- Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler Privatstiftung
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t Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung Austrian Frederick and Lillian Kiesler Private Foundation Unbekannt & ungebaut? Kieslers Architekturprojekte der 1950er Jahre Unknown & Unbuilt? Kiesler’s Architectural Projects from the 1950s 17|2014 Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung Austrian Frederick and Lillian Kiesler Private Foundation Ausstellung: 18. Juni - 6. September 2014 Kuratiert von Gerd Zillner Kuratorische Assistenz: Jill Meißner Exhibition: June 18 - September 6, 2014 Curated by Gerd Zillner Curatorial assistence: Jill Meißner Vorwort Preface Friedrich Kiesler verfügt über ein enormes Œuvre an Entwürfen, Skizzen und Plänen, dessen Großteil in der Friedrich Kiesler Stiftung aufbewahrt, erforscht und dokumentiert wird. Wie bekannt, konnte nur ein Bruchteil der Konzepte des universell agierenden und denkenden Künstlerarchitekten wirklich umgesetzt oder gebaut werden. Ephemere Gestaltungen, wie Peggy Guggenheims Galerie Art of This Century (1942) oder die Surrealisten-Schau von 1947, sind zwar verschwunden, aber – wie auch permanent gedachte Architekturen – photographisch und wissenschaftlich dokumentiert. Dass auch neues, bisher unbekanntes Material in unserem Archiv auftauchen kann, daran hatte eigentlich niemand gedacht. Wohl war während des Einpackens und ersten Sortierens in New York einiges durcheinandergeraten, und Pläne wurden zwischen Poster geschoben und erst nach neuerlicher Sichtung unserer Bestände wiederentdeckt. Diese insgesamt fünf Projekten zuordenbaren Pläne werden in dieser Präsentation und einer kommenden 2016 erstmals publiziert. Gerade in den 1950er Jahren hatte sich durch seine steigende Bekanntheit auch die Auftragslage für Friedrich Kiesler verbessert. Für mehrere Projekte legte er Entwürfe vor im Bestreben, seine visionären Ideen in pragmatische Projekte einfließen zu lassen. Wie jedem Architekten war auch ihm bewusst, nur realisierte Bauten verankern sich im Gedächtnis der Nachwelt. Dieses Ringen lässt sich nun exemplarisch an drei neu entdeckten Arbeiten nachvollziehen, deren aller Umsetzung wohl aus dem Argument zu hohen finanziellen Aufwands gescheitert ist. Wie so oft stehen die wirtschaftlichen Interessen einer Bauherrenschaft den künstlerischen und sich langfristig positiv auswirkenden Effekten einer auf menschliche Bedürfnisse ausgerichteten Architektur gegenüber, wie sich exemplarisch am schlussendlich von der New Yorker Universität genutzten Gebäude im Washington Square Village nachvollziehen lässt. Auch hier hat Friedrich Kiesler heutzutage unverzichtbare Planungsprinzipien für den öffentlichen Raum, für die Grünraumgestaltung und für eine Identifizierung, Individualisierung und Erkennbarkeit der Architektur für die Benutzer und Bewohner angewandt. Dass es ihm ausgerechnet mit seinem letzten Bau, dem Shrine of the Book in Jerusalem, als eines der „landmark buildings“ der Architektur des 20. Jahrhunderts – vollendet in seinem Todesjahr 1965 –, gelingen wird, ist eine traurige Tatsache. Besonderer Dank gilt dem Kurator und Archivar Gerd Zillner für die Umsetzung der Präsentation, die exemplarisch die Planungsprinzipien Friedrich Kieslers nachvollziehen lässt. Frederick Kiesler’s oeuvre consists of a vast number of designs, sketches and plans, the majority of which are kept, researched and documented at the Frederick Kiesler Foundation. As is well known, only a fraction of the concepts created by this artist-architect – a universal doer and thinker – were actually carried out or built. While ephemeral designs such as Peggy Guggenheim’s gallery Art of This Century (1942) or the surrealist show of 1947 have now disappeared, they are documented in photography and science. No-one really expected any new, previously unknown material to come to light in our archives. Several things must have got mixed up during packing and initial sorting in New York, with plans being inserted between posters, only to be rediscovered during re-examining our holdings. These plans, which can be attributed to a total of five different projects, are now being published for the first time in this exhibition and also in a second presentation scheduled for 2016. Frederick Kiesler’s increasing prominence also improved the situation with regard to orders particularly in the 1950s. He presented designs for several projects trying to influence pragmatic projects with his visionary ideas. Like all architects, he too realised that only buildings that actually get built live on in the memory of later generations. An example of this struggle can now be seen in three newly discovered works, all of which presumably came to nothing because of the great