So ScHön iST diE nEuE modE

Transcription

So ScHön iST diE nEuE modE
HERBST/Winter 2011/2012
Alsterhaus – Das Magazin
Einkaufskultur zum Blättern
so schön ist die neue mode
6€
visit
LONGC HAMP READY TO WEAR & ACCESSORIES
L O N G C H A M P. C O M 0 7 2 51 3 0 2 413 9
EDITORIAL
Nichts bleibt, wie es ist. Das ist der Wandel der
Dinge. Langsam verabschieden wir uns vom
Sommer. Und wie in jedem Jahr präsentieren
wir Ihnen die schönste
Mode der vor uns liegen­
den Saison. Aber anders
als bislang.
einkaufskultur
zum
blättern
Unser neues Magazin ist
größer, schöner und in­
formativer. Internatio­nal
renommierte Mode­foto­
gra­fen haben für Sie die
Looks der Saison inter­
pretiert. Wir haben die
Modestrecken an Orten
fotografiert, die für die In­
szenierung der Trends
ganz besonders inspirie­
rend waren.
tieren Produkte und Marken. Mit der neuen
Form möchten wir die Erfahrung und Kreativi­
tät, mit der wir jede Saison die Auswahl unse­
res Sortiments im Alster­
haus betreuen, auf unser
neues Magazin übertra­
gen. Und speziell für
Männer ist dieses Maga­
zin noch interessanter als
sonst. Sie bekommen den
Raum, den sie sich als die
neuen Modeexperten ver­
dient haben.
Evolution statt
Revolution
»Nichts bleibt, wie es ist«
bedeutet nicht zwangsläu­
fig den radikalen Bruch
mit der Vergangenheit.
Niemand möchte Still­
Sven Zahn
stand, aber die Innovation
Geschäftsführer Alsterhaus
sollte ihre Wurzeln im
Foto: Maurice Kohl
Bewährten haben. Die
Unsere Autoren, allesamt Mode- und Stilexper­
Mode, ein Spiegel des Zeitgeists, reagiert dar­
ten, begleiten die Modestrecken mit ihren Tex­
auf, indem sie sich die moderne Klassik zum
ten, erläutern Trends, erklären und kommen­
Thema macht. Die eigene Geschichte in die
08
Zukunft fortschreiben, ­darum geht es. Strick ist
ein schönes Beispiel dafür. Wie modern diese
Handwerkstechnik sein kann, zeigen wir Ihnen
in diesem Magazin.
100 Jahre
Alsterhaus
Tradition ermöglicht Innovation. Herz und Ver­
stand gehen gemeinsam in die Zukunft – das
gilt auch für das Alsterhaus mit seiner traum­
haften Lage an der Binnenalster. 2012 werden
wir uns ganz besonders an unsere Tradition er­
innern. Das Alsterhaus feiert sein 100-jähriges
Jubiläum. Ein erlesen schönes Kaufhaus, des­
sen Architektur genau seine Philosophie wider­
spiegelt. Zwischen historischer Bausubstanz
und modern gestalteter Innenarchitektur bietet
es ein einzigartiges Einkaufserlebnis. Zum Ju­
biläum werden wir Sie mit vielen besonderen
Ideen überraschen.
Ansonsten gilt wie bislang: Mit Respekt vor un­
serer Geschichte gestalten wir die Zukunft. Das
neue Magazin ist schon ein erster Schritt. Haben
Sie Freude daran!
Ihr Sven Zahn
inhalt
64 Seiten Einkaufskultur
zum Blättern
Warenhauskultur
Ein Modehaus
im Portrait
Anne Urbauer über das
Erfolgsrezept Kaufhaus
handarbeit
Der Lederhandschuh von Roeckl
Ralph Lauren
Ein Modedesigner
im Portrait
Schaufenster
Unser Wunschzettel für den Herbst
Michael Kors
54
Stilikone Cate
Blanchett
40
Eine Hommage von Adriano Sack
neue
Eleganz
Klare Schnitte,
starke Farben
Herbstzeitlos:
Moderne Klassiker
Luca Gajdus
zeigt Mode mit Allure
Belle Epoque
Die neue Wintermode
mit Nadja Auermann
Kindertraum
Outfits für den nächtlichen
Streifzug durchs Kaufhaus
Asphaltcowboys,
Musterknaben
und Gentlemen
Mode für Männer
Gute Masche
Stricklooks: Schön und
warm zugleich
Abenteuerlustig
Reisegepäck
Camper sticht in See
hamburg Kultur
Hingucker von Puma und Rimowa
08
Editorial
Eyes on Paris
11
Contributors
10
62
Impressum
feiern
Gastgeber Alsterhaus
Contributors
Ohne sie wäre unser Magazin nicht das, was es ist: die kreativen Mitstreiter.
Auf dieser Seite wollen wir vier von ihnen – stellvertretend für alle – vorstellen.
galt lange Zeit als das Model mit den längsten Beinen
der Welt. In einem Berliner Café entdeckt, von Karl
Lagerfeld protegiert, stieg sie schnell in die Riege der
legendären Supermodels auf, abgelichtet von Helmut
Newton oder Mario Testino. Für unsere »Belle Epoque«Kampagne und die gleichnamige Modestrecke wurde
Nadja Auermann von Fotograf Markus Jans inszeniert
und bereichert nun schon zum zweiten Mal mit ihrer
klassisch-eleganten Ausstrahlung unser Haus.
liebt das Spiel mit minimalistischen Tönen und Formen,
wie auch die Männer-Modestrecke beweist, die er für
unser Magazin fotografiert hat. Seine Sensibilität für
Licht und Geometrie begeistert stilbildende Zeitschriften
wie Le Monde, Dazed & Confused, Sleek, Vogue und
Vanity Fair. Der gebürtige Südtiroler aus dem Vinschgau
lebt und arbeitet in München.
ist gleichermaßen von klassischem Stil wie von den
Umwälzungen der digitalen Revolution fasziniert –
zwei sich keineswegs ausschließende Antipoden, wie
er findet. So trägt er zwar zum Wandern eine Krawatte
(Jil Sander, Marinella oder Thom Browne), aber liest
den New Yorker nur noch auf seinem iPad. Er ist der
Gründer der nutzergenerierten Plattform ilikemystyle.net,
Autor mehrerer Sachbücher und Stilkolumnist der Welt
am Sonntag. Für uns entdeckt er die allgültige Eleganz
der Schauspielerin Cate Blanchett.
schätzt nicht nur das Schwelgerische der französischen
Musik der 1970er (unvermeidlich als Halbfranzösin aus
dem Saarland), sondern auch die norddeutsche Klarheit
ihrer Wahlheimat Hamburg. Vielleicht rührt daher ihr
Blick für den maskulin-romantischen Look, den sie als
Stylistin unserer Männer-Modestrecke verlieh. Ausgebildet an der Pariser Modeschule Ecole de la Chambre
Syndicale de la Couture, fand sie über Stationen in den
Moderedaktionen von Marie Claire, Allegra und Feld
Hommes sowie aktuell Sleek zu vielen Aufträgen als
Stilexpertin bei internationalen Modeproduktionen.
11
12
Hintergrund
warenhauskultur
Kaufhäuser
und die Geographie
des Konsums
Kaufhäuser haben unserer Autorin schon mehr als einmal den Abend gerettet –
und den guten Ruf. Ihre Warenwelten bieten alles für den Modenotfall. Doch das Kaufhaus
ist noch viel mehr als ein Rettungsanker, findet Anne Urbauer. Es hat sich seit über
100 Jahren bewährt, weil es Vertrautheit vermittelt, ohne altmodisch zu werden.
Die lokale Atmosphäre, das sorgfältig ausgesuchte Angebot und der helfende Rat
des Personals machen seinen liebgewonnenen Charme aus.
von
Illustration
A nne U rbauer
D aavid M ö rtl
Luxusshopper sind wie in Berlin oder Sommergäste aus den Emiraten wie
Wer nach Mailand fliegt, um an einem Modedinner teilzunehmen, wird in
in München. All business is local, auch hier.
der Regel beneidet. Es gibt daran ja auch nichts zu bejammern. Außer es
Je globaler, mobiler, schneller und digitaler das Leben wird, desto wichti­
fehlt die Zeit, um sich gebührend vorzubereiten, weil Sitzungen sich in die
ger wird es, sich seiner Identität zu vergewissern. Gerade die Weitgereisten
Länge gezogen haben und man schließlich zum Flughafen hetzt, ohne wie
suchen den Kontakt zur regionalen Küche, und sie eignen sich den urbanen
geplant vorher zu Hause das fertig gepackte Köfferchen mit dem Cock­
Raum neu an. Und gerade für den bewussten Konsumenten »ist Shopping
tailoutfit abzuholen. A Fashion Emergency!
