Puste, wer solle
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Puste, wer solle
Jahrzehntelanger Fortschritt: 1953 kam der erste Dräger Alcotest mit Prüfröhrchen auf den Markt. Heute sind schnelle und präzise Messgeräte Stand der Technik, die mit elektrochemischen Sensoren arbeiten Puste, wer solle Alkohol im Straßenverkehr ist gefährlich. Jahrzehntelang fehlte ein Messverfahren, um den GRAD DER INTOXIKATION schnell und sicher zu bestimmen. 1953 setzte Dräger mit dem „Alcotest“Röhrchen Maßstäbe. Heute werden Atemalkoholmessungen sogar vor Gericht anerkannt. P usten, ablesen, fertig: Als Dräger 1953 das Alcotest-Röhrchen auf den Markt bringt, lässt sich erstmals mit einem einfachen Atemtest feststellen, ob ein Kraftfahrer unter Einfluss von Alkohol steht. Durch die kontinuierliche Forschung zur Atemalkoholmessung hat das Lübecker Unternehmen seither verschiedene andere Methoden auf dem Markt etabliert, die auf elektronischen Sensorsystemen basieren – bis hin zum gerichtsverwertbaren Messer- 14 gebnis, um etwa in Deutschland eine Ordnungswidrigkeit nach Paragraf 24a Straßenverkehrsgesetz zu belegen. „Hierfür besitzt derzeit ausschließlich das Dräger Alcotest 7110 Evidential MK III eine Bauartzulassung durch die PhysikalischTechnische Bundesanstalt“, sagt Dr. Jürgen Sohège, Produktmanager bei Dräger. Dahingegen dient der erste Alcotest mit Dräger-Röhrchen (und Volumenkontrolle durch einen Folienbeutel) bis heute vor allem als Vortest, um bei Verkehrskon- trollen festzustellen, ob eine Intoxikation vorliegt. In den Röhrchen befinden sich Schwefelsäure und gelbes Kaliumdichromat. Diese Grundstoffe reagieren zu Acetaldehyd und dreiwertigem grünem Chrom, wenn beim Test der Trinkalkohol Ethanol mit der ausgeatmeten Luft durch das Röhrchen strömt. An der Intensität und Ausdehnung der Verfärbung lässt sich die Ethanolkonzentration ablesen. Wenn der Vortest eine Ordnungswidrigkeit oder Straftat (absolute Fahruntüchtigkeit am DRÄGERHEFT 392 | SPEZIAL P IO NIER FOTOS: DRÄGERWERK AG & CO. KGAA D R ÄGE R- A LCOT EST Steuer) erwarten lässt, wird eine weitere Bestätigungsanalyse angefordert. Die Entwicklung des Röhrchens ist ein klassisches Beispiel für weitsichtigen Wissenstransfer aus einer anderen Anwendung. Denn das Know-how stammt aus der Gasmesstechnik, in der Dräger seit den 1930er-Jahren weltweit Maßstäbe setzt, sagt der promovierte Elektrochemiker Sohège. Die Idee zu dem neuen Nachweisverfahren hatten die DrägerInge nieure am Morgen nach einer Betriebsfeier. Das Messverfahren kam zur rechten Zeit, denn mit der Massenmotorisierung stieg nach dem Zweiten Weltkrieg auch die Zahl der unter Alkoholeinfluss verursachten Verkehrsunfälle drastisch. Das spiegelt sich in der Rechtsprechung wider. So wird ebenfalls 1953 für die Bundesrepublik Deutschland eine Blutalkoholkonzentration von 1,5 Promil- DRÄGERHEFT 392 | SPEZIAL le als Grenzwert für die absolute Fahruntüchtigkeit festgelegt. Ähnliche Grenzwerte etablierten sich auch andernorts. Das Problem des Fahrens unter Alkoholeinfluss ist international – ebenso wie der Markt für Drägers Alcotest. In vielen Ländern wird der Name zum Synonym für Alkoholnachweisverfahren. Von Intoxikation und Dampfmaschinen Das Problem mit Alkoholsündern im Straßenverkehr ist Mitte des 20. Jahrhunderts nicht neu, und es hängt auch nicht ursächlich mit dem Automobilverkehr zusammen. So ist das Automobil noch gar nicht erfunden, als das britische Parlament Alkohol am Steuer erstmals unter Strafe stellt. 