Roboter im Dienste des Menschen

Transcription

Roboter im Dienste des Menschen
Fachmesse und Kongress, 10.–13. Oktober 2012
REHACARE
M A G A Z I N
www.rehacare.de
Rollstühle
Kleine Änderungen
mit großer Wirkung
Inklusion im Segelsport
Nichts ist unmöglich
Die Zukunft hat begonnen
Roboter im Dienste
des Menschen
Editorial/Inhalt
Liebe Besucher, Aussteller,
Partner und Freunde,
die REHACARE 2012 steht in den Startschuhen. Mehr als 800
Aussteller aus 34 Nationen freuen sich darauf, Ihnen vom 10.
bis 13. Oktober neue Hilfsmittel und Erkenntnisse vorzustellen,
die es Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf erlauben,
ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu führen. Neben dem
Kernangebot mit Mobilitäts- und Alltagshilfen, Hilfsmitteln für die
Pflege, Kommunikationstechnik, Ideen für Wohnen, Freizeit und
Sport bietet die Fachmesse wieder turnusmäßig eine große
Vielfalt an behindertengerechten Automobilen und widmet sich
neuen zukunftsweisenden Themen.
In der Industrie haben sich Roboter weltweit längst bewährt. Als
Servicekräfte, die das Potenzial haben, Pflegekräfte von
schweren und zeitraubenden Arbeiten zu entlasten und
Menschen mit Behinderung zu unterstützen, sind sie erst im
Kommen. Der Butler aus Bytes und Bits, der uns auf Zuruf jeden
Wunsch erfüllt, dürfte noch etwas auf sich warten lassen, aber
in den Labors von Industrie und Forschung wird fleißig
Entwicklungsarbeit geleistet. Vieles befindet sich in der
Erprobung, einiges hat sich bereits in der Praxis bewährt. Ein
Überblick über den spannenden Markt der Assistenzrobotik
bietet Ihnen bei der REHACARE 2012 ein Themenpark, in dem
internationale Aussteller unter fachlicher Leitung des
renommierten Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik und
Automatisierung, Stuttgart, ihre aktuellen Projekte vorstellen.
USA und Kanada sind Giganten im Markt für Medizinprodukte.
Auch im Bereich der Rehatechnik leistet man auf dem
nordamerikanischen Kontinent Hervorragendes. Das gilt
insbesondere für alles, was Menschen mobil macht, aber auch
für die Robotik. 25 mittelständische Unternehmen wagen in
diesem Jahr den Sprung über den Atlantik, um ihre innovativen
Produkte erfolgreich in Europa zu platzieren. Eine kleine
Auswahl haben wir für Sie in diesem Heft zusammengestellt.
Überzeugen sich von der Leistungsfähigkeit des internationalen
Marktes rund um Rehabilitation und Pflege, und besuchen Sie
uns im Oktober auf dem Markt der Möglichkeiten in Düsseldorf.
Die Reise lohnt sich!
Ihr Horst Giesen
Direktor REHACARE Düsseldorf
Serviceroboter
helfen im Alltag
Kommunizieren
einfach gemacht
Seite
10
Aktuell
Integration.Life.Society.
Gelungene zweite Auflage
Kongress Wohn(t)raum
Selbstbestimmt leben
www.rehacare.de
Optimale Vorbereitung
Barrierefreiheit
Für eine inklusive Gesellschaft
„Pimp my Rolli“
Der coolste Rollstuhl
Hilfsmittelforum
Die Versorgung sichern
Einstieg in den Job
Behinderte Menschen und Beruf
Projekt „anderStark“
Fotoprojekt mit Botschaft
Jugend forscht
Clevere Ideen
REHACARE-Interview
Blick nach vorn
Seite
4
4
Bauen & Wohnen
Komfortables Licht
Für eine bessere Stimmung
17
5
5
5
6
Innovation & Technik
Rollstühle
Perfekt angepasst
Kommunikation
Intelligente Helfer
Automobilneuheiten
Bequem am Steuer
18–19
20
21
7
8
8
Beratung & Information
Marktplatz Gehirn
Hilfen für Hirngeschädigte
Frühförderung
Kinder mit Behinderung
22
Sport & Freizeit
BSNW Challenge
Inklusion im Segelsport
Barrierefreies Reisen
Mit Individualität punkten
24
23
9
Top-Thema
Serviceroboter
Im Dienste des Menschen 10–11
Akzeptanz-Studie
Mein Freund, der Roboter
12
Leben im Alter
Modellprojekt NRW
Quartier der Zukunft
BAGSO informiert
Barrierefrei leben
Rollatoren
Sicher im Straßenverkehr
20
Länderreport
Nordamerika
Erfolgreich in Düsseldorf
25
26–27
13
14
16
Weiterbildung & Service
Seminarprogramm
28–30
Auf einen Blick
31
Geländeplan
32
3
Aktuell
INTEGRATION. LIFE. SOCIETY.
Die kleine russische Schwester
der REHACARE macht sich
GELUNGENE ZWEITE AUFLAGE –
Auf positive Resonanz stieß die zweite
Auflage der Internationalen Fach- und
Erlebnismesse für Menschen mit
Behinderungen Integration. Life. Society.
2012, die vom 10. bis 12. Mai im
Moskauer Messegelände Expocentr
Krasnaya Presnja stattfand. Mehr
als 3.100 Fachbesucher, Betroffene
und deren Angehörige informierten
sich gezielt über Hilfsmittel, nahmen an
Fachveranstaltungen teil und gestalteten
das Programm mit. 96 Aussteller aus
Russland, Deutschland, Finnland, China,
Taiwan, Weißrussland und der Ukraine
beteiligten sich an der Veranstaltung.
GROSSER BEDARF AN LÖSUNGEN –
Die Integration. Life. Society. 2012
machte sehr deutlich, dass in Russland
das Interesse an der Lebenssituation
behinderter Menschen steigt und
der Bedarf an Lösungen für ihre
Alltagsprobleme groß ist. Jedoch sind
noch viele Maßnahmen erforderlich,
um eine Integration dieser
Bevölkerungsgruppe ins gesellschaftliche Leben.
IM MARKENVERBUND MIT REHACARE –
Organisiert wird die Fachmesse
von der Messe Düsseldorf und ihrer
Tochtergesellschaft Messe Düsseldorf
Moskau im Markenverbund mit der
REHACARE Düsseldorf. Sie wurde nach
dem Modell der REHACARE entwickelt
und speziell auf die Bedürfnisse der
russischen Gesellschaft abgestimmt.
Die nächste Integration. Life. Society.
findet vom 25. bis 27. April 2013 in
Moskau statt. Weitere Informationen gibt
es im Internet unter www.integrationrussia.com und bei der Messe
Düsseldorf: Andreas Schweflinghaus,
[email protected],
und Claudia Riedesser,
[email protected],
(Tel.: +49/(0)211/4560-7789 oder
7797) stehen gerne zur Verfügung.
Das Interesse der
Lebenssituation behinderter Menschen steigt
in Russland stetig
•
KONGRESS WOHN(T)RAUM
Selbstbestimmt zu Hause leben
MINISTERIN STEFFENS ERÖFFNET –
Am 10. und 11. Oktober lädt die
REHACARE 2012 zum 5. Kongress
„Wohn(t)raum – Selbstbestimmtes
Wohnen und Pflege zu Hause“ ein. In
jeweils fünf parallel stattfindenden
Vortragsreihen können sich Fachleute,
Betroffene und ihre Angehörigen über
altersgerechtes Bauen und Wohnen,
aktuelle Wohn- und Pflegeformen und
über die Möglichkeiten informieren,
Rehabilitation und Pflege im häuslichen
Umfeld zu organisieren.
Durchgeführt wird die Veranstaltung
von der Messe Düsseldorf in fachlicher
Kooperation mit führenden Experten aus
Pflege und Rehabilitation, Forschung
und Technik, Architektur und Bauwesen.
Den Eröffnungsvortrag hält Barbara
Steffens, Ministerin für Gesundheit,
4
Emanzipation, Pflege und Alter des
Landes Nordrhein-Westfalen, am
Mittwoch, 10. Oktober, um 10.15 Uhr
im CCD. Süd, Raum 2.
VORTRAGSREIHE ZUM THEMA
DEMENZ – Zwei Vortragsreihen des
REHACARE-Kongresses sind speziell
dem Thema Demenz gewidmet. Sie
stehen unter der Leitung von Sabine
Jansen, Deutsche Alzheimer
Gesellschaft e.V., Berlin, Gerlinde
Strunk-Richter, Landesinitiative Demenz
Service NRW, Köln, und Stefan
Kleinstück vom Landesverband der
Alzheimer Gesellschaften NordrheinWestfalen e.V., Düsseldorf. Insgesamt
18 Vorträge informieren über
Wohnraumanpassungen bei Demenz,
therapeutische Ansätze,
Betreuungsangebote und Konfliktbewältigungsstrategien für Angehörige.
SYMPOSIUM „ASSISTIERTE PFLEGE“ –
Am Donnerstag, 11. Oktober, bietet das
Symposium „Assistierte Pflege von
morgen“ von 10.15 bis 13.15 Uhr einen
Überblick über intelligente technische
Unterstützungssysteme. Ingo Hillebrand
vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung, Bonn, leitet das Programm
mit einem Referat zum Thema „Assistierte
Pflege von morgen – Ambulante
technische Unterstützung und Vernetzung
von Patienten, Angehörigen und
Pflegekräften“ ein. Der Kongress findet im
Kongress Center Düsseldorf Süd (CCD.
Süd) statt, jeweils von 10.15 bis 16.15
Uhr. Detaillierte Infos unter www.
rehacare.de/kongress erhältlich.
•
Aktuelles
WWW.REHACARE.DE
Die optimale Vorbereitung auf den Messebesuch
BUNTE WELT – Mehr als 414.000
Menschen mit Pflege- und Assistenzbedarf,
Senioren und ihre Angehörigen haben im
letzten Jahr das Internetportal www.
REHACARE.de besucht und dabei etwa
1,97 Mio. Webseiten aufgerufen.
Auf der Startseite öffnet sich eine
bunte Welt an Infos, News, Reportagen
und Interviews.
Von der Homepage kommen
Internetnutzer mit einem Mausklick ganz
leicht zu den Auskünften, die für den
Messebesuch relevant sind. Unter
„Besucher-Service“ finden Sie Termine,
Daten und Fakten zur REHACARE 2012.
LOHNT SICH: DAS ETICKET! – Wer
seine Eintrittskarte online im Ticketshop
der REHACARE kauft, hat viele Vorteile.
Er kann das Ticket direkt nach dem Kauf
selbst ausdrucken und es in Düsseldorf
und Umgebung zur kostenlosen Anreise
mit den öffentlichen Verkehrsmitteln des
Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR)
nutzen. Als Tageskarte kostet das eTicket
7,00 Euro, fünf Euro weniger als an den
Tageskassen. Der preiswerte Online-Tarif
kann auch noch während der
Messelaufzeit genutzt werden. Auch
Eintrittsgutscheine können im OnlineShop eingelöst werden. Ermäßigte
Barrierefrei in die Zukunft
Barrierefreiheit ist eine Voraussetzung für eine inklusive
Gesellschaft. Nach der UN-Behindertertenrechtskonvention
sollen Menschen mit Behinderungen gleichberechtigten
Zugang zur physischen Umwelt, zu Transportmitteln,
Information und Kommunikation einschließlich der verfügbaren
Technologien und Systeme sowie zu öffentlichen Einrichtungen
und Diensten zu haben. Anlässlich ihres 30-jährigen
Bestehens will die Arbeitsgruppe „Barrierefreie
Umweltgestaltung“ der Bundesarbeitsgemeinschaft für
Rehabilitation – BAR – mögliche Schritte auf dieses Ziel hin
am 12. Oktober bei REHACARE 2012 unter dem Titel
„BARRIEREFREI in die Zukunft – mit allen für ALLE“ erörtern.
Veranstaltungsort ist das CCD. Süd, 1. Obergeschoss, Raum 3.
Der Einlass beginnt um 9.30 Uhr. Als Basis für die
Podiumsdiskussion hat die BAR-Arbeitsgruppe die „10 Gebote
der Barrierefreiheit“ erarbeitet, zu denen Sie Ihre Meinung,
Fragen oder Kommentare vorab als E-Mail (regina.ernst@
bar-frankfurt.de) zusenden können. Die Podiumsrunde
wird die Anregungen bei der Veranstaltung aufgreifen. Für
Rückfragen zu der Veranstaltung stehen Dr. Regina Ernst, Tel.
069 605018-16, oder Erich Lenk, Tel. 069 605018-32 zur
Verfügung. Detaillierte Informationen unter
www.bar-frankfurt.de oder www.rehacare.de.
•
Klicken Sie doch mal rein:
www.REHACARE.de
Tageskarten für 7,00 Euro gibt es für
Schüler, Studenten, Auszubildende,
Rentner, Wehr- und Zivildienstleistende
und Arbeitslose.
GESUCHT UND GEFUNDEN – Ein Klick
auf „Firmen & Produkte“, und Sie sind in
der umfangreichen Aussteller-Datenbank.
Mit dem elektronischen Messenotizbuch
„MyOrganizer“ können Sie sich bequem
Ihren Messerundgang im Internet
zusammenstellen. „MyCatalog“ im PDFFormat bietet zusätzlich die Möglichkeit,
sich alle Infos als persönlichen Katalog
zusammenzustellen und auszudrucken.