ein Teil der Lebensart«, sagt Eike Wenzel vom Zukunftsinstitut. »Dazu
In Mailand führt in solchen Fällen der einzig sinnvolle Weg zum Dom.
begibt er sich an Orte, an denen er ein Wohlgefühl hat und mit denen er
Dahinter steht ein Kaufhaus. Es heißt passend »La Rinascente«, das be­
sich identifiziert.«
deutet: »Die stets aufs Neue Wiedergeborene«, und als sei einem das
Identifikation? Wohlgefühl? Wer in ein Kaufhaus geht, weiß, was ihn erwar­
Leben neu geschenkt, so fühlt man sich, wenn man im passenden neuen
tet. Dabei darf er von gleichbleibenden Erfahrungen ausgehen: Die Tasche
Outfit wieder daraus hervorkommt. Das schafft man in weniger als einer
ist nicht gefälscht, die Lieblingssocke ist im Sortiment, die versierte Verkäu­
Stunde – aber nur, weil es sich um ein Haus handelt, das bis mindestens
ferin kennt die Wünsche ihrer Kundinnen. Innovation stößt nur dann auf Ak­
20 Uhr geöffnet hat und von erstklassiger Kosmetik über Wolford­
zeptanz, wenn sie einen Zugewinn an Lebensqualität bedeutet. Das galt einst
Strümpfe bis zum erschwinglichen Hammercocktailkleid in einer Größe
für Rolltreppen – die erste Deutschlands wurde
oberhalb von 38 alles führt, was in dieser kri­
1925 im Kölner Kaufhaus Tietz eingebaut –, eben­
tischen Situation gebraucht wird.
so wie es für die heutigen Social Networks
Was E-Commerce-Gurus und Shoppingan­
Das Konzept
stimmt, die angeblich den Konsum der Zukunft
thropologen auch immer Düsteres gesagt ha­
Warenhaus ist heute
steuern, aber das soziale Kunstwerk »Einkau­
ben mögen: Kaufhäuser sind zeitgemäßer denn
fen« nicht ersetzen. Das lässt sich jeden Tag in
je. Meinen Ruf haben sie unzählige Male ge­
zeitgemäßer
den Innenstädten beobachten.
rettet, nicht nur in Italien, auch in Hamburg
denn je
Als Mikrokosmos ihrer Stadt ziehen Premium­
und Berlin.
kaufhäuser zunehmend internationale Luxusmar­
Über Kaufhäuser kann man nur subjektiv schrei­
ken an. Diese internationale Entwicklung hat sich
ben und keinesfalls unemotional. Nicht nur,
auch in Deutschland vollzogen. Luxusmarken eröffnen Shops in den attrak­
weil sie für Kinder Wunderkammern sind und es ein Traum vieler sonst
tivsten Kaufhäusern, denn diese sind verlässliche Orte des Konsums mit
nüchtern denkender Menschen bleibt, einmal über Nacht im Kaufhaus ein­
lokaler Kompetenz. Die Zugangsschwelle sinkt für Kunden, die mit den
gesperrt zu sein. Sondern ganz bestimmt auch, weil man der weltweit iden­
labeleigenen Boutiquen nicht warm werden, und zugleich finden Geschäfts­
tisch aussehenden Shoppingstraßen überdrüssig ist, in denen sich die
reisende und Touristen alles für ihr One-Stop-Shopping, inklusive einem
immer gleichen Ladenketten aneinanderreihen. Nicht zuletzt, weil Waren­
Höchstmaß an interkultureller Kompetenz.
hauskultur in Deutschlands Städten seit über 100 Jahren ständig neu er­
Nach der Konsumzurückhaltung während der gerade überwundenen Wirt­
funden wird.
schaftskrise haben sich die Prioritäten geändert. »Demonstrative Prasserei
globales markenportfolio,
gilt heute als schlechtes Benehmen«, sagt der US-Konsumforscher Paco
lokale kompetenz
Underhill, »wir alle müssen mit unserem Budget auskommen.« In dieser
neuen Landschaft bieten Kaufhäuser die perfekte Konsumgeographie.
Die meisten deutschen Häuser gehören zu Konzernen, aber sie besitzen,
Kaufhäuser sind zum Ort der Wahl für die geworden, die viel Geld ausge­
was vielen Ladenketten nicht gelingen will: lokale Authentizität. Anders
ben, wie für die, die es zusammenhalten wollen. Sie sind wie Theaterbüh­
als etwa der Stand-alone Store eines globalen Fashion Labels sind sie am
nen, auf denen seit über 100 Jahren das Erfolgsstück »Gegenwart« ge­
jeweiligen Ort so große Organismen, dass sich in ihnen der Sound der
spielt wird.
Stadt durchsetzt. Das lieben Einheimische wie Reisende, ob sie russische
13
Labelportrait
M i c hael K ors
Der
Uptown Boy
Wenn man einen Preis für sein Lebenswerk bekommt, kann einem
das schon die Sprache verschlagen. Michael Kors bekam gleich zwei.
Seine erste Reaktion war ein Fluch.
von
N i K olas F eireiss
30 Jahre – das ist, gerade in der Mode, eine
Lebenszeit. Aber wer Michael Kors, 51, erlebt,
käme nicht auf die Idee, dass er sein Lebens­
werk schon vollendet habe. Genauso sieht das
der Designer auch selber. »Holy Shit!« – vor­
nehm übersetzt: »Heiliger Mist!« – war des­
halb Kors’ erste Reaktion, als er 2010 von sei­
nen zwei Lifetime Awards erfuhr. »Und was
kommt nach den nächsten 30 Jahren? Ich weiß
nicht, wie sie es dann nennen wollen«, sagt er,
»vielleicht Auszeichnung für das zweite Le­
benswerk?«
Michael Kors steht wie kaum ein anderer für
einen entspannten amerikanischen Uptown
Style, für eine frische Klassik mit einem Touch
Glamour, der aber nie over the top ist. Er sei
ein Designer, zu dem die Frauen auch kommen,
wenn sie sich schwach fühlen, erzählt Kors
einmal in einem Interview mit der Zeitschrift
Vogue. Gwyneth Paltrow begründet das so:
»Du kannst deinen Körper in seinen Kleidern
bewegen, atmen – das ist wirklich etwas, was
ich sehr hoch schätze.« Sie war es übrigens
auch, die Michael Kors zum Council of Fashi­
on Designers of America begleitete, von dem
er seinen ersten Lifetime Award, den ModeOscar, erhielt. Den zweiten bekam er von der
Fragrance Foundation.
Heidi Klum
machte ihn zum Popstar
Typisch für Kors’ Kollektionen sind seine schma­
len Cocktailkleider, die weit geschnittenen Ho­
sen und sein flauschiger Kaschmir. Sein Look ist
luxuriös, aber niemals aufdringlich. Sportswear
und roter Teppich sind für ihn kein Widerspruch.
Sein Stilgefühl, diese gelungene Mischung aus
Eleganz und Lässigkeit, hat Michael Kors zwei
Frauen zu verdanken: seiner Mutter, einem Mo­
del, das nur Jeans trug; und seiner Großmutter,
einer eleganten Aristokratin, die den großen
Auftritt genoss. Heute sind es unzählige promi­
nente Frauen von Michelle Obama über Jennifer
Lopez, Cate Blanchett oder Bette Midler bis zu
Catherine Zeta-Jones, die die selbstverständli­
che Angezogenheit seiner Kleider schätzen.
Auch eine Deutsche, Heidi Klum nämlich, hatte
großen Anteil an seinem Erfolg. Als Jurymit­
glied ihrer Show »Project Runway« wurde Kors
in den USA quasi zum Popstar.
Mit Klassikern jede Saison neu
zu überraschen, Das ist sein Ziel.
Kors’ Lieblingsfarben sind Camel, dazu ein kna­
ckiges Weiß und tiefes Schwarz. Unverzichtba­
res Accessoire für Sonnentage: Pilotenbrillen.
In Michael Kors’ Welt scheint immer die Sonne.
