Wolfgang Kern - Wein Kern Aachen
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Wolfgang Kern - Wein Kern Aachen
We i n h a n d e l WEINLISTE: letzte Aktualisierung 14. Januar 2017 Die letzten größeren Änderungen sehen Sie auf http://www.wein-kern.de/wein-aachen/aktuell.htm Seien Sie willkommen und vielen Dank, daß Sie mich auf meiner Internetseite mit meiner Weinliste besuchen! Diese "Online-Weinliste" aktualisiere ich ständig. Natürlich gibt es bei meiner Vielfalt an Weinen immer wieder Veränderungen. Es kommen neue Jahrgänge, manche Weine gibt es nicht mehr, ich nehme neue Weingüter ins Programm. Nicht nur bei den Weinen gibt es Änderungen, sondern auch die Texte "leben". Neue Weine oder gar Weingüter erfordern neue Beschreibungen. Auf meinen Reisen zu den Weingütern, meist am Wochenende oder im "Urlaub", fange ich neue, berichtenswerte Informationen ein oder mache neue Fotos. Das führt immer wieder zu Änderungen im Text. Mir macht es Freude, Sie mit aktuellen Neuigkeiten und Informationen zu versorgen. Punktbewertungen interessieren mich höchstens am Rande. Aber ich möchte Sie teilhaben lassen am Wissen um die Menschen, die hinter meinen Weinen stehen, was sie denken, wie sie ihre Weine machen, auf welchen Böden die Reben wachsen, wie alt sie sind... Wenn Sie ein gedrucktes Exemplar meiner Weinliste zum Schmökern auf dem Sofa haben möchten, erhalten Sie es gerne kostenlos. Die gedruckte Weinliste erscheint einmal jährlich im Herbst. Aktuell gehalten wird sie eben durch die Online-Weinliste. Links im Browser-Fenster können Sie die Option "Lesezeichen" anklicken (falls sie nicht automatisch angezeigt wird). Dort gewinnen Sie einen Überblick über mein Sortiment, das rein europäisch ausgerichtet ist: Deutschland - Österreich - Frankreich - Katalonien - Italien Sherry + Portwein - "Alles, was schäumt" mit Sekt, Crémant + Champagner - Brände + Liköre - Traubensaft - Feinkost Essig & Öl. Zum Suchen nach einem Stichwort benutzen Sie einfach das Suchen-Fenster in der Menüleiste oder die Tastenkombination Strg + F (oder CTRL + F) und geben das Gesuchte ein. In der Weinliste finden Sie anklickbare Links zu den Internetseiten der Weingüter. So können Sie auch auf deren oftmals interessante Informationen zugreifen. Außerdem habe ich viele virtuelle Weinbergsspaziergänge angelegt, die Sie duch Anklicken unternehmen können. Sollte irgendwo das Kartenmaterial überholt sein, bin ich für eine entsprechende Information dankbar. Dieser Hinweis ist manchem Benutzer vielleicht hilfreich: funktionert das Anklicken in Ihrem Browser nicht, so kopieren Sie den Link einfach und fügen ihn in ein neues Browserfenster ein. Dann können Sie alle Funktionen nutzen. Herzliche Grüße Mit den folgenden Hinweisen komme ich der Informationspflicht nach der Lebensmittelinformations-Verordnung 1169/2011/EU nach. Weine können Allergene enthalten (oder auch einfach Intoleranzen auslösen!!), deshalb sind diese Hinweise vorgeschrieben: Alle Weine in dieser Weinliste enthalten Sulfite. Alle meine Winzer gehen mit Schwefel = Sulfit sorgfältig und sparsam um, in den allermeisten Fällen wird nur ein Bruchteil dessen verwendet, was das Weingesetz erlaubt - sorgfältige Arbeit im Weinberg und sensible Arbeit im Keller ermöglichen das! Schwefel wird bereits seit der Antike als Schutz vor Oxydation benutzt, zum Beispiel auch bei Trockenobst. Weine können Spuren von Eiweiß, Milch und Gelatine enthalten. Alle Weine sind Qualitätsweine (AOC/AOP, DOC/DOP), wenn nichts anderes angegeben ist. Alle Flaschen enthalten 0,75 l, wenn keine andere Flaschengröße angegeben ist. Hersteller ist das jeweils in der Überschrift genannte Weingut. Die Zutaten meiner Feinkostartikel nenne ich Ihnen gerne auf Anfrage. Gerne können Sie mich für weitere Informationen bezüglich der möglichen Inhaltsstoffe ansprechen! Das ist nicht vorgeschrieben, aber sicherheitshalber erwähne ich es: alle meine Weine enthalten eine ganz erhebliche Menge Saft aus Weintrauben. Und, pardon, es ist leider wie früher: die Weißweine können Weinstein ausfällen und die Rotweine Depot enthalten. Das wird bei Massenware technisch vermieden - aber die wollen Sie doch nicht etwa trinken??? Wolfgang Kern Weinhändler Walkmühlenstraße 16 : D - 52074 Aachen Telefon +49 (0)241 - 955 9110 [email protected] : www.wein-kern.de Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 1 DEUTSCHLAND Ahr Weingut J. J. Adeneuer Ahrweiler Max-Planck-Straße 8, 53474 Ahrweiler, Deutschland Fein und finessenreich, dabei doch dicht und konzentriert - und dabei vor allen Dingen immer mit den typischen Aromen der Ahrburgunder, so lassen sich die Weine von Frank und Marc Adeneuer charakterisieren. Die Aromen, die wir noch aus viel, viel früheren, unseligen süßen Zeiten auf der Zunge haben, sind einerseits von der Rasse, andererseits der erdigen Mineralik der Grauwacke- und Schieferböden geprägt, und wir können genau diese Aromen als Terroir beschreiben. Auch wenn die Weine heute natürlich auf modernem Qualitätsstandart und völlig trocken ausgebaut sind, finden wir dieses Terroir im Anbaugebiet nirgendwo so genial wieder wie in den Weinen der Brüder Adeneuer! Deshalb ist J. J. Adeneuer für mich der Top-Betrieb des Ahrtals. Die beiden Brüder leiten den Familienbetrieb mit über 500jähriger Tradition seit 1984. Heute verfügt er über rund 12 ha Reben in besten Weinbergslagen in Neuenahr, Ahrweiler und Walporzheim. 87% der Rebfläche nimmt der Spätburgunder ein. Das Prunkstück des Gutes ist alter Familienbesitz: die Walporzheimer Gärkammer, mit 0,64 ha die kleinste deutsche Weinbergslage überhaupt. Die Reben wachsen auf oft schwindelerregend steilen Böden aus Schiefer und Grauwacken in den Spitzenlagen nördlich von Ahrweiler. Die Gärkammer besteht aus vielen kleinen Terrassen, die von jahrhundertealten Trockenmauern gestützt werden. Hier herrscht ein ganz spezielles, fast "mediterranes" Kleinklima. Übrigens sind die Trockenmauern kürzlich mit hohem Kostenaufwand von den Adeneuer-Brüdern restauriert worden, um die Einzigartigkeit der historischen Lage und ihres speziellen Klimas zu erhalten. Die Spätburgunder in der Gärkammer beginnen zu reifen. Bei Adeneuers sind schon die "kleinen" Weine sehr gut, denn auch für sie wird gutes Traubenmaterial aus eigenen Weinbergen verwendet. Deshalb ist auch der Einstiegswein hier gut und eigenständig und voller Charakter. Er wird in gebrauchten großen Holzfässern ausgebaut. Erklärungsbedürftig ist die "J. J. Adeneuer"-Linie: die Weine aus den Lagen nördlich von Ahrweiler werden nicht nach Lage, sondern nach Reife gelesen. Das ermöglicht es, ein gut strukturiertes Sortiment anzubieten, ohne mit vielen kleinen Partien zu arbeiten. Den Ursprung der Weine kann man geologisch letztlich als homogen bezeichnen, deshalb macht diese Vorgehensweise absolut Sinn. Blick in die Terrassen zwischen Walporzheim und Ahrweiler. Den Einstieg in diese Linie finden wir mit dem J. J. Adeneuer, im Weingut kurz "JJ" genannt. Es ist ein mittelgewichtiger Wein mit schöner Frucht und ansprechender Frische. Er wird grundsätzlich im traditionellen Fuder ausgebaut. J. J. Adeneuer N° 2 ist gehaltvoller, er beinhaltet Trauben mit höherer Reife und ist entsprechend konzentrierter, auch üppiger in den Aromen. Er reift je zur Hälfte in Fuderfässern und mehrfach gebrauchten Barriques. Die Spitze bildet endlich J. J. Adeneuer N° 1, betriebsintern "die Nummer Eins" gerufen, der in der Qualität einer großen, gehaltvollen trockenen Auslese vergleichbar ist. Die feinsten Beeren sind für diesen Wein reserviert. Er wird in neuen und gebrauchten Barriques ausgebaut und verfügt über viel Delikatesse und feine, elegante Pinot-Noir-Frucht. Die "normale" Walporzheimer Gärkammer reift übrigens grundsätzlich im Fuder, um die ganz typische feine, elegante und warme Frucht dieser Lage (eben die Aromen dieses Terroirs!) zu erhalten. In der letzten Zeit wurde bisweilen Barriqueeinsatz vermutet, tatsächlich stammt die Aromakonzentration von immer perfekterer Vinifikation, die auch etwas mehr Geduld bis zur Trinkreife fordert. Die spektakulärsten und teuersten Weine des Gutes sind die Grossen Gewächse, Weine von außerordentlicher Güte, komplex, dicht, mit eleganter Textur und tiefer Frucht. Ausgebaut werden sie im Barrique, denn Weine dieser Konzentration gelingen nur bei geduldigem Ausbau in kleinen Fässern. (08/12) Ihr Klick zum Weingut: www.adeneuer.de Ihr Blick in die GÄRKAMMER: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/adeneuergoogle.htm Fotogalerie: www.wein-kern.de/galerien/adeneuer/adeneuer.htm 2015 Ahrweiler Spätburgunder trocken 10,20 2013 J. J. Adeneuer Spätburgunder trocken 2014 J. J. Adeneuer N° 2 Spätburgunder trocken 2012 J. J. Adeneuer N° 1 Spätburgunder trocken 12,20 15,70 23,50 2015 Walporzheimer Gärkammer Spätburgunder trocken 24,50 2014 Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder VDP.GROSSES GEWÄCHS 2012 Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder VDP.GROSSES GEWÄCHS 2011 Walporzheimer Gärkammer Spätburgunder VDP.GROSSES GEWÄCHS 36,90 34,90 54,70 2015 Frühburgunder trocken 16,30 2014 Spätburgunder Weißherbst trocken 2015 Spätburgunder Blanc de Noir trocken 9,60 9,90 Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 2 DEUTSCHLAND Mosel: Saar Weingut Schloss Saarstein Serrig 54455 Serrig, Deutschland Wo heute Schloss Saarstein steht, bauten schon die Römer Wein an. 1828 gründete ein Trierer Unternehmer das Weingut, kaufte die Weinberge des damaligen "Saarsteiner Schloßberges" und baute im Tal ein Kelterhaus. Sein Enkel, Michael Hansen, errichtete auf dem Bergsporn das imposante Gutsgebäude und führte von dort aus sein Unternehmen. Ende des Jahrhunderts war Schloß Saarstein Gründungsmitglied des Großen Rings (heute VDPRegionalverband) in Trier. Der zweite Weltkrieg mit dem Bau des Westwalls veränderte die Lage in Serrig dramatisch. Auf dem Gut lebte nur noch ein Verwalter, der das Haus für militärische Zwecke räumen mußte. Nach dem Krieg verkaufte die Familie Hansen das Weingut an Dieter Ebert, dessen Familie ihre landwirtschaftlichen Güter in Brandenburg im Krieg verloren hatte. Seit 1956 baute er die Weinberge wieder auf, reparierte das Haus und führte den Betrieb zu altem Ruhm. Die Weinberge, arrondiert unterhalb des Schlosses gelegen, tragen den Lagennamen "Serriger Schloss Saarsteiner". Seit den 1970er Jahren zählt Schloss Saarstein wieder zu den führenden Weingütern in der Region. Zu Beginn der 1990er Jahre übernahm Sohn Christian das Weingut. Bei Serrig treffen unterschiedliche Gesteinsformationen aufeinander, eigentlich genau im Schloss Saarsteiner: Devonschiefer und Grauwacke. Diese tritt vor allem im Westteil der Lage zutage, während im flacher werdenden Ostteil Schiefer anzutreffen ist. Die Reben wachsen am steilen Schieferhang mit 60% Steigung gerade unterhalb des Betriebs. Der Weinberg ist einer der südlichsten des Anbaugebietes Mosel-Saar-Ruwer mit einer Höhe von 160 bis 200m über NN. Die Reben werden von den Eichenwäldern auf der Höhe vor den kalten Nord- und Ostwinden geschützt, und sie profitieren von der Sonnenreflektion der Saar. Der mineralische, stark skelettierte Boden hat nur eine geringe Humusauflage und zwingt die Reben, ihre Wurzeln tief in die Steine zu treiben. Die meisten Arbeiten im Weinberg geschehen von Hand - zwangsläufig, denn in den steilen Reben ist ein Maschineneinsatz kaum möglich. Nur wenige Arbeiten können in einem Teil der Rebparzellen mit einer Raupe erledigt werden. Kunstdünger und Insektizide kommen grundsätzlich nicht zum Einsatz. Den Riesling-Stöcken wird beim Rebschnitt nur eine Rute belassen, intensive Laubarbeit und Mengenreduzierung zur Qualitätssicherung sind Standart. Die Handlese spät im Herbst geschieht selektiv. Da die Wege zum Kelterhaus dank der besonderen Situation extrem kurz sind, kann man hier sehr flexibel nach dem Reifegrad der Trauben ernten. Spektakuläte Lage: Schloss Saarstein. Foto (1): Schloss Saarstein Christian Ebert erzeugt trockene Weine mit ausdrucksstarkem Charakter. Die Rieslinge zeigen eine wunderbar klare, deutliche Frucht, verspielt im leichteren Bereich, kraftvoll die Spätlesen aus den ältesten Reben des Gutes. Die Säuren sind kristallklar (das freut die Fans!), reif und sehr gut eingebunden und keinesfalls störend. Auch die restsüßen Weine profitieren von den Besonderheiten der Saar: ihre rassige Säure paart sich mit angenehmer Süße zu einem spannenden Aromenfeuerwerk. Der Alkoholgehalt dieser Weine liegt im angenehmen einstelligen Bereich! Wer kennt und liebt sie noch, die wirklich klassischen rassigen Saarweine? Hier sind sie! (08/14) Ihr Klick zum Weingut: www.saarstein.de Ihr Blick in den SCHLOSS SAARSTEIN: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/saarsteingoogle.htm Fotogalerie: www.wein-kern.de/galerien/saarstein/saarstein.htm 2014 SAARSTEIN Pinot Blanc trocken 2015 SAARSTEIN Riesling trocken 2015 SCHLOSS SAARSTEIN 'Grauschiefer' Riesling Kabinett trocken 12,00 2014 SCHLOSS SAARSTEIN 'Grauschiefer' Riesling Kabinett trocken 11,50 2013 SCHLOSS SAARSTEIN 'Grauschiefer' Riesling Kabinett trocken 11,00 Christian Ebert in seinen Reben. Der Serriger Schloss Saarsteiner ist im Alleinbesitz des Weinguts. Die ältesten Reben stehen in einer wurzelechten Anlage aus dem Jahre 1943; sie lassen besonders in der trockenen Riesling Spätlese das Terroir erkennen. Daneben liegen zwei größere Parzellen, die in den 60er Jahren gepflanzt wurden. Sie befinden sich jetzt in ihrer stärksten Phase und bringen Jahr für Jahr die höchsten Mostgewichte bei niedrigen Erträgen. Im unteren Teil des Berges fördern Herbstnebel, die von der Saar heraufsteigen, die Botrytis, und da werden in guten Jahren die edelsüßen Weine selektioniert, die Schloss Saarstein auch in erheblichem Umfang keltert. Neben der Hauptsorte Riesling erzeugt Christian auch einen saftigen, fruchtbetonten und rassigen Weißburgunder (Pinot Blanc), der durchaus nach Saar schmeckt. 1 Liter 2015 SCHLOSS SAARSTEIN 'Alte Reben' Riesling Spätlese trocken 2015 Schloss Saarsteiner Riesling VDP.GROSSES GEWÄCHS 2015 SAARSTEIN Riesling feinherb 2015 Serriger Schloss Saarstein Riesling Kabinett feinherb 2015 Serriger Schloss Saarstein Riesling Spätlese 2006 Serriger Schloss Saarsteiner Riesling Auslese Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 3 9,50 9,50 18,00 28,50 9,50 12,00 18,00 22,50 DEUTSCHLAND Mosel: Mittelmosel Weingut Staffelter Hof Kröv Robert-Schuman-Straße 208, 54536 Kröv, Deutschland Der Staffelter Hof wird urkundlich erstmals im Jahr 862 erwähnt. Er war Inhalt einer Schenkung König Lothars II. (Urenkel Karls des Großen; die Karolinger besaßen einen Königshof in Kröv) an die reichsfreie Abtei in Stavelot (daher "Staffelter" Hof!) in den Ardennen, nahe Malmedy. Schon damals wurde hier Weinbau betrieben, und der Lesehof in Kröv sicherte der Abtei Einnahmen. So zählt der Staffelter Hof sicher zu den ältesten Weingütern an der Mosel. In dieser Zeit spielt auch die Legende um das Wappentier des Lesehofes, einen Wolf. Es wird erzählt, daß dieser den Esel des Hofes riß, der zum Steineschleppen eingesetzt wurde. Daraufhin bestrafte ihn der Heilige Remaclus, erster Abt des Klosters, indem der Wolf fortan die Steine schleppen mußte. So kam der Wolf ins Wappen des Hofund später des Weingutes. Familie Klein erzählt: "In über 1000 Jahren war der Wolf stets ein guter Freund und Wächter des Staffelter Hofes. In Anerkennung seiner Treue tauften wir ihn Magnus und befreiten ihn von seiner Steinlast. Nun lebt er fröhlich und frei auf dem Staffelter Hof und genießt die guten Moselweine". Nach der Säkularisation erwarb 1805 der letzte Hofmann des Klostergutes, Peter Schneiders, das Anwesen. Er war der Vorfahre der heutigen Besitzerfamilie Klein. Damals heiratete der Winzer Kilian Klein die Enkelin und Erbin von Schneiders. Die heutigen Statthalter sind Gerd und Gundi Klein, für den Wein ist inzwischen Sohn Jan Matthias zuständig - übrigens eine überaus herzliche Familie! Die klassischen Kröver Weinlagen wie der Steffensberg gehören zu den klimatisch am besten geschützten Arealen an der Mosel. Der Steffensberg zählte schon in der berühmten preußischen SteuerKarte von 1868 zur höchsten Bonitierung. Neben erstklassigen Parzellen hier hat der Staffelter Hof mit seinen gut 9 ha auch Besitz in Piesport und Dhron. Den ebenfalls berühmten Dhron Hofberger brachte Gundi Klein als "Mitgift" mit. Natürlich ist der allergrößte Teil der Weinberge mit Riesling bestockt, der auf den teils atemberaubend steilen Schieferhängen Weine mit wunderbarer Finesse, Mineralität und Eleganz ergibt. Aber die Weine haben auch Stoff und damit Nachhaltigkeit und Länge. historische Wappen, die Weine sind ausschließlich in Steillagen gewachsen und in aufwendiger Handarbeit gepflegt und geerntet worden. Die Reben für die 'Alten Reben' stehen hoch über der Mosel im Steilsthang; sie sind rund 100 Jahre alt und überwiegend noch wurzelecht. Die Weine haben eine spektakuläre Fruchttiefe und benötigen immer eine gewisse Zeit der Flaschenreife, bis sie sich von ihrer besten Seite zeigen. Die 2011 Dhron Hofberger Riesling Spätlese ¾ 'GEGE' hat kurz vor der Trocken-Marke die Gärung eingestellt. Der ungemein dichte, mineralgeprägte Wein schmeckt fast trocken und ähnelt in der Stilistik den "Grossen Gewächsen" des VDP. 