So ScHön iST diE nEuE modE

Transcription

So ScHön iST diE nEuE modE
HERBST/Winter 2011/2012
KaDeWe – Das Magazin
Einkaufskultur zum Blättern
so schön ist die neue mode
6€
visit
W W W.GANT.COM /GERMANY
LONGC HAMP READY TO WEAR & ACCESSORIES
L O N G C H A M P. C O M 0 7 2 51 3 0 2 413 9
EDITORIAL
In diesem Herbst präsentieren wir Ihnen die
schönsten Modetrends anders als gewohnt:
großzügiger und mit mehr Information. Der
Anspruch, die Erfahrung
und Kreativität, mit der
wir jede Saison unser Sortiment auswählen, spiegeln
sich auch in unserem neuen Magazin.
näherbringen. Unsere Autoren, allesamt Modeund Stilexperten, liefern Hintergründe, beziehen
Stellung, informieren, amüsieren und provozieren. So vielfältig wie das
KaDeWe ist auch unser
Magazin geworden: Lassen Sie sich überraschen!
Unser Herz
hängt am
Vertrauten
einkaufskultur
zum
blättern
Alles hat seine Zeit. Die
richtige Balance zu halten zwischen der AufInternational renommierte
geschlossenheit für das
Modefotografen haben für
Neue und dem Festhalten
­Sie die Looks der Saison
am Bewährten ist wohl
interpretiert. Wir haben die
die größte HerausfordeModestrecken an Orten
rung, der wir uns alle
fotografiert, die für die
jeden Tag stellen müssen.
Inszenierung der Trends
Der Verstand sucht die
ganz besonders inspirieUrsula Vierkötter
Innovation, unser Herz
rend waren. Mehr Raum
Geschäftsführerin KaDeWe
hängt am liebgewonnewollen wir jetzt auch
nen Bekannten. Die Mode
der Männermode geben.
reagiert darauf, indem sie Vertrautes neu
Höchste Zeit, denn Mode ist ja längst keine
interpretiert. Nicht mehr Retrolooks, son­­dern
Frauensache mehr. Außerdem haben wir mehr
eine moderne Klassik beschäftigt die Designer.
Platz für Artikel, die Ihnen die Welt der Mode
14
Die eigene Geschichte in die Zukunft fortzuschreiben, Evolution statt Revolution, darum
geht es. Strick etwa ist ein schönes Beispiel
dafür. Wie modern diese Handwerkstechnik
sein kann, zeigen wir Ihnen in diesem Magazin und in unserem zum Thema gestalteten
Lichthof.
Das Haus Hermès ist bekannt für seinen unverwechselbaren Stil, der zugleich klassisch und
von zeitloser Modernität ist. Wir heißen die
neue, großzügige Boutique auf unserem Luxusboulevard herzlich willkommen.
Die eigene
Geschichte in
die Zukunft
fortschreiben
Das KaDeWe kann auf eine über 100-jährige
Tradition zurückblicken. Ich darf Ihnen jetzt
schon ankündigen, dass wir auch 2012 nicht
müde werden, Sie immer wieder zu überraschen.
Keine Sorge – Ihr KaDeWe bleibt Ihr KaDeWe,
aber immer in der zeitgemäßesten Form. Genau
wie unser neues Magazin!
Ihre Ursula Vierkötter
Informationen unter:
Tel. 089/55 21 53-0.
Hermes.com
Hermès,
zeitgenössisches Kunsthandwerk
seit 1837.
inhalt
22
96 Seiten Einkaufskultur
zum Blättern
Warenhauskultur
Anne Urbauer über das
Erfolgsrezept Kaufhaus
Ein Modehaus
im Portrait
Ralph Lauren
Schaufenster
Unser Wunschzettel für den Herbst
Legendäres
Accessoire
Die Kelly Bag von Hermès
Ein Modedesigner
im Portrait
Michael Kors
Stilikone Cate
Blanchett
Eine Hommage von Adriano Sack
Neue Marken
Willkommen im KaDeWe
neue
Eleganz
Edle
Reisebegleiter
Herbstzeitlos:
Moderne Klassiker
Accessoires für
elegante Weltenbummler
Belle Epoque
Die neue Wintermode
mit Nadja Auermann
Klare Schnitte,
starke Farben
Kindertraum
Outfits für den nächtlichen
Streifzug durchs Kaufhaus
Luca Gajdus zeigt Mode
mit Allure
Gute Masche
Stricklooks: Schön und
warm zugleich
Asphaltcowboys,
Musterknaben
und Gentlemen
Mode für Männer
Reisegepäck
Jubiläum MCM
Hingucker von Puma und Rimowa
Von München in die ganze Welt
Warme FüSSe
UGG forever
Abenteuerlustig
Berlin Kultur
Camper sticht in See
Die Hokusai-Ausstellung in Berlin
feiern
Gastgeber KaDeWe
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Editorial
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Contributors
Cover: Hermès
93
Impressum
Weiße, voluminöse Jacke aus Alpaka-Kaschmir-Mix mit schmalem Lammledergürtel, ca. 3.300 Euro,
leichter Rolli aus Seide in Zitronengelb, ca. 1.000 Euro, Flanellhose, ca.1.000 Euro, Chaine d’Ancre in Silber.
Hermès Boutique, Erdgeschoss.
16
Contributors
Ohne sie wäre unser Magazin nicht das, was es ist: die kreativen Mitstreiter.
Auf dieser Seite wollen wir vier von ihnen – stellvertretend für alle – vorstellen.
galt lange Zeit als das Model mit den längsten Beinen
der Welt. In einem Berliner Café entdeckt, von Karl
Lagerfeld protegiert, stieg sie schnell in die Riege der
legendären Supermodels auf, abgelichtet von Helmut
Newton oder Mario Testino. Für unsere »Belle Epoque«Kampagne und die gleichnamige Modestrecke wurde
Nadja Auermann von Fotograf Markus Jans inszeniert
und bereichert nun schon zum zweiten Mal mit ihrer
klassisch-eleganten Ausstrahlung unser Haus.
liebt das Spiel mit minimalistischen Tönen und Formen,
wie auch die Männer-Modestrecke beweist, die er für
unser Magazin fotografiert hat. Seine Sensibilität für
Licht und Geometrie begeistert stilbildende Zeitschriften
wie Le Monde, Dazed & Confused, Sleek, Vogue und
Vanity Fair. Der gebürtige Südtiroler aus dem Vinschgau
lebt und arbeitet in München.
ist gleichermaßen von klassischem Stil wie von den
Umwälzungen der digitalen Revolution fasziniert –
zwei sich keineswegs ausschließende Antipoden, wie
er findet. So trägt er zwar zum Wandern eine Krawatte
(Jil Sander, Marinella oder Thom Browne), aber liest
den New Yorker nur noch auf seinem iPad. Er ist der
Gründer der nutzergenerierten Plattform ilikemystyle.net,
Autor mehrerer Sachbücher und Stilkolumnist der Welt
am Sonntag. Für uns entdeckt er die allgültige Eleganz
der Schauspielerin Cate Blanchett.
schätzt nicht nur das Schwelgerische der französischen
Musik der 1970er (unvermeidlich als Halbfranzösin aus
dem Saarland), sondern auch die norddeutsche Klarheit
ihrer Wahlheimat Hamburg. Vielleicht rührt daher ihr
Blick für den maskulin-romantischen Look, den sie als
Stylistin unserer Männer-Modestrecke verlieh. Ausgebildet an der Pariser Modeschule Ecole de la Chambre
Syndicale de la Couture, fand sie über Stationen in den
Moderedaktionen von Marie Claire, Allegra und Feld
Hommes sowie aktuell Sleek zu vielen Aufträgen als
Stilexpertin bei internationalen Modeproduktionen.
18
TEL. +49.211.458590
Handgriffe
E in P rodukt im D etail
Die
Kelly Bag
von Hermes
Charmant, stilsicher, von zeitloser Eleganz und ewiger Schönheit. Grace Kelly war und ist
eine Legende. Ebenso wie die Tasche, die nach ihr benannt ist. Wir werfen einen Blick ins Atelier
des Täschners, wo die Kelly Bag in sorgfältiger Handarbeit hergestellt wird.
von
M arie - S ophie M ü ller
Fest auf ihren vier goldenen Füßchen stehend, den
runden Griff, der auf dem trapezförmigen Lederkörper sitzt, stets selbstbewusst aufgestellt, sieht
sie aus, als wisse sie selbst am besten, was sie
seit Jahrzehnten zum Objekt der Begierde macht.
Diese Tasche adelt ihre Besitzerin. Wer sie besitzt,
muss nicht einmal einen Fürsten heiraten.
Eine, die es dennoch tat, ist seit 1977 Namens­
patin der Tasche, die das Haus Hermès 1892 als
Petit Sac Haut à Courroies (»Kleine Tasche mit
Trageriemen«) für den Transport von Reitaccessoires auf den Markt brachte und deren Proportionen 1935 auf ein stadttaugliches Format
reduziert wurden.
Diese Tasche adelt
ihre Besitzerin
Dieser Petit Sac Haut à Courroies war Zeuge der
ersten Begegnung der blonden Hollywoodschönheit Grace Kelly mit ihrem späteren Mann, Fürst
Rainier, bei den Filmfestspielen von Cannes
1955. Er begleitete die Braut zur standesamtlichen Trauung, und wenig später, als das Life
Magazine ein Bild druckte, auf dem die junge
Fürstin eine Bauchwölbung mit einer Version der
Hermès-Tasche aus Krokodilleder zu verbergen
suchte, spätestens da war die Legende geboren.
Jede Frau, die ein bisschen Grace sein wollte,
bestellte die »Kelly« beim französischen Modehaus in der Rue du Faubourg Saint-Honoré.
Der Andrang hält bis heute an. Wer eines der
Illustration
D aavid M ö rtl
begehrten Exemplare sein Eigen nennen will,
muss neben einer hübschen Summe Geld auch
Geduld mitbringen und sich auf die Warteliste
schreiben lassen.
Korallenrot, Hèrmes-Orange oder elegantes
Schwarz; weiches Kalbsleder, Schlangenhaut
oder Jeans: Die schlichte Tasche, die sich im
Innern wie eine Ziehharmonika öffnet, wird auf
Bestellung in verschiedenen Größen individuell
gefertigt.
40 Einzelteile,
18 Stunden Handarbeit
Nachdem das gewünschte Leder ausgewählt
worden ist, gelangt es auf den Tisch des Lederhandwerkers, der die Tasche per Hand zuschneidet. Ziel ist es, aus einer einzigen makellosen Haut
alle Bestandteile für eine Tasche zu fertigen. In einem Korb werden die Zuschnitte in das Atelier der
Täschner gebracht. Bevor der Korb den Täschner
erreicht, der die Tasche in rund 18 Stunden Handarbeit fertigstellt, werden dem Korb alle nötigen
Verschlüsse, Nägel und die Füßchen hinzugefügt,
die im Hèrmes-eigenen Silberschmiedeatelier
hergestellt und mit 18 Karat vergoldet werden.