14
Inspirieren lässt er sich von der italienischen
Amalfiküste, von Palm Beach, Kalifornien, den
griechischen Inseln, Hawaii, St. Barth, aber
auch von den schicken Skiresorts – natürlich bei
Sonnenschein. Es ist die Welt des Jetsets und der
Vielflieger, die ihn fasziniert und deren Eleganz
seine Mode prägt. Zugleich ist ihm bewusst,
dass auch ein Designer, der eine langfristigere
Vision hat und seinen Stil nicht jede Saison ver­
ändert, am Puls der Zeit bleiben muss. »Desig­
ner«, sagt Kors, »müssen aufmerksam sein für
das, was um sie herum geschieht. Kunst, Poli­
tik, Theater spielen eine Rolle, vielleicht aber
auch einfach, wie das Mädchen auf der Straße
sein Shirt trägt.« Was er definitiv nicht mehr für
zeitgemäß hält, sind die verrückten klobigen
High Heels und der insgesamt überreizte Style,
der die erste Dekade des neuen Jahrtausends ge­
prägt hat. »Wir hatten ein Jahrzehnt mit zu viel
Exzess. Es ist Zeit für eine leichte Eleganz«,
meint Kors. Man kann eine Weile in Saus und
Braus leben und jeden Tag ein Sechs-GängeMenü essen. Dann sehnt man sich aber wieder
nach Tomaten mit Mozzarella oder einem guten
Steak. Klassikern eben, die gerne raffiniert zu­
bereitet sein dürfen. Also genau nach dem, was
Michael Kors so gut kann.
www.michaelkors.com
Blickfang
S c haufenster
Wunschzettel
für den Herbst
Warum den Sommerkleidern hinterhertrauern? Es gibt mehr
als genug schöne Gründe, sich auf den Herbst zu freuen. Hier ein paar
warme Empfehlungen für die nächste Shoppingtour:
03 01 04 02 05 Spaziergang im Regen: großer Schirm, 179 Euro. DOPPLER, untergeschoss
Zum Kuscheln: Maus aus reinem Kaschmir, 299 Euro. IL BORGO, erdgeschoss
Schimmernd: Veloursblazer, 369 Euro. VAN LAACK, 2. Etage
City-Cowgirl: hohe Stiefel aus Wild- und Glattleder, 395 Euro. PEDRO GARCIA, 2. Etage
Schön getarnt:
Parka, 469 Euro. IQ, 2. Etage
Schick verpackt und exklusiv im Alsterhaus: Schleife mit Schottenkaro, 50 Euro. EDSOR KRONEN, 1. Etage
So weich: Kaschmirschal, 130 Euro.
EDSOR KRONEN, 1. Etage
Geräumiger Begleiter: Tasche Balzane Nubuck, 905 Euro. LONGCHAMP, Erdgeschoss
06 08 15
07 portfolio
ralp H lauren
Der
amerikanische
traum
Wenn es jemanden gibt, der Americana in der weltweiten Modesprache etabliert hat,
dann Ralph Lauren. Ohne ihn wären Jeansjacken oder Cowboystiefel kaum im Repertoire der
Fashionistas gelandet. Und Collegetweed und Ruderclubsweater kaum aus dem Schatten
der Ivy-League-Universitäten und Cape-Cod-Sommerhäuser herausgetreten. Keiner hat den
lässig-unabhängigen Sportswearlook, der die amerikanische Mode seit den 1940ern dominiert,
so kultiviert wie Lauren, niemand den Westernstil derart hoffähig gemacht. Tradition und
Zeitgeist haben sich bei ihm immer zu nonchalanter Eleganz und unbekümmertem Individualismus
verwoben. Eine Lebensleistung, die ihm auch die Ehrung durch das American Folk Art
Museum einbrachte. Und ein Modeimperium mit 13 individuellen Marken.
Text
till s c hr ö der
Das Herz der Welt des Ralph Lauren, Polo, es
schlägt immer noch für den klassischen Ame­
rican Lifestyle. Diesen Herbst schöpft die Kol­
lektion ihre Inspiration aus dem Vintagelook
des amerikanischen Nordostens: College-PrepSweaters, ländlicher Tweed, erdige Töne, die die
Wärme des herbstlichen Indian Summer herauf­
beschwören. Rustikale Jagdstiefel, karierte Stof­
fe, bestickte Westen und Wildlederjacken feiern
die freie Natur, bequeme Zopfmusterstrickjacken
und kräftige Pullover das herbe Flair des mariti­
men Lebensgefühls der Ostküste.
Mit dem Label RLX sorgt Ralph Lauren dafür, dass das
Konzept Sportswear ständig überdacht und weiterent­
wickelt wird. RLX steht für Sportbekleidung, die in Sa­
chen Textilien und Verarbeitung technisch auf dem aller­
neuesten Stand ist und modisch Zeichen setzt – outdoor
wie indoor.
16
Die Urikone der amerikanischen Mode, die Denim­
jeans, hat nichts von ihrer Faszination und Jugendlich­
keit eingebüßt. Sie verströmt gleichermaßen Naturnähe
wie Urbanität. Mit Denim & Supply feiert Ralph Lauren
die Vielseitigkeit dieses Stoffes und überführt sie in
eine zeitgemäße Form. Karierte Flanellhemden zitie­
ren 1990er-Slackerkultur genauso wie die gemusterten
Jeansjacken das bodenständige Leben des amerikani­
schen Westens. Individualismus und Freiheit bildeten
schon immer die Lauren-Matrix.
Laurens Vision einer geschmackvollen wie legeren
Mode für junge Frauen fand seine Entsprechung im
Blue Label. Sie schöpft aus dem bekannten Lauren-Kos­
mos – Ivy League, Boheme, Reitsport, Landhausstil –,
und doch gelingt mit Blue Label eine bemerkenswerte
Synthese: Elegant, aber alltagstauglich, extravagant,
aber unaufdringlich. Mit einem Schwerpunkt auf Naturmaterialien wie Wildleder, Pelz und Alpakawolle
schwelgt die Linie diesen Herbst in floralen Designs
und aufwendigem Strick.
Die Lauren-Kollektion ist gleichermaßen dem Countrystil à la Katharine
Hepburn verbunden wie dem luxuriösen Flair internationaler Damenmode.
Extravagant geraffte Blusen kontrastieren mit schlichten, monogram­
mierten Strickjacken. Züchtige Reitstiefel aus Wildleder kombinieren
sich mit It-Bags, als wäre man direkt von Mailand aus in New Hampshire
aus dem Jet gestiegen. Sportliche Eleganz in Reinform.
Khakis, gesteppte Westen, Rugbyshirts, Kaschmirsweater und FairIsle-Strick: Ralph Laurens neue Kinderkollektion ist farbenfroh und
nimmt den Schwung des Sommers mit in den Schulanfang. Klassisch
karierte Kleider und Tweedblazer gehören genauso dazu wie zerrissene
Jeans und spitzenbesetzte Leggings. Schließlich pflegt das Kind von
heute nicht nur sein Pferd im Reitstall, sondern skatet auch iPod hörend
durch die Straßen. Da muss man stilistisch flexibel bleiben.
17
Portrait
E ine F rau M it S til
Vom
Planeten
Eleganz
Der makellose Stil der
Schauspielerin Cate Blanchett
von
A driano S a c K
Illustration
D aavid M ö rtl
beginnt. Die Wohnzimmerwand, an die ich
Kaum etwas weckt tieferes Misstrauen in mir
den ersten Teil immer mal wieder mit einem
als Menschen, in deren Leben alles zu stimmen
Beamer projiziere, ist noch dunkel, als sie zu
scheint. Etwa so: eine heile Ehe, drei Söhne, bei de­
flüstern beginnt, wie sich die Welt ändert und
nen sogar die Vornamen gelungen sind (Dashiell,
wie sie dies in der Luft riechen könne. Es wird
Roman, Ignatius), eine makellose Karriere – ach,
nicht besser, wenn
und: Wangenknochen,
man sie in ihrer
für die man ein Kö­
Rolle als Galadriel
nigreich opfern wür­
Modisch
das erste Mal sieht:
de. Bei einer Frau,
wagemutig,
Blanchett trägt einen
die derartig privile­
Satz spitzer Kunst­
giert durchs Leben
aber nicht
ohren und Gewän­
schreitet, schalte ich
hysterisch
der wie bei einem
meinen Suchschein­
luxuriösen Mittelal­
werfer ein, um ihre
terspektakel. Und in
dunkle Seite zu ent­
der einen Szene, in der ihre verborgene Macht
decken. Oder wenigstens einen Fettfleck. Denn
als Elbenkönigin zum Vorschein kommen soll,
Makellosigkeit ist nicht nur langweilig. Sondern
klingt sie wie die nicht sehr bedrohlich wir­
fast immer auch eine Lüge.
