Oliver Mommsen

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Oliver Mommsen
„Das war Rock´n Roll vom Feinsten!“
Interview mit Oliver Mommsen
Herr Mommsen, in Ihrer Rolle als Stedefreund ermitteln Sie in einer türkischen
Großfamilie, um den Mord an der ältesten Tochter aufzuklären. Was war für Sie
das Besondere an dem Tatort „Familienaufstellung“?
Zu allererst hab ich mich drauf gefreut wieder mit Mark Schlichter zu arbeiten.
Mark hatte beim letzten Tatort “Strahlende Zukunft” für Stedefreund die Tür in
eine ganz neue Welt aufgestoßen, in Richtung “Männlichkeit” (lacht).
Ansonsten war ich schwer gespannt auf die Besetzung. Großartige Typen und
tolle Frauen sollten sich während der Dreharbeiten die Klinke in die Hand
geben.
Als Zuschauer fiebert man nicht nur mit Ihnen, sondern man lernt auch etwas
über die türkische Kultur. Ging es Ihnen beim Lesen des Drehbuchs und bei den
Dreharbeiten ähnlich?
Ich lebe in Berlin in Kreuzberg und bin daher mit “türkischer Lebensart” ein
bisschen vertraut. Auch mein Besuch in Istanbul vor ein paar Jahren ist mir noch
lebhaft in Erinnerung. Aber in der Geschichte findet unter anderem eine
türkische Hochzeit statt, auf der Inga und Stedefreund auftauchen. Es war enorm
aufregend und spannend, so ein Fest mal mit zu erleben, auch wenn es “nur” im
Film war. Ähnlich spannend waren die Dreharbeiten in der Moschee. Im
Hamam durfte Stedefreund leider nicht ermitteln, das hat ihm Inga nicht gegönnt
(grinst).
Zu aller Erstaunen sprechen Sie im Bremer Tatort „Familienaufstellung“ einige
Sätze auf türkisch. Mussten Sie die Sprache speziell für diesen Tatort lernen?
Ich spreche leider kein türkisch, also habe ich zu allererst meinen Kollegen
Bülent Sharif angerufen und mir die paar Brocken, die Stedefreund von sich
geben sollte, immer wieder vorsagen lassen. Aber diese Sprache ist mir so
fremd, dass ich immer wieder die Betonung vergessen habe. Also hab´ ich
immer wieder mal jemanden auf der Straße angequatscht und gefragt. Bei den
Dreharbeiten hab´ ich dann unsern Assistenten der Aufnahmeleitung Ümet
immer wieder genervt. Hat Spaß gemacht. Dass ein Kommissar türkisch lernt,
haben die Autorinnen übrigens vom „richtigen“ Bremer Ermittler Axel
Petermann erfahren.
Was waren darüber hinaus für Sie die größten Herausforderungen beim Tatort
„Familienaufstellung“?
Ich glaube die Hochzeit war für alle die größte Herausforderung. Fast alle
Schauspieler waren an diesem Bild beteiligt und dann noch die vollkommen
verrückte Anzahl an Komparsen; es waren, glaube ich, 500. Das war Rock´n
Roll vom Feinsten!
Herr Mommsen, vielen Dank für das Gespräch.