Schwerpunkt Erfahrungen Alumni

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Schwerpunkt Erfahrungen Alumni
Europolitan
03/2015
The ESB Reutlingen Alumni Quarterly
Schwerpunkt
Printmedien im Wandel
Erfahrungen
Relay 2015 Es geht nach Italien!
Alumni-Exkursion
für WIngler
Hinter den Kulissen
von Bosch
Inhalt
03
04
06
08
10
12
15
18
21
24
26
28
Editorial
Schwerpunkt
Medienvielfalt im Bildungsbereich
MOOCs – das neue Online-Angebot
der ESB Business School
Printmedien im Wandel
Wenn Verlage sich neu erfinden müssen
Still business books in the shelf
Werbung wird mobil!
Herausforderung Pay-TV
Hinter den Kulissen von YouTube
Blogger-Erfahrungen
Toastmasters Club
Munich Media Speakers
Auf zu neuen Märkten!
Alumni
29 Mot du Président
30 News
32 ESB-Stammtische
34 Relay 2015
34 StuCo 2014/15
36 Hinter den Kulissen
des Kusterdinger Bosch-Werks
38 The Student Committee of
the ESB International Business program
39 Innere Motive als Grundlage
für die Berufsauswahl
42
44
46
ESB
Bericht vom Vorstand der ESB Business School
Auf der Suche nach Klimagerechtigkeit
It’s all about Strategy – Willkommen bei OC&C
Impressum
Europolitan
Satz und Layout
Auflage
ESB Reutlingen Alumni e. V.
Alteburgstraße 150
72762 Reutlingen
Tel. (07121) 2 71-30 12
Fax (07121) 2 71-90 30 12
[email protected]
www.esb-alumni.net
Tatjana Mönnighoff
2.800 Exemplare. Der Bezugspreis
ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Redaktion
Natalia Sevastianova (V.i.S.d.P.)
Katja Breitinger
Georg Breydy
Nicholas Kammer
Miriam Müller
Daniel Nothelfer
Matthias Seeliger
02
Lektorat
Brigitte Mohn
Druck und Versand
Alpha-TeamDruck GmbH
Haager Straße 9
81671 München
Tel. (089) 4 90 86-0
Fax (089) 4 90 86-2 99
[email protected]
Erscheinungsdatum
März, Juni, September,
Dezember
Europolitan Inhalt und Impressum
Beiträge und Leserbriefe
Bitte sendet Beiträge, Fragen,
Wünsche und Anregungen an:
Natalia Sevastianova
[email protected]
Werbung im Europolitan
In jeder Ausgabe stehen vier Seiten
für Anzeigen zur Verfügung.
Preisbeispiele für den Innenteil:
ganze Seite: 1.000 Euro, halbe
Seite: 600 Euro. Vereinsmitgliedern
gewähren wir 10% Rabatt. Weitere
Infos auf Anfrage per E-Mail an
[email protected]
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagte der Verleger
Hubert Burda einmal, die digitale
Integration sei die größte Veränderung seit Gutenbergs Erfindung des
Buchdrucks. Auch wenn Burda die
Bedeutung des Internets frühzeitig
erkannt und erste Schritte in Richtung digitaler Angebote unternommen hat, stellt diese Veränderung
die ganze Medienlandschaft und vor
allem die klassischen Verlagshäuser
vor gewaltige Herausforderungen.
Sich verändernde Ansprüche und
gewandeltes Leseverhalten der
Kunden, frei zugängliche OnlineContents und als Folge schrumpfende Auflagen von Publikumszeitschriften und Tageszeitungen sowie
schwindende Werbeeinnahmen
zwingen zum Beschreiten neuer
Wege: So berichtet Lukas Krause,
welche unterschiedlichen Ansätze
Verlagen zur Umsatzstabilisierung
und -steigerung verhelfen können.
Auch für David Klett ist die Digitalisierung der Medien der bedeutendste Trend: Im Interview schildert
er, wie diese Entwicklung die Lernprozesse an Schulen beeinflusst und
die Einführung neuer Unterrichtskonzepte fördert. Das digitale Lernen
hält ebenso im universitären Bereich
Einzug – mehr dazu in Michael Möllers Artikel über die neuen Onlinekurse an der ESB Business School.
Und wie Werbung für mobile Endgeräte die moderne Welt verändern
wird, erfahrt Ihr im Beitrag von
Christian Heger. Weitere Berichte
gibt es zum deutschsprachigen PayTV, zu den Erfahrungen eines französischen Bloggers sowie zu der
alles andere als alltäglichen Arbeit
bei YouTube – seid gespannt!
In der Rubrik Alumni berichten wir
von einer Charity-Radtour, die jedes
Frühjahr die ESB-Studierenden in
Atem hält. Schon zum 12. Mal in
Folge schwingen sich 30 wagemutige ESB-Studierende in den Sattel,
um unter dem Motto „ESB Cycling
for Charity“ Spenden für zwei wohltätige Vereine zu erstrampeln. Das
Team freut sich über jegliche Unterstützung und plant außerdem einen
Rückblick in die Geschichte der Initiative: Alle Relay-erprobten Old
Boys und Girls werden daher gebeten, ihre schönsten, schrägsten oder
erschöpftesten Momente, idealerweise mit Bildern, mit dem Team zu
teilen!
Eine neue Initiative hat außerdem
ein Team von WIng-Studierenden
gestartet, um das Networking zwischen Studenten und Alumni des
Fachbereiches zu verbessern. So
fand Ende Januar das erste WIng
Alumni Meet & Greet-Event statt:
Auf Einladung von ESB-Alumnus
Matthias Hartmann konnten über
20 WIng-Studierende einen Blick
hinter die Kulissen des Kusterdinger
Bosch-Werkes werfen. Für das
Sommersemester sind zwei weitere
Exkursionen geplant. Wenn Ihr
Interesse habt, dieses Projekt zu
unterstützen und Euer Unternehmen
den Studierenden vorzustellen,
bitten wir um Kontaktaufnahme.
Die nächsten Ausgaben des Magazins widmen sich dem Schwerpunkt
Logistik (Juni) und dem Länderthema Nahost (September). Wie
immer sind wir für Eure Ideen und
Anregungen dankbar!
Viel Spaß bei der Lektüre!
Eure Natalia
Natalia Sevastianova
(ESB Reutlingen Alumni e.V.)
Europolitan Editorial
03
Medienvielfalt im Bildungsbereich Gespräch mit David Klett
Das Interview führte Katja Breitinger (MBA 2005)
Europolitan: Herr Klett, Ihr Unternehmen kommt aus dem
Verlagsbereich und hat sich in den letzten Jahren zu einem
Medienunternehmen entwickelt. Welche Aspekte waren
für Sie wichtig, um diesen Wandel voranzutreiben?
David Klett: Der Wandel wird seit Jahrzehnten vorangetrieben, begann also schon lange vor meiner Zeit.
Unter dem Eindruck des massiven Schülerrückgangs
in den 1980er Jahren investierte mein Vater in den
Aufbau von Fernschulgeschäften. Später kamen Kindergärten, Schulen und Hochschulen, also Präsenzgeschäfte
dazu. Mit den sich verändernden Ansprüchen unserer
Kunden entwickelten sich auch die Verlagsunternehmen:
Neben Printprodukte traten Seminare, Kongresse und
unzählige digitale Angebote. Für mich ist heute die
Digitalisierung mit Sicherheit der bedeutendste
Trend, über den ich am meisten nachdenken muss.
Heute werden viele Inhalte kostenfrei im Internet zur
Verfügung gestellt. Wie kann man dann noch als Verlag
Geld verdienen?
Ich befürchte, dass keine Branche vor Disruption
gefeit ist, wenn digitale Angebote die Spielregeln
ändern – etwa wenn der eine etwas kostenlos bereitstellt, was der andere gegen Geld verkaufen muss. In
unserem Fall ist das Ende dieser Entwicklung noch
nicht abzusehen. Zwei Dinge sollten unsere Chancen
erhöhen: Wir bieten relevantere Inhalte für unsere
Kunden und sind darin unübertroffen gut. Und: Inhalte
sind nicht ohne den (technologischen) Kontext zu
denken, in den sie eingebettet sind. Smarte digitale
Lernumgebungen, mächtige Suchmaschinen usw.
steigern den Wert von Inhalten. Damit können wir
einen Unterschied machen.
Welche wesentlichen Einflussfaktoren sehen Sie
für die Zukunft?
Nur eine kleine Auswahl: Computer und Tablet in
Schülerhand erfordern neue Unterrichtskonzepte und,
wie manche meinen, eine neue Lernkultur. Unsere
Klassen werden heterogener werden, Lehrer brauchen
Unterstützung und Konzepte um individuell zu fördern,
ohne sich zu überlasten. Bildung wird immer mehr
ein Spielball der politischen Auseinandersetzung,
auch zwischen unterschiedlichsten Einflussgruppen
jenseits der Parteienlandschaft – man denke nur an
04
Schwerpunkt Medien
die Auseinandersetzungen um die Thematisierung
sexueller Vielfalt in baden-württembergischen Schulen.
Das setzt alle Beteiligten mächtig unter Druck. Zudem sehen wir europaweit den Trend, den Markt der
Bildungsmedienanbieter zu zentralisieren. Dann urteilen nicht mehr Lehrer über die Qualität unserer
Angebote, sondern Behörden oder eigens eingesetzte
Auswahlgremien. Diese bringen oftmals viele Gesichtspunkte in die Beurteilung ein, die mit gutem
Unterricht nichts zu tun haben. Zuletzt: Langfristig
wird die Schülerschaft zumindest in Deutschland
weiter schrumpfen, noch mehr Schulen werden geschlossen werden, was ich besonders trostlos finde.
Inhalte interessant zu vermitteln ist nicht leicht. Was sind
Ihrer Meinung nach die ausschlaggebenden Faktoren, um
Inhalte zu vermitteln?
Ich möchte drei wesentliche Faktoren nennen, zum
einen Beziehungen: Eine Beziehung zwischen Lehrer
und Schüler, getragen von dem beiderseitigen Gefühl,
einander nicht gleichgültig zu sein. Wo das erreicht
ist, geht alles leichter. Neugier: Die individuellen
Interessen der Schüler sind ein guter Ansatzpunkt,
ihre Neugier zu wecken. Und die Neugier ist der beste
Verbündete des Lehrers. Relevanz: Es mag nicht bei
jedem Sujet möglich sein, das zu vermitteln, aber
alles Lernen fällt auf Grundlage der konkreten Erfahrung leichter, dass das Gelernte Türen öffnet, die
bislang verschlossen waren. Beim Sprachenlernen
kann man diese Erfahrung ziemlich schnell machen,
wenn man Gelegenheit dazu bekommt. Das bedeutet
auch, dass der Medieneinsatz hilfreich sein mag, um
Unterricht interessant und vielfältig zu gestalten,
dass Medien aber eben lediglich hilfreich sind und
nicht ausschließlich über den Lernerfolg entscheiden.
Die vorgenannten Aspekte halte ich für grundlegend.
Gibt es Unterschiede zwischen Lerntypen und der Neigung
zu einem bestimmten Medium? Macht ein Medium für
einen Lerntypen mehr Sinn als für einen anderen?
Die empirischen Untersuchungen und Theorien zu
dieser Frage sind ungezählt. Vermutlich ist jeder gut
beraten, laufend zu prüfen, was es für ihn braucht,
damit er sich etwas gut einprägen und für sich erschließen kann, um es in ganz anderen Kontexten
David Klett, 37, leitet innerhalb der Klett-Gruppe eine Reihe von Verlagen, die Fachinformationen für Lehrer, Erzieher und Schulleiter anbieten.
Klett studierte Wirtschaftswissenschaften und Philosophie an der Universität Witten/
Herdecke und promovierte dort zur Soziologie der Kindheit.
David Klett
wieder anzuwenden. Ist es das Hören, das visuelle
Aufnehmen, das bewusste Bilden von Imaginationen,
das schriftliche Zusammenfassen oder doch das Reden,
das im Kopf Platz für neue Gedanken schafft? Müssen
sinnliche Erfahrungen eventuell kombiniert werden?
Mit diesen Fragen verbindet sich die weitere, ob ich
lieber lese, höre, Videos anschaue, Lernspiele spiele
oder mit anderen zusammenarbeite und was ich damit
jeweils erreiche. Ein Unterricht, der auf Medienvielfalt
setzt, eröffnet Schülern, sich hier besser zu verstehen
und den eigenen Neigungen bewusst nachzugehen.
Und manche Lehrer testen ihre Schüler regelrecht auf
diese Neigungen hin, um sich selbst und ihren
Schützlingen das Leben leichter zu machen.
Gibt es Medien, die für bestimmte Inhalte besser
geeignet sind?
Wirklich Überraschendes ist mir nicht bekannt. Es
gibt nachvollziehbare Gründe, warum Whiteboards
meist in Biologie- oder Physikräumen stehen. Medien
zur Visualisierung helfen natürlich, sich abstrakte
Sachverhalte klarzumachen. Ich vermute aber, dass
langfristig Medienvielfalt beim Lehren und beim Lernen
Normalität werden wird, weil sie beides leichter,
schneller, lustvoller machen kann.
Hat sich unser Lernverhalten in den letzten zehn Jahren
verändert und wenn ja wie?
Man müsste hier zunächst zurückfragen, um wessen
Lernverhalten es geht. Ich weiß in etwa, was in der
Schule passiert, und hier gibt es sehr unterschiedliche
Trends. Es ist gut möglich, dass „teaching-to-the-test“
in Deutschland wichtiger geworden ist, also das gezielte Sich-Aufladen mit Wissen für begrenzte Zeit.
Andererseits sehe ich auch unzählige Versuche enga-
gierter Lehrerinnen und Lehrer, ihren Schülern Freiräume für ganz eigene Lernwege zu eröffnen oder Unterrichtsinhalte für die Lebenswelt der Schüler relevanter zu machen. Ich meine, dass hier in den letzten
zehn Jahren viel passiert ist und ich sehe es auch an
der wachsenden Nachfrage nach wirklich phantasievollen und aufregenden Unterrichtskonzepten.
Welche Auswirkungen haben diese Veränderungen auf
Ihren Bereich bei Klett?
Ich kann nur für die Fachinformationsverlage der
Klett-Gruppe sprechen. Hier bin ich sicher, dass wir
sehr eng an Schule und Kindergarten heranrücken
müssen, damit uns keine Veränderung entgeht. Denn
der Wandel in der Schule beschleunigt sich. Wir stellen uns mit unseren Angeboten auf unterschiedliche
Lerntypen ein, bieten Lehrern Unterrichtsideen und
-konzepte, die auf die wachsende Heterogenität in
ihren Lerngruppen zugeschnitten sind, und liefern
die Medien, die sie sich für ihren Unterricht wünschen.
Das heißt allerdings auch, dass wir bei sinkenden
Budgets immer mehr für unsere Kunden leisten müssen.
Machen moderne Medien den Lernprozess leichter oder
schwerer?
Ob die kostbare soziale Situation des Unterrichts so
viel von digitalen Medien profitieren wird, da bin ich
mir nicht ganz sicher. Aber was das Lernen jenseits
des Unterrichts anbelangt, habe ich keinen Zweifel:
In sehr vielen Fällen werden die Vorteile überwiegen,
in manchen können wir uns ja heute schon ein digitales Helferlein kaum noch wegdenken, etwa wenn es
ums Nachschlagen geht.
Herr Klett, ganz herzlichen Dank für das Gespräch!
Schwerpunkt Medien
05
E-Learning in Form von Online-Videokursen soll künftig an der Hochschule Reutlingen das
Bildungsangebot bereichern. An der ESB Business School läuft derzeit ein Pilotprojekt, bei
dem Seminare und Vorlesungen einzelner Professoren aufgezeichnet werden und dann in
einer Online-Mediathek abrufbar sind. Die ersten Schritte sind vielversprechend.
MOOCs – das neue Online-Angebot
der ESB Business School
Von Michael Möller (ESB Business School)
E-Learning sollte das Studium an den Universitäten
revolutionieren. Manche sprachen sogar von einem
Aufbruch in eine goldene Ära. Doch in Bildungsinstitutionen wollte bisher das digitale Lernen seinen Platz
nicht so recht finden. Während die Kritiker noch über
das Für und Wider von Onlinekurs-Angeboten diskutieren, hat sich die Form des E-Learning bereits einen
eigenen Weg gebahnt. Onlineplattformen wie Iversity,
Coursera oder Udacity haben bereits bewiesen: wo
Nachfrage herrscht, wird auch ein Angebot folgen.
Die Mediennutzung der jungen Generation ist offener
und mobiler geworden. Heutzutage kann man Studenten
mit gutem Gewissen als Digital Natives bezeichnen. Informationen werden über das Internet recherchiert, aufgearbeitet und diskutiert. Selbst auf Plattformen wie
YouTube können Interessierte heute Kurse zum Thema
Teilchenphysik besuchen oder sich die binomischen Formeln noch einmal erklären lassen. Während an den meisten deutschen Hochschulen Zurückhaltung beim Angebot von Onlinekursen und insbesondere bei der Umsetzung eines adäquaten Formats für sogenannte MOOCs
(massive open online courses) herrscht, ist das Angebot
von Bildungsvideos im Internet enorm gewachsen.
Um von dieser dynamischen Entwicklung nicht abgehängt zu werden, haben die Professoren Bodo Herzog
und Bernd Banke an der ESB Business School ein Pilotprojekt initiiert. Mithilfe der Landesförderung zum Aufbau eines englischsprachigen E-Learning-Angebotes
entwickeln die beiden ESB-Professoren eine neue On-
06
Schwerpunkt Medien
line-Plattform an der Hochschule Reutlingen. Für die
technische Realisierung sollte das Team mit einem fachkundigen Medienexperten verstärkt werden. Im Dezember 2014 wurde ich daher von der Hochschule Reutlingen für die Umsetzung des ambitionierten Pilotprojektes
engagiert. Ich habe jetzt eine Schlüsselfunktion im
MOOC-Team und bin insbesondere für die Abwicklung
und Umsetzung des Pilotprojekts verantwortlich.
Ziel des Pilotprojekts ist es, ein Online-Angebot zu
schaffen, das die neuen Möglichkeiten der Technik
nutzt und den Weg zu einem Videoarchiv ebnet. Dort
werden den Studenten Inhalte on demand zur Verfügung gestellt. Ein offenes Bildungsangebot ist besonders in Ländern, in denen Bildung vermarktet werden
soll, ein umstrittenes Vorhaben. In Deutschland sind
die Kosten für Bildung verhältnismäßig gering, da derzeit keine Studiengebühren erhoben werden. Dennoch
gibt es Vorbehalte und einige Unsicherheiten, wie ein
Online-Angebot in die laufenden Vorlesungen integriert werden könnte. Die Professoren Herzog und
Banke haben die Herausforderung angenommen und
zeigen dabei Mut und Pioniergeist. Durch Onlinekurse
wird das Studienangebot bereichert, so können Studenten etwa die letzte Vorlesung vor einer Klausur
auch nochmals in Ruhe anschauen, um Wissenslücken
zu schließen.
Auch Hochschulen sind dem internationalem Wettbewerb ausgesetzt. Der Kampf um die besten Studenten,
um Prestige und Aufmerksamkeit wird in Zukunft
Michael Möller studierte an der Filmakademie Ludwigsburg Film und Medien
bei Professor Dr. Heike Sperling und Professsor Manfred Becker und spezialisierte sich auf visuelle Bewegtbildgestaltung (Motion Design).
