Eine Patientin mit „schwierigen“ Bauchschmerzen
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Eine Patientin mit „schwierigen“ Bauchschmerzen
Eine Patientin mit „schwierigen“ Bauchschmerzen Klaus Bally, Hausarzt Lukas Degen, Gastroenterologe Roland Bingisser, Notfallmediziner Daniel Oertli, Viszeralchirurg • Seit einigen Jahren phasenweise (Stunden bis Tage) Bauchschmerzen, eher krampfartig, manchmal aber auch brennend, meist epigastrisch, manchmal auch periumbilical • Kein zeitlicher Zusammenhang mit Nahrungsaufnahme, gelegentlich nachts Schmerzen • Appetit kaum eingeschränkt; oft etwas obstipiert, manchmal aber auch breiige Stuhlgänge, nie Blut im Stuhl beobachtet; leidet etwas unter Flatulenz • Mutter hatte 54-jährig Herzinfarkt, Vater 65-jährig TIA • Patientin war vor 10 Jahren 4 Wochen in Indien, sonst keine Auslandaufenthalte • Nimmt gelegentlich Contra-Schmerz für Migräne; zudem orale Kontrazeptiva • Raucht 8 – 10 Zigaretten täglich seit 20 Jahren • Verheiratet, kinderlos, Raumpflegerin • Gewicht 82 kg, Länge 165 cm • BD 130/ 80 mmHg, Puls 68, Temp. 368 • Bei Schmerzen Druckdolenz epigastrisch oder periumbilical, gelegentlich dolente „Walze“ im linken Unterbauch, sonst keine Resistenzen, keine Défense, DG unauffällig • Labor: CRP < 8 ng/ml, Hb 12 g%, Leuc 9500/ mm3, GPT, Gamma-GT, Pankreasamylase normal 1. 2. 3. 4. 5. H2 –Atemtest, Gliadin- und Transglutaminase-AK Stuhluntersuchung auf Parasiten, Helicobacter und Calprotectin Probatorische Verordnung eines Antacidums resp. eines Protonenpumpenblockers (PPI) Probatorische Verordnung eines Spasmolyticums Überweisung an den Gastroenterologen Gastroenterologie Epigastrisch akzentuierte Bauchschmerzen - Jahre andauernd - krampfartig, brennender Charakter - kein zeitlicher Zusammenhang mit Essen - gelegentlich nachtsüber Stuhlunregelmässigkeiten Flatulenz - Funktionelle Krankheit - Gastro-ösophageale Refluxkrankheit - Gastritis, Ulkuskrankheit - Zöliakie - Laktose- Intoleranz - Parasiten - Chron. entzündliche Darmkrankheit - Chron. Pankreatitis - Seltene Krankheiten: Porphyrie, eosinophile Gastroenteritis, M. Whipple, familiäres Mittelmeerfieber Dyspepsie - 30 % der Gesamtbevölkerung - 25% gehen zum Arzt - 5% aller HA Konsultationen Laktose-Intoleranz - 30% der Gesamtbevölkerung Zöliakie - 1% der Gesamtbevölkerung Gastroenterology 2003 Agréus, Gut 2002Talley Vesa et al., J Am Coll Nutr 2000 Talley et al. Gastroenterology 1998 Funktionell vs. organische Krankheit Ziel: 1. Positive Diagnose 2. Minimal notwendige Untersuchungen > 3 der letzten 6 Monate - störendes postprandiales Völlegefühl frühe Sättigung epigastrische Schmerzen epigastrisches Brennen und - Keine Hinweise auf organische Krankheit Tack et al., Gastroenterology 2006 > 3 der letzten 6 Monate - Abdominelles Unbehagen / abdominelle Schmerzen und - 2 der folgenden Kriterien: - Erleichterung durch Defäkation - Beginn assoziiert mit Änderung der Stuhlfrequenz - Beginn assoziiert mit Änderung der Stuhlkonsistenz Longstreth et al., Gastroenterology 2006 Dyspepsie 40% Reizdarm Syndrom 40% Refluxkrankheit