Zivilisierte Kopfjagd

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Zivilisierte Kopfjagd
DIESE WOCHE
Mannheim: Serie Rhein-Neckar-Industriekultur – Geheimnisvolle US-Kaserne.
Seite 2
Amtsblatt:
Auszeichung
des
„Schlauen Pflasters“ als Ort der
Ideen.
Seite 3
Sport: Oberligist VfR Mannheim ist
Spitzenreiter – Interview mit Trainer
Kenan Kocak.
Seite 6
Veranstaltungen: Spaß auf dem
Neuen Messplatz – Noch vier Tage
geht die Oktobermess.
Seite 8
SPORT
Großer Sport und bewegende Momente in der Arena
Eishockey: Mit 8:3 entschied der
NHL-Club Buffalo Sabres sein Gastspiel
am Dienstagabend in der SAP Arena zu
seinen Gunsten. Aber diese Niederlage
war definitiv zweitrangig. Vor ausverkauftem Haus herrschte beste Stimmung und die Adler-Fans feierten ihre
Ehemaligen. Auf der einen Seite Jochen
Hecht, längst ein großer Star in der NHL.
Leider konnte er nicht mitspielen. Auf
der anderen Seite gab Renè Corbet sein
Abschiedsspiel im Adler-Trikot. Seine
Nummer 2O wurde unter das Stadiondach gehängt und wird nicht mehr vergeben. Lesen Sie mehr über das Spiel
auf Seite 6.[/RANDSP_HEAD]
KUNST
Art-Monkeys zeigen
Toscanos „Reload 2“
Ausstellung: Zur Eröffnung ihrer Galerie in T6, 10 präsentieren die Art-Monkeys ab Samstag, 8. Oktober, 20 Uhr,
eine hauseigene künstlerische Position:
„Reload 2“ des Fotografen und Filmemachers Luigi Toscano. In dem 2007
entstandenen Projekt „Reload“ treffen
klassische Fotografien von Rennsportveranstaltungen auf frankobelgische
Comics des Zeichners Jean Graton. Mit
dokumentarischem Blick hält Toscano
einzelne Momente der Motorenevents
fest und montiert in spielerischer Weise
Szenen von Gratons Rennfahrer-Heroen
Michel Vaillant auf die schwarz-weiß
Fotografien. Die Aufnahmen – entstanden an berühmten Strecken, wie beim
24-Stunden-Rennen in Les Mans oder
am Hockenheimring – verschmelzen so
mit fiktiven Szenerien eines längst in
Vergessenheit geratenen Comic-Helden. Die Ausstellung ist noch bis 31.
Oktober zu sehen. Öffnungszeiten: mitwoch bis samstags 16 bis 21 Uhr Adresse: T6, 10 68161 Mannheim [email protected]
www.art-monkeys-galerie.de. (red)
Zivilisierte
Kopfjagd
STADTNACHRICHTEN
In Memoriam Wolfgang
Lauth
Theatercafe: Der Vergleich ist oft bemüht worden, aber er trifft zu: Die Rolle, die Xavier Naidoo heute als bekanntester Sohn Mannheims spielt, war in
den 50er Jahren schon mit Wolfgang
Lauth besetzt. 1956 und 1957 war der
in Ludwigshafen geborene Pianist der
beliebteste Jazzmusiker der Bundesrepublik. Sein künstlerischer wie kommerzieller Erfolg und die Popularität,
der i swingenden Musik, verschafften
Lauth damals Popstar-Status. Das erste
Konzert der Jazzreihe widmen Thomas
Siffling’s Nightmoves mit einer Mannheim „All-Star-Band“ aus alten Weggefährten dem im September verstorbenen Mannheimer Tastenvirtuosen. Info:
In Memoriam Wolfgang Lauth, 10. Oktober, 20.30 Uhr. Kartentelefon: 0621 16
80 150; www.nationaltheater-mannheim.de (red)
„Schädelkult“: Ausstellung in den rem – Einige
Objekte sind weltweit erstmalig zu sehen.
Weltweit erstmalig widmet sich die nate bezeichnen, scherzte ProjektleiAusstellung „Schädelkult“ seit ter Dr. Wilfried Rosendahl, stellvertreSonntag der besonderen Bedeutung tender rem-Direktor für den Bereich
von Kopf und Schädel in der Kul- Archäologie und Weltkulturen. Denn
unter den 51 Leihgaben befinden sich
turgeschichte des Menschen.
Noch bis zum 29. April des nächsten auch Pretiosen wie der Schädel von
Jahres stellen die Reiss-Engelhorn-Mu- René Descartes aus einem Pariser Museen (rem) Mannheim anhand von seum. Sein Spruch „Cogito ergo sum“
über 300 Schädelfunden und Kopfprä- („Ich denke, also bin ich“) vereine die
paraten auf rund 1500 Quadratme- beiden Komponenten, die die Ausstellung ausmachten:
tern, beginnend mit
Kopf und Schädel.
den Neandertalern,
300 Schädelfunde und
Die Ausstellung
ein MenschheitstheKopfpräparate auf
„Schädelkult“ rückt
ma dar, das sich
rund um den Globus
rund 1500 Quadratmetern den Kopf als zentralen Teil des menschin allen Kulturen
lichen Körpers in
und Zeiten wiederfindet. „Nördlich der Alpen aber“, er- den Mittelpunkt. Unter Beachtung reklärt rem-Generaldirektor Professor gionaler, historischer, kultureller, reliDr. Alfried Wieczorek, „ist alles, was giöser, kultischer und wissenschaftlicher Aspekte stellt sie die Kulturgemit dem Tod zu tun hat, ein Stück aus
dem Gesichtsfeld verschwunden und schichte einer weltweiten Faszination
in eine Nische gerückt.“ Daher schei- bis in die heutige Zeit dar.
Anlass zum Ausstellungsprojekt
ne die eingehende Betrachtung des
Themas Schädel in unserer Kultur „Schädelkult“ bot die Wiederentdeckung der beeindruckenden Schädeleher ungewöhnlich.
Sein Anblick verursacht ein schauri- sammlung des Künstlers und Darwiges Gefühl, dennoch übt der Schädel nisten Gabriel von Max (1840-1915)
auf den Menschen eine faszinierende im Jahr 2008. Es handelt sich um eine
Anziehungskraft aus. Bereits in der der größten Sammlungen dieser Art,
Steinzeit wurden dem menschlichen die Objekte aus Amerika, Asien, AfriHaupt symbolische oder mythische ka, Ozeanien und Europa vereint.
1917 gelangte die Sammlung durch
Bedeutungen zugewiesen.
Ob Jahrtausende alte Schädelscha- einen Ankauf der Stadt Mannheim in
len, kunstvoll geschmückte Kopfjäger- den Besitz der heutigen Reiss-Engeltrophäen oder religiös-verehrte Schä- horn-Museen. Große Teile der rund
delreliquien, ob als Mahnmal der Ver- 500 Objekte umfassenden Sammlung
gänglichkeit, Modeerscheinung oder gingen im Zuge eines staatlich angeals archäologische Sensation: „Schä- ordneten Ringtausches 1935 an die
delkult“ ist ein völker- und zeitüber- Uni Freiburg. Nach dem Krieg galten
greifendes Phänomen das auf eine sie als verschollen. Erst vor drei Jahren
lange Kulturgeschichte zurückblickt. wurden sie wiederentdeckt. (az/red)
Die Ausstellungsstücke stammen aus
renommierten
Sammlungen
in Zur Ausstellung ist im Verlag Schnell & Steiner ein
Europa und Übersee. Einige Objekte Begleitbuch im Stil eines Standardwerks erschiewerden erstmals der Öffentlichkeit nen. Auf 388 Seiten vertiefen Beiträge von ausgepräsentiert.
wiesenen Experten die einzelnen AusstellungstheAls „zivilisierte Kopfjagd“ könne men (ISBN: 978-3-7954-2455-8 / Preis Museumsausman das Zusammentragen der Expo- gabe Hardcover: 19,90 Euro).
Kino für Toleranz
Film: „Kino für Toleranz“lautet der Titel einer Veranstanstaltungsreiheam
Freitag 14. Oktober. 19 Uhr im Raum O
169 in der Uni Mannheim. Es wird der
Film „My Name is Khan“ aufgeführt,
der Vorurteile und Toleranz zum Thema
hat. Passend zu diesem Thema werden
der Integrationsbeauftragter der Stadt
Mannheim r Claus Preißer und der Vorsitzende des Migrationsbeirates in
Mannheim Fatih Ekinci zu Beginn der
Veranstaltung eine Einführungsrede
halten.
Neuer Dekan an der
Medizinischen Fakultät
Nachfolger: Professor Dr. rer. nat. Dr.
med. Dr. h.c. Uwe Bicker ist seit dem 1.
Oktober 2011 Dekan der Medizinischen
Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und Geschäftsführer der Klinikum Mannheim GmbH für das Geschäftsfeld Forschung und Lehre. Beide
Ämter hat er von Professor Dr. med. Dr.
h.c. Klaus van Ackern übernommen, der
die Fakultät 20 Jahre fast durchgängig
führte. Der in Bensheim lebende,
65-jährige Wissenschaftler und Manager ist seit dem Jahr 1976 als außerplanmäßiger Professor mit der Mannheimer Medizinfakultät verbunden.
(red)
Der Kurator Dr. Wilfried Rosendahl mit einer Mitarbeiterin bei der Vorbereitung der
Ausstellung „Schädelkult“.
FOTO: REM/JEAN CHRISTEN
Ungewöhnliche Aktion in der Kunsthalle
Kunst vs. Party – Party vs. Kunst: Inspirierende Mischung aus Kunst und Musik am Samstag
Anfang Oktober ist die Kunsthalle
wieder für eine der ungewöhnlichsten
und größten Aktionen der ARTgenossen geöffnet: Kunst vs. Party – Party
vs. Kunst! Zu einer Uhrzeit, zu der die
Kunsthalle normalerweise ihre Türen
bereits geschlossen hat, geht es an diesem Abend erst richtig los: Am Samstag, 8. Oktober ab 21 Uhr veranstalten die ARTgenossen dieses Jahr zum
sechsten Mal ihre Aktion.