'GEGE' - honi soit qui mal y pense! Ich kann Ihnen Jans Erklärung allerdings nur hinter vorgehaltener Hand weitergeben: 'GEGE' steht nämlich für 'Geiles Gesöff'! Die Augustsonne vertreibt den Morgennebel über der Mosel und dem Dorf Kröv. Ein strahlender und heißer Tag beginnt für die Reben im Steilhang. Blick aus dem Steffensberg. Ein Wein ganz anderen Zuschnitts ist 'Old School', ein Wein, der bereitet ist "wie früher". Der 13er Jahrgang erlaubte eine Lese bei physiologische Reife und gleichzeitig geringer Zuckerkonzentration. So hat Jan einen Wein geerntet, der nur 10,5 % Alkohol hat. Er wurde teils im traditionellen Fuder, teils im Edelstahl ausgebaut. Trotz des geringen Alkohols hat der Wein viel Aroma, dazu Frische und Rasse - und sicher gutes Alterungspotential. (05/15) Ihr Klick zum Weingut: www.staffelter-hof.de Ihr Blick auf KRÖV: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/kroevgoogle.htm Ihr Blick in den DHRON HOFBERGER: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/dhrongoogle.htm Fotogalerie: www.wein-kern.de/galerien/staffelter/staffelterhof.htm 2014 'Magnus' Riesling trocken 2013 'Old School' Riesling trocken 2013 Alte Reben «862» Riesling trocken 7,50 9,00 11,50 2011 Dhron Hofberger Riesling Spätlese ¾ 'GEGE' 14,50 Jan Klein auf dem Staffelter Hof. Seit einigen Jahren arbeitet Jan ökologisch, das Weingut ist Mitglied bei EcoVin (wie zum Beispiel auch Graf von Kanitz) und seit dem Jahrgang 2014 zertifiziert. Auf den Etiketten der Gutsweine ist der sich fröhlich lümmelnde Magnus ist in verschiedenen Posen zu finden. Die Etiketten der Prädikatsweine - die trockenen Kabinette und Spätlesen wie die frucht- und edelsüßen Gewächse - ziert das 2015 'Paradies' Riesling feinherb 7,50 2015 Kröver Letterlay Riesling Kabinett feinherb 11,50 2011 Kröver Steffensberg Riesling Spätlese 12,50 2005 Dhron Hofberger Riesling Beerenauslese Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 4 0,375 l 49,00 DEUTSCHLAND Mosel: Terrassenmosel Weingut Franzen Bremm Gartenstraße 14, 56814 Bremm, Deutschland Familie Franzen hat Besitz in den steilsten Weinbergen Europas. Darunter ist der Bremmer Calmont mit über 65° Hangneigung der Star tatsächlich der allersteilste! Der Flußabschnitt von Zell bis Koblenz heißt "Terrassenmosel", weil hier die steilen Weinberge oft stark terrassiert sind, um den Reben überhaupt Halt zu geben. Schieferquarzite und Grauwacken bilden den leichten, trockenen Weinbergsboden. Die Rieslinge von hier sind in der Aromatik floraler, feinduftiger als die markantwürzigen von der Mittelmosel, und die Säuren sind reif und angenehm rund. Deshalb ist diese Gegend auch sehr zur Erzeugung trockener Rieslinge prädestiniert. Den guten Ruf des Weingutes Franzen begründete Ulrich mit seiner Frau Iris. Am 22. Juni 2010 ist Ulrich bei einem tragischen Unfall erst 52jährig in seinem Weinberg ums Leben gekommen. Das war natürlich für die Familie, aber auch für den Bremmer Calmont und die ganze Region der Terrassenmosel ein großer Verlust. Iris Franzen und die Kinder Kilian mit Angelina, Verena und Max hatten sich bald entschlossen, trotz zu erwartender Schwierigkeiten das Weingut in Ulrichs Sinne weiterzuführen. Seit dem Sommer 2012 ist nun Kilian der Eigentümer des Gutes. Bereits mit dem Jahrgang 2010 hat er gezeigt, daß er sehr wohl in der Lage ist, hervorragende Qualitäten in die Flasche zu bringen! Und das, obwohl der Jahrgang den Winzern ganz großes Können abverlangt hat! Damit hat Kilian seine Feuertaufe trotz aller Jugend bravourös bestanden, und mit den Folgejahrgängen setzt sich die hervorragende Qualität fort. Ganz dezent hat sich der Stil der Weine gewandelt; Ulrichs Weine waren floral und duftig, Kilians sind nun etwas präziser, kraftvoller und würziger. Kilian hat zunächst Drucker gelernt, bevor er Weinbau studierte. Im Studium lernte er seine heutige Ehefrau Angelina kennen, die auch von der Mosel stammt. Zusammen mit einem jungen Betriebshelfer bilden die drei das Team des Weingutes. Mit dem Riesling "Der Sommer war sehr groß" haben sich Kilian und Angelina einen "eigenen" Wein gegönnt, benannt nach einer Zeile des Gedichtes "Herbsttag" von Rainer Maria Rilke. Erstmals stellten sie ihn mit dem 2011er vor. Sie erklären: "Wir wollten gerne einen neuen Wein dem Sortiment hinzufügen, ohne neue Weinberge zu kaufen. Also dachten wir uns, wir vereinen einfach alle unsere Toplagen in einer Flasche. Ein Cuvée, das den Querschnitt unserer Rebflächen präsentiert und alle Vorzüge der einzelnen Lagen in einem Wein vereint." Die fast senkrecht abfallenden Steilsthänge des Neefer Frauenbergs, der parallel zum Calmont liegt. Durch geringe Mengenerträge und aufwendige Weinbergsarbeit verfügen die Franzen-Weine über guten Körper und viel Kraft sowie reife Säuren, die gut eingebunden sind. Im Keller liegen sie immer lange auf der Hefe und haben ausreichend Zeit zur Reife. So bestechen die Weine durch eine kristallklare Frucht, Finesse und Eleganz und sind natürlich exzellente Essensbegleiter. Auch im Vergleich mit anderen berühmten Gewächsen zählen Franzens Rieslinge für mich zur absoluten Moselspitze! Kernig-markant und auch nachhaltig würzig ist der Elbling, ein Wein aus der "Urrebe" der Mosel, die hier schon zu Zeiten der Römer wuchs. Gegenüber den Vertretern von der Obermosel haben wir es hier mit einem ausdrucksstarken, absolut eigenständigen Wein zu tun: auch der Elbling steht bei Kilian in guten Lagen. Franzen-Weine sind grundsätzlich trocken, auch wenn manchmal durch die hohe Reife des Lesegutes und den sehr kalten Keller ein paar wenige Gramm Zucker nicht vergären. Gerade dem Moselriesling tut das durchaus gut, besonders, wenn es ein natürlicher Zuckerrest ist. (05/15) Ihr Klick zum Weingut: www.weingut-franzen.de Ihr Blick auf CALMONT und FRAUENBERG: www.weinkern.de/wein-aachen/wein_li/google_karten/franzengoogle.htm Fotogalerie: www.wein-kern.de/galerien/franzen/franzen.htm Die jungen Winzer Kilian und Angelina Franzen. Foto: Weingut (1) Kilian bewirtschaftet rund 10 ha Weinberge, einen großen Teil davon in der Top-Lage Bremmer Calmont, außerdem in besten Parzellen im Neefer Frauenberg, nicht minder steil und gut! 2002 hat die Familie mit Hilfe des Kulturamtes ein knapp 1,5 ha großes Stück Calmont erwerben können - von 112 verschiedenen Besitzern! In mühsamster Handarbeit wurde gerodet, rekultiviert, Reben gepflanzt, eine kleine Einschienenbahn in die schwindelnde Höhe verlegt: Familie Franzen liebt den Calmont! Die Reben im Herzstück des Calmonts sind 80 bis 100 Jahr alt, und im Frauenberg-Besitz ist keine Rebe jünger als 60 Jahre, und alle sind noch wurzelecht! Aus Calmont und Frauenberg kommen die Lagen-Rieslinge des Gutes. Mit 'Goldkapsel' werden Calmont und Frauenberg aus den reifsten Trauben und schönsten Beeren bezeichnet, etwa entsprechend einer trockenen Auslese. Aus jungen Reben und nicht so steilen Weinbergen stammt der Gutsriesling 'Quarzit-Schiefer', bereits von hoher Qualität (0,75- und 1-Liter-Füllung sind übrigens identisch). 2015 Elbling trocken 2015 'Quarzit-Schiefer' Riesling trocken 7,90 2015 'Quarzit-Schiefer' Riesling tr. 1 Liter 8,90 2014 'Der Sommer war sehr groß' Riesling trocken 11,00 2015 Neefer Frauenberg Riesling trocken 2015 Bremmer Calmont Riesling trocken 12,90 12,90 2014 Neefer Frauenberg Riesling trocken GROSSES GEWÄCHS * 2014 Bremmer Calmont Riesling trocken GROSSES GEWÄCHS * 2012 Bremmer Calmont Riesling trocken GOLDKAPSEL * Grosses Gewächs Bernkasteler Ring Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 5 7,50 20,90 20,90 19,50 DEUTSCHLAND Rheingau Weingut Graf von Kanitz Lorch Rheinstraße 49, 65391 Lorch, Deutschland Die Geschichte des Weingutes reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück, als es die Herren von Staffel gründeten. Später gehörte es für einige Jahrhunderte den Freiherren vom Stein, von denen es 1926 in direkter Erbfolge an die Grafen von Kanitz überging. Sebastian Graf von Kanitz hat das Weingut vor wenigen Jahren von seinem Vater geerbt, der es damals verkaufen wollte. Der junge Graf steckte aber lieber noch einmal Geld in den Betrieb, um die Produktion sehr guter Qualitäten zu ermöglichen. Der Weinkeller profitierte durch Modernisierung am meisten davon. Außerdem suchte sich Graf von Kanitz einen neuen Gutsleiter und tat mit Kurt Gabelmann einen perfekten Griff. Der brachte 2004 seine erste Ernte ein und präsentierte Weine von einer Klasse, die es bisher auf dem Weingut nicht gab! Das war eine erstklassige Leistung, die in den Folgejahren ihre Fortsetzung fand. Inzwischen ist die Leitung des Weingutes an den jungen Jens Pape übergegangen. Der Bodental-Steinberg fällt steil zum Rhein ab. Bereits Anfang der 1960er Jahre stellte der damalige Gutsverwalter, Gernot Boos, das Weingut auf ökologische Arbeitsweise um, als das alles andere als ein Trend war. Er war ein Mann der Landwirtschaft, und für ihn war die Gesundheit von Mensch und Tier die treibende Kraft für die Umstellung. Seit Mitte der 90er Jahre ist das biozertifizierte Gut Mitglied bei Ecovin. Lorch liegt zwischen der Loreley und Rüdesheim auf den Ausläufern des Rheinischen Schiefergebirges. Wie eine Perlenkette erstrecken sich seine fünf steilen und steilsten Weinbergslagen am Rhein entlang auf den Schieferböden mit Quarzitanteilen, die aus dem nahen Taunus stammen. Überwiegend haben sie eine südwestliche Exposition. Die Hauptrebsorte ist Riesling. Elegant, fein und mit betonter Frucht sind die Weine aus dem Schloßberg und der Pfaffenwies. Der Kapellenberg hat eine etwas höhere Feinerdeauflage, daher sind seine Weine mehr von Kraft und Nachhaltigkeit geprägt. Die Rieslinge aus der Krone sind ihnen ähnlich, zeigen aber auch wieder etwas mehr Frucht. Betont mineralisch, rassig, elegant und vornehm sind die Rieslinge aus dem steilen Bodental-Steinberg. Das Weingut der Grafen von Kanitz hat in ihnen allen Besitz. Auf den rund 13 ha stehen überwiegend Riesling-Reben; aber auch der Gewürztraminer hat in Lorch eine lange Tradition, ebenso wie der Spätburgunder, den es hier immer schon gegeben hat (immerhin ist der Nachbarort das für seine Spätburgunder berühmte Assmannshausen!). Deshalb finden wir diese Rebsorten auch in den Kanitz'schen Weinbergen. Kurt Gabelmann hat zusätzlich noch Weißund Grauburgunder gepflanzt. Die Lorcher Rieslinge sind lebendig und rassig; deutlich lassen sich bei den Kanitz-Weinen die geologischen und topographischen Unterschiede der einzelnen Lagen erschmecken. Ihre gemeinsamen Merkmale sind Rasse und feine Noten von Pfirsich mit Anklängen von Stachelbeere und etwas Zitrus. Außerdem sind sie stoffig, kraftvoll und wunderbar reintönig. Sie haben Saftigkeit, Mineralität und Finesse und verfügen aufgrund ihrer guten Säurestruktur auch über eine erwähnenswerte Langlebigkeit. Eine Besonderheit ist der Kabinett aus dem Kapellenberg - wegen der VDP-Vorschriften nicht mit der Lage beschriftet -: er ist durchgegoren, was dem kraftvollen Kapellenberg gut steht. Für die Spätburgunder-Rotweine hat Kurt Gabelmann eine sehr traditionelle Weinbereitung eingeführt: lange Maischestandzeit und geduldiger, langer Ausbau im Holzfaß. Der Lohn sind Rotweine von nicht erwarteter Qualität! Schon der Guts-Rote ist echt klasse! Die Spätlesen aus Schloßberg und Kapellenberg unterscheiden sich: der Schloßberg ist feinduftig und elegant, fast verspielt, mit Aromen von kleinen roten Früchten, während der Kapellenberg komplex und fordernd ist, in der Frucht mehr an dunkle Beeren erinnernd. Der Gewürztraminer hat in Lorch eine lange Tradition. Deshalb hat ihn der damalige Betriebsleiter im Zuge der Flurbereinigung in der Mitte der 90er Jahre auch wieder gepflanzt, und zwar in der Lage Paffenwies. Der 2012er ist frisch, für die Rebsorte überraschend lebendig, zart und doch fordernd, schlank - der braucht keine fetten Speisen! Im Blanc de Noirs finden wir köstliche Noten von kleinen roten Früchten, angenehme Frische, Saftigkeit und erfrischende Lebendigkeit. (08/16) Ihr Klick zum Weingut: www.weingut-kanitz.de Ihr Blick auf die spannenden Lagen von LORCH: www.weinkern.de/wein-aachen/wein_li/google_karten/kanitzgoogle.htm 2015 Graf von Kanitz Riesling trocken 1 Liter 1 Liter 2012 Graf von Kanitz Riesling trocken 2013 Graf von Kanitz Riesling trocken 2014 Lorcher Riesling trocken 2015 Lorcher Riesling trocken ZERO (völlig durchgegoren) 14/15 Lorcher Pfaffenwies Riesling Kabinett trocken VDP.ERSTE LAGE 0,375 l 2015 Lorcher Pfaffenwies Riesling Kabinett trocken VDP.ERSTE LAGE 2012 Riesling Kabinett trocken (Lorcher Kapellenberg, völlig durchgegoren) 2015 Lorcher Bodental-Steinberg Riesling trocken 'Quarzit' VDP.ERSTE LAGE 2012 Lorcher Riesling trocken 'Quarzit' (Lorcher Bodental-Steinberg) 2015 Lorcher Krone Riesling ALTE REBEN VDP.ERSTE LAGE 2012 Lorcher Krone Riesling ALTE REBEN VDP.ERSTE LAGE 2013 Lorcher Kapellenberg Riesling VDP.GROSSES GEWÄCHS 2012 Gewürztraminer trocken 2014 Spätburgunder Blanc de Noirs trocken 2014 Graf von Kanitz Spätburgunder Rotwein trocken 2014 Lorcher Kapellenberg Spätburgunder Rotwein trocken 2007 Lorcher Kapellenberg Spätburgunder Rotwein VDP.ERSTES GEWÄCHS 8,25 7,80 7,40 8,20 8,20 9,50 5,10 9,20 12,30 12,10 16,30 15,50 21,50 9,00 7,90 8,50 14,90 30,00 Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 6 DEUTSCHLAND Rheingau Weingut Peter Jakob Kühn Oestrich Mühlstraße 70, 65375 Oestrich, Deutschland Das Weingut Peter Jakob Kühn ist ein alter Familienbetrieb. Heute wird das 20-ha-Weingut von Peter Jakob und Angela Kühn in der 9. Generation geführt. Die 10. Generation ist mit den drei erwachsenen Kindern bereits aktiv: Sohn Peter Bernhard studiert Weinbau und arbeitet mit Peter Jakob Hand in Hand. Kathrin und Sandra regeln mit ihrer Mutter Verwaltung und Verkauf. Peter Jakob und Angela Kühn haben den Betrieb 1979 übernommen und 2001 aus persönlicher Überzeugung mit der Umstellung zum biologischen Weinbau begonnen. Sie sind der - sicherlich richtigen - Ansicht, daß Nachhaltigkeit im Weinberg und Qualität in der Flasche ursprünglich zusammenhängen. Ihre Arbeit ist korrekt mit ökologisch-dynamischer Landwirtschaft beschrieben. Die Weinberge werden mit verschiedenen Saaten begrünt, was sowohl dem Boden als auch den Kleinstlebewesen zugute kommt. Durch eine Unterstützung der Nützlinge wird die Bekämpfung der Schädlinge vereinfacht, die bei Kühns ja nur mit Mitteln aus der Natur geschieht. Vollwertiger Kompost - aus eigener aufwendiger Herstellung - dient den Reben als unterstützende Nahrung und dem Boden zur Strukturgewinnung. Die Reben werden mit verschiedenen Kräuterauszügen gespritzt, die teils der Stärkung dienen, teils dem Pilzschutz. Die selbstgesammelten Kräuter stammen aus der Umgebung, werden im Weingut getrocknet und im eigenen "Teekocher" zu Spritzbrühe (= "Tee") verarbeitet. Familie Kühn zerreibt in mühsamer Handarbeit auch den Quarzit selber in feinste tonige Körnchen, der zum Nutzen der Beeren in den Weinbergen gespritzt wird. Peter Jakob Kühn sagt: "Nichts entscheidet so sehr über die spätere Qualität des Weines wie die ganzjährigen Arbeitsprozesse im Weinberg. Dabei ist die wichtigste Aufgabe, die Reben durch unsere biodynamische Arbeitsweise so zu stärken, dass sie gesund und stressfrei wachsen können." Das läßt sich am Ergebnis schmecken: Kühn-Weine sind auf wunderbare Weise im Gleichgewicht. Ihre reife Säure, ihre präzise und doch seidige Frucht, ihre harmonische Textur auf der Zunge, alles paßt herrlich zusammen, und doch sind die Weine außergewöhnlich spannungsreich und aufregend! 