Vorsichtig dünnt der Täschner die Seitenleder mit
einem Lederschaber aus, damit sich beim Vernähen
der Rand nicht auswölbt. Ist das geschehen, breitet er die Lederzuschnitte vor sich aus, überprüft
sie auf Fehler oder Kratzer und setzt sie dann wie
ein Puzzle zusammen. Insgesamt besteht die Kelly
Bag aus 40 Einzelteilen. Der Täschner beginnt mit
dem Einnähen der kleinen Tasche in der Innenseite, verstärkt daraufhin Boden und Seiten, setzt den
Henkel aus fünf verschiedenen Lederteilen zusammen und näht Vorder-, Rück- und Seitenteile sorgfältig aneinander. Für jeden Arbeitsschritt wird das
offene Leder an den Seiten mit Wachs eingerieben,
erhitzt, mit Sandpapier angeraut und schließlich
mit Bienenwachs versiegelt. Dieser Ablauf wiederholt sich, bis die Ränder geschmeidig, glatt und
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wasserundurchlässig sind. Etwa 20 Meter Leinenfaden braucht der Täschner, um alle Einzelteile
der Kelly Bag zusammenzunähen.
20 Meter Leinenfaden,
2.600 Stiche
Wie es sich gehört: Zum Schluss kommt der
Schmuck, bestehend aus Laschen, Ösen, Bodenfüßchen und Schloss. Zur Befestigung der
Laschenteile wird mit 16 kleinen Nägeln gearbeitet – die sogenannte Perlage, da sie eingesetzt
wie kleine schimmernde Knöpfe aussehen. Kann
die fertige Tasche vor dem kritischen Blick des
Atelierleiters bestehen, wird sie ein letztes Mal
poliert und erhält das Hermès-Logo sowie einen
Stempel, der das Jahr der Fertigung und das Zeichen des Ateliers zeigt.
Diese Tasche
steht für sich
Sie ist keine, die ohne den schützenden Arm ihres
Begleiters in sich zusammensacken würde oder
sich etwa anlehnen müsste. Diese Tasche steht
für sich.
Klare Schönheit, schlichte Eleganz und die
strenge Grazie einer Ballerina – es sind nicht
nur diese Eigenschaften, die sich die Ikone unter
den Handtaschen mit ihrer Namenspatin Grace
Kelly teilt.
Atelierbilder: Jérôme Galland
www.hermes.com
Hintergrund
warenhauskultur
Kaufhäuser
und die Geographie
des Konsums
Seit über 100 Jahren ist das Warenhaus eine Agora der Wünsche und Bedürfnisse.
Und so wirkt es heute umso mehr als Gegenmittel zum weltweiten Einerlei der Shoppingstraßen
und dem verwirrenden Überangebot des Onlineshoppings.
von
Illustration
A nne U rbauer
Wer nach Mailand fliegt, um an einem Modedinner teilzunehmen, wird in der Regel beneidet. Es
gibt daran ja auch nichts zu bejammern. Außer es
fehlt die Zeit, um sich gebührend vorzubereiten,
weil Sitzungen sich in die Länge gezogen haben
und man schließlich zum Flughafen hetzt, ohne
wie geplant vorher zu Hause das fertig gepackte
Köfferchen mit dem Cocktailoutfit abzuholen.
A Fashion Emergency!
In Mailand führt in solchen Fällen der einzig
sinnvolle Weg zum Dom. Dahinter steht ein
Kaufhaus. Es heißt passend »La Rinascente«,
das bedeutet: »Die stets aufs Neue Wiedergeborene«, und als sei einem das Leben neu geschenkt, so fühlt man sich, wenn man im passenden neuen Outfit wieder daraus hervorkommt.
Das schafft man in weniger als einer Stunde – aber
nur, weil es sich um ein Haus handelt, das bis
mindestens 20 Uhr geöffnet hat und von erstklassiger Kosmetik über Wolford-Strümpfe bis
zum erschwinglichen Hammercocktailkleid in
einer Größe oberhalb von 38 alles führt, was in
dieser kritischen Situation gebraucht wird.
Was E-Commerce-Gurus und Shoppinganthropologen auch immer Düsteres gesagt haben
mögen: Kaufhäuser sind zeitgemäßer denn je.
Meinen Ruf haben sie unzählige Male gerettet,
nicht nur in Italien, auch in Hamburg und Berlin.
Über Kaufhäuser kann man nur subjektiv
schreiben und keinesfalls unemotional. Nicht
nur, weil sie für Kinder Wunderkammern
sind und es ein Traum vieler sonst nüchtern
denkender Menschen bleibt, einmal über
Nacht im Kaufhaus eingesperrt zu sein. Sondern ganz bestimmt auch, weil man der weltweit identisch aussehenden Shoppingstraßen
überdrüssig ist, in denen sich die immer gleichen Ladenketten aneinanderreihen. Nicht
zuletzt, weil Warenhauskultur in Deutschlands Städten seit über 100 Jahren ständig
neu erfunden wird.
Die meisten deutschen Häuser gehören zu Konzernen, aber sie besitzen, was vielen Ladenketten nicht gelingen will: lokale Authentizität.
Anders als etwa der Stand-alone Store eines
globalen Fashion Labels sind sie am jeweiligen
Ort so große Organismen, dass sich in ihnen der
Sound der Stadt durchsetzt. Das lieben Einheimische wie Reisende, ob sie russische Luxusshopper sind wie in Berlin oder Sommergäste
aus den Emiraten wie in München. All business
is local, auch hier.
Je globaler, mobiler, schneller und digitaler das
Leben wird, desto wichtiger wird es, sich seiner
Identität zu vergewissern. Gerade die Weitgereisten suchen den Kontakt zur regionalen Küche, und sie eignen sich den urbanen Raum neu
an. Und gerade für den bewussten Konsumenten
»ist Shopping ein Teil der Lebensart«, sagt Eike
Wenzel vom Zukunftsinstitut. »Dazu begibt er
sich an Orte, an denen er ein Wohlgefühl hat und
mit denen er sich identifiziert.«
Identifikation? Wohlgefühl? Wer in ein Kaufhaus geht, weiß, was ihn erwartet. Dabei darf er
D aavid M ö rtl
von gleichbleibenden Erfahrungen ausgehen:
Die Tasche ist nicht gefälscht, die Lieblingssocke ist im Sortiment, die versierte Verkäuferin kennt die Wünsche ihrer Kundinnen. Innovation stößt nur dann auf Akzeptanz, wenn
sie einen Zugewinn an Lebensqualität bedeutet. Das galt einst für Rolltreppen – die erste
Deutschlands wurde 1925 im Kölner Kaufhaus
Tietz eingebaut –, ebenso wie es für die heutigen Social Networks stimmt, die angeblich
den Konsum der Zukunft steuern, aber das soziale Kunstwerk »Einkaufen« nicht ersetzen.
Das lässt sich jeden Tag in den Innenstädten
beobachten.
Als Mikrokosmos ihrer Stadt ziehen Premiumkaufhäuser zunehmend internationale Luxusmarken an. Diese internationale Entwicklung
hat sich auch in Deutschland vollzogen. Luxusmarken eröffnen Shops in den attraktivsten
Kaufhäusern, denn diese sind verlässliche Orte
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des Konsums mit lokaler Kompetenz. Die Zugangsschwelle sinkt für Kunden, die mit den
labeleigenen Boutiquen nicht warm werden,
und zugleich finden Geschäftsreisende und
Touristen alles für ihr One-Stop-Shopping, inklusive einem Höchstmaß an interkultureller
Kompetenz.
Nach der Konsumzurückhaltung während der gerade überwundenen Wirtschaftskrise haben sich
die Prioritäten geändert. »Demonstrative Prasserei gilt heute als schlechtes Benehmen«, sagt
der US-Konsumforscher Paco Underhill, »wir
alle müssen mit unserem Budget auskommen.«
In dieser neuen Landschaft bieten Kaufhäuser
die perfekte Konsumgeographie. Kaufhäuser
sind zum Ort der Wahl für die geworden, die
viel Geld ausgeben, wie für die, die es zusammenhalten wollen. Sie sind wie Theaterbühnen,
auf denen seit über 100 Jahren das Erfolgsstück
»Gegenwart« gespielt wird.
Blickfang
S chaufenster
Wunschzettel
für den Herbst
Warum den Sommerkleidern hinterhertrauern? Es gibt mehr als genug schöne Gründe, sich
auf den Herbst zu freuen. Hier ein paar warme Empfehlungen für die nächste Shoppingtour:
03 01 04 02 05 09 Spaziergang im Regen: großer Schirm, 179 Euro. DOPPLER, Erdgeschoss
Zum Kuscheln: Maus aus reinem Kaschmir, 299 Euro. IL BORGO, 2. Etage
Schimmernd: Veloursblazer, 369 Euro. VAN LAACK, 2. Etage
Zottelig: warme Boots, 200 Euro. CASADEI, 2. Etage
Lieblingskleider: die neue Herbst / Winterkollektion des
Mailänder Labels. PIAZZA SEMPIONE, 2. Etage
Schick verpackt und exklusiv im KaDeWe: Schleife mit Schottenkaro, 50 Euro. EDSOR KRONEN, 1. Etage
Schön getarnt: Parka,
469 Euro. IQ, 2. Etage
Perfekte Basis: Schnürschuh aus braunem Wildleder, 349 Euro. BOSS SELECTION, 1. Etage
Geräumiger Begleiter: Tasche Balzane Nubuck, 905 Euro.
LONGCHAMP, Erdgeschoss
City-Cowgirl: hohe Stiefel aus Wild- und Glattleder, 395 Euro. PEDRO GARCIA, 2. Etage
08 06 10 22
07 portfolio
ralp H lauren
Der
amerikanische
traum
Wenn es jemanden gibt, der Americana in der weltweiten Modesprache etabliert hat,
dann Ralph Lauren. Ohne ihn wären Jeansjacken oder Cowboystiefel kaum im Repertoire der
Fashionistas gelandet. Und Collegetweed und Ruderclubsweater kaum aus dem Schatten
der Ivy-League-Universitäten und Cape-Cod-Sommerhäuser herausgetreten. Keiner hat den
lässig-unabhängigen Sportswearlook, der die amerikanische Mode seit den 1940ern dominiert,
so kultiviert wie Lauren, niemand den Westernstil derart hoffähig gemacht. Tradition und
Zeitgeist haben sich bei ihm immer zu nonchalanter Eleganz und unbekümmertem Individualismus
verwoben. Eine Lebensleistung, die ihm auch die Ehrung durch das American Folk Art
Museum einbrachte. Und ein Modeimperium mit 13 individuellen Marken.
Text
till schr ö der
Das Herz der Welt des Ralph Lauren, Polo, es
schlägt immer noch für den klassischen American Lifestyle. Diesen Herbst schöpft die Kollektion ihre Inspiration aus dem Vintagelook
des amerikanischen Nordostens: College-PrepSweaters, ländlicher Tweed, erdige Töne, die die
Wärme des herbstlichen Indian Summer heraufbeschwören. Rustikale Jagdstiefel, karierte Stoffe, bestickte Westen und Wildlederjacken feiern
die freie Natur, bequeme Zopfmusterstrickjacken
und kräftige Pullover das herbe Flair des maritimen Lebensgefühls der Ostküste.
Entspannter Luxus – das sind Anzüge, die wie maßgeschneidert sitzen.
Schmal, akzentuiert und trotzdem lässig – das ist Ralph Lauren Black
Label. Die elegante und hochwertige Kollektion verbindet in diesem
Herbst Schokoladenbraun mit sattem Schwarz und setzt beim klassischen Smoking und Two-Button-Jacket auf scharf geschnittene Linien
und schmale Revers.
Mit dem Label RLX sorgt Ralph Lauren dafür, dass das
Konzept Sportswear ständig überdacht und weiterent­
wickelt wird. RLX steht für Sportbekleidung, die in Sachen Textilien und Verarbeitung technisch auf dem allerneuesten Stand ist und modisch Zeichen setzt – outdoor
wie indoor.