kende Performancekünstlerin Laurie Anderson
Eine Ausnahme, vielleicht die einzige, mache ich
und sieht aus wie ein Schlossgespenst. Mir ist
bei Cate Blanchett. Und zwar nur aus den falschen
sie durch diesen Auftritt ans Herz gewachsen –
Gründen. Wie das bei Vergötterung nun mal so
nicht etwa, weil ich glaube, dass eine überreich
üblich ist. Ihre Bilanz ist beeindruckend: Sie hat
mit Schönheit, Talent und Glück beschenkte
es als eine der ganz wenigen Schauspielerinnen
Person sich gelegentlich eine Peinlichkeit er­
geschafft, in einem Jahr für zwei Oscars nominiert
lauben sollte. Sondern weil Blanchett auch in
zu sein. Sie hat nicht nur in Hollywoodproduktio­
dieser Rolle verstanden hat, was ihre Rolle ist:
nen mitgespielt, sondern führt mit ihrem Mann ein
mitzuspielen.
Theater in ihrer Heimatstadt Sydney. Sie hat so­
Das Gleiche gilt für ihr Verhältnis zur Mode.
wohl Katharine Hepburn als auch Bob Dylan sehr
Die Frage, ob sie bei ihren stilistischen Ent­
überzeugend gespielt. Man kann sie guten Gewis­
scheidungen ihrem persönlichen Geschmack
sens für ihre Arbeit schätzen, ja: bewundern.
oder den Vertragsverpflichtungen mit Luxus­
Doch für mich ist Cate Blanchett die Stimme,
konzernen folgt, ist dabei selbstverständlich
mit der die Filmtrilogie »Der Herr der Ringe«
18
zweitrangig. Am Ende zählt, was auf dem roten
Teppich zu sehen ist, um Altkanzler Kohl zu pa­
raphrasieren. Und bei Blanchett ist das in aller
Regel höchst erfreulich: Sie ist eine Frau, die
weiß, was ihr steht. Die modisch wagemutig,
aber nicht hysterisch ist. »Ich bin wie eine Els­
ter. Ich mag glitzernde Dinge«, sagt sie, wenn
sie dabei Schmuck für einen höheren sechsstel­
ligen Betrag spazieren führt. Das erfreut den
Leihgeber und lässt sie trotzdem nicht klingen,
als sei sie gekauft.
Im Juli war in der Berliner St.-Elisabeth-Kirche
die Ausstellung »Basic Instincts« zu sehen, in
der die Arbeiten von niederländischen Künst­
lern, Designern und Fotografen gezeigt wur­
den. Relativ unauffällig, fast provozierend
klein, hing dort ein Portrait, das Matthias Vri­
ens von Blanchett gemacht hat. Ihr Gesicht ist
puppenhaft weiß und hinter einem grobma­
schigen Schleier verborgen. Eine Strähne ih­
res blonden Haares legt sich in einem kühnen
Schwung vor ihr Gesicht. In ihren besten Mo­
menten wirkt Cate Blanchett wie eine Außerir­
dische. Allerdings nicht von einem intergalak­
tischen Schrottplatz wie Lady Gaga – sondern
vom Planeten Eleganz.
In ihrem Film »Elizabeth« zeigte Cate Blanchett,
dass unter einer starren Maske ein heißes Herz
schlagen kann. Vielleicht ist es purer Zufall,
vielleicht aber auch ein Zeichen, dass selbst
eine Perfektionistin abergläubisch sein kann:
Ihre Stylistin heißt ebenfalls Elizabeth.
Handgriffe
E in P rodukt im D etail
Der Lederhandschuh
von Roeckl
Einst war er Kennzeichen der Macht und wurde von Kaisern und Königen
getragen, heute wärmt der Handschuh unsere Hände im Winter. Sorgfältig ausgesucht,
ist er auch ein modisches Statement, so wie der elegante Lederhandschuh von Roeckl.
Wir werfen einen Blick in das Atelier der Handschuhmacher, wo die Lederhandschuhe
in sorgfältiger Handarbeit hergestellt werden.
von
M arie- S ophie M üller
Den perfekten Handschuh sollte man in dem Mo­
ment, da man mit den Fingern hineingeschlüpft
ist, schon vergessen haben. Er muss toll ausse­
hen, sitzen wie eine zweite Haut, die Beweglich­
keit der Finger möglichst wenig einschränken
und die Hand schön warm halten. Wer ein Paar
solcher Beschützer gefunden hat, wird sie be­
stimmt nicht im nächsten Café liegen lassen.
Ein Handschuh, der diesen Anforderungen ge­
recht werden soll, wird in der Manufaktur von
Roeckl aus bis zu 24 Einzelteilen zusammenge­
fügt und je nach Modell mit über 2.000 Stichen
von Hand genäht. Das Familienunternehmen
stellt bereits seit sechs Generationen Hand­
schuhe her. Sogar Kaiserin Sissi bestellte beim
Königlich Bayerischen Hoflieferanten Hand­
schuhe für ihre zarten Finger. Da die Hand­
schuhe nach wie vor in kunstvoller Handarbeit
hergestellt werden, hat sich am Fertigungspro­
zess von damals kaum etwas verändert.
Jedes Handschuhleder
hat seine eigene Hautstruktur
Die Kunst besteht darin, jeden Handschuh so
zu nähen, als sei er eine Maßanfertigung. Je
kleiner die Größe, je zierlicher die Hand, umso
mehr Fingerspitzengefühl ist von den Hand­
schuhmachern und Näherinnen gefragt.
Zuerst wird das Leder auf seine Dicke, Elasti­
zität und Geschmeidigkeit hin überprüft, denn
für die weitere Verarbeitung spielen vor allem
die Hautstruktur und die Gerbung eine wich­
tige Rolle. Besonders geeignet für die Hand­
schuhverarbeitung sind die Häute von Ziege,
Hirsch, Haarschaf und des südamerikanischen
Wasserwildschweins Peccary.
Da jeder Handschuh eine individuelle Haut­
struktur hat, besteht die Kunst des Handschuhma­
chens darin, aus dem Naturprodukt Leder – mit
all seinen Unregelmäßigkeiten – ein makelloses
Paar zu schneiden. Nachdem das Leder vorsor­
tiert worden ist, legt der Handschuhmacher an­
hand seiner Schablonen fest, wie viele Paare aus
einem Fell gefertigt werden können.
Zwei Ober-, zwei Unterhände,
zwei Daumen und zwölf Schichteln
Die wichtigsten Techniken bei der Hand­
schuhherstellung wurden in Frankreich entwi­
ckelt und kommen bis heute in der RoecklManufaktur zum Einsatz. Zuerst wird die
Haut fixiert, damit der feine Lederstaub ver­
schwindet; es folgt das Dollieren mit Messer
und Maschine, bei dem eine gleichmäßige Le­
derstärke erreicht wird. Für den Zuschnitt sind
die Männer der Manufaktur verantwortlich, die
das Leder mit einer Handschuhmacherschere
auf ganzer Klingenlänge schneiden. Auch das
Einsetzen der eisernen Stanzen gehört traditi­
onell zu den männlichen Aufgaben.
Soweit das möglich ist, werden nun alle nötigen
Teile aus einer einzigen Lederhaut geschnitten:
zwei Ober- und Unterhände, zwei Daumen,
zwölf Schichteln. Die Grobzuschnitte werden
mit Hilfe der Tischkante und eines stumpfen
Messers noch einmal auf die richtige Länge
19
und Breite gezogen, damit das Leder später eng­anliegend wie eine zweite Haut sitzt.
Bis zu 24 Einzelteile,
über 2.000 Stiche
Das Nähen wird traditionell von den Frauen der
Manufaktur übernommen – entweder mit der
Maschine oder per Hand. In der Näherei wird
der Handschuh, der aus bis zu 24 Einzelteilen
besteht, zusammengenäht. Besonderes Geschick
erfordern die Ausarbeitung der Finger sowie
das Einnähen des Daumens und der Schichteln.
Was hier nicht hundertprozentig passt, macht
sich beim Tragen sofort bemerkbar.
