Über Campus X Berichte Bewerben Infos vom Campus
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Infos vom Campus Bewerben Berichte Über Campus X Das Magazin von Campus X - Eine Initiative des FAV Pforzheim WS 2010/2011 | Ausgabe Nr. 7 X-PRESS Nr. 7 Vorwort In ferne Länder reisen … In diesem Moment hältst du die siebte Ausgabe der X-PRESS in der Hand. Mit viel Liebe haben wir jede Menge interessante Themen zusammen gepackt und uns zu Ende etwas ganz Besonderes ausgedacht: Vielleicht findest du ja noch heute dein Glück! Felix Drabe Vorstand Marketing/X-PRESS 4. Semester | Werbung [email protected] Wie jedes Semester sind die Studenten der Hochschule Pforzheim in die weite Welt gereist und berichten aus vielen exotischen Ländern. Ob nun zum Arbeiten oder Studieren – ein Auslandsaufenthalt birgt immer eine Menge unglaublicher Erlebnisse und atemberaubender Eindrücke. Und das, was man wieder mit nach Hause nimmt, kann einem niemand mehr nehmen. Ein Leben lang trägt man die schönsten Erinnerungen mit sich. Dazu gehören ganz bestimmt gewonnene Freundschaften in einer unbekannten Kultur, ein waghalsiger Blick über die Grenzen Deutschlands sowie die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Und nicht zu vergessen, ein gewisses Gefühl von Freiheit … Fernes Asien, nördliches Amerika und benachbarte Schweiz: Auf der ganzen Welt gibt es spannende Orte zu sehen, zu fühlen, zu erleben. Dabei lassen wir nicht einmal den Mittelpunkt der Erde aus und zeigen die schönsten Impressionen der Stadt Quito direkt am Äquator! Viola Schier Projektleitung X-PRESS 3. Semester | Werbung [email protected] Doch auch aus näherer Umgebung gibt es Wissenswertes zu lesen: Wie sieht das Tagesgeschäft eines Mediaplaners bei einer großen Agentur aus und in welcher Branche kannst du das meiste Geld verdienen? Welche Schwierigkeiten treten während der Konversation zwischen dir und einem Engländer auf und wie zukunftsfähig ist eigentlich Deutschlands Automobilindustrie? Eine angenehme Lektüre wünschen Über Campus X Work hard. Party hard. Teamplayer werden? Menschliche Grenzen überschreiten Berichte Shanghai BSH Group, New Bern SWISS Indonesien Tuscaloosa Quito 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Bewerben Der Beruf Mediaplaner/in Working with the British Einflussfaktoren auf Ihr Einstiegsgehalt Infos vom Campus Bachelor-Rezept Wie zukunftsfähig ist Deutschlands Automobilindustrie? Professor auf Auslandsmission in China Campus X Gewinnspiel 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Work hard. Party hard. 12. Oktober: Infoabend Zu Beginn des Semesters wurden wieder kräftig neue Mitglieder für die Initiative geworben. Am Infoabend wurde den interessierten Studenten die Arbeit von Campus X und auch die damit verbundenen Vorteile näher gebracht. Mit ingesamt 57 Membern, davon 23 neuen, haben wir nun unsere anvisierte Wunschgröße erreicht. 28. Oktober: Erste Vollversammlung und SurpriX Zur ersten großen Vollversammlung wurde allen neuen und alten Mitglieder der Plan für das Wintersemester 2010/2011 vorgestellt. Anschließend fand der „SurpriX“ statt. An diesem Event hatten die Member wieder die Gelegenheit, sich in lockerer Atmosphäre kennen zu lernen. 3. November: Lunch-Hour-Talks mit der KPMG AG Bei den Lunch-Hour-Talks hatten 25 Studierende die Möglichkeit sich mit Beratern der KPMG AG über aktuelle Karrierechancen auszutauschen. Sie erfuhren Interessantes über den Alltag eines Beraters oder Wirtschaftsprüfers und konnten erste Kontakte knüpfen. 9. November: Werksführung bei Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG In diesem Semester durften wir 30 Studierende zu einer Werksführung bei der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG einladen. Der Andrang auf diese 30 Plätze war sehr groß und alle Beteiligten waren von diesem einmaligen Erlebnis hellauf begeistert. 10. November: Como-Party Wie jedes Semester fand natürlich wieder die legendäre „Campus X meets Como Club Gold“ – Party statt. Sie stand dieses Mal unter dem Motto „Dress to eXpress“ und war ein voller Erfolg. Die Bilder der Como-Party sind auf der Campus X – Homepage zu finden. 24. November: X-PRESS Release Zum krönenden Abschluss des Projektes XPRESS haltet ihr nun die siebte Ausgabe in den Händen. 25. November: Messe-Knigge Dieses Semester erhaltet ihr erneut die Möglichkeit, euch über die Tipps und Tricks für einen erfolgreichen Messebesuch zu informieren. 27. November: Internationales Bewerbertraining In Kooperation mit dem Institut für Fremdsprachen IFS veranstaltet Campus X wieder ein internationales Bewerbertraining. 24. November: Messe-Knigge Dieses Semester erhaltet ihr erneut die Möglichkeit, euch über die Tipps und Tricks für einen erfolgreichen Messebesuch zu informieren. 2. Dezember: X-DAY Am 2. Dezember ist es soweit. Der fünfzehnte X-DAY findet statt. Auf der Firmenkontaktmesse X-DAY haben Studierende jedes Semester die Möglichkeit, wichtige Kontakte für ihre berufliche Zukunft zu knüpfen. 15. 14. Dezember: IHR mit KPMG Beim Inhouse Recruiting habt ihr die einmalige Möglichkeit euch für einen Job bei der KPMG AG zu empfehlen. Nutzt diese Chanche und bewerbt euch! Dezember: Weihnachtsfeier Als Abschluss für ein erfolgreiches Wintersemester lassen wir dieses wieder durch eine Weihnachtsfeier in gemütlichem Rahmen ausklingen – Work hard. Party hard. Über Campus X Berichte Bewerben Infos vom Campus Das Campus X Wintersemester 2010/2011 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Teamplayer werden? Campus X stellt sich vor Bist du ein Wirtschaftsrechtler mit Liebe zum Texte schreiben? Ein Marktforscher mit Hang zum Organisieren? Oder ein Maschinenbauer, der gerne Events plant? Studierst du vielleicht Marketing, hast aber auch Spaß an Informatik? Unabhängig von deinem Studiengang kannst du bei Campus X deine Interessen ausleben, verborgene Talente entdecken und einfach mal über den Tellerrand deines Studiums hinaus schauen ... Workshop & Event Genau mein Ding... Ich organisiere gerne Veranstaltungen! Die gemeinsame Planung beginnt mit der Ideenfindung und Akquirierung von Unternehmen. Nach einigen Werbekampagnen kümmere ich mich um die eigentliche Durchsetzung des Events. Auf dem Programm stehen unsere Inhouse Recruitings, Werksführungen, Workshops und verschiedene Seminare. Natürlich darf hier auch nicht die Gestaltung der legendären Campus X meets Como Party fehlen! Marktforschung & Akquise Es macht mir Spaß, Fragebögen zu erstellen und Umfragen auszuwerten. Ich bin ein sehr kommunikativer Mensch, der gerne mit bekannten Unternehmen in Kontakt 1 2 3 4 5 6 7 treten würde. Habe ich sie erst einmal zu einer Zusammenarbeit mit Campus X geworben, kann ich sie am X-DAY rundum betreuen. So fällt es mir leicht, mit Firmenvertretern ins Gespräch zu kommen... Will ich mir schon heute wichtige Connections sichern? Marketing & PR Ich lasse der Kreativität gerne freien Lauf und habe Spaß daran, jegliche Werbemittel rund um Campus X und den X-DAY zu gestalten. Für die nächste X-PRESS bastle ich an Artikeln und Layout und plane ein atemberaubendes Release! Abends treffe ich mich ganz gerne auf ein Bier im Initiativenbüro und arbeite im Team an Marketingkonzepten und Presseberichten... Bin ich vielleicht die neue Marketing-Muse von Campus X? IT Ohne mich geht nichts! Ich kümmere mich um alle Member, die mit IT-Problemen zu mir kommen, und pflege EDV, Server, Administration sowie Benutzerverwaltung. Unsere Homepage ist mein Revier – ich bin für Design und Aktualisierungen zuständig. Mich interessieren neue Technologien und Support im Unternehmensumfeld. Am wichtigsten Tag, dem X-DAY, bin ich für die IT-Betreuung natürlich unerlässlich! Orga/HR Als Allround-Talent bin ich Planung, Organisation und Durchführung in einem. Neben Personalplanung und Datenpflege organisieren wir jegliche Infoveranstaltungen von Campus X. Die immer wieder kreative Gestaltung unserer internen Events wie des SurpriX, des Sommerfests und der Weihnachtsfeier macht mir besonders Spaß. Gerne übernehme ich aber auch mal Verantwortung oder halte vor mehreren Menschen eine Rede. So kann ich nach jedem X-DAY umso stolzer auf mich sein, dass dank der ausgiebigen Vorbereitungen alles reibungslos verlaufen ist. Schlummert da in mir vielleicht ein zukünftiger Vorstand? Welches Team du auch lebst – eins ist sicher: In jedem erwarten dich neue, interessante Erfahrungen und Erlebnisse, eine ordentliche Portion Zusammengehörigkeit und (nicht auszuschließen) natürlich jede Menge Spaß! 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Menschliche Grenzen überschreiten Über Campus X Berichte Bewerben Infos vom Campus Heilpädagogisches Reiten: Ein soziales Projekt der Gustav-Heinemann-Schule und Campus X Vertrauen in sich selbst, Selbstbewusstsein und Gruppenzughörigkeit – Werte, die in der heutigen Gesellschaft häufig im Mittelpunkt stehen und die es zu erreichen gilt. Ob im Berufs- oder im persönlichen Leben, jedermann versucht sich weiterzuentwickeln, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und am Ende des Tages sagen zu können: „Heute habe ich etwas erreicht!“ Leider werden jedoch oft die vergessen, für die das Erreichen dieses Ziels eine große Hürde darstellt und für die jeder Schritt nach vorne durch Stolpersteine erschwert wird. Menschen, die durch Behinderungen und Erkrankungen den normalen Lauf des Lebens nicht nehmen können und auf die Hilfe ihrer Mitmenschen angewiesen sind. Glücklicherweise ist ein Ort, an dem diese Menschen helfend zur Hand genommen werden genau vor unserer Haustür: die Gustav-Heinemann-Schule in Pforzheim. Eine Schule für schwer erziehbare und behinderte Kinder, deren Projekte Campus X in der Vergangenheit durch Spenden unterstützen konnte. Was in den vergangenen Semestern eine kleine Spende war, ist dieses Semester zu einem einmaligen und vielversprechenden Großprojekt geworden: die Unterstützung heilpädagogischer Reitstunden für behinderte Kinder. Fokus des Projekts, welches von Christine Kaiser, Lehrerin an der Gustav-HeinemannSchule, geleitet wird, ist, Kindern ein Mal die Woche die Möglichkeit zu geben, selbst 1 2 3 4 5 6 7 8 9 8 Platz auf dem Rücken eines Pferdes zu nehmen. Kindern, die sich sonst nur mit Hilfe eines Rollstuhles fortbewegen können, wird hier ein völlig neues Körpergefühl vermittelt. „Einzigartig, großartig, unbedingt zu unterstützen!