- Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler Privatstiftung
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t Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung Austrian Frederick and Lillian Kiesler Private Foundation Paul T. Frankl Ein Wiener Designer in New York und Los Angeles A Viennese Designer in New York and Los Angeles 15|2013 Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung Austrian Frederick and Lillian Kiesler Private Foundation Ausstellung: 4. Oktober 2013 - 1. Februar 2014 Kuratiert von Christopher Long, Laura McGuire Exhibition: October 4, 2013 - February 1, 2014 Curated by Christopher Long, Laura McGuire Vorwort Preface „Fälschungen und abnorme Reproduktionen“ überschwemmen die Märkte, schreibt Paul T. Frankl in der Einleitung seiner legendären Schrift Form and Re-Form. A Practical Handbook of Modern Interiors, die 1930 bei Harper & Brothers in New York erscheint. Zur selben Zeit begründet Friedrich Kiesler mit ähnlichen Worten die Notwendigkeit, ein Buch wie Contemporary Art Applied to the Store and its Display zu schreiben: „Weil das Land von geringwertigen und deformierten Beispielen des Modernismus überflutet wird“. Dem Wiener Designer Frankl liegt wie Kiesler daran, Funktion und Bedeutung der angewandten Künste neu zu definieren und mit dem „neuen Geist“ amerikanischer Lebensart in Einklang zu bringen. Schon in seinem ersten Kapitel, das den bezeichnenden Titel „Awakening“ trägt, sind Interieurs von Friedrich Kiesler wie eine Innenansicht des „Film Guild Cinema“ (1929) abgebildet. Neben Bauwerken von Frank Lloyd Wright zählt für Frankl auch die noch junge Arbeit seines Kollegen und Freundes Kiesler zu den beispielgebenden Erzeugnissen zeitgenössischen Designs. In Kieslers Publikation wird das Potential neuer Gestaltungsmöglichkeiten respektive die Entwicklung unseres Konsumverhaltens vor allem im Hinblick auf die Wirkungsmacht der Künste beleuchtet, wohingegen Frankls Interesse direkt auf die Bedingungen der aktuellen Designproduktion gerichtet bleibt. Im Studium ihrer Schriften findet man trotz dieser Abweichungen beide Protagonisten in der Gewissheit vereint, dass der Wandel sozialer Verhältnisse stets als Variable in den „vielfältigen Kreationen unserer Tage“ zu berücksichtigen sei – denn „kreativer Aufwand entwickelt Form aus einer Notwendigkeit heraus“, meint Frankl. Auch Kiesler wird zeit seines Lebens nicht müde zu betonen, dass die „neue Schönheit“ auch dahingehend „effizient“ gestaltet werden müsse. Die Ausstellung „Paul T. Frankl. Ein Wiener Designer in New York und Los Angeles“ in der Kiesler Stiftung Wien ruft nicht nur das umfassende Werk eines großen Designers wieder ins Gedächtnis seiner Heimatstadt; sie eröffnet auch die Möglichkeit, „aus den weiten Gebieten der geschichtlichen Dokumentation […] gültige Fakten“ auszuwählen, um diese eventuell „mit einem Beitrag für eine schöpferische Art zu leben“ zu koordinieren (Kiesler, 1962). An dieser Stelle sei vor allem Paulette Frankl für die großzügige Bereitstellung der umfassenden Fotodokumentation zu Paul T. Frankls Werk sowie den Kuratoren der Ausstellung, Christopher Long und Laura McGuire, für die wunderbare Zusammenarbeit herzlich gedankt! “The markets are flooded with fakes and bastard reproductions”, wrote Paul T. Frankl in the introduction to his legendary work Form and Re-Form: A Practical Handbook of Modern Interiors published by Harper & Brothers in New York in 1930. At the same time, Frederick Kiesler explained the necessity of writing a book such as Contemporary Art Applied to the Store and its Display in similar words, “because the country has been flooded with examples of poor and distorted modernism”. Like Kiesler, the Viennese designer Frankl was concerned with redefining the function and meaning of applied arts and reconciling this with the “new spirit” of American living. The very first chapter, significantly entitled “Awakening”, features interiors designed by Frederick Kiesler, for example an interior view of the “Film Guild Cinema” (1929). To Frankl, the nascent work of his colleague and friend Kiesler ranked among the exemplary products of contemporary design, alongside the buildings by Frank Lloyd Wright. Kiesler’s publication examines the potential of new possibilities of design and the development of our consumer behavior above all with regard to the efficacy of the arts, whereas Frankl’s interest remains focused directly on the conditions of current design production. Despite these deviations, a study of their writings reveals both protagonists to be united in the certainty that change in social conditions must always be taken into account as a variable in the “manifold creations of our own day” – for “creative effort is developing form out of necessity”, as Frankl opines. All his life, Kiesler, too, never tired of emphasising that “the new beauty must be based on efficiency”. The exhibition „Paul T. Frankl. A Viennese Designer in New York and Los Angeles” at the Kiesler Foundation Vienna not only recalls the extensive oeuvre of a great designer in his home city; it also offers the opportunity “to select from the vast archives of historic documentation […] those valid facts which will coordinate successfully to contribute to a creative way of living” (Kiesler, 1962). We would like to express our sincere thanks above all to Paulette Frankl for her generosity in providing the extensive photo-documentation of Paul T. Frankl’s work and to the curators of the exhibition, Christopher Long and Laura McGuire, for the wonderful cooperation. Monika Pessler Direktorin Kiesler Stiftung Wien Monika Pessler Director Kiesler Foundation Vienna Paul T. Frankl Ein Wiener Designer in New York und Los Angeles A Viennese Designer in New York and Los Angeles Da meine neue Lounge für eine ganze Partygesellschaft gleichzeitig Platz bietet, nenne ich meine Lounge „Party Lounge“. Inasmuch as my new lounge will seat a whole party at the same time, I call my lounge “party lounge“. (Friedrich Kiesler, Text zur Patentanmeldung/ text for the United States Patent Office, 1936) Friedrich Kiesler, Studie zur Party Lounge/study for Party Lounge, New York 1935 von/by Christopher Long In den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen gingen zahlreiche Wiener Künstler, Architekten und Designer in die Vereinigten Staaten. Einige waren auf der Suche nach besseren Chancen, andere flohen vor der Machtergreifung der Nazis, vor dem drohenden Krieg oder vor beidem. Es gab auch einige, die schon früher gekommen waren, vor dem Ersten Weltkrieg, meist suchten sie das Abenteuer oder wollten ein Vermögen machen, oder sie jagten dem Bild eines fernen und exotischen „Amerikas“ nach. Die Erzählungen vieler dieser Menschen sind heutzutage gut bekannt: Joseph Urban, R. M. Schindler, Richard Neutra und Victor Gruen – um nur einige der bedeutendsten Beispiele zu nennen – wurden zu Fixpunkten in der Geschichte der amerikanischen Moderne. Aber es gibt auch andere, von denen einige eine fast ebenso wichtige Rolle bei der Entwicklung der Idee und der Ausübung der neuen Kunst und des neuen Designs spielten, die die