Kunst und Party – scheinbare Kontrahenten? Weit gefehlt! Die ARTgenossen bieten mit dieser Aktion eine
inspirierende Mischung aus Kunst
und Musik. Das Programm des
Abends erstreckt sich von Kunstführungen zum 4. Fotofestival Mannheim_Ludwigshafen_Heidelberg „The
Eye is a Lonely Hunter – Images of
Humankind“, über Kunstaktionen
von Olivier Pol Michel und Dominik
Schmitt, dem DJ Sonderskooler bis
hin zu einem Livekonzert der Band
Electric Balkan Jazz Club.
Allein im den vergangenen Jahr
lockte die Party der Artgenossen über
1400 Kunst- und Partyfreunde an und
sprengte damit alle Besucherrekorde
der Kunsthalle. Im jährlichen Veranstaltungskalender der Metropolregion
Rhein-Neckar ist sie mittlerweile eine
feste Größe.
Der Electric Balkan Jazz Club wird
von 23 bis 24 Uhr auf der Bühne der
Kunsthalle stehen. Electric Balkan
Jazz Club verbinden eine folkloristische Instrumentierung, groovende bis
stampfende Elektrobeats und einen
butterweichen Jazzvibe zu einem brodelnden Gemisch aus Gypsy Sound,
Electro Swing, Balkanbrass und Klezmerklängen. Daraus entsteht eine
Musik, die einem Emir Kusturica Film
entsprungen sein könnte, vom ersten
Ton an pure Authentizität und Lebensfreude verströmt und normale
Menschen in Windeseile in tanzende
Derwische verwandelt.
Die Künstler Olivier Pol Michel
(Mannheim) und Dominik Schmitt
(Landau) rufen von 22 bis 3 Uhr die
Besucher auf, an einer Revolution zur
„Kreativen Befreiung“ teilzunehmen.
Der Film- und Fotokünstler Olivier
Pol Michel und der Maler Dominik
Schmitt werden ihre beiden Genres
verbinden. Ein Stopmotion Film fängt
ein, wie die Gäste des Abends mit dem
malenden Künstler Domink Schmitt
in Interaktion treten. Konkret werden
die Besucher vor einer sich stetig wandelnden Leinwand fotografiert und
interagieren durch kleine Bewegungen mit den Animationen auf der
Leinwand. Jeder Teilnehmer darf eine
Bewegung absolvieren. Ein animierter
Kurzfilm wird diesen Prozess als einen
Kampf gegen die Farben abbilden.
DJ Sonderskooler wird von 21 bis 3
Uhr im Clubraum einen Mix aus klassischem und elektronischem Hip
Hop, Big Beats, Funky Breaks und
Dubstep liefern. Über den gesamten
Abend werden zahlreiche Führungen
angeboten. (red)
Start der LiSA-Workshops
Projekt: Am 6. Oktober startet der
erste Workshop für Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter im - von der Stadt
Mannheim koordinierten - Übergangsmanagement Schule - Beruf. Die Veranstaltung bildet den Auftakt für eine
vierteilige Workshopreihe, welche die
Stadt Mannheim gemeinsam mit zahlreichen im Handlungsfeld „Übergang
Schule - Beruf“ tätigen Institutionen im
Rahmen des LISA-Fachkräfteprogramms (Lokale Initiativen zur Integration junger Migranten in Ausbildung
und Beruf) entwickelt hat. Die Workshops werden in den kommenden 6
Monaten angeboten und richten sich an
alle, die Jugendliche unterstützen und
in die Arbeitswelt begleiten.
ZITAT
Der Kopf ist rund, damit das Denken
seine Richtung ändern kann.
Francis Picabia (1879 – 1953),
französischer Schriftsteller, Maler und Grafiker.
Donnerstag, 06. 10. 2011
Ausgabe Nr. 40
BLATT_04
100 Jahre Christuskirche: ein Rundgang
durch die Oststadt mit Dr. Andreas Schenk
„Sie sind aus vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken“
Der Tritonenbrunnen am Wasserturm (Kaiserring) ist am Sonntag, 9.
Oktober, 14 Uhr, Treffpunkt für die
Teilnehmer der rund zweistündigen
Stadtführung zum Thema „100 Jahre
Christuskirche – ein Rundgang durch
die Oststadt“ mit Dr. Andreas Schenk
vom Stadtarchiv Mannheim – ISG, einem profunden Kenner der Christuskirche und der Oststadt. Der Teilnahmebeitrag kostet sechs Euro.
Mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg wurde Claus-Peter
Sauter ausgezeichnet. Erster Bürgermeister Christian Specht ehrte den
Altstadtrat und früheren Geschäftsführer der Mannheimer Arbeiterwohlfahrt (AWO) bei einer Feierstunde in
der Jakobuskirche für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement.
„Sie haben Mannheim in den letzten Jahrzehnten auf vielfältige Weise
maßgeblich mitgestaltet“, blickte
Specht auf die Leistungen Sauters zurück. „Ob Soziales, Senioren, Jugendhilfe, Integration von Migranten, Fasnacht oder Politik – Sie sind aus vielen
Bereichen nicht wegzudenken. Und
Das Jubiläum des 100-jährigen Bestehens der Christuskirche lädt dazu
ein, das eindrucksvolle Bauwerk im
Kontext der Entstehungsgeschichte
der Oststadt neu zu entdecken. Die
Planung des Gotteshauses setzte gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein, als
mit der Fertigstellung des Wasserturms der Startschuss für die Gründung der Oststadt als nobles Wohnviertel fiel. (red)
AUS DEM GEMEINDERAT
Mobilität ist Menschenrecht
Ehrennadel des Landes für Claus-Peter Sauter – Mannheim in den letzten Jahren maßgeblich mitgestaltet
bei all ihrem Einsatz war immer zu erkennen, wie wichtig Ihnen die Menschen sind“, hob Specht hervor.
Der gelernte Koch und studierte Betriebswirt Sauter war bis zu seiner
Pensionierung 32 Jahre lang Geschäftsführer des AWO-Kreisverbands Mannheim. In dieser Funktion
initiierte er unter anderem das OttoBauder-Haus in Schönau als Einrichtung der Altenpflege sowie das Mutter-Kind-Zentrum. 1980 übernahm er
den Vorsitz des AWO-Ortsvereins
Sandhofen. Im gleichen Jahr wurde er
Sprecher der Mannheimer Liga der
Wohlfahrtspflege – eine Funktion, die
er bis 2010 ausübte.
Sein lokalpolitisches Engagement
begann Sauter 1972 mit seinem Eintritt in die SPD. Die Interessen des
Stadtteils Schönau vertrat er von 1973
bis 1989 im Bezirksbeirat, 1989 bis
2004 gehörte er dem Gemeinderat an.
Im Stadtteil Sandhofen ist Sauter
besonders engagiert: So agiert er seit
fast 20 Jahren als stellvertretender
Vorsitzender der Bürgervereinigung
Mannheim-Sandhofen, war Fasnachtsprinz, Vizepräsident und Präsident des Karnevalsvereins „Die Stichler“. Mitbegründet hat Sauter das Gemeinschaftswerk Arbeit und Umwelt,
das Menschen wieder in den ersten
Arbeitsmarkt eingliedern will. (red)
Bürgermeister Christian Specht ehrt
Claus-Peter Sauter. FOTO: STADT MANNHEIM
Auch Mannheim braucht (wieder) ein „Sozialticket“
AUS DEM GEMEINDERAT
Gruppierung im Gemeinderat
DIE LINKE
Mobilität ist Menschenrecht! Viele jedoch
sind von der Nutzung von Bus und Bahn
ausgeschlossen. Zu teuer! Die Hartz-IVRegelsätze sehen gegenwärtig 18,41
Euro monatlich für Fahrtkosten vor. Dafür
kann sich eine erwachsene Person gerade mal vier Fahrten hin und zurück in einem Monat innerhalb von Mannheim und
Ludwigshafen leisten. Den Geringverdiener/innen geht es nicht besser. Auch
Ein-Euro-Jobber haben keinerlei Preisnachlass. Von den maximal acht Euro
„Mehraufwandsentschädigung“ pro Tag
geht mehr als die Hälfte für die Fahrt zur
Arbeit drauf.
Es wird Zeit, dass es in Mannheim endlich (wieder) ein „Sozialticket“ gibt, das
diesen Namen verdient. Während für Jugendliche aus einkommensschwachen
Familien über den Familienpass plus mit
dem Jahresticket für 36 Euro eine deutliche Verbesserung erkämpft werden
konnte, wird es ab 18 Jahren teuer. Das
„Schwarzfahren“ ist für viele der Einstieg
in die Verschuldungsspirale. Sie endet
nicht selten im Knast. Eine Stadt, die auf
urbanes Leben für alle Bewohner/innen
Wert legt, auf Integration, auf Bildung
und Kultur muss endlich die Mobilitätsblockade für Menschen mit geringem Ein-
Neue sportpolitische Sprecherin
Stadträtin Andrea Safferling löst Rainer Spagerer im Amt ab
Fraktion im Gemeinderat
SPD
kommen aufbrechen. In Mannheim müssen wir dazu das Rad nicht neu erfinden.
Bis zum Jahr 2000 gab es ein entsprechendes Angebot, das von CDU, FDP und
ML abgeschafft wurde. Mannheim
braucht das „Sozialticket“, gültig für die
Metropolregion! Bus und Bahn für alle!
Wie das aussehen könnte, welche
Schwierigkeiten es zu überwinden gilt,
wie das in anderen Städten läuft – dazu
wollen wir auf einem Hearing am 14. Oktober mehr erfahren. Sie sind herzlich
eingeladen!