“, so denkt Campus X. Die Frage, die sich jedoch zunächst stellt, ist: Was genau bedeutet heilpädagogisches Reiten? Heilpädagogisches Reiten stellt eine Behandlungsform dar, durch die über das Pferd positive Verhaltensänderungen eingeleitet und erzielt werden. Das Pferd besitzt die Gabe, menschliche Grenzen zu überschreiten und die Kinder mittels eines so genannten siebten Sinns körperlich, emotional-geistig und sozial anzusprechen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sogar autistische Kinder eine Verbindung zum Pferd aufbauen und ihr Vertrauen und Selbstwertgefühl erheblich stärken. So lernen sie dadurch, dass sie selbstständig auf dem Pferd sitzen und dieses lenken und weisen, mit eigenen Ängsten und Verunsicherungen umzugehen. Denn nicht „für jedes Kind ist es eine Leichtigkeit, den Sprung aufs Pferd zu wagen und in einer ihm ungewohnten Höhe den Ritt durchs Gelände zu beginnen“, so Christine Kaiser. Ebenfalls werden durch das therapeutische Reiten positive Effekte im sozialen Verhalten erzielt. Neben dem gemeinsamen Arbeiten in einer Gruppe lernen die Kinder eine Beziehung zum Partner aufzubauen und ihr kooperatives Verhalten zu schulen. Sie müssen nicht Text: Marina Thiel nur dem Pferd ihre eigenen Grenzen zeigen und diese deutlich und unmissverständlich vermitteln, sondern auch die Grenzen des Pferdes erlernen und den richtigen Umgang mit ihm pflegen. Keine leichte Aufgabe – insbesondere, wenn man bedenkt, dass es den Kindern meist verwehrt bleibt, ihre kommunikativen Fähigkeiten im normalen Alltag in solch einer besonderen Art und Weise auszubauen. Doch was genau hat Campus X mit dem Projekt zu tun? Da das überaus erfolgreiche Projekt ausschließlich über Spenden finanziert wird, stand für Campus X schnell fest, dass eine Unterstützung der Gustav-HeinemannSchule von äußerst großer Bedeutung für die Kinder sein würde. Um jedoch einen größeren Beitrag leisten zu können und somit den Kindern die bestmögliche Hilfe anzubieten, rief Campus X zu Beginn des Semesters einen großen Spendenaufruf ins Leben. Die Resonanz fiel sehr positiv aus und schon bald konnten weitere begeisterte Unterstützer des Projektes gefunden werden – nicht nur ein Erfolg für Campus X, sondern auch für die Kinder! Denn viel war in Planung… und viel wird geschehen! Es werden nicht nur drei komplette Sitzgarnituren für die Reitmittagspause von der Johannes-Diakonie in Mosbach gespendet, sondern auch der Bau eines für die Reittherapie wichtigen Bestandteils vonstattengehen: einer Aufstiegsrampe! Zurzeit besteht leider keinerlei Möglichkeit für die Kinder ohne große Kraftanstrengung auf dem Rü- 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 cken des Pferdes Platz zu nehmen. Wollen sie ihr Reiterlebnis beginnen, so müssen sie mit Hilfe zweier Helfer - und mit großer Mühe - auf das Pferd getragen werden. Die Aufstiegsrampe wird für alle Beteiligten eine große Erleichterung sein und insbesondere den Kindern, die große Kraftanstrengung zu Beginn des Reiterlebnisses ersparen. Ihr Bau ist bereits in Planung, voraussichtlich wird sie bereits Ende des Jahres ihren Platz auf dem Reiterhof Nonnenmann in Pforzheim gefunden haben. Sowohl wir als auch die Gustav-HeinemannSchule können es kaum erwarten bis das Projekt vollendet ist! Monate des Planens sind bereits vergangen und mit jedem Tag rückt das Ziel – den Kindern das Glück der Erde näher bringen – näher. Und bei einem sind wir uns alle ganz besonders sicher: Wie fantastisch ist es doch zu sehen, was bewirkt werden kann, wenn der Zusammenhalt groß ist und alle am gleichen Strang ziehen! Wir danken: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Shanghai Über Campus X Berichte Bewerben Infos vom Campus Eine der beeindruckensten und facettenreichsten Städte Chinas! „Ja, warum eigentlich nicht Shanghai? Die Erfahrung kann dir später niemand mehr nehmen!“ Und so entschied ich mich dafür, mein Praxissemester in Shanghai zu absolvieren. Natürlich hatte ich vor dem Abflug am 10. August ein paar Zweifel: „Wäre es nicht doch besser, ein wenig chinesisch zu sprechen? Versteht mich dort überhaupt jemand? Bekomme ich die Wohnung, die ich mir im Internet angeschaut habe? Was ist wenn nicht? Wie sind meine Kollegen? Finde ich mich in dieser riesigen Stadt zurecht?“ Zum Glück haben sich meine Zweifel nicht bestätigt. Ganz allein und ohne jegliche Sprachkenntnisse kam ich nach 12 Stunden Flug in Shanghai an - voller Erwartungen. Ich bezog mein Apartment im Stadtteil Xujiahui, das ich zusammen mit drei Mitbewohnern bewohne und komme mit meinem Englisch ganz gut zurecht, auch wenn mich meine Mitbewohner mit ihrem Chinesisch bei manchen Dingen etwas unterstützen mussten. Da ich aber direkt am nächsten Tag nach meiner Ankunft arbeiten musste, hat das dazu geführt, dass ich mich hier überhaupt nicht orientieren konnte und nicht mal ohne Probleme zu meiner Wohnung gefunden habe. Die Stadt ist eben doch so riesig und auf den ersten Blick sieht dann alles sehr ähnlich aus. So brauchte ich ein paar Tage um mich zu orientieren, aber mittlerweile würde ich sagen, dass ich mich in Shanghai richtig gut auskenne. Mein erster Arbeitstag begann dann mit 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 einer obligatorischen shanghainesischen Metrofahrt, die circa eine Stunde dauerte, bis ich schließlich bei meiner Firma ankam. Dort wurde ich auch schon erwartet und nach der Sicherheitseinführung lernte ich gleich meinen chinesischen Chef kennen. Er ist wie eigentlich alle meine Kollegen sehr nett und hilfsbereit. Englisch sprechen im Büro auch fast alle und so habe ich keine Probleme mich dort zu verständigen. Da wir Wirtschaftsingenieure auch Marketingvorlesungen haben, ist es gar nicht so verwunderlich, dass ich mich in der Marketingabteilung der Firma wiederfand. Als einzige Praktikantin der Firma in Shanghai, arbeite ich im strategischen Marketing und habe dort meine eigenen Aufgaben und Projekte, die ich selbstständig bearbeiten darf. Hinter mir steht das gesamte asiatische Marketingteam der Firma, mit dem ich eng zusammen arbeite, das heißt ich habe ständigen Kontakt mit meinen Kollegen aus Japan, Taiwan, Korea, Thailand, Indien und natürlich China. Für mich ist es sehr spannend zu sehen wie verschieden die Arbeitsweisen sind und doch sind wir ein tolles Team, in dem jeder jeden unterstützt und um Hilfe fragen kann. Außerdem ist es besonders toll, dass ich als vollwertiges Teammitglied angesehen werde und nicht als die kaffeekochende Praktikantin. Das heißt für mich natürlich auch viel Verantwortung und selbstständige Arbeit. Also genau das, was man sich wünscht! Neben der Arbeit, die mir wirklich viel Spaß macht, habe ich an den Wochenenden Text: Katrin Heyer Zeit, Shanghai und die Umgebung kennenzulernen. Der einzige Nachteil daran: An den Wochenenden ist es einfach überall unglaublich überfüllt. Ich habe so große Menschenmassen noch nirgendwo gese hen, man fühlt sich ständig so, als ob man auf einem Festival ist oder sich ein Fußballspiel im Stadion anschaut. Ruhe findet man kaum, das liegt aber vor allem daran, dass die Chinesen von ihrer Art her sehr laut und lebhaft sind. Generell sind die Menschen in Shanghai sehr freundlich, offen und hilfsbereit. Sie bemühen sich sehr, einem Dinge zu erklären und zu zeigen - zur Not eben auch auf Chinesisch, das ich zwar dann nicht verstehe, aber ihre Hilfe dennoch sehr zu schätzen weiß. Während meines Ausflugs nach Beijing ist es mir dagegen ganz anders ergangen. Während der National Holidays, dem chinesischen Nationalfeiertag an dem alle Chinesen eine Woche lang frei haben und ihre Vereinigung feiern, bin ich nach Beijing gereist und habe dort ganz erstaunt festgestellt, dass es so viel weniger international ist als Shanghai. Überrascht hat es mich deshalb, weil die olympischen Spiele 2008 in Beijing stattgefunden haben und in Shanghai gerade ein anderes Großereig 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 nis, die Expo 2010, stattfindet. Hier gibt es deshalb wirklich überall englische Beschriftungen und viele englischsprechende Volunteers, aber in Beijing? Fehlanzeige! Auch die Hilfsbereitschaft der Menschen ist nicht mit Shanghai zu vergleichen. Würde ich länger in Beijing leben, müsste ich definitiv chinesisch lernen. Shanghai und Beijing unterscheiden sich auch sonst stark: Beijing empfand ich als sehr viel schmutziger und natürlich wesentlich älter als Shanghai. Shanghai ist eine moderne Metropole, in der das Leben pulsiert, doch Beijing zeigt mehr das alte China. Etwas mehr Flair von Beijing hatte ich mir dennoch versprochen, ich war eigentlich sogar fast enttäuscht von der Hauptstadt Chinas. Sicherlich hat auch der Smog seinen Anteil dazu beigetragen, denn den habe ich in solcher Heftigkeit in Shanghai noch nie erlebt. Mein Höhepunkt des Trips war dann der Besuch der chinesischen Mauer. Dort habe ich zum ersten Mal das China gesehen, das meinen meisten Erwartungen entspricht: Die Natur, der Ausblick und das Alter der Mauer haben mich tief beeindruckt und deshalb ist die große Mauer für mich das beeindruckendste Bauwerk, das ich jemals gesehen habe. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Die Mauer strahlt eine unglaubliche Ruhe aus, wenn man sieht wie sie sich durch das Gebirge schlängelt, so friedlich und doch so imposant. Hier kann man Geschichte fühlen. Einfach traumhaft! Immer wieder schön sind auch die Kanalstädte rund um Shanghai. Innerhalb von ein bis zwei Stunden ist man in ländlicheren Regionen und kann dort kleine Städte besuchen, die von Kanälen durchzogen sind, links und rechts gesäumt von kleinen alten Häuschen. Auf den Kanälen fahren Boote, die von einem Chinesen allein gesteuert werden - ähnlich wie von einem Gondoliere in Venedig. Ein Kaffee oder ein Tee in einer der gemütlichen Teestuben lassen einen den Trubel der Stadt vergessen. Je mehr ich von China sehe, desto mehr bemerke ich, wie sehr sich Shanghai vom Rest unterscheidet. Ich habe eigentlich erst jetzt festgestellt, wie speziell Shanghai wirklich ist. Der im Kolonialstil erstrahlende Bund mit dem einzigartigen Blick auf das nachts hellbeleuchtete Finanzviertel Pudong, die vielen kleinen Gässchen im berühmten Künstlerviertel TianZiFang, die Natur im Century Park - das ist Shanghai und das findet man nirgendwo anders in China, und auch nichts Vergleichbares auf der Welt. Ich habe für mich beschlossen, Shanghai so zu nehmen wie es ist: modern, einzigartig und auf eine besondere Weise schön. Ich freue mich sehr, auch die nächsten Monate hier verbringen zu können, um die große Stadt weiter zu erkunden und natürlich meine Arbeit als Praktikantin erfolgreich abzuschließen. Schon jetzt kann ich sagen, dass ich die Entscheidung nach Shanghai zu gehen immer wieder treffen würde und nicht bereue. Die Stadt hat mich in ihren Bann gezogen und schafft es immer wieder mich zu faszinieren. Wann immer ihr die Chance habt, hinaus in die Welt zu gehen, kann ich euch nur raten: Macht es! Natürlich ist es nicht immer leicht, aber jede Erfahrung lässt uns wachsen und schenkt uns Erinnerungen, die uns unser ganzes Leben lang begleiten und uns den Blick für die Welt öffnen. 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 BSH Group, New Bern Berichte Bewerben Infos vom Campus Praktikum bei der Bosch Siemens Home Appliances Group im Bereich Qualitätsmanagement Dass ich für mein Praktikum ins Ausland möchte, war mir von Anfang an klar. Dass es so schwer sein würde eine passende Stelle zu finden, hätte ich nicht gedacht. Letztendlich habe ich ein Angebot von Bosch Siemens Home Appliances Group in New Bern, North Carolina angenommen. BSH in New Bern… ?! Klingt auf Anhieb nicht sehr spannend. Daher bin ich auch ohne große Erwartungen Ende August in den Flieger gestiegen. Abflug: Frankfurt bei regnerischen 17 °C. Ankunft: New Bern, 30 °C und strahlend blauer Himmel. Das ist doch schon mal ein guter Start für die nächsten sieben Monate! Um eine Unterkunft musste ich mich nicht kümmern. BSH hat für seine insgesamt 16 Deutsche Praktikanten geräumige Appartements in einem sehr schönen Viertel mit Pool gemietet, nur zehn Minuten von der Arbeit entfernt. Außerdem wohnen in New Bern noch Deutsche Ex-Patriots, die meist ein bis drei Jahre bleiben, sowie Amerikanischen Co-Ops, die für drei Monate da sind. Junge Leute, mit denen man etwas unternehmen kann, gibt es also genug. Über Campus X New Bern ist eine sehr schöne Hafenstadt mit circa 28.000 Einwohnern an der Atlantikküste von North Carolina. Und BSH ist mit 1.000 Mitarbeiter der zweitgrößte Arbeitgeber der Stadt. Am Standort New Bern gibt es drei Fabriken, die unter den Namen Bosch und der LuxusMarke Thermador Herde, Spülmaschinen sowie Waschmaschinen und Trockner für 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 den nordamerikanischen Markt produzieren. Ich arbeite im Bereich Qualitätsmanagement in der Six Sigma Abteilung und bin somit in allen Fabriken tätig. Neben der regelmäßigen Berichterstattung über den Stand der Six Sigma Projekte an den drei Fabriken führe ich zwei Six Sigma Projekte: Das eine dient dazu, den Fertigungsablauf an zwei Stationen mit Engpass zu optimieren, das andere zur Bestandsreduzierung und Prozessoptimierung im Lager. Unter Six Sigma versteht man eine systematische Vorgehensweise (DMAIC Zyklus), die zur Prozessverbesserung unter Anwendung analytischer und statistischer Methoden führt. Um zu lernen, wie genau man dabei vorgeht, habe ich in den ersten vier Wochen einige Schulungen besucht, unter anderem eine zweiwöchige Green Belt Schulung (angelehnt an die Rangkennzeichen japanischer Kampfsportarten) und eine ProjektManagement-Schulung. Die Arbeitsweise in den USA ist sehr unterschiedlich zu der, die ich bis dato aus Deutschland kannte. Die Abteilungsleiter beherrschen vollkommen den Laissez-FairStil und um Kritik zu bekommen, musste man hier, glaube ich, die ganze Firma in den Sand setzten. Lob und Anerkennung dagegen sind an der Tagesordnung. In Sachen Arbeitszeiten ist man hier ebenfalls nicht so streng: Wenn gerade keine Arbeit ansteht, geht hier der ein oder andere mal zum Friseur, einkaufen oder bringt sein Auto in die Werkstatt. Dafür bleibt man abends schon mal länger in der Firma und hat weniger Urlaub. Auch was den Kleidungsstil betrifft Text: Hanna Vonk ist alles etwas lockerer. Ausnahmslos jeder läuft mit Sportschuhen, Jeans und Shirt herum. Und zu ganz besonderen Anlässen trägt mein Chef auch schon einmal gerne sein Mickymaus-Poloshirt. Die Mitarbeiter erscheinen mir hier weniger gestresst und besser gelaunt - das Konzept scheint also aufzugehen. Auch außerhalb der Arbeit ist man in New Bern im Umgang miteinander sehr offen und freundlich. Es ist hier üblich sich mit einem „Hi, How are you doing?