Ausgabe 2007-11 - Erasmus Gymnasium
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Ausgabe 2007-11 - Erasmus Gymnasium
L iebe Leserinnen und Leser, vielleicht haben Sie schon vor den Sommerferien eine aktuelle Ausgabe der Erasmus-Nachrichten erwartet. Das frühe Schuljahresende hat jedoch dazu geführt, diese Ausgabe erst jetzt aufzulegen. S chulentwicklung Die zentralen Prüfungen waren das vorherrschende Thema des vergangenen Jahres im Schulleben. Im Vorfeld herrschten Unbehagen und Skepsis demgegenüber, was wohl aus Düsseldorf kommen würde. Rückblickend können alle Beteiligten – Schüler wie Lehrer – feststellen, dass die zentral gestellten Aufgaben sowohl bei den schriftlichen Abiturprüfungen als auch bei den Abschlussprüfungen am Ende der Stufe 10 fair und machbar waren. Die Ergebnisse zeigen, dass unsere Schüler gut vorbereitet waren und keinen Vergleich zu scheuen brauchen. An dieser Stelle muss jedoch auch der enorme bürokratische Aufwand bei der Durchführung der zentralen Prüfungen genannt werden. Allein die Tatsache, dass bei uns an 11 Terminen Abiturklausuren (statt bisher an drei) stattfanden, mag andeuten, welche Organisation mit dem Projekt „zentrale Prüfungen“ verbunden war. Wie Sie vielleicht der Grevenbroicher Presse entnommen haben, hat der Rhein-Kreis Neuss das Erasmus-Gymnasium als einzige Grevenbroicher Schule mit dem Siegel „berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule“ ausgezeichnet und honoriert damit unsere Konzeption und Aktivitäten im Rahmen von B.I.S.S. T heater Im letzten Schuljahr ging an unserem Gymnasium eine Ära zu Ende. Nach 26 Jahren Schultheater unter der Leitung von Herrn Chaise und Herrn Fey haben sich die beiden entschlossen, die Theaterarbeit am „Erasmus“ an jüngere Kräfte zu übergeben. Wir bedauern diesen Entschluss, haben andererseits dafür Verständnis. Festzuhalten ist auf jeden Fall, dass das Team Chaise-Fey der Schulgemeinschaft und auch der Grevenbroicher Öffentlichkeit über viele Jahre hervorragendes Schultheater geboten hat - herzlichen Dank! Erfreulicherweise ist es uns gelungen, mit Herrn Schmidt einen jungen Theatermacher für das Kollegium zu gewinnen, der sicherlich die Theatertradition am Erasmus fortsetzen wird. Erasmus – Nachrichten Unsere Cafeteria erfreut sich einer regen Nachfrage. Daher sucht das Team der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer noch Verstärkung. Bitte melden Sie sich bei Frau Büren (Tel. 02181-499 429) oder im Sekretariat (Tel. 02181- 23870). P Im Frühjahr dieses Jahres wurde Frau Lahaye befördert, Herr Rehse und Herr Winter wurden zu Oberstudienräten ernannt. Herzlichen Glückwunsch! In der 1. Sitzung der Schulpflegschaft wurden Herr Neuwahl als Vorsitzender und Herr Kroll, Herr Nix und Frau Wirtz zu Stellvertretern gewählt. Das neue Team löst Herrn Kroll und Frau Krüll ab, die in den vergangenen fünf Jahren mit Engagement und Empathie die Interessen der Elternschaft in unserer Schulgemeinschaft vertreten haben. Vielen Dank! Der Schülerrat wählte Lars Wosnitza und Anna Vetten zu Schülersprechern, Herrn Lönne und Frau Wichelhaus zu Verbindungslehrern. ersonalia Im Kollegium ist Herr Stein im Sommer 2007 in den Ruhestand getreten. Seit 1971 war Herr Stein als Sportlehrer an unserer Schule tätig und hat das Schulleben - zum Beispiel über die langjährige Leitung des Skikurses oder die Organisation des Schulfestes 1986 geprägt. Wir wünschen Herrn Stein für die Zukunft alles Gute und hoffen, ihn bei zahlreichen Gelegenheiten bei uns begrüßen zu dürfen. Im Kollegium durften wir einige Zugänge verbuchen: Frau Carouge (Biologie, Englisch), Herr Einecke (Deutsch, Spanisch, seit 1.2.), Frau Dr. Kurczyk (Französisch, Latein), Herr Schmidt (Musik, Pädagogik) und Herr Vosen (Biologie, Mathematik, Sport). Weiterhin helfen uns Herrn Heinzel (Sport), Herr Vogt (Erdkunde, kath. Religion) und Frau Scheeren (Deutsch, Geschichte) bestehende personelle Engpässe in diesem Schuljahr zu überbrücken. Als Referendare haben im Februar Herr Faulstich (Kunst, Sozialwissenschaften), Frau Herweg (Mathematik, Informatik), Frau Mercer (Englisch, Latein) und im August Herr Bucher (Deutsch, Sozialwissenschaften) ihre zweijährige Ausbildung bei uns begonnen. T hemenland Im vergangenen Schuljahr stand Slowenien als Themenland auf dem Programm. Dabei ergaben sich über den Partnerschaftsverein und seine langjährigen freundschaftlichen Kontakte zu Celje vielfältige Begegnungen. Leider war das Interesse am Slowenischen Abend auf Elternseite enttäuschend. Wir hoffen sehr, dass das diesjährige Themenland Österreich und der damit verbundene „Wiener 2 November 2007 Seit Januar ist unsere Bibliothek in ihren neuen Räumen untergebracht. Daher suchen wir für die Bibliotheksaufsicht ehrenamtliche Kräfte. Falls Sie Interesse an der Mitarbeit haben, melden Sie sich bitte bei Herrn Lönne oder im Sekretariat (Tel. 02181-23870). Abend“ am 17. Mai 2008 eine stärkere Resonanz in der Schulgemeinde finden wird. in den anderen Abschnitten die Sanierung der Fenster und der Fassade zügig vorantreibt. Die Schülerbücherei ist umgezogen und befindet sich ab sofort mit neuem Mobiliar gegenüber der Bibliothek. In dem bisher von der Schülerbücherei benutzten Raum im Kellergeschoss haben wir einen Filmraum einrichtet. Im Sportbereich wurde in der alten Turnhalle eine Kletterwand montiert. Im ehemaligen Gymnastikraum unterhalb der alten Halle wurde ein Krafttrainingsraum eingerichtet. Auch wurde in diesem Bereich durch unseren Verein „Pro Erasmus“ ein Lagerraum für die Cafeteria geschaffen. Abschließend gilt mein Dank dem Team der Erasmus-Nachrichten. Die Redaktionsleitung für unsere Schulzeitung lag wiederum bei Frau Dahmen. Frau Lahaye zeichnete für die Anzeigen, den Computersatz und das Layout verantwortlich. Herr Holitschke sorgte wie immer für das Bildmaterial. Mein Dank gilt ferner dem Förderverein, ohne dessen finanzielle Unterstützung auch diese Ausgabe der ErasmusNachrichten nicht möglich gewesen wäre. S chülerzahlen Eine äußerst positive Entwicklung verzeichneten wir beim Übergang von der Grundschule zu den weiterführenden Schulen. Im Anmeldeverfahren war insbesondere der starke Andrang auf den Zweig „Latein ab Klasse 5“ erfreulich. Insgesamt konnten jedoch nicht alle Kinder, deren Eltern sich zunächst für uns entschieden hatten, aufgenommen werden. Letztlich haben 127 neue Schülerinnen und Schüler in vier 5. Klassen begonnen. Andererseits haben 84 Abiturienten unsere Schule verlassen, so dass per Saldo wiederum ein Zuwachs in der Schülerzahl zu verzeichnen ist. Aktuell besuchen 1054 Schülerinnen und Schüler unser Gymnasium. B auliche Maßnahmen Nach der Erneuerung der Fensteranlage auf der Hofseite des Altbaus ist in den Sommerferien die Fassade in diesem Bereich saniert und neu gestaltet worden. Wir hoffen sehr, dass der Schulträger auch 3 Erasmus – Nachrichten Neu am Erasmus - Gymnasium Hallo, mein Name ist Volker Einecke. Seit Februar 2007 bin ich Mitglied des Lehrerkollegiums des Erasmus-Gymnasiums. Ich unterrichte die Fächer Spanisch und Deutsch. Ursprünglich stamme ich aus dem Rhein-Erft-Kreis, wo ich 1998 mein Abitur gemacht habe. Nach dem Zivildienst bin ich nach Siegen umgezogen, um dort mein Studium zu beginnen. Siegen ist eine sehr kleine Universitätsstadt. Deshalb bin ich für ein Jahr nach Südspanien, Granada, gegangen. Diese Zeit hat mir sehr viel Spaß gemacht, da ich zusammen mit 30 Spaniern in einem Wohnheim lebte. Das hinterlässt natürlich Spuren.... Die Rückkehr in die Siegerländer Provinz ist mir nicht sehr schwer gefallen, da meine Freunde alle noch dort waren und vor allem meine Freundin in unserer gemeinsamen Wohnung auf mich wartete. Nach unserem Studium sind wir erfreulicherweise wieder zurück ins Rheinland gekommen – nach mehreren Jahren in der „Provinz“ merkt man erst, wie schön das Leben am Rhein sein kann. Mein Referendariat absolvierte ich an einer Gesamtschule in Köln. Ich freue mich, dass ich mit Grevenbroich im Allgemeinen und dem Erasmus-Gymnasium im Speziellen einen Ort gefunden habe, über den ich nach nunmehr einem halben Schuljahr sagen kann: Gute Entscheidung! Volker Einecke 4 Hi, wenn ihr ab und an jemanden mit einem großen Wanderrucksack durch das Haus stapfen seht, dann könnte ich das sein, Roland Vosen, ein neuer Biologie-, Sport- und Mathematiklehrer. Wieso ein Wanderrucksack, fragt ihr euch! Nun ja, meistens kann ich meine ganzen Materialien nicht unterbringen, und so habe ich mir angewöhnt, damit herumzulaufen. Denn dieser Wanderrucksack begleitete mich oftmals bei einem meiner Hobbys: Reisen. Wenn ich mal nicht reise, dann betreibe ich Sportarten wie Klettern, Mountainbiken, Inlinern, Fußball, Basketball und Badminton, obwohl es mir immer schwerer fällt, dies alles umzusetzen. Und ich gehe in Köln aus, dort, wo ich wohne. Meine Jugend habe ich aber in Bedburg, nicht weit von Grevenbroich, verbracht, bevor ich in Aachen eine Ausbildung zum mathematisch-technischen Assistenten begann. Mein Studium habe ich in Köln durchgezogen. Nach einem Jahr in Pennsylvania und einigen Monaten in Neuseeland absolvierte ich mein Referendariat in Köln an der Liebfrauenschule in Lindenthal und nahm danach eine Aushilfsstelle in Engelskirchen im Bergischen Land an. Nun bin ich sozusagen zu meinen Wurzeln zurückgekehrt, um die gewonnenen Vorstellungen meiner Lehrertätigkeit gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern des Erasmus-Gymnasiums zu realisieren. Mein Eindruck ist, dass es eine gute Wahl war. Auf eine freundliche Aufnahme Roland Vosen November 2007 Hallo, mein Name ist Stephanie Kurczyk. Ursprünglich komme ich aus Oberhausen (also mitten aus dem Ruhrpott), habe zwischenzeitlich in Düsseldorf gelebt und wohne nun in Neuss (fast) mitten im Grünen. Seit Beginn dieses Schuljahres unterrichte ich hier am Erasmus Latein und Französisch. Nach dem Abschluss meines Lehramtsstudiums an der Uni Düsseldorf bin ich dort zunächst geblieben, um meine Dissertation im Fach Latein zu schreiben. Dabei half mir ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft; später war ich Wissenschaftliche Angestellte am Seminar für Klassische Philologie. Die Dissertation, die im Jahr 2006 erschienen ist, beschäftigte sich mit autobiografischen Passagen im Werk Ciceros – dabei bin ich der Frage nachgegangen, warum der Mann eigentlich so gern und viel über sich selber schrieb, und konnte ihn ein wenig von dem Vorwurf der Eitelkeit entlasten. Hier am Erasmus werde ich sicherlich noch Gelegenheit haben, auf Cicero zurückzukommen... Besonders freue ich mich darauf, nun wieder mehr Zeit für Französisch zu haben, das während der Promotion ein wenig kurz gekommen ist, obwohl es in meiner eigenen Schulzeit mein Lieblingsfach war. Ist das eine gute Voraussetzung für eine FranzösischLehrerin? Bestimmt, denn ich werde alles daran setzen, in dieser Hinsicht „ansteckend“ zu sein. Und habe ich schon erwähnt, was für eine geniale, einfache, logische und überhaupt faszinierende Sprache Latein ist? Liebe Leserinnen und Leser, seit August bin ich einer der „Neuen“ am ErasmusGymnasium und froh darüber, mich bei Ihnen und euch vorstellen zu dürfen. Aufgewachsen bin ich in Meckenheim bei Bonn. Nach dem Zivildienst in einem integrativen Kindergarten habe ich in Bielefeld Pädagogik und an der Detmolder Musikhochschule Musik studiert. Meine künstlerischen Schwerpunktfächer waren Klavier, Gesang und Rezitation. Danach zog es mich aus dem düsteren Westfalen in die Großstadt Köln. Großstadt? Naja, im Vergleich zu Detmold und Bielefeld kann man Köln wohl so nennen. Dort habe ich mich zwei Jahre mit Theaterspielen, Singen und Kursen für Sprecherziehung „über Wasser gehalten“ und das kulturelle Angebot von Köln genossen. Das Referendariat absolvierte ich dann in Krefeld. Die Stelle am Erasmus-Gymnasium, über die ich mich sehr freue, bringt mir nun also das Vergnügen, eine weitere Kleinstadt Nordrhein-Westfalens kennen zu lernen, die ich bisher nur mit Horst Schlemmer in Verbindung brachte. Vorsichtshalber bin ich dann aber doch erst einmal in Köln wohnen geblieben. Schülerinnen und Schüler, Kolleginnen und Kollegen haben mich herzlich aufgenommen, und ich erwarte vor allen Dingen die Arbeit mit dem Mittelstufenchor und der Theater-AG mit Spannung. Heiko Schmidt Dr. Stephanie Kurczyk 5 Erasmus – Nachrichten Mein Name ist Noyan Miriam Scheeren. Ich bin kurzfristig als Vertretungslehrerin für einen Kollegen eingesprungen, der das Erasmus-Gymnasium verlassen hat. Studiert habe ich an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf die Fächerkombination Deutsch und Pädagogik. Danach arbeitete ich 2 Jahre als Redakteurin bei einer Zeitung. Ich bin verheiratet und habe drei Söhne im Alter von 14, 17 und 24 Jahren. Vorher war ich in der Zitadelle Jülich tätig mit den Fächern Deutsch, Pädagogik und Musik. Meine Hobbys sind Singen, Lesen, Inline- Skaten, meine Katze und Wandern mit meinem Hund. Während der Erziehungszeit meiner Söhne absolvierte ich eine Gesangsausbildung und zusätzlich eine gesangspädagogische Ausbildung. In meiner Freizeit trete ich in den umliegenden Kirchen als Sopran-Solistin auf, vorwiegend mit Literatur von Bach, Mozart und Händel. Im Kontrast dazu gibt es bei uns zu Hause auch Rock- und Metal- “musik“, weil meine beiden 14 und 17-jährigen Söhne in einer eigenen Rockband E-Gitarre spielen, aber auch gerne zu Hause auf dem Klavier Musicalstücke hämmern. Ich möchte mich für den netten Empfang am Erasmus-Gymnasium bedanken und freue mich auf meine Unterrichtsfächer Deutsch und Geschichte und eine gute Zusammenarbeit mit Schülerinnen, Schülern, Kolleginnen und Kollegen. Hallo zusammen! Da ich mittlerweile schon ein gutes halbes Jahr am Erasmus-Gymnasium tätig bin, möchte ich hier die Möglichkeit nutzen, mich nun auch denen vorzustellen, die mich noch nicht kennen. Mein Name ist Matthias Vogt, und ich unterrichte Erdkunde und Kath. Religion. Geboren wurde ich in der Rhein-Mosel-Metropole Koblenz, in der ich auch mein Abitur ablegte. Zum Studieren zog es mich dann weiter ins nördliche Rheinland, nach Köln, wo ich nach vielen schönen Jahren mein Studium im Jahre 2004 abschloss. Für die Zeit des zweijährigen „Referendariats“ wurde ich in die Kaiserstadt Aachen geschickt. Dort wohne ich bislang immer noch, obwohl es mich wieder Richtung Rheinland/Köln zieht. Aufgrund meiner Fächerkombination ist es nahe liegend, dass ich mich für „Gott und die Welt“ interessiere. Ansonsten spiele ich leidenschaftlich Fußball, gehe gern wandern und lese auch mal das ein oder andere interessante Buch. Seit Februar dieses Jahres bin ich nun hier am Erasmus als Vertretungslehrer angestellt und freue mich auf ein weiteres abwechslungsreiches, interessantes und lehrreiches Schuljahr mit netten Schülern und Schülerinnen. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Kollegen und Kolleginnen für die freundliche Aufnahme und ihre Hilfsbereitschaft. Matthias Vogt Hallo, mein Name ist Annette Mercer, und ich bin seit dem 1.3.2007 Referendarin für die Fächer Latein und Englisch am Erasmus - Gymnasium. Ursprünglich wollte ich eigentlich nur alte Sprachen studieren (Alt-Griechisch war einer meiner Noyan Scheeren Leistungskurse), aber nachdem ich nach meinem Abitur fünf Jahre in England verbracht hatte, erschien mir die Studienkombination Latein/Englisch reizvoller. Bevor ich im März meinen Vorbereitungsdienst antrat, hatte ich das Vergnügen, bereits erste Unterrichtserfahrungen an einem Kölner Gymnasium zu 6 November 2007 sammeln - man suchte zu diesem Zeitpunkt in ganz NRW verzweifelt nach Lateinlehrern. Für mich bedeutete das natürlich einen Sprung ins kalte Wasser, aber nach sehr kurzer Zeit machten mir das Unterrichten und der Umgang mit den Schülern so viel Spaß, dass ich mir keinen schöneren Beruf mehr vorstellen konnte! Nun bin ich also am Erasmus - Gymnasium und freue mich über ein so hilfsbereites Kollegium und ausgesprochen freundliche Schüler. Ich hoffe, in diesem angenehmen Arbeitsklima weiterhin viel dazuzulernen! Hallo, mein Name ist Daniela Herweg und ich bin seit Februar 2007 als Referendarin am ErasmusGymnasium in Grevenbroich. Meine Fächer sind Mathematik und Informatik. Studiert habe ich an der Universität DuisburgEssen und dort im Herbst 2006 mein 1. Staatsexamen abgelegt. Geboren und aufgewachsen bin ich allerdings in Leverkusen, wo ich auch jetzt wohne. Meine Hobbys sind unter anderem Tanzen, Schwimmen (am liebsten im Sommer in Seen) und Lesen. Schon als kleines Kind wollte ich immer Lehrerin für Mathematik werden, das 2. Fach war lange unklar. Ich hatte selbst Informatik in der Schule, fand das Fach sehr interessant und kam darin gut klar; also wählte ich als 2. Fach Informatik. Die richtige Begeisterung dafür entwickelte sich eigentlich erst während des Studiums. Plötzlich trat die Mathematik, die mich als Kind schon fasziniert hatte, in den Hintergrund. Ich wollte unbedingt Lehrerin werden um mit Menschen zusammenzuarbeiten. Ich konnte mir nicht vorstellen, einen Beruf auszuüben, in dem ich mich die meiste Zeit mit dem Computer beschäftige oder nur telefonische Kontakte am Schreibtisch habe. Mir macht die Arbeit mit Jugendlichen unheimlichen Spaß, und ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Schülern und auch Kollegen am Erasmus-Gymnasium. Ich kannte die Schule vor meinem Referendariat gar nicht, fühle mich hier aber sehr wohl. An dieser Stelle schon mal vielen Dank für die tolle Unterstützung des Kollegiums in den ersten Monaten. Ich freue mich auf weitere interessante und aufregende 1 ½ Jahre mit euch! Annette Mercer Daniela Herweg 7 Erasmus – Nachrichten Guten Tag und Hallo zusammen! Wenn ich mich kurz vorstellen darf: Mein Name ist Lukas Faulstich, und ich bin seit Februar dieses Jahres einer von drei neuen Referendaren, die seit Jahresbeginn zum Kollegium des Erasmus-Gymnasiums gehören. Ich unterrichte die Fächer Kunst und Politik resp. Sozialwissenschaften. Meine eigene Schulzeit verbrachte ich am Theodor-Heuss-Gymnasium in Dinslaken. Mein Studium habe ich an der Bergischen Universität Wuppertal absolviert. Wuppertal war in dieser Zeit auch mein Wohnort. Nun freue ich mich auf die neue Aufgabe und Herausforderung, die das Referendariat zweifelsohne darstellt. Ich habe mit meinen bisher gesammelten Eindrücken ein sehr positives Gefühl und denke, dass ich diese Aufgabe an einer Schule angehe, die in allen Bereichen wunderbare Voraussetzungen für das Gelingen bietet. Sowohl vonseiten der Schulleitung, des Kollegiums (und da natürlich insbesondere der Fachkollegen) wie auch der Schüler und Schülerinnen wurde ich in einer, so empfand ich es zumindest, sehr angenehmen Art begrüßt, unterstützt und aufgenommen und möchte mich an dieser Stelle bei allen beteiligten Personen noch einmal bedanken. Zu meinen sonstigen Aktivitäten und Hobbies, die ich nicht unerwähnt lassen will, zählen u. a. sportliche Betätigungen, soweit es die Zeit zulässt. Gerne spiele ich Fußball und Frisbee, unternehme hin und wieder auch mal eine mehrtägige Fahrradtour und bin ansonsten für viele weitere Aktivitäten im Bereich Spiel und Sport zu haben. Mein Bestreben als Kunstlehrer tätig sein zu können basiert natürlich auf meiner persönlichen Neigung zu Gestaltung, Zeichnen und Malerei. Damit beschäftige ich mich auch privat, habe allerdings mangels Zeit und Wohnfläche im Moment wenig Gelegenheit dazu. Das ist aber keine Klage, denn ich denke, dass mich noch interessante und lehrreiche anderthalb Jahre der Zusammenarbeit mit Kollegen und Schülern am Erasmus erwarten. Darauf freue ich mich sehr. Lukas Faulstich 8 November 2007 Zum Abschied von Jürgen Stein Die Stein – Zeit am Erasmus – Gymnasium dauerte vom Februar 1971 bis zum Juni 2007. Die nüchternen Zahlen sagen wenig, ja beinahe nichts, über die außergewöhnliche Lehrerlaufbahn von Jürgen Stein aus. Wenn man über ihn sagt, dass er die Schule durch seine Persönlichkeit, seine Arbeit, seinen unerschöpflichen Ideenreichtum und sein beispielhaftes Engagement geprägt hat wie kaum ein anderer am Erasmus – Gymnasium, sind dies wirklich nicht die üblichen, wohlwollenden Abschiedswor te am Ende einer beruflichen Laufbahn, sondern eher untertreibende Äußerungen, die seiner beruflichen Leistung kaum gerecht werden. Die Spuren, die Jürgen Stein an unserer Schule hinterlassen hat, sind so umfangreich und vielfältig, dass ich kaum weiß, womit ich bei meiner erinnernden Darstellung anfangen sollte – vielleicht einfach mit dem Unterricht, liegt ja auch nicht so fern bei einem Lehrer. Als Diplom-Sportlehrer unterrichtete Jürgen Stein Sport – natürlich – aber nicht nur. Darüber hinaus lehrte er Biologie mit dem Schwerpunkt Menschenkunde in der Klasse 10 und durch seine musikalischen Fähigkeiten konnten Lücken im Musikunterricht qualifiziert geschlossen werden. Sein Auftritt im 9 Erasmus – Nachrichten desjugendspielen" mit ihren starren Regeln, die den Sportunterricht in der Vergangenheit eher zu einem gefürchteten Folterinstrument gemacht hatten. Heute habe ich noch die durch die Turnhalle dröhnenden Kommandos „Reck raus! Barren raus! Pferd raus!" aus meiner eigenen Schulzeit im Ohr. Ein unbestrittener Höhepunkt seines kreativen Sportunterrichts war sicherlich die Durchführung der „Olympischen Spiele" anlässlich des Themenjahres Griechenland. Schon der Einmarsch der Mannschaften verbreitete Gänsehautatmosphäre mitten im Sommer. Wer allerdings meint daraus ableiten zu können, dass Jürgen Sport ohne Ehrgeiz und Leistungsdenken betrieben hätte, hat noch nicht mit ihm oder gegen ihn Fußball gespielt. Dank seiner Torjägerqualitäten gewann die Lehrermannschaft in den 80er Jahren (u.a. mit Herrn Altmann als Mittelfeldstrategen und Herrn Jung sowie Herrn Wachten als eisenharte Verteidiger) immerhin mehrmals hintereinander das traditionelle Weihnachts - Hallenfußballturnier. Der Torwart soll auch nicht schlecht gewesen sein irgend so ein Deutschlehrer… Jürgen war halt ein Mannschaftsspieler, auch in der großen Mannschaft, dem Lehrerkollegium, das in vielfältigster Weise von seinem Einfallsreichtum, seinem motivierenden Einsatz, aber auch von seinen Hobbys, wie z. B. dem Kochen, profitierte. Nicht zuletzt auf seine Initiative geht an unserer Schule der Brauch zurück, die sog. runden Geburtstage (unsere Nullen) gemeinsam im Kollegium zu feiern. So fand sich an einem sonnigen Samstagabend 1982 eine erwartungsfrohe Lehrerschaft in der festlich geschmückten Aula zu einem wirklichen Festbankett ein. Zwei Dinge verdienen in diesem Zusammenhang eine besondere Hervorhebung. Zum einen gelang es Jürgen mit seinen Mitstreitern, das Lehrerkollegium an einem Samstagabend (!), bis zu diesem Zeitpunkt als absoluter Bereich der Privatsphäre tabuisiert, über die Attraktivität seiner Einladung in der Schulaula zu versammeln. Zum anderen musste angesichts des unglaublichen Angebots an erlesenen Speisen nachträglich versichert werden, dass Herr Stein und nicht Herr Kaufmann für das Büffet zuständig war. Musical „Cats“ – Kostüm und Maske wunderbar – bewies nachhaltig, dass es sich bei Jürgen beileibe nicht um Katzenmusik handelte. Sein Unterricht als Lehrer war auf eine natürliche Weise schülerorientiert, lange bevor dieser Begriff die pädagogische Diskussion erreichte und prägte. Schülerinnen und Schüler sahen in ihm eher eine Art „Freund“, einen, dem man vertrauen konnte. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Jürgen einige Jahre das Amt des SV – Verbindungslehrers bekleidete und sich nicht nur in dieser Zeit mit Nachdruck für die Interessen der Schüler einsetzte. Den Schwerpunkt seiner Aufgaben bildete natürlich die Arbeit in und mit der Fachschaft Sport, deren Vorsitzender er lange Jahre war. Auch hier setzte Jürgen Stein mit der Konzeption und Durchführung origineller Ideen -wie Sportfeste- Maßstäbe. Ihm war es stets wichtig, dass die Schüler Spaß und Freude an der Bewegung und sportlicher Aktivität gewinnen. So hieß das Motto „Weg von den Bun10 November 2007 Krabbencocktail, Medaillons mit Lebercreme, gefüllte Champignons - Tomaten mit Schinken in Knoblauchsauce, Schokoladencreme… Na, Appetit? Diese Köstlichkeiten waren nur ein Teil der von Jürgen Stein und Astrid Deresch zubereiteten Verpflegung für die Busfahrt zu einem Lehrerausflug nach Baden-Baden im Februar 1990. Nach dem Motto „Wasser ist Lebenskraft" kam ein ausgelassenes Kollegium zu einem mehrtägigen, erholsamen Kurzurlaub zusammen. Dies war bereits der zweite von Jürgen und seiner Astrid organisierte mehrtägige Lehrerausflug, denn schon im Jahre 1988 genossen die Kollegen einen kalt-heißen Schneetrip in den Harz. Für den Zusammenhalt und das Verständnis des Kollegiums untereinander bewirkten beide von Jürgen (mit Astrid) organisierten Ausflüge so ungeheuer viel Positives, dass sie eigentlich in gewissen Abständen regelmäßig durchgeführt werden sollten. Mit dem SCHNEEausflug in den Harz ist ein weiterer glanzvoller Meilenstein in Jürgen Steins Schullaufbahn schon vom Begriff her angesprochen: Jürgens Skifahrt – für viele Schüler der absolute Höhepunkt im Fahrtenangebot des Erasmus – Gymnasiums. Jürgen war schlicht und einfach Mr. Skifahrt und verwaltete „nebenbei“ noch den Skikeller mit der kompletten Skiausrüstung, d.h. ca. 100 Paar Ski, Stöcke und gut 130 Paar Skischuhe. Ideen - Sportfeste, mehrtägige Lehrerausflüge, Skifahrt, Nuller - Geburtstage - ohne diese auf Jürgen zurückgehenden Aktivitäten wäre das Leben am Erasmus - Gymnasium ärmer, ja, bedeutend ärmer, gewesen. Den eigentlichen Höhepunkt seines kreativen Schaffens sehen viele jedoch in der Gestaltung der Feierlichkeiten zum 125-jährigen Jubiläum unserer Schule. Schon beim ersten Planungsgespräch, zu dem Jürgen sich mit Herrn Holitschke und mir in der Düsseldorfer Altstadt im „Füchschen" (kein unangenehmer Ort) getroffen hatte, wurde schnell die ungeheure Dimension des Festes, sprich der ungeheure Ideenreichtum Jürgens klar. Am Ende stand eine ganze unvergessene Festwoche im Juli 1986, die es so – nicht nur in Grevenbroich und Umgebung – noch nie gegeben hatte. Konzerte, Theater, Tanz, die sog. „Thementage“ wie „Tag der Sprachen“, „Tag der Schüler“, „Tag der Wasserspiele“ ( Gigantisch!), ein historischer Markt, die Vorführung naturwissenschaftlicher Experimente an einem „Tag der Offenen Tür“ sowie ein abschließender Festball in der Erfthalle in Frimmersdorf haben Schüler, Eltern und Lehrer als eine wirkliche Erasmus – Familie so zusammengeführt wie vorher noch nie in der Geschichte des Erasmus – Gymnasiums. Wie ein roter Faden durchzieht Jürgens berufliche Tätigkeit ein Engagement, das immer wieder vor allem der Gemeinschaft einen Nutzen erbrachte. Als alter Fußballer, also Teamplayer, stand für ihn das gemeinsame Erlebnis in der Gruppe eindeutig im Fokus seines Wirkens. Manchmal suchten wir auch gemeinsam in der Gruppe seinen Schlüssel. Zu seinem Verständnis von Team und Gemeinschaft gehört zweifellos auch das offene, ehrliche, geradeaus gesprochene Wort sowohl Schülern als auch Kollegen und der Schulleitung gegenüber. Taktieren, Kalkulieren, Abwägen, Vor- und Nachteile bedenken war nicht sein Ding. Die Wahrung des eigenen Vorteils stand bei ihm nicht im Vordergrund und der Grad der Offenheit seiner Worte verlangte dem Kollegium und der Schulleitung durchaus einiges ab. Zum Ende seiner beruflichen Tätigkeit musste selbst Jürgen den Anstrengungen des Berufs - allein die Vorstellung von rund 40 Jahren in einer lärmenden Turnhalle macht mich ganz irre - und seinem ihm eigenen Tempo in gewisser Hinsicht Tribut zollen. Typisch und gleichzeitig bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang für den Menschen und Pädagogen Jürgen Stein, dass er sich vor allem darüber ärgerte, den Schülern in seinem eigenen Verhalten nicht mehr immer adäquat entgegen getreten zu sein und nicht pädagogisch sinnvoll reagiert haben zu können. Auch wenn es noch so phrasen- und klischeehaft klingt, mit dir Jürgen, hat das Erasmus – Gymnasium einen „Großen“, einen ganz „Großen“ verloren. Das Leben am Erasmus – Gymnasium geht weiter – der Verlust bleibt. In Zukunft wirst du also von weitgehend konzeptionslosen, diskontinuierlichen sowie sinnfreien bildungspolitischen Schnellschüssen verschont bleiben. Darum beneide ich dich! Genieße dein Leben mit Astrid in deinem wunderschönen Refugium im Hohen Venn. Innere Ruhe, Ausgeglichenheit, aber auch die Kraft, noch ein paar eckige Runden zu drehen, sind meine Wünsche für dein zukünftiges Leben ohne Erasmus – Gymnasium. Bernd Chaise 11 Erasmus – Nachrichten WHO IS WHO AM ERASMUS - GYMNASIUM Interview mit Frau Sarholz. Die Fragen stellten Pia Hamacher und Michael Gutjahr. mit jungen Menschen, sodass ich immer jung und aktuell bleibe. Sie organisieren jedes Jahr „Erasstuss“, seit wann machen Sie das? Zum ersten Mal in der Geschichte des ErasmusGymnasiums fand im Jahr 1993 eine Karnevalsfeier in Form einer Playback-Show in den letzten zwei Schulstunden statt. Da daraufhin viel positive Resonanz, sowohl von Schülern als auch vom Kollegium kam, fand in den nächsten Jahren eine Vormittag füllende Karaokeparty mit von Schülern selbst verfassten Songtexten statt, bei der sich sogar der ein oder andere Lehrer als wahres Gesangstalent bewiesen hat. Dann endlich, im Jahre 1996, fand zum ersten Mal ein Erasstuss ähnlich wie in der heutigen Form, inklusive Büttenreden, statt. Frau Sarholz, wie alt sind Sie? Ich bin 55 Jahre alt. Seit wann unterrichten Sie am ErasmusGymnasium? Ich bin hier seit 1982. Vorher habe ich 6 Jahre an einer Schule in Westfalen unterrichtet. Wie und warum kamen Sie auf die Idee, ein solches Fest zu veranstalten? Früher, als ich noch Schülerin einer Mädchenschule in Köln war, fand jedes Jahr an Weiberfastnacht an meiner Schule eine Karnevalsfeier statt, auf die sich alle Schülerinnen aus gutem Grunde stets sehr gefreut haben. Dieses Gefühl der Gemeinschaft wollte ich auch unseren Schülerinnen und Schülern mit auf ihren Weg geben, sodass ich auf die Idee kam, Erasstuss einzuführen. Welche Fächer unterrichten Sie? Ich gebe Mathematik, Erdkunde und Deutsch. War der Beruf der Lehrerin schon immer Ihr Traum? Ja, für mich war es bereits in der 7. Klasse klar, dass ich Lehrerin werden würde, denn schon damals war ich immer gerne in der Schule. Ich bereue meine Entscheidung bis heute nicht, denn ich schätze die Konfrontation, die täglich neu auf mich zukommt und vor allem die Zusammenarbeit Haben Sie schon einmal daran gedacht, den Job der Organisation zu „schmeißen“? Ja, und das tue ich jedes Jahr aufs Neue, denn in 12 November 2007 der Endphase, kurz vor dem Beginn der Show, wird es jedes Mal so stressig, dass ich mir sage, jetzt reicht es, das war das letzte Mal. Doch wenn die Show dann läuft, sehe ich das Ergebnis und die negativen Gedanken sind wie vom Winde verweht, und ich freue mich schon wieder auf nächstes Jahr. Sie reisen gerne und viel, wo wollen Sie noch gerne hin bzw. an welchem Ort fühlen Sie sich am wohlsten? Allgemein fühle ich mich am Meer, vor allem auf Texel sehr wohl. Die gute Luft und das viele Fahrradfahren geben mir das Gefühl von Freiheit. Mir persönlich sagen die afrikanischen Regionen sehr zu. Besonders gut hat mir Namibia gefallen, die karge Landschaft ist doch so vielfältig und bunt. Jetzt freue ich mich erst einmal sehr auf Australien, das ich in den Herbstferien besuchen werde! Was schätzen Sie an ihrem Kollegium? Ich bin sehr froh, dass ich in so einem netten und kooperativen Umfeld arbeiten kann. Erst einmal schätze ich den Teamgeist, ohne den in der heutigen Zeit kein Lehrer mehr seinen Beruf ausüben könnte. Wir können so zusammen gemeinschaftliche Zielrichtungen besser verfolgen. Was mir auch sehr wichtig ist, sind die freundschaftlichen Kontakte, die sich im Laufe der Zeit untereinander aufgebaut haben. Haben Sie ein Lebensmotto und wenn ja welches? Ja, und zwar „Die Kölner 10 Gebote“ Et es, wie et es! Welche Aufgaben außer der Organisation von Erasstuss haben Sie noch an unserer Schule? Ich kümmere mich um die Fahrt der 7. Klassen nach Texel, um den „Frühjahrsputz“ und um den Brötchenverkauf bei Konzerten, denn vor einiger Zeit habe ich mich von bestimmten Aufgaben verabschiedet. Et kütt, wie et kütt! Et hätt noch immer joot jejange. Wat fott es, es fott! Et bliev nix, wie et woor! Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet! Wo wohnen Sie? (lacht) Ich glaube, das weiß jeder; unweit der Schule! Ich bin sehr froh darüber, denn so bin ich flexibel und kann die Stadt und die Schule immer schnell mit dem Fahrrad erreichen! Wat willste maache? Maach et joot, avver nit ze of! Wat soll dä Quatsch? Was halten Sie von der Einführung der Kopfnoten? Ich halte die Kopfnoten für eine gute Sache, denn so lernen die Schülerinnen und Schüler mehr Verantwortung für ihre Mitmenschen und sich selbst zu übernehmen. Drink doch eene met! Worüber können Sie lachen? Über alles Mögliche, ich habe schon so viele lustige Dinge erlebt. Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen? Normalerweise lese ich nur in den Ferien, deshalb stapeln sich gerade Haufen von Büchern bei mir zu Hause und wenn dann meist Krimis wie zum Beispiel „Die Bestie“ und erzählende Romane. Das letzte Buch, das ich gelesen habe, hieß meines Wissens nach „Zusammen ist man weniger allein“, das kann ich nur weiterempfehlen. Was macht Sie traurig? Traurig macht mich, wenn ich nicht helfen kann, obwohl ich es so gerne möchte! Vielen Dank für den Kaffee, Frau Sarholz, es hat uns sehr viel Spaß gemacht! 13 Erasmus – Nachrichten ABITURIENTIA 2007 Katrin Adamek Saskya Adler Nicole Aretz Yalcin Asuk Kira Bach Christina Bidmon Christina Birbaum Rabea Bors Anja Brachmann Lisa van Brakel Melanie Brandt Anja Breuer Gülsen Cakmak Stefan Christ Gonca Cun Sabrina Dahmen Rosa Diemann Armin Dürr Luisa Engels Sven Faßbender Liesa Fiegl Simon Friedrich Katharina Fürtjes Lina Grübler Carina Härtel Julia Hammann Rebecca Heiduk Maren Hölscher Maike Hohlbaum Anne Holzmann Sarah Hüsgen Sarah Jansen Marian Kamphausen Isabelle Kristina Klasen Juliane Klemp Jens Kleszczewski Jennifer Klöß Katharina Kloke Katja Köllen Leonie Köpp Thomas Kramer Christoph Krauß Anna Krüll Karina Küster Rebecca Küx Matthias Kundt Claudia Lempka Nadja Lentzen Martin Marquardt Julian Marx Christopher Mihm Tim Milcher Sabine Mohr Florian Müsch Robert Nagler Thomas Neukirchen 14 Laura Nover Ina Ostwald Sarah Paschke Alexander Peters Ireen Petersen Stefanie Pichler Sascha Pisasale Nadia Raboun Jennifer Rankov Jessica Rankov Manuela Rodenbeck Veronika Schindler Anke Schiwy Jan Niklas Schlemmer Marco Schönfeld Tim Secker Anna Siegelkow Stephanie Sommer Henning Steinfarz Josefine Stübiger Miriam Tacay Astrid Ternes Daniela Tonn Kristina Türnau Daniel Vetten Christina Wagener Simon Weyrauch Sabine Wimmers November 2007 Unsere neuen Sextaner 5a 5b 5c 5d Sirvan Bayraktar Patrick Birkhoff Julian Breitenbenden Leonie Bronkalla Yasemin Candir Oguz Celenk Virginia Esser Lina Gazon Katrin Goebel Max Hachtmann Louisa Helmrich Jonas Hermanns Julia Hinckelmann Michael Jakobi Lara Jungus Kai Klefisch Miriam Koch Jonas Kremer Leonie Küster Felix Lammers Dounia Mazigh Marlene Mohren Elisabeth Moll Julius Pütz Ann-Sophie Reinecke Kara Rudolf Leonie Schmitten Felix Schneyer Mandy Schröder Stella Shtumpf Svenja Sürth Björn Wessiepe Ann-Christine Bäcker Julia Bäcker Anna Bembenek Dominica Deinhardt Flo Erny Dominik Fetten Coco Freudenberg Lea Grundmann Marco Haufe Anna Henkel Anne Hübner Julia Huntscha Johannes Huth Jule Kafka Marc Kolinski Jan Kollegger Judith Lammers Mara Lerch Nils Mäker Lisa Michel Kathrin Nellessen Matthias Pesch Elena Pluschnikov Jessica Rau Lars Redemann Raffael Reisdorf Madita Röhlinger Dana Rümens Kai Sommer Eicke Steinfarz Victoria Steins Laura Troles Marc Arnold Charlotte Balzer Inga Berkum van Johannes Brandmann Robin Brinkmann Melissa Conrads Yannik Conrads Daniel Darasz Matthias Dietz Magnus Dobner Neslihan Duman Katharina Eylens Sven Fücker Büsra-Emine Güclü Dilara Gündogmus Matthias Gutjahr Leonie Hönig Johanna Kerkmann Christian Königshausen Julian Kotz Fabienne Kuhnen Elena Lauten Henrik Lücke Mona Myrrhe Nadia Nieto Robledo Isabell Ritter Jenny Schumann Julian Staubermann Sara Stucke Hannah Sturm Fabian Wasel Ines Wollbrandt Fabian Wunderle Nico Ackermann Rohat Akcankaya Johanna Bandow Xenia Böttcher Cristina Carollo Vivian Ende Linda Fischer Tim Fischer Selima Heister Carmen Herrmann Hannah Hoverath Alina Jansen Tim Klefisch Lara Kramer Laura Krieg Georg Möbert Sebastian Pesch Serkan Pinske Moritz Rösgen Paula Sandkaulen Hendrik Schenkewitz Nadine Schilling Tim Schneider Alexandra Schulte Lennart Spengler Nathalie Struve Lena Wagner Sofia Wagner Thea Wendtland Tobias Wienen Alessandra Wildenhain Christina Wolf 15 Erasmus – Nachrichten B.I.S.S E r a s m u s Jetzt mit Gütesiegel Im Mai dieses Jahres wurde das Berufsorientierungsprojekt B.I.S.S des Erasmus-Gymnasiums zertifiziert. Die Arbeit des Berufsorientierungs-Teams (B.I.S.S-Team) und das überzeugende Konzept konnten die hohen Maßstäbe der Jury erfüllen. Die Verleihung des Gütesiegels „Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule” fand im Rahmen einer Feierstunde in Neuss statt. Damit ist das Erasmus-Gymnasium eine von elf Schulen im Rhein-Kreis Neuss, die dieses Siegel offiziell führen dürfen und die einzige in Grevenbroich. Das Siegel wird von der Bertelsmann-Stiftung vergeben und setzt bundesweite Standards. Eine Jury aus Vertretern von Wirtschaft, Verwaltung und Schulen prüft die Berufsorientierungsprojekte der Schulen, die sich um das Gütesiegel bewerben. Dabei verlässt sie sich nicht nur auf die umfangreiche schriftliche Darstellung, sondern macht sich auch vor Ort ein Bild, wobei nicht nur Lehrer, sondern auch Schüler eingehend befragt werden. Im Laufe von mehr als zehn Jahren hatte die Berufsorientierung am Erasmus-Gymnasium immer mehr an Profil und Professionalität gewinnen können. Das umfangreiche Projekt, das die Schüler von der Mittelstufe bis zum Abitur, eingebunden und in ständigem Austausch mit den unterrichtenden Lehrern, der regionalen Wirtschaft und der Arbeitsagentur berufsorientierend begleitet, bietet unseren Schülerinnen und Schülern bestmögliche Vorbereitungen für das Studium und die Ausbildung. In der Jahrgangsstufe 9 finden neben einem zweiwöchigen Praktikum regelmäßig Veranstaltungen im Rahmen von „Wirtschaft pro Schule“ statt. In Interessengruppen haben alle unsere Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, Unternehmen der Region und ihre Ausbildungsangebote kennen zu lernen. Sie erfahren, welche Erwartungen an die schulischen Leistungen und sozialen Kompetenzen der Bewerber gestellt werden, wie man sich gezielt bewirbt und welche Perspektiven es gibt. In der Jahrgangsstufe 11 folgen die Berufserkundungen, die in internen Seminaren vorbereitet werden. Seit dem letzten Jahr begleiten wir die Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 11 auch in individuellen Beratungsgesprächen, sodass sie Veränderungen der eigenen schulischen oder persönlichen Situation rechtzeitig erkennen und auf veränderte Berufs- bzw. Ausbildungsperspektiven schnell und angemessen reagieren können. In der Jahrgangsstufe 12 können unsere Schülerinnen und Schüler ein Bewerbungstraining absolvieren, das von regionalen Wirtschaftsunternehmen durchgeführt wird. Regelmäßig finden Gespräche mit Mitarbeitern der Arbeitsagentur statt, die auch für Einzelfragen zur Verfügung stehen. In der Jahrgangsstufe 13 folgen die Hochschultage und Veranstaltungen zum Thema Studium und Studieren. Das Ehemaligen-Netzwerk „Alumni” bietet Workshops und Informationen aus erster Hand und kann durchaus Praktikumsplätze für unsere Abiturienten vermitteln und/oder Kontakte zur Wirtschaft und zu Universitätsinstituten herstellen. Darüber hinaus arbeiten die „Alumni” eng mit den Kollegen zusammen, die in der Oberstufe unterrichten. Hier wird es auch im nächsten Jahr Kolloquien geben, in denen die Ehemaligen in konkreten Unterrichtssituationen deutlich machen, wie schulisch Gelerntes in der Praxis umgesetzt wird und wie die Praxis neue Erkenntnisse und Ansprüche in den Unterricht einbringen kann. Das B.I.S.S-Team, Manfred Kirchhoff, Volker Einecke, Guido Pandorf, Rita Stirl und Liane Westerhoff, freuen sich darauf, nicht nur der hohen Qualität des Gütesiegels „Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule zu entsprechen, sondern auch weiterhin Maßstäbe für eine Erfolg versprechende Vorbereitung unserer Schülerinnen und Schüler zu setzen. Guido Pandorf 16 November 2007 Die feierliche Verleihung des Gütesiegels „Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule" . Mit „Biss“ ins Berufsleben GREVENBROICH (HSp) Deutschlandweit gibt es zurzeit rund 9000 verschiedene Studiengänge und 400 Ausbildungsberufe - ein wahrer Dschungel, in dem sich Schulabgänger erst einmal zurecht finden müssen. Bestens vorbereitet für die ersten Schritte in ein Leben nach der Schule sind indes die Schüler des ErasmusGymnasiums aus Grevenbroich. Dort gibt es schon seit rund 15 Jahren ein Konzept, das die Absolventen bestmöglich auf ihren bevorstehenden Berufsalltag vorbereiten soll. Neben den üblichen Praktika, stehen Berufserkundungstage ebenso auf dem Plan, wie Seminare zum Bewerbungstraining. „B.I.S.S.“ - Berufsorientierung, Information, Sachkompetenz, Selbstverantwortung - lautet die Zauberformel, mit denen am Erasmus ein optimaler Start vorbereitet werden soll. Denn eins stellt Direktor Michael Jung direkt klar: „Wir geben nur Hilfe zur Selbsthilfe. Die Entscheidungen müssen und sollen die Schüler letztlich selbst treffen.“ Und das gelingt am Grevenbroicher Gymnasium so gut, dass es jetzt mit dem Siegel „Berufswahl“ ausgezeichnet wurde, das diejenigen Schulen zertifiziert, die besondere Maßnahmen und Konzepte im Bereich der Berufswahl in ihren Schulalltag eingeflochten haben. Insgesamt wurden neun weitere Schulen im Rhein-Kreis Neuss mit dem Siegel der BertelsmannStiftung ausgezeichnet - das Erasmus allerdings als einzige Schule in Grevenbroich. „Auf diese Auszeichnung sind wir sehr stolz“, freut sich Jung und ergänzt: „Allerdings ist das jetzt kein Grund, sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen. Ganz im Gegenteil - es ist Ansporn, um weiter zumachen.“ Sein Kollege und Mitbegründer der Initiative „B.I.S.S.“, Manfred Kirchhoff, geht indes noch einen Schritt weiter: „Das ist der verdiente Lohn für die harte Arbeit, die wir bisher investiert haben und noch weiter investieren werden.“ Eine Arbeit, von der nicht nur die Schüler profitieren, die Einblicke in Berufe erhalten, die sonst 17 nur schwer zugänglich sind, sondern auch die Unternehmen, die sich beteiligen. „Sie machen im wahrsten Sinne des Wortes Gewinn, In dem sie von uns Schüler bekommen, die wissen, was im Betrieb auf sie zukommt und schon erste praktische Erfahrungen vor Ort sammeln konnten“, erklärt Niels Lorenz, der seit der Geburtsstunde von „B.I.S.S.