Ihr
Stadtrat Thomas Trüper
[email protected]
Seit dem 1. Oktober ist Stadträtin Andrea
Safferling neue sportpolitische Sprecherin
der SPD-Gemeinderatsfraktion. Sie löst
Stadtrat Rainer Spagerer ab, der dieses
Amt viele Jahre innehatte.
Die Schönauer Stadträtin ist 49 Jahre
alt, verheiratet und hat zwei Hunde, die
sie auf Trab halten. Das tun auch ihre zwei
Patenkinder Jan und Pascal sowie ihre
Nichte Samantha. Alle drei sind sportbegeistert und freuen sich immer, wenn sie
ihre Tante zu einer Sportveranstaltung begleiten dürfen.
Dem Mannheimer Sport ist Andrea Safferling seit ihrer frühen Jugend verbunden. Aufgewachsen in der Kirchwaldsiedlung – fast neben dem Waldhofplatz – war Vorgänger und Nachfolgerin im Amt des sportpolitischen Sprechers der SPD: Rainer
sie quasi von Kindheit an Anhänger der Spagerer und Andrea Safferling.
FOTO: PRIVAT
„Waldhof-Buben“. Daneben gilt ihre ganze Sympathie Borussia Mönchengladbach. der Adler“, verweist sie auf ihre Leiden- auch meinen Mann kennen gelernt.“ So
Und ganz wichtig: „Seit meinem 13. Le- schaft für das Eishockey und verrät auch dreht sich selbst zu Hause vieles um den
bensjahr war ich Fan des MERC und dann gleich noch: „Im Friedrichspark habe ich Sport.
Seit klar war, dass Andrea Safferling
das Amt als sportpolitische Sprecherin
übernehmen würde, hat sie sich noch intensiver als zuvor mit dem Thema Sport in
Mannheim beschäftigt. Sie freut sich auf
die neue Herausforderung und zeigt sich
ihrem Vorgänger sehr dankbar, dass der
sie schon seit etlichen Monaten immer
stärker einbezogen und in die neuen Aufgaben eingeführt hat.
Rainer Spagerer selbst scheidet nicht
ohne Wehmut aus dem Amt, aber: „Als allein erziehender Vater eines 13-jährigen
Sohnes fällt es mir schwer, die Termine –
insbesondere die Abendtermine – eines
sportpolitischen Sprechers wahrzunehmen. Deshalb haben wir einen geordneten Übergang gewählt.“ Selbstverständlich bleibt Rainer Spagerer aber weiterhin
Mitglied des Sportausschusses. „Und ich
werde Andrea Safferling mit meiner langjährigen Erfahrung weiter zur Seite stehen“, so Spagerer.
Weitere Informationen unter Telefon
0621 293-2090/-91, per E-Mail unter
[email protected] sowie im Internet unter www.in-mannheim-spd.de.
ÖFFENTLICHE BEKANNTMACHUNGEN
Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis,
Amt für Flurneuordnung
– untere Flurbereinigungsbehörde –
Werderstraße 14 – 74889 Sinsheim – Telefax (07261) 4065--222 – Vermittlung (07261) 4065--0
Öffentliche Bekanntmachung
Flurbereinigung Plankstadt (K 4147/L 543/B 535)
Rhein-Neckar-Kreis
Bekanntgabe der Ergebnisse der Wertermittlung
(Anhörungstermin nach § 32 Flurbereinigungsgesetz)
vom 23.09.2011
Die Nachweise über die Ergebnisse der Wertermittlung der Grundstücke des Flurbereinigungsgebiets der Flurbereinigung Plankstadt (K 4147/L 543/B 535) liegen zur Einsichtnahme für die Beteiligten
im Rathaus der Gemeinde Plankstadt, Schwetzinger Straße 28, Zimmer 25 (Bauamt) und
im Rathaus der Stadt Eppelheim, Schulstraße 2, Zimmer 32 im 2. OG
jeweils vom 10.10.2011 bis 24.10.2011, während der üblichen Dienststunden aus.
Am Dienstag, den 11.10.11, Mittwoch, den 12.10.11 sowie am Montag, den 17.10.11 und
Dienstag, den 18.10.11 wird ein Beauftragter zur Erläuterung der Wertermittlung im
Rathaus Plankstadt anwesend sein.
Der Termin zur Anhörung der Beteiligten über die Ergebnisse der Wertermittlung wird bestimmt
auf
Mittwoch, den 19. Oktober 2011 um 18:00 Uhr im Sitzungssaal des Gemeindezentrums
Plankstadt, Schwetzinger Straße 31 in Plankstadt
Zu diesem Termin werden die Beteiligten hiermit eingeladen.
Ein Beauftragter der Flurbereinigungsbehörde wird im Anhörungstermin die Ergebnisse der Wertermittlung erläutern.
Die Beteiligten können im Anhörungstermin und während der Dauer der Auslegung Einwendungen gegen die Ergebnisse der Wertermittlung sämtlicher, nicht nur der eigenen in das Verfahren
eingebrachten, Grundstücke schriftlich erheben oder zur Niederschrift vor der Flurbereinigungsbehörde vorbringen. Die Einwendungen werden vom Amt für Flurneuordnung geprüft. Das Ergebnis der Überprüfung wird jedoch nicht mitgeteilt. Nach Behebung begründeter Einwendungen
stellt das Amt für Flurneuordnung die Ergebnisse der Wertermittlung fest und gibt den Feststellungsbeschluss öffentlich bekannt. Hierbei werden die Nachweise über die Ergebnisse der Wertermittlung einschließlich des Ergebnisses der Überprüfung der Einwendungen noch einmal zur
Einsichtnahme für die Beteiligten ausgelegt.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass
1. gegen die Feststellung der Ergebnisse der Wertermittlung nach ihrer öffentlichen
Bekanntmachung innerhalb von 1 Monat Widerspruch erhoben kann,
2. die Feststellung der Ergebnisse der Wertermittlung für das ganze Flurbereinigungsgebiet gilt.
Sie ist, sobald sie unanfechtbar geworden ist, für alle Beteiligte bindend.
Das zugestellte Verzeichnis der in das Flurbereinigungsgebiet eingebrachten Grundstücke ist
zum Erläuterungs- und zum Anhörungstermin mitzubringen.
Falls keine Einwendungen erhoben und keine Auskünfte gewünscht werden, ist ein Erscheinen beim Termin nicht erforderlich
gez.: Paul
A488
Bekanntmachung nach VOL/A §12 bzw. §15 EG:
Vergabenummer: 25127910, Maßnahme: Verwaltungsgebäude Musikschule,
Titel: Bewachungsdienstleistungen mit Sonderaufgaben
a) Auftraggeber:
Stadt Mannheim Collinistr. 1 68161 Mannheim Deutschland
b) Gewähltes Vergabeverfahren:
Öffentliche Ausschreibung (VOL)
c) Art und Umfang der Leistung:
Montag bis Freitag von 14.00 Uhr bis 22.00 Uhr während der Schulzeit (40 Wochen pro Jahr)
Mannheim, E 4, 12-17
d) Angaben zu Losen:
keine Lose
e) Ausführungsfristen:
Von: 01.01.2012 Bis: 31.12.2015
f) Stelle, bei der die Vergabeunterlagen und zusätzlichen Unterlagen angefordert werden
können:
digital: www.auftragsboerse.de
in Papierform: subreport Verlag Schawe GmbH Buchforststr. 1-15 51101 Köln
Tel. 0221/98578-0 Fax 0221/98578-66 nach Erteilung einer Einzugsermächtigung
Ansprechpartner nach Erhalt der Ausschreibungsunterlagen:
Frau Pfister (zum Verfahren), Fachbereich Bauverwaltung, Tel. 0621/293-5389
Frau Faur (zum Leistungsinhalt), Fachbereich Immobilienmanagement, Tel. 0621/293-5970
g) Kosten für die Ausschreibungsunterlagen:
digital: kostenlos, in Papierform: 6,44 EUR
h) Teilnahme- oder Angebotsfrist: 09.11.2011 10:15:00 Bindefrist: 30.12.2011
i) Wesentliche Finanzierungs- und Zahlungsbedingungen:
Gemäß § 17 VOL/B und den Besonderen sowie den Zusätzlichen Vertragsbedingungen.
j) Verlangte Nachweise für die Beurteilung der Eignung des Bieters:
gemäß der Aufforderung zur Abgabe eines Angebots
k) Angabe der Zuschlagskriterien:
Zuschlagskriterium: Preis
A489
24.
25.
26.
27.
28.
Bekanntmachung:
29.
Tagesordnung der öffentlichen Sitzung
des Gemeinderates
am Dienstag, 11. Oktober 2011 um 16:00 Uhr
im Ratssaal des Stadthauses N1, 68161 Mannheim
1.
2.
3.
4.
5.
5.1
6.
7.
8.
9.
10.
10.1
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
Wahl des/der Beigeordneten für Bildung, Jugend, Gesundheit und Sport
Bestellung von Bezirksbeiräten
Hier: Herr Marcus Butz, Lindenhof
Bestellung von Bezirksbeiräten
Hier: Herr Stefan Höß, Waldhof
Bestellung von Bezirksbeiräten
Hier: Herr Milos Gasic, Waldhof
Änderung in der Besetzung des Stiftungsrates der Familie Wespin-Stiftung
Feststellung der Jahresrechnung 2010 der Stadt Mannheim
Dreivierteljahresbericht 2011
Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben des Verwaltungs- und Vermögenshaushalts
Überblick über den aktuellen Stand des Haushaltsstrukturprogramms 2011 und
Anfrage der GRÜNEN; Fragen zum Halbjahresbericht
Satzung über das Offenhalten von Verkaufsstellen im Stadtteil Feudenheim
Richtlinien für die Vergabe städtischer Wohnbauplätze zur Errichtung von Ein- bzw.