“ zu begrüßen. Keiner will zwar wirklich wissen wie es dem anderen geht, aber diese Begrüßungsart führt viel schneller zu neuen Bekanntschaften als ein deutsches „Hallo“. Auch als Ausländer ist man hier immer willkommen und hat keine Probleme sich zu integrieren. Wenn jemand heraus bekommt, dass man auch Deutscher ist, bekommt man oft den gleichen Satz zu hören: „Germany? Yeah, I’m from Germany as well!“... Bei genauem Nachfragen stellt sich dann allerdings schnell herraus, dass der Ur-Ur-Ur-Ur-Opa aus Deutschland kam… Ahhh ja! Die Amerikaner sind (wer hätte das gedacht) sehr bequem. Für alles gibt es einen Drive-Through, sogar bei der Bank. In jedem Supermarkt gibt es Elektroeinkaufswagen und die Kassiererinnen sortieren und packen alles sofort in Plastiktüten. Ob das nun umweltfreundlich ist oder nicht, ist egal - praktisch ist es auf jeden Fall. Eine andere Annehmlichkeit sind die Öffnungszeiten: Generell kann man hier die ganze Woche einkaufen gehen. Die großen Supermärkte 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 haben sogar 24 Stunden, sieben Tage die Woche geöffnet. Auch in Restaurants ist der Service, aufgrund der trinkgeldabhängigen Gehälter, exzellent. Sobald man nur ansatzweise an seinem Getränk genippt hat, kommt sofort eine Kellnerin und füllt kostenlos nach, ganz gleich ob Wasser, Cola oder Kaffee - nur bei Bier funktioniert es leider nicht! Die größten Preisunterschiede findet man bei Lebensmittel und Sprit. Im Supermarkt zahlt man hier viel mehr als in Deutschland, zumindest wenn man auf der Suche nach etwas Gesundem ist. Fast Food hingegen ist viel günstiger, außerdem gibt eine riesige Auswahl an Fast Food Restaurants. Letztendlich ist es jedoch egal, ob man italienisch, asiatisch, mexikanisch oder eben amerikanisch essen geht, Burger haben sie hier alle! Sprit hingegen ist wirklich sehr günstig, daher nutzen wir auch jedes Wochenende, um aus der Kleinstadt zu entfliehen. Doch um mobil zu sein, musste ich mir erst mal ein Auto kaufen, denn ohne kommt man hier nicht mal zur Arbeit. Fahrradwege gibt es nicht und Busse fahren nur für die Schulkinder. Bis ich allerdings die Pflichtversicherung sowie den Führerschein bekam, musste ich mich durch einen wahnsinnig bürokratischen Prozess kämpfen, der ganze zwei Monate dauerte. Die Führerscheinprüfung an sich ging dann keine fünf Minuten und war so einfach, dass es kein Wunder ist, dass hier alle so schlecht fahren. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Die Investition in einen alten Ford Escort hat sich auf jeden Fall gelohnt: Es gibt hier so viel zu sehen! Nur 45 Minuten von New Bern entfernt liegt Atlantic City mit seinen riesigen Stränden, an denen wir schon öfters unseren Feierabend verbracht haben. Von dort aus erreicht man nach einer zweistündigen Fahrt mit der Fähre die Outer Banks, eine schmale Inselkette mit kilometerlangen Sandstränden und riesigen Dünen. Ein perfekter Ort, um am Wochenende zu zelten. Vom Strand aus kann man mit etwas Glück sogar Delfine beobachten. Wenn die Sonne untergeht zünden wir dann ein Lagerfeuer und essen Smores (Marshmallows mit Schokolade und Kekse)... In Raleigh, der Hauptstadt von North Carolina, kann man in den riesigen Malls und Outlets einkaufen gehen und abends die Stadt unsicher machen. Oder man geht zu einem College Football Spiel der NC State und erlebt die berühmten „Tailgate“ Partys (engl. für Heckklappe eines Pick-Ups), bei denen die Studenten die Zeit vor dem Spiel mit Trinkspielen verbringen. Etwas weiter im Westen von North Carolina erstreckt sich das Mittelgebirge der Appalachen. Die Blue Ridge Mountains sind ideal für stundenlange Wanderungen oder zum Tubing: Dabei setzt man sich in riesige Schwimmreifen und lässt sich ein paar Stunden lang den Fluss abwärts treiben. Amerikanische Gemütlichkeit eben! D.C. und Miami bereisen - die Routen stehen schon fest. Das Wetter hat sich seit meiner Ankunft Ende August kaum geändert, zurzeit sind es immer noch um die 25 °C warm und keine Wolke ist am Himmel zu sehen. Einmal hat es jedoch richtig geregnet, und zwar für sieben Tage am Stück. Da es hier kein Abwassersystem wie in Deutschland gibt, waren nach ein paar Tagen alle Straßen überflutet und die Gärten ähnelten einem riesengroßen Teich. Eines unserer Autos ist nach einer größeren Pfütze einfach stehen geblieben, ein anderes musste aus der "Pfütze" geschoben werden - Ergebnis: Wasser im Fußraum! Hurrikans sind hier angeblich keine Seltenheit, allerdings streifen diese an New Bern meist vorbei. Bei Hurrikane Earl Anfang September wurde aber schon einmal sicherheitshalber die Fabrik geschlossen. Für den Notfall funktionieren die Toiletten in der Firma auch als „Hurricane Shelter“ (engl. für Bunker), da diese besonders verstärkt gebaut sind. Allerdings gab es trotz Warnung bisher nicht einmal einen kleinen Sturm. Mein persönliches Fazit: BSH in New Bern - Langeweile gleich Fehlanzeige. Die Arbeit bei der BSH ist interessant und ich habe bereits Vieles gelernt. Und bis Anfang März habe ich auch genügend Zeit, um noch Einiges zu erkunden. Das Abenteuer Praktikum in den USA hat für mich erst begonnen! Und wenn wir bald über die Feiertage frei haben, werden wir New York, Washington 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 SWISS Praktikum bei der SWISS WorldCargo im Bereich Marketing und Produktplanung „Qualität in jedem Detail“ zu Gold oder Automobile wird eigentlich alles transportiert. Die letzten sechs Monate verbrachte ich in der Schweiz, wo ich mein Praxissemester bei SWISS WorldCargo absolvierte. SWISS WorldCargo ist die Fracht Division der SWISS International Air Lines AG. Während des Praktikums war ich im Bereich Marketing, Marktforschung und Produktplanung angestellt. Dort analysierte ich verschiedene Strecken auf die Auslastung der verschiedenen Produktarten wie zum Beispiel Expresssendungen oder gekühlte Fracht. SWISS sieht sich als Qualitätsairline der Schweiz. Nicht umsonst hat SWISS im Frühjahr den begehrten Skytrax 2010 World Airline Award für „Staff Service Excellence“ Europa erhalten. Es ist ein junges Unternehmen mit klaren Zielen. Gerne wird auch hier das Betriebsklima mit „Lebenseinstellung SWISS“ benannt. Besonders das Betriebsklima habe ich zu schätzen gelernt. Es hat schon etwas Besonderes, wenn der CCO (Chief Cargo Officer) als Oliver vorgestellt wird und man generell alle Personen der Firma, auch mit denen man noch nichts zu tun hatte, duzen kann. Dabei blieb der Respekt aber auch nicht auf der Strecke. Aber was ist eigentlich Fracht? „Das ist doch das Gepäck der Passagiere“, sagen viele. Mit Gepäck hat die Fracht nichts zu tun. Fracht ist fast alles andere. Angefangen von Postsendungen und Pakete über Pflanzen, Reifen, Medikamente und Lebensmittel bis hin 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Generell kann ich ein Praktikum in der Schweiz weiterempfehlen. Das Salär stimmt mit den höheren Ausgaben überein. Für ein Praktikum bei einer Schweizer Bank bekommt man schon mal 3.000 Euro. Das wäre aber auch eine der besser bezahlten Stellen. Im Sommer ist es überragend nach Feierabend an die Promenade des Züricher Sees zu kommen und dort ein Bier zu trinken. Aber auch am Wochenende ist dort jeden Abend sehr viel los: Die Stadt besticht durch eine Vielzahl von Bars und Kneipen, die über die ganze Stadt verteilt sind. In diversen Clubs und Discotheken kann schon mal bis zum frühen Morgen durchgetanzt werden, auch wenn sich das nicht gerade als günstig gestaltet. Zürich ist eine sehr saubere Stadt. Dies repräsentiert auch die ordentliche Mentalität der Schweizer. Und für alle, die Städte gerne auf dem Fahrrad erkunden, hat Zürich ein Programm aufgebaut, bei dem man an mehreren Stationen kostenlos ein gutes Fahrrad für einen Tag ausleihen oder sein eigenes zwischenlagern kann. Das Ganze nennt sich „Züri-rollt“ und findet besonders an schönen Tagen regen Zulauf. Und wer an warmen, sonnigen Tagen auch noch grillieren und im See schwimmen will, ist im Chinagarten oder bei einem anderen der vielen Parks direkt am See sehr gut aufgehoben. Hier kommt einem ein weiteres Projekt der Stadt Zürich zu Gute: Rund um den See sind Elektrogrill- Text: Julian Schütz stationen aufgebaut, an denen sich jeder kostenlos seine Würstchen und Steaks auflegen kann. Gepaart mit einer abkühlenden Runde Schwimmen im See ist das die perfekte Freizeitbeschäftigung! Grillieren ist in der Schweiz auch noch in Wäldern erlaubt. Das Beste ist, dass es immer wieder Regale mit kostenlosen Holzstücken gibt. So kann man sich spontan dazu entschließen, ein Feuer am See zu machen, ohne noch mühsam Holz im Wald sammeln gehen zu müssen. Besonders sehenswert ist auch der Böögg, ein riesiger, künstlicher Schneemann, der jedes Jahr an Sechseläuten auf einem großen Scheiterhaufen angezündet wird. Er symbolisiert den Winter und es heißt, dass je schneller der Kopf des mit Böllern gefüllten Körpers explodiert, desto schöner wird der Sommer. Statistisch gesehen ist hier aber nichts belegbar. Mit einem großen Umzug ziehen tagsüber viele verschiedene Zünfte durch die Stadt. Und am Abend, wenn von dem Böögg nur noch ein riesiger Haufen Glut übrig ist, wird begonnen, darauf zu grillieren - ein Event, das sich mittlerweile bei den jungen Leuten fest etabliert hat! Ein weiteres Highlight ist die Streetparade, bei der hundertausende Leute in ziemlich freakigen Outfits mit Techno, Party und Alkohol durch die Stadt ziehen. Und wer solch einen Tag gemütlich in einem Club ausklingen lassen möchte, muss auch für Schweizerverhältnisse tief in die Tasche greifen: Da kostet der Eintritt umgerechnet schon einmal 50 Euro – ohne Freiverzehr! 