Als ausgebildeter Mediengestalter für Bild und Ton arbeitete er seit 2011 für
unterschiedliche TV- und Produktionsfirmen und beschäftigte sich in den letzten
Jahren vor allem mit grafischen Erklärfilm-Formaten und Bildungsinhalten in
Filmen.
Michael Möller
(ESB Business School)
Seit Dezember 2014 ist Michael Möller an der ESB Business School in Reutlingen
für die technische Umsetzung des MOOCs-Pilotprojekts verantwortlich. noch wichtiger werden. Amerikanische und europäische
Top-Hochschulen haben bereits vor einigen Jahren damit begonnen, mit eigenen Onlinekursen Studenten anzuwerben. Online-Formate sind im globalen Bildungswettbewerb ein neues Werkzeug, das nach Ansicht der
Reutlinger Projektbeteiligten eine bedeutende Rolle
spielen wird. MOOCs sind hierbei als ergänzendes und
vertiefendes Element gedacht: „Wir möchten mit den
MOOCs nicht die Frontallehre ersetzen. Lernen wird
weiterhin nur funktionieren, indem man sich mit dem
Stoff eingehend auseinandersetzt, Inhalte recherchiert
und sich komplexe Sachverhalte erklären lässt. Die
MOOCs nehmen hierbei einen ergänzenden Platz ein.
Wir hoffen, mit diesem Pilotprojekt auch die anderen
Professoren an der Hochschule Reutlingen von diesem
Werkzeug zu überzeugen“, so Professor Bodo Herzog.
Die MOOCs der beiden ESB-Professoren sollen in
einem strukturierten Format auf der Homepage der
Hochschule Reutlingen angeboten werden. Durch Verweise und eine vorgeschlagene Reihenfolge kann der
Zuschauer sich so nach und nach neues Wissen erschließen. In einem administrativen Bereich stellen
sich die Professoren und Dozenten mit ihrem fachlichen Background und einer kurzen Vita vor. Zu Beginn des gewählten MOOC-Themas signalisiert eine
Ampelkennzeichnung dem Betrachter, welches Vorwissen jeweils notwendig, hilfreich oder nützlich ist.
Die MOOCs selbst dauern meist etwa eine halbe bis
eine Stunde und sind in kurze Kapitel untergliedert.
Man erinnert sich beim Betrachten der MOOCs gerne
an Formate wie das bekannte Telekolleg. Die Inhalte
der Reutlinger MOOCs sind jedoch fachspezifischer
und haben zudem einen akademischen Anspruch.
Dennoch gibt es auch Unterschiede bei den MOOCs.
Während in manchen Videos der Dozent direkt in die
Kamera spricht und seine Inhalte vermittelt, sind in
anderen Clips bei den Aufzeichnungen auch Studenten
dabei, die Fragen stellen. Während ein Onlinekurs niemals dieselben Möglichkeiten der Interaktion bieten
kann, von der eine klassische Vorlesung lebt, bietet das
neue Format aber auch ganz neue Möglichkeiten. Animationen, Grafiken und Schaubilder können parallel
zur Erklärung des Dozenten eingeblendet und animiert
werden. Es gilt dabei, eine Balance zwischen dem technisch Machbaren und dem pädagogisch Sinvollen zu
finden, bestätigt Professor Bernd Banke.
Die Onlinekurse sollen auf einer neuen Videoplattform der Hochschule Reutlingen eingebettet werden.
Die Hochschule selbst erhofft sich dadurch ein zukunftsorientiertes Bildungsangebot, das weitere Interessenten und kooperierende Professoren auf den Plan
rufen soll. In Zukunft möchten wir noch weitere Professoren von unserem MOOCs-Konzept überzeugen
und ihnen die Möglichkeit geben, die neuen Medien
angemessen zu nutzen.
Ab April werden die ersten MOOCs auf der Videoplattform der Hochschule Reutlingen unter http://
www.reutlingen-university.de/ abrufbar sein.
Schwerpunkt Medien
07
Printmedien im Wandel:
Wachstumsmodelle für Verlage in
Zeiten der digitalen Revolution
Von Lukas Krause (IB 2013)
„Die Auswirkungen der digitalen Revolution werden in den
nächsten Jahren die Art und Weise verändern, wie wir Zeitschriften produzieren und vertreiben, arbeiten, lernen, uns
unterhalten, unsere Reisen planen, unser Gesundheitswesen
organisieren und wie wir mit unseren Banken verkehren. Der
Communication Highway gliedert sich in drei Bereiche: Netzwerke, Software, Content Provider. Genau das wird unser
Geschäft sein, da liegt unsere Kompetenz, unser Vorsprung.
Ein Communication Highway ohne Inhalte ist undenkbar.“
Das obige Zitat stammt aus dem Jahr 1996. Diese
Feststellung traf kein geringerer als Dr. Hubert Burda,
Verleger und geschäftsführender Komplementär der
Hubert Burda Media, die in Deutschland Titel wie
den Focus, die Bunte und den Playboy veröffentlicht.
Obwohl Hubert Burda schon damals bereits wesentliche Trends erfasste, hat sich die Lage für die deutschen Verlage bis heute noch weiter zugespitzt. Als
aufmerksamer Beobachter der deutschen Medienlandschaft hat man das Gefühl, dass viele Verlagshäuser auf dem Communication Highway eher auf
der LKW-Spur unterwegs sind, während auf der
Überholspur Konzerne wie Apple, Google, Amazon
und Facebook vorbeiziehen. Der Sprit, mit dem diese
sich dabei fortbewegen, scheint jedoch weniger der
Inhalt zu sein, wie von Burda prophezeit. In der digitalen Welt geht es primär um die Zugangskontrolle,
die Inhalte gibt es kostenlos obendrauf. Verlagen und
anderen Content Providern bleibt nicht mal eine
kleine Beteiligung an den Werbeerlösen, die InternetGiganten mit deren Inhalten verdienen. Im Gegenteil,
sie scheinen abhängig zu sein von dem Traffic, den
Google und Co. ihnen zuspielen.
08
Schwerpunkt Medien
Im Print-Markt schrumpfen die Auflagen und Reichweiten von Publikumszeitschriften und Tageszeitungen derweil unaufhörlich. Allein zwischen 2010
und 2013 hat sich die verkaufte Auflage der deutschen Tageszeitungen laut Angaben der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung
von Werbeträgern (IVW) um rund zehn Prozent reduziert. Bei den Publikumszeitschriften betrug der
Verlust gut fünf Prozent. Damit sinken zum einen
die Vertriebserlöse, zum anderen drückt der Negativtrend auf die Werbeumsätze. Hier betrugen die Verluste zwischen 2010 und 2013 nach Angaben des
Verbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW)
für Tageszeitungen 20, für Publikumszeitschriften
15 Prozent. Der Online-Bereich kann das aufgrund
der zuvor beschriebenen Entwicklungen nicht kompensieren. Vor diesem Hintergrund stellt sich die
Frage, wie Verlage diesen Trends entgegenwirken
können.
Eine eindeutige Antwort darauf hat die Branche noch
nicht gefunden. Dennoch gibt es im deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt eine Reihe unterschiedlicher Ansätze zur erfolgreichen Umsatzstabilisierung und -steigerung.
Einer davon besteht darin, zunächst die dem Printgeschäft immanenten Möglichkeiten besser auszunutzen. Dabei kommt insbesondere den bei der Leserschaft etablierten starken Marken eine besondere
Rolle zu. Das zeigt sich zum Beispiel an GEO aus
dem Hause Gruner + Jahr. So konnte der Verlag das
erstmals 1975 erschienene Magazin seit seiner
Markteinführung immer wieder um erfolgreiche spe-
Lukas Krause (IB 2013) beschäftigt sich seit 2012 mit der Verlagsbranche
in Deutschland.
Bereits während seines Studiums hat er als Praktikant bei Solon Management
Consulting Einblicke in die Herausforderungen auf dem Markt der Printmedien gewinnen können. Zurzeit arbeitet er als Management-Trainee bei
Gruner + Jahr in Hamburg.
Lukas Krause (IB 2013)
zialisierte Line-Extensions (z. B. GEOlino, GEO Special, GEO Wissen) ergänzen und damit zusätzliche
Erlöse generieren.
Weiterhin gilt es, vor dem Hintergrund einer zunehmenden Fragmentierung der Leserinteressen immer
wieder Nischen im Markt zu identifizieren und zu
besetzen. Gelungene Beispiele sind hier die zahllosen
Landleben-Zeitschriften wie zum Beispiel die im
Landwirtschaftsverlag erscheinende Landlust, oder
Mindstyle-Magazine wie Gruner + Jahrs Flow. Zusatzgeschäfte, ein altes Standbein der Verlage, bieten
weitere Optionen. Deutlich wird dies unter anderem
an der ZEIT, die ihre Medienmarke erfolgreich auf
neue Bereiche wie Konferenzen, Bücher oder Weine
ausweiten konnte.
Auch online bieten sich zahlreiche Möglichkeiten.
Die Einführung von digitalen Paid Content-Angeboten ist eine davon. Während es für Musik (iTunes,
Spotify) und Filme (Netflix) bereits seit Längerem
eine Bezahlkultur im Netz gibt, bieten viele Verlage
ihre Inhalte online weiterhin umsonst an. Nachdem
die New York Times als eine der ersten großen Medienmarken weltweit eine Bezahlschranke für ihr OnlineAngebot eingeführt hat, haben auch Verlage in anderen
Ländern nachgezogen. In Deutschland ist dies vor
allem der Axel Springer Verlag, der seit 2012 Bezahlmodelle für die Online-Angebote von BILD und
WELT etabliert hat.
Andere Häuser setzen dagegen auf digitale Diversifikation. Besonders deutlich wird das am Beispiel der
Hubert Burda Media, die neben ihren publizistischen
Marken seit Längerem auch Online-Shops wie Cyberport oder Zooplus.de besitzt und sich damit neben dem
Journalismus ein zweites Standbein geschaffen hat.
Zuletzt ist zu beobachten, dass viele Verlage und Medienhäuser anderer Gattungen zunehmend auf sogenannte Media-for-Equity- oder Media-for-RevenueDeals bauen. Dabei beteiligen sie sich gegen einen
Equity- oder Revenue-Share an Start-ups, zahlen die
Anteile jedoch nicht mit Geld, sondern überwiegend
mit Werbeinventar (Stichwort Reichweite) und Unterstützung beim Firmenaufbau. Das prominenteste Beispiel für diese Variante ist in Deutschland die zu ProSiebenSat1 gehörende SevenVentures, die unter anderem Beteiligungen an Online-Shops wie Amorelie hält.
Welches Modell oder welche Kombination dieser
Modelle schlussendlich erfolgreich sein wird, bleibt
abzuwarten. Für Wirtschaftswissenschaftler bietet die
Medienbranche in jedem Fall ein abwechslungsreiches
Einsatzgebiet, das viele unterschiedliche Geschäftsmodelle und Schnittstellen zu anderen Branchen
aufweist. Daneben haben die Medien nach wie vor
einen hohen gesellschaftlichen und politischen Stellenwert, für den es sich zu kämpfen lohnt. Das hat der
Anschlag auf die Redaktion der Pariser Satirezeitung
Charlie Hebdo überdeutlich gezeigt.
Schwerpunkt Medien
09
Jonas Marggraf (IPBS 2003) begleitet als Senior Manager Business Development der
F.A.Z. den Wandel in die digitale Medienwelt
Wenn Verlage sich neu erfinden müssen
Das Interview führte Georg Breydy (MBA 2010)
Europolitan: Was muss man sich im Jahr 2015 unter
Business Development bei einem Verlag vorstellen?
Jonas Marggraf: Es ist bekannt, dass das ursprüngliche Stammgeschäft der Verlage, der Printbereich,
seit vielen Jahren unter Druck steht. Deshalb suchen
eigentlich alle großen Verlage nach passenden neuen
Geschäftsfeldern, vor allem im Digitalbereich. Das
Beteiligungsunternehmen easyfolio.de zum Beispiel,
in das ich als Geschäftsführer entsandt wurde, bietet
im heutigen Niedrigzinsumfeld Anlegern einen einfachen Zugang zu einer breit gestreuten Geldanlagelösung. Wir sind in unserem Bereich ein Team von
nur vier Personen und prüfen z. B. mögliche Beteiligungen und Kooperationen und entwickeln geeignete
Strategien.
Heißt neue Geschäftsfelder also immer digitale Medien?
Auch heute ist natürlich nicht alles nur digital. Es
gibt teilweise einen Hype um alles, wo digital draufsteht, und es ist unsere Aufgabe, sehr genau hinzusehen. Wir sind auch aktiv in Bereichen wie im Veranstaltungsgeschäft oder bei der Erweiterung unserer
Publikationen. Was man aber sicher sagen kann ist,
dass sehr vieles heute einen digitalen Bezug hat, sei
es nun das Produkt oder z. B. nur der Vertriebsweg.
10
Schwerpunkt Medien
Wie hat Dich Dein Weg von Reutlingen dorthin geführt,
wo Du jetzt stehst?
Ursprünglich komme ich aus Heidelberg und habe
mich nach dem Abitur ganz bewusst für das Studium
in Reutlingen entschieden. Mein DoppeldiplomAbschluss hat mich dann nach Dublin geführt, wo
ich auch meine Frau kennengelernt habe. Danach
war ich in London für T-Mobile International tätig,
im Projektmanagement und in der internen Beratung
z. B. bei Reorganisations-Projekten. Von dort wechselte ich zu PIMS, dem Londoner Büro des Malik Management Zentrums. Das war das Beste, was mir passieren konnte, denn im Grunde war das für mich wie
ein zweites Studium. Der Ansatz von Malik geht davon aus, dass die BWL überwiegend Funktionalbereiche (Marketing, Produktion etc.) abdeckt, aber die
Kunst der Unternehmensführung oft zu kurz kommt.
Die Modelle von Malik basieren auf einem systemwissenschaftlichen Ansatz, durch den ich eine völlig
neue Welt kennengelernt habe. Ich selbst habe meinen Beratungs-Fokus dort auf Strategie- und Organisationsthemen gelegt. Danach bin ich ins St. Galler
Büro gewechselt und meine Frau hat in Frankfurt
gearbeitet. Nach der Geburt unserer ersten Tochter
Jonas Marggraf schloss 2003 sein IPBS-Studium (D/IRL) erfolgreich ab.
Anschließend lebte und arbeitete er in London und St. Gallen. 2012
wechselte er zur F.A.Z. und ist dort verantwortlich für den Bereich Unternehmensentwicklung / Business Development.
Seit Anfang 2014 ist er zusätzlich Geschäftsführer bei easyfolio.de, einem
Beteiligungsunternehmen (Start-up), das einfache digitale Geldanlageund Vermögensverwaltungslösungen auf den Markt bringt. Jonas ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Jonas Marggraf
(IPBS 2003)
ließ sich das nicht mehr vereinbaren und bei der Suche
nach einer Position in Frankfurt kam ich schließlich
zur F.A.Z. Der Wechsel von Print zu digital war
schon damals ein großes Thema und nach dem Start
im Bereich Elektronische Medien kam ich dann in
das Business Development.
Du hast erzählt, die F.A.Z. habe im Finanzbereich knapp
eine große Chance vergeben?
In der Tat. Was heute nicht jeder weiß: der sogenannte F.A.Z.-Index für deutsche Aktien wurde
schon seit 1961 berechnet und ist damit eigentlich
der Vorläufer des DAX. Leider wurde die Berechnung
damals technisch nicht so weit ausgebaut, dass entsprechende Finanzprodukte dafür entwickelt werden
konnten, und so wurde er dann vom DAX verdrängt.
Was schätzt Du noch heute an Reutlingen und was möchtest Du heutigen Studierenden aus Deiner Erfahrung mit
auf den Weg geben?
Der enge Zusammenhalt und das Netzwerk sind eine
herausragende Eigenschaft von Reutlingen. Wo immer auf der Welt man auf Reutlinger Alumni trifft,
ist die Offenheit und Hilfsbereitschaft gleich sehr
groß. Das liegt sicher an der intensiven Zeit, die man
dort hat und den Bindungen, die sich an einer kleinen Hochschule entwickeln können.
Studenten würde ich mitgeben, dass sich nicht alles
planen lässt. Statt während des Studiums schon genau festzulegen, wo man in fünf Jahren sein will,
sollte man Chancen und Gelegenheiten, die sich immer bieten werden, erkennen und ergreifen.
Ganz wichtig finde ich es auch, sich immer breit gefächert weiterzubilden und verschiedenartige Interessen zu verfolgen. Das Studium ist eine Grundlage,
aber jede Aufgabe erfordert ihre eigenen Zusatzkenntnisse und man gewinnt dadurch enorm. Statt
einer totalen Spezialisierung empfehle ich, das eigene Know-how kontinuierlich zu verbreitern.
Lieber Jonas, ich danke Dir herzlich für dieses Gespräch.
Schwerpunkt Medien
11
Alumnus John Adamson chose a special CV: He is a linguistics professor and chief
editor in Japan today. In his interview with Europolitan magazine, done by Matthias
Seeliger (MBA Bundeswehr 2013) he explains how he got there and talks about his
work as an academic editor.
Still business books in the shelf
By Matthias Seeliger (MBA Bundeswehr 2013)
Europolitan: John, when you think about your studying
years in Reutlingen, what comes first to your mind?
John Adamson: When I think back to my 2 years
in Reutlingen from 1980 to 1982, I have very fond
memories. It was my first time living abroad and in
many ways the experience taught me to become independent whilst coming to terms with a new culture
and language. I’ve spent most of my working life
abroad after graduation but those first years in Reutlingen exposed me to study in a foreign language
which was quite a challenge. Processing concepts related to business administration in a second language
made me sensitive to the problems that my own
students face now when studying English.
I am still in contact with some of my fellow students
from those days. Thanks especially to Tony O’Rourke
for bringing the 1984 cohort of graduates together
through a social media site recently. I have shown
some of the pictures of me, with hair, as a student in
Reutlingen to my Japanese students and there are
generally gasps of disbelief.
What was your motivation at that time to apply for that
programme? How was your German at that time?
My motivation was pretty vague as far as I can
remember. I had some idealistic feelings about the
12
Schwerpunkt Medien
role of the UK in Europe at that time and still feel
strongly about UK playing a positive role within the
EU. Maybe that is very much a late 1970s, early 1980s
sentiment but when I read about British politicians
who wish to exit the EU, then I tend to despair.
My German at that time was school level really but I
quickly realised that it wasn’t good enough for
studying content in German. It improved of course
but it was a steep learning curve linguistically.
You have chosen an academic career. Why?
I spent my first years after graduation in sales in
Germany and the UK but really wanted to get involved
in personnel management/training. The chance to do
so never happened so I decided to teach business
English to non-native business people, firstly in Japan,
then later in Thailand, Germany, and in the UK for a
while. I retrained as a teacher and finally received
my Doctorate of Education in 2002. The academic
career was a slow emerging process really. After becoming a doctor and becoming more active in research
in education, I realised that my teaching practice was
intrinsically linked with my research, i.e. my research
informed my practice. I seem to be regarded nowadays
more as an ‘academic’ university teacher – someone
to go to for advice about doing research and getting
published – rather than someone who just teaches.
John Adamson is a Professor at the University of Niigata Prefecture in Japan.