expense involved. As so often, there is a tug-ofwar between the commercial interests of building developers and the artistic and, arguably, long-term positive effects of an architecture attuned to human needs, as demonstrated by the example of the Washington Square Village building ultimately used by the New York University. Here again, Frederick Kiesler applied principles that have become essential in planning for public space, in landscaping, and in order to ensure identification, individualisation and recognition of architecture for its users and inhabitants. It is sad fact that he would accomplish this with his final building, the Shrine of the Book in Jerusalem, one of the landmark buildings of twentieth-century architecture – completed in the year of his death 1965. Special thanks are due to the curator and archivist Gerd Zillner for creating the show, that allows visitors to comprehend Frederick Kiesler’s planning principles with the aid of these examples. Peter Bogner, Direktor Friedrich Kiesler Stiftung Peter Bogner, Director Frederick Kiesler Foundation Unbekannt & ungebaut? Kieslers Architekturprojekte der 1950er Jahre Friedrich Kiesler, Studie zur Fassade des Stifel-Buildings, Buntstift auf Papier, New York 1956 / Frederick Kiesler, study for the façade of the Stifel-Building, coloured pencil on paper, New York 1956 Here again looms the great question for me: to build or not to build. I feel like an imaginary totem pole built of ice blocks held together by red-hot iron bars, all enwrapped in screaming steam. Have I to quit the job because the compromise is too great, or am I to keep on fighting to save something that most probably would no longer pertain to my basic ideas, but only be a satisfaction to the committee and perhaps of some financial gain for me? (Frederick Kiesler, Inside the Endless House, New York 1966, p. 77) Friedrich Kiesler ist als Architekt vor allem für visionäre, nicht oder nur modellhaft realisierte Projekte bekannt. Umso interessanter ist die Frage, ob sich in seinem Œuvre auch Arbeiten befinden, die Kiesler als einen pragmatischen Architekten vorstellen. Betrachtet man sein architektonisches Schaffen der 1950er Jahre, also jene Werke, die zwischen den beiden Endless House-Projekten von 1950 bzw. 1958/59 entstanden sind, so findet man hier mehrere Projekte, die kaum bekannt sind, in der Literatur nur nebenbei erwähnt werden, in denen aber ein durchaus pragmatischer, um die Adaption seiner visionären Ideen ringender Kiesler erkennbar wird. Die Friedrich Kiesler Stiftung stellt in einer Ausstellung drei dieser Projekte vor: das sogenannte Stifel-Building in New York, ein Projekt für eine Wohnhausanlage im Washington Square Village ebenfalls in New York und das Robbins-House, ein luxuriöses Einfamilienhaus an der Atlantikküste in West Palm Beach. Letzteres markiert zugleich den Übergang zur Bürogemeinschaft Kieslers mit Armand Bartos. Zu den meisten Projekten Friedrich Kieslers existiert ein umfangreicher Bestand an Entwurfszeichnungen, Korrespondenzen, Textnotizen, Lebensdokumenten oder Rechnungen, welche die Rekonstruktion des Entstehungsprozesses oder des gesamten Projektverlaufs ermöglichen sowie eine klare Positionierung in der Kunst- und Architekturgeschichte. Stellvertretend sei hier Kieslers Arbeit an Peggy Guggenheims Art of This Century Gallery erwähnt, zu der vom ersten Brief an Kiesler bishin zu einer umfangreichen Fotodokumentation der Galerie durch Berenice Abbott mehr als fünfhundert Objekte im Nachlass des Künstlers vorhanden sind und die durch zahlreiche Publikationen kaum aus der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts wegzudenken ist. Ganz anders verhält sich dies bei den oben erwähnten Projekten. Ihnen ist eine äußerst kritische Quellen- und eine geradezu inexistente Forschungslage gemeinsam, denn es haben sich nur einige wenige Entwurfszeichnungen, Pläne bzw. Blaupausen erhalten, und auch die begleitende Korrespondenz ist nur mit großen Lücken auf uns gekommen. So befinden sich im Archiv der Friedrich Kiesler Stiftung etwa sehr viele Briefe von Kiesler an Paul Tishman, den Bauherrn des Washington Square Village Projects, jedoch kein einziger Brief Tishmans an Kiesler. Es gibt auch so gut wie keine Literatur zu den Projekten, die lediglich in Werkchronologien oder biographischen Abrissen aufgelistet werden. Mitunter kommt es jedoch zu falschen Bezeichnungen z. B. Steifel-Building, oder die Projekte werden aufgrund ihrer geringen Bekanntheit verwechselt: So kann es schon passieren, dass Paul Tishman als Auftraggeber des StifelBuildings genannt wird oder Entwürfe für das Robbins-House dem Projekt für Friedrich Kiesler, Stifel-Building, kolorierte Ansicht, Bleistift und Wasserfarbe auf Papier, 1956 / Frederick Kiesler, Stifel-Building, coloured