'Jacobus', der Gutsriesling, überzeugt bereits mit viel Körper, Dichte und Länge. In den Aromen spielen Akzente von grünen Kräutern eine wichtige Rolle. Der 'Rheinschiefer' aus dem Hendelberg zeigt Noten von reifen gelben Früchten bei eleganter, feiner Säure und schöne Würze vom Schiefer. Der vom Taunus abgetragene Quarzit in den Oestricher Lagen prägt den 'Quarzit'-Riesling: knackig, präzise, vibrierend, hoch mineralisch, Noten von weißem Pfirsich. Opulenter wird's beim Hallgartener Hendelberg: gewachsen auf buntem, teils eisenhaltigem Devonschiefer in einer "späten" Lage, übrigens der höchstgelegenen und steilsten im mittleren Rheingau, mit feiner Säurestruktur und saftiger Frucht. Vater und Sohn: Sohn Peter Bernhard und Peter Jakob Kühn. Foto (1): Weingut Peter Jakob Kühn. Auf der anderen Wegesseite vom 'Quarzit' wächst im Doosberg das Grosse Gewächs - der Grand Cru, wie Angela Kühn sagt. Die Reben sind deutlich älter als in der Nachbarparzelle. Auch werden in den "Grand-Cru"-Weinbergen der Kühns die Reben etwas anders erzogen, die Laubwand weniger beschnitten und anders gebunden, um nicht Wüchsigkeit der Ruten und Prallwerden der Beeren zu unterstützen. Der 2012er Doosberg Grosses Gewächs zeigt als Ergebnis eine unerhörte Dichte, dazu Rasse und feine Mineralität, Spannung und Spiel und Kompexität, die zum Teil auch auf den Ausbau im klassischen Holzfaß zurückzuführen ist. (05/15) Ihr Klick zum Weingut: www.weingutpjkuehn.de Ihr Blick auf den HALLGARTENER HENDELBERG: www.weinkern.de/wein-aachen/wein_li/google_karten/hendelgoogle.htm Rieslingreben im Hallgartener Hendelberg. Wichtige Arbeiten auf dem Weingut werden nach den natürlichen Biorythmen organisiert - schon lang ist das Gut bei bio-dynamischer Bewirtschaftung angelangt. Dementsprechend ist es bereits einige Jahre bei Demeter zertifiziert. Es ist auch Mitglied bei "La Renaissance des Appellations", wie auch Pian dell'Orino in Montalcino und Zind-Humbrecht im Elsaß (siehe jeweils dort). Geerntet wird ausschließlich von Hand, in den großen RieslingLagen extrem selektiv. Die Weine vergären grundsätzlich mit den traubeneigenen Hefen ("Spontangärung"). Ausgebaut werden sie sowohl im Edelstahl als auch in klassischen Stück- und Halbstückfässern. Im Keller spielt Ruhe eine große Rolle. Bei der Gärung ebenso wie beim Ausbau wird den Weinen ausreichend Zeit gelassen. 2015 'Jacobus' Riesling trocken 2015 Hallgartener Riesling trocken 'Rheinschiefer' 2015 Oestricher Riesling trocken 'Quarzit' 2012 Oestricher Riesling trocken 'Quarzit' 2014 Oestricher Klosterberg Riesling trocken VDP.ERSTE LAGE 2014 Hallgartener Hendelberg Riesling trocken VDP.ERSTE LAGE 2012 Oestricher Doosberg Riesling trocken VDP.GROSSES GEWÄCHS Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 7 10,50 13,50 15,50 14,80 17,50 18,50 30,00 DEUTSCHLAND Rheinhessen: Bereich Bingen Weingut Bischel Appenheim Sonnenhof, 55437 Appenheim, Deutschland Wenn man im Weingut Bischel am Fenster sitzt, kann man über den Rhein nach Geisenheim und auf die Rheingauwälder schauen. Wir befinden uns im nördlichen Rheinhessen, im Rheinhessischen Hügelland, das der Volksmund die "Toskana Rheinhessens" nennt. Eine historische Besonderheit: die Freiherren von Greiffenclau, damals Besitzer von Schloß Vollrads im Rheingau, besaßen seit dem 15. Jh. in Appenheim Weinberge samt Lesehof. Erst mit der Säkularisation erlosch diese Verbindung um 1803. Seit über fünf Generationen betreibt die Familie Bischel Weinbau in Appenheim. Im Rahmen der Flurbereinigung errichtete Karl Heinz Bischel Mitte der sechziger Jahre einen völlig neuen, zukunftsorientierten Weinbaubetrieb, den "Sonnenhof". Heute hat sein Schwiegersohn Hartmut Runkel mit seiner Frau Heike das Sagen. Und die beiden Söhne Christian und Matthias sind inzwischen ebenfalls voll in das Weingut integriert. Mit der jungen und perfekt ausgebildeten Mannschaft hat das 15-ha-Weingut vor einigen Jahren Kurs auf höchste Weinqualität genommen. Ohne Übertreibung darf man sagen, daß die Runkels heute zur absoluten rheinhessischen Spitze gehören - Aufsteiger, die entsprechende Anerkennung finden! Wenn man von Appenheim wenige Kilometer nach Nordosten wandert, überquert man einen Bergrücken und gelangt ins Tal der Selz. Zügig erreicht man Ingelheim, das bekannter ist als Appenheim. Der Rhein ist aber auch von Appenheim aus zu sehen - siehe oben! In Appenheim besitzt die Familie Runkel vor allem ein großes Stück im Hundertgulden, einer echten Spitzenlage, die überwiegend steil ist. Ihr Untergrund ist ein 23 Mio. Jahre altes Kalkalgenriff. Dessen tonige Verwitterung nennt man "Terra Fusca" oder auch Braunerde. Hier wachsen Rieslinge mit kühlem Ausdruck, mineralisch, fast salzig, gehaltvoll, mit wunderbarer Frische und reifer Frucht, die sehr lagerfähig sind. mit Anklängen von weißem Pfirsich, und benötigen eine gute Zeit der Flaschenreife. Die Bischels investieren großen Aufwand in die Pflege der Weinberge. Nach einer späten, häufig selektiven Lese - von Hand, versteht sich! - werden die Trauben schonend gepreßt. Vor der Abfüllung liegen die Weine lange auf der Feinhefe, um ihre Charakteristik zu entwickeln. Die Weine sind von bestechender Frische, lebendig, sehr präzise in Frucht und Aroma, mit schönem, immer gut eingepaßtem Säurespiel, und sehr typisch für Rebsorte und Lage. Christian (links) und Matthias im Hundertgulden. Foto (1): Weingut Der Guts-Riesling ist saftig und animierend. Die Lagenrieslinge sind großartige Botschafter ihres Terroirs, wahre Monumente. Zwischen beiden liegen die "Ortsweine" Terra Fusca und Quarzit. Besonderes Augenmerk verdienen die Silvaner, einst die Rebsorte Rheinhessens. Sie wachsen auf Mergel und Kalk; "Terrassen" hat eine tolle Textur und anmutige Kraft, ist dicht und tiefgründig! Weiß- und Grauburgunder sind klar von den Rebsorten geprägt, der eine rassig-würzig, der andere durchaus mit Lebendigkeit, beide frisch, nachhaltig und "lecker". Scheurebe und Sauvignon sind sehr klar in der typischen Frucht und von nachhaltiger Rasse. Schattenmorellen und zarte dunkle Beerentöne sind Merkmale vom "Guts"-Spätburgunder - ein klasse Rotwein mit attraktivem Preis! Der Frühburgunder glänzt mit Körper, Struktur und kraftvoller, klarer Frucht! (06/15) Ihr Klick zum Weingut: www.weingut-bischel.de Ihr Blick auf APPENHEIM: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/appenheimgoogle.htm Ihr Blick in den BINGER SCHARLACHBERG: www.weinkern.de/wein-aachen/wein_li/google_karten/bingengoogle.htm Im Binger Scharlachberg. Im etwas nordwestlich gelegenen Gau-Algesheim gehören die erstklassigen Lagen Sankt-Laurenzikapelle und Johannisberg zum Betrieb. Mergel und Kalkstein bilden hier die Böden, weshalb sich hier auch der Spätburgunder wohl fühlt. Ein weiteres Sahnestück kam 2004 dazu: die Familie Runkel konnte einen mit alten Rieslingreben bestockten Weinberg im Binger Scharlachberg erwerben. Nicht sehr bekannt, ist er doch eine der besten Weinlagen Deutschlands! Die Scharlachberg-Weine können es qualitativ mit den berühmten Weinen von Mosel, Saar, Ruwer und dem Rheingau aufnehmen und waren im 19. Jahrhundert weltweit begehrt! Der südsüdöstlich exponierte Weinberg ist überwiegend steil, sein Boden besteht aus devonischen Schieferquarziten. Vom hohen Eisenoxidanteil rührt die rote Bodenfarbe, auf die wohl auch der Name zurückgeht. Der Scharlachberg ist der endgültige Ausläufer des nördlich gelegenen Rheinischen Schiefergebirges, die "Verlängerung" des Rüdesheimer Berges, der in Sichtweite mit parallelem Verlauf auf der anderen Rheinseite gegenüber liegt. Die Scharlachberg-Weine sind von großartiger Eleganz und Rasse, in der Frucht 2014 Riesling trocken 2015 Silvaner trocken 2015 Weißer Burgunder trocken 2015 Grauer Burgunder trocken 2015 Sauvignon Blanc trocken 2014 Gau-Algesheimer Silvaner 'Terrassen' trocken 2014 Appenheimer Riesling 'Terra Fusca' trocken 2012 Appenheimer Hundertgulden Riesling trocken 2014 Binger Scharlachberg Riesling trocken 7,70 7,70 7,70 7,70 9,90 10,50 10,90 18,90 20,90 2013 Spätburgunder trocken 8,90 2013 Appenheimer Frühburgunder trocken 15,90 2013 Appenheimer Hundertgulden Riesling Auslese Goldkapsel 0,375 l 14,90 Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 8 DEUTSCHLAND Nahe Weingut Gabelmann Niederhausen Schulstraße 11, 55585 Niederhausen, Deutschland Das gibt es nur ganz, ganz selten: ein richtig neues Weingut entsteht! Meist wird von den Altvorderen etwas übernommen: das Gutsgebäude ist vorhanden, es gibt ein paar Weinberge - oder, und das ist der Normalfall, der Nachwuchs übernimmt den Betrieb. Im Falle des Weingutes Gabelmann übernahm Sebastian Gabelmann von seinem Vater Kurt Gabelmann die Liebe zum Wein - und begann mit seiner Lebensgefährtin Nathalie Schwartz bei Null. Das klingt dramatisch, ist es aber nicht. Meinen Kunden ist Kurt Gabelmann kein Unbekannter: er war der Chef des Weingutes Graf von Kanitz. Aber er besitzt eben keinen eigenen Betrieb, den er Sebastian hätte vermachen können. Der hatte zunächst Lust auf Autos und lernte Kfz-Mechatroniker, machte dann Zivildienst, arbeitete in Urlaubszeiten bei Graf von Kanitz - und wurde vom Weinvirus infiziert. Folgerichtig kam eine Ausbildung zum Winzer. In der Zwischenzeit reiste der Herr Papa durch die Weinbaugebiete rund ums nördliche Rheinhessen, wo die Familie zu Hause ist. Besonders zog es ihn immer wieder an die Nahe, denn da war er vor den Kanitz-Zeiten Kellermeister auf der Weinbaudomäne in Schloßbökkelheim bis zu deren Auflösung, kannte sich also bestens aus. Und siehe da, das nutzte am Ende auch. Denn er hörte von einem alten Winzer, der in Waldböckelheim Besitz hatte, sich aber zur Ruhe setzen wollte. Deshalb wollte er seine Weinberge abgeben. Das gelang gut - jedenfalls mit den flachen Lagen, die wenig Arbeit erfordern. Auf den rund 3,5 ha Steillagen aber blieb er sitzen. Da trat die Familie Gabelmann in sein Leben: sie nahm dankbar das ab, was viel Mühe bereitet. Sebastian und Nathalie hatten nur Interesse am Steilhang, der viel Mühe macht, reine Handarbeit erfordert, aber auch schöne Früchte trägt. So hatte der Herr Papa das Seine dazu getan, daß die jungen Leute zu spannenden Weinbergen kamen. Nun, er fand auch noch ein leerstehendes Haus im beschaulichen Niederhausen, das zwar viel Aufwand in Sachen Instandsetzung erfordert, aber dafür auch ausreichend Platz für's Wohnen, die Kellerei und ein Fotostudio bietet. Denn Nathalie ist gelernte Produkt- und Werbefotografin und wird in diesem Beruf auch weiterhin arbeiten. Zum Weingut gehören die Lagen Niederhäuser Rosenheck, Rosenberg und Kertz sowie Schloßböckelheimer Heimberg und Waldbökkelheimer Mühlberg. Ganz aktuell konnte das junge Paar eine erstklassige Parzelle von knapp einem halben Hektar im Duchrother Feuerberg erwerben. Der Boden ist extrem steinig, die Lage sehr steil und die Rieslingreben sehr alt: beste Voraussetzungen für einen weiteren Spitzenwein. Auch die steilen Lagen in Niederhausen sind von allererster Güte. Eine Parzelle im Steilsthang vom Rosenheck haben Sebatian und Nathalie 2013 neu mit Riesling bestockt. Alles in allem stehen jetzt rund 4 ha unter Reben. Der 2014er ist der erste Gabelmann-Jahrgang überhaupt! Die Nahe ist berühmt für ihre Felslandschaften, die oft vulkanischen Ursprungs sind. Aus ihnen entsteht spannendes Terroir. In den Weinbergen stehen Riesling, Spätburgunder, Grau- und Weißburgunder, Silvaner, Chardonnay und Scheurebe sowie ein bißchen Spätburgunder. Auf dem Weingut wird naturnah gewirtschaftet. Der Schritt zum biologischen Weinbau ist für das junge Gut mit seinen hohen Investitionen derzeit noch zu riskant. Der Stil der Gabelmann-Weine ist auf eine prägnante Frucht ausgelegt. Klare, intensive Aromen und lebendige Frische sind ihre Merkmale. Die Weine werden überwiegend im Edelstahl ausgebaut, aber gerade bei der Reifung von Weißburgunder und den gehaltvolleren Rieslingen kommen auch alte Doppelstückfässer (2400 Liter Inhalt) zum Einsatz. Die Rieslinge haben ein spannendes Spiel zwischen frischer, fruchtiger Säure, den Aromen von Pfirsich und Aprikose und der Mineralik vom Vulkangestein. Die Burgundersorten haben mehr Rasse als man allgemein erwartet, jeweils eine gute Fülle für ihre Klasse und eine klare und präzise Frucht. (08/16) Ihr Klick zum Weingut: www.weingutgabelmann.de Ihr Blick auf NIEDERHAUSEN: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/niederhausengoogle.htm 2014 Weißburgunder trocken 2015 Grauburgunder trocken 2015 Riesling trocken 2015 Waldböckelheimer Chardonnay trocken 2015 Waldböckelheimer Weißburgunder trocken 2014 Schloßböckelheimer Riesling trocken Man sieht vor lauter Steinen den Boden nicht mehr: Gesteinstrümmer vulkanischen Ursprungs im Duchrother Feuerberg. Das Weinbaugebiet Nahe ist bekannt dafür, daß es deutschlandweit die größte Bodenvielfalt vorweisen kann. Die Einflüsse der umliegenden Mittelgebirge Hunsrück und Taunus spielen hier ebenso eine Rolle wie vulkanische Tätigkeiten vor Jahrmillionen und der geologische Umbruch der Landschaft durch die vielen Zuflüsse der Nahe. An der mittleren Nahe, also um Niederhausen herum, treffen wir vor allem auf vulkanisches Gestein wie Porphyr, Konglomeratgestein aus der Zeit, als die Nahe eine Wüstenlandschaft war (vor rund 280 Millionen Jahren), sowie auf Sandstein und Rotliegendes, das ja letztlich auch eine Sandsteinformation ist. Auf diesen Böden stehen die Weinberge des jungen Weingutes. 8,20 8,20 7,75 2014 Waldböckelheimer Mühlberg Grauburgunder trocken 14/15 Niederhäuser Rosenheck Riesling trocken 2015 Duchrother Feuerberg Riesling trocken 9,60 2014 Waldböckelheimer Riesling feinherb 7,75 Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 9 7,20 7,30 7,40 8,70 9,90 DEUTSCHLAND Pfalz: Südpfalz Weingut Jülg Schweigen Hauptstraße 1, 76889 Schweigen, Deutschland "Der Trend ist ein launischer Genosse. Weil er oft seine Richtung wechselt, muß man ihm meistens hinterherlaufen." Und das hält Werner Jülg eindeutig für reine Energieverschwendung. Das Weingut Jülg hat immer schon für den trocken ausgebauten Wein gestanden, und das wird auch in Zukunft so sein. Die heute wieder beliebte, trendige Restsüße, die "trockene" Weine zu Schmeichlern macht, gibt es bei den Jülgs nicht. Die Weine gären durch, was aber nicht heißt, daß sie sauer oder spröde wären! Durch eine aufwendige und kluge Bewirtschaftung der Weinberge wachsen Beeren, die einen guten Mineralstoffhaushalt haben und den Weinen somit Kraft und Stoff mit auf den Weg geben. Auch vor der Säure schreckt Werner nicht zurück, im Gegenteil, es ist ihm wichtig, daß er durch geschickte Wahl des Lesezeitpunktes eine anständige Weinsäure erhält. Sie ist immer gut im Körper eingebunden und verleiht den Weinen Frische, Lebendigkeit und Alterungspotential. Schweigen liegt im südlichsten Zipfel der Pfalz, gleich an der Grenze zum Elsaß. Ein Kuriosum ist, daß viele Schweigener Weinberge auf französischem Staatsgebiet in Wissembourg liegen - vor Schengen gingen die Winzer mit dem Reisepaß in der Tasche in ihre Reben! -, und nicht die schlechtesten dazu. Die Lage heißt Schweigener Sonnenberg. Da sie recht groß und damit der Name deshalb nicht bedeutsam ist, werden die guten Parzellen mit Flurnamen bezeichnet wie 'Sankt Paul', einer hervorragenden Lage, die sich zwischen dem namengebenden alten Pauliner-Schloß und dem Waldrand befindet. Schweigen liegt an der Kante des Rheingrabenbruchs; dadurch treten hier in Schichten unterschiedliche geologische Formationen zutage. Oben am Waldrand liegt Buntsandstein, in manchen Schichten gelb, in anderen rötlich als Hinweis auf den Eisengehalt. Darauf wächst zum Beispiel teilweise der 'Sankt Paul'. Der Buntsandstein geht dann am Hang schnell in jurassischen Kalk über, teils mit Ton vermischt. Hier werden die Weine mineralischer, kühler in der Aromatik. Am Hangfuß finden wir auch Löss und Sand. Inzwischen geht mehr und mehr Verantwortung auf Sohn Johannes über. Nach dem Studium machte er Praktika bei berühmten Winzerkollegen an der Mosel und der Ahr sowie bei Clos des Lambray in Burgund. Er arbeitet schon länger mit Werner Hand in Hand. Vor allem die hervorragenden Rotweine tragen inzwischen seine Handschrift. Zum Weingut gehört eine weithin gerühmte Weinstube, die Karin Jülg mit ihrer Schwiegermutter Erika Jülg bewirtschaftet. Die servierten Pfälzer Spezialitäten werden alle im Haus selbst zubereitet. Im Sommer sitzt man im lauschigen Innenhof, ansonsten wird in der heimeligen Gaststube serviert. (03/14) Am Waldrand liegt der kostbare 'Sankt Paul' auf elsässer Boden. Ihr Klick zum Weingut: www.weingut-juelg.de Ihr Blick auf SCHWEIGEN: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/schweigengoogle.htm 2015 Riesling trocken 2014 Weißer Burgunder trocken 2015 Grauer Burgunder trocken 2015 Chardonnay trocken 2015 Weißer Burgunder trocken 2015 Grauer Burgunder trocken 7,60 7,60 7,60 2014 Weißer Burgunder 'Kalkmergel' trocken 9,00 2014 SONNENBERG Weißer Burgunder trocken 2014 SONNENBERG Grauer Burgunder trocken 5,90 5,90 6,00 13,70 14,20 2013 Riesling trocken 2013 Riesling 'Kalkmergel' trocken 2014 SONNENBERG (St. Paul) Riesling tr. 2014 SPRINGBERG Riesling trocken 2015 Muskateller trocken 2014 SONNENBERG Sauvignon Blanc trocken 14,20 2014 Spätburgunder trocken 2014 Spätburgunder 'Kalkmergel' trocken 2014 Spätburgunder Réserve trocken 2013 SONNENBERG Spätburgunder tr. 2011 SONNENBERG Spätburgunder tr. 2011 PINOT NOIR Spätburgunder trocken 7,90 10,75 15,80 25,00 25,00 37,00 Werner und Johannes Jülg am Grenzstein. Foto (1): Weingut Auf rund 18 ha Rebfläche liegt der Schwerpunkt auf den Burgundersorten und Riesling, ergänzt um Muskateller, Gewürztraminer, Sauvignon Blanc und einige andere. Lese per Hand ist Standart, es wird schonend gepreßt, und bei der Reifung in einem Mix aus Edelstahl sowie großen und kleinen Holzfässern wird den Weinen viel Zeit gelassen. Die Jülg-Rieslinge Jülg spiegeln in perfekter Weise ihr Terroir, die unterschiedlichen Böden, man schmeckt die Lage Jahr für Jahr deutlich heraus. Sie bestechen mit Kraft, Geradlinigkeit und reifer Säure. Bei den Spätburgundern setzen die Jülgs auf Seidigkeit, tiefe Eleganz und reife Frucht - burgundische Klasse zu fairem Preis! 