As Chief Editor of Asian EFL Journal and Managing Editor of its publishing
group English Language Education (ELE), he is active in editorial work and has
established two other journals – Asian ESP Journal and The Linguistics Journal.
He received his Ed.D. from Leicester University in the U.K. focusing on a
discourse analysis of interviews with Thai college students on their learning
strategies.
John Adamson
(IPBS 1984)
When thinking back about not taking the business
path, I did for many years feel deep regret but since
my early 40s I have become more well ... ‘known’
let’s say, as an academic in my field so my regrets
have somewhat disappeared.
Why did you choose Japan? How is life and work there?
I chose Japan because some ex-students from the
Hendon-Reims link had gone over to Japan and were
teaching English. I joined them as a short-term adventure because it offered me the chance to teach
business English in Japanese companies. Since
my teenage years, I had a fascination for Japanese
culture and for my 4th year dissertation I wrote about
Japanese investment in British industry. I tended to
see business activity in Europe as being not just between European cultures but increasingly, at that
time, influenced by Asian business interests. Life in
Japan at university is generally fine. I need to teach
and research, as well as take on administrative
duties. My wife is Japanese, she is also a university
Associate Professor, so there is a natural incentive to
stay here in the long term. Japan is in many ways
familiar to me now but every now and again I encounter attitudes (as well as language) which I cannot
grasp as a non-Japanese. In many ways it is a closed
society which retains a welcoming face to outsiders.
You are managing editor, respectively chief editor of two
academic journals. Could you please describe a bit the
background of your involvement?
Along with my university duties, I am also currently
the managing editor of a group of journals and Chief
Editor of the flagship journal in the group – Asian
EFL Journal. Many academics do such work as it is
kind of expected that we take responsibility of something academic – an association, special interest
group, journal etc – in our field. I started such editorial
work 10 years ago and just kept with it. I have reviewed for various journals in the field but had the
chance to take on more responsibility with this particular group: TESOL Asia. I started up some smaller
sister journals about 9 years ago and did all the jobs
like reviewing, recruiting new reviewers, proofreading,
including making editorial systems. Then last year I
took over at the main journal. We are owned by an
Australian vocational education group called SITE who
is very active in Asia – they finance the websites. Also
operating as an association we also run conferences
all over Asia so I need to travel to those conferences,
show my face and talk about the journals so conference
participants know how to get published in the journals.
The target audience is really English language teachers
who teach Asian learners in Asia or anywhere else in
the world and who need a mixture of practical teaching
Schwerpunkt Medien
13
ideas and deeper research articles. A lot of our readers
are on postgraduate programs in English language
teaching or Applied Linguistics respectively Linguistics.
Talking about academic journals in general: Are there
striking cultural differences in this scene between Asia and
Europe or the US?
As we are based in the Philippines, we are not affiliated
with an American or European publisher so we are
not seen as a ‘centre’ publishing group, more of a
‘periphery’ group. Recently there is literature to say
that we are perhaps ‘a semi-periphery’ set of journals
as we act as a kind of conduit between western or
center scholarship and Asian or periphery markets.
Asia has an enormous amount of non-native English
teachers and researchers who want to publish their
work and it is very difficult for them to do so with
the more established journals located in the west.
There has naturally been an upsurge in the amount
of journals starting up to meet this increased demand
within Asia. Unfortunately, so many are only looking
John during his studies at ESB Business School
14
Schwerpunkt Medien
to benefit financially by charging authors huge
publishing fees without giving professional peer
review – these are the ‘predatory journals’ which
email authors to solicit submissions. We don’t charge
authors anything but need to charge a small fee for
access for readers, which is much less than most
journals actually. We want to remain as ‘open access’
as financially possible as many Asian scholars have
very small research budgets compared to the west.
Importantly, we try to be constructive and sympathetic
to non-native scholars trying to publish for the first
time.
What are the lessons learned of your career so far? What
would you recommend to someone who wants to become a
professor as well?
I suppose it is never too late to make a career change.
If you want to do your job with passion, then choose
a career which allows you to study it in depth and
play a role in encouraging younger researchers – in
my case through my own research and editorial
work. I think that the ability to mix practice with
theory to improve practice is a means to sustain
your motivation over the years. There are always
new teachers entering the profession and English
language teaching is often regarded as a ‘lesser’ academic career path compared to other fields so to improve our standing, research is essential. To become
a professor in my field, a few years outside of teaching
is useful as it exposes you to working realities in
other areas, as for me in business sales. Many teachers
and professors have actually never stepped outside
of the classroom or studied anything else but their field
so other perspectives help you to remain balanced and
understand how people in other fields think. The
books on my bookshelf and Kindle are not just concerned with English education but also related to
business – perhaps a healthy legacy from my days in
Reutlingen.
Werbung wird mobil!
Das Gespräch mit Christian Heger (IPBS 2007) führte Katja Breitinger (MBA 2005)
Europolitan: Christian, Du bist seit einigen Monaten bei
Widespace. Kannst Du kurz erklären, was Ihr macht?
Christian Heger: Widespace ist ein internationaler
Vermarkter von Premium Mobile Advertising-Konzepten. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Stockholm
stellt High Impact-Werbemittel auf mobilen Websites
und Apps zur Verfügung. Widespace wurde 2007
gegründet, ist mittlerweile in zehn Ländern aktiv
und mit über 100 Mio. erreichten Nutzern der größte
Vermarkter für mobile Werbung in Europa.
Wir vermarkten Werbemittel auf mobilen Websiten,
abhängig von der Reichweite der jeweiligen Website.
Diese Websites kategorisieren wir nach Publishern
und Themengebieten. Für diese Themengebiete, sogenannte Verticals wie z. B. Lifestyle, Entertainment
oder Sport, bündeln wir die mobilen Websites unserer
Partner und verkaufen diese Verticals dann über Mediaagenturen an werbetreibende Unternehmen.
Wie ist denn der Status quo auf dem deutschen Markt
für mobile Werbung?
Der Markt für mobile Werbung wurde lange Zeit von
vielen skeptisch betrachtet. Die Bildschirme der ersten
Smartphones waren zu klein, vor 3G oder gar LTE
war der mobile Datenverkehr noch sehr langsam und
daher lag der Fokus der Werbung auf dem stationären
Internet. Die Diskussion um zu kleine Bildschirme
sollte nun vorbei sein, denn einerseits sind die Bildschirme größer geworden, andererseits hat sich die
Grafik auch an kleinere Bildschirme angepasst,
Stichwort Responsive Design. Bedenkt man die rapide
Verbreitung von Smartphones in den letzten Jahren,
ist offenbar, dass der mobile Bereich einer der wichtigsten Werbekanäle überhaupt geworden ist, um mit
potenziellen Kunden in Kontakt zu treten.
Gemäß der aktuellen AGOF-Studie (Arbeitsgemeinschaft
Online Forschung/AGOF Mobile Facts 2014/III) gibt es
in Deutschland über 34 Mio. Nutzer des mobilen Internets, also mehr als 50 % der deutschen Bevölkerung
über 14 Jahren. Mehrheitlich sind diese Nutzer zwischen 20 und 49 Jahren alt, exzellent gebildet und
verfügen über ein überdurchschnittlich hohes Einkommen, also eine Traumzielgruppe! Nicht zu vergessen
sind die Mobile Internet-User unter 20 Jahren – den
Werbezielgruppen und Konsumenten der kommenden
Jahre. Diese Zielgruppe wächst mit Smartphones und
dem mobilen Internet auf. Gemäß einer repräsenta-
tiven BITKOM-Studie (Studie zu Kindern und Jugendlichen in der digitalen Welt/Januar 2015) ist das
Smartphone für 89 % der deutschen Jugendlichen im
Alter von 16 bis 18 Jahren das wichtigste Gerät, um
online zu gehen. Diese Jugendlichen werden nicht in
fünf oder zehn Jahren auf einmal den Fernseher einschalten oder eine Zeitung lesen. Will man diese Zielgruppe mittelfristig erreichen, muss man im mobilen
Internet werben. Dennoch hinken die Werbeausgaben
für mobiles Internet den Ausgaben in den Bereichen
TV, Print oder anderen klassischen Medien heute noch
um Welten hinterher.
Bedenkt man auch, dass ca. 60 % aller deutschen
werbetreibenden Unternehmen noch keine Website
für mobile Endgeräte haben und lediglich ihre Desktopwebsite anzeigen, egal mit welchem Gerät der
User ihre Seite besucht, erkennt man, welches Potenzial in diesem Markt steckt.
Wie unterscheiden sich denn die einzelnen Märkte? Wer
sind die Big Player?
Widespace ist neben Deutschland in den nordischen
Ländern wie Schweden, Finnland, Dänemark und
Norwegen aktiv, außerdem in Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Italien und Spanien. Alle
Länder haben aufgrund ihrer Geografie und Bevölkerungsdichte eine eigene Geschichte und eigene
Merkmale. So war der Markt für Werbebudgets für
den mobilen Bereich in Deutschland 2013 zum Beispiel ebenso groß wie in Norwegen, dabei hat
Deutschland zwanzigmal mehr Einwohner.
Weltweit gesehen gibt es mit Facebook und Google
zwei dominierende Player, auf die ca. 70 % der Werbeausgaben für mobile Endgeräte entfallen. Um die
übrigen 30 % kämpft der Rest der Anbieter. In
Deutschland sind sehr viele verschiedene Anbieter
auf diesem Bereich des Werbemarkts vertreten. Von
den großen Verlagshäusern wie Axel Springer oder
Gruner + Jahr, die sowohl im Printbereich als auch
online und mobil vermarkten, bis hin zu Spezialanbietern wie Widespace.
Christian, die Märkte sind also sehr unterschiedlich – wie
verdient man denn nun Geld mit Werbung für mobile Endgeräte?
Im Grunde gibt es zwei Modelle für die Abrechnung –
entweder pro angeklickter Anzeige, das sogenannte
Schwerpunkt Medien
15
Smartphone-Verbreitung pro Land (Gesamtbevölkerung)
68%
63%
62%
59%
56%
55%
52%
46%
33%
30%
30%
30%
31%
33%
42%
41%
40%
36%
33%
29%
27%
25%
24%
18%
Norway
Sweden
U.K.
Denmark
Quelle: eMarketer 2013 and Google’s Our Mobile Planet,
Abfrage 2014
U.S.
Spain
2011
CPX-Modell, meist „cpc“, also cost per click, aber
auch „cpl“ – cost per lead – oder „cps“ – cost per
sale, oder pro gezeigter Anzeige als Tausender-Kontaktpreis (TKP).
CPX-Modelle werden bei Performance-Kampagnen
gewählt wie z. B. Werbung für einen Onlineshop.
Klickt der Nutzer auf einer Newsseite auf ein Banner
zu einem Onlineshop, erhält die Newsseite dafür einen
Geldbetrag vom Onlineshopbetreiber. TKP-Modelle
kommen bei Branding-Kampagnen zum Einsatz, hier
geht es mehr um die Inszenierung von Marken und
Produkten als um den direkten Abverkauf. Bezahlt
wird hier pro 1.000 Einblendungen (TKP), darauf
baut auch das Widespace-Geschäftsmodell auf. Im
Gegensatz zu Skandinavien steckt in Deutschland
das mobile Internet als Brandingkanal noch in den
Kinderschuhen.
Was sind die Themen für Marketing über mobile Endgeräte
2015 in Deutschland? Welche Rolle spielt hier auch die
Smartphoneverbreitung?
In Deutschland ist Qualität ein wichtiges Thema –
viele Firmen übertragen einfach ihre Desktopkampagnen auf mobile Endgeräte, und jeder, der schon mal
versucht hat, sich auf einem Smartphone durch eine
Desktopseite zu klicken, weiß, dass das keinen Spaß
macht. Hier ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, um mobile Werbung besser zu gestalten.
Auch sind die deutschen Werbetreibenden gegenüber
mobiler Werbung noch immer skeptisch eingestellt.
Das merkt man deutlich an den Umsatzzahlen. Es
werden oft mehrstellige Millionenbeträge für TVWerbung ausgegeben, ohne deren Wirksamkeit zu
überprüfen, aber das mobile Internet wird nicht berücksichtigt, obwohl es mittlerweile einen wichtigen
Anteil im Kaufentscheidungsprozess einnimmt.
Zum Vergleich: wir setzen in den nordischen Län-
16
Schwerpunkt Medien
Netherlands
Finland
France
Italy
Germany
Russia
2013
dern mit einem Kunden so viel um wie mit allen
Kunden im gesamten deutschen Markt. Für viele internationale Kunden sind die skandinavischen Länder Testmärkte, viele Neuerungen werden erst dort
ausprobiert, bevor man sie auf dem deutschen Markt
anwendet. Mobiles Internet ist in Skandinavien bereits ein Brandingkanal. Bei unseren nordischen
Nachbarn fließen sogar schon TV-Budgets direkt in
den Online-Kanal oder es gibt synchronisierte Kampagnen im Fernsehen und mobiler Werbung, z. B. bei
Blockbustern im TV.
In Skandinavien hat man schon erkannt, dass die
Menschen ihr mobiles Endgerät als second device
nutzen. Sie sind oft beim Fernsehen gleichzeitig online oder nutzen Werbepausen, um mit ihrem Smartphone oder Tablet online zu gehen.
Ein wichtiger Faktor ist die Smartphoneverbreitung
(Grafik oben). Hier liegen Skandinavien und Großbritannien vorne. Man geht davon aus, dass sich das
Werbeumfeld bei einer Verbreitungsdichte von mobilen Endgeräten von 50 % und mehr darauf einstellen
muss und den mobilen Werbekanal nicht mehr nahezu unbeachtet lassen kann.
Die 50 %-Hürde ist in Skandinavien schon 2012
gefallen, daher sind die dortigen Märkte auch schon
weiter. In Deutschland wurde 2014 ebenfalls die
50 %-Hürde geknackt und somit bin ich guter Dinge,
dass nun auch hierzulande der mobile Werbemarkt
nachzieht und ab 2015 rasant wächst. Das Potenzial
ist nämlich noch sehr groß (Grafik rechts).
Die Grafik rechts zeigt die Verteilung von Werbeausgaben im Vergleich zum Konsum. Man sieht hier
eindeutig, dass das mobile Internet hier noch unterrepräsentiert ist und somit sehr viel Potenzial bietet.
Quel
Christian Heger ging nach seinem Abschluss 2007 (IPBS D/IRL) zuerst in die Unternehmensberatung, seit 2009 ist er in digitalen Gefilden unterwegs.
Nach dem Aufbau des Internet-Start-ups netzathleten Media, einer Station bei Tomorrow Focus Media und dem Head of Sales-Posten bei WEKA Media Publishing ist er seit
September 2014 für den mobilen Werbevermarkter Widespace als Head of Partnerships
(D/A/CH) in Hamburg tätig.
Christian Heger (IPBS 2007)
Es wird von den Nutzern zwar zu 19 % genutzt,
doch die Ausgaben für Werbung speziell für mobile
Endgeräte machen nur 4 % aus. Vergleicht man dies
mit den Ausgaben für Printwerbung und den Nutzerzahlen, sind die Werte genau umgekehrt. Dies sieht
man auch an den Gesamtzahlen. Für 2014 belaufen
sich die Werbeumsatzerwartungen für die Bereiche
Online und Mobil auf insgesamt knapp über 1,4 Milliarden Euro Nettovolumen, das reine Mobilvolumen
beträgt aber nur etwas mehr als 100 Millionen Euro.
Wie wird sich der Markt entwickeln? Wo siehst Du die Nutzung mobiler Geräte in zwei, drei Jahren?
Die Nutzung anderer Medien wird weiter zurückgehen. Weniger TV und Radio, weniger Zeitung und
auch weniger Internet am PC. Die Menschen werden
in allen Lebenslagen zu ihrem Smartphone greifen
und es als allwissendes Tool nutzen, gemäß dem
Motto: immer dabei, immer bereit, immer an(geschaltet)
und immer on(line). Die Geräte werden sich in puncto Größe weiter den Bedürfnissen der User anpassen.
Die Menschen werden weiter Content konsumieren,
Beste Chancen, günstig einen
hohen Marktanteil zu erzielen
Ad Spend per Media
39%
Time Spent per Media
2013
37%
25%
19%
19%
19%
9%
12%
5%
TV
le: E-marketer 2014
Ad Spend per Media
Print
4%
Web
Time Spend per Media
Radio
sogar mehr noch als heute. Der Unterschied ist, dass
sich die Nutzung auf das Smartphone konzentriert,
denn mit ihm kann man eben 24 Stunden am Tag
genau das machen, was man will.
Christian, was fasziniert Dich an diesem Markt
am meisten?
Der Markt für mobile Werbung bietet viel Potenzial
und auch Möglichkeiten der Entwicklung. Es wird
hier einfach nie langweilig und man ist am Puls der
Zeit. Speziell das Thema Targeting, also die gezielte
Nutzeransprache ist äußerst faszinierend. Daten werden der Schlüssel zum Erfolg sein. Nicht ohne Grund
ist Facebook so erfolgreich. Es sammelt einfach Unmengen von Userdaten über die Facebook-ID und
nutzt diese dann zur gezielten Einblendung von
Werbung. Mit der Facebook-ID kann man den Nutzer
über verschiedene Endgeräte verfolgen, und damit ist
die Facebook-Technologie den bisher verwendeten
Cookies weit überlegen.
Insbesondere das Thema Geotargeting eröffnet für
den mobilen Bereich viele neue Möglichkeiten der
Nutzeransprache. Moderne Smartphones bieten mit
GPS und Bluetooth alles, was man technisch für die
Ortung der User braucht. Kann man diese Daten mit
den Vorlieben der Nutzer verknüpfen, kann man sie
natürlich mit passender Werbung versorgen.
Eins sollte man aber immer beachten: Die geltenden
Datenschutzbestimmungen müssen stets berücksichtigt werden. Man darf die Nutzer nicht verunsichern
und ihnen auch nicht das Gefühl geben, sie würden
auf Schritt und Tritt verfolgt. Das wirkt kontraproduktiv. Wer seine Kunden zur richtigen Zeit mit den
richtigen Botschaften erreicht, wird erfolgreich sein.
Mobile
Quelle: eMarketer 2014
Christian, ganz herzlichen Dank für das Gespräch!
Schwerpunkt Medien
17
„House of Cards“, Konkurrenzkampf
und die Zukunft des Fernsehens:
Herausforderung Pay-TV
Das Gespräch führte Miriam Müller (IMDD 2013)
Europolitan: Lieber Hannes, danke für Deine Zeit! Kannst
Du Dich kurz vorstellen?
Hannes Heyelmann: Sehr gerne. Ich habe 2002 meinen Abschluss im deutsch-amerikanischen Studiengang an der Northeastern University in Boston gemacht und arbeite seitdem für Turner Broadcasting
System.
Was macht Turner genau und wie war Dein Weg
im Unternehmen?
Turner betreibt über 160 Fernsehsender weltweit unter
bekannten Markennamen wie CNN, TNT oder Cartoon
Network. Über 50 % des Gewinns von Time Warner
kommen von Turner, der Rest von den Schwesterfirmen
Warner Bros. und HBO. Angefangen habe ich als
Praktikant in der Abteilung Unternehmensstrategie in
Atlanta, direkt nach dem Studium bin ich als Analyst
eingestiegen. Ab 2007 habe ich dann die Pay-TVSender in Deutschland gestartet und bin seit 2013 für
alle Turner-Marken und -Sender im deutschsprachigem
Raum, in den Beneluxstaaten, Mittel- und Osteuropa
sowie Russland verantwortlich. Die meisten meiner
ca. 150 Mitarbeiter sitzen wie ich in München, die
anderen in Warschau, Moskau und Bukarest und einige auch in unserer Europazentrale in London.