•
Wer gewinnt den KreativWettbewerb „Pimp my Rolli“?
Am 11. Oktober um 16.00 Uhr wird im Sport
Center in der Halle 7a das Geheimnis um
den coolsten Rollstuhl Deutschlands
gelüftet. Harry Wijnvoord hat in
diesem Jahr die Schirmherrschaft für
den Wettbewerb übernommen und
freut sich, die Sieger auf der Preisverleihung persönlich zu küren. Um
Augen und Ohren zu erfreuen, werden der gehörlose Tänzer Tobias
Kramer (Finalist des „Supertalents“ auf RTL) und die Band CocoConGas
aus Frankfurt am Main auftreten.
•
AKUSTISCHER MESSERUNDGANG
Für blinde und sehbehinderte Menschen erstellt
die Messe Düsseldorf zur Einstimmung auf
die REHACARE 2012 eine Audio-CD. Sie ist
ab dem 24. September 2012 erhältlich bei
Ulrike Osahon, Telefon 0211/4560-992,
Fax 0211/4560-87-992, E-Mail:
[email protected].
5
Aktuell
HILFSMITTELFORUM
Die Qualität der Versorgung sichern
Im Hilfsmittelforum steht die aktuelle und künftige Hilfsmittelversorgung
durch die Gesetzlichen Krankenkassen auf dem Prüfstand
WORAUF SIE ANSPRUCH HABEN –
Die Veranstalter, der Bundesverband
Medizintechnologie, BVMed, Berlin, und
die BAG SELBSTHILFE e.V., Düsseldorf,
haben auch in diesem Jahr wieder
Vertreter von Verbänden, Krankenkasse
und Selbsthilfe dazu eingeladen, den
Themenkomplex aktuell zu beleuchten.
Die viertägige Informationsveranstaltung in der Halle 6 (Halle/Stand 6/E57)
gibt am Mittwoch, 10. Oktober 2012, um
13.00 Uhr einen einleitenden Überblick
über die aktuellen Rahmenbedingungen.
Jörg Hackstein, Hartmann Rechtsanwälte,
zeigt die Rechte der Versicherten auf. Auf
was haben sie wann und zu welchem
Preis Anspruch? Und von wem dürfen sie
Leistungen beziehen?
Ab 14.30 Uhr bewerten die Player
im Versorgungszirkel in einer Podiumsdiskussion die Rahmenbedingungen im
Hilfsmittelbereich und stellen dar, welche
Änderungen notwendig sind, um die
Qualität der Versorgung zu gewährleisten.
Zu den Gästen am Podium zählen
Prof. Hans-Georg Will vom Bundesministerium für Gesundheit, und Dr.
Martin Danner, BAG SELBSTHILFE e.V.
Juristische Fragestellungen wie die
Rechtsprechung zu Beitrittsverträgen,
Vertragsinhalte, Präqualifizierung sowie
die Erfahrungen einer Krankenkasse
und einer Präqualifizierungsstelle stehen
am Donnerstag im Mittelpunkt des
Vortragsprogramms, das von Daniela
Piossek vom BVMed moderiert wird.
VERSORGUNG AUS PATIENTENSICHT
– Die Vorträge am 12. und 13. Oktober
richten sich vor allem an Betroffene. Wie
6
stellt sich die Hilfsmittelversorgung aus
Patientensicht dar? Welche Erfahrungen
haben Schwerhörige und Krankenkassen
mit Festbeiträgen gemacht, mit welchen
Problemen sehen sich Menschen mit
Darmkrebs und Stomaträger konfrontiert?
Was ist bei der Versorgung mit Hilfsmitteln
ohne ärztliche Versorgung zu beachten?
HILFEN IM RECHTLICHEN DICKICHT
– Der Samstag bietet ab 10.30 Uhr
Gelegenheit, sich Tipps für den Weg
durch das rechtliche Dickicht von
Gesetz, Hilfsmittelrichtlinie, Präqualifizierungsverfahren und Hilfsmittelverzeichnis zu holen. Dr. Siiri Doka,
BAG SELBSTHILFE e.V., erklärt, was
Patienten hilft. Darüber hinaus erfahren
Betroffene, welche rechtlichen
Möglichkeiten sie haben, wenn sie ein
notwendiges Hilfsmittel nicht bekommen.
Das komplette Programm des
Hilfsmittelforums ist abrufbar unter
www.rehacare.de/hilfsmittelforum.
•
Mehr Lebensqualität
Seit 2004 ermöglicht das Team der
heimbeatmungspflege.de überregional langzeitbeatmeten Menschen eine Rückkehr in ihr
gewohntes Umfeld – sei es in den eigenen vier
Wänden oder in einer ambulant betreuten
Wohngemeinschaft. Für beatmete Menschen
realisiert sich hier eine lang ersehnte Alternative
zur „Endstation Pflegeheim“. Ein professionelles
Hilfsmittelversorgung unter
der Lupe
Advertorial
Pflegeteam begleitet und unterstützt die
Patienten und deren Angehörige dabei rund um
die Uhr. In den eigenen vier Wänden zu leben
bedeutet mehr Lebensqualität und Selbstständigkeit. Hohe Pflegequalität ist im Team der
heimbeatmungspflege.de kein leeres Versprechen,
davon zeugt der zunehmende Erfolg der Tochterfirma „Die Pflegeschule (DPS) GmbH“.
•
Aktuell
BEHINDERTE MENSCHEN UND BERUF
Einstieg in den Job
Wie können Menschen mit Behinderung
aktiv am Arbeitsleben teilhaben? Dieser
Frage widmet sich der Themenpark
„Behinderte Menschen und Beruf“. In der
Halle 3. Dort können sich Messebesucher über das Thema berufliche
Integration informieren. Jugendliche und
junge Erwachsene stehen im Fokus der
Messeaktivitäten. Um ihnen einen
erfolgreichen Berufseinstieg –
vorzugsweise auf dem ersten Arbeitsmarkt
– zu ermöglichen, zeigen die Aussteller
erfolgreiche Karrierebeispiele. So
präsentiert etwa der Landschaftsverband
Rheinland den Arbeitsplatz eines Bäckers
mit Hörbehinderung. Dafür wird auf dem
Stand des Verbandes eine Backstube
aufgebaut.
Außerdem können sich die
Besucher an weiteren behindertengerechten Arbeitsplätzen Anregungen
für ihre Ausbildung und beruflichen
Perpektiven holen.
Ziel des LVR ist es zu zeigen, dass
die Integration behinderter Menschen in
das berufsleben machbar ist und sich
sowohl für Arbeitnehmer als auch für
Arbeitgeber lohnt.
•
Behindertengerechte
Arbeitsplätze
zum Ausprobieren
Anzeige
7
Aktuell
FOTOPROJEKT „ANDERSTARK“
Starke Frauen brauchen
keine Muskeln
Die Botschaft des Fotoprojekts:
„Es gibt nichts zu verstecken“
Die Studentin Anastasia Umrik zeigt mit ihrem Fotoprojekt „anderStark“,
dass Frauen mit einer Muskelerkrankung voll im Leben stehen
Johanna ist 21 Jahre alt. Sie studiert im
vierten Semester Jura. Johanna hat nie
Gehen gelernt. Seit sie zwei Jahre alt ist,
sitzt sie in einem Rollstuhl. Doch sie ist
nicht alleine, so wie ihr ergeht es vielen
anderen Frauen, die an einer Muskelerkrankung leiden. Diese Frauen stehen
jetzt im Mittelpunkt des Fotoprojekts
„anderStark“, das Anastasia Umrik und ein
Team von ehrenamtlichen Fotografen ins
Leben gerufen haben. „Die meisten
Menschen haben wenig mit körperbehinderten Frauen zu tun, sie haben
Ängste, Unsicherheiten und große
Hemmschwellen“, sagt die Projektleiterin.
„Mit den Fotos will ich ihnen die Möglichkeit
geben, einen Blick über den Tellerrand zu
wagen, Gedanken und Gefühle zu sehen
und zu lesen, von denen sie sonst selten
etwas mitbekommen“, sagt Umrik, die seit
ihrem zweiten Lebensjahr selbst an
Muskelschwund leidet. Die abgebildeten
Frauen im Alter von 16 bis 50 Jahren
befinden sich in unterschiedlichen Stadien
ihrer Behinderung. Sie unterscheiden sich
dabei teils deutlich vom Schönheitsideal,
das in der Gesellschaft verankert ist. Durch
die Abnahme der Muskelmasse werden die
Arme und Beine dünn und schlaff, der
Bauch wirkt durch die verkrümmte
Wirbelsäule dicker, die Körperhaltung schief.
Die „Muskelschwundlerinnen“ sind sich
ihres äußeren Erscheinungsbildes durchaus
bewusst. Ihre Krankheit bestimmt einen
Großteil ihres Lebens, dennoch sind sie
Frauen, die mitten im Leben stehen. Sie
wehren sich gegen die Rolle der „armen
behinderten Frau“, die ihnen die
Gesellschaft oft aufzwängt. Ihre
Botschaft: „Es gibt nichts zu verstecken.
Es gibt niemanden, der sagen kann: So ist
es schön, so nicht. Denn es ist so, wie es
ist. Und so, wie es ist, ist es gut.“ Bei der
REHACARE wird das Projekt in der Halle
7.0 (Halle/Stand 7.0/A12) vorgestellt.
•
GUT GEDACHT, GUT GEMACHT
Clevere Jungforscher
Was junge Forscher erdacht haben, um
behinderten Menschen das Leben zu
erleichtern, ist in der Messehalle 3 (Halle/
Stand 3/E 97) auf dem Stand der
„Stiftung Jugend forscht“ zu sehen.
Passen die Farben des Outfits
zusammen? Sehbehinderte sind bei dieser
Frage oft auf Hilfe angewiesen. Miriam
(14) und David Löcke (16) sowie Lars
Wortmeier (14) entwickelten deshalb einen
„DressCoder“ für mobile Endgeräte wie
Smartphones. Das Trio programmierte
8
eine spezielle Software, die per
Sprachausgabe über Farbe und Typ
der Kleidung sowie über deren
Kombinierbarkeit informiert. Die
Kleidungsstücke werden zur Identifikation
mit einem aufgebügelten RFID-Code (Radio
Frequency Identification) versehen. Blinde
Testpersonen bescheinigten: Es klappt!
Der Vibrations-Handschuh von Gregor
Sauer (19), Malte Brammerloh (20) und
Philipp Jagusch (21) erleichtert
Taubblinden die Kommunikation mit
ihren Mitmenschen. Ein Computer oder
ein Smartphone erfasst Wörter. Über
eine einfache Verbindung werden dann
die einzelnen Buchstaben in Vibrationen
umgewandelt, die mit Hilfe des
Handschuhs an spezielle Punkte der
Handfläche und Finger weitergeleitet und
so „gelesen“ werden können.
•
Passt alles
farblich zusammen? Der
„DressCoder“
sagt es Ihnen!
Aktuell
BLICK NACH VORN
Brücken schlagen zum Leben im Alter
Seit 2010 verantwortet Joachim Schäfer die REHACARE als
Geschäftsführer. Er macht sich für die Weiterentwicklung des
Themenkomplexes Alter und häusliche Pflege stark
Herr Schäfer, es fällt auf: Sie sind ein
eifriger Besucher Ihrer eigenen
Veranstaltung. Was beeindruckt Sie
bei der REHACARE am meisten? Was
interessiert Sie besonders?
SCHÄFER: Mich beeindrucken die
enorme Energie und die positive Haltung,
mit der Menschen mit Behinderung ihr
Leben in Angriff nehmen. Es ist die
sprichwörtliche Einstellung: „Das Glas
ist halbvoll und nicht halbleer!“ Man
spürt überall intensives Interesse und
den Willen, Lösungen ausfindig zu
machen, die das Leben leichter und
eigenständiger gestalten.
Es ist dabei schön zu sehen, dass sich
unsere Besucher und Aussteller in
unseren Hallen ganz offensichtlich
wohlfühlen. Das liegt sicher auch daran,
dass wir die REHACARE mit vielen
behindertengerechten Services so weit
wie möglich auf die Bedürfnisse unserer
Messegäste ausrichten.
Was meine persönlichen Interessen
betrifft: Als Informatiker und Ingenieur
fasziniert mich die Robotik sehr, die
Mensch-Maschine-Interaktion. Wie
können menschliche Signale, die etwa
von der Mimik ausgehen, in kinetische
Energie umgesetzt werden, in maschinelle Aktion, die Menschen mit schweren
Behinderungen, wie z. B. Lähmungen,
nachhaltig unterstützt?
Wo möchten Sie die REHACARE
in fünf Jahren sehen?
SCHÄFER: Ich möchte vor allem den
gesamten Themenkomplex Alter und
häusliche Pflege in den nächsten Jahren
noch ausbauen. Die Brücke schlagen von
unserer Kernzielgruppe, den behinderten
Menschen, zu denen, die altersbedingt von
körperlichen Einschränkungen betroffen
sind. Die demografische Entwicklung
macht es notwendig, verstärkt nach Mitteln
und Wegen zu suchen, die einen langen
Verbleib im häuslichen Umfeld ermöglichen. Mit dem Kongress „Wohn(T)raum –
Selbstbestimmtes Wohnen und Pflege zu
Hause“ haben wir einen wichtigen Schritt
in die richtige Richtung gemacht. Das
müssen wir ausbauen, indem wir bei der
REHACARE die gesamte Kompetenz zu
diesem Thema bündeln.
