So ScHön iST diE nEuE modE

Transcription

So ScHön iST diE nEuE modE
HERBST/Winter 2011/2012
Oberpollinger – Das Magazin
Einkaufskultur zum Blättern
so schön ist die neue mode
6€
visit
W W W.GANT.COM /GERMANY
LONGC HAMP READY TO WEAR & ACCESSORIES
L O N G C H A M P. C O M 0 7 2 51 3 0 2 413 9
EDITORIAL
»Bleib, wie du bist!« – das ist eigentlich ein
Kompliment. Wir haben uns anders entschieden und uns bewusst verändert. Ich freue mich,
Ihnen unser neues Magazin vorzustellen. Die
schönsten Modetrends für
den Herbst 2011 präsentieren wir Ihnen großzügiger, auf mehr Raum und
mit mehr Information. International renommierte
Modefotografen haben für
Sie die Looks der Saison
interpretiert.
bleiben: Diesmal gibt es viel Lesestoff. Unsere
Autoren, allesamt Mode- und Stilexperten,
lie­fern Hintergründe, beziehen Stellung, informieren, amü­sieren, kom­
mentieren und erläutern
Trends und Moden, Marken und Menschen.
Das Vertraute
weiter­entwickeln
Jemand, der bleibt, wie er
ist, wird vielleicht auch
für seine Prinzipientreue
geschätzt; er läuft aber
Mehr Raum – mehr
Gefahr, notwendige VerInformation
änderungen nicht zu erkennen. Das Leben geht
Wir haben die Modestreja schließlich weiter. Und
cken an Orten fotograder Schritt nach vorne, der
fiert, die für die InszenieBlick in die Zukunft hat
rung der Trends besonders
Holger Grabmeister
zwingend etwas mit Innoinspirierend waren. Wir
Geschäftsführer Oberpollinger
vation, mit Veränderung
wollen Ihnen diesmal mehr
zu tun. In unserem Magabieten – mehr Anregung,
zin haben wir deshalb auch nicht mit unseren
mehr Einblicke und Ausblicke, die Ihnen die
Prinzipien gebrochen, denn wir wollen Ihnen
Trends beim Blättern des Magazins sinnlich
weiterhin eine Auswahl der schönsten Mode
erfahrbar machen. Und es soll nicht beim Blättern
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und Accessoires im Oberpollinger zeigen – wir
haben das Vertraute weiterentwickelt.
Elegant,
zeitgemäSS und
tragbar
In die Zukunft zu gehen, ohne die Geschichte zu vergessen, ist auch das große Thema der
Designer. Nachdem sie lange entweder die
Mode vergangener Jahrzehnte wiederbelebt
oder sich extremen Experimenten verschrieben haben, scheint es jetzt ein neues Vertrauen
in die eigene Kreativität zu geben. Aus dem
modischen Erbe wird etwas Neues für unsere
Zeit entwickelt.
Die Mode wird eleganter und ist dabei zeitgemäß, neu und tragbar wie lange nicht mehr.
Da passt es gut, dass Handwerklichkeit eine
tragende Rolle spielt. Besonders deutlich wird
das beim Thema Strick. Im neuen Magazin
wie auch im Oberpollinger haben wir uns dessen besonders angenommen. Und noch etwas:
Männer werden zu Modeexperten. Deshalb widmen wir auch ihnen diesmal mehr Raum.
Ihr Holger Grabmeister
TEL. +49.211.458590
inhalt
80 Seiten Einkaufskultur
zum Blättern
Markenwelt
handarbeit
Ralph Lauren
Schaufenster
Der Lederhandschuh von Roeckl
Unser Wunschzettel für den Herbst
Warenhauskultur
Ein Modedesigner
im Portrait
Anne Urbauer über das
Erfolgsrezept Kaufhaus
Michael Kors
Stilikone Cate
Blanchett
Eine Hommage von Adriano Sack
neue
Eleganz
Edle
Reisebegleiter
Herbstzeitlos:
Moderne Klassiker
Accessoires für
elegante Weltenbummler
Belle Epoque
Die neue Wintermode
mit Nadja Auermann
Gute Masche
Stricklooks: Schön und
warm zugleich
Klare Schnitte,
starke Farben
Luca Gajdus zeigt Mode
mit Allure
Asphaltcowboys,
Musterknaben
und Gentlemen
Mode für Männer
Abenteuerlustig
Camper sticht in See
Reisegepäck
münchen Kultur
Hingucker von Puma und Rimowa
14
Editorial
Das Blaue Jahr
18
Contributors
16
78
Impressum
Warme Ohren
Stil beginnt auf dem Kopf
Contributors
galt lange Zeit als das Model mit den längsten Beinen
der Welt. In einem Berliner Café entdeckt, von Karl
Lagerfeld protegiert, stieg sie schnell in die Riege der
legendären Supermodels auf, abgelichtet von Helmut
Newton oder Mario Testino. Für unsere »Belle Epoque«Kampagne und die gleichnamige Modestrecke wurde
Nadja Auermann von Fotograf Markus Jans inszeniert
und bereichert nun schon zum zweiten Mal mit ihrer
klassisch-eleganten Ausstrahlung unser Haus.
liebt das Spiel mit minimalistischen Tönen und Formen,
wie auch die Männer-Modestrecke beweist, die er für
unser Magazin fotografiert hat. Seine Sensibilität für
Licht und Geometrie begeistert stilbildende Zeitschriften
wie Le Monde, Dazed & Confused, Sleek, Vogue und
Vanity Fair. Der gebürtige Südtiroler aus dem Vinschgau
lebt und arbeitet in München.
ist gleichermaßen von klassischem Stil wie von den
Umwälzungen der digitalen Revolution fasziniert –
zwei sich keineswegs ausschließende Antipoden, wie
er findet. So trägt er zwar zum Wandern eine Krawatte
(Jil Sander, Marinella oder Thom Browne), aber liest
den New Yorker nur noch auf seinem iPad. Er ist der
Gründer der nutzergenerierten Plattform ilikemystyle.net,
Autor mehrerer Sachbücher und Stilkolumnist der Welt
am Sonntag. Für uns entdeckt er die allgültige Eleganz
der Schauspielerin Cate Blanchett.
schätzt nicht nur das Schwelgerische der französischen
Musik der 1970er (unvermeidlich als Halbfranzösin aus
dem Saarland), sondern auch die norddeutsche Klarheit
ihrer Wahlheimat Hamburg. Vielleicht rührt daher ihr
Blick für den maskulin-romantischen Look, den sie als
Stylistin unserer Männer-Modestrecke verlieh. Ausgebildet an der Pariser Modeschule Ecole de la Chambre
Syndicale de la Couture, fand sie über Stationen in den
Moderedaktionen von Marie Claire, Allegra und Feld
Hommes sowie aktuell Sleek zu vielen Aufträgen als
Stilexpertin bei internationalen Modeproduktionen.
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Markenwelt
ralp H lauren
Der
amerikanische
traum
Sportswearlook, der die amerikanische Mode seit den 1940ern dominiert,
so ­kultiviert wie Lauren, niemand den Westernstil derart hoffähig gemacht.
­Tradition und Zeitgeist haben sich bei ihm immer zu nonchalanter Eleganz
und unbekümmertem Individualismus verwoben. Eine Lebensleistung, die
ihm auch die Ehrung durch das American Folk Art Museum einbrachte.
Wenn es jemanden gibt, der Americana in der weltweiten Modesprache eta­
bliert hat, dann Ralph Lauren. Ohne ihn wären Jeansjacken oder Cowboy­stiefel
wohl kaum im Repertoire der Fashionistas gelandet. Und Collegetweed und
Ruderclubsweater kaum aus dem Schatten der Ivy-League-Universitäten und
Cape-Cod-Sommerhäuser herausgetreten. Keiner hat den lässig-unabhängigen
Die aktuellen Kollektionen von Lauren by Ralph Lauren und Denim & Supply Ralph Lauren,
machen Lust auf ausgedehnte Herbstspaziergänge und gemütliche Abende am Kaminfeuer.