“ mit dabei ist. Schülersprecherin Astrid Ternes fühlt sich durch die zahlreichen Angebote an ihrer Schule bestens vorbereitet auf ihr kommendes Arbeitsleben. Besonders die Berufserkundungstage hält die Abiturientin für eine gute Einrichtung, schließlich hat sie dabei ihren Traumjob gefunden: „Jura will ich unbedingt machen - aber nicht im Staatsdienst“, erklärt sie nach zwei Tagen bei der Staatsanwaltschaft in Krefeld. NGZ, 5.6.2007 Erasmus – Nachrichten Von der Schule in den Beruf Rhein-Kreis-Neuss (SiHo) Zum ersten Mal ist gestern an Schulen im Rhein-Kreis Neuss das „Berufswahl-Siegel“ verliehen worden. Im Forum der Sparkasse Neuss an der Michaelstraße ging die Auszeichnung an neun weiterführende Schulen und eine Förderschule. Die Einrichtungen qualifizierten sich in einem Wettbewerb, der im vergangenen Jahr mit Unterstützung der lokalen Wirtschaft gestartet worden war. Ziel dieser Zertifizierung ist es, Schulen hervorzuheben, die besondere Maßnahmen und Konzepte im Bereich der Berufswahl anwenden. NGZ, 23.5.2007 Eine Jury hatte die Entscheidung getroffen, Kreisdirektor HansJürgen Petrauschke und Reinhard Tiefental als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Neuss oblag es hingegen, die Siegel samt Urkunde zu übergeben. Ausgezeichnet wurden das MataréGymnasium Meerbusch, die Ganztagshauptschule Hochneukirch, die Gemeinschaftshauptschule KaarstBüttgen, die Realschule am Sportpark Dormagen, die Realschule Holzheim, die Förderschule Martinusschule Kaarst, das ErasmusGymnasium Grevenbroich, die Ganztagshauptschule Weißenberg, die Janusz-Korczak-Gesamtschule Neuss und das NorbertGymnasium Knechtsteden, die gestern durch teilweise recht stattliche Abordnungen bei der Ehrung vertreten waren, bei der der Hamburger Erziehungswissenschaftler Professor Dr. Peter Struck den Festvortrag hielt - eine pointiert-süffisante Tour d' Horizon durch die europäische Bildungslandschaft, in der das deutsche Schulwesen nur noch als mickriges Pflänzlein wahrnehmbar ist. Eine Geschichte für sich. Firmenkontakte und Praktika Die Initiative, das Gütesiegel im Rhein-Kreis-Neuss zu etablieren, hatte seinerzeit Schulamtsdirektor Dieter Reich übernommen, der in Landrat Dieter Pratt schnell einen Mitstreiter fand. Es gehe um Kür, nicht die Pflicht, wie Kreisdirektor Petrauschke die Ansprüche an das Siegel zusammenfasste. Konkret bedeutet das, dass - wie am Mataré Gymnasium - schon in der siebten Klasse mit der Berufsvorbereitung (Praktika) begonnen wird; andernorts steht das Fach „Berufsorientierung und Lebens- planung“ auf dem Stundenplan. Praxisbezogene Unterrichtsinhalte, Firmenkontakte und eine enge Kooperation mit den Elternhäusern runden das Bild ab. Wie ein kleines Wirtschaftsunternehmen agiert hingegen die Kaarster Förderschule, die beispielsweise einen Cateringservice ins Leben gerufen hat. Das Siegel, das die Schulen auch im offiziellen Schriftverkehr nutzen dürfen und das als Qualitätsmerkmal gedacht ist, wird jeweils für drei Jahre verliehen. Die ursprüngliche Idee dazu entstand im Jahr 2000 (Bertelsmann, Gütersloh) und wurde im darauf folgenden Jahr zum ersten Mal realisiert. Im Hintergrund steht die Bertelsmann-Stiftung, die das 2004 gegründete Netzwerk BerufswahlSiegel unterhält. INFO Die Website www.netzwerk-berufswahl-siegel.de bietet allen Interessierten Präsentationen der beteiligten Regionen, ein Handbuch für Neueinsteiger und Hinweise zur Berufsorientierung. Jetzt die besten Sommerplätze sichern! TUI ReiseCenter Oliver Offergeld Inhaber Kölner Straße 50 41515 Grevenbroich Tel.: + 49 (0) 2181 -81980 Fax: + 49 (0) 2181 - 819820 18 November 2007 19 Erasmus – Nachrichten Von Anfang an dabei. Erasmus-Gymnasium unterstützt Aktion Tagwerk. Mal, dass er sich hier informiert hatte. Doch sie wurden enttäuscht. Andere Termine waren wohl dazwischen gekommen. In diesem Jahr hatte die Aktion Tagwerk beschlossen, sich der Kampagne „Dein Tag für Afrika“ anzuschließen. An Afrika ist die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in den letzten Jahren weitgehend vorbeigegangen, die Armutsbekämpfung stagniert. Der Kontinent gilt als so genannter „Verlierer der Globalisierung“. Grund genug für die Vereinten Nationen, sich diesem Kontinent besonders zu widmen. Die Organisation UNICEF unterstützt als Unterorganisation der UN die Aktion Tagwerk in ihrem Bemühen, acht Bildungsprojekte in Afrika zu initiieren bzw. weiter zu führen. Bildung wird von den Vereinten Nationen als Schlüssel für Entwicklung anerkannt. Die Aktion war zentrales Projekt im PolitikUnterricht der Jahrgangsstufe 8. Hier wurden die Entwicklungsmöglichkeiten von Ländern der Dritten Welt thematisiert und schwerpunktmäßig die Situation der Kinder analysiert. „Hilfe bei Pflasterarbeiten“, „Gartenteich anlegen“, „Aushilfe in der Gärtnerei“. So oder ähnlich sahen viele Arbeitsverträge der Schüler aus der Jahrgangsstufe 8 aus, die in diesem Jahr die Aktion Tagwerk unterstützen. Sie spendeten ihr Arbeitsentgelt für Bildungsprojekte in der Dritten Welt. Mit der Hälfte der gesammelten Spenden werden wir, wie auch im letzten Jahr, unser traditionelles Schulprojekt Ghahtelai in Eritrea unterstützen. Am 13. Juni war es so weit. Nach der dritten Stunde war unterrichtsfrei, um zu arbeiten. Wer keine Arbeit fand, betreute einen Kuchenverkaufsstand in der Innenstadt, klärte die Bevölkerung an Informationsständen über die Aktion auf oder sammelte fleißig Spenden. Schüler und Eltern hatten reichlich Kuchen gebacken, sodass die Aktion auf dem Marktplatz ein voller Erfolg wurde, zumal das Wetter wieder einmal mitspielte. Viele Grevenbroicher Bürger kannten die Aktivitäten bereits aus den vergangenen Jahren. Alexandra und Jeannine aus der Klasse 8b erwarteten mit Ungeduld den Bürgermeister am Verkaufsstand. Sie wussten noch vom letzten Die eigenen Aktivitäten unserer Schüler erforderten eine intensive Beschäftigung mit dem Jugendarbeitsschutzgesetz. Arbeitgeber sollten überzeugt werden, eine sinnvolle Aktion zu unterstützen; Arbeitsverträge mussten unterschrieben werden. Rechtliche Vorschriften für Sammelaktionen und Standgenehmigungen erweiterten das Wissen über die komplexe und recht komplizierte Planung und Durchführung eines derartigen Projekts in der Realität. Wir bedanken uns bei allen Helfern und Spendern für die Unterstützung der Aktion. Werner Altmann 20 November 2007 NVV WERBUNG 21 Erasmus – Nachrichten FÖRDERVEREIN GRUNDSCHULE GHAHTELAI IN ERITREA E.V. Köln , im Januar 2007 Lieber Herr Jung, vielen Dank für die Unterstützung, die die Schülerinnen und Schüler durch die Aktion Tagwerk geleistet haben. Auch aus diesem Grunde hat nun auch das Computerzeitalter in Ghahtelai begonnen. 27 gebrauchte Computer wurden installiert, die von Mädchen und Jungen gleichermaßen mit der größten Konzentration bedient werden. Der Computerraum wird von zwei Ventilatoren belüftet und die Computer durch Plastikfolien vor Staub geschützt. Im Laufe des Jahres wurde der Computerraum mit Computertischen ausgestattet. Voller Stolz weisen der Rektor, die Elternvertreter, für die diese Geräte einen Doppelsprung in ein neues Jahrhundert bedeuten, auf die immens gewachsenen Bildungschancen für alle Schüler und Schülerinnen hin. Auch die Bücherei wurde vollständig mit Mobiliar und schon einer ansehnlichen Zahl an Büchern ausgestattet. Die Baukosten sind in Eritrea in den vergangenen Jahren explosionsartig angestiegen - verursacht u.a. durch den noch immer schwelenden Grenzkonflikt mit Äthiopien. Um Kosten reduzieren zu können, werden Bauaufträge für die Schule unentgeltlich von Handwerkern aus der Gemeinde ausgeführt und nicht mehr von Baufirmen. Das Baumaterial wird vom Erziehungsministerium gestellt und die Arbeiten an der Schule von der Schulleitung und der Parents Teachers Association beaufsichtigt. In diesem Sinne wurde die aktive Arbeit der Eltern für die Schulgemeinschaft nochmals verstärkt. Die Gemeindemitglieder betrachten die Schule wirklich als die „Ihre“, fühlen sich verantwortlich, nicht im Sinne einer mehr oder minder lästigen demokratischen Pflicht, sondern begreifen Schule als Chance für eine Investition in die Zukunft. Für die nähere Zukunft ist der Bau neuer Klassenräume geplant; zum einen, um den Unterricht in Doppelschichten vermeiden zu können, zum anderen, um die Schule über den 8. Jahrgang hinaus erweitern zu können. Vornehmlich deshalb, um den Mädchen - im Moment sind 31 im 8. Schuljahr die Chance einer aufbauenden Schulbildung geben zu können. Zur Zeit müssen alle Schüler nach Vollendung des 8. Schuljahres sehr weit entfernte Schulen besuchen und können dann nicht mehr zu Hause wohnen. 22 November 2007 GHAHTELAI 23 Erasmus – Nachrichten Bericht über die Arbeit der SV Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitschülerinnen und Mitschüler, zu Beginn des Schuljahres 2007 / 2008 möchte ich in dieser Ausgabe der Erasmus-Nachrichten die Gelegenheit nutzen, die Aktivitäten und Veränderungen in der Schülervertretung (SV) an unserer Schule vorzustellen. Doch vor dem kurzen Rückblick auf das vergangene und dem Ausblick auf das aktuelle Schuljahr will ich nochmals darlegen, was „SV“ bedeutet. kauf am Elternsprechtag zu organisieren oder einmal im Jahr, in der ersten Sitzung des neuen Schuljahres, die Posten neu zu vergeben. In erster Linie heißt SV „Schülervertretung“. Dies ist ihre zweite, wichtige Aufgabe. Die Schülervertretung ist dafür da, die Interessen der Schülerschaft wahrzunehmen. Das Schulgesetz gibt dazu vor, dass sie ihre Belange bei der Gestaltung der Erziehungs- und Bildungsarbeit vertreten soll; sie soll die fachlichen, politischen und sozialen Interessen fördern. Dies wird gewährleistet durch die Mitarbeit in Entscheidungsgremien, wobei die Schulkonferenz als oberstes Gremium einer Schule eine besondere Rolle einnimmt. Das Schulgesetz fordert die Schüler dazu auf, sich mit ihren Vorstellungen einzubringen. Ich bin davon überzeugt, dass uns die Weiterentwicklung in beiden Bereichen im vergangenen Schuljahr gut gelungen ist. Mein Ziel ist es, diesen Kurs auch im neuen Schuljahr 2007 /2008 kontinuierlich fortzuführen. Die Schülervertreter konnten so z. B. in der Schulkonferenz zu Beginn des vergangenen Schuljahres zum ersten Mal durchsetzen, einen Schüler in die Auswahlkommission der schulscharfen Einstellungsverfahren zu wählen. Dies bedeutet konkret, dass an unserer Schule erstmalig Schüler Einfluss darauf nehmen können, welche Lehrer eingestellt werden. Die Schülerschaft hat eine von vier Stimmen, wenn es darum geht, einen geeigneten Lehrer für unsere Schule auszusuchen. Positiv beeinflussen können die Schülervertreter seit dem vergangenen Schuljahr außerdem Entscheidungen, die im Zusammenhang mit der Cafeteria gefällt werden. Mit einem Vertreter im Beirat des Cafeteria-Vereins besteht die Möglichkeit, bei Fragen, Anregungen oder Problemen bezüglich der Cafeteria an einer Lösung mitzuarbeiten. RWE Die Hauptaufgaben der SV kann man in zwei Bereiche gliedern: Unterrichtsfremde Projekte zum Wohl der Schülerschaft, aber auch der gesamten Schulgemeinschaft zu organisieren und den „Arbeitsplatz Schule” zu einem Ort aufzuwerten, an dem sich jeder wohlfühlt. Das bedeutet aber nicht nur, den Kuchenver- 24 November 2007 Am Valentinstag wurde die Rosenaktion durchgeführt. Der Erlös dieser Aktion floss in die SV-Kasse, deren Gelder der Schülerschaft zugute kommen. Die Rosenaktion wird auch in diesem Schuljahr stattfinden. Am politischen Geschehen beteiligt hat sich die SV des Erasmus-Gymnasiums durch einen Leserbrief der Schülersprecher zur Sanierung unserer Außenfassade. Wir haben unsere Meinung zu diesem Thema in der Neuss-Grevenbroicher Zeitung deutlich gemacht und die Wichtigkeit dieser Investition unterstrichen. Sehr erfolgreich war unser größtes Projekt des vergangenen Jahres: Mit „Schüler helfen Schülern“ wird jedem die Möglichkeit gegeben, kostengünstig Nachhilfe in Anspruch zu nehmen und sich schulisch zu verbessern. Viele von uns haben sich an diesem Projekt beteiligt und somit die generelle Unterstützung der SV deutlich gemacht. Ich bin froh, dass an unserer Schule Gemeinschaft in Form von gegenseitiger Unterstützung gelebt wird. Erfolg ist auch bei einem anderen Thema absehbar. Nachdem jahrelang die Situation unserer Toiletten bemängelt wurde, ist eine Verbesserung seit der letzten Schulkonferenz in Sichtweite: Die Schulleitung hat zugesagt, sich um die Beseitigung der von uns ausdrücklich aufgezeigten Missstände zu kümmern. Gleichzeitig hat die Schülervertretung ihre Bereitschaft signalisiert, sich mit der Problematik „Vandalismus auf den Toiletten“ auseinander zu setzen und ein Konzept zu entwickeln, das die mutwillige Beschädigung an den sanitären Anlagen stoppen soll. Die SV wird das gesamte Thema weiterhin mit Nachdruck verfolgen. Auf Antrag der Schülervertreter hat die letzte Schulkonferenz beschlossen, dass in diesem Schuljahr eine SV-Fahrt durchgeführt wird. Es ist mein Anliegen, auf dieser zweitägigen Fahrt das Zusammengehörigkeitsgefühl der SV zu stärken, eine Meinungsbildung zu bestimmten Themen zu fördern und vor allem die kommenden Sextaner in die SV-Arbeit einzuführen. Abschließend möchte ich noch einen kleinen Appell an meine Mitschülerinnen und Mitschüler richten: Wir müssen uns alle darüber im Klaren sein, dass eine SV nur dann richtig funktionieren kann, wenn sie von der gesamten Schülerschaft unterstützt wird. Nur so kann sie zu einem starken, funktionierenden Vertretungsorgan werden, das die Interessen der Schülerschaft durchsetzt. Es ist offensichtlich, dass die SV durch eure Unterstützung im vergangenen Schuljahr schon einiges erreicht hat. In diesem Sinne hoffe ich weiterhin auf eine tatkräftige Unterstützung! Ich wünsche uns allen ein erfolgreiches und ereignisreiches Schuljahr 2007/ 2008. Für Fragen, Probleme und Anregungen stehe ich weiterhin jederzeit zur Verfügung! Lars Wosnitza, Schülersprecher Umzug der Schülerbücherei Aus gegebenem Anlass veranstaltete die Schülerbücherei einen Autorenwettbewerb. Die Schüler der Jahrgangsstufen 5 und 6 wurden aufgefordert, zur Einweihung eine Geschichte zu schreiben. Die Jury – bestehend aus Mitgliedern der Schülerbücherei – erfreute sich an der Lektüre verschiedener Fantasy-Geschichten. Siegerin wurde Sarah Gerwing 5d mit ihrer Geschichte „Die Elfenfreundin“. Den zweiten Platz belegten Miriam Alina Wagner 5d („Das verzauberte Buch“) und Marius Thieme 6c („Jack, der Drachenjäger“).Die drei Geschichten werden in der neuen Schülerbücherei ausgelegt. Wegen der Einrichtung des neuen Filmraums an unserer Schule musste die Schülerbücherei umziehen. Sie befindet sich nun ein Stockwerk höher im vollkommen renovierten Raum der ehemaligen Schulbuchausleihe und passt sich optisch in die Neugestaltung der Schulbibliothek ein. Beide Büchereien befinden sich dicht beieinander auf einer Ebene. Ermöglicht wurde die Renovierung aus Mitteln der Erasmus-Wanderung für den Bau unserer Cafeteria. Auch für die Anschaffung einiger neuer Bücher reichte das Geld. Die Wiedereröffnung der Schülerbücherei fand am 20.08.2007 statt. Herzlichen Glückwunsch! W. Altmann 25 Erasmus – Nachrichten Gesundes Frühstück Thementage 2007 26 November 2007 FIT FÜR DIE ZWISCHENZEIT Thementage 2007 27 Erasmus – Nachrichten Die Streicherklassen am Erasmus - Gymnasium “Streichungen” mit Gewinn Das Projekt Streicherklasse am Erasmus-Gymnasium befindet sich jetzt bereits im zweiten Jahr. Inzwischen musizieren jeden Dienstag und Donnerstag, jeweils in der 5. und 6. Stunde, Schüler der 5. und 6. Klassen im Kammermusiksaal der Musikschule Grevenbroich, mit der unsere Schule seit dem letzten Jahr kooperiert. Zunächst entscheiden alle zukünftigen Schülerinnen und Schüler, bei der Anmeldung an unserer Schule, ob sie am Projekt Streicherklasse in den Jahrgangsstufen 5 und 6 teilnehmen wollen. Das bedeutet dann, dass sie, anstelle des regulären Musikunterrichts, auf einem selbst gewählten Streichinstrument (Geige, Bratsche, Cello oder Kontrabass) unterrichtet werden. Ergänzt wird dieser Unterricht durch eine weitere Übungsstunde in Kleingruppen. Hier werden die Unterrichtsinhalte in den jeweiligen Instrumentengruppen vertieft. Die Schüler können das von ihnen gewählte Instrument für diese zwei Jahre ausleihen. Sie nehmen es mit nach Hause, um darauf während der Woche zu üben. Ermöglicht wird das Projekt durch die sehr konstruktive Zusammenarbeit mit Herrn Nickoll, dem Leiter der Musikschule Grevenbroich, der mit mir eine „maßgeschneiderte“ Kooperation der beiden Schulen entwickelte. Ein nicht unerhebliches Engagement für dieses Projekt kommt auch vonseiten des Fördervereins. An dieser Stelle dafür ein herzliches Dankeschön! Unterrichtet wird im Team-Teaching von Frau Mascarenhas, Cellolehrerin der Musikschule, und mir, Anette Eick, Musiklehrerin am Erasmus-Gymnasium und verantwortlich für den Bratschenunterricht. Wir gestalten auch jeweils den Kleingruppenunterricht, wobei uns Frau Denecke, Geigenlehrerin der Musikschule, unterstützt. Die Arbeit der Streicherklasse wurde bisher bereits zweimal in den Konzerten des Erasmus-Gymnasiums vorgestellt. Die Spannung aller Beteiligten war groß, die Fortschritte der Schülerinnen und Schüler unübersehbar. Und der Spaß, den es machte, ebenso! Am Anfang des zweiten Jahres, in dem sich das Projekt Streicherklasse an unserer Schule jetzt befindet, lässt sich, vorsichtig einen ersten Rückblick wagend, sagen, dass es ein Erfolg ist. Es bleibt nur noch zu wünschen, dass aufgrund der positiven Erfahrungen viele weitere Streicher- oder auch Bläser- und Chorklassen entstehen werden. Anette Eick Musikinstrumente gesucht! Es kommt häufig vor, dass Schüler gern ein Musikinstrument erlernen möchten, aber leider das Instrument nicht besitzen. Daher bittet die Fachschaft Musik die Leser der Erasmus-Nachrichten um Hilfe. Bitte stellen Sie Musikinstrumente, für die Sie selber keine Verwendung mehr haben, unserer Schülerschaft zur Verfügung. Vielen Dank! 28 November 2007 Die Bibliothek erstrahlt in neuem Glanz Nur wenige Wochen nach der Eröffnung der Cafeteria gab es am Erasmus-Gymnasium schon wieder Grund zum Feiern. Denn das zweite Großprojekt konnte seiner Bestimmung übergeben werden: die neue Bibliothek. Die Gästeliste bei der Eröffnung war lang, hatten doch auch viele ihren Beitrag geleistet zur Verwirklichung des ehrgeizigen Projekts, die Bibliothek ins Schulgebäude zurückzuholen. Architektin Jutta Quasten-Mundt erläuterte die bauliche Konzeption und die teilweise nicht unkomplizierte Umsetzung, Bürgermeister Axel Prümm ließ durchblicken, dass auch die haushaltstechnische Realisierung der Verwaltung einiges an Kreativität abgefordert hatte. Der Dank ging aber vor allem an die Schulgemeinde, die durch einen bemerkenswerten gemeinsamen Kraftakt die Finanzierung der Inneneinrichtung auf die Beine gestellt hatte. In der Tat wäre die Ausstattung der Bibliothek mit neuen Möbeln nicht möglich gewesen ohne die Spendenbereitschaft der Elternschaft, die Großzügigkeit des Fördervereins und die überwältigende Wanderfreude der Schülerinnen und Schüler. Die neue Bibliothek bietet eine Reihe von Vorzügen. So stehen im oberen, im Erdgeschoss gelegenen Teil, großzügige und ansprechend gestaltete Arbeitsplätze zur Verfügung. Überdies kann für die Kursarbeit der Oberstufe ein Gruppenraum genutzt werden. In diesem Teil stehen auch alle Nachschlagewerke bereit, während der Großteil der Fachabteilungen im bewusst schlicht gestalteten Bücherdepot im Keller, zu erreichen über eine neu eingebaute Treppe, untergebracht ist. Im oberen Teil stehen den Schülerinnen und Schülern neben normalen Tischarbeitsplätzen auch eine bequeme Sitzecke mit Sesseln zum Schmökern zur Verfügung und bald auch moderne Computerarbeitsplätze. Das ist der Anfang einer schrittweisen Erweiterung der Bibliothek zur „Mediothek“. Das Angebot der Bibliothek orientiert sich am Fächerkanon der Schule und wird ergänzt um einige aktuelle Fachzeitschriften, eine Wochenzeitung und seit neuestem um eine der Schule als Spende zur Verfügung gestellte Ausgabe der NGZ. Dank der Zusage des Fördervereins wird der Bibliothek in Zukunft nun auch wieder ein regelmäßiger Etat zur Verfügung stehen. Lohnend ist ein Besuch allemal. Mag auch nicht zu jedem Thema das passende Buch sofort greifbar sein. Aber gerade für das „Bohren dickerer Bretter“ ist es auch für die heutige Schülergeneration unerlässlich, den Umgang mit einer wissenschaftlichen Bibliothek zu erlernen oder vielleicht einfach nur, beim Streifzug durch die Regale, auf etwas Interessantes zu stoßen. Wer sich näher mit den Beständen der Bibliothek befasst, wird schnell die Handschrift der ehemaligen Leiter entdecken. So findet sich eine umfangreiche erziehungswissenschaftliche Abteilung, die vor allem in den 70er Jahren angeschafft wurde und auf den damaligen Bibliotheksverwalter, Dr. Bernhard Klein, zurückgeht. Er hat dieses Fach an der Schule eingeführt. Reich bestückt ist auch die Geschichtsabteilung, was wiederum Josef Wisskirchen zu verdanken ist, dem dieses Fach besonders am Herzen lag. In den Beständen findet sich auch das von ihm mitverfasste Buch zur Geschichte der Abtei Brauweiler. Eine Danksagung und ein Appell sollen am Ende dieses Artikels stehen: Dank an Frau Garborini, die sich im Vorfeld der Neueröffnung um die Ordnung in der Kunstabteilung gekümmert hat; Dank auch an die vielen Schülerinnen und Schüler, die die unendlich vielen Bücherkisten geschleppt haben; Dank an das Häuflein Aufrechter, das auch in den Ferien beim Einräumen der Regale geholfen hat; und natürlich Dank an die ehrenamtlich tätigen Eltern, die allwöchentlich die Aufsicht in der Bibliothek übernehmen. Nun der Appell (und der geht nicht nur an die Schülerinnen und Schüler, sondern auch an die Kolleginnen und Kollegen): Nutzt die Bibliothek intensiv, betrachtet sie als euer Eigentum und behandelt sie dementsprechend. Scheut euch nicht, Wünsche zu äußern, wenn ihr meint, ein Buch, ein Film oder eine CD-ROM sollte dringend allen Erasmianern zur Verfügung stehen. Martin Lönne 29 Erasmus – Nachrichten Literatur im Schutzraum VON CARSTEN SOMMERFELD GREVENBROICH Helle Räume mit freundlich wirkenden Sitzgruppen, übersichtliche Regale: Von paradiesischen Zuständen war mehrere Male gestern bei der Eröffnung der neuen, auf zwei Etagen eingerichteten Bibliothek des Erasmus-Gymnasiums die Rede - eine Gemeinschaftsleistung unter anderem von Stadt, Schule und Förderverein. „Auf jeden Fall sieht es hier moderner und ansprechender aus als in den alten Räumen“, sagt Schüler Timon Jansen (16) aus der 10a. „Die ersten beiden Jahre an der Schule habe ich eigentlich nicht bemerkt, dass es eine Bibliothek gibt.