- DAV Aachen

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- DAV Aachen
Die Sektion in Aktion!
2 I 2015
Reisen in fer ne Welten
...und Abenteuer vor der Haustür
D AV O N : 2 / 1 5
Thomas Creighton
Foto: Jochen Peters
Foto: Jutta Peters
Zündet Lichter an!
Jeden Tag, jede Stunde,
jeden Augenblick.
Selbst das kleinste
Flämmchen macht
das Dunkel
der Welt um einen
Schein heller.
DAVON berichten wir:
Sektion Aachen des Deutschen Alpenvereins e.V.
Vorstand
Hütten und Wege
Gruppen
Organisation
ein Gefäß kann nur so viel aufnehmen wie in ihm Platz ist. Ist es voll,
Jochen in seinem toll bebilderten Bericht aus Peru und Katrin sehr persönlich aus Patagonien berichtet. Auch Wolfgang und Harmen waren
im Nebel vom Grad wieder zurück ins Zelt fanden. Und einen politisch
gesellschaftlichen Eindruck aus der arabischen Welt nach „Charlie
Hebdo“ öffnet unsere Sicht aus dem Blickwinkel der Betroffenen,
wie bei einem winterlichen Kamelritt in Marokko deutlich wurde.
Nach dem Schwerpunkt Europa im Sommerheft haben wir diesmal
wieder weltweite Tourenerlebnisse aufgenommen, wohl wissend, dass
Eure Planung für die nächsten Unternehmungen dadurch sicher nicht
leichter werden. Ans Herz legen möchten wir Euch die vielseitigen
Erlebnisse beim Basiskurs im Stubai, dem Hochtourencamp gleich
nebenan und dem Klettercamp in Warstein. Im beiliegenden Kursbuch
gibt es viele Anregungen für 2016!
Was durch Klettern alles möglich ist, belegt Katrin als Betreuerin einer
Sport- und Wettkampfklettern
integrativen Klettergruppe in ihrem Interview mit Hans genauso wie
es von Marcel Braun geschildert wird, der junge Flüchtlinge in Aachen
10
Marokko
Reisereportage
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Schottland
Bergsteigen
Die mit den Wölfen wandern
DAVON fragt:
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Klettertreff 27+
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Hochtourengruppe
Sommercamp Stubaital
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Klettercamp in Warstein
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Flüchtlingshilfe
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Klettern mit Flüchtlingen
Verein
Sanierung des
Aachener Höhenwegs
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Gedenktafel für Hermann Sailer
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Klettern
Klettergebiete der Region Teil 4
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Schmierereien an unserem
30
Kletterfelsen bei Kelmis
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Januar 2016 - März 2016
Euch allen wünsche ich für die Redaktion erholsame Tage
und viele Ideen für das neue Jahr,
Dirk Emmerich
www.dav-aachen.de
Links und weiterführende Infos
zu den Artikeln findet Ihr auf:
www.dav-aachen.de/service/
davon/120-ausgabe-2-2015
http://www.facebook.com/pages/
Sektion-Aachen-im-DAV/
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Kathrin Wallraff
Bildvorträge
beim Klettern betreute.
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Viva la Patagonia
Reisereportage
in Schottland fernab jeder Ablenkung und mussten schauen, dass sie
Jugend
Reisereportage
besondere Eindrücke und Erlebnisse drohen in der Flut der multi-
im Hier und Jetzt und Planen nur solange das Wetter mitspielt, wie
Ausbildung
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Reisereportage
Gerade das macht das Bergsteigen und unterwegs sein aus: Leben
Öffentlichkeitsarbeit & Service
Vorwort
Peru: Huayhuash-Circuit-Trek
erfüllen, unterzugehen.
Naturschutz
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läuft es über. Dieses Bild halte ich mir manchmal vor Augen, wenn
medialen Informationen und all den vielen Rollen, die wir im Alltag
Impressum
Adressen der Sektion Aachen
Liebe Leserinnen und Leser,
Nachruf
Ingbert Babst
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Bibliothek: Schmöker-Ecke
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Buntes Brett
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3
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Reisereportage
Sonnenuntergang (Vallunaraju)
mel, aber ganz plötzlich sind alle Wolken
rund um den Huascaran-Doppelgipfel wie
weggeblasen, und bei der Rückfahrt sehen
wir einen wunderbaren Sonnenuntergang
und ein intensives „Andenglühen“.
Der Trek – Gemischter Start
Reiseeindrücke
aus Peru
HuayhuashCircuit-Trek
Text und Fotos:
Jochen Peters
Laguna Churup + Churup-Gipfel
Akklimatisation
„Why wash“ – wie bitte? Naja, so etwa
spricht man die Cordillera Huayhuash
aus, die in den peruanischen Anden südlich der bekannteren Cordillera Blanca
liegt. Günther und Gisela haben für sich,
Gabi, Arm und mich eine Trekkingreise
rund um diese Bergkette ausgetüftelt
und bei der ausgezeichnteten lokalen
Agentur Nuestramontaña gebucht. Gabi
und Arm absolvieren vorher noch ein
dichtgedrängtes Kulturprogramm mit
den bekannten Highlights von Machu
Pichu bis zum Titicaca-See. Wir treffen
uns alle in Huaraz, dem „Chamonix“ der
peruanischen Anden auf 3100m Höhe.
Ein verheerendes Erdbeben von 1970 hat
die ursprüngliche Stadt und ihren Charme zerstört. Stahlbeton und gebrannte
Ziegel ersetzen die traditionellen luftge-
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Huaraz und Cordillera Blanca im Morgenlicht
trockneten Adobe-Lehmziegel. Nur ein
paar Fassaden sind hübsch lackiert, aber
schon die Seitenwände sind Rohbau. Von
einem Aussichtspunkt 200m den Hang
hinauf überblicken wir das Tal des Rio
Santa. Im Norden erhebt sich majestätisch
die Cordillera Blanca mit ihren weißen
Gipfeln des Huascaran (mit 6768m der
höchste Berg Perus) und des pyramidenförmigen Chopicalqui. Den knapp 6000m
hohen Alpamayo, einen der „schönsten
Berge der Welt“, sehen wir von hier nicht
– er liegt ganz am Nordrand der Gebirgskette.
Wir gönnen uns vier Tage mit Akklimatisationstouren – schließlich verläuft unser 10-tägiger Trek permanent zwischen
4100 und 5000m. Das geht nicht einfach so
nach 9 Monaten am Schreibtisch … Erste
Touren führen uns über einen roten Hügel
mit stark erodierten Sand-Kiesel-LehmSchichten in ein kleines Bergdorf und zum
malerisch gelegenen Wilcacocha-See auf
ca. 3700m Höhe in der Cordillera Negra,
die im Westen die salzhaltigen Niederschläge vom Pazifik abschirmt. Wir wer-
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den noch viele „cochas“ erleben, kleine
Seen oder Lagunen inmitten grüner Hügel oder am Rande der Gletscher auf den
hohen Etappen des Treks. Jilmer, unser
junger, fitter peruanischer Bergführer,
erklärt uns ein paar Wortschnipsel aus
dem Quechua, der Sprache der Ureinwohner. Cocha ist ein kleiner See, puca heißt
rot, und einige Bergnamen enden auf -raju, was für Schneeberg steht. Die letzten
beiden Eingehtouren sind anstrengender.
Zuerst geht’s zur Laguna Churup hinauf,
immerhin 4450m plus Mini-Klettersteig.
Und dann – als Höhepunkt am vierten
Tag – zur Laguna 69. Diese liegt weit
nördlich von Huaraz malerisch eingebettet zwischen hohen Eisbergen: Huascaran,
Huandoy, Pisco und Chopicalqui. Als wir
keuchend auf 4650m ankommen, liegt er
vor uns, in hellem Türkis, und rundherum
Eiswände. Nur: Man sieht sie nicht. Heute
ist es zum ersten Mal leicht regnerisch, und
erst kurz vor dem Abstieg kommt etwas
Sonne durch und gibt den Blick auf den
Pisco frei. Der See leuchtet türkis. Beim Abstieg wird es bedrohlich schwarz am Him-
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Trotz später Rückkehr von der Laguna 69
starten wir am nächsten Morgen wie geplant um 9 Uhr Richtung Cordillera Huayhuash. Aber der Plan geht nicht ganz auf.
Günther liegt seit dem zweiten Tag im Bett
und schluckt Antibiotika. Er hatte sich in
Brüssel am Flughafen eine dicke Bronchitis eingefangen. Gestern wollte Gisela fast
umkehren – nun hat es auch sie erwischt.
Ich habe sehr bewundert, dass sie trotz der
Atemnot überhaupt an der Laguna 69 ankam! Was für ein Jammer: Ein Jahr haben
sich beide auf die Tour gefreut, alles organisiert und ausgefeilt, und nun ist durch
einen hustenden Fluggast alles perdu? Wir
sind ganz niedergeschlagen, aber es hilft
nichts. Wir schauen, wann und wo beide
unterwegs zu uns stoßen könnten (etwa
in der Mitte des Treks), und dann fahren
Gabi, Arm und ich zusammen mit Jilmer
und unserem Koch Roman los. Der ToyotaKleinbus ist vollgestopft mit Lebensmitteln, Zelten und Küchenequipment. Nach
etwa 5 Stunden Fahrt erreichen wir das
erste Camp im Matacancha-Tal am Nordrand der Bergkette. Auf gut 4100m ist
es angenehm warm. Auf grünen Wiesen
weiden Kühe und Esel – unsere Lasttiere.
Statt „Winter“ (Südhalbkugel) ist hier im
Juni „Andean Summer“. Im Sommer (Dezember) ist es hier vor allem nass und die
Gletscher werden wieder weiß gestrichen.
Tagsüber in der Sonne laufen wir teils im
Hemd oder T-Shirt herum. Abends wird
es aber ziemlich frisch, und die Temperaturen fallen im Zelt bis 0°C. In der wärmenden Sonne steigen wir am nächsten
Morgen in 2 Stunden zum 4700m hohen
Blätter eines Queñual-Strauches
Canan-Punta-Pass auf. Was für ein Bild:
Unter uns erstreckt sich die Laguna Pucacocha (na, was heißt das wohl?) und ein
Sumpfgebiet, das von mäandernden rotorangenen Bächlein durchzogen ist. Alles
glitzert in der Sonne – aus sowas werden
Kalender gemacht … Am Pass überholen
uns die Esel, bepackt mit Holzkisten und
unseren Duffel-Bags. Flavio, unser erster
Eseltreiber, besitzt außerdem ein weißes
Pferd, um im weitläufigen Gelände notfalls seine nachts entlaufenen Esel wieder
einzufangen. Ein weiteres „emergency
horse“ soll im Notfall den Hubschrauber
ersetzen, den man hier nicht ordern kann.
Nach einer langen Querung hinüber zur
Laguna Mitucocha erreichen wir bereits
kurz nach 1 Uhr das Lager Janca. Alles ist
recht sumpfig hier, und Jilmer sondiert
mit Bergstöcken den Weg. Der zweite Tag
ist unspektakulär, zumal es stark bewölkt
ist. Jilmer testet unsere Tempogrenzen aus
und wir keuchen einen steilen weglosen
Hang hinauf zu einem namenlosen Pass
über dem Alcaycocha-See. Der Pass liegt
direkt unter dem Jirishanca Chico (chico
= klein, naja …) – total verkrumpeltes
Gestein mit einer weißen Haube, Blätterteig mit Sahnehaube sozusagen. Über
eine kleine Holzbrücke erreichen wir
bald das Camp am wunderschönen Carhuacocha-See. Was für eine Lage: Hinter
dem See erheben sich die Prachtstücke
der Bergkette: Jirishanca, Yerupaja (mit
6617m der höchste Gipfel hier) und Siula Grande. Dummerweise halten sich die
Wolken recht hartnäckig und wir sehen
niemals alle Gipfel frei vor uns. Vor dem
Abendessen regnet es eine Stunde kräftig.
Laguna Llanganuco und Queñual-Baum
Am nächsten Morgen stehe ich um halb
sechs auf, um nach der pechschwarzen
Neumondnacht ein Foto im Morgengrauen zu machen. Das wird das einzige Bild,
auf dem die ganze Bergkette zu sehen ist.
Kurz nach Sonnenaufgang kochen neue
Wolken hoch, und bald liegt die ganze heutige „Königsroute“ im Nebel. Was für eine
Enttäuschung! Das sollte doch der Tag
werden, ein Höhepunkt der Runde mit
unvergesslichen Blicken auf die Eisriesen. Wir wandern an 3 türkisen Seen
vorbei. Gigantische Lawinen donnern aus
den Wolken herab und werden mit jeder
Terrassenstufe gewaltiger. Da möchte ich
nicht zelten! Zu allem Überfluss beginnt es
auch noch zu nieseln und dann zu schneien. Auf 4500m queren wir wieder einmal
ein Hochmoor, und bald sind wir am gut
4800m hohen Siula-Pass angelangt. Beim
Abstieg zum Huayhuash-Camp sehen wir
ein Rudel hellbrauner Vicuñas. Nach Süden hin erstreckt sich eine Landschaft,
die mich an die Dolomiten erinnert. Am
vierten Tag passieren wir den großen Viconga-Stausee. Kurz unterhalb erwartet
uns ein Camp mit „Thermal springs and
showers“ – wobei die „shower“ ein kleiner
Pool mit heißem Wasser für die Ganzkörperwäsche ist, bevor man dann in zwei etwas größeren Becken noch brutzeln oder
schwimmen kann. Herrlich. Heute wollten
Gisela und Günther wieder zu uns stoßen,
aber sie kommen nicht. Über Satellit dann
große Enttäuschung: Beide werden erst am
Ende der Tour am Jahuacocha-See zu uns
stoßen, wo sie mit uns die Westflanken der
Cordillera bestaunen können. Die Bronchitis war zu heftig und morgen kommt
der höchste Pass. Abends spielen ein paar
Begleitmannschaften Fußball neben dem
Camp. Der Ball muss immer wieder mit
einem langen Brett aus dem Sumpf gezogen werden, und zum ersten Mal sehe ich
Jilmer außer Atem.
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Laguna 69
Reisereportage
Reisereportage
Camp Quartelhuain im Matacancha-Tal
Landschaft und Vegetation
Wir wandern über liebliche grüne Hügel
und grüne Moospolster, die sich inmitten
sumpfiger Wiesen zwischen verästelten
Wasserläufen ausbilden. Nur selten –
knapp unter 5000m – wird es steinig und
trocken. Was für ein Gegensatz zum wüstenartigen Karakorum ! Unter 4000m ist
alles voll riesiger Agaven, die in der Höhe
etwas kleiner ausfallen. Kakteen gibt es
bis fast 5000m in vielen Formen, und ein
paar weiß-wuschelige möchte man fast
streicheln. Neu für mich ist das allgegenwärtige Ichu-Gras, Riesenbüschel langer
harter Federgräser, die von Lamas und
Tragtieren gefressen und wie Reet zum
Dachdecken benutzt werden. Auch die
Queñual-(Polylepsis)-Sträucher und
-Bäume hab ich noch nie gesehen: ein
Rosenstrauchgewächs mit kleinen ledrigen dunkelgrünen Blättern und einer
vielschichtigen dünnblättrigen Rinde,
die gegen die Kälte isoliert. Vielerorts
blühen blau-gelbe oder violette Lupinen.
In tieferen Lagen sehen wir immer wieder
Kartoffel- und Maisfelder. Daneben wird
auch Quinoa angebaut, ein sehr feinkörniges eiweißreiches Scheingetreide, das
dem auch aus Mittelamerika stammenden Amaranth sehr ähnelt. Blumen gibt
es in allen Höhenlagen. Sogar auf über
4800m im staubigen Dreck klammern
sich hartnäckig ein paar gelbe Blüten fest
an den Boden – völlig stiellos, um nicht
Lupinen in der Morgensonne
In Llamac wird’s richtig warm
Jirishanca Chico … krasse Schichtung
weggeblasen zu werden.
Inmitten der grünen Hänge erheben sich
dann eindrucksvolle Eisgipfel – krasser,
als ich je welche gesehen habe. Die Anden von Peru bis Patagonien sind wie alle
Gebirge Folge der Plattentektonik. Im Gegensatz zum Himalaya überwiegt bereits
die Erosion, und wir sehen überall Beispiele, wie sich verknautschte Gesteinspakete und steil aufgerichtete Plattenstapel abgerundet haben und nun grüner und grüner werden. Einige Platten
ragen so weit in den Himmel, dass der
tropisch-nasse Schnee dort kleben bleibt
und wahnsinnige Firnstrukturen und
kannelierte Eiswände ausbildet. Die fast
senkrechten Flanken des Alpamayo sind
wohl das bekannteste Paradebeispiel dafür. Aber auch die Cordillera Huayhuash
fasziniert uns mit ihren Bilderbuchwänden z.B. des Jirishanca, Yerupaja und Siula Grande.
Schmelzwasser gibt es im Überfluss,
und so bilden sich rund um die Gletscher
türkise Lagunen und tiefblaue Seen. Die
Mischung aus Grünland, unzähligen Lagunen und den Eiswänden verleiht der
Landschaft ihren einzigartigen Charakter. Neben den offen liegenden Faltungen
der Gebirgsschichten fällt der hohe Erzgehalt ins Auge, der auch durch Bergbau
genutzt wird. Zwischen schwarz-grauem
Granit tritt überall roter Boden zutage. Eisenoxid färbt viele Flüsse und einige Seen
orangerot (z.B. die Laguna Pucacocha),
und manche Steine kann man kaum von
verrosteten Blechdosen unterscheiden.
Insgesamt ergibt all dies ein unglaublich
abwechslungsreiches und farbenfrohes
Landschaftsbild.
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Der Trek – Happy End
Ein blauer Tag ! Endlich berappelt sich
das Wetter und gibt den Blick auf die
Gipfel frei. Auf dem Weg hinauf zum
etwa 5000m hohen Cuyoc-Pass stolpern
wir dauernd über schwarze pelzige Raupen. Eindrucksvoll steht vor uns der
gigantische Granitblock des Cuyoc, der
mit einem dicken Eispanzer bedeckt ist.
Riesige Eistrümmer ergießen sich über
die Südseite (quasi seine „Nordwand“).
Nach einer stürmischen Nacht im Huanacpatay-Tal steigen wir ins 3500m „tief“
gelegene Huayllapa ab und dann in der
Mittagssonne wieder hinauf nach Huatiac
in unser vorletztes Camp.