Zweifamilienhäusern
Krippenplatz Ausbauprogramm der Stadt Mannheim 2008 - 2013;
Maßnahmegenehmigung
Mannheimer Familienpass und Familienpass plus 2012
Schulkinderbetreuung durch freie Träger
Kommunale Schulentwicklung:
Die Zukunft der Förderschulen
Arbeitszeitmodell der Schulhausmeister
hier: Anpassung der Kriterien
Schülerbeförderungskosten – Satzungsänderung
Änderung der Regelung für die Verpflegungsentgelte an den öffentlichen Mannheimer
Schulen und dem Schulkindergarten der Hermann-Gutzmann-Schule der Stadt
Mannheim ab 01.01.2012 aufgrund bundesgesetzlicher Reglungen zum Bildungsund Teilhabepaket
Zusammenlegung (Fusion) der hauswirtschaftlichen Schulen Helene-Lange-Schule und
Luzenbergschule
Brandschutzsanierung im Gebäude Luzenbergschule
Maßnahmegenehmigung
Erweiterung des Gebäudes der Wallstadtschule für den Betreuungsbereich
Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz (UVG)
hier: überplanmäßige Ausgaben
Bebauungsplan Nr. 83.44.1 „Erweitertes Gewerbegebiet Neckarau“
– Beschluss der Verlängerung einer Veränderungssperre
Bebauungsplan Nr. 31.2.21 „Industriestraße“
– Beschluss einer Veränderungssperre
Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren (ASP)“
Städtebauliche Erneuerungsmaßnahme Innenstadt Planken
hier: Förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes
Beschluss der Satzung
Städtebauliche Erneuerungsmaßnahme Stadtumbau West (SUW)
„Friedrichsfeld Holzweg“
Beschluss der Satzung über die förmliche Festlegung des Sanierungsgebiets
Satzung zur Änderung der Satzung der Stadt Mannheim über Sondernutzungen an
öffentlichen Straßen
–Änderung des Gebührenverzeichnisses–
30.
31.
Radverkehrsnetzkonzept
– Lückenschlüsse an Hauptverkehrsstraßen –
(21-Punkte-Handlungsprogramm zur Förderung des Radverkehrs)
Erhaltung von historischen Leuchtenformen im Rahmen der Umrüstung auf
energieeffiziente Stadtbeleuchtung
Antrag von SPD, CDU und GRÜNEN; Neuordnung der Geschäftskreise der Dezernate
Antrag der FDP; Resolution „Keine Grunderwerbsteuererhöhung – junge Familien in
Mannheim halten!“
Antrag der GRÜNEN; Unterstützung der „Save me“-Kampagne und
Antrag der SPD; Unterstützung der „Save me“ Kampagne des
Flüchtlings-Hochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) und
Antrag von Frau Kuch; Unterstützung der „Save me“ Kampagne
Zur Sitzung des Gemeinderates eingereichte Anträge der Fraktionen und Gruppierungen
im Mannheimer Gemeinderat
Antrag Nr. 222 / 2011 der GRÜNEN; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für
Wirtschaft, Arbeit und Soziales sowie in die Sitzung des Gemeinderates verwiesen.
Antrag Nr. 224 / 2011 der SPD; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für
Wirtschaft, Arbeit und Soziales sowie in die Sitzung des Gemeinderates verwiesen.
Antrag Nr. 256 / 2011 der GRÜNEN; Der Antrag wird in die Sitzung des
Unterausschusses für Konversion verwiesen.
Antrag Nr. 257 / 2011 der GRÜNEN; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für
Umwelt und Technik verwiesen.
Antrag Nr. 265 / 2011 der SPD; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für
Wirtschaft, Arbeit und Soziales verwiesen.
Antrag Nr. 269 / 2011 der FDP; Der Antrag wird in die Sitzung des Kulturausschusses
verwiesen.
Antrag Nr. 271 / 2011 der GRÜNEN; Der Antrag wird in die Sitzung des
Kulturausschusses verwiesen.
Antrag Nr. 272 / 2011 der SPD; Der Antrag wird in die Sitzung des Kulturausschusses
verwiesen.
Antrag Nr. 273 / 2011 der SPD; Der Antrag wird in die gemeinsame Sitzung des
Ausschusses für Bildung und Gesundheit, des Schulbeirates und des
Jugendhilfeausschusses verwiesen.
Antrag Nr. 274 / 2011 der GRÜNEN; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für
Bürgerdienste, Immobilienmanagement, Sicherheit und Ordnung verwiesen.
Antrag Nr. 275 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Sport
und Freizeit verwiesen.
Antrag Nr. 276 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Sport
und Freizeit verwiesen.
Antrag Nr. 277 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Kulturausschusses
verwiesen.
Antrag Nr. 278 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für
Umwelt und Technik verwiesen.
Antrag Nr. 279 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Betriebsausschusses
Technische Betriebe verwiesen.
Antrag Nr. 280 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für
Wirtschaft, Arbeit und Soziales verwiesen.
Antrag Nr. 281 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Sport
und Freizeit verwiesen.
Antrag Nr. 282 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Sport
und Freizeit verwiesen.
Antrag Nr. 283 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die gemeinsame Sitzung des
Ausschusses für Bildung und Gesundheit, des Schulbeirates und des
Jugendhilfe-ausschusses sowie in die Sitzung des Gemeinderates-Etat verwiesen.
Antrag Nr. 284 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für
Umwelt und Technik verwiesen.
Antrag Nr. 285 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für
Bürgerdienste, Immobilienmanagement, Sicherheit und Ordnung verwiesen.
Antrag Nr. 286 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für
Bürgerdienste, Immobilienmanagement, Sicherheit und Ordnung verwiesen.
Antrag Nr. 287 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für
Bürgerdienste, Immobilienmanagement, Sicherheit und Ordnung verwiesen.
Antrag Nr. 288 / 2011 des Ausschusses für Sport und Freizeit; Der Antrag wird in
die Sitzung des Ausschusses für Sport und Freizeit verwiesen.
Anfragen
Anregungen und Mitteilungen an die Verwaltung
B 491
E-Mail: [email protected] - Telefon: 0621 293 2011 - www.mannheim.de
Donnerstag, 06. 10. 2011 - Ausgabe Nr. 40
BLATT_03
Sechs Institutionen
an einem Strang
Ausbildungsförderung und die Gewinnung von Fachkräften sind zwei bestimmende Themen der Mannheimer
Bildungsdiskussion. Denn die demografische Entwicklung ist nicht aufzuhalten und der persönliche Bildungserfolg in Deutschland nach wie vor zu
stark von der Herkunft abhängig.
Um die drohende Fachkräftelücke
besser zu schließen, ziehen künftig
sechs Institutionen aus Mannheim
und der Region an einem Strang: Die
Stadt Mannheim, die Agentur für Arbeit Mannheim, der Deutsche Gewerkschaftsbund Region Rhein-Neckar, die
Handwerkskammer
Mannheim
Rhein-Neckar-Odenwald, die Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar sowie das Staatliche Schulamt
Mannheim
unterzeichneten
die
„Mannheimer Vereinbarung zur Fachkräftesicherung durch Ausbildung“.
„Der Übergang von der Schule in
den Beruf ist inzwischen für alle jungen Menschen komplexer und schwieriger geworden ist. Es ist deshalb wichtig, dass die Institutionen, die vor oder
während des Übergangs beteiligt sind,
eng zusammenarbeiten“, ist Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter
Kurz überzeugt.
Mit der Mannheimer Vereinbarung
wurden jetzt fünf vordringliche Handlungsfelder festgelegt: Unterstützungsangebote beim Übergang in die Arbeitswelt koordinieren und abstimmen,
frühzeitige und kontinuierliche Berufsorientierung betriebsnah ausgestalten
und durch individuelles Coaching ergänzen, den unmittelbaren Übergang
in den Beruf stärken, den Ausbildungserfolg durch bewerber- und unternehmensseitige Erschließung der Ausbildungspotentiale sichern, Attraktivität
der Berufsausbildung erhöhen. (red)
DIE STADT IM BLICK
Informationswochen
über fair Gehandeltes
Freuen sich über die Auszeichnung: die Beteiligten an der Preisverleihung „Schlaues Pflaster“ im Mafinex-Technologiezentrum .
FOTO: STADT MANNHEIM
Schlaues Pflaster zeigt Nierenleistung
Auszeichnung als Ort im Land der Ideen – Beteiligung mehrerer Forschungseinrichtungen der Region
Dieses Pflaster heilt keine Wunden, aber es liefert auf völlig neuartigem Weg Informationen darüber,
wie gut ein Organ in unserem Körper arbeitet.
Im Bundeswettbewerb „365 Orte im
Land der Ideen“ wurde das Forschungsprojekt „Schlaues Pflaster zur
Nierenfunktionsbestimmung“ ausgezeichnet, an dem Ärzte und Naturwissenschaftler aus mehreren Forschungseinrichtungen der Metropolregion
Rhein-Neckar beteiligt sind. Federführend ist das Institut für Medizintechnologie der Universität Heidelberg und
der Hochschule Heidelberg unter Leitung von Professor Dr. Norbert Gretz.
Namhafte Unternehmen aus der Region sind ebenfalls mit im Boot.
Die Feier, zu der die Stadt Mannheim ins Mafinex-Technologiezentrum eingeladen hatte, gab zugleich
einen Ausblick auf das Potenzial
Mannheims und der Region in Sachen Medizintechnologie. Im Verlauf
der Veranstaltung überreichte Rolf
Enders im Namen der Deutschen
Bank Mannheim, Projektpartner und
Repräsentant der Initiative „Land der
Ideen“, den Preis. „Das HightechPflaster ist ein sehr gutes Beispiel für
den medizinischen Innovationsstandort Deutschland: patientenorientiert,
einfach in der Handhabung und kostenoptimierend“, würdigte Enders die
Innovation.