view, pencil and watercolour on paper, 1956 das Washington Square Village zugeordnet werden. Einzig Maria Bottero widmet in ihrem Artikel „Kiesler 1956-1965: Profession contre poétique“ im Katalog zur Kiesler-Ausstellung 1996 im Centre Pompidou dieser Schaffensphase eine gewisse Aufmerksamkeit.1 Das Stifel-Building, 123-125 East 55th Street, New York, 1956 Auf welche Art Kiesler in dieses Projekt involviert wird, ist nicht bekannt. Ein Brief vom 3. Januar 1956 im Archiv der Friedrich Kiesler Stiftung bezieht sich auf ein Treffen, das vermutlich gegen Jahresende 1955 stattgefunden hat und an dem u. a. der Bauherr Arthur C. Stifel, der ursprünglich alleinig beauftragte Architekt Robert Kaplan und der Galerist Alexander Iolas als potentieller Mieter teilgenommen haben.2 Vermutlich stellte Iolas den Kontakt zu Kiesler her, denn er konnte schon im Rahmen der Ausstellung Bloodflames 1947 in der von ihm geleiteten Hugo Gallery mit Kieslers visionären Raumschöpfungen Bekanntschaft machen. Kiesler wird als „Designing Architect“ in die Planung miteinbezogen und legt Mitte Januar adaptierte Pläne für das Projekt vor, die wiederum von Kaplan zur Anfertigung von Statikplänen für das Stahlskelett herangezogen werden. Aus der Korrespondenz geht hervor, dass Kaplan ursprünglich eine Fassade im Kolonialstil (Colonial Style) vorgesehen hätte. Kiesler konzipiert die Fassade des achtstöckigen Gebäudes mit einer parabolisch geschwungenen Kontur, die mit einem Vorhang aus zum Teil blau gefärbtem Glas verkleidet werden sollte. Am Fuße des Gebäudes versetzt Kiesler die Fassade etwas von der ursprünglichen Gebäudelinie zurück und führt sie leicht nach außen gekippt bzw. in den oberen Geschoßen gebaucht nach oben und lässt sie über den Gehsteig hervorkragen. Im Dachgeschoß schwingt sie dann einer stärkeren Krümmung folgend nach hinten über den vorderen Teil der Dachterrasse. Mit der geschwungenen Fassade und seiner transparenten Materialität hätte sich das Stifel-Building selbstbewusst von den klassischen Fassaden der angrenzenden fünfgeschoßigen Brownstone-Gebäude abgehoben. Sowohl den Gebäudeschnitten der Planzeichnungen als auch den Baubeschreibungen folgend, sollte das siebente und achte Geschoß etwas höher sein als die Regelstockwerke, da in ihnen die Galerieräume Alexander Iolas‘ sowie dessen Appartement Platz finden sollten. Für diese zwei Geschoße sind im Archiv auch Plankopien der detailliert gezeichneten Grundrisse erhalten. Die mit der aufwendigeren Fassade einhergehenden höheren Errichtungskosten sollten durch eine gehobene Mieterklientel wieder eingebracht werden, die an einem einzigartigen Gebäude interessiert wäre, wofür Alexander Iolas als Beispiel genannt werden kann. Zur Bewerbung des Projektes durch einen Immobilienmakler fertigte Kiesler Ende Mai u. a. eine kolorierte Ansicht sowie eine Beschreibung des Bürogebäudes an, die als Grundlage für eine Werbebroschüre dienen sollten. In diesem Text bzw. in Briefen an den Bauherrn verteidigt er die gekurvte Fassade.3 Sie sei alles andere als ein „Werbegag“ Friedrich Kiesler, Stifel-Building, Ansichten und Schnitt, Plankopie 1956 / Frederick Kiesler, StifelBuilding, elevations and section, blueprint, 1956 („publicity stunt“). Kiesler führt sie auf seine architektonischen Grundprinzipien zurück, die er schon 1925 in seinem Pariser Raumstadt-Manifest formuliert habe: Sie sei ein Versuch, die starren Geschoßgrenzen zu durchbrechen und dem Gebäude eine kontinuierlich fließende Hülle zu verleihen. Schlussendlich wird das Gebäude nicht errichtet – das Warum bleibt jedoch im Dunkeln, da die Korrespondenz im Juni plötzlich abbricht. Eine Vertragsauflösung, eine Absage oder Dokumente eines Rechtsstreits existieren heute nicht im Archiv der Friedrich Kiesler Stiftung, und so lassen sich nur Vermutungen anstellen: In einem Brief vom 19. Juni 1956 bittet Arthur C. Stifel um Aufklärung bezüglich verschiedener Posten, welche die gesteigerten Kosten beträfen, danach bricht jede Korrespondenz ab. Interessanterweise findet das Stifel-Building auch in Kieslers autobiographischen Aufzeichnungen keine Erwähnung, die er 1956 parallel zu den Arbeiten an diesem Projekt beginnt und die posthum unter dem Titel Inside the Endless House. Art People and Architecture: A Journal erscheinen. Seine Arbeit für Paul Tishman wird mit kürzeren Einträgen bedacht.4 Die Wohnhausanlage für das Washington Square Village in New York, zweite Jahreshälfte 1956 Die Quellenlage zu diesem Projekt ist ganz ähnlich wie jene des StifelBuildings: Planmaterial, Zeichnungen, eine lückenhafte Korrespondenz und einige Aufzeichnungen für Inside the Endless House. Letztere zeigen beispielhaft das Ringen Friedrich Kieslers um einen gestalterischen Kompromiss. Wie schon beim Stifel-Building wird Kiesler herangezogen, um vorliegende Pläne