Und dann kommt der Knüller: Jilmer
hat vorgeschlagen, eine sehr kurze und
die Folgeetappe zusammenzulegen. Vom
Timing her hätte man diesen Tag nicht
besser gestalten können. Nach knapp
3 Stunden lassen wir nach dem TapushPass das Gashcapampa-Camp links liegen und wandern unter einem QueñualWäldchen hindurch. Ein altes Ehepaar
lebt hier mit ein paar Tieren in einem
Ichu-gedeckten Lehmziegelhaus. Beim
Aufstieg zum Yaucha-Pass auf gut 4800m
bewundere ich noch das offenliegende
geologische Lehrbuch und den Diablo
Mudo, einen wohl „einfach“ zu besteigenden 5350m hohen Firngipfel. Aber
was dann kommt, konnte ich mir nicht
vorstellen. Großes Theater – Vorhang auf
für die Eiswände, von denen ich so lange
geträumt hatte. Tataaa: Der Jirishanca!!!
Bei der Rast am Pass sehen wir die steilen Eisrinnen seiner Westflanke, und die
Sonne steht um 13 Uhr optimal, um die
vielen „filigranen“ Eisrippelstrukturen
und die riesigen Wechten richtig schön
herauszumodellieren. Wahnsinn! Statt
auf dem Weg für die Lasttiere direkt
abzusteigen, führt uns Jilmer auf einem
Bergrücken nach Norden, von wo aus sich
das Panorama immer weiter öffnet. Zuerst kommt der gewaltige Yerupaja und
der kleinere pyramidenförmige Rasac ins
Blickfeld, dann schließlich auch der Siula
Grande mit seiner Westseite, wo sich der
„Sturz ins Leere“ abgespielt hat. Es ist
kaum zu glauben. Strahlend blauer Himmel, bestes Licht, Zeit für eine ganze Speicherkarte voller Fotos, und wir ganz alleine hier oben. Whow!!! In mir löst dieser
Tag große Emotionen aus – ich bin völlig
überwältigt. Von einem kleinen Felskopf
steigen wir steil hinab zu unserem letzten Camp am blauen Jahuacocha-See,
hinter dem der Solteracocha-See türkis
schimmert. Im Rückblick sehen die Lupinen wie Lavendelfelder aus. Über uns
gleitet ein Condor dahin, der erste, den
ich in freier Wildbahn je gesehen habe. 8
Stunden haben wir vom Start heute Morgen bis hierher zum schönsten Camp der
Tour gebraucht. Die Sonne strahlt den
ganzen Nachmittag in den breiten Talkessel des Sees, und das Wasser im Bach
ist relativ mild – warm genug zum Haare
waschen. Mit knapp 4100m ist es unser
tiefstes Camp der Tour, und wir werden
drei Nächte hier bleiben. Ein leuchtendes
Abendrot beendet diesen herrlichen Tag.
Am nächsten Tag dann große Freude:
Jirishanca Jahuacocha- und Solteracocha-See
Gisela und Günther kommen mit Flavios
Frau und einem extra Lastesel aus Llamac
herauf. Endlich sind wir alle fünf beieinander und genießen einen warmen Nachmittag, einen schönen Sonnenuntergang
und einen tollen Sternenhimmel. Eine
wunderschöne Sightseeing-Tour rundet
den Trek ab und lässt Gisela und Günther
nun auch noch die spektakuläre Kulisse
erleben. Am Jahuacocha-See vorbei geht
es Richtung Jirishanca und dann links
nach Norden hinauf Richtung SambuyaPass. Bald liegt unter uns der türkise
Solteracocha-See in der Endmoräne des
Yerupaja-Gletschers. Uns gegenüber ziehen wahnsinnige Hängegletscher und
Gletscherbrüche vom Jirishanca und
vom Yerupaja in die Tiefe. Hier, mehr
von Norden als von Westen sieht wieder
alles anders aus, sehr eindrucksvoll und
um einiges näher. Neben den Eismassen bestaunen wir erneut die gewaltigen
Knautschzonen aus schwarzem, grauem,
und rotem Gestein. Wir sind glücklich.
Der Abstieg am Folgetag führt hinab nach
Llamac, dem Heimatdorf von Flavio und
seiner Frau, und Clemente, dem zweiten
Eseltreiber. Als Überraschung gibt es
noch ein Mittagessen im bescheidenen,
aber stolz eingerichteten Haus von Flavio, das diesmal traditionell ohne Besteck
genossen wird. Süße Kartoffeln und langsam geschmortes Huhn und Lamm sind
köstlich. Holpernd nehmen wir Abschied
von unseren lokalen Begleitern,
und fahren die lange Strecke zurück nach Huaraz. Jilmer und unser
Koch Roman laden uns wohlbehalten im Santa-Cruz-Hotel ab, wo wir
nach 11 Tagen erst einmal wieder
duschen.Wieder einmal haben wir
neue Landschaften, Klimazonen,
und eisige Fotoknüller erlebt, auch wenn
diese sich auf dem Trek zuerst gut versteckt
hielten. Freundliche Menschen, Schulkinder in Schuluniformen, Märkte mit buntem Publikum, ein paar Bergbauern unterwegs, glücklich weidende Kühe, Schafe
und Schweine(!), wie Düsenjäger über uns
hinweg „gleitende“ Andengänse – und unsere sehr nette Trekking-Crew werden uns
in Erinnerung bleiben. Dazu überall farbenfrohe Kleidung, bunte Tücher, um alles über der Schulter zu tragen (vom Mais
bis zum Kleinkind) statt wie in Nepal mit
einem Stirnband, die allgegenwärtigen
Hüte als Sonnenschutz und Schmuck …
Eine echte Bereicherung.
n
Karten + Literatur:
n Alpenvereinskarten 0/3a, 0/3b (1:100.000)
und 0/3c (1:50.000) mit Cordillera Blanca und
Huayhuash (zu bestellen direkt beim DAV Shop,
für DAV-Mitglieder billiger).
n Oskar E. Busch: Peru:
Die schönsten Wanderungen und Trekkingtouren, Rother-Verlag (vage Wegzeiten).
n Spanisch für Peru, Kauderwelsch-Verlag.
n Thomas Lämmle, Höhe x Bergsteigen:
Die taktischen Grundregeln des Höhenberg steigens, DAV Summit Club, 2010 (zu bestellen
direkt beim Summit Club): ausgezeichnete
Anleitung (auch für Laien gut lesbar)
n Joe Simpson: Sturz ins Leere
(Touching the Void) über eine Tragödie
beim Abstieg vom Siula Grande.
n Unsere Trekkingorganisation:
www.nuestramontana.com
n Links und weiterführende Infos
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Roman, Jilmer und wir fünf
www.dav-aachen.de/service/
davon/120-ausgabe-2-2015
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führt direkt zur
ausführlichen
Linksammlung
Reisereportage
Reisereportage
Viva la
Patagonia
„Die Welt ist schön!“ Mein Lieblingsfoto am Fitz Roy.
Patagonien. Für mich war
dieser Begriff geprägt von
der Erwartung schroffer
Berge und grandioser Landschaften. Aber es sollte viel
mehr werden. Es war der Beginn des wohl größten Abenteuers meines Lebens!
A
lles begann vor 10 Jahren, als ich
meinen Rucksack, den Cerro Torre,
kaufte und den Namen googelte. Schnell
war der Traum geboren, irgendwann einmal diesen wunderschönen und schroffen Berg von Nahem sehen zu können.
Und so kam es: Nachdem ich mein
Examen in der Tasche hatte, packte ich
meinen Rucksack und startete auf die
Tour meines Lebens: 5 Monate Südamerika. Das Gefühl war unbeschreiblich! Los
ging es in Rio de Janeiro, über Südbrasilien und die Iguazufälle nach Buenso Aires,
von dort nach Feuerland, über Patagonien
nach Mittel- und Nordchile und über Bolivien, Peru und den peruanischen Amazonas von Quito in Ecuador nach Hause.
Und es sollte alles anders kommen als
gedacht!
8
Das Abenteuer Patagonien und Feuerland begann am Ende der Welt in Ushuaia, wo ich Ende Dezember aus dem
Flieger von Buenos Aires stieg. Was für
eine Erleichterung nach dem stickigen,
engen und lauten Buenos Aires! Ushuaia liegt malerisch am Beagle-Kanal
und nennt sich südlichste Stadt der
Welt. Was nicht ganz stimmt – Puerto
Williams auf der chilenischen Seite des
Kanals liegt noch etwas südlicher. Fakt
ist: Es trennten mich noch genau 1000
km von den ersten antarktischen Inseln.
Eine kleine 3-Tagestour in den südlichen Teil des Nationalparks Tierra del
Fuego stimmte mich wunderbar auf
die malerische Idylle am Südpolarkreis
ein: Schneebedeckte Berge, windschiefe, mit Moos bewachsene Bäume und
die klare Luft – so schön hatte ich es
nie erwartet! Oft stand ich einfach nur
in malerischen, abgelegenen Buchten
und konnte mein Glück kaum fassen.
Über Sylvester plante ich, im Wald zu
feiern. Da ich niemanden fand, der mit
wollte, startete ich also allein in den touristisch völlig unerschlossenen Teil des
Nationalparks.
Schon zu Beginn meines Weges traf
ich auf zwei argentinsche Familien, die
Guide-Bücher über die Region schreiben.
Da der Weg schwer zu finden war liefen
wir ein Stück des Weges gemeinsam und
verstanden uns nach kurzer Zeit so gut,
dass wir beschlossen, gemeinsam Sylvester zu feiern. Es gab ein Festmahl, das
ich kurz beschreiben will: Die Argentinier brachten mit: Pan dulce (Eine Art
Früchtebrot), Käse, Hamburger, Suppe,
Brot, Schinken, Äpfel, Fisch, eingelegtes
Gemüse, Schokolade, und, und, und…
Ich konnte beisteuern: ein Brötchen und
Instant-Käsefondue. Sie luden mich ein,
am nächsten Tag mit ihnen eine bisher
nur von Satellitenfotos bekannte Lagune
zu entdecken. Natürlich war ich dabei!
Ich habe die Wildnis Feuerlands unterschätzt. Wir standen knietief im Schlamm,
krochen durch das Dickicht und furteten
hüfthohe Bäche. Doch am Ende des Tages
standen wir vor der unbekannten Lagune
und fielen uns in die Arme!
Nach diesem tollen Erlebnis ging es weiter
Richtung Norden nach Chile: Es ging in
den Nationalpark Torres del Paine. Die
schroffen Zinnen zieren viele Postkarten
und die 9-tägige Umrundung wollte ich
mir nicht entgehen lassen. Am Eingang
des Nationalparks gab es große Augen
(„Du willst da allein rein?!“) doch mir war
klar: Man wandert nie allein und schon
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Guanakos vor dem Torre del Paine
am zweiten Tag hatte ich nette Wanderbegleiter aus Brasilien und Israel. Die Umrundung des Paine-Massivs ist entgegen
jeder Behauptung einfach zu laufen und
die Landschaft ist grandios. Wenn-ja,
wenn da nicht das typische Wetter wäre.
Im Nationalpark Torres del Paine gibt
es malerische ins Wasser kalbende Gletscher und es gibt schroffe, windumtoste
Gipfel um die Kondore kreisen. Es gibt
aber auch viel Regen, Sturm und Schneestürme (mitten im Hochsommer), die
einen im wörtlichen Sinne in die Knie
zwingen. So geschehen am Tag der Passquerung, die statt 3 Stunden ganze 8
Stunden dauerte und mich tatsächlich
an meine Grenzen brachte. Die folgenden Tage bei Schneeregen und 3 Grad
ließen zwar keine Sommerstimmung
auf kommen, aber man fährt ja auch
nicht nach Patagonien in der Erwartung von Sonnenschein und 30 Grad.
Alles in allem hatte meine Ausrüstung den Wind- und Kältecheck bestanden und ich konnte am Morgen
des achten Tages einen wunderschönen Sonnenaufgang bei klarem Himmel an den Torres del Paine erleben.
Nach diesem stürmischen Erlebnis ging
es weiter gen Norden. Da die Preise entgegen meiner Erwartung sehr hoch sind,
war ich mittlerweile aufs Trampen umgestiegen, was dank der Hilfsbereitschaft
der Südamerikaner im Süden auch als
Frau sehr sicher ist.
Vorbei am Perito Moreno Gletscher (der
leider touristisch sehr erschlossen ist- ich
empfehle als Alternative den Glaciar Grey
im T. de Paine Nationalpark ;) ) ging es
nach El Chaltén. Dieses kleine Klettererdorf bildet den Ausgangspunkt zu Expe-
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„Familienfoto“: Rucksack mit Namensvetter ‚Cerro Torre‘
ditionen zum Cerro Torre und Fitz Roy.
Abseits der bekannten Touristenpfade
finden sich wunderschöne Mehrtagestouren rund um das bekannte Bergmassiv.
Hier hatte ich Glück: Der indigene Name
des Fitz Roy lautet Calafate, was übersetzt
„rauchender Berg“ bedeutet und eine
wage Annäherung an die Wetterbedingungen vor Ort ist. Als ich dort war, hatte
ich jedoch tagelang beste Sicht auf die beeindruckenden Bergriesen und natürlich
durfte ich ihn nun von Nahem sehen:
Den Cerro Torre! Es war wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag an einem Tag!
Rund um El Chaltén gibt es eine Reihe
rudimentärer Zeltplätze im Wald, die
nicht nur idyllisch gelegen und fern des
Massentourismus sind, sondern auch
noch gratis. Dadurch ließen sich meine
Mehrtagestouren sehr gut realisieren.
Immer weiter nördlich führte mich mein
Weg. Ich trieb mal hierhin, mal dorthin. Je
nachdem, wer mich mitnahm. So erlebte
ich chilenisches Rodeo, Viehabtriebe und
wurde von Familien zum patagonischen
asado (Grillen) eingeladen.
Meine Reise brachte mich auch nach
Bariloche, einer vielfach empfohlenen
Stadt, die ich am liebsten direkt wieder
verlassen hätte. Nach der Stille der patagonischen Einöde abseits von Touristenpfaden war Bariloche für mich das Mallorca Patagoniens. Auf der Suche nach
Fluchtplänen fand ich den Club andino,
das südamerikanische Pendant des DAV.
Hier wurde ich zu Touren beraten und
ins Hinterland von Bariloche geschickt.
Und tatsächlich: Das nordpatagonische
Hinterland von Bariloche entpuppte sich
als wild, schlecht markiert, wunderschön
und voller Abenteuer!
9
Da hier Verlaufen an der Tagesordnung
stand, traf ich schnell auf gleichgesinnte
Argentinier, mit denen ich meinen Weg
fortsetzte. Jeden Tag über zwei Pässe und
hinunter ins bewaldete Tal. Das war gutes
Training!
Im Gegensatz zum Süden Patagoniens sind die Berge hier weniger schroff
und Gletscher beschränken sich auf die
windumtosten Vulkankegel. Überall gibt
es azurblaue Seen, was Bariloche den
Zusatz „Norwegen Südamerikas“ eingebracht hat. Zu Recht.
In Bariloche endete mein Patagonienabenteuer und ich reiste weiter entlang
der Andenkette gen Norden. Auf meiner
Reise traf ich wunderbare, hilfsbereite
Menschen die mich ein Stück meiner
Reise begleiteten und sie zu dem machten, was sie war: Ein tolles Erlebnis!
Südamerikas Ruf ist oft nicht der Beste,
gerade wenn es um die Sicherheit geht.
Mein Eindruck hingegen ist, dass Südamerika ein unheimlich sicheres und schönes Reiseland ist. Wer offen mit den dort
lebenden Menschen umgeht, wird mit
einmaligen Bekanntschaften belohnt.
Für mich war es in jedem Fall das Abenteuer meines Lebens. n
Text: und Fotos:
Katrin Wallraff
Ich bin am Ende der Welt angekommen.
9
Reisereportage
Reisereportage
Marokko
Der Orient vor unserer Haustür:
bunte Basare, brünftige Kamele und
ein großer Schock nach „Charlie Hebdo“!
Sonnenaufgang am Rand der Sahara!
Text und Fotos:
Dirk Emmerich
Warum fliegen wir mit einem
großen Rucksack von Köln/
Bonn mit Germanwings nach
Marrakesch und neun Tage
später zurück mit Ryanair
von Fes nach Weeze? Eine
interessante Frage, die leider
nichts mit einer neuen Idee
des Billigurlaubs zu tun hat,
auch nicht mit einer ganz
besonderen Rundreise. Viel
spannender ist allerdings
die Frage, was zwischen
Landung in Marrakesch und
Start in Fes passiert ist?!
Hier sind beide Antworten:
M
arokko, Ende Januar 2015
Forschend schauen wir uns nach
einem freien Café-Tisch um. Doch der
Trubel auf dem Djemaa-del-Fna mitten
in Marrakesch hat auch die Café-Häuser
erfasst. Zwei Stühle sind noch frei und
so setzen Annette und ich uns zu einem
älteren schmalgesichtigen Marokkaner.
Schnell kommen wir mit den üblichen
Fragen des Woher und Wohin ins Gespräch. Köln, als unser Heimatort im
weiteren Sinne, kennen viele Marokkaner, aber auch Hamburg, München und
Frankfurt seien schöne Städte. In einem
ziemlich gebrochenen Deutsch hören wir
dann häufig, „Guten Tag!“ oder „Bayern
10
München!“. Auch Karim war schon in
Frankfurt, genießt jetzt das quirlige und
natürliche Leben in Marrakesch, das sich
wohltuend vom hektischen Geschäftsleben in Casablanca, das liebevoll oft nur
Casa genannt wird, oder Rabat unterscheide. Dort habe er auch ein Haus, aber
genauso gut könne er auch in Marseille
wohnen, so sehr habe sich das Casa an
den europäischen Stil angepasst.
Wir erzählen von unseren Eindrücken der
letzten beiden Tage hier in Marrakesch,
vom Genuss der Sonne, vom wuseligen
Treiben in den Souks, vom Humor und
der Selbstironie der charmanten Lederjackenverkäufer und Antiquitätenhändler. Selbst nachts hatten wir uns
nicht bedroht gefühlt, als wir durch die
verwinkelten dunklen Gassen an schlafenden Bettlern und in Kapuzenmäntel
verhüllte Gestalten vorbeischlichen. “Ja“,
sagt Karim, „Marrakesch sei wirklich
sicher, obwohl durch die Welt vor zwei
Wochen doch ein Riss gegangen sei, der
zu großer Angst und Verunsicherung geführt habe.“ „Charlie Hebdo?“, frage ich
und merke wie er innerlich zusammenzuckt. Mit ernstem Nicken unterstreicht
er, dass die Anschläge von Paris von
allen friedliebenden Menschen – gleich
welchen Glaubens – verurteilt werden. Er
sei als Moslem erschüttert und traurig zu
sehen, wie eine kleine Gruppe die Religi-
on missbraucht um ihre abwegigen Ziele
durchzusetzen. Wir stimmen schon nach
wenigen Worten überein, dass Religion
reine Privatsache sei und kein Mensch
das Recht habe, seinen Glauben anderen
aufzuzwingen.