„Das ‚Schlaue Pflaster‘ steht für die
Leistungsfähigkeit der Forschungsein-
richtungen in Mannheim und der
Metropolregion Rhein-Neckar. Die
Auszeichnung dieses Forschungsprojekts ist ein Indiz dafür, dass wir mit
der gezielten Förderung der Medizintechnologie den richtigen Weg eingeschlagen haben, um Mannheim als
Wirtschaftsstandort zukunftsorientiert aufzustellen“, freute sich Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in seinem Grußwort.
Vor rund zwei Jahren habe die Stadt
ihre neue wirtschaftspolitische Strategie formuliert – unter anderem mit
dem Ergebnis, dass die Medizintechnologie eine besondere Bedeutung für
die Positionierung des Standorts
Mannheim hat: „Ich glaube, das war
das richtige Signal.“
So funktioniert das „Schlaue Pflaster“: Es basiert darauf, dass ein Organ
eine Substanz aus dem Körper entfernt. Gelingt das in einem erwarteten Zeitraum, spricht dies für ein voll
funktionsfähiges Organ. Um die Ausscheidung zu messen, wird zunächst
ein gesundheitlich unbedenklicher so
genannter Marker einmalig injiziert,
der sich im Körper verteilt. Fruchtzuckerketten werden mit dem Farbstoff
optisch erkennbar. Das aufgebrachte
Pflaster sendet in kurzen Abständen
ein Lichtsignal aus. Die optische
Rückmeldung aus dem Körpergewebe
wird empfangen und mit einem Sender an einen Computer übertragen.
Ergebnis ist eine detaillierte Verlaufsgrafik der Organfunktion. (az/red)
„Konversionsflächen bieten Raum für noch vielfältigeres Kulturangebot“
Teil 3 der Themenreihe zum Bürgerforum: Mannheimer bauen mit ihren Ideen auch eine Brücke zwischen Kultur und Sport
„Ausreichende
Produktionsstätten
und Aufführungsorte für Musikerinnen, Maler und Tanzcompagnien gehören zu einer Metropole und Kulturstadt. Ich freue mich, dass viele Anregungen dieser Art formuliert wurden“,
freut sich Sabine Schirra, Leiterin des
Kulturamtes der Stadt Mannheim über
die Vorstellungen der Bürgerschaft zur
Nutzung der Konversionsflächen.
„Das bereits vorhandene, vielfältige
Kulturangebot müsste in einigen Bereichen deutlich verstärkt werden, alle Altersgruppen sollten sich angesprochen
fühlen. Migrationsthematiken sind aktiv aufzugreifen, begleitet von vielfältigen Vermittlungsangeboten, die auch
Raum bieten für ehrenamtliches Engagement in Vereinen und Verbänden.
Dem könnten wir mithilfe der Konversionsflächen ein ganzes Stück näher
kommen, wenn wir zum Beispiel an
Zwischennutzungen für kulturelle
Zwecke denken“, so Schirra weiter.
Das Kulturamt versteht sich als Berater, Moderator, Förderer, Kooperationspartner und Veranstalter für Kulturprojekte und künstlerische Initiativen aller Sparten in Mannheim – das
betrifft Bildende Kunst, Darstellende
Künste, Film, Fotografie, Literatur,
Musik und Popkultur. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind Stadtteil-Kulturarbeit und Interkultur. Hier werden
Künstlerinnen, Künstler, Kulturschaffende, Vereine und Veranstalter gefördert. „Deshalb ist es auch für uns sehr
wichtig, Platz für Kultur schaffen zu
können und sinnvolle Netzwerke zu
knüpfen“, fasst Schirra den Bedarf ihres Amtes zusammen.
Viele der Beiträge der Bürgerinnen
und Bürger zum Thema Kultur im Rahmen der Ideensammlung zur Konversion stellen für Rainer Kern auch einen
Beitrag zur Kulturhauptstadt dar. „Kultur als Mittel zur Veränderung ist eine
Grundthese des Kulturhauptstadt-Ge-
dankens. Die Idee der Europäischen
Kulturhauptstadt ist es, die wichtigen
Bereiche städtischen Lebens und die
gesellschaftlichen Anforderungen der
Zukunft zusammenzuführen und daraus Maßnahmen, Investitionen und
Handlungskonzepte abzuleiten“, erklärt Kern, der für die Bewerbung
Mannheims zuständig ist. „Wir freuen
uns auch, dass viele Bürgerinnen und
Bürger eine Brücke zwischen den Themen Sport und Kultur mit ihren Ideen
gebaut haben, wie zum Beispiel mit einer Arena für Sport und Kultur oder
dem gewünschten Platz für Trendsportarten“, so Kern weiter.
„Die Bewerbung um die Kulturhauptstadt ist ein Stadtentwicklungsprozess, genau wie die Konversion. Alle
wichtigen und entscheidenden Bereiche wie Bildung, Migration, Arbeit, interreligiöser Dialog, Leben, Wohnen,
Umwelt, Kultur, Soziales, Sport und Lebensart sind betroffen. Beide Prozesse
geben der Stadt die Chance, sich neu zu
entwickeln“, so Dr. Konrad Hummel,
der OB-Beauftragte für Konversion in
Mannheim. „Die Bürgerinnen und
Bürger Mannheims haben mit den von
ihnen gelieferten Ideen gezeigt, dass sie
das auch so verstanden haben.“
Im Rahmen eines zweiten Bürgerforums zur Konversion am Samstag, 22.
Oktober, von 9 bis 13 Uhr im Stadthaus N 1 sollen diese Ansätze für die
Nutzung der Flächen und andere Ideen
diskutiert werden. Dies geschieht – anders als beim ersten Bürgerforum – im
Rahmen von fünf Arbeitsgruppen. Die
Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit
den Themen Ökologie – Umwelt –
Energie – Freiflächen; Wohnen – Generationen – soziale Zusammenarbeit;
Arbeit – Gewerbe – Forschen und Entwickeln; Lernen – Bilden – Erziehen –
Versorgen sowie Kultur – Sport.
In der Arbeitsgruppe „Kultur –
Sport“ geht es um die Ideen der Mann-
heimerinnen und Mannheimer für zukünftige Kulturlandschaften in Mannheim. Welche Prioritäten sollen gesetzt
werden, was lässt sich wirklich realisieren und wenn ja, was wird das kosten?
Das sind Fragen, die im Rahmen des
Forums beantwortet werden sollen.
Die Ergebnisse aller fünf Arbeitsgruppen münden in einen Vorschlag an
den Gemeinderat, der dann die Grundlagen für einen europäischen Wettbewerb formulieren wird. Da in fünf
Gruppen gearbeitet werden soll, ist es
notwendig, sich für das zweite Bürgerforum Konversion anzumelden und
bei der Anmeldung anzugeben, in welcher Arbeitsgruppe man mitmachen
möchte. (red)
Anmeldungen werden bis zum 19. Oktober entgegengenommen von der Geschäftsstelle Konversion,
Postfach 103051, 68030 Mannheim, Telefon 0621
293-6226, E-Mail: [email protected]; Internet: www.mannheim.de/konversion.
Überzeugung bestätigt: „Gute Schule realisiert sich vor Ort“
Pilotprojekt: Diakonisches Werk richtet in Käfertal zwei neue Betreuungsgruppen ein – Entspannung der Situation
„Wir wollen aufsteh‘n, aufeinander zugeh‘n. Voneinander lernen,
miteinander umzugeh‘n“, heißt
das Schullied der Albrecht-DürerSchule, das die Mädchen und Jungen für die Gäste gesungen haben.
Der Anlass war erfreulich: „Im Mai
hätten wir uns nicht träumen lassen,
dass wir jetzt über jeweils zwei Hortgruppen und zwei Kernzeitgruppen der
Diakonie sowie drei städtische Kernzeitgruppen verfügen“, freute sich Rektorin Marianne Lang über die Entspannung der Betreuungssituation. „Und
wenn es noch nicht überall rund läuft,
heißt unser Motto ganz im Sinne des
Schullieds: Aufeinander zugeh‘n.“
Zum neuen Schuljahr richtet das
Diakonische Werk zwei Betreuungsgruppen als Pilotprojekt im Rahmen
der verlässlichen Grundschule bis 14
Uhr ein. 40 Betreuungsplätze werden
auf diesem Weg an der Albrecht-Dürer-Schule und der Käfertalschule angeboten. Beim offiziellen Startschuss
für das Modellprojekt bedankte sich
Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz
Freuen sich über das Betreuungsangebot in Käfertal: (von links) Erzieherin Alexandra Friedrich, Marina, Christian, Maurice,
Brynja, Luzie und Johanna.
FOTO: ZIETSCH
beim Kommunalverband Jugend und
Soziales (KVJS) und der Diakonie:
„Wir sind auf großes Verständnis und
viel Hilfsbereitschaft gestoßen und zuversichtlich, dass wir unseren Perso-
nalbestand halten und die Betreuung
durch freie Träger ausbauen können.“
Das sei ein wichtiger Beitrag zur Entspannung der Situation in Käfertal.
„Meine Überzeugung zeigt sich hier:
Gute Schule realisiert sich vor Ort.“
„Wir fühlen uns im Sinne der Gemeinwesenarbeit verpflichtet zu helfen“, so Günter Eitenmüller, Dekan
der evangelische Kirche Mannheim.
Es könne nicht sein, dass Eltern ihr
Berufsverhältnis aufgeben müssten,
weil es keine Betreuungsplätze für
ihre Kinder gibt. „Wenn sich das Pilotprojekt bewährt, erweitern wir es
gerne. Wir streben eine langfristige
Zusammenarbeit an.“
Mehr als 900 Schulkinder suchten
im Frühjahr nach einem Betreuungsplatz. Noch sind es rund 270, die keinen bekommen haben. Der Stadt
mangelt es an Fachkräften für die
Kinderbetreuung. Deshalb werde die
Stadt in ihren Bemühungen bei der
Personal- und Fachkräftegewinnung
nicht nachlassen, versprach Dr. Kurz.