Mit dem neuen Themenpark Assistenzrobotik steht 2012 ein visionäres
Thema auf der REHACARE-Agenda.
Welchen Stellenwert messen Sie der
Assistenzrobotik bei? Welche Besucher
wollen Sie damit ansprechen?
SCHÄFER: Die Assistenzrobotik hat aus
meiner Sicht großes Potenzial, in Zukunft
die Qualität der Pflege zu sichern und die
Selbstständigkeit pflegebedürftiger und
älterer Menschen länger zu erhalten. Es
dürfte vor allem für unsere Fachbesucher
aus Rehabilitation und Pflege interessant
sein zu erfahren, was „State of the Art“
ist, welche Chancen und Risiken die
Assistenzrobotik birgt.
Aber auch für die Betroffenen ist das
Thema durchaus von Interesse. Die
Fortschritte in diesem Bereich sind
beachtlich, nicht zuletzt aufgrund der
rasanten Entwicklung, die die Informa-
tions- und Kommunikationstechnologie hinsichtlich der Geschwindigkeit nimmt, mit der wachsende
Datenmengen auf kleinstem Raum
verarbeitet werden können.
Joachim Schäfer,
Geschäftsführer
Messe Düsseldorf
Sie haben viele Jahre in den USA
gelebt. Wie beurteilen Sie die
Situation behinderter Menschen dort?
SCHÄFER: In den USA sichert der
Disabilities Act Menschen mit Behinderung zwar volle Gleichberechtigung zu,
die Realität sieht aber anders aus. Es gibt
in den USA nicht die Sozialsysteme oder
Versicherungen europäischer Prägung,
die Betroffene so versorgen, dass sie am
gesellschaftlichen Leben teilhaben
können. Auf diesem Gebiet setzt Europa
klar die Standards. Anders ist die
Situation bei Forschung und Entwicklung.
Gerade in der Orthopädie gibt es in den
USA große Anstrengungen und viele
Innovationen.
Nehmen Sie von der REHACARE
auch persönlich Anregungen für
das „Leben im dritten Lebensabschnitt“ mit?
SCHÄFER: Ich habe mich in den
letzten Jahren intensiv über das Thema
„Barrierefreies Bauen und Wohnen“
informiert. Das ist unter Komfortaspekten
hochinteressant und sollte längst
Common Sense sein. Ansonsten: Jeder
hofft, dass er lange von den Beschwernissen des Alters verschont bleibt. Aber
wenn man einmal Hilfe braucht, ist es
einfach gut zu wissen, wo es sie gibt.
Und dazu ist die REHACARE ja da.
9
Top-Thema
EIN SPANNENDER ZUKUNFTSMARKT
Roboter im Dienste des Menschen
Roboter haben sich in Montagehallen als fleißige Arbeiter weltweit längst
bewährt. Aber was taugen sie als Servicekräfte? Welche Aufgaben können
sie in Pflegeeinrichtungen oder im Haushalt übernehmen, wie Menschen
mit Behinderung bei der Bewältigung ihres Alltags unterstützen? Vieles
wird bereits in der Praxis erprobt. Die Zukunft hat begonnen
WOFÜR SERVICEROBOTER BALD
EINGESETZT WERDEN KÖNNTEN –
In den eigenen vier Wänden bieten
Serviceroboter das Potenzial, die
Selbstständigkeit pflegebedürftiger oder
behinderter Menschen zu steigern und
damit Abhängigkeiten von Dritten zu
verringern oder zu vermeiden. Sie
ergänzen somit sogenannte AAL(Ambient Assisted Living) oder Smarthome-Lösungen, wie etwa
sensorgesteuerte Tür- oder
Fensteröffner, Alarmanlagen,
Lichtschalter oder Haushaltsgeräte.
Der Mehrwert besteht darin, dass
Serviceroboter neben sensorischen auch
aktorische Fähigkeiten haben. Das heißt,
sie können Handhabungsaufgaben
ausführen und den Nutzer damit
beispielsweise im Haushalt unterstützen.
Als „PC oder Telefon auf Rädern“ helfen
sie bei der Kommunikation.
Roboterbasierte Mobilitätshilfen können
dazu genutzt werden, sich im Haus oder
außerhalb des Hauses sicher und
selbstständig zu bewegen. Besondere
Bedeutung kommt der Unterstützung
körpernaher (Pflege-)Tätigkeiten wie
beispielsweise dem Waschen oder dem
Anreichen von Speisen zu. Auch bei der
Unterstützung pflegender Personen
können Serviceroboter wertvolle Dienste
leisten. Das gilt sowohl für professionelle
Pflegekräfte im stationären und
ambulanten Bereich als auch für
nichtprofessionelle Pfleger wie pflegende
Angehörige. Wichtigstes Ziel des
Robotereinsatzes ist es, Pflegekräfte bei
körperlich anstrengenden und
zeitaufwändigen Routinetätigkeiten zu
entlasten und ihnen damit mehr Zeit für
eigentliche Pflegetätigkeiten zu
verschaffen. Zu solchen Aufgaben zählen
der Transport von Essen, Wäsche, Müll
oder Medikamenten und das Bewegen
oder Umbetten von Patienten. Möglich ist
auch der Einsatz emotionaler Roboter als
Therapiehilfen. Assistenzroboter
verbessern damit nicht nur die
Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte, sie
Im Themenpark Assistenzrobotik in der Halle 3
der REHACARE geben internationale Aussteller aus
Industrie und Forschung einen Einblick in die
technische Entwicklung, die Grenzen des
Machbaren und das ethisch Vertretbare.
10
Versorgung der Bewohner mit Getränken: Assistenzroboter
helfen im Alltag und sind eine wichtige Unterstützung
Top-Thema
Positive Resonanz: Tests haben ergeben,
dass der Care-O-bot 3 von den Bewohnern als sympathisch empfunden wird
steigern auch die Attraktivität des
Pflegeberufs – ein wichtiger Aspekt für
die Gewinnung neuer Arbeitskräfte.
EIN „BUTLER“ NAMENS CARE-OBOT 3 – Das Fraunhofer IPA Institut für
Produktionstechnik und Automatisierung,
Stuttgart, beschäftigt sich seit 15 Jahren
mit der Entwicklung eines mobilen
Roboterassistenten, genannt „Care-O-bot“,
der Menschen im häuslichen Umfeld
(www.care-o-bot.de) unterstützt. Die
inzwischen dritte Generation dieser
Entwicklungsserie ist in der Lage, auch in
sich verändernden Alltagsumgebungen
zuverlässig den Weg zu einem
vorgegebenen Ziel zu finden. Verschiedene
Kamerasysteme, ein Roboterarm und eine
entsprechende Steuerungssoftware
ermöglichen es dem Care-O-bot 3,
Gegenstände automatisch zu lokalisieren
und zu greifen. Ein Tablett dient der
sicheren Übergabe der Gegenstände an
den Benutzer.
Das Design des Care-O-bot 3
spiegelt dabei sein primäres Einsatzfeld
als „Butler“ wider. Er wurde nicht
humanoid gestaltet, trägt also keine
menschenähnlichen Züge. Es soll dem
Nutzer stets bewusst sein, dass der
Roboter ein Werkzeug bzw. Haushaltsgerät ist, das jederzeit seiner Kontrolle
unterliegt. Der Grund: Eine Darstellung
des Roboters als technisierte oder sogar
gleichberechtigte Version täuscht dem
Nutzer falsche Fähigkeiten vor und
könnte deshalb zu erheblichen
Problemen bei der Akzeptanz führen.
IN DER PRAXIS GETESTET – Der CareO-bot 3 wurde im Rahmen des vom
Bundesministerium für Bildung und
Forschung geförderten Projektes „WiMiCare“ (www.wimi-care.de) einem
Praxistest unterzogen. In enger
Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern
einer stationären Pflegeeinrichtung
wurden dabei geeignete Einsatzbereiche
für Serviceroboter in der Einrichtung
identifiziert, auf zwei ausgewählten
Robotern umgesetzt und erprobt.
Der Care-O-bot 3 übernahm dabei
folgende Aufgaben:
> Versorgung der Bewohner mit
Getränken: Er befüllte mit Hilfe seines
Roboterarms Becher an einem
Wasserspender und servierte sie den
Bewohnern mit Hilfe seines Tabletts.
Durch die Anbindung einer
Bewohnerdatenbank konnte er einzelne
Bewohner einer Station erkennen und
gezielt die Personen ansprechen, die noch
nicht genug getrunken hatten.
> Einsatz als Unterhaltungsplattform: Auf
dem Touchscreen des Roboters konnten
die Bewohner Gesellschaftsspiele oder
Programme zum Gedächtnistraining
starten, Musik abspielen oder sich
Gedichte vorlesen lassen.
OH, WIE SCHÖN! – Im Rahmen des
Projekts wurden zwei jeweils fünftägige
Praxisanalysen durchgeführt. Die
Reaktionen auf den Roboter waren dabei
während beider Bewertungsphasen
durchweg positiv. Sowohl das Personal als
auch die Bewohner nahmen den
ungewöhnlichen Helfer gut auf. Eine
Pflegekraft beurteilte die Stimmung
während der zweiten Analyse so: „Die
Bewohner waren neugierig. Auf der
Station war eine ähnliche Stimmung, wie
wenn ein neuer Bewohner kommt.“
Ziel der zweiten Phase war ein
vollständiger Test der ausgewählten
Einsatzszenarien und eine abschließende
Bewertung. Die Bewohner fanden den
Roboter sympathisch. Bei mehreren
Testdurchläufen klatschten sie, nachdem
der Roboter sich verbeugt hatte. Eine
Bewohnerin meinte spontan: „Oh, wie
schön!“ Andere antworteten ihm, wenn
er zu ihnen sprach. Oder sie sprachen
ihn sogar selbst an. Die hohe Akzeptanz
des Roboters ließ sich auch an der
Bereitschaft ablesen, Getränke vom
Care-O-bot 3 anzunehmen.
Die Pflegekräfte konnten sich eine
Unterstützung durch Serviceroboter gut
vorstellen. Nicht zuletzt durch die
intensive Vorbereitung der Testphasen
und die Einbindung der Pflegekräfte bei
der Auswahl der Einsatzbereiche gab es
während der Tests keinerlei
Berührungsängste. Das Projekt
bestätigte, dass Serviceroboter
Pflegekräfte in stationären Einrichtungen
sinnvoll unterstützen können und von
allen beteiligten Personengruppen
akzeptiert werden.
ENTWICKLUNG IN STUFEN – Und
wann wird der Serviceroboter Teil unseres
Alltags sein? Dr. Birgit Graf vom Fraunhofer
IPA sieht „eine Entwicklung, die sich in
Stufen vollzieht“. Einfache
Haushaltsroboter für Aufgaben wie
Staubsaugen oder Rasenmähen seien
bereits heute im Einsatz. „Darauf
aufbauend werden in den nächsten
Jahren immer komplexere, multifunktionale Systeme entwickelt. Als Vision steht
am Ende der ‚perfekte Butler‘, der auf
Zuruf jede gewünschte Aufgabe ausführt.
Aber das ist noch Zukunftsmusik.“
•
Kontakt
Dr.-Ing. Dipl.-Inf. Birgit Graf, Fraunhofer IPA
Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart
Telefon 0711-970-1910, Fax 0711-970-1008
E-Mail: [email protected]
11
Top-Thema
AKZEPTANZ-STUDIE
Mein Freund, der Roboter
Das Ziel: lange und vor allem möglichst eigenständig leben.
Die Vision: Serviceroboter sollen ältere Menschen dabei in Zukunft
zunehmend unterstützen. Wichtige Erkenntnisse zur Akzeptanz
dieser Technologien liefern Experten schon heute
ROBOTER WERDEN BEFÜRWORTET –
Laut der Studie „Mein Freund, der
Roboter“, die vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik
(VDE) durchgeführt wurde, werden
Serviceroboter in den nächsten Jahren
zunehmend Aufgaben im Haushalt und in
der Pflege übernehmen und so ältere
Menschen im Alltag unterstützen. Zum
anderen tragen derartige Roboter dazu bei,
die großen Herausforderungen des
demografischen Wandels erfolgreich zu
meistern und die Lücke zwischen einer
kontinuierlich alternden Bevölkerung und
dem Mangel an Pflegekräften zu schließen.
Die wichtigste Erkenntnis: Die Mehrheit
der Senioren steht diesen neuartigen
Technologien positiv gegenüber. 56 Prozent
der Rentner befürworten den
Robotereinsatz im privaten Bereich. „Die
Studie ermöglicht differenzierte Ergebnisse
zur Akzeptanz sowie Schlussfolgerungen
im Hinblick auf die weitere Entwicklung
der Servicerobotik für Ältere“, sagt
Dr. Sibylle Meyer vom SIBIS Institut für
Sozialforschung aus Berlin, die die Studie
im Auftrag des VDE durchführte.