Der vorletzte Schritt besteht im Einnähen des
Futters. Dabei wird die fertige Handschuhhülle
über das Futter gezogen und das Futter an den
Fingerspitzen eingesteppt. Hat der Handschuh
bis hierhin alle Zwischenkontrollen bestanden,
folgt die Dressur, bei der das Kunstwerk mit Hil­
fe einer Bügelhand und eines stumpfen Messers
in Form gebracht wird. Zuletzt wird geschliffen
und poliert – erst dann darf das Handschuhpaar
sich seinen Besitzer suchen. Einen, der vielleicht
ahnt, aber ganz bestimmt nicht spürt, wie viel
Arbeit hinter der perfekten Passform steckt.
Atelierbilder: Roeckl
www.roeckl.com
FOTOS
Markus Jans
Styling
N IK I PA U LS
Der Königsstuhl auf Rügen ist bis heute ein Sehnsuchtsort, an dem Vergangenheit und Gegenwart
zu einem ewig Gültigen verschmelzen. Mit Caspar
David Friedrich wurde er zum Sinnbild der deutschen Romantik, ihm huldigte Karl Lagerfeld, als
er hier vor drei Jahren die malerische Modestrecke »Insel der Sehnsucht« inszenierte. Mit Nadja
Auermann schreiben wir die Geschichte dieses
magischen Ortes weiter. Die blass-blonde Muse ist
der Inbgriff einer klassischen Schönheit. Sie zeigt
die aktuelle Wintermode, die sich auf bleibende
Werte besinnt: sanfte, warme Farben, puristische,
klare Schnitte und hochwertige, schmeichelnde
Materialien wie Kamelhaar, Kaschmir, Lammfell
oder Schurwolle.
Ralph Lauren
Knöchellanger schmalgeschnittener Wollmantel im Schottenlook
mit großem abnehmbaren Fellkragen, 1.750 Euro.
Ralph Lauren, 2. Etage
Burberry
Lange schwarze Jacke aus weichem Strick, 650 Euro,
breiter schlichter Ledergürtel, 235 Euro, Lederleggings,
250 Euro, Schultertasche Nova Check, 695 Euro.
Burberry, 2. Etage
Tasche und Gürtel im Burberry Shop, Erdgeschoss
STRENESSE
Weicher, knielanger
Lammfellmantel, 2.199 Euro.
Strenesse, 2. Etage
the bridge
Geräumige Ledertasche, 645 Euro.
the bridge, Erdgeschoss
»Was kümmert mich der
Schiffbruch der Welt,
ich weiSS von nichts als
meiner seligen Insel.«
Friedrich Hölderlin
25
neue
FOTOS
Markus Jans
Styling
NIKI PAULS
Sie ist eingeläutet, die Renaissance der Eleganz. Bis vor Kurzem stellten modische
Looks vor allem sportive Lässigkeit zur Schau. In diesem Herbst entdecken die
Designer den Charme des Angezogenen wieder. Man könnte sagen, das Stilbewusstsein kehrt zurück. Die klassische Schönheit von Hartje Andresen verkörpert
diesen Trend perfekt: selbstbewusst feminin und unaufgeregt schick – im wahrsten
Sinne des Wortes »gut angezogen«.
26
Cinzia Rocca
Schwarzer, knielanger Vliesmantel mit
elegant geraffter Kragenlösung, 599 Euro.
Cinzia Rocca, 2. Etage
Van Laack
Bluse mit Jubiläumsprint, 230 Euro,
schmale Jeans, 199 Euro.
Van Laack, 2. Etage
Hugo
Schwarzes Seidenkleid mit abstraktem roten Dessin, 399 Euro,
schmaler roter Mantel mit dekorativer Schließe, 399 Euro.
Hugo, 2. Etage
29
luisa cerano
Sportive, gerade geschnittene
Lamm­nappajacke, 899 Euro,
kurzes Kleid mit abstraktem grauen
Farbverlauf in Filzoptik, 299 Euro.
luisa cerano, 2. Etage
30
René Lezard
Neue Cabanform in Camel, 600 Euro,
leichter Pulli, 180 Euro, braune Wild­
lederhose mit Bundfalten, 700 Euro.
René Lezard, 2. Etage
Windsor
Lammfellmantel mit großer Kapuze, 2.299 Euro.
Windsor, 2. Etage
32
Marc Cain
Shorts mit Nadelstreifen, 199 Euro, gestreifte
Strickjacke, 279 Euro, Halskette, 70 Euro.
Marc Cain, 2. Etage
Allure
FOTOS
Markus Jans
Styling
tabassom charaf
Es gibt eine neue Lust an modischer Selbstinszenierung und einer Prise Extravaganz. Dieser neue Wagemut zeigt sich in ausdrucksstarken Farben und couturigen
Details, insgesamt im Bekenntnis zu einer Weiblichkeit, die ganz bei sich ist und
nichts beweisen möchte. Manchmal ist sie zart und zurückgenommen, dann wieder
divenhaft glamourös. Genau wie unser Model Luca Gajdus, Vogue-Covergirl und
Star vieler internationaler Modekampagnen.
34
Kleid, Top oder Rock in
Ivy/Mocca, 145 Euro, Strumpf­hose in
Mocca, 27 Euro, beides von Wolford.
Wolford, 2. Etage
Graue Röhrenjeans, 179 Euro,
T-Shirt, 70 Euro, Jerseyblazer, 269 Euro.
Armani Jeans, 2. Etage
Jeansbluse, 100 Euro,
Lederrock, 250 Euro.
Guess, 2. Etage
Kleid von DKNY, 299 Euro,
Handschuhe von Roeckl.
DKNY, 2. Etage
Roeckl, Erdgeschoss
Schwarzes Kleid mit eleganter Raffung,
Michael Kors, 295 Euro, Handschuh von Roeckl.
Michael Kors, 2. Etage
Roeckl, Erdgeschoss
asphalt
cowboys
gentle
men
Hugo
Colour Flash: kirschrote Steppjacke,
350 Euro, Hemd mit Smokingstreifen,
100 Euro, Jeans mit roter Naht, 120 Euro.
hugo, 1. Etage
40
FOTOS
M arkus Pritzi
Styling
isabelle thiry
Männer lieben Mode. In Mailand und
Paris konnte man das auch abseits der
Schauen erkennen: Der moderne Mann
macht die Straße zum Catwalk, trägt
farbige Strümpfe, schicke Taschen,
smarte Sakkos und mutige Farben. Das
gilt nicht nur für Metropolen der Männermode. Auch fernab der Modezentren
ist ein neues männliches Stilbewusstsein
zu spüren. Die Männer haben den Spaß
an Mode entdeckt, experimentieren mit
neuem Interesse am schicken Outfit und
lassen es sich etwas kosten. Die eine
Linie gibt es nicht: Vom Musterknaben
über das Raubein bis zum Gentleman
sind die männlichen Erscheinungsbilder so vielfältig wie noch nie. Bei aller
Modelust ist der Anspruch an Qualität
und Handwerklichkeit ­groß – vielleicht
typisch Mann.
armani jeans
Weekend-Style: violetter Parka, 320 Euro,
Pullover mit Knopfleiste, 200 Euro, kariertes
Hemd, 170 Euro, Jeans, 200 Euro.
armani jeans, 1. Etage
41
polo RALPH LAUREN
James Dean 2011: Lederjacke, 1.290 Euro, rot
kariertes Hemd, 119 Euro, Chinos, 149 Euro,
Krawatte, 99 Euro.
polo Ralph Lauren, 1. Etage
42
Tommy Hilfiger
Naturbursche: Flanellhemd, 80 Euro,
Strickjacke mit großem Norwegermuster, 229 Euro,
beigefarbene Feincordhose, 100 Euro.
Tommy Hilfiger, 1. Etage
43
Eton
Nach dem College: Smartes BusinessHemd mit softem, violett grauem Karo,
150 Euro, Krawatte, 80 Euro.
Eton, 1. Etage
Strellson Sportswear
Abenteuerlustig: Jacke, 400 Euro,
Pullover, 120 Euro, Hemd, 80 Euro,
Jeans, 100 Euro.
Strellson sportswear, 1. Etage
44
JOOP!
Gentleman: schwarzer, schmal
geschnittener Anzug, 450 Euro,
Hemd, 80 Euro.