Was soll sich ein Otto Normalverbraucher, der sich bestens
mit den Free-TV-Sendern wie RTL und Pro7 und öffentlichrechtlichem Fernsehen auskennt, unter Pay-TV vorstellen?
Im Gegensatz zum Rundfunkbeitrag, quasi eine öffentlich-rechtliche Zwangssteuer, abonniert der Kunde
beim freiwilligen Pay-TV über Anbieter wie Sky, Kabel
Deutschland oder die Deutsche Telekom bestimmte
Programmpakete, die eine Vielzahl an Sendern mit
unterschiedlichen Schwerpunkten beinhalten, von
Spielfilmen über Serien, Dokumentationen, Kinderprogramme bis hin zur Bundesliga. Darüber hinaus
18
Schwerpunkt Medien
bekommt der Kunde eine Vielzahl von Inhalten ohne
Aufpreis auch auf Abruf zur Verfügung gestellt, und
das sowohl über den Fernseher als auch übers iPad
oder den Laptop.
Aber warum soll man dafür extra Geld bezahlen, es gibt
doch eh schon so viele Sender, die nichts extra kosten?
Es stimmt, wir haben auch im internationalen Vergleich in Deutschland viele Sender, die nichts extra
kosten, aber deswegen haben wir noch lange keine
besonders große Vielfalt an Programmen, denn sowohl die Free-TV-Sender als auch ARD und ZDF
wollen fast alle die große Masse erreichen und sind
auf Quote getrimmt. Die öffentlich-rechtlichen Sender,
um zu beweisen, dass sie relevant genug sind, um
jährlich knapp 8 Milliarden Euro aus dem Rundfunkbeitrag zu erhalten, und die Free-TV-Sender, weil sie
werbefinanziert sind und daher hohe Marktanteile
brauchen. Die Folge ist, dass es oft einen ziemlichen
Einheitsbrei zu sehen gibt. So werden z. B. geniale
Serien wie „House of Cards“ oder „Boardwalk Empire“,
die etwas anspruchsvoller sind oder nicht dem Massengeschmack entsprechen, entweder gar nicht im FreeTV gezeigt oder spätabends. Dazu kommt noch, dass
Serien gerne mal schnell abgesetzt werden, oder der
Sendeplatz wird mitten in der Staffel verschoben, nur
weil es statt 1,4 Millionen Zuschauer einmal nur eine
Million waren.
Was sind aus Deiner Sicht die Vorteile von Pay-TV gegenüber den Free-TV-Sendern und öffentlich-rechtlichen Programmen?
Im Pay-TV steht die Quote nicht im Vordergrund,
sondern es geht darum, einen Mehrwert innerhalb
des Programmpakets für den Kunden zu schaffen, der
ja extra dafür zahlt. Daher sind ein vielseitiges Programm mit exklusiven Inhalten und eine stringente
Hannes Heyelmann (IPBS 2002) hat sein Studium an der ESB Business
School 2002 im deutsch-amerikanischen Link abgeschlossen und arbeitet
seitdem für Turner Broadcasting System. Derzeit lebt er in München.
Hannes Heyelmann
(IPBS 2002)
und verlässliche Programmplanung besonders wichtig. Bei TNT Serie z. B. haben wir letztes Jahr über 50
verschiedene Serien gezeigt, davon 15 exklusive
Deutschlandpremieren, teilweise nur einen Tag nach
der US-Ausstrahlung. Und fast alle Kinofilme sind
über ein Jahr lang bei Sky exklusiv zu sehen, bevor
sind dann ins Free-TV kommen
Und was sind die Besonderheiten von Pay-TV in Deutschland im internationalen Vergleich?
Ein weiterer Vorteil von Pay-TV in Deutschland –
und fast einzigartig im internationalen Vergleich –
ist die Tatsache, dass es nur wenig Werbung insgesamt und überhaupt keine Werbeunterbrechung gibt,
was viele Zuschauer gerade bei Spielfilmen sehr zu
schätzen wissen. Dazu kommt noch die Möglichkeit,
im Pay-TV Sendungen mit einer Jugendschutz-PIN
auszustrahlen. So kann ein Film, der sonst erst ab 22
Uhr gezeigt werden kann, bereits um 20 Uhr laufen.
Zu guter Letzt werden die meisten Sendungen im
Pay-TV sowohl im englischen Originalton als in synchronisierter Fassung auf Deutsch ausgestrahlt.
Das alles sowie die bereits erwähnten on demand-Angebote und die Möglichkeit, die Inhalte auch mobil zu
sehen hat dazu geführt, dass mittlerweile fast 20 %
der Haushalte ein Pay-TV-Abo haben und kein Ende
des Wachstums in Sicht ist. Pay-TV-Abonnenten haben
übrigens ein überdurchschnittlich hohes Einkommen
und einen überdurchschnittlichen Bildungsstand.
Ich habe gelesen, dass Ihr auch angefangen habt, für die
deutschen Sender selbst zu produzieren, während andere
Pay-TV-Sender sich da noch zurückhalten. Was steckt dahinter und lohnt sich das?
Es ist notwendig, sich mit den Sendermarken zu differenzieren. Auf den Markt zugeschnittene Produkti-
onen sind ein Teil unserer Strategie. Bei unserer Vorreiterrolle ist der Wunsch nach Differenzierung natürlich besonders groß. Mit TNT Serie waren wir
2012 der erste Pay-TV-Sender in Deutschland, der
mit „Add a Friend“ eine fiktionale Serie selbst produziert hat. Wir haben viel positive Presse bekommen und erhielten für die Serie sogar den GrimmePreis und den Bayerischen Fernsehpreis. Andere PayTV-Anbieter werden nachziehen, aber wir sind die
ersten gewesen und das kann uns keiner mehr nehmen.
Klar, es war gewagt, so früh damit zu starten, aber es
hat sich gerade für uns als Marke gelohnt. Auf dem
deutschen Pay-TV-Markt wie in vielen anderen Märkten auch gilt das Motto: „Go big or go home“. Bis
Ende Februar laufen noch die Dreharbeiten für unsere
zweite Serie, einen Psychothriller namens „Weinberg“.
Aber auch für unsere Kindersender Cartoon Network
und Boomerang sowie unseren Frauen- und LifestyleSender TNT Glitz produzieren wir Formate selbst.
In Kürze: Wie darf man sich die Dynamik in Eurem Markt
vorstellen? Gibt es eine Form der Zusammenarbeit mit
anderen Anbietern wie beispielsweise Sky Deutschland
oder FOX International Channels, oder herrscht ein harter
Konkurrenzkampf?
Es herrscht ein Konkurrenzkampf zwischen den Sendern
besonders bei der Lizensierung von Programmen,
aber mit einer anderen Dynamik als im Free-TV. Im
Free-TV geht es darum, täglich die Größe der Kuchenstücke bei einem insgesamt gleichgroß bleibenden Kuchen neu zu verteilen, denn die Anzahl
der Gesamtzuschauer wächst nicht mehr. Wenn ein
Sender dazugewinnt, dann nur, weil ein anderer verliert. Im deutschen Pay-TV, wo Quoten eine untergeordnete Rolle spielen und der Markt wächst, ärgere
ich mich vielleicht, wenn wir eine Serie nicht bekommen haben, aber solange ein anderer Pay-TVSchwerpunkt Medien
19
Sender sie ausstrahlt, hat es trotzdem etwas Gutes,
denn es stärkt die Attraktivität der Pay-TV-Pakete
und damit auch meine Sender. Sender können nicht
einzeln abonniert werden, sondern sind Teil eines
Pakets. Mit jedem Abonnenten, den z. B. Sky dazugewinnt, steigt auch der Umsatz meiner Sender. Wieviel Sky, die zwar auch eigene Sender haben, aber
vielmehr eine Vertriebsplattform für Sender sind,
von den Abo-Erlösen an uns abgibt, wird alle paar
Jahre in harten Verhandlungen neu verhandelt. Hier
dreht sich dann alles um die Frage, wie wichtig die
Sender und Marken für das Paket sind und ob Kunden kündigen würden, wenn die Sender nicht mehr
verbreitet werden.
Wie reagiert Ihr auf neue Mitspieler wie z. B. Netflix, sind
diese eine Gefahr?
Anbieter wie Netflix bieten auf der einen Seite eine
Chance für uns, da durch sie noch mehr Menschen in
Deutschland sich an die Idee gewöhnen, für Inhalte
extra Geld zu bezahlen, aber durch Netflix sind die
Lizenzpreise für Serien und Film auch weiter gestiegen, denn jeder möchte Inhalte zumindest zum Teil
exklusiv haben und diese möglichst früh nach dem
US-Start anbieten. Und dann gibt es natürlich die
große Diskussion, ob es in Zukunft überhaupt noch
Fernsehsender geben wird oder ob alles nur on demand über Netflix und Co. geschaut wird. Ich glaube
schon, dass viele Leute auch gerne mal etwas auf
Abruf schauen, aber die meiste Nutzung wird weiterhin über die Fernsehsender sein, dass zeigen auch
Märkte wie die USA, wo weniger als 5 % der Kunden
ihren Kabelanschluss gekündigt haben und nur noch
on demand schauen. Die meisten wollen beides nutzen und darauf müssen wir eingehen und uns die
entsprechenden Rechte sichern, so dass Sky oder
Kabel Deutschland ihren Kunden beides aus einer
Hand anbieten können, was sie auch jetzt schon zu-
20
Schwerpunkt Medien
nehmend machen. Hier hilft es uns natürlich, dass
wir Teil von Time Warner sind und dass innerhalb
dieser Familie viel produziert wird. Ein weiterer
Trend, über den in letzter Zeit viel geschrieben wurde, ist das Binge Watching, das Netflix in den US
eingeführt hat, also alle Folgen einer Serienstaffel
hintereinander oder innerhalb weniger Tage zu senden. Auch hier gilt, dass das sicher toll ist für einige
Zuschauer, aber viele andere freuen sich auch darauf, zum gleichen Zeitpunkt in der folgenden Woche wieder ein Highlight zu haben. Das ist ein bisschen wie beim Adventskalender: es gibt Kinder, die
machen alle Türchen am ersten Tag auf, und andere,
die freuen sich jeden Morgen darauf, ein neues aufzumachen.
In den meisten Branchen gibt es viele Messen und Kongresse, wie schaut es in der Fernsehbranche aus?
Davon haben wir auch so einige, aber für mich gibt
es nur einen wirklichen Pflichttermin im Jahr und
das sind die L.A. Screenings, wo sich jeden Mai Senderchefs und Programmverantwortliche aus der
ganzen Welt in Los Angeles treffen, um sich von den
Studios die neuesten Serien präsentieren zu lassen.
Da darf ich dann in einer Woche jeweils die erste
Folge von ca. 40 verschiedenen neuen Serien anschauen, die in der darauffolgenden Saison in den
USA starten und mit den Schauspielern und Produzenten darüber sprechen. Das macht nicht nur viel
Spaß, sondern verschafft einen super Überblick über
künftige Trends. Man kann für sich überlegen, welche Serie über mehrere Jahre hinweg produziert werden wird und auf welche Pferde wir bei der Lizensierung setzen wollen, denn über 50 % aller Serien
werden nach nur einer Staffel mangels Erfolg in den
USA wieder eingestellt.
Vielen Dank und alles Gute!
Hinter den Kulissen von YouTube
Von Katharina Fuchs (IB 2010)
Als ich nach meinem Studium an der ESB in Reutlingen und der EGADE in Monterrey bei Google in Dublin als Account Strategist im Sales-Team anfing, hätte ich nie gedacht, dass ich vier Jahre später bei
YouTube in München als Strategic Partner-Manager
arbeiten würde. Die Wege bei Google sind allerdings
vielfältig und so bin ich nun seit knapp zwei Jahren
Teil des YouTube Partnerships-Teams.
Zielgruppe größere Reichweiten als so mancher TVSender, ganz zu schweigen von ihrer Fanbase. Beispielsweise Gronkh, ein Kanal von Erik Range, der in
seinen Filmen Videospiele kommentiert, hat über 30 Mio.
Videoabrufe pro Monat. Er ist einer von bereits über
20 YouTube-„Millionären“ in Deutschland, die über
eine Million Abonnenten erreichen.
Die meisten Europolitan-Leser wissen wahrscheinlich
nicht, dass man bei YouTube kostenlos Channels
abonnieren und sein eigenes Programm gestalten
kann, doch diese Channels haben in ihrer jeweiligen
YouTube ist also längst nicht mehr nur die Plattform
mit den lustigen Katzen- und Hundevideos, die sie in
den Anfängen 2006 war. Natürlich dürfen diese legendären Videos nicht fehlen, jedoch hat mittlerwei-
Von Katzenvideos zu YouTube-Partnerships
Katharina (links) mit den YouTube-Stars DieAussenseiter, Dagi Bee und Paola Maria bei YouTube im Hamburger Office
Schwerpunkt Medien
21
Auftritt von ApeCrime bei den Videodays 2014
le eine Professionalisierung der Inhalte und Partner
stattgefunden. YouTube-Partner sind Firmen und
Einzelpersonen, die auf YouTube Kanäle erstellen,
Content hochladen und diese Inhalte dann meist
„monetarisieren“ – das heißt, in den Videos wird
Werbung eingeblendet und die Werbeeinnahmen teilt
sich YouTube mit dem Partner.
Wenn ich gefragt werde, was ich bei YouTube eigentlich genau mache, fällt mir eine knappe Antwort
oft schwer, da sich alleine in den letzten zwei Jahren
viel entwickelt und geändert hat. Daher versuche ich,
hier einen kurzen Überblick zu geben: Unser vergleichsweise kleines YouTube Partnership-Team in
München, Berlin und Zürich betreut die größten
YouTube-Partner aus Deutschland, Österreich und
der Schweiz. Des Weiteren haben wir ein deutschsprachiges Team in London, das sich um die Entwicklung neuer Partner kümmert. Unser Team fokussiert sich hierbei je nach Content Vertical, da jeder
Partner andere Bedürfnisse, Rechte-Situationen und
Strategien hat: Wir unterscheiden hier zwischen den
Verticals Music, Entertainment, Gaming, Education,
Family & Kids und Sports.
Wie unterschiedlich das Partner-Management aussehen kann, zeigt sich an ein paar Beispielen: Filmpartner und Produktionsfirmen sind in der Regel
besonders an der Sicherung ihres Urheberrechts interessiert. Hierfür haben wir ein System entwickelt,
welches sich Content-ID nennt: die Rechteinhaber
liefern sogenannte Referenzdateien, mit denen wir
das gesamte YouTube-Universum scannen und ko-
22
Schwerpunkt Medien
pierte Dateien identifizieren können. Die Rechteinhaber können dann entscheiden, ob diese Kopien von
der Plattform genommen werden sollen, ob sie diese
monetarisieren oder einfach nur tracken möchten.
YouTube-Partner und YouTube-Stars
Andere YouTube-Partner setzen den Schwerpunkt
darauf, die Reichweite einzelner Kanäle in ihrem
Netzwerk weiter auszubauen. Sogenannte Multi
Channel Networks aggregieren YouTube-Kanäle und
bieten dabei verschiedene Dienstleistungen an: Dies
kann von Hilfe bei der Videoproduktion über Sales
und Rechte-Management bis hin zur Talentagentur
alles Mögliche beinhalten. Oft sind diese Netzwerke
auch Anlaufstellen für die YouTube-Stars, die sich
untereinander austauschen und sogenannte Collaboration-Videos drehen – denn gemeinsame Videos
sind oft der Schlüssel zum Erfolg, da sie die Abonnenten des einen Kanals auf den anderen aufmerksam machen und umgekehrt.
Neben dem Partner-Management hat unser Team
sehr vielfältige Aufgaben. Da ich vom Google SalesTeam zu YouTube gewechselt bin, wurde ich hier
Sales Expert für YouTube-Partner, aber auch für die
Zusammenarbeit mit verschiedensten Teams intern.
Ich leite regelmäßig Workshops mit unseren Partnern
zum Thema Vermarktung. Die Workshops beinhalten
Präsentationen zu Google Adwords, wir geben Tipps,
welche Werbeformate auf YouTube gut funktionieren, wie man diese zu Sponsoring Packages bündeln
kann, und wie man beispielsweise über Remarketing
relevante User erreichen kann. Auf YouTube können
Katharina Fuchs schloss ihr IB-Studium an der ESB in Reutlingen und der EGADE in
Monterrey 2010 erfolgreich ab. Anschließend arbeitete sie im Sales-Team von Google in
Dublin, bevor sie 2014 zu YouTube nach München wechselte.
Katharinas große Leidenschaft ist die Erkundung der Welt: Reisen und neue Kulturen zu
erleben ist für sie jedes Mal aufs Neue aufregend und bringt neue Eindrücke und Inspiration. Zu Hause in München schätzt sie die Natur in der Umgebung und die zahlreichen
Sportmöglichkeiten - ob Mountainbiken, Skifahren in den Bergen oder Joggen an der
Isar.
Katharina Fuchs (IB 2010)
Kunden entweder über Audience Targeting, also je
nach User-Interesse oder demografischen Kriterien,
oder über Content Targeting, also je nach Inhalt ihre
Werbung präsentieren. Ich helfe unseren Partnern
dabei, ihre Inhalte so zu vermarkten, dass für beide
Seiten, also sowohl Kunde als auch YouTube-Partner,
eine gelungene Kampagne entsteht. Oft kombinieren
YouTube-Partner den Verkauf von Mediabuchungen
über Google auf ihren Kanälen auch mit Produktplatzierungen und Testimonials in ihren Videos,
welche für den User deutlich gekennzeichnet sein
müssen.
Intern bin ich in der Rolle als Sales-Fachfrau ein
Bindeglied zwischen unserem Sales-Team, das große
Marken betreut, und unseren YouTubern. Da das Interesse der Marken an Kreativkonzepten und YouTube-Kampagnen in den letzten Jahren erheblich gestiegen ist, stimmen wir uns auch intern zunehmend
mit verschiedenen Teams bezüglich Events, Get-togethers von Marken und YouTubern, interner Kommunikation und Zielen ab.
Event mit 15.000 Besuchern: der YouTubeVideoday
Beispielsweise arbeiten wir zusammen mit Sales,
Marketing und PR gemeinsam an einem jährlichen
B2B-Event mit ca. 1.000 C-Level-Kunden des SalesTeams. Hierfür stellen wir eine zweistündige YouTube-Show zusammen, in der wir unsere professionellen Inhalte vorstellen und einige Performances
der größten YouTuber zeigen. Parallel zu meiner
Tätigkeit im Sales-Team betreue ich noch diverse
Projekte. Bei einem dieser Projekte geht es um den
Kern von YouTube selbst – die YouTuber. Letztes
Jahr haben wir damit begonnen, YouTube-Stars zu
Workshops einzuladen und mit ihnen über Themen
wie Zuschauerbindung, Sales, Kanaloptimierung,
Kreativstrategie, Produktion, Copyright und vieles
mehr zu sprechen. Wir pflegen nicht nur zu unseren
Business-Partnern eine enge Verbindung, sondern
auch zu den Künstlern selbst, was unseren Job sehr
unterhaltsam und abwechslungsreich macht.
