer Kamp lief auf der erst kürzlich installierten elektronischen Stadt-Info-Box statt vieler bunter Altenaer-Bilder und Informationen ein harter Porno. Damit nicht genug: Offen und für jeden frei zugänglich flimmerte kinderpornografisches Material übelster Sorte über den Bildschirm. Das Problem war aber kein Einzelfall, räumte Polizeihauptkommissar Haßenpflug ein. „Es ist bereits vorgekommen, dass ein Hacker in das kürzlich in Betrieb genommen System eingedrungen ist.“ Stadtkämmerer Stefan Kemper, der als Rathaus-Spitzenbeamter an diesem Sonntag Dienst hatte, wurde umgehend informiert und eilte zum Ort des Geschehens. Auch er bestätigte, dass es bereits „Hacker-Probleme“ mit diesem InfoSystem gegeben habe. Die Fachfirma, die für die Stadt das Info-Portal installierte, habe aber nach dem ersten Vorfall reagiert und der Stadt versichert, dass es nicht vorkommen könne, sich erneut in das System von außen einzuklinken. Offenbar ein Trugschluss. Sowohl Haßenpflug als auch Kemper sorgten mit einem weiteren Kollegen vom Ordnungsamt dafür, dass die Pornobilder nicht mehr zugänglich waren. Der Info-Automat ist normalerweise durch Antippen zu bedienen – als Haßenpflug und Kemper vor Ort waren, hatten mögliche Nutzer den Porno-Link sogar noch auf der Benutzer-Oberfläche abgelegt. Ein leichtes Berühren genügte, und die Schmuddelbilder tauchten wieder auf. Natürlich wurde eine Anzeige gefertigt und die Polizei hatte sich auch weiter mit dem Vorfall beschäftigt. Es wurde nicht nur alles fotografiert, auch vorhandene Spuren auf dem Bildschirm und am Gerät wurden gesichert. Das Internet-Terminal am Langen Kamp !28 wurde nach diesen Vorfällen jetzt videoüberwacht. Mit dieser Sofortmaßnahme reagierte die Stadtverwaltung auf die Aktionen. Von Uwe Krischer wurden die beiden Firmen zum Rapport bestellt, die das Terminal geliefert und programmiert hatten. Der Auftrag an Lieferanten und Programmierer hatte eindeutig gelautet, dass an dem Gerät nur die für Altena touristisch relevanten Seiten abrufbar sein dürften, erklärte Krischer. IV. THW-N EUBAU N ACH JAHRELANGEM A RBEITEN IN DER N ETTE WAR DER P LATZ DANN DOCH EIN BISSCHEN ENG GEWORDEN . M AN ENTSCHIED SICH FÜR ETWAS N EUES UND G RÖßERES . Die neue Adresse des Technischen Hilfswerks lautet Brachtenbecker Weg 132. Am 2. Juni wurde der Neubau an das THW übergeben. Zunächst war ein ausgedehnter Rundgang durch alle Räume zu absolvieren. Daran nahmen neben Bauleiter Frank Hiller Vertreter der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben sowie das THW-Landes- und Ortsverbandes teil. Dem THW steht am Brachtenbecker Weg eine Grundstücksfläche von 3100 Quadratmetern zur Verfügung. Allein das Hallenvorfeld misst 20 mal 28 Meter. Freunde, Nachbarn und Politik waren sich einig: Eine deutliche Verbesserung hatte das Technische Hilfswerk mit seinem neuen Domizil erlangt. Von den Qualitäten des Neubaus überzeugten sich am Samstag, 27. September, zahlreiche Gäste. Sämtliche Institutionen in U n i f o r m s tat tete n d em Ortsverband einen Besuch ab. Auch die „Frettchen“Besatzung hinterließ einen bleibenden Eindruck. Einen Anker hatten die befreundeten Seeleute vor wenigen Jahren schon mal mitgebracht. „War aber kein echter!“ gestand Kommandant Arne Pfingst am Samstag. Das neue G a st g e s c h e n k h at d em Frettchen tatsächlich mal gute Dienste geleistet und bekommt nebst Plakette natürlich einen EhOrtsbeauftragter Frank Herbel nahm Glückwünsche der renplatz im Neubau. Der Bundestagsabgeordneten Dagmar Freitag (SPD) und bietet reichlich Platz für Christel Voßbeck-Kayser (CDU) entgegen. Dienste, Ausbildung und Büros. Vom großen Küchentrakt aus wurden die Festgäste am Samstag schon mal bestens mit guter Erbsensuppe verköstigt. Grill und Getränkestand bedienten die Nachbarn von der Feuerwehr-Löschgruppe Knerling. Die überbrachten natürlich ein Geschenk für die Wand - ebenso wie Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein. Alle Gratulanten lobten die Ästhetik des neuen Domizils, dem auch eine großzügige Fahrzeughalle angeschlossen ist. In der wurde am Samstag zünftig gefeiert - die Wagen standen mitsamt den Feuerwehrfahrzeugen zu Vorführungszwecken draußen. Die Bundestagsabgeordneten Christel Voßbeck-Kayser und Dagmar Freitag nutzten die Gelegenheit, verdiente Mitglieder des Ortverbands zu ehren: Ralf Neustein erhielt das Hel- !29 ferzeichen in Gold für besondere Verdienste. Ernst-Wilhelm Herbel wurde für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt und Ralf Berger für seine 30-jährige Tätigkeit als Schirrmeister. Den Fluthelferorden 2013 bekamen Ralf Neustein, Ralf Hollensen, Ralf Schäfer, Sven Wiedenbruch, Lothar Tkaczik, Adrian Rüther, Gunnar Baldauf und Frank Herbel. Für den Vertretungsdienst vor Ort wurden Ralf Berger und Violetta Kellner ausgezeichnet. Für überdurchschnittliche Leistungen im Ortsverband gab’s das Helferzeichen in Gold für David Kellner, Jonas Richter, André Tischmeyer und Sven Wiedenbruch. V. „ POP - UP - STORES “ D IE I NNENSTADT BEKOMMT NEUES L EBEN EINGEHAUCHT . M IT DIE S TADT DIESEN S TADTTEIL FÖRDERN UND WIEDERBELEBEN . DIESEM P ROJEKT WILL Die Idee stammt von der Agentur „Urbane Helden“ aus Berlin. „pop-up stores“ bedeutet so viel wie „auftauchender Laden“. Für die Umsetzung sorgten dann Stadtmarketing, Tourismusförderung und der Verein für bürgerschaftliches Engagement. Den ersten der fünf Läden fand man am Markaner. Dort gibt es einen Ableger des Hagener Geschäfts „Geschenkideen Turner“, dort werden Präsente in verschiedenen Preisklassen angeboten. Der nächste Laden wurde von Möbel Lechtenbrinck betrieben. Das Dahler Möbelhaus zeigte dort Boxspring-Betten und Geschenkartikel. Der ursprünglich aus Altena stammende Modedesigner David Ebisch, arbeitete in Düsseldorf. Zusammen mit Fransziska Schalomon präsentierte er Oberbekleidung, Mützen und mehr seiner eigenen Bekleidungsmarke bei einer bei einer großen Bekleidungshaus-Kette. Laden Nummer Vier war ein bisschen aus der Not geboren, hier verkaufte der Verein für bürgerschaftliches Engagement AltenaMitbringsel. Dafür fand sich kurz vor dem Haus Köster-Emden noch eine echte Entdeckung: Dort rotierte die hand- beziehungsweise fußgetriebene Drehbank von Udo Nickel, der zusammen mit Ehefrau Christina Grünholz zu Schalen, Möbeln und Kunsthandwerk verarbeitete. Die Inhaber der pop-upstores zahlen eine symbolische Miete und arbeiten auf eigenes Risiko. Sie müssen mehrmals pro Woche, aber nicht täglich öffnen. Der Verein für bürgerschaftliches Engagement bezuschusste jede der Handwerk von Familie Nickel Geschäftsgründungen mit einem dreistelligen Betrag. Die erste Phase des Gründungs-Experiments dauerte sieben Wochen. Die Eröffnungen der pop-up-stores am 22. April wurden mit Straßenkünstlern aus Berlin gefeiert. Am 13. Mai eröffnete Anne Rüth gemeinsam mit dem „DrahtDealer“ ihr Geschäft „An-Näh´s Stoffe“. Dagmar Kassel hatte ihren Laden für italienische Keramik bis zum Jahresende weitergeführt. Auch Sandra Geißler hatte ihren Vertrag verlängert. Sie hatte einen Laden für kreative textile Geschenkideen und Stoffen im ehemaligen Ladenlokal Risse. Am 30. Oktober eröffnete das „AlteNahKästchen“ der katholischen St. Matthäus Gemeinde an der Lennestraße 89. !30 VI. G ESCHICHTS - UND M IT DIESEM P ROJEKT MÖCHTE MAN K LEIN A LTENAS UND DER B URG NÄHER BRINGEN . UND N ATURLEHRPFAD G ROß DIE N ATUR UND DIE G ESCHICHTE Ab dem 30. Januar wurde das Waldstück zwischen dem Richard-Schirrmann-Denkmal und der Berghalle durch Baumfällarbeiten auf Vordermann gebracht. Karl-Heinz Tacke, Vorstandsmitglied des SGV für Öffentlichkeitsarbeit, Naturschutz und Umweltbildung, befreite zur dieser Zeit einen 2.5 km langen Rundweg, den Lehrpfad, zusammen mit de SGVlern Manfred Fiebrich, Karl Richter und Michael Krämer von Bäumen und Ästen, die instabil waren und Spaziergänger erschlagen können. Für die etwa zehn schweren Bäume, die einen Umfang von einem Meter haben, mussten in den darauffolgenden Tagen professionelle Baumfäller anrücken. Etwa 60 Bäume sägten die SGVler selbst ab, zerkleinerten sie noch vor Ort zu Brennholz, und transportieren sie per Schubkarre aus dem Wald. Die zu fällenden Bäume wurden vorher zusammen mit einem Förster betrachtet und e n t s p r e c h e n d m a rkiert. Außerdem wurden Schilder entlang des Pfades befestigt, um den Besucher durch den Wald zu führen. Das Vorhaben hat zwischen 12000 und 15000 Euro geDas Bläserkorps des Hegerings umrahmte die Eröffnung des Waldlehrpfades von kostet, und wurde Karl-Heinz Tacke. d urc h S p e n d e n von Altenaer Unternehmen und Vereinen finanziert. Holzbildhauer Bernhard Gruhn fertigte über mehrere Wochen im Auftrag von Karl-Heinz Tacke aus Sauerländer Eichen Skulpturen und Tierdarstellungen. Diese wurden dann entlang des Geschichts- und Naturlehrpfad aufgestellt. Am 25. Juni wurden die letzten Arbeiten am Pfad vorgenommen. Insgesamt wurden vier Informationsschilder auf Deutsch und Englisch bis zum Lehrpfad aufgestellt. Über 400 Meter erstreckt sich der Gang ab dem Friedrichstor zum Pfad. Am 29. Juni wurde der Pfad offiziell eröffnet. Karl-Heinz Tacke begrüßte die anwesenden Bürger, SGV-Mitglieder und Sponsoren. Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein war in doppelter Funktion anwesend, als Präsident des SGV und als Bürgermeister der Stadt. Gemeinsam mit Tacke und Thomas Braun, dem Vorsitzenden der Altenaer SGV-Abteilung, enthüllte er die erste Tafel gegenüber dem Friedrichstor. !31 VII. W ERK S CHWARZENSTEIN E IN TRADITIONSREICHER K OMPLEX AUF A LTENAER B ODEN . E INST A NLAGE ZUR F IRMA B ASSE & S ELVE . GEHÖRTE DIE GANZE Die Mitarbeiter der Firma Freimuth aus Bülkau bei Cuxhaven haben ab Ende Mai das Haus Werdohler Straße 55 abgebrochen. Die B 236 musste fünf Tage lang gesperrt werden. 