DSAG-Leitfaden SAP HANA

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DSAG-Leitfaden SAP HANA
DSAG-Leitfaden SAP HANA
Praktische Tipps zur Strategie und
Einführung im Rahmen einer BI-Strategie
Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e.V.
VERSION 1.0
STAND 20.04.2015
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DSAG-Leitfaden SAP HANA
Praktische Tipps zur Strategie und
Einführung im Rahmen einer BI-Strategie
VERSION 1.0
STAND 20.04.2015
DSAG e. V.
Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe
© COPYRIGHT 2015 DSAG E.V.
HINWEIS:
Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt (Copyright). Alle Rechte liegen, soweit
nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, bei:
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Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung der Urheber
unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen
und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen/digitalen Medien.
Die Autoren des vorliegenden Leitfadens sind für Verbesserungs- sowie Änderungs- und Ergänzungswünsche dankbar. Dies gilt sowohl für Vorschläge zur Vertiefung der einzelnen Kapitel als auch für die
Nennung von Beispielen aus konkreten Projekterfahrungen.
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PRODUKTBEZEICHNUNGEN
Im Interesse einer besseren Lesbarkeit des Leitfadens wird im Text in der Regel nur beim ersten
Auftreten der vollständige Produktname inklusive „SAP“ verwendet. Bei weiteren Verwendungen
wird auf diesen Präfix verzichtet (z.B. „HANA“, statt „SAP HANA“).
FEEDBACK
Feedback, Kommentare, konstruktive Kritik und besonders auch weitere Szenarien zur Ergänzung
des Kapitels 8 sind herzlich willkommen. Bitte im Mitgliederportal DSAGNet unter www.dsag.de/
AG-Hana-Analytics im Forum veröffentlichen. Alternativ - für interessierte SAP-Anwender, die
noch keine Mitglieder sind - gerne eine E-Mail an [email protected].
AUTOREN
Neben vielen anderen, die mit ihren Ideen, Kommentaren mit Beispielszenarien und nicht zuletzt
mit konstruktiver Kritik zu diesem Leitfaden beigetragen haben, danken wir den unten aufgeführten
Mitgliedern der AG HANA Analytics für ihre Arbeit an diesem Leitfaden:
› Holger Born
ITML GmbH
› Dr. Ralf Finger
Information Works GmbH
› Gesa Fuchs Ferrero MSC GmbH & Co. KG
› Tobias Sánchez Bergmann Information Works GmbH
› Georg Schukat Schukat electronic Vertriebs GmbH
› Andreas Wilmsmeier
TekLink International AG
SPRECHERTEAM DER AG HANA ANALYTICS:
› Gesa Fuchs Ferrero MSC GmbH & Co. KG
› Andreas Wilmsmeier
TekLink International AG
Weitere Informationen unter:
www.dsag.de/AG-HANA-Analytics
INHALTSVERZEICHNIS
1. MANAGEMENT SUMMARY / KERNAUSSAGE
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2. AUSGANGSSITUATION (VOR HANA)
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2.1. Veränderte Anforderungen und Möglichkeiten
2.2 IT-Organisation und Prozesse
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3. BI-STRATEGIE MIT HANA
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4. IT-ORGANISATION MIT HANA
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4.1. Richtlinien für Architektur und Design von Anwendungen
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5.ARCHITEKTURSZENARIEN
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5.1.HANA-Verwendungstypen
5.1.1. HANA als Accelerator
5.1.2. HANA als Plattform für SAP-Lösungen
5.1.3. HANA als Plattform für Anwendungsentwicklung
5.1.4. HANA als Virtualisierungsplattform
5.2.Architekturbausteine
5.2.1. Baustein 1: HANA als Applikationsdatenbank und -plattform
5.2.2. Baustein 2: HANA als Rechenkern
5.2.3. Baustein 3: HANA als SAP Accelerator
5.2.4. Baustein 4: HANA als Data Mart zur Business Suite
5.2.5. Baustein 5: HANA als Data Warehouse
5.2.6. Baustein 6: BW on HANA
5.2.7. Baustein 7: HANA als integrierende Realtime-Plattform
5.2.8. Baustein 8: HANA als Plattform für SAP S/4 HANA
5.2.9. Zuordnung Bausteine und Verwendungstypen
5.3. Rollen & Aufgaben mit HANA
5.4. Der Weg zum Einsatz von HANA
5.4.1. Implementierungsstrategie SAP on HANA
5.4.2. Implementierungsstrategie DWH on HANA
5.4.3. Implementierungsstrategie Hybride HANA-Lösung
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6. ZUSAMMENFASSUNG UND EMPFEHLUNGEN
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4.2. IT-Sicherheit / Berechtigungen / Rollen
4.3. Rahmenbedingungen / Abhängigkeiten / Lizenzen
4.4.Kostenfaktoren
4.5.Frontends
4.6.Systemlandschaften
6.1. Empfehlung für HANA – jetzt
6.2. Empfehlung für HANA – Perspektivisch
7. ANHANG A – WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN
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8. ANHANG B – BEISPIELSZENARIEN
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8.1. Predictive Maintenance – Windkraft
8.2.Konditionenmanagement
8.3. Plan-/Ist-Szenario auf einer nativen HANA-Umgebung
8.4. HANA-Distributionsanalyse
8.5.Mehrfach-Stichtagsauswertung
8.6.Prozessmining
8.7. Monitoring und Realtime Reporting im Contact Center
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ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1: Abbildung 2: Abbildung 3: Abbildung 4: Abbildung 5:
Abbildung 6: Abbildung 7: Abbildung 8: Abbildung 9: Abbildung 10: Abbildung 11: Data Warehousing auf der HANA-Plattform
BW als DWH-Anwendung im Vergleich zu HANA
Prinzipskizze - Organisatorische Aufstellung eines BICC für HANA
HANA als Accelerator
HANA als Plattform für SAP-Lösungen
HANA als Plattform für Anwendungsentwicklung
HANA als Virtualisierungsplattform
Übersicht der 8 HANA-Bausteine
Strategie für Szenario SAP on HANA
Strategie für Szenario DWH on HANA
Strategie für Hybrides HANA-Szenario
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SAP HANA („HANA“) als Datenbank- und Entwicklungsplattform ist eines der zentralen Diskussionsthemen in der SAP Community. Die neuen Möglichkeiten des Einsatzes von HANA sind komplex
und vielfältig.
Ziel dieses Leitfadens ist es, die wesentlichen Entscheidungspunkte für den Einsatz von HANA im
Rahmen einer Business Intelligence & Analytics-Strategie aufzuzeigen. Der Fokus liegt dabei auf der
Fragestellung, wie ein sinnvoller Einstieg in HANA erfolgen kann und welche Faktoren dabei zu
berücksichtigen sind. Mögliche Zielbilder der HANA-Einführung und jeweils geeignete Ausbaupfade
werden vorgestellt.
Im Fokus steht dabei stets die SAP-Vision der integrierten Datenbankplattform als Zielbild (vgl.
Abbildung 1).
Abbildung 1: Data Warehousing auf der HANA-Plattform (Quelle: SAP AG)
Das Dokument behandelt zunächst typische Aspekte der Ausgangssituation vor einer HANA-Einführung (s. Kapitel 2). Da HANA jedoch nicht nur eine technologische BI-Komponente, sondern auch
Multi-Purpose In-Memory-Datenbank sowie Anwendungs- und Softwareentwicklungsplattform ist,
muss die BI-Strategie im Gesamtkontext von HANA aktualisiert werden. Kapitel 3 sensibilisiert für
dieses Thema. Kapitel 4 befasst sich dann mit der Auswirkung der HANA-Einführung auf die IT-Organisation. In Kapitel 5 werden schließlich HANA-Szenarien anhand von 8 Bausteinen entwickelt und
deren Kombinationsmöglichkeiten dargelegt. Übergreifende Handlungsempfehlungen in Kapitel 6
runden den Leitfaden ab.
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1. MANAGEMENT SUMMARY / KERNAUSSAGE
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Dieser Leitfaden konzentriert sich auf die dargestellten Aspekte der HANA-Einführung im Rahmen
einer SAP BI-Strategie gemäß Positionierung der DSAG-Arbeitsgruppe HANA Analytics („AG HANA
Analytics“). Themen rund um neue Frontends sowie technologische Grundlagenthemen (z.B. übergreifende Infrastrukturmaßnahmen, Data Center Readiness) werden in anderen DSAG-Arbeitskreisen/Arbeitsgruppen betrachtet.
Angestrebt wird – ausgehend von dieser ersten Ausgabe des Leitfadens – systematisch HANAEinsatzszenarien aus der Praxis aufzunehmen. Hierfür hat die AG HANA Analytics einen Erhebungsprozess initiiert, zu dem alle interessierten DSAG-Mitgliederunternehmen eingeladen sind. Die
bereits vorhandenen Beispielszenarien, jeweils mit Zuordnung zu Verwendungstypen und Architekturbausteinen, finden sich im Anhang B – Beispielszenarien. Es ist geplant, den Leitfaden laufend
durch weitere, von den DSAG-Mitgliedern zur Verfügung gestellte Einsatzszenarien zu ergänzen
und an neue technologische Entwicklungen und Erkenntnisse anzupassen.
Sofern Sie selbst ein Beispielszenario beitragen können oder Ideen für die Weiterentwicklung
des Leitfadens haben, nehmen Sie bitte über das DSAGNet oder die -Homepage Kontakt mit den
Sprechern der AG HANA Analytics auf.
2.1. VERÄNDERTE ANFORDERUNGEN UND MÖGLICHKEITEN
In vielen Unternehmen wird die BI-Strategie verfolgt, Reporting, Analyse und Planung über ein zentrales Data Warehouse und möglichst zentrale und einheitliche BI-Tools bereitzustellen. In Unternehmen mit einer SAP BI-Strategie wird dafür häufig SAP BW („BW“) und SAP Business Objects
(„BOBJ“) eingesetzt.
Der langjährig erfolgreiche Betrieb dieser SAP-Plattformen gibt den Anwenderunternehmen recht,
die sich für dieses Vorgehen entschieden haben. Dennoch beobachten viele Anwenderunternehmen
typische Herausforderungen, die insbesondere zu Akzeptanzproblemen in den Fachbereichen
führen. Dazu gehört z.B.:
›
›
›
›
›
Neue Anwendungen können oft nicht schnell genug bereitgestellt werden
Auch kleine Änderungen führen oft zu Durchlaufzeiten von mehreren Wochen
Die Kosten von Projekten und Änderungen erscheinen relativ hoch
Fachbereiche fühlen sich von der IT abhängig, Self-Service-Prinzipien sind zu gering ausgeprägt.
Fachbereiche extrahieren deshalb immer noch Teilmengen des Datenhaushalts aus dem Data
Warehouse und bauen Schatten-ITs auf
Zeitkritische Informationen und große Datenmengen können oft nicht in geeigneter Form oder ausreichend schnell bereitgestellt werden
Es besteht also die Anforderung nach mehr Agilität, Flexibilität und kostengünstigeren Lösungen,
unabhängig von der technischen Lösung.
Mit HANA steht nun ein Werkzeug zur Verfügung, mit dem die Anforderungen der Fachbereiche an
Data Warehouse, Reporting und Analyse besser abgedeckt werden können, das gleichzeitig aber
auch eine Reihe von architektonischen, organisatorischen und funktionalen Erweiterungen und
Veränderungen bietet, sodass für eine geordnete Einführung die BI-Strategie überarbeitet werden
sollte. Hierzu sollte auch die zukünftige Rolle des Data Warehouse überdacht und eindeutig positioniert werden. Dazu gehört z.B. die Nutzung neuer Möglichkeiten im Rahmen des operativen Reportings in Realtime direkt auf Tabellen der SAP Business Suite zur Vermeidung doppelter Datenhaltung
oder die Integration anspruchsvoller analytischer Anwendungen, die bisher durch andere Lösungen
abgedeckt werden und häufig sowohl technisch als auch organisatorisch getrennt betrieben werden.
Weiterhin gehören dazu auch die heutigen Replikationsszenarien, insbesondere im Fall von heterogenen Systemlandschaften. Dazu bietet eine Gesamtarchitektur auf Basis von HANA neue technische
Möglichkeiten bis hin zu hybriden Szenarien aus Replikation und direkten Zugriffen auf entfernte
Datenbanken.
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2. AUSGANGSSITUATION (VOR HANA)
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2.2. IT-ORGANISATION UND PROZESSE
Integrierte Data-Warehouse-Infrastrukturen sind aus fachlicher und technischer Sicht komplexe
Gebilde. Um diese Komplexität zu beherrschen, haben heute viele Unternehmen auf Seiten der IT
zentrale Funktionen eingerichtet mit der Aufgabe, sämtliche BI-Umsetzungen gesamthaft zu steuern.
Trotzdem ist eine zentrale, fachliche BI-Governance heute in vielen Organisationen noch nicht etabliert. Umso wichtiger ist die Rolle, die den technischen BI-Verantwortlichen in den Organisationen
im Bereich der Konsistenzsicherung zufällt. So werden zahlreiche inhaltliche Themen (z.B. einheitliche Kennzahlendefinitionen, konsistente Grunddaten, Datenhoheiten) durch die technischen BIVerantwortlichen an einer zentralen Stelle koordiniert. Wichtige Zielsetzung sollte es daher sein,
diese zentrale fachliche und technische Koordination für BI aufrechtzuerhalten.