zu überarbeiten, die bereits durch einen anderen Architekten erstellt wurden. Beim Washington Square Village Project wurden sie vom Architekturbüro S. J. Kessler and Sons angefertigt. Es handelt sich bei diesem Projekt um eine Wohnhausanlage, die im Rahmen des „Mayor‘s Committee on Slum Clearance“ im Laufe der 1950er Jahre in New York geplant wurde. Ihr Konzept orientierte sich ganz am Superblock-Schema, wie es etwa von Le Corbusier propagiert wurde, und sollte aus drei parallel zueinander angeordneten, 17-stöckigen und annähernd 200 Meter langen Wohnblöcken bestehen und 2004 Appartements beherbergen. Wie Kiesler in Notizen und Briefen an den Bauherrn Paul Tishman immer wieder festhält, bestand seine ursprüngliche Aufgabe darin, den wenig ansprechenden Entwurf („the looks of the main buildings was [sic!] too unpleasant“, F. Kiesler) zu verbessern.5 Für den Architekten war das keine Frage des Dekors, sondern die Möglichkeit, „progressive Ideen der zeitgenössischen Bauprinzipien umzusetzen“ (Rechts/right:) Friedrich Kiesler, Stifel-Building, Farbstudie zur Fassade, Bleistift und Wasserfarbe auf Papier, 1956 / Frederick Kiesler, Stifel-Building, colour-study for façade, pencil and watercolour on paper, 1956 Friedrich Kiesler, Washington Square Village Project, Fassadendetail, Bleistift und Buntstift auf Transparentpapier, 1956 / Frederick Kiesler, Washington Square Village Project, detail of façade, pencil and coloured pencil on tracing paper, 1956 (Rechts oben/top right:) Friedrich Kiesler, Washington Square Village Project, Studien zur Farbgestaltung, Gouache auf Plankopie, 1956 / Frederick Kiesler, Washington Square Village Project, study for colour-scheme, gouache on blueprint, 1956 (Rechts unten/bottom right:) Friedrich Kiesler, Washington Square Village Project, Studien zur Farbgestaltung, Buntstift und Wasserfarbe auf Plankopie, 1956 / Frederick Kiesler, Washington Square Village Project, study for colour-scheme, coloured pencil and watercolour on blueprint, 1956 („to express a progressive idea in contemporary building principles“), den „schachtelförmigen Block mit einer kontinuierlich fließenden Kontur zu versehen“ („transforming the box-like block into a continuous flow of contour“), sowie den „gefängnishaften Charakter“ mit den um den ganzen Block umlaufenden Gartenterrassen aufzubrechen. Kiesler schlägt weiters vor, das Gebäude mit starkfarbigen Ziegeln zu gestalten. Dies würde den unbehaglichen Eindruck mindern, welchen eine Fassade hervorrufe, die ausschließlich durch gleichgeformte Fensteröffnungen strukturiert wäre, sowie den Bewohnern die Möglichkeit geben, die Lage der eigenen Wohnung anhand des Farbmusters der Fassade bestimmen zu können. Ein ansprechend gestalteter parkähnlicher Außenraum zwischen den einzelnen Gebäuderiegeln wird von Kiesler ebenfalls betont. Das Konvolut an Planzeichnungen, das sich im Archiv der Friedrich Kiesler Stiftung zum Projekt erhalten hat, zeugt von Kieslers Arbeit an diesen Ideen. Sie zeigen verschiedene Lösungen zur Farbgestaltung der Fassade, für die Gartenterrassen und für verschiedene Ausformulierungen der Stirnseiten. Es haben sich auch einige Studien zur Zonierung der Außenbereiche erhalten.6 Auch hier kennt man die genauen Gründe für das Scheitern von Kieslers Beitrag zu diesem Projekt nicht. Der Kompromiss und das starre Korsett der ursprünglichen Planung dürften Kiesler zu viel abverlangt haben. Aus der Korrespondenz lassen sich weiters Differenzen bezüglich einiger vertraglicher Verpflichtungen sowie bezüglich der Nennung Friedrich Kieslers auf den Plänen herauslesen. Das Projekt wurde ohne Kieslers Mitwirken umgesetzt und 1958 Paul Lester Wiener (1895-1967) als zusätzlicher Architekt verpflichtet. Es dürfte aber nicht nur Kiesler negative Erfahrung mit dem Projekt gemacht haben: Der Architekt William Lescaze (1896-1969) zog 1960 und 1962 sogar vor Gericht, da er behauptete, dass seine Ideen für die endgültigen Pläne verwendet wurden, ohne ihn auf eine korrekte Weise zu erwähnen.7 1964 verkaufte Paul Tishman die Wohnhausanlage an die New York University, welche die Gebäude bis heute verwendet. Das Robbins-House, West Palm Beach, 1957/58 (gemeinsam mit Armand Bartos) In den Jahren 1957 und 58 arbeitet Friedrich Kiesler gemeinsam mit seinem Partner Armand Bartos (1910-2005) an einem Strandhaus für Mr. und Mrs. Karl Robbins. Von den in dieser Ausstellung präsentierten Projekten befindet sich zum Robbins-House am wenigsten Material im Archiv der Friedrich Kiesler Stiftung. Eigene Korrespondenz gibt es keine – es wird einige Male erwähnt bzw. in Projektlisten des gemeinsamen Architekturbüros geführt. Lediglich zwei Zeichnungen und einige Plankopien haben sich im Nachlass erhalten, und das Robbins-House wird kurz in Kieslers Inside the Endless House erwähnt. Die