Geschichte jedoch vergessen hat; die Erinnerungen an ihre Erfahrungen, an ihre Arbeit und ihre Errungenschaften sind heute verblasst. Und dann gibt es noch eine letzte Kategorie in diesem Exodus: diejenigen, die in ihrer Wahlheimat sehr bekannt wurden, aber in ihrem Heimatland Österreich in Vergessenheit geraten sind. Julius Frankl gezwungen, seinen Sohn in eine Realschule nach Wiener Neustadt zu schicken und nach einer Zwischenstation in Wien schließlich an eine Schule in Elbogen (im heutigen Loket, in der Tschechischen Republik), wo er letztendlich im Jahr 1904 maturierte. Dem jungen Paul Frankl lag noch immer sehr daran, Künstler zu werden; sein Vater, der ebenso entschlossen eine andere Ausbildung wünschte, lehnte das kategorisch ab. Nach langwierigen Kämpfen erreichten sie einen Kompromiss: Frankl sollte Architekt werden und Gebäude für seinen Vater entwerfen. Er immatrikulierte an der Wiener Technischen Hochschule (wo er bei Carl König studierte), war jedoch unzufrieden mit der konservativen Linie der Schule und wechselte daher nach nur einem Jahr an die Technische Hochschule in Berlin-Charlottenburg. Dort schloss er sein Studium im Jahr 1912 ab, heiratete Paula König, eine aufstrebende Konzertpianistin, die einige Jahre älter war als er, und verbrachte Zeit mit dem Studium der Malerei in München und Berlin. Kurzfristig arbeitete er für den Schweizer Architekten Otto Rudolf Salvisberg in Berlin und für einen anderen Architekten in Kopenhagen. Paul T. Frankl ist das vielleicht prominenteste Beispiel dieser letzten Gruppe, jemand, dessen Name heute in Wien nur einer kleinen Handvoll von Kennern geläufig ist (Abb.1). Frankl war eine wichtige Stütze für die Entwicklung des neuen Designs in den Vereinigten Staaten. Er war in den 1920er und 1930er Jahren omnipräsent: In seinen Galerien in New York und Los Angeles drängten sich die Neugierigen, die Intellektuellen und die Abenteurer; seine Bücher – er schrieb fünf – waren weit verbreitet und wurden viel gelesen. Er nahm an den wichtigsten Ausstellungen der Moderne teil; er hielt Vorlesungen im ganzen Land; seine Arbeiten und Kommentare wurden häufig in Zeitungen, Magazinen und Fachzeitschriften publiziert. Dennoch wurde er trotz alledem in seiner Heimat nicht wahrgenommen. Er war ein Prophet, der im eigenen Land nichts galt. Diese Ausstellung ist ein erster Versuch, diesen Fehler zu berichtigen. Paul T. Frankl wurde 1886 in Wien als dritter von vier Söhnen des wohhabenden Großgrundbesitzers und Bauunternehmers Julius Frankl geboren.1 Julius Frankl wollte, dass sein Sohn die Nachfolge im Familienunternehmen antritt. Nachdem der junge Frankl die Grundschule absolviert hatte, schrieb ihn der Vater in die Staatsrealschule im vierten Wiener Bezirk ein, unter der Annahme, dass er anschließend Wirtschaft studieren würde. Aber Paul wollte Künstler werden. Sein Vater gab – zumindest teilweise – nach und gestattete ihm, abends Kunstunterricht zu nehmen. Paul Frankl zeigte bald eine Begabung für das Zeichnen und Malen, aber da seine Leistungen in der Schule schwach waren, war Abb./Fig.2 Werbung für Frankls Galerie an der Park Avenue/advertisement for Frankl’s studio on Park Avenue, New York 1915. Sammlung/Collection Paulette Frankl Abb./Fig.1 Paul T. Frankl, ca. 1937 Im Frühling 1914 brach er nach San Francisco auf, um für die Berliner Architekturzeitschrift Der Baumeister über die Vorbereitungen der „PanamaPacific International Exposition“ zu berichten, die ein Jahr später eröffnet werden sollte. Nach einer hastigen Reise durch die Vereinigten Staaten mit Aufenthalten in New York, Washington und Chicago erreichte er San Francisco. Unbeeindruckt vom traditionellen Aussehen der Ausstellungsgebäude plante Frankl, nach Europa zurückzukehren. Aber im letzten Moment entschied er sich, über Ostasien zu reisen. Als ihn die Nachricht vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs erreichte, befand er sich in Japan. Unsicher darüber, was er tun sollte, kehrte er nach San Francisco zurück und wurde vom österreichischungarischen Konsulat angewiesen, so lange in Amerika zu bleiben, bis der Krieg zu Ende war. Er folgte seinen eigenen Spuren zurück nach New York und eröffnete eine kleine Galerie in der unteren Park Avenue, wo er seine Dienste als Innenarchitekt anbot und modernes Design und einige der Möbel und Accessoires verkaufte, die er während seines Aufenthalts in Japan erworben hatte (Abb.2). Das Geschäft fand zunächst wenig Beachtung, aber schließlich bekam Frankl Aufträge für einige Wohnungs- und Geschäftsausstattungen, darunter auch die „Salons de Beauté“ der Newcomerinnen Helena Rubinstein und Elizabeth Arden. Er war auch in die „Little Theater“-Bewegung in New York involviert und entwarf Bühnenbilder für die Washington Square Players sowie für die Tänzerin Isadora Duncan. Abb./Fig.4 Wolkenkratzer-Bücherregal/Skyscraper bookcase, ca. 1927. Art Institute of Chicago Abb./Fig.3 Frankls Sohn/Frankl‘s son Peter mit dem ersten/with the first Skyscraper bookcase, Woodstock, 1925, Sammlung/Collection Paulette Frankl Als die Vereinigten Staaten im Jahr 1917 den Mittelmächten den Krieg erklärten, beschloss Frankl, der nunmehr als feindlicher Ausländer galt, nach Wien zurückzukehren. Mitte 1917 meldete er sich bei seiner früheren Armeeeinheit, und nach langen Beratungen seiner Befehlshaber wurde er einem kleinen Kontingent von Architekten und Ingenieuren zugeteilt, das nach Konstantinopel entsandt wurde, um den Türken bei der Errichtung einer Eisenbahnstrecke für Kriegszwecke zu helfen. Frankl wurde zum Leiter der Einheit ernannt, der auch der junge Architekt Oskar Wlach angehörte. Bereits in Erwartung ihrer Niederlage gab die osmanische Regierung Frankl und den anderen den Befehl, sich still zu verhalten und das Ende des Krieges abzuwarten. So verlebte er den Großteil des darauffolgenden Jahres zufrieden in der Stadt, oft gänzlich untätig. Im Oktober 1918 erreichte Frankl die Nachricht, dass seine Frau Paula schwer krank sei, und er kehrte nach Wien zurück. Sie starb kurz darauf. Er beschloss, wieder nach New York zurückzugehen. Während er auf seine Papiere wartete, heiratete er Isabella Dorn, die Tochter eines Armeeoffiziers. 