Und nicht nur das, unser Job ist auch noch ziemlich
saisonabhängig. Wenn andere im August in den Urlaub fahren, arbeitet unser Team auf Hochtouren an
großen B2C-Events wie dem Videoday (15.000 Besucher, die nur wegen ihrer YouTube-Stars nach Köln
kommen) oder der GamesCom (350.000 Besucher).
YouTube ist hier Sponsor und Mitgestalter, wir
hosten Workshops, Paneldiskussionen und ganze
Messestände.
Da YouTube im Vergleich zu Google noch ein recht
kleines Unternehmen mit rund 1.000 Mitarbeitern
weltweit ist, sind wir intensiv an der Ausarbeitung
künftiger Strategien und Vorhaben beteiligt, können
neue Projekte selbst anstoßen und an gemeinsamen
Zielen arbeiten. Da sich unsere Branche zudem täglich verändert und neu erfindet, sind wir auch ständig daran, uns zu verbessern, neue Produkte zu entwickeln und umzudenken. Teil dieser Entwicklung zu
sein und Dinge beeinflussen zu können ist ein tolles
Gefühl, und ich spüre jeden Tag, dass ich im richtigen Job gelandet bin.
Schwerpunkt Medien
23
Interview mit Hadrien Hildebrand (IPBS 2006), dem Eigentümer und Verleger von
htw-i.com, dem französischsprachigen Blog zu Wirtschaftsthemen aus Deutschland
Blogger-Erfahrungen
Das Gespräch führte Natalia Sevastianova (ESB Reutlingen Alumni)
Europolitan: Lieber Hadrien, wie kommt man auf die Idee,
Blogger zu werden?
Hadrien Hildebrand: Zunächst wollte ich vor allem
beruflich aktiv bleiben, als ich arbeitslos wurde. Ich
hatte meinen ersten Blog auf Wordpress gegründet,
nachdem mein befristeter Vertrag bei der CIC-Bank
in Frankfurt endete und ich nicht gleich eine neue
Stelle hatte. Ich wollte meine Kenntnisse im Bereich
Webmarketing, Community Management, Soziale
Netzwerke sowie PR-Arbeit erweitern und vertiefen.
Außerdem wollte ich lernen, wie man ein solches
Projekt von den ersten Überlegungen bis zur Onlinestellung umsetzt, ähnlich wie bei einem Start-up. Das
hatte ich ja schon als Mitgeschäftsführer bei Hildebrand
Technologies ausprobiert. Es war sehr spannend und
lehrreich, ohne größere finanzielle Beschränkungen
ein eigenes Unternehmen ans Laufen zu bringen,
denn bei einem Blog hat man außer den Kosten für
Webhosting und die Bilder von Fotolia keine Ausgaben.
Einnahmen erzielte ich vor allem durch Onlinewerbung, weniger als Blogger. Künftig will ich die Einnahmen aus der Onlinewerbung steigern.
Du hattest also schon Erfahrungen bei der
Unternehmensgründung.
Ja, ich hatte zusammen mit meinem Vater bereits
eine Firma gegründet, wir hatten aber leider nicht
genug Kunden, um die Marktstudien-Aktivitäten
weiterzuführen, und die Firma wurde reorientiert.
Wie hast Du Dir Dein neues Vorhaben vorgestellt und
welche Inhalte wolltest Du an Deine Leser bringen?
Ich wollte einen Ort schaffen, an dem Autoren ihre
Ansichten austauschen und diskutieren können, insbesondere unter dem Aspekt der europäischen Entwicklung. Mir ging es vor allem darum, den Lesern
die Möglichkeit zu geben, einzelne Beiträge zu kom-
24
Schwerpunkt Medien
mentieren. Letztlich hat sich aber gezeigt, dass von
dieser Möglichkeit nur sehr wenige Leser Gebrauch
gemacht haben.
Ein weiterer Anlass für den Blog war, dass ich der
gegenwärtig vor allem in der klassischen Presse in
Frankreich herrschenden schlechten Stimmung in
Wirtschaftsfragen etwas Positives entgegensetzen
wollte. Die Texte auf dem Blog sollen sich daher an
den Fakten orientieren. Und nicht zuletzt wollte ich
die deutsch-französische Zusammenarbeit unter einer
europäischen Perspektive voranbringen.
Das Bloggen ist sicherlich mit einem großen Aufwand
verbunden – zeitlich wie arbeitstechnisch.
Ja, es ist ein großer Aufwand, aber eher zeitlich als
arbeitstechnisch. Die Schwierigkeiten kann man
überwinden, wenn die Arbeit mit dem Team insgesamt
Spaß macht – und das läuft mit unseren insgesamt
fünf Redakteuren und Gast-Redakteuren richtig gut.
Wie hat sich das Ganze überhaupt entwickelt und was
versprichst Du Dir davon?
Wir erreichen aktuell monatlich mehr als 2.500 Leser
(Unique Visitors) mit htw-i.com. Als wir Anfang
April 2014 in der heutigen Form online gingen, waren
es nur ein paar Hundert. Mit meinem Partner planen
wir, in den nächsten Monaten ein regelmäßig erscheinendes Online-Medium herauszubringen, für
das zwei bis drei feste Redakteure regelmäßig Artikel
liefern, und zusätzlich Beiträge von wechselnden GastRedakteuren. Außerdem wollen wir unser OnlineMarketing verbessern, und wenn sich der Traffic auf
unserer Seite weiter entsprechend entwickelt, wollen
wir in einem oder zwei Jahren eine Firma gründen,
die dann als Herausgeber der Website fungiert. Ich
bin sowohl Eigentümer als auch Verleger des Blogs,
Hadrien Hildebrand (IPBS 2006) war schon als Student des deutsch-französischen IPBSStudiengangs an der ESB in Reutlingen klar, dass er später verschiedene Wege einschlagen
würde, denn schon damals fungierte er oft als Vermittler zwischen den beiden Kulturen.
So entwickelten sich die Bereiche Sales und Marketing sowie – kulturell – Frankreich
und Deutschland zu seinen Schwerpunkten.
Nach seinem Abschluss 2006 arbeitete er u. a. bei der CIC-Bank in Frankfurt/Main. Heute
lebt er bei Paris und arbeitet bei Ford, parallel dazu betreibt er seinen Blog htw-i.com, der
französischsprachigen Lesern neue Perspektiven auf deutsche Firmen und Unternehmen
vermittelt.
www.htw-i.com
Hadrien Hildebrand
(IPBS 2006)
den ich als Privatperson betreibe. Eine feste Rechtsform hat htw-i.com derzeit nicht. Ich arbeite aber
mit einem Partner zusammen, der ebenfalls mehr an
der strategischen Ausrichtung der Online-Zeitung als
an der Redaktionsarbeit beteiligt ist.
Mit unseren monatlich durchschnittlich vier Beiträgen
bedienen wir insbesondere die Interessen französischer
bzw. französischsprachiger Leser, denn sie stellen die
Mehrzahl unserer Leser. Außerdem wollen wir uns
natürlich in der französischsprachigen Medienlandschaft einen guten Ruf erarbeiten. Kurzfristig wollen
wir das Layout unserer Website überarbeiten, und
wenn wir entsprechende Einnahmen haben, soll es
2017 auch eine App geben.
Wie sieht die redaktionelle Seite des Blogs aus? Wer sind
Deine typischen Leser?
Ich sehe htw-i.com als Content-Website zwischen
einem typischen Blog und einer klassischen OnlineZeitschrift, eine neuartige Form eines Blogs mit Beiträgen zur deutschen Wirtschaft bzw. Wirtschaftspolitik,
geschrieben von verschiedenen französischen Redakteuren. Deutschland gilt in Frankreich oft als ökonomisches Vorbild, etwa wegen seiner niedrigen Arbeitslosenrate und seiner vergleichsweise stabilen
wirtschaftlichen Situation. Alle unsere Redakteure interessieren sich sehr für Wirtschaftsthemen. Alexandre
Duchenne z. B., einer unserer Redakteure, hat ursprünglich bei einem Online-Magazin in Frankfurt
gearbeitet, bei lepetitjournal.com. Er arbeitet seit
vielen Jahren in Deutschland und engagiert sich für
die deutsch-französische Zusammenarbeit.
men, die in den Beiträgen präsentiert werden – Autos, Videospiele oder auch E-Commerce –, ist die
Mehrzahl der Leser wohl männlich und zwischen 18
und 40 Jahre alt.
Wie sieht jetzt Deine aktuelle berufliche Situation aus?
Ich lebe bei Paris, wo ich als Angestellter im Kundenservice bei Ford arbeite. Auch der Blog entsteht
in Frankreich.
Wie hast Du Dich beruflich organisiert, um parallel den
Blog zu betreiben? Du hast auch einen Geschäftspartner
erwähnt.
Den Blog habe ich von Anfang an mit einem Partner
betrieben, mit Gaëtan Balan. Er ist Jurist und hat
unter anderem im kanadischen Québec studiert, er ist
Experte im Bereich europäisches Recht, neue Technologien und Seehandel. Derzeit promoviert er am
Zentrum für Seerecht in Nantes, er hat aber auch
mehrjährige Erfahrungen in Vereinen als Vorstandsmitglied.
Er lebt in Nantes, in Westfrankreich, was die gemeinsame Arbeit an dem Blog manchmal auch erschwert. Aber mittlerweile sind wir ziemlich gut darin, die sich aus den unterschiedlichen Wohnorten
ergebenden Schwierigkeiten zu meistern.
Lieber Hadrien, vielen Dank für das Interview!
Die meisten unserer Leser leben in Frankreich (fast
70 %), gefolgt von Belgien, Deutschland, Marokko,
Tunesien, Algerien und Brasilien. Aufgrund der TheSchwerpunkt Medien
25
Powerpoint-Karaoke, Interview vor laufender Kamera, sinnvoller Folieneinsatz beim
Präsentieren – all dies und sehr viel mehr trainieren die Mitglieder des ToastmasterClubs Munich Media Speakers regelmäßig alle zwei Wochen im Rahmen ihrer Klubabende. Ebenso wie ein Marathonläufer sich lange Zeit vor seinem Wettkampf vorbereitet, bedarf es auch für eine brillante Rede einigem Training.
Kommunikation und Medieneinsatz
beim Toastmasters Club Munich Media
Speakers
Von Annegret Jennewein (IPBS 2005)
Ein Klub-Treffen besteht klassischerweise aus Reden
und deren Bewertung. Die Teilnehmer halten spontan
Stegreifreden und vorbereitete Reden, die einem Redehandbuch und dem Ausbildungsprogramm von
Toastmasters International folgen. Die unmittelbare
Bewertung der Leistung ist das zentrale Instrument
zur Weiterentwicklung jedes Clubmitglieds.
Munich Media Speakers ist einer von zehn Toastmaster-Klubs in München, gesprochen wird Deutsch
und Englisch, der besondere Fokus liegt dabei auf
dem Thema Medien in seiner ganzen Bandbreite. So
kommt es durchaus vor, dass bei einem Klubabend
ein befreundeter Toastmaster aus Japan über Skype
dazugeschaltet wird und seine vorbereitete Rede hält,
oder dass eine Toastmaster-Kollegin aus den USA die
Stegreifreden hält. Alles schön und gut, solange die
Technik mitspielt, und wenn nicht, ist auch das eine
wunderbare Trainingssituation – die Zuhörer trotzdem bei Laune zu halten und selbst die Nerven bewahren.
26
Schwerpunkt Medien
Jeder Redebeitrag beim Klubtreffen wird gefilmt und
kann im Anschluss an das erhaltene Feedback nochmals analysiert werden. Gelungene Reden landen auf
dem YouTube-Kanal des Klubs, sodass jedes Mitglied
davon lernen kann. Wer sich in einer spontanen Interviewsituation vor laufender Kamera testen möchte, hat dazu jeweils am Ende des Klubabends beim
„MMS Moment“ Gelegenheit. Der MMS Moment, von
einem der früheren Klubpräsidenten ins Leben gerufen, dient dazu, vor laufender Kamera ohne Schnitt
einen kurzen Kommentar zur Stimmung des Abends
abzugeben. Das Ergebnis ist anschließend auch wieder auf YouTube zu finden. Wer sich selbst bereits in
einer Kamera-Interview-Situation befunden hat,
weiß, dass dieses Training hilfreich sein kann, zu
entscheiden, wann ich den Interviewer ansehe und
wann ich wie direkt in die Kamera blicke, um auf
dem Bildschirm eine passable Figur abzugeben.
Dass das Ausbildungsprogramm des ToastmasterKlubs auch Einfluss auf den beruflichen wie privaten
Alltag hat, zeigt sich nicht nur beim Füllwortzählen
Annegret Jennewein schloss 2005 den deutsch-französischen IPBS-Studiengang ab,
2012 folgte der PhD-Abschluss (DCU-ESB).
Seither ist sie am Strascheg Center for Entrepreneurship, dem Gründungszentrum der
Hochschule München, als Gründungsberaterin tätig. Annegret engagiert sich als Präsidentin der Munich Media Speakers und moderiert gerne Podiumsdiskussionen und unterschiedlichste Veranstaltungen.
Annegret Jennewein
(IPBS 2005)
Arndt Sieburg, Gesamtbewerter des Abends, leitet durch den
Bewertungsteil und erläutert, was und wie bewertet wird
bei eintönigen Reden, das sich viele Toastmaster angewöhnt haben. So ist eines der MMS-Mitglieder
direkt nach dem Studienabschluss in einer Führungsposition gelandet, ein anderes Klubmitglied arbeitet
mittlerweile selbstständig als Kommunikationstrainer, und ein weiteres tritt regelmäßig als Stand-upComedian auf – letztlich alles Leidenschaften, die
sich bei Toastmasters entfalten durften.
Dennoch: eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, ein kurzes Lauftraining allein keinen erfolgreichen Marathonläufer – und ein einmaliger Rhetorikkurs keinen brillanten Redner. Daher bietet Toastmasters International eine tolle Möglichkeit, sich in
einem positiven Lernumfeld selbst auszuprobieren,
um fit für ein spontanes Fernsehinterview, den nächsten Elevator Pitch oder Small Talk zu jedwedem
Thema zu sein.
Mehr Info: www.munichmediaspeakers.de und
www.toastmasters.org/
Alen Palamar, Vice President Media, führt Regie beim
MMS Moment
Schwerpunkt Medien
27
Daniel Kutschenko (IPBS 2008) und Frauke Henrichsen (IPBS 2014) bei der Arbeit
Wie ein Medienunternehmen ausgetretene Pfade verlässt und neue Geschäftsmodelle erschließt
Auf zu neuen Märkten!
Von Frauke Henrichsen (IPBS 2014) und Daniel Kutschenko (IPBS 2008)
Aggressive Konkurrenz durch neue, digitale Wettbewerber, immer anspruchsvollere Werbekunden und sich
radikal verändernde Konsumgewohnheiten stellen traditionelle Medienunternehmen vor grundlegende Herausforderungen. Um den anhaltenden Wertverlust im
klassischen Geschäft zu kompensieren, sind sie heute
mehr denn je gefordert, neue Erlösmodelle zu kreieren.
Vor diesem Hintergrund hat ein privater Radiosender
aus Süddeutschland Ende letzten Jahres eine Innovations-Offensive gestartet. Als unkonventionell denkende Strategieberatung begleiten wir den Sender dabei.
Wie unterstützen wir das Medienunternehmen dabei, neues Wachstum zu erzielen?
In einem Satz: wir unterstützen den Radiosender auf
systematische Weise dabei, dem „roten Ozean” der Austauschbarkeit und des Preiskampfes zu entkommen und
neue, profitable Märkte – sogenannte „blaue Ozeane” – zu
erschließen. Dafür setzen wir unseren praxiserprobten
Projektprozess ein, der auf der Innovations-Methode
Blue Ocean Strategy (BOS) basiert.
Was geschah bei der Innovations-Offensive
bisher und wie geht es weiter?
Startpunkt der Initiative war ein zweitägiger BOSWorkshop mit der Geschäftsführung des Radiosenders.
Zunächst haben wir mithilfe von BOS-Instrumenten ein
gemeinsames Verständnis zur strategischen Positionierung des Senders erarbeitet. Oder mit anderen Worten:
Wir haben gemessen, wie „rot“ dessen aktueller Markt
ist und darauf aufbauend erste Richtungen identifiziert,
in die sich das Unternehmen von seinen Wettbewerbern
differenzieren kann.
Danach gingen wir zur Ideengenerierung über. Dabei
haben wir dem Projektteam mit Kreativtechniken und
28
Schwerpunkt Medien
Inspirationsquellen geholfen, sich Schritt für Schritt
von konventionellen Denkmustern zu lösen und über
den Tellerrand der eigenen Branche zu blicken. Beispiele für diese Impulse waren:
n Welche neuen Angebote könnten Sie auf Basis
von Trends wie Internet of Things, Gamification
oder Sharing Economy entwickeln?
n Wie würde Google, McDonald‘s oder Wladimir
Putin Ihr Geschäft betreiben?
n Wie könnten Sie unerschlossene Zielgruppen,
z. B. Personen, die kein Radio hören, oder Unternehmen, die nicht in Radiowerbung investieren,
zu Ihren Kunden machen?
Ergebnis des Workshops waren 15 innovative Ideen,
welche die Branchengrenzen des klassischen Radiogeschäfts sprengen. Derzeit erfolgt die konzeptionelle
Ausarbeitung und das Testen der potenzialträchtigsten
Ideen, die aus Gründen der Vertraulichkeit allerdings
hier nicht näher beschrieben werden können. Die ersten
Ideen werden jedoch bereits 2015 umgesetzt – man darf
also gespannt sein …
Blue Ocean Strategy Partners GmbH ist als spezialisierte
Strategieberatung der führende Anwendungsexperte der
Blue Ocean Strategy-Methodik im deutschsprachigen
Raum. Mit unserem über die vergangenen Jahre kontinuierlich weiterentwickelten Projekt- und Trainingsprozess
begleiten wir Unternehmen unterschiedlichster Branchen
und Größen. So konnten wir bereits zahlreichen Organisationen helfen, mit innovativen Lösungen neues Wachstum zu
erzielen: vom internationalen Pharmakonzern über den
inhabergeführten Fruchtsafthersteller bis zum preisgekrönten Technologie-Start-up.
Weitere Informationen unter: www.bos-partners.de
Michael Müller (IPBS 2008)
Mot du Président
Von Michael Müller (IPBS 2008)
Liebe Alumni,
diejenigen von Euch, die schon einmal das Vergnügen hatten, an einem der legendären WHU-Sportfeste
teilzunehmen, werden sich bestimmt noch mit
Schmunzeln an den Schlachtruf „Schlecht kopiert
und falsch geschrieben: ebs“ erinnern. Nachdem unsere
Freunde aus dem Rheingau in letzter Zeit unter anderem durch Helikopter-Suchaktionen in Weinbergen
auf sich aufmerksam gemacht haben 1, scheint man
sich nun auf die Stärken der hauseigenen juristischen
Fakultät zu besinnen: Uns liegt eine aktuelle Entscheidung des Harmonisierungsamtes für den EU-Binnenmarkt vor, mit der dem Widerspruch der ebs dagegen
stattgegeben wird, dass die ESB Business School mit
der Marke „ESB“ (ohne Zusätze) auftreten darf.
