Zivilisierte Kopfjagd
Transcription
Zivilisierte Kopfjagd
DIESE WOCHE Mannheim: Serie Rhein-Neckar-Industriekultur – Geheimnisvolle US-Kaserne. Seite 2 Amtsblatt: Auszeichung des „Schlauen Pflasters“ als Ort der Ideen. Seite 3 Sport: Oberligist VfR Mannheim ist Spitzenreiter – Interview mit Trainer Kenan Kocak. Seite 6 Veranstaltungen: Spaß auf dem Neuen Messplatz – Noch vier Tage geht die Oktobermess. Seite 8 SPORT Großer Sport und bewegende Momente in der Arena Eishockey: Mit 8:3 entschied der NHL-Club Buffalo Sabres sein Gastspiel am Dienstagabend in der SAP Arena zu seinen Gunsten. Aber diese Niederlage war definitiv zweitrangig. Vor ausverkauftem Haus herrschte beste Stimmung und die Adler-Fans feierten ihre Ehemaligen. Auf der einen Seite Jochen Hecht, längst ein großer Star in der NHL. Leider konnte er nicht mitspielen. Auf der anderen Seite gab Renè Corbet sein Abschiedsspiel im Adler-Trikot. Seine Nummer 2O wurde unter das Stadiondach gehängt und wird nicht mehr vergeben. Lesen Sie mehr über das Spiel auf Seite 6.[/RANDSP_HEAD] KUNST Art-Monkeys zeigen Toscanos „Reload 2“ Ausstellung: Zur Eröffnung ihrer Galerie in T6, 10 präsentieren die Art-Monkeys ab Samstag, 8. Oktober, 20 Uhr, eine hauseigene künstlerische Position: „Reload 2“ des Fotografen und Filmemachers Luigi Toscano. In dem 2007 entstandenen Projekt „Reload“ treffen klassische Fotografien von Rennsportveranstaltungen auf frankobelgische Comics des Zeichners Jean Graton. Mit dokumentarischem Blick hält Toscano einzelne Momente der Motorenevents fest und montiert in spielerischer Weise Szenen von Gratons Rennfahrer-Heroen Michel Vaillant auf die schwarz-weiß Fotografien. Die Aufnahmen – entstanden an berühmten Strecken, wie beim 24-Stunden-Rennen in Les Mans oder am Hockenheimring – verschmelzen so mit fiktiven Szenerien eines längst in Vergessenheit geratenen Comic-Helden. Die Ausstellung ist noch bis 31. Oktober zu sehen. Öffnungszeiten: mitwoch bis samstags 16 bis 21 Uhr Adresse: T6, 10 68161 Mannheim [email protected] www.art-monkeys-galerie.de. (red) Zivilisierte Kopfjagd STADTNACHRICHTEN In Memoriam Wolfgang Lauth Theatercafe: Der Vergleich ist oft bemüht worden, aber er trifft zu: Die Rolle, die Xavier Naidoo heute als bekanntester Sohn Mannheims spielt, war in den 50er Jahren schon mit Wolfgang Lauth besetzt. 1956 und 1957 war der in Ludwigshafen geborene Pianist der beliebteste Jazzmusiker der Bundesrepublik. Sein künstlerischer wie kommerzieller Erfolg und die Popularität, der i swingenden Musik, verschafften Lauth damals Popstar-Status. Das erste Konzert der Jazzreihe widmen Thomas Siffling’s Nightmoves mit einer Mannheim „All-Star-Band“ aus alten Weggefährten dem im September verstorbenen Mannheimer Tastenvirtuosen. Info: In Memoriam Wolfgang Lauth, 10. Oktober, 20.30 Uhr. Kartentelefon: 0621 16 80 150; www.nationaltheater-mannheim.de (red) „Schädelkult“: Ausstellung in den rem – Einige Objekte sind weltweit erstmalig zu sehen. Weltweit erstmalig widmet sich die nate bezeichnen, scherzte ProjektleiAusstellung „Schädelkult“ seit ter Dr. Wilfried Rosendahl, stellvertreSonntag der besonderen Bedeutung tender rem-Direktor für den Bereich von Kopf und Schädel in der Kul- Archäologie und Weltkulturen. Denn unter den 51 Leihgaben befinden sich turgeschichte des Menschen. Noch bis zum 29. April des nächsten auch Pretiosen wie der Schädel von Jahres stellen die Reiss-Engelhorn-Mu- René Descartes aus einem Pariser Museen (rem) Mannheim anhand von seum. Sein Spruch „Cogito ergo sum“ über 300 Schädelfunden und Kopfprä- („Ich denke, also bin ich“) vereine die paraten auf rund 1500 Quadratme- beiden Komponenten, die die Ausstellung ausmachten: tern, beginnend mit Kopf und Schädel. den Neandertalern, 300 Schädelfunde und Die Ausstellung ein MenschheitstheKopfpräparate auf „Schädelkult“ rückt ma dar, das sich rund um den Globus rund 1500 Quadratmetern den Kopf als zentralen Teil des menschin allen Kulturen lichen Körpers in und Zeiten wiederfindet. „Nördlich der Alpen aber“, er- den Mittelpunkt. Unter Beachtung reklärt rem-Generaldirektor Professor gionaler, historischer, kultureller, reliDr. Alfried Wieczorek, „ist alles, was giöser, kultischer und wissenschaftlicher Aspekte stellt sie die Kulturgemit dem Tod zu tun hat, ein Stück aus dem Gesichtsfeld verschwunden und schichte einer weltweiten Faszination in eine Nische gerückt.“ Daher schei- bis in die heutige Zeit dar. Anlass zum Ausstellungsprojekt ne die eingehende Betrachtung des Themas Schädel in unserer Kultur „Schädelkult“ bot die Wiederentdeckung der beeindruckenden Schädeleher ungewöhnlich. Sein Anblick verursacht ein schauri- sammlung des Künstlers und Darwiges Gefühl, dennoch übt der Schädel nisten Gabriel von Max (1840-1915) auf den Menschen eine faszinierende im Jahr 2008. Es handelt sich um eine Anziehungskraft aus. Bereits in der der größten Sammlungen dieser Art, Steinzeit wurden dem menschlichen die Objekte aus Amerika, Asien, AfriHaupt symbolische oder mythische ka, Ozeanien und Europa vereint. 1917 gelangte die Sammlung durch Bedeutungen zugewiesen. Ob Jahrtausende alte Schädelscha- einen Ankauf der Stadt Mannheim in len, kunstvoll geschmückte Kopfjäger- den Besitz der heutigen Reiss-Engeltrophäen oder religiös-verehrte Schä- horn-Museen. Große Teile der rund delreliquien, ob als Mahnmal der Ver- 500 Objekte umfassenden Sammlung gänglichkeit, Modeerscheinung oder gingen im Zuge eines staatlich angeals archäologische Sensation: „Schä- ordneten Ringtausches 1935 an die delkult“ ist ein völker- und zeitüber- Uni Freiburg. Nach dem Krieg galten greifendes Phänomen das auf eine sie als verschollen. Erst vor drei Jahren lange Kulturgeschichte zurückblickt. wurden sie wiederentdeckt. (az/red) Die Ausstellungsstücke stammen aus renommierten Sammlungen in Zur Ausstellung ist im Verlag Schnell & Steiner ein Europa und Übersee. Einige Objekte Begleitbuch im Stil eines Standardwerks erschiewerden erstmals der Öffentlichkeit nen. Auf 388 Seiten vertiefen Beiträge von ausgepräsentiert. wiesenen Experten die einzelnen AusstellungstheAls „zivilisierte Kopfjagd“ könne men (ISBN: 978-3-7954-2455-8 / Preis Museumsausman das Zusammentragen der Expo- gabe Hardcover: 19,90 Euro). Kino für Toleranz Film: „Kino für Toleranz“lautet der Titel einer Veranstanstaltungsreiheam Freitag 14. Oktober. 19 Uhr im Raum O 169 in der Uni Mannheim. Es wird der Film „My Name is Khan“ aufgeführt, der Vorurteile und Toleranz zum Thema hat. Passend zu diesem Thema werden der Integrationsbeauftragter der Stadt Mannheim r Claus Preißer und der Vorsitzende des Migrationsbeirates in Mannheim Fatih Ekinci zu Beginn der Veranstaltung eine Einführungsrede halten. Neuer Dekan an der Medizinischen Fakultät Nachfolger: Professor Dr. rer. nat. Dr. med. Dr. h.c. Uwe Bicker ist seit dem 1. Oktober 2011 Dekan der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und Geschäftsführer der Klinikum Mannheim GmbH für das Geschäftsfeld Forschung und Lehre. Beide Ämter hat er von Professor Dr. med. Dr. h.c. Klaus van Ackern übernommen, der die Fakultät 20 Jahre fast durchgängig führte. Der in Bensheim lebende, 65-jährige Wissenschaftler und Manager ist seit dem Jahr 1976 als außerplanmäßiger Professor mit der Mannheimer Medizinfakultät verbunden. (red) Der Kurator Dr. Wilfried Rosendahl mit einer Mitarbeiterin bei der Vorbereitung der Ausstellung „Schädelkult“. FOTO: REM/JEAN CHRISTEN Ungewöhnliche Aktion in der Kunsthalle Kunst vs. Party – Party vs. Kunst: Inspirierende Mischung aus Kunst und Musik am Samstag Anfang Oktober ist die Kunsthalle wieder für eine der ungewöhnlichsten und größten Aktionen der ARTgenossen geöffnet: Kunst vs. Party – Party vs. Kunst! Zu einer Uhrzeit, zu der die Kunsthalle normalerweise ihre Türen bereits geschlossen hat, geht es an diesem Abend erst richtig los: Am Samstag, 8. Oktober ab 21 Uhr veranstalten die ARTgenossen dieses Jahr zum sechsten Mal ihre Aktion. Kunst und Party – scheinbare Kontrahenten? Weit gefehlt! Die ARTgenossen bieten mit dieser Aktion eine