Seine Frau und Tochter kommen mit
Einkäufen beladen an unseren Tisch. Zu
fünft trinken wir noch einen Kaffee, bevor sich Karim verabschiedet, nicht ohne
mir noch seine Telefonnummer zu geben,
falls wir ihn in Casa einmal in seinem
zweiten Haus besuchen wollten.
Im Galopp nachts über den Atlas...!
Wir holen unser Gepäck im Riad
Ta‘achchaqa, einem sehr gemütlichen
quadratisch um einen offenen Innenhof
angelegten Gästehaus mit Dachterrasse
ab und erreichen nach einem halbstündigen schnellen Marsch durch die Stadt
gerade noch rechtzeitig unseren Bus von
Supratours. Nach dreimaligem Hupen
legt der dynamische Busfahrer los. Ich
frage mich, ein trockenes Käsesandwich
mit Fritten mümmelnd, ob er immer noch
so gute Laune haben wird, wenn er nach
acht Stunden Busfahrt mitten in der Nacht
in Zagora am Rande der Sahara ankommen wird – und auch wie gut ich selbst
die Fahrt vertragen werde! Wir haben
durch einen frühen Kartenkauf die besten
Plätze direkt hinter dem Fahrer erwischt,
Annette wirft sicherheitshalber noch eine
D AV O N : 2 / 1 5
Palast in Marrakesch
Reisetablette ein, denn die Strecke über
den Hohen Atlas verspricht kurvenreich
zu werden. Wir verstehen seine gute Laune, denn mit diesem anzugsstarken Motor
ist es ein wahre Freude, Sattelschlepper
vor Kurven, Eselskarren bei blinkendem
Gegenverkehr und sowieso jeden anderen PKW zu überholen. Busse scheinen
ein imaginäres Blaulicht zu besitzen, das
tatsächlich von allen respektiert wird,
und so lässt er seiner Freude freien Lauf.
Die schneebedeckten Gipfel kommen
immer näher und mit einigen Pausen in
tristen Straßendörfern erreichen wir im
Dunkeln den Pass auf 2.260 Meter Höhe.
Kurve um Kurve rauschen wir runter, und
der tolle Aussichtsplatz hinter dem Fahrer
entpuppt sich nun als Logenplatz in einem
Gruselkabinett. Meine Hand gräbt sich
klammernd in Annettes Oberschenkel,
ihre Hand quetscht meine. Leise stöhnen wir und halten im entscheidenden
Moment die Luft an, wenn der Bus sich
wieder rasend schnell zwei roten Punkten
nähert und ohne Sicht auf die Gegenfahrbahn ausschert. Ein Schrecken fährt uns
durch die Glieder, als plötzlich Gestalten
und Autos ohne Licht auftauchen. Aber
immer noch ist unser Fahrer ganz konzentriert dabei. Irgendwann nicken wir
ein und werden schlaftrunken von einem Polizist geweckt. Woher ich komme
möchte er mit strenger Mine wissen „Allemagne!“. Und wo wir in Zagora wohnen
würden. „La petite Kasbah!“, gebe ich
irritiert zurück. Wortlos steigt er wieder aus, nachdem auch sein Kollege aus
dem hinteren Bus zurückkommt. Unser
Sitznachbar versichert uns schnell, dass
die beiden sich nur um die Sicherheit der
Touristen kümmern wollen und deshalb
D AV O N : 2 / 1 5
„Wind, Weite, Wirklichkeit,...“ oder profaner: „Schattenspiele“
eher besorgt nach unserer Unterkunft
gefragt hätten. Dies sei früher nicht nötig
gewesen, aber jetzt leider wohl.
Wir entern zwei Wüstenschiffe!
Als wir am nächsten Morgen von der „Petite Kasbah“ nach dem Frühstück noch
schnell über die staubige Straße zu einem
Kiosk laufen, um ein paar Flaschen Wasser
zu kaufen, trauen wir unseren Augen nicht
und bleiben lachend und staunend stehen.
Da kommen wie eine Fata Morgana drei
mit Körben hoch beladene Dromedare
im majestätisch schwankenden Passgang
angeführt von zwei beturbanten Führern
zielstrebig auf unsere Herberge zu. Ein Hupen bringt uns wieder in die Wirklichkeit;
wir stehen mitten auf der Straße! Mit diesem wahr gewordenen Märchen ziehen wir
gleich für die nächsten beiden Tage in die
Wüste und sollen oder dürfen auf ihnen
sogar reiten! Unfassbar! Wir strahlen vor
lauter Freude! Mohamad und sein Sohn
Mustafa stellen uns die drei Dromedare
vor, die zur Familie der Schwielensohler
– auch Kamele genannt – gehören und
auch einhöckrige Kamele genannt werden. Insofern ist die Bezeichnung Kamel
auch nicht falsch, obwohl sie normalerweise für die zweihöckrigen Kamele, auch
als Trampeltiere bekannt, gebraucht wird
(soviel Artenkunde muss sein!).
Alle sind Männchen zwischen 10 und 15
Jahren: Baha ist als größtes sehr weißes
Kamel der Anführer, Nouja - schillernd
braun - hat schon ein paar Jahre mehr auf
dem Höcker, während Ayad cremefarbig
und ausgesprochen schmal gebaut ist.
Baha läuft als erster, mit einem einfachen
Strick, der ihm um den Unterkiefer gebunden wird, lässt er sich lammfromm
führen. Wir haben Respekt und folgen
Mohamads Rat, in den Palmengärten zu
Fuß zu gehen, um nicht von den kräftigen
Zweigen vom Rücken gewischt zu werden. Als wir mittags im offenen Gelände
pausieren und Salat, Tee und gebratenen
Truthahn frisch zubereiten, werden den
Dreien die Vorderläufe zusammengebunden, so dass sie nur noch in Tippelschritten vorankommen. Das reicht allerdings
zum Grasen aus. Der Wind wird stärker
und bläst uns kräftig den Sand ins Essen,
Aus den verwinkelten Palmengärten mit
ihren vielen Bewässerungskanälen sind
wir nun im offenen Gelände. Am Horizont entdecken wir eine Hügelkette und
hinter der, so beschreibt Mohamad seine
Landschaft, liegt die unendliche Weite
der Sahara. Nach vielen Wochen Kamelritt habe man Timbuktu im Mali erreicht,
schwärmt er von seinem Traum. Dieses
legendäre Schild „Timbuktu 52 days“,
das in Zagora tatsächlich steht, verheißt
Abgeschiedenheit und Abenteuer pur.
Mit einem Schweizer habe er vor Jahren
konkret geplant mit 20 Kamelen aufzubrechen, aber dann habe sein Freund abgesagt. Inzwischen sei er zu alt und müsse
außerdem seine 9 Kinder versorgen. Ich
glaube eher, dass auch seine Frau etwas
gegen ein solches Abenteuer hat. Er selbst
fühlt sich wohl, ein paar Tage aus der Familie heraus zu kommen und die Ruhe
und Stille zu genießen und dabei immer
neue Menschen kennen zu lernen.
Annette und ich haben es uns auf Nuja
und Ayad bequem gemacht und trohnen
halb auf den Körben sitzend hoch über
dem steinigen Boden. Das viel befürchtete Schwanken ist halb so schlimm und
die noch schnell am Vorabend besorgten
Reisetabletten völlig unnötig. Wir gelan-
11
Reisereportage
Die fremde Herde hielt Mohammad gut beschäftigt
gen ein Tal hinab, das von einigen großen
Sanddünen gesäumt wird. Die Nachmittagssonne taucht sie in ein warmes weiches Licht. Von oben entdecke ich – etwas
früher als Mohamad – einige Dromedare
in der Ferne. Sie streunen von drei Hirten
bewacht kreuz und quer umher auf der Suche nach Futter. Wir schlagen das Lager
bei immer stärkerem Sturm hinter einer
Düne auf. Der Sand wird uns richtig ins
Gesicht geblasen, als ich mit Mustafa das
Zelt aufbaue. Das 4X4 Meter große Berberzelt ist schwer und nur an den Ecken mit
langen Häringen im Sand zu befestigen.
Es knirscht mächtig zwischen den Zähnen
beim Abendessen, gemütlich ist es nicht,
auch wenn die bunten Polster, der köstliche Tee mit Keksen und die von uns beigesteuerten Printen alles dafür hergeben.
Kampf gegen Wind und Hormone!
Draußen haben sich die fremden Dromedare unserem Zelt genähert und vor allem Baha gehen die Hormone durch. Er
wittert die anderen Männchen und auch
der Strick zwischen seinen Beinen hält ihn
kaum davon ab, sich ihnen zu nähern. In
der Abenddämmerung hat er einen ebenbürtigen Revierkämpfer gefunden und
Mohamads Sorge gilt nun, die beiden auseinander zu halten, denn wenn sie sich einmal verbissen haben, geht der Kampf um
Leben und Tod. Ein tiefes Röhren dröhnt
aus dem langen Hals und ein Teil seines
Rachens wird schaurig wie ein rosafarbener Ball aus dem Mund gestülpt. Wir
eilen Mohamad zu Hilfe und lassen Mustafa beim Kochen im Zelt zurück. Er muss
nun alleine die Gasflammen unter den
Töpfen vor dem hineinpfeifenden Wind
schützen. Mit Stöcken und Steinen treiben
wir die streuenden Dromedare brüllend
weg. Nur widerwillig machen sie sich auf
den Weg zu ihren schon vorausgegangen
Hirten. Ihr Röhren hören wir aber noch.
Der Wind ist inzwischen immer stärker
12
Reisereportage
Ajad
geworden, es stürmt und heult im Zelt. Der
Sand prasselt wie Regen auf die Plane. Als
Mustafa zum X-ten Mal die Häringe neu
einschlägt und den Zeltrand mit Steinen
beschwert, drückt der Wind so stark die
Plane nach innen, dass sich Annette noch
gerade vor den brennenden Glühstrumpf
werfen kann, um die Plane mit dem Rücken nach außen zu stemmen. Vom Boden
her kommt permanent Sand herein. Wir
befürchten, kein Auge in der Nacht zu
schließen, zumal die Dromedare wieder
zurückgekommen sind. Doch der Wind
lässt nach und auch Mohamad kann von
seiner Wache wieder zum Essen kommen,
nachdem Baha nun angepflockt ist. Müde
und erschöpft sinken wir nach einem mineralhaltigen Gemüsesalat auf die Matratzen. Es wird kalt und trotz der drei Decken
frieren wir mächtig. Mohamad und sein
Sohn schlafen unbeirrt draußen zwischen
den Sattelkörben.
Als am frühen Morgen der Vollmond
hinter einem Bergkamm verschwindet,
kündigt ein rötlicher Schimmer die Sonne jenseits der weiten östlichen Steinebene
an. Die fremden Dromedare stehen immer
noch da, während unsere drei friedlich
neben dem Zelt liegen. Gegen die aufgehende Sonne bilden sie eine phantastische
Silhouette. Wir brechen auf und wandern
durch herrliche Blütenhänge und Sträucher; der Boden ist blassgrün und erinnert
an die Hügel Schottlands. Heute genieße
ich es zu wandern, auch wenn die drei „Wüstenschiffe“ recht zügig unterwegs sind.
Für die morgige enge Busfahrt zurück
nach Marrakesch zurück tanke ich schon
einmal Bewegung.
Für Tagesausflüge hat Mohamad ein
Camp mit Schlafplätzen für ca. 15 bis
20 Personen einige Stunden Kamelritt
vor den Toren Zagoras in der staubigen
sandigen Steinwüste eingerichtet. Mu-
Zahm, wie ein Lamm Pantoffeln suchen Helden!
stafa zieht sich ins Kochzelt zurück, um
dann später mit einem herrlich frischen
Salat, Reis und prächtigen Ölsardinen zu
erscheinen. Nachdem wir uns im Sand
etwas ausgeruht haben und dabei Baha
beobachten, wie er getrieben von seinen
Hormonen und Düften weit entfernter
Dromedarmännchen in der Nase trotz
zusammengebundener Ober- und Unterschenkel der Vorderläufe - sozusagen
auf den Ellbogen - die Dünen hochrobbt,
sitzen wir mit Mohamad auf mit rotem
Samt überzogenen Campingstühlen und
unterhalten uns über Gott und die Welt.
Da wir die angespannte Stimmung der
islamischen Bevölkerung durch die Radikalisierungen des IS in Syrien und auch
durch die Attentate in Paris schon mehrmals wahrgenommen hatten, nutze ich die
Gelegenheit, mehr vom Islam zu erfahren.
Mohamad pflegt eine sehr tolerante Einstellung und unterstreicht, dass jeder Moslem auf den Gruß „Salem Aleikum“ auch
mit „Aleikum Salem!“ (Der Friede sei mit
dir!) antworten muss. Jemanden zu töten
bedeute, alle Menschen getötet zu haben,
und nirgendwo im Koran stehe, dass eine
andere Religion nicht zu akzeptieren sei.
Daraus, dass er an Allah glaube, mache
er kein Geheimnis. Für ihn gebe es keinen anderen Gott, aber das sei seine ganz
persönliche Überzeugung. In der Diskussion über die Schöpfung werden dann die
unterschiedlichen Ansichten deutlich. Er
versteht die Natur und den Menschen als
Schöpfungsakt und sieht die besondere
Verantwortung des Menschen als Bewahrer der Natur gottgewollt. Die Menschen
würden in vielen Teilen noch nicht mit
ihren Fähigkeiten verantwortungsvoll
umgehen und sich auch vom sog. „Bösen“
beeinflussen lassen. Es macht Spaß, offen
ohne den anderen von seiner Einstellung
überzeugen zu wollen zu diskutieren. Und
die Erkenntnis, dass nur eine Splitter-
gruppe unter dem Deckmantel des Islam
gewaltbereit ist, aber von allen anderen
friedliebenden Menschen verurteilt wird,
tut gut.
D AV O N : 2 / 1 5
... und mit beutelschwingenden
Mitfahrern zurück!
In einem weiten Bogen nach Nordosten
reiten wir nachmittags Richtung Zagora
und fühlen uns schon ein bisschen so, als
läge nach einer langen Reise Timbuktu
vor uns. Doch den eigentlichen Ritt nehmen wir am nächsten Tag mit 50 anderen
und einem Sprung zurück über den Atlas
auf. Wir sitzen diesmal ganz hinten im
Bus und da keiner wie bei der Nachtfahrt
einschläft, suchen sich, von den zahllosen
Kurven animiert, die unterschiedlichsten
Frühstücke gnadenlos ihren Weg ans
Licht. In den Pausen wird ein Beutelchen
– sofern der Erbrecher ein solches noch
ergreifen konnte – auf der Treppe abgestellt und bleibt dann stehen. Wir hatten
beide Mühe unseren Magen vor allem
geruchsbedingt unter Kontrolle zu halten
und bestaunen hinter Sagrotan-Tüchern
die schneebedeckten Gipfel des Atlas. Die
Landschaft wirkt karg und abweisend. Die
intensiv graubraunen Töne werden nur ab
und zu von Schneefeldern durchbrochen
– auch die Dörfer heben sich mit ihren
Lehmbauten kaum vom Untergrund ab.
Die wenigen flachen Stellen werden zum
Ackerbau genutzt.
Das Barcelona Marokkos!
Wir fahren mit dem Zug weiter über
Casablanca nach Rabatt. Das Riad liegt
mitten in der Medina und im Dunkeln versuchen wir den Weg durch die Menschenmassen zu finden. Aber in dem Gewimmel
der Gassen mit spärlichen Straßennamen,
sporadischen Hausnummern und völlig unscheinbaren Fassaden, muss man
wirklich zwischen hunderten ähnlichen
holzgeschnitzten Türen die einzig Richtige
D AV O N : 2 / 1 5
Annette, Nouja, Dirk, Baha
finden. Wir kommen nach unserem Plan
schon nah heran, aber finden können wir
sie nicht und fragen einen älteren Herrn,
der gerade in die Gasse mit seinem Müll
hinaustritt. Bereitwillig und freundlich
geht er voran und führt uns ins Gassenlabyrinth, bis auch er nach vielen Ecken
und Kehren nicht mehr weiter weiß und
ein paar ballspielende Jungs fragt. Von denen springt der Älteste auf und rennt 20
Meter zu einer unscheinbaren Tür. „Riad
Azahra, ce ici!“, strahlt er. Wir bedanken
uns, und als uns nach kurzem Klopfen
aufgemacht wird, verabschiedet sich auch
der Alte uns freundlich zulächelnd zu
seinem eigentlichen Ziel, der Mülltonne.
Von drinnen hören wir den Jungen rufen:
„Money, gimmy some money!“. Hinter der
unscheinbaren Tür öffnet sich ein herrlicher Innenhof mit einer riesigen Palme,
geschmackvollen antiken und modernen
Möbeln in kleinen Sitzecken und einem
herrlichen Apartment. Hier fühlen wir uns
auf Anhieb wohl.
Nach einem opulenten Frühstück, serviert
von einem jungen Mädchen, das vor lauter glucksendem Lachen gar nicht wusste,
wie es mit seiner guten Laune umgehen
sollte, stromern wir durch die Stadt. Wir
fühlen uns an Barcelona erinnert mit den
breiten Straßen, den vielen Palmen, und
dem Blick aufs Meer; die Medina ist morgens sauber geschrubbt, nachdem abends
noch die Gassen mit Händlern verstopft
waren. Der riesige Friedhof dahinter leitet unmittelbar zum Meer hinunter. An
ihn grenzt die festungsartige Kasbah des
Oudaias, in die wir durch das repräsentative Stadttor Bab el Oudaia gelangen.
Die weiß verputzten und oft intensiv blau
gestrichenen Häuser in den verwinkelten
Gassen dahinter sind sorgfältig restauriert
und geben verziert mit Katzen und Blumen herrliche Fotomotive. Wir genießen
Der Atlas zwischen Ouarzazate und Marrakesch
endlich die Sonne, sitzen stundenlang im
Restaurant, turnen auf den von einem
Erdbeben abgebrochenen Säulen vor dem
Hassan Mausoleum herum, versuchen
bunt gekleidete Marokkanerinnen als
Fotomotiv zu erwischen und hängen im
ungemütlichen bahnhofsähnlichen SofaCafé im Hotel Belina herum, um ein, zwei
Bier zu trinken. Der Urlaub nähert sich
seinem Ende und morgen geht es über Fes
zurück nach Deutschland – in den Winter,
denken wir etwas wehmütig!