Durch HANA ergeben sich zahlreiche erweiterte Möglichkeiten, die unter 2.1 genannten Anforderungen zu adressieren. Wichtig ist dabei jedoch, dass diese neuen Potenziale im Rahmen einer bewussten BI-Strategie eingeführt werden. Grundaspekte ergeben sich aus dem Zielanspruch heutiger
SAP BI-Infrastrukturen. Beispiele dafür sind:
›
›
›
›
Bereitstellung konsistenter Grunddaten mittels durchgängiger Modellierung
Klare Architekturen und Entwicklungsrichtlinien (vgl. LSA, LSA++)
Durchgängiges Berechtigungswesen
Hohe Betriebssicherheit, stabile Verfahren zur Inbetriebnahme neuer Anwendungen
Diese Aspekte sind jedoch durch wichtige Potenziale zu komplettieren, die speziell mit HANA
besser unterstützt werden können:
› Kürzere Time-to-Market bei Neuentwicklungen und Änderungen
› Einführung von Realtime-Fähigkeiten in BI sowohl für operatives Reporting als auch für neue Use-Cases
› Verbesserung der Self-Service-Fähigkeiten im Fachbereich, ohne die dadurch entstehenden Datenhaushalte vollständig von der zentralen Infrastruktur zu entkoppeln
Um das Erreichte in etablierten SAP BI-Strategien zu erhalten und in die Zukunft zu führen, ist
es erforderlich, IT-Organisation und Prozesse parallel zur Einführung von HANA zu überdenken.
BI-Verantwortlichen wird dringend empfohlen, diese Bereiche aktiv zu gestalten.
Durch die Einführung von HANA als Plattform bietet sich die Chance, die Positionierung von Business
Intelligence und Analytics weiter zu stärken und die zugehörige BI-Strategie zu überarbeiten und zu
aktualisieren. Nur so lassen sich die Potenziale einer solchen Einführung umfassend nutzen. Startpunkt für die Überarbeitung der BI-Strategie ist die genaue Definition der Aufgabe von Analytics im
Unternehmen: Wer sind die Anspruchsgruppen? Was sind deren Anforderungen? Welche Prozesse
sollen mit Analytics unterstützt werden?
Teil der BI-Strategie ist ein langfristiger Plan, wie BI in der Organisation aufgebaut und betrieben
werden soll. Dazu muss das BI-Verständnis geklärt werden. Einheiten in Unternehmen, die SAP
BI betreiben, sollten sich zunächst in ihrem Selbstverständnis positionieren. Im Kontext von SAPzentrierten Ansätzen sind die folgenden Positionen denkbar:
1. BW-bezogenes BI-Verständnis
BI- ist BW: aus Sicht von HANA gehört BW on HANA dazu. Alle anderen Einsatzfälle von HANA werden hier nicht betrachtet.
2. SAP BI-bezogenes BI-Verständnis
Alle BI-Systeme gehören zum BI-Verständnis, sofern SAP-Technologie genutzt wird.
3. Fachlich getriebenes BI-Verständnis (non-SAP/Mischszenario)
Alle Systeme zur Datenanalyse sind BI. Das bedeutet, BI-Einsatzszenarien von HANA gehören stets mit dazu. Aber auch alle non-SAP BI-Technologien.
Je nachdem, welche Positionierung eine BI-Organisation in einem Anwenderunternehmen hat,
ergeben sich unterschiedliche, grundlegende Herausforderungen für die HANA-Adoption.
Abbildung 2: BW als DWH-Anwendung im Vergleich zu HANA (Quelle: Marc Hartz, Ulrich Christ, open SAP Education 2014)
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3. BI-STRATEGIE MIT HANA
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Beschränkt man sich auf die Betrachtung von SAP-basierten Szenarien, sind technologisch die
beiden Optionen in Abbildung 2 zu unterscheiden. Option 1 fokussiert dabei lediglich BW mit HANA
als mögliche Datenbank. Die Data-Warehouse-Logik verbleibt dabei in weiten Teilen auf der BWPlattform. Option 2 „Database“ unterstellt den Aufbau einer HANA als Data Warehouse. Eine Kombination dieser beiden Varianten wird allgemein als „Hybridlösung“ bezeichnet und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Die Option darüber hinaus non-SAP BI-Technologien zu betrachten, ist nicht
Bestandteil dieses Leitfadens.
BW-bezogenes BI-Verständnis
Die Einheit im Unternehmen konzentriert sich auf BW. HANA spielt nur eine nachgelagerte Rolle.
HANA Studio wird als Entwicklungswerkzeug für BW oder als Datenbankadministrationstool genutzt.
HANA-Anwendungsszenarien werden von anderen Unternehmenseinheiten autonom vorangetrieben.
Eine technische Bebauungsplanung erübrigt sich oder ist vergleichsweise einfach. Allerdings sollten
neue Möglichkeiten durch BW on HANA systematisch betrachtet werden wie z.B. die Nutzung von
BW Workspaces, die Nutzung neuer BW-Objekte, wie CompositeProvider und die Auswirkung dieser
Neuerungen auf die Gesamtarchitektur. Ziel ist ein zentrales BW oder ein koordinierter Verbund von
BW-Systemen.
SAP BI-bezogenes BI-Verständnis
Die Einheit muss originär alle wichtigen HANA-Einsatzszenarien im Kontext von BI und Analytics
antizipieren. Die Einheit definiert sich über technologische Kompetenz. Eine Bebauungsplanung im
Kontext verfügbarer SAP-Technologien ist zu erstellen und umfasst die systematische Betrachtung
aller neuen Möglichkeiten mit HANA, inklusive der erweiterten Möglichkeiten zur Datenanalyse.
Dazu gehört z.B. die Arbeitsteilung des Reporting zwischen BW und SAP Business Suite on HANA
(„Suite on HANA“), da sich durch den HANA-Einsatz vielfältige Optionen zur besseren Unterstützung
des operativen Reportings ergeben.
Fachlich getriebenes BI-Verständnis
BI wird als gesamthafte Funktion der Informationsversorgung für Entscheidungsunterstützung
verstanden, Gegenstand der Diskussion sind fachliche Steuerungsthemen und wie diese über eine
Vielfalt von Systemen konsistent ausgestaltet werden können. BI ist als Thema in der Unternehmensleitung verankert. Eine übergreifende Bebauungsplanung wird verantwortet, dabei sind explizit
fachbereichseigene autonome BI-Hoheitsbereiche benannt, gleiches gilt für Hoheitsbereiche, die
non-SAP Technologien betreiben. Idealerweise ist eine übergreifende fachliche BI-Governance etabliert und wird gelebt. Bei dieser Positionierung sind zusätzlich die Funktionen von HANA mit dem
vorhandenen non-SAP Technologieportfolio abzugleichen (z.B. Frontends, Datenbanken). Hier ist
insbesondere zu prüfen, ob durch eine konsequente HANA-Adoption das Portfolio z.B. durch die
Nutzung des HANA Smart Data Access homogenisiert werden kann.
Unabhängig davon, wie das BI-Verständnis jeweils definiert und gelebt wird, sind insbesondere auch
Realtime-Szenarien und operatives Reporting zu betrachten. Lösungen wie HANA Live oder S/4
HANA bieten hier neue Möglichkeiten. Während in der Vergangenheit das operative Reporting oft
außerhalb der BI-Strategie angesiedelt und umgesetzt wurde, verstärkt sich mittlerweile der Trend,
eine umfassendere, das operative Reporting einbeziehende Sicht auf Business Intelligence einzunehmen.
Nachdem eine BI-Einheit ihr heutiges BI-Verständnis formuliert hat, sind eine BI-Strategie und eine
geeignete Roadmap vom Ist zum Soll zu entwickeln. Wenn das BI-Verständnis nicht explizit geklärt
wird, ist die Positionierung implizit über Systeme und Systemeigentümerschaften gegeben. Ein
spezifisches BI-Verständnis existiert dann in diesem Sinne nicht. Erfahrungsgemäß ist es auf diese
Weise schwierig, konsistente Steuerungsinformationen für das Unternehmen zu produzieren.
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4. IT-ORGANISATION MIT HANA
IT-Organisationen sind heute typischerweise entlang ITIL (IT Infrastructure Library) ausgerichtet.
Auch wenn dieser Referenzrahmen nicht immer dogmatisch etabliert ist, orientieren sich doch
zahlreiche Prozesse des IT-Managements hieran. Einige wichtige Komponenten sind in Abbildung 3
beispielhaft für ein BI Competence Center (BICC) wiedergegeben.
Sevice Level
Requirement
(SLR)
Fachbereiche
Business
Intelligence
Competence
Center
Sevice Level
Agreement
(SLA)
BI Service 1
Operational Level
Agreements (OLA)
Sevice Level
Requirement
(SLR)
Sevice Level
Agreement
(SLA)
Sevice Level
Requirement
(SLR)
Service Level
Management
Sevice Level
Agreement
(SLA)
BI Service 2
IT Mittel
Andere interene
Einheiten
BI Service 3
Underpinning
Contracts (UC)
Externe
Einheiten
Abbildung 3: Prinzipskizze - Organisatorische Aufstellung eines BICC für HANA
Grundprinzip ist dabei die Bereitstellung von IT-Leistungen als Services. Dies folgt der Idee, dass
Anwender keinen Bedarf haben, die zugrundeliegenden IT-Mittel einer Leistung im Einzelnen und
in ihrem Zusammenspiel zu verstehen. Vielmehr geben diese die Merkmale eines Services vor (z.B.
Realtime Reporting) und formulieren diese gemeinsam mit einer liefernden Einheit (hier: BICC) in
Form eines Service Level Agreements (SLA). Welche IT-Mittel sinnvollerweise einzusetzen sind, um
das verabredete SLA zu halten, ist Aufgabe der liefernden Einheit (hier: BICC). Bei der Bereitstellung
des Services kann die liefernde Einheit auf andere Einheiten (intern oder extern) zurückgreifen. Damit dies geordnet geschieht, ist zu empfehlen, dass die liefernde Einheit auch mit diesen anderen
Einheiten geeignete Leistungsverabredungen definiert und formalisiert.
Es würde den Umfang dieses Leitfadens sprengen, alle organisatorischen Gestaltungsoptionen
und Implikationen zu erörtern. Aus diesem Grund sollen hier lediglich einige wichtige Entscheidungspunkte aufgezeigt werden, die bei der individuellen Ausgestaltung der IT-Organisation zu
betrachten sind:
›
›
›
›
›
›
›
HANA bietet zahlreiche Potenziale im Bereich BI, wie etwa Realtime Reporting oder Predictive Analysis. Wie wirken sich diese Möglichkeiten auf die Definition von Services und die Abgrenzung von anderen, ggf. überlappenden Services aus Anwendersicht aus?
SAP-Betreuungsorganisationen sind häufig nach Modulen aufgestellt. Dies greift im Kontext von HANA als Querschnittsthema zu kurz und sollte auf den Prüfstand gestellt werden.
Wie können die zahlreichen Innovationen (Apps, Hana Live, S/4 HANA, neue Entwicklungsprinzipien mit HANA Studio etc.) systematisch bewertet werden, wenn es keine zentrale IT-Einheit BI
& Analytics gibt?
In welcher organisatorischen Einheit ist das Know-how zu Bewertung und Einsatz von Datenban-
ken am besten ausgeprägt? Welche HANA-spezifische Ausbildung ist systematisch zu planen?
Soll auch die Verarbeitung unstrukturierter Daten in der Organisation einheitlich erfolgen?
Wenn HANA eine Durchdringung in der Organisation erreichen soll, ist zu prüfen, ob die Zuständigkeit bei den Datenbankexperten des Unternehmens angesiedelt werden sollte. Wie kann sichergestellt werden, dass die Innovation durch HANA dann nicht durch die Beharrung etablierter Technologien gebremst wird?
Welche Prinzipien der Anwendungsentwicklung sind im Unternehmen etabliert und wie können die neuen Möglichkeiten der Entwicklungsplattform für Anwendungen mittels HANA sinnvoll angegangen werden?
Wie angedeutet, sind diese und weitere Fragen organisationsindividuell zu diskutieren. Es erscheint aber naheliegend, dies entlang den angestrebten Architekturszenarien (vgl. Kapitel 5) und
der beabsichtigten Ausbauplanung zu tun. So ist ein organisatorischer „Big Bang“ sicher nicht
sinnvoll, wenn mittelfristig lediglich BW on HANA eingesetzt wird. Wird aber eine Solution on
HANA angestrebt, ist eine weitgehende organisatorische Umgestaltung erforderlich.
4.1. RICHTLINIEN FÜR ARCHITEKTUR UND DESIGN VON ANWENDUNGEN
Durch die neuen technischen Möglichkeiten in HANA gerät die bisher wohlgeordnete Welt der
Arbeitsteilung der SAP-Business-Suite-Module und BW als zentraler Data-Warehouse-Plattform ins
Wanken. Es ist daher zu empfehlen, organisationsindividuelle Architekturrichtlinien zu erarbeiten,
die z.B. regeln, in welchen Szenarien BW weiterhin als zentrales Data Warehouse im Sinne eines
Single Point of Truth (mit Datenintegration, Nachvollziehbarkeit, Historie...) genutzt werden soll
und in welchen Bereichen HANA durch geeignete Architekturbausteine die Analytics-Infrastruktur
ergänzt oder möglicherweise ersetzt.