100 000 Euro musste die Stadt für den Abbruch zahlen. Aus Gründen der Baufälligkeit war ein Handeln der Stadt nötig. VIII. G ASTHAUS P ILLING E INER DER TRADITIONSREICHSTEN G ASTSTÄTTEN IM A LTENAER R AUM UND DAS ÄLTESTE G ASTHAUS IM M ÄRKISCHEN K REIS . D AS H AUS GEHÖRT ZU A LTENA WIE DIE B URG . Franz-Georg Brillert, der das Haus mit seiner Frau Renate seit 20 Jahren führt, wird das Haus verkaufen. Das Haus Pilling wurde 1724 gegründet und feiert 2024 sein 300-jähriges Bestehen. Der Wirt verkauft die Immobilie über das Internet. Dennoch wird Brillert es so lange weiterführen, bis sich ein Nachfolger gefunden hat. 286 Quadratmeter Nutzfläche hat das Haus in Bruchstein-Bauweise. In der Mitte der Gaststube befindet sich eine sehr alte gusseiserne Säule. Die sonstige Inneneinrichtung stammt aus den 50er Jahren. IX. 10 J AHRE S TADTUMBAU W EST SO WURDE DIE S TADT FÜR IHRE A RBEIT IN N ORDRHEIN -W ESTFALEN AN DER I NNENSTADT GEEHRT . Die Stadt Altena hatte an dem seit 10 Jahren bestehenden Städtebauförderungsprogramm "Stadtumbau West" teilgenommen. Aus Anlass des Jubiläums schrieb das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW"einen Wettbewerb aus. Insgesamt 46 Städte hatten sich mit 102 Projekten beworben. In der Kategorie "Zentren" wurden 4 von 47 eingereichten Projekten geehrt." Altena gehört zu den Gewinnern" und" wurde am 25. September in Gelsenkirchen für die Revitalisierung der Innenstadt als vorbildliches Projekt von NRW Bauminister Minister Michael Groschek" und NRW-Staatssekretär Michael von der Mühlen ausgezeichnet. Seit Jahren verändern Städte ihr Gesicht. Der Stadtumbau West reagiert auf die vielfältigen Veränderungen wie wirtschaftlicher Strukturwandel, demografische Entwicklung, Klimaveränderungen, Wertewandel, geänderte Mobilitätsbedürfnisse, soziale Entwicklungen und Migration. !32 X. E UGEN -S CHMALENBACH -B ERUFSKOLLEG A UCH DIESE L EHRANSTALT MUSSTE DIESES J AHR DAS ANDEREN S CHULEN , AUCH AUS S CHÜLERMANGEL . H ANDTUCH WERFEN . W IE BEI DEN Die Schulkonferenz des Eugen-Schmalenbach-Berufskollegs lehnte die geplante Schließung des Schulstandortes Altena am 27. Februar einstimmig ab. Es sei nicht möglich, die Schüler des Standortes Altena in Halver unterzubringen. Alle Proteste nutzten nichts zum Erhalt des Berufskollegs in Altena. Eine große Koalition aus CDU und SPD im Kreistag blieb bei ihrem Schließungsbeschluss. In der zweiten Woche im März erneuerte der Schul- und Sportausschuss des Märkischen Kreises den Auflösungsbeschluss des “Teilstandortes Altena” des Eugen-Schmalenbach-Berufskollegs. Damit gibt es in der Burgstadt bald vier weitere leerstehende Schulgebäude, ohne dass neue Nutzer Schlange stehen. Ab dem Schuljahr 2015/2016 nimmt die Schule keine neuen Schüler mehr auf. Die bestehenden Klassen bleiben voraussichtlich bestehen. Die Schüler/innen können ihre jetzige Laufbahn noch an der Bismarckstraße"beenden. Mit Entlassung der letzten Schüler ist am 31. Juli 2017 Schluss in der Burgstadt. Der Kreis reagierte damit auf die zurück gehenden Schülerzahlen in den kommenden Jahren. Nach dem aus Altenaer Sicht negativen Schließungsbeschluss" im Kreishaus vom 7. November 2013 war zu Jahresanfang neue Hoffnung aufgekeimt: Die Bezirksregierung Arnsberg kippte das Votum aus formellen Gründen. Der Beschluss sei zu auslegungsfähig, hieß es aus Arnsberg. Außerdem habe der Kreis versäumt, die Schulkonferenz" des Berufskollegs einzubeziehen. Die tagte zwischenzeitlich und sprach sich eindeutig gegen eine Schließung des Standortes Altena aus. Die Schule argumentierte unter anderem, in Ostendorf gebe es viel zu wenig Räume. Die Schüler des Berufskollegs" organisierten sogar einen Protesttag" – offiziell natürlich eine “Schüler-Vollversammlung”: An einem Tag fuhren die Altenaer Schüler statt nach Altena in den Hauptstandort, um in Halver-Ostendorf das Gebäude zu “überfüllen” . Gegen die Stimmen der kleinen Parteien (Bündnis90/Die Grünen, FDP, Linke und UWG) erneuerten CDU und SPD den Beschluss zur Schließung. Abschließend entschieden der Kreisausschuss (20. März) und der Kreistag (27. März) mit den Stimmen von CDU und SPD, wie gehabt, für die Aufgabe des Standortes. XI. W OHNEN AM B UNGERN O BWOHL DIE D EMOGRAPHIE DER S TADT AN DER L ENNE SCHWER ZU SCHAFFEN MACHT , WILL MAN DIE DOMINIERENDE A LTERSHÄLFTE NICHT AUßEN VOR LASSEN . S O WIRD EIN WEITERES P ROJEKT IN DIE T AT UMGESETZT , DIE S TADT NOCH BARRIEREARMER ZU MACHEN . In Altena begann am 19.09. mit dem ersten Spatenstich der Bau der Wohnanlage "Wohnen am Bungern". Bei den Vorarbeiten wurde das alte Overbeck-Haus von 1890 entkernt. 19 barrierefreie Wohnungen mit insgesamt 1400 Quadratmetern Wohnfläche wird der Neubau bieten. Sie sind frei finanziert und können damit auch von Menschen bezogen werden, die keinen Wohnbe- !33 rechtigungsschein haben. Zielgruppe seien in erster Linie Senioren, sagte Olaf Berg, der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung. Es sei aber nicht ausgeschlossen, beispielsweise auch an Familien mit behinderten Kindern zu vermieten. Die Wohnungen werden bis zu 100 Quadratmeter groß sein. Betreuungsmöglichkeiten analog zu denen in den benachbarten Altenwohnungen sind vorgesehen, es wird auch einen Hausmeister geben. „Einen Riesenbedarf “ sah Bürgermeister Dr. Hollstein für diese Art des innenstadtnahen Wohnens. Er verwies auf eine zunehmende Zahl von Senioren mit einem Einkommen, das den Bezug einer öffentlich geförderten Altenwohnung unmöglich macht. Solche stellt die Berg-Stiftung in direkter Nähe des geplanten Neubaus im Fritz Berg-Haus zur Verfügung. Dort werde eine lange Warteliste geführt, sagte Olaf Berg. Dass der Bedarf da ist, zeige auch die Tatsache, dass es schon erste Anfragen nach den Wohnungen im projektierten Neubau gebe. Noch offen sei die Nutzung des 250 Quadratmeter großen Ladenlokals im Erdgeschoss. Auch das Haus Bungernstraße 2 wurde abgerissen. Der Parkplatz neben Overbeck stand von da an nicht mehr zur Verfügung. Die Fertigstellung ist für Mai 2016 geplant. Erste Überlegungen für den Neubau gab es vor etwa vier Jahren. Dass es so schnell ging, habe auch damit zu tun, dass sich „in Altena in den letzten vier Jahren extrem viel bewegt hat“, sagte Berg. Mit ihrer Investition wollte die Stiftung zu einer weiteren, positiven Entwicklung der Innenstadt beitragen. Entgegen den ersten Plänen bekommt der Neubau keine Tiefgarage. Das war finanziell und technisch „nicht darstellbar“, sagte Berg. Stattdessen waren einige Garagen vorgesehen, weiterer Parkraum stehe Bewohnern und Besuchern in den beiden benachbarten Tiefgaragen zur Verfügung. XII. E HEMALIGE J UGENDHERBERGE AM L INSCHEIDER B ACH E INST EIN H EIM FÜR WANDERNDE UND MÜDE K INDER , DANN EIN H EIM FÜR S ÜCHTIGE UND K RANKE UND DANN BIS 2014 LEERSTEHEND . J ETZT GAB ES ERSTE NEUE E NTWICKLUNGEN . Damit hatte niemand mehr gerechnet. Die einstige Jugendherberge am Linscheider Bach – später Sitz von „Sirius e.V.“ – wurde verkauft. Ein Interessent aus dem Ruhrgebiet hatte das Grundstück und die Immobilie erworben. Das bestätigte am 30. Oktober Stadtplaner Roland Balkenhol, zu dessen Aufgaben auch die Bauaufsicht gehört. Über die künftige Verwendung gab es gleichwohl noch keine Informationen. Aber es war in der Stadt bereits das Gerücht zu hören, dass in dem großen Gebäude Asylanten oder Flüchtlinge untergebracht werden sollen. „Daran besteht auf Seiten der Stadt weder Interesse noch Bedarf “, sagte dazu Roland Balkenhol. „Da gibt es gar keine Pläne“. Balkenhol verwies darauf, dass man die Asylbewerber in der Burgstadt dezentral in angemieteten Wohnungen unterbringe, es gebe schließlich entsprechenden Leerstand. „Wir suchen deshalb keine weiteren Räume oder Gebäude wie am Linscheider Bach. Einen Bedarf für ein Asylbewerberheim in dieser Größenordnung gibt es nicht.“ Der neue Eigentümer ist ein Handwerker. Wie auch immer die neue Nutzung am Linscheider Bach aussehen soll, sie muss auf jeden Fall mit der Stadt abgestimmt werden. „Die alte Nutzung ist erloschen. Da wird auf jeden Fall eine neue Baugenehmigung notwendig“, erklärt der Stadtplaner. Dazu müssten nun erst einmal entsprechende Unterlagen eingereicht werden. Der Zuschlag an den neuen Eigentümer erging am 19. September. Im Mai 2013 war das Kapitel „Sirius“ endgültig zu Ende gegangen. Seit 2006 hatte sich der Trägerverein der ehemaligen Drogenhilfe-Einrichtung im Insolvenzverfahren befunden. Das Gebäude war anfangs noch auf einen Verkehrswert von 660"000 Euro taxiert worden. Im Jahr 2009 wurden bei einem Zwangsversteigerungstermin 460"000 Euro aufgerufen. Das Gebäude aus dem Jahr 1957 ist rund 2000 Quadratmeter groß. !34 Mitsamt dem umliegenden Grundstück ergibt sich eine Fläche von 3500 Quadratmetern. Durch den langen Leerstand ist der Zustand der Immobilie nicht mehr der beste: Es gibt Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung. XIII. D AHLER S AGENWALD E IN WEITERES P ROJEKT UM DEN MAT NÄHER ZU BRINGEN . B ÜRGERN DIE N ATUR UND DIE G ESCHICHTE DER H EI- Um kurz nach 18 Uhr am 31. August eröffnete Ortsvorsteher Helmar Roder den Dahler Sagenwald. Er begrüßte die vielen Besucher mit den Worten: „Das gibts doch nicht. Wo kommt ihr alle her? Das ist ja der Wahnsinn“. Nicht nur Dahler fanden sich ein. Auch Gäste aus Altena, Evingsen, Neuenrade und Werdohl waren zugegen. Sie alle wollten Dahles Beitrag zum „Sauerland Höhenflug“ in erster Reihe miterleben. Der Sagenwald solle, so Roder, Wanderern die Möglichkeit geben, von Dahle aus auf „geheimnisvolle und sagenhafte“ Weise den eigentlichen Wanderweg zu erreichen. Im Sagenwald sollen sieben Sagen dargestellt werden, die sich allesamt um Dahle ranken. Zwei von ihnen, nämlich die Sage um den Ritter vom Isenberg und den störrischen Esel vom Giebel, wurden am Samstag vorgestellt. Die Rittersage wurde von den Kindern der Klasse 4 c der Dahler Grundschule präsentiert. Insbesondere der Kampf um dessen Pferd entbrannte heftig. Denn der Ritter hatte ihm die Hufe verkehrt herum angebracht, um mögliche Verfolger zu irritieren. Schüler bereicherten das Geschehen im Dahler Sagenwald mit einer kleinen Unterstützt wurden die Aufführung. Schüler bereits im Vorfeld der Aufführung von der Altenaer Mittelaltergruppe „Castellani“, die auch am Samstagabend trotz heftiger Gegenwehr wieder eine schwere Niederlage durch die Kinder hinnehmen musste. Sie nahmen das offenbar nicht nur mit viel Gelassenheit sondern auch mit sichtlichem Vergnügen hin. Die Kinder der Klasse 4 c jedoch erhielten für ihre Darbietung lang anhaltenden Applaus. Das kleine hölzerne Pferd mitten im Wald wird nicht entfernt, da es die Besucher immer an den Ritter vom Isenberg erinnern soll. Die zweite Sage beschäftigte sich mit dem störrischen Esel vom Giebel. Sie wurde auf einem riesigen Bild, welches zwischen zwei Bäume gehängt wurde, dargestellt. Dieses Bild war handgemacht. „Wir haben das Bild auf eine Leinwand projiziert, dann die Konturen nachgezeichnet, sie auch noch kreativ verfeinert und dann in einen Rahmen eingepasst“, erklärte Roder das Werk. Selbstverständlich wird auch dieses Werk seinen Platz behalten. Die Darstellung weiterer fünf Sagen folgte. Die Idee zu dem Projekt hatte die !35 Dahler Dorfgemeinschaft gemeinsam mit dem Dahler Qualitätsring. Beide Gruppierungen waren sich einig, eine lokale Attraktion zu schaffen. Gemessen an der Zahl der Gäste ist dies wohl mehr gelungen. Um das gesamte Gelände überblicken zu können, wurde mitten im Wald eine Plattform errichtet. Dazu mussten, um Festigkeit im Waldboden zu garantieren, unter anderem 450 Säcke Beton verarbeitet werden. Jeder dieser Säcke wog 40 Kilogramm. „Der Sagenwald soll generationsübergreifend sein“, erklärte Roder. „ Jeder, der sich hier aufhält, soll sich an der Darstellung der Sagen erfreuen“. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung vom Tambourcorps Dahle und vom Jagdhornbläsercorps Sauerland im Hegering Altena. XIV. O RTSTEILE A UCH DIESES J AHR SCHLIEFEN DIE DREI D ÖRFER NICHT DEN UNTEN AUFGEFÜHRTEN E REIGNISSEN SEHEN KANN . - IM G EGENTEIL , WIE MAN AN D AHLE Nach dem Wegfall des Dahler Wochenmarktes musste auch der Betrieb des Markt-Cafés überdacht werden. Ortsvorsteher Helmar Roder hatte deshalb die Vereinsvertreter an einen Tisch geholt, die bis dahin das Angebot ehrenamtlich getragen hatten. Es wurde geklärt, dass das Angebot bleibt, aber unter einem anderen Namen läuft. Das Angebot heißt jetzt Dorf-Café. Einen Scheck in der Höhe von 750 Euro übergaben am 24. Juli die Vertreter der Sparkasse im märkischen Kreis Tomislav Majic und Rolf Petersmann dem Dahler Heimatverein, welcher das Geld stellvertretend für die beteiligten Vereine annahm. Das Geld ist für die Finanzierung des Dorf Cafés da. Der Dahler Dorfmarkt verzeichnete ein gutes finanzielles Plus von 4 000 Euro im Zeitraum Januar bis Mai. Nach dem Krisenaufruf 2013 ist dies ein positives Zeichen. Wegen der Sperrung am Kohlberg lagen in diesem Zeitraum Listen aus, in denen Kunden individuelle Wünsche eintragen konnten. Am 25. April jährte sich der Geburtstag des 2009 verstorbenen Horst Werner Stein zum achtzigsten Mal. Der Vorstand des Heimatvereins Dahle nahm dieses Datum zum Anlass, sich des Vereinsgründers, Heimatforschers und Ortschronisten dankbar zu erinnern. An ihn soll eine Gedenktafel am Ehrenmal erinnern. Horst Werner Stein hinterließ zahlreiche Spuren in Dahle und bleibt im Ort unvergessen. Der Heimatverein Dahle veranstaltete Freitag, den 25. Horst Werner Steins Witwe Margret enthüllte die Gedenktafel. !36 April, eine Erinnerungsfeier mit Enthüllung der Gedenktafel. An der Feier waren beteiligt der Männergesangverein Dahle, der Posaunenchor des CVJM und das Tambourcorps Dahle. Ansprachen wurden gehalten von Ortsvorsteher Helmar Roder, Vorstandsmitglied Günter Koopmann und dem Heimatvereinsvorsitzenden Wilfried Bracht. Horst Werner Stein war seit seiner frühesten Kindheit seinem Heimatort aufs Engste verbunden. Er engagierte sich mehrere Jahrzehnte in der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde. Er verfasste mehrere Heimatbücher, war Motor für die im Jahre 1998 durchgeführte große 755-Jahr-Feier und machte sich aus Anlass des 225jährigen Bestehens der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde im Jahre 2002 mit anderen Personen auf die Spurensuche nach ehemaligen Dahler Deputierten. Unvergessen sind auch die von Horst Werner Stein organisierten Wanderungen durch Dahle und über die Giebel. E VINGSEN Der Evingser Heimatverein verkaufte im Geschäft von Rainer Kowitz ab Ende April Anstecknadeln mit dem Evingser Wappen. Das erweiterte das Angebot neben Kappen und Polohemden. R AHMEDE Der Ortsvorsteher Peter Semme hörte auf. Er gab sein Amt an Jens Peter Fischer ab. Oft hatte Semme seine Stimme als Vorsteher erhoben, wie zum Beispiel gegen die Schließung des Aldis. Elf Jahre hatte er sich für seine Stadt engagiert und in dieser Zeit zum Beispiel den Heimat- und Bürgerverein bei der Anmietung des Bürgerhauses unterstützt. Der Ausschuss für Stadtentwicklung hatte sich am 2. Oktober mit den Stimmen von CDU und SPD dafür ausgesprochen, den Flächennutzungsplan für das Nahversorgungszentrum Rahmede so zu ändern, dass nach dem Abbruch des Imra-Komplexes das Zentrum gebaut werden kann. Dennoch war die Meinung des Investors zu dem Zeitpunkt immer noch nicht bekannt. Mehr als 50 Jahre ist es her, seit die letzten Dampf- und Triebwagenzüge der Kreis-Altenaer Eisenbahn (KAE) durch das enge Rahmedetal fuhren. Rechtzeitig zu Weihnachten gab es eine Möglichkeit, sich per DVD daran zu erinnern. Auf der gut 14 Kilometer langen Strecke mit den ebenso vielen Haltepunkten zwischen dem Bahnhof in Altena und dem in Lüdenscheid, der bekanntlich an der Altenaer Straße in Höhe der heutigen Kfz-Waschhalle lag, musste der Zug auf seiner meterbreiten Spur einen Höhenunterschied von 225 Metern überwinden. Dabei wurden bis 1958 überwiegend die schweren Dampfloks der Firmen Borsig und Jung eingesetzt, um die bis zu vier Prozent starken Steigungen überwinden zu können. Ab 1955 verkehrten dann auch Dieseltriebwagen der Firma Talbot, die den Weg von Altena nach Lüdenscheid immerhin zehn Minuten schneller schafften. Ab 1959 stellte man den Betrieb mit Dampfloks ein und transportierte die Fahrgäste nun teilweise mit Triebwagen und Bussen. Im Mai 1961 wurde ganz auf Busse umgestellt und ab Januar 1962 begann man mit dem Abbau der Gleise von Altena bis Schafsbrücke. Den Güterverkehr vom Umladebahnhof Wehberg zum Stahlwerk Plate in Brüninghausen erhielt man noch bis 1967 aufrecht. Danach wurden auch diese restlichen Gleise entfernt. Jürgen Hölscher, Jahrgang 1938, ist im Rahmedetal neben der Bahnstrecke der KAE aufgewachsen, fuhr täglich mit ihr und kannte deshalb alle Details wie Bedienstete, Loks und Wagen. Er hat eine DVD produziert, die diese Bahnstrecke durch das Rahmedetal wieder aufleben lässt. Vom Betriebsbahnhof Altena-Hünengraben über die Stationen Altena Bahnhof, Steinerne Brücke, Kronprinz bis Lüdenscheid hat Hölscher die Dampf- und Triebwagenzüge mit den einzelnen Haltestellen begleitet und mit Unterstützung historischer Filme, sowie alter und neuer Fotos als DVD erstellt. Amateur-Schmalfilmmaterial aus den 1950er-Jahren mit der Kreis Altenaer Eisenbahn hat er komplett neu geschnitten und in Reihenfolge der Stationen geordnet. Zwischen den bewegten Bildern stehen erläuternde Texte, und das Ganze ist mit Originalton, Geräuschen und einer instrumentalen Musik unterlegt. !37 III. INDUSTRIE & WIRTSCHAFT I. U NTERNEHMEN A LTENAS F IRMEN EXPANDIEREN AUCH WEITERHIN , TROTZ DIE D EMOGRAPHIE UND V ERSCHULDUNG . DER MISSLICHEN L AGE DURCH A LTENAER B AUGESELLSCHAFT Die „Zeit-Wohnung“ der Altenaer Baugesellschaft wurden am 23. Januar in Dienst gestellt. An der Gartenstraße 10 weihte das Unternehmen sein neues Projekt ein. Mieter der Baugesellschaft können ihre Gäste für 28 Euro pro Nacht in der schicken Wohnung unterbringen, andere Altenaer zahlen 35 Euro. Die Mietdauer ist auf vier Wochen beschränkt. Am Freitag, dem 26. September kam dem vierjährigen Lenox die Ehre zu, an der Humboldstraße im Wohngebiet Pragpaul ein rotes Band zu durchschneiden. Damit eröffnete er symbolisch den neuen Mieter-Treffpunkt der Altenaer Baugesellschaft, ABG, in diesem Stadtbezirk. „Wir haben von Anfang an unsere Mieter mit in das Projekt einbezogen“, erläuterte ABG-Chef Joachim Effertz. Er dankte allen Beteiligten aus dem eigenen Haus, etwa Kundenberaterin Kornelia Schneider, sowie Architekt Jörg Hammerschmidt. „Ganz besonders aber den Frauen und Männern hier vom Pragpaul. Sie haben von Anfang an mitgemacht, sich eingebracht und Ideen beigesteuert.“ Im Grunde soll in einer sehr ansprechend herDer kleine Lenox durfte das rote Band gerichteten Drei-Zimmer-Wohnung mit großer Küche durchschneiden. Dabei schauten ihm und Nassraum ein Zentrum der Begegnung und KommuKornelia Schneider und ABG-Chef nikation entstehen. „Vorstellbar sind hier Leserunden, Joachim Effertz zu. Nachhilfestunden, aber auch ein Kaffeeklatsch und Mieterfeiern“, so Effertz. Man habe von Seiten der ABG viel vorbereitet, „aber was die Farbgestaltung, auch das konkrete Anmalen der Wände anging, da haben uns ganz viele Mieter praktisch geholfen. Am Breitenhagen war wieder der Bagger im Einsatz - die ABG ließ die Häuser der Wilhelmstraße 32, 36 und 33 bis 37 Mitte November abreißen. Sie reduzierte damit ein weiteres Mal ihren Wohnungsbestand, nur um die Leerstandsquote einzudämmen. 30 Häuser mit rund 200 Wohnungen besitzt die ABG in der Mozartstraße unterhalb des katholischen Friedhofs am Breitenhagen. Hinzu kommen Garagenhöfe und ein Spielplatz des Unternehmens. 2004 wurde damit begonnen, den Wohnungsbestand konsequent aufzuwerten. 4,7 !38 Millionen Euro sind bis ins Jahr 2014 investiert worden. Die Arbeiten sieht die ABG in dieser Straße abgeschlossen. A LDI Anbau nach hinten – das plante vor einigen Jahren der Inhaber der Aldi-Filiale an der Bahnhofstraße, um die von seinem Mieter gewünschte Vergrößerung der Verkaufsfläche zu realisieren. Als die ersten Bagger anrollten, hatte es den Anschein, als würden diese Pläne endlich in die Tat umgesetzt. Das Baustellenschild hingegen verriet was anderes: Hier baute jetzt die Firma Moldenhauer. Das Altenaer Architekturbüro kkw plante in ihrem Auftrag eine Lagerhalle, die das untere Stockwerk des ehemaligen Stellwerks einbezieht. Für die Aldi-Planungen hatte die Stadt eigens den Flächennutzungsplan geändert – keine vergebene Liebesmüh, wie der städtische Liegenschaftsverwalter Uwe Krischer am betonte. Aldi wolle die Filiale nach eigenen Angaben weiterhin vergrößern. Allerdings werde jetzt nach einer anderen Lösung gesucht, weil sich die Verlängerung des Gebäudes nach hinten wegen innerbetrieblicher Abläufe als ungünstig erwiesen habe. F INKERNAGEL Am 1. April würdigten Fritz-Uwe Finkernagel, Wolfgang Brühl und Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein Ingrid Erdmann für ihre 50-jährige Zugehörigkeit zur Firma Finkernagel. Schon zwei Mal hatte die Angestellte ein Jubiläum feiern können: 25-jährige und 40-jährige Betriebszugehörigkeit. Im Alter von 14 Jahren war die Altenaerin als Auszubildende ins Unternehmen gekommen. 1900 Quadratmeter offene Lagerfläche ließ die Firma Finkernagel ab Mitte Oktober mit einem umfangreichen Hallenbau neu überdachen. Der gelagerte Rohdraht soll so durch Regen und Schnee nicht mehr belastet werden. Fritz-Uwe Finkernagel gratulierte seiner langjährigen Mitarbeiterin Ingrid Erdmann F R . U . H. L ÜLING Die Firma Lüling ließ eine neue Beizerei, sowie eine Überdachung der ehemaligen Kleffstraße errichten. G USTAV S ELTER G MB H & C O . KG Der Arbeitgeberverband der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW) hat die Firma Gustav Selter GmbH & Co. KG am 18. Juni mit dem Zertifikat „Familienfreundliches M + E - Unternehmen“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung richtet sich an Betriebe, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu einem wichtigen Bestandteil ihrer Personalpolitik machen. Das Siegel wurde Firmenchef Thomas Selter durch den Geschäftsführer des Märkischen Arbeitgeberverbandes, Werner Sülberg, überreicht. Kein Wunder, dass bei diesem An- !39 spruch die Firma Gustav Selter im bundesweiten Vergleich mit anderen M + E-Unternehmen überdurchschnittlich abgeschnitten hat. Denn das Unternehmen setzt ein ganzes Bündel an familienfreundlichen Initiativen um. So werden von Gleitzeit, über Teilzeitmodelle für Eltern und Mitarbeiter, die nach der Babypause wieder einsteigen möchten, bis hin zu Heimarbeitsmodellen und Telearbeitsplätzen bereits viele Modelle gelebt. H ERMANN K LINCKE & S OHN Werner Südberg (rechts) vom Arbeitgeberverband der Metall- und Elektro-Industrie NRW überreichte Thomas Selter und seiner Tochter Als bester Azubi Deutschlands Anna die Plakette w a r A l e x a n d e r Po p u k a l o v, Drahtzieher bei der Hermann Klincke & Sohn GmbH aus Altena, in Berlin durch DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer Mitte Dezember geehrt worden. Insgesamt waren mehr als 1000 Gäste der Einladung nach Berlin gefolgt und nahmen an der Preisverleihung teil. Wie im vergangenen Jahr hatte Barbara Schöneberger die Moderation der Veranstaltung übernommen und führte charmant und humorvoll durch den Abend. Zu den ersten Gratulanten gehörte die heimische Bundestagsabgeordnete Christel Voßbeck-Kayser. „Ihr habt hervorragende Leistungen vollbracht und gehört nun zu den besten Azubis Deutschlands - darauf bin ich sehr stolz“, sagte sie. H OßDORF & W EBER G MB H Die junge Firma Holdorf & Weber GmbH reihte sich ein in eine Gruppe von 130 Unternehmen, die Sinnvolles leisten und dafür von der Industrie- und Handelskammer ausgezeichnet wurden. Erstmals hatten die IT-Fachleute aus der Nette einen Auszubildenden eingestellt. Eine kleine Abordnung der SIHK war am 8. Juli in den Geschäftsräumen an der Westiger Straße zu Gast, um eine Anerkennungsurkunde zu übergeben. M ÖHLING Mehr als eine Million Euro investierte das Traditionsunternehmen in sein sogenanntes Werk II an der Westiger Straße 172. Auch die Fassade wurde neu gestaltet, unter anderem wurde sie mit einer massiven Dämmung versehen. Einher ging mit diesen Sanierungsarbeiten auch eine vollständige Erneuerung von Schallschutz-Einrichtungen. N EDSCHROEF G RUPPE Mit der Nedschroef Aviation GmbH ging eine Tochter der Nedschroef-Gruppe auf den Markt, die hoch hinaus will. Das neue Unternehmen konzentriert sich auf die Zulieferung von Schrauben und Befestigungselementen für die Luftfahrt-Industrie. Am Freitag, dem 13. Juni wurde in den Firmenräumen an der Westiger Straße Eröffnung gefeiert. Kunden, Lieferanten und Geschäftsfreunde gaben sich die Klinke in die Hand. Die besondere Bedeutung des Firmenstarts !40 würdigte Nedschroef-Vorstandsvorsitzender Dr. Mathias Hüttenrauch. Er warf einen kurzen Blick zurück auf die Entstehungsgeschichte der Idee. Etwa zwei Jahre lägen die ersten strategischen Überlegungen zurück. Es sei darum gegangen, wie man den Geschäftsbereich Automotive a n rei c h e r n k ö n n e . „Wa s macht die Firma nicht nur größer, sondern besser?