Ach ja, das war ja nur eine Antwort; warum
wir einen doppelten Gabelflug von Köln/
Bonn nach Marrakesch und zurück von
Fes nach Weeze gebucht haben, ist schneller erklärt: Gebucht waren ursprünglich
Hin- und Rückflug mit Ryan-Air von
Weeze nach Fes. Beim Einchecken legten
wir aber schwungvoll einen abgelaufenen
Reisepass vor, der – nach Ausstellung
eines Ersatzausweises von der nahen Polizeistation - zwar von Ryan-Air selbst,
aber nicht von den marokkanischen Behörden akzeptiert worden wäre. Zähneknirschend konnten wir zum Glück noch
für den nächsten Tag einen Flug von Köln/
Bonn nach Marrakesch buchen – und vorher noch den neuen Pass zu Hause holen.
Ärgerlich, aber der alte Reisepass hat jetzt
endlich seine Ecken ab!
Wir haben ein wundervolles Land schätzen gelernt und kommen sicher wieder
– alleine um Karim, Mustafa, Mohamad,
und all die freundlichen Gesichter der
Menschen und auch die der Dromedare
wieder zu sehen!
Und vielleicht gelingt es uns dann auch
dieses Schild zu entziffern. Allen Assoziationen sei hier freien Lauf gelassen…! n
13
Reisereportage
Ausbildungsangebote
Slàinte!
Oder der Zauber, der
aus der Kälte kam…
Als erprobte Wanderer und Kletterer starten
Harmen Westerhof und Wolli Buchenthal im
Mai 2014 einmal nicht in südliche Gefilde,
sondern nehmen eine spannende und sehr
eindrucksvolle Reise in eher unwirtliche
Regionen der Britischen Insel auf sich...
Aussicht vom Gipfel des Buachaille Etive Mor
Text und
Fotos:
Wolfgang
Buchenthal
und Harmen
Westerhof
V
on langer Hand geplant war unsere
Expedition in den hohen Norden Europas, nämlich nach Schottland – genauer
gesagt auf die Insel Skye. Das Wetter im
Mai sollte nach eigener Erfarhrung und
Klimastatistik etwas trockener sein als
im Rest des Jahres – und die Länge der
Tagen wurden wir noch brauchen. Also,
los geht’s!
Von Aachen geht es nach Dünkirchen
und die Fahrt mit der Fähre nach Dover
ist durch einen heftigen Wind geprägt,
der das erwartungsvolle Lächeln nicht
aus unseren Gesichtern zu wehen vermag.
Der Kangoo von Renault eignet sich als
Reisebüschen sehr gut, das Reisegepäck,
inklusive ein Didgeridoo, ein Schwert
und ein passendes Sortiment an Whiskyflaschen, passt hinein, die Rückbank ist
ausgebaut, so dass wir im Notfall auch im
Wagen schlafen können. Schottland – wir
kommen!
Schnell gewöhnen wir uns an den Linksverkehr und nehmen England im Flug.
Da das Wetter jetzt im Mai recht kühl
und ausnahmsweise doch ziemlich nass
ist, verbringen wir die erste Nacht nahe
dem historischen „Hadrian´s Wall“ bei
Beaumont im Norden Englands im Auto. Der römische Kaiser hat die Mauer
zum Schutz vor einfallenden „caledoni-
14
schen“ Truppen im zweiten Jahrhundert
nach Christus bereits erbaut. Dem rauen
Klima und den Guerilla-typischen Angriffen der Stämme hielten die Römer
nicht stand – auch andere „Möchtegernherrscher“ sollten dadurch frustriert und
zurückgetrieben werden... Die Grenze des
römischen Reichs in Britannien sollte
ein Symbol für das „Ende der Welt“ sein;
eine Grenze zwischen Zivilisation und
Barbarei. Diese Sicht der Dinge könnte
man allerdings auch umdrehen...
Doch Mauer oder nicht, wir würden
am nächsten Morgen dann doch nach
Schottland vorstoßen – das lang ersehnte Ziel unserer Reise! Wir besuchen auf
unserem Weg in die Highlands noch imposante Stätten einer jahrhundertelang
währenden Feindschaft zwischen England
und Schottland, so die Schlachtfelder von
Bannockburn sowie Stirling, die noch
heute monumentale Zeugen schottischer
Umbeugsamkeit sind.
Autobahnen gibt es in Schottland noch
wenige; oberhalb von Glasgow und
Edinburgh geht es schnell in die leeren,
märchenhaft schönen Highlands. Ab da
wird der Verkehr langsamer. Wir finden
unseren Weg über Fort William, wo Wolli
sich erst einmal mit neuer Regenhose und
einer weiteren warmen Jacke eindeckt!
Schließlich erreichen wir einen bei Wanderern und Kletterern sehr beliebten Ort
in der Region Glen Coe: „The Kingshouse“.
Einsam und malerisch gelegen bietet diese
kleine Enklave inmitten des imposanten
schottischen Hochlandes Gelegenheit zum
Zelten und zu zwei gelungenen Kraxelpartien, die eine in der Sonne über die Route „Curved Ridge“ des Berges Buachaille
Etive Mór, die andere im Nebel am Stob
Coire Sgreamhach.
Viele Namen der schottischen Landschaft,
wie zum Beispiel von Gipfeln, Graten, Flüssen, Karen (‚corries‘), Wäldern und Ebenen
werden noch auf gälisch geschrieben, die
fast vergangene alte Sprache Schottlands,
die von den alten Iren, Gaels genannt, die
Schottland von Ursprung besiedelten, introduziert wurde. Die Sprache hört sich
schön an, ist aber für uns erstmal schwierig
zu sprechen!
D AV O N : 2 / 1 5
Harmen am Curved Ridge
Alles Training für ein größeres Abenteuer... sowohl die Kraxelpartien als auch die
Sprache! Nun geht es schließlich vorbei
an dem berühmten Eilean Donan Castle
über die einzige Verbindungs-Brücke auf
die Insel Skye!
Denn schließlich liegt hier das Herzstück
unseres Unterfangens. Wir möchten das
Unmögliche wahr werden lassen und in
den Black Cuillin Mountains einen Höhengrat bewandern: Die Cuillin Ridge,
einen ca. 12 km langen Grat, der von einem einstmals riesigen Vulkan übrig geblieben ist. Der gesamte Kegel wurde vor
Jahrmillionen in einer gewaltigen Eruption weggesprengt. Zu dieser Kletterpartie
ist zu sagen, dass 90 % der Versuche, sie
in den geforderten zwei Tagen zu bezwingen, wetter- oder konditionsbedingt
scheitern. Für uns ist es den Versuch wert,
denn die Cuillin Ridge hat viel zu bieten!
Unser Stützpunkt ist der Campingplatz
in Glenbrittle. Auch auf Skye ist es (noch)
kalt und nass. Eigentlich sind der Mai
sowie der Oktober die zu empfehlenden
Reisemonate – sowohl wetterbedingt als
auch wegen der Abwesenheit der Scharen
kleiner biestiger Mücken (die „midges“).
Im Nebel machen wir als Vorbereitung
eine „Cuillin-Probe“ am scharfen, magnetischen Gabbro-Gestein. Wir stellen
fest, dass es viele Möglichkeiten gibt, den
Grat zu nehmen, alle ähnlich leicht, und
dass man sich dabei sehr leicht verläuft.
Uberall gibt es Spuren von anderen Kletterern... Munter kommen wir im Regen
runter. Das Gore-Tex in den neuen Schuhen hält es nicht aus. Spätestens jetzt
wissen wir die kleine erlesene Auswahl
an Whiskies zu schätzen, die uns ab und
D AV O N : 2 / 1 5
„Old Man of Storr“
an die Illusion einer inneren Wärme gibt.
Da das Wetter weiterhin Kapriolen schlägt,
besuchen wir nahegelegene Felsformationen, um ein wenig zu bouldern und uns
mit Land und Leuten (was allerdings mehr
Schafe als Leute sind) vertraut zu machen.
Bei dem berühmten „Old man of Storr“,
einem sehr eindrucksvollen ca. 50 Meter
hohen Menhir aus grauer Vorzeit finden
wir nicht nur interessante Felsformationen, sondern dann tatsächlich ein junges
Pärchen, das allen Wettern zum Trotz das
„Ja-Wort“ gibt. Eine sehr rührende Szene.
Das „ewige Versprechen“ wird bei einer
solchen Szenerie dann wohl auch sicher
„ewig“ den Unwettern des Lebens trotzen!
Wer weiß?
Unser frühmorgendlicher Blick aus dem
Zelt bestätigt am neunten Tag einmal den
Wetterbericht… der Himmel reißt auf!
Obwohl sich das durchaus noch ändern
kann, machen wir uns schleunigst auf den
Weg. Die Überquerung der „Cuillin Ridge“
nimmt zwei ganze Tage in Anspruch, so
dass wir Zelt und Schlafsäcke und etwas
Proviant auf etwa 700 Höhenmetern deponieren. Zurück am Auto, auf Meereshöhe,
fahren wir dann zum Anfang des Grates.
Dann warten auf uns die 3000 Höhenmeter, auf und wieder ab, verteilt auf über
30 Gipfel und 13 Berge. Während des Anstiegs hält das Wetter. Endlich oben am
Grat angekommen macht sich ein wunderbares Panorama auf. Der schwarze, nackte
Fels mit seinen rauen Griffen zeichnet sich
in wilden Formen gegen den Himmel ab.
Im unteren Bereich die allgegenwärtige
Heide und Farne. Die Nachbarberge sind
eher rot und aus Granit. In der Ferne gibt es
dann die zahlreichen anderen Inseln mit
Aussicht beim Bouldern auf Skye
den jeweiligen Meeresengen, verbunden
mit dem Atlantischen Ozean. Den Grat
entlang sehen wir immer wieder kleine,
von Steinstapeln ummauerte Bereiche,
die uns wie provisorische Biwakplätze
vorkommen.
Zackig geht es los, aber nicht ohne Plan:
Harmen hat aus den verfügbaren Kletterbeschreibungen zum Grat ein eigenes
Topo hergestellt, um möglichst viele Details einzubeziehen. Alles Vorarbeiten,
um nachher zu den erfolgreichen 10% der
Erstversuchler zu gehören... Wir müssen
nicht auf allen Gipfeln stehen, um die Kette
der Black Cuillins zu traversieren, aber für
Harmen sind die über 3000 Fuß (914 Meter Höhe) von besonderer Bedeutung. Sir
Hugh Munro hat von diesen Bergen 1891
eine Liste aufgestellt. Davon sind nach
heutiger Vermessung 282 anerkannt. Insgesamt gibt es in der Kette 11 von diesen
sogenannten „Munros“. Zwei erfordern einen kleinen Exkurs, da sie nicht Teil des
Hauptgrates sind.
Kurz vor Sgurr Alasdair gibt es die Schlüsselstelle. Der enge, ausgesetzte Kamin im
glatten Basaltgestein, womit das griffige
Gabbro versetzt ist, wird von Harmen im
Regen genommen und verflucht… der
Ruf dieser Passage bestätigt sich. Eine
Abseilstelle und zwei Berge weiter werden
wir von einem Hubschrauber besucht. Wir
Reisereportage
Aussicht vom Bergrücken hinter Buachaille Etive Mor
wissen, dass es spät ist, sind aber in guter Form, und einer von uns macht das
„Nein“-Zeichen. Der Hubschrauber bleibt
allerdings in der Nähe – wir denken beide an die, die eventuell gefunden werden
müssen.
Kurz vor Mitternacht drehen wir noch
ein Video. Das Licht reicht aus zum Wandern und Kraxeln, aber nicht mehr für
ausgesetzte Sachen. Darum lassen wir
den eigentlichen Gipfel des 4. Munro, des
‚Inaccessible Pinnacle‘ auf dem Sgurr
Dearg aus. Hinter dem nächsten Berg,
Sgurr na Banachdaich, liegt unser Lager 1.
Dort, um 01.30 Uhr angekommen, bauen wir in der Dunkelheit, nach einem
18-stündigen Tag das Zelt auf und schlafen
nach einem ergiebigen Schluck feinsten
Whiskys tief und fest.
Auch der nächste Tag ist mit heiterem
Wetter gesegnet. Die zweite Hälfte des
Grates ist technisch weniger schwierig,
und wir hinterlassen Seil und Gurte. Es
ist warm und unser Wasser ist alle... die
nächste Quelle allerdings werden wir erst
nachmittags erreichen. Also nicht gezögert. Mit dem Abendessen des vorherigen
Tages als Frühstück marschieren wir los.
Nach vielen wunderbaren Kraxelstellen
an Bergen mit weiterhin unaussprechbaren Namen, wird der Durst gelöscht.
Plötzlich ist das Ende in Sicht! Noch 1,5
km, noch 3 Munros, noch zwei Kraxelstellen, die unsere Konzentration fordern
werden... Wolken sammeln sich an, die
wie Sahnesoße über den Grat fließen…
Die nächsten zwei Abstiegsmöglichkeiten
im Hinterkopf behaltend fahren wir fort.
Einen Kilometer vor dem Ende hat sich
am Bruach na Frithe ein Sturm entwickelt. Wir entscheiden uns dafür, durch
die dichten rasenden Wolken abzustei-
16
Kameradschaft - Harmen und Wolli oben auf Buachaille Etive Mor
gen. Diejenigen die den Vortrag gesehen
haben, wissen, dass uns die Schafe um
die Ohren geflogen sind!
Nach weiteren 12 Stunden sind wir endlich unten. Wir trampen zurück zum
Auto und nehmen uns vor, das BiwakMaterial morgen abzuholen… Der Fahrer und seine Kollegen haben die Kette
zu Ende geschafft und erzählen von der
gestrigen Rettungsaktion. Es hatte sich
eine andere Gruppe am Grat bei der Suche
nach einer Abstiegsmöglichkeit verstiegen. Im schwierigen Gelände mit losem
Gestein hat einer Dame ein Felsblock das
Bein gebrochen und unbewegbar eingeklemmt. Da die Gruppe nicht an einem
frequentierten Ort war, haben die Retter
im Hubschrauber sehr lange gebraucht,
bis sie sie gefunden hatten...
Das Fazit unseres Unternehmens: Auch
unser Erstversuch ist gescheitert, aber wir
sind gesund wieder runter gekommen. Es
hat Sinn gemacht, uns im Vorfeld sehr
genau über die Einzelheiten der CuillinKette zu informieren und die Infos auf
Tour dabei zu haben. Der Tour waren wir
konditionell gewachsen, die Eindrucke
waren wunderbar, und die Gesellschaft
toll! Danach waren wir aber müde...
Am Ende des obligatorischen Ruhetages
gab es Abends in einem Pub eine lebendige musikalische Feier nach schottischer
Art. Das bedeutet: selber Instrumente
mitbringen, Gruppe bilden, und Musik
machen. Wie zu erwarten war der Pub
ein paar Stunden später, obwohl in einer
Siedlung von nicht mehr als 15 Häusern,
überfüllt. Statt Tanzen waren Filmen und
Bierproben angesagt. Wie in Deutschland
gibt es auch in Schottland tausende von
Mikrobrauereien – mit Bieren sehr unterschiedlicher Geschmacksrichtungen!
Am nächsten Tag machten wir uns dann
auf den Heimweg. Doch nicht direkt,
sondern in Etappen mit Zwischenstopps
bei drei Whiskybrennereien! Talisker,
auf der Insel Skye, Blair Atholl, in der
Speysideregion, und Glenkinchie, in den
„Lowlands“: Sie machen uns nochmal
deutlich, welche herrlichen CharakterUnterschiede es im „uisge beatha“, dem
Lebenswasser der Schotten, alles gibt.
Vom feinen, in Sherryfässern gereiften,
wunderbar ausgeglichenen Glenkinchie
nimmt Wolli eine Flasche mit.
Wie auf dem Hinweg stürmen wir easy
durch England. Die Fähre bringt uns
zurück nach Frankreich. Auf dem Nachhauseweg klingt ein Lied, dass fragt,
„Oh Schottland, wann sehen wir Deinesgleichen wieder?“
n
Reiseinfos und Schlussbemerkungen:
n Reiseführer Lonely Planet ‚Scotland‘,
edition 2013 (auch auf deutsch erhältlich)
n Topografische Karten 1:25.000
der Ordnance Survey, Typ ‚Explorer‘
n Verschiedene Webseiten für die Begehung der Black Cuillin-Kette, zum Beispiel
http://skyeguides.co.uk/wp-content/
uploads/2011/09/2007_Ridge_Download.pdf
Wenn ihr allgemeine oder spezifische Fragen
über Schottland als Urlaubsziel habt, oder euch
über Schottland austauschen möchtet, schickt
Harmen eine Mail (1981stonemonkey@gmail.
com), er freut sich. Auch wenn ihr sonstige Infos
sucht, wie Websites mit allgemeinen Infos, Reisen mit den Öffis, praktische Topos, Websites
und Literatur für Wanderungen, Bergsteigen,
Infos über Whisky und die Distilleries, sogar
schöne schottische Musiktipps oder die besten
Pubs: einfach fragen.
Genau ein Jahr nach dem Cuillin-Abenteuer hat er an der Westküste seines geliebten
Urlaubslandes zwei weitere Inseln besucht:
Colonsay und Arran. Vielleicht erfahrt ihr noch
DAVON…
D AV O N : 2 / 1 5
Alpenvereinsmitglieder
erhalten
Rabatt!
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Bergsteigen
Die mit den
Wölfen wandern
Anfängerkurs 2015
Kleine Wölfe (walking with wolves )
Text:
Lisa Surkamp
Fotos:
Patrik Starzetz;
Caroline Wessels,
Wolfgang
Schumacher,
Lisa Surkamp
W
ie jedes Jahr gab es auch in diesem
den Einsteigerkurs Bergsteigen
auf der schönen und komfortablen Franz
Senn Hütte im Stubaital auf 2145 m oberhalb von Neustift.
Zu Beginn des Kurses standen drei Fragen: Wird der Kurs trotz des angekündigten Wetters ein ein Erfolg?Wird die
Gruppe nett sein? Gehören Chihuauas in
die Alpen? Am Ende des Kurses stand eine
Antwort: JA!