1920 erreichten sie New York, und Frankl eröffnete erneut sein Designgeschäft und seine Galerie in der East Forty-Eighth Street, gleich um die Ecke der Fifth Avenue. Zu Beginn verkaufte er hauptsächlich aus Europa importiertes Kunsthandwerk – die Amerikaner waren der Moderne gegenüber noch immer skeptisch –, aber gegen Ende des Jahres 1925 gelangte Frankl in Folge der Abb./Fig.5 Wolkenkratzer Spiegel/ Skyscraper mirror, ca. 1931, High Museum, Atlanta „Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes“ in Paris zu der Überzeugung, dass es an der Zeit sei, sein eigenes modernes Design auf den Markt zu bringen. Seine ersten Versuche basierten auf einem Möbelstück, das er an einem Sommertag desselben Jahres in seinem Wochenendhäuschen, einer Blockhütte in Woodstock, New York, gefertigt hatte: ein Eckbücherregal für große Kunstbücher. Das Ergebnis war ein turmartiges Gebilde von abgestufter Form (Abb.3). Einer seiner Freunde kam vorbei und meinte, dass es aussähe wie die neuen New Yorker Wolkenkratzer mit den zurückgesetzten Fassaden. Frankl, der ahnte, dass er einen Weg gefunden hatte, dem Geist der Moderne eine Gestalt zu verleihen, die die Amerikaner akzeptieren konnten, stellte rasch eine Serie verwandter Möbelstücke her, und nannte die neue Linie „Skyscraper Furniture“ (Wolkenkratzer-Möbel). Die Produkte verkauften sich gut und fanden große Beachtung, wodurch Frankls kleine Galerie zum Inbegriff der amerikanischen Bemühungen um eine neue Designsprache avancierte. In den darauffolgenden Jahren zählte Frankl zu den meist beachteten Vertretern der Moderne des Landes, in seiner Galerie ging die New Yorker Elite ein und aus, unter ihnen Eleanor Roosevelt und Mitglieder der vermögenden Whitney und Vanderbilt Clans. Frankl verfeinerte die Idee der Wolkenkratzer-Möbel, entwarf Stücke, die elegant und schmucklos waren, und nahm neue Designideen auf, von denen einige auf den Arbeiten zeitgenössischer französischer Designer wie Jacques-Emile Ruhlmann und George Djo-Bourgeois basierten, während andere einfacher und stringenter Abb./Fig.6 Design für/for Form and Re-Form: A Practical Handbook of Modern Interiors, New York: Harper and Brothers, 1930 waren (Abb.4,5). Bis 1928 hatte er begonnen, Elemente des europäischen Funktionalismus zu integrieren ebenso wie die wachsende Vorliebe der Amerikaner für stromlinienförmige Gestaltungen. Seine Ideen artikulierte er in mehreren Büchern, darunter Form and Re-Form: A Practical Handbook of Modern Interiors, das 1930 erschien (Abb.6).2 Frankls Entwürfe blieben jedoch immer persönlich und unverwechselbar; er legte den Schwerpunkt seiner Arbeiten auf das urbane Erleben und ein durchdachtes und elegantes Erscheinungsbild. In zahlreichen seiner Möbel und Inneneinrichtungen griff er japanische Vorbilder auf, bei anderen setzte er auf die klaren geometrischen Konturen der frühen Wiener Moderne oder der deutschen Neuen Sachlichkeit. In all seinen Entwürfen legte Frankl vor allem aber großen Wert auf Komfort und Lebensqualität. Ein Entwurf mit Kultcharakter war der sogenannte „Speed Chair“ aus den frühen 1930er Jahren, ein weicher, überdimensionaler, gepolsterter Sessel mit abgeschrägten Vorderkanten, die ihm ein dynamisches Aussehen verliehen (Abb.7). Mit Ausbruch der großen Wirtschaftskrise wurde auch Frankls Geschäft in Mitleidenschaft gezogen, und nachdem er sich einige Jahre mühsam durchgeschlagenhatte, beschloss er, nach Los Angeles zu ziehen, teilweise weil die wirtschaftliche Situation dort besser war (großteils durch die blühende Filmindustrie in Hollywood), aber auch weil die Geschäftsführungskosten dort deutlich niedriger waren als in New York. Frankl eröffnete ein großes Geschäft am Wilshire Boulevard, an der sogenannten „Miracle Mile“, einer der ersten Einkaufsgegenden der Stadt (Abb.8). Viele seiner Kunden waren Studiomanager und Stars aus Hollywood, und mit der Zeit produzierte er Möbel und Inneneinrichtungen für Fred Astaire, James Cagney, Charlie Chaplin, Claudette Colbert, Cary Grant, Katharine Hepburn, Alfred Hitchcock, John Huston, Louis B. Mayer, Walter Pidgeon, King Vidor und viele andere. Frankl fügte ständig neue Gestaltungselemente in seine Kreationen ein. Er begann, großzügig Anleihen bei ostasiatischen Formen zu nehmen, die er mit modernistischen Linien verschmolz und sie zu einer ansprechenden Synthese konzentrierte (Abb.9). Im Jahr 1936 reiste er mit seiner neuen Frau Mary Irwin (er hatte sich von seiner zweiten Frau wenige Jahre zuvor scheiden lassen) wieder in den Fernen Osten und machte Halt in Tokyo, Kobe und Yokohama, bevor er seine Reise zu den Philippinen fortsetzte, wo er hoffte eine Fabrik zu finden, um einige seiner neuen Entwürfe aus Rattan zu produzieren. Frankl beabsichtigte, seine Möbel sowohl für den Innen- als auch Außenraum zu nutzen und schloß mit einer Firma einen Vertrag ab, ausgewählte Entwürfe herzustellen. Alle wurden händisch mit Bienenwachs behandelt, wodurch die feine Narbung des Rattans gut zur Geltung kam und die Möbel haltbarer wurden. Bei den neuen Produkten, die Ende 1937 auf den Markt kamen, verwendete er geschichtetes Rattanholz für die Armlehnen und den Sockel, oft in der Form des „squared-pretzel” (quadratisches Brezel), das zu einem Markenzeichen seiner Arbeit werden sollte und die stromlinienförmige Ästhetik seiner früheren „Speed Chairs“ wieder aufnahm (Abb.10). Die Rattanlinie erwies sich als sehr erfolgreich, und Frankl verkaufte die Entwürfe bald im Einzel- und im Großhandel in den gesamten USA und sogar an Kunden so weit entfernte wie in Finnland. In den späten 1930er Jahren setzte Frankl seine Experimente mit neuen Materialien und Formen für seine Möbelentwürfe weiter fort und verwendete Bambus und „Holzgeflecht“-Platten (dünne zusammengenähte Birkenlatten) zur Verkleidung der Oberflächen. Zu den bemerkenswertesten Arbeiten dieser Periode zählt ein stromlinienförmiger Sessel in Form eines fliegenden Keils, dessen Seiten mit Holzgeflecht verkleidet sind (Abb.11). Frankl verwendete auch unkonventionelle Elemente, wie Ponyfell oder Jeansstoff. Ein eindrucksvoller Sesselentwurf enthielt Teile eines Flugzeugs – die Propellerblätter, die er in Teile schnitt, die Strebebalken und die Ledersitze – als konstruktive Elemente (Abb.12). Im Jahr 1939 nahm er ein Angebot von David Saltman, dem Eigentümer der Brown-Saltman Furniture Company in Los Angeles, an, einige neue Designs für die Massenproduktion zu entwerfen. Die daraus resultierenden Möbelstücke mit schräg gestellten Beinen und gestreiften Oberflächen nahmen den kommenden Look der 1950er Jahre vorweg (Abb.13). In den Jahren des Zweiten Weltkriegs gelang es Frankl, der nun ein neues Geschäftslokal am Rodeo Drive hatte, sein Unternehmen am Leben zu erhalten, indem er aus Mexiko importierte dekorative Accessoires und lebende Pflanzen verkaufte, die er in rustikalen oder unkonventionellen Behältern arrangierte. Nach dem Krieg zog er sich schrittweise aus dem Verkauf zurück, er schloss sein Geschäftslokal und konzentrierte sich stattdessen auf Designentwürfe für die Industrie. Seine erfolgreichste Partnerschaft war jene mit der Johnson Furniture Company in Grands Rapids, Michigan, für die Frankl einige Produktlinien entwickelte, die sich durch unaufdringliche, gerade Formen und sparsame Details auszeichneten. Einer seiner besten Entwürfe dieser Zeit war der mit Kork furnierte und auf biomorphen Vorstellungen basierende „Cloud Table“ (Wolkentisch) (Abb.14). Frankl unternahm in den frühen 1950er Jahren einige ausgedehnte Reisen, eingeschlossen zweier Fahrten nach Wien um seine alternde Mutter zu besuchen. Während seines Aufenthaltes traf er Josef Hoffmann, der immer noch aktiv war und arbeitete. 