Pläne zeigen ein großzügiges Ensemble an der Atlantikküste in Palm Beach. Kiesler greift auf formale Elemente des Space House von 1933 zurück und übersetzt sie in das mondäne Setting der Auftraggeber. Vor allem die kontinuierlich fließende Schale, die das Gebäude einfängt und an den Längsseiten eine großzügig verglaste Fassade gestattet, erinnern an das frühe Projekt. Gewisse Detaillösungen, wie etwa die Gestaltung der Stützen, weisen eine gemeinsame Formensprache mit den von Bartos und Kiesler geplanten World House Galleries auf, die am 22. Januar 1957 eröffnet werden. Anhand des Plankonvoluts lässt sich in Ansätzen eine Entwicklung des Projektes nachvollziehen. Pläne vom Mai und Juni 1957 zeigen ein zweigeschoßiges Gebäude über einem symmetrisch trapezförmigen Grundriss. Die großzügig verglasten Längsfassaden - sie liegen über den Trapezschenkeln - werden durch ein rhythmisches Wechselspiel von zueinander geneigten Stützen gegliedert. Diese voyante Fassadengestaltung wird in einer späteren Planungsstufe verworfen und durch eine wabenförmige Struktur ersetzt. Aus dem Januar 1958 sind zwei weitere Pläne erhalten, die wesentliche Veränderungen gegenüber der ursprünglichen Konzeption erkennen lassen: Das kompakte zweigeschoßige Strandhaus wird zu einer breit gelagerten, eingeschoßigen Anlage, die kontinuierlich fließende Schale zu einem flachen, beinahe postmodern abstrahierten Giebel und die Wabenstruktur der Fassade in eine herrschaftlichen Kolonnade umgewandelt. Auch das Robbins-House wird nicht gebaut. Interessanterweise vermerkt Kiesler schon am 28. Oktober 1957 in seinen autobiographischen Aufzeichnungen, dass einer seiner Zeichner eine Perspektive des Hauses fertig gezeichnet hätte, das Projekt jedoch leider der Spendenfreudigkeit des Auftraggebers zum Opfer gefallen sei: Dieser habe nämlich den Bau einer Straße zwischen der Türkei und dem Irak gestiftet. Gerd Zillner Anmerkungen 1 Maria Bottero, “Kiesler 1956-1965: Profession contre poétique”, in: Ausst. Kat. Frederick Kiesler. Artiste – Architecte, Centre Georges Pompidou, Paris 1996, S. 203-210. 2 Arthur C. Stifel an Robert Kaplan vom 03.01.1956, LET 5261/0; allg. vgl. Korrespondenz zum StifelBuilding, Archiv der Friedrich Kiesler Stiftung (ÖFLKS), box sfp 13. 3 Friedrich Kiesler an Arthur C. Stifel vom 14.01.1956, ÖFLKS, LET 5263/0, Blatt 3 („Summary“). 4 Friedrich Kiesler, Inside the Endless House. Art People and Architecture: A Journal, New York 1966. 5 Korrespondenz zum Washington Square Village Project, box let 17 (T), Mappe Paul Tishman; die Zitate sind den Briefen Friedrich Kieslers an Paul Tishman vom 11.06.1956, ÖFLKS, LET 2038/0 und 05.09.1956, LET 2047/0 entnommen. 6 Es haben sich im Nachlass ca. 40 Pläne (Ansichten, überarbeitete Plankopien, Lagepläne, etc.) erhalten; ÖFLKS, box mfp 43, box mfp 44 und box ofp 13. 7 “Architect sues Village Project. Says His Plans Were Used – Asks for $ 555,000”, in: New York Times, Jun 27, 1962. (S. 12/p. 12:) Kiesler and Bartos Architects, Robbins-House, Ansichten, Grundrisse und Schnitte, Plankopie, 1957 / Kiesler and Bartos Architects, Robbins-House, elevations, floorplans and sections, blueprint, 1957 (S. 13/p. 13:) Kiesler and Bartos Architects, Robbins-House, Fassade und Details (Ausschnitt), Plankopie, 1958 / Kiesler and Bartos Architects, Robbins-House, façade and details (detail), blueprint, 1958 Unknown & Unbuilt? Kiesler’s Architectural Projects from the 1950s As an architect, Frederick Kiesler is known above all for visionary projects that were never built or only in the form of models. All the more interesting is the question of whether there are in his oeuvre any works which present Kiesler as a pragmatic architect. If we consider his architectural work in the 1950s, that is those works created between the two Endless House projects in 1950 and 1958/59 respectively, we come upon a number of projects that are barely known, that find only passing mention in the literature, but which reveal a highly pragmatic Kiesler struggling to adapt his visionary ideas. The Frederick Kiesler Foundation is showcasing three such projects in one exhibition: the Stifel-Building in New York, a project for a residential complex in Washington Square Village also in New York, and the Robbins-House, a luxury villa on the Atlantic Coast in West Palm Beach. The latter also marks the transition to Kiesler’s partnership with Armand Bartos. For most of Frederick Kiesler’s projects there exist extensive preliminary drawings, correspondence, text notes, life documents or invoices which allow us to reconstruct the development or the entire course of the project and to place them clearly in the history of art and architecture. Kiesler’s work on Peggy Guggenheim’s Art of This Century Gallery may be mentioned as one example, with