Einstieg in die Kurswoche war der vom
Parkplatz an der Oberrissalm aus etwa
einstündige Aufstieg zur Hütte auf einem
schönen Wanderweg. Die bequemeren
Teilnehmer ließen einen Teil des Gepäcks
mit der Materialbahn hochtransportieren. Gleich der erste Tag, so die Wetter­
vorhersage, sollte der mit dem stabilsten
Wetter sein. Weil alle Teilnehmer bereits
seit einigen Tagen in den Alpen waren und
über alpine Erfahrung verfügten, wurde
eine minderschwierige Tour ausgewählt.
Nach dem Abendessen folgte gleich der
erste Kursabschnitt; die Tourenplanung
aller zwei - UND vierbeiniger Teilnehmer.
Die kleinen Wölfe mussten unterhalb der
leichten Kletterei über den Gipfelgrat warten und auf die zurück gelassenen Rucksäcke aufpassen.
Auf dem Rückweg gab es einen Abstecher
zum nahen Rinnensee, allerdings nicht
zum Baden, sondern als Trainingseinheit
für das fortan allseits beliebte Laufen im
Blockgelände. Block rauf Block runter,
immer schön das Gleichgewicht halten,
auf Kommando stehen bleiben und einen
sinnvollen Weg finden, war ebenso die
Aufgabe, wie das Spuren und Laufen auf
den vorhanden Altschneefeldern. Bei den
letzteren waren die eindeutig größten Fans
die kleinen Wölfe, die alle Schneefelder als
großen weißen Spielplatz nutzten.
Das Wetter am nächsten Tag zeigte sich
von seiner besten Seite. So erreichte die
Gruppe trotz einiger Trink-, Foto- und
Sanitärpausen deutlich vor der geplanten
Zeit und gut gelaunt den Gipfel der Rinnenspitze auf 3000m.
18
Nach der Rückkehr zur Hütte gab es bei
schönstem Wetter die nächste Übung, Prusiken an der Feuertreppe. Erst als auch dem
letzten Teilnehmer endgültig die Beine den
weiteren Dienst versagten und im Wortsinn
auf eine Pause brannten, kam ein weiteres
Highlight jedes Tages auf der Franz-SennHütte: das Abendessen.
Natürlich kein Abend ohne Ausbildung.
Heute gab es erweiterte Tourenplanung, die
Einführung in die Spaltenbergung und das
Thema Orientierung. Letzteres mit reichlich Gelächter, denn die Vorlieben, wie herum die Karte gehalten werden sollte, wichen
deutlich voneinander ab. Zum Schluss des
Tages genossen wir das einheimische Getränkeangebot. Schöne, dunkelrote Farbe,
angenehmes Aroma und ausgezeichneter
Geschmack. Ein perfekter Tag.
Am nächsten Tag auf dem Weg zur vorderen
Sommerwand gab es reichlich Gelegenheit
für Unterweisungen in Wetterkunde. Leider keine Schönwetter-, sondern Quellwolken waren am Himmel zu beobachten. Angetrieben von den fröhlich vorauslaufenden
Wölfen erreichte die Gruppe wiederum
frühzeitig den Gipfel auf 2715 m. Dank der
Wachhunde fand die Gipfelkletterei erneut
ohne Rucksack statt.
Das Wetter hielt sich und so ging es
anschließend zum nahen Gletscher,
um dort den Umgang mit Steigeisen,
Pickel und Eisschraube zu erlernen.
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Rinnenspitze
Gletscherquerung
Zum Glück war niemand da, der beobachten konnte, wie fünf erwachsene Menschen
im Gänsemarsch hintereinander wie Frösche über das Eis hüpften, um Vertrauen
zu der ungewohnten Fußbekleidung zu
gewinnen. Die gefährlichste und daher
freiwillige Übung des Tages war das Hinabsteigen und mit Hilfe des Pickels und der
Frontalzacken wieder Hinaufsteigen aus
einer immerhin fast zwei Meter tiefen Rinne im Eis. Gefahr ist relativ, aber immerhin
hätten die Füße nass werden können.
Inzwischen hatte sich das Wetter zunehmend verschlechtert, so dass sich die Gruppe ohne die Übung zur Spaltenbergung
zügig auf den Rückweg machte, um vor
Regen und Gewitter an der Hütte zu sein.
Der Regen ließ trotz pechschwarzem Himmel auf sich warten, und daher bestand
eine Pause darin, bei der Spaltenbergungsübung als Ballast unter dem Übungshügel
zu warten... und zu warten..., bis die anderen Teilnehmer endlich sinnbildlich einen
T-Anker verbuddelt, Prusiken verknotet
und das arme Spaltenopfer wieder auf den
kleinen Felsen gezogen hatten. Der nächste
Tag sollte wegen der besonders garstigen
Wetterprognose diversen Übungseinheiten in Hüttennähe vorbehalten bleiben, so
dass am Abend statt Tourenplanung „erste Hilfe am Berg“ auf dem Stundenplan
stand, bevor wir wieder die einheimischen
Kaltgetränke genießen konnten.
Der Donnerstag zeigte sich zunächst
freundlich, so dass der in Sichtweite der
Hütte gelegene kurze C/D-Klettersteig angegangen werden konnte. Die Wölfe hatten deutlich zu verstehen gegeben, dass
sie eher für einen Ruhetag als für weiteres
Blockgelände und nasse Pfoten zu haben
wären, und blieben zu Hause. Nach dem
Klettersteig ging es, ebenfalls in Hüttennähe, ans Abseilen, Standplatz bauen,
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ermattete Seilpartner auf verschiedene
Weisen sichern, an Knoten verzweifeln
und die Geduld von Übungsleiter Patrik
zu strapazieren.
Zum Schluss des Tages, nach dem ersten
Regen, folgte das Abklettern in weglosem
Gelände nahe der Hütte und noch Laufen
auf der Slackline, oder eher irgendwie ein
bisschen herumwackeln und die Anderen
belustigen. Lediglich Patrik konnte auf
dem wippenden Spanngurt tatsächlich
laufen.
Passend zum einsetzenden Gewitter war
nach dem leckeren Essen Wetterkunde das
Thema in der trockenen Hütte. Der vorletzte Tag versprach noch einmal, bis zum
Nachmittag, trockenes, wenn auch kein
sonniges Wetter. Erst ab dem späten Nachmittag sollte die Gewitterwahrscheinlichkeit deutlich ansteigen. Ausreichend Zeit
für die Tour zur inneren Sommerwand.
Auf dieser konnten alle bisher erlernten
Techniken wiederholt und vertieft werden,
außer der erlernten Spaltenbergung, zum
Glück. Im Gipfelbereich (3122m) kam als
weitere Sicherungstechnik die Versicherung mit Hilfe von Schlingen und Schleppseil dazu.
Das nun von allen fast fachkundig beobachtete Wetter verschlechterte sich. Perfekt, um die Qualität der mitgebrachten
Regenkleidung einem Test zu unterziehen
und das zügige Fortbewegen auf nassem
Untergrund zu üben. Mittelnass, das heißt
die Füße waren noch relativ trocken, und
bester Laune erreichte die Gruppe wohlbehalten die Hütte.
Der letzte Tag verhieß schon früh garstiges Wetter, allerdings „nur“ Regen, kein
Gewitter. Perfekt, um im „Höllenrachen“
das Fürchten zu lernen, dort ist es sowieso nass, denn der nahe der Hütte gelegene
kurze Klettersteig führt über einen Wildwasserbach.
Auf zum Höllenrachen
Keiner wurde vom Höhlendrachen verschluckt, so dass alle bei der letzten
Übung, der Selbstrettung über eine Gletscherspalte teilnehmen konnten.
Wiederum an der Feuertreppe wurde
fleißig geübt. Mit Gardaknoten und Seilrolle, mit und ohne Rucksack solange die
Arme mitmachten. Unter gegenseitigen
Anfeuerungsrufen, reichlich Gelächter
und wachsamen wenn auch skeptischen
Blicken der Wölfe schreckten die Teilnehmer nicht einmal davor zurück, Steine in
die Rucksäcke zu packen und sich damit
anschließend auf den Rand der „Gletscherspalte“ zu wuchten, eigentlich eher
die Geländeroberkante zu erreichen....
Am Ende blieben viele neue Erfahrungen
und ein schöner Abstieg zum Auto an der
„Oberrissalm“.
Die Gruppe wäre sehr gerne noch eine
weitere Woche geblieben, um zu lernen,
zu lachen und mit den Wölfen zu wandern.
Résumé der Woche: Besser nicht in Spalten
fallen, wenn keiner zum Rausziehen da ist,
mit den richtigen Leuten ist sogar Blockgelände lustig und kleine mexikanische
Wölfe gehören nicht in die Handtasche
sondern in die Alpen. n
Angus im Flug
19
?
Interview
DAVON fragt:
Klettern
Klettertreff 27+
Katrin Wallraff
Katrin Wallraff, Trainerin C Sportklettern , 26 Jahre alt, ist seit
7 Jahren Mitglied im DAV. Sie ist Referendarin mit den Fächern
Spanisch und Biologie. Ihre Hobbies sind Wandern, Bergsteigen, Klettern und Reisen. Da passte es Ihr als angehende Pädagogin, ihre Kenntnisse in der Ausbildung und Betreuung
von Kindern und Jugendlichen anzuwenden. Insbesondere
liegt ihr am Herzen, denjenigen eine Chance zu bieten, die
infolge von Behinderungen im Gruppensport Probleme haben.
Das Interview führte Hans Graffenberger am 19.09.2015 durch.
Was hat Dich dazu bewogen, Dich
für das „ Integrative Klettern“ zu engagieren?
Katrin: Meine Idee kam beim Klettern mit
Schülern im TIVOLI-ROCK. Ich erkannte,
dass auch weniger sportliche oder behinderte Kinder Spaß und Ehrgeiz beim Klettern entwickeln, wenn sie richtig motiviert
werden.
Hans: Seit wann arbeitest Du mit den Jugendlichen?
Katrin: Im Jahr 2014 hat die Sektion mich
gebeten, diese Aufgabe zu übernehmen,
was ich gerne tat. Es gab zunächst die
Frage der Finanzierung zu klären, denn
unter den Teilnehmern meiner Gruppe
sind Kinder, die im Heim untergebracht
sind oder aus Familien kommen, die sich
die Kosten für Halleneintritt oder Ausflüge
nicht leisten können. Gerade in diesen Fällen möchte ich helfen. Zum Glück haben
sich inzwischen Sponsoren gefunden, die
uns unterstützen. Natürlich bekomme ich
auch materielle Hilfe von unserer Sektion.
Das Material erhalte ich vom JDAV.
Hans:
20
Hans: In Deiner Gruppe sind aber nicht nur
Behinderte, oder?
Katrin: Wir sind, wie der Name sagt, eine „Integrative Klettergruppe“. Das heißt,
jedes Kind, jeder Jugendliche ist bei uns
willkommen; also auch Nichtbehinderte.
Darüber hinaus hatte ich überlegt, auch
Flüchtlinge in meiner Gruppe aufzunehmen. Da inzwischen eine spezielle Klettergruppe für Flüchtlinge eingerichtet wurde,
ist das aber für mich kein Thema mehr.
Hans: Welchen Altersbereich umfasst Eure
Gruppe?
Katrin: Zur Zeit 10 bis 17 Jahre
Hans: Ist das nicht ein großes Risiko für
Dich, mit Behinderten zu klettern? Ist die
Unfall- und Verletzungsgefahr in einer
solchen Gruppe, in der man Aufmerksamkeits-Defizite erwarten könnte, nicht besonders hoch?
Katrin: Anfänger in meiner Gruppe beobachte ich ganz besonders; vor allem die
Sichernden. Ich kenne sehr bald bei jedem
die Schwächen, die es abzubauen gilt. Im
übrigen habe ich immer erfahrene Helfer
dabei. Auch behinderte Kinder und Jugendliche lernen sehr schnell aus Fehlern.
Sie verhalten sich sehr viel umsichtiger, als
man sich das als Außenstehender vorstellen kann. Niemand klettert ohne direkte
Aufsicht. Und man darf die Kinder nicht
„in Watte packen“, sondern muß ihnen zeigen, dass man ihnen etwas zutraut. Damit
baut man ihre gefühlten Unsicherheiten ab
und stärkt das Selbstbewußtsein.
Hans: Wie groß ist die Gruppe?
Katrin: Zur Zeit 12 Kinder.
„Boah, warum gibt es kein Angebot
für Leute über 26 Jahren?“ „Ja, das
wäre echt cool!“
„Mmhh, lass mal überlegen, gibt‘s
da nicht auch einen Klettertreff?“
Wie oft klettert Ihr?
Katrin: Alle 14 Tage, im Sommer oft draußen z.B. in Kelmis.
Hans: Macht Ihr auch mehrtägige Ausflüge?
Katrin: Ja. In diesem Sommer waren wir
gemeinsam mit der Gruppe des JDAV im
Wallis. Insgesamt nahmen 40 Jugendliche
daran teil. Aus meiner Gruppe waren es
fünf.
Hans: Du sagtest anfangs, dass auch Kinder aus Heimen oder Familien stammen,
die die Kosten solcher Reisen nicht finanzieren können. Gibt es dabei Fälle, dass
einzelne Kinder aus diesem Grund nicht
an solchen Fahrten teilnehmen können?
Katrin: Für solche Notfälle kann ich mit
der Hilfe von Sponsoren von Firmen und
Privatleuten rechnen. Voraussetzung für
die Teilnahme an mehrtägigen Reisen
ist natürlich die Zustimmung der Erziehungsberechtigten.
Hans: Das ist das zweite Jahr, während
dem Du diese verantwortungsvolle Aufgabe
übernommen hast. Ich konnte mich selbst
davon überzeugen, mit wie viel Spaß, Elan
und Ehrgeiz Deine Gruppe beim Klettern
dabei war.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg mit
dieser Aufbauarbeit!
Vielen Dank für unser Gespräch.
Hans:
Fotos: H.Graffenberger
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Steffen, Alexander und Dennis
Seit April gibt es uns jetzt schon. Gestartet
mit 4 sehr begeisterten Kletterern, haben
sich recht schnell weitere Kletterfreunde
zur Gruppe gesellt. Dabei ist jeder willkommen, unabhängig von seinem Können. Gemäß dem Motto: „Jeder lernt von
jedem und hat immer eine Portion Spaß
dabei!” ergänzen wir uns einfach gegenseitig.
Zusätzlich führen wir auch kleine Technikeinheiten wie Routen lesen, Gewichtsverlagerung und etliche weitere durch,
über die sich nicht nur die Kletterer mit
wenig, sondern auch mit viel Erfahrung
freuen.
Fingerkribbeln bekommen?
Dann schau doch mal vorbei.
Du findest uns immer montags von
18-20 Uhr in der Kletterhalle Tivoli Rock.
Bei schönem Wetter auch mal draußen.
Oder besuch uns auf der Homepage:
www.dav-aachen.de/aktivitaeten/
klettern-27plus
Eldrid
V.l.nach r.: Jugendleiterin Rike, Niklas, Florian und Katrin.
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Hält der Griff, was er verspricht?
Caro beim beherzten Zugreifen
Lukas und Matthias bei den Vorbereitungen
Text: Caroline Wessels, Ramona Gilleßen
Fotos: Julia Kowalski, Katrin Keip,
Ramona Gilleßen
Wir freuen uns auf Dich!
21
Hochtourengruppe
Hochtourengruppe
Die Hochtourengruppe
zu Gast im Stubaital
Das Falbesoner Tal mit gleichnamigem Wasserfall
Sommercamp Stubaital
Auf dem Egesengipfel ( 2635 ) oberhalb des Fernau-Klettersteiges
Im Herzen Tirols bietet
das Stubaital mit seinen
wunderschönen Seitentälern
eine abwechslungs- und
erlebnisreiche Berglandschaft in der jeder Alpinist
vom Wanderer bis zum
Kletterer auf seine Kosten
kommt. Nicht verwunderlich,
dass die Hochtourengruppe
unserer Sektion diese Region
als Ziel ausgesucht hat..
Zwischen Innsbruck und Brenner
gelegen bietet sich das Tal hervorragend
an für Gletschertouren, ausgedehnte
Wanderungen durch seine wunderschönen
Seitentäler und auch anspruchsvolle sowie
leichte Klettersteige mit atemberaubenden
Ausblicken auf Gletscher, Gipfel und
Täler. Die Jäger und Sammler kommen
auch auf ihre Kosten: Die Seven Summits
im Stubaital (Zuckerhütl, Wilde Freiger,
Habicht, Rinnenspitze, Serles, Hoher
Burgstall und Elfer) können bestiegen
und mit Erwerb eines Gipfelpasses aus
dem Tourismusbüro kann jeweils der
erreichte Gipfel abgestempelt werden. Bei
drei der sieben Gipfel wartet bereits eine
Überraschung auf den Kandidaten. Einige
der Gipfel hat die Hochtourengruppe
ebenfalls erklommen, dazu später mehr.
Hochspannung am harten Eisen
Der Gipfelaufbau auf die Serles-Spitze kann stellenweise
nur auf allen Vieren erreicht werden
22
In der ersten Woche startete eine Gruppe
mit dem Fernau-Klettersteig. Direkt am
Stubaier Gletscher gelegen führt er auf
der Rückseite der Dresdener Hütte steil
den Berg bis zum Egesengipfel (2635 m)
hinauf. Bevor die Gruppe allerdings
direkt mit den harten Bandagen des C/D-
Klettersteigs kämpfte, versuchte sie sich
erst an einem Übungsklettersteig nebenan.
Mit Leichtigkeit kam die Gruppe dort
durch, so dass der notwendige Mut und
die Überzeugung für das „harte Eisen“
vorhanden waren. Insgesamt hat der
Klettersteig eine Länge von rund 350 m
und dauert ca. zwei Stunden. Die Aussicht
war einfach phänomenal und eng am Fels
hängend ließ sich das auch ganz wunderbar
genießen. Einigen Schlüsselstellen musste
sich die Gruppe allerdings mit voller
Aufmerksamkeit stellen: hin und wieder
gab es einige sehr steile, ausgesetzte
Stücke im Klettersteig, so dass man des
öfteren frei schwebend über dem Tal
hing. Schwindelfreiheit ist zwingend
erforderlich. Aber wer reichlich davon
mitbringt, wird eine Menge Spaß und
Abwechslung erleben. Es blieb allerdings
auch nicht aus, dass es Beulen, Kratzer
und Schürfwunden als „Erinnerung“ gab.