inspirierende Mischung aus Kunst und Musik. Das Programm des Abends erstreckt sich von Kunstführungen zum 4. Fotofestival Mannheim_Ludwigshafen_Heidelberg „The Eye is a Lonely Hunter – Images of Humankind“, über Kunstaktionen von Olivier Pol Michel und Dominik Schmitt, dem DJ Sonderskooler bis hin zu einem Livekonzert der Band Electric Balkan Jazz Club. Allein im den vergangenen Jahr lockte die Party der Artgenossen über 1400 Kunst- und Partyfreunde an und sprengte damit alle Besucherrekorde der Kunsthalle. Im jährlichen Veranstaltungskalender der Metropolregion Rhein-Neckar ist sie mittlerweile eine feste Größe. Der Electric Balkan Jazz Club wird von 23 bis 24 Uhr auf der Bühne der Kunsthalle stehen. Electric Balkan Jazz Club verbinden eine folkloristische Instrumentierung, groovende bis stampfende Elektrobeats und einen butterweichen Jazzvibe zu einem brodelnden Gemisch aus Gypsy Sound, Electro Swing, Balkanbrass und Klezmerklängen. Daraus entsteht eine Musik, die einem Emir Kusturica Film entsprungen sein könnte, vom ersten Ton an pure Authentizität und Lebensfreude verströmt und normale Menschen in Windeseile in tanzende Derwische verwandelt. Die Künstler Olivier Pol Michel (Mannheim) und Dominik Schmitt (Landau) rufen von 22 bis 3 Uhr die Besucher auf, an einer Revolution zur „Kreativen Befreiung“ teilzunehmen. Der Film- und Fotokünstler Olivier Pol Michel und der Maler Dominik Schmitt werden ihre beiden Genres verbinden. Ein Stopmotion Film fängt ein, wie die Gäste des Abends mit dem malenden Künstler Domink Schmitt in Interaktion treten. Konkret werden die Besucher vor einer sich stetig wandelnden Leinwand fotografiert und interagieren durch kleine Bewegungen mit den Animationen auf der Leinwand. Jeder Teilnehmer darf eine Bewegung absolvieren. Ein animierter Kurzfilm wird diesen Prozess als einen Kampf gegen die Farben abbilden. DJ Sonderskooler wird von 21 bis 3 Uhr im Clubraum einen Mix aus klassischem und elektronischem Hip Hop, Big Beats, Funky Breaks und Dubstep liefern. Über den gesamten Abend werden zahlreiche Führungen angeboten. (red) Start der LiSA-Workshops Projekt: Am 6. Oktober startet der erste Workshop für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im - von der Stadt Mannheim koordinierten - Übergangsmanagement Schule - Beruf. Die Veranstaltung bildet den Auftakt für eine vierteilige Workshopreihe, welche die Stadt Mannheim gemeinsam mit zahlreichen im Handlungsfeld „Übergang Schule - Beruf“ tätigen Institutionen im Rahmen des LISA-Fachkräfteprogramms (Lokale Initiativen zur Integration junger Migranten in Ausbildung und Beruf) entwickelt hat. Die Workshops werden in den kommenden 6 Monaten angeboten und richten sich an alle, die Jugendliche unterstützen und in die Arbeitswelt begleiten. ZITAT Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann. Francis Picabia (1879 – 1953), französischer Schriftsteller, Maler und Grafiker. Donnerstag, 06. 10. 2011 Ausgabe Nr. 40 BLATT_04 100 Jahre Christuskirche: ein Rundgang durch die Oststadt mit Dr. Andreas Schenk „Sie sind aus vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken“ Der Tritonenbrunnen am Wasserturm (Kaiserring) ist am Sonntag, 9. Oktober, 14 Uhr, Treffpunkt für die Teilnehmer der rund zweistündigen Stadtführung zum Thema „100 Jahre Christuskirche – ein Rundgang durch die Oststadt“ mit Dr. Andreas Schenk vom Stadtarchiv Mannheim – ISG, einem profunden Kenner der Christuskirche und der Oststadt. Der Teilnahmebeitrag kostet sechs Euro. Mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg wurde Claus-Peter Sauter ausgezeichnet. Erster Bürgermeister Christian Specht ehrte den Altstadtrat und früheren Geschäftsführer der Mannheimer Arbeiterwohlfahrt (AWO) bei einer Feierstunde in der Jakobuskirche für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement. „Sie haben Mannheim in den letzten Jahrzehnten auf vielfältige Weise maßgeblich mitgestaltet“, blickte Specht auf die Leistungen Sauters zurück. „Ob Soziales, Senioren, Jugendhilfe, Integration von Migranten, Fasnacht oder Politik – Sie sind aus vielen Bereichen nicht wegzudenken. Und Das Jubiläum des 100-jährigen Bestehens der Christuskirche lädt dazu ein, das eindrucksvolle Bauwerk im Kontext der Entstehungsgeschichte der Oststadt neu zu entdecken. Die Planung des Gotteshauses setzte gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein, als mit der Fertigstellung des Wasserturms der Startschuss für die Gründung der Oststadt als nobles Wohnviertel fiel. (red) AUS DEM GEMEINDERAT Mobilität ist Menschenrecht Ehrennadel des Landes für Claus-Peter Sauter – Mannheim in den letzten Jahren maßgeblich mitgestaltet bei all ihrem Einsatz war immer zu erkennen, wie wichtig Ihnen die Menschen sind“, hob Specht hervor. Der gelernte Koch und studierte Betriebswirt Sauter war bis zu seiner Pensionierung 32 Jahre lang Geschäftsführer des AWO-Kreisverbands Mannheim. In dieser Funktion initiierte er unter anderem das OttoBauder-Haus in Schönau als Einrichtung der Altenpflege sowie das Mutter-Kind-Zentrum. 1980 übernahm er den Vorsitz des AWO-Ortsvereins Sandhofen. Im gleichen Jahr wurde er Sprecher der Mannheimer Liga der Wohlfahrtspflege – eine Funktion, die er bis 2010 ausübte. Sein lokalpolitisches Engagement begann Sauter 1972 mit seinem Eintritt in die SPD. Die Interessen des Stadtteils Schönau vertrat er von 1973 bis 1989 im Bezirksbeirat, 1989 bis 2004 gehörte er dem Gemeinderat an. Im Stadtteil Sandhofen ist Sauter besonders engagiert: So agiert er seit fast 20 Jahren als stellvertretender Vorsitzender der Bürgervereinigung Mannheim-Sandhofen, war Fasnachtsprinz, Vizepräsident und Präsident des Karnevalsvereins „Die Stichler“. Mitbegründet hat Sauter das Gemeinschaftswerk Arbeit und Umwelt, das Menschen wieder in den ersten Arbeitsmarkt eingliedern will. (red) Bürgermeister Christian Specht ehrt Claus-Peter Sauter. FOTO: STADT MANNHEIM Auch Mannheim braucht (wieder) ein „Sozialticket“ AUS DEM GEMEINDERAT Gruppierung im Gemeinderat DIE LINKE Mobilität ist Menschenrecht! Viele jedoch sind von der Nutzung von Bus und Bahn ausgeschlossen. Zu teuer! Die Hartz-IVRegelsätze sehen gegenwärtig 18,41 Euro monatlich für Fahrtkosten vor. Dafür kann sich eine erwachsene Person gerade mal vier Fahrten hin und zurück in einem Monat innerhalb von Mannheim und Ludwigshafen leisten. Den Geringverdiener/innen geht es nicht besser. Auch Ein-Euro-Jobber haben keinerlei Preisnachlass. Von den maximal acht Euro „Mehraufwandsentschädigung“ pro Tag geht mehr als die Hälfte für die Fahrt zur Arbeit drauf. Es wird Zeit, dass es in Mannheim endlich (wieder) ein „Sozialticket“ gibt, das diesen Namen verdient. Während für Jugendliche aus einkommensschwachen Familien über den Familienpass plus mit dem Jahresticket für 36 Euro eine deutliche Verbesserung erkämpft werden konnte, wird es ab 18 Jahren teuer. Das „Schwarzfahren“ ist für viele der Einstieg in die Verschuldungsspirale. Sie endet nicht selten im Knast. Eine Stadt, die auf urbanes Leben für alle Bewohner/innen Wert legt, auf Integration, auf Bildung und Kultur muss endlich die Mobilitätsblockade für Menschen mit geringem Ein- Neue sportpolitische Sprecherin Stadträtin Andrea Safferling löst Rainer Spagerer im Amt ab Fraktion im Gemeinderat SPD kommen aufbrechen. In Mannheim müssen wir dazu das Rad nicht neu erfinden. Bis zum Jahr 2000 gab es ein entsprechendes Angebot, das von CDU, FDP und ML abgeschafft wurde. Mannheim braucht das „Sozialticket“, gültig für die Metropolregion! Bus und Bahn für alle! Wie das aussehen könnte, welche Schwierigkeiten es zu überwinden gilt, wie das in anderen Städten läuft – dazu wollen wir auf einem Hearing am 14. Oktober mehr erfahren. Sie sind herzlich eingeladen! Ihr Stadtrat Thomas Trüper [email protected] Seit dem 1. Oktober ist Stadträtin Andrea Safferling neue sportpolitische Sprecherin der SPD-Gemeinderatsfraktion. Sie löst Stadtrat Rainer Spagerer ab, der dieses Amt viele Jahre innehatte. Die Schönauer Stadträtin ist 49 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Hunde, die sie auf Trab halten. Das tun auch ihre zwei Patenkinder Jan und Pascal sowie ihre Nichte Samantha. Alle drei sind sportbegeistert und freuen sich immer, wenn sie ihre Tante zu einer Sportveranstaltung begleiten dürfen. Dem Mannheimer Sport ist Andrea Safferling seit ihrer frühen Jugend verbunden. Aufgewachsen in der Kirchwaldsiedlung – fast neben dem Waldhofplatz – war Vorgänger und Nachfolgerin im Amt des sportpolitischen Sprechers der SPD: Rainer sie quasi von Kindheit an Anhänger der Spagerer und Andrea Safferling. FOTO: PRIVAT „Waldhof-Buben“. Daneben gilt ihre ganze Sympathie Borussia Mönchengladbach. der Adler“, verweist sie auf ihre Leiden- auch meinen Mann kennen gelernt.