more than five hundred objects in the artists’ estate, from the first letter to Kiesler to an extensive photographic documentation of the gallery by Berenice Abbott – a project made iconic in twentieth-century art history by numerous publications. Things are quite different with the above-mentioned projects. They share an extremely critical situation in terms of source materials and an almost complete lack of research, with only few preliminary drawings, plans and blueprints and very incomplete correspondence having come down to us. The Frederick Kiesler Foundation archives, for example, contain a large number of letters from Kiesler to Paul Tishman, the developer of the Washington Square Village Project, but not a single one from Tishman to Kiesler. There is also little to no literature about the projects, that are listed merely in work chronologies or biographical outlines. In some cases, however, the projects are incorrectly named, e.g. the Steifel Building, or, being little known, confused: for example, Paul Tishman is cited as the client of the Stifel-Building or designs for the Robbins-House are attributed to the Washington Square Village Project. Maria Bottero is the only person to devote a certain amount of attention to this phase of his work in her article entitled “Kiesler 1956–1965: Profession contre poétique” in the catalogue of the Kiesler exhibition at the Centre Pompidou in 1996.1 Friedrich Kiesler, Stifel-Building, Ansicht, Bleistift auf Transparentpapier, 1956 / Frederick Kiesler, Stifel-Building, view, pencil on tracing paper, 1956 The Stifel-Building, 123–125 East 55th Street, New York, 1956 It is not known in what way Kiesler was involved in this project. A letter of 3 January 1956 in the archives of the Frederick Kiesler Foundation makes reference to a meeting that presumably took place towards the end of 1955 involving, among others, the developer Arthur C. Stifel, the architect Robert Kaplan, who was originally the sole contractor, and the gallery-owner Alexander Iolas as a potential tenant.2 It was probably Iolas who made contact with Kiesler, having become acquainted with the latter’s visionary space-creations in the Bloodflames 1947 exhibition at the Hugo Gallery which he ran. Kiesler was involved in planning in the role of “Designing Architect”, presenting adapted plans for the project by mid-January which Kaplan subsequently used to draw up structural plans for the steel frame. The correspondence reveals that Kaplan had originally envisaged a Colonial-style façade. Kiesler designed the façade of the eight-storey building with a parabolic contour that was to be lined with a curtain of glass, some parts tinted blue. At the foot of the building Kiesler set the façade back a little from the original building line. Tilting outwards slightly and with bulges on the upper storeys, it rises aloft, projecting out over the pavement. A more marked curve at attic level brings it back over the front part of the roof terrace. With its curved façade and transparent materiality, the Stifel-Building would have stood out self-confidently from the traditional façades of the adjacent five-storey Brownstone buildings. According to the cross-sections indicated in the construction drawings and descriptions of the building, the aim was for the seventh and eighth storeys to be slightly higher than the regular storeys as they were to house Alexander Iolas’s gallery rooms and his apartment. The archives also include copies of plans of the detailed floor plan drawings for these two storeys. The aim was to recoup the increased construction costs caused by the more extravagant façade by attracting up-market tenants interested in a unique building, with Alexander Iolas being one such example. For promotion of the project by a real estate agent, Kiesler created a coloured view and a description of the office building, among other things, to serve as the basis for a property brochure at the end of May. He defended the curved façade in this text and in letters to the building developer, claiming that it was far more than a “publicity stunt”.3 Kiesler traced it back to his basic architectural principles, that he had formulated in his Parisian City in Space manifesto as early as 1925: it was, he maintained, an attempt to break down the rigid boundaries between storeys and to lend the building a continuously flowing shell. In the end, the building was not built – the reason why remains a mystery, Friedrich Kiesler, Washington Square Village Project, perspektivische Ansicht, Bleistift und Buntstift auf Transparentpapier, 1956 / Frederick Kiesler, Washington Square Village Project, perspective view, pencil and coloured pencil on tracing paper, 1956 Friedrich Kiesler, Washington Square Village Project, axonometrische