1 Liter 1 Liter 1 Liter 7,60 9,00 15,20 15,20 8,90 Sekte finden Sie weiter unten bei "ALLES, WAS SCHÄUMT" Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 10 DEUTSCHLAND Baden: Breisgau shelter winery Kenzingen Salzmatten 1, 79341 Kenzingen, Deutschland Der eigenwillige Name des deutschen Weingutes entstand aus der dringenden Suche nach einer Unterkunft für das junge Weingut, denn in englischer Sprache heißt Unterstand "shelter" siehe unten. Silke stammt aus Paderborn, HansBert aus dem Harz, und Englisch ist ihre gemeinsame Fremdsprache.... Hans-Bert Espe hatte nach seinem Studium in Geisenheim zunächst bei einem Rheingauer Weingut gearbeitet; ich selber kenne ihn aus seinen Zeiten als Betriebsleiter beim Ortenauer Weingut Wolff-Metternich. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Silke Wolf, die wie er in Geisenheim den Weinbau erlernte, gründete er 2003 ein Weingut im südbadischen Breisgau. Die beiden kauften Weinberge in Kenzingen und Malterdingen und benötigten vor der ersten Lese auch ein Betriebsgebäude. Sie mieteten sich auf dem verlassenen kanadischen Flughafen in Lahr ein und richteten ihre erste Kellerei in einem grasbewachsenen Bunker ein, dessen Pflege eine Schafherde übernommen hatte. Die Kanadier nannten den Bunker "shelter". Kürzlich haben die beiden diese idyllische Stätte verlassen müssen und deshalb einen modernen neuen Betrieb in Kenzingen erbaut. Die gesamte Weinbereitung geschieht mit Hilfe der Schwerkraft, Pumpen ist nicht nötig. Auch was das Filtern der Weine angeht, sind die beiden sich einig: "Unsere Geduld ersetzt den Filter". Überhaupt wird die Philosophie von Silke und Hans-Bert vom schonenden Umgang mit Trauben und Most geprägt. Basis für gute Qualität bedeutet für die beiden gesundes Lesegut aus gepflegten Weinbergen mit niedrigen Erträgen. So ist sorgfältige Weinbergsarbeit von Hand selbstverständlich, in die kleinen Ernteboxen gelangt nur kerngesundes Lesegut: optimal ausgereifte Früchte ergeben aromatischen und komplexen Wein. In den Weinbergen steht fast ausschließlich Spätburgunder, erst kürzlich kam eine Mini-Anlage mit Chardonnay dazu. Die Reben stehen in den Lagen Malterdinger Bienenberg und Kenzinger Hummelberg. Alte Reben und die intensive Ertragsregulierung sorgen für eine natürliche Konzentration der Inhaltsstoffe. Diese wird auch durch die sogenannte Lyra-Erziehung unterstützt, was die Wuchsform der Reben bezeichnet: wie zwei sonnenhungrige Kollektoren fängt die geteilte Laubwand die Sonnenenergie auf und unterstützt die Reifung der Trauben. Zwar ist diese Erziehungsmethode in der Laubarbeit ziemlich aufwendig, dennoch werden die Reben in etwa einem Drittel der Weinberge so "erzogen". beiden Winzer "unseren Zweitwein" nennnen, benutzen sie die gebrauchten, alten Fässer des Pinot Noirs. Der knackige Blanc de Noir stammt aus gut 20jährigen Reben; auch hier kommt durch die Ernte in kleine Körbe perfektes Lesegut auf die hochmoderne Luxuskelter, die nur für diesen Wein und den Sekt angeschafft wurde. Der Wein dankt die sorgsame Behandlung mit einer wunderbaren, kristallklaren Burgunderfrucht! Die Frontpartie der neuen Kellerei erinnert eindeutig an den Bunker als erste Bleibe, der Hinterausgang zeigt die ökologische Gesinnung. Der 2013er Spätburgunder ist ein gehaltvoller und auch feiner Rotwein mit intensiven Noten von roten Kirschen und Erdbeeren. Tannin und Säure sind mit der Fruchtstruktur fein verwoben, und der Wein hat eine delikate Rasse. Komplexer und dichter ist natürlich der 2012er Pinot Noir aus feinem Jahrgang: guter Extrakt, klasse Struktur, moderate Kraft, viel Finesse und überwältigende Eleganz. Ein Spätburgunder von außergewöhnlicher Güte, der viel Zukunft hat! (06/15) Ihr Klick zum Weingut: www.shelterwinery.de Ihr Blick auf die LYRA in MALTERDINGEN: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/sheltergoogle.htm Hans-Bert Espe im Gartenrestaurant. Nach langer Maischegärung in klassischen Holzbottichen wird das rote Lesegut auf einer antiquiert anmutenden, alten Korbkelter gepreßt - aber welch wunderbar klare Frucht ermöglicht dieses schonende Gerät! Dann ist für den Pinot Noir eine komfortabel lange Zeit und Ruhe zum Reifen vorgesehen. Das geschieht in Barriques; für die einfache Qualität, den Spätburgunder, den die 2015 Blanc de Noir trocken (Spätburgunder) 9,50 2014 Spätburgunder trocken 2013 Pinot Noir trocken 2012 Pinot Noir trocken 9,50 28,00 28,00 2014 Chardonnay trocken 19,00 Sekt finden Sie weiter unten bei "ALLES, WAS SCHÄUMT" Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 11 DEUTSCHLAND Baden: Kaiserstuhl Weingut Arndt Köbelin Eichstetten Altweg 131, 79356 Eichstetten, Deutschland Arndt und Monika Köbelin gründeten 2005 ihr eigenes Weingut in Eichstetten. Das Dorf liegt im östlichen Teil des Kaiserstuhls im Tal der Alten Dreisam. Oberhalb der Weinberge sind üppige Eichen- und Buchenwälder, unterhalb der weinbaulich genutzten Fläche läuft das Mittelgebirge der Kaiserstuhl erreicht eine Höhe von 555 m - in Äckern, Gärten und einer anmutigen Wiesenlandschaft aus. Der Kaiserstuhl verdankt seine Entstehung den vulkanischen Aktivitäten im Oberrheingraben. Im Untergrund finden wir vulkanisches Gestein, auf dem Löss aufliegt, der etwa 85% des Kaiserstuhls bedeckt. Überwiegend wurde er in der letzten Eiszeit von den Kalkalpen her angeweht. Die Mächtigkeit ist unterschiedlich und reicht bis zu 30 Metern, wie zum Beispiel bei Eichstetten. Löss ist für den Weinbau interessant, weil er eine gute Belüftung sowie eine hohe Wasserspeicherfähigkeit bietet. Das ist am Kaiserstuhl besonders wichtig, ist er doch die wärmste und trockenste Gegend Deutschlands. In Eichstetten zeigt das Landschaftsbild Lösshänge und -terrassen mit ihren Reben; der Vulkanboden im Untergrund, der eine eigene Mineralik zur Weinaromatik beisteuert, tritt zum Waldrand hin immer mehr zutage. Die Köbelins betreiben ihr Weingut nach ökologischen Prinzipien, haben sich jedoch bisher nicht zertifizieren lassen. Den Kompost zur Düngung der Weinberge stellt Arndt selber her. Er bekommt den Grünschnitt vom Ufer der Dreisam von der Gemeinde, dazu einjährigen Pferdemist von einem befreundeten Gestüt. Daraus wird durch planmäßiges Umschichten der Kompost gewonnen. Die Rebzeilen werden begrünt, die verwendeten Aussaten dienen der Bodenpflege und natürlichen Düngung ebenso, wie sie der Erosion entgegenwirken. Laubarbeiten und die genaue Überwachung der Erträge enden in einer gestaffelten Lese im Augenblick der idealen Traubenreife. Die liegt für den frischen, lebendigen Rivaner naturgemäß anders als für den Drei-Sterne-Spätburgunder. Vollreife ja, Überreife nein, ist Arndts Grundsatz. Das Lesegut kann im neuen Gutsgebäude völlig ohne Pumpeneinsatz, ausschließlich durch Falldruck bewegt werden. Die Gärung erfolgt spontan, mit den eigenen Hefestämmen; die Weine liegen in der Regel lange auf der Feinhefe. Die Weine bleiben möglichst "naturrein", werden also nicht chaptalisiert. Zum Ausbau verfügt Arndt über Edelstahlgebinde, große Holzfässer und Barriques. Der Rivaner wird im Edelstahl ausgebaut. Er ist zart und angenehm leicht, dazu frisch und mit angenehmer Frucht mit Noten von Zitrus. Die Weiß- und Grauburgunder-Kabinette reiften beide zu kleinen Anteilen im alten Holzfaß. Dadurch haben sie eine klasse Struktur und sind komplex und nachhaltig, aber auch saftig, mit toller Frische. Der Weißburgunder ist rassiger, der Grauburgunder zarter in der Säure, etwas breitschultriger und mit dezenten Nußaromen. Die drei Sterne der Selektions-Weine erklärt Arndt so: *alte Reben, *ertragsreduziert, *im großen Eichenfaß ausgebaut (Spätburgunder: Barrique). Alle drei Weine sind aus Reben gekeltert, die 1970 gepflanzt wurden. Bei allen, auch bei den Weißen, wurde der biologische Säureabbau durchgeführt. Weiß- und Grauburgunder sind gehaltvoll mit Länge und opulenter Frucht, mit bestechender Frische, seidiger Textur und tiefer Struktur. Das gilt auch für den überraschend eleganten Grauburgunder, der ja manchmal zur Behäbigkeit neigt. Arndt Köbelin ist ein großer Fan seiner Weine. Foto (1): Weingut Der rote Spätburgunder wurde rund ein Jahr im großen Holzfaß ausgebaut. Er besticht mit wunderbarer Kirschfrucht und frischer, schöner Klarheit, ist elegant und angenehm saftig. Der Drei-SterneSpätburgunder ist von großer Finesse mit ganz fein angelegten Fruchtaromen mit Noten von reifen Kirschen und dunklen Beeren. Er besticht mit Eleganz und feinem Tannin. Mein Rat lautet allerdings: gönnen Sie ihm immer zwei, drei Jahre Flaschenreife! (09/14) Ihr Klick zum Weingut: www.weingut-koebelin.de Ihr Blick auf das WEINGUT ARNDT KÖBELIN und den KAISERSTUHL: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/koebelingoogle.htm Alle Weine wachsen in der Lage Eichstetter Herrenbuck. 2015 Rivaner Kabinett trocken 6,00 2015 Weißer Burgunder Kabinett trocken 2016 Grauer Burgunder Kabinett trocken 8,50 8,50 2015 Muskateller Kabinett trocken 9,50 2015 Weißer Burgunder *** 'Lösswand' Spätlese trocken 2014 Weißer Burgunder *** 'Lösswand' Spätlese trocken 2015 Grauer Burgunder *** 'Lösswand' Spätlese trocken Auf den Terrassen hinter dem neuen Weingutsgebäude wachsen Weiß- und Grauburgunder. Die Weinberge konnte Familie Köbelin teils von den Eltern übernehmen. Viele Anlagen sind bis zu 45 Jahre alt. Neuanlagen werden mit altem, ungeklonten Pflanzmaterial bestockt. In den Weinbergen stehen die klassischen Rebsorten des Kaiserstuhls: Weiß-, Grau- und Spätburgunder, dazu ergänzend Gewürztraminer, Muskateller, Scheurebe, Riesling und Rivaner. 2015 Spätburgunder Rosé Kabinett trocken 2015 Spätburgunder trocken 2015 Spätburgunder trocken *** "Apfelsecco" Alkoholfrei Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 12 15,50 14,50 15,50 aus 10,00 18,50 5,50 DEUTSCHLAND Baden: Tuniberg Weingut Kalkbödele Merdingen Enggasse 21, 79291 Merdingen, Deutschland Das Weingut ist auf Teilen der Reserveflächen des Kalkwerks der Gebrüder Mathis entstanden. Damit ist klar, daß der Boden stark kalkhaltig ist, wie das ganze Plateau des Tunibergs. Diese Böden sind ideal für alle Burgundersorten. Deshalb stellen sie naturgemäß den Löwenanteil im Weingut Kalkbödele. Neben Weiß- und Grauburgunder sind rund 55% der Fläche mit Spätburgunder bestockt, der damit natürlich die Spezialität des Weingutes darstellt und mit einer umfangreichen Palette angeboten wird. Die Vergärung der Rotweine im hölzernen Gärständer und die Reifung im Holzfaß sind Standart im Weingut und haben seinerzeit einen großen Qualitätssprung gebracht. Für den Ausbau kommt das traditionelle große Holzfaß zum Einsatz, in dem die Weine ihre klare, frische Frucht behalten mit schönen Aromen von roten Beeren. Die körperreicheren Weine werden auch im Barrique ausgebaut. Übrigens gehört Kalkbödele zu den deutschen Pionieren dieser französischen Ausbauart: bereits seit 1978 sind die kleinen Fässer auf dem Weingut zu Hause! Der Grund ist einfach: die Gründer des Gutes wollten Rote im französischen Stil erzeugen, die sie gerne tranken, aber in Deutschland vermissten. Deshalb war das Barrique unverzichtbar. Und der erste Leiter des Gutes, Joachim Lang, war schon ein Könner im Umgang mit dem kleinen Holzfaß. Die Barrique-Roten zeigen mehr Würze und Fruchttiefe, sind kraftvoller. So kann der Weinfreund wählen zwischen den seidigen Spätburgundern mit der lebendigen Frucht und den kraftvollen Exemplaren mit der dichteren Struktur. Für den "Pinot Noir" wurden in einer sehr guten Parzelle Spätburgunder-Klone aus Burgund gepflanzt, die sich in der Aromatik anders zeigen als die Rotweine aus deutschem Klonmaterial. Sie sind ein bißchen direkter in der Frucht, sind mehr mineralisch als seidig, vielleicht auch einen Tick eleganter. Betriebsleiter Manfred Zimmermann. Foto (1): Weingut Seit dem Frühjahr 2013 leitet Manfred Zimmermann die Geschicke des Gutes. Weil er über ausreichend Spätburgunder verfügt, kann er auch Weißherbst in guten Qualitäten zubereiten. Neu ist mit dem Jahrgang 2014 der Blanc de Noirs, hellgekeltert aus Spätburgunder: ein "Weißwein" mit feinen Pinot-Noir-Aromen. Bei den Weißweinen, vor allem aus Grau- und Weißburgunder, ist Manfred die Erhaltung einer schönen Säure wichtig, damit die Weine auch Lebendigkeit und Frische haben. Die guten Liter-Weine für alle Tage sind ebenso von überzeugender Qualität wie die schlanken, fruchtbetonten Kabinette. Die Kalkbödele-Weine werden grundsätzlich durchgegoren und trocken ausgebaut, eine Philosophie, die seit der Gründung des Gutes unangetastet geblieben ist. Der mousseux, der jetzt 'Kalvin' heißt, ist eine badische Antwort auf den "Prosecco". Der hohe Anteil an Spätburgunder gibt ihm eine supertolle Frucht nach frischen Erdbeeren, er ist saftig-rund und doch trocken, sehr erfrischend, ein schöner Apéritif oder Terrassentrunk mit dezentem Alkoholgehalt! (05/13) Tuniberg-Impression: die Ehrentrudis-Kapelle auf den Terrassen aus Jura-Kalkgestein. Im Hindergrund der Schwarzwald. Ihr Klick zum Weingut: www.kalkboedele.de Ihr Blick auf MERDINGEN: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/merdingengoogle.htm Alle Weine wachsen in der Lage Merdinger Bühl. 2014 Weißburgunder trocken 2015 Weißburgunder Kabinett trocken 1 Liter 5,80 7,80 2015 Grauburgunder trocken 2015 Grauburgunder Kabinett trocken 1 Liter 5,80 7,80 2014 Spätburgunder Weißherbst trocken 1 Liter 5,40 2013 Spätburgunder trocken 1 Liter 6,30 2014 Spätburgunder trocken 'Alte Reben' 2014 Pinot Noir trocken 0,375 l 2011 Spätburgunder 'Tradition' 9,80 11,50 6,80 'KALVIN' Mousseux 7,60 Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 13 DEUTSCHLAND Baden: Markgräflerland Schlossgut Ebringen Ebringen Schloßplatz 1, 79285 Ebringen, Deutschland Das 7,5 ha große Schlossgut Ebringen wurde im Jahr 2003 von der Gemeinde gegründet, weil einerseits einige Parzellen Rebland in erstklassigen Lagen brachlagen, andererseits mit dem Schloß und seinem historischen Keller eine stilvolle (und arbeitsgerechte) Heimat für's Weingut vorhanden war. Die Gegebenheiten waren also günstig für den nachhaltigen Schutz der Kulturlandschaft. Zum Verwalter des neuen Weingutes wurde Andreas Engelmann bestellt, der nach seinem Diplom in Geisenheim schon in Baden und im Rheingau gearbeitet hatte. In der sanften Hügellandschaft des Markgräflerlandes liegt Ebringen am Fuße des Schönberges. Dieser bildet zum Schwarzwald hin noch ein weiteres Tal, das die Ebringer Lagen vor kühlen Strömungen von dort schützt. Durch seine Lage auf dem Schönberg erstreckt sich der Sommerberg das ist auch der Lagenname der Ebringer Weine von Ost nach West und hat dadurch eine hervorragende Südlage. An manchen Stellen ist der Sommerberg extrem steil. Auf der gegenüberliegenden Talseite gibt es weniger hitzige Westlagen. Lösslehme und Kalkmergel beherrschen die Bodenformationen, die oft skelettreich sind, gut drainierend, und die Rebe zu tiefem Wurzeln zwingen. Im Schlossgut werden Weiß-, Grau- und Spätburgunder (der immerhin auf rund 40% der Rebfläche steht!) kultiviert, dazu natürlich Gutedel (= Chasselas), die Hauptsorte des Markgräflerlandes, und Sauvignon Blanc. Die beiden Letztgenannten gedeihen auf den kühleren Westhängen, um die feinen Aromen zu erhalten und die Weine durch zuviel Hitze nicht zu mächtig werden zu lassen. Andreas Engelmann hat seine Rebanlagen dauerbegrünt, er düngt bei Bedarf organisch und betreibt eine schonende Bodenpflege, die das Bodenleben und damit die nachhaltige Nährstoffversorgung der Reben sicherstellt. Das ist ein Teil der Qualitätssicherung. Dann geht es im Herbst so weiter: selektive Traubenlese, Transport der Trauben in kleinen Lesebehältern und schonende Verarbeitung. Kompromißlos werden auf dem Lesetisch alle Trauben ausgelesen, die den Ansprüchen des Gutes nicht genügen. Die Weißweine der "Gutslinie" sind lebendige, frische und leichte Alltagsweine. Die Weine der Selektionslinie, erkennbar am »S«, sind gehaltvoll und nachhaltig, vergleichbar mit hochwertigen trockenen Spätlesen, es sind dichte und tiefe Weine mit überzeugender Länge. Eine feine Säure verleiht ihnen eine spannende Struktur. Blick auf Ebringen und seinen Sommerberg. Die Rotweine reifen nach rund dreiwöchiger Maischegärung grundsätzlich mindestens ein Jahr im Eichenholz. Andreas erntet seine Pinot Noirs übrigens gerne zeitig, damit sie eine schöne Kirschfrucht zeigen und im Alkohol nicht zu mächtig werden. Genau so präsentiert sich der Pinot Noir: fein in der Frucht, mit schönem Körper, aber nicht zuviel Alkohol, ausgeglichen und mit schönem Trinkfluß. Der »S«-Spätburgunder - der seit dem Jahrgang 2012 nach seiner Parzelle 'Biegarten' heißt - zeigt eine wunderbare Finesse und Eleganz, von Frucht gut verpackte Kraft und ein bestechend schönes Finale - ein klasse Wein! Die beiden 2012er Spätburgunder zeigen die bestechende Eleganz und feingliedrige Frucht des wunderbaren Jahrgangs. Der 2008er hat viel Kraft, einen hohen Extraktgehalt und hat jetzt eine ideale Trinkreife erreicht. Er ist nachhaltig und ausgewogen. (06/15) Ihr Klick zum Weingut: www.schlossgut-ebringen.de Ihr Blick auf EBRINGEN: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/ebringengoogle.htm Alle Weine wachsen in der Lage Ebringer Sommerberg. Andreas Engelmann im Piratenlook im Sommer bei seinen Reben. Der alte Schloßkeller, ehemals als Zehntkeller tief in die Erde gegraben, ist im Herbst und Winter sehr kalt. Dadurch läuft die Gärung langsam ab, was den Weinen auf natürliche Weise ein wunderbares Fruchtgefüge erhält. Die Weißweine reifen lange auf der Feinhefe im Edelstahltank, der Grauburgunder »S« teilweise im Holzfaß, um ihm eine gute Struktur zu geben. Auch der Chasselas hat etwas Holzreife und einbesonders langes Hefelager, um dem gehaltvolleren Gutedel-Lesegut mehr Tiefe und Cremigkeit zu geben. Zur Unterscheidung zum frischen, spritzigen Alltags-Gutedel trägt er deshalb die schweizerisch-französische Bezeichnung Chasselas. 