Die Urikone der amerikanischen Mode, die Denimjeans, hat
nichts von ihrer Faszination und Jugendlichkeit eingebüßt. Sie
verströmt gleichermaßen Naturnähe wie Urbanität. Mit Denim
& Supply feiert Ralph Lauren die Vielseitigkeit dieses Stoffes
und überführt sie in eine zeitgemäße Form. Karierte Flanellhemden zitieren 1990er-Slackerkultur genauso wie die gemusterten Jeansjacken das bodenständige Leben des amerikanischen
Westens. Individualismus und Freiheit bildeten schon immer die
Lauren-Matrix.
Die Lauren-Kollektion ist gleichermaßen dem Countrystil à la Katharine
Hepburn verbunden wie dem luxuriösen Flair internationaler Damenmode. Extravagant geraffte Blusen kontrastieren mit schlichten, monogrammierten Strickjacken. Züchtige Reitstiefel aus Wildleder kombinieren
sich mit It-Bags, als wäre man direkt von Mailand aus in New Hampshire
aus dem Jet gestiegen. Sportliche Eleganz in Reinform.
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20
Hintergrund
warenhauskultur
Kaufhäuser
und die Geographie
des Konsums
Kaufhäuser haben unserer Autorin schon mehr als einmal den Abend gerettet –
und den guten Ruf. Ihre Warenwelten bieten alles für den Modenotfall. Doch das Kaufhaus
ist noch viel mehr als ein Rettungsanker, findet Anne Urbauer. Es hat sich seit über
100 Jahren bewährt, weil es Vertrautheit vermittelt, ohne altmodisch zu werden.
Die lokale Atmosphäre, das sorgfältig ausgesuchte Angebot und der helfende Rat
des Personals machen seinen liebgewonnenen Charme aus.
von
Illustration
A nne U rbauer
D aavid M ö rtl
Luxusshopper sind wie in Berlin oder Sommergäste aus den Emiraten wie
Wer nach Mailand fliegt, um an einem Modedinner teilzunehmen, wird in
in München. All business is local, auch hier.
der Regel beneidet. Es gibt daran ja auch nichts zu bejammern. Außer es
Je globaler, mobiler, schneller und digitaler das Leben wird, desto wichtifehlt die Zeit, um sich gebührend vorzubereiten, weil Sitzungen sich in die
ger wird es, sich seiner Identität zu vergewissern. Gerade die Weitgereisten
Länge gezogen haben und man schließlich zum Flughafen hetzt, ohne wie
suchen den Kontakt zur regionalen Küche, und sie eignen sich den urbanen
geplant vorher zu Hause das fertig gepackte Köfferchen mit dem CockRaum neu an. Und gerade für den bewussten Konsumenten »ist Shopping
tailoutfit abzuholen. A Fashion Emergency!
ein Teil der Lebensart«, sagt Eike Wenzel vom Zukunftsinstitut. »Dazu
In Mailand führt in solchen Fällen der einzig sinnvolle Weg zum Dom.
begibt er sich an Orte, an denen er ein Wohlgefühl hat und mit denen er
Dahinter steht ein Kaufhaus. Es heißt passend »La Rinascente«, das besich identifiziert.«
deutet: »Die stets aufs Neue Wiedergeborene«, und als sei einem das
Identifikation? Wohlgefühl? Wer in ein Kaufhaus geht, weiß, was ihn erwarLeben neu geschenkt, so fühlt man sich, wenn man im passenden neuen
tet. Dabei darf er von gleichbleibenden Erfahrungen ausgehen: Die Tasche
Outfit wieder daraus hervorkommt. Das schafft man in weniger als einer
ist nicht gefälscht, die Lieblingssocke ist im Sortiment, die versierte VerkäuStunde – aber nur, weil es sich um ein Haus handelt, das bis mindestens
ferin kennt die Wünsche ihrer Kundinnen. Innovation stößt nur dann auf Ak20 Uhr geöffnet hat und von erstklassiger Kosmetik über Wolfordzeptanz, wenn sie einen Zugewinn an Lebensqualität bedeutet. Das galt einst
Strümpfe bis zum erschwinglichen Hammercocktailkleid in einer Größe
für Rolltreppen – die erste Deutschlands wurde
oberhalb von 38 alles führt, was in dieser kri1925 im Kölner Kaufhaus Tietz eingebaut –, ebentischen Situation gebraucht wird.
so wie es für die heutigen Social Networks
Was E-Commerce-Gurus und ShoppinganDas Konzept
stimmt, die angeblich den Konsum der Zukunft
thropologen auch immer Düsteres gesagt haWarenhaus ist heute
steuern, aber das soziale Kunstwerk »Einkauben mögen: Kaufhäuser sind zeitgemäßer denn
fen« nicht ersetzen. Das lässt sich jeden Tag in
je. Meinen Ruf haben sie unzählige Male gezeitgemäßer
den Innenstädten beobachten.
rettet, nicht nur in Italien, auch in München
denn je
Als Mikrokosmos ihrer Stadt ziehen Premiumund Berlin.
kaufhäuser zunehmend internationale LuxusmarÜber Kaufhäuser kann man nur subjektiv schreiken an. Diese internationale Entwicklung hat sich
ben und keinesfalls unemotional. Nicht nur,
auch in Deutschland vollzogen. Luxusmarken eröffnen Shops in den attrakweil sie für Kinder Wunderkammern sind und es ein Traum vieler sonst
tivsten Kaufhäusern, denn diese sind verlässliche Orte des Konsums mit
nüchtern denkender Menschen bleibt, einmal über Nacht im Kaufhaus einlokaler Kompetenz. Die Zugangsschwelle sinkt für Kunden, die mit den
gesperrt zu sein. Sondern ganz bestimmt auch, weil man der weltweit idenlabeleigenen Boutiquen nicht warm werden, und zugleich finden Geschäftstisch aussehenden Shoppingstraßen überdrüssig ist, in denen sich die
reisende und Touristen alles für ihr One-Stop-Shopping, inklusive einem
immer gleichen Ladenketten aneinanderreihen. Nicht zuletzt, weil WarenHöchstmaß an interkultureller Kompetenz.
hauskultur in Deutschlands Städten seit über 100 Jahren ständig neu erNach der Konsumzurückhaltung während der gerade überwundenen Wirtfunden wird.
schaftskrise haben sich die Prioritäten geändert. »Demonstrative Prasserei
globales markenportfolio,
gilt heute als schlechtes Benehmen«, sagt der US-Konsumforscher Paco
lokale kompetenz
Underhill, »wir alle müssen mit unserem Budget auskommen.« In dieser
neuen Landschaft bieten Kaufhäuser die perfekte Konsumgeographie.
Die meisten deutschen Häuser gehören zu Konzernen, aber sie besitzen,
Kaufhäuser sind zum Ort der Wahl für die geworden, die viel Geld ausgewas vielen Ladenketten nicht gelingen will: lokale Authentizität. Anders
ben, wie für die, die es zusammenhalten wollen. Sie sind wie Theaterbühals etwa der Stand-alone Store eines globalen Fashion Labels sind sie am
nen, auf denen seit über 100 Jahren das Erfolgsstück »Gegenwart« gejeweiligen Ort so große Organismen, dass sich in ihnen der Sound der
spielt wird.
Stadt durchsetzt. Das lieben Einheimische wie Reisende, ob sie russische
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Handgriffe
E in P rodukt im D etail
Der Lederhandschuh
von Roeckl
Einst war er Kennzeichen der Macht und wurde von Kaisern und Königen
getragen, heute wärmt der Handschuh unsere Hände im Winter. Sorgfältig ausgesucht,
ist er auch ein modisches Statement, so wie der elegante Lederhandschuh von Roeckl.
Wir werfen einen Blick in das Atelier der Handschuhmacher, wo die Lederhandschuhe
in sorgfältiger Handarbeit hergestellt werden.
von
M arie - S ophie M ü ller
Den perfekten Handschuh sollte man in dem Moment, da man mit den Fingern hineingeschlüpft
ist, schon vergessen haben. Er muss toll aussehen, sitzen wie eine zweite Haut, die Beweglichkeit der Finger möglichst wenig einschränken
und die Hand schön warm halten. Wer ein Paar
solcher Beschützer gefunden hat, wird sie bestimmt nicht im nächsten Café liegen lassen.