Ansicht, Bleistift und Buntstift auf Transparentpapier, 1956 / Frederick Kiesler, Washington Square Village Project, axonometric view, pencil and coloured pencil on tracing paper, 1956 with correspondence breaking off suddenly in June. No termination of contract, no rejection or documents of a legal dispute exist today in the archives of the Frederick Kiesler Foundation, and so we can only surmise: in a letter of 19 June 1956, Arthur C. Stifel requests information about various items concerning the increased costs, after which all correspondence is ceased. Nor, interestingly, is the Stifel-Building mentioned in Kiesler’s autobiographical records, that he began in 1956 parallel to work on this project and that were published posthumously as Inside the Endless House. Art People and Architecture: A Journal. His work for Paul Tishman is recorded in brief entries.4 The residential complex for Washington Square Village in New York, second half of 1956 The situation in terms of source material about this project is very similar to that of the Stifel-Building: plans, drawings, incomplete correspondence, and several notes for Inside the Endless House. The latter illustrate Frederick Kiesler’s struggle to achieve an artistic compromise. As with the Stifel-Building, Kiesler was called in to rework the existing plans created by another architect. In the Washington Square Village Project, they were created by the S. J. Kessler and Sons firm. This project is a residential complex planned under the “Mayor’s Committee on Slum Clearance” scheme in New York in the course of the 1950s. The concept was based completely on the superblock paradigm, as propagated by Le Corbusier, for example, and was to consist of three parallel, 17-storey and almost 200-metre-long blocks housing 2004 apartments. As Kiesler frequently observed in notes and letters to the developer Paul Tishman, his original task was to improve the rather unappealing design (“the looks of the main Buildings was [sic!] too unpleasant”, F. Kiesler).5 For the architect this was not a matter of décor, but rather an opportunity “to express a progressive idea in contemporary building principles“, to “transform[…] the box-like block into a continuous flow of contour”, and to break up the “prison-like character” with the garden terraces running around the entire block. In addition, Kiesler proposed facing the building with bricks in strong colours. This would mitigate the unpleasant impression caused by a façade made up exclusively of window openings of the same shape and allow residents to locate the position of their apartment based on the colour pattern of the façade. Kiesler also emphasised an attractively designed park-like outside space between the separate buildings. The set of construction drawings preserved in the archives of the Frederick Kiesler Foundation testifies to Kiesler’s work on these ideas. They depict various solutions for colouring the façade, for the garden terraces, and for various formulations of the faces. A number of studies for zoning the outdoor areas have also survived.6 Here again, the exact reasons for the failure of Kiesler’s contribution to this project are not known. Compromise and the rigid constraints of the original plan may have been too much for Kiesler. The correspondence also indicate differences of opinion regarding several contractual obligations and concerning mention of Frederick Kiesler’s name on the plans. The project was carried out without Kiesler’s participation and Paul Lester Wiener (1895-1967) was brought in as an additional architect in 1958. However, Kiesler was likely not the only one to have a bad experience with this project: the architect Friedrich Kiesler, Washington Square Village Project, Studie zur Gestaltung der Stirnseiten und Dachterrasse, Bleistift und Buntstift auf Transparentpapier, 1956 / Frederick Kiesler, Washington Square Village Project, study for face side and roof terrace, pencil and coloured pencil on tracing paper, 1956 William Lescaze (1896-1969) even took legal action in 1960 and 1962, claiming that his ideas were used for the final plans without making proper mention of his name.7 In 1964, Paul Tishman sold the residential complex to the New York University, which continues to use the buildings to this day. Friedrich Kiesler, Washington Square Village Project, Studien zur Gestaltung der Stirnseiten, Bleistift und Buntstift auf Transparentpapier, 1956 / Frederick Kiesler, Washington Square Village Project, studies for face sides, pencil and coloured pencil on tracing paper, 1956 The Robbins-House, West Palm Beach, 1957/58 (together with Armand Bartos) In 1957 and 58, Frederick Kiesler was working on a beach house for Mr. and Mrs. Karl Robbins together with his partner Armand Bartos (1910-2005). Of all