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Die Urikone der amerikanischen Mode, die Denimjeans, hat nichts von ihrer Faszination und Jugendlichkeit eingebüßt. Sie verströmt gleichermaßen Naturnähe
wie Urbanität. Mit Denim & Supply feiert Ralph Lauren
die Vielseitigkeit dieses Stoffes und überführt sie in
eine zeitgemäße Form. Karierte Flanellhemden zitieren 1990er-Slackerkultur genauso wie die gemusterten
Jeansjacken das bodenständige Leben des amerikanischen Westens. Individualismus und Freiheit bildeten
schon immer die Lauren-Matrix.
Laurens Vision einer geschmackvollen wie legeren
Mode für junge Frauen fand seine Entsprechung im
Blue Label. Sie schöpft aus dem bekannten Lauren-Kosmos – Ivy League, Boheme, Reitsport, Landhausstil –,
und doch gelingt mit Blue Label eine bemerkenswerte
Synthese: Elegant, aber alltagstauglich, extravagant,
aber unaufdringlich. Mit einem Schwerpunkt auf Naturmaterialien wie Wildleder, Pelz und Alpakawolle
schwelgt die Linie diesen Herbst in floralen Designs
und aufwendigem Strick.
Die Lauren-Kollektion ist gleichermaßen dem Countrystil à la Katharine
Hepburn verbunden wie dem luxuriösen Flair internationaler Damenmode.
Extravagant geraffte Blusen kontrastieren mit schlichten, monogrammierten Strickjacken. Züchtige Reitstiefel aus Wildleder kombinieren
sich mit It-Bags, als wäre man direkt von Mailand aus in New Hampshire
aus dem Jet gestiegen. Sportliche Eleganz in Reinform.
Khakis, gesteppte Westen, Rugbyshirts, Kaschmirsweater und FairIsle-Strick: Ralph Laurens neue Kinderkollektion ist farbenfroh und
nimmt den Schwung des Sommers mit in den Schulanfang. Klassisch
karierte Kleider und Tweedblazer gehören genauso dazu wie zerrissene
Jeans und spitzenbesetzte Leggings. Schließlich pflegt das Kind von
heute nicht nur sein Pferd im Reitstall, sondern skatet auch iPod hörend
durch die Straßen. Da muss man stilistisch flexibel bleiben.
25
Portrait
E ine F rau M it S til
Vom
Planeten
Eleganz
Der makellose Stil der
Schauspielerin Cate Blanchett
von
A driano S ac K
Illustration
D aavid M ö rtl
beginnt. Die Wohnzimmerwand, an die ich
Kaum etwas weckt tieferes Misstrauen in mir
den ersten Teil immer mal wieder mit einem
als Menschen, in deren Leben alles zu stimmen
Beamer projiziere, ist noch dunkel, als sie zu
scheint. Etwa so: eine heile Ehe, drei Söhne, bei deflüstern beginnt, wie sich die Welt ändert und
nen sogar die Vornamen gelungen sind (Dashiell,
wie sie dies in der Luft riechen könne. Es wird
Roman, Ignatius), eine makellose Karriere – ach,
nicht besser, wenn
und: Wangenknochen,
man sie in ihrer
für die man ein KöRolle als Galadriel
nigreich opfern würModisch
das erste Mal sieht:
de. Bei einer Frau,
wagemutig,
Blanchett trägt einen
die derartig privileSatz spitzer Kunstgiert durchs Leben
aber nicht
ohren und Gewänschreitet, schalte ich
hysterisch
der wie bei einem
meinen Suchscheinluxuriösen Mittelalwerfer ein, um ihre
terspektakel. Und in
dunkle Seite zu entder einen Szene, in der ihre verborgene Macht
decken. Oder wenigstens einen Fettfleck. Denn
als Elbenkönigin zum Vorschein kommen soll,
Makellosigkeit ist nicht nur langweilig. Sondern
klingt sie wie die nicht sehr bedrohlich wirfast immer auch eine Lüge.
kende Performancekünstlerin Laurie Anderson
Eine Ausnahme, vielleicht die einzige, mache ich
und sieht aus wie ein Schlossgespenst. Mir ist
bei Cate Blanchett. Und zwar nur aus den falschen
sie durch diesen Auftritt ans Herz gewachsen –
Gründen. Wie das bei Vergötterung nun mal so
nicht etwa, weil ich glaube, dass eine überreich
üblich ist. Ihre Bilanz ist beeindruckend: Sie hat
mit Schönheit, Talent und Glück beschenkte
es als eine der ganz wenigen Schauspielerinnen
Person sich gelegentlich eine Peinlichkeit ergeschafft, in einem Jahr für zwei Oscars nominiert
lauben sollte. Sondern weil Blanchett auch in
zu sein. Sie hat nicht nur in Hollywoodproduktiodieser Rolle verstanden hat, was ihre Rolle ist:
nen mitgespielt, sondern führt mit ihrem Mann ein
mitzuspielen.
Theater in ihrer Heimatstadt Sydney. Sie hat soDas Gleiche gilt für ihr Verhältnis zur Mode.
wohl Katharine Hepburn als auch Bob Dylan sehr
Die Frage, ob sie bei ihren stilistischen Entüberzeugend gespielt. Man kann sie guten Gewisscheidungen ihrem persönlichen Geschmack
sens für ihre Arbeit schätzen, ja: bewundern.
oder den Vertragsverpflichtungen mit LuxusDoch für mich ist Cate Blanchett die Stimme,
konzernen folgt, ist dabei selbstverständlich
mit der die Filmtrilogie »Der Herr der Ringe«
26
zweitrangig. Am Ende zählt, was auf dem roten
Teppich zu sehen ist, um Altkanzler Kohl zu paraphrasieren. Und bei Blanchett ist das in aller
Regel höchst erfreulich: Sie ist eine Frau, die
weiß, was ihr steht. Die modisch wagemutig,
aber nicht hysterisch ist. »Ich bin wie eine Elster. Ich mag glitzernde Dinge«, sagt sie, wenn
sie dabei Schmuck für einen höheren sechsstelligen Betrag spazieren führt. Das erfreut den
Leihgeber und lässt sie trotzdem nicht klingen,
als sei sie gekauft.
Im Juli war in der Berliner St.-Elisabeth-Kirche
die Ausstellung »Basic Instincts« zu sehen, in
der die Arbeiten von niederländischen Künstlern, Designern und Fotografen gezeigt wurden. Relativ unauffällig, fast provozierend
klein, hing dort ein Portrait, das Matthias Vriens von Blanchett gemacht hat. Ihr Gesicht ist
puppenhaft weiß und hinter einem grobmaschigen Schleier verborgen. Eine Strähne ihres blonden Haares legt sich in einem kühnen
Schwung vor ihr Gesicht. In ihren besten Momenten wirkt Cate Blanchett wie eine Außerirdische. Allerdings nicht von einem intergalaktischen Schrottplatz wie Lady Gaga – sondern
vom Planeten Eleganz.
In ihrem Film »Elizabeth« zeigte Cate Blanchett,
dass unter einer starren Maske ein heißes Herz
schlagen kann. Vielleicht ist es purer Zufall,
vielleicht aber auch ein Zeichen, dass selbst
eine Perfektionistin abergläubisch sein kann:
Ihre Stylistin heißt ebenfalls Elizabeth.
Labelportrait
M ichael K ors
Der
Uptown Boy
Wenn man einen Preis für sein Lebenswerk bekommt, kann einem
das schon die Sprache verschlagen. Michael Kors bekam gleich zwei.
Seine erste Reaktion war ein Fluch.
von
N i K olas F eireiss
30 Jahre – das ist, gerade in der Mode, eine
Lebenszeit. Aber wer Michael Kors, 51, erlebt,
käme nicht auf die Idee, dass er sein Lebenswerk schon vollendet habe. Genauso sieht das
der Designer auch selber. »Holy Shit!« – vornehm übersetzt: »Heiliger Mist!« – war deshalb Kors’ erste Reaktion, als er 2010 von seinen zwei Lifetime Awards erfuhr. »Und was
kommt nach den nächsten 30 Jahren? Ich weiß
nicht, wie sie es dann nennen wollen«, sagt er,
»vielleicht Auszeichnung für das zweite Lebenswerk?«
Michael Kors steht wie kaum ein anderer für
einen entspannten amerikanischen Uptown
Style, für eine frische Klassik mit einem Touch
Glamour, der aber nie over the top ist. Er sei
ein Designer, zu dem die Frauen auch kommen,
wenn sie sich schwach fühlen, erzählt Kors
einmal in einem Interview mit der Zeitschrift
Vogue. Gwyneth Paltrow begründet das so:
»Du kannst deinen Körper in seinen Kleidern
bewegen, atmen – das ist wirklich etwas, was
ich sehr hoch schätze.« Sie war es übrigens
auch, die Michael Kors zum Council of Fashion Designers of America begleitete, von dem
er seinen ersten Lifetime Award, den ModeOscar, erhielt. Den zweiten bekam er von der
Fragrance Foundation.
Heidi Klum
machte ihn zum Popstar
Typisch für Kors’ Kollektionen sind seine schmalen Cocktailkleider, die weit geschnittenen Hosen und sein flauschiger Kaschmir. Sein Look ist
luxuriös, aber niemals aufdringlich. Sportswear
und roter Teppich sind für ihn kein Widerspruch.
Sein Stilgefühl, diese gelungene Mischung aus
Eleganz und Lässigkeit, hat Michael Kors zwei
Frauen zu verdanken: seiner Mutter, einem Model, das nur Jeans trug; und seiner Großmutter,
einer eleganten Aristokratin, die den großen
Auftritt genoss. Heute sind es unzählige prominente Frauen von Michelle Obama über Jennifer
Lopez, Cate Blanchett oder Bette Midler bis zu
Catherine Zeta-Jones, die die selbstverständliche Angezogenheit seiner Kleider schätzen.
Auch eine Deutsche, Heidi Klum nämlich, hatte
großen Anteil an seinem Erfolg. Als Jurymitglied ihrer Show »Project Runway« wurde Kors
in den USA quasi zum Popstar.
Mit Klassikern jede Saison neu
zu überraschen, Das ist sein Ziel.
Kors’ Lieblingsfarben sind Camel, dazu ein knackiges Weiß und tiefes Schwarz. Unverzichtbares Accessoire für Sonnentage: Pilotenbrillen.
In Michael Kors’ Welt scheint immer die Sonne.
28
Inspirieren lässt er sich von der italienischen
Amalfiküste, von Palm Beach, Kalifornien, den
griechischen Inseln, Hawaii, St. Barth, aber
auch von den schicken Skiresorts – natürlich bei
Sonnenschein. Es ist die Welt des Jetsets und der
Vielflieger, die ihn fasziniert und deren Eleganz
seine Mode prägt. Zugleich ist ihm bewusst,
dass auch ein Designer, der eine langfristigere
Vision hat und seinen Stil nicht jede Saison verändert, am Puls der Zeit bleiben muss. »Designer«, sagt Kors, »müssen aufmerksam sein für
das, was um sie herum geschieht. Kunst, Politik, Theater spielen eine Rolle, vielleicht aber
auch einfach, wie das Mädchen auf der Straße
sein Shirt trägt.« Was er definitiv nicht mehr für
zeitgemäß hält, sind die verrückten klobigen
High Heels und der insgesamt überreizte Style,
der die erste Dekade des neuen Jahrtausends geprägt hat. »Wir hatten ein Jahrzehnt mit zu viel
Exzess. Es ist Zeit für eine leichte Eleganz«,
meint Kors. Man kann eine Weile in Saus und
Braus leben und jeden Tag ein Sechs-GängeMenü essen. Dann sehnt man sich aber wieder
nach Tomaten mit Mozzarella oder einem guten
Steak. Klassikern eben, die gerne raffiniert zubereitet sein dürfen. Also genau nach dem, was
Michael Kors so gut kann.
www.michaelkors.com
markenwelt
W illkommen
NEU
IM KADEWE
Ein Kaufhausbesuch muss immer wieder aufs Neue überraschen und überzeugen.