Landesweit gibt es zu wenige Erzieherinnen und Erzieher. Die gesetzlichen Vorgaben für die Ausbildung der
Bewerber sind sehr eng gefasst. Bei einem Treffen einigte sich der Fachbereich Bildung mit dem KVJS, weitere
Berufsgruppen unter bestimmten Bedingungen zuzulassen. (az/red)
Der Anmeldetermin für das Schuljahr 2012/13 ist
der 30. November 2011.
Vom 15. bis 30. September fanden erstmals in Mannheim zwei „Faire Wochen“ statt. Im Mittelpunkt der vom Eine-Welt-Forum mit Unterstützung der
Stadt Mannheim organisierten Veranstaltungsreihe stand die Frage, was der
faire Handel bewirken kann und wofür
er steht. Im Rahmen der Veranstaltungen konnte das Thema unter anderem
im Rahmen einer Podiumsdiskussion, in
Kinofilmen oder als Kindertheater auf
unterschiedlichste Weise entdeckt werden. Auch beteiligten sich mehrere Organisationen am bundesweiten Rekordversuch „Kaffee.Pause.Fair“.
Den Schlusspunkt unter die ersten
Mannheimer „Fairen Wochen“ setzte
eine „Faire Cocktail Party“ mit Live-Musik und Pub-Quiz. Die „Fairen Wochen“
sind ein wesentlicher Bestandteil der
Bewerbung der Stadt Mannheim zur
„FairTradeTown“. Mit diesem Titel werden Städte ausgezeichnet, die sich in
besonderer Weise für bessere Arbeitsund Lebensbedingungen bei den Produzenten in Afrika, Asien und Lateinamerika einsetzen. (red)
Neue Ausstellung
in der Stadtgalerie
Die Stadtgalerie Mannheim zeigt vom
7. Oktober bis 3. Dezember in S 4,17 die
Ausstellung „Karsten Kronas. Heterotopien – Beyoglu Blue“. Der Künstler präsentiert im kleinen Raum der Stadtgalerie Fotoarbeiten, die er im Istanbuler
Viertel Beyoglu aufgenommen hat.
Karsten Kronas fotografiert in Beyoglu
und dokumentiert den Ort so, wie er ihn
begreift: als Heterotopie, also als
Raum, der nicht den Normen des Kulturkreises folgt, in dem der Ort angesiedelt ist. Es ist die wechselnde Bevölkerung, die seine Regeln kreiert.
Beyoglu war zur Zeit des Osmanischen
Reichs vor allem von Westeuropäern
bewohnt und entwickelte so eine eigene kulturelle Identität. Seither lässt sich
das Stadtviertel permanent von seinen
verschiedenartigen und wechselnden
Bevölkerungsgruppen verändern. Es ist
in den Augen von Karsten Kronas stark
subkulturell geprägt, wobei dem Künstler besonders die Transgender-Szene
auffällt.
Die Ausstellungseröffnung findet am 6.
Oktober um 19 Uhr statt. (red)
Party im Nationaltheater
mit der Zauberflöte
Das Nationaltheater Mannheim veranstaltet am Samstag, 8. Oktober, wieder
seine traditionelle Theaterparty für junge Studierende: Eine Vorstellung im
Schauspiel oder der Oper stimmt langsam ein und gibt den Auftakt für einen
stimmungsvollen Abend. Im Anschluss
gibt es eine große Party in der Werkhaus-Lobby. Für den richtigen Sound
zum Feiern sorgt DJ Polymux. Zur Party
geht es jedoch nur mit vorherigem Vorstellungsbesuch. Im Programm sind die
Oper „Die Zauberflöte“ (19 Uhr, Opernhaus) oder das Schauspiel „Chihuahua“
(19.30 Uhr, Schauspielhaus).
Karten für sieben Euro gibt es an der
Theaterkasse am Goetheplatz, im Campus Shop der Uni Mannheim und donnerstags von 12 bis 14 Uhr am Theaterstand in der Mensa. (red)
IMPRESSUM AMTSBLATT
Herausgeber: Stadt Mannheim
Chefredakteur: Peter Liebe
(V.i.S.d.P), Tel. 293-2911,
[email protected]
Die Beiträge der Fraktionen und Gruppierungen des Gemeinderates stehen rechtlich in derer eigenen Verantwortung. Süwe Vertriebsund Dienstleistungsgesellschaft mbH & Co.KG
Redaktion: Anette Zietsch, Tel. 1279250
E-Mail: [email protected]
Herstellung: MMGD – Mannheimer Morgen
Großdruckerei
Verteilung: PVG, Ludwigshafen.
Tel. 0621 5902-503
Das AMTSBLATT MANNHEIM erscheint wöchentlich mittwochs/donnerstags außer an
Feiertagen. Das AMTSBLATT MANNHEIM wird
kostenlos an alle erreichbaren Mannheimer
Haushalte verteilt. Sofern eine Zustellung des
Amtsblattes aufgrund von unvorhersehbaren
Störungen nicht erfolgt sein sollte, kann das
jeweils aktuelle Amtsblatt im Rathaus E 5 und
in den einzelnen Bürgerdiensten der Stadt
Mannheim abgeholt werden.
Die Adressen der Bürgerdienste können erfragt werden unter der Rufnummer: 293-4080
Geheimnisvolle US-Kaserne an Autobahn
Serie Rhein-Neckar-Industriekultur: In den Stem-Barracks waren Kripo und Militärpolizei untergebracht
Von Veit Lennartz
Wenn man Bewohner des kleinen
Fleckens Suebenheim fragt, was in
ihrer Ami-Kaserne los war, zucken
sie nur mit den Schultern. Irgendetwas Geheimnisvolles muss es gewesen sein, denn scharfe Schäferhunde liefen hinter dem Zaun.
Aber Kontakt hatte man nie. Jetzt
stehen die Gebäude leer – und sie
haben etwas Surreales.
Erst mal kommt man nur über
Schleichwege hin, denn die Zufahrten
zur Autobahn A 656 zwischen Mannheim und Heidelberg sind geschlossen.
Dann steht man vor einem verriegelten, pompösen Tor, dahinter ein riesiges Gehöft. Eigentlich könnte aus der
Wagenhalle gleich ein Traktor aufs
Feld fahren.
Wären da nicht der massive Eisenzaun, das Pförtnerhaus mit schusssicherem Glas, das Drehkreuz für Fußgänger, die leeren Fahnenmasten und
der Sockel, auf dem einmal „Stem Barracks“ stand, die alte Autobahnkaserne. Sie ist die kleinste der amerikanischen Niederlassungen in Mannheim,
nur vier Hektar insgesamt. Vor einem
Jahr wurde das Gelände an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zurückgegeben und ist nun Teil der amerikanischen Konversionsflächen.
Und was hat es mit den Schäferhunden auf sich? Tatsächlich war dort
auch eine Hundestaffel untergebracht.
Ursprünglich diente die Tankstelle an
der Autobahn als Servicestation für
US-Fahrzeuge. In der dahinter liegenden Kaserne hatte die Führung der
Einstmals herrschte hier emsiges Treiben, jetzt wirken die verlassenen US–Kasernen in Suebenheim eher surreal.
FOTO: RNIK
CID, der „Criminal Investigation Division“, also die Kriminalpolizei ihre Büros. Und zwar für den gesamten europäischen Raum. 2009 wechselte die
liger sind die alten Tankstellengebäude
davor. Schon 1926 gründeten die beiden Städte Mannheim und Heidelberg
die Nordbadische Autostraßen Gesell-
Einheit nach Kaiserslautern. Sozusagen als Kontrastprogramm hatten die
Girls Scouts of America, die Pfadfinderinnen hier ihr Hauptquartier. Außerdem gab es im Road Side Theatre Aufführungen und ein Kino für weibliche
Militärangehörige, des Women Army
Corps (WAC) sorgte für Unterhaltung.
Auf der Fahrt über die Autobahn nach
Heidelberg sieht man den Komplex
nur aus den Augenwinkeln. Viel auffäl-
schaft, um eine kreuzungsfreie, vierspurige Straße zu bauen. Aber erst
1934/35 verwirklichten die Nazis die
Pläne, im Rahmen der Arbeitsbeschaffungs-Maßnahmen. Gleichzeitig entstand auf der Höhe von Seckenheim
eine Autobahnmeisterei. Dazu schreibt
die „Neue Mannheimer Zeitung“ am
15.7.1939: „Die außerordentliche Beanspruchung der Reichsautobahn
macht eine dauernde sorgfältige Über-
wachung und Unterhaltung notwendig.“
Zu den Bauten gehören eine Reihe
Wohnhäuser für Bedienstete. Gerade
eben renoviert, wohnen bis heute Mitarbeiter der Autobahnmeisterei darin.
Die ganze Anordnung der Gebäude
sieht aus wie ein Bauerndorf. Der Architekt Paul Schmitthenner, der die
Autobahnmeisterei entworfen hat, war
ein Stararchitekt der NS-Zeit. Mit dem
„Autobahngehöft“, wie es noch bis in
die 1970er Jahre hieß, wollte er die
„neue deutsche wahre Baugesinnung“
dokumentieren und sich gegen die
Sachlichkeit des Bauhaus-Stils abgrenzen. Heute stehen die Tankstellen unter Denkmalschutz. Auf der Seckenheimer Seite hat das Regierungspräsidium
Karlsruhe eine neue, große Autobahnmeisterei gebaut, die die alte Tankstelle
mit benutzt.
In der Tankstelle auf der Friedrichsfelder Seite hatte die Johanniter Unfallhilfe Fahrzeuge und Personal stationiert, in der Nachbarschaft des Technischen Hilfswerks (THW). Beide sind
inzwischen nach Friedrichsfeld umgezogen. In der alten Fahrzeughalle ist
die Uhr auf halb fünf stehen geblieben.