“ Der Grund: Vor Jahren war die Bibliothek in ein Haus auf der Schanze ausgelagert worden. „Die Fenster waren dort undicht, Tapeten stammten aus den 70er Jahren“, schildert Bibliotheksleiter Martin Lönne. Da die Stadt das Haus zur Vermögensoptimierung verkauft, zog die Bücherei erneut um zurück in die Schule. Das Buchdepot wurde in einem fast ungenutzten Fahrradkeller eingerichtet, die übrigen Bibliotheksräume in der Etage darüber. „Durch die neue Lage mit optischer Anbindung an die Pausenhalle wird die Bibliothek ständig wahrgenommen“, nennt Jutta Quasten-Mundt vom beauftragten Architekturbüro Quasten und Berger einen Vorteil. „Der Fahrradkeller war als Schutzraum mit zusätzlichem Beton und Stahl ausgelegt“, weiß ihr Vater Günter Quasten. Er war „Pennäler“ am Erasmus und hat später den Anbau am Gymnasium geplant. MARTIN LÖNNE liest privat zurzeit „Die Vermessung der Welt“ – und auch beruflich hat der ledige 33-Jährige sehr viel mit Büchern zu tun: Erstens ist er Leh- NGZ, 12.1.2007 Mit der Bibliothek seiner Schulzeit ist die heutige Ausstattung nicht zu vergleichen. „Wir haben hier ein Selbstlernzentrum geschaffen“, sagt Schulleiter Michael Jung. „Die Bibliothek ist ein Lernort, hier können sich Schüler selbständig auf Referate und Facharbeiten vorbereiten. Sie lernen, Quellen auszuwählen, zu beurteilen und zu hinterfragen“, erläutert Bibliotheksleiter Martin Lönne. Vom LiteraturBrockhaus bis zum „Lehrbuch für organische Chemie“ stehen 12 000 Bände in den Regalen. Auch CDRoms und Filme gehören zum Bestand. In Kürze werden noch acht Computer mit Internetanschluss aufgestellt. Der Kunsttrakt nebenan musste etwas verkleinert werden, um Platz für einen Gruppenarbeitsraum zu schaffen. Kunstlehrer Jürgen Holitschke brachte als praktisches Geschenk zur Eröffnung für die „Nachbarn“ eine Trittleiter für die oberen Regalfächer mit. Lönnes Appell gestern: „Die Schüler sollten die Bibliothek als ihr Eigentum ansehen und sie auch so behandeln.“ Das haben viele bereits getan. Schüler schleppten beim Umzug Kartons - und haben kräftig zur Finanzierung beigetragen. Mit dem Erlös der Erasmus-Wanderung und mit Spenden wurde die komplette Inneneinrichtung finanziert. Die Stadt zahlt für den Umbau der bereits eröffneten Cafeteria und der Bibliothek rund 250 000 Euro. Zur Eröffnung mit Schülern sowie Vertretern aus Verwaltung und Politik, darunter Schulausschussvorsitzende Irmintrud Berger, brachte Bürgermeister Axel Prümm zudem ein Geschichtsbuch mit. Auch er hat am Erasmus die Schulbank gedrückt. Ein Wunsch von Lönne aber ist noch offen: „Wieder ein eigener Etat für die Bibliothek.”. rer am Erasmus-Gymnasium, und zweitens leitet er die nun in neue Räume umgezogene Schulbibliothek mit 12 000 Büchern. „Schon als ich Abitur machte, wollte ich Lehrer werden“, erzählt der Wevelinghovener, auch seine Mutter hat den Lehrberuf ergriffen. Während des Studiums in Köln hätten die Chancen für eine Lehrerstelle zwar schlecht ausgesehen, doch dann klappte es mit dem Wunschberuf. Heute unterrichtet Martin Lönne dort, wo er selbst einmal gelernt hat. „Ich habe gern mit Kindern zu tun“, sagt der Lehrer für Geschichte, Sozialwissenschaften und Katholische Religion. Das beweist Martin Lönne auch in seiner Freizeit – beim Pfadfinderstamm St. Josef in der Südstadt. Vor drei Jahren trat Martin Lönne die Nachfolge von Josef Wißkirchen als Leiter der Schulbibliothek an. Zu seinen Hobbys zählen Opern und Kino - „auch wenn ich dafür recht wenig Zeit finde“ - und natürlich Lesen. es 30 November 2007 TEENAGE-LIFE Written by Frederike Goldkamp Last week our class 9D did a survey on Teenager-Life, a project for English. We asked different questions in classes from year 7 to year 11-13. Our developed charts gave us interesting new knowledge about teens and their life. The reactions of all students being questioned were really positive. We have asked them to answer honestly to questions like: What’s important for us teens? What naughty things have we done? Do we smoke? When was our first kiss? We had lots of fun asking all of them and standing in front of these classes. Important for our survey was, that most of the students answered us honestly. We would love to do another survey. We enjoyed the time, and so did the asked students. :) Hope you find our charts and results interesting. Yours Class 9D Die professionelle Auswertung und mediale Aufbereitung der Befragung. 31 Erasmus – Nachrichten 32 November 2007 Jugend forscht – alles andere als spießig! Der Wettbewerb „Jugend forscht“ hat seinen Ruf als Veranstaltung für Streber und Langweiler weg. Wir haben bei unserer Teilnahme im Schuljahr 2006/2007 jedoch eine andere Erfahrung gemacht. wir bereits um 7 Uhr im Seidenweberhaus in Krefeld sein mussten. Nach einer amüsanten Fahrt kamen wir pünktlich am Veranstaltungsort an. Im Erdgeschoss des Seidenweberhauses waren die jüngeren Schüler, die am Wettbewerb „Schüler experimentieren” teilnahmen, oben dann wir älteren Jungforscher. Zuerst bekamen wir einen Stand zugewiesen, zu dem ein Tisch, 2 Stühle sowie 3 Stellwände gehörten, an denen wir unsere Plakate befestigten. Anschießend wurden wir vom Patenbeauftragten Hartmut Schmitz begrüßt und bekamen auch unsere Juroren vorgestellt, die wir durchaus nicht als Furcht einflößend, sondern als freundlich und aufgeschlossen in Erinnerung haben; trotzdem waren wir natürlich sehr aufgeregt. Auch die Tatsache, dass wir zwei Mal geprüft wurden, entspannte uns nicht besonders. Nach dem ersten Durchgang genehmigten wir uns jedoch erstmal eine Frühstückspause, die wir mit Frau Wessels, ihrem Mann und unseren Mitschülern verbrachten. Beim Essen hatte Wir hatten unsere Arbeit „Führt die Sucht zur Flucht? Das Rauchverhalten an Schulen seit dem Rauchverbot“ (das Thema hatten wir aufgrund des aktuellen Anlasses gewählt) schon für das vorherige Schuljahr angefertigt und uns auch angemeldet. Einige Tage vor Beginn des Wettbewerbes wurde eine Mitschülerin, Julia, jedoch krank und so konnten wir nicht teilnehmen. Deshalb schickten wir unsere Arbeit ein Jahr später erneut ein und bekamen vom Veranstalter, der Unternehmerschaft Niederrhein, eine Einladung für den am 27. Februar 2007 stattfindenden Regionalwettbewerb in Krefeld. Außer uns fuhren auch 5 Schüler der Stufe 13 mit, die die Ergebnisse ihrer in der Jahrgangsstufe 12 angefertigten Facharbeiten ausstellten, sowie eine 3-köpfige Schülergruppe aus der 11, die die explosive Wirkung von Mentos und Cola untersucht hatten. Nun stürzten wir uns in die Vorbereitungen, erarbeiteten Plakate und übten unseren Juryvortrag. Ein besonderes Highlight an unserem Stand war ein 2 Meter hohes Banner mit unserem Thema und einem Rauchverbotszeichen als Logo, das wir freundlicherweise von der Stadtsparkasse Düsseldorf gesponsert bekamen. Am 27. Februar fuhren wir zeitig morgens los, da 33 Erasmus – Nachrichten die Organisation übrigens keine Kosten und Mühen gescheut, es gab ein reichhaltiges Frühstücksbuffet und auch das Mittagessen bestand aus drei verschiedenen Gerichten plus Nachtisch. Getränke gab´s dank der freundlichen Unterstützung eines Getränkeherstellers auch den ganzen Tag umsonst. Die Zeit zwischen dem zweiten Juryvortrag und dem Mittagessen nutzten wir, um die Arbeiten unserer Konkurrenz und die der anderen Teilnehmer unter die Lupe zu nehmen. Dabei haben wir übrigens auch festgestellt, dass es sich hierbei um ganz „normale” Jugendliche handelt, keineswegs um Spießer oder Streber. Nachmittags war das Seidenweberhaus für die Öffentlichkeit zugänglich und wir konnten zu unserer Freude auch eine Gruppe von Schülern aus unserer Stufe begrüßen. Immer wieder wurden wir von interessierten Eltern und vor allem Lehrern aufgefordert, ihnen das Vorgehen und das Ergebnis unserer Arbeit zu schildern. Am Abend gebeten und mit den Platzierungen eins bis drei sowie mit Sonderpreisen ausgezeichnet. Unser Themenbereich „Arbeitswelt“ wurde als letzter aufgerufen. Die Spannung stieg. Zu unserer großen Überraschung wurden wir dann mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Wir bekamen eine Urkunde und ein Preisgeld in Höhe von 75 Euro, außerdem qualifizierten wir uns mit dem ersten Platz für die Teilnahme am Landeswettbwerb in Leverkusen. Während der Heimfahrt hatten wir ein Dauergrinsen im Gesicht, bereit für das Abenteuer Landeswettbewerb. Und das hieß erneut: der Countdown läuft! Wir entwickelten neue Flyer und erstellten eine Anti-Rauchen-Kampagne. Auch kam wieder jede Menge Papierkram auf uns zu. Um noch sicherer bei unserem Vortrag zu werden, unterstützte uns Herr Altmann, indem wir unsere Arbeit dem SWLK unserer Stufe vorstellen durften. Dann war es endlich soweit! 19. März, erster Jugend forscht Tag, unser Anreisetag nach Leverkusen. Insgesamt nahmen 92 Jungforscher am Landeswettbewerb teil. Die Mädchen mit nur 28 waren allerdings klar unterrepräsentiert … (also Mädels: Nehmt teil!). Kurz nach unserer Ankunft im Baykomm auf dem Bayer - Gelände wurden die Formalitäten geklärt und die Stände aufgebaut. An diesem ersten Vormittag mussten wir selber noch nicht aktiv werden. Es wurden uns verschiedene Führungen über das Gelände angeboten. Wir entschieden uns für eine kamen unsere Eltern zur Feierstunde, in der uns der freundliche Herr Schmitz durch ein bunt gemischtes Programm führte. Frau Wessels erhielt für unsere Schule einen Geldpreis, weil sie sich mit einer so großen Zahl an Arbeiten angemeldet hatte. Für die Unterhaltung zwischen den Vorträgen sorgten vor allem eine Musik-Comedygruppe namens „ASS-DUR“ und eine Gruppe von Teilnehmern, die wir am Nachmittag kennen gelernt hatten. Dann begann die Preisverleihung. Es wurden die Teilnehmer jedes Fachgebiets geschlossen auf die Bühne 34 November 2007 Busrundfahrt zu den Kläranlagen von Bayer und durch den Chemiepark. Es war sehr beeindruckend! Wie viele Menschen dort beschäftigt werden und wie reibungslos alles abläuft! Einblicke, die man nicht so schnell zu sehen bekommt. wegen „Forscher = unsportlich“!). Nach einer kurzen Einführung durften wir die verschiedenen Wände auf eigene Weise erkunden und entwickelten unsere ganz persönlichen Klettertechniken. Anschließend wurden Gruppen gebildet, die in einer Art Kletterrallye gegeneinander antreten mussten. Wir wussten gar nicht, wie schwer das Spiel „Twister“ an der Wand doch sein kann und was es für eine Überwindung kostet, sich selber mit eigener Kraft aus 20m Höhe abzuseilen. Nach der Zimmervergabe im Hotel feierten wir noch ein wenig Meikes Geburtstag. Am nächsten Tag ab 9.00 Uhr standen wir aufgeregt hinter unserem Stand. Eine dreiköpfige Jury stellte Fragen zu unserer Arbeit. Glücklicherweise hatten wir uns sehr gut vorbereitet. Trotzdem waren wir froh, als die 20 Minuten vorbei waren. Unser Stand war den ganzen Vormittag über gut besucht. Wir tauschten uns mit unseren Konkurrenten über alles Mögliche aus und so verging die Zeit wie im Flug. Nach dem Essen mussten wir uns erneut der Jury stellen. Unsere Vorträge liefen ganz gut. Später wurden wir noch über die Ausbildungsmöglichkeiten bei Bayer informiert. Offiziell wurde dieser aufregende Tag mit einem Kinobesuch beendet. Die „erwachsenen“ Jufos hatten den Abend dann zur freien Verfügung. Und dann kam der entscheidende Tag: Die Öffentlichkeit durfte die Arbeiten und Stände begutachten. Wie auch in Krefeld schilderten wir unsere Vorgehensweise und die Ergebnisse jedem interessierten Besucher. Nach dem Essen besuchten Frau Wessels und unsere Eltern den Stand. Um 16 Uhr fing dann die Feierstunde an. Diese fand im Hörsaal des wissenschaftlichen Hauptlaboratoriums von Bayer statt. Sowohl Dr. Richard Pott, Vorstand der Bayer AG, als auch unsere Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes NRW, Frau Sommer, waren dabei und hielten Reden. Als musikalische Unterstützung waren die Preisträger von „Jugend musiziert“ eingeladen worden. Zwei Komiker, die Professoren darstellten, ließen uns über Phänomene aus den Bereichen Physik und Chemie staunen. Doch jeder wartete gespannt auf die Preisverleihung. Zunächst vergab Frau Sommer Schulpreise. Auch unsere Schule erhielt einen Preis für die zweit- Nach unserer Tour brachen wir Jufos zum ersten Mal zum Casino auf, der absolut leckersten und besten Kantine, die wir je besucht haben. Jeder von uns erhielt eine Karte, die uns dazu berechtigte, ALLES zu kaufen, worauf wir Lust hatten. So bedienten wir uns natürlich reichlich an dem großen Angebot und aßen nicht zu knapp. Im Anschluss an diese Mittagspause stand für uns ein Vortrag über das Thema „Von der Idee bis zur Knete – Entstehung eines Medikamentes“ an. Wir erhielten Einblicke in die Entwicklung eines Medikamentes von der Idee über die Forschung bis hin zur Vermarktung. Auch bekam hier das Geburtstagskind Meike einen sehr leckeren Käsekuchen mit 18 Kerzen und ein Buch von der Organisationschefin überreicht. Abends betätigten wir uns alle sportlich bei einem Besuch der Kletterhalle in Wesseling (also von 35 Erasmus – Nachrichten dass wir den Mut gefasst haben, eine Arbeit bei Jugend forscht einzureichen. Es war eine tolle und unvergessliche Zeit, die wir immer in guter Erinnerung behalten werden. Man macht sehr viele neue Erfahrungen. Es war eine klasse Organisation sowohl in Krefeld, als auch in Leverkusen und alle Beteiligten waren bemüht, es uns so angenehm wie möglich zu machen. Wir haben neue Leute kennengelernt und neue Freundschaften geschlossen. Wir können jedem empfehlen, am Wettbewerb teilzunehmen und eventuelle Vorurteile abzulegen, denn egal ob man gewinnt oder nicht, allein die gemachten Erfahrungen sind toll und bleiben für immer in Erinnerung. Ein besonderer Dank gilt natürlich noch Frau Wessels, die uns unterstützte, motivierte und einfach mit Freude dabei war! So ganz ist unsere „Jugend forscht“ Zeit ja noch nicht vorbei. Nach den Sommerferien heißt es wieder: „Der Countdown läuft“. Dann freuen wir uns auf München! Sicherlich wird es genauso schön, dazu aber das nächste Mal mehr. meisten Jugend-forscht-Arbeiten. Dann war es soweit: Neben den normalen Platzierungen wurden Jugendjurypreise und verschiedene Arten von Sonderpreisen vergeben. Und, wir konnten es mal wieder gar nicht fassen, wir gewannen einen dieser Sonderpreise verbunden mit einem 5-tägigen Studienseminar am Kerschensteiner Kolleg auf dem Gelände und in Kooperation mit dem Deutschen Museum in München. Einfach Wahnsinn! Abends wurde im festlich hergerichteten Casino ausgiebig gefeiert. Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf nach Grevenbroich. Wir sind sehr froh, Julia Becker, Meike Monheimius Junge Spürnasen NGZ, 28.2.2007 Der Regionalwettbewerb Niederrhein von „Jugend forscht“ war ein Renner: Allein aus dem Rhein-Kreis Neuss beteiligten sich 81 Kinder und Jugendliche von zehn Schulen. Gestern wurden im Seidenweberhaus in Krefeld die Regionalsieger gekürt. Von Simon Hopf und Sebastian Schaefer RHEIN-KREIS/KREFELD Die grünlichgelben Kugeln im Glas sind zwar ein wenig groß, aber sie erinnern an etwas Wohlbekanntes. Das liegt an der verdächtigen Farbe. Doch ehe das Wort „Popel“ fällt, hat sich das Missverständnis aufgeklärt: Die Kugeln sind selbst gemachte Kaugummis mit Zitronenaroma. Christian Müntel (10) und Til Topeit (9), Schüler der Kreuzschule in Neuss, haben sie fabriziert. Mit diversen Versuchen rund um den Kaugummi haben sich die beiden Jungs am Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ beteiligt. Gestern wurden im Seidenweberhaus in Krefeld die besten Teilnehmer gekürt. Aus dem Rhein-Kreis Neuss stellten insgesamt 81 Kinder und Jugendliche von zehn Schulen ihre Arbeiten vor: Schüler der Theodor-Fliedner-Schule und der Brü- 36 der-Grimm-Schule in Meerbusch, der St.-Konrad-Grundschule und Kreuzschule in Neuss sowie vom Marienberg- und QuirinusGymnasium Neuss, vom GeorgBüchner-Gymnasium Kaarst, Gymnasium Jüchen, ErasmusGymnasium Grevenbroich und vom Matare-Gymnasium Meerbusch. In der Region Niederrhein machten 376 junge Menschen bei dem Wettbewerb mit, der sich in zwei Altersgruppen untergliedert: Schü- November 2007 ler experimentieren für die Unter15-Jährigen und Jugend forscht für die Unter-22-Jährigen. Die Untersuchungen werden in sieben Fachbereiche - unter anderem Arbeitswelt, Biologie, Physik und Technik - eingeteilt. Finanziell unterstützt wird der Wettbewerb durch die Unternehmerschaft Niederrhein, die bei der Preisverleihung von Hartmut Schmitz repräsentiert wurde. Während Christian und Til mit ihrem Beitrag neben weiteren Schülern aus dem Rhein-Kreis zu den Zweitplatzierten des Wettbewerbs gehörten, schafften es gleich sechs Arbeiten aus dem Kreis, in die Riege der Regionalsieger aufzusteigen, die sich demnächst in Leverkusen beziehungsweise Bochum auf Landesebene messen lassen müssen: Drei Schülerinnen vom Marienberg machten sogar eine all- tagstaugliche Erfindung, die mit einem Sonderpreis honoriert wurde. Julia Römer (12), Anna-Sophie Krüger (12) und Ines Löffler (13) entwickelten einen Schuh, der sich dem Wachstum des Fußes anpasst. „Der Schuh kann zwei Größen in die Länge mitwachsen und sechs Millimeter in die Breite - so AnnaSophie. Ein Geistesblitz, für den bereits ein Patent angemeldet worden ist. Kerstin Fehrenbächer (17) aus Jüchen analysierte hingegen das Schlafverhalten von Hühnern, während ihr Bruder Marvin (15) sich der „experimentellen Überprüfung der Holzhärtung durch Feuer“ widmete. Unter dem originellen Titel „Führt die Sucht zur Flucht?“ analysierten Julia Becker (18) und Meike Monheimius (17), ErasmusGymnasium, das Rauchverhalten an Schulen seit dem Rauchverbot. Das Gedächtnis von Goldfischen testeten die MarienbergSchülerinnen Sarah Bonk (13), Franziska Lonnes (12) und Camille Antony (13). Ergebnis: „Die Fische haben ein Ultrakurzzeitgedächtnis.“ Ein Flossenschlag - und schon ist alles wieder weg. Ebenfalls auf dem Marienberg sind Annika (16), Madeline (15) und Vivien (12) Kohlhaas. Sie untersuchten die Auswirkungen verschiedener Spieltechniken auf den Klang von Geigen. Die drei geigespielenden Schwestern nahmen die einzelnen Techniken auf und stellten sie mit einem Wave-Programm grafisch dar. „Durch die Anwendung verschiedener Spieltechniken lassen sich die Unterschiede im Klang zwischen einer guten und einer schlechten Geige kompensieren.“ Internationale Chemie Olympiade und Chemie entdecken Wir gratulieren Christiane Hell (Klasse 8) und Alexander Hell (Klasse 9) zu ihrer erfolgreichen Teilnahme am Wettbewerb Chemie entdecken II/2006. Katrin Flaß und Udo Sausmikat (beide Stufe 12) haben bei der ChemieOlympiade 2008 erfolgreich an der 1. Runde teilgenommen und sich damit für die 2. Runde qualifiziert. Über die neuen Aufgaben der beiden Wettbewerbe kann man sich auf der Internetseite www.chemie-entdecken-nrw.org informieren! bio-logisch Wir gratulieren Christiane Hell (Klasse 8) zu ihrer erfolgreichen Teilnahme am Wettbewerb “bio-logisch”. Über die neuen Aufgaben des Wettbewerbs kann man sich auf der Internetseite www.bio-logisch-nrw.de informieren! 