1872 wird in Westminster ein „Licensing Act“ verabschiedet, mit dem die Gefährdung der Allgemeinheit durch alkoholisierte Fahrzeugführer eingedämmt werden soll. Bis das erste Exemplar des 1886 von Daimler und Benz erfundenen Motorwagens nach England kommt, dauert es zwar noch bis ins Jahr 1894, doch schon um 1870 gibt der dichte Verkehr im industrialisierten Großbritannien Anlass genug für ein Verbot, „betrunken auf einer Straße oder im öffentlichen Raum ein Fuhrwerk, ein Pferd, Rind oder eine Dampfmaschine zu führen“. Durchschlagenden Erfolg hat der „Licensing Act“ von 1872 nicht. Das Problem begleitet seither die Mobilitätsgeschichte und wird überall auf der Welt durch Verbote, Kontrollen und Prävention bekämpft. Aber was genau heißt eigentlich „betrunken“? Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts fehlt den Ordnungshütern ein schnelles und zuverlässiges Verfahren, um bei einer Verkehrskontrolle > 15 1938 1953 1953 Das amerikanische „Drunkometer“ arbeitet mit Der Klassiker: Drägers einem nasschemischen Nachweisverfahren Alcotest-Prüfröhrchen Seit den 1920er- und 1930er-Jahren ist der Zusammenhang von Blut- und Atemalkoholgehalt belegt Borkenstein (links) und sein „Breathalyzer“ des Alkohols mit der Exspirationsluft“). Liljestrand und Linde belegen den Zusammenhang zwischen Exspirationsluft und Blutalkoholkonzentration. Sie gehen noch davon aus, dass der Grund ausschließlich im Gasaustausch zwischen Luft und Blut in der Lunge liegt. Später wird jedoch die Diffusion von Alkohol im gesamten Atemtrakt als Basis für das Verhältnis von BAC und der Atemalkoholkonzentration (Breath Alcohol Content, BrAC) erkannt. Dräger-Röhrchen bieten ersten Schnelltest > den Grad der Intoxikation eines Fahrers bestimmen zu können. Die tatsächliche Einschränkung des Reaktionsvermögens durch die Wirkung von Alkohol ist nur schwer zu messen, stattdessen kann die Blutalkoholkonzentration (Blood Alcohol Content, BAC) oder die Alkoholmenge im Urin bestimmt werden. Doch bei alltäglichen Verkehrskontrollen lassen sich diese mitunter aufwendigen Verfahren kaum in großem Maßstab durchführen. „In den 1920er- und 1930er-Jahren wurde dann wissenschaftlich belegt, dass sich die Blutalkoholkonzentration über den Atem bestimmen lässt“, sagt Dr. Sohège. Der amerikanische Arzt Emil Bogen schlägt 1927 vor, die exspiratorische Atmung zum Nachweis der BAC zu nutzen. Als maßgeblich gelten die Studien der schwedischen Pharmakologen Göran Liljestrand und Paul Linde, die sie 1930 veröffentlichen („Über die Ausscheidung 16 1978 Die schwedischen Wissenschaftler schlussfolgern, dass „zwei Liter Ausatemluft (bei 34 Grad Celsius) etwa so viel Alkohol enthalten wie ein Kubikzentimeter Blut“. Als durchschnittliches Verhältnis der gemessenen Werte von Blutund Atemalkoholkonzentration (Blood Breath Ratio, BBR) wird in den meisten Ländern der Faktor 2.100 verwendet. Weil die Streubreite der BBR abhängig von verschiedenen Rahmenbedingungen aber zwischen 2.000 und 2.300 liegt, ist eine direkte Konvertierung von gemessenen Werten in die jeweils andere Einheit bei einem gerichtsverwertbaren Test nicht üblich. Vielmehr haben sich eigenständige Grenzwerte für Atem- und Blutalkoholtests etabliert, die unabhängig voneinander gelten. So heißt es in Deutschland im Paragraf 24a des Straßenverkehrsgesetzes: „Ordnungswidrig handelt, wer im Straßenverkehr ein Kraftfahrzeug führt, obwohl er 0,25 mg/l oder mehr Alkohol in der Atemluft oder 0,5 Promille oder mehr Alkohol im Blut oder eine Alkoholmenge im Körper hat, die zu einer solchen Atem- Prototyp „Alcytron“: erstes Messgerät mit infrarot-optischem Sensor oder Blutalkoholkonzentration führt.