2014 Gutedel trocken 2014 Weißburgunder trocken 2015 Grauburgunder trocken 5,90 7,50 7,90 2014 Chasselas »S« trocken 2015 Weißburgunder »S« trocken 2015 Grauburgunder »S« trocken 8,90 9,90 11,50 2014 Sauvignon Blanc trocken 2014 Sauvignon Blanc trocken 'Klämle' 10,90 15,90 2012 Pinot Noir 2012 Pinot Noir 'Biegarten' 2008 Pinot Noir »S« 11,90 22,50 21,50 Sekte finden Sie weiter unten bei "ALLES, WAS SCHÄUMT" Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 14 DEUTSCHLAND Württemberg Weingut Dautel Bönnigheim Lauerweg 55, 74357 Bönnigheim, Deutschland Seit 1510 betreibt die Familie Dautel Weinbau. Ernst Dautel übernahm das Weingut 1978. Wenig später begann er, die ersten Weine in französischen Barriques auszubauen. Besonders wichtig war ihm die ständige qualitative Weiterentwicklung der Weine aus Lemberger, Spätburgunder und Riesling und anderen Rebsorten. Seit 2013 ist Sohn Christian Eigentümer des Gutes, der die gleiche Stilrichtung wie sein Vater vertritt: elegante, feine Weine mit klarer, deutlicher Frucht, keinesfalls fett oder modern konzentriert. Er betont, wie froh er ist, daß seine Eltern ihm weiterhin zur Seite stehen mit Ratschlägen und auch tatkräftiger Hilfe. Die 14 ha Weinberge sind auf viele kleine Parzellen auf den östlichen Ausläufern des Strombergs, verteilt zwischen Besigheim und Cleebronn. Die Hauptrebsorten sind Riesling, Spätburgunder und der gebietstypische Lemberger (der aus Österreich zuzog, wo er Blaufränkisch heißt). Ergänzt werden sie vor allem von Weißburgunder, Chardonnay und Trollinger, aber auch von Cabernet Sauvignon und Merlot. Insgesamt stehen in den Weinbergen aktuell etwas mehr weiße als rote Reben. Im Bönnigheimer Sonnenberg bestehen die Böden aus buntem Mergel, Schilfsandstein und Gipskeuper. Überhaupt stammen die Böden um Bönnigheim herum aus dem Keuper, einer Formation, die vor rund 200 Mio. Jahren auf den Muschelkalk folgte; beide entstammen dem Trias. Die Lage Sonnenberg ist recht groß. Deshalb benutzt Christian den Lagennammen nur für Weine aus den Filetstücken, die echten Terroircharakter haben. In diesen Top-Parzellen stehen Spätburgunder und Lemberger. für die winzigen Terrassen. Sie sorgen für ein günstiges Kleinklima, indem sie eine gute Wasserversorgung der Reben begünstigen und nachts die Tageswärme abgeben. Die kleinen Terrassen im steilen Besigheimer Wurmberg. Die Dautels konzentrieren sich auf nachhaltige und naturnahe Bewirtschaftung ihrer Weinberge. Im Weinkeller ist Sorgfalt bei der Traubenverarbeitung oberstes Gebot. So wird Pumpen und Filtrieren der Weine auf ein unbedingt notwendiges Minimum reduziert. Der Ausbau der Weine erfolgt sowohl in Edelstahltanks als auch in traditionellen großen Holzfässern und Barriques. Individuelle Weine mit komplexer Struktur und großem Reifepotential sind Christians Ziel. Grundlage für die charaktervollen Rotweine ist eine lange klassische Maischegärung. Die schöne Gerbstoffstruktur prädestiniert sie für lange Lagerung. Die besten Weine reifen bis zu zwei Jahren im Barrique. Erst dann binden sich auch die Eichennoten gut in die Aromastruktur ein. Beim Weißwein steht der Erhalt der klaren Aromen und der feinen Säure im Vordergrund. Eine lange Lagerung auf der Feinhefe sorgt für Struktur und Finesse. (03/16) Ihr Klick zum Weingut: www.weingut-dautel.de Ihr Blick auf den WURMBERG: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/wurmberggoogle.htm Ihr Blick auf den MICHAELSBERG: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/michaelsgoogle.htm Zwischen den beiden Brachen stehen die alten Lembergerreben für Christians Grosses Gewächs St. Michaelsfeder. Westlich von Bönnigheim erhebt sich ein etwa 400 m hoher Kegelberg mit der Michaelskirche auf dem Gipfel. Sie erinnert an die Legende, nach der der Erzengel Michael dem Heiligen Bonifatius zu Hilfe eilte, als dieser mit dem Teufel kämpfte. Natürlich siegte der Himmelsbote, aber er verlor eine Feder aus seinem Flügel. Die Stelle, wo sie zu Boden fiel, heißt heute St. Michaelsfeder - siehe unten. Wenn man auf dem Michaelsberg steht, erblickt man den eigenwilligen Schlot des Kernkraftwerks Neckarwestheim. Unwillkürlich ist man an den Eingang zur Hölle erinnert - ob der Teufel aus der Legende dort hineinfuhr...? An der Südflanke des Michaelsberges liegt die Parzelle mit Namen St. Michaelsfeder auf buntem Mergel. Christian besitzt hier eine alte Lembergeranlage, die die Trauben für sein Grosses Gewächs liefert. Ständige leichte Durchwindung der steilen Südostlage garantiert die Gesundheit der Trauben, die kühlen Nächte sind verantwortlich für die wunderbare Eleganz des Weines. Mit ganz anderem Boden warten die kleinen Terrassen im steilen Besigheimer Wurmberg am Ufer der Enz auf. Der Südhang steht auf Muschelkalk, der den Rieslingen Präzision und kühle Mineralik mitgibt. Bereits im Mittelalter errichteten Mönche die Trockenmauern 2015 Weißburgunder trocken ** 8,90 2015 Weißburgunder 'Gipskeuper' tr. *** 13,80 2015 Riesling trocken 2015 Riesling 'Gipskeuper' trocken ** 2014 Besigheimer Wurmberg Riesling trocken VDP.ERSTE LAGE 7,80 9,75 13,90 2015 Trollinger trocken 2014 Spätburgunder trocken ** 9,90 13/14 Spätburgunder 'Schilfsandstein' trocken *** 14,50 2012 Spätburgunder Sonnenberg 19,90 trocken **** VDP.ERSTE LAGE 2012 Spätburgunder Kalkschupen trocken VDP.GROSSES GEWÄCHS 28,50 2015 Lemberger trocken ** 10,50 2014 Lemberger 'Gipskeuper' trocken *** 14,40 2012 Lemberger Sonnenberg 19,90 trocken **** VDP.ERSTE LAGE 2011 Lemberger St. Michaelsfeder trocken VDP.GROSSES GEWÄCHS 28,50 Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 15 7,95 DEUTSCHLAND Franken Weingut Bürgerspital Würzburg Theaterstraße 19, 97070 Würzburg, Deutschland Das wunderbar barocke Würzburg, seit 1168 die Kapitale mächtiger Fürstbischöfe, verfügt über ausgezeichnete Weinbergslagen. Im Jahr 1316 stiftete das wohlhabende Bürgerpaar Johannes und Mergardis von Steren vor den Toren der Stadt ein Spital zur Pflege der Gebrechlichen und Versorgung der Armen: es war die Geburtsstunde des Bürgerspitals! 1334 flossen auf dem Wege von Zustiftungen die ersten Weinberge ein. Seit dem 17. Jahrhundert finanziert das Bürgerspital seine Aufgaben zu erheblichen Teilen aus dem Weinbau. Heute hat die Stadt Würzburg die Aufsicht über die Stiftung. Das Bürgerspital ist mit rund 100 ha unter Reben eines der größten deutschen Weingüter - um so erstaunlicher ist die hohe Qualität und Individualität seiner Weine! Beheimatet ist das Weingut in einer wunderschönen Hofanlage inmitten der Stadt. Längst ist die Stadt so gewachsen, daß das Weingut nicht mehr "vor den Toren" liegt. Blick von der Festung Marienberg auf den berühmten Würzburger Stein - genaugenommen auf das Herzstück. Denn rechts des querlaufenden Weges liegt die Stein-Harfe, ein Weinberg von besonderer Güte und im Alleinbesitz des Bürgerspitals. Die Hang- und Steillagen - manche davon mit 50 bis 70% Steigung - liegen entlang des Mains auf wärmespeichernden Muschelkalkböden, knapp 80 ha davon auf Würzburger Gemarkung. Klangvolle Namen nennt das Gut sein Eigen: Würzburger Stein und Stein-Harfe - diese Lage im Alleinbesitz - sowie Innere Leiste, Abtsleite und Pfaffenberg. Weitere Weinberge sind in Thüngersheim, Veitshöchheim, Randersacker und Frickenhausen. Silvaner und Riesling sind die bedeutendsten Rebsorten, gefolgt von Müller-Thurgau, den Burgunder- und Rotweinsorten. Die Leitung des Weingutes hat seit 2006 Jahren Robert Haller inne, den viele meiner Kunden noch aus seiner Zeit bei Fürst Löwenstein kennen. Er hat die Bewirtschaftung der Weinberge optimiert, und im Keller setzt er auf traditionelle Arbeitsweise unter Einsatz moderner Technik. Die weitläufigen Weinberge sind in untadeligem Zustand und werden im Laufe des Vegetationsjahres perfekt gepflegt. Das Geheimnis sind zwei hochmotivierte Weinbergsmannschaften, auf die Robert Haller sich verlassen und stützen kann. Dennoch ist er immer wieder in den Reben, um die Fäden in der Hand zu halten. Im alten Gewölbekeller des Bürgerspitals stehen moderne Edelstahltanks, die eine temperaturgesteuerte Vergärung ermöglichen. Ausserdem verfügt das Weingut über einen der größten Holzfaßkeller Deutschlands mit über 200 Eichenholzfässern, teils mit kostbarem Schnitzwerk, die zum Ausbau der Weine im Gebrauch sind. Robert setzt auf den Ausbau im Holzfaß, weil die Weine darin an Struktur gewinnen. Auf jeden Fall reifen die gehobenen Qualitäten darin, während die einfacheren Weine zur Erhaltung der Frucht und Spritzigkeit im Edelstahl ausgebaut werden. Die Stilistik der Bürgerspital-Weine ist aus einem Guß, bei der Größe des Gutes besonders erwähnenswert! Die Weine sind elegant und geschliffen, niemals laut, aber immer deutlich, mit feiner Frucht und klarer Frische. Die Silvaner sind klar und saftig, aus dem hochberühmten Würzburger Stein mehr mit nachhaltiger, eleganter Frucht, aus dem Pfaffenberg - auf einem westlichen Parallelhang zum Stein gelegen - eher mit deutlicher Würze und Kopfnoten von grünen Kräutern. Die Rieslinge haben viel Spiel und Rasse mit reifen Säuren, vom Ortswein bis hin zum Grossen Gewächs. Der kostbarste Weinberg des Gutes ist wohl die Stein-Harfe, das Herzstück des Stein-Bergrückens. Es handelt sich um eine Enklave im östlichen Teil der Lage Stein. Hier ist der rundum vorherrschende Muschelkalk-Boden nochmals besser, gewährt den Reben mehr Mineralstoffe und noch höheres Reifepotential. Diese kostbare Lage ist im Alleinbesitz des Bürgerspitals. Eine besondere Erwähnung verdient der rote Blaufränkisch (= Lemberger). Die Reben wurden in den 90er Jahren gepflanzt: wenngleich die Rebsorte dort verblüfft, ist der Wein elegant und überzeugend! Ein großer Rotwein ist der Spätburgunder «R» aus dem Sonnenschein: dicht und komplex, dennoch voller Eleganz und feinster Frucht, selbst in der Jugend schon ein großer Genuß!! (08/16) Ihr Klick zum Weingut: www.buergerspital.de/weingut/vinifikation/index.html Ihr Blick in den WÜRZBURGER STEIN und PFAFFENBERG: www.wein-kern.de/wein-aachen/wein_li/google_karten/steingoogle.htm Ihr Blick auf den VEITSHÖCHHEIMER SONNENSCHEIN: www.wein-kern.de/wein-aachen/wein_li/google_karten/veitshoegoogle.htm 2015 Würzburger Silvaner trocken 2015 Würzburger Pfaffenberg Silvaner trocken VDP.ERSTE LAGE 14/15 Würzburger Stein Silvaner trocken VDP.ERSTE LAGE 2015 Würzburger Stein-Harfe Silvaner trocken VDP.GROSSES GEWÄCHS 9,30 12,00 13,00 26,00 2015 Würzburger Riesling trocken 14/15 Würzburger Stein Riesling trocken VDP.ERSTE LAGE 2015 Würzburger Stein-Harfe Riesling trocken VDP. GROSSES GEWÄCHS 2010 Randersackerer Teufelskeller Riesling trocken VDP.ERSTE LAGE 9,30 13,00 26,00 Jubiläumsabf. 700 Jahre Bürgersp., 3 Jahre auf der Hefe gereift 1,5 L MAGNUM 44,00 2015 Würzburger Scheurebe trocken 2015 Würzburger Stein Weißer Burgunder trocken VDP.ERSTE LAGE 11,90 13,00 2008 Würzburger Stein Blaufränkisch trocken 13,40 2014 Veitshöchheimer Spätburgunder trocken 12,00 2014 Veitshöchheimer Sonnenschein Spätburgunder «R» trocken VDP.EL 23,00 Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 16 DEUTSCHLAND Franken Weingut Schloss Sommerhausen Sommerhausen Hauptstraße 25, 97286 Sommerhausen, Deutschland Sommerhausen ist ein pittoreskes Dorf am Main, 10 Kilometer südlich von Würzburg. Die Weinberge des 26-ha-Weingutes liegen auf einer Formation des Muschelkalks, die Quaderkalk heißt. Sie ist etwa 220 Mio. Jahre alt und stammt aus dem Trias. Wenn man tief genug gräbt und die Kräfte eines Riesen hat, kann man die Kalksteinblöcke tatsächlich quasi einzeln entnehmen. Sie entstanden durch Bruch bei der Auffaltung der Alpen und durch Verschiebung der oberen Erdschichten im Erdzeitalter des "Oberen Muschelkalk". In alten Steinbrüchen kann man gut die großen Quader erkennen, in die die Felsen zerborsten sind. Der Quaderkalk kommt ausschließlich im Gebiet zwischen Sommerhausen und Rothenburg ob der Tauber vor. Das Weingut Schloss Sommerhausen geht auf die Gründung von Schenk Konrad IV. von Limpurg im Jahre 1435 zurück. Heute besitzt die Famile Steinmann Weinberge und Schloß. Die ersten großen Schritte in Richtung Qualität machte Kaspar Steinmann in den 1960er Jahren. Daß er auch eine sehr angesehene Rebschule unterhielt, ermöglichte ihm den Zugang zu erstklassigem Rebmaterial. Die Rebzüchtung ist in der Familie geblieben: Tochter Petra SteinmannGronau hat das Unternehmen übernommen. Das Weingut führt schon seit Jahren Kaspars Sohn Martin Steinmann, den man nie ohne Hut auf dem Kopf antrifft. Der Sommerhäuser Steinbach ist eine absolute Top-Lage. Der steile Südwesthang folgt dem Lauf des Mains. Durch ständige Erosion kann sich kaum eine Feinerdeauflage bilden, die Krume ist nur 30 cm stark, dann kommt massiver Fels, dessen Ritzen die Rebwurzeln auf dem Weg zu Wasser und Nahrung nach unten ausnutzen müssen. Daraus erklärt sich die Mineralität der Steinbach-Weine. Der Blauen Silvaner ist der "Original"-Silvaner mit dunkler Beerenschale, aus dem der Grüne Silvaner natürlich mutierte. Heute gibt es nur noch ein paar Hektar davon, dank der eigenen Rebschule die meisten hier im Gut. Martin sagt zu dem würzigen Wein: "Die Mutter aller Silvaner, ein lebendiger Dinosaurier, UNSER Wein!". Martin Steinmann, immer erkennbar am Hut! 'Dinarazade' ist eine wunderbar fruchtige Cuvée aus Muskatsilvaner und Muskateller. Der animierende Wein ist herrlich aromatisch mit den köstlich-geheimnisvollen Aromen eines orientalischen Basars! Vor einigen Jahren kaufte Martin bei der Auflösung eines Weingutes eine große Steinbach-Parzelle, die mit uralten Spätburgunder-Reben bestockt war. Der 2013er daraus besitzt eine zarte, aber nachdrückliche Burgunder-Frucht mit feinen, eleganten Beerenaromen. Flammneu ist der Gelbe Orleans aus einer historischen deutschen Rebsorte, die beinahe verschwunden wäre. Wohl bereits im 12. Jhh. im Rheingau angepflanzt, wich die Sorte im 19. Jhh. dem Riesling. Vor einigen Jahrzehnten wurden verwilderte Stöcke gefunden und die Sorte daraus neu gezüchtet. Bisher gibt es nur wenige hundert Reben davon. Martin hat vor drei Jahren ebenfalls einige gepflanzt und 2015 den ersten Wein daraus gekeltert: kraftvoll, mit einem Feuerwerk voller Aromen wie Quitte, Birne und Zitrus! (03/16) Ihr Klick zum Weingut: www.sommerhausen.com Ihr Blick in den STEINBACH: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/steinbachgoogle.htm Die steile "Grand-Cru"-Lage Steinbach liegt gleich am Main. Südlich des Dorfes liegt der weniger steile Reifenstein, dessen Boden ebenfalls vom Quaderkalk gebildet wird, der aber dank der "weicheren" Topographie eine stärkere Humusauflage hat. Das Gut verfügt über eine reiche Auswahl an Rebsorten. Natürlich beherrschen Silvaner und Riesling die Szene, aber auch Burgundersorten sind vertreten bis hin zu Spätburgunder, Auxerrois und Chardonnay. Dazu kommen Muskateller, Sauvignon Blanc - der hier natürlich altfränkisch Muskatsilvaner heißt! -, Scheurebe und mehr. Die Gutsweine werden überwiegend in den Lagen Reifenstein und Ölberg geerntet, die weißen Burgundersorten im Eibelstadter Kapellenberg. Die "Erste Lage"-Weine stammen aus dem Steinbach wie auch die Grossen Gewächse. Diese stammen aus Parzellen in der Hangmitte, die "Steinbach-Alttenberg 1172" heißen. Hier stehen die ältesten Reben von Silvaner, Riesling und auch Spätburgunder. Das Weingut befindet sich in der Umstellung zum ökologischen Weinbau; die Rebzeilen sind begrünt. Die Weine sind vom Stil her kräftig, saftig, würzig, in den Säuren allgemein reif und dezent, dennoch lebendig, dabei von guter Kraft und äußerst nachhaltig. 