“, skizzierte Hüttenrauch die eigentliche Fragestellung. Letztlich sei die Entscheidung für die Luftfahrtindustrie gefallen, wo es zwar Dr. Mathias Hüttenrauch, Vorstandsvorsitzender der extrem hohe Anforderungen, Nedschroef-Holding aber auch ein stabiles Wachstum gebe. Letztlich gehe es auch darum, das Unternehmen mit Blick auf seine Absatzmärkte breiter aufzustellen. „Wenn die Automobilindustrie hustet, bekommen wir eine Lungenentzündung“, umschrieb der Vorstandsvorsitzende die Lage. Das strategische Ziel lautet nun, bis zum Jahr 2018 25 Prozent des Umsatzes in einem Geschäftsfeld zu erzielen, das nicht zur Automotive-Branche zählt. „Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, als das Abenteuer jetzt zu starten“, sagte Hüttenrauch. Die Geschäftstätigkeit wurde im Januar aufgenommen – offensichtlich sehr erfolgreich. Bereits jetzt liegen 250 Serienaufträge vor, gab der Vorstandsvorsitzende einen kleinen Einblick in die Bücher. Hinter dem Team um Aviation-Geschäftsführer Jan Seiler lagen anstrengende Monate der Aufbauarbeit. Seiler bedankte sich für die Bereitschaft, Wochenenden und Nächte zu opfern. Das Nedschroef-Werk Altena um Geschäftsführer Karlheinz Munz habe der Aviation immer den Rücken frei gehalten. Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein freute sich in seinem Grußwort, dass einer der großen Akteure auf dem Welt-Schraubenmarkt nun ein neues Wagnis am Draht-Traditionsstandort Altena einging. Durch den Ankauf des Nachbargrundstücks eröffnete sich für das Traditionsunternehmen die Möglichkeit, die Produktionskapazitäten erheblich auszuweiten und den Standort in Altena für mindestens zehn Jahre zu sichern. O SSENBERG -G REFE Von Links: Erika & Heinz Friedrich, Stefan & Wilhelm Grefe, und Reinhold Klenke Zum 150. Geburtstag der Dahler Firma Ossenberg-Grefe machte sich das Unternehmen selbst das größte Geschenk. In Anwesenheit aller Mitarbeiter, vieler ehemaliger Mitarbeiter, Geschäftspartner, Freunde, Nachbarn und Weggefährten stellte Geschäftsführer Stefan Grefe am 9. Januar eine neue Betriebshalle offiziell in Dienst. Die Firma wurde am 9. Januar 1864 durch Friedrich Ossenberg sen. gegründet und stellte am Anfang Schnallen für Hosen her. Ab etwa 1990, als der Schnallenmarkt durch Umstellung auf Kunststoffprodukte zusammenbrach, begann ein Komplett-Umbau des Fertigungssortiments. !41 P ROVINZIAL -G ESCHÄFTSSTELLE O PITZ & R OMPZA UND K RAUS & O PITZ I MMOBILIEN O HG Es war teuer, es hat lange gedauert und es hat sich (vor allem) gelohnt: Am Donnerstag, dem 26. Juni, begann der Umzug der Provinzial-Geschäftsstelle Opitz und Rompza und der Kraus und Opitz Immobilien oHG. Andreas Opitz und Friedhelm Kraus sind Eigentümer des Bahnhofsgebäudes. Stolz präsentierten sie das Ergebnis der Kernsanierung. Der sehenswerte Dachstuhl zum Beispiel wurde fast erhalten und (im Gegensatz zu früher) sichtbar gemacht. Er wird als Sitzungsraum genutzt. Friedhelm Kraus, Andreas Opitz haben das Gebäude im Jahre 2005 für einen symbolischen Preis von der Stadt erworben – es war klar, dass hoher Sanierungsbedarf bestand. Wie bei vielen anderen nicht gepflegten Altbauten steckte auch dieser voller unliebsamer Überraschungen. Der Dachstuhl des Bahnhofs So sei die Verschalung eines Türmchens völlig verfault gewesen und habe erneuert werden müssen, erinnert sich Kraus. Ursprünglich wollten die Inhaber das Gebäude an Fremdnutzer vermieten. Erst als sich diese Pläne nicht verwirklichen ließen, beschlossen sie, selbst dort einzuziehen. 2012 begannen die Sanierungsarbeiten, federführend war dabei die Architektin Dorothea Ossenberg-Engels. S CHMALE M ASCHINENBAU G MB H Eine neue Anlage der Firma hat eine regelrechte Revolution in der Herstellung von Rundstricknadeln ausgelöst. Der Automat ist vollständig servoelektrisch und pneumatisch angetrieben und der bislang Erste seiner Art. VDM A LTENA Insgesamt mehrere Millionen Euro waren unter anderem in eine neue Schleifanlage, eine neue Schälanlage und eine neue Trennanlage investiert worden. II. G EWERBEPARK R OSMART Als sich die Firma MN Kaltformteile vor acht Jahren, als erste Firma überhaupt, im Märkischen Gewerbepark Rosmart (MGR) ansiedelte, handelte sie auch eine Kaufoption für das an ihren Neubau angrenzende Grundstück aus. Sie wurde Mitte Dezember eingelöst. Wie Uwe Krischer, einer der Geschäftsführer des Gewerbeparks, mitteilte, wurde der Kaufvertrag für die 15 000 Quadratmeter große Fläche notariell beurkundet. Vereinbart wurde darüber hinaus, dass der Kaufpreis noch in diesem Jahr entrichtet wird. Es handelt sich um das zweite große Areal, dass der Gewerbepark im Jahr 2014 verkaufen konnte: Im September wurde bekannt, dass die Lüdenscheider Firma Berghöfer eine 9600 Quadratmeter große Fläche erworben hat, um ein neues Bandschneidecenter zu errichten. Auf der von MN Kaltformteile erworbenen Fläche laufen !42 bereits die Erdarbeiten. Was dort genau geschehen wird, sagte das Unternehmen nicht. Allerdings wurde in der letzten Ratssitzung bekannt, dass das Unternehmen eine Betriebserweiterung plant und in diesem Zuge auch eine Reihe neuer Arbeitsplätze schaffen wird. Im Moment beschäftigt MN rund 100 Mitarbeiter. Jens Peter Fischer unterschrieb am 18. Dezember den Kaufvertrag für ein Grundstück gegenüber seiner bereits stehenden Halle. Weil er inzwischen 27 Mitarbeiter beschäftigt, reichte der Platz an seinem bisherigen Standort im Dorf Rosmart nicht mehr aus. Er will ihn bis spätestens 2016 komplett in den Gewerbepark verlegen. Für Kämmerer und Kommunalpolitiker in Altena, Werdohl und Lüdenscheid sind die Verkäufe eine gute Nachricht. Die Kommunen sind Anteilseigner des Gewerbeparks und springen ein, wenn der Verluste macht – wozu es wegen der Verkäufe aber in 2014 nicht kommen dürfte. Die schleppenden Verkäufe waren in der Vergangenheit immer wieder Thema. „Die Vermarktung eines Industrieparks mit 40 Hektar Nettonutzfläche ist ein langfristiges Projekt. Mit dem Verkauf dieses Grundstücks sind wir erneut einen guten Schritt vorangekommen“, zog MGR-Geschäftsführer Uwe Krischer zum Jahresende eine positive Zwischenbilanz. III. D RAHTMESSE „ WIRE “ Am 7. April öffnete die „wire" in Düsseldorf ihre Pforten. 19 Unternehmen aus der Region präsentierten auf dem Messegelände ihre Produkte. Das Netzwerk Draht ließ eine Kopie der Drahtkugel vom Selve-Kreisel nachbauen und stellte sie an ihrem Stand auf. Vom 7. bis 11. April. 72 000 Besucher wurden auf der „Tube“ und „wire" gezählt. Es wurde ein leichter Besucherrückgang gezählt. Von den meisten Unternehmen gab es eine positive Rückmeldung. Am 8. April besuchten Bürgermeister Dr. Andreas Holstein und Wirtschaftsförderer Uwe Krischer (l.) die Stände Altenaer Firmen wie zum Beispiel AT Wire aus Evingsen. !43 IV. HANDEL, GEWERBE & GASTRONOMIE I. E INZELHANDEL & G ASTRONOMIE D IE I NNENSTADT TROTZT ALLEN M ISSSTÄNDEN E INZELHANDEL AUFBLÜHT . IN DIESEM J AHR , INDEM WEITERHIN DER B RILLEN B OUTIQUE B ECKER Am 4. April eröffnete die Brillen Boutique Becker in der ehemaligen Boutique Optik Pett. Anna Becker und acht Mitarbeiterinnen begrüßten die Kunden in der Lennestraße. D ANANDO Christian und Jemina Kurz eröffneten an der Lennestraße 58 das Modehaus „Danando“. Der Schwerpunkt liegt bei Damenbekleidung. FLHAIR H AARSTUDIO Das „flhair Haarstudio“ ist umgezogen. Der neue Standort befindet sich an der Lennestraße 75. Zur Eröffnung am 14.04. frisierte Denis Karakus Kunden auf der Straße. L ENNEKAI Am 11. Juni eröffnete die Gastronomie „Lennekai“. Der Standort ist die Lennestraße 12. Nach 18 monatiger Umbauzeit entstand in zentraler Lage ein Gastraum, indem man die historische Fassade zerstört hatte. Am Eröffnungstag verlangte Kai Finkernagel für jedes Getränk nur einen Euro. Das Geld ging an das Dahler Freibad. L ENNESTRAßE 2 Der Werdohler Immobilienkaufmann Harun Cici sanierte das Haus Lennestraße 2 ab Mitte November (ehemals „Strafraum“). Hier entstanden eine Bäckerei-Filiale und drei Wohnungen. Ö KMENS G EMÜSE - UND H AUSHALTSWARENLADEN In der Lennestraße 77 eröffnete Fatih Ötzkan Ökmen einen Gemüse- und Haushaltswarenladen. !44 P&P SIXTY F ASHION Die Boutique „P&P sixty Fashion“ eröffnete in der Lennestraße 50. Besitzerin ist Petra Piekny. Der Schwerpunkt liegt bei Herrenmode. R ADIO S CHMITZ Am 11. April feierte das Traditionsgeschäft Radio Schmitz sein 50-jähriges Bestehen. Günter Schmitz begann seine Selbstständigkeit am 1. April 1964 zunächst als Reparaturbetrieb. Der Mann, der auch bei Graetz in Altena als Radio- und Fernsehtechniker-Meister arbeitete, reparierte ab diesem Datum Fernseher, Radios und Antennenanlagen. Ein Jahr später kam der Verkauf der entsprechenden Geräte dazu. Das Geschäft zog im Laufe der 50 Jahre von der Rahmedestraße erst in die Lennestraße und dann, im Jahr 2000, an den heutigen Geschäftssitz an der Kirchstraße 22, um. Schmitz setzte stets auf Expansion und erweiterte sein Sortiment in den 1970er Jahren um Großgeräte, wie Waschmaschinen, Kühlschränke, etc., die vor Ort erworben werden können. Eine neue Herausforderung für das Team war ab dem Jahr 2000 die weitere Erweiterung auf die Sparte PC und Multimedia. Günther Schmitz übergab das Geschäft zum 31. Dezember an seinen Sohn Alexander und dessen Ehefrau Kirsten. S CHLIPPE Am 2. April feierte das Lotto-Toto, Tabak- und Zeitschriftenfachgeschäft Schlippe sein 25-jähriges Jubiläum. Bernd und Andrea Schlippe sind seitdem dreimal umgezogen und seit 14 Jahren an dem Standort im Stapelcenter. Andrea Schlippe erlernte den Beruf der Bankkauffrau, ihr Mann arbeitete als Industriekaufmann. Dann entschlossen sie sich früh „auf eigenen Beinen“ zu stehen und haben es nie bereut. T EMPLER -T RÄNKE Am 20. Juli eröffnete die „Templer-Tränke" am Markaner. Günther Fuchs baute die ehemalige Gaststätte „Zum Ritter“ zu einer ausschließlich mittelalterlich angehauchten Schänke um. Z WERGENLAND A LTENA Seit Anfang Oktober gab es einen neuen Laden in der Lennestraße - „Zwergenland Altena“. Im Haus Nummer 25 bot Diana Witte Kleinkinderkleidung an. !45 V. SOZIALES I. K INDERGÄRTEN A UCH WENN SICH IN DER L ENNESTADT VORZÜGLICH UM DAS Ä LTERWERDEN GEKÜMMERT WIRD , LIEGT DIE Z UKUNFT DOCH IN DEN K INDERN . D AS HABEN DIE S CHULEN UND K INDERGÄRTEN IN A LTENA NICHT VERGESSEN . E VANGELISCHER K INDERGARTEN K NERLING Pfarrerin Merle Vokkert, Jutta Groß (Netzwerkstelle), Kindergartenleiterin Inge Harneid, Landrat Thomas Gemke und Tanja Nipkow. Die Auszeichnung „Haus der kleinen Forscher“ wurde dem Kindergarten durch Jutta Groß am 10. Januar im Namen der gleichnamigen Stiftung mit Sitz in Berlin übergeben. Vor Ort g e f ö r d e r t d u r c h d i e Wi r tschaftsjunioren Mittel-Lenne, ermöglicht die Stiftung den Erzieherinnen in Kindergärten regelmäßige Fortbildungen. Sie sind Voraussetzung, wenn man sich bei