Trotzdem wurde der Gipfel mit einem
Lächeln erklommen und der Schmerz
war schnell vergessen. Der Eintrag ins
Gipfelbuch und eine Mittagspause als
Belohnung durften natürlich nicht fehlen.
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Am Einstieg zum Fernau-Klettersteig
Eine weitere aufregende Tour in der ersten
Woche war die Besteigung der Serles,
also einer der “Seven Summits”. Nach
einer ca. 30 minütigen Autofahrt von
der Unterkunft bis zum Alpengasthaus
und Kloster “Maria Waldrast” auf 1638 m
hieß es zunächst für die Gruppe, Aufstieg
durch dichtbewachsenen Kiefernwald,
wobei die Baumgrenze schnell erreicht
war. Den Kampf durch Latschenkiefer und
Geröllfelder hindurch gewann eindeutig die
Gruppe. Zum ersten Mal ließ sich rechter
Hand das Gipfelkreuz noch in reichlicher
Entfernung erkennen. Gänzlich der Sonne
ausgesetzt, ging es in schweißtreibenden
Serpentinen an weidenden Kühen vorbei
und die Gruppe erreichte recht bald das
Serlesjoch. Es eröffnete sich zur anderen
Seite des Jochs ein beeindruckender
Ausblick in das Stubaital. Nach einer
kurzen Verschnaufpause erklomm sie
über eine Leiter den steinigen, mit einigen
Kletterpassagen bestickten Weg den Grat
der Serles. Nach fast genau 3 Stunden –
und damit eine Punktlandung laut Rother
Wanderführer – erreichte die Gruppe
den Gipfel 2718 m). Der Rundumblick ist
atemberaubend und wunderschön. Man
D AV O N : 2 / 1 5
kann von dort aus von der Zugspitzarena
bis zum Alpenhauptkamm blicken. Nach
einer ausgedehnten Fotosession aller
Beteiligten ging es auf gleichem Weg wieder
ins Tal zurück. Auf halber Strecke traf die
Gruppe einen Durst leidenden Bergsteiger,
dem mit einem guten Schluck Wasser
geholfen werden konnte. An so heißen
Tagen sollte keiner ohne Wasser in den
Bergen unterwegs sein. Je näher das Tal
kam, desto wärmer wurde es. Kein Wunder
also, dass die Gruppe den Ausgangspunkt
mit dampfenden Füßen erreichte und
diese erstmal zur Erfrischung in das
eingerichtete Kneipp-Bad hielt. Durch das
Bad watend konnte sich Hans Knauf einen
trockenen Kommentar nicht verkneifen:
„Unter Kneipen habe ich mir aber was
anderes vorgestellt“. Zum Abschluss sollte
es dann aber doch noch an einem schattigen
Plätzchen ein Erfrischungsgetränk für alle
geben.
Caroline im Edelweiß-Klettersteig
Zwischen Blaubeeren
und blauem Himmel
Für Tag vier standen die Ochsenalm, die
neue Regensburger Hütte und der Franz
Senn Panoramaweg auf dem Plan. Der
Bus brachte uns von Milders bis nach
Falbeson, unserem Ausgangspunkt.
Nach nächtlichem Regen hing der Nebel
noch tief im Wald. Doch schon eine gute
Stunde später lichteten sich die Wolken
und gaben einen wunderschönen Blick
in das Falbesoner Tal mit der Ochsenalm
frei. Im Hintergrund erblickten wir auch
schon die Regensburger Hütte, begleitet
vom beeindruckenden Falbesoner
Wasserfall, der sich rund 300 m ins Tal
hinabstürzt. An der Ochsenalm gab
es einen kurzen Zwischenstopp mit
original Stubaier Graukäse-Stulle. Der gut
ausgebaute Pfad führte uns anschließend
durch einige Geröllfelder und vorbei an
Von Serles-Joch aus muß noch der Gipfelaufbau
zur Serles bewältigt werden
23
Hochtourengruppe
Anton Renk Hütte
Lisa blickt von der Serles-Spitze nach unten auf Neustift. etlichen Wasserfällen. Mit einem steilen
Schlussanstieg erreichten wir nach rund
dreistündigem Aufstieg die Hütte auf
2286 Metern Höhe. Die Aussicht auf die
umliegenden Gipfel und das Falbesonertal
wird seinem Ruf als schönstes Tal im
Stubai mehr als gerecht.
Während unseres kurzen Mittagsstopps
landete ein leuchtend blauer
Rettungshubschrauber der Bergwacht
auf dem gerade einmal parkplatzgroßen
Landefeld direkt neben der Hütte. Unser
Highlight zum Mittagessen. Nach der
Stärkung ging es weiter auf dem FranzSenn-Weg. Zunächst auf gleichbleibender
Höhe durch saftige blühende Wiesen,
später in schwierigerem Terrain mit
kleineren und größeren An- und Abstiegen.
Zu unserer Rechten erblickten wir immer
wieder die gesamte Gipfelkette von Serles
über Habicht bis zum Zuckerhütl – Stubai
Alpen Panorama at its best!
Während eines kurzen Stopps entdeckten
wir im Berg über uns einige Gemse.
Drei suchten schnell das Weite. Eine
Gams jedoch machte es sich auf einem
Steinabsatz gemütlich und beobachtete
uns fast majestätisch auf Schritt und
Tritt. Schnell waren die Fotoapparate
gezückt und einige gute Schnappschüsse
erzielt. Der Weg führte uns anschließend
durch dichter werdende Latschen- und
Kiefernwälder, bis wir nach rund vier
Stunden Abstieg erschöpft aber glücklich
unsere Pension in Milders erreichten.
Nach der langen Wanderung am
Donnerstag stand Freitags für einen
Teil der Gruppe noch einmal eine
Gipfelbesteigung mit anschließendem
Kletterstieg an.Mit dem Auto fuhren wir bis
zur Oberissalm und von dort gingen wir zu
Fuss weiter durch das schöne Seitental bis
zur Franz-Senn-Hütte. Der geplante Gipfel
24
Der Habicht ( links ) und die umliegenden Gipfel
war die Vordere Sommerwand (2677m).
Wir stiegen in Richtung Süden auf einem
Geländerücken aufwärts und anschließend
an einem Bach entlang bis in die steile
Südostflanke. Relativ zügig erreichten wir
den Grat mit einem nördlich gelegenen
Vorgipfel. Der anschließende Pfad über
den Grat verlangte von uns eine gute
Portion Trittsicherheit. Entlohnt wurden
wir jedoch mit einem wunderschönen
Blick über das Tal mit der Hütte. Über
den gleichen Weg stiegen wir wieder hinab
und genossen anschließend ein herrlich
deftiges Mittagessen mit selbstgemachten
Knödeln.
Nach der Stärkung stand noch ein
Klettersteig der Kategorie C/D an. Der
Name Edelweiß-Klettersteig kommt
dabei nicht von ungefähr. Während toller
Kletterpassagen über einen senkrechten
Felsgrat und in einer Felswand mit
griffigem Fels fanden wir die Blumen in
Hülle und Fülle.
Infos
Norbert und Jan im Elfer-Klettersteig
Zeitraum: 1.8.2015 bis 14.8.2015
Links: www.alpenvereinaktiv.comwww.
stubaital.com/stubai-super-card/
www.stubai.at/aktivitaeten/wandern/
seven-summits/
Enge Felsspalte im Fernau-Klettersteig
Buchtipps: Walter Klier: “Stubaital Wipptal” Rother Wanderführer
5. Auflage 2014 ISBN-978-3-7633-4172-6
Klettercamp im Sauerland
Endlich wieder ein Klettercamp bei optimalen Wetterbedingungen
Sehr gut vorbereitet von Christina Egger, genossen wir die Klettertage vom
13. bis 17. Mai an Steinbruchfelsen im
Sauerland. Während der ersten vier
Tage hieß unser Standort Warstein.
Unmittelbar am Ortsrand befinden sich
mehrere Steinbrüche, darunter die zum
Klettern seit 2013 freigegebene „Hillenbergwand“. Diese Kalksteinwand
hat eine maximale Höhe von 45 Metern
und enthält inzwischen mehr als 50 gut
eingerichtete Kletterrouten vom vierten
bis zehnten Schwierigkeitsgrad. Betreut
wird diese Anlage von der DAV-Sektion
Hochsauerland. In unmittelbarer Nähe
gibt es noch vier kleinere „Neben“-Wände:
Goldgräber-, Wäste-, Essener Wand und
schließlich noch den „Brauereifels“. Unsere Unterkunft in Warstein, die sich in
weniger als zwei km Entfernung von den
Steinbrüchen befindet, war das Gasthaus
„Kolpinghaus“; einfach, aber preiswert.
Für das Abendessen boten sich in Warstein gute Gaststätten und Pizzerien an.
Während der Heimfahrt am fünften Tag
machten wir noch mal Halt am Kletterfelsen „Unterer Elberskamp“ im Lennetal.
Dieses Gebiet liegt am Ortsteil Heggen bei
Finnentrop. Auch hier entdeckten wir unter den ca. 50 Kletterrouten für jeden von
uns eine passende Auswahl. Diese Felsgruppe ist mit max. 20 Metern nicht so
hoch wie die Hillenbergwand. Man kann
mit dem PKW in einer Entfernung von
weniger als 100 Metern parken.
Mit dabei waren diesmal fünf unserer
holländischen Kletterfreundinnen und
Kletterfreunde, mit denen wir in der Kletterhalle ROCCA in Gulpen oft gemeinsam
klettern.
Ja, das war‘s. Keine besonderen Vorkommnisse, allerdings viel Spaß mit
zwanzig Gleichgesinnten in schönen
Routen bei durchgängig herrlichem
Wetter.
D AV O N : 1
2/15
Text und Fotos:
Hans Graffenberger
Wolfgang Heizmann:
“Wanderführer und Karte
Stubaital” Kompass GmbH -
1. Auflage 2014 ISBN-978-3-85026-922-3
Walter Klier: “Stubaier Alpen”
Alpenvereinsführer Rother-Verlag
14. Auflage 2013 ISBN-978-3-7633-1271-9
Text: Caroline Wessels und Martin Seibring
Fotos: Martin Seibring / Hans Graffenberger
D AV O N : 1 / 1 5
Fünf stolze Gipfelstürmer auf der Serles-Spitze (2718 m)
Christina im Vorstieg
Die nicht ganz komplette Gruppe
Dianne beim Reibungsklettern
Infos zu Warstein:
www.kletterarena.info/hillenberg.php
Hier kann der Kletterführer
„Warstein-Hillenberg“ als PDF-Datei
heruntergeladen werden.
Infos zum „Unteren Elberskamp“:
www.kletterarena.info/elberskamp.php
25 25
Aufmerksame Sicherer
Verein
Arbeitswoche unserer Sektion
in den Ötztaler Alpen
(1. – 8. August 2015)
Klettern mit Flüchtlingen
Ein Ansatz zur Integration
Der Landesportbund stellte Anfang 2015 den Vereinen finanzielle
Mittel bereit, um Sportangebote
für Flüchtlinge zu ermöglichen.
Das war der Anlass für unseren
Verein, sich Gedanken zu machen,
wie man sich hier engagieren kann.
In Kooperation mit Stefan Küpper,
dem Leiter von „Maria im Tann“
und Marcel Braun vom Sportkletter-Bereich
unserer Sektion
wurde die Idee realisiert, Flüchtlingen das Klettern als Freizeitsport anzubieten. Mit Unterstützung der Halle Tivoli Rock
kletterten sechs Jugendliche unter
Anleitung.
Abschließend zu dieser Aktion
wurde uns bewusst, dass eine solche Aktion allein nicht zur Integration führen kann, sondern dass
mehr passieren muss und wir die
Idee weiter entwickeln müssen.
D
as Treffen mit den Jugendlichen
(Adam aus Eritrea, Tidian aus
Guinea Bissau, Sajib aus Bangladesch,
Semere aus Eritrea, Mohamed aus Tschad,
Ayan aus dem Irak und Reza aus Afgahnistan), fand jeden Freitag von 16:00 Uhr
bis 18:00 Uhr statt. Ich bin Marcel Braun
und habe die sechs Jugendlichen in dieser Zeit begleitet und betreut. Es war am
Anfang ein sehr gemischter Haufen und
wen wundert es nicht, natürlich auch mit
einigen Verständigungsproblemen, denn
die Jugendlichen kamen zum größten
Teil vom schwarzen Kontinent Afrika.
Doch zu meiner Überraschung konnten
die meisten relativ „gut“ deutsch oder
Englisch. Für mich sehr angenehm war,
dass die Jugendlichen sehr aufgeschlossen waren und für die, die weder Deutsch
noch Englisch sprachen die Übersetzung
bei der Einweisung übernahmen. Zu Beginn stürmten alle schon an die Wand
und wollten unbedingt als erster die 10
26
Text und Fotos: Marcel Braun
Meter Wand oben in dem Kinderbereich
bezwingen. Ohne vorherige Sicherheitseinweisung geht das aber schlecht. Nach
der Einweisung war es dann so weit.
Die Seilpaare wurden eingeteilt und los
ging‘s. Oben angekommen schaute jeder,
wieso weiß ich bis heute nicht, immer
hinter die Wand. Vielleicht wollten sie sehen, ob Jochen auch hinter den Wänden
den Staub gründlich entfernt hatte. Doch
schnell waren die kurzen Wände eindeutig zu langweilig und es ging nach unten.
Natürlich nicht nur an die „normalen“
Wände sondern auch an die Struktur
und das Doppeldach. Doch hier mussten
die Jungs schnell feststellen, dass es doch
auch schwer werden kann. Nach zwei
Stunden waren sie sehr platt und müde.
Doch sie hatten Ehrgeiz gewonnen. Beim
zweiten Mal fiel mir auf, dass Ayan nur
gesichert hat. Ich fragte, was los sei und
er meinte nur: „I‘m sick today“. Doch
schnell war mir klar, dass er Höhenangst
hatte. Adam und Tidian waren die fleißigsten der Gruppe, und immer wenn
Adam oben war rief er laut nach unten:
„Tidian fätisch“, was so viel heißt, dass er
runter möchte.
Ich hoffe, den Jungs hat es Spaß gemacht
und ich wünsche Ihnen für Ihre weitere
Zukunft alles Gute.
D AV O N : 2 / 1 5
Sanierung des
Aachener Höhenwegs
Auf dem Weg zur Anton-Renk-Hütte (Blick auf die Wasserfälle mit dem Anton-Renk-Klettersteig)
D
em diesjährigen Aufruf zu dem
einwöchigen ehrenamtlichen Arbeitseinsatz am Aachener Höhenweg
folgten 16 Mitglieder unserer Sektion.
Stützpunkt für die Sanierungsarbeiten
war die Anton-Renk-Hütte, unsere unbewirtschaftete Hochgebirgshütte mit 18
ausgewiesenen Matratzenlagern.
Bei der Vorbesprechung hatte sich Tony bereit erklärt, die logistische Vorbereitung des Arbeitseinsatzes inklusive
Material- und Gerätebeschaffung zu
übernehmen. Der Materialtransport zu
den abgelegenen Wegabschnitten in dem
schwer zugänglichen Gelände wollte gut
überlegt und geplant sein. Einiges Werkzeug wie Spitzhacken und Schaufeln lagert vor Ort, spezielle Gerätschaften wie
Bohrmaschine, Seile mit Ankervorrichtungen sowie Eisenstangen stellte uns
freundlicherweise die Rieder Gemeinde
zur Verfügung. Den Rest (Arbeitshandschuhe, Farbe, Pinsel und Drahtbürsten)
sowie die Lebensmittel brachten wir aus
Aachen mit. Die kulinarische Versorgung
unserer Arbeitstruppe wurde durch das
„ABC“-Team (Andrea, Bettina, Claudia)
sichergestellt.
D AV O N : 2 / 1 5
Mit voll beladenen Autos trafen wir uns
am Samstag in Ried, hoch motiviert und
sehr gespannt, was in den nächsten Tagen
auf uns zu kommen würde: Würde alles
so klappen wie geplant und würden wir
die ungewohnte Aufgabe meistern? Auch
wenn wir im Vorfeld eine entsprechende
Beratung durch den DAV-Hauptverband
bekommen hatten, waren wir nicht wirkliche Wegebauprofis – das Spektrum
reichte vom passionierten Höhlenforscher
über den Hobbywegebauer bis zum unbedarften Laien. Außerdem kannten wir
uns mehrheitlich gar nicht, und die Hälfte
unserer Gruppe war noch nie auf unserer
schönen Hütte gewesen!
Von Ried fuhren wir mit unseren Autos
gemeinsam hoch zur Bichli Alm. Dort
schulterten wir unsere voll bepackten
Rucksäcke, da die restlichen knapp 400
Höhenmeter zu Fuß zurückgelegt werden müssen. Bei unserem ersten Aufstieg
regnete es, so dass wir an diesem Abend
besonders froh waren, als wir die AntonRenk-Hütte – unser Heim für die kommende Woche – endlich erreichten.
Sozusagen als Auftakt unserer Bergwoche gab es am Sonntagvormittag einen
Gottesdienst auf der Anhöhe hinter der
Hütte mit anschließender Gedenkfeier für
27
Inspektionsgang zur Rifenkar Scharte
Ulrich im Fissladtal (Foto von Michael Meuffels)
Neue Seilversicherung im Bereich der Rifenkar Scharte
Verein
Verein
Annett und Bettina pinseln fleißig den im Vorjahr verstorbenen Hüttenwart
Hermann Sailer, bei der viele Bergfreunde aus Ried und auch etliche weitere Mitglieder unserer Sektion anwesend waren
(siehe nebenstehender Artikel).
Am Montag brachen wir nach dem Frühstück gemeinsam auf, um den Aachener
Höhenweg bis zur Südseite der Rifenkar
Scharte zu begutachten; von der AntonRenk-Hütte beträgt die Wegzeit bis dorthin gut zwei Stunden. Über Nacht hatten
sich erfreulicherweise alle Wolken abgeregnet, so konnten wir die sanierungsbedürftigen Wegabschnitte bei strahlend
blauem Himmel inspizieren.