2015 Grüner Silvaner trocken 'Quaderkalk' 8,50 2014 Blauer Silvaner trocken 'Quaderkalk' 9,50 2015 Sommerhäuser Steinbach 12,00 Silvaner trocken VDP.ERSTE LAGE 2013 Steinbach - Alttenberg 1172 Silvaner trocken VDP.GROSSES GEWÄCHS 23,00 14/15 Sommerhäuser Steinbach 12,00 Riesling trocken VDP.ERSTE LAGE 2013 Steinbach - Alttenberg 1172 Riesling trocken VDP.GROSSES GEWÄCHS 23,00 2015 Auxerrois trocken 'Quaderkalk' 2015 Weißer Burgunder tr. 'Quaderkalk' 2015 Grauer Burgunder tr. 'Quaderkalk' 2013 Chardonnay trocken 9,50 11,50 11,50 12,50 2015 'Dinarazade' trocken 'Quaderkalk' 2015 Sommerhäuser Steinbach Scheurebe trocken VDP.ERSTE LAGE 2015 Gelber Orleans Spätlese trocken 12,50 12,00 23,00 2013 Sommerhäuser Steinbach Spätburgunder trocken VDP.ERSTE LAGE 15,00 Sekte finden Sie weiter unten bei "ALLES, WAS SCHÄUMT" Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 17 ÖSTERREICH Wachau Weingut Holzapfel Joching Prandtauerhof, 3610 Joching, Österreich In der uralten Kulturlandschaft Wachau mit ihren steinernen Urgesteinsterrassen, im Jahr 2000 von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen, betreibt Karl Holzapfel sein Weingut (und die Obstbrennerei und seine Frau Barbara das Gutshof-Restaurant) im Prandtauerhof. Der 700 Jahre alte historische Weinlesehof des Chorherrenstiftes Sankt Pölten wurde 1696 vom berühmten Barockbaumeister Jakob Prandtauer barockisiert, der auch Stift Melk erbaute. Im Inneren des stattlichen, behäbigen Vierflügelhofes empfängt den Besucher ein zweigeschossiger Arkadenhof, der beschwingt fast mediterranes Flair ausstrahlt. Hier kann man in toller Atmosphäre die Gastfreundschaft des Restaurants mit anspruchsvoller bodenständiger Küchenkultur genießen - und natürlich die Produkte aus Karls Keller und Destillerie dazu. Wenn man mit Karl durch die Weinberge streift, ist er nicht mehr ansprechbar: er hat nur noch Augen und Ohren für seine "RebenKinder"! Alle Weingärten werden mit genau bedachten Pflanzenmischungen begrünt. Karl Holzapfel nimmt die Dinge ernst: er macht Weine mit eher mäßigem Alkoholgehalt, sie sind konzentriert, aber nicht schwer, sie sind präzise in der Frucht, lebendig und animierend. Voraussetzung dafür ist neben den geringen Erträge eine präzise abgepaßte Lese, sodaß die Beeren nicht zu reif werden oder gar Botrytis haben. Karl läßt seine Weine grundsätzlich durchgären, und sogar die Smaragde haben - im Gebiet keine allzu oft geübte Praxis - nur einen unbedeutenden Zuckerrest. So zeigen die Steinfeder- und Federspielweine von Grünem Veltliner und Riesling ihre feine Frucht, gepaart mit eleganter Lebendigkeit und die Smaragde Cremigkeit und kompakte Saftigkeit; alle weisen die für die Wachau typische Mineralik deutlich auf. Ein besonderes Weinbergs-Kleinod ist die Riede Achleiten mit ihrem Urgesteinsboden, eine der kostbarsten Veltliner-Lagen überhaupt (und meine Lieblingsriede!). Für würzige Veltliner steht die Kollmitz, für ausgewogene Rieslinge mit reifer Säure die Riede Vorderseiber, beide auf hartem Urgestein, teils mit wasserspeichernder Lössauflage. Auch bei den Rotweinen ist Karl Spitze, sein Zweigelt Zehenthof glänzt als ausgezeichneter Roter, auch wenn man das in der Wachau nicht vermutet! Das Geheimnis liegt in rigoroser Selektion und langer, sorgfältiger Reife im Keller. So hat der Wein eine wunderbare Frucht mit Noten von reifen Kirschen, auch Gewürzen wie Lorbeer und Nelke, und besticht mit Feuer und Samtigkeit! (04/15) Urgesteinsterrassen in der Ried Achleiten. Karl Holzapfel ist ein Fanatiker, wenn es um seine Weine geht. Er hat das 14-ha-Weingut in den letzten Jahren zu einem der Spitzengüter der Wachau gemacht. Er will Weine, die glasklar in der Struktur und präzise in der Frucht sind, rassig und frisch, voller Leben und Spannung. Dies erreicht er durch pingeligste Arbeit im Weinberg und äußerste Präzision im Keller. Ihr Klick zum Weingut und dem feinen Gutshofrestaurant: www.holzapfel.at Ihr Blick auf den PRANDTAUERHOF: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/prandtauergoogle.htm Ihr Blick in die ACHLEITEN: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/achleitengoogle.htm 2014 Grüner Veltliner Steinfeder 2013 Grüner Veltliner Steinfeder 9,90 9,90 2014 Grüner Veltliner Federspiel 'Zehenthof' 2013 Grüner Veltliner Federspiel 'Zehenthof' 2014 Grüner Veltliner Federspiel Ried Achleiten 11,90 11,90 2011 Grüner Veltliner Smaragd Ried Kollmitz 2014 Grüner Veltliner Smaragd Ried Achleiten 19,50 26,00 2008 Riesling Smaragd Ried Vorderseiber 19,50 2011 Zweigelt 'Zehenthof' 13,00 aus Oben der mediterrane Innenhof des Prandtauerhofes; unten pures Urgestein in der Ried Achleiten. Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 18 ÖSTERREICH Kremstal Weingut Proidl Senftenberg Oberer Markt 5, 3541 Senftenberg, Österreich Franz Proidl ist der ungekrönte König der Steilhänge. Überall dort, wo auf steilem Gelände Reben stehen konnten, sich aber nur Bäume, Büsche oder Felsen aufhielten, rückte er mit dem Bulldozer an. Als er den elterlichen Betrieb Mitte der 80er Jahre übernahm, hörte er von alten Leuten, daß der Burgberg früher Weinberg gewesen sei. Im letzten Krieg war er verwildert, weil keiner zum Bearbeiten da war; 1982 standen dort keine Reben mehr. Recherchen ergaben, daß im Burgberg bereits im Mittelalter Weinbau betrieben wurde. Franz gelang es, den gesamten Berg mühsam von vielen Besitzern zusammenzukaufen - und noch manche steile Parzelle dazu und errang in vielen Gefechten mit den Behörden die Genehmigung, dort wieder einen Weinberg anzulegen. Der Bagger kam zum Einsatz, Grüner Veltliner und Riesling wurde gepflanzt, und 1991 gab es den ersten Ertrag aus der Ehrenfels - das ist der Name der Riede im Burgberg. Seither macht Franz mit den Weinen aus seiner Monopol-Lage immer und überall Schlagzeilen. Leider gute, denn dadurch sind die sensationell schönen Weine immer knapp! In den letzten Jahren hat Franz von seinem Nachbarn gute Weinberge übernehmen können, in besten Lagen, überwiegend mit alten Reben bestockt, große zusammenhängende Flächen, sinnvoll zu bewirtschaften. So sind zum Beispiel Pellingen 'Alte Reben' und andere gesuchte Weine zukünftig nicht mehr ganz so knapp. In der Lage Pellingen stehen auch Reben, die noch nicht das Alter für die "Alten Reben" erreicht haben. Der Wein daraus zeichnet sich durch eine bestechende Frucht aus. Franz füllt ihn separat ab und nennt ihn "Burg". Grüner Veltliner und Riesling sind die Hauptsorten auf besten Standorten; das Urgestein in den steilen Lagen speichert kein Wasser, so daß die Reben sehr tief wurzeln müssen; das fördert die Qualität. Nachts dringen kühle Luftmassen aus dem Böhmer Wald ins obere Kremstal; das begünstigt eine intensive Fruchtausbildung. Die Grünen Veltliner sind äußerst würzig, sie sind durchaus rassig, und in der Frucht finden sich Noten von Steinobst. Rasse und zupakkende Art haben auch Franz' Rieslinge, die das Mineralische der steilen Weinberge voll ausspielen. Eine Spezialität von Franz ist auch der Muskateller: lebendig und frisch, aber auch dicht im Fond, ist er einerseits ein erfrischender Apéritif, andererseits bei Tisch gut einsetzbar: zu Salaten, zur Kürbissuppe mit Kernöl und zu saftig-festem weißem Fisch mit Sauce von und mit gelber Paprika. Ein ganz neues Projekt ist der Traminer, eine persönliche Leidenschaft von Franz. In einer Wanne im Hochäcker, wo die Rebsorte genug Wasser findet, hat er gut einen halben Hektar ausgepflanzt und 2010 den ersten Wein davon geerntet. Der 2011er hat eine satte, aber elegante Frucht mit Noten von Rosen, eine feine Textur und stattliche Länge! Ebenfalls von erhabener Qualität sind die edelsüßen Weine. Teils reifen sie kurz im kleinen Holzfaß, wodurch sie Dichte und herrliche Cremigkeit erhalten. Hier sei besonders die Trockenbeerenauslese vom Müller-Thurgau erwähnt: in der Konzentration der edelfaulen Beeren tritt die Sortenaromatik in den Hintergrund, und der Wein ist ein herrliches edelsüßes Gewächs mit Finesse und großem Nachhall - zu sensationell günstigem Preis! Erwähnt sei unbedingt, daß es im Proidl-Keller definitiv keine Eile gibt. Nach später Lese können sich die Weine zum Ausbau soviel Zeit lassen, wie sie mögen. Oft füllt Franz seine Weine ab, da sind andere Winzer schon fast ausverkauft. Dafür aber sind seine Weine auch besonders lagerfähig. (10/12) Ihr Klick zum Weingut: www.proidl.com Ihr Blick auf die EHRENFELS: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/ehrenfelsgoogle.htm 13/15 "Freiheit" Grüner Veltliner 2013 Senftenberger Rameln Grüner Veltliner 2015 Senftenberger "Burg" Grüner Veltliner 2014 Senftenberger "Burg" Grüner Veltliner 2013 Senftenberger "Burg" Grüner Veltliner 7,25 8,50 10,00 10,00 9,80 2015 Senftenberger Pellingen Grüner Veltliner Alte Reben Reserve 2015 Senftenberger Ehrenfels Grüner Veltliner vom Urgestein Reserve 15,50 21,00 14/15 "Steilheit" Riesling 2010 Senftenberger Hochäcker Riesling vom Urgestein Reserve 9,70 18,00 2013 Gelber Muskateller 2015 Traminer halbtrocken 11,80 16,80 2015 Senftenberger Grüner Veltliner Trockenbeerenauslese 2004 Chardonnay Essenz 0,375 l 0,375 l 34,90 45,00 Andrea Proidl kümmert sich nicht nur drum, daß "alles läuft" und richtet die Weinproben aus, sondern ist auch Franz' letzte Kontrollinstanz. Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 19 ÖSTERREICH Kamptal Weingut Birgit Eichinger Strass im Strassertal Langenloiserstraße 365, 3491 Strass, Österreich Im Kamptal - etwas östlich von Krems stehen etwa 3900 ha unter Reben. Hier stoßen verschieden Bodenformationen zusammen. Aus Nordwesten reichen Ausläufer der Böhmischen Masse mit ihren Gneisen und Glimmerschiefern, also Urgesteine, bis etwa nach Langenlois und zum Heiligenstein. Ab dem Strasser Gaisberg wechselt das Urgestein langsam zu einer Lössformation, die sich östlich bis zum Wagram entwickelt. Zwei Klimata beeinflussen den Weinbau im Kamptal: es reichen die Ausläufer des pannonischen Klimas bis hierher und bringen Wärme, andererseits gibt es besonders nachts kühle Strömungen aus dem Waldviertel, die den Weinen ihre klare Frucht und feinrassige Säure erhalten. Birgit Eichinger besitzt gut 15 ha Weinberge in besten Strasser Lagen und im berühmten Heiligenstein. Traditionell ist das Kamptal Weißweingebiet. Das zeigt sich auch bei Birgit: vor allem kultiviert sie Grünen Veltliner (70%), der sich auf Gneis und Löss äußerst wohl fühlt. Auf den Urgesteinsböden steht überwiegend Riesling. Eine Spezialität ist der Rote Veltliner, der nicht mit dem Grünen Veltliner verwandt ist (wohl aber mit dem Zierfandler der Thermenregion). Mit dieser Rebsorte verbindet Birgit Eichinger eine Haßliebe: im Weingarten neigt er zum unendlichen Wuchern, ständig müssen Laub und Behang gestutzt werden. Aber er ergibt kraftvolle Weine mit wunderbarem Schmelz und einer an reife, pralle Früchte erinnernden Aromatik. Birgit baut den Roten Veltliner "mollig" aus, rund und kräftig. Chardonnay rundet die Palette ab, er steht im Gaisberg und wird im Edelstahl ausgebaut. Es ist ein typisch österreichischer Wein, saftig und mit klarer Fruchtigkeit. durchaus knackiger Riesling, von den mineralischen Böden geprägt, mit weißem Pfirsich in den Kopfnoten. Im mittleren Teil des Gaisbergs steht Grüner Veltliner, der Fülle, Kraft und Frucht aus dem Löss entnimmt, und dessen mineralischer Fond dem Urgesteins-Untergrund entstammt. Am Hangfuß wächst der Chardonnay, dem der mächtigere Löss hier eine gute Wasserversorgung gewährleistet. Mit der Lage Lamm besitzt Birgit Eichinger seit jüngerem auch eine absolute Paradelage für Grünen Veltliner - ihr "Lämmchen", wie sie liebevoll sagt. Die Lage verlängert südöstlich den Heiligenstein in Richtung Gaisberg. Hier erntet Birgit einen Veltliner mit üppiger Frucht, viel Struktur und Tiefe, den sie im Fuderfaß (1000 Liter, aus Alliereiche geküfert) ausbaut. Jenseits des Strasserbaches liegt der Wechselberg wie ein Hohlspiegel. Auch er hat im Untergrund noch Urgestein, darauf liegt eine Lössschicht, die stellenweise eine Mächtigkeit von 30 Metern erreicht. Ein saftiger Grüner Veltliner mit rassiger Frucht und animierendem Trinkfluß kommt von hier! Nach Osten setzt sich der Wechselberg im Stangl fort, in dem der Rote Veltliner wächst. Zum Dorf hin laufen die Weinberge im Hasel aus. Der Hasel-Veltliner ist etwas leichter, mit schöner pfeffriger Fruchtigkeit, lebendig und frisch. Blick in die Terrassen der berühmten Riesling-Lage Heiligenstein. Birgit Eichinger macht Weine, wie sie selbst sie liebt: die Weine sind stoffig und gehaltvoll und "mollig". Mit dem Begriff "leicht" kann sie im Glase nicht wirklich was anfangen. Ihre Weine sind immer saftig, zeigen Sortentypizität, reiche Frucht und Würze, und sie animieren immer zum nächsten Schluck! (04/16) Ihr Klick zum Weingut: www.weingut-eichinger.at Ihr Blick auf die STRASSER LAGEN: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/strassgoogle.htm Birgit Eichinger lacht durch ihr "Handwerkszeug" hindurch. Foto: Weingut Birgit Eichinger (1) Die Paradelage für Riesling - eine der besten in Österreich! - ist der Heiligenstein mit einem Bodenkonglomerat aus rötlichem, verwittertem Wüstensandstein und Vulkanbestandteilen auf Urgestein im Untergrund, ein Ergebnis der Sandstürme der Eiszeit. Der Wein zeigt wunderbare Tiefe, eine warme Würze und spannende Mineralik. Im Gaisberg tritt oben das pure Urgestein zutage, je tiefer wir gelangen, umso mächtiger wird die Lössauflage. Dementsprechend hat Birgit im oberen Gaisberg Riesling stehen, der die Mineralik voll ausspielt. Der Riesling 'Vom Berg' ist die Vorlese der Weine aus dem Heiligenstein und dem Gaisberg; es ist ein lebendiger, frischer und 2015 Grüner Veltliner Hasel 2015 Grüner Veltliner Wechselberg 2014 Grüner Veltliner Gaisberg Reserve 2014 Grüner Veltliner Lamm Reserve 16,50 23,50 2013 Roter Veltliner Stangl 12,70 2014 Riesling Gaisberg Reserve 2014 Riesling Heiligenstein Reserve 16,50 21,50 Birgit Eichinger und Franz Proidl arbeiten mit an der Lagenklassifikation der Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW). Klicken Sie auf diesen Link, um mehr darüber erfahren (auf der Startseite finden Sie unten links das LAGENBUCH als PDF): www.traditionsweingueter.at/lagenklassifizierung.html Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 20 8,40 aus ÖSTERREICH Thermenregion ("Südbahn") Weingut Stadlmann Traiskirchen Wiener Straße 41, 2514 Traiskirchen, Österreich Am südlichen Stadtrand von Wien beginnt die Thermenregion, die trotz jahrhundertealter Weinbautradition international nicht sehr bekannt ist. Dabei wachsen hier Weine der Extraklasse, zum Teil aus autochthonen Reben, was den Reiz noch erhöht. Auf erstklassigem Terroir wachsen zwei weiße Rebsorten, die wegen ihrer speziellen Ansprüche nur hier gedeihen: Zierfandler und Rotgipfler. Der Zierfandler ergibt kräftige Weine mit rassiger Säure. In den üppigen Aromen zeigen sich Noten von Quitte, Steinobst, Pfirsich und Ananas, sie sind cremig und füllig, die schöne Säurestruktur macht sie saftig. Weine vom kernigen Alltagswein bis zur hochexzellenten Trockenbeerenauslese lassen sich daraus gewinnen, und seine Weine sind extrem lagerfähig. Nebenbei, es gibt überhaupt nur rund 110 ha Zierfandler-Fläche an der Südbahn, es ist also eine Rarität. Das Weingut Stadlmann ist Besitzer der größten Zierfandlerfläche in Österreich und damit weltweit! Ebenso heimisch dort ist der Rotgipfler, der auch Weine von burgundischem Format bringt: sie sind reich und üppig in Frucht und Körper mit Noten von Birne und reifer Melone, kraftvoll, dabei mit geschliffener, dezenter Säurestruktur. Auch von ihm gibt's nur rund 120 ha. Manche Weinfreunde kennen noch den klassischen "Gumpoldskirchner", einst ein gefeierter Weinstar, später dann etwas in Verruf gekommen und noch später in Vergessenheit geraten. Er wurde aus Spätrot und Rotgipfler gekeltert; Spätrot ist ein anderer Name für den Zierfandler, den er trägt, weil die sonnenbeschienene Beerenseite sich mit der Reife rötlich verfärbt. In diesem Wein jedenfalls spielten die beiden oben beschriebenen Rebsorten lange Zeit ihre Traumrolle. Allerdings: heute sind sie als Solisten wirklich von großer Klasse und verdienen besondere Beachtung! Südbahn heißt die Thermenregion übrigens seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts, als die Eisenbahnlinie von Wien über Baden nach Graz gebaut wurde, eben die Südbahn. Mit ihr fuhr der Wiener zum Heurigen in die Thermenregion, und der Name der Bahnlinie wurde zum Synonym für das Weinbaugebiet. Als Vorkämpfer für hohe Qualität in der Thermenregion und TopSpezialist für Zierfandler und Rotgipfler ist Johann Stadlmann bekannt. Man nennt ihn in Österreich auch "Mister Zierfandler". Sein Weingut befindet sich in Traiskirchen bei