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Einige wichtige Bereiche, die in diesem Kontext zu überarbeiten und an den neuen Realitäten
auszurichten sind:
› Welche Rolle spielt das zentrale Data Warehouse auf Basis von BW als integriertes Reporting, als Planungsplattform, als Stammdatenhub oder im Near Realtime Reporting?
› Professionelle BW-Architekturen folgen heute typischerweise den Prinzipien der Layered Scalable Architecture (LSA). Mittels LSA++ liegen bereits erweiterte Richtlinien vor. Diese sind zu bewerten und deren Umsetzung zu planen.
› Eng mit dem Thema LSA verbunden ist die Frage der Namenskonventionen. Durch HANA erge ben sich sowohl innerhalb des BW als auch außerhalb neue Entwicklungsmöglichkeiten. Daraus
ergibt sich ein dringender Bedarf, Namenskonventionen zu überarbeiten. Aufgrund der aktuellen
Dynamik der Weiterentwicklung empfiehlt sich, diese mit jeder neuen HANA-Version auf Aktuali tät zu prüfen.
› Wie können Berechtigungen sinnvoll ausgestaltet werden? In welchen Szenarien erfolgt ein
Direktzugriff auf HANA, in welchen ist HANA die Datenbank unterhalb der SAP-Anwendungs ebene? Wie kann ein übergreifendes Berechtigungskonzept aussehen?
› Große SAP-Infrastrukturen bieten eine hohe Stabilität, können den Bedarf von Endanwendern
an Agilität und Self Service jedoch nicht immer bedienen. Wie können die neuen Möglichkeiten
mit HANA eingesetzt werden, um diese Anwender wieder für SAP zu begeistern?
› Welcher Grad an Heterogenität findet sich in der Systemlandschaft und wie werden Probleme
der Datenintegration aktuell und zukünftig gelöst?
4.2. IT-SICHERHEIT / BERECHTIGUNGEN / ROLLEN
HANA hat ein eigenes Rechtemanagement, das relevant wird, sobald Reporting und Analyse nicht
mehr ausschließlich über Applikationsserver wie die Suite oder BW erfolgen wie in typischen
gemischten Szenarien.
Ein technischer Lösungsweg zu einem über die gesamte Systemlandschaft abgestimmten Rechtemanagement kann der Einsatz von SAP Identity Management („IdM“) sein. Ab Version 7.2 auf
NetWeaver 7.4x des IdM ≈ wird das Rechtemanagement von HANA-Systemen über einen HANAConnector unterstützt.
Ohne IdM sind die Rechte in den 3 prinzipiell verschiedenen Typen des Rechtemanagements Business Suite, BW und HANA manuell abzustimmen. Es ist zu empfehlen, das daraus resultierende
Risiko z.B. eines unbefugten Zugriffs dokumentiert zu bewerten.
Geeignete Security-Konzepte sind für personalisierte DB-User/DB-Benutzergruppen zu entwerfen.
Diese werden üblicherweise in enger Zusammenarbeit von Entwicklung, Administration und Fachbereichen erstellt.
In jedem Fall ist es wesentlich, ein klares, übergreifendes, fachliches Konzept für Rollen und
Berechtigungen zu entwickeln, aus diesem dann konsequent entsprechende Rollen und Berechtigungen abzuleiten und diese mit den in der jeweiligen Ebene zur Verfügung stehenden technischen
Möglichkeiten strukturiert umzusetzen. Hierzu können die vorgefertigten Rollen in HANA, in der
Business Suite oder auch im BW als Referenz dienen.
4.3. RAHMENBEDINGUNGEN / ABHÄNGIGKEITEN / LIZENZEN
Die aktuellen Lizenzmodelle der SAP für die HANA-Plattform differenzieren die Preise nach Daten-'
volumen (in GB-Hauptspeicher) und nach funktionalen Kriterien. Als Einstieg in die Nutzung von HANA
kann hierbei aktuell die HANA-Runtime-Lizenz gelten, die den Betrieb von SAP-Lösungen wie die
Business Suite oder BW auf der HANA-Plattform sowie unmittelbar damit zusammenhängende
Erweiterungen ermöglicht. Für die Entwicklungen eigener Lösungen oder Anwendungen wird die
HANA-Enterprise-Lizenz benötigt, die durch zusätzliche Lizenzen für bestimmte Komponenten (wie
z.B. die Predictive Analysis Library) erweitert werden kann.
Für die Umsetzung einer einheitlichen BI-Strategie ist die Frage der Lizenzen bzgl. der vorgesehenen Szenarien zu klären. Fachlich sehr überzeugende Nutzungsmöglichkeiten können durch
fehlende Lizenzrechte wirtschaftlich uninteressant oder undurchführbar werden.
Auch wenn die Lizenzmodelle im Lauf der letzten Jahre etwas transparenter geworden sind, ist es
jenseits der Runtime- oder Enterprise-Lizenz für Kunden in frühen Phasen der Projektplanung oft
nicht kalkulierbar, welche HANA-Komponenten für eine bestimmte Lösung zu lizenzieren sind.
Darüber hinaus ist nach wie vor ein insgesamt sehr hohes Preisniveau für einen großen Teil der
Funktionalität zu beobachten. Beides veranlasst viele Anwender dazu, am Markt nach Alternativen
zu suchen oder ggf. auch zunächst auf bestimmte Lösungen zu verzichten.
Die AG HANA Analytics empfiehlt der SAP, die Transparenz der Lizenzmodelle noch einmal deutlich
zu erhöhen und den Einstieg in die erweiterten Funktionalitäten der HANA-Plattform durch dafür
maßgeschneiderte Lizenzpakete zu erleichtern.
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4.4.KOSTENFAKTOREN
Neben Lizenzen gibt es eine Reihe weiterer Kostenfaktoren, die im Rahmen der Planung eines Einsatzes von HANA zu berücksichtigen sind. Da sich die technischen Möglichkeiten in Bezug auf
Hardware, Software, Integration in das Data Center etc. ständig weiterentwickeln und die Marktpreise für solche Systeme sich ständig ändern, vermitteln wir an dieser Stelle nur einen Überblick
über einige der wichtigsten Kostenfaktoren:
›
HANA Server
› Single Node oder Scale-Out?
› Multi Database, Multi Tenancy oder mehrere Server?
› Vorkonfigurierte Appliance oder eigene Installation auf zertifizierter Hardware?
›...
›Storage-Systeme
› Anbindung an vorhandenes SAN?
› HANA-spezifisches SAN?
›...
›Frontends
› Weiterverwendung vorhandener Frontends oder Migration bzw. Neuentwicklung?
› Nutzung von SAP Fiori zur Eigenentwicklung?
› ...
›Know-how
› Betriebssysteme SUSE Linux Enterprise Server, Red Hat Enterprise Linux?
› Betrieb von HANA und Entwicklung in HANA:
-Auf Datenbankebene?
- Auf Ebene der HANA-Plattform?
- Als Runtime-Umgebung?
- Neue, erweiterte Funktionalitäten?
› Welcher Mix von Know-how-Aufbau und Zukauf von Know-how?
›...
4.5. FRONT ENDS
Frond-End-Anwendungen sind das, was der Anwender bei der Nutzung der Systeme unmittelbar
wahrnimmt, damit stehen diese unmittelbar auch im Fokus strategischer Überlegungen. Folgende
Punkte beschreiben ein ideales analytisches Arbeiten aus der Benutzerperspektive:
› Dem Benutzer steht (genau) ein Portal für den Zugriff auf alle analytischen Funktionen zur Verfügung. Diese Vereinheitlichung wird unabhängig davon sein, ob die Daten dafür in BW, BW on HANA, Suite, Suite on HANA, HANA stand-alone oder wo auch immer liegen.
› Für die Analysen steht eine systemlandschaftsübergreifende Datenbasis zur Verfügung. Jede
Analyse könnte dadurch auf eine beliebige Zusammenstellung von verschiedensten Datenquellen
über alle in 1) genannten Systeme über alle Systemgrenzen der Einzelsysteme hinweg zurückgreifen.
› Mit jedem beliebigen Front-End-Tool ist Zugriff auf jede Analysedatenquelle möglich.
4.6.SYSTEMLANDSCHAFTEN
Ebenso sollten Systemlandschaften immer vom Anwender und von den Sollprozessen ausgehend
entwickelt werden:
› Es gibt eine landschaftsweite Datendefinition:
› BW, Business Suite und HANA-Datenstrukturen werden in einem gemeinsamen Pool verwaltet.
› Die Rollen- und Benutzerdefinition ist in der gesamten Landschaft einheitlich:
› Über alle Systeme hinweg werden Rollen ebenso wie der Organisationsaufbau nur einmal definiert.
› Zugriffsrechte können dann übergreifend oder systemspezifisch an diese Rollen und Benutzer gebunden werden.
› Analysen und Berichte können gegen die landschaftsweite Datendefinition entwickelt werden,
ohne auf Besonderheiten der Systeme Rücksicht nehmen zu müssen, welche die Daten liefern.
› Das Systemmanagement ist durchgängig und stringent für alle Systeme nutzbar.
› Potenziell alle Systeme greifen auf eine gemeinsam genutzte HANA-Plattform zu.
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5. ARCHITEKTURSZENARIEN
5.1.HANA-VERWENDUNGSTYPEN
Mit seiner Positionierung als Anwendungsplattform erlaubt HANA eine Vielfalt von Anwendungen.
Für die Zwecke dieses Leitfadens betrachten wir diese Anwendungen vornehmlich aus der Perspektive analytischer Anwendungen und differenzieren die folgenden grundlegenden Verwendungstypen:
5.1.1.HANA ALS ACCELERATOR
Im Wesentlichen dient die HANA hier als Service-Provider für die Beschleunigung komplexer Berechnungen auf der Grundlage größerer und großer Datenmengen. Die entscheidenden Vorteile dieses
Verwendungstyps sind die schnellen Datenbankzugriffe und der hohe Grad an Parallelität bei der
Verarbeitung der Daten. Dieser Verwendungstyp wird auch als „Sidecar-Lösung“ bezeichnet.
Client
SAP / NonSAP Lösung
HANA
DB
Abbildung 4: HANA als Accelerator
Aufwand und Risiko der Umsetzung einer Lösung dieses Verwendungstyps sind gering, Eingriffe in
die eigentliche Anwendungslogik sind in der Regel begrenzt. Frühe Anwendungsfälle sind SAPLösungen zur Optimierung der Performance z.B. von CO-PA oder auch als Ersatz des BW Accelerator
im BW- Umfeld. Darüber hinaus sind kundenspezifische Lösungen dieses Verwendungstyps denkbar.
5.1.2.HANA ALS PLATTFORM FÜR SAP-LÖSUNGEN
Bekanntlich wird HANA als Basis für den Betrieb der bekannten SAP-Lösungen wie die Business
Suite (inklusive SCM, HCM oder CRM), SAP BW und anderen verwendet. Die spezifischen Funktionen
der HANA-Plattform werden von SAP genutzt, um diese Lösungen zu optimieren (beispielsweise
durch Auslagerung von Anwendungsfunktionen in die Plattform) und gezielt zu erweitern.
Client
Business
Suite
BW
HANA
Abbildung 5: HANA als Plattform für SAP-Lösungen
Jüngere Entwicklungen ermöglichen grundsätzlich auch den Betrieb mehrerer Lösungen auf einer
Plattform und ermöglichen so neue, erweiterte Anwendungen innerhalb dieses Verwendungstyps.
5.1.3.HANA ALS PLATTFORM FÜR ANWENDUNGSENTWICKLUNG
Neben umfangreichen integrierten Services und deren APIs beinhaltet die HANA-Plattform auch eine
eigene Entwicklungsumgebung und erlaubt die Nutzung externer Entwicklungsumgebungen, um
umfangreiche analytische oder auch operative Anwendungen zu entwickeln. Neben kundenspezifischen Entwicklungen beginnen auch Dritthersteller mit der Entwicklung von sogenannten 3rd-PartyLösungen auf der HANA-Plattform.
Client
Client
Kundenanwendung
3rd-PartyAnwendung
HANA
HANA
Abbildung 6: HANA als Plattform für Anwendungsentwicklung
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5.1.4. HANA ALS VIRTUALISIERUNGSPLATTFORM
Durch Nutzung der Smart-Data-Access-Technologie lassen sich – insbesondere in Kombination mit
den anderen Verwendungstypen – komplexe analytische Szenarien entwickeln, die auf eine Replikation der Daten teilweise und in einzelnen Fällen ggf. ganz verzichten kann. Dabei ist nicht nur ein
Zugriff auf traditionelle Datenbanken, sondern z.B. auch auf Hadoop-Datenbanken möglich.
Client
Anwendung
HANA
DB
DB
DB
Hadoop
Abbildung 7: HANA als Virtualisierungsplattform
5.2.ARCHITEKTURBAUSTEINE
Durch die verschiedenen möglichen Ausprägungen der grundlegenden Verwendungstypen und durch
deren Kombination miteinander werden mit HANA zahlreiche neue Architekturszenarien und Roadmaps zur Implementierung möglich. Alle Szenarien vollständig zu beschreiben, sprengt den Rahmen
des hier vorliegenden Leitfadens. Aus diesem Grund werden hier exemplarisch Architekturbausteine
beschrieben und in den Kontext der Verwendungstypen gestellt, aus denen sich eine konkrete
Bebauung im Unternehmen zusammensetzen kann (s. Kapitel 5.4).