der Stiftung um die P la ket te b e we r b e n m ö c hte . Landrat Dr. Thomas Gemke als Schirmherr war auch bei der Verleihung anwesend, da es der erste Kindergarten in der Burgstadt ist, der ausgezeichnet wurde. J OHANNITER -K INDERTAGESEINRICHTUNG A LTROGGENRAHMEDE Das Prädikat „Pluspunkt Ernährung“ wurde am 10. April der Johanniter-Kindertageseinrichtung Altroggenrahmede verliehen. Die Einrichtung engagierte sich stark im Bereich „Kinderernährung“ und förderte den Obst- und Gemüseverzehr der Kleinen. S T . T HOMAS -M ORUS -K INDERGARTEN Anerkannter Bewegungskindergarten und nun auch „Mit dem Pluspunkt Ernährung“ Nach reiner Routine sahen die Tagesordnungspunkte der Sitzung des Jugendhilfeausschusses aus. Bis dann der Bürgermeister unter Punkt „Mitteilungen“ die Katze aus dem Sack ließ: Der St. Thomas-Morus-Kindergar- !46 ten im Mühlendorf wird im Sommer 2015 geschlossen. Als Gründe nannte Hollstein einerseits die rückläufige Kinderzahl. Während die Einrichtung 2011 noch zwei Gruppen hatte, besuchten in diesem Jahr nur noch 16 Kinder den Kindergarten am Hegenscheider Weg, erklärte Wiebke Neumann, die beim Kindergartenzweckverband des Bistums Essen für Kommunikation zuständig ist. Damit habe der Kindergarten eine Größe erreicht, mit der er sich nicht mehr wirtschaftlichen führen lasse. Hinzu komme, dass bei zwei Kindern feststehe, dass sie in Kürze abgemeldet würden, weil die Eltern wegziehen werden. Ein weiterer Grund seien anstehende Investitionen: Sowohl die Heizung als auch der Spielplatz müssten grundlegend saniert werden – es lohne sich einfach nicht mehr, den dafür erforderlichen sechsstelligen Bereich in das Gebäude zu stecken. Es gehört, weil es Teil der ehemaligen Schlichtwohnungen war, der Stadt. Für die Investitionen wäre aber der Zweckverband als Träger zuständig. Pfarrer Ulrich Schmalenbach berichtete dem Ausschuss am 18. September, dass der Zweckverband schon 2006 die Auffassung vertreten habe, dass eine der drei katholischen Einrichtungen in Altena geschlossen werden müsse. Erste Gespräche in diese Richtung habe es mit der Stadt schon Ende 2012 gegeben, ergänzte Hollstein – damals habe die Kirche sich aber „glücklicherweise“ umstimmen lassen, weil sonst die Kindergartenversorgung nicht mehr in vollem Umfang gewährleistet gewesen wäre. Auch als Ende 2013 erneute Schließungsabsichten bekundet wurden, habe die Stadtverwaltung auf ein weiteres Einlenken gehofft. Es sei aber nur erreicht worden, dass die Einrichtung nicht schon in diesem Sommer, sondern erst 2015 geschlossen werde. Einerseits seien die Gründe des Zweckverbands für ihn nachvollziehbar, sagte Hollstein den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses. Die Schließung führe auch „nicht zum Notstand“, die zehn Altenaer Kinder (vier weitere kommen aus Hemer und Nachrodt) könnten auf jeden Fall auch anderswo untergebracht werden. „Trotzdem hätten wir uns gewünscht, dort eine Dauerlösung schaffen zu können“, bedauerte der Verwaltungschef. Nach dem Nettenscheid wird das Mühlendorf damit der zweite Stadtteil ohne Kindergarten. Die Kinder, die im kommenden Jahr wechseln müssen, sollen in der „Wunscheinrichtung“ ihrer Eltern bevorzugt aufgenommen werden, sicherte die Stadt zu. II. S CHULEN B URGGYMNASIUM A LTENA Auch dieses Jahr bekam das Kollegium Zuwachs: Sabrina Bräunig, 28 (Mathematik & kath. Religion), Anna Brinker, 28 (Mathematik & Philosophie), Frauke Borscheid (Erdkunde & Sport) und Theresa Walther (Geschichte & Latein). Auf Initiative des Fördervereins bekam die Mittelstufe endlich einen eigenen Außen-Pausenbereich rund um den Neubau. Rund um die Schule wurden zwei Samstage lang geackert, geschraubt und gepinselt. Nach den Osterferien waren die Arbeiten abgeschlossen. Vom 6. bis zum 11. April fand der Schüleraustausch mit Schülern aus Péronne statt. 25 Schüler der siebten, achten und neunten Jahrgänge besuchten Frankreich. Am 2. Mai präsentierte Lehrer Willi Brauckmann auf dem Schulfest die Schulchronik „BGAnno“. Das 116 Seiten starke Magazin deckt die prägenden Ereignisse der letzten Dekade ab. Monatelang traf sich die Redaktion bei Brauckmann in Menden, um zu recherchieren, zu schreiben, Bilder zu bearbeiten und kopieren. Willi Brauckmann, Simon Jung, Georg Haweel und Lasse Latt als Kern-Gruppe setzen das Projekt fort, um BGAnno immer auf dem neusten Stand zu halten. !47 Am 14. Mai trat eine Gruppe des Burggymnasiums im Tagungszentrum MutterHaus in Düsseldorf-Kaiserswerth an, um den Titel „Beste Schülerfirma NRWs“ nach Altena zu holen. Die Gruppe um Lehrer Lars Pautsch und die Schülerin Vanessa Nöring erhofften sich, mit ihrer Geschäftsidee „braid style“ (Geflechts-Stil) und dem Obst-Büro zu punkten. Nur zehn Junior-Unternehmen hatten es in die Endausscheidung geschafft. Sie mussten vor Ort einen Messestand präsentieren, Vorträge halten, Bilanzen vorlegen und zeigen, was sie bisher geschäftlich auf die Beine gestellt haben. Sie holten den dritten Platz. Das Junior-Unternehmen „Braid Style“ des BGAs hatte sich aufgelöst. Dieser Beschluss wurde auf der Jahreshauptversammlung gefasst, der am 27. Juni stattfand. Aus einem Startkapital von 1 000 Euro machte die Gruppe am Ende die Summe 1 140 Euro. Die Geschäftsleitung stellte auf der Generalversammlung allen Anteilseignern frei, ob sie ihre Anteilscheine jetzt ausbezahlt oder als Spende weiter geben möchten. Dafür hatte man mehrheitlich die Aktion „home of good hope“ ausgesucht. Dabei handelt es sich um ein Projekt in Namibia, einer Deutschen Suppenküche vergleichbar. Diese karitative Einrichtung hatte Caroline Wübben vorgeschlagen. Die Lehrerin war in den vergangenen 30 Monaten als Pädagogin am BGA tätig und hat es jetzt verlassen. Alle Anteilseigner waren bereit, ihre Anteile zu spenden. Am letzten Schultag vor den Ferien überreichten die Vertreter von „Braid Style“ während der abschließenden Dienstbesprechung des BGAKollegiums Wübben einen Scheck in Höhe von 800 Euro, der noch durch Schulleiter Hans-Ulrich Holtkemper aufgerundet worden war. Wübben wird das Geld jetzt weiterleiten und den Kontakt zum BGA halten. Die Schüler des weißrussischen Gymnasiums besuchten erneut auf Initiative der Dahler die Stadt Altena. Mit dem Westfalenlied und der weißrussischen Nationalhymne besiegelten das Schulorchester des Gymnasiums Numero 3 aus Pinsk, die Jugendgruppe des Blasorchesters Altena und der Bläserkurs des BGA am 18. Mai beim Gemeinschaftskonzert in der Schützenhalle Dahle die deutsch-weißrussische Freundschaft. Im Beisein von Aleksei Zhbanov, Botschaftsrat der Republik Belarus, Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein und Hans-Ulrich Holtkemper ließen die jungen Musiker die Instrumente sprechen. Unter Leitung von Alexander Poljuchowitsch, der ein gutes Tempo vorDie Bläser aus dem fernen Osten konnten die Besucher des Konzerts bestens unterhalten. gab, zeigte sich die ungemein h e r vo r r a g e n d e L e i s t u n g d e r Schüler aus Pinsk. Mit einem Bus ging es gen Osten nach Weißrussland. Eine Gruppe vom Gymnasium besuchte die 130 000 Einwohner Stadt Pinsk, um die Vorbereitungen für einen Schüleraustausch einzuleiten. Im Fokus des Besuchs stand der Schulpartnerschaftsvertrag. Der Bürgermeister sicherte seine volle Unterstützung zu. Das Gymnasium Numero 2 ist DSD-Schule, vergibt das Deutsche Sprachdiplom beider Niveaus nach Kriterien der deutschen Kultusministerkonferenz. Die meisten Kinder haben ab der fünften Klasse Deutsch. In der Geschichte der Städtepartnerschaft Altena – Pinsk ist endlich am 20. Oktober ein neues Kapitel aufgeschlagen worden: Ein unmittelbarer Austausch zwischen dem Burggymnasium und dem Gymnasium Nummer 2 in der weißrus- !48 sischen Stadt kam in Gang. Der Bürgermeister begrüßte die Gäste vis à vis der Schule auf dem Oberdeck des Behördenparkhauses. Natürlich hatten die Schüler Geschenke im Gepäck: Für den Ratsvorsitzenden gab es einen Pirog, einen russischen Kuchen, der bei Besuchen oder für besondere Gäste gebacken wird. Dr. Andreas Hollstein revanchierte sich seinerseits mit einer Einladung in den Erlebnisaufzug und einer leckeren Tüte mit Burghards für jeden Pinsker Schüler. Der Baum der Partnerschaft sei recht alt, befand der Bürgermeister, „aber jetzt bekommt er frische Knospen. “Zu Gast waren 24 Schüler und die Lehrerinnen Galina Krewitskajya Die erste Gruppe aus Pinsk. und Tanja Melnikowitsch. 13 Schüler kamen aus Stufe 6 und führten am Freitagmorgen, den 24. Oktober und am Abend für alle ein Musical auf deutsch auf. 11 Schüler waren Oberstufenschüler und hatten als Projekt an der Erstellung einer Partnerschaftswand gearbeitet und am Freitag ihre Schule den Schülern der Stufen 8 und 9 vorgestellt. Die Gäste begleiteten am Vormittag ihre Gastgeber in den Unterricht. Da am Gymnasium Nummer 2 Deutsch ab Klasse 5 fünfstündig unterrichtet wird, ist Deutsch die Verständigungssprache. Die Gäste blieben eine Woche und fuhren am 25. Oktober wieder heimwärts. Der Besuch war nur möglich, da der Pädagogische Austauschdienst Bonn und die Stiftung West-Östliche Begegnungen Berlin die Begegnung förderten. „Sie haben zu unserer Freude jenseits der Antragsfristen Zuschüsse für Fahrtkosten und Programmgestaltung gewährt“, berichtete BGA-Lehrer Gregor Kertelge, der mit Julia Kramer die Leitung des Austausches übernommen hatte. Die Erneuerung des Ballauffangzaunes und die Verkleidung der mächtigen Stützmauer wurden in den Ferien vorangetrieben. Mehr als 80 000 Euro nahm die Stadt Altena als Schulträger in die Hand. So hatte eine Fachfirma nicht nur in aufwändiger Handarbeit die Bruchsteinverkleidung der Stützmauer abgeklopft, es sind auch Meter von Beton in das neue Stützkonstrukt geflossen. Die Management AG, das Angebot der heimischen Wirtschaft zur Berufsorientierung von Gymnasiasten, findet immer mehr Interesse. In diesem Schuljahr nahmen in Altena 41 Schülerinnen und Schüler der Klasse 11 vom Burggymnasium an dem von der Südwestfälischen Industrieund Handelskammer zu Hagen (SIHK) koordinierten Projekt teil. Zehn Unternehmen beteiligten sich in Altena in diesem Jahr an dem Projekt. Das Gymnasium hatte sich für das „Comenius-Projekt“ beworben, das den Schüleraustausch zwischen Schulen innerhalb Europas fördert. Thomas Linnemann und Reinhardt Koch betreuten in der Zeit vom 17. bis 28. September zusammen mit ihren Lehrerkollegen Danquole Bartuseviene, Rampen Verliehen, Minoaugas Olbutas und Rasa Jaunikiene vom Daukantas-Gymnasium in Vilnius die 24 aus Litauen. Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein führte zusammen mit 24 Schülern des BGA die litauischen Gäste durch die Burgstadt. !49 G RUNDSCHULE M ÜHLENDORF An der Grundschule überreichten Detlef Klinke und Monika Gansohr von der Volksbank im Märkischen Kreis am 16. Mai einen Scheck in Höhe von 1 000 Euro an den Schulleiter Wolfgang Wilbers. Der Betrag wurde für Projekte der Schule verwendet. F ÖRDERSCHULE AM D RESCHEIDER B ERG Am 28. Juni wurde die Schulleiterin Anna Christoforidis auf dem Sommerfest der Schule aus ihrem Amt verabschiedet. Seit 1998 war sie dort als Sonderschulpädagogin und später als Schulleiterin tätig. G RUNDSCHULE D AHLE Genau 1549 Mal umrundeten 107 Dahler Grundschüler vor einem Jahr den Sportplatz Lindscheid. Mit ihrem Sponsorenlauf legten sie den Grundstein für eine deutliche Aufwertung ihres Schulhofes. Für eine Aufstockung sorgte in den vergangenen Monaten der dortige Förderverein. Er sammelte nicht nur Geld (besonders spendabel zeigte sich die Volksbank), sondern animierte auch heimische Handwerker und Einzelhändler zu Sachspenden. Am Montag, dem 30. Juni präsentierte die Vereinsvorsitzende Caroline Ossenberg-Engels zusammen mit ihrem Vorstandskollegen Heiko Schäfer das Ergebnis all dieser Mühen. Mit gespendeter Farbe (Firma Gerdes) strichen die Eltern die Freitreppe der Schule an, Dachdecker Ribbert deckte eine Hütte auf dem Schulhof und die Firma Steinmann kümmerte sich um die Grünanlagen – schmuckes Beiwerk für die Spielgeräte, die natürlich im Mittelpunkt stehen. Ganz aufgeregt seien die Kinder gewesen, als die Geräte von Mitarbeitern des Baubetriebshofs aufgebaut wurden, wusste Ossenberg-Engels"zu berichten. Knapp 20.000 Euro hat der Förderverein in die Schulhofgestaltung gesteckt – „jetzt haben wir noch 100 Euro oder so auf dem Konto“, verriet Ossenberg-Engels. Sicher findet der Förderverein Mittel und Wege, dieses Kapital aufzustocken. Dann kann er vielleicht weitere Wünsche erfüllen, die die Kinder vor einem Jahr beim Sponsorenlauf niederschreiben durften. R EALSCHULE R AHMEDE /S EKUNDARSCHULE Die Realschule bekam während der Sommerferien einen neuen Biologieraum und einen Medienraum im Wert von 70 000 Euro eingerichtet. Auch wurden für die die neuen Siebenerjahrgänge Klassenräume hergerichtet. G RUNDSCHULE B REITENHAGEN Bei ihrem Sponsorenlauf vor den Sommerferien erliefen die Kinder insgesamt 6 680,90 Euro. Die Hälfte des Erlöses ging an das Kinderhospiz in Olpe. Die andere Hälfte blieb in der Schule. Die zweite Hälfte benutzte die Schule zur Finanzierung ihrer Miniphänomenta. Hierbei handelt es sich um einfache Experimente für Schulflur, Pausenhalle und Klassenzimmer. Die Kinder entdecken spielerisch an den verschiedenen Experimentierstationen naturwissenschaftliche Phänomene. Am 18. November hat im Rahmen der letzten Vorstandssitzung 2014 des Fördervereins der Grundschule am Breitenhagen der Vorstand aufgrund des Schulwechsels ihrer Kinder im letzten Sommer fast komplett gewechselt. Sabine Schmoll-Folz wurde neue Vorsitzende. !50 VI. KRANKENHAUS, ALTENHEIME & ÄRZTE I. S T . V INZENZ -H OSPITAL MRSA-B EKÄMPFUNG Die Vertreter aller elf Krankenhäuser aus dem Märkischen Kreis erhielten im Lüdenscheider Kreishaus ihre Zertifizierungs-Urkunden. Sie hatten sich im Zusammenhang mit MRSA-Erregern einer eingehenden Prüfung des Fachdienstes Gesundheitsschutz und Umweltmedizin unterzogen. Die Arbeit habe sich gelohnt. „Wir hatten in diesem Jahr noch keinen einzigen neuen Fall, bei dem sich ein Patient im Krankenhaus an MRSA-Erregern angesteckt hat“, freute sich Landrat Thomas Gemke vor den Vertretern der Krankenhäuser. Er meinte den MRSA-Erreger – „Methicillin resistenten Staphyllokokkus aureus“. Erreger, die gegen Antibiotika Resistenzen entwickelt haben. „Damit haben wir einen riesigen Schritt nach vorne gemacht.“ Das im Jahr 2006 gegründete „MRE-net MK“, in dem auch die Krankenhäuser aus der Region aktiv sind, habe sich bewährt. Unter Moderation des Fachdienstes Gesundheitsschutz und Umweltmedizin haben die Beteiligten Verfahrensstandards zur Verhinderung der Ausbreitung resistenter Erreger erarbeitet. Diese Standards sollen gleiche Herangehensweisen in den Einrichtungen des Gesundheitswesens sicherstellen, die Kommunikation der Akteure untereinander und die Situation der betroffenen Patienten verbessern. In 31 Sitzungen haben die Teilnehmer des Netzwerkes Standards erarbeitet, die nach erfolgreicher praktischer Erprobung in den Einrichtungen etabliert wurden. Die Standards sind im Internet auf der Netzwerkseite der Homepage des Märkischen Kreises (www.maerkischer-kreis.de) veröffentlicht und für alle interessierten Akteure im Gesundheitswesen abrufbar. In den letzten Monaten haben sich die Krankenhäuser zusätzlich zur kontinuierlichen Mitarbeit im MRE-net MK einer eingehenden Überprüfung durch Mitarbeiterinnen des Fachdienstes Gesundheitsschutz und Umweltmedizin unterzogen. Alle teilnehmenden Häuser haben die strengen Zertifizierungskriterien erfüllt. Laut Statistik des Fachdienstes Gesundheitsschutz und Umweltmedizin wurden im Märkischen Kreis in diesem Jahr elf Fälle von MRSA-Erregern im Körper von Patienten nachgewiesen. Im selben Zeitraum des vergangenen Jahres waren es 15. „Alle Patienten kamen bereits mit dem Erreger im Körper ins Krankenhaus, keiner hat sich dort infiziert“, so Fachdienstleiterin Magdalena Knipp. Und das soll möglichst auch so bleiben. A NÄSTHESIE Drei Anästhesisten haben" im St. Vinzenz-Krankenhaus ihren Dienst angetreten – damit verfügt man an der Bornstraße nach längerer Abstinenz wieder über eine eigene Abteilung für Anästhesiologie. Über 1 000 Operationen pro Jahr fallen im St. Vinzenz-Krankenhaus an. Bisher wurden sie von externen Anästhesisten begleitet, jetzt hat St. Vinzenz dafür wieder eigene Fachleute. Chef des Teams ist Dr. Matthias Giesel aus Dortmund, der über interessante Zusatzqualifikationen verfügt. Er ist als Kinderanästhesist Fachmann für die kleinen Patienten der Belegärzte und zudem Taucherarzt. Außerdem hat er Fortbildungen in den Bereichen Reise- und Tropenmedizin, sowie Berg- und Alpinmedizin, absolviert. Hauptsächlich befassen sich die drei neuen Ärz!51 te natürlich mit den klassischen Aufgaben von Anästhesisten. Dazu gehört weit mehr als die Arbeit im OP: Dr. Giesel und seine Mitarbeiter betreuen auf der Intensivstation die Patienten der Chirurgie und beraten, wenn nötig, die Internisten zum Beispiel in Fragen der Beatmungstherapie. Alle drei haben eine Zusatzqualifikation als Notarzt, können also das Notarzteinsatzfahrzeug der Feuer- und Rettungswache besetzen. Nerven- und Gefäßpunktionen führen sie aufgrund ihrer Ausbildung mit dem Einsatz von Ultraschall und damit schonender als bisher durch. Mit Methoden der Regionalanästhesie gehen sie gegen punktuelle Schmerzen vor, die Patienten beispielsweise nach größeren Operationen haben können. „Ingesamt eine deutliche Ausweitung unseres Angebotes und damit eine Bereicherung für das ganze St. Vinzenz-Krankenhaus“, sagte Wiese am 10. Juli und verriet, dass es Überlegungen zu einem weiteren, zusätzlichen Angebot gebe. Der vierte Anästhesist fürs Krankenhaus, Dr. David Jung, kam am 1. Oktober nach Altena. G ESCHÄFTSFÜHRUNG Die deutsche Klinikunion hat in aller Stille die Geschäftsführung des St. Vinzenz-Krankenhauses ausgewechselt. Dr. Hans-Christian Vatteroth schied im August aus. Sein Nachfolger wurde der Jurist Hauke Schild. II. P FLEGEHEIME K OHLBERGHAUS Torsten Severing legte seine Stelle als Leiter des Kohlberghauses Mitte September nieder. Michael Voß übernahm die Stelle. Seit elf Jahren war er bereits im Kohlberghaus tätig. 25 J AHRE E LLEN -S CHEUNER -H AUS Anzugträger und ehrenamtliche Helfer, Angehörige und Besucher mischten sich am Sonntag, den 28. September im Ellen-Scheuner-Haus mit jenen, denen die Jubiläumsfeier vor allem galt: Den Bewohnern und den Mitarbeitern des Hauses, die dazu beigetragen hatten, dass die 25-jährige Geschichte der Senioreneinrichtung zu einer Erfolgsgeschichte wurde. „Nicht nur im Herzen der Stadt, sondern auch mit Herz wird hier gepflegt“, lobte Ralf Lohscheller, Gesch ä f tsbereichsleiter bei der Perthes-Altenhilfe Süd. Er hob besonders die Spezialisierung im Hinblick auf das Thema „Demenz“, hervor, dazu die Anstrengungen des Hauses, durch Ausbildung dem erwarteten Fachkräftemangel zu begegnen. Applaus gab es für die Besucher im Foyer des Ellen-Scheuner-Hauses Bewertungen des Medizinischen !52 Dienstes, der dem Haus in den vergangenen drei Jahren immer die Bestnote Eins verlieh. Neben Lokalpolitikern konnte Ralf Lohscheller auch die beiden Bundestagsabgeordneten Christel Voßbeck-Kayser und Dagmar Freitag begrüßen. Letztere warb für die von Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein gescholtenen gesetzlichen Regelungen im Bereich der Altenpflege: „Das sind nicht nur politische Entscheidungen. Die Frage, wie man in unserem Land menschenwürdig alt werden kann, geht alle an.“ Der Bürgermeister hatte zuvor kritisiert, dass „Gesetze immer mehr an der Arbeitswirklichkeit von Menschen vorbeigehen“. Pfarrer Dr. Dietmar Kehlbreier betonte das lebendige Miteinander von Kirchengemeinde und Ellen-Scheuner-Haus, das „ein weiterer kirchlicher Ort“ sei. „Wo gibt es sonst in Altena einen Ort, an dem so viel Lebenserfahrung zusammenkommt?“ Der Bürgermeister lobte das ehrenamtliche Engagement derer, „die mal mit einem Rolli rausfahren“ – oder sich in anderer Weise dafür einsetzen, dass die Bewohner nicht nur mitten in der Stadt, sondern mitten im Leben sind. „Wir sind so froh und dankbar, dass wir Sie haben“ richtete sich auch Einrichtungsleiterin Christa van der Beck direkt an die ehrenamtlichen Helfer. Sie lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus, dankte ihren Mitarbeitern und hob abschließend eine Abteilung besonders hervor: Wer der Einladung zum leckeren Mittagessen folgte, konnte in den Dank an die Hauswirtschaftlerinnen uneingeschränkt einstimmen. III. Ä RZTE V ERSORGUNG Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KV) gab den Versorgungsgrad von Hausärzten in Altena mit 73,3 Prozent an und sprach deshalb von einer Unterversorgung. Vier neue Ärzte waren nach Ansicht der KV erforderlich. Die Situation war so ernst, dass einschneidende Beschlüsse gefasst wurden. Aufgabe der KV ist es auch, die ärztliche Versorgung in der Fläche sicherzustellen. Sie kooperiert dabei mit einem Landesausschuss, dem neben Ärztevertretern auch Delegierte der Krankenkassen angehören. Dieses Gremium beschäftigte sich mit der ärztlichen Versorgung im Märkischen Kreis und beschloss eine Reihe von Maßnahmen, die Altena helfen sollen. Dazu gehörte, dass Lüdenscheid „Sperrgebiet“ wird. Das bedeutete: Bis Sommer 2016 werden dort keine zusätzlichen Hausärzte mehr zugelassen. Gleiches gilt für Halver, Schalksmühle und Herscheid. Auch im Bereich Iserlohn sollen bis auf weiteres keine weiteren Kassenzulassungen für Hausärzte mehr vergeben werden. Damit führte für Hausärzte, die sich im Kreis niederlassen wollen, an Altena kaum noch ein Weg vorbei. Sie sollten zudem mit lukrativen finanziellen Hilfen angelockt werden. Zuschüsse für Räume, Personal und Einrichtung, Mietdarlehen oder Umsatzgarantien – es gab verschiedene Möglichkeiten, den Niederlassungswilligen unter die Arme zu greifen, sagte Christopher Schneider, Pressesprecher der KV Westfalen Lippe, im Gespräch mit den Lüdenscheider Nachrichten. U ROLOGIE Dr. Fritz Kuhl aus Bochum übernahm am 1. Juli die Praxis von Dr. Ömer Derbeder. Der Urologe übernahm die vollständige Einrichtung in der Kirchstraße. Er setzt in einigen Bereichen auf neue Methoden, wie flexible Endoskopie oder ultraschallgesteuerte Gewebeentnahme. !53 H ALS -, N ASEN UND O HREN Dr. med. Heino Davids und Matthias Rüth gründeten zusammen eine Gemeinschaftspraxis für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde. Z ÄHNE Kieferorthopädin Dr. Enke Reining ist mit ihren Mitarbeitern ins erste Obergeschoss der ehemaligen Kraus & Opitz-Versicherung an der Lüdenscheider Straße 4 am 1. Oktober gezogen. Im Untergeschoss befand sich ab dem 29. September das Werkarztzentrum Mittel-Lenne e. V.. !54 VII. ÖFFENTLICHE VERWALTUNG I. S TADT - UND K REISVERWALTUNG R EGELSTUNDENSATZ Der den Ratsmitgliedern zustehende Regelstundensatz wurde am 23. Juni auf 8,50 Euro angehoben. K REISHAUS Auf der Rückseite der Kreishäuser an der