Damit uns das gelingt, prüfen, erneuern und erweitern wir stetig unser Angebot. Über diese
sieben Neuankömmlinge freuen wir uns ganz besonders. Willkommen im KaDeWe!
Es begann als Sattlerei, die sich
auf hochwertige Reitaccessoires
spezialisiert hatte, und entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Modehäuser der Welt. Die
Kelly Bag und das Seidenkarree
sind wahre Ikonen unter den Accessoires. Nun bezieht Hèrmes
eine große Boutique auf dem
Luxusboulevard im Erdgeschoss
des KaDeWe. Zur Eröffnung ist
bis zum 5. Oktober die Ausstellung »Seidenblicke« zu sehen, in
welcher der Künstler Hilton McConnico auf Seidenkarrees die
Traumwelt eines kleinen Jungen
erzählt.
Als die Unternehmer Christopher
LaPolice und Rea Laccone 2001
das Modelabel Vince in Kalifornien gründeten, hatten sie eine
Vision: Sie wollten Casual vom
Allerfeinsten. Designerin Cynthia Vincent entwickelte Basics,
in denen man – ganz californialike – unangestrengt gut aussieht.
Geradlinig, hochwertig verarbeitet, aus den besten Materialien
wie feine Wolle, Kaschmir oder
Leinen und vor allem: superbequem. Vince ist in den USA heißbegehrt – Mischa Barton oder
Lindsay Lohan sind Fans. Und
wir ab jetzt auch!
www.hermes.com
www.vince.com
Brunello Cucinelli liebt wertvolle
Naturfasern. Der Kaschmir, den er
für seine Mode verwendet, muss
von allerfeinster Qualität sein.
Diese begutachtet er, indem er mit
der Wolle über seine empfindlichen Augenlider streicht. Cucinellis hochwertige Luxusmode ist
begehrt; sein Unternehmen führt
der Italiener mit humanistischem
Geist: Moral, Respekt und Hingabe sind die Grundprinzipien seiner Unternehmensphilosophie. Den
ersten Verdienst nutzte Brunello
Cucinelli, um das mittelalterliche
Kastell des Dorfes Solomeo nicht
weit von Perugia zu renovieren, in
dem das Unternehmen seitdem seinen Stammsitz hat.
Jeremy Hackett und Ashley LloydJennings lernten sich kennen, als
sie den Portobello Road Market
nach Secondhandschätzen durchstöberten. Bald wurde aus dem
gemeinsamen Faible ein kleines
Unternehmen. Fasziniert von der
britischen Schneidertradition verkauften die beiden stilvolle Vintagekleidung. Die Nachfrage war
enorm, und so beschlossen Hackett und Lloyd-Jennings, die
englische Traditionskleidung nachzuschneidern. Ihre Mode erlangte
Kultstatus – von überall her pilgerten die Fans nach London, um
sich die Hackett-Entwürfe zu sichern. Ab jetzt gibt es sie auch im
KaDeWe.
www.brunellocucinelli.it
www.hackett.com
Mit einer Nähmaschine legte Alice
Kriemler-Schoch, die Großmutter
von Albert und Peter Kriemler, 1922
den Grundstein für Akris und produzierte anfangs ausschließlich Schürzen. Noch immer ist das Schweizer
Unternehmen in Familienhand: Albert Kriemler entwirft alle Kollektionen im Stammhaus in St. Gallen,
fernab von der Hektik der Modemetropolen. Höchste Stoffqualität,
schnörkellose Silhouetten und kunstfertige Details sind die Merkmale
von Akris. Neben der Hauptlinie gibt
es seit 1996 Akris punto als Designer Sportswear Collection.
Kokonsilhouetten, Langhalsrollkragen und Neoprenhaut: Das
avantgardistische Sportswear-Projekt Y-3, eine Zusammenarbeit der
japanischen Designikone Yohji
Yamamoto und dem adidas-Konzern aus Herzogenaurach, ist ganz
auf die Wildnis eingestellt – und
auf die Frage, wie man in ihr überlebt. Das Leben on the road inspirierte zu viel Outdoor-Tauglichkeit
wie wasserdichten Nähten und
Reißverschlüssen, federleichten Materialien und ergonomisch abgesteppten Flächen. Darüber hinaus
präsentiert Y-3 Weltneuheiten wie
zum Beispiel Diaplex, eine Mischung aus Wolle und Goretex.
www.akris.ch
Wie jede gute Erfolgsgeschichte beginnt die von Alice + Olivia mit einer
genialen Idee. Als die New Yorkerin Stacey Bendet die Suche nach der perfekten Hose schon fast aufgegeben hatte, beschloss sie kurzerhand, selbst
eine zu entwickeln. Oben enganliegend und vom Knie abwärts gerade – ein
bisschen so wie die Hosen, in denen Mick Jagger oder David Bowie in den
70ern so toll aussahen. Die Stacey Pant wurde zum Renner, und Alice +
Olivia war geboren. Stacey Bendet entwirft Mode für unabhängige, junge
Frauen, die sich gern elegant und besonders anziehen, aber nicht streng
wirken möchten. Man denke an Gwyneth Paltrow oder Sienna Miller – die
übrigens treue Fans von Stacey Bendets Mode sind. Wer die neue Kollektion von Alice + Olivia kaufen möchte, kann sie bei Harvey Nichols,
Harrods und Saks finden – und ab jetzt auch im KaDeWe!
www.aliceandolivia.com
29
www.y-3.com
FOTOS
Markus Jans
Styling
N IK I PA U LS
Der Königsstuhl auf Rügen ist bis heute ein Sehnsuchtsort, an dem Vergangenheit und Gegenwart
zu einem ewig Gültigen verschmelzen. Mit Caspar
David Friedrich wurde er zum Sinnbild der deutschen Romantik, ihm huldigte Karl Lagerfeld, als
er hier vor drei Jahren die malerische Modestrecke »Insel der Sehnsucht« inszenierte. Mit Nadja
Auermann schreiben wir die Geschichte dieses
magischen Ortes weiter. Die blass-blonde Muse ist
der Inbgriff einer klassischen Schönheit. Sie zeigt
die aktuelle Wintermode, die sich auf bleibende
Werte besinnt: sanfte, warme Farben, puristische,
klare Schnitte und hochwertige, schmeichelnde
Materialien wie Kamelhaar, Kaschmir, Lammfell
oder Schurwolle.
Ralph Lauren
Knöchellanger schmal geschnittener Wollmantel im Schottenlook
mit großem abnehmbaren Fellkragen, 1.750 Euro.
Ralph Lauren, 2. Etage
Tasche von Salvatore Ferragamo,
Stiefel von Hermès
STRENESSE
Weicher, knielanger Lammfellmantel, 2.199 Euro.
Strenesse, 2. Etage
Ringe von Tiffany,
Strumpfhose von Fogal
32
Escada
Knielanger Mantel aus Kamelhaar,
1.395 Euro, anthrazitfarbene Hose
aus Schurwolle, 295 Euro.
Escada, 2. Etage
Jil Sander
Beiger Grobstrickpullover mit Fledermausärmeln,
1.550 Euro, dunkelgrauer Pencilrock aus
Schurwolle, 460 Euro.
Jil Sander, 2. Etage
Ringe von Tiffany, Strumpfhose von Fogal
BRUNELLO CUCINELLi
Sandfarbener, schmal geschnittener Kurzmantel
aus weichem Leder mit grauem Fellinnenfutter, 5.690 Euro,
graue Wollhose, 390 Euro.
Brunello Cucinelli, 2. Etage
Goldarmreif von Tiffany
35
Burberry
Lange schwarze Jacke aus weichem Strick, 650 Euro,
breiter schlichter Ledergürtel, 235 Euro, Lederleggings, 250 Euro,
Schultertasche Nova Check, 695 Euro.
Burberry, 2. Etage
Tasche und Gürtel im Burberry Shop, Erdgeschoss
36
IRIS VON ARNIM
Strickmantel aus schwerem, kuschlig weichem
Mix aus Merino und Raccoon in Grauschwarz
mit Knebelknöpfen, 1.795 Euro.
Iris von Arnim, 2. Etage
Armreifen von Tiffany, Stiefel von Hermès,
Strumpfhose von Fogal
FOTOS
peter langer
redaktion
marie-sophie mü ller
Stilbewusste Reisende lassen alles Unwichtige zurück und haben das Essentielle stets griffbereit: Geldbörse, Pass, Smartphone, aber auch den guten alten
Füllfederhalter für die handgeschriebene Reisepost. So ausgerüstet kommt der
elegante Weltenbummler ohne Ballast um den Globus und hat auf der Rückreise
genügend Platz für Souvenirs.
Tod’s
Eilbrief aus dem Großstadtdschungel. Asphaltgraue Loafer aus weichem
Kalbsleder mit violetten Lederschnürriemen. Kleine, aber geräumige Handtasche
aus silbrig-kupfern changierendem Pythonleder.
Für 315 und 2.450 Euro.
Tod’s SHOP, Erdgeschoss
38
Louis Vuitton
Bon Voyage aus dem Glacier Express. Die Menilmontant PM Schultertasche aus Monogram
Canvas bietet Platz genug für ein Minipicknick. Das Seidenkarree mit Weltkartenmotiv
und die cognacbraune Sonnenbrille schützen elegant vor der Höhensonne.
Für 885, 165 und 395 Euro.
Louis Vuitton STore, Erdgeschoss
39
Miu Miu
Luftpost aus dem Flieger. Für einen Drink in der Airline-Lounge
sind Sie mit der nudefarbenen Lackleder-Pochette und Mary Janes in
Nougatbraun bestens ausgestattet.
Für 650 und 475 Euro.
Miu Miu STORE, Erdgeschoss
40
Prada
Flaschenpost vom Kreuzfahrtschiff. Klassische schwarze Tasche aus Saffianleder mit
Goldbeschlägen. Auf den 12 cm hohen Plateauabsätzen aus schwarzem Ziegenvelours kann
man schon das nächste Reiseziel erkennen. Ballerinas für den Landgang.
Für 1.050, 970 und 550 Euro.
Prada STore, Erdgeschoss
41
Loewe
Nachrichten vom Weltenbummler. Die klassische Silhouette der kalbsledernen
Amazona Bag macht sich bei einem Stadtspaziergang ebenso gut wie auf
den Samtsitzen der Hotellobby.
Für 1.900 Euro.
Loewe SHOP, Erdgeschoss
42
Bally
Liebesbrief vom Ende der Welt. Die Stiefeletten aus glänzendem
Leder in Caramel mit gummiertem 12-cm-Absatz und leichtem Plateau
eignen sich auch für die lange Distanz.
Für 595 Euro.
BALLY, 2. Etage
43
Salvatore Ferragamo
Lebenszeichen aus dem Paradies. Geräumige Begleiterin aus weichem
Kalbsleder in Lampone-Rot mit seitlichen Goldschnallen. Exklusiv fürs KaDeWe
entworfen und auf neun Exemplare limitiert. Ab 8. September erhältlich.