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Indonesien Über Campus X Berichte Bewerben Infos vom Campus Ein erlebnisreiches Semester an der Gadjah Mada University in Yogyakarta „Studieren“ auf Indonesisch … ... lässt wohl jedes Backpacker-Herz höher schlagen und hält noch so manche Überraschung bereit! Studenten großen Spaß auch wenn man mit langer Hose und Hemd (Dresscode) manchmal bei circa 40 °C mehr schwitzt als man durch eine Soto oder einen Fruit Juice in der Mittagspause wieder an Flüssigkeit aufnehmen kann. Die Reise um die halbe Welt war uns nicht zu weit, um unserem Studien-Alltag in Pforzelona zu entfliehen und uns neuen, unvorhersehbaren Herausforderungen zu stellen. Zum einen wäre da die Herausforderung, sich einer neuen Kultur zu stellen, die sich von der deutschen bzw. westeuropäischen nicht vielmehr unterscheiden könnte. Die offene Art der Indonesier hat es uns von Anfang an sehr leicht gemacht, tiefe Einblicke in die Kultur zu erlangen. Neben den Vorbereitungen für die zahlreichen Präsentationen und Essays bleibt uns dennoch genug Zeit, um nicht nur Yogyakarta und sein Nachtleben zu genießen, sondern auch traumhafte Strände zu „besurfen“, in kristallklarem Wasser mit Haien und Schildkröten zu tauchen und aktive Vulkane bei Nacht zu besteigen, um einen unvergesslichen Sonnenaufgang zu bestaunen. So führte uns einer unserer ersten Aus- Die kulturellen Unterschiede spiegeln sich auch deutlich im Alltag an der Universität wieder. So ist die Vorlesungslänge zwar auf zweieinhalb Stunden angesetzt, aber auf Grund der indonesischen Spontanität kann es auch schon einmal sein, dass der Professor 40 Minuten zu spät zum Unterricht erscheint. Und die Vorlesung an sich ist ausschließlich durch Diskussionen und Präsentationen der Studenten geprägt. Der Umgang zwischen Professoren und denStudierenden unterscheidet sich nicht sehr zu unserer Erfahrung in Pforzheim. Insofern ist die Zeit an der Uni mehr als angenehm und man hat mit den anderen International Students sowie mit den einheimischen flüge zum Gipfel des 2911 Meter hohen Gunung Merapi, welcher immer noch zu einem der aktivsten Vulkane der Welt zählt. Dieses hat er uns in den letzten Tagen eindrucksvoll bewiesen, indem er ganze Landstriche in Asche gehüllt hat und tausende Menschen dazu gezwungen hat, ihr Hab und Gut zurückzulassen. Durch unsere zahlreichen Ausflüge auf Java, Bali und Lombok haben wir bereits viele Facetten des Landes kennengelernt und mussten feststellen, dass unser Lebensstandart hier in Yogyakarta nicht das Leben des Großteils der Bevölkerung wiederspiegelt. Es ist manchmal kaum vorstellbar, mit welch geringen Mitteln die Menschen gezwungen sind ihren 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Text: Martin Hepp, Marvin Kiefer Lebensalltag zu bestreiten, um hier zu überleben. Andererseits ist es beeindruckend zu sehen, welch positive Ausstrahlung diese Menschen dennoch zum Ausdruck bringen. Neben den prägenden Erfahrungen mit den Indonesiern beeindruckt uns die atemberaubende Landschaft jedes Mal aufs Neue. Wir haben verzweifelt versucht, treffende Formulierungen zu finden, um unsere Erlebnisse in die X-Press zu pressen, und sind zum Schluss gekommen, dass es Eindrücke gibt, die einfach nicht erzählt, sondern selbst erlebt werden müssen… Zu guten Schluss ist es lustig zu merken, dass man anfängt bei 25 °C zu frieren, dass man seit einer Woche seine Badehose nicht ausgezogen hat, sich darüber aufregt, wenn das Duschwasser wärmer als Eiskalt ist und man für sein Abendessen mehr als 2,50 € zahlen muss! Zu den Verkehrsregeln lässt sich nur eins sagen: Außer der gemeinsamen Fahrtrichtung gibt es keine und wir suchen noch immer nach dem einen Indonesier, der auf die gloreiche Idee gekommen ist, Zebrastreifen auf die Straßen zu malen, deren Markierungen genau so viel Bedeutung haben wie die Nachbarbeschwerden bei den Wohnheimpartys. 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Tuscaloosa Roll Tide Roll: Ein Praxissemester bei Mercedes-Benz in Alabama, USA Für ein halbes Jahr nach Amerika ins Praxissemester zu Mercedes nach Tuscaloosa? Warum nicht, dachte ich mir und hab mich kurzfristig im Mai beworben. Idealerweise kam die Zusage von Mercedes bereits Ende Juni. Also ab ans Planen für Visa, Flug, Auto, Wohnung und allem was so dazugehört. Finanziell stellt sich der Aufenthalt als eine Herausforderung dar, aber so ein Praktikum im Ausland zahlt sich sicher einmal in der Zukunft aus. Und soviel kann ich schon sagen: die zwei Monate, die ich nun hier bin sind es auf jeden Fall wert. Da mir im Vorhinein klar war, dass Daimler auch auf der restlichen Welt ein eher deutsches Unternehmen ist, fand ich es sehr wichtig mit Amerikanern zu leben, um deren Kultur und Sprache besser kennenzulernen. So wohne ich jetzt mit zwei Studenten der „University of Alabama“ in einem kleinen Haus direkt im Studenten-Viertel nahe der Universität. An der UA, wie sie auch genannt wird, sind circa 30.000 Studenten eingeschrieben. Dass alles hier ein wenig größer ist, als man es kennt, merkt man auch schnell mit einem Blick auf das Stadion von Tuscaloosa: Hunderttausend Menschen finden hier Platz. Soviele Einwohner hat ganz Tuscaloosa nicht. Dafür aber das beste College Team des warmen Südens und jede Menge Fans, die bereit sind mehrere Stunden Fahr auf sich zu nehmen, um „Crimson Tide“ zu sehen und jedem Passanten, den sie treffen, „Roll Tide Roll“ entgegenzu- schmettern. Und wenn man in einer Bar landet, in der beim Ausschrei „Roll Tide Roll“ der Fans nicht zumindest 90 Prozent der Bar „Roll Tide Roll“ zurückrufen, weiß man, dass man wohl im falschen Laden ist zumindestens was Alabama betrifft. Bar-technisch hat Alabama eine ganze Menge zu bieten, mit Clubs sieht es da schon anders aus. Da sollte man eher nach Birmingham fahren, um auf seine Kosten auch noch nach 2:00 pm zu kommen. „Everything is bigger in the U.S.“ Das spiegelt sich auch in den Distanzen wieder. Um zur Arbeit zu kommen fahre ich 50 Meilen am Tag. Und am Wochenende nehmen wir schon einmal 1.000 Meilen auf uns, um etwas zu sehen: Nashville, zum Beispiel, ist die wohl größte Country Music Metropole auf dem Globus und bietet live Musik vom Feinsten. Es scheint fast so als wäre hier jeder ein Country Star und dafür muss man nicht mal Country Music mögen. Florida mit seinen Gulf Shores bietet sehr schöne Möglichkeiten zum Chillen und Feiern. Hier kann man das Leben genießen, während man mit einem SeaDoo (Jet-Ski) mit 130 PS über das Meer rauscht. Text: Tobias Böse wurde. Das „French Quarter“ ist auf jeden Fall einen Besuch wert und die etwas grotesk wirkenden Friedhöfe mitten in der Stadt lohnen sich auch einer Besichtigung. Nicht umsonst gehen viele junge Amerikaner Ende Oktober für Halloween nach New Orleans. Essenstechnisch sollte man hier allerdingsnicht zu viel erwarten, solange man in eines der Fast Food Restaurants geht. Ganz im Gegenteil zu den kleinen Restaurants, die von allen Nationalitäten betrieben werden. Hier bekommt man zumeist preiswertes Essen, das in jeden Fall gut schmeckt. Im Allgemeinen sind die USA, was Dinge des täglichen Bedarfs angeht, eher teuer und man sollte auf jeden Fall Angebote auschecken, um mehr Geld zum Reisen zu haben. Autoteile dagegen sind recht günstig, ebenso wie Benzin, Öl und Strom. Die Mietpreise in Tuscaloosa und Umgebung sind für deutsche Verhältnisse extrem hoch, was nicht zuletzt durch die Uni und Mercedes Benz, als einen der größten Arbeitgeber in der Gegend, zu Stande kommt. Mein persönliches Fazit nach zwei Monaten: „Roll Tide Roll!!!“ New Orleans, oder Sin City des Südens, ist wohl eine der schönsten Städte in der Gegend, wenn sie auch durch einen Hurrikane vor ein paar Jahren sehr mitgenommen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Die Altstadt Mit über 320 Hektar hat Quito die größte historische Altstadt des amerikanischen Kontinents. Zahlreiche Kirchen, Kapellen und Kathedralen; die im barocken Kolonialstil errichtet worden sind machen den besonderen Charme der Stadt aus. Nicht umsonst wurde sie 1978 von der UNESCO als erste Stadt zum Weltkulturerbe erklärt. Auf dem Panecillo Eine große Marienstatue ragt in den Himmel. Wir sind auf dem zentralen Stadthügel Panecillo angelangt, der auf einem ehemaligen Sonnentempel der Inkas errichtet ist. Unterhalb der Besucherplattform befindet sich eine aus Lehm gebrannte Zisterne. Damit wurde 1809 die Wasserversorgung der spanischen Truppen in den Gefechten gegen die Unabhängigkeitskämpfer gesichert. Infos vom Campus Die Mitte der Welt Bei einem Besuch in Quito lohnt es sich auch die Umgebung zu erforschen. Mit dem einen Fuß auf der Nord- und mit dem anderen auf der Südhalbkugel stehen? Das ist hier in San Antonio de Pinchincha möglich. Hier befindet sich im wahrsten Sinne des Wortes die Mitte der Welt. Ein großes Äquatordenkmal markiert diese Linie. Über Campus X Berichte Bewerben Geographisches Ecuadors Hauptstadt Quito liegt nur 20 Kilometer südlich des Äquators und ist die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. Mit 1,4 Millionen Einwohnern zählt Quito nach Guayaquil zur zweitgrößten Stadt des Landes. Umgeben von zahlreichen aktiven und inaktiven Vulkanen liegt die Stadt in einem 2.850 Meter hohen Becken der Anden. Als die „Stadt des ewigen Frühlings“ liegen die durchschnittlichen Tagetemperaturen bei 18 bis 21 °C - und das trotz äquatornaher Lage! Quito: Die Mitte der Welt Ein architektonisches Wunderwerk auf Höhe des Äquators! Text: Mimi Tran 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Der Präsidentenpalast Weißer Stuck und perfekte Symmetrie auf dem Plaza de la Independencia: Das fällt jedem Besucher beim ersten Anblick des Präsidentenpalastes ins Auge. Vorbei an den Grenadieren von Tarqui, zwei Wächter in blau-goldenen Uniformen, kann man den Palast auch von Innen besichtigen. Erst seit 2007 ist er auch für die breite Öffentlichkeit in Teilen begehbar. Convento de Santo Domingo Als das vielleicht schönste Gebäude der Stadt gilt das Convento de Santo Domingo - das Dominikanerkloster. Ein üppiger Garten unter hohen Bögen im Schatten zweier weißer Glockentürme lädt zu einem gemütlichen Rundgang ein. Teleférico Die höchste Seilbahn Südamerikas bringt Passagiere in 4.050 Meter Höhe auf den Vulkan Pichincha. Nach etwa 2,5 Kilometern und knapp 15 Minuten Fahrtzeit erwarten einen eine faszinierende Aussicht über Quito und die Anden. Iglesia de San Francisco Diese Kirche ist die älteste und größte der Stadt. Gestützt von 104 Säulen besteht sie außerdem aus drei Kirchenschiffen und war damals ein wichtiger Treffpunkt und Handelsplatz der Quitu-CaraIndianer. Ein genauso prächtiger und heller Klostergarten verleihen diesem Ort eine romantische Atmosphäre. Teatro Nacional Sucre Konzerte, Ballet und Oper. Hier kommt der Kulturliebhaber voll auf seine Kosten. Eingerichtet wurde das Theater 1886, um den Bürgern mehr als nur Stierkämpfe zur Unterhaltung zu bieten. Die Baupläne gehen auf den deutschen Architekten Frank Schmidt zurück. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Der Beruf Mediaplaner/in Bewerben Infos vom Campus Interview mit Lynn Halligan, Junior Mediaplanerin der Mediaagentur Mediaplus, Teil der Agenturengruppe Serviceplan Campus X: Lynn, du hast an der Hochschule Pforzheim International Marketing studiert und bist nun seit circa 10 Monaten bei der Agentur Serviceplan im Bereich Mediaplanung tätig. Wie dürfen wir uns die Aufgaben einer Mediaplanerin vorstellen? Lynn Halligan: Wenn man sich eine Werbeagentur vorstellt, denkt man gewöhnlich an den Kundenberater, Texter, oder Art Director. Auch im Studium wurde das Thema „Media“ – wenn überhaupt – nur am Rande behandelt. Der Beruf „Mediaplaner“ mag also vielen Studenten nicht bekannt sein. Über Campus X Berichte Dabei ist die Media ein sehr wichtiger Bestandteil der Werbung – denn was bringt schon eine tolle Kreation, wenn diese die richtigen Personen nicht erreicht? Und: die großen Budgets fließen in der Werbung nicht in die Kreation, sondern in die Media! Laut Fachjargon ist Mediaplanung die zielgruppenspezifische Auswahl optimaler Medien oder Werbeträger zur Übermittlung von Werbebotschaften. In meinen Worten beschäftigen wir uns also mit der Frage: „WEN soll eine Kampagne WO und WANN erreichen?