Erforderlich waren folgende Arbeiten:
n Nachmarkierung des Blockgeländes auf dem Weg zur Rifenkar Scharte
n Überarbeitung der Traverse vom
Marterl zur Scharte – dort musste unter anderem eine Drahtseilver-
sicherung im Bereich einer
exponierten Rinne angebracht
werden
n Umleitung des Wegabschnittes auf der Südseite der Scharte
n Erneuerung der Markierungen und Verlegung eines Wegabschnittes
im hinteren Fissladtal
Die Teilnehmer des Arbeitseinsatzes in alphabetischer
Reihenfolge:
Norbert Balser
Marion Buchenthal
Wolfgang Cornely
Andrea Dworschak
Bettina Dwyer
Tony Dwyer
Ulrich Engelmann
Christoph Heer
Ulli Hommelsheim
Annett Jamrosche
Claudia Krusche
Michael Meuffels
Günter Philippen
Uschi Plebs
Martin Schiefer
Schildersammlung an der Hüttenwand
– da dieser Bereich ca. 4 Gehstunden von
der Hütte entfernt liegt, richteten wir bei
der Fissladalm (1989 m) ein „Außendepot“ mit Zelten ein, wo vier Personen von
unserem Team für drei Tage campierten.
Bei dem Materialtransport dorthin half
glücklicherweise ein Bauer; dieser brachte uns das schwere Gepäck (Werkzeug
sowie Zelte und Verpflegung) mit einem
Traktor aus dem Kaunertal hinauf zur
Fissladalm.
Wir teilten uns in mehrere Gruppen auf
und dann ging es mit großem Eifer zur
Sache: die einen schwangen den Pinsel
und malten fleißig rote und weiße Streifen, andere bewaffneten sich mit Hammer
und Meißel, um überflüssig gewordene
bzw. irreführende Markierungen zu entfernen und wieder andere begannen mit
Hacke und Schaufel neue Wegstrecken
anzulegen. Last but not least schleppte
Tony die schwere Bohrmaschine hoch,
um Löcher für die Seilversicherung zu
bohren. Auf dem Heimweg wurde dann
die Arbeit der anderen begutachtet und
bestaunt: Unzählige neue bzw. aufgefrischte Farbmarkierungen säumten den
Weg, den wir Ende der Woche in- und
auswendig kannten. Da es durchweg
sommerlich warm bis heiß war, machten
einige auf dem Rückweg von der Arbeit
einen Abstecher zu dem oberhalb der Hütte gelegenen Bergsee und gönnten sich dort ein
erfrischendes Bad, die anderen
kühlten sich am Brunnen vor
der Hütte ab. Danach ging die
Arbeit weiter: einigen stiegen zu
den Autos ab, um Material und
Lebensmittel nachzuholen –
diesen Gang wiederholten wir während
der Woche mehrfach. Andere gingen zur
unterhalb der Hütte gelegenen Stalanzalpe, um frische Milch, Butter und Käse zu
besorgen sowie neues Brennholz aus dem
Holzdepot, welches unser Hüttenwart auf
halbem Weg zur Alm angelegt hat. Der
Rest kümmerte sich um die Zubereitung
des Abendessens. Die Hütte verfügt über
eine gut eingerichtete Küche mit einem
fast 40 Jahre alten eisernen Herd, der mit
Holz geheizt wird und mit dem man bestens kochen und backen kann. Wasser
gibt es am Brunnen vor der Hütte.
Das Wetter zeigte sich auch in den folgenden Tagen von seiner besten Seite, so
dass wir mit unseren Arbeiten gut vorankamen. Bei dem letzten Inspektionsgang
waren wir durchweg sehr beeindruckt
von unserem Ergebnis, wir hatten tatsächlich alles geschafft!
Bei dem letzten gemeinsamen Abendessen kamen wir unisono zu folgendem
Schluss: Die Arbeitswoche war eine erfolgreiche Aktion, die uns allen viel Spaß
gemacht hat. Auch wenn uns die ungewohnte Arbeit in der Höhe angestrengt
hat, haben wir uns trotzdem gut erholt.
Wie immer bedeutet eine Woche in den
Bergen eine Entschleunigung durch
Rückbesinnung auf das Wesentliche und
einen wohltuenden Kontrast zu unserem
oft hektischen und vielfach fremdbestimmten Alltag. Und nicht zuletzt war
auch die Teamarbeit mit Gleichgesinnten
eine wirkliche Bereicherung. Treffender
als eine unserer Mitstreiterinnen kann
man es kaum formulieren: Hin fährt man
mit Fremden und zurück kommt man mit
neuen Freunden. n
Peter Zöhrer mit der Gedenktafel
Gedenktafel
für Hermann Sailer
V
or vier Jahren hat Hermann Sailer das Amt des Hüttenwarts der
Anton-Renk-Hütte an seinen Nachfolger
Peter Zöhrer übergeben. Nur drei Jahre
später, am 21. März 2014, ist er, schwer
gesundheitlich gezeichnet, verstorben.
Zu seinem Gedenken hat die Sektion
unterhalb der Hütte eine Gedenktafel anbringen lassen.
Hermann Sailer, der Schuhmachermeister aus Ried, war seit frühester Jugend
mit der Anton-Renk-Hütte verbunden.
1957, mit elf Jahren, war er im Auftrag
des damaligen Hüttenbetreuers Toni
Patscheider zum ersten Mal oben. 1964
lernte er dort Lothar Babst kennen, der
dort regelmäßig mit seiner Pfadfindergruppe zu Gast war und dann acht
Jahre später das Amt des Hüttenwarts
übernahm. Damals war das Verhältnis
zwischen der Rieder Bevölkerung und
der Sektion sehr verhärtet. Lothar Babst
gelang es zusammen mit Hermann Sailer als Hüttenbetreuer diese Verkrustung
aufzubrechen und in ein partnerschaftliches Verhältnis umzuwandeln. Kurze
Zeit zuvor, 1971, war es dem damaligen
Sektionsvorsitzenden Karl Barts gelungen, die bis dahin von der Sektion Berlin
verwaltete Region um die Hütte als Aachener Arbeitsgebiet zugewiesen zu bekommen, der erste Schritt zum Aachener
Höhenweg.
Eine neue Ära begann, die 39 Jahre lang
maßgeblich von Hermann Sailer gestal-
Text und Fotos: Andrea Dworschak
28
Den Aachener Höhenweg
findet Ihr hier:
www.alpenvereinaktiv.com
D AV O N : 2 / 1 5
D AV O N : 2 / 1 5
tet wurde und nun von seinem Nachfolger weitergeführt wird. Die Hütte wurde
mit Augenmaß modernisiert, ohne ihren
Charakter als urwüchsige Selbstversorgerhütte zu verlieren. Und wenn man
als Besucher wieder mal den Schlüssel
im Schuhgeschäft Sailer abholen wollte,
kam man um einen Kaffee und einen
Obstler in der Stube nicht herum.
Am Sonntag, dem 2. August, kamen auf
der Hütte Rieder und Aachener Bürger
zusammen, darunter der Sektionsvorsitzende Norbert Balser und der Hüttenbetreuer der Sektion, Christoph Heer. Die
Familie Babst war u.a. durch Lothars
Sohn Elmar vertreten. (Sein Bruder Ingbert konnte wegen seiner schweren
Krankheit nicht dabei sein.) Es galt, eine
Gedenktafel für Hermann Sailer einzuweihen. Sie wurde unterhalb der Hütte
an einem Felsblock mit dem Blick zum
„Fallenden Bach“ angebracht. Pfarrer
Peter Harperscheidt aus Eilendorf hatte
sich trotz seiner 85 Jahre der Mühe des
Aufstiegs (und Abstiegs!) unterzogen
und hielt, wie schon zu Hermanns 60.
Geburtstag, auf Bitte von Norbert Balser vor dem Kreuz oberhalb der Hütte
eine Bergmesse. Wegen des regnerischen
Wetters wurde er von Peter Zöhrer gut
beschirmt. Die Damen des Kirchenchors
der Rieder Pfarrgemeinde bereicherten
die Feier mit mehrstimmigem Gesang.
Der stellv. Bürgermeister von Ried, Josef
Siegele, würdigte die Verdienste von Hermann Sailer.
Text und Fotos:
Wolfgang Cornely
Dabei war auch Hildegard Sailer, die ihren Mann während dieser ganzen Zeit
tatkräftig unterstützt hatte. Seit seinem
Tod hatte sie es bis dahin nicht übers
Herz gebracht, den Ort seiner gesamten
Amtszeit zu besuchen.
Im Anschluss an die Einweihung hatten
Hildegard und Irmgard Ronacher, Frau
seines Nachfolgers, Peter Zöhrer, eine
kräftige Suppe für alle Leute – die Hütte konnte sie kaum fassen – vorbereitet;
an Bier und Wein fehlte es nicht. So ging
es in der Hütte hoch her, Akkordeon und
Gitarre lieferten die musikalische Untermalung für zünftiges Singen - Schließlich
war ja der Kirchenchor vertreten - bis es
für die Rieder Zeit zum Abstieg wurde.
Für die Aachener, die zur Sanierung des
Aachener Höhenwegs gekommen waren,
war es ein zünftiger Einstieg für die folgende Arbeitswoche.
n
Bergottesdienst mit Pfarrer Peter Harperscheidt
und dem Rieder Kirchenchor
Mehr zu Hermann Sailer in:
Mitteilungen 2/2006, S. 12f,
DAVon 2/2011, S. 10f, DAVon 1/2014, S. 33
29
Nachruf
Klettern
Bildvorträge
Klettergebiete
der Region
Januar 2016 - März 2016
des Alpenvereins (DAV) in Aachen
Projektion auf 4 x 3 Meter oder mehr
Ort: Ludwigforum, Aachen,
Jülicher Straße 97, im „Space“
Beginn 19.30 Uhr (nur am 05.12.2015, 16 00 Uhr)
Teil 4 – Rocher de Bretaye (Ozo)
Ziel dieser Artikelserie ist es, verschiedene Klettergebiete in unserer Region vor zu
stellen.
Diesmal geht es ins Tal der Aisne, einem
Seitental der Ourthe bei Bomal.
Von Bomal aus folgt man der N806 etwa 3
Kilometer in Richtung Manhay. Nach einer
Rechtskurve, zwischen einem alleinstehenden Haus und dem Abzweig hinauf nach Ozo
gibt es eine Parkmöglichkeit auf der rechten
Seite.
Hinter der Weide kann man bereits den
Felsriegel erkennen. Sollte die Weide nicht
gemäht sein, erfolgt der Zustieg am besten
links am Waldrand.
Hinweis:
Aktuell (bis Ende November) befindet sich
in einem großen Riss zwischen den beiden
Routen „Desob“ und „Noce Blanche“ ein
Hornissennest, weswegen man diese meiden sollte. Hornissennester werden aber im
allgemeinen nach dem Winter nicht wieder
besiedelt!
Wie in allen belgischen Klettergebieten
müssen alle Kletterer Mitglied im DAV sein
und die entsprechenden Ausweise dabei haben. Kontrollen sind zwar selten, kommen
aber vor. Wenn man mit einer größeren
Gruppe anreist, muss man sich anmelden.
Weitere Infos unter
www.belclimb.be
www.infosescalade.forumup.be
Hauptwand
Text und Fotos: Daniel Krommen
Ingbert Babst
Entferung der
Schmierereien an unserem
Kletterfelsen bei Kelmis
Im Frühjahr 2015 wurden die Kletterfelsen unterhalb der Eyneburg in Hergenrath/Gemeinde Kelmis mit Graffiti
besprüht. Die Kletterfelsen sind vom DAV Aachen gepachtet und werden von der JDAV betreut,
die Routen eingerichtet, instand gehalten
und gepflegt. Die Felsen sind ein Ort der
Begegnung in der Natur und werden von
Kletterern aller Altersgruppen besucht.
Die Beschädigung und Verunreinigung
der Felsen hat alle, die diesen Ort kennen,
sehr betroffen gemacht. Nach Rücksprache mit dem Umweltberater der Gemeindeverwaltung Kelmis, Herrn Havenith,
konnten wir am 15.07.2015 die Graffitis
in Kelmis entfernen. Nach Abdeckung
der Bodenflächen und mit Hilfe von Lösungsmitteln haben Benedikt, David und
Marie-Luise bei sommerlichem Regen die
Felsen mit großem Einsatz von der Farbe
weitestgehend befreit.
Marie-Luise Klose
*26.07.1940 † 10.09.2015
Sa. 16.01.16
Andreas Dick, Planegg:
Spiel mir noch ein
Lied vom Berg
Außergewöhnlicher Vortrag,
auch kabarettistisch
Sa. 20.02.16
Ralf Gantzhorn, Hamburg:
Himmelsleitern –
Große Grate der Alpen
U. a. Mönch, Stockhorn, Dom,
Weißhorn, Morgenhorn, Blümlisalp ……
Rocher de Bretaye
n
n
n
n
n
n
n
Rocher de Bretaye
Wandhöhe: ca. 25m
Plattenkletterei
ca. 40 Routen und Routenvariationen
Schwierigkeiten von 3a – 6c,
die meisten Routen finden sich im
5. Franzosengrad
Ausrichtung des Felsens: S – SW
und daher sehr sonnig
Wandfuss: stufiges, teils unebenes Gelände
Koordinaten: 5.5452633°E 50.3707590°N
Sa. 12.03.16
Michael Beek, Oberwössen:
Expedition Shimshal-Muztagh
Durchquerung des Karakorums
Ich persönlich habe zum ersten Mal mit Ingbert zusammengearbeitet, als es
darum ging, die 100-Jahr-Feier der Sektion vorzubereiten. Zu diesem Zeitpunkt brachte die „neue“ Hochtourengruppe frischen Wind in die Sektion.
Die Gruppe sah sich von der Sektionsführung bei den Jubiläums-Vorbereitungen nicht ausreichend beteiligt und übte Kritik an der Vorgehensweise.
In Zusammenarbeit mit Ingbert gelang es, eine Lösung zu finden, bei der
sich alle Gruppen vertreten fühlten. Ingbert war nie jemand, der sich in die
erste Reihe drängelte. Er wirkte im Hintergrund und wurde so nicht selten
missverstanden.
Ich habe den Rat von Ingbert geschätzt und seine Hinweise haben mir immer wieder geholfen, Dinge in den richtigen Zusammenhang zu setzen. Sein
Tod macht mich traurig.
Wir vermissen ihn sehr.
Norbert Balser im Namen des Vorstandes
Eintritt: 8,- €, DAV-Mitglieder 5,- €
Siehe auch: http://www.dav-aachen.de/vortraege
Anfragen: [email protected]
Stand 03.10.2015
30
Am 10. September 2015 ist Ingbert Babst nach schwerer Krankheit gestorben. Ingbert war seit 54 Jahren aktives, engagiertes Mitglied der Sektion.
Über viele Jahre gehörte er als Naturschutzreferent dem Vorstand an. Sein
besonderes Augenmerk galt der Anton-Renk-Hütte und dem Arbeitsgebiet,
für das er bis zum Schluss verantwortlich war. Schon früh verbrachte er viel
Zeit auf der Hütte, denn sein Vater – Lothar Babst –war 18 Jahre lang Hüttenwart in Ried. So wuchs eine intensive Beziehung zu Ried und der Familie
von Hermann Sailer.
Auf Wunsch von Frau Dr. Kremer kümmerte Ingbert sich seit 1994 um die
Geschichte unserer Sektion. Er verfasste unzählige geschichtliche Abhandlungen, auf die seine Nachfolger zurückgreifen können. In dieser Hinsicht
war seine Arbeit zum jüdischen Leben in der Sektion, die 2008 unter dem
Titel „Zwischen Kaiserstadt und Konzentrationslager“* als Sonderheft veröffentlicht wurde, wohl die wichtigste. Ausgelöst durch eine Nachfrage auf
der Mitgliederversammlung 2007 setzte er sich akribisch mit der Geschichte
der Sektion vor und während des Nationalsozialismus auseinander. Zu diesem Zeitpunkt hat auch der Bundesverband sich mit dem Thema beschäftigt, aber durch Ingberts Engagement war Aachen eine der ersten Sektionen,
die sich differenziert mit diesem Thema auseinander gesetzt hat. Hierfür
erfuhr Ingbert über die Sektionsgrenzen hinaus große Anerkennung. Eine
weitere wichtige Arbeit ist das Buch über die Anton-Renk-Hütte, das zum
Abschied von Hermann Sailer als Hüttenwart 2011 gestaltet wurde.
D AV O N : 2 / 1 5
D AV O N : 2 / 1 5
Das DAVON-Redaktionsteam nimmt traurig Abschied
von unserem langjährigen Chronisten, der in vielen
interessanten Artikeln über die Geschichte unserer
Sektion, insbesondere der Anton-Renk-Hütte und dem
Arbeitsgebiet berichtet hat.
* Das Sonderheft von 2008 kann als PDF heruntergeladen werden:
www.dav-aachen.de/service/davon/120-ausgabe-2-2015
(QR-Code auf Seite 3)
31
Bibliothek
Bibliothek
Schmöker
Ecke
Der Schwerpunkt dieser Buchvorstellungen sind
Schneeführer unterschiedlicher Aktivitäten.
Für Skitourengeher ist literarisch sehr gut gesorgt.
Inzwischen haben die Verlage auch die Nicht-Skitouren-Geher entdeckt, die sich ebenfalls gerne im
Tiefschnee bewegen wollen und dazu Schneeschuhe
unabdingbar sind.
Eine schöne Wintersaison wünchen euch euer
Bibliothesteam: Marlis und Winfried Walter
und Timm Klersy.
Sektionsbibliothek
Die Sektionsbibliothek befindet sich in der Geschäftsstelle
und steht allen Mitgliedern zur Verfügung.
Öffnungszeiten: Donnerstags von 16.00 – 20.00 Uhr
Führer, Karten, alpine Literatur: Wandern, Klettern,
Hochtouren, Wasser- und Wintersport, Lehrschriften zu
allen alpinen Sportarten, Bildbände, Jahrbücher, Monographien, Biographien, Reiseberichte und Belletristik.
Zeitschriften: „Bergsteiger“, „Klettern“, „Berg und
Steigen“, können eingesehen bzw. für 3 Wochen kostenlos
ausgeliehen werden. Bei einer längeren Ausleihe werden
pro Stück und Woche 50 Cent erhoben.
Der Medienbestand im Internet:
www.dav-aachen.de service bibliothek
Skitourenführer:
Stadler, M.;
Neumayr, D. und Th.
Best of Skitouren
Band 1 - von den Bayerischen
Alpen zu den Hohen Tauern
Panico Alpinverlag, Köngen
www.panico.de
1. Auflage 2015; 344 S.; 27,85 E
ISBN 978-3-95611-028-3
Ist den Autoren dieses Skitourenführers
ein „Highlight“ gelungen??
Es gibt grob gesagt zwei Bergsteigergruppen: Diejenigen, die Widrigkeiten vermeiden und einfache, unproblematische
Touren suchen – das ist die Mehrheit.