Für 1.210 Euro.
Salvatore Ferragamo Shop, Erdgeschoss
44
Gucci
Depesche in die Heimat. Die New Jackie diamante in einer
Kombination aus Diamant-Canvas in Beige und Leder in Metallicgrün
ist für stilbewusste Reisende der ideale Begleiter.
Für 1.590 Euro.
Gucci Store, Erdgeschoss
45
Sie ist eingeläutet, die Renaissance der Eleganz. Bis vor Kurzem stellten modische
Looks vor allem sportive Lässigkeit zur Schau. In diesem Herbst entdecken die
Designer den Charme des Angezogenen wieder. Man könnte sagen, das Stilbewusstsein kehrt zurück. Die klassische Schönheit von Hartje Andresen verkörpert
diesen Trend perfekt: selbstbewusst feminin und unaufgeregt schick – im wahrsten
Sinne des Wortes »gut angezogen«.
WINDSOR
Lammfellmantel mit großer Kapuze, 2.299 Euro.
Windsor, 2. Etage
46
Cinzia Rocca
Schwarzer, knielanger Mantel aus reiner,
feiner Schurwolle mit elegant geraffter
Kragenlösung, 599 Euro.
Cinzia Rocca, 2. Etage
neue
FOTOS
Markus Jans
Styling
474747
NIKI PAULS
Hugo
Schwarzes Seidenkleid mit abstraktem roten Dessin, 399 Euro,
schmaler roter Mantel mit dekorativer Schließe, 399 Euro.
Hugo, 2. Etage
48
Akris Punto
Cleaner Mantel, rot und zweireihig, 885 Euro,
roter Pullover, 250 Euro, Siebenachtelhose, 250 Euro.
Akris Punto, 2. Etage
Van Laack
Bluse mit Jubiläumsprint, 230 Euro,
schmale Jeans, 199 Euro.
Van Laack, 2. Etage
JOOP!
Neue, voluminöse Jackenform in
Pfeffer-Salz-Optik, 549 Euro, schwarze
Röhrenhose mit kniehohen Stulpen aus
Nappastretchleder, 499 Euro, Rolli,
119 Euro, Tasche, 399 Euro.
JOOP!, 2. Etage
TAsche im Erdgeschoss
51
Marc Cain
Shorts mit Nadelstreifen, 199 Euro, gestreifte
Strickjacke, 279 Euro, Halskette, 70 Euro.
Marc Cain, 2. Etage
Eterna
Weiße Bluse aus Dynamic Cotton
mit hohen Manschetten und Rüschen, 110 Euro.
Eterna, 2. Etage
53
Luisa Cerano
Sportive, gerade geschnittene
Lamm­nappajacke, 899 Euro,
kurzes Kleid mit abstraktem grauen
Farbverlauf in Filzoptik, 299 Euro.
Luisa Cerano, 2. Etage
54
René Lezard
Neue Cabanform in Camel, 600 Euro, leichter
Pulli, 180 Euro, braune Wildlederhose mit
Bundfalten, 700 Euro.
René Lezard, 2. Etage
Allure
FOTOS
Markus Jans
Styling
tabassom charaf
Es gibt eine neue Lust an modischer Selbstinszenierung und einer Prise Extravaganz. Dieser neue Wagemut zeigt sich in ausdrucksstarken Farben und couturigen
Details, insgesamt im Bekenntnis zu einer Weiblichkeit, die ganz bei sich ist und
nichts beweisen möchte. Manchmal ist sie zart und zurückgenommen, dann wieder
divenhaft glamourös. Genau wie unser Model Luca Gajdus, Vogue-Covergirl und
Star vieler internationaler Modekampagnen.
Rote Bluse mit geknöpftem Stehkragen von Tara Jarmon, 269 Euro,
Mütze, 60 Euro, und Muff, 90 Euro, beides von Gebeana,
Kette von Hermès.
Tara Jarmon / Gebeana, 2. Etage
Hermès Boutique, Erdgeschoss
56
Kleid, Top oder Rock in
Ivy/Mocca, 145 Euro, Strumpf­hose in
Mocca, 27 Euro, beides von Wolford.
Wolford, 3. Etage
Neues Hemdblusenkleid von Diane von Fürstenberg, 399 Euro,
Mütze von Gebeana, 60 Euro, Strumpfhose von Fogal.
Diane von Fürstenberg / Gebeana, 2. Etage
Fogal, 3. Etage
Graue Röhrenjeans, 179 Euro,
T-Shirt, 70 Euro, Jerseyblazer, 269 Euro.
Armani Jeans, 2. Etage
Jeansbluse, 100 Euro, Lederrock, 250 Euro.
Guess, 2. Etage
Elegantes schwarzes Kleid, 1.239 Euro.
Roberto Cavalli, 2. Etage
Dramatischer Auftritt: Bandage Dress von Hervé Léger,
1.390 Euro, Jacke von Hermès, ca. 3.800 Euro,
Handschuhe von Roeckl.
Herve Leger, 2. Etage
Hermès Boutique / Roeckl, Erdgeschoss
Weiße Bluse mit kleinen Rüschen, 80 Euro,
Cardigan mit Puffärmelchen, 90 Euro, Jeans, 100 Euro.
Fornarina, 2. Etage
Lammfellweste von Patrizia Pepe, 849 Euro,
leichtes Longshirt von Hermès, ca. 1.050 Euro.
Patrizia Pepe, 2. Etage
Hermès Boutique, erdgeschoss
Kleid von DKNY, 299 Euro, Armreif von Hermès,
Handschuhe von Roeckl, Strumpfhose von Fogal.
DKNY, 2. Etage
Hermès Boutique / Roeckl, Erdgeschoss
Fogal, 3. Etage
62
Twinset mit Metallbesatz: Pulli, 279 Euro, Strickjacke,
409 Euro, beides von Milly, Hose mit Schlag von
Diane von Fürstenberg, 359 Euro.
Milly / Diane von Fürstenberg, 2. Etage
Bluse mit Schottenkaro und großer Rüsche,
Seidensticker, 80 Euro, schwarze Röhrenjeans,
Armani Jeans, 159 Euro, Gürtel, Vanzetti,
109 Euro, Mütze, Gebeana, 60 Euro.
Seidensticker / Vanzetti / Armani Jeans / Gebeana, 2. Etage
Schwarzes Kleid mit eleganter Raffung,
Michael Kors, 295 Euro, Armreif, Hermès,
Handschuh von Roeckl.
Michael Kors, 2. Etage
Hermès Boutique / Roeckl, Erdgeschoss
Graues Etuikleid mit Volantkragen, 169 Euro.
Max & Co., 2. Etage
63
asphalt
cowboys
gentle
men
Hugo
Colour Flash: kirschrote Steppjacke,
350 Euro, Hemd mit Smokingstreifen,
100 Euro, Jeans mit roter Naht, 120 Euro.
hugo, 1. Etage
64
FOTOS
M arkus Pritzi
Styling
isabelle thiry
Männer lieben Mode. In Mailand und
Paris konnte man das auch abseits der
Schauen erkennen: Der moderne Mann
macht die Straße zum Catwalk, trägt
farbige Strümpfe, schicke Taschen,
smarte Sakkos und mutige Farben. Das
gilt nicht nur für Metropolen der Männermode. Auch fernab der Modezentren
ist ein neues männliches Stilbewusstsein
zu spüren. Die Männer haben den Spaß
an Mode entdeckt, experimentieren mit
neuem Interesse am schicken Outfit und
lassen es sich etwas kosten. Die eine
Linie gibt es nicht: Vom Musterknaben
über das Raubein bis zum Gentleman
sind die männlichen Erscheinungsbilder so vielfältig wie noch nie. Bei aller
Modelust ist der Anspruch an Qualität
und Handwerklichkeit ­groß – vielleicht
typisch Mann.
armani jeans
Weekend-Style: violetter Parka, 320 Euro,
Pullover mit Knopfleiste, 200 Euro, kariertes
Hemd, 170 Euro, Jeans, 200 Euro.
armani jeans, 1. Etage
65
René Lezard
Genauso adrett wie schick: Sakko,
400 Euro, schmal geschnittene graue
Wollhose, 170 Euro.
René Lezard, 1. Etage
66
JOOP!
Gentleman: schmal geschnittener
Anzug, 450 Euro, Hemd, 80 Euro.
JOOP!, 1. Etage
67
REGENT
Lässige Eleganz: Kaschmirmantel
mit Lammfellfutter, 3.399 Euro, Sakko,
1.699 Euro, Flanellhose, 259 Euro.
REGENT, 1. Etage
68
Eton
Nach dem College: smartes
Businesshemd mit softem, violett-grauem
Karo, 150 Euro, Krawatte, 80 Euro.
Eton, 1. Etage
HACKETT London
Feingemacht: kurzer Mantel, 925 Euro, Strickjacke,
299 Euro, Hemd, 155 Euro, Schal, 185 Euro.
HACKETT London, 1. Etage
Van Laack
Musterknabe: Hemd, 190 Euro, Strickjacke,
299 Euro, Jeans, 149 Euro, Tuch, 70 Euro.
Van Laack, 1. Etage
69
Y-3
It-Boy: schwarze Jacke, 330 Euro,
bunter Nylon­blouson, 480 Euro,
Hose, 230 Euro.
Y-3, 1. Etage
70
HERMèS
Cool Blue: Rollkragenpullover
aus reinem K
­ aschmir m
­ it großem
Zopfmuster, ca. 3.100 Euro.
Hermès Boutique, erdgeschoss
JUST CAVALLI
City-Indianer: Jacke, Leder- und
Fellmix, 2.000 Euro, grob gestrickter
Pullover mit Indianermotiv, 330 Euro.
just cavalli, 1. Etage
71
Gant
Preppy East Coast Style: kariertes Flanellhemd,
120 Euro, Pullover mit kleinem Zopfmuster und
Reißverschlussausschnitt aus Merinowolle, 270 Euro,
Weste, 300 Euro, Breitcordhose, 180 Euro.
Gant, 1. Etage
72
Burberry
Casual Chic: Parka in Beige, 995 Euro,
schwarze Röhrenjeans, 175 Euro.
Burberry, 1. Etage
73
Polo RALPH LAUREN
James Dean 2011: Lederjacke, 1.290 Euro, rot
kariertes Hemd, 119 Euro, Chinos, 149 Euro,
Krawatte, 99 Euro.
polo Ralph Lauren, 1. Etage
74
Tommy Hilfiger
Naturbursche: Flanellhemd, 80 Euro,
Strickjacke mit großem Norwegermuster, 229 Euro,
beigefarbene Feincordhose, 100 Euro.
Tommy Hilfiger, 1. Etage
75
Eterna
Evergreen: Karohemd aus
Dynamic Cotton, 90 Euro.
Eterna, 1. Etage
Strellson Sportswear
Abenteuerlustig: Jacke, 400 Euro, Pullover, 120 Euro,
Hemd, 80 Euro, Jeans, 100 Euro.
Strellson sportswear, 1. Etage
76
Eduard DRESSLER
Tadellos: zweiteiliger Anzug mit großem,
feinen Karo, 649 Euro, Krawatte, 92 Euro.
Eduard DRESSLER, 1. Etage
77
Fraas
Doppelt hält besser: schwarzer
Kaschmirschal, 149 Euro, grauer
Schal, 70 Euro, Stulpen, 60 Euro,
graue Baskenmütze, 40 Euro.