Neben der architektonischen Sicht liegt ein weiterer Schwerpunkt der Betrachtung in diesem Abschnitt auf den durch die Einführung und den Betrieb dieser Bausteine notwendigen Rollen in der
SAP BI-Organisation, deren wichtigsten Aufgaben sowie den dafür erforderlichen Tools. Hierdurch
wird ein Überblick über die zu erwartenden organisatorischen Veränderungen für SAP BI-Organisationen gegeben. Folgende 8 Bausteine sollen betrachtet werden:
1 HANA als Appl.DB
2 HANA als Rechenkern
3 HANA als Accelerator
Client
Client
Client
Any
Appl.
Any
Appl.
SAP
Business
Suite
HANA
3 HANA als ERP Data Mart
Client
HANA
SAP
Business
Suite
HANA
HANA-Appl.
DB
HANA
DB
Client
Client
BW
HANA
DB
Client
HANA
SAP
Business
Suite
Client
BW
SAP
Business
Suite
SAP
Business
Suite
HANA
DB
S/4 HANA
Andere
DBs
5 HANA als DWH/DB
HANA
DBs
6 BW on HANA
7 HANA als RealtimePlattform
8 S/4 HANA
Abbildung 8: Übersicht der 8 HANA-Bausteine
Die nachfolgenden Ausführungen sind so zu verstehen, dass die benannten Rollen mit dem jeweiligen Aufgabenspektrum zusätzlich erwartet werden. Bei Kombination mehrerer Bausteine in einer
Bebauungsplanung ist die Obermenge der Rollen, Aufgaben und Werkzeuge zu erwarten.
5.2.1. BAUSTEIN 1: HANA ALS APPLIKATIONSDATENBANK UND -PLATTFORM
Durch Nutzung der Smart-Data-Access-Technologie lassen sich – insbesondere in Kombination mit
den anderen Verwendungstypen - komplexe analytische Szenarien entwickeln, die auf eine Replikation der Daten teilweise und in einzelnen Fällen ggf. ganz verzichten kann. Dabei ist nicht nur ein
Zugriff auf traditionelle Datenbanken, sondern z.B. auch auf Hadoop-Datenbanken möglich.
Client
Any
Appl.
HANA-Appl.
HANA
Kurzbeschreibung
In diesem Baustein dient die In-Memory-Engine von HANA der
Beschleunigung rechenintensiver Prozesse im Sinne einer Serviceorientierten Architektur meist ergänzend zu einer klassischen
relationalen Datenbank. HANA-Verarbeitungen werden aus der
Applikation gestartet, Ergebnisse werden von HANA wieder an die
aufrufende Applikation zurückgegeben. Als Frontend dient daher
die Oberfläche der rufenden Anwendung.
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Details
In diesem Baustein können bestehende Anwendungen ohne Datenbankmigration von der erhöhten
Rechenleistung aktueller HANA-Systeme profitieren.
Ein weiterer typischer Anwendungsfall ist die Nutzung von HANA als Analytics Engine. Dabei werden
Daten aus vorgelagerten Datenbanken in eine analytische HANA-Applikation (z.B. SAP Predictive
Analysis) geladen und dort verarbeitet. Welche analytischen Fähigkeiten der HANA-Datenbank
genutzt werden, hängt von den jeweiligen Anforderungen ab.
Durch offene Schnittstellen ist ein Zugriff auf die Datenbank, z.B. für Reportingzwecke, mit allen
marktüblichen Werkzeugen möglich.
Bezug zu Verwendungstypen
Dieser Baustein leitet sich direkt aus dem Verwendungstyp 1 („Accelerator“) ab. Im Fall von kundeneigenen Anwendungen kombiniert dieser Baustein diesen Verwendungstyp mit dem Verwendungstyp 3 „Anwendungsentwicklung“.
Bezug zu Beispielszenarien
› Aktuell liegt noch kein Kundenszenario mit diesem Baustein vor.
5.2.2. BAUSTEIN 2: HANA ALS RECHENKERN
Client
Any
Appl.
HANA
Kurzbeschreibung
In diesem Baustein dient die In-Memory-Engine von HANA
der Beschleunigung rechenintensiver Prozesse im Sinne
einer Service-orientierten Architektur meist ergänzend zu
einer klassischen relationalen Datenbank. HANA-Verarbeitungen werden aus der Applikation gestartet, Ergebnisse
werden von HANA wieder an die aufrufende Applikation
zurückgegeben. Als Frontend dient daher die Oberfläche
der rufenden Anwendung.
DB
Details
In diesem Baustein können bestehende Anwendungen ohne Datenbankmigration von der erhöhten
Rechenleistung aktueller HANA-Systeme profitieren.
Ein weiterer typischer Anwendungsfall ist die Nutzung von HANA als Analytics Engine. Dabei werden
Daten aus vorgelagerten Datenbanken in eine analytische HANA-Applikation (z.B. SAP Predictive
Analysis) geladen und dort verarbeitet. Welche analytischen Fähigkeiten der HANA-Datenbank
genutzt werden, hängt von den jeweiligen Anforderungen ab.
Durch offene Schnittstellen ist ein Zugriff auf die Datenbank, z.B. für Reportingzwecke, mit allen
marktüblichen Werkzeugen möglich.
Bezug zu Verwendungstypen
Dieser Baustein leitet sich direkt aus dem Verwendungstyp 1 („Accelerator“) ab. Im Fall von kundeneigenen Anwendungen kombiniert dieser Baustein diesen Verwendungstyp mit dem Verwendungstyp 3
„Anwendungsentwicklung“.
Bezug zu Beispielszenarien
› Aktuell liegt noch kein Kundenszenario mit diesem Baustein vor.
5.2.3. BAUSTEIN 3: HANA ALS SAP ACCELERATOR
Client
SAP
Business Suite
HANA
Kurzbeschreibung
In diesem Baustein wird HANA genutzt, um rechenintensive
Vorgänge in der SAP Business Suite besser zu unterstützen,
indem diese an HANA ausgelagert werden. Ergebnisse werden der Business Suite von HANA bereitgestellt. Darüber
hinaus kann die HANA-Tabelle für weitere Client-Zugriffe
zur Verfügung gestellt werden.
DB
Details
Basis für diese Funktionalität bildet die Fähigkeit der Business Suite, auf mehrere Datenbanken
gleichzeitig zuzugreifen. Ergebnisse aus dem HANA-Rechenkern werden dabei nicht in die Business Suite zurückgeschrieben, sondern entweder in der laufenden Anwendung weiterverarbeitet
oder über das SAP GUI an den Endanwender durchgereicht. Die HANA-Nutzung ist dabei für den
Business Suite User transparent.
Typischer Einsatzbereich dieses Bausteins sind Sidecar-Ansätze z.B. im Rahmen von Rapid Deployment Solutions oder auch frühe Anwendungen wie der CO-PA Accelerator.
Bezug zu Verwendungstypen
Dieser Baustein stellt eine Kombination der Verwendungstypen 1 („Accelerator“) und 3 („Anwendungsentwicklung“) für kundeneigene Anwendungen dar.
Bezug zu Beispielszenarien
› CO-PA Accelerator (nicht in diesem Leitfaden beschrieben)
Andere RDS-Szenarien
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5.2.4. BAUSTEIN 4: HANA ALS DATA MART ZUR BUSINESS SUITE
Kurzbeschreibung
In diesem Baustein dient HANA als ergänzendes Reporting
auf SAP-Business-Suite-Tabellen. Dazu werden SAPBusiness-Suite-Tabellen nach HANA gespiegelt und dort
relational durch ergänzende Frontends ausgewertet.
Client
SAP
Business Suite
HANA
DB
Details
Typischer Einsatzbereich für diesen Baustein ist der Sidecar für HANA Live für operatives Reporting.
Hier ist zu beachten, dass die SAP ergänzenden Content ausliefert, der die Auswertung erleichtert.
Eine Variante ist die Aktualisierung von HANA-Tabellen im Batch (bzw. über die SAP-Standardtools
ETL und SLT). Diese kann z.B. mittels SAP BO Data Services („BODS“) auch ergänzende Datentransformationen beinhalten. Auf diesem Wege sind auch Unternehmen, in denen die SAP Suite nicht
auf HANA betrieben wird, in der Lage, ein operatives Reporting auf Basis von HANA Live umzusetzen.
Bezug zu Verwendungstypen
Dieser Baustein stellt eine Kombination der Verwendungstypen 1 („Accelerator“) und 2 („SAPLösung“) dar.
Bezug zu Beispielszenarien
› Dieser Baustein stellt eine Kombination der Verwendungstypen 1 („Accelerator“) und 2
(„SAP-Lösung“) dar.
5.2.5. BAUSTEIN 5: HANA ALS DATA WAREHOUSE
Kurzbeschreibung
In diesem Baustein wird HANA als Datenbank für ein relationales Data Warehouse eingesetzt. Dazu werden zum einen
Quelldaten aus einer oder mehreren Instanzen der SAP Business Suite geladen. Meist werden darüber hinaus Daten
aus non-SAP Systemen ergänzt, um systemübergreifende
Auswertungssichten im HANA DWH zu erlauben.
Client
HANA
SAP
Business Suite
DB
Andere DBs
Details
Die Datenintegration in das HANA Data Warehouse erfolgt in diesem Szenario mit Hilfe von ETLWerkzeugen wie BODS, die in der Lage sind, sowohl klassische SAP-Datenquellen als auch eine
Vielzahl non-SAP Datenbanken und Systemen als Datenquellen mit HANA zu verknüpfen.
Alternativ können Daten mit Hilfe der SLT-Dienste zeit- oder eventgesteuert aus der Business Suite
in das HANA Data Warehouse repliziert werden. Im Unterschied zu klassischen Beladungsprozessen
mit Hilfe von ETL-Werkzeugen stellt die SLT-Lösung Informationen quasi in Echtzeit zur Verfügung
und empfiehlt sich damit für alle Berichtsszenarien mit hohem Aktualitätsbedarf oder das laufende
Monitoring und Auswerten von Prozessen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von ETL-Werkzeugen
von Drittanbietern, wie z.B. Informatica, die eine ähnliche Funktionalität bieten.
Mit HANA Live stellt SAP vorkonfigurierte Daten- und Abfragestrukturen für operatives Reporting
zur Verfügung. Im Mittelpunkt steht dabei ein virtuelles Datenmodell, das auf Grundlage von Standardtabellen der Business Suite mit Hilfe von Attribute Views, Calculation Views und Analytical
Views die Basis für ein operationales Reporting mit HANA schafft.
HANA Live darf dabei nicht mit dem BW Business Content (BCT) gleichgesetzt oder verglichen
werden, auch wenn beiden die Idee zugrunde liegt, die in der Business Suite verwendete Geschäftslogik zu kapseln und so einen einfacheren Zugriff auf komplexe Datenmodell zu ermöglichen. Die
beiden Komponenten sind technologisch grundlegend unterschiedlich und haben jeweils eigenständige Zielsetzungen:
› HANA Live setzt eine HANA-Datenbank voraus, während der SAP Business Content unabhängig
von der verwendeten Datenbank ist.
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›
›
HANA Live bietet komplexe, wiederverwendbare Datenbankviews, die direkt für (meist operative,
real-time) Analysen und Berichte oder auch für Anwendungsentwicklung verwendet werden
können. Ein Nebeneffekt ist, dass diese Datenbankviews auch für die Datenextraktion durch
ETL-Tools oder für generische Extraktion genutzt werden können.
Der Business Content dient dagegen dazu, Daten für die Verwendung im BW zu extrahieren,
wo sie dann für das Reporting aufbereitet werden und in der Regel nicht mehr real-time zur
Verfügung stehen.
Bezug zu Verwendungstypen
Dieser Baustein ist eine Kombination der Verwendungstypen 2 („SAP-Lösungen“) und 3 („Anwendungsentwicklung“) mit der Option, auch den Verwendungstyp 4 („Virtualisierung“) zu nutzen.
Bezug zu Beispielszenarien
› Predictive Maintenance (8.1)
› Plan-/Ist-Szenario (8.3)
› Prozessmining (8.6)
› Monitoring und Realtime-Reporting im Contact Center (8.7)
5.2.6.BAUSTEIN 6: BW ON HANA
Client
BW
SAP
Business Suite
DBs
HANA
Kurzbeschreibung
In diesem Baustein wird HANA als primäre Datenbank von
BW eingesetzt. Wichtige Verarbeitungsprozesse werden
schneller, Modellierungsebenen können eingespart werden.
Die Arbeit mit dem BW erfolgt weiterhin in der RSA1 bzw.
mit der neuen Eclipse-Umgebung, wenn neue Objekte oder
Funktionen ab BW 7.4 genutzt werden sollen.
Aus Benutzersicht ist der Datenbankwechsel transparent.
Das BW-Rechtekonzept bleibt erhalten und ist weiterführend.
HANA-Tabellen können auch von anderen Client-Anwendungen genutzt werden (z.B. Reporting-Tools).