SELBSTSTÄNDIGKEIT ZURÜCKGEWINNEN – Grundsätzlich
unterschieden wird zwischen Robotern für
gewerbliche Anwendungen und denen für
den häuslichen Gebrauch. Große
Fortschritte sind in naher Zukunft im
Bereich der Rehabilitationsrobotik zu
erwarten. Rehabilitationsroboter wie zum
Beispiel intelligente Rollstühle, kleine
12
Roboterarme oder neuartige
Beinprothesen ermöglichen
alten, kranken oder
behinderten Menschen
schon heute, verlorene
Mobilität und Selbstständigkeit zurückzugewinnen. Hohe
Erwartungen richten sich
auch auf die Entwicklung
von Robotern, die als
Haushaltshelfer für
komplexe Aufgaben oder als
persönlicher Assistent
dienen.
ROBOTER STATT
ALTENHEIM – Generell ist der Wunsch
nach einer selbstständigen Lebensführung
ein starker Faktor für die Akzeptanz. So
erreichte das futuristische
Anwendungsszenario „robotorisierter
Rollstuhl“ einen der höchsten
Rankingplätze. Und das, obwohl die
Vorbehalte gegenüber Systemen, die
direkt mit den Menschen kommunizieren,
kooperieren oder sie sogar berühren, im
Gegenzug am stärksten ausgeprägt sind.
Der Nutzen – Mobilität, Orientierung,
Unabhängigkeit, Selbstständigkeit und
Schutz der Intimsphäre – wird in diesen
Fällen höher bewertet als die damit
verbundenen akzeptanzhemmenden
Faktoren. Am beliebtesten sind Roboter,
die abgrenzbare Tätigkeiten im Haushalt
selbst erledigen, insbesondere
Staubsauger- und Wischroboter. Im
Mittelfeld liegen die Szenarien
„gesundheitliches Monitoring“, „FitnessCoach“ und „Kommunikation und
Anregung“, gefolgt von Fensterputzrobotern, Therapieanwendungen und
humanoiden Haushaltsrobotern für
komplexe Tätigkeiten.
Bemerkenswert: Die überwiegende
Mehrheit der Befragten würde einen
Serviceroboter zu Hause dem Altenheim
vorziehen.
Serviceroboter
werden künftig
vermehrt zum
Einsatz kommen
•
Infos zur Studie
Die Studie „Mein Freund der Roboter“ ist im VDE-Verlag
erschienen. Herausgegeben wurde das Werk von der BMBF/
VDE Innovationspartnerschaft AAL (Ambient Assisted
Living). Autorin ist Dr. Sibylle Meyer, SIBIS GmbH – Institut
für Sozialforschung, Berlin. Nähere Informationen zum VDE
und zu der Studie unter www.vde.com.
Leben im Alter
Der REHAC
ARE-Kongr
ess
widmet Qu
artierskonze
pten
am 10. un
d 11. Oktob
er im
CCD. Süd
zwei Vortrag
sreihen.
Mehr unter w
ww.rehacare.
de/kongress
MODELLPROJEKT IN NRW
Das Quartier – ein unverzichtbares
Stück Lebensqualität
Ein Modellprojekt in Nordrhein-Westfalen erfüllt den Wunsch
älterer Menschen nach einem selbstbestimmten Leben im Heimatort
FESTHALTEN AN DER HEIMAT –
Ein kurzer Schnack am Gartenzaun,
ein freundliches „Hallo, wie geht’s?“
beim Spazierengehen – es sind die
selbstverständlichen Dinge des Lebens,
die einen Ort zur Heimat werden
lassen. Doch im Alter ist das alles gar
nicht mehr so einfach. Mit schweren
Einkaufstüten in der Hand werden
Stufen zu einem unüberwindbaren
Hindernis, unebene Fußwege zum
wackeligen Slalomparcours und die
Runde im Park ohne Ausruhmöglichkeiten zur Herausforderung.
„Trotz aller Beschwerlichkeiten ist der
Wunsch älterer Menschen nach
individueller und selbstbestimmter
Lebensgestaltung in den eigenen vier
Wänden groß, selbst bei Pflegebedarf“,
sagt Nalan Öztürk vom Ministerium für
Gesundheit, Emanzipation, Pflege und
Alter in Nordrhein-Westfalen.
DIE KOMMUNEN UNTERSTÜTZEN –
Die Zahl älterer Menschen wächst
stetig. Der demografische Wandel ist in
vollem Gange. Zeit, ihre Anforderungen
in den Mittelpunkt des Interesses zu
rücken. Genau das tut das Modellprojekt
„Im Quartier bleiben – Nachbarschaft
leben“, das bis Sommer 2013 in
Alt-Erkrath, Duisburg-Ostacker/
Bruckhausen und MönchengladbachWickrath läuft. Ziel ist es, Kommunen
dahingehend zu unterstützen,
die Anforderungen nach einem alters-
gerechten Leben zu Hause zu erfüllen.
Daher wurden an den drei Standorten
ältere Menschen gefragt: Wie möchten
Sie in Ihrem Stadtteil im Alter leben?
Parallel dazu wurden Rundgänge im
Quartier mit Anwohnern, Vertretern von
Stadtverwaltungen sowie Parteien
durchgeführt. Dazu kamen öffentliche
Diskussionsveranstaltungen und
Tagungen in den örtlichen Sozialausschüssen und anderen Gremien.
Das Ergebnis: „Bereits kleine
Veränderungen machen das Leben
Älterer lebenswerter, unter anderem
barrierefreie Geschäftseingänge, ein
Handlauf an Treppen, längere AmpelGrünphasen, Sitzgelegenheiten,
öffentliche Toiletten, Bürgersteigabsenkungen, Pflegeangebote sowie
Bildungs- und Kulturangebote“, sagt
Nalan Öztürk. Auch die Förderung
nachbarschaftlicher Beziehungen rückt
in den Fokus. In Alt-Erkrath arbeiten
jetzt z. B. zwei Altenheime intensiv mit
der lokalen Begegnungsstätte
zusammen. So lässt es sich ohne
Sorgen alt werden.
Informationen im Web:
www.mgepa.nrw.de
•
Das Quartier der Zukunft
Anforderungen an die Dörfer, Städte und Kommunen:
• Seniorenvertretungen, Runde Tische oder Ansprechpartner für Ältere
• Ambulante Pflege und Betreuung
• Begegnungsräume
• Gute Infrastruktur (Mobilität, Ruhebänke, Barrierefreiheit, öffentliche Toiletten, Einkaufsmöglichkeiten,
Ärzte, Apotheken, Friseure, Optiker etc. in der Nähe)
• Haushaltsnahe Dienstleistungen (mobiler Einkaufsservice, Fahrdienst, Wäscheservice etc.)
„Im Quartier bleiben – Nachbarschaft leben“ ist ein Modellprojekt des Landes Nordrhein-Westfalen
13
Leben im Alter
BARRIEREFREIHEIT
Älter werden mit Behinderung
Heute winkt im Alter mehr als das Pflegeheim. Wenn man früh genug plant.
Barrierefreiheit wird großgeschrieben, auch für Menschen mit Einschränkungen
VORAUSSCHAUENDE PLANUNG
IST DIE HALBE MIETE –
Barrierefreiheit spielt in unserer
Gesellschaft eine immer größere Rolle.
Dank langjähriger Sensibilisierungsarbeit haben ältere Menschen mit
Behinderung auch weiterhin die
Möglichkeit, aktiv am Miteinander
teilzunehmen und ihr Leben selbst zu
organisieren. Doch auf was muss man
bei der Altersplanung achten, wie
bereitet man sich vor?
Frühzeitig muss man sich mit der
Möglichkeit eingeschränkter Mobilität
auseinandersetzen. Menschen, die
ihren Lebensabend nicht im
Pflegeheim verbringen wollen, haben
die Alternative des betreuten
Wohnens. Dort führt man seinen
eigenen Haushalt und hat bei Bedarf
Unterstützung. Aber auch daheim
kann man es sich gemütlich machen.
Wichtig ist hierbei der Umbau der
Wohnung oder des Hauses. Schwellen
sollten vermieden werden, Tür- und
Fenstergriffe aus dem Sitzen
erreichbar sein. Haltegriffe bei den
Sanitäranlagen und eine ebenerdige
Dusche sind das A und O. Die eigenen
vier Wände sind Wohlfühlraum und
sollen das auch bleiben. Am besten
fragt man sich: „Komme ich in meiner
Wohnung mit einem Rollstuhl klar?“
BAGSO INFORMIERT – Wichtige
Aufklärung leistet hier die BAGSO, die
Bundesarbeitsgemeinschaft der
Senioren-Organisation. „Lobby der
Älteren“ nennt sie sich selbst und
bleibt dem Motto treu. Viele
14
Betreutes Wohnen ist
eine Alternative zum
Pflegeheim
Informationen sind auch im Internet
auf der Homepage www.bagso.de
erhältlich.
SPASS IM ALTER – Wer seine
Lebensfreude nicht verlieren will, der
muss an seinen Körper denken.
Gesunde Ernährung bildet die
Grundlage, und sportliche Aktivität ist
Balsam für die Seele. Auch für
Menschen mit Einschränkungen gibt es
mittlerweile viele Angebote, sich zu
bewegen – man muss ja nicht gleich eine
Goldmedaille bei den Paralympics
gewinnen. Hier bietet die BAGSO ebenfalls
Projekte und Informationen en masse.
Gesellschaftliche Partizipation im
Alter ist mindestens genauso wichtig.
Hilfreich sind da vor allem InternetWegweiser. Diese erleichtern
Neueinsteigern den Umgang mit dem
Medium, sind auf ältere Benutzer
ausgelegt und erlauben so den
regelmäßigen Kontakt mit den
Enkelkindern. Auch für Blinde gibt es
mittlerweile innovative Lösungen zur
Internetnutzung
Gerade im Alter soll das Leben noch
einmal genossen werden. Überzeugen
Sie sich am Stand der BAGSO selbst,
dass man zuversichtlich in die Zukunft
blicken kann.
Sie finden die „Lobby der Älteren“ in
der Messehalle 3 (Halle/Stand 3/F41)
•
Übung macht den Meister
Rollatorentags“ statt.
das große Finale des „Deutschen
Bei der REHACARE 2012 findet
t Rollatoren-Nutzern
e mit über 70 Destinationen biete
Die bundesweite Veranstaltungsreih
Beweis zu stellen.
r
unte
zu lassen und ihre Fahrkünste
Gelegenheit, ihre Gefährte prüfen
Dort kann man
7.0.
e
Hall
der
in
der Rollatoren-Parcour
Treffpunkt bei der REHACARE ist
und unbeladen,
den
bela
llen,
Gefä
und
n
nd, an Steigunge
Rollatoren auf unebenem Untergru
Parcour
den
eise. Wer
vor Ort und gibt Tipps und Hinw
testen. Die Polizei Düsseldorf ist
lt einen Rollator-Führerschein.
erfolgreich durchfahren hat, erhä
Leben im Alter
ROLLATOREN
Die Suche nach dem passenden Begleiter
Auch bei Menschen, die für die eigene Fortbewegung auf einen Rollator
angewiesen sind, stehen Sicherheit und Komfort im Vordergrund.
Doch beim Kauf werden oft Kleinigkeiten übersehen – Kleinigkeiten,
die den Wohlfühlfaktor deutlich schmälern
FORTBEWEGUNG ERLEICHTERN –
Ihr Leben lang hatte sich Theresa
Hamacher spielerisch durch den
Straßenverkehr ihrer Heimatstadt
Karlsruhe bewegt. Doch mit
zunehmendem Alter nahmen die
Hüftschmerzen zu, die Fortbewegung
wurde schwieriger und das Risiko eines
Sturzes im Gefahrenbereich größer.
Nun, nach zwei beschwerlichen Jahren
und mittlerweile auch einer erfolgreichen Hüft-Operation, hat die
74-Jährige den entscheidenden Anstoß
von ihrem Arzt bekommen. Ab sofort
soll eine Gehhilfe ihr die Fortbewegung
wieder erleichtern.
TESTEN TUT NOT – Bereits jetzt sind
in ganz Deutschland über zwei
Millionen Rollatoren im Straßenverkehr
unterwegs. Einer davon kommt nun bei
Theresa Hamacher zum Einsatz. Doch
das erste Testexemplar ist bei der
Rentnerin durchgefallen. „Die Sitzfläche
ist zu hoch angebracht, da komme ich
nicht drauf“, merkt die ehemalige
Bankangestellte sofort an. Kein
Wunder: Die Fläche ist auf 70
Zentimetern Höhe angebracht, zu hoch
für eine Rentnerin von 1,59 Metern.
Also weiter zum nächsten Modell – da
stimmt auf den ersten Blick schon
einiges: Sitzfläche auf 62 Zentimetern,
intelligente LED-Beleuchtung sowie
eine integrierte Alarmfunktion, die bei
Stürzen das Umfeld mittels eines
lauten Pieptons aufmerken lässt.
Sogar zwei verschiedene Sätze Reifen
sind im Paket mit dabei. Einer für die
„normale“ Fortbewegung auf der
Straße, ein weiterer mit weicheren
Reifen für Kopfsteinpflaster und andere
unebene Untergründe. Theresa
Hamacher greift zu, spätestens bei den
ergonomisch geformten Griffen ist sie
überzeugt.
Nun aber ab zum Orthopäden, der
sie ausführlich einweisen soll.