Fraas, 2. Etage
die
gute
FOTOS
Markus jans
Styling
tabassom charaf
Die Mode macht es sich dieses Jahr gemütlich. Kalten Wintertagen begegnet
sie mit kuschelweicher Wolle. Der modische Strick betont das Handwerkliche,
neu ist das technische Know-how etwa für passgenaue Formen. Diese modische
Strickware packt uns schön warm ein, ohne dass wir am Ende selbst an ein
Wollknäuel erinnern. Zopfmuster oder Inkamotive, Capes oder lange Schals in
Naturtönen rühren an Kindheitserinnerungen. In ihnen wird uns äußerlich wie
innerlich gleich warm.
78
codello
Im Norwegerlook: feine Strickschals
aus Kaschmir mit Quasten,
in Braun oder Grau, je 130 Euro.
Codello, 2. Etage
79
REPEAT
Soft und lässig: Strickkleid, 330 Euro,
Umhang, 200 Euro, beides aus Kaschmir.
REPEAT, 2. Etage
Campus
Wohlfühllook: Strickmantel, 160 Euro,
Bluse, 70 Euro, Joggingpants, 80 Euro.
Campus, 2. Etage
mischa lamPert / Iris von arnim
Große Masche, gute Masche: Wollmütze, 199 Euro, von Mischa
Lampert, Kaschmirkleid, 1.650 Euro, und Handschuhe, beides
Iris von Arnim.
Mischa LamPert / Iris von arnim, 2. Etage
bogner jeans / Rosner
Twinset folkloristisch: Strickjacke, 299 Euro,
Rollkragenpullover, 279 Euro, beides von
Bogner Jeans, Hose von Rosner, 169 Euro.
Bogner jeans / Rosner, 2. Etage
iris von arnim
Große Zöpfe, schmale Passform:
Kaschmir-Rollkragenpullover, 1.375 Euro.
iris von arnim, 2. Etage
82
seeberger
Warm, weich, winterfest: Strickstulpen,
40 Euro, Loop, 40 Euro.
seeberger, 2. Etage
Allude
Total Look: Kaschmirstrickkleid, 389 Euro,
Kaschmirmantel, 599 Euro.
allude, 2. Etage
arche / Il Borgo
Schön und superbequem: Stiefel aus Nubukleder von Arche, 295 Euro, großer, breiter Strickschal von Il Borgo, 259 Euro.
Arche / Il BORGO , 2. Etage
il borgo
Modische Masche: Cape im Knotendesign,
349 Euro, Schal im Knotendesign, 219 Euro.
Wolle-Kaschmir-Mix.
il borgo, 2. Etage
83
Nachts
im Kaufhaus
FOTOS Jan
Styling
von holleben
Julia Bulla
Ein gutes Kaufhaus ist wie das Schlaraffenland. Es gibt alles, was man sich vorstellen kann,
und noch viel mehr. Wohl jeder hat schon einmal davon geträumt, eine Nacht im Kaufhaus
zu verbringen, das geht Lotte, Marie, Xaver, Eike, Johanna und den Zwillingen Peer und Ole
nicht anders. Während die Erwachsenen einander ihre Einkäufe vorführen, phantasiert die
Kinderbande von ihrem nächtlichen Streifzug durch die Welt der 1.000 Möglichkeiten …
Lotte: Karokleid, 60 Euro, schwarze Leggings, 36 Euro.
Peer: Jeans, 60 Euro, Hemd, 50 Euro. Ole: Hose, 66 Euro, Sweatjacke mit Blockstreifen, 70 Euro.
Eager Beaver, 3. Etage
84
Komm, ich zeig dir mal, wie
Mama sich immer schminkt
Johanna: kuschelweiches Kaschmirkleid mit glitzernden
Swarovski-Elementen, ab 379 Euro. Marie: weißer
Kaschmirpulli mit Knutschmundstrauß und funkelnden
Swarovski-Elementen, ab 329 Euro.
T-shirt t-shops, 3. Etage
EIKE hat sich nicht verirrt, er sucht nur den
passenden Puder, um Spuren zu verwischen
Marie: graues Sweatshirtkleid, ab 96 Euro.
Eike: weißes Sweatshirt mit grauer Kapuze, ab 100 Euro.
Armani junior, 3. Etage
85
Für Xaver sind es die Rocky Mountains,
für Marie ist es das Bett, in dem die
Prinzessin auf der Erbse schläft
Marie: Jeans, 95 Euro, Streifenshirt, 40 Euro, und graue Strickjacke, 70 Euro.
Xaver: Jeans, 75 Euro, T-Shirt, 65 Euro, Baseballjacke, 95 Euro, großer Karorucksack, 50 Euro.
Pepe Jeans Junior, 3. Etage
Ausgebuffter Plan der Bonbonräuber: Wir essen, so viel wir
können, hier, denn so viel können wir gar nicht tragen!
Johanna: Karobluse, 65 Euro, und Jeans, 65 Euro. Eike: Norwegerstrickjacke, 139 Euro, Karohemd, 70 Euro, und Jeans, 70 Euro.
Xaver: Jeans, 80 Euro, Jeanshemd, 90 Euro, und Daunenweste,
149 Euro.
tommy hilfiger, 3. Etage
86
Das Bett ist unser kleines Schiff.
Nehmt alles mit, was wichtig ist!
Lotte: Karorock, ab 129 Euro, und graues Shirt, ab 56 Euro, von
Burberry. Marie: Jeans, 95 Euro, und Streifenshirt, 40 Euro, von
Pepe Jeans Junior. Xaver: Jeans, 75 Euro, und rotes Poloshirt mit
weißem Kragen, 65 Euro, von Pepe Jeans Junior. Ole: Shirt mit
Blockstreifen, 95 Euro, und Jeans, 89 Euro, von Ralph Lauren.
Burberry / Pepe jeans junior / ralph lauren, 3. Etage
Glückliche Zwillinge sind Zwillinge,
die sich mal nicht alles teilen müssen
Peer: rotes Karohemd, 55 Euro, und Jeans, 89 Euro.
Ole: blaue Hose, 75 Euro, Poloshirt, 65 Euro, und
Sweatshirtjacke, 129 Euro.
ralph lauren, 3. Etage
Na warte, Puppe, dich krieg
ich schon noch müde!
Lotte: Bluse mit Rüschen, 65 Euro, dunkelblauer
Collegeblazer mit Goldknöpfen, 519 Euro.
RAlPH LAUREN, 3. Etage
87
HINGUCKER
REISE
Special
case
Ob es in den Traumurlaub geht oder endlich nach Hause –
es gibt diesen einen Moment, der auch den glücklichsten Reisenden in
ein Nervenbündel verwandelt: das elende Warten am Gepäckband.
Text
Illustration
M arie - S ophie M ü ller
enver H adzijaj
Entspannen Sie sich. Wir können Ihnen die Tortur am Gepäckband nicht
ersparen, aber wir haben einen wertvollen Tipp, der Ihre Nerven schont. Vergessen Sie das ungeschriebene Gesetz des unscheinbaren Koffers! Schaffen
Sie sich ein Gepäckstück an, das Sie auch kaffeetrinkend vom Kofferwagen
aus erspähen können. Eines in Knallfarben. Eines, das niemand sonst hat!
Es hilft alles nichts. Je konzentrierter Sie auf das magische Tor schauen,
das die Koffer ausspucken soll, desto länger dauert es. Je näher Sie am
Förderband stehen, desto später kommt der Koffer. Je mehr schwarze
Trolleys Sie hoffnungsfroh vom Band reißen, desto unwahrscheinlicher
ist es, dass Ihrer überhaupt dabei ist …
Sakina M’sa PUMA Grip Bag
in leuchtendem Königsblau
In den 50ern war die Grip Bag noch eine bescheidene Sporttasche, mittlerweile gehört sie zu den bekanntesten Accessoires aus dem Hause PUMA.
Für eine auf 100 Exemplare limitierte Edition interpretiert die französische Modedesignerin Sakina M’sa die Grip Bag neu: in der leuchtenden Farbe
des Bleu de Travail der französischen Arbeiter. Ein Gepäckanhänger aus blauem Leder erzählt die Geschichte jeder einzelnen Tasche inklusive Datum der
Herstellung und Unterschrift des Herstellenden. Jede Tasche ist ein handgefertigtes Unikat, das es ab September exklusiv im KaDeWe zu kaufen gibt.
Sakina M’sa PUMA Grip Bag, 280 Euro, 5. Etage
88
Rimowa Salsa Air
in knalligem Rubinrot
Dieser Koffer ist schon fast ein Streber: leichter, robuster, wendiger und sicherer als die anderen und in der knalligen Sonderfarbe Rubinrot
ganz bestimmt kein Mauerblümchen! Der Rimowa Salsa Air Rubinrot aus federleichtem Polycarbonat mit patentiertem Multiwheelsystem und
versenkbarem ABUS-Zahlenschloss ist ein echter Hingucker. Damit er das auch bleibt, gibt es ihn in Deutschland exklusiv im
KaDeWe, im Alsterhaus und im Oberpollinger – und nirgendwo anders.
Rimowa Salsa Air, 349 Euro, 5. Etage
89
ABENTEUER
segel S port
Wellenreiter
der Extreme
Einmal um die Erde und nur neunmal Anker werfen: Das Volvo Ocean Race ist die extremste
Segelregatta der Welt. Das Schuhlabel Camper folgt nun auch dem Ruf des legendären Härtetests
für Mensch und Material und schickt im November seine Hightech-Rennyacht ins Rennen.
Text
TILL SCHRÖDER
Alles begann bei einem Bier. Brauereimagnat
Colonel Bill Whitbread und Admiral Otto Steiner,
Veteran der Royal Naval Sailing Association, saßen 1971 in einem verrauchten Pub in Portsmouth.
Gerade erst hatte Robin Knox-Johnston als erster
Mensch die Welt ohne Zwischenstopp allein umsegelt. Seit der Abenteurer-Archäologe Thor Heyerdahl mit seinem Balsaholzfloß »Kon-Tiki« den
Pazifik überquerte, war die Segelwelt nicht mehr
in solcher Aufregung. Endlich war er wieder geweckt, der Abenteuergeist, den Dieselmotoren
und Öltanker der Seefahrt geraubt hatten. Warum
nicht auch als Mannschaftsrennen?, fragten sich
die beiden Briten. Einmal um die Erde, entlang
der alten Clipperrouten der Handelsschifffahrt
und mit nichts als Crew und Segel gegen die
Naturgewalten. Die erste
Weltregatta war geboren.
Auf
Carbonyachten
durch Wellenberge
Seit 1973 ging es zehnmal um
die Erde. Was als Schnapsidee mit Mittelmeerluxusyachten begann, ist heute ein
Hightech-Wettkampf mit Carbonmasten,Fiberglasrümpfen
und Satellitennavigation. In
neun Monaten durchpflügen die Schiffe 50.000
Kilometer der Weltmeere bei Windspitzen von
110 Kilometern pro Stunde und Wellenbergen
von bis zu 30 Metern Höhe. Eine Expedition
der Extreme, denn trotz aller technologischen
Raffinesse bleibt eine Gewissheit: Hier kämpft
der Mensch gegen die Elemente. Ohne Leidenschaft, Strapazen und Teamgeist kann niemand
den Tücken von Witterung und See trotzen. Das
Meer verzeiht keine Fehler.