Details
Für die Einführung von BW on HANA bietet SAP Leitfäden und Best-Practice-Vorgehen für die
Migration an (vgl. hierzu die Aktivitäten in der DSAG AG BW Migration). In technischer Hinsicht wird
damit ein Upgrade der BW-Plattform bei gleichzeitiger Datenbankmigration durchgeführt. Das
Verfahren inkl. DMO (Database Migration Option) wird vom SAP Standardwerkzeug Software Update
Manager (SUM) unterstützt. Dabei wird die bisher in BW implementierte Business-Logik mit allen
Datenflüssen, Transformationsregeln und Info-Provider-Strukturen vollständig erhalten und steht
unmittelbar nach dem Upgrade in gewohnter Form für die bestehenden Berichtsapplikationen zur
Verfügung. Vorgehen und Aufwand für die HANA-Einführung sind in diesem Szenario in etwa mit
dem Upgrade der Plattform vergleichbar.
Grundlegende Vorteile der In-Memory-Technologie stehen schon unmittelbar nach dem Upgrade zur
Verfügung. Neben einer erhöhten Performance der Datenbankplattform als solcher gehört dazu
auch die Reduktion des Speicherplatzbedarfs. Die spaltenbasierte Datenorganisation der HANADatenbank ermöglicht erfahrungsgemäß ein mindestens um den Faktor 4 reduziertes Datenvolumen,
ohne hierbei zusätzliche Komprimierungsverfahren einzusetzen. Dies ist schon beim Sizing der
Hardware BW on HANA zu berücksichtigen. Darüber hinaus beschleunigen sich alle Datenladeund Aktivierungsprozesse. Die Algorithmen für die Aktivierung von DSOs werden nicht mehr auf
Ebene des Applikationsservers, sondern unmittelbar in der Datenbank ausgeführt.
Neben der Option, das bestehende BW einfach weitgehend unverändert, aber mit höherer Performance auf Basis von HANA zu betreiben, bieten die neueren BW-Releases insbesondere eben in
Verbindung mit der HANA-Datenbank eine Reihe neuer Modellierungsoptionen, die den Betrieb und
die Entwicklung im BW verschlanken helfen. Empfehlenswert ist mindestens die Umstellung der
bestehenden DSO und InfoCubes auf das neue HANA-Format durch Setzen des entsprechenden
Flags und Aktivierung des Objekts. Für InfoCubes entfallen dadurch die Dimensionstabellen mit
Dimensions-IDs, da SIDs der Stammdaten unmittelbar in die Faktentabellen geschrieben werden.
Insbesondere die neuen „Advanced DSOs“ (ADSO), die im Kern die Funktionen von DSO und InfoCube
in einem Objekt verbinden, vereinfachen den Modellierungsprozess und unterstützen eine Reduktion des Entwicklungsaufwands, der Datenredundanz und letztlich der Betriebskosten, indem
persistente Datenschichten eingespart werden können. Eine bedeutende Rolle kommt dabei dem
neuen Composite InfoProvider zu. Dieser bietet die Möglichkeit, andere InfoProvider analog zu den
aus SQL bekannten Inner oder Outer Joins sowie Unions zu verknüpfen, und trägt dabei selbst keine
Daten. Im Unterschied zu bisherigen InfoProvidern wie dem InfoSet oder dem MultiProvider werden
die Operationen auf Datenbankebene ausgeführt. Aufgrund seiner Eigenschaften und seiner höheren Flexibilität bietet sich der Composite InfoProvider daher zur Ablösung der bisherigen virtuellen
InfoProvider an.
Die Möglichkeit feldbasierter Modellierung in den ADSO und in Open DSO Views erlaubt eine schnelle
Entwicklung von Prototypen oder Ad-hoc-Anwendungen. In Kombination mit der Option, Datenbankviews zu BW-Objekten zu generieren und darauf über Standardschnittstellen zuzugreifen, wird das
BW noch einmal offener.
Zu guter Letzt sei hier noch das Stichwort „Data Temperature“-Konzept erwähnt. Angesichts der
Lizenz- und Hardwarekosten für große HANA-Installationen wird die Reduktion des Volumens „heißer
Daten“ und die effiziente Verwaltung von Daten auf mehreren Zugriffsebenen (Archivierung, NLS,
ILM) zu einem immer wichtigeren Thema. Es wird unterschieden zwischen „heißen“ Daten, die permanent für Analysezwecke zur Verfügung stehen müssen. „Warme“ Daten unterliegen regelmäßigen Änderungen, sind aber weniger für direkte OLAP-Auswertungen relevant, sondern werden
eher in vorgelagerten Datenflüssen verarbeitet. „Kalte“ Daten werden nur noch in Ausnahmefällen
verändert und eher sporadisch für Auswertungen verwendet. BW bietet ab Release 7.4 Funktionen
wie Dynamic Tiering und Near-Line Storage auf Basis von SAP IQ.
Anmerkung: Weitere Funktionalität ergibt sich laufend aus neuen Systemversionen und Support
Packages. Dieser Leitfaden erhebt nicht den Anspruch, diese Möglichkeiten lückenlos vorzustellen.
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Das Management des BW-Datenbankschemas in der HANA-Datenbank wird vollständig vom BWApplikationsserver übernommen, sodass sich die Rolle des HANA-Datenbankadministrators vor
allem auf Basisbetrieb, Monitoring und Backup-Prozesse beschränkt. Dennoch sind Mischszenarien
in der Nutzung der HANA-Datenbank denkbar, in denen Datenstrukturen aus nicht BW-verwalteten
Datenbankschemata mit Hilfe von Composite InfoProvidern mit BW InfoProvidern verknüpft werden.
Ggfs. ist die HANA-Lizenz auf die Anwendbarkeit dieses Bausteins zu prüfen.
In diesem Szenario ist es relativ einfach möglich, operatives Reporting mit strategischem Reporting
im BW zu kombinieren. Die Daten der SAP Business Suite können über den SAP Landscape Transformator (SLT) in Realtime in die HANA DB des BW repliziert werden, sodass im HANA Studio in
eigenen Schemata auf diesen replizierten Daten eigene Information Views (Calculation View, Analytical View) – auch in Verbindung mit BW InfoProvidern aus dem BW-Schema – ausgewertet werden
können. Da die Nutzung der OLAP Engine entfällt, sind derartige Auswertungen vergleichsweise
schneller als mit BEx Queries.
Planungsanwendungen können mittels Planning Application Kit (PAK) optimiert werden.
Bezug zu Verwendungstypen
Dieser Baustein ist eine Umsetzung des Verwendungstyps 2 („SAP-Lösungen“).
Bezug zu Beispielszenarien
› Konditionenmanagement (8.2)
› Distributionsanalyse (8.4)
› Mehrfach-Stichtagsanalyse (8.5)
› Prozessmining (8.6)
5.2.7. BAUSTEIN 7: HANA ALS INTEGRIERENDE REALTIME-PLATTFORM
Client
SAP
Business
Suite
HANA
BW
Kurzbeschreibung
In diesem Baustein wird HANA als primäre Datenbank für
die gesamte SAP-Landschaft genutzt. Verschiedene technische Szenarien wie MCOD („Multiple Components in One
Database“), MCOS („Multiple Components in One System“),
MDC („Multitenant Database Containers“) oder auch einfach
der Bündelung aller nötigen Funktionalität in einer BusinessSuite-Instanz sind denkbar – im letzten Fall stellt das BW
nur noch eine semantische Modellierungsebene dar. HANATabellen können bei diesem Baustein auch von anderen
Client-Anwendungen genutzt werden (z.B. Reporting-Tools).
Details
Wie oben bereits beschrieben, gibt es mehrere Szenarien einer integrierenden Realtime-Plattform.
Die eher technisch orientierten Szenarien (MCOD, MCOS, MDC) setzen unmittelbar auf der Datenbankebene an und dienen damit eher der technischen Optimierung der Auslastung und Skalierbarkeit von Systemen. Gleichzeitig können diese technischen Szenarien aber als Ausgangspunkt für
eine engere Integration von Daten und Anwendungen dienen.
Die Nutzung von HANA als primäre Plattform für die Business Suite (Suite on HANA) zielt dagegen
auf eine engere Integration auf der Anwendungsebene. Sie eröffnet unter anderem die Möglichkeit,
die bisher vorwiegend aus Performancegründen ungenutzte BW-Umgebung in der zentralen Business Suite zu aktivieren. Damit steht die komplette Funktionspalette des BW unmittelbar zur Verfügung und kann für den Aufbau von dispositiven Informationsstrukturen eingesetzt werden, die häufig
ohne klassische Datenflüsse mit Datenbewegungen auskommen.
HANA Live bietet in diesem Fall eine direkten Zugriff auf alle für das Reporting benötigten Tabellen
der Business Suite (s.a. Baustein 5 in Kapitel 5.2.5). Sinnvoll ist dieses Szenario in erster Linie dann,
wenn es keinen oder nur geringen Bedarf für integrative Szenarien gibt und wenn andere, komplexere Anforderungen wie Datenhistorisierung oder -snapshots nicht gefordert sind. Möglich ist auch
eine Kombination dieses Bausteins mit einer klassischen BW-Lösung (mit oder ohne HANA). Informationen zur Positionierung von BW im Vergleich zu HANA Live finden sich im SCN (Link im Anhang
A – Weiterführende Informationen).
Insbesondere im Bereich der oben beschriebenen technischen Szenarien sind in der näheren Zukunft
einige Erweiterungen und Verbesserungen zu erwarten. Nach dem Start als reine Appliance arbeitet
die SAP aktuell intensiv an einer Verbesserung der Integration von HANA-Systemen in klassische
Rechenzentren.
Bezug zu Verwendungstypen
Dieser Baustein ist eine Umsetzung des Verwendungstyps 2 („SAP-Lösungen“) und bietet alle
Möglichkeiten der individuellen Anwendungsentwicklung sowie der Nutzung von Vitalisierung.
Bezug zu Beispielszenarien
› Predictive Maintenance (8.1)
› Prozessmining (8.6)
› Monitoring und Realtime Reporting im Contact Center (8.7)
Beispielhafte in Betrieb befindliche, ganzheitliche Use Cases gibt es zur Zeit unter den AG-Mitgliedern noch nicht. Das Einsatzszenario Prozessmining plus BW (8.6) ist ein Schritt in die Richtung,
die geteilte Datenhaltung für BW und das Prozessmining findet auf einer HANA Appliance statt.
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5.2.8. BAUSTEIN 8: HANA ALS PLATTFORM FÜR SAP S/4 HANA
Client
S/4 HANA
Kurzbeschreibung
In diesem Szenario wird HANA als Plattform für die nächste
Evolutionsstufe der Business Suite S/4 HANA verwendet.
Neben der Cloud-Orientierung bietet S/4 HANA vor allem
ein auf HANA optimiertes und vereinfachtes Daten- und
Anwendungsmodell, das unter anderem auf persistente
Aggregats- und Summentabellen verzichtet.
HANA
Details
Der Baustein setzt den Einsatz von SAP S/4 HANA als Alternative zur klassischen SAP Business
Suite bzw. SAP ERP Plattform voraus. S/4 HANA ermöglicht analog zu SAP HANA Live für die
Business Suite ein Echtzeit-Reporting, das regelmäßig unmittelbar auf Daten in Ursprungstabellen
zurückgreift, ohne zusätzliche Persistenzen zu schaffen. Analysenstrukturen werden auf Grundlage
eines virtuellen Datenmodells bereitgestellt. Auf diese Weise können sowohl operationale Berichtsanforderungen unmittelbar in den Kontext der S/4 HANA Applikationen integriert als auch strategische Auswertungen über den Direktzugriff der Analysewerkzeuge auf die HANA Ausgangsdatenstrukturen umgesetzt werden.
Bezug zu Verwendungstypen
Dieser Baustein ist eine Kombination der Verwendungstypen 2 („SAP-Lösungen“) und 3 („Anwendungsentwicklung“) mit der Option, auch den Verwendungstyp 4 („Virtualisierung“) zu nutzen.
Bezug zu Beispielszenarien
› Aktuell liegt noch kein Kundenszenario vor, die Simple-Finance-Lösung der SAP ist jedoch ein
Bestandteil dieses Bausteins, ebenso HANA Live mit den dementsprechenden Szenarien.
5.2.9. ZUORDNUNG BAUSTEINE UND VERWENDUNGSTYPEN
Die folgende Tabelle gibt abschließend einen Überblick über die Zuordnung der Baustein zu den
grundlegenden Verwendungstypen.
Verwendungtyp 1
Accelerator
Verwendungtyp 2
SAP-Lösungen
Verwendungtyp 3
Anwendungsentwicklung
Verwendungtyp 4
Virtualisierung
Baustein 1
x
–
–
Ergänzend
Baustein 2
x
–
x
Ergänzend
Baustein 3
x
–
x
–
Baustein 4
x
x
–
–
Baustein 5
–
x
x
Ergänzend
Baustein 6
–
x
–
Ergänzend
Baustein 7
–
x
x
Ergänzend
Baustein 8
–
x
x
Ergänzend
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5.3. ROLLEN & AUFGABEN MIT HANA
HANA
Datenbank
Rolle
Aufgaben &
Werkzeuge
Datenbankadministrator
› HANA Studio: Schemata definieren, Rollen &
Rechte anlegen, Technische DB-Administration
(Monitoring, Backup, Recovery, Scheduling,
Live Cycle Management)
› ...
Nach Bedarf: Datenbanken durch Smart Data
Access mit HANA verbinden
› Andere HANA-Systeme
› Hadoop
› RDBMS (Oracle, MSSQL, etc.)