Ein Fenster zu den Mannschaftsräumen ist eingeschlagen und die THWGebäude dahinter werden abgerissen.
Die alte Tankstelle allerdings muss erhalten bleiben. Hier soll das neue Porsche-Zentrum gebaut werden. Wenn
man einen guten Architekten findet,
wäre die alte Tanke für den Sportwagenhersteller geradezu ein ideales, passendes Museumsstück, das man in ein
modernes Projekt einbinden könnte.
Aus einer Hand
Tourismus: Stadtmarketing Mannheim aktualisiert touristische Broschüren für 2012
Kompakt und übersichtlich sollen die Broschüren für 2012 sein, und vor allem nicht
langweilig – eben wie die Quadratestadt
selbst. Seit Mitte August erarbeitet das
Stadtmarketing Mannheim das touristische Informationsmaterial für das kommende Jahr. Von der Bildauswahl über das
Verfassen der Texte: In die Gestaltung ist
das gesamte Team des Stadtmarketing
Mannheim eingebunden. Schließlich sollen die Flyer und Prospekte das abwechslungsreiche Angebot Mannheims so umfassend wie möglich abbilden.
Allein zum 98. Deutschen Katholikentag
vom 16. bis 20. Mai 2012 erwartet die
Quadratestadt Zehntausende Touristen. Die neuen Flyer und Prospekte bilden das abwechslungsreiche Angebot MannDamit die Besucher aus aller Welt einen heims so umfassend wie möglich ab.
FOTO: RED
Überblick über die Events in der Stadt erhalten, liefert das Stadtmarketing die neuen Fotos, die der Mannheimer Foto- ren Broschüren beibehalten, um so noch
wichtigsten Termine in der Broschüre graf Dominik Rossbach beisteuert, son- übersichtlichere Prospekte zu gestalten.“
„Mannheim erleben“.
dern auch mit einem überarbeiteten Lay- Der aktuelle Reiseplaner „Gruppen. Im
Aber auch waschechte Mannheimer fin- out. Stadtmarketing-Mitarbeiterin Carmen Quadrat. – Reiseangebote aus Mannheim“
den in der Broschüre Freizeit-Tipps für je- Egolf, die Inhalt und Format zusammenge- wurde bereits nach dem bunten Prinzip
den Monat. Die Arbeit an dem Heft im Ta- führt hat, ist von den Vorteilen des neuen gestaltet und sorgt durch die Kennzeichschenformat ist nahezu abgeschlossen. Aufbaus überzeugt: „Die einzelnen Berei- nung für schnellen Zugriff auf die Themen.
Die deutsche sowie die englische Version che wie Einkaufen oder Freizeit sind ver- Das gefällt besonders Tourismusexperten,
sind bereits druckreif. Die Broschüre für schiedenen Farben zugeordnet. Diese Ein- sagt Visnee Lips, die beim Stadtmarketing
das kommende Jahr glänzt nicht nur mit teilung wollen wir auch für unsere weite- den Bereich Internationales Tourismus-
marketing betreut: „Die Resonanz der
Reiseveranstalter ist sehr positiv. Das
neue Layout ist nicht nur praktisch, es
zeigt mit den unterschiedlichen Bereichen
auch auf einen Blick, wie vielseitig Mannheims touristisches Angebot ist.“
Mannheims Vielfalt steht auch im Mittelpunkt der Stadtführung der Touristinformation Mannheim. Ob zu Carl Benz, der
Migrationsgeschichte Mannheims oder
den starken Frauen der Stadt – die Gästeführerinnen und -führer erzählen Geschichten, die auch Alteingesessene noch
überraschen.
Zu den bewährten Rundgängen kommen
2012 weitere spannende Touren hinzu.
Mit „Erkundungen. Im Quadrat. – Mannheimer Stadtrundfahrten und Stadtrundgänge“ stellt das Stadtmarketing sicher,
dass niemand die Führungen verpasst. Neben Terminen und Treffpunkten sind in der
Broschüre auch Kurzbeschreibungen enthalten.
Derzeit schreibt das Team der Abteilung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an den
Texten, die neugierig machen. Der Druck
der Broschüre ist für Anfang des kommenden Jahres geplant. (red)
SCHWÖBELS WOCHE
Alles. Außer Hochdeutsch
Mundartkolumne von Hans-Peter Schwöbel
Diesa Daache war widda än Fahrrad- mords Steigunge un de Hölletaler konn
Markt uff de Kapuziner-Blonke. Was äm vum Rad blooße.
heeßt Markt, s‘war än rischdischa ‚Radsa- Dodebei isses Rad in Monnem erfunne
worre! S‘Ur-Rad steht uffm
lon‘ – wie de Autosalon in
Friedrischsplatz, Oigong AuGenf, bloß fär Fahrräder.
guschda-Oolaag. Des hodd
Was Rong un Nome un Rad
de Morice Lipsi aus de Großun Rohme hodd, war verhirnrinde menschlischa Erinsommelt: Fahrrad-Fäns un
narunge ausgegraawe. Jetz
Fahrrad-Händler, Geländesteht‘s om Ostufer vum Wasun Schdrooße-Ridda, Saddlsaturm un rollt dursch Raum,
Schlebba un Berg-Rogga
Zeit un Ewischkeit. Isses do ä
(Mountainbiker). Vum ElekWunna, dass a s‘Fahrrad,
dro-Fahrrad bis zu de Afs‘Audo, de Bulldogg un
feschaugel war alles doo,
s'Schubkärschl in de Kurpalz
Rund ums Rad. Än Fahrraderfunne worre sin? Nä!
Schlosser hodd ä Rad gezeigt
mi'me riese Oohänga vornedroo. So‘n S‘basst zum große Plan, wo isch Ihne
Schub-Hänger: wie hinne, bloß vorne. letschdhin vergliggat habb: Vun de VerWissesewieischmään? Keschdl wär zu dreiwung ausm Paradies bis zum Happywäänisch gsacht, s‘war än rischdischa End in Armageddon is die Weltgschischt
bis uffs i-Dibbele geplant. Vun wem? Vun
Kaschde.
IHM! De Oibruch vum
Isch habb ma den
vorgeschdellt als Kar»Radfahre is xund fär die Rhoigrawe vor 35 bis
20 Millione Johr war
doffl-Salat-Rikscha.
Xundheit ...«
die logisch VorbereiNoihogge, in de
Hans-Peter Schwöbel
dung fär die ErfindunGrumbeere-Salat un
ge vum Lipsis Moritz,
dursch Monnem fahDraise Karle, Benze
re losse – schää!
Odda in de Wald fahre, Frisch-Luft in de Carle, Lanze Hoina un vum Karel Schub
offene Kaschde lade un die donn in de (de Erfinder vun dem noch ihm benonnde
Blonke hochperle losse. Sauwari Gass un Schub-Karre) uugfähr neunzähmillionesauwari Luft – des wär de entscheidende neunhunnadneunäneunzischdausenBeidraach zu de Renovierung vun de dachthunnadunäpaaverquetschde Johr
Blonke. Radfahre is xund fär die Xundheit speeda. Känne Sie sich vorstelle, dass
un fär die Umwelt. Un ma lernt Monnem Radfahrzeuge im Hochgebirg erfunne
un die Kurpalz viel bessa kenne, wie mim worre wäre? Im Leewe nädd! De Erfinna
Audo. Meischdens kummt ma aa schnella vum Rad im Gebirg wär on jedi Eigervorwärts. Mehr unna: www.rad-im-qua- Nordwand geknallt un so uff nadierlidrat.de. Radfahrer stelle in Monnem 15 schem Weg aus de Evolution ausgschieProzent vum Schdrooßevakehr. Des is de. Alles, was Rad is, hodd in Monnem
ausbaufähisch! Deswege muss ma'm Ger- erfunne wärre misse!
hard Fontagnier helfe in soim Kompf fär ä
radfreundlischares Monnem. In Freiburg die kolumne gesprochen:
mache Radfahrer iwwa 30 Prozent aus. Schwöbel’s Woche hören unter
Un die hawwe‘s schwerer wie mir. S‘gibt www.mannheim.de/schwoebels-woche
Dekan fliegt in den Libanon
Zahlreiche Begegnungen und religiöser Austausch
Mit zwölf Mitgliedern der ChristlichIslamischen Gesellschaft Mannheim
ist Dekan Günter Eitenmüller am vergangenen Sonntag in den Libanon geflogen.
Während der zehntätigen Reise finden zahlreiche Begegnungen statt.
Die Christlich- Islamische Gesellschaft reist regelmäßig in besondere
Problemgebiete, um mehr über das
dortige Zusammenleben der Religionsgemeinschaften zu erfahren.
„Im Libanon wollen wir uns mit
den Beteiligten darüber austauschen,
wie die Religionsgemeinschaften dort
im konfliktreichen Kontext miteinander zurecht kommen. Wir treffen uns
mit christlichen, mit sunnitischen
und schiitischen Gruppen“, erzählt
Eitenmüller. Von der Reise verspricht
er sich einen Erfahrungszuwachs, der
auch für Mannheim fruchtbar sein
könne:
„Was führt zu den Konflikten zwischen den Religionsgemeinschaften?
Wie gelingt es, auch in schwierigen Situationen gut miteinander auszukommen?“ Für diese Fragen werde die Reise sicherlich wertvolle Impulse setzen.
„Wichtig ist, dass Christen und Muslime diese Fahrt gemeinsam machen“, so Eitenmüller.
Auf dem Reiseprogramm, das auch
zu touristischen Zielen führt, steht
unter anderem die Johann-LudwigSchneller-Schulen, in der christliche
und muslimische Jugendliche zusammenleben: Ziel dieser Friedenserziehung ist auch, Kindern aus armen
und zerrütteten Verhältnissen durch
Schule und berufliche Ausbildung
eine Zukunftsperspektive zu bieten.