Dieses Jahr segelt das Volvo Ocean Race zum
elften Mal hart gegen den Wind. Start ist im spanischen Alicante, das Ziel in Irland. Dazwischen
liegen die Weiten des Atlantischen, Indischen
und Pazifischen Ozeans. Und dieses Mal will es
auch Camper wissen: Der Familienkonzern aus
Mallorca ist mit maritimen Herausforderungen
seit 134 Jahren bestens vertraut. Kreativität,
handwerkliches Geschick und Mut zu unerwarteten Entscheidungen sind Werte, die Campers
Aufstieg vom Inselschuster zum Weltkonzern
bestimmten. Das ist beim Hochseesegeln nicht
anders. Zusammen mit dem Emirates Team
New Zealand, dem wohl namhaftesten Segelteam der Welt, bündelt das Unternehmen
seine Kräfte.
Camper gelang es,
das Talent vieler
außergewöhnlicher
Menschen für das
Projekt zu gewinnen:
den renommierten
Bootsdesigner Marcelino Botín, der mit
der Werft von Mike
Cookson in Auckland
eine auf Geschwindigkeit ausgerichtete Rennmaschine baute; Teamchef Grant Dalton, der in
diesem Wettbewerb nicht nur einmal die Bugspitze
vorn hatte; und den mehrmaligen Segelweltmeister
Chris Nicholson als Skipper. Und letztlich speiste Campers markante Designtradition auch den
Look des Schiffs. Mark Farrow designte Segel
und Crewkleidung in einer aufsehenerregenden
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Art postmoderner Camouflage. Als Inspiration
dienten ihm die Dazzle paintings der britischen
Kriegsmarine, die im Ersten Weltkrieg von der
abstrakten Kunst lernte und den Feind durch geometrische Tarnanstriche verwirrte.
Tänzelnd auf der Planke
Auf ein Detail legt Camper naturgemäß besonderen Wert: gutes Schuhwerk. Zusammen mit der
Segelcrew entwickelte und testete man speziell
für das Volvo Ocean Race zwei Hochleistungsschuhe: den Seamar und den Water Runner. Der
Seamar mit seiner Gummischalensohle verleiht
dem Träger exzellenten Halt. Eine PolyurethanZwischensohle sorgt für federnde Dämpfung
und isoliert gegen Temperaturschwankungen.
Die dehnbare Innensocke garantiert eine komfortable Passform, und hochwertige Funktionsmaterialien lassen den Seamar extrem schnell trocknen. Eigenschaften, die auch der Water Runner
aufweist, Campers neue Sneaker-Linie, die das
Design eines Laufschuhs mit den Anforderungen
eines Segelschuhs verbindet. Rutschfeste Gummiinserts in einer leichten Schaumstoffsohle beispielsweise. Wer da noch auf gischtüberspülten
Planken ausrutscht, wird wohl auf immer zur
Landratte verdammt bleiben.
Wenn die »Camper« im November den Anker
lichtet, beginnt nicht nur ein neues Abenteuer
für die elf Mann an Bord. Auch das Unternehmen Camper wird sich einmal mehr auf neuen
Wegen wiederfinden. Ganz so, wie es die Firma
immer hielt: Camper ist nicht bloß ein Schuh. Es
ist eine Art, durchs Leben zu gehen.
Abbildungen: »Camper« vor der Skyline von Auckland
und Camper Seamar – offizieller Schuh der Crew.
Camper Seamar, 140 Euro, 1. Etage
www.camper.com
DAUERBRENNER
UGG
Nicht mehr
wegzudenken
Es gibt Kleidungsstücke, die sich ganz unerwartet in unserem Leben etablieren. Plötzlich
sind sie nicht mehr wegzudenken, als ob sie schon immer da waren. Ob man will oder nicht.
Eine Hommage an den Dauerbrenner von UGG.
Text
N ikolas F eireiss
Dass die UGGs keinen Anspruch auf einen
Preis für die schönste Form haben, darauf könnten sich wohl Gegner und Liebhaber der australischen Schaflederstiefel einigen. Unter den
20 Millionen Einträgen im Internet findet man
sowohl Schmähbriefe über ihre Hässlichkeit
als auch Liebeserklärungen, die mit Beschwörungen ihrer Bequemlichkeit und Qualität, einen warmen Fußes durch noch so kalte Winter
zu bringen, enden. Von Schönheit ist nicht die
Rede, nur von der Vielfalt der Modelle. Es gibt
UGGs sogar in Pink und Gold. Zu konstatieren
ist: Als dieser Schuh australischen Ursprungs
über den Umweg USA schließlich auch in Europa als Fußbekleidung im Luxussegment positioniert wurde, konnte man sich nicht recht
vorstellen, dass er länger als eine Saison als angemessene Bekleidung für auch nur irgendeine
Gelegenheit überleben würde. Das Gegenteil ist
der Fall. Man hat UGGs inzwischen sogar schon
auf roten Teppichen gesichtet. UGGs sind kein
Trend, sie sind mehr: nicht mehr wegzudenken,
wie Tempotaschentücher und Post-its.
Langbeinige Supermodels
in klobigen Stiefeln
Wie konnte das passieren? Als alles losging, waren UGGs zumindest in Europa nur ein Phänomen, von dem man gehört hatte. Dann sah man
aparte Bilder von langbeinigen Supermodels in
klobigen Stiefeln. Claudia Schiffer trug UGGs,
Elle Macpherson und Schauspielerinnen wie
Sarah Jessica Parker oder Jennifer Aniston. Die
Liste ließe sich beliebig verlängern. Die Damen
mal nicht in High Heels, sondern in unförmigen
flachen Lederwülsten zu sehen, das hatte etwas.
Das wirkte irgendwie cool. Wenn Promis UGGs
tragen, geben sie das Signal: »Ich bin heute besonders lässig drauf.«
Bequem, unverwechselbar
und kuschlig warm
Dass es in den ersten Jahren zumindest bei
uns gar nicht so einfach war, an die Stiefel
zu kommen, hat der Faszination sicher auch
nicht geschadet. Erst recht nicht, dass sie teuer sind. Teuer und gewöhnungsbedürftig, das
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muss man sich erst mal leisten können. All das
würde begründen, warum die UGGs ein, vielleicht zwei Saisons hip sein konnten. Dann
hätten sie nach den Regeln eines flüchtigen
Trends wieder von der Bildfläche verschwinden müssen. Tatsächlich ist die Entwicklung
entgegengesetzt.
Verkehrte Welt?
Promis tragen UGGs
zum Sommerkleidchen
Neuerdings etabliert sich der UGG-Boot auch
bei uns als Ganzjahresschuh. »Man kann sogar barfuß in ihnen gehen.« Promis tragen sie
zum Sommerkleidchen in Santa Monica. Was
ist da passiert? Die Antwort ist ganz einfach:
UGGs sind tatsächlich überaus bequem, kuschlig warm und sehr atmungsaktiv. Sie haben
einen unverwechselbaren Charme, sind überzeugend, und sie sind praktisch – all das ist
nicht hoch genug zu schätzen.
UGG, 239 Euro, 2. Etage
www.uggaustralia.com
EINDRÜCKE
BERLIN
Hokusai –
Eine Retrospektive
»Die große Welle vor der Küste vor Kanagawa« ist der weltweit wohl berühmteste japanische
Holzschnitt, bewundertes Motiv und Inbegriff japanischer Kunst. Längst ist es Zeit
für die erste Hokusai-Retrospektive in Deutschland.
von
N i K olas F eireiss
Seine Bilder beeinflussten Künstler wie Vincent
van Gogh, Paul Gauguin, Egon Schiele und
Gustav Klimt. Katsushika Hokusai (1760–
1849) gehört zu den bedeutendsten Figuren
der Kunstgeschichte und ist einer der berühmtesten Vertreter des Ukiyo-e, des japanischen
Farbholzschnittes. Seine »Große Welle vor
der Küste von Kanagawa« gewann nach dem
Tsunami und der Katastrophe von Fukushima
eine unerwartete, traurige Aktualität. Der Holzschnitt stellt wohl keinen Tsunami dar, sicher
aber ist er eine Darstellung der gewaltigen
Kräfte der Natur. Das Bild berührt uns gerade
heute so, weil es vollkommener Ausdruck der
japanischen Gelassenheit im Angesicht der Gefahr ist. Die Boote auf dem Bild fahren direkt in
die Welle. Sie entscheiden sich gegen die Flucht
und dafür, der Gefahr zu trotzen. Wer im selben
Boot sitzt, hat nur durch Ruhe und gemeinsam
mit den anderen eine Chance zu überleben. Panik nützt niemandem. »Die große Welle von
Kanagawa« zeugt davon, wie aktuell Hokusais
Arbeiten bis heute sind; sein Gesamtwerk aber
führt uns die faszinierende Geschichte sowie
die Traditionen Japans vor Augen.
SumoRinger und KabukiSchauspielerinnen: Hokusais
Bilder sind ein faszinierender
Spiegel seiner Zeit
Im Jahre 1760 wurd Hokusai in Honjo, einem
Stadtteil von Edo, dem heutigen Tokio, geboren.
Schon mit sechs konnte er zeichnen, mit 18 war
er ein Meister im vielfarbigen Holzschnitt, der
in Japan eine erste Blüte in den 1790er Jahren
erlebt. Die Darstellungen von schönen Frauen,
Sumoringern und Kabukischauspielern, aber
auch von Blumen und Pflanzen, mit naturwissenschaftlicher Präzision gezeichnet, erfreuten sich
größter Beliebtheit. Hokusai trug mit seinen Arbeiten einen gewichtigen Teil dazu bei.
Hokusais Skizzenbuch
ist bis heute Inspirationsquelle
für Künstler und Historiker
Auch Illustrationen zu Romanen gehörten zum
Repertoire eines Zeichners und Holzschnittkünstlers jener Zeit. Allein über 1.000 Illustrationen
entstanden damals von der Hand Hokusais, der
auch für die Wandlungsfähigkeit seines Stils gerühmt wird. Mangas hat er zwar nicht erfunden;
sein Skizzenbuch »Hokusai-Manga« jedoch ist
noch heute weltweit bekannt und als Nachdruck
auf dem Markt. Dabei ist es »nur« ein Malerhandbuch. 4.000 Zeichnungen bilden die Basis.
Sie sind eine Schilderung des Lebens in Japan,
reich an Informationen und an faszinierender gestalterischer Finesse, die bis heute Künstler wie
Historiker anregen.
Die Ausstellung im Martin-Gropius-Bau vom
26. August bis 24. Oktober 2011 bietet einen
Überblick über sein Gesamtwerk. Holzschnitte
und Zeichnungen, illustrierte Bücher und Malerei: Über 440 Leihgaben, die bis auf wenige
Ausnahmen ausschließlich aus Japan kommen,
werden zu sehen sein.