HANA a
Appli. D
x
Nach Bedarf: Realtime-Data-Plattform einrichten
› SAP Landscape Transformation
› Sybase Replication Server
› Log-based Replication
Datenbankentwickler
Native
Anwendungen
Anwendungsentwickler
› Relationale Datenbankmodelle verstehen und
definieren
› Tabellen anlegen
› Attribute & Analytic Views definieren
› Calculation Views definieren
› HANA SQL Script entwickeln
Nutzung Entwicklungswerkzeuge
› HANA Studio, HANA IDE lite
› HANA XS,SHINE
› SAP River
› SAP UI5
› Application Sites mit HANA UI Integration
Services
› HANA Cloud für Entwicklungssysteme
› Server-side JavaScript
› ODATA
› XMLA/MDX
› HANA Script & Procedures
› HANA Procedure Call mit ABAP
x
x
HANA als
Rechenkern
HANA als
Accelerator
HANA als
Data Mart
zur Suite
HANA als
DWH-DB
BW on
HANA
HANA als
RealtimePlattform
S/4 HANA
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
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als
DB
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Rolle
Analytics
Aufgaben &
Werkzeuge
Data Scientist
› Business Functions Library (BFL)
› Predictive Analysis Library (PAL)
› R-Implementierungen
› SAP Predictive Analysis
Text Scientist
› HANA SQL Script
› Text Indexes, Configurations etc.
Business Analyst
› SAP Predictive Analysis
› SAP Lumira
› Application Function Modeler (AFM)
Analytics Administrator
› SAP Lumira Server verwalten
› SAP Lumira Cloud Governance
› BFL, PAL, R, Stored Procedures für SAP
Predictive Analysis bereitstellen
Rapid Deployment Solutions
Technischer RDSExperte
Je nach RDS-Paket z.B.
› Operation Reporting
› CRM powered by HANA
› Profitability Analysis
Reporting
Reporting User
› SAP BO (WebI, Analysis for Office)
› SAP Crystal Reports
› SAP BO Explorer
› Lumira
Reporting User BW
› SAP BEx Analyzer
Reporting Entwickler
› Information Design Tool, QaaWS
› Information Space Administration
› Crystal Report Designer
› SAP Design Studio
Reporting Entwickler BW
› BEx Query Designer
› Web Application Designer
Reporting Administrator
› SAP BO Central Management Console
Data Integration
Developer
› Entwicklung von Datenintegrationsstrecken
mit SAP BO Data Services
Data Integration Developer mit SAP Expertise
› SAP BO Data Services
› Direct Extractor Connect (DXC)
Datenintegration
HANA a
Appli. D
HANA als
Rechenkern
HANA als
Accelerator
HANA als
Data Mart
zur Suite
HANA als
DWH-DB
BW on
HANA
HANA als
RealtimePlattform
S/4 HANA
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
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x
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x
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x
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x
x
x
x
DSAG-LEITFADEN SAP HANA: PRAKTISCHE TIPPS ZUR STRATEGIE UND EINFÜHRUNG IM RAHMEN EINER BI-STRATEGIE VERSION 1.0, 20.04.2015 © DSAG e. V.
als
DB
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Rolle
Planung
Aufgaben &
Werkzeuge
Planning Developer
› Planning Application Kit (PAK)
› Integrated Planning Modelling
BW on HANA
SAP BW Developer
› Erstellung und Pflege analytischer Indizes
mit Hilfe des Analyseprozess Designers
› Modellierung von Composite oder Transient
InfoProvidern mit der RSA1
› Nutzung HANA Studio für das Customizing
von BW-Objekten
HANA Live
HANA Live Content
Expert
› Kenntniss des modulspezifischen HANA Live
Contents (Public Views, Views-on-Views etc.)
SAP Basis Administrator
› Einrichtung Multi-DB-Connect
› Einrichtung Replikation mittels SAP
Landscape Transformation. Sybase Event
Stream Processor oder Sybase Replication
Server
Reporting User
› s. Reporting
SAP Business
Suite Integration
SAP Business User
› SAP GUI
S/4 HANA
Integration
S/4 HANA
Anwendungsexperte
HANA a
Appli. D
HANA als
Rechenkern
HANA als
Accelerator
HANA als
Data Mart
zur Suite
HANA als
DWH-DB
BW on
HANA
HANA als
RealtimePlattform
S/4 HANA
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
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DSAG-LEITFADEN SAP HANA: PRAKTISCHE TIPPS ZUR STRATEGIE UND EINFÜHRUNG IM RAHMEN EINER BI-STRATEGIE VERSION 1.0, 20.04.2015 © DSAG e. V.
als
DB
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5.4. DER WEG ZUM EINSATZ VON HANA
Ausgehend von den in Abschnitt 5.1 dargestellten Bausteinen, ergeben sich einige typische Strategien in Form von Architekturmodellen und Roadmaps. Die Auswahl eines geeigneten Modells und
einer geeigneten Roadmap ergibt sich aus der Festlegung unternehmensindividueller Parameter:
› Die Ist-Situation ist vor dem Hintergrund aktueller Anforderungen und der vorhandenen
SAP-Technologien im Unternehmen zu bewerten.
› Im Hinblick auf die angestrebte Zielsituation ist festzulegen, welcher Integrationsgrad der SAP Plattform insgesamt im betrachteten Planungshorizont angestrebt wird.
›
Durch eine individuell zu erarbeitende Roadmap sind die Zwischenergebnisse zu definieren.
Dabei ist zu prüfen, ob der geplante Schritt in der Roadmap aus Gründen der Machbarkeitsuntersuchung bzw. des Know-how-Aufbaus erforderlich ist oder ob sich bereits konkrete
Anforderungen abbilden lassen, die bisher nicht realisierbar waren.
Die HANA-Adoption kann über unterschiedliche Einstiege erfolgen. Insofern sind die hier dargestellten Strategien keineswegs abschließend. Insbesondere aufgrund dringlicher Fachanforderungen können sich sinnvolle Einstiege insbesondere in den Baustein 1 ergeben. Vordringliche
empfohlene Adoptionspfade sind in stärkeren Linien dargestellt.
5.4.1.IMPLEMENTIERUNGSSTRATEGIE SAP ON HANA
Diese Strategie unterstellt ein SAP-Anwenderunternehmen, das eine Business Suite als führendes
Quellsystem sowie ein integriertes BW als DWH-Plattform betreibt. Zielbild ist perspektivisch der
Einsatz von HANA als Realtime-Plattform. BW- und Business-Suite-Aktivitäten können hier parallel
getrieben werden. Durch limitierte Einstiege über vorlaufende Bausteine lassen sich Know-howAufbau und Business-Nutzen erzielen.
SAP BW
Ist
Strategie: SAP on HANA
ZIEL
SAP BW
SAP ERP
SAP ERP
BW on HANA
On One HANA
Client
BW
HANA
SAP
Business
Suite
HANA RealtimePlattform
Client
SAP
Business
Suite
DBs
BW
HANA als ERP Data Mart
HANA
Client
SAP
Business
Suite
HANA
S/4 HANA Analytics
Client
DB
S/4 HANA
HANA Accelerator
Client
SAP
Business
Suite
HANA
HANA
DB
Abbildung 9: Strategie für Szenario SAP on HANA
Dieses Architektur-Modell erfordert eine sehr stringente Ausrichtung an der SAP-Strategie. Logisch
ist dies die zu präferierende Variante für Anwenderunternehmen, deren Lieferketten soweit integriert
sind, dass eine integrierte SAP Business Suite mit einem integrierten BW vorliegt. Dies dürfte in
mittelständischen Unternehmen sowie in werteflussorientierten Konzernen gegeben sein. Zu erwarten sind Vorteile in der integrierten Administration (z.B. Benutzerverwaltung).
DSAG-LEITFADEN SAP HANA: PRAKTISCHE TIPPS ZUR STRATEGIE UND EINFÜHRUNG IM RAHMEN EINER BI-STRATEGIE VERSION 1.0, 20.04.2015 © DSAG e. V.
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5.4.2. IMPLEMENTIERUNGSSTRATEGIE DWH ON HANA
In diesem Modell betreibt das Anwenderunternehmen ein non-SAP DWH. Grund hierfür ist typischerweise die Bedeutung der non-SAP Quellsysteme. Zielvorstellung ist ein performantes Data
Warehouse, das funktional mit marktüblichen relationalen Datenbanken vergleichbar ist, jedoch
spezifische DWH-Funktionen und eine hohe Performance mitbringt.
DHW on xDB
Ist
Strategie: DWH on HANA
SAP ERP &
andere DBs
HANA Appl.DB
ZIEL
DWH on HANA
SAP ERP &
andere DBs
Client
Any
Appl.
HANA DWH
HANA-Appl.
Client
HANA
HANA
HANA als Rechenkern
SAP
Business
Suite
Client
Any
Appl.
HANA
DB
Andere
DBs
DB
HANA als ERP Data Mart
Client
SAP
Business
Suite
HANA
DB
Abbildung 10: Strategie für Szenario DWH on HANA
Der Migrationspfad ist gangbar und bietet konkrete Nutzenszenarien bereits vor dem Zielausbau.
Bewusst zu steuern bleibt, dass insbesondere durch die Einführungen von HANA-Applikationen in
den Zwischenschritten keine dauerhaften Insellösungen entstehen, die später nicht mehr zusammengeführt werden.
5.4.3. IMPLEMENTIERUNGSSTRATEGIE HYBRIDE HANA-LÖSUNG
In diesem Modell existieren in der Ausgangssituation mehrere DWHs im Unternehmen. BusinessSuite-nahe Daten werden dabei in BW ausgewertet. Relevante Umfänge von anderen Daten werden
in eine non-SAP DWH-Plattform geladen und dort analysiert. I.d.R. wird diese Trennung jedoch nicht
scharf eingehalten. Im Zielbild wird angestrebt, beide DWHs zu erhalten.
SAP
BW
DWH Ist
on XDB
Strategie: Hybride HANA-Strategie
SAP ERP &
andere DBs
ZIEL
SAP
BW
DWH on
HANA
SAP ERP &
andere DBs
BW on HANA
Client
HANA als ERP Data Mart
Client
SAP
Business
Suite
BW
HANA
SAP
Business
Suite
HANA
DBs
HANA Rechenkern
DB
Client
Any
Appl.
HANA DWH
HANA
DB
Client
HANA Appl.DB
Client
HANA
Any
Appl.
SAP
Business
Suite
HANA-Appl.
HANA
DB
Andere
DBs
Abbildung 11: Strategie für Hybrides HANA-Szenario
Der Strategiepfad BW on HANA ist unkritisch. Auch eine Migration des non-SAP DWHs auf HANA
erscheint unproblematisch. Typischerweise ist jedoch die Abgrenzung der beiden Welten nicht streng
gehandhabt. Es ergibt sich eine Synergie im Baustein „HANA als Data Mart zur Business Suite“, wenn
auch das non-SAP DWH Daten der Business Suite benötigt. Dieser Sachverhalt muss bewusst gesteuert werden, um Redundanzen zu vermeiden. Eine übergreifende Bebauungsplanung ist dabei
kritisch.
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6. ARCHITEKTURSZENARIEN
Angesichts der vielen möglichen Einsatzszenarien, der unterschiedlichen Anforderungen und individuellen finanziellen Spielräume für Investitionen in eine HANA-Landschaft ist es unmöglich, die eine
richtige HANA-Strategie für alle zu empfehlen. Der Leitfaden beschränkt sich daher auf grundlegende
Fragestellungen, Prinzipien und Umsetzungsszenarien.
Dies gilt analog für die Zusammenfassung und Empfehlungen in diesem Abschnitt. Angesichts des
möglichen Umfangs einer Transformation der Systemlandschaften hin zu einer intensive HANANutzung und angesichts der noch zu leistenden Entwicklungsarbeit seitens der SAP gliedert sich
der Leitfaden in kurzfristige und perspektivische, längerfristige Empfehlungen.
Ausdrücklich sind Fragen zu den Themen wie Frontends, Systemarchitekturen und Systemlandschaften nicht Bestandteil dieses Leitfadens und werden durch die Arbeit anderer DSAG-Arbeitsgruppen detailliert abgedeckt.
6.1. EMPFEHLUNG FÜR HANA – JETZT
Je nach Anwendungsfall und Szenario ist eine HANA-Strategie im Einzelfall zu bestimmen. Die
meisten der 8 Bausteine bzw. Szenario-Varianten, die in 6.2 vorgestellt werden, sind nur eine Zwischenlösung auf dem Weg zur zentralen HANA-Plattform. Sie erfordern oft einen Extraaufwand, in
jedem ETL-Prozess kann prinzipiell ein Medienbruch gesehen werden. Dies wird immer wieder oft in
Kauf genommen, insbesondere wenn bessere Lösungen noch nicht (wirtschaftlich) umsetzbar sind.
Ein allgemeines Anwendungsszenario soll hier kurz beschrieben werden: Ein Unternehmen betreibt
heute eine SAP Business Suite, einige Non-SAP-Systeme und ein BW – alles auf konventionellen
DBs. In einem ersten Schritt könnte das BW-System auf ein BW on HANA migriert werden. Hierzu
ist die Infrastruktur neu aufzubauen und auszurichten. Diese Investition wird aber die Basis für die
schrittweise Erweiterung sein.