Ford et al., Clin Gastroenterol Hepatol 2010 Gerson et al.,Clin Gastroenterol Hepatol 2011 • • • • • • • • • • Alter >55J Familiäre Karzinom Belastung im oberen GI Trakt Ungewollter Gewichtsverlust Gastrointestinale Blutung Progressive Dysphagie Odynophagie Eisenmangelanämie Persistierendes Erbrechen Palpable Raumforderung Ikterus Talley et al., Gastroenterology 2005 Zuverlässigkeit • Sensitivität 87% • Spezifität 26% • Positiver prädiktiver Wert 23% • Negativer prädiktiver Wert 88% Wallace al., Gut 2001 Laboruntersuchungen ▶ Blutbild ▶ CRP ▶ Serum-Elektrolyte, Leber- und Pankreasenzyme ▶ Blutzucker/HbA1c ▶ Zöliakie-AK ▶ H2- Atemtest ▶ Stuhl Parasiten ▶ Stuhl Calprotectin Spiller et al., Gut 2007 - Kalzium-bindendes Protein - In Neutrophilen, Monozyten und Makrophagen - Bis 60 % des gesamten zytosolen Protein Gehalts - Widersteht einer metabolischen Degradation - Kann im Stuhl gemessen werden Tibble et al., Gastroenterology 2002 Positiver prädiktiver Wert (PPV) 76% Negativer prädiktiver Wert (NPV) 89% Tibble et al., Gastroenterology 2002 Soll auf H. pylori untersucht werden? Meta-Analyse (3566 Patienten, Follow-up 3-12 Mt.) Risikoreduktion (vs Plazebo) 10% NNT: 14 CI95%:6-14 CI95%:10-25 - Statistisch signifikante Reduktion der Symptome - Symptome nach Therapie meist noch präsent - Funktionelle Dyspepsie keine primäre Zielgruppe Moayyedi et al., The Chochrane Library 2011 Empirische Therapie Vorteile - Keine teure Abklärung aber - Keine klare Diagnose - Abklärung wird nur hinausgezögert Unzufrieden mit Betreuung Test and treat Endoskopie 12% 4% 2 Malignome in der Endoskopie Gruppe (Einer 22 Jahre alt!) Lassen et al., Lancet 2000 73 kontrollierte Studien Medikamente OR- Studie N 95% CI Prokinetika 19 3178 33% 18-45 H2-Blocker 12 2183 23% 8-35 PPI 10 3347 13% 4-20 PPI wirksamer als H2-Blocker (NNT= 5) Moyayyedi et al., The Chochrane Library 2011 Talley et al., Gastroenterology 2005 Junge Patientin, keine Alarmzeichen Probetherapie für 4-6 Wochen Protonenpumpenblocker Kein Erfolg Zöliakie H2- Atemtest Calprotectin Endoskopie • • • • • • • • • Notfall- Nachtbesuch wegen starker Schmerzen Schmerz nun anhaltend, P.m. re Mittelbauch Hat mit wenig Appetit zu Nacht gegessen Keine Nausea, Erbrechen Stuhlgang letztmals vor 15 Stunden unauffällig Letzte Periode vor 3-4 Wochen Temp. 375 (Ohrthermometer), BD 140/80, Puls 72 DD periumbilical, keine Défense, DG unauffällig Wegen Schmerzintensität Notfalleinweisung ins USB Notfallstation Seit heute Morgen zunehmende, stechende, epigastrische Schmerzen (VAS aktuell 8/10) mit zweimaligem, galligem Erbrechen auf dem Weg. Begleitend seit heute Abend Menstruation bei bekannten abdominalen Menstruationsbeschwerden, diesmal jedoch stärker und qualitativ anders. Keine Dyspnoe. • PA: blande • Allergien: keine bekannt • Noxen: Nikotin 10py, C2 nihil • BD 120/75, Puls 80, SaO2 100%, Af 14, T 36.8 • Pat nicht sehr kooperativ, wehrt ab, soweit beurteilbar Abdomen weich, diffuse Druckdolenz, pm epigastrisch, kein Peritonismus, normale DG, indolente Nierenlogen Kommt zurück vom