JOOP!, 1. Etage
Van Laack
Musterknabe: Hemd, 190 Euro, Strickjacke,
299 Euro, Jeans, 149 Euro, Tuch, 70 Euro,
Van Laack, 1. Etage
45
Gant
Preppy East Coast Style: kariertes Flanellhemd,
120 Euro, Pullover mit kleinem Zopfmuster und
Reißverschlussausschnitt aus Merinowolle, 270 Euro,
Weste, 300 Euro, Breitcordhose, 180 Euro.
Gant, 1. Etage
46
Burberry
Casual Chic: Parka in Beige, 995 Euro,
schwarze Röhrenjeans, 175 Euro.
Burberry, 1. Etage
47
Fraas
Doppelt hält besser: schwarzer
Kaschmirschal, 149 Euro, grauer
Schal, 70 Euro, Stulpen, 60 Euro,
graue Baskenmütze, 40 Euro.
Fraas, erdgeschoss
die
gute
FOTOS
Markus jans
Styling
tabassom charaf
Die Mode macht es sich dieses Jahr gemütlich. Kalten Wintertagen begegnet
sie mit kuschelweicher Wolle. Der modische Strick betont das Handwerkliche,
neu ist das technische Know-how etwa für passgenaue Formen. Diese modische
Strickware packt uns schön warm ein, ohne dass wir am Ende selbst an ein
Wollknäuel erinnern. Zopfmuster oder Inkamotive, Capes oder lange Schals in
Naturtönen rühren an Kindheitserinnerungen. In ihnen wird uns äußerlich wie
innerlich gleich warm.
48
codello
Im Norwegerlook: feine Strickschals
aus Kaschmir mit Quasten,
in Braun oder Grau, je 130 Euro.
Codello, erdgeschoss
REPEAT
Soft und lässig: Strickkleid, 330 Euro,
Umhang, 200 Euro, beides aus Kaschmir.
REPEAT, 2. Etage
Campus
Wohlfühllook: Strickmantel, 160 Euro,
Bluse, 70 Euro, Joggingpants, 80 Euro.
Campus, 2. Etage
seeberger
Warm, weich, winterfest: Strickstulpen, 40 Euro,
Loop, 40 Euro.
seeberger, erdgeschoss
52
bogner jeans / Rosner
Twinset folkloristisch: Strickjacke, 299 Euro, Rollkragenpullover,
279 Euro, beides von Bogner Jeans, Hose von Rosner, 169 Euro.
Bogner jeans / Rosner, 2. Etage
mischa lamPert
Große Masche, gute Masche: Wollmütze, 199 Euro.
Mischa LamPert, erdgeschoss
il borgo
arche / Il Borgo
Modische Masche: Cape im Knotendesign, 349 Euro,
Schal im Knotendesign, 219 Euro.
Wolle-Kaschmir-Mix.
Schön und superbequem: Stiefel aus Nubukleder von Arche, 295 Euro, großer, breiter Strickschal von Il Borgo, 259 Euro.
Arche, 2. Etage
il borgo, erdgeschoss
Il Borgo, erdgeschoss
53
Nachts
im Kaufhaus
FOTOS
Jan von holleben
Styling
Julia B ulla
Ein gutes Kaufhaus ist wie das Schlaraffenland. Es gibt alles, was man sich vorstellen kann,
und noch viel mehr. Wohl jeder hat schon einmal davon geträumt, eine Nacht im Kaufhaus
zu verbringen, das geht Lotte, Marie, Xaver, Eike, Johanna und den Zwillingen Peer und Ole
nicht anders. Während die Erwachsenen einander ihre Einkäufe vorführen, phantasiert die
Kinderbande von ihrem nächtlichen Streifzug durch die Welt der 1.000 Möglichkeiten …
Die Abteilung Kindermode gibt es ab September neu im Alsterhaus.
Peer: rotes Karohemd, 55 Euro, und Jeans, 89 Euro.
Ole: blaue Hose, 75 Euro, Poloshirt, 65 Euro, und Sweatshirtjacke, 129 Euro.
ralph lauren, 3. Etage
54
Komm, ich zeig dir mal, wie
Mama sich immer schminkt
Johanna: kuschelweiches Kaschmirkleid mit glitzernden
Swarovski-Elementen, ab 379 Euro. Marie: weißer
Kaschmirpulli mit Knutschmundstrauß und funkelnden
Swarovski-Elementen, ab 329 Euro.
T-shirt t-shops, 3. Etage
EIKE hat sich nicht verirrt, er sucht nur den
passenden Puder, um Spuren zu verwischen
Marie: graues Sweatshirtkleid, ab 96 Euro.
Eike: weißes Sweatshirt mit grauer Kapuze, ab 100 Euro.
Armani junior, 3. Etage
55
Für Xaver sind es die Rocky Mountains,
für Marie das Bett, in dem die Prinzessin
auf der Erbse schläft
Marie: Jeans, 95 Euro, Streifenshirt, 40 Euro, und graue Strickjacke, 70 Euro.
Xaver: Jeans, 75 Euro, T-Shirt, 65 Euro, Baseballjacke, 95 Euro, großer Karorucksack, 50 Euro.
Pepe Jeans Junior, 3. Etage
Ausgebuffter Plan der Bonbon­
räuber: Wir essen, so viel wir
können, hier, denn so viel kön­
nen wir gar nicht tragen!
Johanna: Karobluse, 65 Euro, und Jeans, 65 Euro. Eike: Norwegerstrickjacke, 139 Euro, Karohemd, 70 Euro, und Jeans, 70 Euro.
Xaver: Jeans, 80 Euro, Jeanshemd, 90 Euro, und Daunenweste,
149 Euro.
tommy hilfiger, 3. Etage
56
Das Bett ist unser kleines Schiff.
Nehmt alles mit, was wichtig ist!
Lotte: Karorock, ab 129 Euro, und graues Shirt, ab 56 Euro, von
Burberry. Marie: Jeans, 95 Euro, und Streifenshirt, 40 Euro, von
Pepe Jeans Junior. Xaver: Jeans, 75 Euro, und rotes Poloshirt mit
weißem Kragen, 65 Euro, von Pepe Jeans Junior. Ole: Shirt mit
Blockstreifen, 95 Euro, und Jeans, 89 Euro, von Ralph Lauren.
Burberry / Pepe jeans junior / ralph lauren, 3. Etage
Na warte, Puppe, dich krieg
ich schon noch müde!
Lotte: Bluse mit Rüschen, 65 Euro, dunkelblauer
Collegeblazer mit Goldknöpfen, 519 Euro.
RAlPH LAUREN, 3. Etage
57
ABENTEUER
segel S port
Wellenreiter
der Extreme
Einmal um die Erde und nur neunmal Anker werfen: Das Volvo Ocean Race ist die extremste
Segelregatta der Welt. Das Schuhlabel Camper folgt nun auch dem Ruf des legendären Härtetests
für Mensch und Material und schickt im November seine Hightech-Rennyacht ins Rennen.
Text
TILL SCHRÖDER
Alles begann bei einem Bier. Brauereimagnat
Colonel Bill Whitbread und Admiral Otto Steiner,
Veteran der Royal Naval Sailing Association, sa­
ßen 1971 in einem verrauchten Pub in Portsmouth.
Gerade erst hatte Robin Knox-Johnston als erster
Mensch die Welt ohne Zwischenstopp allein um­
segelt. Seit der Abenteurer-Archäologe Thor Hey­
erdahl mit seinem Balsaholzfloß »Kon-Tiki« den
Pazifik überquerte, war die Segelwelt nicht mehr
in solcher Aufregung. Endlich war er wieder ge­
weckt, der Abenteuergeist, den Dieselmotoren
und Öltanker der Seefahrt geraubt hatten. Warum
nicht auch als Mannschaftsrennen?, fragten sich
die beiden Briten. Einmal um die Erde, entlang
der alten Clipperrouten der Handelsschifffahrt
und mit nichts als Crew und Segel gegen die
Naturgewalten. Die erste
Weltregatta war geboren.
Auf
Carbonyachten
durch Wellenberge
Seit 1973 ging es zehnmal um
die Erde. Was als Schnaps­
idee mit Mittelmeerluxus­
yachten begann, ist heute ein
Hightech-Wettkampf mit Carbonmasten,Fiberglasrümpfen
und Satellitennavigation. In
neun Monaten durchpflügen die Schiffe 50.000
Kilometer der Weltmeere bei Windspitzen von
110 Kilometern pro Stunde und Wellenbergen
von bis zu 30 Metern Höhe. Eine Expedition
der Extreme, denn trotz aller technologischen
Raffinesse bleibt eine Gewissheit: Hier kämpft
der Mensch gegen die Elemente. Ohne Leiden­
schaft, Strapazen und Teamgeist kann niemand
den Tücken von Witterung und See trotzen. Das
Meer verzeiht keine Fehler.