Ein Handschuh, der diesen Anforderungen gerecht werden soll, wird in der Manufaktur von
Roeckl aus bis zu 24 Einzelteilen zusammengefügt und je nach Modell mit über 2.000 Stichen
von Hand genäht. Das Familienunternehmen
stellt bereits seit sechs Generationen Handschuhe her. Sogar Kaiserin Sissi bestellte beim
Königlich Bayerischen Hoflieferanten Handschuhe für ihre zarten Finger. Da die Handschuhe nach wie vor in kunstvoller Handarbeit
hergestellt werden, hat sich am Fertigungsprozess von damals kaum etwas verändert.
Jedes Handschuhleder
hat seine eigene Hautstruktur
Die Kunst besteht darin, jeden Handschuh so
zu nähen, als sei er eine Maßanfertigung. Je
kleiner die Größe, je zierlicher die Hand, umso
mehr Fingerspitzengefühl ist von den Handschuhmachern und Näherinnen gefragt.
Zuerst wird das Leder auf seine Dicke, Elastizität und Geschmeidigkeit hin überprüft, denn
für die weitere Verarbeitung spielen vor allem
die Hautstruktur und die Gerbung eine wichtige Rolle. Besonders geeignet für die Handschuhverarbeitung sind die Häute von Ziege,
Hirsch, Haarschaf und des südamerikanischen
Wasserwildschweins Peccary.
Da jeder Handschuh eine individuelle Haut­
struktur hat, besteht die Kunst des Handschuhmachens darin, aus dem Naturprodukt Leder – mit
all seinen Unregelmäßigkeiten – ein makelloses
Paar zu schneiden. Nachdem das Leder vorsortiert worden ist, legt der Handschuhmacher anhand seiner Schablonen fest, wie viele Paare aus
einem Fell gefertigt werden können.
Zwei Ober-, zwei Unterhände,
zwei Daumen und zwölf Schichteln
Die wichtigsten Techniken bei der Handschuhherstellung wurden in Frankreich entwickelt und kommen bis heute in der RoecklManufaktur zum Einsatz. Zuerst wird die
Haut fixiert, damit der feine Lederstaub verschwindet; es folgt das Dollieren mit Messer
und Maschine, bei dem eine gleichmäßige Lederstärke erreicht wird. Für den Zuschnitt sind
die Männer der Manufaktur verantwortlich, die
das Leder mit einer Handschuhmacherschere
auf ganzer Klingenlänge schneiden. Auch das
Einsetzen der eisernen Stanzen gehört traditionell zu den männlichen Aufgaben.
Soweit das möglich ist, werden nun alle nötigen
Teile aus einer einzigen Lederhaut geschnitten:
zwei Ober- und Unterhände, zwei Daumen,
zwölf Schichteln. Die Grobzuschnitte werden
mit Hilfe der Tischkante und eines stumpfen
Messers noch einmal auf die richtige Länge
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und Breite gezogen, damit das Leder später eng­anliegend wie eine zweite Haut sitzt.
Bis zu 24 Einzelteile,
über 2.000 Stiche
Das Nähen wird traditionell von den Frauen der
Manufaktur übernommen – entweder mit der
Maschine oder per Hand. In der Näherei wird
der Handschuh, der aus bis zu 24 Einzelteilen
besteht, zusammengenäht. Besonderes Geschick
erfordern die Ausarbeitung der Finger sowie
das Einnähen des Daumens und der Schichteln.
Was hier nicht hundertprozentig passt, macht
sich beim Tragen sofort bemerkbar.
Der vorletzte Schritt besteht im Einnähen des
Futters. Dabei wird die fertige Handschuhhülle
über das Futter gezogen und das Futter an den
Fingerspitzen eingesteppt. Hat der Handschuh
bis hierhin alle Zwischenkontrollen bestanden,
folgt die Dressur, bei der das Kunstwerk mit Hilfe einer Bügelhand und eines stumpfen Messers
in Form gebracht wird. Zuletzt wird geschliffen
und poliert – erst dann darf das Handschuhpaar
sich seinen Besitzer suchen. Einen, der vielleicht
ahnt, aber ganz bestimmt nicht spürt, wie viel
Arbeit hinter der perfekten Passform steckt.
Atelierbilder: Roeckl
www.roeckl.com
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Labelportrait
M i c hael K ors
Der
Uptown Boy
Wenn man einen Preis für sein Lebenswerk bekommt, kann einem
das schon die Sprache verschlagen. Michael Kors bekam gleich zwei.
Seine erste Reaktion war ein Fluch.
von
N i K olas Feireiss
30 Jahre – das ist, gerade in der Mode, eine
Lebenszeit. Aber wer Michael Kors, 51, erlebt,
käme nicht auf die Idee, dass er sein Lebenswerk schon vollendet habe. Genauso sieht das
der Designer auch selber. »Holy Shit!« – vornehm übersetzt: »Heiliger Mist!« – war deshalb Kors’ erste Reaktion, als er 2010 von seinen zwei Lifetime Awards erfuhr. »Und was
kommt nach den nächsten 30 Jahren? Ich weiß
nicht, wie sie es dann nennen wollen«, sagt er,
»vielleicht Auszeichnung für das zweite Lebenswerk?«
Michael Kors steht wie kaum ein anderer für
einen entspannten amerikanischen Uptown
Style, für eine frische Klassik mit einem Touch
Glamour, der aber nie over the top ist. Er sei
ein Designer, zu dem die Frauen auch kommen,
wenn sie sich schwach fühlen, erzählt Kors
einmal in einem Interview mit der Zeitschrift
Vogue. Gwyneth Paltrow begründet das so:
»Du kannst deinen Körper in seinen Kleidern
bewegen, atmen – das ist wirklich etwas, was
ich sehr hoch schätze.« Sie war es übrigens
auch, die Michael Kors zum Council of Fashion Designers of America begleitete, von dem
er seinen ersten Lifetime Award, den ModeOscar, erhielt. Den zweiten bekam er von der
Fragrance Foundation.
Heidi Klum
machte ihn zum Popstar
Typisch für Kors’ Kollektionen sind seine schmalen Cocktailkleider, die weit geschnittenen Hosen und sein flauschiger Kaschmir. Sein Look ist
luxuriös, aber niemals aufdringlich. Sportswear
und roter Teppich sind für ihn kein Widerspruch.
Sein Stilgefühl, diese gelungene Mischung aus
Eleganz und Lässigkeit, hat Michael Kors zwei
Frauen zu verdanken: seiner Mutter, einem Model, das nur Jeans trug; und seiner Großmutter,
einer eleganten Aristokratin, die den großen
Auftritt genoss. Heute sind es unzählige prominente Frauen von Michelle Obama über Jennifer
Lopez, Cate Blanchett oder Bette Midler bis zu
Catherine Zeta-Jones, die die selbstverständliche Angezogenheit seiner Kleider schätzen.
Auch eine Deutsche, Heidi Klum nämlich, hatte
großen Anteil an seinem Erfolg. Als Jurymitglied ihrer Show »Project Runway« wurde Kors
in den USA quasi zum Popstar.
Mit Klassikern jede Saison neu
zu überraschen, Das ist sein Ziel.
Kors’ Lieblingsfarben sind Camel, dazu ein knackiges Weiß und tiefes Schwarz. Unverzichtbares Accessoire für Sonnentage: Pilotenbrillen.
In Michael Kors’ Welt scheint immer die Sonne.