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Eine 70-jährige
Schaffensperiode
auf der Suche nach den
letzTen Geheimnissen
Fast 90 Jahre wurde Hokusai alt; noch bis ins
hohe Alter war er aktiv. In seinem Nachwort
zu der 1834 gedruckten Ausgabe seines Werkes »100 Ansichten des Berges Fuji« schreibt
Hokusai: »Seit meinem sechsten Lebensjahr
habe ich Dinge meiner Umgebung abgezeichnet. Seit ich 50 Jahre alt wurde, veröffentliche
ich fortlaufend viele Werke. Doch waren meine Arbeiten vor dem 70. Lebensjahr unbedeutend. Erst mit 73 Jahren habe ich ein wenig
von der Anatomie der Tiere und vom Leben
der Pflanzen begriffen. Wenn ich mich darum
bemühe, werde ich mit 80 weitere Fortschritte
machen und mit 90 hinter die letzten Geheimnisse kommen können. Und wenn ich dann
100 Jahre alt bin, werden sich die einzelnen
Striche und Punkte ganz von allein mit Leben füllen. Möge der Gott des langen Lebens
dafür sorgen, dass diese meine Überzeugung
kein leeres Wort bleibt.«
Hokusai – Retrospektive
26. August bis 24. Oktober 2011
Martin-Gropius-Bau Berlin
Tickets unter www.gropiusbau.de
»Die große Welle vor der Küste bei Kanagawa«,
aus der Serie: »36 Ansichten des Berges Fuji«, um 1831
© Sumida City
JUBILÄUM
3 5 J ahre M C M
Von München
in die Ganze Welt
MCM ist eine ganz und gar Münchner Erfindung, Moderne Creation München
heißt das Label im vollen Wortlaut. Eine clevere Idee, zum 35-jährigen Firmenjubiläum
wieder back to the roots zu gehen.
von
N i K olas F eireiss
heißt die vom Glamour der Seventies inspirierte aktuelle Herbst/Winter-Kollektion von
MCM. Zum 35-jährigen Jubiläum kann man
nun mit Fug und Recht sagen: MCM ist ein
Label mit Geschichte. Mit Ups und Downs,
mit glitzernden Sternstunden und ein paar krisenhaften Momenten. Brüche, die ein gelebtes
Leben ausmachen. Und damit – endlich – hat
MCM genau das, was eine Kultmarke braucht:
Authentizität.
Designer und Künstler
verhelfen der Marke zu einem
neuen Look, der die Tradition
nicht verleugnet
&HOHEUDWLQJ<HDUVRI0&0³%HUOLQ'VVHOGRUI/RQGRQ$WKHQV1HZ<RUN+RQJ.RQJ6HRXO6KDQJKDL%HLMLQJPFPZRUOGZLGHFRP
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Die Zukunft fest im Blick und frei von Nostalgie, entdeckt MCM seine Wurzeln in den
späten 70ern wieder: »From Here to Munich«
Es schadet natürlich auch nicht, dass die Taschen, das Reisegepäck und die Accessoires der
Marke mit dem Lorbeerkranz ihre ersten großen
Erfolge in den späten 70ern und in den 80ern
feierten, die ja schon seit einiger Zeit nicht
mehr aus der Mode kommen. Das kir-royalhafte
Image, das MCM eine Zeit lang im Weg stand,
ist jetzt zum perfekten historischen Bodensatz
geworden, von dem es sich vortrefflich zu neuen Ufern aufbrechen lässt. Und die nachgewachsene Zielgruppe erinnert sich sowieso nur
noch dunkel vor allen Dingen daran, dass MCM
irgendwie kultig ist. Ein erster richtiger Schritt
Die KaDeWe SolitaireCard
war die Zusammenarbeit mit Michael Michalsky
2005, der eine neue Linie für die Marke entwarf: cooler, jünger und bereit, mit dem alten
Image ironisch zu spielen.
Pop-Up Shops, TrendBlogs
und facebook-freunde: MCM gelingt
das Networking und damit
das Comeback
Internationale Künstler wie der Brite Richard
Woods oder der Australier Craig Redman verhalfen MCM mit ihren Entwürfen in den folgenden Jahren zu echten Must-haves: hochwertige Taschen für moderne Reisende, die sich an
weltoffene Männer und Frauen richten und zugleich die Herkunft der Marke widerspiegeln.
Das neue Konzept geht auf: Die internationale
Modepresse feierte Craig Redmans »Shanghai
Collection«, eine MCM-Tasche wurde in der TVSerie »Gossip Girl« gesichtet, pünktlich zur
Berliner Fashionweek entdeckten Trendblogs
einen MCM-Sneaker, und auf der FacebookSeite tummeln sich über 4.000 Fans. Im Jahr
des 35-jährigen Firmenjubiläums erinnert MCM
stolz an seine Wurzeln und knüpft nicht nur an
alte Erfolge an, sondern ist schon dabei, sie zu
überholen. Herzlichen Glückwunsch!
www.mcmworldwide.com
IMPRESSUM
Der edle Joker für Ihre Brieftasche: Die SolitaireCard bietet alle Vorteile einer Kundenkarte
und ist in der Version der Visa SolitaireCard als Kreditkarte weltweit einsetzbar.
Herausgeber:
Verantwortlich für Fotografie:
KaDeWe
Tauentzienstraße 21-24
10789 Berlin
Jana Gerberding,
Jonas Holthaus (Assistenz)
c/o Markus Jans
Projektleitung:
Autoren:
Petra Fladenhofer (Leitung)
Andrea Ponholzer
Nikolas Feireiss, Marie-Sophie
Müller, Adriano Sack, Till Schröder,
Anne Urbauer
Kreativdirektion:
Markus Jans, Mario Lombardo
Fotografie/Illustration:
Artdirektion:
Mario Lombardo
Enver Hadzijaj, Jan von Holleben,
Markus Jans, Peter Langer,
Daavid Mörtl, Markus Pritzi
Design:
CvD:
Helena Dietrich, Tania Parovic
BUREAU Mario Lombardo
Ilka Tödt
Schlussredaktion:
Redaktionsleitung:
Marie-Sophie Müller
BUREAU Mario Lombardo
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Ein­kaufsgutscheine sichern. 1 Und das Beste: Die KaDeWe Visa SolitaireCard ist nicht nur
Kundenkarte, sondern zugleich weltweit als Kreditkarte gültig – ganz ohne Jahresgebühr.
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Redaktion:
Nikolas Feireiss,
Till Schröder
Beide Versionen der SolitaireCard sind im KaDeWe beim Kundenservice in der 3. Etage
erhältlich. Nähere Informationen unter www.kadewe.de.
Gudrun Altfeld
Druck:
E&B engelhardt und bauer
Druck und Verlag GmbH
www.kadewe.de
Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Das Punkteprogramm gilt nicht für Verlagserzeugnisse, Dienstleistungen, Wunschkarten,
Reisen, Tabakwaren, Pfand, alle Artikel aus der 6. Etage sowie Einkäufe bei Mietern. Das KaDeWe kann das Programm jederzeit
mit Ablauf eines Kalenderjahres einstellen. Die Rabattierungshöhe kann mit Beginn eines neuen Kalenderjahres neu festgesetzt
werden.
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Den Einstiegsvorteil von 10% erhalten Sie nur bei der Beantragung einer Visa SolitaireCard. Gilt nicht für Multimedia, Elektrogeräte, 0% Finanzierung, alle Artikel der 6. Etage, Tabakwaren und Zubehör, Prepaid-Mobilfunkverträge, Verlagserzeugnisse,
Dienstleistungen, Wunschkarten, Reisen, Pfand sowie Einkäufe bei Mietern und Concession-Shops. Der Einstiegsvorteil ist
nicht kombinierbar mit anderen Rabatten.
2
Irrtümer (Druckfehler) und Preisänderungen vorbehalten. Farbabweichungen sind möglich. Alle Preise verstehen sich inkl. MwSt.
Belle epoque, S.30 : MODEL Nadja Auermann c/o VIVA Models Berlin HAARE / MAKE-UP Dagmar Schwarz DIGITAL OPERATOR Jana Gerberding ASSISTENZ Nina Pieroth, John Karsenty
Tim Tews, Nicolàs Franz (Assistenz) c/o Claas Cropp Creative Productions ART DIRECTOR Mario Lombardo neue eleganz, s.46: MODEL Hartje Andresen c/o Mega Model Agency
HAARE / MAKE-UP Martena Duss DIGITAL OPERATOR Jana Gerberding ASSISTENZ Jonas Holthaus PRODUKTION Tim Tews, Nicolàs Franz (Assistenz) c/o Claas Cropp Creative Productions
ART DIRECTOR Mario Lombardo allure maximale, s.56: MODEL Luca Gajdus c/o IMG New York HAARE / MAKE-UP Martena Duss DIGITAL OPERATOR Jana Gerberding ASSISTENZ Jonas Holthaus
PRODUKTION Ayla Meyer-Yilmaz ART DIRECTOR Mario Lombardo asphaltcowboys, musterknaben, gentlemen, s.64: MODELS Ben Giessler c/o Success, Jeremy Dufour c/o Select
HAARE / MAKE-UP Troy Dabski c/o Bigoudi DIGITAL OPERATOR D-i Services GmbH FOTOASSISTENZ Pascal Gambarte STYLINGASSISTENZ Josepha Rodriguez ART DIRECTOR Mario Lombardo
die gute masche, s.78: MODEL Luca Gajdus c/o IMG New York HAARE / MAKE-UP Martena Duss DIGITAL OPERATOR Jana Gerberding ASSISTENZ Jonas Holthaus PRODUKTION Ayla Meyer-Yilmaz
ART DIRECTOR Mario Lombardo nachts im kaufhaus, s.84: MODELS Paloma v. D., Patrick M., Sophie P., Carlo S., Felix R., Eliessa A. c/o Younger Models HAARE / MAKE-UP Miriam Jochims
ASSISTENZ Katrina James, Lennard Rühle, Janik Gensheimer PRODUKTION Marcel Schwickerath ART DIRECTOR Mario Lombardo
PRODUKTION
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Feiern
E vents
Gastgeber
KADEWE
Runde Zahlen, bunte Farben, neue Kollektionen:
Wenn es in Berlin etwas zu feiern gibt, ist der Lichthof im KaDeWe
ein besonders gern besuchter Ort.
6. Juli 2011
KADEWE 4. Mai 2011
Rockabilly: Unter dem Motto »The Early Bird Catches
The Fashion Worm« lud das KaDeWe zur Fashion
Week ein. Gefeiert wurde stilecht mit dem Clicquot
Rolling Diner von Veuve Clicquot zum Vintagesound
von Kitty, Daisy & Lewis.
Faber-Castell
Bunte Party: Anlässlich der Ausstellungseröffnung zum 250-jährigen Jubiläum der Buntstiftdynastie lud Faber-Castell ins Foyer des KaDeWe.
Nadja Michael
Stilecht:
Die Band Kitty,
Daisy & Lewis
Ursula Vierkötter
und Christiane Arp
Christina Rau und
Ursula Vierkötter
Generationenübergreifend: Kitty, Daisy & Lewis
mit ihren Eltern auf der Bühne
6. Juni 2011
Omega
Ladies Night: Der Schweizer
Uhrenhersteller Omega lud zum
Cocktail ins KaDeWe. Anlass zum
Anstoßen war die Präsentation der
neu aufgelegten Damenuhrenkollektion Ladymatic.
Familienbande: Patrick Graf von Faber-Castell
mit Frau Mariella, Mary Elizabeth und Anton
Wolfgang Graf von Faber-Castell
Tamara Gräfin von Nayhauß, Vicky Leandros
und Mariella Ahrens
23. Juni 2011
Chanel
Gesine
Cukrowski
Boutique de nuit: Als sich hinter dem letzten Kunden die Türen schlossen, fanden sich die geladenen Nagellackfans im KaDeWe ein, um schon
mitten im Sommer die heißbegehrten Herbstfarben von Chanel als Erste
auszutesten.
Maniküre für
Anouschka Gebhardt
Anastasia
Zampounidis
Rike Schmid, Carolin Henk,
und Beate Wolgast
Katja Flint, Jens Rempp
und Ursula Vierkötter
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E r h ä l t l i c h a u s s c h l i e s s l i c h i n L o u i s V u i t t o n G e s c h ä f t e n u n d u n t e r l o u i s v u i t t o n . c o m . T e l . ( 0 211 ) 8 6 4 7 0 0