37 Erasmus – Nachrichten Am Erasmus wird „gefensterlt” „KÄNGURU-Wettbewerb der Mathematik 2007” am Erasmus-Gymnasium Die Fassade des Erasmus-Gymnasiums erhält zur Schanze hin für 140 000 Euro ein neues Gesicht. Nachdem der Putz bröckelte, handelte die Stadt. Zurzeit werden Fenster ausgetauscht, im Sommer steht die Fassaden-Erneuerung an. Am 15. März 2007 fand am Erasmus-Gymnasium zum 6. Mal der Känguruwettbewerb der Mathematik statt. Dieser Wettbewerb ist ein Multiple-Choice-Test, ausgeschrieben für alle Jahrgangsstufen. Dabei lösen die teilnehmenden Schüler/Schülerinnen in einem vorgegebenen Zeitrahmen von 75 Minuten 30 Aufgaben aus ganz unterschiedlichen Gebieten: Geometrie, Kombinatorik, Prozentrechnung, Teilbarkeitslehre u.v.m. Die Aufgaben sind fast durchweg heiter, ein wenig unerwartet und anregend. Der Wettbewerb wird im Internet durch den Verein „Mathematikwettbewerb Känguru“ verbreitet und durch die Universität Berlin unterstützt. Doch die Idee des Wettbewerbs existiert bereits seit 1978 und stammt aus Australien. Später wurde er von zwei französischen Mathematikern nach Europa geholt und auf weitere Länder ausgedehnt. Deutschland beteiligt sich seit 1994. Im vergangenen Jahr nahmen allein in unserem Land 446 000 Schüler und Schülerinnen aus 4800 Schulen teil. Dass sich der Wettbewerb großer Beliebtheit erfreut, zeigt die jährlich anwachsende Teilnehmerzahl am Erasmus-Gymnasium : Während sich beim ersten Mal - im Jahr 2002 - 150 Schüler und Schülerinnen beteiligten, wetteiferten in diesem Jahr bereits 407 Teilnehmer der Jahrgangsstufen 5 bis 11 miteinander. Natürlich geht niemand beim Känguruwettbewerb leer aus. Jeder erhält eine Urkunde mit der persönlichen Punktzahl, eine Broschüre mit Aufgaben und Lösungen und ein Logikspiel. Des Weiteren winken Sonderpreise, wenn eine vorgegebene Punktzahl erreicht wird. Im Schuljahr 2006/07 konnten 13 dieser Preise überreicht werden. Wer die Aufgaben der vergangenen Jahre nachlesen möchte, findet sie im Internet unter www.mathe-kaenguru.de . VON CARSTEN SOMMERFELD GREVENBROICH Die Hubbühne ist zur zweiten Etage gefahren, Männer sind oben an den Fenstern zugange. Keine moderne Variante des romantischen „Fensterlns“ ist zurzeit am Erasmus-Gymnasium zu beobachten, auch wenn manche in der Schule auf den „Besuch“ gewartet haben dürften: Handwerker sind in den Ferien bei der Arbeit, die auf mehrere Jahre angelegte Fenster- und Fassaden-Sanierung hat begonnen. Alfred Schilling zeigt auf eine Stelle an der Mauerstein-Fassade, an der nicht nur die blaue Farbe fehlt. „Dort sind bereits einige Putz-Bröckchen herabgefallen“, schildert der Mitarbeiter des Gebäudemanagements bei der Stadt. Der in den 50er Jahren errichtete ältere Gebäudeteil des Gymnasiums ist sichtlich in die Jahre gekommen, an mehreren Stellen blättert die Farbe ab. Und viele der rund 20 Jahre alten Aluminium-Fenster schlössen nicht mehr richtig, einige ließ die Stadt zur Sicherheit dauerhaft verschließen. Schulleitung und Schulpflegschaft machten wiederholt auf Probleme am Gebäude aufmerksam. „Bislang war die Gebäude-Fassade nicht grundlegend saniert geworden“, erklärt Dirk Schwarz, Leiter des Fachbereichs Gebäudemanagement. Nun rückten die Handwerker an. „In den Osterferien werden zunächst an der Seite zur Schanze hin die Fenster gegen neue mit Kunststoffrahmen ausgetauscht, die auch besser wärme- und schallisoliert sind“, erläutert Schwarz. Der Aus-und Einbau ist mit einigem Aufwand verbunden, „schließlich sind die Fenstereinheiten je sieben Meter breit“, erklärt Alfred Schilling. „Die Optik bleibt erhalten, allerdings werden einige Scheiben gegen zwei kleine ersetzt, damit sich die Fenster besser öffnen und schließen lassen“, ergänzt Schwarz. Der größere Teil der 18 Fenster in den drei Etagen ist bereits ausgetauscht, doch die Zeit ist knapp. „Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir bis zum Ende der Woche fertig sind, sonst muss der Rest in den Sommerferien ausgewechselt werden“, sagt Fachbereichsleiter Dirk Schwarz. Dann steht nämlich die nächste Etappe an, wird die Hauswand mit einen neuen Wärme-Dämm-Putz mit Sybille Abels 38 November 2007 NGZ, 13.4.2007 einer zehn Zentimeter dicken Isolierschicht versehen. In welcher Farbe das Gymnasium auf der Schulhofseite künftig erstrahlt, steht noch nicht fest: „Wir haben drei Farbkonzepte zur Auswahl, die wir mit der Schule abstimmen“, so Schilling. Rund 140 000 Euro sind im Etat 2007 für die Bauarbeiten eingeplant. Eine ähnlich hohe Summe ist für 2008 vorgesehen, denn auch die anderen Gebäudeseiten sind sanierungsbedürftig. „Insgesamt werden wir zwei, drei Jahre mit der Fassaden-Erneuerung am Erasmus-Gymnasium beschäftigt sein“, blickt Dirk Schwarz voraus. Alte Fassade Fassademit mitGerüst Gerüst Die neue, sonnengelbe Fassade mit den neuen Fenstern. 39 Erasmus – Nachrichten Was wäre, wenn … Beitrag des Fördervereins zu den Erasmus-Nachrichten 02/2007 Das Erasmus-Gymnasium hat seit beinahe 20 Jahren einen Förderverein. In Partnerschaft mit der Schule ist er in all diesen Jahren im Interesse der Schüler und der Lehrkräfte aktiv. Sehen dies die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler? Sehen sie den unmittelbaren Nutzen? Ist ihnen bewusst, wie das Leben im Erasmus-Gymnasium aussähe, gäbe es diesen Verein und die ihn ehrenamtlich tragenden Personen nicht? Deshalb sei die Frage erlaubt: Was wäre, wenn es den Verein der Freunde und Förderer des ErasmusGymnasiums Grevenbroich e.V. nicht gäbe? • Dann müssten viele Schülerinnen und Schüler auf die Teilnahme an den Studienfahrten verzichten. Der Verein jedoch hilft ihren Eltern mit einer finanziellen Unterstützung, wenn das Familienbudget eine solche Ausgabe nicht erlaubt. • Dann müssten heute noch die Theaterabende, die Abiturfeiern und die vielen Musikveranstaltungen in der Aula ohne komfortable Beschallung auskommen. Der Förderverein hat hier einen fünfstelligen Betrag eingesetzt, um einer guten Akustik zu ihrem Recht zu verhelfen. • Dann könnten die Erasmus-Nachrichten nicht, seltener oder nur in kleinerer Auflage erscheinen. So aber ermöglicht der Verein den Informationsfluss zu den Eltern und Ehemaligen. • Dann wäre der Computerraum der Schule nicht auf seinem aktuellen Stand. Denn der Schulträger Stadt Grevenbroich hätte als Gemeinde mit einem Haushaltssicherungskonzept keine Mittel für diese pädagogisch notwendige Installation aufbringen können. • Dann müssten die jungen Menschen, die sich im Schulsanitätsdienst engagieren, weiterhin mit ihren alten Funkgeräten versuchen, ihrer verantwortungsvollen Aufgabe für die Schulgemeinschaft nachzukommen. • Dann könnten keine Musikklassen gegründet werden, weil einfach die erforderlichen Streichinstrumente fehlen. Und wenn der Förderverein noch im Jahr 2007 diese wird angeschafft haben, plant er bereits für das kommende Jahr den Kauf von Blasinstrumenten. • Dann müsste im Karneval die Erasstuss-Feier erheblich zurückgefahren werden, weil dann der kräftige Zuschuss des Fördervereins manche Überlegung nicht zum Tragen kommen ließe. • Dann fehlten einige Höhepunkte im Leben in der Schulgemeinschaft. Wo wäre dann der Initiator und Organisator von Festball, Ehemaligentreffen und Primeurabend? Dies sind nur einige willkürlich ausgesuchte Beispiele für das Wirken dieses Vereins. Und schon bei diesem exemplarischen Überblick lässt sich auf die Frage „Was wäre, wenn …” schnell eine unmissverständliche Antwort finden: Dann wäre das Leben im Erasmus-Gymnasium schlichtweg ärmer! Darum ist es nur schwer zu verstehen, dass die überwiegende Zahl der Eltern unserer Schülerinnen und Schüler es offensichtlich nicht für sinnvoll erachtet, diesen Verein zu unterstützen. Erst durch das Engagement der Mitglieder und mit den Mitteln, die dieser Verein an Beiträgen einnimmt oder bei Sponsoren akquiriert, werden viele das Schulleben bereichernde Dinge möglich. Konsequenz: Werden auch Sie Mitglied im Förderverein! Der Beitrag ist kein Almosen, sondern er kommt Ihren Kindern und der Schule, die sie besuchen, unmittelbar zugute. Celje Dr. Jürgen Hildebrandt, Vorsitzender des Fördervereins Helfen Sie mit durch Ihre Mitgliedschaft oder Ihre Spende, damit der Förderverein mit seinen beinahe 700 Mitgliedern das Erasmus-Gymnasium in bewährter Manier und voller Tatkraft in der Bewältigung seiner Aufgaben begleiten kann! Beitrittserklärungen erhalten Sie im Sekretariat. Spendenadresse: Volksbank Neuss Düsseldorf eG, BLZ 305 600 90, Kontonummer: 300 090 010. 40 November 2007 Besuch aus Celje beim Weihnachtskonzert Es nahm alles seinen Anfang mit einem Besuch des I. Gymnasiums in Celje durch Mitglieder des Partnerschaftsvereins, unter der Führung von Herrn Dieter Wintersig, dem Präsidenten des Partnerschaftsvereins. Die Begeisterung der Besucher an einem Oktoberfreitag führte, durch das Engagement und die Großzügigkeit unserer Partnerstadt, zu einer Einladung: die Schüler des I. Gymnasiums in Celje sollten beim Weihnachtskonzert des ErasmusGymnasiums mitmachen. Mit Freude haben unsere Schüler diese Chance, unser Land musikalisch vorzustellen, wahrgenommen. Mehrmals haben wir Deutsches Haus uns getroffen, um ein Programm zusammen zu stellen und zu proben. Alle Schüler, die nach Deutschland eingeladen waren, besuchen täglich nach dem Gymnasium auch die Musikschule, einige sogar die so genannte ‚Kunstrichtung,’ die es bei uns an der Schule schon seit 1999 gibt. Dies bedeutet nämlich, dass diese Künstler am Gymnasium (das bei uns 4 Jahre dauert, vom 15. bis 19. Lebensjahr) zum Beispiel nicht Chemie und Philosophie haben, dafür aber mit Fächern wie Solfeggio und Harmonie ringen müssen. Als Begleiterin wusste ich, dass ich mich auf meine jungen Musiker verlassen konnte. Endlich kam der 13. Dezember, und wir wurden von den Herren Wintersig und Stieber am Flughafen KölnBonn herzlich begrüßt und empfangen. Die Schüler fanden Unterkunft bei Familien, die in den nächsten Tagen immer bereit waren, sich unserem Programm anzupassen und unseren Wünschen entgegenzukommen. Am Donnerstag lernten wir das Erasmus-Gymnasium kennen. Der erste Eindruck: offene, entspannte, freundliche und nette Lehrer und Schüler. Der bilinguale Unterricht bei Herrn Cwik hat diesen Eindruck nur noch bestätigt. Gleichzeitig waren wir Portal des Gymnasiums beeindruckt, wie sich die Schüler in diesem Jahr mit ihrem Themenland Slowenien beschäftigen, auseinander setzen und wie viel sie von unserem Land wissen. Am Donnerstagnachmittag war es Zeit, sich auf das Weihnachtskonzert des Erasmus-Gymnasiums vorzubereiten. Die Probe vor dem Konzert ist glatt abgelaufen, wozu auch die hilfsbereiten Techniker ihren Beitrag geleistet haben. Wir waren alle vom ersten Teil des Konzertes begeistert, denn die Freude am Musizieren, Auftreten und Mitmachen hat das Publikum eingenommen. Das hat unsere Schüler, die den zweiten Teil des Konzertes eröffneten, zusätzlich motiviert. Die Stimmung hat sich im Laufe des Konzertes noch gesteigert, und wir waren wirklich glücklich, dass dem Publikum anscheinend auch unser Beitrag gut gefallen hat. Wir erhofften uns nur noch eine ebenso gelungene Wiederholung des Konzerts am nächsten Abend. Und dieser Wunsch ging am Freitagabend im Saal des Erasmus-Gymnasiums in Erfüllung. Am Freitagvormittag führte uns Herr Wintersig durch die Grevenbroicher Umgebung. Man lernt in der Schule natürlich viel über die Braunkohleförderung in diesem Gebiet, doch eine richtige Vorstellung von den Ausmaßen des Tagebaus und der Frage, wie die Region damit lebt, bekommt man natürlich nicht. Ebenso informativ war die Führung von Herrn Wachten, der uns am Samstag durch Köln geleitete. Dank seiner eigenen Erfahrungen und Fachkenntnisse hat er uns vieles, dass unvergesslich bleiben wird, über Köln erzählen können. Das Konzert in der Villa Erckens für den Partnerschaftsverein verlief in der freundlichen und entspannten Atmosphäre der Slowenienfans, wie sich die Mitglieder des Vereins selbst gerne nennen. Es hat uns alle überrascht und imponiert, als Frau Wintersig, Abteilungsleiterin des Vereins für Celje, ihre Rede auf Slowenisch hielt. Der Samstagabend war noch ein schöner Abend, den wir mit den neuen Freunden verbrachten. Für uns sind die fünf Tage in Grevenbroich nur mit Superlativen zu beschreiben und so wird dieser Besuch auch in unserer Erinnerung bleiben. Für die Schülerin Mojca Bitenc war der Besuch eine Lebenserfahrung, die sie nie vergessen wird. Alenka Blake 41 Erasmus – Nachrichten Themenland Slowenien? Slowenien! Die Niederlande, England, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Polen, Schweden oder Spanien als Themenland auszuwählen, kein Problem, aber Slowenien? Möglicherweise hat nur die Tatsache, zwar mit Sicherheit bei den bisherigen Themenländern einfacher, dafür bot aber die Städtepartnerschaft zu Celje die Chance zu vielfältigen zwischenmenschlichen Begegnungen und persönlichen Eindrücken. An dieser Stelle gilt unser Dank in erster Linie dem Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins, Herrn Wintersig, und Frau Wintersig, die die Abteilung Celje leitet. Den Auftakt bildete eine Studienfahrt nach Slowenien, die der Partnerschaftsverein in den Herbstferien 2006 durchführte. Frau Veiders berichtete bereits in der letzten Ausgabe der Erasmus-Nachrichten darüber. Beim Weihnachtskonzert durften wir junge Musiker vom Ersten Gymnasium aus Celje begrüßen, die an beiden Abenden das Programm bereicherten. Eine andere Gruppe dieses Gymnasiums war schließlich beim Slowenischen Abend bei uns zu Gast und beeindruckte mit ihren musikalischen und tänzerischen Darbietungen. dass Slowenien seit 2006 zur Europäischen Union zählt, das Unverständnis über diesen Vorschlag und die Unkenntnis über dieses Land etwas abgeschwächt. Wie war es aber dazu gekommen? Der Partnerschaftsverein von Grevenbroich, der seit vielen Jahren freundschaftliche Kontakte nach Celje, der drittgrößten Stadt Sloweniens, pflegt, bot uns an, die langjährige Beziehungen des Partnerschaftsvereins für das Projekt „Themenland“ zu nutzen. Diese Chance, über diesen Kontakt die Idee „Themenland“ mit Leben zu füllen, war verlockend! Rückblickend auf das vergangene Schuljahr dürfen wir feststellen, dass die Wahl auf Slowenien als Themenland ein Glücksgriff war. Die Aufgabe, das Themenland an den „normalen“ Unterricht anzubinden, war Für eine zwanzigköpfige Schülergruppe der 8. Klassen war sicherlich die einwöchige Fahrt im Februar nach Celje der Höhepunkt des Schuljahres. Auf Einladung des Bürgermeisters von Celje, Herr Bojan Srot, durften wir, d.h. die Schüler, Herr Win- 42 November 2007 tersig, Herr Hof und ich eine großartige und großzügige Gastfreundschaft genießen. Herr Srot hatte im Vorfeld unserer Reise die Parole ausgegeben, dass wir eine „unvergessliche Woche“ erleben sollten. Das gelang! Tobias Wolf: „Die Stimmung in der Gruppe und das Land waren einfach cool.“ Wie in Zeiten der „Billigflieger“ heutzutage üblich, erfolgte die Reise mit dem Flugzeug nach Rijeka (Kroatien), von dort per Bus nach Celje. Unser Quartier war Celjska Koèa, ein funkelnagelneues Berghotel, das direkt am Haus eine Skipiste bietet. Der Wettergott hatte jedoch schon von Winter auf Frühling umgestellt, so dass die ursprüngliche Planung, direkt vor Ort Ski fahren zu können, aufgegeben werden musste. Hier zeigten unsere Gastgeber Flexibilität, Organisationstalent und Großzügigkeit. An den ersten drei Tagen wurde ein Besichtigungsprogramm auf die Beine gestellt, dass unsere Gruppe nach Celje, in die Hauptstadt Ljubljana, in die Grotten von Postojna und zu der Höhle von Predjama führt und das uns einen nachhaltigen Eindruck von der Vielfalt und Schönheit des Landes vermittelte. Zu dem Besuchsprogramm gehörte natürlich auch ein Besuch im Rathaus von Celje, wo wir vom stellvertretenden Bürgermeister herzlich empfangen wurden. Anna Cremer: „Die Reise hat mir sehr gut gefallen, durch die Fahrt habe ich eine Vorstellung von Slowenien bekommen.“ Die zweite Hälfte unserer Reise galt – heiß ersehnt – dem Skifahren. Hierzu wurden wir an drei Tagen per Bus zum Rogla gefahren. Rogla ist eines der großen Skizentren Sloweniens und lockt Sportler nicht nur aus Slowenien, sondern auch aus den Nachbarländern Österreich, Kroatien und Ungarn an. Auf dem Rogla wurde unsere Gruppe wieder einmal perfekt versorgt: Uns wurde die komplette Skiausrüstung zur Verfügung gestellt, jeder erhielt für die drei Tage einen Skipass und insgesamt drei Skilehrer sorgten dafür, dass Anfänger und Fortgeschrittene den Schnee unter ihren Brettern genießen konnten. Den Höhepunkt der SkiAktivitäten bildete der Riesenslalom am letzten Nachmittag, den Theresa Reul als Gesamtsiegerin gewann. Janine Cigale: „Superschöne Tage: Das Skifahren mit unseren Skilehrern machte uns großen Spaß, da sie lustig und aufgeschlossen waren.“ Die Begegnung mit jungen Slowenen sollte jedoch nicht zu kurz kommen. Am Abschlussabend besuchte uns eine Gruppe von Lehrern und Schülern des 1. Gymnasiums – in ihrer Ferienwoche - in Celjska Koca. Tanz und Unterhaltung waren angesagt: Die Schülerinnen und Schüler spielten und sangen für uns slowenische Volkslieder. Die Verständigung klappte auf Deutsch oder auf Englisch. Das furiose Finale war schließlich die tolle Vorführung, die uns drei Feuerschlucker boten. Theresa Berhörster: „Die Gastfreundschaft in Celje war klasse, wir haben uns sehr wohl gefühlt.“ Michael Jung 43 Erasmus – Nachrichten Quiz zum Themenland Slowenien Die Farben der slowenischen Flagge kennen Sie wahrscheinlich. Wissen Sie auch, wie viel Porto ein Standardbrief in Slowenien kostet? Diese und weitere Fragen konnten Schüler der Jahrgangsstufen 7-9 bei einem Quiz zum „Themenland 2007: Slowenien" lösen. Die Klasse 8b hatte das Rätsel im Rahmen des Politikunterrichts erstellt und entsprechende Informationstafeln in der Schule präsentiert. Als Preise spendeten Schüler dieser Klasse DVDs, Videos und Buchpreise. Vor allem beteiligte sich die 8c am Wettbewerb. Sie schien aufgrund ihres Politikunterrichts besonders gut vorbereitet zu sein. So war es nicht verwunderlich, dass sie auch die meisten Sieger stellte. Herzlichen Glückwunsch! Übrigens. Die slowenische Flagge hat die Farben weiß, blau, rot; waagerecht angeordnet. Das Porto für den Standardbrief kostet 36 Cent. Warum dieser große Unterschied zum deutschen Tarif existiert, war dann wieder Thema des Politikunterrichts. W. Altmann Sparkasse 44 Eras-Stu ss 2007 November 2007 45 Erasmus – Nachrichten NGZ, 16.2.2007 Von Kölsche Tön bis Heavy Metal VON URSULA REISDORF GREVENBROICH Während die Teufelchen und Engelchen, die Fußballfans in „Adiletten“ und die coolen Jungs mit „Prolobrillen“ durch die Aula tobten, rockte der Elferrat, den die Schüler der Jahrgangsstufe elf rund um Schülersprecher Lars Wosnitza bildeten, auf die Bühne. Zentrales Thema der karnevalistischen Schulveranstaltung: Die Fußballweltmeisterschaft. Das Erasmus-Gymnasium hatte am gestrigen Weiberfastnacht wieder einmal zur Karnevalssitzung „Erasstuss“ eingeladen. „Normaler Unterricht ist an Altweiber nicht möglich. Der ,Erasstuss' ist also eine schöne Alternative und trägt zudem zur Brauchtumspflege bei“, sagte Antonia Krüll, Vorsitzende der Schulpflegschaft. „Schüler, Lehrer und Hausmeister geben sich so viel Mühe, der Aufwand steht außer Frage“a. Und von Kölsche Tön bis Heavy Metal stand wirklich alles auf dem Programm. Ein Höhepunkt war gewiss Hausmeister Horst Heyer, der als „Horst Schlämmer“ - sein Namensvetter - die Balken zum Biegen brachte. Auch Christina Lieder und Andre Bremer, Schüler der Jahrgangsstufe zwölf, verzückten als „Crazy Crew“ mit einem Remix das Publikum, während Simon Kauertz mit einem Klassenkameraden „Smells like Teen Spirit“ von Nirvana dahin schmetterte. Auch die „Sentimental Playboys“ gaben auf der Bühne alles und „Grup Takkan“ brachten die Mädels mit „Wo bist du mein Sonnenlicht?“ zum Kreischen. Beim „Erasstuss“ wagen sich einmal wieder sowohl Schüler, Lehrer, Sekretärinnen als auch der Hausmeister auf die Bühne und führten gemeinsam Musik- und Tanzeinlagen vor. Ein wahres Glanzlicht war auch die 20 Kopf starke Lehrerformation mit Namen „Mutter aller Lieder“, die Texte wie „Drenk doch eene met“ auf Melodien von Bob Dylan, Abba, Beatles und Bee Gees gesungen haben. Mit schwarzen Gewändern und roten Umhängen standen beispielsweise Hans Georg Wachten, Werner Altmann, Jürgen Holitschke, Oliver Hermann und Reihnhard Reese 46 auf der Bühne. Die neuen Lehrer der Schule traf es besonders hart, müssen sie sich doch als Prinz und Prinzessin die Ehre geben. Ein schöner Einstand. „Kascha Krys und Volker Einecke sind seit Anfang Februar an unserer Schule und stehen als Prinz und Prinzessin zum ersten Mal auf der Erasstuss-Bühne“, erklärt Schulleiter Michael Jung. So gab Prinz Volker I. ein Solo im gelben Anzug und forderte: „Steht auf, wenn ihr feiern wollt“. Die Prinzessin klatschte sich bei ihrem Gesang mit den Schülern ab. „Karnevalist zu sein, ist nicht Pflicht, wird aber durchaus begrüßt“, erzählte Jung weiter: „Etwa die Hälfte des Kollegiums macht mit“. Ebenfalls neu waren auch die Damen der Cafeteria, die im Foyer Süßes und Pikantes, antialkoholische Getränke und Kaffee anboten. Appetitliche Gemüsespieße, Berliner Ballen und Milchkaffee sorgten somit für das leibliche Wohl. November 2007 Eras-Stuss: Aula des Gymnasiums bebte Töchter Bergheims und sentimentale Playboys Erft-Kurier, 17.2.2007 Am Altweiber-Donnerstag in der Schule hocken und büffeln: das trifft für die Schüler des Erasmus- Gymnasiums nur in den ersten beiden Stunden zu. Danach findet seit 1997 traditionell in der Aula des Gymnasiums die Karnevalssitzung „Eras-Stuss“ statt. „Wir sind damit die einzige Schule in der Umgebung, die eine eigene Sitzung hat“, so Organisatorin Ulrike Sarholz stolz über „ErasStuss“. GREVENBROICH Und so feierten auch in diesem Jahr wieder Schüler, Ehemalige, Lehrer und auch Eltern zusammen das närrische Treiben am Altweiberball. Damit bewiesen sie erneut das altbekannte Motto „Wo gearbeitet wird, kann auch gefeiert werden“. „Dieses Jahr werden zwanzig Lehrer- und Schülergruppen dem Publikum wieder einmal ein bunt gemischtes Programm in drei Blöcken präsentieren“, verrät Ulrike Sarholz dem Erft-Kurier bereits im Vorfeld. „Gefreut hat mich natürlich, dass so viele Gruppen zum Casting erschienen sind und dann auch gleich tolle Sachen parat hatten“, so die Organisatorin über das Programm von Lehrern und Schülern. „Bereits Schüler der fünften Klasse konnten mich beim Casting von ihrem Talent überzeugen.