“ So Und ganz wichtig: „Seit meinem 13. Le- schaft für das Eishockey und verrät auch dreht sich selbst zu Hause vieles um den bensjahr war ich Fan des MERC und dann gleich noch: „Im Friedrichspark habe ich Sport. Seit klar war, dass Andrea Safferling das Amt als sportpolitische Sprecherin übernehmen würde, hat sie sich noch intensiver als zuvor mit dem Thema Sport in Mannheim beschäftigt. Sie freut sich auf die neue Herausforderung und zeigt sich ihrem Vorgänger sehr dankbar, dass der sie schon seit etlichen Monaten immer stärker einbezogen und in die neuen Aufgaben eingeführt hat. Rainer Spagerer selbst scheidet nicht ohne Wehmut aus dem Amt, aber: „Als allein erziehender Vater eines 13-jährigen Sohnes fällt es mir schwer, die Termine – insbesondere die Abendtermine – eines sportpolitischen Sprechers wahrzunehmen. Deshalb haben wir einen geordneten Übergang gewählt.“ Selbstverständlich bleibt Rainer Spagerer aber weiterhin Mitglied des Sportausschusses. „Und ich werde Andrea Safferling mit meiner langjährigen Erfahrung weiter zur Seite stehen“, so Spagerer. Weitere Informationen unter Telefon 0621 293-2090/-91, per E-Mail unter [email protected] sowie im Internet unter www.in-mannheim-spd.de. ÖFFENTLICHE BEKANNTMACHUNGEN Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis, Amt für Flurneuordnung – untere Flurbereinigungsbehörde – Werderstraße 14 – 74889 Sinsheim – Telefax (07261) 4065--222 – Vermittlung (07261) 4065--0 Öffentliche Bekanntmachung Flurbereinigung Plankstadt (K 4147/L 543/B 535) Rhein-Neckar-Kreis Bekanntgabe der Ergebnisse der Wertermittlung (Anhörungstermin nach § 32 Flurbereinigungsgesetz) vom 23.09.2011 Die Nachweise über die Ergebnisse der Wertermittlung der Grundstücke des Flurbereinigungsgebiets der Flurbereinigung Plankstadt (K 4147/L 543/B 535) liegen zur Einsichtnahme für die Beteiligten im Rathaus der Gemeinde Plankstadt, Schwetzinger Straße 28, Zimmer 25 (Bauamt) und im Rathaus der Stadt Eppelheim, Schulstraße 2, Zimmer 32 im 2. OG jeweils vom 10.10.2011 bis 24.10.2011, während der üblichen Dienststunden aus. Am Dienstag, den 11.10.11, Mittwoch, den 12.10.11 sowie am Montag, den 17.10.11 und Dienstag, den 18.10.11 wird ein Beauftragter zur Erläuterung der Wertermittlung im Rathaus Plankstadt anwesend sein. Der Termin zur Anhörung der Beteiligten über die Ergebnisse der Wertermittlung wird bestimmt auf Mittwoch, den 19. Oktober 2011 um 18:00 Uhr im Sitzungssaal des Gemeindezentrums Plankstadt, Schwetzinger Straße 31 in Plankstadt Zu diesem Termin werden die Beteiligten hiermit eingeladen. Ein Beauftragter der Flurbereinigungsbehörde wird im Anhörungstermin die Ergebnisse der Wertermittlung erläutern. Die Beteiligten können im Anhörungstermin und während der Dauer der Auslegung Einwendungen gegen die Ergebnisse der Wertermittlung sämtlicher, nicht nur der eigenen in das Verfahren eingebrachten, Grundstücke schriftlich erheben oder zur Niederschrift vor der Flurbereinigungsbehörde vorbringen. Die Einwendungen werden vom Amt für Flurneuordnung geprüft. Das Ergebnis der Überprüfung wird jedoch nicht mitgeteilt. Nach Behebung begründeter Einwendungen stellt das Amt für Flurneuordnung die Ergebnisse der Wertermittlung fest und gibt den Feststellungsbeschluss öffentlich bekannt. Hierbei werden die Nachweise über die Ergebnisse der Wertermittlung einschließlich des Ergebnisses der Überprüfung der Einwendungen noch einmal zur Einsichtnahme für die Beteiligten ausgelegt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass 1. gegen die Feststellung der Ergebnisse der Wertermittlung nach ihrer öffentlichen Bekanntmachung innerhalb von 1 Monat Widerspruch erhoben kann, 2. die Feststellung der Ergebnisse der Wertermittlung für das ganze Flurbereinigungsgebiet gilt. Sie ist, sobald sie unanfechtbar geworden ist, für alle Beteiligte bindend. Das zugestellte Verzeichnis der in das Flurbereinigungsgebiet eingebrachten Grundstücke ist zum Erläuterungs- und zum Anhörungstermin mitzubringen. Falls keine Einwendungen erhoben und keine Auskünfte gewünscht werden, ist ein Erscheinen beim Termin nicht erforderlich gez.: Paul A488 Bekanntmachung nach VOL/A §12 bzw. §15 EG: Vergabenummer: 25127910, Maßnahme: Verwaltungsgebäude Musikschule, Titel: Bewachungsdienstleistungen mit Sonderaufgaben a) Auftraggeber: Stadt Mannheim Collinistr. 1 68161 Mannheim Deutschland b) Gewähltes Vergabeverfahren: Öffentliche Ausschreibung (VOL) c) Art und Umfang der Leistung: Montag bis Freitag von 14.00 Uhr bis 22.00 Uhr während der Schulzeit (40 Wochen pro Jahr) Mannheim, E 4, 12-17 d) Angaben zu Losen: keine Lose e) Ausführungsfristen: Von: 01.01.2012 Bis: 31.12.2015 f) Stelle, bei der die Vergabeunterlagen und zusätzlichen Unterlagen angefordert werden können: digital: www.auftragsboerse.de in Papierform: subreport Verlag Schawe GmbH Buchforststr. 1-15 51101 Köln Tel. 0221/98578-0 Fax 0221/98578-66 nach Erteilung einer Einzugsermächtigung Ansprechpartner nach Erhalt der Ausschreibungsunterlagen: Frau Pfister (zum Verfahren), Fachbereich Bauverwaltung, Tel. 0621/293-5389 Frau Faur (zum Leistungsinhalt), Fachbereich Immobilienmanagement, Tel. 0621/293-5970 g) Kosten für die Ausschreibungsunterlagen: digital: kostenlos, in Papierform: 6,44 EUR h) Teilnahme- oder Angebotsfrist: 09.11.2011 10:15:00 Bindefrist: 30.12.2011 i) Wesentliche Finanzierungs- und Zahlungsbedingungen: Gemäß § 17 VOL/B und den Besonderen sowie den Zusätzlichen Vertragsbedingungen. j) Verlangte Nachweise für die Beurteilung der Eignung des Bieters: gemäß der Aufforderung zur Abgabe eines Angebots k) Angabe der Zuschlagskriterien: Zuschlagskriterium: Preis A489 24. 25. 26. 27. 28. Bekanntmachung: 29. Tagesordnung der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates am Dienstag, 11. Oktober 2011 um 16:00 Uhr im Ratssaal des Stadthauses N1, 68161 Mannheim 1. 2. 3. 4. 5. 5.1 6. 7. 8. 9. 10. 10.1 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. Wahl des/der Beigeordneten für Bildung, Jugend, Gesundheit und Sport Bestellung von Bezirksbeiräten Hier: Herr Marcus Butz, Lindenhof Bestellung von Bezirksbeiräten Hier: Herr Stefan Höß, Waldhof Bestellung von Bezirksbeiräten Hier: Herr Milos Gasic, Waldhof Änderung in der Besetzung des Stiftungsrates der Familie Wespin-Stiftung Feststellung der Jahresrechnung 2010 der Stadt Mannheim Dreivierteljahresbericht 2011 Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben des Verwaltungs- und Vermögenshaushalts Überblick über den aktuellen Stand des Haushaltsstrukturprogramms 2011 und Anfrage der GRÜNEN; Fragen zum Halbjahresbericht Satzung über das Offenhalten von Verkaufsstellen im Stadtteil Feudenheim Richtlinien für die Vergabe städtischer Wohnbauplätze zur Errichtung von Ein- bzw. Zweifamilienhäusern Krippenplatz Ausbauprogramm der Stadt Mannheim 2008 - 2013; Maßnahmegenehmigung Mannheimer Familienpass und Familienpass plus 2012 Schulkinderbetreuung durch freie Träger Kommunale Schulentwicklung: Die Zukunft der Förderschulen Arbeitszeitmodell der Schulhausmeister hier: Anpassung der Kriterien Schülerbeförderungskosten – Satzungsänderung Änderung der Regelung für die Verpflegungsentgelte an den öffentlichen Mannheimer Schulen und dem Schulkindergarten der Hermann-Gutzmann-Schule der Stadt Mannheim ab 01.01.2012 aufgrund bundesgesetzlicher Reglungen zum Bildungsund Teilhabepaket Zusammenlegung (Fusion) der hauswirtschaftlichen Schulen Helene-Lange-Schule und Luzenbergschule Brandschutzsanierung im Gebäude Luzenbergschule Maßnahmegenehmigung Erweiterung des Gebäudes der Wallstadtschule für den Betreuungsbereich Leistungen nach dem Unterhaltsvorschussgesetz (UVG) hier: überplanmäßige Ausgaben Bebauungsplan Nr. 83.44.1 „Erweitertes Gewerbegebiet Neckarau“ – Beschluss der Verlängerung einer Veränderungssperre Bebauungsplan Nr. 31.2.21 „Industriestraße“ – Beschluss einer Veränderungssperre Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren (ASP)“ Städtebauliche Erneuerungsmaßnahme Innenstadt Planken hier: Förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes Beschluss der Satzung Städtebauliche Erneuerungsmaßnahme Stadtumbau West (SUW) „Friedrichsfeld Holzweg“ Beschluss der Satzung über die förmliche Festlegung des Sanierungsgebiets Satzung zur Änderung der Satzung der Stadt Mannheim über Sondernutzungen an öffentlichen Straßen –Änderung des Gebührenverzeichnisses– 30. 