“. Der erste Schritt ist oft die Herleitung der Zielgruppe für die Kampagne. Mit Hilfe dieser und diverser Marktforschungsdaten bestimmen wir dann die grobe Mediennutzung der Zielgruppe bis hin zur Feinauswahl der Medien. Doch auch Kreativität ist ge- fragt: Um nicht im riesigen Wust klassischer Werbung unterzugehen, suchen wir regelmäßig nach neuen, kreativen Werbeformen und stringenten Mediastrategien, um möglichst aufmerksamkeitsstark zu sein. Campus X: Kannst du uns einen typischen Tagesablauf im Leben einer Mediaplanerin beschreiben? Lynn Halligan: Einen typischen Tagesablauf zu beschreiben ist sehr schwierig, denn die Aufgaben sind so vielseitig, dass kaum ein Tag dem anderen gleicht. Doch folgende Aufgaben gehören zum täglich Brot der Mediaplaner: Das Erstellen von Präsentationen zur Erläuterung der Mediastrategien, sowie das Erstellen von Kostenplänen und internen Buchungsaufträgen, das Abhalten von Brainstormings, um kreative Mediaideen zu finden, betreuende Telefonate mit Kunden, Recherche-Arbeiten, Anfragen bei diversen Vermarktern, usw. Campus X: Viele Studierende, die im Bereich Werbung oder Marketing an unserer Hochschule studieren, möchten lieber in einem Unternehmen als in einer Werbeagentur arbeiten. Warum hast du den Weg in die Agentur gewählt und was macht das Agenturleben so besonders? Mir wurde schnell klar, dass die Mediaplanung all die Bereiche vereint, die mir Spaß machen: Zahlen, Strategie und Kreativität. Neben den vielseitigen Aufgaben gefällt mir vor allem die Atmosphäre und der Umgang unter den Kollegen: Statt Beamtentum duzt man sich, die Kollegen sowie die Hierarchien sind sehr locker und auch Freunde des Feierns kommen auf Ihre Kosten. All das sind Dinge, die ich gerade am Anfang des Arbeitslebens nicht missen möchte. Campus X: Was hat dir das Studium an der Hochschule Pforzheim für deinen Beruf als Mediaplanerin gebracht? Lynn Halligan: Gerade das Grundstudium ist bei vielen Studenten ja nicht gerade beliebt. „Wofür brauche ich DAS denn?!“. Doch gerade die ersten Semester haben mir Verständnis für die globalen Zusammenhänge und wichtiges Grundwissen vermittelt. Aus dem Hauptstudium ziehe ich vor allem Soft Skills, wie z.B. die Übung im Erstellen und Halten von Präsentation, Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Studenten, schnell zu erkennen, was wichtig ist, etc. Abgesehen davon ist Mediaplanung aber ein typischer „learning-by-doing“ Job. Probiert es doch bei einem Praktikum mal aus! Lynn Halligan: Bereits im Anschluss an mein Abitur hatte ich Kontakt mit der Werbebranche, denn ich entschied mich vorerst für eine Ausbildung zur Werbekauffrau (Schwerpunkt Media) bei der Agenturgruppe Serviceplan. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Working with the British Über Campus X Berichte Bewerben Infos vom Campus Tipps des Englischmagazins Business Spotlight Man kennt sich vermeintlich gut — aber eben nicht gut genug. Auch zwischen Briten und Deutschen führen kulturelle Unterschiede oft zu Missverständnissen. Wie es dazu kommen kann, schildert Robert Gibson. Der Business Spotlight-Autor ist bei der Siemens AG in München für interkulturelles Training verantwortlich. Business people from German-speaking countries usually expect cultural difficulties when working with countries from eastern Europe or Asia. Those preparing to work with Britain, on the other hand, often underestimate the importance of subtle cultural differences in communication and management styles. To work effectively with the British, you need to be sensitive to differences in attitudes, values and behaviour, and know how to cope with them. This article gives some advice on how to work well with one of continental Europe’s most important trading partners. ENGLAND, BRITAIN AND EUROPE The first trap is to confuse the terms “England”, “United Kingdom” (UK) and “Great Britain”. Great Britain or, simply, Britain, consists of England, Scotland and Wales. Scottish and Welsh citizens, who have a strong sense of national identity, do not like to be called “English”. The United Kingdom consists of Great Britain plus Northern Ireland, although the terms “Britain” and “the UK” are often used as if they were identical. Another pitfall is to assume that the British have the same enthusiasm for Europe that a lot of French or Germans have. For many British people, “Europe” still means continental Europe. It is not uncommon to hear people say things like “we are going to Europe on holiday this year”. Many British people see their relationship with other European countries as determined by pragmatic trading or holiday interests rather than by a vision of a strong European Union. BODY TALK Although the British shake hands in formal situations — for example, when meeting business partners for the first time — it is unusual in Britain for colleagues to shake hands every day or for people to shake hands in informal situations. In contrast, a British banker going to a meeting in Germany was advised by a colleague to “shake hands with everything that moves”. The feeling for body distance and an appropriate “comfort zone” is also different in Britain. Try to avoid getting too close to people in public spaces whenever possible. One gesture that should be used with great care in Britain is the “V-sign”. If you raise two fingers in a Vshape — for example, for “victory” or “two beers please” — remember to have the palm of your hand facing away from you. If you have your hand the other way round, this is a vulgar sign. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Text: Robert Gibson TO SAY OR NOT TO SAY? Germans tend to be more explicit than the British, and German marketing and advertising material often contains more information. Another important information-related difference concerns job applications. In Britain, it is common to send a one-page letter and a curriculum vitae (CV) of a maximum of two pages. Copies of certificates or testimonials from past employers are not usually sent with the application. Instead, it is common to include the names of two or three referees who can be contacted, normally by phone, for more information. SOCIAL MATTERS The British tend to combine task orientation with more person orientation than Germans do. So, if you are sending an important or critical e-mail to a British colleague, it is a good idea to back it up with a short phone call or a personal meeting. Small talk also plays a significant role in British business relations. British colleagues are likely to start phone calls with a question such as “How are you?”. You are not expected to give a detailed analysis of your state of health; instead the question should be seen as an invitation to make small talk. To take another example, enquiring about the past weekend is appreciated as a sign of interest in your staff. It is important to “oil the machine” before work starts. In Britain, the divide between work and pleasure is 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 BOOST YOUR BUSINESS ENGLISH Ohne sattelfeste Englischkenntnisse sieht man im Berufsleben alt aus… Business Spotlight hilft, Wortschatz und Grammatik zu verbessern: Die Zeitschrift präsentiert im englischen O-Ton Tipps für den Job-Alltag und informiert über Wirtschafts-Trends. Schwieriges Vokabular ist auf jeder Seite übersetzt. Außerdem in jeder Ausgabe: der neue Wortschatz-Trainer Skill Up! Neugierig? Unter www.business-spotlight.de gibt es Karriere-Tipps, ein kostenloses Podcast-Angebot, Englisch-Tests und Infos zum Abo mit StudentenErmäßigung. less strict than in Germany. It is not unusual for colleagues to go to the pub together regularly after work. TOO LITTLE INFORMATION? It is worth thinking carefully about what and how much you communicate to your British business partners. British staff members, who are used to receiving a lot of information from their managers, often feel excluded when German bosses pass on only the information that is directly relevant to their area of responsibility. On the one hand, this German tendency to compartmentalize can be seen positively as being focused on the task in question. On the other hand, it can also be seen negatively as a failure to take responsibility outside one’s direct sphere of influence. WHAT ARE THEY THINKING? Germans sometimes find it difficult to know what their British counterparts are really thinking. Everyone seems to be polite and to agree, but often action is not taken as expected. One reason is that the British tend to be indirect. They may express criticism through an indirect or ironic remark. Note that it is not language that is the barrier here, but the different role of humour. Another area that can be confusing is selfdeprecation, which is seen as something positive in Britain. For example, a German audience at an important conference was confused when a British expert started his speech by saying: “I don’t know why they invited me to this conference; I am only just getting into this topic”. On the other hand, Germanspeakers who list all their qualifications and achievements are in danger of confirming the British stereotype that Germans are arrogant. showed that it was important to them to be seen as risk-taking entrepreneurs. This was in contrast to the more cautious colleagues at German headquarters, who were concerned with the project managers’ failure to follow established procedures. The different attitudes to risk and uncertainty can also be seen in the fact that, on average, Germans have more insurance policies than the British. DETAILS LATER Further differences between the British and the Germans are found in their presentation styles. It is common for British presenters to begin with a personal anecdote or joke, and the emphasis is often on winning over the audience for the key message. There will usually be less detail than in a German presentation; facts are less important than the benefits of the ideas being presented. Also, in British presentations, audiences will often be encouraged to interrupt with questions or comments. Although it would be unwise to try to copy the British style, it is useful to think about the impression you make on your audience, and to change your style as necessary. In particular, avoid long presentations; the KISS motto — Keep It Short and Simple — is popular in Britain. THE MEETING IS THE WORK Research shows that British managers spend more of their day working with other people than German managers do. Indeed, German managers who work in British teams often comment on the time “wasted” in meetings, saying that it prevents people from doing their work. Of course, time is often wasted in meetings, but it is also important to understand that, for many British managers, the meeting is the work. NO RISK, NO FUN? Another fundamental difference is the attitude to risk. Interviews with British project managers working for a German company 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Einflussfaktoren auf Ihr Einstiegsgehalt Ein Artikel unseres Kooperationspartners Klaus Resch Verlag KG / berufsstart.de 1. Gehaltstabellen alleine reichen NICHT aus! Bei der Recherche nach einem Richtwert für Ihr Einstiegsgehalt, werden Sie immer wieder auf tabellarische Übersichten stoßen. Machen Sie nicht den Fehler und orientieren Sie sich ausschließlich an diesen Tabellen. Laut Nicola Holzapfel, Autorin des Buches ‚Ich verdiene mehr Gehalt‘ können „Alle gemachten Verdienstangaben (...) nur Anhaltspunkte liefern“. Ihre Aufgabe ist es, mit diesen Anhaltspunkten weiterzuarbeiten. Informieren Sie sich zusätzlich immer über branchenrelevante Fachmagazine, Verbände, Organisationen etc. und tauschen Sie sich mit anderen aus. Verwenden Sie außerdem niemals nur eine Übersicht als Grundlage für die Angabe Ihrer Gehaltsvorstellungen, sondern vergleichen Sie. Am Ende des Artikels finden Sie hilfreiche Adressen, anhand derer Sie sich weiter informieren können. Gehaltstabellen geben Durchschnittswerte