“ Doch nicht nur Ulrike Sarholz wurde bei den Proben überzeugt, sondern auch das gesamte Gymnasium bekam am vergangenen Donnerstag eine grandiose Show geboten, denn Lehrer und Schüler sorgten mit ihren Auftritten dafür, dass die Aula bebte. Nachdem der Elferrat wie gewohnt zu, „eye of tiger“ eingezogen ist, sorgten die „Chili Devils“ aus der fünften Klasse in Teufelkostümen für einen gelungenen Showanfang. Des Weiteren brachten die Lehrer die Aula mit Oldies zum Tanzen und auch die schuleigene Tanzgarde sorgte zusammen mit dem Dreigestirn mit ihrem Auftritt für gute Stimmung in der Aula. Und auch „Die Töchter Bergheims“, bestehend aus jungen Lehrerinnen, überzeugten das Publikum mit ihrer Persiflage von „Söhne Mannheims“ und Livegesang. Doch auch die Schüler brauchten sich nicht zu verstecken und boten eine klasse Show auf der Bühne. So traten Jungs der achten Klasse zusammen mit dem stellvertretenden Schülersprecher Lars Wosnitza als „Sentimental Playboys“ auf und tanzten auf den Chartstürmer „Du bist mein Sonnenschein“. Zusätzlich bildete Lars die Spitze des Elferrats als Präsident und führte mit passenden Anmoderationen durchs Programm. Nach einer gelungenen Show stand das Finale der Veranstaltung in diesem Jahr ganz unter dem Motto „We are family“ und so kamen Lehrer und Schüler noch einmal alle zusammen auf die Bühne des Gymnasiums. . -cribi THEATER Die prächtige Kulisse des Theaters von Epidauros kann das Erasmus-Gymnasium zwar nicht bieten, aber trotzdem verdanken wir der Theatergruppe des Erasmus-Gymnasiums unter der Leitung von Wolfgang Fey und Bernd Chaise beeindruckende Theatererlebnisse. Theater in Epidauros 47 Erasmus – Nachrichten Erasmus: Der letzte Vorhang fällt NGZ, 20.3.2007 Pleiten, Pech und Pannen: Das Theaterstück “Der nachte Wahnsinn”, das Freitgabend im Erasmus - Gymnasium Premiere feierte, hatte eine Menge davon zu bieten. Die Lacher waren garantiert. (NGZ - Foto: M Reuter) GREVENBROICH (kkö) „Chaos pur“ war am vergangenen Freitag Thema am Erasmus-Gymnasium. Die Theatergruppe unter der Leitung von Wolfgang Fey und Bernd Chaise feierte die Premiere ihres letzten Stücks. Nach 27 Jahren erfolgreicher Theaterarbeit war das Werk „Der nackte Wahnsinn“ des englischen Journalisten und Dramatikers Michael Frayn ihr letztes Bühnenstück. „Eigentlich wollten wir schon nach 25 Jahren aufhören und dann noch eine Zugabe spielen, aber wir haben die Entscheidung dann doch so lange wie möglich hinausgezögert“, sagte Chaise, „Mein Kollege Wolfgang Fey wird im Sommer seine Dienstzeit am Erasmus beenden, dadurch findet unsere Zusammenarbeit ein natürliches Ende“. Die Komödie „Der nackte Wahnsinn“ war kein Neuland für die beiden Deutschlehrer. Im Jahr 1990 hatten sie das Stück schon einmal aufgeführt und laut Chaise war es ein riesiger Erfolg. „Unser letztes Stück sollte unbedingt eine Knal- ler-Komödie sein, die Spaß macht und bei den Zuschauern gut ankommt“, so Chaise. Dass es den Beteiligten Spaß gemacht hat, konnte Timon Jansen nur bestätigen: „Ich bin unglaublich stolz, dass ich mitspielen durfte. Es hat mir viel Freude bereitet“, so der Zehntklässler. Auch beim Publikum fand das Bühnenwerk Gefallen. Die chaotische Geschichte, die von einer neunköpfigen Theatergruppe kurz vor und während ihrer Premiere erzählt, forderte eine Vielzahl an Lachern. Die dargestellten Schauspieler vermasselten nämlich alles, was es zu vermasseln gab. Während im ersten Akt die Generalprobe gezeigt wurde, die mehr als nur schief lief, präsentierten die Schauspieler im zweiten Teil die Theatergruppe backstage: Es gab Liebeschaos und Prügeleien unter den Darstellern auf der Bühne, während die Premiere bereits in vollem Gange war. Der dritte und letzte Akt zeigte den Höhepunkt des Chaos: verpasste Einsätze, vergessene Texte, 48 falsche Personen auf der Bühne und schließlich eröffnete die Regieassistentin dem Regisseur auf der Bühne, dass sie schwanger sei. Trotz Chaos und Durcheinander: Die Theatergruppe, die aus Schülern wie auch aus Ehemaligen des Gymnasiums besteht, erntete tosenden Applaus. Gelacht wurde vor allem über mittelalterliche Unterhosen, Kakteenstiche und verlorene Kontaktlinsen. „Ich bin jedes Mal aufs Neue begeistert, was die Schüler Ungeheures leisten“, so Chaise, der den Theaterabend für gelungen hielt. Auf die Frage, ob er das Theater nun vermissen werde, wusste er jedoch noch nichts Genaues zu sagen „Im Moment fühle ich mich wie nach jeder Premiere.“ Am Donnerstag, 22. März, und Freitag, 23. März, wird das Stück „Der nackte Wahnsinn“ noch einmal gezeigt. Dann jedoch heißt es für die „Theatergruppe am Erasmus“: Der letzte Vorhang fällt... November 2007 Der Fotograf steht im Mittelpunkt WZ, 6.6.2007 KUNST Selbstauslöser auf weiim eigenen Kopf. Einen Spiegel Kinder. Besonders haben Achim ßem Thron: „Mach ein Bild von gibt es ebenso wenig wie ein Kame- Schroten die behinderten Bewohdir” heißtRichard eine Foto-Aktion ra-Display. DasBraun, Ergebnis zeigt sich ner der Klinik Bedburg-Hau Niestroj, am Fabian Kremer, Simon Benedikt Lennartz, Erasmus-Gymnasium. erst Tage später, wenn die Handbeeindruckt. „Wie selbstbewusst Christian Sossna, Tim van Brakel, Florian Funken, Franz Niklas Gast abzüge fertig sind. Die Kunstlehdie sich vor der Kamera in Szene Von Inge Hüsgen rer Jürgen Holitschke und Kerstin gesetzt haben. Das hätte ich nie so Grevenbroich Sylvia Romanski Wichelhaus haben die Aktion ins hingekriegt“, staunt der Designer ist auf der Suche nach Requisiten Erasmus-Gymnasium geholt. Der und Porträt-Fotograf. In Bedburgfürs Foto. Die Lehrerin will sich Schüler-Ansturm dürfte zwischen Hau fing vor vier Jahren alles an. mit Kollegin Claudia Schaefer Abifeier und Ferien-Vorfreude Das war im Ar-Toll-Labor gleich ablichten lassen. Die beiden Frauenorm werden, vermutet Holitschneben der Klinik. Seither errichteen unterrichten am Erasmuske. Bisher haben rund 1000 Menten die beiden Künstler ihren weiGymnasium und gehören dort zu schen an den Foto-Aktionen von ßen Thron unter anderem in Köln den ersten Teilnehmern der FotoHorst Jewandowski und Achim und Emmerich. Das Erasmuskunst-Aktion. Unter dem Motto Schroten teilgenommen. Eine AusGymnasium ist ihre siebte Station. „Mach ein Bild von Dir“ laden wahl der Bilder wird im ErasmusUnd überall bringen die Besucher Horst Jewandowski und Achim Gymnasium gezeigt. neue, spontane Ideen mit. Schroten Schüler, Lehrer und alle Manche Fotomodelle nehmen Wer es selbst ausprobieren will, anderen Interessierten zum Selbstdie gewohnte Pose ein, andere hat heute von 9 bis 14 Uhr Geleporträt ein. schaffen liebevolle Selbstinszeniegenheit. Weitere Termine: DonHat ein Besucher den Gang zum rungen, jeder ein wenig anders. nerstag, 14. Juni und Freitag, 15. abgeschirmten weißen Raum „Da war ein älterer Herr, der mit Juni, jeweils von 13.30 Uhr bis 19 betreten, ist die Umgebung, das dem Bild seiner Frau zum 60. Uhr. Das Fotografieren ist kostenSchulfoyer, vergessen. Jetzt ist der Geburtstag gratulierte“, erinnert los. Die Selbstporträts werden im Fotograf allein mit einem weißen sich Schroten. Andere Fotos zeiErasmus-Gymnasium ausgestellt Thron, einer Spiegelreflex-Kamera gen eine Sportlerin inmitten eines und können erworben werden und dem Selbstauslöser - und mit Berges von Laufschuhen, einen den Ideen, Rollen, Selbstbildern Herrn mit Hund oder haufenweise 49 Erasmus – Nachrichten 50 November 2007 Die FOTO-AKTION am Erasmus: Mach ein Bild von Dir! 51 Erasmus – Nachrichten Tausend Mal den Auslöser gedrückt GREVENBROICH (lina) Vor den Ferien lud der Fachbereich Kunst des Erasmus-Gymnasiums zum Fotoshooting in die Schule und die Grevenbroicher kamen zahlreich. Jetzt sind die Ergebnisse des Projekts „Mache ein Bild von dir“ im Foyer der Schule zu bewundern. „Vor den Ferien hatten wir eine Projektwoche an der Schule“, so Kunstlehrer Jürgen Holitschke. Der Fachbereich Kunst holte sich mit den beiden Künstlern Achim Schroten und Horst Jewanski Verstärkung: „Wir haben sie eingeladen, ihre Fotoaktion auch an unserer Schule vorzunehmen“, erzählt Holitschke. Denn die Fotokünstler waren mit ihrer Selbstauslöser-Aktion schon in mehreren Städten und auf etlichen Ausstellungen zu Gast. Die Idee ist simpel: In einem geschlossenen Raum werden eine weiße Wand und ein weißer Stuhl aufgestellt. Jeder Interessierte kann sich mittels Selbstauslöser dort fotografieren. Am Erasmus-Gymnasium waren zunächst Schüler und Lehrer dran. „Dann haben wir aber auch alle Grevenbroicher eingeladen, sich zu beteiligen“, so Holitschke. Und der Ansturm war groß: In den Sommerferien entwickelten die beiden Künstler die Bilder, nun sind die weit über 1000 Fotos in der Schule zu sehen. „Die Fotos zeigen die ganze Bandbreite der Öffentlichkeit“, sagt Holitschke zufrieden. Von den Putzfrauen der Schule bis hin zu Bürgermeister Axel Prümm fotografierten sich die verschiedensten Menschen. Diese Vielfalt spiegelt sich in faszinierender Art und Weise in den Schwarzweiß-Aufnahmen wider: Vater und Sohn machen Armdrücken vor der Kamera, Freundinnen drängeln sich zu fünft auf dem Stuhl, Jungs präsentieren der Kamera ihre Kehrseite. „Viele Schüler gingen bei diesem Projekt aus sich heraus. Viele zeigten sich einmal ganz anders als sonst im Schulalltag“, so Holitsch- ke. Denn: „Diese Fotos haben eine Besonderheit. Jeder war allein in dem Raum und konnte durch den Selbstauslöser den Moment des Fotografierens bestimmen.“ Ein Blickfang auf all den Stellwänden sind auch die Bilder der Abiturientia. „Die Abiturfeier fiel in die Zeit der Projektwoche“, erinnert sich Holitschke. So posieren die Schüler der ehemaligen Stufe 13 in schicker Abendgarderobe vor der Kamera - und fühlen sich sichtlich wohl in dem ungewohnten Outfit. Überhaupt deuten die fast ausschließlich fröhlichen 52 Gesichter der Fotografierten darauf hin, dass sich niemand unwohl vor der Kamera fühlte. „Viele haben es genossen, vor der Kamera zu posieren und dann selbst den Auslöser drücken zu können“, erklärt Holitschke. Er ist zufrieden: „Eine gelungene Aktion.“ Für fünf Euro pro Stück können die Fotos noch bis zum 17. August im Erasmus-Gymnasium an der Röntgenstraße gekauft werden. NGZ, 7.8.2007 November 2007 BLITZEJ POLSKI, Wir in NRW und Europa “Das war die schönste Woche in meinem Leben.” mationsfilm oder Rundfunk- und Fernsehjournalismus) teilzunehmen, um dann - aufgeteilt in zwei Gruppen zu je 20 Schülern -, entweder in den Sommer- oder aber in den Herbstferien, eine weitere Woche nach Polen zu reisen, um dort auf gleichaltrige und gesinnte Polen zu treffen. Dort wurde das Workshopprogramm fortgesetzt. Die erste Workshopsequenz schien aufgrund der fachlich und menschlich erstklassigen Betreuung und Workshopleitung, des Workshopprogramms, der selten schönen Unterkunft in Köln, des gesamten Rundumpaketes und zu guter Letzt des von Tränen und Adressenaustausch dominierten Abschiedes (mehr ist nicht hinzuzufügen) kaum noch zu übertreffen. Daher war die erste Gruppe deutscher Schüler, deren Reise im Juli starten sollte, umso gespannter auf ihre bevorstehende Zeit im „Nahen Osten“. Keiner der deutschen Schüler betrat gänzlich vorurteilslos polnischen Boden. Das Erste, was uns verwunderte: 34°C, Sonne – mediterranes Klima? Und abgesehen davon, dass der Großteil von uns während der Fahrt in den besagten Kleinbussen, mit denen wir in den 8 Tagen noch öfter Bekannschaft machen sollten, mehr als erschöpft einschlief und deshalb nicht mehr allzu viel um sich herum wahrzunehmen vermochte, war auch die Landschaft nicht so, wie man sie sich vorgestellt hatte - sie erinnerte manchmal an Spaniens Inland. Aber zum Wesentlichen: den Menschen, insbesondere den polnischen Schülern und unserem Workshop. Als wir schließlich unsere neue Heimat, eine Herberge im tiefsten Süd-Polen in Gliwice, erreichten, Diesen Satz hörten wir nicht nur einmal bei unserem Abschied in Gliwice, bevor wir gegen 3 Uhr morgens in einen unserer Lieblings-Kleinbusse stiegen, um den Ort in Süd-Polen zu verlassen, der in den letzten 8 Tagen zu unserem zweiten Zuhause geworden war. Ich glaube, ich spreche im Namen aller deutschen Schüler, die an der Workshopwoche im Rahmen des Projektes "Näher an Polen" teilgenommen haben, wenn ich behaupte: Diese 8 Tage, die wir bei unseren polnischen Nachbarn verbringen durften, waren eine der ereignisreichsten und schönsten Zeiten, die wir je hatten, und somit in jeder Hinsicht empfehlenswert. Um näher auf das besagte Projekt einzugehen, berichte ich am Besten von Anfang an: Herr Holitschke verbreitete enthusiastisch in den Jahrgangsstufen 10 aufwärts, dass die Möglichkeit bestünde, an einmaligen Workshops in Köln und Polen teilzunehmen. Eine Reihe von Schülern unserer Schule folgte – zunächst noch ein wenig skeptisch - seinem Ratschlag und ließ sich schließlich auf das Abenteuer Polen ein. Es war geplant, sich in den Osterferien mit insgesamt 40 anderen jungen Menschen aus ganz NRW in Köln zu treffen, dort eine Woche an dem Workshop-Programm (Kunst- und Pressefotografie, Theater, Ani53 Erasmus – Nachrichten wurden wir schon von einer Gruppe herzensguter polnischer Schüler und dem Workshop- und Assistententeam erwartet, in dem wir bekannte und vermisste Gesichter wiedererblickten. Nachdem die sprachlichen Barrieren gebrochen und das anfängliche Eis geschmolzen war, wusste jeder, mit wem er zusammen, in welchem Zimmer zu schlafen hatte und welchen Workshopleitern er zugeteilt war. Begleitet von unterhaltsamen Aktivitäten, wie gemeinsamen Lagerfeuern oder beispielsweise Fahrten nach Gliwice oder Krakow (Anmerk.: schööön!) mit ausgiebigen Shoppingtouren verbrachten wir unseren Tag eigentlich auschließlich fernab der Herberge in unseren Workshops und hatten eine Menge Spaß mit neugewonnenen deutschen und polnischen Freunden. Mit ihnen erkundeten wir nicht nur die Welten zwischen Theater und Fotografie, Journalismus und Animation, sondern genauso gut sämtliche McDonalds der Gegend, alle erdenklichen polnischen Biersorten, die polnische (Nasdrovje!), sowie deutsche Sprache (Grunes Ampelmannchen!) oder unsere heißgeliebten Kleinbusse - beispielsweise liebevoll "Schrotti" getauft. Krönender Abschluss bildete der Präsentationsabend aller Workshopergebnisse und die darauf folgende schlaflose Nacht in der Herberge, die von weiterem regen Adressenaustausch und ziemlicher Trändendrüsenaktivität geprägt war - sowohl aufgrund von Freude, als auch von Trauer, als auch von Vorfreude auf versprochene Wiedersehen. Resumierend bleibt nur zu sagen, dass es alles in allem ein wunderbar gelungener Aufenthalt war, den wir gerne etliche Male wiederholen würden. Wir können jedenfalls nur weiterhin mit unseren neugewonnen polnischen Bekannt- und Freundschaften, Workshopleitern, sowie dem deutsch-polnischen Institut in Kontakt bleiben und uns an schöne Zeiten erinnern. Jedem anderen rate ich allerdings, wieder im Namen aller Beteiligten: Nutzt diese einmalige Chance, wenn sie euch geboten werden sollte! Jana Jantzen Französisches Flair am Erasmus - diesmal ganz ohne Landleben GREVENBROICH. Traditionell besteht seit 1980 ein Schüleraustausch zwischen dem ErasmusGymnasium und dem Lycée Claude Lebois in St. Chamond. Madame Perriguey aus St. Chamond, die federführend beim Schüleraustausch war, wird im Sommer ihren wohlverdienten Ruhestand antreten und wurde deshalb im Rahmen eines Empfangs verabschiedet. Nachfolgerin ist Madame Renée Benier. Die Begrüßung der franzö- Erft-Kurier, 4.4.2007 sischen Gäste erfolgte durch die stellvertretende Bürgermeisterin Ursula Kwasny. Die Gastschüler verweilen eine Woche in Grevenbroich, untergebracht sind sie in Familien von Schülern der zehnten Klasse. Sie werden an zwei Exkursionen des ErasmusGymnasiums teilnehmen. Frau Veiders, am Erasmus zuständig für den deutsch/französischen Schüleraustausch, gab noch eine amüsante Anekdote zum Besten. Apro54 pos Unterbringung: Schüler aus Grevenbroich besuchten seinerzeit die Partnerstadt, die Gastfamilie einer Schülerin waren Landwirte. Nach der Arbeit auf dem Feld und im Stall musste vor Betreten des Haupthauses die Dusche auf dem Hof benutzt werden. Gleich beim ersten Mal hüpfte ein Lämmlein mit in die Dusche. Das geschockte Mädchen konnte nur mit gutem Zureden dazu gebracht werden, den Rest der Zeit auf dem Hof zu verbleiben. Im Jahr danach kam ein anderes Mädchen in diese Gastfamilie. Sie war sehr angetan vom Landleben und verbrachte Nächte im Schafstall, half bei der Geburt von Lämmern und rührte mit den Schafskäse an. Nach der Woche wurde sie herzlich verabschiedet, erhielt als Gastgeschenk eine große Schüssel frischen Schafskäse und hatte somit das Zugabteil bis nach Grevenbroich komplett für sich alleine. -aha November 2007 Besuch von der Hunter Valley Grammar School Pause! Partnerschaft lebt von Gegenseitigkeit; deshalb gen Kellergewölbe angesagt; natürlich gab es ein waren wir sehr glücklich, in diesem Jahr eine vierzünftiges, nach mittelalterlichen Rezepten zubereitezehnköpfige Reisegruppe der Hunter Valley Gramtes Mahl. Schloss Dyck war der nächste Programmmar School bei uns in Grevenbroich begrüßen zu punkt auf der Tagesordnung. Zwar stand auch hier können: elf Schülerinnen und Schüler und drei wieder die Historie im Mittelpunkt, doch lag der Begleitpersonen. Am Morgen des 3. April nahmen Schwerpunkt an diesem Tag auf einer einzelnen wir die Gäste, die offensichtlich noch mit der Anlage. Ausgehend von der fiktiven Annahme, wir Umstellung auf die deutschen WetterverhältnisseGedeckte zu Tische seien fürstliche Gäste des Schlossherrn, wurden die kämpfen hatten, am Grevenbroicher Bahnhof in Schüler durch das Anwesen geführt, wobei die FunkEmpfang. Von frierenden Jugendlichen in nicht unbetionen der einzelnen Gebäudeteile sehr anschaulich dingt passender Kleidung konnte mehrfach der Ausdargelegt wurden. In einer sich anschließenden Ralspruch "It's very cold here!" vernommen werden. Mit lye war es die Aufgabe kleinerer Gruppen, zusamSicherheit der erste bleibende Eindruck von Deutschmengesetzt aus deutschen und australischen Jugendland! lichen, sich intensiver mit den Besonderheiten der Voller Enthusiasmus und mit großen Erwartungen unterschiedlichen Räume und Säle zu beschäftigen. war seitens der Gastgeber der Aufenthalt der austraEine Stadtführung durch Aachen rundete den lischen Gäste vorbereitet worden, wobei - so viel geschichtlichen Teil des Gesamtprogramms ab. Bei sei schon hier vermerkt - die Arbeitsteilung innerhalb strahlendem Sonnenschein wurde den australischen der Gruppe in hervorragender Weise funktionierte. und deutschen Teilnehmern ein kleiner Überblick Doch es gab auch hier und da eine Enttäuschung, über den historischen, geografischen und wirtschaftdenn nicht jeder Erasmusschüler, der im Jahr 2006 lichen Stellenwert der Stadt und ihres Umlandes veram Austauschprogramm teilgenommen hatte, konnmittelt. Leider aber blieb uns ein Besuch im Rathaus te einen Gast in seiner Familie aufnehmen. Das Konsowie in der Schatzkammer des Doms verwehrt, da zept der Programmgestaltung zielte darauf ab, den die beiden Einrichtungen am Karfreitag geschlossen Australiern die einheimische Lebensweise näher zu waren. Dennoch zeigten sich die australischen bringen und die Beziehungen zu den deutschen Gäste von der Stadt sehr angetan. Allerdings Schülern zu stärken. Aber auch die Stadt Grevenbedurfte es einiger Überredungskunst, sie zu einem broich mit ihrer Umgebung und ihren historischen Schluck vom Wasser des Elisenbrunnens zu beweAspekten sollte nicht zu kurz kommen. Zunächst vergen. Mit Schrecken stellten wir nach dem köstlichen brachten die Austauschschüler eine Woche bei den Genuss fest, dass alle namhaften Badegäste, die deutschen Familien; danach war ein mehrtägiger um den Brunnen herum in diversen Tafeln verewigt Aufenthalt in Berlin geplant, und in der letzten waren, nicht allzu alt wurden. Woche standen wieder Grevenbroich und die Das besondere Ereignis des Tages war aber mit umliegenden Städte auf dem Programm. Die OrgaSicherheit der Ausflug zum Dreiländereck. Mit nisation der einzelnen Unternehmungen wurde teils Begeisterung nutzten die australischen Jugendlichen Schokoladenmuseum von den Familien, teils von der Schule übernomdie Gelegenheit, innerhalb von Sekunden über Deutsch/Polnisches Apfelessen men. Grenzen hinweg in drei europäische Länder zu Den Beginn machte eine Stadtbesichtigung von springen. Bei klarer Sicht genoss die Gruppe dann Zons, die bei den Gästen einen tiefen Eindruck hinvom Aussichtsturm den Blick auf die Eifel und das terließ, da eine solche Sehenswürdigkeit, eine vollVorland. kommen erhaltene mittelalterliche Stadt, in AustraDie Osterfeiertage sollten die Gastschüler mit lien, aus historischen Gründen, nicht zu finden ist. ihren Familien verbringen, um ungestört die VorbeNicht nur die Bausubstanz, sondern auch die Anlareitungen zum Osterfest und die bei uns üblichen ge und die Funktion der Stadt stießen daher bei den Osterbräuche zu erfahren. Manche stellten ParalleSchülern auf großes Interesse. Und es gab noch len zu ihren eigenen Familien fest, für andere Schüeinen besonderen Service: Die Teilnehmer unserer ler bedeuteten diese Tage ein ganz neues Erlebnis. Gruppe konnten sich entweder einer deutsch- oder Während der Feiertage nutzten viele Gastfamilien einer englischsprachigen Führung anschließen. zudem die Gelegenheit, ihren Gästen die Städte Beide Führungen wurden von sehr sachkundigen Düsseldorf und Köln zu zeigen. Fremdenführern ansprechend durchgeführt. Zum Am Dienstag nach Ostern verließ die australische Abschluss des Tages war ein Ritteressen in einem uriGruppe Grevenbroich in Richtung Berlin. Für die 55 Erasmus – Nachrichten kommenden fünf Tage hatte Herr Schläger ein Besichtigungsprogramm der deutschen Hauptstadt vorbereitet. Da er und seine Frau Lyn mehrere Jahre in Berlin gelebt hatten, konnte den Schülern ein nicht nur touristischer Eindruck der Stadt vermittelt werden. Groß war das Erstaunen, als die Australier nach den Osterferien dann erstmals das Erasmus-Gymnasium