31. Radverkehrsnetzkonzept – Lückenschlüsse an Hauptverkehrsstraßen – (21-Punkte-Handlungsprogramm zur Förderung des Radverkehrs) Erhaltung von historischen Leuchtenformen im Rahmen der Umrüstung auf energieeffiziente Stadtbeleuchtung Antrag von SPD, CDU und GRÜNEN; Neuordnung der Geschäftskreise der Dezernate Antrag der FDP; Resolution „Keine Grunderwerbsteuererhöhung – junge Familien in Mannheim halten!“ Antrag der GRÜNEN; Unterstützung der „Save me“-Kampagne und Antrag der SPD; Unterstützung der „Save me“ Kampagne des Flüchtlings-Hochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) und Antrag von Frau Kuch; Unterstützung der „Save me“ Kampagne Zur Sitzung des Gemeinderates eingereichte Anträge der Fraktionen und Gruppierungen im Mannheimer Gemeinderat Antrag Nr. 222 / 2011 der GRÜNEN; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Soziales sowie in die Sitzung des Gemeinderates verwiesen. Antrag Nr. 224 / 2011 der SPD; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Soziales sowie in die Sitzung des Gemeinderates verwiesen. Antrag Nr. 256 / 2011 der GRÜNEN; Der Antrag wird in die Sitzung des Unterausschusses für Konversion verwiesen. Antrag Nr. 257 / 2011 der GRÜNEN; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik verwiesen. Antrag Nr. 265 / 2011 der SPD; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Soziales verwiesen. Antrag Nr. 269 / 2011 der FDP; Der Antrag wird in die Sitzung des Kulturausschusses verwiesen. Antrag Nr. 271 / 2011 der GRÜNEN; Der Antrag wird in die Sitzung des Kulturausschusses verwiesen. Antrag Nr. 272 / 2011 der SPD; Der Antrag wird in die Sitzung des Kulturausschusses verwiesen. Antrag Nr. 273 / 2011 der SPD; Der Antrag wird in die gemeinsame Sitzung des Ausschusses für Bildung und Gesundheit, des Schulbeirates und des Jugendhilfeausschusses verwiesen. Antrag Nr. 274 / 2011 der GRÜNEN; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste, Immobilienmanagement, Sicherheit und Ordnung verwiesen. Antrag Nr. 275 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Sport und Freizeit verwiesen. Antrag Nr. 276 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Sport und Freizeit verwiesen. Antrag Nr. 277 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Kulturausschusses verwiesen. Antrag Nr. 278 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik verwiesen. Antrag Nr. 279 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Betriebsausschusses Technische Betriebe verwiesen. Antrag Nr. 280 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Soziales verwiesen. Antrag Nr. 281 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Sport und Freizeit verwiesen. Antrag Nr. 282 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Sport und Freizeit verwiesen. Antrag Nr. 283 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die gemeinsame Sitzung des Ausschusses für Bildung und Gesundheit, des Schulbeirates und des Jugendhilfe-ausschusses sowie in die Sitzung des Gemeinderates-Etat verwiesen. Antrag Nr. 284 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik verwiesen. Antrag Nr. 285 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste, Immobilienmanagement, Sicherheit und Ordnung verwiesen. Antrag Nr. 286 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste, Immobilienmanagement, Sicherheit und Ordnung verwiesen. Antrag Nr. 287 / 2011 der CDU; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste, Immobilienmanagement, Sicherheit und Ordnung verwiesen. Antrag Nr. 288 / 2011 des Ausschusses für Sport und Freizeit; Der Antrag wird in die Sitzung des Ausschusses für Sport und Freizeit verwiesen. Anfragen Anregungen und Mitteilungen an die Verwaltung B 491 E-Mail: [email protected] - Telefon: 0621 293 2011 - www.mannheim.de Donnerstag, 06. 10. 2011 - Ausgabe Nr. 40 BLATT_03 Sechs Institutionen an einem Strang Ausbildungsförderung und die Gewinnung von Fachkräften sind zwei bestimmende Themen der Mannheimer Bildungsdiskussion. Denn die demografische Entwicklung ist nicht aufzuhalten und der persönliche Bildungserfolg in Deutschland nach wie vor zu stark von der Herkunft abhängig. Um die drohende Fachkräftelücke besser zu schließen, ziehen künftig sechs Institutionen aus Mannheim und der Region an einem Strang: Die Stadt Mannheim, die Agentur für Arbeit Mannheim, der Deutsche Gewerkschaftsbund Region Rhein-Neckar, die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, die Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar sowie das Staatliche Schulamt Mannheim unterzeichneten die „Mannheimer Vereinbarung zur Fachkräftesicherung durch Ausbildung“. „Der Übergang von der Schule in den Beruf ist inzwischen für alle jungen Menschen komplexer und schwieriger geworden ist. Es ist deshalb wichtig, dass die Institutionen, die vor oder während des Übergangs beteiligt sind, eng zusammenarbeiten“, ist Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz überzeugt. Mit der Mannheimer Vereinbarung wurden jetzt fünf vordringliche Handlungsfelder festgelegt: Unterstützungsangebote beim Übergang in die Arbeitswelt koordinieren und abstimmen, frühzeitige und kontinuierliche Berufsorientierung betriebsnah ausgestalten und durch individuelles Coaching ergänzen, den unmittelbaren Übergang in den Beruf stärken, den Ausbildungserfolg durch bewerber- und unternehmensseitige Erschließung der Ausbildungspotentiale sichern, Attraktivität der Berufsausbildung erhöhen. (red) DIE STADT IM BLICK Informationswochen über fair Gehandeltes Freuen sich über die Auszeichnung: die Beteiligten an der Preisverleihung „Schlaues Pflaster“ im Mafinex-Technologiezentrum . FOTO: STADT MANNHEIM Schlaues Pflaster zeigt Nierenleistung Auszeichnung als Ort im Land der Ideen – Beteiligung mehrerer Forschungseinrichtungen der Region Dieses Pflaster heilt keine Wunden, aber es liefert auf völlig neuartigem Weg Informationen darüber, wie gut ein Organ in unserem Körper arbeitet. Im Bundeswettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ wurde das Forschungsprojekt „Schlaues Pflaster zur Nierenfunktionsbestimmung“ ausgezeichnet, an dem Ärzte und Naturwissenschaftler aus mehreren Forschungseinrichtungen der Metropolregion Rhein-Neckar beteiligt sind. Federführend ist das Institut für Medizintechnologie der Universität Heidelberg und der Hochschule Heidelberg unter Leitung von Professor Dr. Norbert Gretz. Namhafte Unternehmen aus der Region sind ebenfalls mit im Boot. Die Feier, zu der die Stadt Mannheim ins Mafinex-Technologiezentrum eingeladen hatte, gab zugleich einen Ausblick auf das Potenzial Mannheims und der Region in Sachen Medizintechnologie. Im Verlauf der Veranstaltung überreichte Rolf Enders im Namen der Deutschen Bank Mannheim, Projektpartner und Repräsentant der Initiative „Land der Ideen“, den Preis. „Das HightechPflaster ist ein sehr gutes Beispiel für den medizinischen Innovationsstandort Deutschland: patientenorientiert, einfach in der Handhabung und kostenoptimierend“, würdigte Enders die Innovation. „Das ‚Schlaue Pflaster‘ steht für die Leistungsfähigkeit der Forschungsein- richtungen in Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar. Die Auszeichnung dieses Forschungsprojekts ist ein Indiz dafür, dass wir mit der gezielten Förderung der Medizintechnologie den richtigen Weg eingeschlagen haben, um Mannheim als Wirtschaftsstandort zukunftsorientiert aufzustellen“, freute sich Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in seinem Grußwort. Vor rund zwei Jahren habe die Stadt ihre neue wirtschaftspolitische Strategie formuliert – unter anderem mit dem Ergebnis, dass die Medizintechnologie eine besondere Bedeutung für die Positionierung des Standorts Mannheim hat: „Ich glaube, das war das richtige Signal.