Thorax RX - wimmert und weint, VAS 10/10, ablenkbar Vitalparameter weiterhin normal, Abdomen unverändert - Labor: unauffällig - EKG unauffällig • Nochmalige Anamnese: Stress mit Chef • Brennen weniger, aber weiterhin starke stechende Schmerzen im mittleren Oberbauch, VAS 8/10 • Arbeitshypothese: – V.a. funktionelle Beschwerden -> 1mg Temesta exp. s.l. • Schmerzen unverändert stark, jetzt eher Dauerschmerz im mittleren Oberbauch, repetitiv Mo iv 1. Abdomen CT mit Kontrast, da massive Schmerzen ohne klare Diagnose über 4h 2. An Pfortaderthrombose denken, da die Patientin Pille nimmt 3. Aortenaneurysma ausschliessen, da beide Eltern mit schwerer Arteriosklerose. Raucht! 4. Lipase nachbestellen, da Schmerzen im Oberbauch und postprandial schlimmer 5. Ultraschall mit Frage nach Cholelithiasis 6. Gyni Konsil mit Frage nach Endometriose • Sono Abdomen: „eingeschränkte Untersuchung bei unkooperativer Patientin. Regelrechte Darstellung der Gallenblase, keine Flüssigkeit im Gallenblasenbett abgrenzbar. ...restliche Organe unauffällig, keine freie Flüssigkeit.“ • Eine Stunde später: Pat schläft • Also doch funktionelle Beschwerden ? - Pat erwacht um 7 Uhr: starke krampfartige Schmerzen im rechten Mittelbauch/ Flankenbereich, VAS 10/10, Pat erbricht - Pat kann nicht Wasser lösen -> Einmalkatheterurin > 50 jährige in NFS 21% Gallenpathologie 16% unspez. Schmerz 15% Appendicitis 12% Obstruktionen 7% Pankreatitis 6% Divertikulitis 4% Krebs 3% Hernien 2% Darmischämien <0.1% Gynäkologisches • 13% anderes < 50 jährige in NFS 40% unspez. Schmerz 32% Appendicitis 6% Gallenpathologie 4% Gynäkologisches 2% Pankreatitis 2% Obstruktion <0.1% Divertikulitis <0.1% Krebs <0.1% Darmischämien <0.1% Hernien • 13% anderes • Systemisch – Ketoazidose (Aethyl ? Diabetes ?) – Porphyrie, Mittelmeerfieber • Toxisch (Methanol ? Schwermetall ?) • Thorakal – Akutes Koronarsyndrom – Pneumonie, Pleuritis, Lungenembolie • Infektiös (Mononukleose ?) • Hodentorsion, Rektusscheidenhämatom Frühe Viszeral-Chirurgische Konsultation (v.a. ab 65J. und bei Immunsuppression) Basismassnahmen: An Notfall-CT, Notfalleingriff, ICU denken: BD, HF, AF, SaO2 & Temp. messen (falls in 30‘ trotz Th im Rea Raum nicht korrigierbar): 4-6 l O2/min (Ziel: SaO2>90%) Eintrübung BDsyst < 90 mmHg Venflon /BE & Pat. beobachten SaO2 < 85% HF > 120/min 1) Hämodynamik stabilisieren (NaCl 1000ml iv. / Blutersatz) 2) Schmerztherapie und Antiemese (Mô nach Schema, Zofran i.v.), Magensonde bei V.a. Obstruktion Anamnese und klinischen Zeichen: vgl. Abdomenzentrierte Anamnese Diagnostik: EKG RX Rx-Thorax Ultraschall Blutbild Troponin CT früh erwägen bei V.a. Obstuktion 3) Antibiotische Therapie: Tazobac 3 x 4.5 gr. i.v. bei vermuteter intraabdominaler Infektion 5 potentiell letale Diagnosen aktiv suchen Bauchaortenaneurysma -> Risiko bei älteren Männern (Hypertonie, Diabetes, Rauchen, KHK) Perforationen Pankreatitis -> Risiko bei älteren Patienten (Ulkuskrankheit, Divertikulitis ?) -> Risiko bei 20-65j. Männern Alkoholabusus, Gallenkrankheiten Mesenterische Ischämie -> Risiko bei älteren Patienten(VHF, KHK Diabetes, Sepsis) Obstruktion -> Risiko bei voroperierten Pat. (60% Adhäsionen, 20% inkarzerierte Hernien, 5% Volvulus, 5% TU) Appendicitis: jüngere Pat. CAVE Perf. : Kinder, Frauen, Alte Mortalität: 0.1%, Perf: 2-6% !! 