Sicherheit geht vor
Von der Deutschen Gesellschaft für Gerontotechnik wurde der „Troja 2G“ der Firma
TOPRO mit dem Siegel „Sehr gut“ ausgezeichnet. Gerade in Sachen Sicherheit bietet
das Vorzeigemodell ein Paket, das in der Summe (noch) einzigartig ist: Da ist einmal
das patentierte LED-Licht, das vorne oberhalb der Räder angebracht ist. Und bei
Kippbewegungen löst ein Bewegungssensor (ab einem Neigungswinkel von 45 Grad)
einen schrillen Alarmton aus. Auch für die passive Sicherheit ist mit einer Klingel,
einem Rollatorschloss zur Verhinderung von Diebstählen und einem Kantenabweiser
bestens gesorgt. Darüber hinaus ist das Gerät je nach Größe mit 120 bis 150
Kilogramm belastbar, an der Stabilität sollte es also ebenfalls nicht mangeln.
16
SICHER DURCH DIE STRASSEN –
„Grundsätzlich gilt: Aufrecht in den
Rollator stellen, Ellenbogen anbeugen,
Handflächen nach oben ziehen. Dann
ist der Daumenballen in der optimalen
Höhe, in der auch die Handgriffe des
Geräts angebracht werden sollten“,
erklärt Dr. Manuel Obermann, Experte
für die orthopädische Betreuung von
Senioren. Bei einem Rollator-Training,
das u. a. von vielen Volkshochschulen,
Polizeistellen oder MalteserKrankenhäusern angeboten wird, lernt
Theresa Hamacher, wie sie sich im
Straßenverkehr optimal verhält. Zur
eigenen Sicherheit soll die Straße nie
hinter einem Auto oder zwischen einer
Reihe parkender Fahrzeuge überquert
werden. Diese und andere Tipps
erhöhen das eigene Sicherheitsgefühl
und damit den Spaß an der
Fortbewegung im Alltag.
•
Ein Rollator-Training
hilft, im Straßenverkehr besser zurecht zu kommen
Bauen & Wohnen
WOHNEN MIT KOMFORT
Mit Licht zu neuer Lebensqualität
Vitales Licht bringt die Leistungskurve in
Einklang mit dem persönlichen Biorhythmus
Mit „vitaLED“, dem Beleuchtungssystem für intelligentes Licht, lässt sich
der gesamte Weißlichtbereich stufenlos
von 2.000 bis 10.000 Kelvin regeln.
Das Resultat dieser Neuerung ist nicht
nur die Möglichkeit, Räume durch
Lichtfarbe beziehungsweise Farbverläufe
in ein völlig unterschiedliches Ambiente
zu tauchen. „Der Einsatz von vitalem
Licht bietet zudem die Chance, den
menschlichen Biorhythmus positiv
durch Veränderung von Lichtfarbe und
Lichtintensität zu beeinflussen“, erklärt
Martina Koepp, Geschäftsführerin der
Deutschen Gesellschaft für Gerontotechnik (GGT).
Über die neue Technik kann man
sich in Halle 3 informieren.
•
Durch vitales Licht kann der Wohlfühlfaktor
entschieden gesteigert werden
Anzeige
17
Innovation & Technik
UNTERWEGS IM ALLTAG
Rollstühle nach Maß
Für Rollstuhlfahrer tut sich was bei der REHACARE. Denn kleine Veränderungen
sorgen für große Unterschiede, wenn es darum geht, im Alltag mobil zu sein.
Die Hersteller gehen mit zahlreichen Neuheiten noch stärker auf die individuellen
Anforderungen der Fahrer ein. So findet jeder das perfekte Hilfsmittel
Der „Quickie Jive M“ bietet
mit dem „SpiderTracTM“ ein
harmonisches Fahrwerk
DEN ROLLSTUHL AUF DIE EIGENEN
BEDÜRFNISSE ANPASSEN – Wer im
Alltag auf einen Rollstuhl angewiesen ist,
der weiß, dass fehlende Unterstützung
beim Sitzen schnell zum Problem werden
kann. Deshalb ist es wichtig, dass sich der
Rollstuhl perfekt an seinen Nutzer anpasst.
Der neue „Küschall Advance“-Rollstuhl
kann das, weil er stufenlos und
millimetergenau einstellbar ist.
Bei der Entwicklung wurde auf das
Wichtigste beim Rollstuhl Wert gelegt:
bequemes Sitzen. Das Herzstück des
„Advance“ ist eine stabile Sitzplatte aus
Carbon. Schmale Streifen an ihrem
hinteren Ende passen sich der Körperform
an. Das sorgt für eine bessere
Druckverteilung und eine optimale
Sitzposition. Der restliche Aufbau des
Rollstuhls wurde um die Sitzplatte herum
entworfen und entwickelt.
EINE FÜLLE VON MÖGLICHKEITEN –
Aktive Rollstuhlfahrer brauchen ein
Hilfsmittel, das den unterschiedlichsten Anforderungen
genügt. Ob beim Bummel durch
die Innenstadt, beim Besuch in
der Wohnung von Freunden oder
bei täglichen Erledigungen – ein
Aktivrollstuhl muss immer
funktionieren und darf nie zu
sperrig sein. Dennoch muss er eine
18
Innovation & Technik
Der „Küschall Advance“ überzeugt
durch leichtes Material und dynamisches Fahrverhalten
hohe Stabilität mitbringen. Da jeder
Rollstuhlfahrer andere Wünsche hat, hat
Otto Bock Mobility Solutions den Rollstuhl
„Ventus“ entwickelt, der voll konfigurierbar
ist. So kann jeder Rollstuhlfahrer ihn nach
seinen eigenen Bedürfnissen einstellen. Die
Basis des „Ventus“ bildet eine neu
entwickelte Rahmenplattform. Trotz ihrer
hohen Stabilität ist sie mit weniger als acht
Kilogramm sehr leicht. Der gesamte
Rollstuhl wiegt bei einem Maß von 40 mal
40 Zentimetern nur elf Kilogramm. So
können Rollstuhlfahrer sich bequem durch
den Alltagsdschungel manövrieren.
VOLLE FAHRT VORAUS –
Rollstuhlfahrer nutzen ihr Hilfsmittel auf
ganz unterschiedliche Art. Der eine
schätzt hohen Komfort, der andere
braucht ein wendiges Gerät, das ihn
auch durch unwegsames Gelände bringt.
Die unterschiedlichen Anforderungen
lassen sich am besten mit angepassten
Antriebssystemen bewältigen. Nach
diesem Grundsatz ist der „Quickie Jive“Rollstuhl von Sunrise Medical
konstruiert. Es gibt ihn mit drei
unterschiedlichen Antriebs- varianten. So
kommt der Nutzer in jedem Gelände
zurecht. Der Mittelradantrieb „Jive M“ ist
geeignet für Rollstuhlfahrer, die es
schätzen, wenn sich der Sitz beim
Bewegen des Rollstuhls möglichst wenig
mitbewegt. Um dies zu gewährleisten,
wurde der „Jive M“ mit einem
sogenannten SpiderTracTM-Fahrwerk
ausgestattet, das dabei helfen soll, die
Bewegung des gesamten Rollstuhls
möglichst harmonisch zu gestalten. Der
Frontantrieb „Jive F“ hingegen legt den
Fokus auf Stabilität. Vor allem in
anspruchsvollerem Gelände ist er
deswegen gut einsetzbar. Besonders bei
der Bergabfahrt ist der Frontantrieb
nützlich, da der Rollstuhl nicht aus dem
Gleichgewicht gerät. Das liegt daran,
dass der Schwerpunkt zwischen
Antriebsachse und Lenkrad liegt. So wird
eine hohe Bodenhaftung gewährleistet.
Für Rollstuhlfahrer, die gerne aktiv
unterwegs sind, ist der „Jive R“ genau das
Richtige. Er hat einen Heckantrieb, der es
ermöglicht, schnell unterwegs zu sein.
Dabei verliert der Rollstuhl aber nicht seine
Stabilität. Das ist besonders in steilem
Gelände hilfreich. Ein weiterer Vorteil der
„Quickie Jive“-Serie ist der neu konzipierte
Sitzrahmen. An ihm können Zubehörteile –
wie Sondersteuerungen, Beatmungs- und
Absauggeräte und vieles mehr – mit Hilfe
von Fixierungsklemmen jederzeit einfach
und schnell angebaut werden – auch
nachträglich.
•
Individuelle
Einstellmöglichkeiten erlauben
beim Ventus
eine exzellente
Anpassung
Anzeige
19
Innovation & Technik
Mit der Lesehilfe „mezzo“ können
Sehschwache problemlos Texte
und Bilder lesen und erkennen
KOMMUNIKATIONSTECHNIK
Intelligente Helfer
Zahlreiche Unternehmen präsentieren bei
der REHACARE in der Messehalle 5 ihre
Neuentwicklungen für mehr Unabhängigkeit
SELBSTBESTIMMT LEBEN – Gerade
für seh- oder sprachbehinderte
Menschen bedeuten Kommunikationshilfen wie Lesesysteme oder
Sprachsteuerungen einen wichtigen
Schritt in die Unabhängigkeit. Spezialisierte Unternehmen präsentieren nun
ihre neuen Geräte und Methoden: So
unterstützt der Hersteller Rehavista
Menschen mit Sprachausfall durch
praktische elektronische Hilfen. Die
Kommunikationshilfen „Tobii C8“, „C12“
und „C15“ zielen dabei auf unterschiedlichste Bedürfnisse ab. Die neue
„LiterAACy 2“-Strategie richtet sich an
Kinder, die erste Kompetenzen im Lesen
und Schreiben erwerben. Sie bietet einen
Wortschatz, der auf Symbolen basiert
und alphabetisch angeordnet ist. Kinder
mit beginnenden Schreibfähigkeiten
erhalten so einen schnellen Zugriff auf
bis zu 5.500 Wörter.
PRAKTISCHE LESEHILFE – Reinecker
Reha-Technik entwickelt Lese- und
Vorlesesysteme, mit denen Menschen
mit verminderter Sehkraft wieder
selbstständig Texte und Bilder lesen
können. Dazu gehört das transportable
Kompaktlesesystem „mezzo“. Die
praktische Lesehilfe „to go“ überzeugt
durch ihre Vielseitigkeit in HighDefinition-Bildqualität. Mit der
stufenlosen Vergrößerung eignet sich
„mezzo“ für berufliche wie private
Anwendungszwecke. Das ReineckerVorlesesystem „Voxbox“ liest sowohl
kompliziert gestalteten Zeitungsdruck
als auch Texte auf gerundeten
Verpackungen laut und deutlich vor.
GESAGT, GETAN – Ausgeklügelten
Sondersteuerungen hat sich das
Unternehmen Insors verschrieben.
Gesagt, getan: „Easy by Voice“ ist eine
sprecherunabhängige Umfeldsteuerung,
die jede Stimme auf Anhieb erkennt.
Mittels einfacher Kommandos können
Freunde angerufen, Türen geöffnet und
sogar die Beleuchtung in der Wohnung
oder der TV-Sender geregelt werden.
INNOVATIVE LÖSUNGEN – F.H.
Papenmeier bietet Lösungen für blinde
und sehbehinderte Menschen. Blindenschriftzeilen und Vergrößerungssysteme,
angeschlossen an PC oder Notebook,
ermöglichen ein selbstständiges
Arbeiten. Vorlesegeräte erfassen alles
Gedruckte und tragen es dann vor.
•
Fühlen wo’s lang geht
Der direkte Weg zum Ziel: Ein Bodenleitsystem führt
Besucher vom Eingang Nord zu den Ständen der Hersteller
von Hilfsmitteln für blinde und sehbehinderte Menschen.
Hilft beim Trinken
CamoCup – der Trink(lern)becher – wurde
ursprünglich entwickelt, um Kinder mit
sensomotorischen Einschränkungen zu
unterstützen. Er wird aber auch erfolgreich
bei Menschen mit Schluckbeschwerden,
Schluckirritationen sowie bei Schlaganfallpatienten und in der Altenpflege eingesetzt,
weil er die Gabe von Flüssigkeiten und
Medikamenten leichter und sicherer macht.
Hebammen und Zahnärzte empfehlen den
20
Advertorial
CamoCup für Babys bei der Umstellung von
der Brust auf einen offenen Becher. Das
Besondere am CamoCup ist seine Form. Sie
ähnelt zwei Händen, die Wasser aus einer
Quelle schöpfen. Die dadurch entstehende
Trinkrille sorgt für einen zielgerichteten und
gut dosierbaren Fluss des Getränks. Zudem
bewirken die Noppen im Unterlippenbereich
synergistische Aktivitäten und regen den
Schluckmechanismus an.
Innovation & Technik
NEUES VOM AUTOMOBILMARKT
Was nicht passt, wird passend gemacht
Viele Automobilhersteller bieten für Menschen mit Behinderung immer bessere
Fahrhilfen und Spezialserien an. Besonders Mercedes-Benz, Audi und Volkswagen
haben sich dieser Aufgabe verschrieben. Sie schaffen damit vielfältige
Möglichkeiten für eine barrierefreie Mobilität
EIN STÜCK UNABHÄNGIGKEIT –
Persönliche Freiheit ist oftmals untrennbar
mit der Nutzung des eigenen PKW
verknüpft. Das Auto ist vielen eine wichtige
Stütze für die individuelle Mobilität. Dies
gilt für Menschen mit Behinderung in ganz
besonderer Weise. Ein Fahrzeug, das
genau auf die eigenen Bedürfnisse
abgestimmt ist, steht für Unabhängigkeit
und steigert die Lebensqualität. Für die
Belange der Autofahrer mit Handicap
engagieren sich die führenden deutschen
Autohersteller seit langem mit immer
ausgereifteren Programmen.