Geleitet wird die von den Mitreisenden privat finanzierte Libanon-Reise
von Pfarrer Kurt Vesely, der in Mannheim ein christlich-muslimisches Integrationsprojekt an evangelischen Kitas betreut.
Er spricht arabisch und hat im Libanon studiert. (dv)
Ausgabe Nr. 40
Donnerstag, 06. 10. 2011
BLATT_05
Einstimmigkeit beim Thema Personal in der Kinderbetreuung
ÖFFENTLICHE BEKANNTMACHUNGEN
Bebauungsplan der Innenentwicklung gemäß § 13a Baugesetzbuch (BauGB) i. V. mit § 13
BauGB, Nr. 83.51 „Gewerbegebiet an der Rheingönheimer Straße“ in Mannheim-Neckarau
wird gebilligt und gemäß § 3 Abs. 2 BauGB ausgelegt.
Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat am 27.09.2011 den Bebauungsplan der Innenentwicklung Nr. 83.51 „Gewerbegebiet an der Rheingönheimer Straße“ gebilligt und die öffentliche
Auslegung nach § 3 Abs. 2 BauGB beschlossen. Hierdurch wird innerhalb des Geltungsbereiches
des Bebauungsplanes Nr. 83.51 der Bebauungsplan Nr. 84.4 teilweise geändert.
Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 83.51 ist in der nachfolgenden Skizze dargestellt:
Hauptausschuss: Keine Gegenstimmen auch bei städtebaulichen Maßnahmen in Wallstadt und Käfertal
Einstimmig beschloss der Hauptausschuss in seiner Sitzung am Dienstag,
dem Gemeinderat die Änderung der
Standards für die Einstellung von pädagogischen Kräften im Bereich
Schulkindbetreuung, die der Kommunalverband Jugend und Soziales
(KVJS) vorgelegt hat, zu empfehlen.
„Wir unterstützen die Lösung an
der Albrecht-Dürer-Schule“ (siehe
dazu auch Seite 3; Anm. d. Red.),
meinte Konrad Schlichter (CDU),
„und sehen die Chance, besser und
schneller zum Ziel zu kommen.“ Allerdings brauche man schnell eine
zweite Gruppe an der Käfertalschule.
Ulrich Schäfer (SPD) stellte im Namen seines Fraktionsarbeitskreises die
Frage, wie die Liste des KVJS mit den
zugelassenen Berufsgruppen zustande
gekommen sei und warum die Betreuung am Hort und am Hort an der
Schule so unterschiedlich behandelt
würde. Auch Oberbürgermeister Dr.
Peter Kurz konnte nicht weiterhelfen:
„Mir ist das Vorgehen unbekannt.“
Schäfers Fraktionskollegin Marianne Bade warnte davor, die Qualifikation der betreuenden Personen zu vernachlässigen, auch wenn es durch die
Lösung jetzt erstmal darum gehe, die
Existenz der Eltern zu sichern.
Volker Beisel (FDP) stimmte der
Vorlage zu, „auch wenn erst einmal
die Qualitätsstandards schmelzen.
Aber wir müssen pragmatisch sein,
denn die Zulassung weiterer Personengruppen als Betreuer löst die Probleme vieler Eltern.“
Auch Gabriele Thirion-Brenneisen
(Grüne) findet „die Vorlage okay, wir
begrüßen aber die erweiterte Anfrage
im Jugendhilfeausschuss“.
Ebenso einstimmig fiel die Entscheidung des Hauptausschusses zur
Sanierungsmaßnahme des Rathausplatzes in Wallstadt aus, die sich auf
rund 1,3 Millionen erhöht hat
Ralf Eisenhauer (SPD) glaubt, dass
„der überdurchschnittliche Standard,
der in weiten Teilen der Bürgerschaft
als gelungen wahrgenommen wird,
bei künftigen Vorhaben kaum zu halten ist. Die Frage wird sein, welchen
Standard wir zum Maßstab nehmen
werden.“
Peter Pfanz-Sponagel (CDU) wollte
sich lediglich zum Verfahrenssstandard äußern: „Den sollten wir weiterhin beibehalten, er hat sich bewährt.
Das Ergebnis ist toll.“ Skeptisch dagegen ist auch er, was den Ausführungsstandard für ähnliche Maßnahmen
betrifft: „Da müssen wir erst einmal
sehen, diese Vorgabe aus Wallstadt
beizubehalten, wird schwer.“
Einer Meinung zeigte sich der Ausschuss auch zum Thema der Bewilligung überplanmäßiger Mittel in Höhe
von 50.000 Euro zur weiteren Vorbereitung der Erneuerungsmaßnahme
„Käfertal Zentrum“. (az)
AUS DEM GEMEINDERAT
Mannheim braucht die Gemeinschaftsschule!
Ziel und Zweck der Planung ist der Ausschluss zentrenrelevanten Einzelhandels im Gewe4rbegebiet im Rahmen des Zentrenkonzepts der Stadt Mannheim um die zentralen Versorgungsstrukturen im Stadtteil Neckarau zu erhalten, sowie der Ausschluss von Vergnügungsstätten.
Durchführung der Öffentlichkeitsbeteiligung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB:
Die Planunterlagen können vom 17.10.2011 bis einschließlich 17.11.2011 beim Beratungszentrum Bauen und Umwelt, Verwaltungsgebäude Collini-Center im Erdgeschoss, Collinistraße 1,
montags bis donnerstags von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr und freitags von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr
eingesehen werden.
Stellungnahmen zur Planung können während des Auslegungszeitraumes schriftlich oder mündlich zur Niederschrift bei der Stadt Mannheim abgegeben werden. Nicht fristgerecht abgegebene
Stellungnahmen können bei der Beschlussfassung über den Bebauungsplan unberücksichtigt
bleiben. Ein Antrag nach § 47 Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) ist unzulässig, wenn mit ihm
nur Einwendungen geltend gemacht werden, die vom Antragsteller im Rahmen der Auslegung
nicht oder verspätet geltend gemacht wurden, aber hätten geltend gemacht werden können.
Mannheim, 06.10.2011
Stadt Mannheim
Fachbereich Bauverwaltung
A487
Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung
des Bezirksbeirates Neckarau
am Mittwoch, 19. Oktober 2011, 20.00 Uhr im Saal des Volkshauses Neckarau,
Rheingoldstraße 49, 68199 Mannheim
01.00 Gewerbe- und Arbeitsplatzentwicklung
02.00 Rathaus Neckarau
03.00 Rheingoldhalle
04.00 Anfragen/Verschiedenes
Mannheim, den 06.10.2011
B490
GRÜNE: Zahlen sprechen eine klare Sprache
Fraktion im Gemeinderat
GRÜNE
Die Stadtverwaltung hat auf Anfrage der
GRÜNEN Gemeinderatsfraktion Zahlen von
Schulartwechslern in Mannheim vorgelegt. Diese zeigen deutlich die Nachteile
des dreigliedrigen Schulsystems: Durchlässigkeit in Bezug auf das Gymnasium gibt
es nur in eine Richtung. In den letzten
sechs Jahren wechselten 484 Schülerinnen
und Schüler vom Gymnasium an die Realschule. Die umgekehrte Richtung ist eine
Rarität. Lediglich 16 Schülerinnen und
Schüler wechselten im selben Zeitraum an
das Gymnasium.
An der einzigen Gesamtschule Mannheims, der IGMH, findet dagegen eine vorbildliche schulische Entwicklung vieler
Schülerinnen und Schüler statt. Dort haben
etwa 50 Prozent der Abiturientinnen und
Abiturienten keine Gymnasialempfehlung,
ein Fünftel davon sogar eine Haupt- /
Werkrealschulempfehlung.
Vor dem Hintergrund dieser Zahlen erneuern die GRÜNEN ihre Forderung nach
einer raschen Beantragung einer Gemeinschaftsschule für den Mannheimer Süden.
In Mannheim existieren beide Systeme –
das dreigliedrige Schulsystem und das gemeinsame Lernen. Die Zahlen sprechen
eine deutliche Sprache. Bildungsgerechtigkeit wird durch längeres gemeinsames
Lernen gefördert, während das dreigliedrige System diesbezüglich versagt. Im dreigliedrigen System werden viele Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums abgeschult. Beim längeren gemeinsamen Lernen schaffen dagegen sogar viele mit Realschul- oder Hauptschulempfehlung das
Abitur. Das längere gemeinsame Lernen
schafft es sehr viel besser, herkunftsbedingte Nachteile auszugleichen und auch
Schülerinnen und Schülern aus sozial benachteiligten Haushalten oder mit Migrationshintergrund das Abitur zu ermöglichen.
Mannheim braucht nach Ansicht der
GRÜNEN dringend mehr Angebote des längeren gemeinsamen Lernens in Mannheim. Es wird deutlich stärker nachgefragt
als es die IGMH anbieten kann. Dort mussten zuletzt rund 50 Prozent der Bewerbungen, also mehr als 250 Schülerinnen und
Schüler, ablehnt werden. Die Anzahl der
abgelehnten Bewerbungen würden für
eine Schule mit zehn Parallelklassen pro
Jahrgang reichen.
Nachdem die grün-rote Landesregierung die Eckpunkte zur Gemeinschaftsschule verabschiedet hat, muss sich Mannheim nun mit seiner Bewerbung für eine
Gemeinschaftsschule im Mannheimer Süden beeilen. Es gibt bereits mehr als 200
Interessensbekundungen aus ganz Baden-Württemberg, während jedoch erstmal nur 30 Bewerbungen genehmigt werden sollen. Mannheim muss sich sputen!
Haben Sie Interesse an weiteren Informationen? Sie finden uns im Rathaus E 5,
68159 Mannheim und erreichen uns tele-
Stadtrat Dirk Grunert, bildungspolitischer Sprecher von Bündnis 90 /
DIE GRÜNEN im Gemeinderat der
Stadt Mannheim.
fonisch unter 0621 293-9403 sowie im Internet unter www.gruene-mannheim.de.