Grund hierfür ist die Gefahr der Verwechslung der
Marke „ESB“ mit der Marke „EBS“, die seit Oktober
2009 für die Verwendung unter anderem in solch bildungsnahen Produktkategorien wie Haushaltsgeräten
oder Tischdecken bis hin zu Versicherungen und
Edelmetallen registriert ist 2 und ganze zwei Monate
vor der Marke „ESB“ beim Deutschen Patent- und
Markenamt zur Anmeldung eingereicht wurde. Details des Entscheids unter anderem zur phonetischen
Ähnlichkeit der beiden Marken sowie die fast satirisch wirkenden Ausführungen zur Bedeutung der
Buchstabenfolge „BS“ gegenüber „SB“ möchte ich
Euch an dieser Stelle ersparen. Auch wenn wir als
Verein hiervon nicht direkt betroffen sind, werden
wir weiterhin als „ESB Reutlingen Alumni e. V.“ auftreten und bei gegenteiligen Auffassungen hinsichtlich einer möglichen Verwechslungsgefahr mit der
Marke „EBS“ gerne unsere Hilfe beim Aufbau einer
Fakultät für Geografie in Oestrich-Winkel anbieten.
Neu im Team/Vorschau
Zu den angenehmeren Nachrichten: Wir freuen uns,
Linda Wawrzyniak (IPBS D/PL 2014) mit an Bord
begrüßen zu dürfen und uns damit weiter verjüngen
zu können. Linda absolviert derzeit ihren Master in
Brand Management in London und wird unter anderem die Betreuung des Mentoring-Programms für
den IPBS-Link mit übernehmen.
Aktuell blicken wir auf unser kürzlich abgehaltenes
halbjährliches Vorstands-Retreat in Reutlingen zurück, auf dem wir die Ergebnisse der Mitgliederbefragung durch die ESB Student Consultants präsentiert bekamen sowie Eure Erwartungen zum IBWE
Gold diskutiert haben – mehr hierzu erfahrt Ihr in
der nächsten Ausgabe.
Beste Grüße
Euer Michael
Für das ESB Reutlingen Alumni-Team
Alexandra Jügelt, Cedric Parsiegla, Christine Tröster, Cornelia
Binder, Daniel Nothelfer, Frank Peter Pawlak, Franziska Ibele,
Johannes Weber, Katja Breitinger, Linda Wawrzyniak, Magnus
Pflücke, Miriam Müller, Natalia Sevastianova, Philipp Greiner,
Sebastian Röhrich
1 Für eine weitergehende – durchaus unterhaltsame – Lektüre empfiehlt
sich ein Besuch auf der Wikipedia-Seite der ebs.
2 https://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/3020090317178/DE
Alumni Mot du Président
29
News
Dezember 2014
Januar 2015
ESB-Alumni in der Presse –
Eyeglass24 von Jascha Chong
Luna (IB 2008) erhält hohe
Finanzierungssumme
Best Paper Award für Herzog
und Haslanger – ESB-Professor und ESB-Alumni
Das Münchner Start-up Eyeglass24
bekommt einen hohen sechsstelligen
Betrag von mehreren Investoren.
Neu beim Brillenglas-Shop eingestiegen sind die Bayerische
Beteiligungsgesellschaft (BayBG)
und das Schlüssel Family Office.
Außerdem beteiligen sich erneut alle
Investoren – SevenVentures und
Whitestone Communication Networks sowie verschiedene Business
Angels –, die bereits bei einer ersten Finanzierungsrunde im
Januar 2014 in Eyeglass24 investiert hatten.
„Das Produkt und unsere Prozesse
stehen, jetzt wollen wir skalieren.
Daher wird das Kapital primär in
Marketingmaßnahmen und den Ausbau des Teams fließen“, so Gründer
und Geschäftsführer Jascha Chong
Luna (IB 2008) gegenüber dem Magazin Gründerszene.
Bei Eyeglass24 können Kunden
ihre alte Brillenfassung einsenden
und neu verglasen oder beispielsweise Sonnenbrillen mit Gläsern in
ihrer Sehstärke versehen lassen.
Quelle: Gründerszene vom 6.11.2014
30
Alumni News
Lieber Professor Herzog, lieber
Patrick, wir gratulieren!
Professor Dr. Bodo Herzog und
ESB-Alumnus Patrick Haslanger
(IB 2014), der zurzeit seinen MBA
in den USA macht, haben für einen
aktuellen Forschungsaufsatz auf
der ICBMG-Konferenz 2014 in Las
Vegas den Best Paper Award erhalten.
In ihrer Forschungsarbeit „Does
e-Governance Mitigate the Political
Budget Cycle?“ befassen sich die
Autoren mit dem Zusammenhang
und der Messbarkeit des politischen
Konjunkturzyklus’ anhand von Google-Suchdaten. Der innovative Ansatz von Herzog und Haslanger ermöglicht vollständig neue Einsichten
auf die Rolle und Auswirkungen des
politischen Konjunkturzyklus.
Vibracoustic as Chief Executive
Officer (CEO), effective June 1, 2015.
He will be taking over from HansJürgen Goslar (64), who – after a
transition period of four weeks –
will act as advisor before his retirement in March 2016.
Frank Müller joins TrelleborgVibracoustic from his position as
Vice President & General Manager
for TRW Automotive’s Global
Occupant Safety Systems Division
that he has led since 2009. Between
1996 and 2009 he held various positions at Behr GmbH & Co. KG.
From 1998 to 2009 he was located
in the USA initially as CFO and
between 2004 and 2009 as President
and CEO of Behr America.
Frank Müller began his career as a
consultant and project manager at
Roland Berger Strategy Consultants
in 1991, where he remained until
1996. He has a Masters‘ degree in
Economics from ESB Business
School, Reutlingen (Germany) and
ESB-Alumnus Frank Müller
(IPBS 1991) to become
the new CEO of TrelleborgVibracoustic
Dear Frank, congratulations to
your new job and all the best!
Frank Müller (49) is to join the
Management Board of Trelleborg-
Frank Müller (IPBS 1991)
Middlesex University, London
(England).
TrelleborgVibracoustic is the
leading provider of anti-vibration
solutions for the global automotive
and commercial vehicle industries.
Founded as a joint venture by
Freudenberg and Trelleborg in
2012, the company generated sales
of approximately 1.7 billion Euro
in 2013.
Sourced: Press release Trelleborg,
January 22, 2015
Bild: ©TrelleborgVibracoustic
Alumnus Carsten Kengeter
(IPBS 1991) to join the Board
of Directors of b-to-v
Dear Carsten, congratulations to
your new position and all the best!
Mr. Carsten Kengeter will be appointed as Non-Executive Member
of the Board of Directors of b-to-v
Partners AG. He has long standing
experience in international financial
services. Amongst other positions,
he served as member of the Group
Executive Board at UBS AG and
Chairman and CEO of UBS Investment
Bank. Previously he was Partner
and Managing Director at Goldman
Sachs Group where Mr. Kengeter
served most recently as Co-Head of
the Securities Division in Asia.
Carsten Kengeter (IPBS 1991)
Dr. Jochen Gutbrod, b-to-v’s Executive Chairman says: „We are
delighted and honoured that Mr.
Kengeter, after working with the
board for over a year, joins b-to-v.
This will substantially strengthen
our international reach and deepen
our expertise in financial services
and technology. It also reflects the
increasing momentum for innovation
and start-ups in Europe.“
Carsten Kengeter commented: „I
am looking forward to use my
function at b-to-v to close the gap
between young companies and
established major companies. Both
sides can learn and benefit a lot
from each other.”
2003) hat bereits 135 Tsd. € durch
Crowdfunding eingesammelt. Dank
atalanda erhalten lokale Händler
einer Stadt ganz einfach eine eigene Online-Präsenz, einen gemeinsamen Online-Marktplatz und ein
Same-Day Delivery-Netzwerk. Die
Einwohner einer Stadt können lokal
online kaufen und die Geschäfte
vor Ort liefern schneller als Amazon
PRIME – ein echter Mehrwert, der
den lokalen Handel stärken wird.
Begleitet von einem starken Medieninteresse (ARD Mittagsmagazin,
dpa, internet world, The Huffington
Post, Computerworld usw.), verbucht das ESB-Start-up seinen ersten
Erfolg mit der Online City Wuppertal, bei der atalanda für die gesamte
Marktplatz- und KuriernetzwerkUmsetzung verantwortlich ist. Das
Unternehmen ist neben Wuppertal
bereits in Hamburg, Salzburg,
Wien und Frankfurt aktiv, weitere
Städte folgen. Zu den atalandaKunden gehören Douglas, Hugendubel und Globetrotter. Das Funding
läuft auf www.seedmatch.de.
Sourced: Press release b-to-v,
January 26, 2015
Start-up Atalanda von Roman
Heimbold (IPBS 2003)
Das Projekt atalanda vom ESBAlumni Roman Heimbold (IPBS
Alumni News
31
ESB-Stammtische
Berliner Alumni auf dem
Weihnachtsmarkt
Am 16. Dezember trafen sich die
Berliner Alumni auf dem Weihnachtsmarkt am Potsdamer Platz.
Grüße aus Melbourne!
Am 25. November fand in The
Boatbuilder’s Yard in South Wharf
der letzte Melbourne-Stammtisch
im Jahr 2014 statt. Bei herrlichem
Frühlingswetter durften wir mit
Bamdad einen neuen Teilnehmer
beim Stammtisch begrüßen. Wieder
einmal ging es um die gute alte
Studienzeit in Reutlingen und wie
man sich danach weiterentwickelt
hat – sei es privat oder beruflich.
Ein besonderes Ereignis prägte diesen Stammtisch, unsere Alumna
Kerstin Körner hat vor Kurzem geheiratet. Herzliche Glückwünsche
hierzu!
Ab dem kommenden Jahr werden
Hennika Kestilä und Kerstin Körner
gemeinsam den ESB-Stammtisch in
Melbourne übernehmen.
Wir freuen uns bereits auf das
nächste Stammtisch-Treffen.
32
Alumni Stammtische
Neben den alten Hasen durften wir
auch neue Gesichter in der Stammtischrunde begrüßen. Bei deftigen
Leckereien und Glühwein ließen
wir das Jahr Revue passieren,
tauschten Erfahrungen und Ideen
aus. In diversen Teamkombinationen wurde der Abend mit einer
Partie Eisstockschießen abgerundet.
Viele Grüße
Franziska
Hamburger Alumni berichten
aus dem Copper-House
Unter neuer Führung ist es den
Hamburger ESBlern gelungen, sich
trotz Weihnachtsfeier-Hochsaison
zu ihrem (Stamm-)Tisch im CopperHouse durchzukämpfen. 15 Mädels
und Jungs der unterschiedlichsten
ESB-Studiengänge und -Generationen plünderten das Buffet nach
Kräften. Neben vielen interessanten Gesprächen über Gemeinsamkeiten im Job und Potenziale
der Zusammenarbeit sorgten auch
die internationalen Köstlichkeiten
für den einen oder anderen
Schmunzler. Das kandierte Schweinefleisch, welches als Fugenmörtel
den Bau der Elbphilharmonie
wahrscheinlich um Jahre beschleunigt hätte, ließ sich leider auch mit
vereinten Kräften nicht vom Teller
lösen. Der infolgedessen verärgerte
Wettergott ließ den geplanten
Weihnachtsmarktbesuch prompt ins
Wasser fallen. Zum Glück ist es uns
trotz der Kurzfristigkeit gelungen,
in der emporstrebenden Hamburger
In-Bar Zum Windjammer bei SzeneGastronom Fred unterzukommen,
um die spannenden Gespräche
fortzusetzen und den durchweg
gelungenen Abend angemessen
ausklingen zu lassen. Die Location
wurde gemeinhin als standesgemäße
Herberge für bevorstehende Unternehmungen der Hamburger ESBAlumni gehuldigt, so dass mit einer
dichteren Taktung der Veranstaltungen zu rechnen ist.
Wir freuen uns auf Euch!
Dennis und Philipp
Weihnachtstreffen in Paris
Beim diesjährigen traditionellen
Glühweintrinken auf den ChampsElysées am 17. Dezember gab es
auch Bier, dazu wurden Köstlichkeiten wie Flammkuchen aus dem
Elsass, leckere Pasteten aus der
Auvergne, belegte Baguettes aus
Savoyen und Pommes aus Lille
verspeist.
Die tolle Weihnachtsbeleuchtung auf
den Champs-Elysées ist jedes Jahr
wieder aufs Neue beeindruckend.
Und wir hatten Riesenglück mit dem
Wetter, nachdem es den ganzen Tag
in Strömen geregnet hatte, hörte es
pünktlich zur Verabredung beim
Marché Gourmand auf.
Wir waren kurzzeitig zu neunt,
und es gab ausgiebige Gespräche
London: Das neue
über Jobwechsel, DeutschlandStammtisch-Jahr geht los!
rückkehr und auf welche Schulen
Zum ersten Treffen im neuen Jahr
man seine Kinder am besten
schickt, damit sie so schlau werden kam der Stammtisch London im
Bavarian Beerhouse Tower Hill
wie ihre tollen Eltern!
zusammen. Es kamen bekannte
Mit den sinkenden Pariser Tempe- und neue Teilnehmer, und viele
raturen haben die StammtischJahrgänge von 2004 bis 2014 waren
organisatoren vorgeschlagen, sich vertreten. Bei einem Bier oder
Hugo und einem Schnitzel gab es
am 19. Februar im sogenannten
Chalet Savoyard zum Abendessen nette Gespräche über die zurückzu treffen und die Pläne für 2015 liegenden Weihnachtsfeiertage in
zu besprechen.
Deutschland, das Einleben in London oder die Jobsuche neben dem
Studium. Unseren nächsten
Wir freuen uns auf Teilnehmer
aller ESB-Richtungen und Alters- Stammtisch wird Gast-Organisator
klassen.
Kevin übernehmen – wir hoffen
auf reges Interesse!
Liebe Grüße von Eurem Pariser
Stammtisch-Team
Liebe Grüße
Petra, Sandrine, Felix, Thibaut
Ramona
Alumni Stammtische
33
Es ist nicht die Tour de France, sondern eine Charity-Radtour, die jedes Jahr im Frühling
die ESB-Studierenden in Atem hält. Schon zum 12. Mal in Folge schwingen sich 30 wagemutige ESB-Studierende in den Sattel, um unter dem Motto „ESB Cycling for Charity“ Spenden für die beiden wohltätigen Vereine Integramus e.V. aus Reutlingen sowie
den Förderverein für krebskranke Kinder in Tübingen zu erstrampeln.
Relay 2015 – Es geht nach Italien!
Von Christoph Kiefer (IMDD 2015)
Ziel der Tour ist wie immer das International Business
Weekend des IMDD-Studiengangs, das dieses Jahr
von der italienischen Partnerhochschule an der Küste
Liguriens veranstaltet wird. Beim Treffen des IPBSHochschulnetzwerks geht es um sportlichen Wettkampf zwischen den Hochschulen, kühle Köpfe bei
den Business Games und jede Menge Spaß und Networking bei den legendären Partys. Die wahre Herausforderung liegt für die 30 Teammitglieder der
Relay jedoch in den zehn Tagen vor dem IBWE. Bis
zum Ziel liegen über 800 Kilometer Wegstrecke vor
den Radlern und das im März, wenn auf den Alpenpässen noch jede Menge Schnee liegt.
stieg wartet dann die wunderbare Abfahrt Richtung
Lago Maggiore und weiter nach Mailand. Über einen
kleinen Umweg wird das Team der Partnerhochschule
in Piacenza einen Besuch abstatten, um schließlich
über Genua in der Küstenstadt Loano anzukommen.
Das klingt erst einmal nach einem sportlichen Hochleistungsevent. Viel wichtiger ist dabei aber, alle
Radler sicher und wohlbehalten durch die Strapazen
zu bringen und dabei möglichst viele Spenden für
wohltätige Zwecke zu sammeln. Eine gewisse Grundfitness ist von essenzieller Bedeutung und deswegen
trainieren die Teilnehmer auch regelmäßig, damit bei
der Tour keiner auf der Strecke bleibt.
Los geht es am 18. März mit einem kleinen Abfahrtsevent in Reutlingen, anschließend am Bodensee entlang in die Schweiz, durch Zürich hindurch, um dann
hinter Luzern die Alpenüberquerung in Angriff zu
nehmen. Zur Belohnung für den beschwerlichen Auf-
Foto-Aktion: Aufruf an alle Relay-Veteranen
Das Team von ESB Cycling for Charity sucht
EURE schönsten Erinnerungsfotos!
Die Relay ist mittlerweile schon eine feste Institution im
Jahreskalender der ESB Business School geworden. Berichte
über die Anfänge der Spendenradtour gehen bis in die frühen
1990er Jahre zurück. Zeit für uns, einen Rückblick zu wagen.
Wir würden uns freuen, wenn Ihr Eure schönsten, schrägsten
oder erschöpftesten Momente mit uns teilen würdet.
Bitte sendet sie an: [email protected]
Das Relay-Team 2015
34
Alumni Erfahrungen
Beim Lauftraining
Beim Radtraining
Das Team ist hoch motiviert. Schon vor dem Startschuss der eigentlichen Tour wurden jede Menge
Spenden gesammelt. Allein durch eine SpendenChallenge, über die sich einige der Teilnehmer einen
Platz im Team gesichert haben, kamen bereits 13.800 €
an Geld- und Sachspenden zusammen. So sorgt beispielsweise die Firma ALB GOLD unter dem Slogan
„Auf die Dauer hilft nur Spätzle-Power“ seit Jahren
für reichlich Tourverpflegung in Form der schwäbischen Kohlenhydrat-Kraftpakete. Außerdem finanzieren die Firma VIP-Shuttles sowie das Studierenden-Parlament der Hochschule Reutlingen jeweils ein
Begleitfahrzeug für das Team.
Nun sind die ESB-Alumni gefragt: Ohne sie wären die
bisherigen Touren nicht solch ein voller Erfolg geworden.
Auch in diesem Jahr zählt das Team der Relay 2015 wieder auf Ihre tatkräftige Unterstützung. Ob Sponsoring,
Firmen- oder Privatspenden, jedes Engagement zählt!
Weitere Informationen
Website:
www.esbradler.de
Facebook:
www.facebook.com/ESBCyclingForCharity
E-Mail:
[email protected]
Spendenkonto
Kontoinhaber:
Konto-Nr.:
BLZ:
Betreff:
IBAN:
BIC:
IPBS Studenten der ESB e.V.
1000 24 003
640 500 00
Relay 2015
DE31 6405 0000 0100 0240 03
SOLADES1REU
Grußwort des Schirmherrn der Spendenradtour 2015:
Reutlinger Judo Olympia-Sieger Ole Bischof
Liebe ESB-Radler,
wenn es sich lohnt, körperliche Strapazen für etwas auf sich
zu nehmen, dann wohl genau für solch einen Zweck wie
Euren. Ich finde es toll, dass Ihr diese Spendenradtour nun
schon zum 12. Mal in Folge organisiert und damit jedes Jahr
ein großartiges Spendenaufkommen erstrampelt. Ich weiß,
wie viel Arbeit und Stress der Unialltag bereitet und deswegen finde ich es umso bemerkenswerter, dass Ihr Euch noch
nebenbei dafür einsetzt, benachteiligten Kindern eine bessere
Zukunft zu ermöglichen.