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Inspirieren lässt er sich von der italienischen
Amalfiküste, von Palm Beach, Kalifornien, den
griechischen Inseln, Hawaii, St. Barth, aber
auch von den schicken Skiresorts – natürlich bei
Sonnenschein. Es ist die Welt des Jetsets und der
Vielflieger, die ihn fasziniert und deren Eleganz
seine Mode prägt. Zugleich ist ihm bewusst,
dass auch ein Designer, der eine langfristigere
Vision hat und seinen Stil nicht jede Saison verändert, am Puls der Zeit bleiben muss. »Designer«, sagt Kors, »müssen aufmerksam sein für
das, was um sie herum geschieht. Kunst, Politik, Theater spielen eine Rolle, vielleicht aber
auch einfach, wie das Mädchen auf der Straße
sein Shirt trägt.« Was er definitiv nicht mehr für
zeitgemäß hält, sind die verrückten klobigen
High Heels und der insgesamt überreizte Style,
der die erste Dekade des neuen Jahrtausends geprägt hat. »Wir hatten ein Jahrzehnt mit zu viel
Exzess. Es ist Zeit für eine leichte Eleganz«,
meint Kors. Man kann eine Weile in Saus und
Braus leben und jeden Tag ein Sechs-GängeMenü essen. Dann sehnt man sich aber wieder
nach Tomaten mit Mozzarella oder einem guten
Steak. Klassikern eben, die gerne raffiniert zubereitet sein dürfen. Also genau nach dem, was
Michael Kors so gut kann.
www.michaelkors.com
Blickfang
S c hau f enster
Wunschzettel
für den Herbst
Warum den Sommerkleidern hinterhertrauern? Es gibt mehr
als genug schöne Gründe, sich auf den Herbst zu freuen. Hier ein paar
warme Empfehlungen für die nächste Shoppingtour:
03 01 04 02 08 07 05 Spaziergang im Regen: großer Schirm, 179 Euro. DOPPLER, UNTERgeschoss
Zum Kuscheln: Maus aus reinem Kaschmir, 299 Euro. IL BORGO, 1. Etage
Schimmernd: Veloursblazer, 369 Euro. VAN LAACK, 1. Etage
City-Cowgirl: hohe Stiefel aus Wild- und Glattleder, 395 Euro. PEDRO GARCIA, 1. Etage
Schön getarnt:
Parka, 469 Euro. IQ, 1. Etage
Schick verpackt und exklusiv im Oberpollinger: Schleife mit Schottenkaro, 50 Euro. EDSOR KRONEN, 3. Etage
Geräumiger Begleiter:
Tasche Balzane Nubuck, 905 Euro. LONGCHAMP, Erdgeschoss
Zottelig: warme Boots, 200 Euro. CASADEI, 1. Etage
06 25
Portrait
E ine Frau M it S til
Vom
Planeten
Eleganz
Der makellose Stil der
Schauspielerin Cate Blanchett
von
A driano S a c K
Illustration
D aavid M ö rtl
beginnt. Die Wohnzimmerwand, an die ich
Kaum etwas weckt tieferes Misstrauen in mir
den ersten Teil immer mal wieder mit einem
als Menschen, in deren Leben alles zu stimmen
Beamer projiziere, ist noch dunkel, als sie zu
scheint. Etwa so: eine heile Ehe, drei Söhne, bei deflüstern beginnt, wie sich die Welt ändert und
nen sogar die Vornamen gelungen sind (Dashiell,
wie sie dies in der Luft riechen könne. Es wird
Roman, Ignatius), eine makellose Karriere – ach,
nicht besser, wenn
und: Wangenknochen,
man sie in ihrer
für die man ein KöRolle als Galadriel
nigreich opfern würModisch
das erste Mal sieht:
de. Bei einer Frau,
wagemutig,
Blanchett trägt einen
die derartig privileSatz spitzer Kunstgiert durchs Leben
aber nicht
ohren und Gewänschreitet, schalte ich
hysterisch
der wie bei einem
meinen Suchscheinluxuriösen Mittelalwerfer ein, um ihre
terspektakel. Und in
dunkle Seite zu entder einen Szene, in der ihre verborgene Macht
decken. Oder wenigstens einen Fettfleck. Denn
als Elbenkönigin zum Vorschein kommen soll,
Makellosigkeit ist nicht nur langweilig. Sondern
klingt sie wie die nicht sehr bedrohlich wirfast immer auch eine Lüge.
kende Performancekünstlerin Laurie Anderson
Eine Ausnahme, vielleicht die einzige, mache ich
und sieht aus wie ein Schlossgespenst. Mir ist
bei Cate Blanchett. Und zwar nur aus den falschen
sie durch diesen Auftritt ans Herz gewachsen –
Gründen. Wie das bei Vergötterung nun mal so
nicht etwa, weil ich glaube, dass eine überreich
üblich ist. Ihre Bilanz ist beeindruckend: Sie hat
mit Schönheit, Talent und Glück beschenkte
es als eine der ganz wenigen Schauspielerinnen
Person sich gelegentlich eine Peinlichkeit ergeschafft, in einem Jahr für zwei Oscars nominiert
lauben sollte. Sondern weil Blanchett auch in
zu sein. Sie hat nicht nur in Hollywoodproduktiodieser Rolle verstanden hat, was ihre Rolle ist:
nen mitgespielt, sondern führt mit ihrem Mann ein
mitzuspielen.
Theater in ihrer Heimatstadt Sydney. Sie hat soDas Gleiche gilt für ihr Verhältnis zur Mode.
wohl Katharine Hepburn als auch Bob Dylan sehr
Die Frage, ob sie bei ihren stilistischen Entüberzeugend gespielt. Man kann sie guten Gewisscheidungen ihrem persönlichen Geschmack
sens für ihre Arbeit schätzen, ja: bewundern.
oder den Vertragsverpflichtungen mit LuxusDoch für mich ist Cate Blanchett die Stimme,
konzernen folgt, ist dabei selbstverständlich
mit der die Filmtrilogie »Der Herr der Ringe«
26
zweitrangig. Am Ende zählt, was auf dem roten
Teppich zu sehen ist, um Altkanzler Kohl zu paraphrasieren. Und bei Blanchett ist das in aller
Regel höchst erfreulich: Sie ist eine Frau, die
weiß, was ihr steht. Die modisch wagemutig,
aber nicht hysterisch ist. »Ich bin wie eine Elster. Ich mag glitzernde Dinge«, sagt sie, wenn
sie dabei Schmuck für einen höheren sechsstelligen Betrag spazieren führt. Das erfreut den
Leihgeber und lässt sie trotzdem nicht klingen,
als sei sie gekauft.
Im Juli war in der Berliner St.-Elisabeth-Kirche
die Ausstellung »Basic Instincts« zu sehen, in
der die Arbeiten von niederländischen Künstlern, Designern und Fotografen gezeigt wurden. Relativ unauffällig, fast provozierend
klein, hing dort ein Portrait, das Matthias Vriens von Blanchett gemacht hat. Ihr Gesicht ist
puppenhaft weiß und hinter einem grobmaschigen Schleier verborgen. Eine Strähne ihres blonden Haares legt sich in einem kühnen
Schwung vor ihr Gesicht. In ihren besten Momenten wirkt Cate Blanchett wie eine Außerirdische. Allerdings nicht von einem intergalaktischen Schrottplatz wie Lady Gaga – sondern
vom Planeten Eleganz.
In ihrem Film »Elizabeth« zeigte Cate Blanchett,
dass unter einer starren Maske ein heißes Herz
schlagen kann. Vielleicht ist es purer Zufall,
vielleicht aber auch ein Zeichen, dass selbst
eine Perfektionistin abergläubisch sein kann:
Ihre Stylistin heißt ebenfalls Elizabeth.
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FOTOS
Markus Jans
Styling
N IK I PA U LS
Der Königsstuhl auf Rügen ist bis heute ein Sehnsuchtsort, an dem Vergangenheit
und Gegenwart zu einem ewig Gültigen verschmelzen. Mit Caspar David Friedrich wurde er zum Sinnbild der deutschen Romantik, ihm huldigte Karl Lagerfeld,
als er hier vor drei Jahren die malerische Modestrecke »Insel der Sehnsucht« inszenierte. Mit Nadja Auermann schreiben wir die Geschichte dieses magischen
Ortes weiter. Die blass-blonde Muse ist der Inbegriff einer klassischen Schönheit.