the projects presented at this exhibition, the archives of the Frederick Kiesler Foundation have least material on the Robbins-House. There is no dedicated correspondence – it is mentioned a few times and listed among the projects carried out by the joint architectural firm. Only two drawings and a number of blueprints have survived in the estate, and the Robbins-House is mentioned briefly in Kiesler’s Inside the Endless House. The plans depict a spacious ensemble on the Atlantic coast in Palm Beach. Kiesler fell back on a number of formal elements of the Space House of 1933, translating them into the clients’ fashionable setting. Above all the continuous, flowing shell enclosing the building and, on the long sides, a lavishly glazed façade recall the early project. Certain formal details such as the pillars share a common stylistic expression with the World House Galleries planned by Bartos and Kiesler, which opened on 22 January 1957. The development of this project can be traced to a certain extent based on this set of plans. Plans dated May and June 1957 show a two-storey building with a symmetrically trapezoidal floor plan. The longitudinal glass façades – they were located above the legs of the trapezium – is split up by a rhythmic interplay of pillars inclined towards each other. This conspicuous design of the façade is discarded in a later phase and replaced by a honeycomb structure. There are two further plans from January 1958 which indicate significant changes compared with the original concept: The compact two-storey beach house is reinterpreted as a widely spaced one-storey building with the continuously flowing shell transformed into an abstracted flat gable in a nearly postmodern way and the honeycomb structure into a grand colonnade. The Robbins-House was not built either. Interestingly enough Kiesler observed in his autobiographical records as early as 28 October 1957 that one of his draughtsmen had finished drawing a perspective of the house, but that the project had, unfortunately, been frustrated by the client’s magnanimity, with the latter donating the funds for construction of a road between Turkey and Iraq. Gerd Zillner Friedrich Kiesler, Stifel-Building, Studien zur Fassadengestaltung, Buntstift auf Papier, 1956 / Frederick Kiesler, Stifel-Building, study for the façade, coloured pencil on paper, 1956 Dank an/Thanks to Stefan Flunger und Team, Thomas Gorisek, Heinz Hofer-Wittmann, Helene Lassl, Raya Nedkova, Astrid Sapotnik-Watts und Richard Watts Impressum/Imprint Notes ISBN 978-3-9503308-8-5 Maria Bottero, “Kiesler 1956-1965: Profession contre poétique,” in: exh. cat. Frederick Kiesler. Artiste – Architecte, Centre Georges Pompidou, Paris 1996, p. 203-210. 2 Arthur C. Stifel to Robert Kaplan from 03.01.1956, LET 5261/0; generally cf. correspondence related to Stifel-Building, archives of the Frederick Kiesler Foundation (ÖFLKS), box sfp 13. 3 Frederick Kiesler to Arthur C. Stifel from 14.01.1956, ÖFLKS, LET 5263/0, sheet 3 („Summary“). 4 Frederick Kiesler, Inside the Endless House. Art People and Architecture: A Journal, New York 1966. 5 Correspondence related to Washington Square Village Project, box let 17 (T), folder Paul Tishman; the quotes are taken from Frederick Kiesler‘s letters to Paul Tishman from 11.06.1956, ÖFLKS, LET 2038/0 and 05.09.1956, LET 2047/0. 6 In the estate there are about 40 plans (views, revised blueprints, site plans etc.); ÖFLKS, box mfp 43, box mfp 44 und box ofp 13. 7 “Architect sues Village Project. Says His Plans Were Used – Asks for $ 555,000”, in: New York Times, Jun 27, 1962. Medieninhaber/Proprietor: Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung T +43 1 513 0775, F +43 1 513 0775-5, [email protected], www.kiesler.org 1 Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich/Editor and responsible for content Peter Bogner Texte von/Texts by: Peter Bogner, Gerd Zillner Reprofotografie/Repro-photography: FARBPRAXIS Übersetzungen/Translations: Richard Watts Lektorat/Editorial work: Friedrich Kiesler Stiftung/Jill Meißner Herstellung/Production: Schreier & Braune GmbH Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung Austrian Frederick and Lillian Kiesler Private Foundation Stifter und Förderer Founders and Donors Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung Kunstsektion/Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Kulturabteilung der Stadt Wien Oesterreichische Nationalbank UniCredit Bank Austria AG BAWAG PSK Gruppe Österreichische Lotterien Wittmann Möbelwerkstätten Wiener Städtische Versicherung AG Hannes Pflaum John Sailer Gertraud Bogner Dieter Bogner Vorstand Board of Directors Hani Rashid (Vorstandsvorsitzender/Head of the Board) Sylvia Eisenburger (Stellvertr. 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