Die Daten werden zunächst in den konventionellen Infoprovidern – nun HANA-optimiert – vorgehalten. Schrittweise wird auf neue Möglichkeiten, wie z.B. Composite Provider, die Nutzung des BW
ausgeweitet. Parallel können die SAP Business Suite und Non-SAP-Systeme an die HANA DB des
BW angebunden werden und den Fachbereichen operative Reports über Information Views angeboten werden. Spätestens in diesem Schritt sollte der Mehrwert der HANA im Unternehmen sichtbar
werden. Damit dient diese Phase als unternehmensweiter Proof of Concept (PoC) für weitere Investitionen – auch ob die SAP-Strategie weiter ausgebaut werden soll.
Im nächsten Schritt wäre bei erfolgreich bestandenem PoC der Rückbau der alten BW-Modelle und
die Verschmelzung mit der SAP Business Suite auf einer HANA-Plattform vorstellbar. Es empfiehlt
sich in diesem Zusammenhang, auch die SAP-Roadmaps und Migrationspfade in Betracht zu
ziehen und so die strategische Richtung und technische Machbarkeit sicherzustellen.
Dieses Szenario gibt den Unternehmen eine Investitionssicherheit. Grundvoraussetzung ist die
Erfüllung der oben beschriebenen Rahmenbedingungen und Abhängigkeiten.
6.2. EMPFEHLUNG FÜR HANA – PERSPEKTIVISCH
Eine Systemlandschaft – wie unter 5.2.7 skizziert – kann heute so noch nicht oder nur unter Nutzung
von MDC aufgebaut werden, da noch einige integrative Entwicklungen fehlen. Die grob skizzierten
Elemente sollten individuell verfeinert werden. Im Idealfall ist dann eine HANA für alle Systeme
als zentrale Plattform verfügbar. Bis dahin heißt es, agil zu bleiben und die Strategie iterativ an die
sich ändernden Gegebenheiten anzupassen.
Wir werden von Seiten der DSAG als AG HANA Analytics die SAP so eng wie möglich begleiten und
daran mitarbeiten, möglichst bald diese Vision einer einheitlichen HANA-Plattform zu erreichen.
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7. ANHANG A – WEITERFÜHRENDE
INFORMATIONEN
Im Folgenden findet sich eine Reihe von Links zu weiterführenden Informationen:
›Einstieg:
http://hana.sap.com
› Allgemeine HANA-Hilfe (Guides):
http://help.sap.com/hana_platform
›Ausbildung:
http://open.sap.com
› Rapid Deployment Solutions (und CO-PA Accelerator):
http://marketplace.saphana.com/Solution-Domain/SAP-Business-Suite---SAP-Netweaver/
SAP-CO-PA-Accelerator/p/3561
› Positionierung HANA Live und BW:
http://scn.sap.com/docs/DOC-35584
› Hybride Modellierung mit HANA Live und BW:
http://scn.sap.com/community/bw-hana/blog/2014/05/26/go-hybrid--sap-hana-live-sap-bw-data integration
› SAP MaxDB Portal:
http://scn.sap.com/community/maxdb
› Aktuell zertifizierte Appliances:
http://global.sap.com/community/ebook/2014-09-02-hana-hardware/enEN/appliances.html
› Aktuelle Entry Level Systeme:
http://global.sap.com/community/ebook/2014-09-02-hana-hardware/enEN/entry-level systems.html
› Aktuelle Enterprise Storage Systeme:
http://global.sap.com/community/ebook/2014-09-02-hana-hardware/enEN/enterprise-storage.html
Mitglieder der AG HANA Analytics haben verschiedene Szenarien beschrieben, die einen geplanten
oder umgesetzten Einsatz von HANA darstellen. Eine detailliertere Beschreibung der Szenarien
findet sich gemeinsam mit einer Einordnung in den Kontext der weiter oben beschriebenen Architekturmodelle in den folgenden Abschnitten.
Die AG HANA Analytics verfolgt das Ziel, die hier beschriebenen Einsatzszenarien kontinuierlich zu
ergänzen und das Portfolio zu erweitern. Sie ist dafür auf die aktive Mithilfe der DSAG-Mitglieder
angewiesen und ruft diese auf, bestehende oder geplante Einsatzszenarien zu dieser Sammlung
hinzuzufügen.
8.1. PREDICTIVE MAINTENANCE – WINDKRAFT
Business Case und Value Proposition
› Die Instandhaltung von Windkraftanlagen ist ein signifikanter Kostenfaktor. Wenn eine Wind kraftanlage defekt ist bzw. nicht 100 % der Leistung erbringen kann, wird der Betreiber Ertrag
einbüßen.
› Durch den Vergleich von Sensor und historischen Daten wird der Zustand der Anlagen zu jeder
Zeit überwacht. Basierend auf diesem Status, auf prognostizierten Ertrags- und Wetterdaten,
liefert das System Warnmeldungen.
› Im Verwaltungs-Cockpit der Anwendung kann ein autorisierter Nutzer eine Service-Aktivität
auslösen oder ggf. Ersatzteile bestellen.
› Um die Service-Kosten zu reduzieren, werden wir unsere Kunden mit Geo-Positionierung,
Routenoptimierung und Wettervorhersagen unterstützen.
› Zur Verarbeitung der hohen Datenmenge benötigt man eine performante Datenbank, die in
Echtzeit reagieren kann.
› Ziel ist es, die Downtime der Anlagen zu reduzieren und eine bessere Planung der Service-Einsätze
zu gewährleisten.
Mehrwert für das Unternehmen
Der Mehrwert für das Unternehmen setzt sich aus folgenden Wertetreibern zusammen:
Bisher nicht umsetzbares Szenario
Neuer Prozess ermöglicht
Verbesserung der Agilität
Aktualität der Informationen/Echtzeit
Detailliertere Informationen
Allgemein, TCO (IT)
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8. ANHANG B – BEISPIELSZENARIEN
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Architekturmodell
In diesem Szenario werden die folgenden HANA-Architekturbausteine verwendet:
› HANA als Applikationsplattform (5.2.1)
› HANA als Data Warehouse (5.2.5)
› HANA als Realtime-Plattform (5.2.7)
Dieses Szenario ist in mehreren Varianten umsetzbar.
Umsetzung und Empfehlungen
› HANA dient als Datensammler für unterschiedlichste Datenquellen
› Alle Berechnungen werden in HANA nativ durchgeführt
› Frontend SAP UI5 oder ggf. SAP Integration
Bestehende Herausforderungen nicht weiter spezifiziert.
Perspektive
› Vorhersage von Umsätzen und Kosten anhand historischer Daten im Zusammenhang mit
Wetter und Sensordaten
› Anwendung für andere Industrien erweitern (Maschinen, Solar usw.)
8.2.KONDITIONENMANAGEMENT
Business Case und Value Proposition
Das Einsatzszenario Konditionenmanagement beschreibt eine exakte Absatzplanung und ein
Konditionenmanagement für die Konsumgüterindustrie.
Der Wettbewerbsdruck durch die Fusionen von Handelshäusern hat in den vergangenen Jahren
zu einem stetigen Verfall der Margen und einer Spreizung der Konditionen geführt, wodurch Unternehmen hochgradig ergebnisgefährdet sind. Die exakte Abbildung aller Plan-Konditionen und
die daraus resultierende Berechnung der Erlösschmälerung werden umso wichtiger, je enger die
Margen werden.
Das Szenario umfasst eine Lösung für Budget, Forecast, Simulation und Rollierende Absatzplanung
und macht Vertrieb und Controlling entscheidungsrelevante Informationen für das Absatz-/Umsatzund Konditionencontrolling in der erforderlichen Detailqualität verfügbar. Es gibt dem Kunden mit
Ist-Darstellung und Hochrechnung volle Transparenz über sein Kundenergebnis im laufenden Geschäftsjahr. Es lässt den Kunden erkennen, bei welchen Produkten und Kunden die Margen erodieren, und ermöglicht exakte Aussagen darüber, wie sich sein Kundenergebnis durch geplante
Zielvereinbarungen mit dem Handel verbessert oder verschlechtert. Es ermöglicht eine komfortable
Plan-Konditionenpflege und minimiert den Planungsaufwand durch die Verwendung von Ist-Konditionen, sofern in einem Marktsegment keine Maßnahme geplant ist.
Die weitgehende Automation des Planungsprozesses reduziert die Planungsaufwände und ist –
in Verbindung mit einer Statusverfolgung – Voraussetzung für die Minimierung der Dauer eines
Planungszyklus.
Als zentrale Entscheidungsplattform für Vertrieb und Controlling stellt das Szenario wichtige Informationen nach Kunden- und Produktsegmenten – bei Bedarf bis auf die einzelne Vereinbarung –
bereit:
› Absatz, Umsatz, Erlösschmälerung
› Nachträgliche Vergütung
›Kundendeckungsbeitrag
›NNN-Preise
Mehrwert für das Unternehmen
Der Mehrwert für das Unternehmen setzt sich aus folgenden Wertetreibern zusammen:
Bisher nicht umsetzbares Szenario
Neuer Prozess ermöglicht
Verbesserung der Agilität
Aktualität der Informationen/Echtzeit
Detailliertere Informationen
Allgemein, TCO (IT)
Senkung der Prozesskosten
Unterstützung ergebnisrelevanter Entscheidungen
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Architekturmodell
In diesem Szenario werden die folgenden HANA-Architekturbausteine verwendet:
› HANA als Applikationsplattform (5.2.1)
› BW on HANA (5.2.6)
Umsetzung und Empfehlungen
Die technische Lösung basiert für die Absatzplanung, Reporting und Analyse
› auf den SAP-Standards BW, BO, SAP Business Explorer,
SAP BI Integrated Planning und Enterprise Portal
› auf dem BW Standard Business Content für Fakturen und Konditionen
Für das Konditionenmanagement und die Berechnung der Plankonditionen wird auf den SAPStandards der Business Suite mit SAP SD, Preisfindung und ABAP aufgesetzt.
Als Ergebnisse kommen z.B. in Frage:
› Management – Dashboards mit Design Studio
(Analyse Kundendeckungsbeitrag für alle Key Accounts, Key Account 360°…)
› Flexible Analysen mit SAP BEx / AO / Lumira
(Versionsvergleich auf allen Marktsegmenten …)
› Formatiertes Berichtswesen mit SAP BO Crystal Reports
(Kundenstammblatt – Report der Kundenvereinbarungen …)
Bestehende Herausforderungen
Optimierungsmöglichkeiten hinsichtlich der Performance
› in der Analyse der Ergebnisse
› Beschleunigung durch BW on HANA
› Weitere HANA-Szenarien denkbar
› in der Berechnung der Plankonditionen
› Beschleunigung in der Berechnung der Plankonditionen durch
SAP SD Preisfindung unter HANA-Szenario
8.3. PLAN-/IST-SZENARIO AUF EINER NATIVEN HANA-UMGEBUNG
Business Case und Value Proposition
In vielen Fällen erfolgt ein Sales Reporting bislang teils in einem eigenen Reporting-System und teils
über Berichte aus dem Quellsystem. Eine strategische Ausrichtung hin zu einem ganzheitlichen,
globalen Reporting bei großen Datenmengen, bei Realtime Reporting und mit spezifischen Anforderungen ist mit nativen HANA-Lösungen möglich und ist oft weitaus performanter als traditionelle
Reporting-Umgebungen.
Mehrwert für das Unternehmen
Der Mehrwert für das Unternehmen setzt sich aus folgenden Wertetreibern zusammen:
Bisher nicht umsetzbares Szenario
Neuer Prozess ermöglicht
Verbesserung der Agilität
Aktualität der Informationen/Echtzeit
Detailliertere Informationen
Allgemein, TCO (IT)
Knowledge-Transfer/Training
Architekturmodell
In diesem Szenario werden die folgenden HANA-Architekturbausteine verwendet:
› HANA als Data Warehouse (5.2.5)
Umsetzung und Empfehlungen
Es wurde ein Prototyp, basierend auf Vertriebsdaten aus der Business Suite, einem AS/400-System
und Flatfiles (Plandaten) implementiert. Dafür wurde das Datenmodell als native HANA-Lösung über
Tabellen und HANA Views aufgebaut. Die Architektur hierfür lehnte sich stark an die aus dem BW
bekannte LSA-Architektur an und wurde um HANA-spezifische Komponenten erweitert. Es empfiehlt
sich, diese Architektur für weitere Projekte zu nutzen, sie sollte jedoch als flexibles und „lebendiges“
Konzept verstanden werden, um zukünftigen Anforderungen und technologischen Neuerungen
gerecht zu werden. Als Frontend wurde SAP BusinessObjects WebIntelligence angebunden und zur
Erstellung der Standardreports genutzt. Über alle Projektphasen hinweg wurde besonders auf die
Wiederverwendbarkeit der Ergebnisse geachtet.
Bestehende Herausforderungen
Zum Zeitpunkt des Projektstarts (April 2014) waren wenige Best Practices zur Konzeption, Architektur und Datenmodellierung für eine native HANA-Umgebung bekannt. Entscheidungen und
Methoden zur Erstellung der Projektergebnisse bedurften daher einer ausgiebigeren Evaluation.
Perspektive
Ziel ist es, HANA nativ als strategische Plattform für das zukünftige, globale Reporting einzurichten
und zu positionieren. Das Projektteam hat durch den Fokus auf die Ausbaufähigkeit des Systems
und die Festlegung notwendiger Standards hierfür einen wichtigen Grundstein gelegt.