Sie zeigt die aktuelle Wintermode, die sich auf bleibende Werte besinnt: sanfte,
warme Farben, puristische, klare Schnitte und hochwertige, schmeichelnde Materialien wie Kamelhaar, Kaschmir, Lammfell oder Schurwolle.
Escada
Knielanger Mantel aus Kamelhaar, 1.395 Euro,
anthrazitfarbene Hose aus Schurwolle, 295 Euro.
Escada, 1. Etage
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Burberry
Lange schwarze Jacke aus weichem Strick, 650 Euro,
breiter schlichter Ledergürtel, 235 Euro, Lederleggings,
250 Euro, Schultertasche Nova Check, 695 Euro.
Burberry, 1. Etage
Tasche und Gürtel im Burberry Shop, Erdgeschoss
STRENESSE
Weicher, knielanger
Lammfellmantel, 2.199 Euro.
Strenesse, 1. Etage
the bridge
Geräumige Ledertasche, 645 Euro.
the bridge, Untergeschoss
»Was kümmert mich der
Schiffbruch der Welt,
ich weiSS von nichts als
meiner seligen Insel.«
Friedrich Hölderlin
33
FOTOS
peter langer
redaktion
marie-sophie mü ller
Stilbewusste Reisende lassen alles Unwichtige zurück und haben das Essentielle stets griffbereit: Geldbörse, Pass, Smartphone, aber auch den guten alten
Füllfederhalter für die handgeschriebene Reisepost. So ausgerüstet kommt der
elegante Weltenbummler ohne Ballast um den Globus und hat auf der Rückreise
genügend Platz für Souvenirs.
Tod’s
Eilbrief aus dem Großstadtdschungel. Asphaltgraue Loafer aus weichem
Kalbsleder mit violetten Lederschnürriemen. Kleine, aber geräumige Handtasche
aus silbrig-kupfern changierendem Pythonleder.
Für 315 und 2.450 Euro.
Tod’s SHOP, Erdgeschoss
34
Louis Vuitton
Bon Voyage aus dem Glacier Express. Die Menilmontant PM Schultertasche aus Monogram
Canvas bietet Platz genug für ein Minipicknick. Das Seidenkarree mit Weltkartenmotiv
und die cognacbraune Sonnenbrille schützen elegant vor der Höhensonne.
Für 885, 165 und 395 Euro.
Louis Vuitton STore, Erdgeschoss
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Miu Miu
Luftpost aus dem Flieger. Für einen Drink in der Airline-Lounge
sind Sie mit der nudefarbenen Lackleder-Pochette und Mary Janes
in Nougatbraun bestens ausgestattet.
Für 650 und 475 Euro.
Miu Miu STORE, Erdgeschoss
36
Prada
Flaschenpost vom Kreuzfahrtschiff. Klassische schwarze Tasche aus Saffianleder mit
Goldbeschlägen. Auf den 12 cm hohen Plateauabsätzen aus schwarzem Ziegenvelours kann
man schon das nächste Reiseziel erkennen. Ballerinas für den Landgang.
Für 1.050, 970 und 550 Euro.
Prada STore, Erdgeschoss
37
Salvatore Ferragamo
Lebenszeichen aus dem Paradies.
Die kleine Sofia aus weichem Kalbsleder in Terracotta-Rot
oder Visione-Grau mit Silberschnallen.
Für je 1.050 Euro.
Salvatore Ferragamo Shop, Erdgeschoss
38
Gucci
Depesche in die Heimat. Die New Jackie diamante in einer
Kombination aus Diamant-Canvas in Beige und Leder in Metallicgrün
ist für stilbewusste Reisende der ideale Begleiter.
Für 1.590 Euro.
Gucci Store, Erdgeschoss
39
neue
FOTOS
Markus Jans
Styling
NIKI PAULS
Sie ist eingeläutet, die Renaissance der Eleganz. Bis vor Kurzem stellten modische
Looks vor allem sportive Lässigkeit zur Schau. In diesem Herbst entdecken die
Designer den Charme des Angezogenen wieder. Man könnte sagen, das Stilbewusstsein kehrt zurück. Die klassische Schönheit von Hartje Andresen verkörpert
diesen Trend perfekt: selbstbewusst feminin und unaufgeregt schick – im wahrsten
Sinne des Wortes »gut angezogen«.
40
Cinzia Rocca
Schwarzer, knielanger Mantel aus reiner,
feiner Schurwolle mit elegant geraffter
Kragenlösung, 599 Euro.
Cinzia Rocca, 1. Etage
luisa cerano
Sportive, gerade geschnittene
Lamm­nappajacke, 899 Euro,
kurzes Kleid mit abstraktem grauen
Farbverlauf in Filzoptik, 299 Euro.
luisa cerano, 1. Etage
42
René Lezard
Neue Cabanform in Camel, 600 Euro, leichter
Pulli, 180 Euro, braune Wildlederhose mit
Bundfalten, 700 Euro.
René Lezard, 1. Etage
Van Laack
Bluse mit Jubiläumsprint, 230 Euro,
schmale Jeans, 199 Euro.
Van Laack, 1. Etage
Hugo
Schwarzes Seidenkleid mit abstraktem roten Dessin, 399 Euro,
schmaler roter Mantel mit dekorativer Schließe, 399 Euro.
Hugo, 1. Etage
46
JOOP!
Neue, voluminöse Jackenform in
Pfeffer-Salz-Optik, 549 Euro, schwarze
Röhrenhose mit kniehohen Stulpen aus
Nappastretchleder, 499 Euro, Rolli,
119 Euro, Tasche, 399 Euro.
JOOP!, 1. Etage
Tasche IM erdgeschoss
47
Marc Cain
Shorts mit Nadelstreifen, 199 Euro, gestreifte
Jacke, 279 Euro, Halskette, 70 Euro.
Marc Cain, 1. Etage
Eterna
Weiße Bluse aus Dynamic Cotton mit hohen Manschetten
und Rüschen, 110 Euro.
Eterna, 1. Etage
49
Allure
FOTOS
Markus Jans
Styling
tabassom charaf
Es gibt eine neue Lust an modischer Selbstinszenierung und einer Prise Extravaganz. Dieser neue Wagemut zeigt sich in ausdrucksstarken Farben und couturigen
Details, insgesamt im Bekenntnis zu einer Weiblichkeit, die ganz bei sich ist und
nichts beweisen möchte. Manchmal ist sie zart und zurückgenommen, dann wieder
divenhaft glamourös. Genau wie unser Model Luca Gajdus, Vogue-Covergirl und
Star vieler internationaler Modekampagnen.
Kleid von DKNY, 299 Euro,
Handschuhe von Roeckl.
DKNY / Roeckl, 1. Etage
50
Kleid, Top oder Rock in
Ivy/Mocca, 145 Euro, Strumpf­hose in
Mocca, 27 Euro, beides von Wolford.
Wolford, 2. Etage
Graue Röhrenjeans, 179 Euro,
T-Shirt, 70 Euro, Jerseyblazer, 269 Euro.
Armani Jeans, 2. Etage
Jeansbluse, 100 Euro,
Lederrock, 250 Euro.
Guess, 2. Etage
Bluse mit Schottenkaro und großer Rüsche,
Seidensticker, 80 Euro, schwarze Röhrenjeans,
Armani Jeans, 159 Euro, Gürtel, Vanzetti,
109 Euro, Mütze, Gebeana, 60 Euro.
Seidensticker / Vanzetti / Armani Jeans / Gebeana, 1. Etage
Weiße Bluse mit kleinen Rüschen, 80 Euro,
Cardigan mit Puffärmelchen, 90 Euro, Jeans, 100 Euro.
Fornarina, 2. Etage
Graues Etuikleid mit Volantkragen, 169 Euro.
Max & Co., 2. Etage
54
Schwarzes Kleid mit eleganter Raffung,
Michael Kors, 295 Euro, Armreif, Hermès,
Handschuh von Roeckl.