1956 stellte Frankl seine Reisetätigkeit ein, weil er Magenprobleme hatte, die sich später als Symptome einer Krebserkrankung erwiesen. Er starb zwei Jahre später, im März 1958. Es folgte Frankls graduelles Verschwinden aus der Geschichte der Moderne in den Vereinigten Staaten. In den 1970er Jahren war er praktisch in Vergessenheit geraten. Seine Wiederentdeckung begann ein Jahrzehnt später mit dem aufkommenden Interesse am amerikanischen Design der Zwischenkriegszeit. In den Vereinigten Staaten wird Paul T. Frankl heutzutage als einer der führenden Formgeber der frühen Moderne weithin geschätzt. Anmerkungen 1 Frankls voller Name war Paul Theodore Frankl. In seiner Jugend ließ er seinen zweiten Vornamen weg, aber später verwendete er den Anfangsbuchstaben des zweiten Vor namens, um sich von dem bekannten Prager Kunsthistoriker Paul Frankl (1878-1962) zu unterscheiden. Für eine detaillierte Beschreibung von Frankls Leben und Arbeit siehe Christopher Long, Paul T. Frankl and Modern American Design (New Haven and London: Yale University Press, 2007). Frankl selbst lieferte viele anschauliche Erzählungen über sein Leben und seine Karriere in seiner Autobiographie, die er gegen Ende seines Lebens verfasste. Siehe Christopher Long und Aurora McClain, Hrsg., Paul T. Frankl: Autobiography (Los Angeles: DoppelHouse Press, 2013). 2 Zu Frankls Büchern zählen New Dimensions: The Decorative Arts of Today in Words & Pictures (New York: Payson & Clarke, Ltd., 1928); Form and Re-Form: A Practical Handbook of Modern Interiors (New York: Harper and Brothers, 1930); und Space for Living (New York: Doubleday, Doran & Company, Inc., 1938). In den späten 1920ern schrieb er auch eine Heftreihe über Wohndesign, die vom Magazin Arts and Decoration verkauft wurde. Siehe Paul T. Frankl, Arts and Decoration Home Study Course Covering the Modern Movement (New York: Arts and Decoration Publishing Co. 1928). Abb./Fig.7 Speed Chairs in Frankls New Yorker Galerie/in Frankl‘s New York gallery, ca. 1931. Sammlung/Collection Paulette Frankl In the years between the two world wars, a large number of Viennese artists, architects, and designers made their way to the United States. Some were seeking opportunity, others were fleeing the rise of the Nazis, the looming conflict, or both. There were also those who had come earlier, before World War I, most pursuing adventure or fortune, or chasing the image of a far-off and exotic “Amerika.” The narratives of many these figures are now well known: Joseph Urban, R. M. Schindler, Richard Neutra, and Victor Gruen — to name only some of the most conspicuous examples — have become fixed points in the history of American modernism. But there are others, some of whom had nearly equally important roles in advancing the idea and practice of the new art and design, who have fallen through the fissures of history, their experiences, activities, and achievements now faded from our view. And there is still another category of this exodus: those who became well known in their adopted land but are now forgotten in their native Austria. Paul T. Frankl is perhaps the foremost exemplar of this last grouping, someone whose name nowadays in Vienna is familiar only a tiny handful of cognoscenti (Fig.1). Frankl was a pillar of the effort in the United States to fashion the new design. He was everywhere in the 1920s and 1930s: his galleries in New York and Los Angeles were crowded with the curious, the savvy, and the adventurous, his books — he wrote five — broadly distributed and read. He was contributor to major modernist exhibitions; he lectured across the country; his works and pronouncements made frequent appearances in the newspapers, magazines, and professional journals of the day. And yet, for all of that, he has remained hidden from view at home, a prophet without honor in his own land. This exhibition is a first effort to right that wrong. Paul T. Frankl was born in Vienna in 1886, the third of four sons of wealthy landowner and developer Julius Frankl.1 Julius Frankl wanted his son to follow him into the family firm. After the young Frankl completed his primary schooling, his father enrolled him in the Staatsrealschule in the city’s fourth district, with the idea that he would eventually go on to study business. But the young Frankl yearned to become an artist. His father relented — at least partly — allowing him to take art lessons at night. Frankl quickly showed a facility for drawing and painting, but his performance in school was poor, and Julius was forced to move his son to a Realschule in Wiener Neustadt, back to Vienna, and, eventually, to a school in Elbogen (today Loket, Czech Republic), where he finally completed his Matura in 1904. The young Paul Frankl still wanted very much to be an artist; his father, equally intent on a different course, categorically refused. After protracted battles, they reached a compromise: Frankl would become an architect and design buildings for his father. He enrolled in the Vienna Technische Hochschule (where he studied with Carl König), but, dissatisfied with the conservative cast of the school, he transferred after a single year to the Technische Hochschule in Berlin-Charlottenburg. He completed his studies there in 1912, married Paula König, an aspiring concert pianist several years his elder, and spent time studying painting in Munich and Berlin. For brief periods, he worked in Berlin for Swiss architect Otto Rudolf Salvisberg and for another architect in Copenhagen. Finally, in the spring of 1914, he set off for San Francisco to report on the preparations for the “Panama-Pacific International Exposition”, slated to open the following year, for the Berlin-based architectural publication Der Baumeister. After a hurried trek across the United States, with stops in New York, Washington, and Chicago, he reached San Francisco. Unimpressed with the traditional cast of the exhibition buildings, Frankl made plans to return to Europe. But at the last moment he decided to make the trip by way of East Asia. He was in Japan when news of the outbreak of World War I came. Unsure about what to Abb./Fig.8 Frankl Galleries am/on Wilshire Boulevard, ca. 1936, Sammlung/ Collection Paulette Frankl Abb./Fig.9 Tisch mit Bambusfurnier/ table with bambooveneers, ca. 1937. Sammlung/ Collection Paulette Frankl do, he returned to San Francisco and was instructed by the Austro-Hungarian consulate to remain in America until the war was over. He retraced his steps to New York and opened a small gallery on lower Park Avenue, offering his services as an interior designer and selling modern designs and some of the furniture and accessories he had purchased while in Japan (Fig.2). The venture at first drew little attention, but eventually Frankl was able to secure commissions for several apartments and businesses, including the “salons de beauté” of newcomers Helena Rubinstein and Elizabeth Arden. He also became involved in the “Little Theater” movement in New York, designing sets for the Washington Square Players and, later, for dancer Isadora Duncan. When the United States declared war on the Central Powers in 1917, Frankl, now an enemy alien, decided to return to Vienna. In mid-1917, he reported to his former army unit, and, after long deliberation on the part of his commanders, was assigned to a small contingent of architects and engineers to be sent to Constantinople to aid the Turks in building railroads for the war effort. Frankl was made head of the unit, which also included the young architect Oskar Wlach. The Ottoman