So bietet Mercedes-Benz ab sofort
behinderten Menschen Fahrhilfen ab Werk
an. Auf der REHACARE 2012 präsentieren
die Stuttgarter die neue „A-Klasse“ mit
Handbediengerät für Gas und Bremse,
Lenkraddrehknopf, Linksgas und
Einstiegsschutz. Genauso ausgestattet
zeigt sich die „B-Klasse“. Als zusätzliche
Fahrhilfen können bei Bedarf im Wagen
aber auch noch eine Pedalabdeckung und
eine Blinkerhebelverlegung nach rechts
eingebaut werden. Der „CLS Shooting
Mit dem bei Audi wahlweise
eingebauten Handbediengerät
„Commander Classic“ können
Funktionen wie zum Beispiel Gas und
Bremse problemlos gesteuert werden
Brake“ bietet in der Sonderausstattung
zusätzlich noch einen Hebel für die
Fußfeststellbremse.
ERFOLGREICHE SPORTLER ZU GAST –
Auch Audi wird auf der Messe wieder mit
einem eigenen Messestand vertreten sein.
Geplant haben die Ingolstädter die
Vorstellung der Modelle „Q3“, „A6“ und
„Avant“. In den Umbauten sind ein
Handbediengerät für Bremse und Gas mit
„Commander“ für diverse elektrische
Funktionen und ein elektronisches
Linksgas verbaut. Unterstützt wird Audi in
Düsseldorf von den erfolgreichen
Behindertensportlern im Ski alpin, Gerd
Schönfelder und Reinhold Sampl.
So werden sie den Messebesuchern gleich
vor Ort die praktische Funktionalität der neu
entwickelten Audi-Fahrhilfen demonstrieren.
EINFACH MITBESTELLEN – Auch
Volkswagen (VW) stellt ein umfangreiches
Programm an Fahr- und Bedienhilfen vor.
Derzeit stehen zahlreiche Fahrhilfen für
VW-Modelle zur Verfügung, die beim
Händler mitbestellt werden können. Viele
Fahrhilfen sind bereits als Serienausstattung
oder als reguläre Sonderausstattung
erhältlich. So zum Beispiel der ParklenkAssistent „Park Assist“, die automatische
Fahrlichtschaltung, die Rückfahrkamera
„Rear Assist“ oder das schlüssellose
Startsystem „Keyless Access“. VW-Kunden
profitieren zudem von Vorteilen wie der
Produkthaftung, der Mobilitätsgarantie und
der Ersatzteilversorgung.
•
Fahrvergnügen auch für behinderte Menschen: Die MercedesBenz „B-Klasse“ – hier der „B 180 CDI“ – gibt es ausgestattet
mit zahlreichen Fahrhilfen
Das bei Audi linksseitig
angebrachte elektronische
Gaspedal ermöglicht das
Beschleunigen mit dem
linken Fuß. Ein
Prothesenschutzbügel
verringert die Gefahr, dass
der rechte Fuß unter das
Bremspedal rutscht
Große Autoschau in Halle 6
Was auf dem innovativen Markt für behindertengerechte
Automobile angesagt ist, erfahren die Besucher der
REHACARE 2012 in der Messehalle 6. Neuheiten
präsentiert nicht nur die Kraftfahrzeugindustrie.
25 Spezialanbieter, die mit maßgeschneiderten Um- und
Einbauten passend machen, was dem behinderten Fahrer
nicht passt, machen die große Schau rund um das
behindertengerechte Automobil komplett.
21
Beratung & Information
HILFEN FÜR HIRNGESCHÄDIGTE
„Neue Erkenntnisse
sammeln und Mut schöpfen“
Der „Marktplatz Gehirn“ bei der REHACARE bietet nicht nur Fachvorträge
zum Thema Hirnschäden, er ist auch ein Forum für Angehörige, Pfleger,
Ärzte und Betroffene, die sich über Erfahrungen, Herausforderungen und
Möglichkeiten austauschen
SCHLAGANFALL – An die Worte der
Ärzte kann sich Arnold Plützer auch nach
viereinhalb Jahren noch genau erinnern.
Der Umgang mit seinem Bruder werde
sich schon bald wieder normalisieren, das
anfängliche Unbehagen sich bald legen,
so die Experten. Der damals 37-Jährige
war völlig schockiert ins Krankenhaus
geeilt, wo die Nachricht Gestalt annahm:
Sein jüngerer Bruder Stephan hatte auf
der Arbeit einen Schlaganfall erlitten. Die
kommenden Tage im Hospital brachten
die traurige Gewissheit. Stephan hatte
bleibende Hirnschäden erlitten, sowohl
körperlich als auch geistig würde er sich
nie mehr auf dem Niveau bewegen
können, wie es bis dahin möglich
gewesen war. Die Wochen und die
Monate vergingen, und immer noch kam
sich der ältere Bruder komisch dabei vor,
sich mit einem nun fast fremden Mann zu
unterhalten, der in seinem Rollstuhl nur
an guten Tagen eine knappe Antwort
herausbekam. Der Mann, der vor Kurzem
noch mit ihm auf dem Tennisplatz
gestanden hatte, hinterließ bei Arnold
Den „Marktplatz Gehirn“ finden Sie bei
der REHACARE 2012 in der Halle 3.
Mehr Informationen zum Thema
erhalten Sie unter www.hannelorekohl-stiftung.de und www.not-online.de
22
Plützer nun eine ganze Reihe quälender
Fragen: Warum ist mir das Sprechen mit
ihm so unangenehm? Was bekommt
mein Bruder überhaupt alles mit? Wie
kann ich ihm helfen?
ERFAHRUNGSAUSTAUSCH – Und die
Fragen blieben, denn es wurde nur sehr
langsam besser. Bis vor gut einem Jahr,
als Plützer zufällig auf die Seite der
ZNS - Hannelore-Kohl Stiftung
aufmerksam wurde. Dort nämlich fanden
sich unter anderem Informationen zum
„Marktplatz Gehirn“ bei der REHACARE,
einer offenen Kommunikations- und
Informationsplattform für Menschen mit
Hirnschäden oder solche, die mit diesen
Menschen in Kontakt stehen. Doch das
Forum lädt nicht nur Angehörige zu einem
Erfahrungsaustausch ein, auch Betroffene
selbst finden Hilfe, um ihren weiteren
Lebensweg erfolgreich zu beschreiten.
Gerade das Thema berufliche Zukunft
macht vielen Hirngeschädigten Sorgen,
haben doch die meisten große Probleme,
über längere Zeit ihre Konzentration
aufrechtzuerhalten.
„Fortschritt aus dem Rückschritt“
lautet das Ziel, wenn die Fachzeitschrift
„not“ und die ZNS - Hannelore-KohlStiftung bei der REHACARE zu
Diskussionsforen, Filmvorführungen,
Fachvorträgen sowie künstlerischen und
sportlichen Darbietungen rund um das
Thema Hirnschäden einladen.
Diesmal versammeln sich rund 30
Aussteller um eine offene Forumsfläche,
auf der ein umfassendes und attraktives
Programm geboten wird. Auch Arnold
Plützer wird den „Marktplatz Gehirn“
wieder gemeinsam mit seinem Bruder
besuchen. „Der Austausch mit anderen
Angehörigen, mit dem Pflegepersonal
und Betroffenen hat mir unheimlich
geholfen, den Umgang mit meinem
Bruder wieder zu normalisieren“, freut
er sich.
Nur ein Beispiel, wie durch einen
Besuch des „Marktplatzes Gehirn“
wichtige Erkenntnisse gesammelt
werden können und Mut geschöpft
werden kann.
•
Der „Marktplatz
Gehirn“ ist ein
zentraler Anlaufpunkt für Betroffene
und Angehörige
Beratung & Information
KINDER MIT BEHINDERUNG
Förderung von Anfang an
Frühförderung bedeutet nicht nur medizinische und
psychologische Hilfe, sondern noch viel mehr
HILFESTELLUNG – Kinder noch vor
dem Schuleintritt zu fördern und ihren
Eltern beratend zur Seite zu stehen – das
ist die Aufgabe der Frühförderung. Dabei
wird die ganze Familie mit einbezogen.
Denn nicht nur die Kinder profitieren,
wenn Beeinträchtigungen rechtzeitig
erkannt werden. Auch Eltern sind
dankbar für Hilfestellung im Umgang mit
ihrem Kind. Sie bekommen so das
Gefühl, selbst aktiv etwas zur Förderung
des Nachwuchses beitragen zu können.
Die Angebote der Frühförderung sind in
der Regel ganzheitlich orientiert.
Das heißt, dass nicht nur die
medizinische Betreuung des Kindes im
Fokus steht. Ganz wichtig ist die soziale
und pädagogische Unterstützung. Es geht
darum, den Alltag zu meistern, und zwar
möglichst selbstständig. Konkrete
Hilfsangebote sind zum Beispiel
Logopädie, Physiotherapie oder
Ergotherapie – natürlich kindgerecht
aufbereitet! Konkrete Hilfsangebote
können beispielsweise Anleitung und
Unterstützung der Eltern, Früherkennung
und -diagnostik, Frühtherapie, aber auch
pädagogische Frühförderung sein.
MOBILE MASSNAHMEN –
Grundsätzlich wird Frühförderung
sowohl mobil als auch ambulant
angeboten. Beides hat Vor- und
Nachteile. Eltern müssen diese für ihr
Kind natürlich sorgfältig abwägen. Für
mobile Maßnahmen spricht, dass sie in
der vertrauten Umgebung des eigenen
Zuhauses stattfinden.
Eltern, die selbst aktiv werden
möchten, können sich an die
BAG SELBSTHILFE wenden. Unter
ihrem Dach sind 115 Selbsthilfeorganisationen behinderter und
chronisch kranker Menschen vereint.
Dass die Selbsthilfe immer wichtiger
für Betroffene wird, zeigt eine Studie,
die von der DAK Gesundheit in Auftrag
gegeben wurde. Acht Prozent der
Befragten gaben an, Mitglied einer
Selbsthilfegruppe zu sein.
„Die DAK-Studie ist ein Beleg dafür,
welch wichtige Rolle die Selbsthilfe im
Versorgungsgeschehen spielt“, sagt
Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE.
Mehr Infos unter www.bagselbsthilfe.de.
•
Eltern und Kinder
profitieren von der
Frühförderung
Anzeige
23
Sport & Freizeit
BSNW GOES LONDON
Inklusion im Sport
Zu Ehren der Paralympics und der Seefahrernation England
stellten sich behinderte und nicht behinderte Jugendliche
sowie Betreuer einer besonderen Herausforderung
NEUE WEGE – Der Blick der Sportwelt
richtete sich in diesen Tagen auf die
Olympischen Spiele und die Paralympics
2012 in London. Grund genug für den
Landessportbund Nordrhein-Westfalen (LSB
NRW) und den Behindertensportverband
Nordrhein-Westfalen (BSNW),
das Thema „Inklusion“ oder „Wege zum
inklusiven Sport“ aufzugreifen und zu zeigen,
wie ernst es ihnen mit dem Umbau der
Sportlandschaft ist. Gesucht wird nach
neuen Wegen, die es Menschen mit
Behinderungen möglich machen, nach
eigenen Vorstellungen Sport zu treiben. Eines
der BSNW-Projekte trägt den Namen
„Challenge“ und wird mit anderen Aktionen
unter dem Motto „BSNW goes London“
zusammengefasst.
Zu Ehren der Paralympics und der
Seefahrernation England stellten sich
behinderte und nicht behinderte
Jugendliche sowie Betreuer einer
besonderen Herausforderung: Sie
waren als „Crew“ am 24. August 2012
zu einem Segeltörn mit dem Segelschiff
„Tenacious“ von Emden nach London
aufgebrochen und nahmen am 29.
August an der Eröffnungsfeier der
Paralympics teil.
NEUE ERFAHRUNG – Max, eines der
zwölf behinderten Crewmitglieder, ist
blind und Rollstuhlfahrer: „Ich bin sehr
interessiert am Neuen, abenteuerlustig
und nicht ängstlich. Ich kann zwar nicht
in die Rahen klettern, um Segel zu setzen,
aber vielleicht kann ich beim Navigieren
meine Aufgabe finden.“ In der
notwendigen Aufgabenteilung füllten Max
und auch die jungen Übungsleiter vom
Seglerverband Nordrhein-Westfalen und
weitere Crewmitglieder mit und ohne
Behinderung ihren Verantwortungsbereich aus.
Inklusion ist Programm und
Notwendigkeit auf solch einem
Großsegler. Planmäßige Übungen zur
Verbesserung körperlicher, seelischer und
sozialer Funktionen und das Abenteuer
Hochsee bedingen eine einzigartige
Herausforderung wie bei einer
traditionellen Seemannschaft.
Teamgeist, Selbstdisziplin, Rücksichtnahme und Übernahme von Verantwortung für Schiff und Besatzung
werden unter extremen Bedingungen
gelernt und gefördert. Die Fahrt zu den
Paralympics war kein touristisches
Unternehmen, sondern eine echte
Sport Center bei der REHACARE 2012
Rehabilitation, Prävention und Therapie durch Sport wird in Düsseldorf ganz groß
geschrieben. Unter der Regie des Behindertensportverbandes Nordrhein-Westfalen
verwandelt sich die Messehalle 7a in das beliebte Sport Center der REHACARE 2012.