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8.4.HANA-DISTRIBUTIONSANALYSE
Business-Szenario und Value Proposition
Für Hersteller ist es für die Steuerung operationaler Prozesse von entscheidender Bedeutung, das
Angebot ihrer Produkte in Handelsfilialen genau zu kennen. Um hier möglichst exakte Daten zu
erheben, besteht in vielen CRM-Lösungen (z.B. SAP CRM) die Möglichkeit, Besuchsberichte zu
erstellen. Die Außendienstmitarbeiter erfassen in diesen Fragebögen Produkt- bzw. Filialinformationen wie Fehlbestand, Verfügbarkeit und Regalpreis. Diese Daten stehen dann im BW zur Auswertung
zur Verfügung. Dort werden darauf weitere virtuelle Kennzahlen erstellt. Diese virtuellen Kennzahlen geben den Verantwortlichen z.B. einen Überblick über die Gesamtdistribution, die dann wiederum anhand von zeitlichen, organisatorischen, marktbezogenen oder geografischen Merkmalen
aufgerissen werden können. Beim global agierenden Kunden kamen hier innerhalb eines Jahres
bis zu 20 Millionen Datensätze zusammen (Itemlevel). Ein dynamischer Aufriss war hier aufgrund
der Datenmenge und der berechneten Kennzahlen nicht mehr möglich.
Das vorliegende Business-Szenario ermöglicht eine detaillierte Auswertung der Kennzahlen über
allen geforderten Dimensionen, ohne dass hierfür Data Marts gebildet werden müssen. Dadurch
bleiben die Daten aktueller (keine Data Marts, sondern „live“ Berechnungen“). Aus TCO-Sicht spart
der Verzicht auf Data Marts Speicherplatz sowie die Wartung für die zusätzliche Ebene (bei zukünftigen Erweiterungen etc.).
Mehrwert für das Unternehmen
Der Mehrwert für das Unternehmen setzt sich aus folgenden Wertetreibern zusammen:
Bisher nicht umsetzbares Szenario
Neuer Prozess ermöglicht
Verbesserung der Agilität
Aktualität der Informationen/Echtzeit
Detailliertere Informationen
Allgemein, TCO (IT)
Architekturmodell
In diesem Szenario werden die folgenden HANA-Architekturbausteine verwendet:
› BW on HANA (5.2.6)
BW on HANA
Bx Query
Publish
Cube
Calculation
View
Calculation
View
Virtual
Cube
Publish
Analytic
View
Umsetzung und Empfehlungen
Im Konzept ist es besonders wichtig, dass wenig Daten in den Applikationsserver übertragen werden,
d.h. alle Berechnungen bereits vollständig in HANA gelöst werden. Da dies im Moment (BW 7.4 SP6)
noch nicht in der OLAP-Engine on HANA realisiert ist, mussten die Berechnungen über HANA Artefakte (hauptsächlich Calculation Views) realisiert werden. Es wurde also der Cube über HANA-StudioBordmittel als Calculation View publiziert und darauf die Auswertung mit Hilfe mehrerer Calculation
Views erstellt. Das Resultat (HANA View) wurde dann als Transient Provider in das BW eingebunden
und per BEx Query konsumiert. Dadurch ist sichergestellt, dass der Zugriff für den End-User mittels
BW und bekannten Frontends geschehen kann. Einen direkten HANA-Zugriff für End-User muss es
somit nicht geben. Lediglich die Entwickler benötigen das HANA Studio und DB-Zugang. Im Betrieb
wird die vollständige BW-Infrastruktur weiter verwendet (Berechtigungen, Zugänge, Frontends).
Bestehende Herausforderungen
Aufgrund fehlender Features im BW on HANA sind folgende Themen noch offen:
› Weitere virtuelle Kennzahlen aufgrund fehlender HANA-Sprachelemente
› Entwicklung des gesamten Szenarios ohne DB-User direkt aus (ABAP/BEx) heraus
Perspektive
Die Umsetzung dieser und ähnlicher Anforderungen könnte in Zukunft mit Hilfe von BW-Mitteln
realisiert werden. Hierzu zählen unter anderem die Verbesserung der Integration des OLAP-Engines
in HANA (keine Massenübertragungen und Berechnungen im Applikationsserver mehr nötig) sowie
die Entwicklung berechneter Kennzahlen über „ABAP Managed Database Procedures“ (AMDP).
Werden diese Mittel eingesetzt, so ist ein direkter HANA-Zugang für Entwickler nicht länger nötig.
Somit kann auch die gesamte Entwicklung an zentraler Stelle (BW for Eclipse, ABAP for Eclipse)
durchgeführt werden.
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8.5.MEHRFACH-STICHTAGSAUSWERTUNG
Business Case und Value Proposition
› Im BW ist es nicht möglich, Auswertungen über mehrere Stichtage hinweg durchzuführen,
da das technische Merkmal 0Date nur einmal verwendet werden kann.
› In HANA hat man die Möglichkeit, Auswertungen über mehrere Stichtage hinweg auf Basis
der Business Suite/BW-Daten durchzuführen und so Wanderungen festzustellen.
Mehrwert für das Unternehmen
Der Mehrwert für das Unternehmen setzt sich aus folgenden Wertetreibern zusammen:
Bisher nicht umsetzbares Szenario
Neuer Prozess ermöglicht
Verbesserung der Agilität
Aktualität der Informationen/Echtzeit
Detailliertere Informationen
Allgemein, TCO (IT)
Architekturmodell
In diesem Szenario werden die folgenden HANA-Architekturbausteine verwendet:
› BW on HANA (5.2.6)
Dieses Szenario ist in mehreren Varianten denkbar.
Umsetzung und Empfehlungen
› Auswertung in HANA nativ aufbauen und Eingabeaufforderungen für mehrere Stichtage anlegen
› Visualisierung über BO-Tools mit Direktzugriff auf SQL View / Calculation View / Analytical View
Bestehende Herausforderungen
› Nutzen der HANA Views mit mehreren Stichtagen über Bex Query
Perspektive
› Möglichkeit schaffen, diese Views im BW wiederverwenden zu können
› Mehrfache Stichtagsauswertung direkt im BW implementieren
8.6.PROZESSMINING
Business Case und Value Proposition
Dieses Szenario beschreibt ein Prozessmining auf Basis von SCM-Daten (Quasi-Live Business Daten
Suite) mit Integration zur Gesamtanalyse im BW. Auf der einen Seite existieren innerhalb von Unternehmen Sollanforderungen, die an Prozessabläufe gestellt werden. Diese lassen sich gut qualitativ
und ggf. auch quantitativ beschreiben und entsprechend dokumentieren. Demgegenüber steht
das betriebliche Ist. Was läuft wirklich ab? Welche Sonderfälle kommen vor? Welche Zeiten werden
für welche Prozessschritte wartend oder aktiv benötigt?
In einzelnen Beispielen kann eine Prozessanalyse ggf. manuell direkt in der Business Suite erstellt
werden. Um die Gesamtheit aller Prozessschritte aller relevanten Prozesse zu analysieren, ist ein
Prozessminingtool notwendig.
Durch Integration mit BW-Analysen kann eine bisher nicht mögliche Gesamtübersicht und Zusammenhangsanalyse von kaufmännischen wie auch Prozessdaten erreicht werden. Gerade mit der
Einführung von Industrie 4.0 und Logistik 4.0 steigt der Bedarf dafür stark.
Mehrwert für das Unternehmen
Der Mehrwert für das Unternehmen setzt sich aus folgenden Wertetreibern zusammen:
Bisher nicht umsetzbares Szenario
Neuer Prozess ermöglicht
Verbesserung der Agilität
Aktualität der Informationen/Echtzeit
Detailliertere Informationen
Allgemein, TCO (IT)
Verbesserte Informationstiefe
Architekturmodell
In diesem Szenario werden die folgenden HANA-Architekturbausteine verwendet:
› HANA als Data Mart zur Business Suite (5.2.5)
› HANA als Data Warehouse (5.2.5)
› BW on HANA (5.2.6)
› HANA als intermediäre Auswertungs-/Analysestufe zwischen Business Suite und
BW (5.2.7 zum Teil)
Umsetzung und Empfehlungen
Das Prozessmining extrahiert Stamm- und Bewegungsdaten sowie Veränderungsschritte aus
Business Suite (SCM) und ähnlichen Quellen mit Datenziel HANA. Die Ergebnisse des Prozessmining stehen in HANA zur Verfügung. Sie werden über HANA Views dem BW bekannt gemacht.
Gleichzeitig kann das Prozessmining auf BW-Infoobjekte zurückgreifen.
Durch die Gesamtintegration in das BW (ab 7.40 möglich) können die Benutzer das Prozessmining in
einer etablierten Analyseumgebung nutzen. BW mit Prozessmining ist mehr als die Summe seiner
Komponenten. Nutzung einer HANA für mehrere Applikationsserver verbessert den Nutzwert.
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Bestehende Herausforderungen
› BW muss auf einen entsprechenden Releasestand aktualisiert werden
› HANA muss ebenfalls auf einen entsprechenden Releasestand aktualisiert werden
› In HANA müssen mehrere Schemata parallel betrieben werden,
damit alles auf einer Appliance läuft.
› Die HANA-Lizenz muss sowohl BW wie auch das Prozessmining wie auch die Integration von beidem abdecken.
Perspektive
Einstieg in eine immer aktuelle Prozesskostenrechnung und Deckungsbeitragsbewertung.
8.7. MONITORING UND REALTIME REPORTING IM CONTACT CENTER
Business Case und Value Proposition
Dieses Szenario beschreibt ein Monitoring und Realtime Reporting im Contact Center auf Basis von
HANA, SAP UI5, SAP Design Studio und SAP Lumira. Contact Center nutzen Online-MonitoringDaten sowie historische Daten z.B. zur Steuerung von Call-Centern, zur Planung der Anzahl von
Agenten und/oder auch für das Berichtswesen. Aufgrund der großen Datenmenge werden diese
Daten verdichtet und stehen nur als kumulative Berichte zur Verfügung. Eine Analyse der gesammelten Daten auf Detailebene, z.B. die Korrelation mit besonderen Vorkommnissen, ist oft nicht
möglich. Große Contact Center haben 20.000 oder mehr Anrufe pro Stunde, die in diesem Szenario
für mindestens ein Jahr gehalten werden müssen. Auf Basis eines 8-Stunden-Tages und 220
Arbeitstagen kommen schnell > 35 Mio. Datensätze pro Jahr zusammen, die online analysiert
werden müssen.
Die umfänglichen Informationen zu jedem bestimmten Aufruf, z.B. Wie lange dauerte der Anruf?
Wie lange war die Wartezeit? Wurde der Anruf vom Teilnehmer abgebrochen?, aber auch inhaltliche Informationen sind derzeit aufgrund der Datenmenge nur über einen bestimmten Zeitraum
verfügbar.
Das Interesse von Kunden ist, diese bestimmten Kontaktdaten und Informationen, die über verschiedene Kanäle wie Telefon, Mail etc. gesammelt werden, auch über längere Zeiträume zu nutzen und
auszuwerten.
Mehrwert für das Unternehmen
Der Mehrwert für das Unternehmen setzt sich aus folgenden Wertetreibern zusammen:
Bisher nicht umsetzbares Szenario
Neuer Prozess ermöglicht
Verbesserung der Agilität
Aktualität der Informationen/Echtzeit
Detailliertere Informationen
Allgemein, TCO (IT)
Realtime Reporting
Architekturmodell
In diesem Szenario werden die folgenden HANA-Architekturbausteine verwendet:
› HANA als Applikationsplattform (5.2.1)
› HANA als Data Warehouse (5.2.5) (möglich)
› HANA als Realtime Plattform (5.2.7) (möglich)
Umsetzung und Empfehlungen
Im Rahmen eines POC wurde das folgende Scenario erstellt und umgesetzt: Die Daten aus dem
Online-Monitoring und dem Berichtswesen werden aus den bestehenden operativen SAP-Systemen,
über einen DATACOLLECTOR (Dataprovisioning) in HANA übertragen und stehen dort in einem
HANA-Datenmodell (Tabellen, Views) zur Verfügung.
Das Monitoring wird mit Fiori/UI5 als Frontend umgesetzt. Für das Berichtswesen und Reporting
stehen als Lösung die SAP-Standard-Frontends, wie SAP Design Studio (ab 1.3) und SAP Lumira
(ab 1.17) zur Verfügung.
Bestehende Herausforderungen
Integration der neuen Frontend-Tools wie Fiori/UI5, Design Studio und SAP Lumira mit der HANA
Development Plattform (HANA XS). Aufbau des Datenmodells und der Datenversorgung, Integration.
Perspektive
Zusätzliche weitere Auswertung von Daten, die über weitere Kanäle wie z.B. E-Mail etc. gesammelt
werden, sollen über Textmining ausgewertet werden.
DSAG-LEITFADEN SAP HANA: PRAKTISCHE TIPPS ZUR STRATEGIE UND EINFÜHRUNG IM RAHMEN EINER BI-STRATEGIE VERSION 1.0, 20.04.2015 © DSAG e. V.
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DSAG-LEITFADEN SAP HANA: PRAKTISCHE TIPPS ZUR STRATEGIE UND EINFÜHRUNG IM RAHMEN EINER BI-STRATEGIE VERSION 1.0, 20.04.2015 © DSAG e. V.
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