“ So funktioniert das „Schlaue Pflaster“: Es basiert darauf, dass ein Organ eine Substanz aus dem Körper entfernt. Gelingt das in einem erwarteten Zeitraum, spricht dies für ein voll funktionsfähiges Organ. Um die Ausscheidung zu messen, wird zunächst ein gesundheitlich unbedenklicher so genannter Marker einmalig injiziert, der sich im Körper verteilt. Fruchtzuckerketten werden mit dem Farbstoff optisch erkennbar. Das aufgebrachte Pflaster sendet in kurzen Abständen ein Lichtsignal aus. Die optische Rückmeldung aus dem Körpergewebe wird empfangen und mit einem Sender an einen Computer übertragen. Ergebnis ist eine detaillierte Verlaufsgrafik der Organfunktion. (az/red) „Konversionsflächen bieten Raum für noch vielfältigeres Kulturangebot“ Teil 3 der Themenreihe zum Bürgerforum: Mannheimer bauen mit ihren Ideen auch eine Brücke zwischen Kultur und Sport „Ausreichende Produktionsstätten und Aufführungsorte für Musikerinnen, Maler und Tanzcompagnien gehören zu einer Metropole und Kulturstadt. Ich freue mich, dass viele Anregungen dieser Art formuliert wurden“, freut sich Sabine Schirra, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Mannheim über die Vorstellungen der Bürgerschaft zur Nutzung der Konversionsflächen. „Das bereits vorhandene, vielfältige Kulturangebot müsste in einigen Bereichen deutlich verstärkt werden, alle Altersgruppen sollten sich angesprochen fühlen. Migrationsthematiken sind aktiv aufzugreifen, begleitet von vielfältigen Vermittlungsangeboten, die auch Raum bieten für ehrenamtliches Engagement in Vereinen und Verbänden. Dem könnten wir mithilfe der Konversionsflächen ein ganzes Stück näher kommen, wenn wir zum Beispiel an Zwischennutzungen für kulturelle Zwecke denken“, so Schirra weiter. Das Kulturamt versteht sich als Berater, Moderator, Förderer, Kooperationspartner und Veranstalter für Kulturprojekte und künstlerische Initiativen aller Sparten in Mannheim – das betrifft Bildende Kunst, Darstellende Künste, Film, Fotografie, Literatur, Musik und Popkultur. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind Stadtteil-Kulturarbeit und Interkultur. Hier werden Künstlerinnen, Künstler, Kulturschaffende, Vereine und Veranstalter gefördert. „Deshalb ist es auch für uns sehr wichtig, Platz für Kultur schaffen zu können und sinnvolle Netzwerke zu knüpfen“, fasst Schirra den Bedarf ihres Amtes zusammen. Viele der Beiträge der Bürgerinnen und Bürger zum Thema Kultur im Rahmen der Ideensammlung zur Konversion stellen für Rainer Kern auch einen Beitrag zur Kulturhauptstadt dar. „Kultur als Mittel zur Veränderung ist eine Grundthese des Kulturhauptstadt-Ge- dankens. Die Idee der Europäischen Kulturhauptstadt ist es, die wichtigen Bereiche städtischen Lebens und die gesellschaftlichen Anforderungen der Zukunft zusammenzuführen und daraus Maßnahmen, Investitionen und Handlungskonzepte abzuleiten“, erklärt Kern, der für die Bewerbung Mannheims zuständig ist. „Wir freuen uns auch, dass viele Bürgerinnen und Bürger eine Brücke zwischen den Themen Sport und Kultur mit ihren Ideen gebaut haben, wie zum Beispiel mit einer Arena für Sport und Kultur oder dem gewünschten Platz für Trendsportarten“, so Kern weiter. „Die Bewerbung um die Kulturhauptstadt ist ein Stadtentwicklungsprozess, genau wie die Konversion. Alle wichtigen und entscheidenden Bereiche wie Bildung, Migration, Arbeit, interreligiöser Dialog, Leben, Wohnen, Umwelt, Kultur, Soziales, Sport und Lebensart sind betroffen. Beide Prozesse geben der Stadt die Chance, sich neu zu entwickeln“, so Dr. Konrad Hummel, der OB-Beauftragte für Konversion in Mannheim. „Die Bürgerinnen und Bürger Mannheims haben mit den von ihnen gelieferten Ideen gezeigt, dass sie das auch so verstanden haben.“ Im Rahmen eines zweiten Bürgerforums zur Konversion am Samstag, 22. Oktober, von 9 bis 13 Uhr im Stadthaus N 1 sollen diese Ansätze für die Nutzung der Flächen und andere Ideen diskutiert werden. Dies geschieht – anders als beim ersten Bürgerforum – im Rahmen von fünf Arbeitsgruppen. Die Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit den Themen Ökologie – Umwelt – Energie – Freiflächen; Wohnen – Generationen – soziale Zusammenarbeit; Arbeit – Gewerbe – Forschen und Entwickeln; Lernen – Bilden – Erziehen – Versorgen sowie Kultur – Sport. In der Arbeitsgruppe „Kultur – Sport“ geht es um die Ideen der Mann- heimerinnen und Mannheimer für zukünftige Kulturlandschaften in Mannheim. Welche Prioritäten sollen gesetzt werden, was lässt sich wirklich realisieren und wenn ja, was wird das kosten? Das sind Fragen, die im Rahmen des Forums beantwortet werden sollen. Die Ergebnisse aller fünf Arbeitsgruppen münden in einen Vorschlag an den Gemeinderat, der dann die Grundlagen für einen europäischen Wettbewerb formulieren wird. Da in fünf Gruppen gearbeitet werden soll, ist es notwendig, sich für das zweite Bürgerforum Konversion anzumelden und bei der Anmeldung anzugeben, in welcher Arbeitsgruppe man mitmachen möchte. (red) Anmeldungen werden bis zum 19. Oktober entgegengenommen von der Geschäftsstelle Konversion, Postfach 103051, 68030 Mannheim, Telefon 0621 293-6226, E-Mail: [email protected]; Internet: www.mannheim.de/konversion. Überzeugung bestätigt: „Gute Schule realisiert sich vor Ort“ Pilotprojekt: Diakonisches Werk richtet in Käfertal zwei neue Betreuungsgruppen ein – Entspannung der Situation „Wir wollen aufsteh‘n, aufeinander zugeh‘n. Voneinander lernen, miteinander umzugeh‘n“, heißt das Schullied der Albrecht-DürerSchule, das die Mädchen und Jungen für die Gäste gesungen haben. Der Anlass war erfreulich: „Im Mai hätten wir uns nicht träumen lassen, dass wir jetzt über jeweils zwei Hortgruppen und zwei Kernzeitgruppen der Diakonie sowie drei städtische Kernzeitgruppen verfügen“, freute sich Rektorin Marianne Lang über die Entspannung der Betreuungssituation. „Und wenn es noch nicht überall rund läuft, heißt unser Motto ganz im Sinne des Schullieds: Aufeinander zugeh‘n.“ Zum neuen Schuljahr richtet das Diakonische Werk zwei Betreuungsgruppen als Pilotprojekt im Rahmen der verlässlichen Grundschule bis 14 Uhr ein. 40 Betreuungsplätze werden auf diesem Weg an der Albrecht-Dürer-Schule und der Käfertalschule angeboten. Beim offiziellen Startschuss für das Modellprojekt bedankte sich Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz Freuen sich über das Betreuungsangebot in Käfertal: (von links) Erzieherin Alexandra Friedrich, Marina, Christian, Maurice, Brynja, Luzie und Johanna. FOTO: ZIETSCH beim Kommunalverband Jugend und Soziales (KVJS) und der Diakonie: „Wir sind auf großes Verständnis und viel Hilfsbereitschaft gestoßen und zuversichtlich, dass wir unseren Perso- nalbestand halten und die Betreuung durch freie Träger ausbauen können.“ Das sei ein wichtiger Beitrag zur Entspannung der Situation in Käfertal. „Meine Überzeugung zeigt sich hier: Gute Schule realisiert sich vor Ort.“ „Wir fühlen uns im Sinne der Gemeinwesenarbeit verpflichtet zu helfen“, so Günter Eitenmüller, Dekan der evangelische Kirche Mannheim. Es könne nicht sein, dass Eltern ihr Berufsverhältnis aufgeben müssten, weil es keine Betreuungsplätze für ihre Kinder gibt. „Wenn sich das Pilotprojekt bewährt, erweitern wir es gerne. Wir streben eine langfristige Zusammenarbeit an.