government, already sensing defeat, ordered Frankl and the others to sit quietly and wait for the end of the war. And so he spent much of the next year living contentedly in the city, often idle. In October 1918, word reached Frankl that his wife Paula was gravely ill, and he returned to Vienna. She died a short time later. He resolved to return to New York, and, while awaiting his papers, he married Isabella Dorn, the daughter of an army officer. They reached New York in 1920, and Frankl soon reestablished his design business there, opening a gallery on East Forty-Eighth Street, just around the corner from Fifth Avenue. Initially he mostly sold imported folk art from Europe — Americans at the time were still wary of modernism — but in late 1925, in the wake of the Paris “Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes”, Frankl decided the time was right to launch his own modern designs. His first attempts were based on a piece he had made one day that summer in his weekend cabin in Woodstock, New York, a corner bookcase, which he fashioned to hold a number of large art books. The result was a tower-like unit, with a stair-stepped form (Fig.3). One of his friends came by and said that it looked like the new setback skyscrapers in New York. Frankl, sensing that he had found a way to convey the modern spirit in a form that Americans could accept, quickly made a series of related designs, calling his new line “Skyscraper Furniture”. The pieces sold well and attracted a great deal of attention, thrusting Frankl’s little gallery into the forefront of American efforts to forge a modern design language. Over the next few years, he became one of the most visible modernists in the country, his gallery visited by many of the New York élite, including Eleanor Roosevelt and members of the wealthy Whitney and Vanderbilt clans. Frankl continued to refine the Skyscraper idea, producing pieces that were elegant and austere, and he added new designs, some of them based on the works of contemporary French designers Jacques-Emile Ruhlmann and George Djo-Bourgeois, others simpler and more astringent (Figs.4,5). By 1928, he had also begun to incorporate elements of European functionalism and the growing American penchant for streamlined forms. He articulated his ideas in several books, including Form and Re-Form: A Practical Handbook of Modern Interiors, published in 1930 (Fig.6).2 But Frankl’s designs always remained personal and distinctive; his emphasis was on the urban experience and projecting a look of sophistication. Many of his furnishings and interiors drew on Japanese precedents; others relied on the purified geometries of early Viennese modernism or the German Neue Sachlichkeit. In every instance, though, Frankl stressed comfort and livability: the idea of ease and relaxation would underlie almost all of his designs. One his iconic works from the early 1930s was his so-called “Speed chair“, a soft, over-scaled upholstered armchair, with beveled front edges positioned in a way so as to make it appear dynamic (Fig.7). Frankl’s business began to suffer with the onset of the Great Depression, and, after eking out a living for several years, he decided to move to Los Angeles, in part because economy Abb./Fig.10 Rattan-Sessel/chair, Frankl Galleries, Los Angeles, ca. 1937, Sammlung/Collection Paulette Frankl there was better (due in large measure to the thriving Hollywood film industry), and also because the cost of operating a business was considerably lower than in New York. Frankl opened a large shop on Wilshire Boulevard, along the so-called Miracle Mile, one the city’s premiere shopping districts (Fig.8). Many of his customers came from the ranks of Hollywood’s studio managers and stars, and over time he would produce pieces and interiors for Fred Astaire, James Cagney, Charlie Chaplin, Claudette Colbert, Cary Grant, Katharine Hepburn, Alfred Hitchcock, John Huston, Louis B. Mayer, Walter Pidgeon, and King Vidor, among others. Frankl also added new design ideas. He began to borrow freely from East Asian forms, melding them with modernist lines and massing to contrive an appealing synthesis (Fig.9). In 1936, he traveled again to the Orient with his new wife, Mary Irwin (he had divorced his second wife a few years before), making stops in Tokyo, Kobe, and Yokohama, before continuing on the Philippines, where he hoped to find a factory to produce some of his new designs in rattan. Frankl, intending to use these pieces for both indoor and outdoor furniture, contracted with a firm to make an array of his designs, all hand-finished with beeswax, which brought out the fine grain pattern of the rattan and made them more durable. The new pieces, which came on the market at the end of 1937, also used stacked assemblies of rattan for their arms and bases, often in the form of Frankl’s “squared-pretzel” shape (which was to become one of the signatures of his work) that repeated the streamlined aesthetic Abb./Fig.11 Stromlinienförmiger Holzgeflecht-Sessel/streamlined woodweave chair, Frankl Galleries, L.os Angeles, ca. 1937. Sammlung/Collection Paulette Frankl unassuming, direct forms, with limited elaboration. Among his best designs of this period was his cork-topped cloud table, based on biomorphic ideas (Fig.14). Frankl undertook several long journeys in the early 1950s, including two trips to Vienna to visit his aging mother. While there, he also saw Josef Hoffmann, still active and working. But by 1956 Frankl, suffering the effects of what turned out to be stomach cancer, had essentially ceased his practice. He died two years later, in March 1958. Frankl’s gradual eclipse from the history of modernism in the United States followed. By the 1970s, he was all but forgotten in his adopted country. His rediscovery began a decade later, with the surging interest in American design of the interwar years. In the United States, he is now widely regarded as one of the handful of leading form-givers of early modernism. Abb./Fig.12 Propeller Chair ca. 1938. Sammlung/Collection Paulette Frankl of his earlier Speed chairs (Fig.10). The rattan line proved highly successful, and Frankl was soon selling or wholesaling the designs around the United States — even to clients as far away as Finland. Throughout the later 1930s, Frankl continued to experiment with new materials and forms for his furniture design, using bamboo and “woodweave” sheets (thin slats of birch sewn together) to clad their surfaces. Among his most remarkable works of this period was a streamlined chair in the shape of a flying wedge, its sides covered with woodweave panels (Fig.11). Frankl also employed unconventional elements, such as pony hide or denim. One arresting chair design incorporated pieces of an airplane — the propeller, cut into sections, the struts, and leather seats — as constructive elements (Fig.12). In 1939, he accepted an offer from David Saltman, owner of the Brown-Saltman Furniture Company in Los Angeles, to mass-manufacture some new designs. The resulting pieces, with canted legs and striated surfaces, predicted the coming look of the 1950s (Fig.13). During the years of World War II, Frankl, now operating a new shop on Rodeo Drive, was able to keep his business alive by selling decorative accessories imported from Mexico, as well as live plants, which he arranged in rustic or unconventional containers. After the war, he gradually altered his practice, closing down his retail business and focusing instead on designing for industry. His most successful partnership was with the Johnson Furniture Company, in Grand Rapids, Michigan, for which Frankl designed a half dozen lines based on Abb./Fig.13 Kommode mit sechs Laden gefertigt von/six-drawer chest manufactured by Brown Saltman, ca. 1941. Courtesy of Sollo: Rago Modern Auctions, Lambertville, New Jersey Notes 1 Frankl’s full given name was Paul Theodore Frankl. In his youth he omitted his middle name, but he later added his middle initial to distinguish himself from the well-known Prague-born art historian Paul Frankl (1878-1962). For a detailed account of Frankl’s life and work, see Christopher Long, Paul T. Frankl and Modern American Design (New Haven and London: Yale University Press, 2007). Frankl also provided many a vivid account of his life and career in his autobiography, written near the end of his life. See Christopher Long and Aurora McClain, eds., Paul T. Frankl: Autobiography (Los Angeles: DoppelHouse Press, 2013). 2 Frankl’s books include New Dimensions: The Decorative Arts of Today in Words & Pictures (New York: Payson & Clarke, Ltd., 1928); Form and Re-Form: A Practical Handbook of Modern Interiors (New York: Harper and Brothers, 1930); and Space for Living (New York: Doubleday, Doran & Company, Inc., 1938). In the late 1920s, he also wrote a series of booklets on home design sold by Arts and Decoration magazine. See Paul T. Frankl, Arts and Decoration Home Study Course Covering the Modern Movement (New York: Arts and Decoration Publishing Co. 1928). Friedrich Kieslers moderne Industrieproduktion für New York City Frederick Kiesler and Machined Modernism for New York City von/by Laura McGuire Abb./Fig.14 Cocktailtisch/cocktail table, angefertigt von der/manufactured by the Johnson Furniture Company, Grand Rapids, Michigan (Modell Nr./model no. 5005), ca. 1951. Courtesy of TFTM, Los Angeles Friedrich Kiesler und Paul T. Frankl waren Mitglieder einer kleinen, aber einflussreichen Vereinigung mitteleuropäischer Designer, die in den 1920er und 1930er Jahren in New York City lebten. Ihre Möbel der späten 1920er Jahre und frühen 1930er Jahre zeigen ein lebhaftes Bild von der Vielfalt der modernen Formensprache im amerikanischen dekorativen Design der Zwischenkriegszeit. Kiesler hatte zu Frankl nicht nur eine rein berufliche, sondern auch eine persönliche Beziehung, und sie besuchten einander häufig – mehrmals pro Monat –, bevor Frankl sein Geschäft nach Los Angeles1 verlegte. Gemeinsam spielten diese beiden österreichischen Emigranten eine Schlüsselrolle in der Entwicklung der Anliegen für modernes Design in den Vereinigten Staaten. Durch seine zahlreichen beruflichen Kontakte zum New Yorker Einzelhandel war Frankl Kiesler vermutlich behilflich, 1928 seinen ersten Auftrag in den Vereinigten Staaten zu erhalten, eine Serie von avantgardistischen Schaufenstern für das prominente Kaufhaus Saks Fifth Avenue einzurichten.2 Bei den Saks-Auslagen griff Kiesler auf seine Erfahrungen in der Gestaltung von avantgardistischen Bühnen bildern zurück und schuf eine Reihe neuartiger Kompositionen, in denen die Produkte wie Schauspieler auf einer Bühne präsentiert wurden – inklusive Lichtdramaturgie und abstrakt-geometrisch geformten Kulissen (Abb.1). Um nicht mit den zum Verkauf präsentierten Waren zu konkurrieren, war die Schaufenstermöblierung sehr einfach und zurückhaltend: Die Tische und Podeste für die Auslagen bestanden aus niedrigen horizontalen Profilen, dunklen Hölzern und elementaren Formen, die aus Glas und Metall geschnitten waren (Abb.2a-2b). Gemeinsam waren Kiesler und Frankl von zentraler Bedeutung für die Gründung der American Union of Decorative Artists and Craftsmen (Amerikanische Vereinigung von Dekorateuren und Handwerkern – AUDAC), der ersten Berufsvereinigung für Industrie- und Kunstdesigner in den Vereinigten Staaten.3 Im Jahr 1925 begann Frankl, in kleinen informellen Treffen mit New Yorker Designern – viele von ihnen waren Emigranten aus Mitteleuropa – die aktuellen Themen ihres Berufsstands zu diskutieren. Kiesler war ein wichtiges Mitglied der Vereinigung, und war ein regelmäßiger Teilnehmer der monatlichen AUDAC-Treffen und Abendessen.4 Von Anfang an war eines der Hauptziele der AUDAC, die Entwürfe seiner Mitglieder gegen Piraterie zu schützen; ihr Einsatz erwies sich schließlich als instrumentell, um das erste Patentrechts für Design in den Vereinigten Staaten zu verabschieden. Die Arbeit der AUDAC zum Schutz des geistigen Eigentums der Designer fand große Beachtung in weiten Kreisen der Vertreter des „Modern Design“ in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 1928 begann die Vereinigung, öffentliche Treffen zu veranstalten und die Reichweite ihrer Abb./Fig.1 Auslage für/Display for Saks Fifth Avenue, New York 1928 Foto/Photo Worsinger Aktivitäten deutlich zu vergrößern. Sie erklärte in einer Presseaussendung, dass es ihr Ziel sei, „die sogenannte Bewegung der modernen Kunst in diesem Land auf intelligentere Bahnen zu lenken.“5 Um dies zu erreichen befürworteten viele ihrer Mitglieder das Experimentieren mit neuen Materialien und Herstellungsmethoden für Designprodukte und Inneneinrichtungen. Die AUDAC-Designer bevorzugten weitgehend glatte, maschinell geformte Hölzer, Metalle und industriell gefertigte Kunststoffe für Möbel und Inneneinrichtungen, um die wachsende Nachfrage nach serienmäßig hergestellten Objekten mit modernem künstlerischem Flair zu befriedigen. Um ihre Vision voranzutreiben, investierte die AUDAC beträchtliche Energie in öffentliche Kampagnen und Ausbildungsaktivitäten. Ihre Mitglieder hielten regelmäßig Vorträge und organisierten Beratungsveranstaltungen in und um New York über Themen im Zusammenhang mit moderner Kunst und Design. Im Jahr 1929 gründete die Vereinigung beispielsweise zusammen mit der New York Federation of Women’s Clubs (dem New Yorker Verband der Frauenclubs) im Grand Central Palace ein „Home Making Center“, das Standardmodell einer Inneneinrichtung, um jungen Frauen häusliche Tätigkeiten, darunter auch Techniken der Innenraumgestaltung, beizubringen. Die Gestaltung wurde unter anderem von Eugene Schoen, William Lescaze, Walter Kantak und Wolfgang Hoffmann geleitet, und es wurden auch einige von Kieslers Arbeiten ausgestellt.6 Im März 1930 veranstaltete die AUDAC ihre erste große Ausstellung im Rahmen der zwölften jährlichen „Home Show“ im Grand Central Palace. (Abb.3) In dieser „Home Show“ wurde einerseits aufgezeigt, wie ältere Wohnungen modernisiert werden können, andererseits wurden neue Methoden der Konstruktion und Dekoration präsentiert.7 Die AUDAC präsentierte fünf komplette Raumausstattungen, die von Kiesler, Donald Deskey, Willis S. Harrison, Wolfgang und Pola Hoffmann und Alexander Kachinsky gestaltet worden