Bismarckstraße wurden im Juli bis September die Decken zu den darunter liegenden Räumen erneuert. Die tragenden Stahlelemente waren völlig verrostet und die Zwischendecke bestand nur aus altem Aschenbeton. Die Hemeraner Baufirma war damit beschäftigt die 250 Quadratmeter große Decke auszutauschen. Die Kosten betrugen rund 400 000 Euro. W-L AN Der Ratssaal sowie die Besprechungsräume des Altenaer Rathauses wurden mit modernen WLan-Sendern ausgestattet. Das eingerichtete Drahtlosnetzwerk ist aber nicht dafür da, im gesamten Rathaus lückenlos empfangen zu sein. Nur für größere Räume ist dies der Fall. II. R ATSANGELEGENHEITEN G RUND - UND G EWERBESTEUER Am 7. März lud der Bürgermeister zu einer interfraktionellen Sitzung ein. Dabei ging es um die Stadtfinanzen und den Stärkungspakt. Bis Dienstag, den 11. März sollte die Stadt sich bereit erklärt haben, das Haushaltsdefizit durch die Anhebung von Grund- und Gewerbesteuern zu reduzieren. Dies lehnte der Rat ab. H AUSHALTSSPERRE Nachdem der Sparkommissar seine Arbeit in Altena beendet hatte, gingen die Sparmaßnahmen weiter. Kämmerer Stefan Kemper hatte eine sofortige zehnprozentige Haushaltssperre verhängt. In Altena durfte also nicht mehr so viel Geld ausgegeben werden wie ursprünglich geplant. Die !55 entsprechenden Ressortleiter mussten sich überlegen, wie sie in ihrem Bereich jeweils zehn Prozent weniger Geld ausgaben. Die Haushaltsperre galt bis zum Ende des Jahres. Von der Haushaltsperre waren Mittel in einem Gesamtumfang von 5,2 Millionen Euro betroffen. Zusätzliches Geld durch die Steuererhöhungen des Sparkommissars fließt erst nächstes Jahr in die Stadtkassen. B AUHÖFE Die Zusammenlegung der Bauhöfe von Altena und Nachrodt-Wiblingwerde wurde am 1. September beschlossen. Neben dem Altenaer Rat stimmte auch der parallel tagende von Nachrodt für den Abschluss der entsprechenden Vereinbarung. S TEUERERHÖHUNG Wie geht die Kommunalpolitik mit den vom Sparkommissar angeordneten Steuererhöhungen um? Diese Frage wurde am 1. Dezember im Rat beantwortet. Dem Diktat von Paul Köhler beugten sich nur SPD und der Bürgermeister. Weil sich CDU und Grüne enthielten, bekam die Hebesatzsatzung trotzdem die nötige Mehrheit. Die Linken und Ulrich Biroth (SDA) stimmten mit Nein. Bernhard Diel (FDP) war krank und nahm an der Ratssitzung nicht teil. Die Intentionen von Hollstein und der SPD waren ganz unterschiedlich. Vor der Abstimmung gab der Bürgermeister die Gründe für seine Stimmabgabe zu Protokoll. Nach wie vor halte er die Steuererhöhung für „politisch absolut unsinnig“, erklärte Hollstein. Allerdings habe er als Bürgermeister Beschlüsse des Rates umzusetzen. Da der Sparkommissar bei seiner Sitzung im Mai juristisch betrachtet an die Stelle des Kommunalparlamentes getreten sei, habe er als an Recht und Gesetz gebundener Beamter jetzt keine andere Wahl, als der Hebesatzsatzung zuzustimmen. „Unumgänglich“ sei die Erhöhung der Gewerbesteuer und der Grundsteuer, argumentierte SPD-Fraktionsvorsitzender Lutz Vormann. Er räumte ein, dass angesichts der sich abschwächenden Konjunktur der Zeitpunkt für den Anstieg der Gewerbesteuer von jetzt 435 auf 480 Punkte im Jahr 2016 „sehr ungünstig“ sei. Die Grundsteuer wird von jetzt 500 Punkten auf 776 im Jahr 2015 steigen, für 2016 sieht die Hebesatzsatzung eine weitere Erhöhung auf dann 910 Punkte vor. „Wo und wann ist das Ende der Steuererhöhungen erreicht?“ fragte Vormann angesichts der anhaltend ungünstigen Finanzlage der Stadt. Keinesfalls dürfe die Steuerstellschraube zum Allheilmittel werden. „Eine erneute Am 1. September wurden Ratsmitglieder, die nach der Erhöhung werden wir nicht mit16. Legislaturperiode ausschieden, verabschiedet. Hier überreichte Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein Wolfgang Wilbers eine Urkunde. tragen, da die hieraus resultierenden Folgen für den Wirtschaftsstandort Altena sowie für die Hauseigentümer absehbar sind und nicht aufgefangen werden können“, kündigte er an. Nicht nur die Hauseigentümer hätten unter der Steuererhöhung zu leiden, betonte CDU-Sprecher Uwe Scholz. Sie treffe auch die Mieter, weil die Mehrbelastung auf die Nebenkosten umgelegt werden könne. Mancher Rentner werde als Bewohner einer einfa- !56 chen Baugesellschaftswohnung vielleicht mehr unter der zusätzlichen Belastung leiden als ein Hauseigentümer, weil er das Geld einfach nicht habe. Sache des Landes sei es, für eine angemessene Finanzausstattung der Kreise und Kommunen zu sorgen, betonte Scholz. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern werde NRW dieser Aufgabe nicht gerecht. Weitere Mehrbelastungen der Bürger kämen für die CDU, wenn überhaupt, nur dann in Frage, wenn „das Land seine Hausaufgaben endlich gemacht und uns mit den notwendigen Finanzmitteln ausgestattet hat“. Scholz bedauerte, dass die SPD diese bis dahin von allen Fraktionen getragene Haltung im Kommunalwahlkampf aufgegeben habe. Er erinnerte daran, dass ihr Bürgermeisterkandidat Christian Gosch bei einer Diskussion im Lutherhaus gesagt hatte, Steuererhöhungen hätten schon viel eher erfolgen müssen. Die Diskussion über die Hebesatzsatzung war in die Verabschiedung des Haushaltsplans eingebettet. Diese Abstimmung ergab dann ein völlig anderes Bild: Die SPD lehnte gemeinsam mit Linken und Ulrich Biroth (SDA) ab und begründete das unter anderem mit der spätestens für 2016 geplanten Schließung des Lehrschwimmbeckens am Breitenhagen. CDU und Grüne stimmten für den Etat – „zähneknirschend“, wie Scholz für die Mehrheitsfraktion erklärte. Zu befürchten sei nämlich, dass „wir gerade mal am unteren Ende der Fahnenstange sind, was die Belastung der Bürger angeht“. III. A USSCHÜSSE H AUPT - BZW . F INANZAUSSCHUSS Der Hauptausschuss, gleichzeitig auch Finanzausschuss, wurde am 1. September auf 18 Sitze vergrößert, damit auch die fraktionslosen Ratsmitglieder Bernhard Diel (FDP) und Ulrich Biroth (SDA) einen Sitz und eine Stimme haben. Abgesehen davon sind sie in keinem anderen Ausschuss vertreten. A LLGEMEINES Die Zusammensetzung der Ausschüsse stand am 1. September fest. Für Planen und Bauen zeichnete der Ausschuss für Stadtentwicklung verantwortlich. Er bestand aus 14 Mitgliedern. Ebenfalls 14 Sitze hatte der Ausschuss für Schule, Sport und Kultur. Für Bauhof, Abwasserwerk und den Bäderbetrieb ist der Betriebsausschuss zuständig. Er bestand aus 11 Sitzen. Der Ausschuss für Soziales, Generationen und Familie hat 14 Mitglieder. S CHULEN Der Ausschuss für Schule, Sport und Kultur hat in seiner Sitzung, am 17. November, nicht nur den Etat beraten, sondern sich vor allem auch Gedanken über die zukünftige Schullandschaft gemacht. Er traf Entscheidungen sowohl zur Haupt- als auch zur Förderschule. Letztere wird im Sommer nächsten Jahres aus der Trägerschaft der Stadt entlassen, um dann als Teil einer Verbundschule unter der Regie des Märkischen Kreises weitergeführt zu werden. Heißt also: Es wird in Altena auch weiterhin eine Schule geben, in der Schüler mit besonderen Problemstellungen speziell gefördert werden. Von „großer Erleichterung“ unter Eltern, Lehrern und den älteren Schülern sprach die kommissarische Schulleiterin Ilse Clever. Die Entscheidung zur Abgabe der Förderschule an den Kreis fiel ebenso einstimmig wie die, die Hauptschule im kommenden Schuljahr noch fortzuführen. Von einer „Notlösung“ sprach in diesem Zusammenhang der zuständige Schulrat Winfried Becker. Es sei eigentlich nicht möglich, mit den dann noch vorhan!57 denen Lehrern den gesamten Fächerkanon abzudecken. Schule und Schulaufsicht würden alles in ihrer Macht stehende tun, um trotzdem eine gute Ausbildung der Schüler zu ermöglichen, versprach er. J UGENDHILFEAUSSCHUSS Am Mittwoch, 18. Juni fand eine letzte Sitzung des Jugendhilfeausschusses statt, noch einmal in der Zusammensetzung der vergangenen Ratsperiode. Weil der Landtag NRW das Kinderbildungsgesetz (KiBiZ) geändert hat, durften sich bereits zum 1. August die Einrichtungen Zwergenburg, Johanniter-Unfallhilfe, und Rahmede (ev. Kirchengemeinde), über Sonderzuwendungen von je 25 000 Euro freuen. Die Landesförderung läuft insgesamt über drei Jahre. Diese Einrichtungen stufte die Verwaltung als so genannte plusKita-Einrichtungen ein. Es geht im Detail um die Verbesserung von Bildungschancen und Bildungsgerechtigkeit (der Gesetzgeber spricht von erschwerten Erziehungs-Bedingungen) in sozialen Brennpunkten mit einem deutlich erhöhten Förderbedarf der zu betreuenden Kinder. Damit können ab sofort die dafür notwendigen personellen Voraussetzungen geschaffen werden. Für fünf Sprachförderkitas erhält die Stadt noch einmal 20#000 Euro. Der Ausschuss folgte am 18. Juni einstimmig dem Verwaltungsvorschlag, dem Zauberland (ehemals Regenbogen), Arbeiterwohlfahrt, Knerling (ev. Kirchengemeinde), St. Katharina und St. Matthäus (kath. Zweckverband) je 5000 Euro/Jahr über drei Jahre zuzugestehen. Grundlage waren unter anderem die Ergebnisse der Delfin-4-Testungen. Fachkräfte müssen hier regelmäßig auf Schulungen geschickt werden. Ein weiteres Auswahl-Kriterium war die Anzahl der Familien, in denen vorrangig nicht deutsch gesprochen wird. Der Jugendhilfeausschuss beschloss, dass 2015 mehr als sechs Millionen Euro für die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe ausgegeben wird. H AUSHALT Am Montag, den 10. November begannen die Haushaltsplanberatungen in den Fachausschüssen – sie standen unter einem schlechten Stern. Stadtkämmerer Stefan Kemper hatte den Fraktionen nämlich mitteilen müssen, dass sich wichtige Eckdaten verändert haben. Das Defizit für das laufende Jahr fällt um gut eine Million Euro höher als erwartet aus. Das ergab sich aus dem Entwurf einer Rechtsverordnung, in der das Land die sogenannten Schlüsselzahlen für die Kommunen neu festlegte. Sie bilden bis einschließlich 2017 die Grundlage dafür, nach welchen Kriterien die Gemeindeanteile insbesondere an der Einkommens- und der Umsatzsteuer berechnet werden. Diese Neufestlegung führt für Altena zu „dramatischen Verwerfungen“ (O-Ton Stefan Kemper), weil hier die Steuerkraft so stark gesunken ist wie in keiner anderen NRW-Kommune. Die Gründe dafür sah der Kämmerer beim Konjunktureinbruch im Jahr 2010 in Kombination mit dem Einwohnerrückgang. Der kommunale Anteil an der Einkommenssteuer geht deshalb im Jahr 2015 um rund 900 000 Euro zurück, bei der Umsatzsteuer fehlen 103 000 Euro – Rückgänge, die der Kämmerer in den Etatentwurf einpflegen musste, wie die Kommunalaufsicht ihm inzwischen mitteilte. Dessen Defizit steigt damit auf 3,25 Mio. Euro. 2016 sieht es etwas besser aus, weil die Einbußen dann über den kommunalen Finanzausgleich zumindest teilweise aufgefangen werden. In seiner Finanzplanung ging Kemper bisher davon aus, dass in diesem Jahr ein Überschuss von 1,37 Mio. Euro erwirtschaftet werden könnte. Diesen Wert reduzierte er inzwischen kräftig nach unten, und zwar auf 109 000 Euro. „Damit ist das Ziel des Haushaltsausgleichs im Zieljahr 2016 nach derzeitiger Einschätzung möglich, aber aufgrund des sehr engen Spielraums gefährdet“, bilanzierte der Kämmerer in seinem Schreiben an die Ratsfraktionen. Erschreckend ist die Entwicklung nach Ansicht von Kemper vor allem deshalb, weil die zu verteilende Masse wegen der guten konjunkturellen Lage landesweit um gut 400 Mio. Euro gestiegen war, Altena aber trotzdem weniger Geld bekam als im Vorjahr. Wenig tröstlich war, dass es den anderen Städten im Märkischen Kreis nur unwesentlich