besuchten, denn vor dem Eingang auf der Röntgenstraße war die australische Flagge gehisst. Diese Flagge war unserer Schule bei unserem letztjährigen Besuch in Australien von einem Gastvater, der Mitglied des australischen Parlaments ist, im Parlamentsgebäude zusammen mit einer Urkunde überreicht worden. Während der folgenden Tage sollten die australischen Schüler den Schulalltag am Erasmus-Gymnasium erfahren. Sie besuchten den Unterricht in Klassen unterschiedlicher Jahrgangsstufen und tauschten ihre Eindrücke mit den deutschen Schülern aus, wobei natürlich immer wieder nach den Unterschieden zwischen der Hunter Valley Grammar School und dem Erasmus-Gymnasium gefragt wurde. Dabei war es uns ein besonderes Anliegen, die australische Gruppe mit den Schülern unserer Jahrgangsstufe 8 in Kontakt zu bringen, die im September dieses Jahres nach Australien reisen werden, aber auch mit Schülern aus der Stufe 7, die die Teilnehmer im nächsten Jahr sein werden. Mittlerweile ist es schon fast zur Tradition geworden, dass eine australische Mannschaft Fußball gegen eine deutsche Mannschaft spielt. Also wurde in einer unserer Sporthallen ein Turnier veranstaltet, bei dem es nicht nur auf dem Spielfeld heiß herging. Nachdem die Erasmus-Mannschaft im letzten Jahr in Hunter Valley verloren hatte, gelang es uns dieses Mal, Revanche zu nehmen. Doch nicht nur der Schulalltag füllte die letzten Tage des Deutschlandaufenthalts. Daneben durfte natürlich eine Besichtigung des Braunkohletagebaus nicht fehlen. An dieser Stelle gilt unser Dank dem Unternehmen RWE-Power, das die australischen Gäste an der Schule abholte, die Führung übernahm und die Gruppe schließlich wieder zur Schule brachte. Ein besonderer Höhepunkt war die Abschlussfeier am vorletzten Tag. In der Cafeteria der Schule lernten die australischen Gäste ein rheinisches Gericht kennen: Reibekuchen. Der Clou dabei war jedoch, dass sie die Reibekuchen zusammen mit ihren deutschen Partnern selber herstellen mussten - natürlich mit äußerst tatkräftiger Unterstützung von vielen Müttern. Das ganze Unternehmen war, in doppelter Hinsicht, eine rührselige Angelegenheit, denn es floss auch so manche Träne! Nach anfänglicher Skepsis entdeckten die Gäste jedoch bald, wie schmackhaft dieses Gericht ist, und langten kräftig zu. Nach Beendigung der Feier machte sich allerdings deutlich Wehmut breit, denn nun wurde jedem Teilnehmer bewusst, dass die wunderschönen gemeinsamen Stunden sich ihrem Ende näherten. Am 20. April galt es, Abschied zu nehmen. Während eines Pressetermins nach ihren besonderen Eindrücken von Deutschland befragt, lautete bei fast allen australischen Schülern die Antwort: die grüne Landschaft, die Fülle an Wasser und die niedrigen Temperaturen. Bei allen wurde deutlich, dass für sie der Deutschlandaufenthalt eine überwältigende, wichtige Lebenserfahrung darstellt. Von ganz entscheidender Bedeutung waren jedoch die Beziehungen, die die australischen Jugendlichen zu ihren deutschen Partnern und ihren Gastfamilien aufgebaut hatten. Bei dem Gedanken an den bevorstehenden Abschied bekamen daher nicht nur die Schüler feuchte Augen, denn auch die Gasteltern hatten ihre Gäste mächtig in ihr Herz geschlossen. Wir möchten an dieser Stelle der Hunter Valley Grammar School ein Kompliment aussprechen: Sie hat würdige Vertreter ihrer Einrichtung ausgesucht. Das Verhalten der Gruppe muss besonders gelobt werden. Wir möchten uns aber auch ganz herzlich bei den Betreuern bedanken, die die Organisation dieser Reise übernommen und die große Verantwortung auf sich genommen haben: Martin und Lyn Schläger und Dr. Anne Kitchener. Ein ganz besonderer Dank gilt aber den Gasteltern. Ihr Einsatz kann gar nicht genug gewürdigt werden. Zwar hatten wir schon viel von unserer Elternschaft erwartet, doch diese drei Wochen haben unsere kühnsten Erwartungen weit übertroffen. Nicht nur die Aufnahme der Gäste in den Familien war vorbildlich; die Eltern haben sich äußerst aktiv in die Gestaltung des Programms eingebracht, sich teilweise Urlaub genommen, um möglichst viel Zeit für die Gäste zu haben. Zudem sind darüber hinaus beträchtliche Spenden für die Gestaltung des Programms bereitgestellt worden. Ohne Ihr Engagement wäre dieser Austausch mit Sicherheit nicht solch ein Erfolg geworden! Wir vom Erasmus-Gymnasium sind glücklich darüber, dass unsere Zusammenarbeit mit der Hunter Valley Grammar School so erfolgreich ist, und hoffen, dass dieser Weg noch weit in die Zukunft reicht zum Wohle unserer Schüler. Die Erfahrungen aus diesem Besuch geben uns viel Kraft für die weitere Arbeit. Eckard Cwik 56 November 2007 Abschied von australischen Gästen Martin Schläger und seine australischen Schüler sagten gestern “Goodbye”: Drei Wochen lang waren sie zu Gast am Erasmus-Gymnasium in Grevenborich NGZ-Foto: L. Berns GREVENBROICH (mp) Grünes Gras, Regen, öffentliche Verkehrsmittel und ganz viele Eissorten. Das fällt den elf australischen Austauschschülern am ErasmusGymnasium spontan zu Deutschland ein. Seit fast drei Wochen sind sie bereits über 16 000 Kilometer von ihrer Heimat entfernt. Morgen fliegen sie mit vielen neu gewonnenen Eindrücken in ihre Heimat zurück, wo sie bis September auf den Besuch ihrer deutschen Freunde warten werden. Begonnen hat die Schulpartnerschaft zwischen der australischen Stadt Maitland und Grevenbroich bereits 2003. “Ich habe mir gedacht, wir haben eine japanische Schule als Partner, warum also nicht auch eine Deutsche?”, erklärt Martin Schläger, Lehrer an der australischen “Hunter Valley Grammer School” in Maitland. Deshalb nahm der gebürtige Grevenbroicher Kontakt zu seiner Heimatschule - dem Erasmus-Gymnasium - auf. Schulleiter Michael Jung war von der Idee begeistert, und es dauerte kein Jahr, bis die ersten deutschen Schüler nach Down Under reisten. “Das Interesse an dem Austausch ist immer sehr groß”, weiß Eckard Cwik. Der Englisch-und Erdkundelehrer organisiert den jährlichen Australienbesuch. In Australien ist dagegen der Austausch mitten in der Schulzeit nicht so bekannt, wie in Deutschland. Zum zweiten Mal sind jetzt Schüler der Klassen neun bis zwölf in Grevenbroich. “Zum ersten Mal ist es eine größere Gruppe. Letztes Mal war ich nur mit drei Leuten hier”, erklärt “Auswanderer” Schläger. Der Deutsch-, Französisch und Englischlehrer ist jedoch zuversichtlich, dass auch bei den nächsten Grevenbroich-Besuchen wieder viele Schüler dabei sein werden. “Die schönen Erlebnisse sprechen sich schnell herum.” So können die Schüler auf drei erlebnisreiche Wochen zurück blicken. Berlin, Köln, Wuppertal, Amsterdam, Zons und das Schloss Dyck sind nur einige Bespiele für die Ausflugsziele, die auf dem Programm standen. Beeindruckt seien sie von den Entfernungen zwischen den einzelnen Ländern gewesen. “Man ist so schnell im Ausland”, sagt eine Schülerin. “Hier ist alles so nah bei einander”, so eine andere. Und obwohl die Schüler doch manchmal etwas froren, waren sie sich einig, dass ihr erster Besuch in Grevenbroich, nicht der letzte bleiben soll. “Grevenbroich is so nice”, ist die einstimmige Meinung der elf „Aussies”. Gestern verabschiedeten sie sich bereits vom Erasmus. Dabei leisteten sie einer deutschen Tradition Folge: Reibekuchen-Backen. Mit diesem Kartoffel-Gericht stärkten 57 NGZ, 19.4.2007 sie sich für die anschließende Abschiedsparty. Dort nutzten sie auch die Gelegenheit ihre neu gewonnen Deutschkenntnisse einzubringen. “Danke schön”Bekundungen und kurze Reden ließen den deutschen Gastfamilien Tränen in die Augen steigen - kullern werden diese Tränen jedoch erst morgen. Dann heißt es für mindestens fünf Monate „bye-bye dude”. Erst im September wird eine 20-köpfige Schülergruppe des Erasmus-Gymnasiums die Partnerschule in Australien besuchen. Dann werden sie wahrscheinlich mit den Worten „G'day mate” empfangen, was neben dem Wort „dude” ein typisch australischer Ausdruck für einen Kamerad oder Freund ist. PORTRÄT MARTIN SCHLÄGER kennt das Erasmus-Gymnasium aus seiner eigenen Schulzeit - 1966 hat er dort Abitur gemacht. Danach studierte der heute in Australien lebende Grevenbroicher in Köln. Dass er gerne reist, hat der 60-Jährige bereits nach dem Studium bewiesen. Zunächst arbeitete er 18 Jahre als Lehrer in Berlin. Dort lernte er auch seine australische Frau kennen, mit der er einen vier Jahre dauernden Umweg über Frankreich nach Australien nahm. Seit 1991 lebt und arbeitet der Vater einer 19 Jahre alten Tochter bereits in Maitland (170 Kilometer nordwestlich von Sydney). Heimweh nach Grevenbroich hat er nicht. "Ich fühle mich in Australien sehr wohl, dort ist alles viel entspannter als in Deutschland", meint der Fremdsprachenlehrer. Außerdem hätte er durch das 2003 entstandenen Partnerprogramm mit dem Erasmus-Gymnasium einen engen Kontakt zu seiner Heimatstadt. In seiner Freizeit radelt, rudert und wandert er gern. mp Erasmus – Nachrichten Australien und zurück Austauschprogramm mit unserer Partnerschule Für viele Schülerinnen und Schüler war der 15. September der Tag, auf den sie sich seit langer Zeit gefreut hatten, denn er markierte den Beginn einer langen Reise. Zum vierten Mal jährte sich der Austausch mit der Hunter Valley Grammar School (HVGS) in Maitland in New South Wales /Austra- anders geartet, war die anschließende Bootsfahrt auf den Klongs. Prächtige Tempel wechselten sich mit einfachen ins Wasser gebauten Häusern und Hütten ab, mit Blattgold verzierte königliche Ruderboote bevölkerten die Wasserfläche ebenso wie einfache Händlerboote. Die Abschlussführung sollte eigentlich mit der Besichtigung des 67 m hohen Tempels Wat Arun enden. Viele von uns hatten sich trotz der beängstigend steilen Treppen entschlossen, die oberste Etage der Anlage zu erklimmen. Doch von einer Minute zur anderen machte ein plötzlich einsetzender tropischer Regenguss dieses Vorhaben zunichte. Lauwarmer Regen von für uns ungewohnter Intensität vermittelte den Schülerinnen und Schülern einen Eindruck vom Beginn der tropischen Regenzeit. Das Wasser floss in Bächen die Stufen hinunter, und jeder versuchte, sich so schnell wie möglich, wenigstens notdürftig, vor dem Regenguss zu schützen. Den Abschluss des Aufenthalts in Bangkok bildete ein Einkaufsbummel in der modernen City, die allerdings optisch weniger interessant war. Am Abend ging es zurück zum klimatisierten Flughafen, um die nächste Etappe der Reise zu bewältigen, den Flug von Bangkok nach Sydney. Nach der Anstrengung des vorangegangenen Tages schliefen während des Flugs alle tief und fest, sodass wir recht ausgeschlafen am nächsten Morgen, nach neunstündiger Reisezeit, australischen Boden betraten. Der Transfer von Sydney nach Maitland wurde per Bus bewältigt, mit einem ersten flüchtigen Blick auf das berühmte Opera House und einer Fahrt über die nicht weniger berühmte Harbour Bridge, den beiden Wahrzeichen Sydneys. Nach der Ankunft an der HVGS wurden unsere Schülerinnen und Schüler unmittelbar in das australische Schulleben hineinversetzt: Nach einem Begrüßungsbarbecue nahmen die australischen Schüler ihre deutschen Gäste mit in den Unterricht. Ihre Gast- lien. Traditionell stand auf dem Hinflug ein längerer Zwischenstopp auf dem Programm; in diesem Jahr war es Bangkok. Noch ziemlich unausgeschlafen fiel es den Teilnehmern nicht leicht, das tropische Klima der Stadt zu ertragen. So war es eine weise Entscheidung unseres Reiseführers, bevor es zu heiß wurde, die Stadtbesichtigung mit dem Besuch des Jadetempels und des Kaiserpalasts zu beginnen. Früh am Morgen - wir waren um 6.15 Uhr gelandet - standen wir bei strahlendem Sonnenschein inmitten der farbenprächtigen, überaus reich geschmückten Anlage des Tempels und waren recht ratlos, wohin wir unsere Augen und Kameras zuerst wenden sollten. Die unmittelbare Berührung mit einem anderen Kulturkreis beeindruckte die Schülerinnen und Schüler erkennbar, zumal es für viele die erste Begegnung dieser Art war. Die Farben- und Formenfülle, die Komplexität der Symbolik im Zusammenspiel mit ungewohnten Geräuschen und Gerüchen, erzeugte eine sehr exotische Atmosphäre. Darüber hinaus wirkte die gesamte Anlage durch ihre gigantische Größe. Nicht weniger interessant, wenn auch ganz 58 November 2007 eltern lernten die ErasmusSchüler erst am Nachmittag, nach der Schule, kennen. Da nicht immer gewährleistet ist, dass unsere Schüler schon vor der Abreise Kontakt mit ihren Gastgebern haben, ist diese erste Begegnung natürlich immer wieder spannend. Doch bereits am nächsten Tag sind, in der Regel, die Be-denken des Vortags zerstreut und die Gesichter strahlen. Hier hört man dann von deutscher Seite oft, wie unkompliziert die Australier sind. Die beiden ersten Wochen des Australienaufenthalts werden überwiegend vom Schulleben geprägt. Das bedeutet zunächst, dass die Erasmus-Schüler von der Anlage her eine Schule sehen, die mit dem Erasmus- sobald die Schüler den Unterricht besuchen. Kleine Klassen und im Wesentlichen schülerorientierter Unterricht verleiten die Teilnehmer unserer Gruppe mitunter zu der Frage: “Was machen die australischen Lehrer eigentlich im Unterricht?” Doch nicht nur die Unterrichtsteilnahme prägt die beiden ersten Wochen des Austauschs. Andere Programmpunkte vermitteln unseren Schülern weitere interessante neue Eindrücke und Erfahrungen. Dazu gehört die Einweisung in die Grundregeln des Cricketspiels, der Besuch eines ehemaligen Hochsicherheitsgefängnisses (Maitland Gaol), eine Walbeobachtungstour, der Besuch eines Naturschutzgebiets sowie eine Wanderung entlang eines Teils des Lake Macquarie mit anschließendem Barbecue. Leider waren wir in diesem Jahr auf der Waltour nicht sehr erfolgreich. Wir sahen lediglich Delphine. Dennoch haben wir die Tour bei strahlendem Sonnenschein in einer herrlichen Umgebung (Nelson Bay) genossen. Die Führung durch das Maitland Gaol wurde von einem ehemaligen Strafgefangenen durchgeführt, der aufgrund Gymnasium recht wenig gemeinsam hat. Weitläufigkeit und Campuscharakter sowie die Schuluniform sind die bestimmenden optischen Merkmale der HVGS. Noch deutlicher wird der Unterschied, 59 Erasmus – Nachrichten fand bei den Gastgebern große Beachtung. Während seines Aufenthalts konnte Herr Jung erleben, dass die Partnerschaft zwischen den beiden Schulen sich im Laufe der Jahre auf mehreren Ebenen intensiv entwickelt hatte und weit mehr als nur die Reise einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern zur jeweils anderen Einrichtung bedeutet. Ein Höhepunkt des Aufenthalts war sicherlich die Teilnahme von Herrn Jung, Frau Sarholz, Frau Erdmann-Westerhoff und mir an dem feierlichen Abschlussball der Jahrgangsstufe 11 der HVGS. In einem sehr formellen, festlichen Rahmen werden die Schülerinnen und Schüler nach der Beendigung eines Tanzkurses in die Gesellschaft eingeführt. Unter anderem nahmen auch unsere drei ErasmusSchüler, die für ein halbes Jahr in Australien weilen, aktiv an dieser Festivität teil. In seiner Rede ging Geoff Millar, der Schulleiter der HVGS, ausführlich eigener Erfahrung sehr anschaulich wie drastisch das Leben der Häftlinge in diesem früheren Gefängnis schilderte, was bei unseren Schülern sichtlich tiefen Eindruck hinterließ. Mittlerweile gehört ein Fußballspiel Deutschland vs. Australien als fester Bestandteil zum Austauschprogramm. Obwohl unser gemischtes Team hervorragend spielte, verloren wir 2 : 3 nach Elfmeterschießen. Der diesjährige Aufenthalt an der HVGS hatte noch zwei Facetten, die ihn von den vorherigen unterschied. So trafen wir drei Erasmus-Schüler der Jahrgangsstufe 11 wieder, die als long term exchange students für ein halbes Jahr die HVGS besuchen. Mit Freude und Stolz erfuhren wir, dass sie sich in vorbildlicher Weise in die Schulgemeinschaft eingefügt und schon an landesweiten Wettbewerben mit hervorragenden Leistungen (high distinction) teilgenommen hatten, wofür sie in einer Assembly ausgezeichnet wurden. Das Kollegium der HVGS erachtete diese Tatsache als besonders bemerkenswert, da unsere Schüler sich zum Zeitpunkt des Wettbewerbs erst seit zwei Monaten in Australien aufhielten und einer der Wettbewerbe im Fach Chemie durchgeführt wurde. Das weitere Novum stellte der Besuch des Schulleiters des ErasmusGymnasiums an der Partnerschule dar. Unsere Herbstferien nahmen Herr Jung und seine Frau zum Anlass, den persönlichen Kontakt zur HVGS herzustellen. Diese Geste sowie die Tatsache, dass es beiden gelang, konsequent und ohne große Schwierigkeiten die Konversation in Englisch zu bestreiten, auf die Anwesenheit der Gäste der deutschen Partnerschule ein und würdigte in beeindruckender Weise die Bedeutung des Austauschprogramms für seine Schule. Viel zu schnell gingen die Wochen in den Gastfamilien vorüber. Mittlerweile hatten sich zahlreiche enge Kontakte zwischen den deutschen und den australischen Schülern entwickelt, und zwar nicht nur zwischen den Gastgebern und ihren Gästen. So verwunderte es nicht, dass nach dem Abschlussbar60 November 2007 in den Gewässern dieses Surferparadieses zu nehmen. Von Sydney aus unternahm die Gruppe einen Tagesausflug in die Blue Mountains, zum berühmten Naturdenkmal Three Sisters. Eine ausgedehnte Wanderung durch den Busch ließ uns die schroffe Landschaft mit den tiefen Canyons und den Eukalyptuswäldern zu einem einmaligen Erlebnis werden. Neben den bereits er wähnten Three Sisters waren die Katoomba Falls und die Fahrt mit den Scenic Rails, der steilsten schienengebundenen Seilbahn der Welt, weitere Programmpunkte dieses Ausflugs. Per Bus ging es am folgenden Tag nach Canberra, der australischen Hauptstadt. Nicht nur das moderne Parlamentsgebäude und einige sehenswerte, teilweise recht exotische Botschaften waren die Reise wert; die Busfahrt führte uns durch Landstriche von New South Wales, die sehr unterschiedlich in ihrem Charakter waren. Auch in dieser Woche verrann die Zeit wie im Flug und schon bald hieß es, wieder in heimische Gefilde aufzubrechen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Bangkok landeten wir schließlich wohlbehalten in Frankfurt, von wo aus es dann per Zug nach Grevenbroich ging. Am Bahnhof erwartete uns eine große Schar von Eltern, Geschwistern sowie anderen Familienmitgliedern und Freunden und ein riesiges Transparent mit der Aufschrift “Herzlich Willkommen”. Damit war die Reise um die halbe Welt beendet. Für die wunderschönen, für viele Teilnehmer wahrscheinlich einmaligen Eindrücke und Erlebnisse, möchten wir unseren Partnern an der HVGS ein ganz herzliches Dankeschön sagen. Ein Dank gebührt allerdings auch der gesamten Reisegruppe, die durch ihren guten Zusammenhalt und ihr tadelloses Verhalten während der gesamten Unternehmung den begleitenden Lehrern das Leben und die Verantwortung leicht gemacht hat. becue allen Teilnehmern der Abschied sehr schwer fiel. Für die letzte Woche des Australienaufenthalts wechselte die Reisegruppe ihr Domizil: Es galt nun, die Weltstadt Sydney kennen zu lernen. Ein vielfältiges Programm erwartete die Erasmus-Schüler, denn Sydney verfügt über eine Menge Sehenswürdigkeiten und fasziniert durch seine optische Vielseitigkeit. Natürlich führen dabei das Opera House und die Harbour Bridge die Liste an. In ausgedehnten Touren erkundeten die Teilnehmer die Großstadt: The Rocks, das Viertel entlang der Circular Quays mit den ältesten Gebäuden der Stadt; die George Street mit dem malerischen Rathaus und dem weltberühmten Queen Victoria Building; den Osten mit seinen wunderschönen Parks, allen voran die Botanic Gardens; das War Memorial; die vielen Prachtbauten entlang der Elizabeth Street, aber auch das schillernde Viertel um die Oxford Street. Den Kontrapunkt setzten die westlichen Stadtteile mit dem modernen Einkaufs- und Vergnügungsviertel Darling Harbour, dem Sydney Aquarium sowie der Idylle des Chinese Garden inmitten der Wolkenkratzer. Mit der Fähre ging es an einem Nachmittag zum Taronga Zoo, der nicht nur wegen seiner Vielzahl an Gehegen berühmt ist, sondern ebenso wegen seiner einmaligen Lage über der Stadt, die dem Besucher unbeschreibliche Blicke auf Sydney gewährt. Natürlich durfte ein Besuch des weltberühmten Bondi Beach nicht fehlen. Unerschrocken nutzten einige Teilnehmer die Gelegenheit, trotz der doch recht niedrigen Wassertemperaturen ein Bad Eckard Cwik 61 Erasmus – Nachrichten Brüsselfahrt 2 0 0 7 Am Morgen des 1.6.2007 trafen sich die drei Gruppen der Französischkurse der neunten Klasse, um gemeinsam mit Frau Veiders, Frau Golland–Heinrich und Frau Dahmen eine Studienfahrt nach Brüssel zu unternehmen. Um 8.15 Uhr startete der Bus Richtung Belgien und nach ca. drei Stunden steckten wir mitten im Stadtverkehr von Brüssel. Nach kurzer Zeit stieg eine Stadtführerin zu uns in den Bus, um uns die vielen interessanten Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Atomium, näher zu erläutern. Das Atomium ist das Wahrzeichen Brüssels, das 1958 errichtet wurde und eine Elementarzelle des Eisenmoleküls in 165 - milliardenfacher Vergrößerung darstellt. Das 2400 Tonnen schwere Gebilde ist 102 Meter hoch, und jede einzelne der 8 Kugeln hat einen Durchmesser von 18 Metern. Die Kugeln sind durch Gänge miteinander verbunden. In einigen gibt es sogar Rolltreppen. In die obere Kugel gelangt man mit einem Aufzug. Dort ist ein Restaurant untergebracht. Die Fahrt führte uns weiter zum Triumphbogen, der im Jubelpark (französisch: Parc du Cinquantenaire) steht. 