Daneben gibt es noch eine kleinere
Gruppe, die das nötige Können hat, um
Schwierigkeiten als Herausforderung zu
betrachten, die es zu überwinden gilt.
Das hat die Autoren dazu veranlasst, beiden Bergsteigertypen etwas zu bieten und
jede Tour in zwei Varianten zu präsentieren. Nützlich ist die Kartenbeilage, die
jedes beschriebene Gebiet einzeln darstellt und beide Tourenalternativen farblich
getrennt ausweist.
Das hat für unsere Sektions-Skitourencamps
den Vorteil, dass unterschiedlich ambitionierte Skitourenfahrer sich getrennt und
doch gemeinsam in einem Gebiet bewegen können.
32
Weitwanderführer
Strauß, Andrea und
Andreas
Große Skitouren
Ostalpen
60 Touren zwischen Rätikon und
Dachstein
Rother Selection: Bergverlag Rother,
München
www.rother.de
1. Auflage 2015; 240 S.; 29.90 E
ISBN 978-3-7633-3127-7
60 Touren der Extraklasse. Große
Renommiergipfel befinden sich darunter Großvenediger, Großglockner, Weißkugel
und Cevedale, aber auch eine Reihe von
modernen Touren, die erst mit dem gestiegenen technischen Können und der besseren Skitourenausrüstung bekannter geworden sind: Birgkar am Hochkönig oder an
der Ruderhofspitze, wo nicht mehr selbst
gespurt werden muss.
Für die XXL-Touren benötigt es eine gute
Kondition und eine sichere Technik. Die
meisten Vorschläge sind anspruchsvolle
Touren für einen Tag; einige lassen sich mit
einer Hüttenübernachtung auf zwei Tage
verlängern.
Waeber, Michael
Haute Route
- Von Chamonix
nach Zermatt / Saas
Fee Alle Etappen
Bergverlag Rother,
München
www.rother.de
2. aktualisierte
Auflage 2013; 173 S.;
18,90 E
ISBN 978-3-7633-5919-6
Mit Ski von Hütte zu Hütte, mehrere Tage
unterwegs sein und dabei jeden Tag andere Landschaftseindrücke genießen – für
viele Skitourengeher ist das die Krönung.
Die Haute Route zwischen Chamonix und
Zermatt bzw. Saas Fee ist die bekannteste
der großen Skidurchquerungen und gleichzeitig die anspruchsvollste.
Mit der SAC-Schwierigkeitsskala können
die Anforderungen der jeweiligen Etappe
leicht nachvollzogen werden. GPS-Daten
stehen zum Download zur Verfügung.
Feller, E. und
Mathieu, R.
Skitouren
Walliser Alpen Ost
- Vom Bishorn zum Blinnenhorn Schweizer Alpen-Club SAC, Bern
www.sac-cas.ch
2. Auflage 2015; 435 S. ; 42,-- E
ISBN 978-3-85902-353-6
Ein Skitouren- und Snowboardführer:
Berge und Gletscher verändern sich.
Touren, welche früher gemieden wurden, sind heute ein Leckerbissen. Andere
Anstiege sind nicht mehr begehbar. In dieser Neuauflage wird dieser sich wandelnden Gletscherlandschaft Rechnung getragen.
Hutter, C. M. und Neuhold, Th.
Skitouren Atlas
- Salzburg - Berchtesgaden Pustet Verlag, Salzburg
www.pustet.at
aktualisierte Neuauflage 2011;
288 S.; 22,-- E
ISBN 978-3-7025-0636-0
Der „Skitourenatlas Salzburg-Berchtesgaden“
löst den Bestseller „Skitouren in und um
Salzburg“ ab, der in sechs Auflagen erschienen ist. Clemens M. Hutter hat den Text völlig überarbeitet und vor allem Platz für 100
Neutouren geschaffen, die der angesehene
Ski-Alpinist Thomas Neuhold als Co-Autor
beigesteuert hat.
Das Erfolgsrezept bleibt unverändert: Das
Angebot von 555 Routen deckt den möglichen Bedarf von „Anfängern“ genauso wie
den von anspruchsvollen Hochalpinisten.
Ebenso erhalten bleibt das Prinzip, von
einem Standort aus mehrere Alternativen
anzubieten, damit je nach Wetter, Lust und
Kondition die Wahl getroffen werden kann.
Neuhold, Thomas
60 Super Ski Touren
Pustet Verlag, Salzburg
www.pustet.at
Auflage 2014; 144 S.;
19,95 E
ISBN 978-3-7025-0726-8
Drei
Schneeschuhführer
des Bergverlags
Rother:
Die Reihe der „dunkelblauen“
Rother
Schneeschuhführer bietet reizvolle Touren für
S c h n e e s c h u h g e h e r.
Sowohl Genießer als auch
sportlich
ambitionierte
Wintersportler finden bei
den Vorschlägen genau die richtige Tour
in idealem Gelände. Dazu gehören wichtige Hinweise zu Lawinengefährdung und
Hangausrichung.
Für alle Touren stehen zudem GPS-Daten
zum Download bereit.
Bergverlag Rother, München
www.rother.de
Gögler, Christian
Allgäu
- Mit Tannheimer Tal und Lechtal 1. Auflage 2015; 160 S.; 14,90 E
ISBN 978-3-7633-5802-1
Thomas Neuhold hat 60
Skitourenzuckerl aus Salzburg
und
den
angrenzenden
Gebieten
zusammengetragen, die im o.g. 555 Touren
umfassenden Skitourenatlas
nicht zu finden sind. Ob gemütliche
Voralpentour oder rassige Firnabfahrt –
Einsteiger wie Könner kommen auf ihre
Rechnung. Ergänzt ist der Band mit zahlreichen Tourenvarianten, die je nach
Bedingungen ein Ausweichen vom anvisierten Ziel ermöglichen. Dazu kommen aussagekräftige Kartenskizzen, Fotos sowie Tipps
für Ausrüstung und Risikomanagement im
winterlichen Gebirge.
Winterwanderführer
Strauß, Andrea und Andreas
Berchtesgaden - Chiemgau - Salzburg Bergverlag Rother, München
www.rother.de
3. Auflage 2014; 176 S.; 16,90 E
ISBN 978-3-7633-3023-2
Die Tourenauswahl umfasst beliebte Klassiker und stille Geheimtipps –
einfache
Familienwanderungen
mit
rasanten
Schlittenfahrten,
großartige
Schneeschuhtouren durch unberührte
Winterlandschaften und anspruchsvolle
Touren auf verschneite Gipfel.
D AV O N : 2 / 1 5
Das Allgäu im Winter ist ein wahres
Schneeparadies. Hier und in den angrenzenden Tiroler Bergen erstreckt sich
abseits von Pisten und Loipen ein Dorado
für Schneeschuhgeher. Durch lockeren
Pulverschnee stapfen oder über gefrorenen Schneeharsch schweben.
Natürlich fehlen auch nicht die Touren
zu urigen Berghütten, wo eine kräftige
Brotzeit wartet.
Wecker, Evamaria
Chiemgauer Alpen
- Mit Berchtesgadener Alpen und
Kaisergebirge 1. Auflage 2012; 144 S.; 14,90 E
ISBN 978-3-7633-5806-9
Ob einfache Wanderungen über sanfte Chiemgauer Berge oder alpine Touren
im winterlichen Hochgebirge, ob gemütliche Hütteneinkehr auf schönen Almen
oder Bergeinsamkeit im Angesicht steiler
Kaiserwände – die Tourenpalette ist groß.
Bekannte Ziele und Klassiker finden ebenso ihren Platz wie stille Geheimtipps und
unbekannte Rundtouren.
Wecker, Evamaria
Südtirol Ost
- Eisacktal - Pustertal - Dolomiten 1. Auflage 2014; 160 S.; 14,90 E
ISBN 978-3-7633-5807-6
Das östliche Südtirol ist im Winter ein
Paradies für Schneeschuhgeher: schneesicher, mit Routen für jedes Können und
immer einem eindrucksvollen Panorama.
Der Rother Schneeschuhführer »Südtirol
Ost« präsentiert die schönsten Touren
im Eisacktal, im Pustertal und in den
Dolomiten. Unter den 60 Touren finden sich viele leichte Wege für Einsteiger
und Genießer sowie auch schwierige und anspruchsvolle Routen für versierte Bergsteiger. Viele Hütten sind
auch im Winter bewirtschaftet; die
Einkehrmöglichkeiten werden bei jeder
Tour vorgestellt.
D AV O N : 2 / 1 5
Vier Wanderführer
aus dem Rotpunktverlag:
Zahel, Mark
Südtiroler
Weitwanderwege
- Von Hütte zu Hütte Buchverlag Athesia,
Bozen
www.athesiabuch.it
1. Auflage 2012; 208 S.; 24,90 E
ISBN 978-88-8266-835-8
Rotpunktverlag, Zürich
www.rotpunktverlag.ch
Das Weitwandern von Hütte zu Hütte verkörpert wohl die Idealform, ein Berggebiet
intensiv und in vielen Facetten kennenzulernen. Tagelang richtet man seine Sinne
vollkommen auf die Vielfalt der Natur
aus, gewinnt ständig neue Ausblicke und
Einsichten und schöpft daraus tiefgreifende Erlebniswerte mit einem unnachahmlichen Gefühl der Freiheit. Passionierten
Weitwanderern bietet Südtirol fantastische Möglichkeiten, die in diesem Band
erstmals in solch ausgiebiger Fülle zusammengetragen werden.
Das Gebiet umfasst 540 Quadratkilometer,
davon fast die Hälfte vergletschert. Die
Wanderungen führen von der Walliser und der
Berner Seite ins Gebiet des Naturerbes und in
dessen Umgebung. Ohne Seil und Pickel, dafür
mit Aussicht auf hohe Gipfel und schroffe
Gletscher ist das Bergwandern hier ein besonderes Erlebnis.
Bachmann, Thomas
Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn
- 35 Wanderungen im und ums
UNESCO-Welterbe 1. Auflage 2006; 280 S.; 17,50 E
ISBN 978-3-85869-318-1
Wanderführer
Solèr, Reto
Uri-Gotthard
- Vom Mythos zur Moderne: 22
Wanderungen in der Urschweiz
1. Auflage 2007; 292 S.; 17,50 E
ISBN 978-3-85869-348-8
Bernabè, Luca
Wanderungen im
Weltnaturerbe
Dolomiten - Südtirol
- Trentino - Venetien
- Friaul Tappeiner Verlag,
Bozen
www.tappeiner.it
Auflage 2011; 112 S.;
16,90 E
ISBN 978-88-7073-567-3
Dieses
Wanderbuch
umfasst
22 Wandertouren, die von den
mythenumrankten Gotthardhöhen
bis zu den Gestaden des Urnersees
reichen.
Wasser
und
Gestein
sind
allgegenwärtig,
den Gotthard lassen wir nie hinter uns, die Gletscher und Firne verleihen frischen Aufwind, der Urnersee erinnert an
eine Fjordlandschaft, der Bristen verschafft
Orientierungshilfe, abgelegene Täler wie das
Schindlachtal lassen mehr als nur eine Ahnung
von Wildnis aufkommen.
Die Dolomiten sind nicht nur eine der
eigenwilligsten Kreationen der Natur, sondern vielleicht auch die schönsten. Auf
engem Raum vereinen die bleichen Berge
eine große Vielzahl von Landschaften und
Kulturwelten, von Flora und Fauna.
36 Wanderungen durch alle Gebiete, einschließlich der Brenta werden mit Angabe
der jeweiligen Hütten beschrieben.
Lanfranchi, Corina
Das Puschlav
- Wanderungen zwischen Gletscherseen und
Kastanienwäldern 2. aktualisierte Auflage 2013; 296
S.; 29,00 E
ISBN 978-3-85869-553-6
Marchel, Maurizio
Leichte Gipfel im Trentino
- Die schönsten Routen zwischen
Gardasee, Adamello-Brenta und
Dolomiten Tappeiner Verlag Bozen
www.tappeiner.it
Auflage 2011; 144 S.; 16,90 E;
ISBN 978-88-7073-568-0
Von den eisgekrönten Bergspitzen
des Berninamassivs bis zu den ersten Rebhängen im Veltlin sind es 25
Kilometer. Dazwischen liegt das Val Poschiavo,
das Puschlav. Das Tal, hinter dem Berninapass
gelegen und an Italien angrenzend, gehört
zu den vier italienischsprachigen Bündner
Bergtälern – und genießt zu Recht den Ruf, ein
Wanderparadies zu sein. Dieses Buch bietet
nicht nur attraktive Wandervorschläge, sondern lädt auch zu historischen Streifzügen ein.
Mit dem Buch „Leichte Gipfel im Trentino“
möchte ich auch den Bergsteigern, die
über kein riesiges alpines Fachwissen verfügen, einige der schönsten Gipfel in unserer Gegend vorstellen.
Eine besondere Eigenheit dieses Führers ist
die Wiederentdeckung der Bergseen. Ich
habe versucht, die schönsten Routen auszusuchen, die in die Nähe eines Bergsees
führen bzw. Gipfeltouren, die den Blick
auf einen Bergsee bieten. Die Touren
sind größtenteils technisch einfach, deshalb wird, mit wenigen
Ausnahmen, keine spezielle Ausrüstung benötigt.
Thelesklaf, Bernhard Herold
Nationalpark Val Grande
- Unterwegs in der Wildnis
zwischen Domodossola und
Lago Maggiore
3. aktualisierte Auflage 2012; 296
S.; 28,00 E,
ISBN 978-3-85869-369-3
Wandern in der größten Wildnis
Italiens: Der 1992 geschaffene
Nationalpark Val Grande ist wenige Kilometer von der Schweizer
Grenze entfernt. Nach dem 2.
Weltkrieg entvölkerte sich das Gebiet vollständig. Seither wird es nicht mehr bewirtschaftet, und die einstige alpine Kulturlandschaft
vewandelte sich sukzessive in eine „Wildnis“.
Der Wanderführer beschreibt 15 ein- bis viertägige Trekkingtouren von einfach bis schwierig
durch die beeindruckende Voralpenlandschaft.
33
Öffnungszeiten: Jeden Donnerstag von 16.00 – 20.00 Uhr.
am 24. und 31.12. geschlossen!
Anschrift: Römerstr. 41/43, 52064 Aachen ,
Tel. 0241/ 4014387 oder 20082 Änderungsmeldungen wie Adressen-, Namens-, Bank- u.
Kontoänderungen bitte direkt an die Geschäftsstelle und
nicht nach München melden. So wird gewährleistet, daß
die DAV-Zeitschrift, die Sektionsmeldungen u. die Mitgliedsausweise ohne Verzug zugestellt werden können
und der Bankeinzug des Mitgliedsbeitrages ohne zusätzliche Kosten gewährleistet ist. Eventuell anfallende
Bankgebühren,wegen Nichtausführbarkeit der Abbuchung,
müssen leider an die Mitglieder weitergegeben werden.
Kündigungen der Mitgliedschaft sind schriftlich bis spätestens 30. September an die Sektion zu richten.
Mitgliederausweis:
Gültig bis Ende Februar des folgenden Jahres.
Die Mitglieder aus dem benachbarten Ausland überweisen ihren Jahresbeitrag bitte bis zum 31.1. des Folgejahres
unaufgefordert an das
Konto: IBAN: DE21 3905 0000 0015 0007 71 ,
SWIFT- BIC: AACSDE 33
Materialverleih
Reservierung bei Helmut Vor
unter [email protected]
oder Tel.: +31 / 43 / 3065340
Alpenvereinsj
ahrbuch Bestellung un
ter DAV-Shop
www.dav-sho
p.de
e-mail:dav-sho
p@alpenverei
n.de
Einladung
Der Vorstand der
Sektion Aachen lädt alle
Mitglieder zur
ordentlichen
Mitgliederversammlung
am Freitag,
15.April 2016
um 19:30 Uhr
in die Kurpark
Terrassen,
Dammstr. 40,
52066 AachenBurtscheid ein.
Der
Im Materialraum der Geschäftsstelle haben wir
einen umfangreichen Fundus an Ausrüstung, der an
Sektionsmitglieder verliehen wird. Dieser umfasst
u. a. Klettersteigsets, Helme, Eispickel, Steigeisen,
Lawinenausrüstung und Klemmkeile.
Eine Ausleihe ist immer wochenweise zu diesen Zeiten
möglich:
Materialrückgabe: Donnerstag, 16–18 Uhr
Materialausleihe: Donnerstag, 18–20 Uhr
aufgepickt: Buntes Brett
Geschäftsstelle
Wanderplan
wird den Mitgliedern
der Wandergruppe
gesondert übersandt.
siehe auch
www.dav-aachen.de:
Aktuelles
Winterraumschlüssel
können gegen eine Kaution von 50
für 4 Wochen in der Geschäftsstelle
ausgeliehen werden.
Schreib doch mal!
DAVon braucht Eure Geschichten:
Tourenplanung auf
www.alpenvereinaktiv.com
Ein Dienst des DAV
Hier können sehr komfortabel mit Suchmasken (alpine) Tourenbeschreibungen
und Karten gelesen und ausgedruckt
werden. Das Mitschleppen von Büchern
ist in vielen Fällen nicht mehr nötig. Und
für Unterwegs in den Bergen gibt es Apps
für das Smartphone mit aktuellen Situationsberichten.
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D AV O N : 2 / 1 5
D AV O N : 2 / 1 5
...Du warst am Ende der Welt?
...oder hattest einfach eine tolle Zeit in den
Bergen?
...Du hast DEN Geheimtipp für eine tolle Tour?
Dann schreib doch mal:
Einen Artikel für die nächste DAVON.
Denn diese Zeitschrift ist von Euch – für Euch!
Nähere Infos unter:
http://www.dav-aachen.de/downloads/
Sektionszeitschrift/
Vorlagen/FUER_DAVON_SCHREIBEN.pdf
Das Heft erscheint 2 x jährlich
Redaktionsschluß Sommerheft: 31. März
Redaktionsschluß Winterheft : 30. September
Bitte sendet Euren Beitrag so früh wie
möglich vor den Schlußterminen, denn wir
benötigen danach ausreichend Zeit, um das
Heft einzurichten.
Der Aachener Alpenverein lebt vom
ehrenamtlichen Engagement seiner
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Du gehst gerne in die Berge?
Du engagierst dich gerne im Team?
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des Deutschen Alpenvereins?
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Denn bei uns gibt es viel zu tun, z.B.:
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wichtigen Medium in der Kommunikation
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