Präsentiert wird dort die gesamte Palette des Behindertensports, vom Bogenschießen
bis zum Rollstuhltanz. Behinderte wie nichtbehinderte Sportler sind herzlich
eingeladen, an den sportlichen Aktivitäten teilzunehmen!
24
Herausforderung. Dabei übernahm jeder
Mitsegler nicht nur für sich allein ein
Stück Verantwortung, sondern auch für
andere Besatzungsmitlieder und das
gesamte Schiff.
BARRIEREFREI AUSGESTATTET – Die
„Tenacious“ verfügt über einzigartige
Einrichtungen, die Barrierefreiheit
sicherstellen, wie zum Beispiel Aufzüge,
einen „sprechenden“ Kompass,
Hinweistafeln in Braille, Vibrationsbeläge
in den Kojen, um Menschen mit
Hörbehinderungen in Notfällen zu
alarmieren, sowie verschiedene
Befestigungspunkte für Rollstühle, die bei
rauem Wetter erforderlich sind. Die
REHACARE Düsseldorf und die
weltgrößte Yacht- und Wassersportmesse
boot Düsseldorf unterstützten die Crew der
„Tenacious“ als Partner und Förderer.
•
Von Deck zu
Deck: Mit dem
Aufzug kein
Problem
Teamgeist und
Verantwortung
gehörten zu den
Herausforderungen für die
Besatzung
Die „Tenacious“
verfügt über
barrierefreie
Einrichtungen
Sport & Freizeit
BARRIEREFREIES REISEN
Spielwiese für Spezialisten
Flugreisen und mehr Individualität sind die Trends
auf dem Reisemarkt für behinderte Menschen
STARKE NACHFRAGE – Wer bei der
Wahl seines Urlaubsziels gezwungen
ist, besonderen Wert auf Barrierefreiheit
zu legen, hat nach wie vor noch
schlechtere Karten als der
Pauschalreisende, der aus einem schier
unbegrenzten Fundus auswählen kann.
Der Reisemarkt für Menschen mit
Behinderung ist noch immer größtenteils
eine Spielwiese der Spezialisten.
Aufgrund der Komplexität bei der
Reiseplanung schrecken die großen
Reiseanbieter zumeist noch davor
zurück, dieses Segment zu bedienen.
Dabei erwächst hier ein Markt mit
starker Nachfrage, und besonders junge
Menschen wollen sich von ihren
körperlichen oder geistigen Handicaps
nicht einschränken lassen.
„Bei den Jugendlichen – egal ob
geistige oder körperliche Handicaps –
sind starke Zuwächse im Bereich der
Flugreisen zu erkennen“, berichtet
Dominik Nolte, der Geschäftsführer von
YAT Reisen, einem profilierten Anbieter
von Reisen für Menschen mit
Behinderung. „Dies ist zum einen auf
mehr Mut unserer Kunden und deren
Eltern zurückzuführen, aber auch auf
die Erkenntnis, dass solche Reisen
überhaupt möglich sind. Und so fliegt
mittlerweile ein Drittel unserer
Jugendreisen an die Costa Brava oder
nach Mallorca.“
Bei körperlich behinderten
Erwachsenen hat Nolte ein generelles
Umdenken, was Gruppenreisen angeht,
ausgemacht. „Bis vor einigen Jahren
boomte einzig der Individualmarkt.
Gruppenreisen waren als Kaffeefahrten
NACHGEFRAGT
„Es fehlt oft
an Details“
Konstantin Voswinkel,
Inhaber und Berater
bei Disabled Travel
Consultants
Herr Voswinkel, wie möchten
Menschen mit Behinderung heute
verreisen?
verpönt.“ Inhaltlich „entstaubt“ und auf
Ein Traum:
kleinere Gruppen von maximal zwölf
ohne Barrieren
Personen reduziert, findet dieses
an den Strand
Konzept heute immer mehr Anklang.
„Individuelle Ausflüge und
Programmgestaltung sind bei uns vor Ort
natürlich auch obligatorisch“, sagt Nolte.
„Besonders beliebt ist hier unsere neue
Destination Teneriffa. Dort arbeiten wir
mit einem komplett barrierefreien und
deutschsprachigen Hotel zusammen.“
EINHEITLICHE KENNZEICHNUNG –
Viele heimische Hotels und Unterkünfte
schwenken um auf die Bedürfnisse von
Menschen mit Behinderung, Senioren
oder Familien mit kleinen Kindern. Für
alle diese Zielgruppen spielt
Barrierefreiheit eine große Rolle. Die
NatKo vergibt seit 2010 das Prüfsiegel
„Barrierefreiheit geprüft“. Es stellt den
Vorläufer einer neuen und einheitlichen
Kennzeichnung im barrierefreien
Tourismus dar. Die präzise Vorplanung
und eine offene Kommunikation mit
dem Reiseanbieter ist daher für
ungetrübtes Reisevergnügen
unabdingbar.
•
VOSWINKEL: Sie möchten keine
Sonderbehandlung, sondern
möglichst individuell reisen und
nicht permanent mit ihrer
Behinderung konfrontiert werden.
Dazu gehört auch, dass Hotelzimmer nicht wie Krankenzimmer
auf der Reha-Station aussehen.
Welche Reisetrends sind derzeit
besonders gefragt?
VOSWINKEL: Im Trend sind
Erlebnisreisen, Orte, an die man mit
dem Rollstuhl normalerweise nicht
kommt. Zum Beispiel eine Safari in
Afrika, bei der die Rollstuhlfahrer mit
einem Kran auf einen Unimog
geladen werden und dann durch die
Steppe gefahren werden. Aber diese
Individualität hat natürlich immer
ihren Preis.
Welche Regionen können Sie
empfehlen?
VOSWINKEL: Skandinavien ist in
Sachen barrierefreies Reisen ein
Vorreiter, aber auch in Italien und
Ägypten entwickelt sich etwas. Dubai
etwa ist vorbildlich, was Hotels und
öffentliche Gebäude angeht. Sogar
barrierefreie öffentliche Toiletten gibt
es. Grundsätzlich geht es schon in die
richtige Richtung, aber oft fehlt es
noch an Details.
25
Länderreport
NORDAMERIKA BEI DER REHACARE
„Eine großartige Plattform für
Entscheider der Branche“
Die REHACARE Düsseldorf öffnet Türen zu internationalen Kunden.
Das weiß man auch in den USA und in Kanada zu schätzen
Mit Ausgaben von etwa 130 Mrd. Dollar
sind die USA der Gigant im Markt für
Medizintechnik. Wachstumstreiber sind
u.a. die Alterung der „Baby-BoomerGeneration“, die Zunahme von
Zivilisationskrankheiten sowie der hohe
Bedarf in medizinisch unterversorgten
Bevölkerungsschichten und ein
wachsendes Gesundheitsbewusstsein.
Auch bei Homecare-Produkten und
Rehabilitationstechnik sind die USA
führend. Rund 400 Unternehmen mit
knapp 10.000 Beschäftigten sind allein
im Markt für manuelle und Elektrorollstühle aktiv und setzen 2.8 Mrd. USDollar um. 35 Prozent des Marktes
entfallen auf eine Handvoll Global Player,
angeführt von Invacare und Sunrise
Medical. Im Gesamtmarkt agieren
allerdings Unternehmen aller
Größenordnungen, darunter auch
traditionsreiche mittelständische Betriebe.
FOKUS AUF MOBILITÄT – Mobilitätsprodukte made in USA stehen auch im
Mittelpunkt der Produktpalette, die USamerikanische Aussteller bei der
REHACARE 2012 präsentieren. Amigo
Mobility International ist ein seit 1968
bestehendes Familienunternehmen und
produziert in Bridgeport, Michigan,
Elektrofahrzeuge/-roller, Koffer- und
Laderaumlifte sowie ElektroEinkaufswagen. Das Unternehmen ist in
26
Assistenzrobotik
aus Kanada: der
Roboterarm „Jaco
Rehab Edition“
diesem Jahr erstmals bei der REHACARE
vertreten und erhofft sich von seiner
Beteiligung eine Stärkung seiner
Kontakte im internationalen
Gesundheitsmarkt. Vorgestellt wird in
Düsseldorf der „TravelMate“, ein
Faltroller, der dank 24 Kilogramm
Gewicht leicht zu transportieren ist. Er
ist gedacht für alle, die nur gelegentlich
eine Mobilitätshilfe benötigen.
Ki Mobility aus Wisconsin stellt
Sitze, Faltrahmen und ultraleichte
Festrahmenrollstühle her und
bezeichnet seine Beteiligung an der
REHACARE als „führender Fachmesse
im komplexen Rehabilitationsmarkt“
als logischen nächsten Schritt, um
seine Produkte auf internationaler
Ebene vorzustellen und Partner für
den Vertrieb in Europa zu finden.
Rifton Equipment kommt mit „Tram“
nach Düsseldorf, einem neuen,
ultraleichten Hebe- und Transfersystem,
das Pflegebedürftige zu mehr Mobilität
verhilft, leicht zu handhaben ist und
damit das Pflegepersonal entlastet.
Rifton hat bei REHACARE bisher sehr
gute Erfahrungen gemacht und stellt ein
weltweit wachsendes Interesse an
Rehatechnik fest.
Wer sich über die Angebote der
insgesamt 16 US-Aussteller
informieren möchte, findet die Stände
in den Hallen 4, 5 und 6. Neben
Produkten, die für Mobilität sorgen,
bieten die Aussteller auch innovative
Länderreport
Kommunikationstechnik, Hilfsmittel und
Ausstattungen für Pflege und
barrierefreies Wohnen.
ERFOLGREICH IN NISCHEN – Kanadas
Markt für Medizintechnik ist in den
letzten Jahren um durchschnittlich zwei
Prozent gewachsen und erreichte 2011
ein Volumen von rund sieben Mrd.
kanadischen Dollar. Auch hier ist die
demografische Entwicklung Motor des
Marktes. Etwa drei Viertel aller
erhältlichen Produkte im medizinischen
Bereich sind Importe. Die rund 1.000
kleinen und mittelständischen
kanadischen Unternehmen der Branche
sind vor allem erfolgreich in Nischen. Das
zeigt sich auch bei der REHACARE.
Die in Montreal ansässige Firma
Kinova ist in der Assistenzrobotik tätig
und präsentiert in der Halle 4 den „Jaco
Rehab Edition“, einen RoboterAssistenzarm für Menschen mit
Oberkörperlähmungen im Elektrorollstuhl.
Kinova ist seit 2009 Aussteller der
REHACARE und sucht mit Erfolg
Kontakte zu potenziellen Vertriebs- und
Kooperationspartnern im Reha- und
Forschungsbereich.
Die Xsensors Technology Corporation
aus Calgary, spezialisiert auf
Druckverteilungs-Messsysteme für
Rollstuhlsitze und Krankenhausbetten
zur Verhütung von Dekubitus, nimmt
2012 zum dritten Mal in Folge an der
REHACARE teil. Sie ist für das
Unternehmen die wichtigste europäische
Fachmesse. „Es ist erforderlich, dass die
Kunden sehen, wie unsere Systeme
funktionieren, bevor sie sich für den
Kauf entscheiden. Daher hat die
REHACARE einen großen Einfluss“,
meint Eric Petz, Market Manager
Rehabilitation Medicine.
Motion Composites aus Saint-Rochde-l’Achigan stellt ultraleichte Rollstühle
aus Kohlefasermaterial und Aluminium
für Erwachsene und Kinder her. Das
Unternehmen präsentiert sich in diesem
Jahr zum zweiten Mal in Düsseldorf.
„Die REHACARE hat uns zu einem
schwungvollen Start in Europa verholfen.
Sie bietet uns eine großartige Plattform,
um wichtige Entscheider der Branche zu
treffen und den europäischen
Rollstuhlmarkt kennenzulernen. Wir
hoffen nun, neue Partnerschaften für den
Ausbau unserer Präsenz in Europa
schließen zu können“, so Vincent
Lécuyer, Marketing-Manager des
Unternehmens.
Die neun kanadischen Unternehmen
sind in den Hallen 3 und 4 vertreten.
•
Anzeige
27
Weiterbildung & Service
MITTWOCH, 10. OKTOBER 2012
Raum
Uhrzeit
Ausrichter
Thema
Seminarraum 15
10.30 – 11.30
Monada UG, Garbsen
12.00 – 13.00
Unfallkasse NRW, Düsseldorf
13.30 – 14.30
AW Kur und Erholungs GmbH, Dortmund
15.00 – 16.00
brainLight GmbH, Goldbach
Seminarraum 16
12.00 – 13.00
13.30 – 14.30
Kinderhospiz Regenbogenland, Düsseldorf
Rehavista GmbH, Bremen
Seminarraum 17
12.00 – 13.00
Invacare GmbH, Isny
Das Fahrzeug der Zukunft - wie ein Rollator in zehn oder
zwanzig Jahren aussieht
Vortrag in englischer Sprache
Eva Mahler
Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Pflege
Martin Schieron
Landhaus Fernblick – ein Entlastungs- und Erholungsangebot für Menschen mit Demenz und ihre
pflegenden Angehörigen
Andreas Frank, Landhaus Fernblick
Gesunde Mitarbeiter – gesunde Bilanzen
Die Rolle des betrieblichen Gesundheitsmanagements
für Mitarbeiter im Pflegebereich, Arno Kohnen
Das Kinderhospiz Regenbogenland stellt sich vor
Einsatz elektronischer Kommunikationshilfen
Möglichkeiten für potenzielle Nutzergruppen wie z.B.