Dieses Jahr segelt das Volvo Ocean Race zum
elften Mal hart gegen den Wind. Start ist im spa­
nischen Alicante, das Ziel in Irland. Dazwischen
liegen die Weiten des Atlantischen, Indischen
und Pazifischen Ozeans. Und dieses Mal will es
auch Camper wissen: Der Familienkonzern aus
Mallorca ist mit maritimen Herausforderungen
seit 134 Jahren bestens vertraut. Kreativität,
handwerkliches Geschick und Mut zu unerwar­
teten Entscheidungen sind Werte, die Campers
Aufstieg vom Inselschuster zum Weltkonzern
bestimmten. Das ist beim Hochseesegeln nicht
anders. Zusammen mit dem Emirates Team
New Zealand, dem wohl namhaftesten Segel­
team der Welt, bün­
delt das Unternehmen
seine Kräfte.
Camper gelang es,
das Talent vieler
außergewöhnlicher
Menschen für das
Projekt zu gewinnen:
den renommierten
Bootsdesigner Mar­
celino Botín, der mit
der Werft von Mike
Cookson in Auckland
eine auf Geschwindigkeit ausgerichtete Renn­
maschine baute; Teamchef Grant Dalton, der in
diesem Wettbewerb nicht nur einmal die Bugspitze
vorn hatte; und den mehrmaligen Segelweltmeister
Chris Nicholson als Skipper. Und letztlich speis­
te Campers markante Designtradition auch den
Look des Schiffs. Mark Farrow designte Segel
und Crewkleidung in einer aufsehenerregenden
58
Art postmoderner Camouflage. Als Inspiration
dienten ihm die Dazzle paintings der britischen
Kriegsmarine, die im Ersten Weltkrieg von der
abstrakten Kunst lernte und den Feind durch geo­
metrische Tarnanstriche verwirrte.
Tänzelnd auf der Planke
Auf ein Detail legt Camper naturgemäß besonde­
ren Wert: gutes Schuhwerk. Zusammen mit der
Segelcrew entwickelte und testete man speziell
für das Volvo Ocean Race zwei Hochleistungs­
schuhe: den Seamar und den Water Runner. Der
Seamar mit seiner Gummischalensohle verleiht
dem Träger exzellenten Halt. Eine PolyurethanZwischensohle sorgt für federnde Dämpfung
und isoliert gegen Temperaturschwankungen.
Die dehnbare Innensocke garantiert eine komfor­
table Passform, und hochwertige Funktionsma­
terialien lassen den Seamar extrem schnell trock­
nen. Eigenschaften, die auch der Water Runner
aufweist, Campers neue Sneaker-Linie, die das
Design eines Laufschuhs mit den Anforderungen
eines Segelschuhs verbindet. Rutschfeste Gum­
miinserts in einer leichten Schaumstoffsohle bei­
spielsweise. Wer da noch auf gischtüberspülten
Planken ausrutscht, wird wohl auf immer zur
Landratte verdammt bleiben.
Wenn die »Camper« im November den Anker
lichtet, beginnt nicht nur ein neues Abenteuer
für die elf Mann an Bord. Auch das Unterneh­
men Camper wird sich einmal mehr auf neuen
Wegen wiederfinden. Ganz so, wie es die Firma
immer hielt: Camper ist nicht bloß ein Schuh. Es
ist eine Art, durchs Leben zu gehen.
Abbildungen: »Camper« vor der Skyline von Auckland
und Camper Seamar – offizieller Schuh der Crew.
Camper Seamar, 140 Euro, 1. Etage
www.camper.com
HINGUCKER
REISE
Special
case
Ob es in den Traumurlaub geht oder endlich nach Hause –
es gibt diesen einen Moment, der auch den glücklichsten Reisenden in
ein Nervenbündel verwandelt: das elende Warten am Gepäckband.
Text
Illustration
M arie- S ophie M üller
enver H adzijaj
Rimowa Salsa Air
in knalligem Rubinrot
Dieser Koffer ist schon fast ein Streber: leichter, robuster, wendiger und sicherer als die anderen und in der knalligen Sonderfarbe Rubinrot ganz bestimmt kein Mauerblümchen!
Der Rimowa Salsa Air Rubinrot aus Polycarbonat mit Multiwheelsystem und versenkbarem ABUS-Zahlenschloss ist ein echter Hingucker. Damit er das auch bleibt, gibt es ihn in
Deutschland exklusiv im KaDeWe, im Alsterhaus und im Oberpollinger – und nirgendwo anders.
Rimowa Salsa Air, 349 Euro, UNTERgeschoss
Entspannen Sie sich. Wir können Ihnen die Tortur am Gepäckband nicht
ersparen, aber wir haben einen wertvollen Tipp, der Ihre Nerven schont. Ver­
gessen Sie das ungeschriebene Gesetz des unscheinbaren Koffers! Schaffen
Sie sich ein Gepäckstück an, das Sie auch kaffeetrinkend vom Kofferwagen
aus erspähen können. Eines in Knallfarben. Eines, das niemand sonst hat!
Es hilft alles nichts. Je konzentrierter Sie auf das magische Tor schauen,
das die Koffer ausspucken soll, desto länger dauert es. Je näher Sie am
Förderband stehen, desto später kommt der Koffer. Je mehr schwarze
Trolleys Sie hoffnungsfroh vom Band reißen, desto unwahrscheinlicher
ist es, dass Ihrer überhaupt dabei ist …
59
EINDRÜCKE
H amburg
eyes
on paris
Paris ist ein Sehnsuchtsort – auch und gerade der Fotografie. Wie eine Diva ist die Stadt
Projektionsfläche. Sie bleibt sich gleich und wandelt sich doch ständig im Auge ihrer Betrachter.
Die großartige Ausstellung »Eyes on Paris« zeigt Bilder einer faszinierenden Stadt, die seit
dem Ende des 19. Jahrhunderts fotografisch immer wieder neu entdeckt wird.
Text
N i K olas F eireiss
Paris ist die wohl am meisten fotografierte Stadt
der Welt. Darüber hinaus gilt Paris als Wiege
der Fotografie. Am 19. August 1839 wurde das
neuartige Verfahren der Weltöffentlichkeit vor­
gestellt und ihr quasi zum Geschenk gemacht.
Von Anfang an war Paris auch Gegenstand
ambitionierter fotografischer Projekte. Immer
wieder suchten fotografierende Künstler den
Mythos dieser Stadt oder hinterfragten ihn mit
ihren Bildern. Im 20. Jahrhundert wurde die
Schöne an der Seine zum Ausgangspunkt be­
deutender Fotoarbeiten. In der Parisfotografie
des 20. Jahrhunderts zeigen sich die wichtigen
Etappen der neueren Kunst- und Kulturge­
schichte sowie die Möglichkeiten fotografi­
scher Wahrnehmung. Vom 16. September 2011
bis zum 08. Januar 2012 präsentiert die Aus­
stellung »Eyes on Paris« rund 300 Werke be­
deutender Fotografen des 20. Jahrhunderts.
Zusätzlich treten die Fotos in einen Dialog mit
epochalen Büchern, Portfolios oder seltenen
Mappenwerken. Schließlich war keine Stadt
der Welt so oft Gegenstand herausragender
Publikationen wie Paris: von Atget bis Ed van
der Elsken, von Robert Doisneau bis William
Klein. Vintage Print und Vintage Book im Dia­
log – damit betritt die Hamburger Ausstellung
Neuland und wird gleichzeitig dem in jüngerer
Zeit enorm gewachsenen Interesse am ge­
druckten Bild gerecht. Die Schau versammelt
alle wichtigen fotografisch illustrierten Paris­
bücher des 20. Jahrhunderts. Sie erzählt auch
über ausgewählte Abzüge und Dokumente von
deren Entstehung bzw. Rezeption.