Baden. Zu Beginn des Jahres 2016 hat sein Sohn Bernhard den Betrieb übernommen, der sich allerdings noch der Mitarbeit des Vaters sicher ist. In 8. Generation kultiviert Bernard rund 12 ha. Natürlich gibt es viel Zierfandler; der wertvollste stammt aus der Superlage Mandel-Höh. Auf Muschelkalkböden gedeiht hier aus rund 55 Jahre alten Reben ein gehaltvoller Wein mit dichter Textur, Finesse und überragender Eleganz. Darüber hinaus gewinnen die Stadlmanns regelmäßig Hochprädikate bis zur Trockenbeerenauslese - ein Muß für den Fan von Edelsüßem! Es sind Weine von unendlicher Dichte und großartiger Rasse. Hoch am Hang liegt der Weingarten 'Tagelsteiner'. Von hier stammt der beste Rotgipfler. Der Boden der Lage auf dem Abhang des Wiener Waldes besteht aus Terra fusca, einer skelettreichen Braunerde mit Kalkschotter. Bei dezenter Säure hat der Wein eine wunderbare tiefe Würze und herrlich gelbfruchtige Aromen. Der Stadelmann'sche Weißburgunder zeichnet sich neben seinem Körper auch immer durch eine wunderbare Rasse, die helle Frucht und seine Nachhaltigkeit aus. Der Grüne Veltliner gerät hier an der Südbahn etwas üppiger und runder als seine nördlicheren Vettern. Das liegt am Einfluß des pannonischen Klimas. Das kommt auch dem Muskateller der Stadlmanns zugute, der neben einer schönen Mineralität vor allem eine wunderbare, klare und animierende Frucht hat. Er zeigt elegante Rosennoten und schöne Aromen von Muskat und Orangenblüte sowie einen Hauch exotischer Gewürze. Durch den pannonischen Klimaeinfluß ist die Thermenregion auch bestens für den Rotweinanbau geeignet. Klare Frucht bei gleichzeitiger guter Reife sind hier typisch. Ein gutes Beispiel ist der Zweigelt. Er hat feine Kirsch- und Zwetschgenaromen, dazu eine schöne Frische und klare Struktur. Die Aromen vom St. Laurent gehen mehr in Richtung Brommbeere und Sauerkirsche. Es ist ein gehaltvoller, warmer, saftiger Rotwein. Beide Rotweine reifen im großen, gebrauchten Holzfässern. Die Mandel-Höh ist Hans Stadlmanns Superlage für Zierfandler. Hans schätzt es, wenn seine Weine eine frische Säure haben, und im Keller setzt er auf Tradition: das große Holzfaß ist sein bevorzugtes Instrument. Mit ihm erzielt er Weine von tiefer und vielschichtiger Struktur, die gleichzeitig eine feste, klare Sortenfrucht und brillante Frische behalten. Seit 2007 bewirtschaftet Familie Stadlmann ihr Weingut biologisch und ist inzwischen auch zertifiziert. (05/16) Ihr Klick zum Weingut: www.stadlmann-wein.at Ihr Blick auf die MANDEL-HÖH: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/mandelhoehgoogle.htm 2015 Grüner Veltliner 'Badener Berg' 2011 Weißer Burgunder 'Anninger' 2015 Gelber Muskateller 'Kapellenweg' 7,90 9,80 7,90 2015 Rotgipfler 'Anninger' 2014 Rotgipfler 'Anninger' 2015 Zierfandler 'Anninger' 2014 Zierfandler 'Anninger' 9,90 9,80 9,90 9,80 2011 Weißer Burgunder HÖFEN 2013 Rotgipfler TAGELSTEINER 2010 Rotgipfler TAGELSTEINER 2011 Zierfandler IGELN 2013 Zierfandler MANDEL-HÖH 2007 Zierfandler MANDEL-HÖH 19,30 21,00 19,30 14,00 26,00 19,50 2013 Zweigelt 2012 Cabernet Sauvignon 2013 St. Laurent 8,90 11,00 12,90 2009 Zierfandler ' MANDEL-HÖH ' 0,375 l Trockenbeerenauslese 34,00 Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 21 ÖSTERREICH Burgenland: Neusiedlersee Weingut Anita & Hans Nittnaus Gols Untere Hauptstraße 49, 7122 Gols, Österreich Das Weinbaugebiet Neusiedlersee ersteckt sich über zwei Teilbereiche. Der eine liegt im Osten des Sees auf Heideböden und ist weitestgehend flach. Der andere Bereich liegt am nördlichen Ufer des Sees um Neusiedl herum auf den Ausläufern des Leithagebirges. Das Gebirge ist geologisch und auch weinbautechnisch interessant: es besteht aus Gneis und Glimmerschiefer, wie wir ihn in Kremstal und Wachau, an der Terrassenmosel und im Gebiet des Muscadet finden. Darüber liegt eine Schicht tertiären Kalksteines. Hier gewinnt man elegante, feine Rotweine. Anita und Hans Nittnaus bewirtschaften Weinberge in beiden Bereichen. Sie haben das elterliche Weingut Mitte der 80er Jahre übernommen und kontinuierlich in die Spitzengruppe der österreichischen Weingüter geführt. Von den knapp 40 ha des Gutes sind rund 90% mit roten Rebsorten bestockt: Blaufränkisch, Zweigelt, Merlot und St. Laurent. Der Rest ist mit Weißburgunder und Chardonnay bepflanzt. Im Jahr 2006 wurde der Betrieb auf biodynamische Wirtschaftsweise umgestellt. Das bedeutet zum Beispiel Begrünung der Weinberge und Kompostaufbau und natürlich Verzicht auf Kunstdünger und synthetische Schädlingsbekämpfungsmittel. Derzeit wird die Mitgliedschaft in einem biodynamischen Verband angestrebt. Geerntet wird grundsätzlich von Hand; die Weine werden ausschließlich spontan (mit den weinbergseigenen Hefen) vergoren, und natürlich wird während des Ausbaus auf Schönungs- oder sonstige Mittel verzichtet. Den Kalksteinbruch in St. Margarethen nutzten schon die Römer. Die Trauben für den Blaufränkisch 'Kalk und Schiefer' stammen aus biodynamisch bewirtschafteten Weingärten bei Jois, die auf den Abhängen des Leithagebirges mit seinen charakteristischen Böden liegen. Die Lese in Jois startete 2013 spät und zog sich bis Mitte Oktober. 'Kalk und Schiefer' reifte 15 Monate in 500-Liter-Fässern. Der Wein hat eine schöne Fülle, gepaart mit Eleganz, und eine rassige Frucht mit dunklen Beerennoten. (09/16) Ihr Klick zum Weingut: www.nittnaus.at 2013 Blaufränkisch 'Kalk und Schiefer' 14,90 Burgenland: Mittelburgenland Weingut J. Heinrich Deutschkreutz Karrnergasse 59, 7301 Deutschkreutz, Österreich Mittel- und Südburgenland erstrecken sich vom Neusiedlersee im Norden bis zur Steiermark im Süden. Hier ist das ausgewiesene BlaufränkischLand. Diese Rebsorte finden wir zwar auch um den See herum, südlicher aber herrscht der Blaufränker fast allein. So auch im Weingut J. Heinrich: von den 36 ha Rebfläche sind rund 80% mit Blaufränkisch bestockt, auf dem Rest gedeihen Zweigelt, Pinot Noir, Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah. Es ist also sozusagen ein Rotweingut. Die früheste Erwähnung des Weingutes finden wir 1767 im Urbarinum Maria Theresias, einem Verzeichnis steuerpflichtiger Grundstücke. Heute leitet Silvia Heinrich den Betrieb. Sie nennt einige erstklassige Lagen ihr Eigen, darunter den Hochberg und vor allem den kostbaren Goldberg. Über dem stark kalkhaltigen Unterboden liegen sandige und lehmige Böden, ebenfalls mehr oder weniger kalkhaltig. Sie besitzen eine gute Wasserspeicherfähigkeit, ein Vorteil vor allem in besonders trockenen Jahren. Die Winter sind hier streng, kalt und schneereich, die Sommer heiß und trocken. Die Weinberge von Deutschkreutz sind nach Osten zur pannonischen Tiefebene geöffnet. Das warme Steppenklima tut den roten Rebsorten gut, und die warmen Winde schützen die Trauben vor Rebkrankheiten. In die anderen Richtungen werden die Weinberge von verschiedenen "Gebirgen" geschützt wie zum Beispiel der Buckligen Welt. Gipfel bis 900 m Höhe halten kalte Strömungen ab. Deutschkreutz selber liegt auf etwa 200 m. Die Güte des bereits erwähnten Goldberges war schon im Mittelalter bekannt; er ist einer der besten Weinberge im Burgenland. Die südwestlich exponierte Lage steht auf Lehmboden über einer Muschelkalkplatte. Eine etwa 3 ha große Parzelle wurde im Jahr 1947 von Silvias Großeltern mit Blaufränkisch bepflanzt. Nicht immer war der Weinberg im Besitz der Familie und wäre 1980 beinahe gerodet worden. Heute liefert er das außergewöhnliche Lesegut für die "Alten Reben". Blaufränkisch ist eine ursprüngliche Sorte, wahrscheinlich aus Slowenien. Ihre wahre Größe entfaltet sie im Burgenland. Nicht ganz klar ist, wann sie in Deutschland einwanderte, aber sie ließ sich in Württemberg als Lemberger nieder (siehe Weingut Dautel). Silvia Heinrich bewirtschaftet ihren Betrieb naturnah. Es wird grundsätzlich von Hand geerntet, und die Weine vergären spontan (mit den weinbergseigenen Hefen). Beim Ausbau von Rotwein spielt natürlich das Holzfaß eine große Rolle. Barriques kommen ebenso zum Einsatz wie Fuder mit 1800 Liter Fassungsvermögen und verschiedene Größen dazwischen. Einzig der Blaufränkisch 'Vom Weingebirge' wird im Edelstahl ausgebaut. Das gibt ihm eine wunderbare, frische und klare Frucht mit deutlichen Noten von Heidel- und Brombeeren. Der Hochberg (Vitikult ist eine Winzervereinigung mit "den besten Blaufränkisch aus dem Mittelburgenland") ist komplex mit angenehmer Säure, dunkler Beerenfrucht und angenehmem Tanningerüst. Sehr anspruchsvoll ist der Goldberg: intensive Frucht nach dunklen Beeren, Tiefe, griffiges, präzises Tannin, Eleganz und Finesse. Neben einer schönen Frische schmeckt man ihm seine Jugend und sein großes Potential an. Die 'Alten Reben' sind ein Monument mit samtig-kraftvoller Textur, Dichte und Länge. Die tiefen Aromen kommen geschmeidig, samtig, fein. Die paar Jahre der Reife haben dem Wein schon sehr gut getan. Unzweifelhaft ein großer Wein! Der Zweigelt/Blaufränkisch 'Siglos' überzeugt mit lebendiger Frische, ist animierend und fast rassig zu nennen. Der Zweigelt-Anteilt verleiht im ein elegantes Säurespiel und die schöne Frucht mit klaren Noten von Sauerkirsche. (09/16) Ihr Klick zum Weingut: www.weingut-heinrich.at 2015 Blaufränkisch 'Vom Weingebirge' 2014 Blaufränkisch 'Vitikult' Hochberg 2014 Blaufränkisch Goldberg 2011 Blaufränkisch Alte Reben 2015 'Siglos' Zweigelt + Blaufränkisch Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 22 9,75 13,50 14,90 29,80 11,90 ÖSTERREICH Steiermark: Südoststeiermark Weingut Winkler-Hermaden Kapfenstein Schloß Kapfenstein, 8353 Kapfenstein, Österreich Die meisten Weinberge der Südoststeiermark liegen auf sanften bis steilen Hügeln vulkanischen Ursprungs. Auch das Weingut WinklerHermaden liegt auf einem solchen "Kogel". Der Ursprung von Schloß Kapfenstein ist eine Wehrburg aus dem 11. Jahrhundert. Seit 1896 gehört es der Familie Winkler-Hermaden und beherbergt auch das Hotel-Restaurant mit der feinen bodenständigen Aromaküche, schönen Zimmern und toller Terrasse. Die Eltern Winkler-Hermaden begannen hier mit einem Buschenschank. Das war auch der Ausgangspunkt für das Weingut, das Georg Winkler-Hermaden mit 4 ha Reben übernahm und das er heute mit seiner Frau Margot und seinen Söhnen Christof, Thomas und Wolfgang führt. Bis zur Reblauskatastrophe um 1890 war der Kogel fast vollständig Weinberg; erst 1935 wurden die ersten Flächen rekultiviert. Herbstlicher Blick vom Kapfensteiner Kogel auf die Lage "Winzerkogel" und das steirische Vulkanland. Heute umfaßt das Weingut 40 ha, überwiegend auf den steilen Vulkanhängen unmittelbar ums Schloß, aber auch in Klöch gelegen. Auf den Kapfensteiner Kuppen besteht der Boden rein aus Tuff, tiefer, in den Brandungszonen der Urmeere, finden wir Zungen mit mergeligem Schluff, Sand und kiesigem Sand. Dauerbegrünung, intensive Laubarbeit und geringe Erträge sind in den Weinbergen selbstverständlich. Inzwischen ist der Betrieb auf biologische Arbeitsweise umgestellt, und seit dem Jahrgang 2012 wird das dokumentiert. Seit einiger Zeit kümmert sich eine Schafherde um die Pflege der Begrünung der Rebzeilen. Der weiße Schwerpunkt liegt bei Sauvignon Blanc und den Burgundersorten - Weißer und Grauer Burgunder sowie dem Chardonnay, der in der Steiermark Morillon heißt und, ebenso wie der Sauvignon Blanc, hier seit der Reblauskatastrophe heimisch ist. Auch der Trami- ner und Gewürztraminer haben in der Vulkan-Steiermark Tradition, mehr als in Kapfenstein gar noch in Klöch, das genau für diese Rebsorte einst weltberühmt war! Die Klasse der (Gewürz-)Traminer hat unter dem etwas verblaßten Ruf aber keineswegs gelitten, im Gegenteil, die Renaissance ist zumindest in Österreich voll im Gange und die Weine sind zu Recht begehrt! Neu ist, daß der weiße 'Caphenstein' aus hellgepreßtem Zweigelt (= Blanc de Noirs) hergestellt wird - ein sehr aparter, charmanter Wein! Für die Steiermark weniger typisch ist, daß Georg Winkler-Hermaden rund 50% Rotwein erzeugt, und noch sehr guten dazu! Insbesondere Zweigelt steht in seinen Weinbergen. Aus den besten, reifsten Zweigelt-Trauben macht er seinen "Olivin", einen äußerst komplexen Roten mit dichter Frucht, herrlich tief, von großer Finesse und Eleganz, in Kapfensteiner Barriques ausgebaut. Benannt ist er übrigens nach einem grünen Halbedelstein, der in den vulkanischen Weinbergsböden vorkommt. Weiters gibt es größere Flächen Pinot Noir, der auf den Böden am Kogel eine ganz eigene reizvolle Aromatik entwickelt, sowie etwas Merlot und Cabernet Sauvignon in den Weinbergen. Früher baute Georg die Weine des Gräflich Stürgkh'schen Weingutes im südlich gelegenen Klöch aus, inzwischen hat er die Weinberge gepachtet. So kann er neben seinen Kapfensteinern auch die gesuchten Gewürztraminer und mehr vom nächsten Vulkan unter seinem eigenen Namen anbieten. Schonende Traubenverarbeitung ohne Pumpen ist der Grundstock zur Qualitätserhaltung im Keller. Die Gärung erfolgt teils im Edelstahl, teils in Eichenfässern. Die Weine der "Steirischen Klassik" werden mit deutlicher Frucht ausgebaut. Saftig und mit schönem Körper kommen sie daher. Die Lagen-Weißen reifen zum Teil in kleinen Fässern, die übrigens aus eigener Kapfensteiner Eiche gefertigt werden, und bleiben bis zur Abfüllung auf der Feinhefe. Es sind stoffige Weine, dicht, reich und üppig, dazu voller herrlicher Aromen, aber immer mit klarer Frucht, teils betont mineralisch unterlegt. Die Rotweine werden grundsätzlich im Holzfaß ausgebaut, manche in großen Fässern, Olivin und Pinot Noir im Barrique. Bei allen Rotweinen legt Georg neben schöner Frucht größten Wert auf gute Struktur. Die Gruppe "Steirische Terroir- und Klassikweingüter" ist eine Vereinigung steirischer Weingüter mit größtem Engagement für die regionaltypische Weinkultur. Die Bezeichnung "Steirische Klassik" steht für sorten- und jahrgangstypische Weine mit präsenter Frucht, im Edelstahl gereift. Die großen Lagen, von der Gruppe genau definiert, werden "Erste STK Lage" und "Große STK Lage" bezeichnet - siehe den folgenden Link. (9/16) Ihr Klick zum Weingut und dem herrlichen Restaurant & Hotel Schloß Kapfenstein: www.winkler-hermaden.at Infos zur STK-Gruppe: www.stk-wein.at/ Ihr Blick auf KAPFENSTEIN: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/kapfensteingoogle.htm 2015 'Caphenstein' weiß (Blanc de Noirs aus Zweigelt) 8,95 2014 Weißburgunder 'Steirische Klassik' 2015 Morillon (Chardonnay) 'Steirische Klassik' 2015 Sauvignon Blanc 'Steirische Klassik' 9,80 12,20 14,90 2013 Morillon (Chardonnay) Ried Rosenleiten -Erste STK Lage2011 Grauburgunder Ried Schloßkogel -Erste STK Lage2014 Sauvignon Blanc Ried Klöcher Hochwarth 16,00 2015 Klöcher Ölberg Gewürztraminer halbtrocken 14,90 2013 Blauer Zweigelt 'Klassik' 2012 OLIVIN Zweigelt 10,90 18,50 aus 21,00 ältere Jahrgänge OLIVIN auf Anfrage 2006 Hochwarth Beerenauslese Domäne Stürgkh 2001 Ried Kirchleiten Trockenbeerenauslese 0,375 l 0,375 l 14,50 22,50 Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 23 FRANKREICH Elsaß Domaine Mittnacht Frères Hunawihr 27, Route de Ribeauvillé, 68150 Hunawihr, Frankreich Die Brüder André und Louis Mittnacht gründeten das Weingut 1963. Sie hatten ihr Handwerk bei Vater Paul gelernt. Seit 1995 gehört der Betrieb nicht mehr Brüdern, sonderns Cousins, nämlich den Söhnen der Gründer: Christophe und Marc Mittnacht. Hunawihr liegt im Herzen des Elsaß, etwa 12 km nördlich von Colmar, etwas abseits der Hauptstraße zwischen Ribeauvillé im Norden und Riquewihr im Süden. Seine Weinberge liegen auf den umgebenden Hügeln und sind teils steil; das Dörfchen schmiegt sich in die Mulde, die die Rebberge bilden. Rebfläche in der Ebene gehört dank seiner Lage kaum zum Dorf. Hoch über dem Dorf thront eine kleine spätmittelalterliche Kirche in den Reben. Sie ist von einem befestigten Friedhof mit einer Mauer mit sechs Schalentürmen umgeben. Die Domaine Mittnacht Frères verfügt über rund 23 ha Reben, die zum größten Teil in Hunawihr stehen. Rund 3 ha besitzt das Gut im Grand Cru Rosacker. Dazu kommen auch Flächen in den Grands Crus Osterberg in Ribeauvillé und Mandelberg in Mittelwihr. Der Unterboden in Hunawihr besteht aus reinem Muschelkalk. Das gibt es sonst nur noch weiter im Nordelsaß, um Wolxheim herum. Darauf liegt Kalkmergel einer etwas jüngeren Erdepoche. Er ist das Substrat für die Reben. Klimatisch gesehen ist Hunawihr warm und trocken. Die Vogesen bieten Schutz gegen Westen, und die Region um Colmar ist die trockenste Frankreichs (und ähnelt damit dem Kaiserstuhl auf der anderen Rheinseite). Schon vor vielen Jahren haben die beiden Cousins die Bewirtschaftung ihres Weingutes in eine umweltschonende Richtung gelenkt, der Einsatz synthetischer Mittel wurde eingestellt. Auslöser war der Respekt gegenüber der Natur, den Arbeitern in den Weinbergen und auch dem Wohlbefinden des Genießers. 