Personen mit Frühschädigungen (z.B. VED, ASS, CP) mit
progredienten Erkrankungen (MS, ALS) und mit
erworbenen Sprachstörungen (Aphasie/Apraxie).
Referentinnen: N. Pfeiffer, S. Weber
(Dipl. Sprachheilpädagogin)
Sitzen und Positionieren im Rollstuhl,
Eckhard Francksen
14.00 – 15.00
FAW gGmbH, Ratzeburg
09.30 – 13.00
Landschaftsverbände Rheinland/WestfalenLippe, Integrationsamt Köln, Münster
Seminarraum 112
Psychische Behinderung – Überblick
DONNERSTAG, 11. OKTOBER 2012
Raum
Uhrzeit
Ausrichter
Seminarraum 15
10.30 – 11.30
12.00 – 13.00
13.30 – 14.30
Bungarten GmbH, Köln
Erfurt Tourismus und Marketing GmbH,
Erfurt AG
Tobii Technology GmbH, Frankfurt
15.00 – 16.00
Interco GmbH, Eitorf
10.30 – 11.30
Humanelektronik GmbH, Worms
12.00 – 13.00
Prentke Romich GmbH, Kassel
13.30 – 14.30
Coloplast GmbH, Hamburg
Seminarraum 16
28
Thema
„Neues Sitzen“, H. Bungarten
„Barrierefreie Reiseziele in Deutschland“
Mitglieder, Aufgaben und Projekte
„LiterAACy 2 – Kommunizieren wie alle anderen auch“
Lars Tiedemann
Dynamische Sitzversorgungen – Aktuelle Lösungen im Vergleich
Pasquale Incoronato, Rehabilitationstherapeuth, Charité
Campus Virchow, SPZ Neuropädiatrie
Workshop „Augensteuerung“
Christian Hirsch
„Mein Leben mit dem Talker“
Gabi Rennert beschreibt mittels Augensteuerung ihr Leben
mit einer Kommunikationshilfe
„Anale Irrigation – ein modernes und sicheres Verfahren
zur Darmentleerung bei neurogen bedingten
Darmfunktionsstörungen“ – ein Praxisworkshop
Dietmar Hegeholz, med. Fachberater
Änderungen vorbehalten!
Weiterbildung & Service
Raum
Uhrzeit
Ausrichter
Seminarraum 16
15.00 – 16.00
Reck Technik GmbH & Co. KG,
Betzenweiler
Seminarraum 17
10.30 – 11.30
PFM Medical TPM GmbH, Köln
12.00 – 13.00
Ornamin Kunststoffwerke, Minden
13.30 – 14.30
Kumavision AG, Markdorf
10.30 – 11.30
AW Kur und Erholungs GmbH, Dortmund
12.00 – 13.00
Rehavista GmbH, Bremen
13.30 – 14.30
RTM GmbH, Rostock
10.30 – 11.30
Handicare GmbH, Germering
Reduzierung des Risikos und der Entstehung von
Druckgeschwüren bei gleichzeitiger Verringerung der
körperlichen Belastung sowie der Pflegekosten durch
Verwendung eines im Bett befindlichen Systems.
13.30 – 14.30
Handicare GmbH, Germering
Reduzierung des Risikos und der Entstehung von
Druckgeschwüren bei gleichzeitiger Verringerung der
körperlichen Belastung sowie der Pflegekosten durch
Verwendung eines im Bett befindlichen Systems.
15.00 – 16.00
P.A.N. Zentrum für Post-Akute
Neurorehabilitation im Fürst
Donnersmarck-Haus, Berlin
Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen –
Pädagogische Perspektiven zum Wohnund Arbeitsbereich, Jürgen Alscher
Seminarraum 110
10.00 – 12.00
Landschaftsverbände Rheinland/
Westfalen-Lippe, Integrationsamt
Köln, Münster
Demographischer Wandel
Seminarraum 112
10.30 – 12.30
Landschaftsverbände Rheinland/
Westfalen-Lippe, Integrationsamt
Köln, Münster
Psychische Behinderung – Überblick
Seminarraum 18
Seminarraum 19
Änderungen vorbehalten!
Thema
Spastikreduktion – Spastiklockerung, Kräftigung der
Muskulatur, Erhalt und Verbesserung der Beweglichkeit,
Koordinationsschulung
Dipl.-Sportwissenschaftler Rolf Lauterbach
Hydrierung: „Kleine Maßnahme, große Wirkung”
Caroline Nossol
Selbst gegessen schmeckt’s am besten – Geschirr mit
Pfiff für alle Lebenslagen
Gundula Oltmanns, Ornamin ProVita
Einbindung des Außendienstes in die betrieblichen
IT-Prozesse – Lösungskonzepte und Praxisszenarien
Thomas Brauchle
Landhaus Fernblick – ein Entlastungs- und
Erholungsangebot für Menschen mit Demenz
und ihre pflegenden Angehörigen
Andreas Frank, Landhaus Fernblick
Einführung in die UK
Erste Schritte: Pädagogischer Einsatz einfacher Hilfsmittel.
Grundlagen und Überblick über Möglichkeiten,
Methoden und Ziele.
Referentinnen: N. Pfeiffer, S. Weber
(Dipl. Dipl. Sprachheilpädagogin)
Alles klingt so einfach …
Korrekturerfolg und Akzeptanz bei Tuchschalenlösungen
29
Weiterbildung & Service
FREITAG, 12. OKTOBER 2012
Raum
Uhrzeit
Ausrichter
Thema
Seminarraum 15
10.30 – 11.30
12.00 – 13.00
Bungarten GmbH, Köln
Humanelektronik GmbH, Worms
13.30 – 14.30
Tobii Technology GmbH, Frankfurt
15.00 – 16.00
Monada UG, Garbsen
10.30 – 11.30
Erfurt Tourismus und Marketing GmbH, Erfurt
12.00 – 13.00
LAG Wohnberatung NRW, Krefeld
13.30 – 14.30
REHADAT Informationssysteme zur
beruflichen Rehabilitation, Köln
15.00 – 16.00
RTM GmbH, Rostock
10.30 – 11.30
Interco GmbH, Eitorf
12.00 – 13.00
Prentke Romich GmbH, Kassel
13.30 – 14.30
brainLight GmbH, Goldbach
11.30 – 12.30
Ambulantes Pflegeteam
Marc Bennerscheidt GmbH, Köln
13.00 – 16.00
Bundesverband Schädel-Hirnpatienten
in Not e.V., Amberg
Landschaftsverbände Rheinland/WestfalenLippe, Integrationsamt Köln, Münster
„Neues Sitzen“, H. Bungarten
„Autismus und Unterstützte Kommunikation“
David Saleschke, Kommunikationspädagoge und
akad. Sprachtherapeut
„Smartphone, iPad, Talker, PC: Kommunizieren
mit Sono Flex“, Uli Ehlert
Das Fahrzeug der Zukunft - wie ein Rollator in
zehn oder zwanzig Jahren aussieht
Vortrag in englischer Sprache
Eva Mahler
AG „Barrierefreie Reiseziele in Deutschland“
Mitglieder, Aufgaben und Projekte
„Wohnberatung bei Menschen mit Demenz“
Susanne Tyll
Die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung
und das Informationssystem REHADAT:
Hilfsmittel, Rechtsprechung, Arbeitsplatzgestaltung,
Übergang Schule-Beruf
Alles klingt so einfach …
Korrekturerfolg und Akzeptanz bei Tuchschalenlösungen
Dynamische Sitzversorgungen – Aktuelle Lösungen
im Vergleich Pasquale Incoronato,
Rehabilitationstherapeuth, Charité Campus Virchow,
SPZ Neuropädiatrie
„Mein Leben mit dem Talker“ Gabi Rennert beschreibt
mittels Augensteuerung ihr Leben mit einer
Kommunikationshilfe
Gesunde Mitarbeiter – gesunde Bilanzen
Die Rolle des betrieblichen Gesundheitsmanagements
für Mitarbeiter im Pflegebereich
Arno Kohnen
Ambulant betreute Intensivpflege
Wohngemeinschaften
Frank Gerhard
Fachsymposium „Wachkoma und danach“
Seminarraum 16
Seminarraum 17
Seminarraum 18
Psychische Behinderung - Überblick
Seminarraum 112
10.30 – 12.30
Raum
Uhrzeit
Ausrichter
Thema
Seminarraum 15
12.00 – 13.00
Unfallkasse NRW, Düsseldorf
13.30 – 14.30
Hasomed GmbH, Magdeburg
10.30 – 11.30
PFM Medical TPM GmbH, Köln
12.00 – 13.00
LAG Wohnberatung NRW, Krefeld
13.30 – 14.30
Coloplast GmbH, Hamburg
Workshop: „Grundprinzipien rückengerechtes Arbeiten
in Pflege und Betreuung“
Martin Schieron
RehaCom – kognitive Therapie & Hirnleistungstraining
Dipl.-Ing. Frank Schulze
Prävention von nosokomialen Harnwegsinfekten
Andreas Helten
Finanzierung von Maßnahmen der Wohnungsanpassung
Susanne Tyll
„Die Auswahl des richtigen Einmalkatheder-Systems im
Rahmen der Unterstützung der Inklusion“
Dietmar Hegeholz, med. Fachberater
SAMSTAG, 13. OKTOBER 2012
Seminarraum 16
30
Änderungen vorbehalten!
Auf einen Blick
BARRIEREFREIE EINRICHTUNGEN:
Rollstuhlverleih:
Eingänge Nord und Süd
Flughafen-Information:
Flughafen Düsseldorf, Tel.: +49 (0)211/4 21-0,
Fax: +49 (0)211/421-6666
Rollstuhlreparaturservice: Halle 4/G03 und 6/B27
Taxi Düsseldorf:
Tel.: +49 (0)211/3 33 33
oder +49 (0)211/9 99 99
Blindenleitsysteme:
Eingang Nord bis Halle 5
Ebenerdige Restaurants/Bistros:
Hallen 3, 4, 5, 6 und 7a
Reiseauskunft Deutsche Bahn AG:
Tel.: +49 (0)1805/996 633 (0,14 €/Min.)
Ruheraum: Halle 4
Mobilitätszentrale Deutschen Bahn AG:
Tel.: +49 (0)1805/512 512 (0,14 €/Min.)
Barrierefreie WCs:
In allen Hallen, CCD Süd, Eingang Nord,
im Freigelände vor Halle 5 und zwischen Halle 3 und 4
ÖFFNUNGSZEITEN:
10. – 12. Oktober 2012: 10 – 18 Uhr
13. Oktober 2012: 10 – 17 Uhr
Wickelraum: Halle 4
Neu! 7 € statt 12 €:
Vergünstigte eTickets und Gutschein-Einlösung
unter www.rehacare.de/1130
NÜTZLICHE TELEFONNUMMERN:
Besucher-Hotline: +49 (0)211/4560-7614
Zimmervermittlung:
Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH
Tel.: +49 (0)211/17 20 28 51
EINTRITTSPREISE AN DEN KASSEN:
Tageskarte: 12 €
Tageskarte: 7 € für Schüler ab 7 Jahren,
Studenten, Auszubildende, freiwillig
Wehrdienstleistende, Bundesfreiwilligendienstleistende, Arbeitslose, Senioren ab 65 Jahren, Rentner,
Behinderte (mit B oder H im Ausweis hat die
Begleitung freien Eintritt) und Düsselpass-Inhaber
gegen Vorlage einer entsprechenden Legitimation.
Die Eintrittskarte und das eTicket gelten als
Fahrschein für die Fahrt mit den Verkehrsmitteln
des VRR zur Messe und zurück – DB 2. Klasse, in
zuschlagfreien Zügen.
KATALOG
(zuzüglich Versandkosten): 9 €
Im Online-Shop unter www.rehacare.de/1130 oder
schriftlich bei:
A. Sutter Fair Business GmbH
Bottroper Straße 20, 45141 Essen
E-Mail: [email protected]
Fax: +49 (0)201/8316-239
ANREISE:
www.rehacare.de/anreise
AKTUELLE INFORMATIONEN:
www.rehacare.de
Anzeige
31
Geländeplan
IMPRESSUM
Herausgeber Messe
Düsseldorf GmbH
Postfach 101006,
40001 Düsseldorf
Tel.: +49 (0)211/4560-01
Fax: +49 (0)211/4560-668
www.messe-duesseldorf.de
wwww.rehacare.de
[email protected]
Redaktion Manuela Preinbergs
Druck Köln.Sport Verlag
Produktion, Design und Layout
Köln.Sport Verlag GmbH
Schanzenstraße 36, Gebäude 31b,
51063 Köln
Tel.: +49 (0)221/912799-0
Fax: +49 (0)221/912799-129
[email protected], www.koelnsport.de
Fotos Messe Düsseldorf, BSNW,
Susanne Tyll, REHACARE, IMAGO,
Mercedes, Audi, BSNW, Otto
Bock, Reinecker, Sunrise Medical,
Frauenhofer IPA, Brumberg,
Jugend forscht, PR