50% Schmerzmigration in re UB Gallenpathologien: Pat. 35-60j. Fat - Forty - Female - Fertile (&Pille) Oft vorherige Episoden längere Schmerzdauer -> Cholezystitis, - angitis Übergabe an die Frühschicht und gemeinsamen Untersuchung: - Abdomen weich, diffuse Druckdolenz mit pm im rechten Mittelbauch, kein Schüttelschmerz, kein Loslasschmerz, kein Psoasschmerz, Nierenloge indolent - „Wandernde Abdominalschmerzen“ -> Nachfragen bei Radiologe: Appendix nicht gesehen, keine indirekten Hinweise für Appendizitis 1. Jetzt reicht‘s: ein Abdomen CT mit Frage nach Appendicitis muss her 2. Bei Flankenschmerz rechts trotz fehlender EC-Urie ein Urolith-CT, da weniger Strahlen 3. Nochmals Appendix suchen im Schall 4. Einen Skore machen !!! 5. Entlassen, da mehrere Stunden geschlafen Abdomenübersicht Abdomen CT Abdomen CT ohne KM, Urolith-CT - Low-dose CT : - ca 1/6 der Strahlenbelastung eines konventionellen CT Abdomens - Entspricht ungefähr Strahlenbelastung eines konventionellen Rx Abdomens - Schnell verfügbar Sonografische Hinweise für Appendizitis - Durchmesser Appendix > 8 mm, (6 - 8mm fraglich) - Fehlende Komprimierbarkeit - Positive Sonopalpation -> Schwierig bei Adipositas, Luftüberlagerung und retrozökaler Lage der Appendix [Arch Surg 1999;134:994-996 Ann Emerg Med 1986;15:557-564 Br J Surg 2004;91:28-37] Alvarado und Ohmann Score sind nicht besser als der erfahrene Kliniker! Bei Schwangeren und älteren Patienten sind die Scores weniger gut Alvarado (MANTRELS) Score Ohmann Score Klinik Punkte Migration Schmerz in rechten unteren Quadrant ✔1 Anorexie 1 Nausea/Erbrechen ✔1 Schmerzen rechter unterer Quadrant ✔2 Loslassschmerz 1 Temperatur > 37.3°C 1 Leukozytose ≥10x109/l 2 Linksverschiebung (>75% Neutrophile) 1 Total Klinik Punkte Schmerzen rechter unterer Quadrant ✔ 4.5 Loslassschmerz 2.5 Keine Miktionsbeschwerden 2.0 Kontinuierlicher Schmerz ✔ 2.0 Leukozytose ≥10x109/l 1.5 Alter < 50a ✔ 1.5 Migration Schmerz in rechten unteren Quadrant 1.0 Abwehrspannung 1.0 Total ____4 __9 Niedriges Risiko Moderates Risiko Hohes Risiko Alvarado Score < 4 Punkte Ohmann Score < 6 Punkte Alvarado Score ≥ 4 und ≤ 7 Punkte oder Alvarado Score > 7 Punkte Ohmann Score ≥ 12 Punkte Wahrscheinlichkeit einer Appendizitis <1% Ohmann Score ≥ 6 und < 12 Punkte • Urolith CT zum Ausschluss von Nierensteinen wegen „Flankenschmerz“ • Anmeldung Viszeralchirurgie Konsil Unsere Patientin Akutes Abdomen Indika'on und Verfahrenswahl zur Chirurgie Prof. Dr. D. Oertli Klinik für Allgemein-‐ und Viszeralchirurgie „ Decisions are more important than incisions „ Robert Bruce Salter, CC, MD, FRCSC 1924-‐2010 „Decision not to operate“ 1. Ziel: Ausschluss nicht-‐opera<onswürdige Zustände Keller R. et al. Chirurg 2006; 77: 981-‐5 Keller R. et al. Chirurg 2006; 77: 981-‐5 * * * * 2. Ziel: Anwendung der Laparoskopie diagnos<sch/therapeu<sch