“ Mehr als 900 Schulkinder suchten im Frühjahr nach einem Betreuungsplatz. Noch sind es rund 270, die keinen bekommen haben. Der Stadt mangelt es an Fachkräften für die Kinderbetreuung. Deshalb werde die Stadt in ihren Bemühungen bei der Personal- und Fachkräftegewinnung nicht nachlassen, versprach Dr. Kurz. Landesweit gibt es zu wenige Erzieherinnen und Erzieher. Die gesetzlichen Vorgaben für die Ausbildung der Bewerber sind sehr eng gefasst. Bei einem Treffen einigte sich der Fachbereich Bildung mit dem KVJS, weitere Berufsgruppen unter bestimmten Bedingungen zuzulassen. (az/red) Der Anmeldetermin für das Schuljahr 2012/13 ist der 30. November 2011. Vom 15. bis 30. September fanden erstmals in Mannheim zwei „Faire Wochen“ statt. Im Mittelpunkt der vom Eine-Welt-Forum mit Unterstützung der Stadt Mannheim organisierten Veranstaltungsreihe stand die Frage, was der faire Handel bewirken kann und wofür er steht. Im Rahmen der Veranstaltungen konnte das Thema unter anderem im Rahmen einer Podiumsdiskussion, in Kinofilmen oder als Kindertheater auf unterschiedlichste Weise entdeckt werden. Auch beteiligten sich mehrere Organisationen am bundesweiten Rekordversuch „Kaffee.Pause.Fair“. Den Schlusspunkt unter die ersten Mannheimer „Fairen Wochen“ setzte eine „Faire Cocktail Party“ mit Live-Musik und Pub-Quiz. Die „Fairen Wochen“ sind ein wesentlicher Bestandteil der Bewerbung der Stadt Mannheim zur „FairTradeTown“. Mit diesem Titel werden Städte ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für bessere Arbeitsund Lebensbedingungen bei den Produzenten in Afrika, Asien und Lateinamerika einsetzen. (red) Neue Ausstellung in der Stadtgalerie Die Stadtgalerie Mannheim zeigt vom 7. Oktober bis 3. Dezember in S 4,17 die Ausstellung „Karsten Kronas. Heterotopien – Beyoglu Blue“. Der Künstler präsentiert im kleinen Raum der Stadtgalerie Fotoarbeiten, die er im Istanbuler Viertel Beyoglu aufgenommen hat. Karsten Kronas fotografiert in Beyoglu und dokumentiert den Ort so, wie er ihn begreift: als Heterotopie, also als Raum, der nicht den Normen des Kulturkreises folgt, in dem der Ort angesiedelt ist. Es ist die wechselnde Bevölkerung, die seine Regeln kreiert. Beyoglu war zur Zeit des Osmanischen Reichs vor allem von Westeuropäern bewohnt und entwickelte so eine eigene kulturelle Identität. Seither lässt sich das Stadtviertel permanent von seinen verschiedenartigen und wechselnden Bevölkerungsgruppen verändern. Es ist in den Augen von Karsten Kronas stark subkulturell geprägt, wobei dem Künstler besonders die Transgender-Szene auffällt. Die Ausstellungseröffnung findet am 6. Oktober um 19 Uhr statt. (red) Party im Nationaltheater mit der Zauberflöte Das Nationaltheater Mannheim veranstaltet am Samstag, 8. Oktober, wieder seine traditionelle Theaterparty für junge Studierende: Eine Vorstellung im Schauspiel oder der Oper stimmt langsam ein und gibt den Auftakt für einen stimmungsvollen Abend. Im Anschluss gibt es eine große Party in der Werkhaus-Lobby. Für den richtigen Sound zum Feiern sorgt DJ Polymux. Zur Party geht es jedoch nur mit vorherigem Vorstellungsbesuch. Im Programm sind die Oper „Die Zauberflöte“ (19 Uhr, Opernhaus) oder das Schauspiel „Chihuahua“ (19.30 Uhr, Schauspielhaus). Karten für sieben Euro gibt es an der Theaterkasse am Goetheplatz, im Campus Shop der Uni Mannheim und donnerstags von 12 bis 14 Uhr am Theaterstand in der Mensa. (red) IMPRESSUM AMTSBLATT Herausgeber: Stadt Mannheim Chefredakteur: Peter Liebe (V.i.S.d.P), Tel. 293-2911, [email protected] Die Beiträge der Fraktionen und Gruppierungen des Gemeinderates stehen rechtlich in derer eigenen Verantwortung. Süwe Vertriebsund Dienstleistungsgesellschaft mbH & Co.KG Redaktion: Anette Zietsch, Tel. 1279250 E-Mail: [email protected] Herstellung: MMGD – Mannheimer Morgen Großdruckerei Verteilung: PVG, Ludwigshafen. Tel. 0621 5902-503 Das AMTSBLATT MANNHEIM erscheint wöchentlich mittwochs/donnerstags außer an Feiertagen. Das AMTSBLATT MANNHEIM wird kostenlos an alle erreichbaren Mannheimer Haushalte verteilt. Sofern eine Zustellung des Amtsblattes aufgrund von unvorhersehbaren Störungen nicht erfolgt sein sollte, kann das jeweils aktuelle Amtsblatt im Rathaus E 5 und in den einzelnen Bürgerdiensten der Stadt Mannheim abgeholt werden. Die Adressen der Bürgerdienste können erfragt werden unter der Rufnummer: 293-4080 Geheimnisvolle US-Kaserne an Autobahn Serie Rhein-Neckar-Industriekultur: In den Stem-Barracks waren Kripo und Militärpolizei untergebracht Von Veit Lennartz Wenn man Bewohner des kleinen Fleckens Suebenheim fragt, was in ihrer Ami-Kaserne los war, zucken sie nur mit den Schultern. Irgendetwas Geheimnisvolles muss es gewesen sein, denn scharfe Schäferhunde liefen hinter dem Zaun. Aber Kontakt hatte man nie. Jetzt stehen die Gebäude leer – und sie haben etwas Surreales. Erst mal kommt man nur über Schleichwege hin, denn die Zufahrten zur Autobahn A 656 zwischen Mannheim und Heidelberg sind geschlossen. Dann steht man vor einem verriegelten, pompösen Tor, dahinter ein riesiges Gehöft. Eigentlich könnte aus der Wagenhalle gleich ein Traktor aufs Feld fahren. Wären da nicht der massive Eisenzaun, das Pförtnerhaus mit schusssicherem Glas, das Drehkreuz für Fußgänger, die leeren Fahnenmasten und der Sockel, auf dem einmal „Stem Barracks“ stand, die alte Autobahnkaserne. Sie ist die kleinste der amerikanischen Niederlassungen in Mannheim, nur vier Hektar insgesamt. Vor einem Jahr wurde das Gelände an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zurückgegeben und ist nun Teil der amerikanischen Konversionsflächen. Und was hat es mit den Schäferhunden auf sich? Tatsächlich war dort auch eine Hundestaffel untergebracht. Ursprünglich diente die Tankstelle an der Autobahn als Servicestation für US-Fahrzeuge. In der dahinter liegenden Kaserne hatte die Führung der Einstmals herrschte hier emsiges Treiben, jetzt wirken die verlassenen US–Kasernen in Suebenheim eher surreal. FOTO: RNIK CID, der „Criminal Investigation Division“, also die Kriminalpolizei ihre Büros. Und zwar für den gesamten europäischen Raum. 2009 wechselte die liger sind die alten Tankstellengebäude davor. Schon 1926 gründeten die beiden Städte Mannheim und Heidelberg die Nordbadische Autostraßen Gesell- Einheit nach Kaiserslautern. Sozusagen als Kontrastprogramm hatten die Girls Scouts of America, die Pfadfinderinnen hier ihr Hauptquartier. Außerdem gab es im Road Side Theatre Aufführungen und ein Kino für weibliche Militärangehörige, des Women Army Corps (WAC) sorgte für Unterhaltung. Auf der Fahrt über die Autobahn nach Heidelberg sieht man den Komplex nur aus den Augenwinkeln. Viel auffäl- schaft, um eine kreuzungsfreie, vierspurige Straße zu bauen. Aber erst 1934/35 verwirklichten die Nazis die Pläne, im Rahmen der Arbeitsbeschaffungs-Maßnahmen. Gleichzeitig entstand auf der Höhe von Seckenheim eine Autobahnmeisterei. Dazu schreibt die „Neue Mannheimer Zeitung“ am 15.7.1939: „Die außerordentliche Beanspruchung der Reichsautobahn macht eine dauernde sorgfältige Über- wachung und Unterhaltung notwendig.