waren. Kiesler entwarf auch die Ausstellungsinstallation, niedrige Kojen, die in einer Reihe angeordnet waren und von den Buchstaben A-U-D-A-C aus verchromtem Stahlrohr überragt wurden. Von den fünf Kojen war das von Kiesler entworfene Büro am radikalsten und erlangte beachtliches öffentliches Interesse.8 In seinem Entwurf für eine Büromöbelgarnitur kombinierte Kiesler einen von europäischen Vorbildern abgeleiteten konstruktiven Minimalismus mit einer materiellen Sinnlichkeit, die bei den modernen amerikanischen Designern immer mehr in Mode kam. Die Garnitur bestand aus einem Schreibtisch, Armsesseln und niedrigen Beistelltischen mit hochglanzpolierten Holzfurnieren und einem Gestell Abb./Fig.2a Friedrich Kiesler mit Schaufenstermobiliar/ with display furniture für/for Saks Fifth Avenue, New York 1928 aus verchromtem Stahlrohr (Abb.4). Der Schreibtisch bestand aus mehreren Flächen, die an die Formensprache von De Stijl erinnerten, und integrierte einen Stauraum, eine Telefonablage sowie eine Leselampe. Kontrastierend zur Luftigkeit des Schreibtisches hatten die dazugehörigen Sessel dicke, kastenförmige Pölster und breite, scharfkantige Armlehnen. Die breiten Armlehnen erfüllten noch einen weiteren funktionellen Zweck, da in ihnen Aschenbecher (oder Aufbewahrungsboxen für kleine Gegenstände) verborgen waren, die man herausziehen konnte (Abb.5). Das Highlight des Ensembles war zweifellos Kieslers „Flying Desk“ (Abb.6). Mit seinem niedrigen, eleganten Profil, bestehend aus einer einzigen Platte, die an einer Seite an der Wand befestigt und mit zwei Stäben aus verchromtem Stahlrohr an der Decke aufgehängt war, verwandelte er die moderne Ästhetik von Bauhaus-Designern wie Marcel Breuer in etwas, das für das amerikanische Publikum vollkommen neu war. Tatsächlich waren die Elemente von Kieslers Anmerkungen 1 In Steffi Kieslers Kalendern sind zahlreiche private und berufliche Treffen von Kiesler und Frankl in den frühen 1930er Jahren verzeichnet. Die Kalender für die 1920er Jahre sind verloren gegangen, aber Kiesler und Frankl trafen sich wahrscheinlich zum ersten Mal 1926, kurz nach Kieslers Ankunft in den Vereinigten Staaten. 2 Frankl war ein enger Freund von Adam Gimbel, dem Eigentümer von Saks Fifth Avenue, und Kiesler erhielt den Auftrag wahrscheinlich durch diese Bekanntschaft. Christopher Long, Paul T. Frankl and Modern American Design (New Haven: Yale University Press, 2007), S83. 3 Long, Paul T. Frankl and Modern American Design, 90; Kieslers Engagement in der AUDAC wurde zum ersten Mal 1928 erwähnt. Siehe „Beauty in the Home: Many Artists Will Exhibit at Home Making Centre“, New York Times, 16. Dezember 1928. 4 Kieslers regelmäßige Teilnahme an den AUDAC-Veranstaltungen während der frühen 1930er Jahre ist in Steffi Kieslers Kalendern verzeichnet. „Transcription of Steffi Kiesler‘s Calendars, 1930-1952, Bd. 1“, Kies Allg, 010, Archiv der Österreichischen Friedrich und Lillian Kiesler Privatstiftung, Wien. 5 „Union of Artists Meets“, New York Times, 1. Juni 1928. 6 „Standard Home to Teach all the Domestic Arts“, New York Times, 10. Februar 1929; „Beauty in the Home: Many Artists Will Exhibit at Home Making Centre“, New York Times, 16. Dezember 1928. 7 „Stress New Ideas in Home Exhibition“, New York Times, 23. März 1930. 8 „Home Show Ideas“, New York Times, 3. April 1930; „Twelfth Annual Home Show Opens Tomorrow“, New York Times, 30. März 1930. Designs eine Vorwegnahme der Stahlrohrmöbel, die Marcel Breuer für die Gebrüder Thonet auf den Markt brachte, darunter auch der Tisch B9 aus dem Jahr 1930 und der Tisch S285 von 1935. Obwohl Kiesler und Frankl beide aus Wien kamen, unterschieden sich ihre ästhetischen Standpunkte sehr deutlich voneinander. Während Frankl sich geschickt an die aktuelle Mode mit ihrem Look eines behaglichen häuslichen Komforts anpasste, schien Kiesler wenig daran interessiert, seine Vision eines vereinfachten, konstruktivistischen modernen Designs für das amerikanische Publikum zu entschärfen. Obwohl er später versuchte sich um eine kommerzielle Beteiligungen für den Vertrieb seiner Möbeldesigns und Inneneinrichtungen zu bemühen, hatte er wenig Erfolg – ein Ausgang, der vermutlich in gleichen Maßen auf seinen unerschütterlichen, modernistischen Idealismus wie auf den unbeirrbaren, maschinell hergestellten Minimalismus seines ästhetischen Möbeldesigns zurückzuführen ist.. Abb./Fig.3 AUDAC-Ausstellung/AUDAC exhibition, Grand Central Palace, New York 1930 Abb./Fig.2b Mobiliar zur Präsentation von Waren/Furniture for product presentation, entworfen für/ designed for Saks Fifth Avenue, New York 1928 Frederick Kiesler and Paul T. Frankl were members of a small but influential community of Central European designers residing in New York City during the 1920s and 1930s. Their furniture of the late 1920s and early 1930s presents a vivid picture of the diversity of modern form languages in American decorative design between the world wars. Kiesler’s relationship with Frankl was both professional and personal, and they visited one another frequently — at least several times per month — before Frankl relocated his business to Los Angeles.1 Together, these Austrian émigrés played a key role in furthering the cause of modern design in the United States. Through his many professional contacts in the New York retail world, Frankl may have been instrumental in helping Kiesler in 1928 to obtain his first commission in the United States: a series of avant-garde show windows for the prominent department store, Saks Fifth Avenue.2 In the Saks windows, Kiesler applied his background in avant-garde stage design to create a series of novel compositions, which presented the products on display like actors upon a stage — complete with dramatic lighting and backdrops of abstract, geometrical forms (Fig.1). In order not to compete with the merchandise for sale, his display furnishings were simple and restrained: His tables and pedestals for the windows were comprised of low, horizontal profiles, dark woods, and elementary shapes cut from glass and metal (Fig.2a-b). Together, Kiesler and Frankl played a foundational role in the establishment of the American Union of Decorative Artists and Craftsmen (AUDAC), the first professional organization for industrial and decorative arts designers in the United States.3 In 1925, Frankl began a small, informal meeting of New York designers — many of them Central European émigrés — to discuss current issues facing the profession. Kiesler was a key member of the organization and he was a regular participant in monthly AUDAC meetings and dinners.4 From the beginning, one of AUDAC’s primary goals was to protect its members’ designs from piracy; their efforts eventually proved instrumental in passing the first design patent legislation in the United States. AUDAC’s work on behalf of designers’ intellectual property attracted interest from a wide swath of the modern design community in the United States. By 1928, they had begun to hold public meetings and to expand the reach of their activities considerably, stating in a press release that their goal was to “direct the so-called modern art