an, d.h. es kann nach oben oder nach unten Abweichungen geben. Das ist der Grund, warum die Angabe von Gehaltsspannen üblich ist. Und während die eine Übersicht nach Branchen sortiert ist, orientieren sich andere an der Position oder der Einstiegsform der Befragten. Wenn Sie Gehaltstabellen nutzen, dann sollten Sie diese deshalb immer genau analysieren. Viele Bewerber übernehmen die Angaben einfach, ohne sich die Kriterien genauer anzuschauen oder über die wirkliche Aussagekraft der Übersichten nachzudenken. Überprüfen Sie die Kriterien deshalb und, wenn möglich, auch die Art der Datenerhebung. Wer wur- de befragt, wieviele Personen und wie ist das geschehen? Ein direkter Vergleich im wörtlichen Sinne ist somit gar nicht möglich, aber eine Gegenüberstellung. Für Berufseinsteiger am sinnvollsten sind Gehaltstabellen, denen auch wirklich Berufseinsteiger als Befragte zugrunde liegen. Die Betrachtung verschiedener Kriterien ist sogar ratsam. Personalverantwortliche stellen die Frage nach den Gehaltsvorstellungen gerne als Stressfrage, denn das Gehalt selbst steht in den meisten Fällen bereits im Vorfeld fest. Abweichungen sind daher die Ausnahme. Für den potenziellen Arbeitgeber von Interesse sind vor allem Ihre Reaktion und Ihre Argumentation. Wenn Sie die Ergebnisse verschiedener Gehaltstabellen gegenübergestellt haben, müssen Sie in einem nächsten Schritt weitere Einflussfaktoren berücksichtigen, die sich auf das Gehalt auswirken können (siehe "Weitere Einflussfaktoren für Ihr Einkommen"). Diese Faktoren sind für jeden individuell und situationsspezifisch. Fazit: Gehaltstabellen... ... können nur Anhaltspunkte bieten. ... geben nur Durchschnittswerte an. ... beruhen auf unterschiedlichen Bewertungskriterien und Erhebungsmethoden. ... müssen analysiert, hinterfragt und gegenübergestellt werden. Tipp! Betrachten Sie IMMER mehrere Gehaltsübersichten. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 Text: Caroline Duscha 2. Weitere Einflussfaktoren für Ihr Einkommen Durch die Gegenüberstellung verschiedener Gehaltstabellen erhalten Sie einen Eindruck über Durchschnittsgehälter z.B. nach Branchen, Positionen und nach Einstiegsformen sortiert. Weitere Einflussfaktoren, die eine Rolle spielen sind: Studiengang und Abschluss Der Einfluss von Studiengängen und Abschlüssen auf das Einstiegsgehalt ist zwar durchaus gegeben, deutlich stärker wirken sich allerdings die Branche und die Unternehmensgröße aus. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Berufseinsteiger mit einem technischen Studienfach durchschnittlich mehr verdienen als solche, aus wirtschaftswissenschaftlichen Fachrichtungen. Finanziell am schlechtesten positioniert sind üblicherweise Bewerber aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Bei den Abschlüssen entstehen die Differenzen vor allem zwischen den drei zu unterscheidenden Qualifikationsstufen: 1. Bachelor 2. Diplom, Master (Uni./FH) 3. Promotion Beobachtungen zeigen, dass sich die Vergütung für ein Diplom und einen Masterabschluss bei vielen Unternehmen angleichen. Leichte Unterschiede ergeben sich außerdem durch die Hochschulformen Universität und Fachhochschule. Arbeitsmarktlage und Branche Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt bzw. in bestimmten Branchen bestim- 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Infos vom Campus Bewerben Berichte Über Campus X men ganz entscheidend, was Sie verlangen können. Wenn Sie bei der Recherche also Gehaltstabellen zu Rate ziehen oder sich im Internet informieren, dann sollten die Informationsquellen einerseits möglichst aktuell und andererseits möglichst seriös sein. Je größer der Fachkräftemangel in bestimmten Branchen ist, umso eher können Sie Ihre Forderungen im oberen Bereich der durchschnittlichen Gehaltsspanne ansetzen. Je stärker sich Ihr Qualifikationsprofil dann noch mit dem Anforderungsprofil der Stellenausschreibung deckt, umso besser ist Ihre Argumentationsgrundlage. Bringen Sie sogar vorteilhafte Zusatzqualifikationen für die Stelle mit, stärkt das Ihre Position weiter. Vor allem dann, wenn Sie von nur wenigen Mitbewerbern ausgehen können. Unternehmensgröße Studien in unterschiedlichen Branchen zeigen, dass mit der Unternehmensgröße auch das Einstiegsgehalt für Hochschulabsolventen ansteigt. Dabei sind die Unterschiede zwischen Kleinunternehmen und Mittelständlern höher als zwischen mittelständischen Unternehmen und Großkonzernen. Neben der Branche stellt das Kriterium Unternehmensgröße für Berufsanfänger den wichtigsten Einflussfaktor zur Bestimmung des Startgehaltes dar. Bundesland und Region Untersuchungen führender Personal- und Managementberatungen wie Kienbaum oder personalmarkt belegen den Einfluss des Unternehmensstandortes auf das Gehalt. Das gilt auch für Berufseinsteiger. Der Unterschied zwischen Ballungszentren und Großstädten gegenüber ländlichen Regionen kann durchaus mehrere tausend Euro Unterschied hinsichtlich des Jahresgehaltes ausmachen. Genauso verhält es sich bei dem Vergleich zwischen den Bundesländern. Am meisten wird im Süden gezahlt, am wenigsten im Osten. Zu berücksichtigen ist dabei, dass die Lebenslerhaltungskosten in Großstädten und Ballungszentren deutlich höher sind. Ein weiterer Grund sind regionale Unterschiede bei den Tarifverträgen der Branchen. Auch in diesem Fall muss die Situation deshalb immer nach Branchen unterschieden werden. Fazit: Einflussfaktoren zur Bestimmung Ihres Gehaltes: 1. Hauptfaktoren • Arbeitsmarktlage • Branche • Unternehmensgröße 2. Weitere Faktoren • Unternehmensstandort • Studiengang • Abschluss Tipp! Diskutieren mit anderen an Ihrem Beispiel die Wertigkeit der verschiedenen Einflussfaktoren. zung von zwölf Monatsgehältern“, sagt die anfangs bereits erwähnte Autorin Nicola Holzapfel in Ihrem Buch „Ich verdiene mehr Gehalt“ und erläutert in dem Kapitel „So setzt sich ein Gehalt zusammen“ verschiedene mögliche Bestandteile: • 13. Monatsgehalt • Jahressonderzahlungen • Leistungszulagen • Provision • Ausgleich von Überstunden • Urlaubsgeld • Vermögenswirksame Leistungen • Weihnachtsgeld • Zusatzleistungen 4. Hilfreiche Adressen www.igmetall.de www.tarifspiegel.de www.lohnspiegel.de www.studentsatwork.org www.kienbaum.de www.abgabenrechner.de www.steuerzahler.de www.finanztest.de Buchtipp: „Ich verdiene mehr Gehalt – Was Sie für Ihre erfolgreiche Gehaltsverhandlung wissen müssen“, Nicola Holzapfel Campus Verlag: 2009 – Kosten: 17,90 Euro Tipp! Nutzen Sie außerdem den Gehaltsanalyser auf www.berufsstart.de 3. Leistungen, die zum Gehalt dazukommen können „Ein Gehalt ist mehr als die Zusammenset- 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Quelle: Klaus Resch Verlag KG / berufsstart.de 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Bachelor-Rezept Ich back mir meinen Abschluss! Zutaten: 1 Portion 1 Pkch 2 Hände 2 Hände 1 TL 1 TL 1 Prise 1 Tablett 5 Tassen 10 100 Geduld Durchhaltevermögen Organisationstalent Zeitmanagement Kondition Ausdauer Schnelligkeit Mensaessen à 3000 kcal Kaffee Kompetente Professoren Hilfsbereite Mitstudenten Unbegrenztes Druckguthaben 1 Portion Sozialengagement 1 Portion Interkulturelle Kompetenz 1 Reservierter Sitzplatz in der BIB 30 Stck Kugelschreiber 5 Stck Blöcke 1 Gefüllter Süßigkeitenautomat 1 Tischkicker inklusive Ball 1 Portion Glück 1 Ausgeprägtes Kurzzeitgedächtnis Vorbereitung: Für einen leckeren Bachelor nehme man eine Person mit Abitur oder je nach Geschmack auch Fachhochschulreife. Bei der Auswahl sollte man auf Qualitätskriterien wie einen guten Notendurchschnitt oder genügend Wartezeit achten. Man gebe sie in eine Schüssel mit einer Portion Geduld, einem Päckchen Durchhaltevermögen, sowie jeweils zwei Händen voll Organisationstalent und Zeitmanagement. Man Text: Mimi Tran, Anja von Treuenfels, Melanie Maier rühre diese Zutaten gleichmäßig mit dem Handrührgerät bis zu Beginn des Semesters. Anschließend nehme man die Masse und schiebe sie zum Vorbacken in den Bus, vorzugsweise das Modell Linie 5: Hochschule/Wildpark. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass keine Platzangst entsteht. Falls gerade kein Bus zur Hand ist, sei es wegen Verspätung oder Ausfall, kann man auch noch jeweils einen Teelöffel Kondition und Ausdauer hinzufügen, damit der gedeihende Bachelor problemlos den steilen Berg der Tiefenbronner Straße bestreiten kann. Nach dem Vorbacken lasse man den Teig drei Tage (aus-)gehen, um sicherzustellen, dass sich ausreichend Partyausdauer bildet. Anschließend gebe man noch eine Prise Schnelligkeit hinzu, damit gewährleistet werden kann, dass die benötigte Literatur aus der Bibliothek bezogen wird. Während der kommenden Semester sollten täglich ein Tablett Mensaessen à 3000 kcal sowie fünf Tassen Kaffee zugefügt werden. So kann der Teig richtig aufgehen! Mindestens 10 kompetente Professoren verleihen dem Bachelor die richtige Form. Sollten gerade nicht genügend zur Hand sein, könnten hilfsbereite Mitstudenten in vielen Fällen Defizite ausgleichen: Sei es durch kopierte Skripte und Mitschriebe oder durch eine ausgeliehene Mensakarte, die in Zeiten erhöhten Stresses den gesteigerten Kalorienbedarf ausgleichen kann. Die Hinzugabe von unbegrenztem Druckguthaben trägt ebenfalls zu bestem Gelingen bei. Möchte man den Bachelor zusätzlich mit einem erweiterten Horizont ausstatten, sollte an dieser Stelle eine Portion Sozialengagement sowie interkulturelle Kompetenz hinzugegeben werden. Backen: Zum finalen Backen stecke man den Bachelor für 4 Wochen in die Bib auf einen reservierten Sitzplatz. Man gebe an dieser Stelle 30 Kugelschreiber sowie 5 Blöcke, wahlweise kariert oder liniert hinzu. Das ganze wird mit einem gut gefüllten Süßigkeitenautomaten sowie einem Tischkicker inklusive Ball abgeschmeckt. Beim Herausnehmen bestreue man das Ganze mit einer Portion Glück und einem ausgeprägten Kurzzeitgedächtnis. Nun befindet er sich in einer sehr kritischen zweiwöchigen Prüfungsphase, in der er leicht zusammenfallen kann. Diese wird mit ausgiebiger Feierei abgeschlossen, in der der Bachelor leicht blau werden kann. Anschließend muss der Bachelor noch einige Wochen ruhen, um das endgültige Ergebnis absehen zu können. Wurde beim Backen dieses Rezeptes alles eingehalten, sollte man nun einen gereiften und überaus gelungenen Bachelor in seinen Händen halten. Gutes Gelingen! 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Wie zukunftsfähig ist Deutschlands Automobilindustrie? Infos vom Campus Status Quo: Chancen und Risiken im internationalen Wettbewerb Jeder siebte Arbeitsplatz in Deutschland hängt direkt oder indirekt von der Automobilindustrie und ihren Zulieferern ab – der Ausdruck Schlüsselbranche Deutschlands erscheint nicht übertrieben. Berichte Bewerben Aber wird dies auch in Zukunft so bleiben? Fundierte Überlegungen dazu sind nicht nur für Studenten wichtig, die ihre Arbeitsplatzwahl vor sich haben. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt viel Glanz: von der Erfindung des Automobils und Namen wie Benz, Daimler und Maybach über eine nun schon mehr als 100jährige Weiterentwicklung prägen deutsche Unternehmen und Produkte den weltweiten Aufstieg automobiler Mobilität. Sie haben Wirtschaftsgeschichte geschrieben – historisches Beispiel der millionenhafte Erfolg des VW Käfer – sie haben den Motorsport als Qualitätsbeweis neuer Technologien vorangetrieben und nicht zuletzt durch jahrzehntelange Forschung das Autofahren nicht nur bequemer, sondern auch sicherer gemacht. Über Campus X In den letzten Jahren hat sich der einstige Glanz der deutschen Autoindustrie allerdings eingetrübt: • Stagnierender Nachfrage in den etablierten Abnehmerländern standen Überkapazitäten in der Produktion gegenüber. • Für die boomende Nachfrage von Schwellenländern wie China oder Indien bot die deutsche Industrie zwar teure Premium- Fahrzeuge für Eliten und Aufsteiger, aber kaum Angebote zur Motorisierung breiter Bevölkerungsschichten. • Alternative Antriebskonzepte im Bereich der Elektrofahrzeuge wurden zwar immer wieder als Pilotprojekte angegangen, aber nicht systematisch weiterentwickelt. • Den Markt für Hybridfahrzeuge, der nach Meinung vieler Experten in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren den Übergang zur vollständigen Elektrifizierung bilden wird, haben deutsche Hersteller komplett dem Wettbewerb überlassen – dabei hätte der Markterfolg des Toyota Prius ein Lehrstück sein können. • Spätestens die Abwrackprämie ab Herbst 2009 zeigte, dass etliche deutsche Hersteller im Produktportfolio falsch aufgestellt waren. Gefragt waren nun preisgünstige Fahrzeuge im Kompakt- und KleinwagenSegment, aber nicht leistungsstarke, schwere und teure Premium-Fahrzeuge. Aufgrund der im Automobilbau mehrjährigen Planungs- und Entwicklungsphase vor dem Markteintritt neuer Fahrzeuge ist ein kurzfristiges Reagieren auf diese Problemfelder nicht möglich. Was heute neu zum Kunden rollt, wurde bereits vor Jahren unter damals anderen Bedingungen konzipiert. Nur: Man hätte die Zeichen der Zeit rascher erkennen müssen, und man hatte auch die Instrumente dazu in Form betrieblicher Markt- und Trendforschungs-Abteilungen. Umlernen können hätte man auch 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Text: Prof. Dr. Werner Hagstotz durch eine unvoreingenommene Analyse innovativer Wettbewerber, vom Großkonzern bis zum oft aufgeschlosseneren Mittelstand. Allerdings bildet das Lernen vom Wettbewerb eine Übung, bei der deutsche Konzerne insbesondere im Premium-Segment sich traditionell schwer tun. Inzwischen hat auf breiter Front ein Umdenken bei der deutschen Automobilindustrie und ihren Zulieferern eingesetzt. Die Volumenhersteller und allen voran Volkswagen bieten immer effizientere Kompakt- und Kleinwagen und demnächst auch Elektrofahrzeuge an; japanische Hersteller und Renault haben allerdings mit bereits marktfähigen und demnächst lieferbaren E-Fahrzeugen die Nase vorn. Premium-Anbieter wie Audi, BMW und Mercedes, die jahrzehntelang den Verbrennungsmotor leistungsmäßig perfektioniert haben, sorgen wenigstens für ein gutes Gewissen ihrer Kunden, in dem sie ihre stärksten Fahrzeuge mit effizienzsteigernden Hybridkonzepten anbieten. Nahezu alle deutschen Hersteller haben sich zudem in die bisher führende fernöstliche Batterie- und Akkutechnik eingekauft, um so rasch verlorenes Terrain wieder gut zu machen. Dank der herausragenden Qualität deutscher Ingenieure und Entwickler stehen ihre Chancen gut. Die Chancen, im zukünftigen globalen Wettbewerb zu bestehen, definieren sich allerdings nicht nur durch die rasche Marktreife alternativer Antriebskonzepte und ein nach 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 unten abgerundetes Produkt-Portfolio. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass insbesondere jüngere Menschen in den weltweiten Ballungsgebieten zunehmend Mobilität anders definieren als durch Fahrzeug-Besitz: wozu ein teures Auto kaufen, das zu 98% der Zeit ungenutzt herumsteht – falls man überhaupt einen Parkplatz findet? Hinzu kommt, dass diese ZukunftsZielgruppen ihren Status nicht mehr über Automobilbesitz definieren, sondern durch das neueste Handy, IPod oder Macbook. Da in den nächsten Jahren mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Ballungsräumen leben wird, ist dies ein wichtiger Trend für die Zukunft der Branche. Daraus folgt, dass für immer mehr Zielgruppen Mobilität umdefiniert werden muss: Zukünftig erfolgreich werden Hersteller sein, die nicht nur Autos verkaufen, sondern überdies clevere Mobilitätslösungen bereitstellen. Daimler hat mit der Marke smart einen Anfang gemacht: das in Ulm laufende Projekt „Car2Go“ zeigt, wohin der Trend geht. Bei diesem Pilotprojekt erwirbt der Nutzer lediglich einen am Führerschein angebrachten Aufkleber mit Chip, mit dem sich die im Stadtgebiet Ulm bereitgestellten smart-Zweisitzer öffnen und mieten lassen. Bezahlt wird nur die Nutzungsdauer, abgerechnet über den Chip, und selbst das Parkplatzproblem wird durch für dieses Projekt reservierte Parkplätze erleichtert – einfacher kann Mobilität nicht sein. Smart wird dieses erfolgreiche Projekt in den nächsten Jahren international ausweiten, dabei auch die Elektroversion des Zweisitzers anbieten und so wertvolle Piloterfahrungen sammeln. Der Wettbewerb in Gestalt des französischen Herstellers Peugeot hat bereits die nächste Entwicklungsstufe gemieteter Mobilität konzipiert: das Projekt Mü. Dabei kann über eine ähnliche Registrierung wie „Car2Go“ die gesamte Fahrzeugpalette von Peugeot gemietet werden. Die Bandbreite reicht vom elektrisch unterstützten Fahrrad (E-Pedelec) über Motorroller und PKW einschließlich Cabrio für die Frühlingstour bis zum Transporter für den gelegentlich anstehenden Umzug. So faszinierend der Ansatz sein mag: er steht und fällt mit der Verfügbarkeit dieser Fahrzeuge in einer für den Mieter zumutbaren Nähe. Deshalb kommen nur Millionenstädte und entsprechende Ballungsräume für die Umsetzung in Frage. Vom Wettbewerb lernen kann Deutschlands Autoindustrie auch beim bisher vernachlässigten Thema Zwei- bzw. Dreiräder. Hintergrund ist die Tatsache, dass in Metropolen wie Barcelona, Madrid, Paris oder Rom motorisierte Zweiräder insbesondere in Form von Motorrollern einen erheblichen Anteil der Verkehrsleistung übernommen haben. Mit ihnen ist ein Durchkommen auch im Verkehrsstau möglich, sie brauchen wenig Parkraum und verursachen geringere Kosten als ein PKW. Für viele Haushalte haben diese praktischen Fahrzeuge längst den früheren Zweitwagen ersetzt. Sowohl der italienische Konzern Piaggio als auch Peugeot sind hier neben japanischen Anbietern erfolgreich im Geschäft und weiten ihre Marktchancen demnächst durch Hybridmodelle und elektrische Zwei- und Dreiräder wie den Piaggio MP3-Roller aus. BMW hatte von 2000 bis 2003 mit dem C1-Roller mit innovativem Sicherheitskonzept (Überrollbügel, Fahrer angeschnallt) einen für die damalige Zeit aus Verbrauchersicht gewöhnungsbedürftigen Versuch gestartet. Nach mehrjähriger Pause erlebte der C1 auf der diesjährigen Motorrad-Messe INTERMOT ein Comeback als Prototyp – nun allerdings mit Elektroantrieb. Wünschen wir BMW den Mut, dieses Konzept im zweiten Anlauf zum Erfolg zu bringen. Chancen und Risiken für die deutsche Automobilindustrie im internationalen Wettbewerb müssen auch vor dem Hintergrund der politischen Rahmenbedingungen gesehen werden. Dem erklärten Ziel der deutschen Regierung, bis zum Jahr 2020 eine Million Elektro-Autos auf die Straßen zu bringen, steht bislang wenig umsetzungsorientiertes Handeln gegenüber. Deutsche Politik fördert zwar traditionell die Grundlagenforschung, aber nicht die Umsetzung marktreifer Konzepte. Anders die meisten europäischen Staaten, Japan, China und die USA, wo der Kauf eines Elektro-Autos mit 7.500 Dollar Steuerrabatt gefördert wird. Da elektrisch betriebene Fahrzeuge bisher durch hohe Entwicklungskosten, Kleinserien und teure Akkus über den Marktpreisen konventionell angetriebener Fahrzeuge 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 24 35 36 37 38 39 40 Infos vom Campus Bewerben liegen, beeinflussen diese politischen Rahmenbedingungen in hohem Maße die Marktchancen der Hersteller und ihrer Produkte. Nahezu alle Branchenexperten sind sich einig, dass angesichts begrenzter Ölvorkommen und zunehmender Umweltbelastung die Zukunft individueller Mobilität in der Elektrifizierung der Fahrzeugantriebe liegt. Innerhalb von zehn bis fünfzehn Jahren dürfte dies für die breite Mehrzahl der neu liegen, beeinflussen diese politischen Rahmenbedingungen in hohem Maße die Marktchancen der Hersteller und ihrer Produkte. Über Campus X Berichte Nahezu alle Branchenexperten sind sich einig, dass angesichts begrenzter Ölvorkommen und zunehmender Umweltbelastung die Zukunft individueller Mobilität in der Elektrifizierung der Fahrzeugantriebe liegt. Innerhalb von zehn bis fünfzehn Jahren dürfte dies für die breite Mehrzahl der neu zugelassenen Fahrzeuge gelten, ob motorisiertes Zwei- oder Dreirad oder PKW. Dafür werden allerdings spezielle Produkte in sehr hohen Stückzahlen benötigt, deren Herstellung ebenfalls Rohstoffe und sogenannte Seltene Erden erfordert: man benötigt beispielsweise Kupfer und Neodym für Elektromotoren, Platin und Scandium für Brennstoffzellen oder Kobalt für die Produktion von Akkus. China hat in den letzten Jahren weltweit zahlreiche Vorkommen dieser Rohstoffe und Seltenen Erden aufgekauft und könnte diese Marktmacht einsetzen, um Wettbewerber der chinesischen Fahrzeugindustrie von den benötigten Ressourcen abzuschneiden. Dies bedroht allerdings nicht nur die deutsche Autoindustrie, sondern auch deren Wettbewerber in anderen Ländern. Zusammenfassend lassen sich Status Quo, Chancen und Risiken für die deutsche Automobilindustrie auf folgenden Nenner bringen: • Die deutsche Autoindustrie hat sich etwas zu lange im Glanz der letzten 100 Jahre gesonnt und auf grundlegend veränderte Marktanforderungen spät reagiert. Hersteller und Zulieferer haben dies inzwischen erkannt und sind dabei, den Vorsprung einiger Wettbewerber aufzuholen. • Große Chancen für die Zukunft liegen nicht nur in technisch innovativen Konzepten, sondern auch der hohen Qualität der Produkte, ihrem Design und einem hervorragenden Markenimage. Hier positioniert sich die deutsche Autoindustrie eindeutig vor dem Wettbewerb. künftig zahlreicheren Elektro-Fahrzeuge beim Nichtbetrieb auch als Stromspeicher eingesetzt werden können. • Die Risiken für die deutsche Automobilindustrie sind teilweise hausgemacht: angesichts wieder steigender Exportzahlen besteht die Gefahr, dass notwendige interne Umstrukturierungen hin zu mehr Sensibilität für Marktveränderungen (Stichwort Stellenwert von Markt- und Trendforschung) ausbleiben. • Externe Risiken gehen außer der globalen Entwicklung (Krisen, Verteilungskämpfe um Rohstoffe) auch von der Politik aus, die wie aufgezeigt die Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln definiert. Diese Rahmenbedingungen sollten im realistischen Bereich des technisch und wirtschaftlich Erreichbaren bleiben. Insgesamt ist mehr Licht als Schatten zu sehen, wenn die notwendigen Anpassungsprozesse zügig umgesetzt werden. Hoffen wir für die Inhaber der zu Beginn des Beitrags erwähnten Arbeitsplätze in der Autoindustrie, dass es so kommen wird. • Zukunftschancen sind überdies in neuen strategischen Partnerschaften und Geschäftsfeldern zu sehen, die sich mit der Elektrifizierung der Fahrzeugantriebe ergeben. Dies sind bisher vor allem Energieversorgungs-Unternehmen, die den benötigten Strom zum Betrieb der Fahrzeuge liefern. Mittelfristig kommen auch Bau- und Planungsgesellschaften hinzu, da die zu- 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 Professor auf Auslandsmission Über Campus X Berichte Bewerben Infos vom Campus Drei Jahre lehrte er an der CEIBS Shanghai: Prof. Dr. Waldemar Pförtsch Seit dem Wintersemester 2000/01 lehrt Prof. Pförtsch an der Hochschule Pforzheim im Bereich International Business mit den Schwerpunkten USA und Japan. Vor drei Jahren zog es ihn jedoch aus Forschungsgründen nach Shanghai. Schon während seinen Lehrtätigkeiten in den USA hatte er die Gelegenheit viele Chinesen genauer kennen zu lernen. Ihn interessierte vor allem die Einstellung der chinesischen Studenten, ihren Willen und Ehrgeiz. Eine unglaubliche Motivation, die er in diesem Ausmaß von Deutschland nicht kannte. Und spätestens als die Volksrepublik China 2002 der Welthandelsorganisation WTO beitrat, war für ihn klar: „Da tut sich etwas…“. Schon 2006 stellte er eine Exkursion mit seinen Pforzheimer Studenten nach Shanghai auf die Beine. Er wollte verstehen, was sich seit der Marktöffnung im Inneren Chinas tat, „denn alleine von außen konnte man kein klares Bild gewinnen.