Als gebürtiger Reutlinger freue ich mich natürlich, dass Ihr als
Spendenempfänger zwei Vereine ausgewählt habt, die mit
der Region verbunden sind und gleichzeitig auch in Ländern
aktiv sind, in denen insbesondere die Situation von Kindern
dramatisch ist.
Für die vor Euch liegenden Kilometer und die anstrengende
Alpenüberquerung wünsche ich Euch viel Sitzfleisch, mentales und körperliches Durchhaltevermögen, aber vor allem
auch viel Spaß. Habt eine unfallfreie Tour!
Euer
(Ole Bischof)
Alumni Erfahrungen
35
Auch beim Meet & Greet dabei: der ESBär
ESB Reutlingen Alumni e. V.
machts möglich: Hinter den Kulissen
des Kusterdinger Bosch-Werks
Von Simon Lechel und Marcel Weber (beide OM 2015)
Als Studenten des Master-Studienganges Operations
Management an der ESB sind wir beim ESB Reutlingen Alumni e.V. aktiv. Leider mussten wir feststellen,
dass viele unserer Kommilitonen kein Interesse am
Alumni-Verein haben. Wir beschlossen daher, etwas
dagegen zu unternehmen. Was würde sich dazu besser
eignen als die Vorteile eines solchen Netzwerks persönlich zu erleben? Daher wollten wir Alumni und
Studenten zusammenbringen. Ergebnis war das erste
Meet & Greet Event. Dieses fand, dank Unterstützung
durch Alumnus Matthias Hartmann (MSc PM 2010), bei
Bosch am Standort Kusterdingen (Bereich Automotive
Electronics) statt. Neben insgesamt 16 Studierenden nahmen auch Professor Dr. Reichenberger und Professor Dr.
Taschner teil.
Erster Punkt auf der Agenda war eine kurze Werkspräsentation. Dabei wurden sowohl die Produkte und
Produktionssysteme als auch die Bedeutung als Entwicklungs- und Fertigungsstandort vorgestellt. Der
Schwerpunkt des Werks Kusterdingen liegt neben der
36
Alumni Erfahrungen
Produktion auf der Produktentwicklung bis hin zur
Serientauglichkeit. Außerdem werden in Kusterdingen neue Produktionssysteme und -technologien erprobt, die später von Bosch-Werken weltweit adaptiert werden. Bei der anschließenden Werksführung
wurde unter anderem die Produktion von Steuergeräten für elektromechanische Lenkungen, automatische
Abstandsregelung sowie Radarsensoren gezeigt. Ein
weiterer wichtiger Punkt waren Zukunftsprojekte
sowie die stetige Veränderung des Standortes. Wichtiger Faktor hierbei ist das Engagement der Mitarbeiter, um die Innovationskraft des Unternehmens und
somit einen Technologievorsprung zu gewährleisten.
Nach der Werksführung wurde es gemütlich: Bei
Pizza und Getränken konnten Fragen gestellt und
Erfahrungen ausgetauscht werden. Die Studenten
nutzten diese Gelegenheit auch, um mehr über den
Arbeitsalltag von Führungskräften zu erfahren.
Von diesen Erfahrungen konnten alle Teilnehmer
profitieren.
Studenten, Professoren und Bosch-Mitarbeiter vor der Besichtigung der Produktionshalle
Bosch bot uns durch das Meet & Greet einen Einblick
in sein Produktionssystem und seine Innovationskraft.
Damit soll die Bekanntheit des Bosch-Standorts an der
ESB gestärkt und die bereits enge Zusammenarbeit mit
der Hochschule weiter vertieft werden. Der Kontakt zu
potenziellen künftigen Mitarbeitern stand ebenfalls im
Fokus, daher wurde abschließend noch einige Stellenausschreibungen vorgestellt. Vorteil hierbei war, dass
die jeweiligen Ansprechpartner anwesend waren. So
konnten Fragen direkt geklärt und Kontaktdaten ausgetauscht werden.
Insgesamt war das Meet & Greet bei Bosch in Kusterdingen ein sehr interessanter Tag. Von Studenten, Professoren und der Firma Bosch erhielten wir sehr positives Feedback. Das bestärkt uns in unserer Arbeit, und
wir planen bereits weitere Events. So ist für das Sommersemester 2015 der Besuch bei zwei weiteren Unternehmen geplant, dabei sollen auch verstärkt BachelorStudenten mit eingebunden werden. Um bei jedem
Event einen anderen Fokus zu setzen, soll jeder Unter-
nehmensbesuch unter einem speziellen Motto stattfinden. Dabei sollen aktuelle Wirtschaftsthemen wie z. B.
Industrie 4.0 oder Vereinbarkeit von Beruf und Familie
nicht nur theoretisch an der Hochschule gelehrt, sondern konkrete Ansätze in den Unternehmen vorgestellt
werden.
Liebe ESB-Alumni,
wir freuen uns über weitere Unternehmenskontakte.
Wenn Ihr Interesse habt, dieses Projekt zu unterstützen und
auch Euer Unternehmen Station unserer Exkursionsreihe
werden soll, nehmt bitte Kontakt mit uns auf.
Simon Lechel: [email protected]
Marcel Weber: [email protected]
Natalia Sevastianova: [email protected]
Alumni Erfahrungen
37
Kai Kowarsch, Pia Schairer, Dimitri Erlichmann and Edgars Niedols (f.l.t.r.)
A new semester has finally begun and the new Student Committee
is ready to take on this summer semester with new energy and ideas.
The Student Committee of the ESB
International Business program
By StuCo
Last year’s election determined this summer semester’s
student representatives of the IB program. Some of the
four StuCo members are already known from last semester. Edgars Niedols (24, IB 3, Latvia) was reelected as
Head of Finance and Kai Kowarsch (20, IB 3, Germany),
last year’s Head of Communication could gain the trust
of his fellow students to be elected President. This
semester’s Vice President will be Dimitri Erlichmann
(31, IB 2, Israel) and Pia Schairer (20, IB 2, Germany)
was elected the new Head of Communication. Since our
new StuCo team is very diverse in nationality and age,
we try to reach a broader variety of students. We consider
ourselves to be the students’ voice for the summer
semester 2015 and we want to give you a brief overview of the upcoming events and activities.
famous and unforgettable experience, which will be
made by our freshmen, is coming up 13th of March:
“Challenger Weekend”, which will traditionally get the
ESB Spirit onto a whole new level. ESBeast Mode is on!
Freshmen are coming! Same procedures as last year? –
Same procedures as every year! StuCo is currently
going full speed to prepare everything for the arrival of
this semester’s freshmen. During the first week, our
freshmen will receive a lot of input, crucial information
about the study program, schedules and ESB activities.
Therefore, it is our responsibility to help them organize
their new student life and feel welcome in Reutlingen.
With the “First Contact Party” our freshmen get the
opportunity to meet up with fellow students from their
own and upper semesters even before the program
starts. Additionally, the legendary “Freshmen Party”,
organized by our Party Ressort, will help them deepen
the new made friendships and release all stress caused
by the first couple of days. Moreover, they will experience the unique ESB Spirit for the first time. Another
We are also very happy about another cross-program
event coming up in May: the Champions Trophy. An
annual sports tournament in Hamburg organized and
hosted by Bucerius Law School. Over 800 students from
all over Germany are invited to compete in different
sports such as basketball, football and even cheerleading.
About 65 students of the IB, IMDD and WIng program
will participate together in various sports competitions.
38
Alumni Erfahrungen
One of our StuCo goals is to further increase the collaboration between all ESB programs; therefore, we seek the
cooperation on more events and activities. As last semester showed, “ESB IB & IMDD Running Dinner” was
a huge success and we are certain to make this event
an ongoing ESB tradition. That night, over
75 participants travelled all over Reutlingen to have a
starter, a main course or dessert at some other team’s
place. A big milestone for the strengthening of the ESB
community.
Besides organizing all those events, we are also aiming
to further internationalize ESB activities and want to
fulfill our responsibility to represent our fellow students
in the best possible way. We, as student representatives,
want to encourage them to engage themselves and see
the ESB as one community. #1Faculty #1Dean #1Family
Your StuCo
Mit keiner anderen Aktivität verbringen wir so viel unserer knappen Lebenszeit wie mit
der Arbeit. Man sollte meinen, dass wir mehr Zeit in die Suche nach dem perfekten Job
investieren als in die Wahl des günstigsten Handyvertrags, tun es aber nicht. Warum?
Innere Motive als Grundlage
für die Berufsauswahl
Von Oliver Fritsch (IPBS 1989) und Michaela Lang
Vielleicht war der eine froh, überhaupt einen Job
angeboten zu bekommen und griff bei der erstbesten
Möglichkeit zu. Der andere tat möglicherweise das,
was ihm seine Eltern vorgegeben haben, oder auch
genau das Gegenteil davon, um sich von der elterlichen Bevormundung abzunabeln. Laut aktueller Gallup-Studie zur Zufriedenheit im Job leisten 67% der
Mitarbeiter nur Dienst nach Vorschrift und 17% haben
innerlich bereits gekündigt. Aus unserer Sicht dürfte
Unzufriedenheit im Job u. a. auch darauf zurückgehen,
dass ein Ausbildungs- und Berufsweg gewählt wurde,
der nicht zu den inneren Motiven des einzelnen passt.
Doch wie findet man heraus, was man wirklich will?
Wie lernt man seine inneren Motive kennen? Die
angewandte Psychologie hat eine Reihe von Methoden
entwickelt, die einem helfen herauszufinden, welche
inneren Motive einen antreiben. Die Motivforschung
etwa, ein Teilbereich der Marktforschung, geht davon
aus, dass nicht nur äußere Aspekte wie Hierarchie,
Geld oder Titel wichtige Aspekte bei der Berufs- und
Jobwahl sein können, sondern auch innere Bedürfnisse. Steven Reiss (USA) entwickelte auf dieser Basis
seine „Theorie der 16 Lebensmotive“, die wir in den
letzten drei Jahren zur Inneren-Motiv-Analyse weiterentwickelt haben. Während das Reiss-Profil die Ergebnisse der Motivanalyse als stabiles Charakterbild
sieht, das sich nur noch unwesentlich verändert, geht
unsere Innere-Motiv-Analyse davon aus, dass die
Ergebnisse als Orientierungs- und Ausgangspunkt für
gewünschte Veränderungen sicht- und handhabbar
sind. Zu diesen Motiven zählen:
© 2015 Denkzeuge GmbH
Alumni Erfahrungen
39
Je nachdem, ob sie erfüllt werden oder nicht, können
die inneren Motive über Glücks- oder Unglücksgefühle am Arbeitsplatz mitentscheiden.
von denen durchaus auch wichtige Impulse kommen
können.
Diese 20 inneren Antriebskräfte trägt jeder in mehr
oder minder starker Ausprägung in sich. Sie motivieren einen dazu, gewisse Dinge zu tun oder nicht zu
tun. Dabei gibt es kein Gut oder Schlecht, solange
man mit sich, der Welt und seinem Job zufrieden ist.
Wenn man allerdings auch nur ein wenig Unzufriedenheit im Leben verspürt, kann es daran liegen,
dass die inneren Motive mit den externen Anforderungen nicht im Einklang stehen. Wer zum Beispiel
einen hohen Familiensinn hat, dem wird es wichtig
sein, regelmäßig mit der Familie zu Abend zu essen.
Wenn allerdings eine Geschäftsreise die nächste jagt,
wird Unzufriedenheit die Folge sein.
Jeder Mensch kommt bereits mit einem ganz eigenen
Werte-Profil zur Welt. Wer eigene Kinder oder Geschwister hat, kann dies ganz gut nachvollziehen. Während
das erste Kind vielleicht ganz genügsam ist, sorgt das
nächste von Anfang an ständig für Wirbel. Bereits während der Kindheit übt das Umfeld in Form von Eltern,
Lehrern, Freunden etc. Einfluss auf die inneren Motive
aus und kann diese verändern. Große Ängste der Eltern
können sich auf die Kinder übertragen und etwa eine
starke Abenteuerlust abschwächen. Die ständige verbale
Geringschätzung kann das Selbstwertgefühl herabsetzen
und den Wunsch nach Anerkennung steigern. Eine traditionsbewusste Erziehung kann abfärben und einen
starken Innovationsdrang schwächen. Da kann es auch
vorkommen, dass Kinder erfolgreicher Eltern deren –
vielleicht auch unausgesprochenem – Wunsch folgen
und ohne nachzudenken in deren Fußstapfen treten, statt
sich über die eigenen inneren Motive klar zu werden und
einen Beruf mit weniger sozialem Prestige zu wählen, sei
es nun Krankenpfleger oder Bergführerin.
Warum man nicht nur den lautesten Stimmen
im Kopf Gehör schenken sollte
Besonders spannend ist, dass die einzelnen Motive
sich auch gegenseitig beeinflussen können. Klarer
wird das, wenn man sich die Motive als lauter individuelle Gesprächspartner vorstellt, die rund um einen Konferenztisch sitzen, wobei sich jeder abwechselnd nach vorne drängelt und gehört werden will.
Mancher der Teilnehmer ist leiser, mancher lauter.
Der eine streitet mit anderen herum, der andere bildet Allianzen. Meist hört man selbst nur die zwei,
drei lautesten Stimmen, überhört aber die übrigen,
40
Alumni Erfahrungen
Innere Motive können sich ändern
Warum ein starker Unabhängigkeitsdrang
alleine für eine erfolgreiche Selbstständigkeit
nicht ausreicht
Logischerweise hängt aber nicht nur die Zufriedenheit von den inneren Motiven ab, sondern auch der
Oliver Fritsch (IPBS 1989), deutsch-amerikanischer Autor, arbeitete in sieben verschiedenen Ländern für global agierende Unternehmen wie Hewlett Packard, Nestlé, zanox
und Unilever.
Michaela Lang ist Autorin und Kolumnistin, REISS Profile-Master, LIFO®-Analyst und
leitende Entwicklerin der Inneren-Motiv-Analyse (IMA).
Die beiden entwickeln in ihrer von Rheinland-Pfalz als Weiterbildungsträger des
Europäischen Sozialfonds akkreditierten Denkzeuge GmbH innovative Instrumente, um
Menschen bei ihrer Karriereentwicklung zu unterstützen. www.denkzeuge.com
Oliver Fritsch (IPBS 1989)
und Michaela Lang
Erfolg! Einige Menschen wollen sich vielleicht in
ihrem Job nichts mehr vorschreiben lassen, sondern
wollen eigene Entscheidungen treffen. Daraus entsteht oft der Wunsch, sich selbstständig zu machen.
Ein starker Drang nach Unabhängigkeit reicht für
eine erfolgreiche Selbstständigkeit alleine allerdings
nicht aus, wenn unterstützende Motive nicht vorhanden sind wie zum Beispiel:
n Wettbewerb (sich von der Konkurrenz abheben
wollen),
n Macht/Einfl uss (zielorientiert und entscheidungsfreudig handeln),
n Abenteuerlust/Belastbarkeit (risikobereit sein und
Krisen aushalten können).
passenden Lösungsvorschlag präsentieren und das
Problem souverän lösen.
Wie man sich sein persönliches
Paradies schaffen kann
Wer also vom täglichen Einerlei im Job genervt oder
auf der Suche nach dem wirklich passenden Beruf
ist, muss das Thema angehen! Zunächst gilt es herauszufinden, was man alles kann und vor allem,
was einen im Inneren antreibt. Erst in einem zweiten
Schritt kann man sich auf die Suche nach einem passenden Job machen – oder seine Motive ändern. In
jedem Fall ist es besser, bei der Jobwahl erst einmal
auf sich selbst zu hören – aber mit System.
Warum für einen Vertriebsprofi Neugierde
wichtiger sein kann als der Wunsch nach
Geselligkeit
Erfolg kann sich aber auch woanders bemerkbar machen. Ein Außendienst-Mitarbeiter beispielsweise mit
geringem Wissensdurst kann in vielen Bereichen nie
dieselbe Leistung bringen wie einer mit starkem Wissensdurst, selbst wenn er sehr redselig oder gesellig
ist. Warum? Redselige Verkäufer sind zwar im Gespräch oft relativ entspannt und erzeugen damit ein
offene Atmosphäre, laufen aber Gefahr, dem Kunden
Dinge zu erzählen, die diesen nicht interessieren. Ein
neugieriger Verkäufer dagegen interessiert sich für
den Kunden und stellt viele Fragen, um dessen Probleme besser zu verstehen. Dann erst kann er den
Quellen
Oliver Fritsch, Michaela Lang: Alles Anders – Erkennen Sie Ihre wahre
Berufung und werden Sie glücklich. mvg Verlag. Neuausgabe 2014/15.
ISBN 978-3-86882-178-9.
Oliver Fritsch, Michaela Lang: Was treibt Sie an? Die Innere-MotivAnalyse (IMA): Der Schlüssel zu Klarheit und Veränderung. Chiemsee
Denkzeuge 2013. ISBN 978-3944335018.
Gallup Studie www.harvardbusinessmanager.de/blogs/gallup-engagement-index-a-961641.html (Letztes Abrufdatum 16.01.2015)
Steven Reiss: Who Am I? The 16 basic desires that motivate our actions
and define our personalities. Tarcher/Putnum. New York 2000.