movement in this country along more intelligent lines.”5 To this end, many of its members advocated research into new materials and methods of fabrication for products and interiors. AUDAC designers largely favored smooth, Abb./Fig.4 Schreibtisch in Kieslers AUDAC-Ausstellungskoje/Writing desk in Kiesler’s AUDAC display room, New York 1930. Foto/Photo Ruth Bernhard machine-cut woods, metals, and industrially produced plastics in furnishings and interiors to meet the increasing demand for mass produced objects with modern artistic flair. To promote their vision, AUDAC invested significant energy in public campaigns and educational activities. Members gave regular lectures and engaged in practical outreach around New York City on topics relating to modern art and design. In 1929, for example, they partnered with the New York Federation of Women’s Clubs to create a Home Making Center, a standard model home interior at the Grand Central Palace to educate young women in domestic arts including techniques of interior decoration. The design was supervised by Eugene Schoen, William Lescaze, Walter Kantak, and Wolfgang Hoffmann, among others, and included some of Kiesler’s work in the display.6 In March 1930, AUDAC staged its first major exhibition at the twelfth annual Home Show at the Grand Central Palace (Fig.3). The theme of the Home Show that year was to highlight how older homes could be modernized, along with new methods in construction and decoration.7 AUDAC exhibited five complete rooms, designed by Kiesler, Donald Deskey, Willis S. Harrison, Wolfgang and Pola Hoffmann, and Alexander Kachinsky. Kiesler also configured the plan of the installation, a panel of low-ceilinged rooms in a single row, screened by the letters A-U-D-A-C spelled out in chromed tubular steel. Of the five, Kiesler’s designs for an office were the most radical and garnered significant public interest.8 His designs for a set of office furniture combined a constructive minimalism derived from European models with a material sensuousness that was coming increasingly into vogue among American modernist designers. A writing desk, armchairs, and low side tables featured highly polished wood veneers with tubular steel supports in chrome (Fig.4). The desk was made up of a series of flat planes recalling De Stijl form - languages and included built-in storage, a telephone stand, and attached reading lamp. Contrasting with the airiness of the desk, the accompanying chairs sported thick, boxy cushions and wide and sharp-cornered planes for the armrests. The width of the armrests served a minor functional purpose, concealing ashtrays (or small-items storage), which slid out of them (Fig.5). The highlight of the ensemble was undoubtedly Kiesler’s “Flying Desk” (Fig. 6). With its low, sleek profile of a single plane attached to the wall on one side and suspended from the ceiling by two rods of chromed tubular steel, he transformed the modernist aesthetic of Bauhaus designers like Marcel Breuer Abb./Fig.5 Armsessel in Kieslers AUDAC-Ausstellungskoje/Armchair in Kiesler’s AUDAC display room, New York 1930. Foto/Photo: Ruth Bernhard into something altogether unexpected for his American audience. Indeed, elements of Kiesler’s designs predicted the steel furniture that Marcel Breuer would market for Thonet Brothers, including the B9 table of 1930 and the S285 desk of 1935. Although they shared a common point of origin in Vienna, Kiesler and Frankl’s aesthetic viewpoints differed markedly. While Frankl proved himself adept at pairing up-to-the-minute fashions with a look of easy domestic comfort, Kiesler was less interested in mitigating his vision of simplified, constructivist modern design for his American audience. Although he later attempted to court commercial interest to distribute his designs for furniture and housing, he met with little success — an outcome that probably had as much to do with his staunch modernist idealism as with the unwavering, machined minimalism of his furniture design aesthetic. Notes 1 Steffi Kiesler’s calendar lists many social and professional meetings between Kiesler and Frankl during the early 1930s. The calendars for the 1920s are lost, but Kiesler and Frankl likely first met shortly after Kiesler’s arrival in the United States in 1926. 2 Frankl was a close friend of Adam Gimbel, the owner of Saks Fifth Avenue and Kiesler likely acquired the commission through this acquaintance. Christopher Long, Paul T. Frankl and Modern American Design (New Haven: Yale University Press, 2007), 83. 3 Long, Paul T. Frankl and Modern American Design, 90; The first mention of Kiesler’s involvement in AUDAC was in 1928. See “Beauty in the Home: Many Artists Will Exhibit at Home Making Centre,“ New York Times, December 16, 1928. 4 Kiesler’s regular attendance at AUDAC events during the early 1930s is recorded in Steffi Kiesler’s day calendars. “Transcription of Steffi Kiesler‘s Calendars, 1930-1952, vol. 1,“ Kies Allg, 010, Archive of the Austrian Fredrick and Lillian Kiesler Private Foundation, Vienna. 5 “Union of Artists Meets,“ New York Times, June 1, 1928. 6 “Standard Home to Teach all the Domestic Arts,“ New York Times, February 10, 1929; “Beauty in the Home: Many Artists Will Exhibit at Home Making Centre,“ New York Times, December 16, 1928. 7 “Stress New Ideas in Home Exhibition,“ New York Times, March 23, 1930. 8 “Home Show Ideas,“ New York Times, April 3, 1930; “Twelfth Annual Home Show Opens Tomorrow,“ New York Times, March 30, 1930. Dank an/Thanks to Peter Duniecki, Paulette Frankl, Julia Gartner, Sophie Haaser, Helene Lassl, Felix Leutner, Christopher Long, Laura McGuire, Must OG (Stefan Flunger und Team), Beatrix Preissl-Elsner, Astrid Sapotnik-Watts, Eva M. Strobl, Richard Watts Impressum Imprint ISBN 978-3-9503305-6-1 Abb./Fig.6 „Flying Desk“ und Fauteuil in Kieslers AUDAC-Ausstellungskoje/ “Flying Desk“ and armchair in Kiesler’s AUDAC display room, New York 1930. Foto/Photo Ruth Bernhard Medieninhaber/Proprietor: Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung T +43 1 513 0775, F +43 1 513 0775-5, [email protected], www.kiesler.org Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich/Editor and responsible for content Monika Pessler Texte von/Texts by: Christopher Long, Laura McGuire Übersetzungen/Translations: Eva Martina Strobl, Richard Watts Lektorat/Editorial work: Kiesler Stiftung Wien Herstellung/Production: Schreier & Braune GmbH Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung Austrian Frederick and Lillian Kiesler Private Foundation Stifter und Förderer Founders and Donors Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung Kunstsektion/Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Kulturabteilung der Stadt Wien Oesterreichische Nationalbank UniCredit Bank Austria AG BAWAG PSK Gruppe Österreichische Lotterien Wittmann Möbelwerkstätten Wiener Städtische Versicherung AG Hannes Pflaum John Sailer Gertraud Bogner Dieter Bogner Vorstand Board of Directors Hani Rashid (Vorstandsvorsitzender/Head of the Board) Sylvia Eisenburger (Stellvertr. 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