mit Perf. * 90 % der operativen Diagnosen Quelle: De Dombal FT. (1992) COMAC-BME Final Report Keller R. et al. Chirurg 2006; 77: 981-‐5 * Laparoscopy in pa<ents with right lower abdominal quadrant symptoms Karamanakos SN et al. Surg Laparosc Endosc Percutan Tech 2010;20:119 Feasability of laparoscopy in treatment of acute abdominal diseases Agresta F, Mazzarolo G. et al. Surg Endosc 2008; 22: 1255 -‐ 62 Rou<ne use of laparoscopy in unselected pa<ent cohorts Evidence-‐based Guidelines – European Assoc. Endoscopic Surgery Sauerland S, Agresta F et al. Surg Endosc 2006; 20: 14-‐29 Perforated gastroduodenal ulcers (lap versus open) § Evidence-‐based Guidelines – European Assoc. Endoscopic Surgery Sauerland S, Agresta F et al. Surg Endosc 2006; 20: 14-‐29 Rou<ne use of laparoscopy in acute cholecys<<s (lap versus open) § Evidence-‐based Guidelines – European Assoc. Endoscopic Surgery Sauerland S, Agresta F et al. Surg Endosc 2006; 20: 14-‐29 Meta-‐analysis laparoscopic vs open appendicectomy Opera<ng Time Liu Z. et al. Surg Laparosc Endosc Percutan Tech 2010; 20: 362-‐70 Meta-‐analysis laparoscopic vs open appendicectomy Wound Infec<on § Favours LA Favours OA Liu Z. et al. Surg Laparosc Endosc Percutan Tech 2010; 20: 362-‐70 Meta-‐analysis laparoscopic vs open appendicectomy a. Hospital Stay b. Return to Normal Ac<vi<es Liu Z. et al. Surg Laparosc Endosc Percutan Tech 2010; 20: 362-‐70 Rou'ne use of laparoscopy in suspected appendici's Evidence-‐based Guidelines – European Assoc. Endoscopic Surgery Sauerland S, Agresta F et al. Surg Endosc 2006; 20: 14-‐29 Laparoscopy in NSAP § Evidence-‐based Guidelines – European Assoc. Endoscopic Surgery Sauerland S, Agresta F et al. Surg Endosc 2006; 20: 14-‐29 Laparoscopy in perforated sigmoid diver<culi<s Alamili M et al. Dis Colon Rectum 2009; 52: 1345 -‐ 9 Laparoscopy in perforated sigmoid diver<culi<s Alamili M et al. Dis Colon Rectum 2009; 52: 1345 -‐ 9 Zusammenfassung • 5 Diagnosen: ca. 90 % chirurgisch behandelbare Ursachen für akutes Abdomen • Laparoskopie: Diagnos'kum & therapeu'scher Zugang (Cholezys''s, Appendici's, Ulcusperfora'on) • Laparoskopie empfohlen bei persistenten Symptomen des NSAP • Laparoskopisches Vorgehen bei perforierter Sigmadiver'culi's nur ausgewählte Fälle Schlussfolgerung • Rasche Diagnosestellung • Nicht-‐invasive Diagnos'k (1. Schri[) • Invasive Diagnos'k (+ ggf. Therapie) mit der Laparoskopie • Laparoskopische Methode Standard of Care: perforiertes Ulcus, Cholezys''s, Appendici's Diagnostische Genauigkeit für Appendizitis 91- 97% falls Appendix sichtbar und BMI < 25 • Dia: akute Appendizitis -> ad laparoskopische Appendektomie Speziell: retrozökale Appendizitis • Dia schwierig, da Symptomatik atypisch: • Appendix ohne Kontakt zu anteriorem parietalen Peritoneum -> weniger lokale Druckdolenz, eher dumpfer Schmerz • DD: akute Erkrankungen der GB, Gallenwege, Leber, rechter Niere und Ureter Fazit - Vorsicht mit Diagnose „funktionelle Beschwerden“ - Klin. Verlauf beobachten und periodisch reevaluieren - Appendizitis = medizin. Chamäleon