Bildnachweis: ARTQU iStock, Denkzeuge GmbH, Werner Ritter
Alumni Erfahrungen
41
Bericht vom Vorstand
der ESB Business School
Vom Vorstand der ESB Business School
Liebe Alumnae und Alumni,
wir wünschen Ihnen als Vorstand in dieser ersten Ausgabe des neuen Jahres zunächst ein gutes, gesundes
und erfolgreiches 2015. Jahreswechsel regen ja stets
dazu an, Rückblicke auf Erreichtes und Ausblicke auf
Geplantes anzustellen. Dies haben wir in unserer alljährlichen Januar-Klausurtagung auch getan und wollen Ihnen in Stichworten diese Punkte gerne vorstellen.
n
Erreichtes 2014
n
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n
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n
Erreichen der Stufe 2 von 3 bei der internationalen Akkreditierung der AACSB
Interne Audits der Studiengänge MA International
Business Development (IBD), MSc International
Management (IPBS) und BSc Physiotherapie
Verabschiedung einer neuen Geschäftsordnung
im Fakultätsrat
Sehr gutes Abschneiden im Masterranking der
ZEIT (4 von 5 Punkten bei BWL-Master-Studiengängen); die drei Master-Studiengänge IBD, IAT
und MOM landen im EDUNIVERSAL-Ranking
unter den besten 100 weltweit
Start neuer Weiterbildungsprogramme beim
KFRU: MBA für Apotheker, Parallelkurs MBA
für Aldi und MSc International Management für
indische Studierende
Neugründung des Instituts für Wirtschaftsethik,
Wertemanagement und Compliance beim KFRU
Fortschritte beim Neubau von Gebäude 16 und
erste Schritte zur Modernisierung des Eingangsbereichs von Gebäude 5
Bauantrag für die geplante Logistik-Lernfabrik
LLF beim Ministerium und dazugehörige Fundraising-Aktivitäten
42
ESB Dean’s Message
n
n
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n
n
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Neue Auslandspartner in
n Europa: MCI Innsbruck, Österreich/IB; FH
Wiener Neustadt, Österreich/IB; FH Nordwestschweiz, Schweiz/IB; Bucharest University of
Econonomic Studies, Rumänien/IB; HSE Moskau,
Russland/IB, IOM; University of South Wales,
Wales/IOM; Aston University, England/IOM;
Università di Pisa, Italien/IOM
n Asien und Pazifi k-Region: Beijing Normal University, China/IB; Institut Teknologi Bandung,
Indonesien/IOM; ICMS Sydney, Australien/IOM;
HCMIU, Ho Chi Minh City, Vietnam (Double
Degree)/IOM
n Südamerika: Universidad Finis Terrae, Chile/
IOM
Neuberufung von Professor Dr. van Dinther, W3Wirtschaftsinformatik mit dem Schwerpunkt
Business Analytics, und Professor Dr. Götz, W3Internationales Business-to-Business Marketing/
Internationales Sales Management
Tagung des Arbeitskreises Kultur mit konkreten
Vorschlägen und Ideen
150.000 € VIMA-Zuschuss für die Ausstattung
der Bibliothek, u. a. zum Einrichten moderner
Arbeitsplätze für unsere Studierenden
Beschaffung der Lehrsoftware Fact Set und Einrichtung eines Finanzlabors; weitere Softwareanschaffungen für MOOC und MATLAB, SPSS sowie
Akkreditierungssoftware
Neumitgliedschaft der ESB Business School im
CIRP-Logistiknetzwerk
Einführung neuer Flyer und PR-Produkte (zweisprachige Info-Touchscreens, Medienspiegel im
Der Vorstand bei der Arbeit
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n
Intranet, Corporate Design-Anpassungen für alle
Print-Produkte, Google-Adwords-Kampagnen)
Einstellung eines MOOC-Mitarbeiters nach gewonnener Ausschreibung für innovative Lehre
Berufung von Dr. Pascal Mourier zum Honorarprofessor
Wahl neuer Fakultätsräte am 15.05.2014
Start des neuen IMDD-Studienganges DeutschChinesisch
Berufung von Frau Gabriele Hässig (P&C), Frau
Gabriele Sommer (TÜV Süd) und Dr. Dietrich Birk
(VDMA) als neue Beiratsmitglieder
Geplantes 2015
n
n
n
n
n
Fertigstellung von Gebäude 16 und Umzug der
WIng-Studiengänge von Gebäude 15 in 16; Umzug von Zentralbereichen von Gebäude 5 in 17;
Teilumzüge in den Studiengängen
Erhalt der institutionellen Akkreditierung INST
AKK durch die FIBAA (Visitation im Februar 2015)
Einrichtung einer Forschungs-Taskforce (Abstimmung W3-Kollegen mit Forschungskollegen)
Fortsetzung der internen Audits bei den Studiengängen EMS, MIM, IOLM und PM
Akquise weiterer Unternehmen für VIMA (vgl.
Liste der beliebtesten Arbeitgeber)
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n
Implementierung eines Assurance of LearningSystems (AoL) an der ESB
Einführung eines neuen MBA-Programms im
Wintersemester 2015/16
Konzeption und Einführung eines Guest- und
Visiting Lecturer-Programms gemäß SEP
Einrichtung eines Graduiertenkollegs (Gespräche
mit den Universitäten Tübingen und Hohenheim)
Einführung von ESB-Leitlinien für wissenschaftliches Arbeiten
Start der neuen ESB-Website und Produktion
neuer Imagefilme für die Fakultät
Start der Diskussionen zum Struktur- und Entwicklungsplan SEP 2017-22
Wie Sie sehen, liebe Alumni, wurde einiges erreicht,
und wir sind weiter mit Ambition und Leidenschaft
dabei, die ESB Business School weiterzuentwickeln
und im zunehmend kompetitiven Bildungsmarkt weiter auf den vorderen Plätzen zu positionieren. Wenn
Sie Anregungen haben, stehen wir weiterhin gern für
Gespräche zur Verfügung.
Viele Grüße
Andreas Taschner, Dominic Wader, Ottmar Schneck
Vorstände der ESB Business School
ESB Dean’s Message
43
„Sehr verehrte Delegierte, hiermit eröffne ich den 20. UN-Klimagipfel“, sagt Professor
Dr. Florian Kapmeier von der ESB Business School. Der Professor für Strategie und
Projektmanagement befindet sich aber nicht im peruanischen Lima, wo im Dezember
2014 die Weltklimakonferenz stattfand, sondern in einem Seminarraum der Hochschule Reutlingen.
Campus: Auf der Suche nach
Klimagerechtigkeit
Von Pia Karge (Hochschule Reutlingen)
Für einen Tag lang schlüpft Prof. Kapmeier in die Rolle
von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und lässt seine
Studenten als Delegierte aus über 120 Nationen über
die Reduktion der Treibhausgase verhandeln. So müssen
die Master-Studenten der Studiengänge International
Business Development und International Accounting
and Taxation im Rahmen der Wirtschaftsvorlesung
System Dynamics in einem Rollenspiel herausfinden,
welche Klimaschutzmaßnahmen nötig sind, um die
globale Erwärmung aufzuhalten.
Denn der Klimarat der Vereinten Nationen ist sich
einig: Wird diese Temperaturmarke überschritten, sind
zunehmende Wetterextreme, der Anstieg des Meeresspiegels oder die Ozeanversäuerung nur einige der
verheerenden Folgen für unsere Erde und die Menschen weltweit.
„Wir möchten unsere Studenten für den Klimaschutz
sensibilisieren. Dazu nutzen wir das von der Non-ProfitOrganisation Climate Interactive entwickelte Simulationsmodell C-Roads, mit dem auch die UN-Klimadelegierten
arbeiten, um Klimazusammenhänge verstehen und
simulieren zu können. Mit dem Rollenspiel können die
Studenten ein tieferes Verständnis über die komplexen
Zusammenhänge und Dynamik des Klimas entwickeln.
So klappt es besser als in einem 90-minütigen Vortrag“, ist sich Kapmeier sicher.
Zu Beginn der Simulation teilt Kapmeier die Studenten in verschiedene Gruppen, die die jeweiligen
Teilnahmeländer repräsentieren: Europäische Union,
USA, andere entwickelte Länder, China, Indien und die
Gruppe der Entwicklungsländer. Nach einer kurzen
Einarbeitungszeit in die Klima-Thematik gehen die
Verhandlungen in die heiße Phase, denn die Teilnehmer müssen sich in zahlreichen heiklen Punkten einig
werden: In welchem Jahr wollen wir unseren CO2Ausstoß stoppen? Ab wann sollen die CO2-Emissionen
um wie viel Prozent pro Jahr reduziert werden? Um
wie viel Prozent wollen wir aufforsten? Welche Summen sollen in den gemeinsamen Klima-Fonds eingezahlt werden?
Ziel der Simulation ist es, sich auf Beschlüsse zu einigen, die garantieren, dass die Temperatur auf der Erde
bis zum Jahr 2100 nicht mehr als maximal zwei Grad
Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit ansteigt.
Direkt nach der ersten Verhandlungsrunde gibt Kapmeier die festgelegten Werte in das Simulationsmodell
ein. Unter den Studenten ist Mario Mock, der gespannt auf die Bewegung der Temperaturkurve schaut:
44
ESB Erfahrungen
Teilnehmer des Simulationsspiels mit Prof. Kapmeier (letzte Reihe, Mitte)
„Es ist interessant zu sehen, wie die Temperaturkurve
auf die Eingaben reagiert. So merken wir sofort, ob
unsere vereinbarten Klimaschutz-Maßnahmen ausreichen oder verstärkt werden müssen“, erklärt der Student, der die Rolle eines US-Delegierten einnimmt.
Die Kurve zeigt jedoch unmissverständlich: Die von
den Nationen eingeleiteten Maßnahmen genügen noch
nicht. Um das gesteckte Temperaturziel zu erreichen,
läutet der Simulationsleiter eine zweite Verhandlungsrunde ein.
Nach der zweiten Verhandlungsrunde erscheint Erleichterung auf den Gesichtern der Delegierten – die
Temperaturkurve sinkt und das Mindestziel ist erreicht. Der Generalsekretär erklärt das Unheil als vorerst abgewendet – jedenfalls in der Simulation.
„Die Herausforderung bei der Simulation ist, einen
Kompromiss zu finden. Doch das ist nicht so einfach,
denn jeder stellt den Wohlstand seiner Nation in den
Mittelpunkt. Um eine Einigung zu finden, müssen wir
uns in die Bedürfnisse der anderen Länder hineinversetzen“, sagt Carmen Hensler, die die Entwicklungsländer vertritt. So ist die Simulation nicht nur reine
Verhandlungssache, sondern auch Training in Fairness,
Toleranz und respektvollem Umgang. „Die Simulation
zeigt, wie schwierig es ist, die verschiedenen Interessengruppen auf einen Nenner zu bringen. Gleichzeitig
wird sichtbar, wie abhängig der Klimaschutz von politischen und wirtschaftlichen Interessen ist. Dabei können wir uns eine abwartende Haltung nicht leisten“,
erklärt Kapmeier.
ESB Erfahrungen
45
Strategieberatung: Komplexe Probleme lösen. Strategien entwerfen. Veränderungen
bewirken. Auf Top-Management-Ebene. Im Team mit herausragenden Kollegen. In einer
außergewöhnlichen Firmenkultur. Ist es das, was Sie suchen? – Dann heißen wir Sie
willkommen bei OC&C. Für ein Praktikum, den Direkteinstieg oder als Senior Hire.
It’s all about Strategy –
Willkommen bei OC&C
Wir brauchen herausragende Mitarbeiter, mit denen
wir für unsere Klienten erfolgreiche Strategien entwickeln. Mit denen wir Antworten finden auf komplexe Fragestellungen; Lösungen entwerfen, die klar
und verständlich sind, kreativ und maßgeschneidert
für den Klienten. Und mit denen wir praxisorientiert
die Umsetzung angehen. Von Beginn an übernehmen
Sie eine wichtige Rolle in unseren Teams und leisten
Ihren Beitrag zur Entwicklung und Kommunikation
von Winning Strategies. Wir fordern aber nicht nur,
wir fördern Sie auch: Im täglichen Coaching und in
regelmäßigen Trainings bauen Sie Ihr Profil aus. Und
entwickeln sich weiter über Projektleiter und Principal bis hin zum Partner.
Wir suchen Persönlichkeiten, die unser Team bereichern
und zu OC&C passen. Das zeichnet uns aus: Engagiertes
Teamspiel, „Typen“ mit Ecken und Kanten, ein offener
und herzlicher Umgang miteinander und Spaß an der
Arbeit. Und die wiederholte Auszeichnung als eine
der Top-Beratungen in Europa. Wenn Sie bei uns
einsteigen, gestalten Sie nicht nur Ihre Karriere – Sie
gestalten auch die Kultur und Zukunft von OC&C.
Global & Lokal
14 Offices weltweit und Projekterfahrung in über 90
Ländern zeigen, dass Internationalität bei OC&C eine
zentrale Rolle spielt. Auslandseinsätze sind daher
eine Selbstverständlichkeit. Und diese kann es auf
vielen Wegen geben:
n als Projekt für ein global operierendes Unternehmen, zum Beispiel mit Einsätzen in Deutschland,
Holland, China, Russland und Tschechien,
n als Einsatz in Projektteams mit Beratern aus verschiedenen OC&C-Büros, zum Beispiel als zweiwöchiger Projekteinsatz in Boston,
n als temporärer Wechsel zu einem anderen Büro als
Ambassador, zum Beispiel in Form eines sechsmonatigen Einsatzes in Paris oder Hongkong.
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ESB VIMA
Die Berater arbeiten in kleinen Teams zusammen.
Deshalb sind auch neue Mitarbeiter vom ersten Tag
an voll eingebunden, und eigene Ideen und Beiträge
sind von Anfang an wichtiger Teil des Teamergebnisses. Sofortiger Kontakt mit Klienten und rasches
Lernen sind die Nebeneffekte.
Einstieg & Karrieremöglichkeiten
Die Mitarbeiter von OC&C verstehen sich als ein
Team von Persönlichkeiten. Im Vordergrund stehen
die individuelle Entwicklung der Mitarbeiter und
Spaß an der Arbeit. „Ellbogen-Mentalität“ ist fehl
am Platz. Ihr Studienfach ist nicht entscheidend; bei
OC&C arbeiten Physiker, Wirtschaftsingenieure,
Kommunikationswissenschaftler und Juristen genauso wie Volks- und Betriebswirte. Wichtig ist, dass Sie
zu den Top-Absolventen gehören oder bei einem
namhaften Unternehmen in einer hohen Position arbeiten. Außerdem sind exzellente analytische Fähigkeiten,
ein starker Bezug zu wirtschaftlichen Themen, Kommunikationsstärke und Neugierde auf neue Aufgaben unerlässlich. Praktikanten erhalten ca. acht bis zwölf Wochen Einblick in die Firmenkultur und die Beratung.
Mit exzellentem Bachelor-Abschluss starten Sie als
Associate Consultant. Können Sie Diplom, Master
oder Promotion vorweisen, beginnen Sie als Consultant. Dann geht es in Schritten von drei bis vier Jahren über den Projektmanager zum Principal – und
schließlich zum Partner.
OC&C: Tolle Firmenkultur
und spannende Strategieprojekte
Von Jörg Schäfer (IB 2007)
Beratung ist eine bewusste Entscheidung
Nachdem ich vor meinem MBA an der Tecnológico
de Monterrey in Mexico ein halbjähriges Praktikum
bei einer der großen Strategieberatungen absolviert
hatte, war ich mir sicher, dass ich auch nach meinem
Studium in diesem Bereich arbeiten wollte. Dennoch
stellte ich mir auch die Frage, ob diese Art von Beruf
tatsächlich dauerhaft etwas für mich wäre. Ja, der
Beratungsalltag ist spannend, herausfordernd und
man lernt ständig dazu; aber der Beratungsalltag
kann auch lang und anstrengend sein. Jeder, der
überlegt, bei einer Strategieberatung anzufangen,
sollte diese Entscheidung daher bewusst treffen. Das
klassische Fußballtraining zwei- bis dreimal die Woche
ist leider nicht mehr möglich, aber Fußballspiele sehe
ich mir mittlerweile regelmäßig mit meinen Kollegen an.
Die Menschen machen den Unterschied
Deshalb waren mir auch nach meinem MBA, als ich
überlegte, wo ich arbeiten wollte, das Unternehmen
und die Firmenkultur nicht gleichgültig. Natürlich ist
es generell schwierig genug, ein Stellenangebot in
einer Beratungsfirma zu bekommen. Daher ist es
auch sinnvoll, die „große Runde“ zu drehen und sich
bei unterschiedlichen Firmen zu bewerben. Aber das
Dilemma fängt an, wenn man sich unter mehreren
Angeboten für eines entscheiden muss. Für mich war
klar: Ich möchte zu einer professionellen Top-Strategieberatung, wie ich sie kennengelernt hatte. Aber
ich wollte auch zu einem Unternehmen, das mir zusätzlich ein etwas persönlicheres und familiäreres
Umfeld bieten konnte – und am besten auch bessere
Arbeitszeiten. Ich suchte einen Zusammenhalt, wie
ich ihn auch von der ESB Business School kannte.
Damals empfahl mir ein Freund, mich bei OC&C zu
bewerben, und ich habe es bis heute nicht bereut.
Mittlerweile bin ich seit sieben Jahren bei OC&C und
Projektleiter. In dieser Zeit habe ich unseren gesamten Branchenmix kennenlernen dürfen, auch wenn
mein Schwerpunkt inzwischen der Fashion-/Textilund Konsumgüterbereich ist. Um die Welt noch einmal aus einem anderen Blickwinkel kennenzulernen,
entschied ich mich vor einiger Zeit für eine Promotion, für die ich von OC&C freigestellt und finanziell
unterstützt wurde. Nach zwei Jahren Pause kehre ich
jetzt zurück und freue mich wirklich darauf. Es ist
ein tolles Gefühl, mit meinen Kollegen wieder etwas
zu bewegen und im Team Spaß zu haben. Denn wenn
OC&C für mich für etwas steht, dann ist es eine ausgezeichnete Arbeitsatmosphäre mit netten Kollegen
in einem tollen Strategieberatungsumfeld.
Der Weg geht weiter
OC&C hat mich in den sieben Jahren nicht nur dabei
unterstützt, mich beruflich zu einem guten Berater
zu entwickeln und mir Fähigkeiten und Wissen vermittelt, die mir auch in anderen Berufen oder Firmen
zugutekämen. OC&C hat mich auch als Mensch geprägt. So ist das Miteinander im Team wie mit den
Kunden für mich – und für OC&C – genauso selbstverständlich wie unser Anspruch, Konzepte zu entwickeln, die beim Kunden auch ihre Wirkung entfalten.
Wer sich gerne im Elfenbeinturm oder hinter seinem
Anzug versteckt, ist bei uns falsch. Wir suchen wirkliche Charaktere, mit denen wir etwas bewegen und
Spaß haben können.
OC&C im Überblick
Beratungsspektrum:
Kunden aus
den Branchen:
Unternehmens- und Geschäftsbereichsstrategie, Mergers &
Acquisitions, Organisations- und Geschäftsprozessoptimierung
Handel, Konsumgüter, Medien,
Telekommunikation, Industrie,
B2B-Services, Private Equity
Mitarbeiterzahlen: 550 weltweit, davon 115 in Deutschland
Standorte:
Belo Horizonte, Boston, Düsseldorf,
Hamburg, Hongkong, Istanbul, London,
Mumbai, Neu-Delhi, Paris, Rotterdam,
São Paulo, Shanghai, Warschau
Ansprechpartner Mirjam Fuest
für Personal:
Neuer Zollhof 1, 40221 Düsseldorf
Tel: +49 211 8607 240
[email protected]
www.occstrategy.com/careers
www.facebook.com/occgermany
ESB VIMA
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Die ESB Business School dankt ihren Partnern, die
sie durch eine Mitgliedschaft im Verein zur Förderung
der internationalen Managementausbildung
(V.I.M.A.) e.V. unterstützen.
ALDI GmbH & Co. KG MURR
Bain & Company Germany, Inc.
BASF SE
Bayer
becos GmbH
Robert Bosch GmbH
Hugo Boss AG
The Boston Consulting Group GmbH
Capgemini Deutschland GmbH
Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG
Comarch AG
Commerzbank AG
CRANE Co.
Danone GmbH
Dassault Systèmes Deutschland GmbH
DB Mobility Logistics AG
Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Deutsche Post DHL Inhouse Consulting GmbH
Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Henkel AG & Co. KGaA
Hilti Deutschland AG
Holtzbrinck Publishing Group
IBM Deutschland GmbH
Alfred Kärcher GmbH & Co. KG
Landesbank Baden-Württemberg (LBBW)
Lilly Deutschland GmbH
L‘Oréal Deutschland GmbH
Mars GmbH
MBtech Group GmbH & Co. KGaA
MLP Finanzdienstleistungen AG
OC&C Strategy Consultants GmbH
PA Consulting Group
Payback GmbH
Procter & Gamble Holding GmbH
SAP AG
Schwarz Dienstleistung KG (Lidl Stiftung & Co. KG)
Shell Deutschland Oil GmbH
Solon Management Consulting GmbH & Co. KG
Somfy GmbH
Stern Stewart & Co. GmbH
Strategy&
Veyhl GmbH
Vodafone D2 GmbH
Oliver Wyman Consulting GmbH
ZF Friedrichshafen AG