1880 feierte Belgien den 50. Jahrestag seiner Unabhängigkeit mit einer Weltausstellung. Aus diesem Anlass sollte der Triumphbogen errichtet werden. Der Bau verzögerte sich jedoch aufgrund von Streitigkeiten zwischen König Leopold II. und der Regierung um 25 Jahre. Rechtzeitig zum 75. Jahrestag wurde er schließlich vollendet. Das Monument ähnelt ein wenig dem Brandenburger Tor und dem Pariser Arc de Triomphe. Nach der Busrundfahrt teilten wir uns in kleine Gruppen auf und erkundeten das Zentrum auf eigene Faust. Wir stießen auf ein weiteres Wahrzeichen Brüssels: Männeken Pis. Die 60 Zentimeter hohe Brunnenfigur wurde 1619 vom Brüsseler Bildhauer Duquesnoy geschaffen. Das Dort fiel uns als Erstes auf, dass die Straßenschilder und Wegweiser teilweise zweisprachig waren: Flämisch und Französisch. Beides sind belgische Staatssprachen. 62 November 2007 nasium an. An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei Frau Golland – Heinrich, Frau Veiders und Frau Dahmen bedanken, die uns diese Fahrt ermöglicht haben. Interessante an der Figur ist, dass sie fast täglich anders gekleidet wird: Wenn die belgische Nationalmannschaft spielt, trägt sie deren Trikot, oder am Todestag von Elvis Presley wird sie entsprechend verkleidet. Wir schlenderten durch die Einkaufsstraßen und staunten über die Schokoladenbrunnen in manchen Schaufenstern. Bei einigen Schülern stand, bevor wir uns wieder am Bus versammelten „Souvenirs kaufen" auf dem Programm. Nach langer Rückfahrt kamen wir schließlich wieder am Erasmus-Ggym- Carolin Essig 63 Erasmus – Nachrichten Warum immer wieder Breker? Abbildungen mit denen der späteren Publikationen in der Bibliothek (2,3). Immer wieder trifft man die „Kameraden“. Damals im Atelier war der Gipsabguss nur im halben Maßstab mit einer Höhe von fünf Metern zu sehen. Und ich verfolge diese „Kameradschaft“ in einer Vielzahl von Abbildungen: In den oben genannten Heften und in meiner Sammlung von Kunstzeitschriften, Katalogen und Kunstbüchern des „Dritten Reiches“ begegnet sie mir ständig. Die weiteren Fotografien seiner Plastiken von 1934 bis 1945 bieten mir einen Überblick über Brekers Schaffen in dieser Zeit. Den anderen Starbildhauer des Nationalsozialismus, Josef Thorak (18891952), sticht er eindeutig aus. Breker-Anwesen 1976 Warum kann man nicht über ihn hinwegsehen wie über so viele deutsche Künstler der 30er und 40er Jahre? Warum befassen sich der Kunsthandel, die Kunstkritik (und auch der Kunstunterricht) immer noch mit ihm? Warum erscheinen zu Arno Breker (19001991) nach wie vor Zeitungsartikel (1), daraufhin auch wohlwollende Leserbriefe und im Internet so viele, zum Teil beschönigende Texte und Informationen? Ich will es genau wissen, zumal mir kürzlich in der Schulbibliothek ein Stapel von Heften aus den Jahren 1941 bis 1943 in die Hände fiel: DIE KUNST IM DEUTSCHEN REICH HERAUSGEGEBEN VOM BEAUFTRAGTEN DES FÜHRERS FÜR DIE ÜBERWACHUNG DER GESAMTEN GEISTIGEN UND WELTANSCHAULICHEN ERZIEHUNG DER NSDAP Die Person Arno Breker hatte sich mir sehr präzise eingeprägt durch den Besuch mit einer Gruppe ausgewählter Schüler in seinem Atelier und parkartigem Anwesen in Düsseldorf im Jahr 1976. Der Schüler Hans J. Wolber (damals in der 11) hatte, zusätzlich zu seinem Breker-Referat, diesen Besuch ermöglicht, an den auch Ralph Krombholz, der Sohn meines Fachvorgängers und Fotograf der Breker-Plastiken, überdeutlich wegen der seltsamen Atmosphäre zurückdenkt. „Die jungen Leute entdecken mich jetzt wieder“, redete Breker sich und uns damals ein. Ich durchblättere die Heftserie aus dem Giftschrank der Schulbibliothek und vergleiche die Kameraden 1940 (Detail ) 64 November 2007 Brekers freistehende Jünglinge, monumental und körperverliebt, mit Muskeln, Schwert oder Fackel, faszinieren unter anderem durch ihre Frisuren. Ein anderes Arbeitsgebiet, die vielen Porträtbüsten, zeigen Zeitgenossen, die man im Namensverzeichnis zum „Dritten Reich“ (4) nachschlagen kann. Als künstlerischer Höhepunkt von Brekers Karriere war wohl der Figurenfries gedacht, für Der Herold 1938 den die „Kameraden“ vorgesehen waren. Auf diese Reliefs wird weiter unten eingegangen. Es ist spannend, mit den Quellen aus der Zeit umzugehen (und am Rande auch andere Beobachtungen zu machen, ab 1943 zum Beispiel werden die Führerporträts rar). Unvermeidlich sind dann auch mehrere Besuche in der Kunstund Museumsbibliothek der Stadt Köln: Dort finde ich die mir noch fehlenden NSDAP-Kunsthefte und vor allem die Kataloge der Breker-Einzelausstellungen 1942 in Paris und 1943 in Köln. Die Kunstzeitschriften „Die Kunst", Bruckmann, München und „Kunst dem Volk“, Wien, ergeben ein künstlerisch differenziertes Bild der Epoche. Breker und Thorak werden in diesen Heften im Zusammenhang der „Großen Deutschen Kunstausstellung", München, pflichtgemäß, weil unübersehbar, vorgestellt. Die „sprengende und strenge Gewalt, das Federnd-Fordernde“ an Breker wird in der Fachliteratur gelobt, „[...] seine Werke [...] versinnbildlichen in ihrer straffen Form die soldatische Diszipliniertheit unserer Zeit“. 1942 zeigt Breker im besetzten Paris eine große Werkschau. Der Bildhauer Despiau verfasst dazu den Katalogtext. Die frühe Stilphase von Breker, in der er sich stark an Rodin orientiert, ist in Paris durch viele Plastiken vertreten. Und der Bildband wird nicht mit der obligatorischen Führerbüste eingeleitet, sondern mit dem „Romanichel“ (Zigeuner) von 1928, der in Deutschland unter dem Titel „Kopfstudie“ geführt wird. Die weibliche Figur für das Olympiagelände in Berlin 1936 heißt in Paris nicht mehr „Siegerin“, sondern „La Paix“ (Der Friede). In der Kölner Ausstellung ein Jahr später wird sie zur „Siegesgöttin“ erhoben. Für diese Plastik und den dazugehörigen „Zehnkämpfer“ wurde Arno Breker 1936 seinerseits und persönlich vom Führer zum Professor befördert, und diesen Titel trägt er noch auf dem Grabstein von 1991. 65 Erasmus – Nachrichten 1944 schenken die NSDAP-Hefte dem sich selbst wiederholenden Künstler weniger Aufmerksamkeit, nur im Bericht zur „Großen Deutschen Kunstausstellung“ in der „Hauptstadt der Bewegung“ ist er zu finden. Die Ausstellung des letzten Kriegsjahres wird mit weniger martialischen, also neutraleren Themen bestückt: „Das Opfer“, „Verwundeter“, „Apoll und Daphne“, „Du und ich“, „Demut“, „Flora“, „Bergarbeiter“, „ Aufschauende“, „Adler“ und mit Büsten von „Frau Bormann“, „Gerhart Hauptmann“, „Wilhelm Kreis“, „Aristide Maillol“, „Maurice Vlaminck“, „Richard Wagner“. Brekers Arbeitskraft wurde in diesem Jahr weiter für die Reliefs zum „Großen Bogen" beansprucht. Dieser Triumphbogen für Berlin sollte nach Albert Speers Vorstellung eine Höhe von 120 m haben, Brekers Reliefs darauf 10 m hoch und 240 m lang (= 2400 Quadratmeter Hochrelief). „Die Verwirklichung dieser architektonischen Pläne ist durch den uns aufgezwungenen Krieg unterbrochen worden; [...]. In seiner Heimat wird das Werk dieses unseres repräsentativen Bildhauers der Gegenwart in besonders starkem Maße [sic] als Sinnbild des Aufbaues und Der Rächer 1940 der Zuversicht erfühlt werden". Die monumentaSo wurde Arno Breker 1946 eingestuft und „es len Reliefs sollten inhaltlich „das Schicksal des Reigibt kein einziges Dokument, das Arno Breker ches seit 1918“ verbildlichen, die Entwürfe „zeiirgendwie politisch belastet“ (5). Die Plastiken und gen, dass künstlerisch gesehen, das Problem gelöst Reliefs sprechen aber: Die Figuren weisen unverstellist“. Die Reliefentwürfe von 1940/41 ff. sind ziemte Körpersprache auf. Die dargestellten Handlunlich vollständig in dem kleinen Kölner Katalog von gen sind politisch lesbar in ihrem unmittelbaren pro1943 abgebildet. Schon mittels der Titel kann man pagandistischen Zeitbezug und psychologisch sich eine Vorstellung vom Charakter des Bauwerks durchschaubar in ihrem homoerotischen Männlich(und des Künstlers) machen: keitswahn und Körperkult. „Ich bin jetzt wieder zu meinem Stil zurückgeAufbruch der Kämpfer kehrt“, erklärte Breker uns 1976. Seine zahlreichen Auszug zum Kampf Porträtköpfe in den 50er bis 70er Jahren mit und Aufbruch der Heimat ohne Auftrag modelliert, hatten den erfolgreichen Bändigung markigen Stil der 30er und 40er Jahre ohnehin beiBannerträger behalten. Die namhaften und zahlungskräftigen ZeitBerufung genossen gefielen sich in den geschmeichelten BüsDie Fahne ten, so wie sich der Paristourist gerne in dem vom Kameraden Straßenmaler oberflächlich verbesserten Porträt Opfer erkennt. In den Freiplastiken verwendet Breker wieRächer der die glatten Körperformen, etwas muskelreduRufer zum Streit ziert und die ziselierten Kleinformen („Vor dem Start" Schlachtenszene 1977). Und da wird die weibliche „Demut“ von Der Wächter 1944, umdatiert auf 1980, als KleinplastikVergeltung Auflagenobjekt vertrieben. Oder das FigurenmateriVernichtung al wird neu kombiniert. Der Kopf der „Demut“ ______________ (1944) wird der „Flora“ (1943) aufgesetzt, der Summe: Mitläufer, 100 Reichsmark Verfahrenskosten 66 November 2007 Anmerkungen (1) u.a.z.B. Spies, Werner: Wie Arno Breker die Kunst vor Picasso retten sollte, FAZ, 5.8.2006 (2) Wolbert, Klaus, Die Nackten und die Toten des „Dritten Reiches“, Gießen 1982 (3) Katalog „Skulptur und Macht“ Berlin 1983 (4) Klee, Ernst, Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt/M. 2003 (5) Impressum Museum Breker Nörvenich Kameraden 1940 Herold" (1938) der demütigen „Flora“ mit Kleinkind als Partner angedient. Das ergibt dann die Kleinfamilie „Ewiges Leben”, die seit 1970/71 bei dem Klinikum Höxter aufgestellt ist. Nicht zuletzt die Breker-Ausstel-lung in Schwerin 2006 war der Versuch einer Aufwertung Arno Brekers, und darum kann man nicht ü-ber diesen sehr anpassungswilligen, unkünstlerischen, noch nicht einmal fragwürdigen Bildhauer des „Dritten Reiches“ hinwegsehen. M. Petersen-Garborini Der Wäger 1939 67 Erasmus – Nachrichten D i e l e t z t e n T a g e i n R o m Eine etwas andere Italienreise des Erasmus von Rotterdam Drei Jahre (1506 – 1509) ist Erasmus in Italien gewesen. Viele Städte von Turin bis Neapel hat er gesehen. Rom ist die letzte Station. Er war in Turin, wo er in kürzester Zeit zum Doktor der Theologie ernannt wurde. „Ganz gegen meinen Wunsch - auf Drängen der Freunde“ wie er es seinem Prior mitteilt. (Köhler, Br. 56, S. 87) . Er war in Bologna, wo er entsetzt Zeuge wurde, wie Papst Julius II. „nach blutigen Siegen im heidnischen Triumph“ als Sieger durch das eingerissene Stadttor in die eroberte Stadt einzog. Erasmus blieb länger als ein Jahr, da er gerne die Vorlesungen des Gräzisten Paolo Bombasio besuchte. Er war in Venedig, wo er neun Monate in der Druckerei Aldus Manutius arbeitete, dessen Drucke heute noch durch die Eleganz der Buchstaben begeistern. Er ließ eine erweiterte Ausgabe seiner Spruchsammlung „Adagia“ drucken. Er war so beschäftigt, dass er „nicht einmal Zeit fand, sich an den Ohren zu kratzen“, wie er es ausdrückte. Während eine Seite gedruckt wurde, hatte er bereits die nächste verfasst. Er war in Florenz, wo er Schüler der Neuplatoniker vorfand, deren Schule im 15. Jahrhundert in Florenz durch Marsilio Ficino und Pico dela Mirandola begründet wurde. Ihre Gedanken waren ihm seinerzeit in Oxford durch Gespräche mit John Colet und seinem Kreis lieb und vertraut geworden. Er war in Padua, wo er sich mit seinem Freund und Schüler Alexander Stuart, dem achtzehnjährigen Sohn des Königs von Schottland, morgens um sieben Uhr vor der Tür des Hörsaales einfand, um die Griechischvorlesungen des Humanisten Marcus Musurus zu hören. Als Abschiedsgeschenk überreichte ihm sein Schüler Alexander einen Ring, in dessen Stein eine Figur eingraviert war und der die Inschrift trägt „Concedo nulli“ „Ich weiche niemandem“. Erasmus sah in der Figur den Gott Terminus, den Gott der Grenzen und des Todes. (Halkin, S. 88 ) Die Zeichnung wurde sein Emblem und der Spruch sein Wahlspruch. - In den Tagen danach hatte Erasmus in Rom eine Begegnung, die ihn zutiefst beeindruckte und zum Wendepunkt in seinem Leben hätte werden können. Zuletzt war er auch in Rom, wo er nur vier Monate blieb. Warum nur so kurze Zeit? In Rom konnte er doch gewiss in Überfülle antreffen, was ihn nach Italien gelockt hatte. „Bibliotheken und entzückende Gespräche mit den gebildetsten Menschen“ fand er hier vor, wie er später an den römischen Kardinal Rafael Riario schrieb. (Köhler, Br. 81, S. 120) Nach Neapel kam er, von wo er zur sibyllinischen Grotte von Cumae einen kurzen Ausflug unternahm. Hier gab es längst keine Sibylle mehr und auch keine sibyllinischen Bücher, die ihm seine Zukunft hätten vorhersagen können, wie sehr er sich das wohl auch gewünscht hätte. Stand er doch vor einer grundlegenden Entscheidung. Rom oder London? - das war für ihn die Frage. Wo bieten sich ihm für seine Studien die besseren Möglichkeiten? Wo findet er den Mäzen, der ihn sponsort? Wo ist das geistige Umfeld, mit dem er kommunizieren kann? Erasmus hatte einen Brief seines Freundes Lord Mountjoy erhalten, in dem dieser ihm mitteilte, nach dem Tode Heinrichs VII. im April 1509 sei nun dessen achtzehnjähriger Sohn als Heinrich VIII. König von England geworden. Mit ihm breche eine neue Zeit an. „Mein Erasmus“, so schreibt er, „wenn du sehen könntest, wie alle Menschen der Freude voll sind, einen solchen Fürsten zu 68 November 2007 Heinrich VIII. auf diese Verse hatte Erasmus dann in Nachtarbeit ein Lob auf England abgefasst, das mit einem Lob auf das Königshaus Tudor endete. Auch jetzt noch auf seiner Italienreise hatte Erasmus ein Schreiben des Kronprinzen erhalten. „Sogar der König (Heinrich VIII.) hat mir kurz vor dem Tode seines Vaters, als ich in Italien war, eigenhändig einen sehr liebenswürdigen Brief geschrieben,“ erwähnt Erasmus in einem Brief. In England hoffte Erasmus, unter Heinrich VIII. das politische und geistige Umfeld zu finden, in dem er eine finanzielle Absicherung erhalten und sich frei entfalten konnte. Vielleicht glaubte er sogar, zusammen mit seinen Freunden, dem Juristen Thomas Morus und dem Theologen John Colet, Bildung und Erziehung in England religiös und sozial reformieren zu können. So entschloss sich Erasmus, seinen Aufenthalt in Rom abzubrechen und nach London zu reisen. Das Geld für die Reise war in dem Brief des Lord Montjoy aus England gleich beigefügt worden. Der Erzbischof von Canterbury, Primas der Kirche von England, hatte die Hälfte gestiftet. In einer Hochstimmung machte sich Erasmus auf den Weg nach England. Beim Ritt über die Alpen verfasste er das „Lob der Torheit“, eine übermütige, witzige und humorvolle Schrift. (Auf seiner Hinreise nach Italien hat er beim Alpenübergang ein Gedicht über die Beschwerden des Alters – De senectutis incommodis - verfasst.) Kurz vor der Abreise besucht Erasmus den Kardinal Grimaniani, den Vertreter Venedigs beim Heiligen Stuhl. „Mehr aus Schicklichkeit als zum Vergnügen“ so sagt er, macht er ihm die Aufwartung. Doch dieses Gespräch ergriff ihn. Zwanzig Jahre später berichtet er darüber ausführlich an seinen Freund Augustin Steuchus (am 27.3.1531 – EE Bd. 9, S. 206 f ): „Der Kardinal empfing mich nicht wie ein Prälat seines Ranges eine unbedeutende Person meines Ranges, sondern als Kollegen. Man bringt einen Stuhl und wir plaudern mehr als zwei Stunden besitzen, dass sie nichts mehr wünschen, als dass er lange lebe, du könntest die Freudentränen nicht zurückhalten.“ (EE 1 S. 450, vom 27.5.1509 ) Man wusste um die Bildung des jungen Königs, um seine Neigung zu Literatur und Wissenschaft. Er sprach Französisch und Spanisch, verfasste lateinische Verse, spielte mehrere Instrumente und komponierte Lieder zur Laute. Man glaubte, mit ihm beginne eine Zeit des Friedens und der Bildung. „New age“ nannte man hoffnungsfroh diese geistige Epoche, als deren Förderer man Heinrich VIII. ansah. Erasmus selbst hatte bei seinem ersten Englandaufenthalt vor 10 Jahren den damaligen Prinzen persönlich kennen gelernt. Lord Mountjoy, der damals Tutor der Kinder Heinrichs VII. war, knüpfte die Verbindung. Der junge achtjährige Prinz hatte ihm einige lateinische Verse zugesteckt, die in einem so glänzendem Latein verfasst waren, dass Erasmus Zweifel hegte, ob sie überhaupt von einem Achtjährigen stammen könnten. Doch später konnte er sich von der Richtigkeit selbst überzeugen. Als Antwort 69 Erasmus – Nachrichten miteinander. Während der ganzen Zeit war es mir nicht möglich, den Hut abzunehmen. Er fordert mich auf, Rom nur ja nicht zu verlassen. Er lädt mich ein, Gast in seinem Haus zu sein, sein Leben zu teilen. Er fügt hinzu, das feuchte und warme römische Klima sei für meine Gesundheit eine Wohltat, vor allem in dem Stadtteil in dem er wohne. ... Er führt mich durch seine herrliche Bibliothek mit Werken in vielen Sprachen. Hätte ich diesen Mann früher kennen gelernt, dann wäre ich aus Rom nie fortgegangen. Aber die Abreise war beschlossene Sache und meine Vorbereitungen so weit gediehen, dass ich beim besten Willen nicht bleiben konnte. Ich sagte dem Kardinal, der König von England erwarte mich. Er drang nicht weiter in mich, bat mich aber mehrmals, an der Aufrichtigkeit seines Angebots nicht zu zweifeln. Als er mich schließlich nicht länger aufhalten konnte, nahm er mir das Versprechen ab, ihn vor meiner Abreise noch einmal aufzusuchen. Ich Unglücklicher! Ich bin nicht zu ihm zurückgekehrt, aus Angst, ich könnte mich zum Bleiben verleiten lassen.“ Doch voller Hoffnung tritt Erasmus die Rückreise nach England an. Als Erasmus in England ankommt, wird er vom König kaum beachtet. Auf die vom Erzbischof von Canterbury in Aussicht gestellte Pfründe muss er lange warten. Sie wird ihm erst nach 2 Jahren zuteil und ist kaum ausreichend. Er schreibt: „Meine Lage in England ist mäßig. Ich habe weniger, als ich wünsche und die Freunde mir versprachen.“ (Köhler, Br. 81, S. 120) Er lässt sich in Cambridge nieder, wo er am Queen´s College Vorlesungen hält. Die Resonanz bei den Studenten ist gering. „Ich habe Vorlesungen über die griechische Grammatik des Chrysoloras (erschienen 1478) gehalten, aber vor wenigen Zuhörern. Vielleicht werde ich mit einer größeren Zuhörerschaft mit der Grammatik des Theodor Gaza (1400 – 1478) beginnen.“ (Köhler, Br. 63, S. 93) Anregende Gesprächspartner wie vor 10 Jahren in Oxford findet er hier nicht. Stattdessen gibt es Streitigkeiten mit den theologischen Kollegen. „Mitunter habe ich hier zu streiten mit diesen Thomisten und Scotisten (Anhängern des Thomas von Aquin oder des Duns Scotus). (Köhler, Br. 62, S. 92 ). Vielleicht kann als Gradmesser seines Befindens eine Bemerkung gelten, die er in einem Brief an seinen engen Freund Andreas Ammonius geschrieben hat: „Das Bier hier mag ich gar nicht, auch die Weine behagen nicht sonderlich. Kannst du es machen, dass ein Schlauch mit bestmöglichem griechischen Wein hierher transportiert wird, so machst du deinen Erasmus selig.“ (Köhler Br. 61, S. 92) Erasmus’ Tower, Queen’s College, Cambridge Während dieser Zeit verfasste Erasmus doch die Schrift “De duplici copia verborum ac rerum“ – „Über den doppelten Reichtum der Worte und der Dinge“ . Diese Schrift widmete er seinem Freund John Colet. Gleichzeitig leistete er viele Vorarbeiten für die Herausgabe des Neuen Testaments in lateinischer Sprache. Sechs Jahre später überblickt Erasmus die damalige Entscheidung. Er schreibt nach Rom: „Und doch, ich kann nicht anders, quält mich die Sehnsucht nach Rom, sooft ich daran denke, was ich an Freiheit, an Wirkungsmöglichkeit, an Licht, an Spaziergängen, Bibliotheken, entzückenden Gesprächen mit den gebildetesten Menschen in Rom zurückließ. – Doch was sollte ich machen? Goldene, ja mehr als goldene Berge versprachen die Briefe meiner Freunde. Wilhelm Montjoy verhieß Bestimmtes und Großes, und zwar verbunden mit vollster Muße und Freiheit, leben zu dürfen, wie ich will – das liebe ich so, dass ich ohne diese Freiheit das Leben für kein Leben erachte.“ (Köhler, Brief 81, S. 120 f.) Heribert Kullmann 70 November 2007 Klassenlehrer Klassenpflegschaftsvorsitzende und Stellvertreter 05 A Frau Romanski Frau Hielscher-Kremer Frau Hachtmann 05 B Frau Westerhoff Herr Sommer Frau Erny 05 C Herr Vosen Frau Balzer Frau Myrrhe 05 D Herr Hermann Frau Kramer Frau Sandkaulen 06 A Frau Carouge Frau Tilmes Frau Wirtz 06 B Herr Rehse Frau Chastenier Frau Hermanns 06 C Frau Isensee Frau Dobner Frau Kluge 06 D Herr Cwik Herr Nix Frau Odenthal 07 A Frau Lahaye Frau Krawinkel Frau Schlossmacher 07 B Frau Chaise Frau Penz Frau Haufs 07 C Herr Jansen Herr Klefisch Frau Lichius 07 D Herr Kingerske Fr. Dr. Burghoff-Wemmers Frau Hottgenroth 08 A Herr Schmitz Herr Lange Frau von Nesselrode 08 B Frau Sarholz Herr Schleicher Herr Schiwy 08 C Herr Struß Frau Höfges Frau Dohr 08 D Frau Pusch Frau Fücker Herr Vreden 09 A Herr Hof Herr Neuwahl Frau Kauertz 09 B Frau Meyer Herr Rauscher Frau Hoffmann 09 C Herr Pandorf Frau Schramm Frau Wagner 09 D Herr Einecke Frau Cremer Frau Goldkamp 10 A Herr Esders Frau Lennartz Frau Brake-Köpp 10 B Frau Wichelhaus Frau Falkenberg Frau Kring 10 C Herr Lönne Frau Büren Herr Wagner 10 D Frau Lilie Herr Schroers Herr Grunden 11 Frau Krüll Frau Dr. Knieknecht-Neuwahl 11 Herr Guthmann Herr Brings 11 Frau Eisenacher Frau Klemp 11 Frau Eckstein Frau Broich 11 Frau Laurich Herr Balau 11 Frau Fröhling Frau Laufs Herr Kroll Herr Dornis 12 Herr Flaß Frau Esser 12 Frau Scholz Frau Prinz-Roebers 12 Herr Ruffert Frau Wessels 71 Erasmus – Nachrichten Impressum Erasmus-Gymnasium Röntgenstraße 2-10 41515 Grevenbroich Tel.: 02181/23870 - Fax: 02181/238723 E-Mail: [email protected] Homepage: www.erasmus.de Redaktion: Birgit Dahmen-Brock Photos: Jürgen Holitschke Computersatz und Layout: Dorothea Lahaye Layout des Titelblattes: Jutta Windges 72