besser geht: Sie verloren alle, und zwar !58 insgesamt knapp zehn Mio. Euro. Neben Altena mussten Werdohl, Kierspe und Halver besonders hohe Einbußen verkraften. !59 VIII. POLITIK I. P ARTEIEN FDP Die Liberalen wählten am 19. Februar im Rahmen des Ortsparteitages im Haus Mayweg ihren neuen Vorstand. Bernhard Diehl blieb Vorsitzender und Wilhelm Kilsch Stellvertreter. Neue Schatzmeisterin wurde Martina Stenger. Auch wurden die Direktkandidaten für die Kommunalwahl aufgestellt. CDU Am 26. Februar stellte die CDU ihre 16 Wahlkreiskandidaten und deren Vertreter. Fast vier Dutzend Parteimitglieder besuchten die Mitgliederversammlung der CDU am 30. September im „Hotel am Markt“. Neben dem Jahresbericht der CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Christel Voßbeck-Kayser und dem Geschäftsbericht von Schatzmeister Frank Waßmuth war der Vortrag von Hubertus Winterberg, designierter Geschäftsführer der Südwestfalen-Agentur, ein Themenschwerpunkt. SPD Am 13. Februar wurde die Reserveliste verabschiedet. Lutz Vormann stand dort auf Platz eins. Er zielte auf das Amt des Landrats. Lutz Vormann wurde am 16. Juni einstimmig zum Vorsitzenden der SPD-Ratsfraktion gewählt. SDA Die Wählergemeinschaft der Sozialen und demokratischen Alternative hat als erste Partei 2014 ihre Kandidaten für die Kommunalwahl aufgestellt. In allen 16 Wahlbezirken war ein Bewerber angetreten. Auch die Reserveliste stand. Die Gruppe um die Gründer Ulrich Biroth und Yakup Tekin trafen sich am 5. Februar im Haus Lennestein. Blick in die Versammlung der SDA im Lennestein. D IE L INKE Am 4. März verkündete Marcus Glock, dass er nicht als Bürgermeisterkandidat kandidieren werde. Am 6. März stellte die Partei ihre Kandidaten auf. !60 B ÜNDNIS 90/D IE G RÜNEN Am 5. März stellten die Grünen ihre Wahlkreiskandidaten auf. !61 IX. ENTSORGUNG & VERSORGUNG I. S TADTWERKE B AUMAßNAHMEN Insgesamt vier Baumaßnahmen waren ab dem 19. März geplant. Die erste erfolgte am Lerchenweg/Ecke Breitenhagener Weg. Dort wurde eine kleine Baumaßnahme durchgeführt, die nach ca. fünf Tagen abgeschlossen war. Die zweite wurde zwischen dem Sitz der Stadtwerke und dem Markaner ausgeführt. Zusammen mit Enervie wurde eine Leitung erneuert sowie eine alte Vorkriegsleitung außer Betrieb genommen. Eine weitere kurze Baumaßnahme fand ab Mai an der Ihmerter Straße statt. Hier wurde ebenfalls über den Gehweg durch eine bereits bestehende Leitung eine kleinere geschoben. Die mit Abstand größte Baustelle befand sich ab Ende Mai/ Anfang Juni in der Rahmedestraße auf Höhe des Pauluswegs. Gemeinsam mit Enervie wurden Gas- und Wasserleitungen erneuert. Die Stadtwerke investierten in 2014 rund 1,3 Mio. in die Erneuerung des Gas- und Wassernetzes. E RHÖHTE M ANGANWERTE IM W ASSERWERK Marc Bunse stellte den Mitgliedern des Rates der Stadt Altena am Montag, 27. Oktober, das Ende des „Notbetriebs“ im Wasserwerk in Aussicht. Der Geschäftsführer der Stadtwerke informierte über die Maßnahmen, die das Unternehmen nach Bekanntwerden der erhöhten Manganwerte im Wasser der Fuelbecker Talsperre unternommen hatte. Die Revision der Filteranlagen war planmäßig abgeschlossen worden, seit dem 27. Ralf Berlet mit dem Sand, der in die großen Filterkessel der Oktober lief wieder Wasser Trinkwasseraufbereitungsanlage gefüllt wurde. durch die Filterschichten. Damit begann eine umfangreiche Messreihe, die mindestens eine weitere Woche in Anspruch genommen hatte. Die dabei ermittelten Werte ließen es zu, das die Anlage am 10. November wieder ans Netz gehen konnte. Ab dann musste kein Wasser von den Stadtwerken Iserlohn mehr zugekauft werden. Gekostet hatte die Aktion nach Bunses ersten Schätzungen einen niedrigen sechsstelligen Betrag. Auf Nachfrage von Andreas Michel (Die Linke) sagte er, eine Erhöhung des Wasserpreises sei nicht geplant. Das werde aber zur Folge haben, dass der Gewinn des Unternehmens für 2014 ge!62 schmälert sei. Mit Schadensersatzansprüchen rechnete Bunse nicht. Die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Trinkwasserversorgung sehen zum einen eine Haftung nur bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit vor. Zum anderen haben die Stadtwerke Kunden, die über verfärbte Wäsche klagten, mit Zitronensäure versorgt. Seines Wissens habe das erneute Waschen mit diesem Mittel die Wäsche in allen Fällen wieder entfärbt, sagte der Stadtwerkechef. Erneut dementierte Bunse, dass es einen Zusammenhang mit der Ausbringung von Gülle im Raum Rosmart geben könnte. Schon als die Stadtwerke davon erstmals Kenntnis erhalten hätten, seien gezielte Messungen in der Zuläufen der Talsperre vorgenommen werden. Es habe zu keinem Zeitpunkt erhöhte Werte zum Beispiel von Nitrat, Nitrit oder gar Kolibakterien gegeben, was bei einem Gülleeintrag zu erwarten gewesen wäre. " !63 X. POLIZEI, FEUERWEHR & JUSTIZ I. P OLIZEI N EUJAHR Zwischen dem 30. Dezember 2013 und dem 2. Januar 2014 gab es insgesamt vier Einbrüche. Der Haupteingang der Sauerlandhalle wurde aufgebrochen. Im Gebäude selbst wurden dann noch fünf weitere Türen aufgebrochen. Der Sachschaden belief sich auf rund 2 000 Euro. Im gleichen Zeitraum waren unbekannte Personen auf unbekannte Art auf das Gelände einer metallverarbeitenden Firma an der Westiger Straße gelangt. Dort öffneten sie einen abgestellten und gesicherten Container. Aus ihm wurden Hartmetallkerne im Wert von mehreren tausend Euro entwendet. Ebenfalls in diesem Zeitraum versuchten Einbrecher die Eingangstür eines Bürokomplexes an der Kirchstraße aufzuhebeln. Der Sachschaden betrug 250 Euro. Zwischen Silvester und dem frühen Morgen des 2. Januars wurde eine Fluchttür an der Westiger Straße aufgebrochen. Dort wurden Elektroartikel im Wert von mehreren tausend Euro entwendet. Der angerichtete Sachschaden wurde von der Polizei mit rund 500 Euro angegeben. II. F EUERWEHR B RAND IN DER T HOMÉESTRAßE Um 20:15 gingen die ersten Notrufe bei der ersten Kreisleitstelle ein, worauf zwei Fahrzeuge zur Thoméestraße geschickt wurden. Die übrigen Einheiten gingen am Langen Kamp in Stellung. Um die Drehleiter einsetzten zu können, mussten die Halter der dort parkenden Fahrzeuge ihre Autos wegfahren und ein Baum gefällt werden. Mit Wasser aus einem Hydranten und dem Tanklöschfahrzeug gingen Feuerwehrleute von innen und außen gegen das Feuer vor. Bis 4 Uhr morgens dauerten am 23. Januar die Löscharbeiten am Haus Thoméestraße 40. Die Brandwache musste den ganzen Tag noch kleine Brandnester ablöschen. Die Außenmauern standen, das Gebäudeinnere war aber weitgehend zerstört. Polizei-Pressesprecher Dietmar Boronowsky sagte auf Anfrage, dass das Feuer, welches im Haus des Niederländers Gerard Raaimakers wütete, durch einen technischen Defekt entbrannt sei. !64 Der Einsatz in der Thoméestraße bei Nacht J AHRESDIENSTBESPRECHUNG Am 8. Februar fand die Jahresdienstbesprechung statt. Dort wurde das Einstiegsalter auf zehn Jahre hinab gesenkt, um den Jüngeren die Feuerwehr näher zu bringen. Es wurde ein neues Ausbildungsprogramm verkündet, auch kann man jetzt mit 15 Jahren eine Ausbildung zum Brandschutzerzieher absolvieren. Mit 17 gibt es ab dato die Möglichkeit direkt in den Löschgruppen auf den aktiven Dienst vorbereitet zu werden. Zudem bekamen die Wehrmänner ihre neuen hochmodernen Schutzkleidungen, der Digitalfunk wurde eingeführt und es wurde vieles digitalisiert. Reden hielten u. a. Stadtbrandinspektor Alexander Grass, Kämmerer Stefan Kemper und Polizeichef Andreas Schober. S TROMAUSFALL Ein Unglück kommt selten allein. Zum stadtweiten Stromausfall gab es am 4. April noch einen LKW-Brand, einen Motorrad-Unfall, Funkstille auf vielen Geräten und im ebenfalls betroffenen Nachrodt-Eilerde einen Waldbrand. Enervie-Sprecher Andreas Köster berichtete, dass der Ausgangspunkt eine so genannte Ortsnetztstation gewesen sei, die auf 10-Kilovolt-Ebene arbeitet. Von dort habe der Fehler zurückgewirkt auf das 110-Kv-Umspannwerk im Kleff. Durch interne Störungsüberwachung sei in der Leitwarte in Hagen-Garenfeld gleich um 17.12 Uhr klar gewesen, „dass im Umspannwerk Altena etwas nicht stimmt.“ Daraufhin sei von der Bereitschaft ein Mitarbeiter aus Garenfeld und ein weiterer aus Schwerte in Marsch gesetzt worden. Die mark-E-Kräfte seien dann zeitgleich mit der Feuerwehr im Kleff eingetroffen. Erst nach mehr als vier Stunden war der Schaden dann behoben. Hier ein paar Beispiele des Ausnahmezustands: > Ein Herzpatient aus der Lennestraße musste mit Notbatterien versorgt werden, weil sein netzabhängiges Gerät nur noch eine begrenzte Laufzeit hatte. > In diversen Aufzugsschächten saßen Personen fest. Es konnten alle befreit werden. > Das DRK konnte die schweren Rolltore der Garage nicht von Hand bewegen, die Helferautos waren blockiert. > Die Wehr sorgte schnell dafür, dass das St. Vinzenz Krankenhaus recht zügig wieder „am Netz“ war, und zwar über das Umspannwerk Elverlingsen. F AHRZEUGE Das neue Löschfahrzeug Florian Altena HLF 10 01 wurde am 30. März von Dr. Andreas Hollstein symbolisch mit Schlüssel und Fahrzeugpapieren an die Wehrleiter Alexander Grass und Stefan Brockhaus, sowie Wachleiter Udo Winter von der Feuerwehr Altena übergeben. Am 31. März übergab Landrat Thomas Gemke an Dr. Andreas Hollstein die Schlüssel im Beisein von Kameraden des Rettungsdienstes der Feuer wehr für den neuen Krankentransportwagen. L andrat Thomas Gemke Alexander Grass, Stefan Brockhaus und Udo Winter nahmen Schlüssel und Papiere vom Bürgermeister entgegen. !65 übergab symbolisch die Schlüssel des neuen Rettungswagens am 15. Juni an den Bürgermeister Dr. Andreas Hollstein. Der gab sie an Wachleiter Udo Winter und die Wachabteilung I weiter. Der RTW ist auf Basis eines Mercedes Sprinters aufgebaut und wurde durch die Firma Hospimobil in Aurich ausgestattet H ELFEN IM M ÜNSTERLAND Bei der Beseitigung der Hochwasser- und Unwetterschäden im Münsterland (Ende Juli) haben auch rund zwei Dutzend Feuerwehrleute aus Altena geholfen. Sie gehörten zu einer Hilfstruppe von mehr als 170 Kameraden aus dem Kreis, die in Rechenfeld bei Greven im Kreis Steinfort aktiv waren. „Wenn man helfen kann, macht einen das schon froh!“, bilanzierte Alexander Grass, Chef der Altenaer Feuerwehr, den Einsatz. Alle seien müde, aber froh, dass alles gut über die Bühne gegangen sei. „Seine“ Truppe war am Mittwoch, dem 30. Juli wieder in der Burgstadt angekommen. In Greven im Kreis Steinfurt haben die Männer, die von der so genannten Bereitschaft 4 der Bezirksregierung Arnsberg mit weiteren Märkern angefordert wurden, geholfen, vor Ort wieder „klar Schiff “ zu machen. In Rechenfeld haben die Mitglieder der Löschgruppen Dahle, Mühlendorf-Freiheit und Rosmart ihr schweres Gerät gut gebrauchen können. „Es ist natürlich wichtig, in einer solchen Notsituation beweglich zu sein“, sagte Grass. Andererseits dürfe man dabei aber auch die mögliche Gefahrenlage vor Ort nicht aus den Augen verlieren. Deshalb nahmen die Altenaer nur je eines ihres Fahrzeuge mit ins Münsterland. N EUE T ECHNIK Modernste Technik für die Altenaer Feuerwehr: Am 10. Oktober überreichte Stadtwerke Geschäftsführer Marc Bunse sechs iPads an Stefan Brockhaus, stellvertretender Leiter der Feuerwache. Die mobilen Tablet-PCs geben den Feuerwehrleuten je nach installierten Programmen, gleich mehrere Vorteile. Insgesamt 3 000 Euro investierten die Stadtwerke in die neue digitale Ausrüstung der Feuerwehr. Marc Bunse übergab die iPads an Stefan Brockhaus !66