“ Zu den Bauten gehören eine Reihe Wohnhäuser für Bedienstete. Gerade eben renoviert, wohnen bis heute Mitarbeiter der Autobahnmeisterei darin. Die ganze Anordnung der Gebäude sieht aus wie ein Bauerndorf. Der Architekt Paul Schmitthenner, der die Autobahnmeisterei entworfen hat, war ein Stararchitekt der NS-Zeit. Mit dem „Autobahngehöft“, wie es noch bis in die 1970er Jahre hieß, wollte er die „neue deutsche wahre Baugesinnung“ dokumentieren und sich gegen die Sachlichkeit des Bauhaus-Stils abgrenzen. Heute stehen die Tankstellen unter Denkmalschutz. Auf der Seckenheimer Seite hat das Regierungspräsidium Karlsruhe eine neue, große Autobahnmeisterei gebaut, die die alte Tankstelle mit benutzt. In der Tankstelle auf der Friedrichsfelder Seite hatte die Johanniter Unfallhilfe Fahrzeuge und Personal stationiert, in der Nachbarschaft des Technischen Hilfswerks (THW). Beide sind inzwischen nach Friedrichsfeld umgezogen. In der alten Fahrzeughalle ist die Uhr auf halb fünf stehen geblieben. Ein Fenster zu den Mannschaftsräumen ist eingeschlagen und die THWGebäude dahinter werden abgerissen. Die alte Tankstelle allerdings muss erhalten bleiben. Hier soll das neue Porsche-Zentrum gebaut werden. Wenn man einen guten Architekten findet, wäre die alte Tanke für den Sportwagenhersteller geradezu ein ideales, passendes Museumsstück, das man in ein modernes Projekt einbinden könnte. Aus einer Hand Tourismus: Stadtmarketing Mannheim aktualisiert touristische Broschüren für 2012 Kompakt und übersichtlich sollen die Broschüren für 2012 sein, und vor allem nicht langweilig – eben wie die Quadratestadt selbst. Seit Mitte August erarbeitet das Stadtmarketing Mannheim das touristische Informationsmaterial für das kommende Jahr. Von der Bildauswahl über das Verfassen der Texte: In die Gestaltung ist das gesamte Team des Stadtmarketing Mannheim eingebunden. Schließlich sollen die Flyer und Prospekte das abwechslungsreiche Angebot Mannheims so umfassend wie möglich abbilden. Allein zum 98. Deutschen Katholikentag vom 16. bis 20. Mai 2012 erwartet die Quadratestadt Zehntausende Touristen. Die neuen Flyer und Prospekte bilden das abwechslungsreiche Angebot MannDamit die Besucher aus aller Welt einen heims so umfassend wie möglich ab. FOTO: RED Überblick über die Events in der Stadt erhalten, liefert das Stadtmarketing die neuen Fotos, die der Mannheimer Foto- ren Broschüren beibehalten, um so noch wichtigsten Termine in der Broschüre graf Dominik Rossbach beisteuert, son- übersichtlichere Prospekte zu gestalten.“ „Mannheim erleben“. dern auch mit einem überarbeiteten Lay- Der aktuelle Reiseplaner „Gruppen. Im Aber auch waschechte Mannheimer fin- out. Stadtmarketing-Mitarbeiterin Carmen Quadrat. – Reiseangebote aus Mannheim“ den in der Broschüre Freizeit-Tipps für je- Egolf, die Inhalt und Format zusammenge- wurde bereits nach dem bunten Prinzip den Monat. Die Arbeit an dem Heft im Ta- führt hat, ist von den Vorteilen des neuen gestaltet und sorgt durch die Kennzeichschenformat ist nahezu abgeschlossen. Aufbaus überzeugt: „Die einzelnen Berei- nung für schnellen Zugriff auf die Themen. Die deutsche sowie die englische Version che wie Einkaufen oder Freizeit sind ver- Das gefällt besonders Tourismusexperten, sind bereits druckreif. Die Broschüre für schiedenen Farben zugeordnet. Diese Ein- sagt Visnee Lips, die beim Stadtmarketing das kommende Jahr glänzt nicht nur mit teilung wollen wir auch für unsere weite- den Bereich Internationales Tourismus- marketing betreut: „Die Resonanz der Reiseveranstalter ist sehr positiv. Das neue Layout ist nicht nur praktisch, es zeigt mit den unterschiedlichen Bereichen auch auf einen Blick, wie vielseitig Mannheims touristisches Angebot ist.“ Mannheims Vielfalt steht auch im Mittelpunkt der Stadtführung der Touristinformation Mannheim. Ob zu Carl Benz, der Migrationsgeschichte Mannheims oder den starken Frauen der Stadt – die Gästeführerinnen und -führer erzählen Geschichten, die auch Alteingesessene noch überraschen. Zu den bewährten Rundgängen kommen 2012 weitere spannende Touren hinzu. Mit „Erkundungen. Im Quadrat. – Mannheimer Stadtrundfahrten und Stadtrundgänge“ stellt das Stadtmarketing sicher, dass niemand die Führungen verpasst. Neben Terminen und Treffpunkten sind in der Broschüre auch Kurzbeschreibungen enthalten. Derzeit schreibt das Team der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an den Texten, die neugierig machen. Der Druck der Broschüre ist für Anfang des kommenden Jahres geplant. (red) SCHWÖBELS WOCHE Alles. Außer Hochdeutsch Mundartkolumne von Hans-Peter Schwöbel Diesa Daache war widda än Fahrrad- mords Steigunge un de Hölletaler konn Markt uff de Kapuziner-Blonke. Was äm vum Rad blooße. heeßt Markt, s‘war än rischdischa ‚Radsa- Dodebei isses Rad in Monnem erfunne worre! S‘Ur-Rad steht uffm lon‘ – wie de Autosalon in Friedrischsplatz, Oigong AuGenf, bloß fär Fahrräder. guschda-Oolaag. Des hodd Was Rong un Nome un Rad de Morice Lipsi aus de Großun Rohme hodd, war verhirnrinde menschlischa Erinsommelt: Fahrrad-Fäns un narunge ausgegraawe. Jetz Fahrrad-Händler, Geländesteht‘s om Ostufer vum Wasun Schdrooße-Ridda, Saddlsaturm un rollt dursch Raum, Schlebba un Berg-Rogga Zeit un Ewischkeit. Isses do ä (Mountainbiker). Vum ElekWunna, dass a s‘Fahrrad, dro-Fahrrad bis zu de Afs‘Audo, de Bulldogg un feschaugel war alles doo, s'Schubkärschl in de Kurpalz Rund ums Rad. Än Fahrraderfunne worre sin? Nä! Schlosser hodd ä Rad gezeigt mi'me riese Oohänga vornedroo. So‘n S‘basst zum große Plan, wo isch Ihne Schub-Hänger: wie hinne, bloß vorne. letschdhin vergliggat habb: Vun de VerWissesewieischmään? Keschdl wär zu dreiwung ausm Paradies bis zum Happywäänisch gsacht, s‘war än rischdischa End in Armageddon is die Weltgschischt bis uffs i-Dibbele geplant. Vun wem? Vun Kaschde. IHM! De Oibruch vum Isch habb ma den vorgeschdellt als Kar»Radfahre is xund fär die Rhoigrawe vor 35 bis 20 Millione Johr war doffl-Salat-Rikscha. Xundheit ...« die logisch VorbereiNoihogge, in de Hans-Peter Schwöbel dung fär die ErfindunGrumbeere-Salat un ge vum Lipsis Moritz, dursch Monnem fahDraise Karle, Benze re losse – schää! Odda in de Wald fahre, Frisch-Luft in de Carle, Lanze Hoina un vum Karel Schub offene Kaschde lade un die donn in de (de Erfinder vun dem noch ihm benonnde Blonke hochperle losse. Sauwari Gass un Schub-Karre) uugfähr neunzähmillionesauwari Luft – des wär de entscheidende neunhunnadneunäneunzischdausenBeidraach zu de Renovierung vun de dachthunnadunäpaaverquetschde Johr Blonke. Radfahre is xund fär die Xundheit speeda. Känne Sie sich vorstelle, dass un fär die Umwelt. Un ma lernt Monnem Radfahrzeuge im Hochgebirg erfunne un die Kurpalz viel bessa kenne, wie mim worre wäre? Im Leewe nädd! De Erfinna Audo. Meischdens kummt ma aa schnella vum Rad im Gebirg wär on jedi Eigervorwärts. Mehr unna: www.rad-im-qua- Nordwand geknallt un so uff nadierlidrat.de. Radfahrer stelle in Monnem 15 schem Weg aus de Evolution ausgschieProzent vum Schdrooßevakehr. Des is de. Alles, was Rad is, hodd in Monnem ausbaufähisch! Deswege muss ma'm Ger- erfunne wärre misse! hard Fontagnier helfe in soim Kompf fär ä radfreundlischares Monnem. In Freiburg die kolumne gesprochen: mache Radfahrer iwwa 30 Prozent aus. Schwöbel’s Woche hören unter Un die hawwe‘s schwerer wie mir. S‘gibt www.mannheim.de/schwoebels-woche Dekan fliegt in den Libanon Zahlreiche Begegnungen und religiöser Austausch Mit zwölf Mitgliedern der ChristlichIslamischen Gesellschaft Mannheim ist Dekan Günter Eitenmüller am vergangenen Sonntag in den Libanon geflogen. Während der zehntätigen Reise finden zahlreiche Begegnungen statt. Die Christlich- Islamische Gesellschaft reist regelmäßig in besondere Problemgebiete, um mehr über das dortige Zusammenleben der Religionsgemeinschaften zu erfahren. „Im Libanon wollen wir uns mit den Beteiligten darüber austauschen, wie die Religionsgemeinschaften dort im konfliktreichen Kontext miteinander zurecht kommen. Wir treffen uns mit christlichen, mit sunnitischen und schiitischen Gruppen“, erzählt Eitenmüller. Von der Reise verspricht er sich einen Erfahrungszuwachs, der auch für Mannheim fruchtbar sein könne: „Was führt zu den Konflikten zwischen den Religionsgemeinschaften? Wie gelingt es, auch in schwierigen Situationen gut miteinander auszukommen?“ Für diese Fragen werde die Reise sicherlich wertvolle Impulse setzen. „Wichtig ist, dass Christen und Muslime diese Fahrt gemeinsam machen“, so Eitenmüller. Auf dem Reiseprogramm, das auch zu touristischen Zielen führt, steht unter anderem die Johann-LudwigSchneller-Schulen, in der christliche und muslimische Jugendliche zusammenleben: Ziel dieser Friedenserziehung ist auch, Kindern aus armen und zerrütteten Verhältnissen durch Schule und berufliche Ausbildung eine Zukunftsperspektive zu bieten. Geleitet wird die von den Mitreisenden privat finanzierte Libanon-Reise von Pfarrer Kurt Vesely, der in Mannheim ein christlich-muslimisches Integrationsprojekt an evangelischen Kitas betreut. Er spricht arabisch und hat im Libanon studiert. (dv) Ausgabe Nr. 40 Donnerstag, 06. 