Michael Kors / Roeckl, 1. Etage
55
asphalt
cowboys
gentle
men
Hugo
Colour Flash: kirschrote Steppjacke,
350 Euro, Hemd mit Smokingstreifen,
100 Euro, Jeans mit roter Naht, 120 Euro.
hugo, 3. Etage
56
FOTOS
M arkus Pritzi
Styling
isabelle thiry
Männer lieben Mode. In Mailand und
Paris konnte man das auch abseits der
Schauen erkennen: Der moderne Mann
macht die Straße zum Catwalk, trägt
farbige Strümpfe, schicke Taschen,
smarte Sakkos und mutige Farben. Das
gilt nicht nur für Metropolen der Männermode. Auch fernab der Modezentren
ist ein neues männliches Stilbewusstsein
zu spüren. Die Männer haben den Spaß
an Mode entdeckt, experimentieren mit
neuem Interesse am schicken Outfit und
lassen es sich etwas kosten. Die eine
Linie gibt es nicht: Vom Musterknaben
über das Raubein bis zum Gentleman
sind die männlichen Erscheinungsbilder so vielfältig wie noch nie. Bei aller
Modelust ist der Anspruch an Qualität
und Handwerklichkeit ­groß – vielleicht
typisch Mann.
armani jeans
Weekend-Style: violetter Parka, 320 Euro,
Pullover mit Knopfleiste, 200 Euro, kariertes
Hemd, 170 Euro, Jeans, 200 Euro.
armani jeans, 3. Etage
57
Gant
Preppy East Coast Style: kariertes Flanellhemd,
120 Euro, Pullover mit kleinem Zopfmuster und
Reißverschlussausschnitt aus Merinowolle, 270 Euro,
Weste, 300 Euro, Breitcordhose, 180 Euro.
Gant, 3. Etage
58
Burberry
Casual Chic: Parka in Beige, 995 Euro,
schwarze Röhrenjeans, 175 Euro.
Burberry, 3. Etage
59
Eterna
Evergreen: Karohemd aus
Dynamic Cotton, 90 Euro.
Eterna, 3. Etage
60
René Lezard
Genauso adrett wie schick: Sakko,
400 Euro, schmal geschnittene graue
Wollhose, 170 Euro.
René Lezard, 3. Etage
61
JOOP!
Gentleman: schmal geschnittener
Anzug, 450 Euro, Hemd, 80 Euro.
JOOP!, 3. Etage
62
Eton
Nach dem College: smartes
Businesshemd mit softem, violett-grauem
Karo, 150 Euro, Krawatte, 80 Euro.
Eton, 3. Etage
Van Laack
Musterknabe: Hemd, 190 Euro, Strickjacke,
299 Euro, Jeans, 149 Euro, Tuch, 70 Euro.
Van Laack, 3. Etage
63
Strellson Sportswear
Abenteuerlustig: Jacke, 400 Euro, Pullover,
120 Euro, Hemd, 80 Euro, Jeans, 100 Euro.
Strellson sportswear, 3. Etage
64
Tommy Hilfiger
Naturbursche: Flanellhemd, 80 Euro,
Strickjacke mit großem Norwegermuster, 229 Euro,
beigefarbene Feincordhose, 100 Euro.
Tommy Hilfiger, 3. Etage
65
die
gute
FOTOS
Markus jans
Styling
tabassom charaf
Die Mode macht es sich dieses Jahr gemütlich. Kalten Wintertagen begegnet
sie mit kuschelweicher Wolle. Der modische Strick betont das Handwerkliche,
neu ist das technische Know-how etwa für passgenaue Formen. Diese modische
Strickware packt uns schön warm ein, ohne dass wir am Ende selbst an ein
Wollknäuel erinnern. Zopfmuster oder Inkamotive, Capes oder lange Schals in
Naturtönen rühren an Kindheitserinnerungen. In ihnen wird uns äußerlich wie
innerlich gleich warm.
codello
Im Norwegerlook: feine Strickschals aus Kaschmir
mit Quasten, in Braun oder Grau, je 130 Euro.
Codello, 1. Etage
66
REPEAT
Soft und lässig: Strickkleid, 330 Euro,
Umhang, 200 Euro, beides aus Kaschmir.
REPEAT,1. Etage
Campus
Wohlfühllook: Strickmantel, 160 Euro,
Bluse, 70 Euro, Joggingpants, 80 Euro.
Campus, 2. Etage
Fraas
Doppelt hält besser: schwarzer Kaschmirschal,
149 Euro, grauer Schal, 70 Euro, Stulpen,
60 Euro, graue Baskenmütze, 40 Euro.
Fraas, 1. Etage
seeberger
Warm, weich, winterfest: Strickstulpen,
40 Euro, Loop, 40 Euro.
seeberger, 1. Etage
71
arche / Il Borgo
Schön und superbequem: Stiefel aus Nubukleder
von Arche, 295 Euro, großer, breiter Strickschal
von Il Borgo, 259 Euro.
Arche / Il BORGO , 1. Etage
bogner jeans / Rosner
Twinset folkloristisch: Strickjacke, 299 Euro,
Rollkragenpullover, 279 Euro, beides von Bogner
Jeans, Hose von Rosner, 169 Euro.
Bogner jeans / Rosner, 1. Etage
il borgo
Modische Masche: Cape im Knotendesign, 349 Euro,
Schal im Knotendesign, 219 Euro. Wolle-Kaschmir-Mix.
il borgo, 1. Etage
72
mischa lamPert
Große Masche, gute Masche:
Wollmütze, 199 Euro.
Mischa LamPert, 1. Etage
73
ABENTEUER
segel S port
Wellenreiter
der Extreme
Einmal um die Erde und nur neunmal Anker werfen: Das Volvo Ocean Race ist die extremste
Segelregatta der Welt. Das Schuhlabel Camper folgt nun auch dem Ruf des legendären Härtetests
für Mensch und Material und schickt im November seine Hightech-Rennyacht ins Rennen.
Text
TILL SCHRÖDER
Alles begann bei einem Bier. Brauereimagnat
Colonel Bill Whitbread und Admiral Otto Steiner,
Veteran der Royal Naval Sailing Association, saßen 1971 in einem verrauchten Pub in Portsmouth.
Gerade erst hatte Robin Knox-Johnston als erster
Mensch die Welt ohne Zwischenstopp allein umsegelt. Seit der Abenteurer-Archäologe Thor Heyerdahl mit seinem Balsaholzfloß »Kon-Tiki« den
Pazifik überquerte, war die Segelwelt nicht mehr
in solcher Aufregung. Endlich war er wieder geweckt, der Abenteuergeist, den Dieselmotoren
und Öltanker der Seefahrt geraubt hatten. Warum
nicht auch als Mannschaftsrennen?, fragten sich
die beiden Briten. Einmal um die Erde, entlang
der alten Clipperrouten der Handelsschifffahrt
und mit nichts als Crew und Segel gegen die
Naturgewalten. Die erste
Weltregatta war geboren.
Auf
Carbonyachten
durch Wellenberge
Seit 1973 ging es zehnmal um
die Erde. Was als Schnapsidee mit Mittelmeerluxusyachten begann, ist heute ein
Hightech-Wettkampf mit Carbonmasten,Fiberglasrümpfen
und Satellitennavigation. In
neun Monaten durchpflügen die Schiffe 50.000
Kilometer der Weltmeere bei Windspitzen von
110 Kilometern pro Stunde und Wellenbergen
von bis zu 30 Metern Höhe. Eine Expedition
der Extreme, denn trotz aller technologischen
Raffinesse bleibt eine Gewissheit: Hier kämpft
der Mensch gegen die Elemente. Ohne Leidenschaft, Strapazen und Teamgeist kann niemand
den Tücken von Witterung und See trotzen. Das
Meer verzeiht keine Fehler.