“ Die BAC wird in den meisten Ländern in Milligramm Ethanol je Kilogramm Blut oder je Liter Blut angegeben („Promille“), die BrAC in Milligramm Ethanol je Liter ausgeatmeter Luft. Der erste Ansatz, die Erkenntnisse über den Zusammenhang von BAC und BrAC für die Kontrolle von Verkehrsteilnehmern zu nutzen, ist das 1938 in den USA von Rolla N. Harger entwickelte „Drunkometer“, das mit einem nasschemischen Verfahren arbeitet. „Das war eher ein transportables Chemielabor als ein mobiles Testgerät“, sagt Dr. Sohège. Als Dräger seine AlcotestRöhrchen 1953 auf den Markt bringt, folgt in Nordamerika der von Robert F. Borkenstein entwickelte „Breathalyzer“, der die BrAC mit einer chemischen Reaktion misst, die elektrisch ausgewertet wird. Später übernimmt Dräger Herstellung und Vertrieb des Breathalyzers. Doch die Dräger-Röhrchen sind der erste Alkoholtest, der regelmäßig operativ im Straßenverkehr eingesetzt wird, um eine objektive Einschätzung der BrAC zu erhalten. „Polizei und Verkehrsbehörden wissen seit den 1950er-Jahren, dass für eine zuverlässige Prävention eine möglichst schnelle Messung vor Ort notwendig ist“, sagt Dr. Sohège. Entsprechend schnell setzen sich die Teströhrchen durch. Und sie werden nicht nur von den Ordnungshütern akzeptiert, sondern wegen der gut nachvollziehbaren Anzeige auch von den kontrollierten Kraftfahrern. Neben Deutschland gehören Großbritannien, Schweden und Australien zu den Märkten der ersten Stunde. DRÄGERHEFT 392 | SPEZIAL D R ÄGE R- A LCOT EST P IO NIER 1980 Dräger übernahm von Smith & Wesson die Produktion des „Breathalyzer“ Auf diesem Erfolg ruht man sich in Lübeck aber nicht aus. Denn die DrägerExperten wissen, dass die Ansprüche an die Alkoholanalytik kontinuierlich steigen. „Es gab bald eine Forderung nach schnelleren, genaueren – und damit auch gerichtsverwertbaren – Ergebnissen“, sagt Dr. Sohège. Aus kriminologischer Sicht sei der Atemtest sowieso das direktere Verfahren. Denn der von der Diffusion aus arteriellem Blut abhängige Atemalkohol gibt die Konzentration des auf die Arterien des Gehirns wirkenden Alkohols direkter wieder als der Blutalkohol, der aus venösem Vollblut oder dessen Serum mit Verfahren wie der Gaschromatografie oder Alkoholdehydrogenase bestimmt wird. INFRAROT-OPTISCHER SENSOR Schematisches Messprinzip Lampe Fenster Fenster Spektrallinien Gas Interferenzfilter Detektor Infrarotspektrum Die Messtechnik der Zukunft basiert auf Elektronik Messsystem Kolben Elektrochemischer Sensor Elektro-Pumpenmotor Probenahme-Kammer Infrarot oder elektrochemischer Sensor: Die beiden gängigen Messverfahren zur Bestimmung der Atemalkoholkonzentration beruhen auf unterschiedlichen Prinzipien. Während der infrarot-optische Sensor die Absorption von Licht durch Ethanol misst, entsteht das Signal des elektrochemischen Sensors durch die Oxidation der Moleküle an einer Katalysatorschicht DRÄGERHEFT 392 | SPEZIAL FOTOS: DRÄGERWERK AG & CO. KGAA, CORBIS (1), INDIANA UNIVERSIT Y (1) ELEKTROCHEMISCHER SENSOR Die neuen Geräte für den Atemalkoholtest, die Dräger in den 1970er- und 1980er-Jahren entwickelt, arbeiten mit elektrischen und elektronischen Systemen. „Bei der Entwicklung dieser neuen Technik nutzen wir konsequent die Möglichkeiten, die miniaturisierte Sensoren der jeweils aktuellen Generation bieten“, sagt Dr. Sohège. Technische Impulse kommen dabei wieder aus dem Bereich der Messung gefährlicher