Von der Erfindung der Fotografie
bis heute: Paris bleibt eine
Herausforderung
Der Name der Ausstellung »Eyes on Paris« ist
von Henry Miller inspiriert, der seinen Freund,
den Fotografen Brassaï, das »Auge von Paris«
nannte. Dass es tatsächlich sehr viele Eyes of
Paris gibt – Fotografen, die die Stadt mit ihren
Aufnahmen erkundeten – wird in der Ausstel­
lung überwältigend deutlich. »Eyes on Paris«
dokumentiert, wie fotografierende Künstler –
Franzosen wie Immigranten – Paris gesehen,
erlebt und sich mit der Kamera erschlossen
haben. Dokumentarisches Interesse und sub­
jektive Wahrnehmung, Chronistenpflicht und
Projektion persönlicher Befindlichkeiten: Die
Parisfotos sind so vielfältig wie die Künstler,
die sie gemacht haben.
Der Bogen spannt sich von etwa 1890 bis in un­
sere Tage. Fotografische Originale in Schwarz­
weiß oder Farbe, Arbeiten der Klassiker der
60
Fotografie von Kertész bis Izis, aber auch
Werkgruppen junger zeitgenössischer Kamera­
künstler werden ausgestellt. Gerade der post­
moderne Blick auf ein sich veränderndes Paris
bestätigt, dass Paris eine bleibende Herausfor­
derung internationaler Kamerakunst ist. Auf
rund 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche
erstreckt sich ein immer wieder überraschen­
der Rundgang durch das Paris des 20. Jahrhun­
derts mit Querverweisen auf Architektur und
Stadtgeschichte, Alltagskultur und Kunstge­
schehen. Mit ihren rund vier Monaten Laufzeit
ist »Eyes on Paris« sicher das ambitioniertes­
te Projekt zur fotografischen Parisikonografie
des 20. Jahrhunderts.
Die Ausstellung im Haus der Photographie
der Deichtorhallen Hamburg wird von einer
umfangreichen Publikation zur fotografischen
Parisliteratur des 20. Jahrhunderts und einem
Filmprogramm in Kooperation mit dem Film­
fest Hamburg begleitet.
eyes on paris
16. September 2011 bis 08. Januar 2012
Haus der Photographie, Deichtorhallen
Fotografie: Izis, Place Victor Basch, 1950
www.deichtorhallen.de
Feiern
E vents
Gastgeber
Alsterhaus
Neue Kollektionen, Livemusik und nächtliches Shopping:
Wenn die Zeitschrift Gala zum privaten Einkaufsbummel
nach Hamburg lädt, ist das traditionsreiche Alsterhaus
ein besonders gern besuchter Ort.
5. Mai 2011
Gala Shopping night
Shoppen wie ein Hollywoodstar. Kurz
nach Ladenschluss öffneten sich die
Türen für die 1.500 Geladenen, denen
es beim nächtlichen Shopping-Event
im Alsterhaus an nichts fehlen sollte:
Beauty- und Stylingberatung fürs
äußere, Champagner und Fingerfood
fürs innere Wohl.
Peter Lewandowski
und Sven Zahn
Lisa Martinek freut sich
über eine Beauty-Bag
Chantal de Freitas
Chantal de Freitas
und Svenja Pages
Peter Lewandowski, Sarah Schäfer, Gewinnerin der Gala
Shopping Night, Thomas Heinze, Sven Zahn
Janin Reinhardt
Janin Reinhardt
und Melanie Tiburtius
61
Die alsterhaus
SolitaireCard
Der edle Joker für Ihre Brieftasche: Die SolitaireCard bietet alle Vorteile einer
Kundenkarte und ist in der Version der Visa SolitaireCard als Kreditkarte weltweit
einsetzbar. Mit der SolitaireCard profitieren Sie vom Punkteprogramm und können sich
wertvolle Einkaufs­gutscheine sichern. 1 Und das Beste: Die Alsterhaus Visa SolitaireCard
ist nicht nur Kundenkarte, sondern zugleich weltweit als Kreditkarte gültig – ganz ohne
Jahresgebühr. Als Willkommensbonus erhalten Sie am Tag der Beantragung 10%
Einstiegsvorteil auf fast alle Einkäufe. 2
Beide Versionen der SolitaireCard sind im Alsterhaus beim Kundenservice im Untergeschoss erhältlich.
Nähere Informationen unter www.Alsterhaus.de.
1
Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Das Punkteprogramm gilt nicht für den Feinschmecker-Boulevard, Verlagserzeugnisse, Dienstleistungen, Wunschkarten, Tabakwaren, Pfand sowie Einkäufe bei Mietern.
Das Alsterhaus kann das Programm jederzeit mit Ablauf eines Kalenderjahres einstellen. Die Rabattierungshöhe kann mit Beginn eines neuen Kalenderjahres neu festgesetzt werden.
2
Den Einstiegsvorteil von 10% erhalten Sie nur bei der Beantragung einer Visa SolitaireCard. Gilt nicht für den Feinschmecker-Boulevard, 0% Finanzierung, Verlagserzeugnisse, Dienstleistungen,
Wunschkarten, Pfand sowie Einkäufe bei Mietern und Concession-Shops. Der Einstiegsvorteil ist nicht kombinierbar mit anderen Rabatten.
impressum
Herausgeber:
Alsterhaus
Jungfernstieg 16-20, 20354 Hamburg
projektleitung:
Petra Fladenhofer (Leitung),
Andrea Ponholzer
Kreativdirektion:
Redaktion:
Markus Jans,
Mario Lombardo
Nikolas Feireiss,
Till Schröder
Artdirektion:
Verantwortlich für Fotografie:
Mario Lombardo
Design:
Helena Dietrich, Tania Parovic
BUREAU Mario Lombardo
Redaktionsleitung:
Marie-Sophie Müller
BUREAU Mario Lombardo
Fotografie/ Illustration:
Enver Hadzijaj, Jan von Holleben,
Markus Jans, Peter Langer,
Daavid Mörtl, Markus Pritzi
Jana Gerberding,
Jonas Holthaus (Assistenz)
c/o Markus Jans
CvD:
Ilka Tödt
Schlussredaktion:
Gudrun Altfeld
Autoren:
Nikolas Feireiss,
Marie-Sophie Müller,
Adriano Sack, Till Schröder,
Anne Urbauer
Druck:
E&B engelhardt und bauer
Druck und Verlag GmbH
www.alsterhaus.de
Irrtümer (Druckfehler) und Preisänderungen vorbehalten. Farbabweichungen sind möglich. Alle Preise verstehen sich inkl. MwSt.
Belle epoque, S.20 : MODEL Nadja Auermann c/o VIVA Models Berlin HAARE / MAKE-UP Dagmar Schwarz DIGITAL OPERATOR Jana Gerberding ASSISTENZ Nina Pieroth, John Karsenty
Tim Tews, Nicolàs Franz (Assistenz) c/o Claas Cropp Creative Productions ART DIRECTOR Mario Lombardo neue eleganz, s.26: MODEL Hartje Andresen c/o Mega Model Agency
HAARE / MAKE-UP Martena Duss DIGITAL OPERATOR Jana Gerberding ASSISTENZ Jonas Holthaus PRODUKTION Tim Tews, Nicolàs Franz (Assistenz) c/o Claas Cropp Creative Productions
ART DIRECTOR Mario Lombardo allure maximale, s.34: MODEL Luca Gajdus c/o IMG New York HAARE / MAKE-UP Martena Duss DIGITAL OPERATOR Jana Gerberding ASSISTENZ Jonas Holthaus
PRODUKTION Ayla Meyer-Yilmaz ART DIRECTOR Mario Lombardo asphaltcowboys, musterknaben, gentlemen, s.40: MODELS Ben Giessler c/o Success, Jeremy Dufour c/o Select
HAARE / MAKE-UP Troy Dabski c/o Bigoudi DIGITAL OPERATOR D-i Services GmbH FOTOASSISTENZ Pascal Gambarte STYLINGASSISTENZ Josepha Rodriguez ART DIRECTOR Mario Lombardo
die gute masche, s.48: MODEL Luca Gajdus c/o IMG New York HAARE / MAKE-UP Martena Duss DIGITAL OPERATOR Jana Gerberding ASSISTENZ Jonas Holthaus
PRODUKTION Ayla Meyer-Yilmaz ART DIRECTOR Mario Lombardo nachts im kaufhaus, s.54: MODELS Paloma v. D., Patrick M., Sophie P., Carlo S., Felix R., Eliessa A. c/o Younger Models
HAARE / MAKE-UP Miriam Jochims ASSISTENZ Katrina James, Lennard Rühle, Janik Gensheimer PRODUKTION Marcel Schwickerath ART DIRECTOR Mario Lombardo
PRODUKTION
62
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