Dieses Jahr segelt das Volvo Ocean Race zum
elften Mal hart gegen den Wind. Start ist im spanischen Alicante, das Ziel in Irland. Dazwischen
liegen die Weiten des Atlantischen, Indischen
und Pazifischen Ozeans. Und dieses Mal will es
auch Camper wissen: Der Familienkonzern aus
Mallorca ist mit maritimen Herausforderungen
seit 134 Jahren bestens vertraut. Kreativität,
handwerkliches Geschick und Mut zu unerwarteten Entscheidungen sind Werte, die Campers
Aufstieg vom Inselschuster zum Weltkonzern
bestimmten. Das ist beim Hochseesegeln nicht
anders. Zusammen mit dem Emirates Team
New Zealand, dem wohl namhaftesten Segelteam der Welt, bündelt das Unternehmen
seine Kräfte.
Camper gelang es,
das Talent vieler
außergewöhnlicher
Menschen für das
Projekt zu gewinnen:
den renommierten
Bootsdesigner Marcelino Botín, der mit
der Werft von Mike
Cookson in Auckland
eine auf Geschwindigkeit ausgerichtete Rennmaschine baute; Teamchef Grant Dalton, der in
diesem Wettbewerb nicht nur einmal die Bugspitze
vorn hatte; und den mehrmaligen Segelweltmeister
Chris Nicholson als Skipper. Und letztlich speiste Campers markante Designtradition auch den
Look des Schiffs. Mark Farrow designte Segel
und Crewkleidung in einer aufsehenerregenden
74
Art postmoderner Camouflage. Als Inspiration
dienten ihm die Dazzle paintings der britischen
Kriegsmarine, die im Ersten Weltkrieg von der
abstrakten Kunst lernte und den Feind durch geometrische Tarnanstriche verwirrte.
Tänzelnd auf der Planke
Auf ein Detail legt Camper naturgemäß besonderen Wert: gutes Schuhwerk. Zusammen mit der
Segelcrew entwickelte und testete man speziell
für das Volvo Ocean Race zwei Hochleistungsschuhe: den Seamar und den Water Runner. Der
Seamar mit seiner Gummischalensohle verleiht
dem Träger exzellenten Halt. Eine PolyurethanZwischensohle sorgt für federnde Dämpfung
und isoliert gegen Temperaturschwankungen.
Die dehnbare Innensocke garantiert eine komfortable Passform, und hochwertige Funktionsmaterialien lassen den Seamar extrem schnell trocknen. Eigenschaften, die auch der Water Runner
aufweist, Campers neue Sneaker-Linie, die das
Design eines Laufschuhs mit den Anforderungen
eines Segelschuhs verbindet. Rutschfeste Gummiinserts in einer leichten Schaumstoffsohle beispielsweise. Wer da noch auf gischtüberspülten
Planken ausrutscht, wird wohl auf immer zur
Landratte verdammt bleiben.
Wenn die »Camper« im November den Anker
lichtet, beginnt nicht nur ein neues Abenteuer
für die elf Mann an Bord. Auch das Unternehmen Camper wird sich einmal mehr auf neuen
Wegen wiederfinden. Ganz so, wie es die Firma
immer hielt: Camper ist nicht bloß ein Schuh. Es
ist eine Art, durchs Leben zu gehen.
Abbildungen: »Camper« vor der Skyline von Auckland
und Camper Seamar – offizieller Schuh der Crew.
Camper Seamar, 140 Euro, 1. Etage
www.camper.com
HINGUCKER
REISE
Special
case
Ob es in den Traumurlaub geht oder endlich nach Hause –
es gibt diesen einen Moment, der auch den glücklichsten Reisenden in
ein Nervenbündel verwandelt: das elende Warten am Gepäckband.
Text
M arie - S ophie M ü ller
Illustration
enver H adzijaj
Rimowa Salsa Air
in knalligem Rubinrot
Dieser Koffer ist schon fast ein Streber: leichter, robuster, wendiger und sicherer als die anderen und in der knalligen Sonderfarbe Rubinrot ganz bestimmt kein Mauerblümchen!
Der Rimowa Salsa Air Rubinrot aus Polycarbonat mit Multiwheelsystem und versenkbarem ABUS-Zahlenschloss ist ein echter Hingucker. Damit er das auch bleibt, gibt es ihn in
Deutschland exklusiv im KaDeWe, im Alsterhaus und im Oberpollinger – und nirgendwo anders.
Rimowa Salsa Air, 349 Euro, UNTERgeschoss
Entspannen Sie sich. Wir können Ihnen die Tortur am Gepäckband nicht
ersparen, aber wir haben einen wertvollen Tipp, der Ihre Nerven schont. Vergessen Sie das ungeschriebene Gesetz des unscheinbaren Koffers! Schaffen
Sie sich ein Gepäckstück an, das Sie auch kaffeetrinkend vom Kofferwagen
aus erspähen können. Eines in Knallfarben. Eines, das niemand sonst hat!
Es hilft alles nichts. Je konzentrierter Sie auf das magische Tor schauen,
das die Koffer ausspucken soll, desto länger dauert es. Je näher Sie am
Förderband stehen, desto später kommt der Koffer. Je mehr schwarze
Trolleys Sie hoffnungsfroh vom Band reißen, desto unwahrscheinlicher
ist es, dass Ihrer überhaupt dabei ist …
75
eindrücke
MÜNCHEN
das
blaue jahr
Vor 125 Jahren starb der bayerische »Märchenkönig« Ludwig II., der Blau zu seiner
Lieblingsfarbe erkor. Vor 100 Jahren schlossen sich Künstler, die in München lebten, zur
Künstlervereinigung Der Blaue Reiter zusammen, um neue Wege in der Kunst zu gehen.
Grund genug für Bayern und München, 2011 zum »Blauen Jahr« zu küren.
von
nikolas f eireiss
In München, der Geburtsstadt des »Märchenkönigs« und Heimat des Künstlervereins Der
Blaue Reiter, lohnt es sich im »Blauen Jahr« auf
Entdeckungsreise zu gehen.
Der »Kini«: Ein Träumer auf dem Thron
Der Mythos des Märchenkönigs bildete sich
schon zu Lebzeiten von Ludwig II. »Ein ewig
Rätsel will ich bleiben, mir und anderen«, hatte
er einst seiner Erzieherin geschrieben, und dieses
Rätselhafte fasziniert die Menschen noch heute.
Auf den Spuren von König Ludwig II. können
Münchens Gäste bei einem Stadtrundgang durch
die bayerische Landeshauptstadt wandeln. Die
Stadtrundfahrt »König Ludwig II.« führt über die
Altstadt hinaus bis Schloss Nymphenburg. In der
Residenz zeigt die Ausstellung »Arkadien unter
Glas« die königlichen Wintergärten von Ludwig II.
und seinem Vater Maximilian II. Die Staatsbibliothek präsentiert eine Sonderausstellung u.a.
zu Briefen von König Ludwig II. Im ValentinKarlstadt-Musäum sind König-Ludwig-II.Kitschpostkarten zu sehen. In der Oper werden
Führungen zum Thema »König Ludwig II. und die
Oper« angeboten, und in der Schlosswirtschaft
Schwaige Nymphenburg kann man königlich
speisen: Hier steht das ganze »Blaue Jahr« über
ein König-Ludwig-II.-Menü auf der Karte.
Der Blauer Reiter: Aufstand
gegen die Tradition
Im Dezember 1911 gründeten Wassily Kandinsky
und Franz Marc in München den Künstlerverein
Der Blaue Reiter. Die Künstler wollten mit den
alten Maltraditionen der Akademien brechen,
eine Plattform für eine »neue Kunst« und neue
künstlerische Ausdrucksformen schaffen. Bei
einem geführten Spaziergang durch Schwabing
entdecken Besucher jene Orte, die für die Maler
des Blauen Reiters wichtig waren, und in der Pinakothek der Moderne können sie die Bilder des
Blauen Reiters bei speziellen Führungen neu kennen lernen. Im Völkerkundemuseum sind jene
exotischen Motive zu sehen, die die Künstler des
Blauen Reiters zur expressionistischen Malerei
anregten, im Lenbachhaus ist am 24. Oktober eine
76
szenische Lesung anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der legendären Redaktionssitzung für
den Almanach »Der Blaue Reiter« zu erleben.