Gase. Wohin der Weg geht, zeigt Dräger bereits 1978 mit dem „Alcytron“, einem Prototyp mit infrarot-optischem Sensor. Bei diesem Verfahren sendet eine Lichtquelle infrarote Strahlung einer bestimmten Wellenlänge aus, die durch eine Messkammer geleitet und anschließend von einer Fotozelle gemessen wird. Befindet sich das zu detektierende Gas > 17 1982 1988 Alcotest 7010 mit infrarotoptischem Sensor Elektrochemischer Sensor: Alcotest 7410 Moderne Elektrotechnik ist der Schlüssel zur gerichtsverwertbaren Messung von Atemalkohol > in der Kammer, absorbiert es einen Teil der Strahlung, was die Signalstärke der Fotozelle reduziert. Daraus lässt sich die Gaskonzentration errechnen. Vier Jahre später kommt der Alcotest 7010 auf den Markt, der ausschließlich stationär eingesetzt wird. Parallel zur Infrarottechnik führt Dräger einen Halbleitersensor auf Basis von Zinndioxid ein. Mit dieser Messzelle wird der mobile Alcotest 7310 ausgerüstet, der 1980 auf den Markt kommt. Nun lässt sich bei Kontrollen der gemessene Wert wenige Sekunden nach der Probenahme von der digitalen Anzeige ablesen. Bald setzen elektrochemische Sensoren neue Maßstäbe für schnelle und exakte BrACKontrollen. In diesen Geräten wird die Messkammer mit einem genau definierten Luftvolumen beschickt. In der Kammer oxidiert das in der Luft enthaltene Ethanol elektrochemisch an der kataly- 18 1998 2003 Gerichtsverwertbare Messung mit dem Alcotest 7110 Evidential tisch wirksamen Schicht der Messelektrode und erzeugt dabei einen Strom, der als Signal für die Berechnung des Messwerts dient. Dieser elektrochemische Sensor reagiert sehr spezifisch auf Alkohol, sodass ebenfalls in der Atemluft vorkommende Ketone wie Aceton das Ergebnis nicht verfälschen können. Seine Premiere erlebt der Sensor 1988 im Alcotest 7410. Mit elektrochemischem Sensor und Infrarottechnik hat Dräger um 1990 die beiden Verfahren etabliert, die in den kommenden Jahren den Grundstein für eine Innovationsgeschichte legen. Aus dem ersten Alcotest 7410 entwickelt man eine ganze Familie von Geräten bis hin zum 7410 Plus com mit digitaler Volltextanzeige und elektronischem Datenaustausch. „Die in der jeweiligen Landessprache ausgegebenen Ergebnisse machen die Messung für alle Beteiligten intuitiv nachvollziehbar“, sagt Dr. Jürgen Sohège. Längst sind Messgeräte mit elektrochemischem Sensor Standard für Vortests geworden. In Deutschland hat heute so gut wie jeder Streifenwagen der Polizei ein elektronisches Alkoholmessgerät an Bord. Den aktuellen Stand der Dräger-Vortestgeräte markieren der 2004 vorgestellte Alcotest 6510, der Alcotest 6810 (aus dem Jahr 2005) sowie der Alcotest 7510 (2008). Aber auch mit der Infrarottechnik geht es voran: 1985 erscheint der Dräger Alcotest 7110 mit einem besonders selektiv auf Alkohol ansprechenden Infrarotsensor. Die dritte Generation dieses Geräts (1994) bietet auf Wunsch die Kombination mit einem elektrochemischen Sensor. Dieses Doppelsensorsystem wird vier Jahre später im Alcotest 7110 Eviden- Atemalkoholbasierte Wegfahrsperre: Interlock tial zur Serienausstattung und schafft die Basis für eine gerichtsverwertbare Atemalkoholkontrolle. „Das ist ein absoluter Meilenstein, denn das Gerät liefert durch seine redundante Auslegung besonders sichere Ergebnisse, die in ihrer Evidenz der Blutprobe gleichgestellt werden“, sagt Dr. Sohège. Die Leistungsfähigkeit der Technik bestätigt die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), die den Alcotest 7110 Evidential MK III als erstes Atemalkoholmessgerät