“ Was ihn besonders an dem Land reizt, ist seine unglaubliche Entwicklungsgeschichte. Seit über 30 Jahren wächst die Wirtschaft ungebremst – und es ist auch noch kein Ende in Sicht. Von Deutschland kennt man das kurzweilige Wachstumswunder in den 50er und 60er Jahren. Durch die Beteiligung Westdeutschlands am expandieren Weltwirtschaftssystem erreichte die Bundesrepublik rasend schnell ein Wohlstandsniveau. Genauso schnell ebbte dieses Wachstum jedoch auch wieder ab. China hingegen wächst und wächst und wächst… und das noch dazu in einer ganz anderen Größenordnung: Mit einer Zahl von 1,33 Milliarden hat die Volksrepublik über 16 Mal so viele Einwohner wie wir. Nicht zu verachten ist auch, dass China bis zum 15. Jahrhundert noch Weltmacht war und auf technischem und gesellschaftlichem Niveau Mitteleuropa weit voraus. Durch den Boxeraufstand 1900, die Japanische Invasion 1941, die Abschaffung der Kaiserdynastie und schließlich durch den 2. Weltkrieg wurde China jedoch wirtschaftlich stark zurück geworfen. Und nun, seit den 80er Jahren, steigt Chinas Wirtschaft wieder kontinuierlich an. Zurzeit hat das Land eine Wachstumsrate von 10%, was nahezu unfassbar und für alle ein Riesenerfolg ist. Millionen Menschen konnten so schon aus der Armut befreit werden – ein Millennium-Entwicklungsziel, das bisher nur China erreichen kann! Doch woher holt die Volksrepublik diese gewaltige Kraft? Vor allem liegt es am starken Eigeninteresse der Chinesen am Wirtschaftswachstum. Zum einen möchten sie selbst, dass es den Einwohnern besser geht, zum anderen wollen sie natürlich an der Macht bleiben und der ganzen Welt zeigen, dass ihr System funktioniert. Nach dem Tod Mao Zedongs hat sich China geöffnet und führt nun eine kontrollierte Planwirtschaft mit integriertem Kapitalismus – ein System, das durch den staatlichen Eingriff auftretenden Problemen entgegensteuern kann und die Chinesen gleichzeitig nach dem Motto von Deng Xiaoping nach Gewinn streben lässt: „Reich werden ist ehrenhaft.“ Text: Viola Schier Wie wir sehen hat China eine gewaltige Geschichte und ein noch gewaltigeres Wachstumspotenzial. Gründe, die Prof. Pförtsch nicht lange zweifeln ließen, ein ganz bestimmtes Angebot anzunehmen: Drei Jahre als Gastprofessor an der China Europe International Business School CEIBS in Shanghai zu lehren. Beurlaubt von der Hochschule Pforzheim zog er im Juli 2007 mit der ganzen Familie in Shanghais Stadtteil Pudong. Nun war er endlich an der Quelle und hatte die Möglichkeit hinter die Kulissen des unfassbaren Wirtschaftswachstums zu schauen. Als erste Business School Chinas hob sich die CEIBS im Gründungsjahr 1994 gänzlich von den bisherigen, traditionellen Universitäten des Landes ab und führt bis heute zwei Studien-Programme. Einmal den „normalen“ MBA, Master of Business Administration, der auf Englisch gelesen wird. Hier sind die Studenten im Alter von 25 bis 35 Jahren und kommen etwa zur Hälfe aus China und aus der ganzen Welt. Und zum andern den Executiven MBA, der von älteren Chinesen neben einem festen Job wahrgenommen wird. Da die Lehrsprache chinesisch ist, haben englischsprachige Dozenten während der Vorlesung einen Dolmetscher zur Seite. Prof. Pförtsch war in beiden Studiengängen aktiv und las die Fächer International Business sowie B2B Marketing. Was für uns wie ein normaler Vorlesungsstoff klingt, ist für chinesische Studenten eher ungewohnt. Denn gerade im Bereich Marketing hat Chi- 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 na viel aufzuholen. Bedingt durch die zentrale, direkt planende Regierung wird im Land immer nur nach Kapazitäten geplant. Das heißt, an Fabriken, Straßen oder Flughäfen mangelt es nicht. China ist zum Beispiel in der Lage 15 Millionen Autos pro Jahr zu produzieren. Verkauft hingegen werden in 2009 nur 13 Millionen. Andererseits, was heißt „nur“ 13 Millionen? Deutschland verkauft zum Vergleich 3 Millionen Autos pro Jahr. Es ist alles da, was der Konsument sich wünscht. Was der Volksrepublik jedoch fehlt, sind echte chinesische Produkte. Wir alle kennen den Aufdruck „Made in China“. Doch was für eine Marke steckt dahinter? Richtig, eine deutsche, französische, italienische, amerikanische… jedenfalls keine chinesische. China produziert zwar am laufenden Band, schafft aber keine eigenen Marken. Man könnte das Land eher als verlängerte Werkbank für die westlichen Unternehmen beschreiben. An diesem Schwachpunkt konnte Prof. Pförtsch als Marketing-Spezialist angreifen und an der CEIBS gezielt B2B Marketing lehren. Er brachte den chinesischen Studenten das komplexe Thema Markenmanagement näher und versuchte, sie verstehen zu lassen, wie wichtig der Wert einer geschaffenen Marke ist. Dass eine Marke eine viel größere Bedeutung und Reichweite als eine lediglich produzierte Ware hat und wesentlich zum Erfolg eines Unternehmens beiträgt. Gemeinsam mit dem US-amerika- nischen Marketing-Guru Philip Kotler hat er dazu das Buch „B2B Brand Management“ verfasst. Dieses sowie das aktuelles Werk mit Professor Kotler „Ingredient Branding: Making the invisible visible“ sind im Springer Verlag zu erhalten. Natürlich waren die Lehrtätigkeiten an der CEIBS in Shanghai für Prof. Pförtsch eine große Umstellung. Mit Methoden, wie man sie aus den USA kennt, stand dort ein lebhafter und interaktiver Unterricht an der Tagesordnung. In so genannten Case Studies werden exemplarische Fälle von Unternehmen in Krisensituationen vorgeführt und in Form von Gruppendiskussionen Lösungen erarbeitet. Da die meisten Chinesen jedoch sehr schweigsam sind (in den konservativen Schulen haben sie gelernt, still zu sein, während der Lehrer vorne spricht) ist diese Form des Unterrichts für sie sehr schwierig. Studenten aus anderen Ländern hingegen sind viel offener und gesprächiger, was für Prof. Pförtsch vor eine besondere Herausforderung stellte: „Die einen mussten gefördert werden, die anderen gebremst“. Fasziniert hat ihn vor allem das extrem hohe Wissensbedürfnis und Lernniveau der chinesischen Studenten, das man so aus Deutschland weniger kennt. Besonders im executiven Master-Studiengang, in dem die Studenten alle aus der Wirtschaft kommen, musste er sich sehr intensiv auf die Vorlesungen vorbereiten, um auf wirklich alle gestellten Fragen eingehen zu können. Doch so konnte er die Studenten persönlich kennen lernen, ihre Umsetzung des Gelernten in die Praxis mitverfolgen und einen echten Einblick über die Wirtschaftsdynamik Chinas bekommen. Eine „Win-Win-Situation“, wie Prof. Pförtsch es nennt: Die Beziehung zwischen Professoren und Studenten an der CEIBS ist ein ständiges Geben und Nehmen. Eine Erfahrung, die einerseits sehr spannend ist, auf Dauer aber auch sehr anstrengend werden kann, da die Vorlesungen permanent ein höchstes Level an Konzentration verlangen, was durch einen ständig mitredenden Dolmetscher nicht gerade begünstigt wird! Im Sommer diesen Jahres ist Prof. Pförtsch wieder nach Deutschland gezogen und möchte nun sein gewonnenes Wissen an der Hochschule Pforzheim einsetzten. Zuerst einmal kann er in Ruhe Luft holen, da die chinesischen Studenten uns in Sachen Ehrgeiz und Engagement weit voraus sind. Doch auch wenn die Studienatmosphäre hier viel entspannter ist, lässt ihn die Faszination China noch lange nicht los: Um die Globalisierung chinesischer Marken weiter zu beobachten, ist er noch immer im Rahmen eines Research Fellowships mit der CEIBS in Shanghai verbunden. Und in einem ist er sich ganz sicher: „In den nächsten zehn Jahren werden eine ganze Menge chinesische Firmen auftauchen, auch mit eigenen Marken, die das Wirtschaften in der Welt verändern werden.“ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 100 € Douglas Gutschein Und so könnt ihr ihn gewinnen: 1. Beginnt bei Frage 1 und verbindet die drei Zahlen der richtigen Antwort der Reihefolge nach. 2. Setzt dann den Stift nicht ab, sondern knüpft an das Lösungs-Trio der Frage 2 an. 3. So malt ihr weiter, bis ihr euer Glück gefunden habt! 4. Das fertige Bild gebt ihr bitte bis zum 1. Dezember mit euren Daten im Campus X Büro ab. 5. Am X-DAY wird der Sieger gekürt. Viel Spaß! HIER ABTRENNEN 10 35 76 1 55 31 2 63 57 29 56 19 75 97 90 3 37 24 27 74 52 70 59 38 48 71 11 98 32 5 13 7 21 95 60 44 36 4 33 9 8 93 17 40 79 50 80 87 66 12 72 23 47 92 16 45 96 42 91 30 85 39 69 84 62 Campus X Mitglieder dürfen am Gewinnspiel leider nicht teilnehmen 25 6 81 61 58 26 41 78 34 65 83 88 20 22 68 73 89 15 41 46 99 28 14 Name, Vorname________________________________________ Matrikelnummer________________________ Studiengang________________________________ E-Mail-Adresse________________________________ 94 Fragen: 1 2 3 4 5 Was geben Gehaltstabellen an? A Duchschnittswerte B Maximalwerte C Minimalwerte 6 I 25 I 7 95 I 52 I 21 74 I 24 I 90 Für wen startete Campus X zu Beginn des Semesters einen Spendenaufruf? A Rotes Kreuz 59 I 19 I 75 B Krankenhaus Pforzheim 89 I 32 I 61 C Gustav-Heinemann-Schule 13 I 21 I 24 Wodurch kam Lynn Halligan zum ersten Mal mit der Werbebranche in Berührung? A Studium an der HS Pforzheim 74 I 60 I 27 B Fachmesse für Mediaplaner 3 I 8 I 9h C Ausbildung zur Werbekauffrau 97 I 75 I 40 Wo ist das Jahresgehalt in Deutschland am höchsten? A Osten 8 I 79 I 72 B Süden 12 I 16 I 1h C Norden 40 I 56 I 26 Wie heißt die Hauptstadt des US-Bundesstaates North Carolina? 10 I 76 I 69 A New Bern 85 I 62 I 84 B Carolina 30 I 55 I 29 C Raleigh 6 7 8 9 10 Was soll den Kindern in Rollstühlen in Zukunft helfen, leichter auf das Pferd zu steigen? A Aufstiegsrampe 2 I 47 I 36 B Spezieller Aufstiegssattel 57 I 48 I 38 C Aufstiegslift 91 I 76 I 30 Was ist ausschlaggebend für das Gehalt eines hochschulabsolventen? A Rechtsform 44 I 41 I 68 B Unternehmensgröße 4 I 11 I 33 C Noten 38 I 68 I 73 Wie lautet der Vorname des Chief Cargo Officers von Swiss WorldCargo? 73 I 65 I 88 A Oliver 11 I 61 I 65 B Olivier 32 I 89 I 88 C Oliviero Die Haltung der Briten zur Eurpäischen Union/Europa ist… A …sehr positiv 46 I 99 I 28 B ...tendenziell gleichgültig. 26 I 78 I 89 C ...eher pragmatisch und distanziert. 20 I 5 I 15 Wie hoch ist die Auflage der X-PRESS? A 1000 B 2500 C 2000 5 I 59 I 19 7 I 25 I 21 41 I 22 I 6h Impressum X-PRESS Ausgabe Nr. 7 | WS 2010/11 Herausgeber Campus X Eine Initiative des FAV Pforzheim Tiefenbronner Str. 65 75175 Pforzheim http://www.campusx.org Projektleitung Felix Drabe, Viola Schier Redaktion Mimi Tran, Theresa Janke, Natalie Göbel, Carolin Aufrecht, Michael Kühn, Melanie Maier, Viola Schier, Felix Drabe Gestaltung und Layouting Magdalena Gut, Kristin Kühnlein, Veronika Menig, Viola Schier, Felix Drabe Druck Service Werbe Agentur Internet Service Werbe Technik Autoren Campus X: Marina Thiel, Mimi Tran, Anja von Treuenfels, Melanie Maier, Viola Schier Campus X Alumni: Julian Schütz Hochschule: Hanna Vonk, Tobias Böse, Martin Hepp, Marvin Kiefer, Katrin Heyer Professoren: Prof. Dr. Werner Hagstotz, Prof. Dr. Waldemar Pförtsch Extern: Caroline Duscha (berufssart.de), Vitesse Hoepfner (Business Spotlight), Lynn Halligan (Serviceplan) Artikel von Campus X externen Autoren geben nicht unbedingt die Meinung von Campus X wieder. Anzeigen Aldi GmbH & Co. KG, Serviceplan GmbH & Co. KG, PAUL HARTMANN AG, Sparkasse Pforzheim Calw, Hansgrohe AG, Brunner Druck, The Lorenz Bahlsen Snack-World GmbH & Co KG Germany Druck Jost Brunner Sachsenstraße 12 75177 Pforzheim Brunner Druck+Medien Auflage 2.000 Stück Besonderer Dank gilt dem FAV Pforzheim. Fotokunst Unikate auf Leinwand Jost Brunner Sachsenstraße 12 75177 Pforzheim Telefon 35 72 72 www.media-mix.de www.brunner-photoart.de Mimi Tran Magdalena Gut Kristin Kühnlein Nathalie Göbel Veronika Menig Theresa Janke Anja v. Treuenfels Carolin Aufrecht Michael Kühn Melanie Maier