Die Blauen Boxen
In Kooperation mit oberbayerischen Orten und
Kulturinstitutionen fasst München die diversen
touristischen Angebote zum »Blauen Jahr« in
zwei Boxen zusammen. Die Blaue Box ist in
zwei Variationen erhältlich: als König-LudwigII.-Box und als Blauer-Reiter-Box – mit Informationen und Tipps zu den beiden Themen sowie Gutscheinen für den Besuch von Museen,
Schlössern, Ausstellungen und Cafés, die einen
Bezug zu »blauen« Themen haben.
das blaue jahr
bis Ende 2011 an verschiedenen Orten
in München und Oberbayern.
Abb. von links nach rechts: Alexej Jawlensky, »Kopf in Blau«, 1912; Heinrich
Campendonk, »Blauer Mäher«, 1946; Franz Marc, »Fabeltier II«, 1913
www.blauesjahr.de
Dauerbrenner
M ü tzen
Es ist wieder
so weit
Manche Kleidungsstücke begleiten uns ganz selbstverständlich ein Leben lang.
Sie sind praktisch und nicht zwangsläufig schön. Umso erstaunlicher, wenn sie unerwartet zum
unverzichtbaren Accessoire werden. In diesem Jahr rückt die Mütze wieder in den Fokus. Nicht
nur, weil es langsam wieder kälter wird, sondern aus modischen Gründen.
von
nikolas f eireiss
Die Gestaltung unseres Haupthaares und die
Auswahl von allem, was daraufgesetzt wird,
unterliegt besonderer Sorgfaltspflicht. Der
Kopf und das Gesicht mit seiner Mimik sind
stärkster Ausdruck unserer Persönlichkeit.
Nicht ohne Grund heißt es »Charakterkopf«.
Vom Krönchen bis zum Turban gibt es viele
Möglichkeiten, den Kopf zu schmücken, zu
schützen oder einfach nur zu wärmen. Denn
schließlich ist er auch ein äußerst sensibler
Körperteil. Die gestrickte Mütze gehört seit
unseren Kindertagen zu den selbstverständlichsten Möglichkeiten, den Kopf vor Kälte zu
bewahren. Sie ist ein Dauerbrenner – jetzt auch
mit modischem Anspruch.
Style beginnt
auf dem Kopf
Das ist schön, weil wir uns im Winter ohne
größeren Stilbruch die Ohren wärmen können,
gleichzeitig aber auch eine Herausforderung,
denn einfach bloß eine Mütze aufzusetzen
reicht natürlich doch nicht. Niemand möchte
aussehen wie diese etwas alternativ angehauchten Lehrerinnen oder Künstler, die in den
1990ern gestrickte oder gehäkelte Kopfbedeckungen trugen, welche damals unter dem Namen »Rollmopsmütze« bekannt waren. Womit
wohl schon das Wichtigste gesagt ist. Auch die
übergroßen Ungetüme, die in erster Linie den
Nacken wärmen und unter denen sich Rastalocken oder ein Nagetier verbergen lassen, sind
nicht gemeint. Modisch aussehen ist an sich
nicht immer zwingend gleichzusetzen mit vorteilhaft aussehen. In dieser Saison ist das aber
erfreulicherweise so. Die gestrickte Kopfbedeckung soll ihren Besitzer schmücken. Erleichtert wird das dadurch, dass das Thema Strick an
sich angesagt ist, nicht eine spezielle Form der
Mütze. Also ein paar Grundregeln: Mützen zu
tragen ist absolut keine Altersfrage, entscheidend ist das Wie. Zu runden Gesichtern passen
am besten Schirmmützen; rund gestrickte Wollmützen kleiden dagegen eher eckige, kantige
Gesichtsformen. Dazwischen ist vieles möglich,
von der Pudel- bis zur Inkamütze. Der Spiegel
77
entscheidet. Zum gedeckten Outfit ist eine
farbstarke Mütze erlaubt, der Kombi im Mustermix sollte die Kopfbedeckung nicht noch
das Sahnehäubchen mit Kirsche aufsetzen.
Denkbar sind auch Fellbesätze, Schmuckapplikationen oder kleine Schleifen – aber bitte nicht
übertreiben!
Es spricht auch
nichts dagegen, sie mit
dem Mantel abzulegen
Strickmützen sind ja in dieser Saison wegen
ihrer rustikalen Note angesagt. Es spricht auch
nichts dagegen, sie mit dem Mantel abzulegen.
Die Mütze im Club, auf der Operngala oder am
Tisch zu tragen, das war einmal. 2011 ist das
nicht mehr cool, sondern gestrig. Außer Sie sehen aus wie Romy Schneider 1974 bei ihrem
legendären Auftritt in der Talkshow »Je später
der Abend«. Dort saß sie mit tief über die Ohren gezogener schwarzer Mütze und hauchte
Burkhard Driest ein unvergessliches »Sie gefallen mir, Sie gefallen mir sehr« entgegen.
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impressum
Herausgeber:
Oberpollinger Neuhauser Straße 18 , 80331 München
projektleitung:
Petra Fladenhofer (Leitung),
Andrea Ponholzer
Kreativdirektion:
Redaktion:
Markus Jans,
Mario Lombardo
Nikolas Feireiss,
Till Schröder
Artdirektion:
Verantwortlich für Fotografie:
Mario Lombardo
Design:
Helena Dietrich, Tania Parovic
BUREAU Mario Lombardo
Redaktionsleitung:
Marie-Sophie Müller
BUREAU Mario Lombardo
Fotografie/ Illustration:
Enver Hadzijaj, Jan von Holleben,
Markus Jans, Peter Langer,
Daavid Mörtl, Markus Pritzi
Jana Gerberding,
Jonas Holthaus (Assistenz)
c/o Markus Jans
CvD:
Ilka Tödt
Schlussredaktion:
Gudrun Altfeld
Autoren:
Nikolas Feireiss,
Marie-Sophie Müller,
Adriano Sack, Till Schröder,
Anne Urbauer
Druck:
E&B engelhardt und bauer
Druck und Verlag GmbH
www.oberpollinger.de
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Belle epoque, S.28 : MODEL Nadja Auermann c/o VIVA Models Berlin HAARE / MAKE-UP Dagmar Schwarz DIGITAL OPERATOR Jana Gerberding ASSISTENZ Nina Pieroth, John Karsenty
Tim Tews, Nicolàs Franz (Assistenz) c/o Claas Cropp Creative Productions ART DIRECTOR Mario Lombardo neue eleganz, s.40: MODEL Hartje Andresen c/o Mega Model Agency
HAARE / MAKE-UP Martena Duss DIGITAL OPERATOR Jana Gerberding ASSISTENZ Jonas Holthaus PRODUKTION Tim Tews, Nicolàs Franz (Assistenz) c/o Claas Cropp Creative Productions
DIRECTOR Mario Lombardo allure maximale, s.50: MODEL Luca Gajdus c/o IMG New York HAARE / MAKE-UP Martena Duss DIGITAL OPERATOR Jana Gerberding ASSISTENZ Jonas Holthaus
PRODUKTION Ayla Meyer-Yilmaz ART DIRECTOR Mario Lombardo asphaltcowboys, musterknaben, gentlemen, s.56: MODELS Ben Giessler c/o Success, Jeremy Dufour c/o
Select HAARE / MAKE-UP Troy Dabski c/o Bigoudi DIGITAL OPERATOR D-i Services GmbH FOTOASSISTENZ Pascal Gambarte STYLINGASSISTENZ Josepha Rodriguez ART DIRECTOR Mario Lombardo
die gute masche, s.66: MODEL Luca Gajdus c/o IMG New York HAARE / MAKE-UP Martena Duss DIGITAL OPERATOR Jana Gerberding ASSISTENZ Jonas Holthaus
PRODUKTION Ayla Meyer-Yilmaz ART DIRECTOR Mario Lombardo
PRODUKTION
ART
78
E r h ä l t l i c h a u s s c h l i e s s l i c h i n L o u i s V u i t t o n G e s c h ä f t e n u n d u n t e r l o u i s v u i t t o n . c o m . T e l . ( 0 211 ) 8 6 4 7 0 0