mit gerichtsverwertbaren Ergebnissen zulässt. Mit einem ähnlichen Doppelsensorsystem arbeitet auch das 2007 vorgestellte Evidential-Messgerät Alcotest 9510, das gleichermaßen stationär wie mobil eingesetzt werden kann. Paradigmenwechsel in der Messstrategie Nach der Präsentation der ersten AlcotestRöhrchen im Jahre 1953 arbeitet man heute an Geräten mit weiter optimierten Reaktionszeiten für umfangreiche und hochfrequente Verkehrsprüfungen. „Das ist weltweit ein Trend für die nahe Zukunft“, sagt Dräger-Produktmanager Sohège. Außerdem soll die optische Filtertechnik weiter verbessert werden, um noch genauere Infrarotsensoren zu erhalten. Eine ganz neue Option könnten künftig transdermale Messungen sein, bei denen die Alkoholkonzentration des Bluts durch die Haut festgestellt wird (siehe auch S. 20–21). Die entsprechende Technik bietet im Gegensatz zum Atemtest und gegenüber der Blutprobe den Vorteil einer komplett kooperationsfreien Messung. Davon würden auch Alkoholtestgeräte profitieren, die in Szenari- DRÄGERHEFT 392 | SPEZIAL D R ÄGE R- A LCOT EST P IO NIER 2007 Mit Touchscreen: EvidentialMessgerät Alcotest 9510 WIE SICH ALKOHOL IM KÖRPER MESSEN LÄSST Alkohol im MagenDarm-Trakt Blut / Herz Kapillarblut in den Lungenbläschen Herz Arterien der Arme Venen der Arme 1 x Entnahme von venösem Vollblut Arterien des Gehirns Lungenluft (Henry-Gesetz) 2 x Entnahme einer Atemprobe mit Lungenluft Jeweils direkte AlkoholKonzentrationsbestimmung (mg/l) in Lungenluft (Gaskonzentration) Transport Abtrennung der festen Bestandteile Blutserum Direkter Vergleich mit Grenzwert Rückrechnung von Blutserum auf Vollblut (‰) mit mittlerem Divisor 1,2 Vergleich mit Grenzwert DRÄGERHEFT 392 | SPEZIAL Beim Trinken geht Alkohol in verschiedene Teile des Körpers über – beispielsweise Blut, Atemluft, Urin und Schweiß. Die Grafik zeigt generell die Bestimmung des maßgeblichen Alkoholwerts aus dem Blut (links) sowie der Atemluft FOTOS: DRÄGERWERK AG & CO. KGAA 4 x Alkohol-Konzentrationsbestimmung (‰) im Blutserum (Flüssigkeitskonzentration) en abseits des Straßenverkehrs eingesetzt werden – etwa in der Notfallmedizin, um Patienten auf Alkoholeinfluss zu untersuchen (siehe auch S. 56–57). Doch die Experten für Alkoholmessung denken über die Verbesserung bestehender Lösungen hinaus. Dabei geht es um einen Paradigmenwechsel – weg von der nachträglichen Kontrolle hin zur präventiven Messung, um das Bedienen von Fahrzeugen oder kritischen Anlagen unter Alkoholeinfluss zu unterbinden. Dazu dient das Dräger Interlock XT. Es wird in Transportmitteln wie Bussen, Taxen und Lokomotiven eingebaut, um den Passagieren mehr Sicherheit zu bieten. Aber auch in Personenwagen, deren Fahrer durch Alkohol am Steuer auffällig geworden sind, kommen Alkohol-Interlocks zum Einsatz, um den Fahrern so die erneute Teilnahme am Straßenverkehr unter strengen Auflagen zu ermöglichen (siehe auch S. 46–49). Das erste Dräger Interlock, das die Zündung erst nach einer negativ verlaufenen Atemkontrolle freigibt, kam 1994 auf den Markt. Ob Verkehrskontrolle, Alkohol-Interlock oder Langzeitüberwachung, ob elektrochemischer Sensor oder Infrarottechnik – jede neue Generation der Alkoholtestgeräte von Dräger setzt neue Schwerpunkte in einem Markt, der mehr Sicherheit ins Leben bringt. Dafür steht der Dräger Alcotest seit 1953, als die ersten Autofahrer eine Atemprobe in das Dräger-Röhrchen mit Messbeutel abgaben. Peter Thomas Information: Präzise Alkoholmessungen mit Dräger-Geräten www.draeger.com/392/diagnostik 19