10. 2011 BLATT_05 Einstimmigkeit beim Thema Personal in der Kinderbetreuung ÖFFENTLICHE BEKANNTMACHUNGEN Bebauungsplan der Innenentwicklung gemäß § 13a Baugesetzbuch (BauGB) i. V. mit § 13 BauGB, Nr. 83.51 „Gewerbegebiet an der Rheingönheimer Straße“ in Mannheim-Neckarau wird gebilligt und gemäß § 3 Abs. 2 BauGB ausgelegt. Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat am 27.09.2011 den Bebauungsplan der Innenentwicklung Nr. 83.51 „Gewerbegebiet an der Rheingönheimer Straße“ gebilligt und die öffentliche Auslegung nach § 3 Abs. 2 BauGB beschlossen. Hierdurch wird innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes Nr. 83.51 der Bebauungsplan Nr. 84.4 teilweise geändert. Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 83.51 ist in der nachfolgenden Skizze dargestellt: Hauptausschuss: Keine Gegenstimmen auch bei städtebaulichen Maßnahmen in Wallstadt und Käfertal Einstimmig beschloss der Hauptausschuss in seiner Sitzung am Dienstag, dem Gemeinderat die Änderung der Standards für die Einstellung von pädagogischen Kräften im Bereich Schulkindbetreuung, die der Kommunalverband Jugend und Soziales (KVJS) vorgelegt hat, zu empfehlen. „Wir unterstützen die Lösung an der Albrecht-Dürer-Schule“ (siehe dazu auch Seite 3; Anm. d. Red.), meinte Konrad Schlichter (CDU), „und sehen die Chance, besser und schneller zum Ziel zu kommen.“ Allerdings brauche man schnell eine zweite Gruppe an der Käfertalschule. Ulrich Schäfer (SPD) stellte im Namen seines Fraktionsarbeitskreises die Frage, wie die Liste des KVJS mit den zugelassenen Berufsgruppen zustande gekommen sei und warum die Betreuung am Hort und am Hort an der Schule so unterschiedlich behandelt würde. Auch Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz konnte nicht weiterhelfen: „Mir ist das Vorgehen unbekannt.“ Schäfers Fraktionskollegin Marianne Bade warnte davor, die Qualifikation der betreuenden Personen zu vernachlässigen, auch wenn es durch die Lösung jetzt erstmal darum gehe, die Existenz der Eltern zu sichern. Volker Beisel (FDP) stimmte der Vorlage zu, „auch wenn erst einmal die Qualitätsstandards schmelzen. Aber wir müssen pragmatisch sein, denn die Zulassung weiterer Personengruppen als Betreuer löst die Probleme vieler Eltern.“ Auch Gabriele Thirion-Brenneisen (Grüne) findet „die Vorlage okay, wir begrüßen aber die erweiterte Anfrage im Jugendhilfeausschuss“. Ebenso einstimmig fiel die Entscheidung des Hauptausschusses zur Sanierungsmaßnahme des Rathausplatzes in Wallstadt aus, die sich auf rund 1,3 Millionen erhöht hat Ralf Eisenhauer (SPD) glaubt, dass „der überdurchschnittliche Standard, der in weiten Teilen der Bürgerschaft als gelungen wahrgenommen wird, bei künftigen Vorhaben kaum zu halten ist. Die Frage wird sein, welchen Standard wir zum Maßstab nehmen werden.“ Peter Pfanz-Sponagel (CDU) wollte sich lediglich zum Verfahrenssstandard äußern: „Den sollten wir weiterhin beibehalten, er hat sich bewährt. Das Ergebnis ist toll.“ Skeptisch dagegen ist auch er, was den Ausführungsstandard für ähnliche Maßnahmen betrifft: „Da müssen wir erst einmal sehen, diese Vorgabe aus Wallstadt beizubehalten, wird schwer.“ Einer Meinung zeigte sich der Ausschuss auch zum Thema der Bewilligung überplanmäßiger Mittel in Höhe von 50.000 Euro zur weiteren Vorbereitung der Erneuerungsmaßnahme „Käfertal Zentrum“. (az) AUS DEM GEMEINDERAT Mannheim braucht die Gemeinschaftsschule! Ziel und Zweck der Planung ist der Ausschluss zentrenrelevanten Einzelhandels im Gewe4rbegebiet im Rahmen des Zentrenkonzepts der Stadt Mannheim um die zentralen Versorgungsstrukturen im Stadtteil Neckarau zu erhalten, sowie der Ausschluss von Vergnügungsstätten. Durchführung der Öffentlichkeitsbeteiligung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB: Die Planunterlagen können vom 17.10.2011 bis einschließlich 17.11.2011 beim Beratungszentrum Bauen und Umwelt, Verwaltungsgebäude Collini-Center im Erdgeschoss, Collinistraße 1, montags bis donnerstags von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr und freitags von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr eingesehen werden. Stellungnahmen zur Planung können während des Auslegungszeitraumes schriftlich oder mündlich zur Niederschrift bei der Stadt Mannheim abgegeben werden. Nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen können bei der Beschlussfassung über den Bebauungsplan unberücksichtigt bleiben. Ein Antrag nach § 47 Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) ist unzulässig, wenn mit ihm nur Einwendungen geltend gemacht werden, die vom Antragsteller im Rahmen der Auslegung nicht oder verspätet geltend gemacht wurden, aber hätten geltend gemacht werden können. Mannheim, 06.10.2011 Stadt Mannheim Fachbereich Bauverwaltung A487 Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung des Bezirksbeirates Neckarau am Mittwoch, 19. Oktober 2011, 20.00 Uhr im Saal des Volkshauses Neckarau, Rheingoldstraße 49, 68199 Mannheim 01.00 Gewerbe- und Arbeitsplatzentwicklung 02.00 Rathaus Neckarau 03.00 Rheingoldhalle 04.00 Anfragen/Verschiedenes Mannheim, den 06.10.2011 B490 GRÜNE: Zahlen sprechen eine klare Sprache Fraktion im Gemeinderat GRÜNE Die Stadtverwaltung hat auf Anfrage der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion Zahlen von Schulartwechslern in Mannheim vorgelegt. Diese zeigen deutlich die Nachteile des dreigliedrigen Schulsystems: Durchlässigkeit in Bezug auf das Gymnasium gibt es nur in eine Richtung. In den letzten sechs Jahren wechselten 484 Schülerinnen und Schüler vom Gymnasium an die Realschule. Die umgekehrte Richtung ist eine Rarität. Lediglich 16 Schülerinnen und Schüler wechselten im selben Zeitraum an das Gymnasium. An der einzigen Gesamtschule Mannheims, der IGMH, findet dagegen eine vorbildliche schulische Entwicklung vieler Schülerinnen und Schüler statt. Dort haben etwa 50 Prozent der Abiturientinnen und Abiturienten keine Gymnasialempfehlung, ein Fünftel davon sogar eine Haupt- / Werkrealschulempfehlung. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen erneuern die GRÜNEN ihre Forderung nach einer raschen Beantragung einer Gemeinschaftsschule für den Mannheimer Süden. In Mannheim existieren beide Systeme – das dreigliedrige Schulsystem und das gemeinsame Lernen. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Bildungsgerechtigkeit wird durch längeres gemeinsames Lernen gefördert, während das dreigliedrige System diesbezüglich versagt. Im dreigliedrigen System werden viele Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums abgeschult. Beim längeren gemeinsamen Lernen schaffen dagegen sogar viele mit Realschul- oder Hauptschulempfehlung das Abitur. Das längere gemeinsame Lernen schafft es sehr viel besser, herkunftsbedingte Nachteile auszugleichen und auch Schülerinnen und Schülern aus sozial benachteiligten Haushalten oder mit Migrationshintergrund das Abitur zu ermöglichen. Mannheim braucht nach Ansicht der GRÜNEN dringend mehr Angebote des längeren gemeinsamen Lernens in Mannheim. Es wird deutlich stärker nachgefragt als es die IGMH anbieten kann. Dort mussten zuletzt rund 50 Prozent der Bewerbungen, also mehr als 250 Schülerinnen und Schüler, ablehnt werden. Die Anzahl der abgelehnten Bewerbungen würden für eine Schule mit zehn Parallelklassen pro Jahrgang reichen. Nachdem die grün-rote Landesregierung die Eckpunkte zur Gemeinschaftsschule verabschiedet hat, muss sich Mannheim nun mit seiner Bewerbung für eine Gemeinschaftsschule im Mannheimer Süden beeilen. Es gibt bereits mehr als 200 Interessensbekundungen aus ganz Baden-Württemberg, während jedoch erstmal nur 30 Bewerbungen genehmigt werden sollen. Mannheim muss sich sputen! Haben Sie Interesse an weiteren Informationen? Sie finden uns im Rathaus E 5, 68159 Mannheim und erreichen uns tele- Stadtrat Dirk Grunert, bildungspolitischer Sprecher von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN im Gemeinderat der Stadt Mannheim. fonisch unter 0621 293-9403 sowie im Internet unter www.gruene-mannheim.de.