1999 begann die rein biologische Bewirtschaftung, die sich in eine biodynamische entwikkelte. Inzwischen ist das Weingut bei Demeter zertifiziert. Hunawihr liegt in eine Talsenke geschmiegt. Die Weinberge in der Ebene gehören schon zu den Nachbardörfern. Am Horizont sieht man Kaiserstuhl und Schwarzwald, dazwischen fließt der Rhein. Die Weinberge sind begrünt; mit möglichst geringem Maschineneinsatz wird der Boden unter den Stöcken beizeiten von der Grünsaat befreit und nach Bedarf die Einsaat geschnitten oder gemulcht, je nach Erfordernissen der Parzelle. Die Bodenarbeiten, der Rebschnitt, die Pflege der Laubwand und weitere Arbeiten im Weinberg erfordern den allermeisten Zeitaufwand. Geerntet wird grundsätzlich von Hand, je nach Jahrgang in mehreren Lesedurchgängen. Önologische Mittel sind im Keller natürlich tabu und sowieso nicht erwünscht, außer dem notwendigen Minimum an Schwefel als Oxydationsschutz. Auch die Hefe kommt aus dem eigenen Weinberg ("Spontangärung"). Christophe und Marc ernten kurz vor der "richtigen" Lese besonders reife Trauben, pressen sie und lassen sie angären. Mit diesem Gäransatz impfen sie später die geernteten Partien, um ihnen eine Hilfe für den zügigen Gärbeginn zu geben. Ausgebaut werden die Mittnacht-Weine überwiegend in großen alten Holzfässern von etwa 3000 Litern Inhalt, die kaum Aromen an den Wein abgeben, aber eine kleine Menge Luftsauerstoff an den Wein lassen. Das gibt eine schöne Struktur und feinen Schliff. Die berühmte Wehrkirche in Hunawihr. Der Blick geht über den Grand Cru Rosacker auf die drei Burgen von Ribeauvillé. In den Weinbergen stehen die klassischen Elsässer Rebsorten, und die meisten Reben haben bereits ein Alter, in dem sie nicht mehr viel tragen, dafür aber umso besseren Saft geben. Die Parzellen der Domäne sind sehr, sehr gut und fast ausschließlich am Hang gelegen. Das warme und trockene Klima führt dazu, daß die Beeren klein bleiben, dafür aber ihr Saft konzentrierte Aromen liefert. Christophe sagt: "Wir erzeugen gastronomische Weine, die gut zum Essen passen. Voraussetzung dafür ist, daß sie unaufdringlich und wirklich ausgewogen sind und eine gute Länge am Gaumen aufweisen". Die Mittnacht-Weine sind in der Tat wunderbar im Gleichgewicht zwischen Säure, Mineralität und Frucht, und auch im Alkohol sind sie eher dezent, und sie sind tatsächlich trocken. Der Riesling 'Les Fossiles' hat eine kristallklare Frucht mit Noten von Weinbergpfirsich, ist mineralisch, schlank und rassig. Mächtiger ist der Grand Cru aus dem Rosacker. Dichte und Struktur sind seine Merkmale, dazu ein Feuerwerk köstlicher Aromen wie Pfirsich, reifer Apfel, ein Hauch Zitrus - und ebenfalls trocken! Der Sylvaner aus sehr alten Reben ist erstaunlich direkt, mineralisch, präzise, würzig, mit schönen floralen Aromen - so ganz anders als seine Rebsorten-Kollegen aus Deutschland! Schlank und mit betonter frischer Frucht zeigt sich der Pinot aus Weißburgunder und Auxerrois, filigran und fast verspielt. Kompakter ist der Pinot Gris = Grauburgunder, der von einer feinen Säure gut strukturiert wird. Es ist ein schlankerer Vertreter seiner Sorte, der tatsächlich erfrischend lebendig ist. Copins-Coupines ist eine Cuvée im Stil des "Zwickers" auf hohem Niveau. Kleine Partien Gewürztraminer und Pinot Gris ergänzen Riesling und Weißburgunder - ein Wein mit Duft und Kraft. Der Gewurztraminer hat eine dezente, kaum schmeckbare Restsüße. Er überrascht mit viel Würze, dezenter Frucht mit tropischen Noten, aber auch Rosenaromen, und hat ein verführerisches Spiel. (08/15) Ihr Klick zum Weingut: www.mittnachtfreres.fr Ihr Blick auf HUNAWIHR: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/mittnachtgoogle.htm 2015 Riesling 'Les Fossiles' 2011 Riesling ROSACKER Grand Cru 2014 Pinot Blanc & Auxerrois 9,90 2015 Sylvaner 'Vieilles Vignes' 10,90 2014 Gentil 'Copains-Copines' 12,75 2014 Pinot Gris 'Les Petits Grains' 13,90 2015 Muscat d'Alsace 'Mise de Printemps' 13,90 14/15 Gewurztraminer 'Les Terres Blanches'16,00 2014 Pinot Noir 13,80 Crémant finden Sie weiter unten bei "ALLES, WAS SCHÄUMT" Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 24 12,75 24,50 FRANKREICH Domaine Zind-Humbrecht Turckheim 4, Route de Colmar, 68230 Turckheim, Frankreich Das Weingut zählt schon lange zu den angesehensten im Elsaß und in Frankreich. In der jüngeren Vergangenheit haben die Humbrechts es verstanden, die Qualität der Weine zuverlässig auf sehr hohem Niveau anzusiedeln. Die Familie Humbrecht taucht in den Annalen des 18. Jahrhunderts als Pächter der Weinberge der Abtei Marbach nahe Guebwiller auf. 1959 vereinten die Familien Zénon Humbrecht und Emile Zind ihre Güter zur Domaine Zind-Humbrecht mit heute rund 40 ha. Die Domäne erwarb umfangreichen Besitz in bedeutenden Lagen. Heute gehört sie Olivier Humbrecht. Nach langen Überlegungen und Diskussionen stellte die Familie ihren Betrieb auf biologische Arbeitsweise um in der Überzeugung, nur so zu wirklichen Spitzenqualitäten und den typischen Aromen der einzelnen Lagen zu gelangen. Der Terroirgedanke stand Pate. Im Jahr 2000 erfolgte die Bio-Zertifizierung, zwei Jahre später war die Umstellung auf biodynamische Bewirtschaftung vollzogen. Die Weine der Domäne sind unglaublich komplex, voller Kraft und Dichte, und erzählen alle die Geschichte ihrer Weinberge. Durch lange Kellerreife sind sie auf langes Leben angelegt. Man sollte ihnen auch Zeit zur Flaschenreife lassen, sie danken es mit einem Feuerwerk an Aromen! Die Zind-Humbrecht-Weine sind so unterschiedlich wie ihre Böden, die Erträge sind gering, weden nie chaptalisiert und langsam und ohne Eile in klassischen großen, alten Holzfässern vinifiziert. So entstehen wunderbare Wein-Monumente entstehen, die oftmals atemberaubend sind! Trauben reifen hier spät, bis in den Oktober, ja sogar in den November hinein. Die mächten Rieslinge sind von kraftvoller Struktur, reif in der Säure, groß im Körper und von unglaublicher Aromadichte. Es sind zeitlose Monumente mit schier unbegrenztem Alterungspotential. Die erste Erwähnung fand der Rangen im Jahr 1296: am 13. Juni wird beurkundet, daß das Basler Dominikanerkonvent hier "4 scadi" (= 16 ha) Weinberge besitzt. Zind-Humbrecht ist heute alleiniger Besitzer der 5,5-ha-Parzelle Clos Saint Urbain. Der Clos Windsbuhl in Hunawihr. Auch der Clos Windsbuhl, ebenfalls 5,5 ha groß und in Hunawihr gelegen, verfügt über einen besonderen Boden: Muschelkalk ist im Elsaß selten. In dem Weinberg steht überwiegend Pinot Gris, aber auch Riesling und Gewurztraminer. Der 2005er Riesling hat eine animierende, seidige Textur, die zusammen mit der kristallinen Säure Spannung aufbaut; er verwöhnt mit köstlicher Frucht, unterlegt mit zarter Mineralität! Der Gewurztraminer 2004 ist zwar mächtig, aber sagenhaft vielschichtig, ein Wein mit Kraft und reicher Eleganz! Die Reben weiterer Lagen wachsen auf kalkhaltigem Lehmboden. In Gueberschwihr geht Kalk- in Sandstein über, wie so oft an der Abrißkante des Rheingrabenbruchs. Die Weine haben eine feine Aromatik mit klarer Frucht und viel Frische. (06/15) Ihr Klick zum Weingut: www.zindhumbrecht.fr Ihr Blick auf den RANGEN: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/rangengoogle.htm Ihr Blick auf den WINDSBUHL: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/hunawihrgoogle.htm Rangen de Thann auf Vulkangestein und die Urbanus-Kapelle. Natürlich nimmt die Weinbergsarbeit den größten Anteil des Aufwandes ein, der für die Weine betrieben wird. Maschinen sind in den Weinbergen verpönt, ein Teil der Arbeiten wird von Pferden erledigt. Sie vermeiden die Verdichtung der Böden und damit Schäden, die die Versorgung der Reben durch die Wurzel behindern. Eine herausragende Lage ist der berühmte steile Grand Cru Rangen mit der Parzelle Clos Saint Urbain in Thann. Diese Südlage ist in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit: es ist der einzige Elsässer Weinberg auf Vulkangestein, und er ist der südlichste im Elsaß. Die 2014 Riesling Turckheim 2010 Riesling Gueberschwihr 2008 Riesling Clos Saint Urbain RANGEN DE THANN Grand Cru 15,00 22,00 2014 Gewurztraminer Turckheim 2004 Gewurztraminer Clos Windsbuhl 15,00 38,50 2015 Pinot Blanc 12,80 aus Von links: das Vulkangestein im Rangen; die Dächer der Stiftskirche von Thann; die Haut Kœnigsbourg oberhalb von St. Hippolyte. Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 25 FRANKREICH Burgund: Chablis Domaine Oudin Chablis-Chichée 5, Rue du Pont, 89800 Chichée, Frankreich Vor gut 25 Jahren beschlossen der Ingenieur Jean-Claude Oudin und seine Frau Christiane, dem stressigen Leben in Paris zu entfliehen und mit ihren Töchtern Nathalie und Isabelle auf's Land zu ziehen. Ziel war das 350-Seelen-Dorf Chichée, 3 km südlich von Chablis - das selber nur etwa 2.200 Einwohner hat - und innerhalb der Appellation Chablis gelegen. Der Großvater besaß hier 2 ha Reben. Dazu sagt Nathalie: "Früher hatten die Leute neben ihrem Beruf ein paar Rebzeilen. Mit dem Ertrag ermöglichten sie ihren Kindern die Ausbildung." Aus dem, was es gab, wollten Christiane und Jean-Claude ein Weingut gründen, während Opa die Trauben noch an den Handel verkauft hatte. Da ihr Unterfangen ein totaler Neuanfang war, konnten sie auch ihre eigenen Ideen einbringen und ausprobieren. Von Anfang an war klar, daß sie die Natur respektieren und unterstützen wollten. Damit war der Einsatz chemischer Mittel im Weinberg tabu. Die Oudins lassen den Böden und Rebstöcken bei der Pflege eine intensive Handarbeit angedeihen. Im Frühjahr werden die Reben kurz angeschnitten; dafür gibt es keine "grüne Lese", das Ausschneiden überzähliger Trauben im Sommer. Jean-Claude sagt, daß die Rebe mit ihrer Ertragsmenge selber ins Gleichgewicht kommt; von vorne herein lehnte er die "Sicherheitsreserve" ab, die ihm die Möglichkeit einer späteren Ertragskorrektur gegeben hätte. Inzwischen ist die Domäne durch Zukäufe auf gut 9 ha gewachsen. Herzstück ist ein alter Weinberg aus Familienbesitz im Premier-Cru Vaucoupins. Die Reben hat der Großvater in den 1950er Jahren gepflanzt! Das Gut besitzt auch Parzellen in einem weiteren PremierCru, nämlich Vaugiraut. Die Reben sind hier zwischen 30 und 50 Jahre alt. Der Rest der Rebfläche verteilt sich auf verschiedene Parzellen in der Appellation Chablis. Mit Nathalie Oudin in den alten Reben von Vaucoupins. Inzwischen fand der Generationenwechsel statt: Nathalie hat das Gut nach dem Weinbaustudium und verschiedenen Praktika im Inund Ausland 2007 übernommen. Seit 2012 wird sie von ihrer jüngeren Schwester Isabelle unterstützt. Im Keller gibt es ausschließlich Edelstahl; Holzfässer lehnen die Schwestern für ihre Weine ab. Sie wollen die absolute Klarheit der Frucht. Die ankommenden Trauben werden mit modernem Equipment schonend und schnell verarbeitet und ausschließlich mit traubeneigenen Hefen langsam vergoren. Reinzuchthefen gibt es nicht. Die Weine haben ungewöhlich lange Zeit, auf der Hefe zu reifen: abgefüllt wird frühestens nach einem Jahr, die Cuvée 'Les Serres' erst nach zwei Jahren, dabei werden die Weine nur leicht filtriert. Die gesunde Hefe verleiht den Weinen Komplexität und Frische. Drei entscheidende Faktoren bestimmen die Charakteristik der Weine aus Chablis: die ausschließliche Verwendung der Rebsorte Chardonnay, das kühle Klima der nördlichen Lage (in Frankreich liegen nur die Champagne und das Elsaß nördlicher) und der Kalksteinboden aus dem Kimmeridgium, einer Gesteinsformation aus dem Oberjura. Der Chardonnay zeigt hier Rasse - an der südlicheren Côte de Beaune weist er mehr Schmelz und Buttrigkeit auf -, reiche Mineralität und eine klare, kühle Frucht. Vorne der frisch gepflügte Weinberg, dessen Reben Teil der Cuvée 'Les Serres' sind, auf der anderen Seite des Tals der Premier-Cru Vaucoupins, dessen Rebzeilen sich talwärts neigen. Der Chablis der Domaine Oudin hat eine wunderbare, rassige Frische und Noten von Weinbergspfirsich, weißen Blüten und einen Hauch Zitrus. 'Les Serres' ist eine Cuvée aus den besten Trauben ausgewählter Parzellen, die grundsätzlich erst nach zwei Jahren Hefelager abgefüllt wird. Entsprechend komplexer sind die Aromen, der Fond ist mineralisch, der Wein ist elegant und nachhaltig. Beim Premier Cru Vaucoupins machen sich die alten Reben durch tiefe Mineralität und dicht verwobene Aromen von Pfirsich sowie etwas Apfel, Haselnuß und Würze bemerkbar. Es ist ein kraftvoller Wein, ebenso wie Vaugiraut, der in seinen Aromen aber mehr auf Eleganz setzt, ein Charmeur mit reichen Noten frischer Blüten, gelber Früchte und wieder einem Hauch Zitrus. Die Premier-Cru-Lage Vosgros besteht aus zwei Teillagen, Vosgros und dem kleinen Vaugiraut (alles dürfte als Vosgros etikettiert werden). Der Boden im Vaugiraut ist über und über mit weißen Kalksteinen bedeckt; seine Topographie ähnelt einem Amphiteater. (04/15) 2014 Chablis 2013 Chablis 'Les Serres' 2013 Chablis 1er Cru Vaugiraut 2014 Chablis 1er Cru Vaucoupins Ihr Blick in den Premier Cru VAUCOUPINS: www.wein-kern.de/wein-aachen/wein_li/google_karten/oudingoogle.htm Fotogalerie Domaine OUDIN: www.wein-kern.de/galerien/oudin.pdf Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 26 14,50 16,00 20,00 22,00 FRANKREICH Burgund: Côte de Nuits Domaine Hudelot-Noëllat Chambolle-Musigny 5, ancienne RN 74, 21220 Chambolle-Musigny, Frankreich Alain Hudelot, der die Domaine seit 1954 leitete, zählte für mich zu den interessantesten Winzern Burgunds, auch wegen seiner Persönlichkeit. Seine Weine waren wunderbar aromatisch und reichhaltig, hatten Tiefe, Eleganz und Struktur - und waren überaus "süffig"! Es schien fast so, als mache der lebensfrohe Monsieur Hudelot diese saftigen Weine ausschließlich für sich selber, denn er erzeugte Weine, die mit ihrer bestechenden Frucht ungeheuer Spaß machten. Seit 2004 ist Vincent Mugnier für den Keller verantwortlich, und inzwischen ist der Betrieb auf Alains Enkel Charles van Canneyt übergegangen. Die frohe Botschaft: der bisherige Stil wurde beibehalten. Dazu kommt, daß die junge Mannschaft noch präziser arbeitet, die Weine perfekter werden und noch mehr Frische aufweisen, also noch besser geworden sind! Darüber hinaus wird die Domäne inzwischen biologisch bewirtschaftet. Das Gut hat bis heute keine Website, was auch eine Art Statement ist. Es verfügt über rund 10 Hektar Weinberge in Vougeot, ChambolleMusigny, Vosne-Romanée und Nuits-Saint-Georges. Finessenreich kommen die Pinot Noirs aus den unterschiedlichen Gemeinden und Lagen daher, und das jeweilige Terroir ist aufs Beste erkennbar. Die Grand-Cru-Weine sind überwältigend. Eigen ist den Weinen aber insbesondere, daß sie das "Terroir Burgund" leicht zugänglich machen. Wenn jemand sich ernsthaft für klassische Pinot-NoirWeine zu interessieren beginnt, findet er mit den Weinen von Hudelot-Noëllat einen guten Einstieg. Pinot Noir kann manchmal divenhaft unnahbar sein - nicht so die Weine der Domäne HudelotNoëllat. (03/15) Domaine Robert Das Château du Clos de Vougeot in Herbst. Ihr Blick in den CLOS DE VOUGEOT: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/vougeotgoogle.htm 2012 Bourgogne Pinot Noir 17,50 2012 Chambolle-Musigny 42,00 2011 Nuits-Saint-Georges 'Les Bas de Combes' 2011 Nuits-Saint-Georges 1er Cru Les Murgers 37,50 67,00 Chevillon Nuits-Saint-Georges 68, rue Félix Tisserand, 21700 Nuits Saint Georges, Frankreich Robert Chevillon, Jahrgang 1938, hat das Zepter auf der Domäne schon lange an seine Söhne Denis und Bertrand übergeben. Nachdem Robert 1968 die Domäne übernommen hatte, hat er sie zügig und zielgerichtet auf Erfolgskurs gebracht. Niemals gab es qualitative Schwächen, das Gut überzeugt mit absoluter Konstanz. Ursache dafür ist zum einen natürlich die umsichtige Weinbergsarbeit der Chevillons, aber insbesondere auch gegegenenfalls der Verzicht auf nicht perfektes Lesegut. So gelingt es ihnen, auch in schwierigsten Jahrgängen ausgezeichnete Weine auf die Flasche bringen. Die traditionell bereiteten Weine sind von herausragender Qualität und zählen zu den besten in Nuits. Unter der jüngeren Generation sind sie nun gar noch etwas feiner geworden. Die Frucht der Chevillon-Weine ist immer dicht, mit einem Hauch dunkler Beeren in den Kopfnoten. Der harte Boden auf Kalkfelsen in den Weinbergen von Nuits-Saint-Georges gibt den Weinen eine mineralische Note, die bisweilen auch etwas rauchig unterlegt ist. (03/15) Burgundisches Terroir: Kalksteinbruch bei Nuits-Saint-Georges. 2011 Nuits-Saint-Georges 'Vieilles Vignes' 36,00 2011 Nuits-Saint-Georges 1er Cru Les Chaignots 2011 Nuits-Saint-Georges 1er Cru Les Vaucrains Ihr Klick zum Weingut: www.domainerobertchevillon.fr Für weitere Jahrgänge der Burgunder Domänen fragen Sie bitte nach. Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 27 49,00 71,00 FRANKREICH Burgund: Côte de Beaune Domaine Chandon de Briailles Savigny-lès-Beaune 1, rue Soeur Goby, 21420 Savigny-lès-Beaune, Frankreich Die Domäne ist seit 1834 in Familienbesitz; als Nadine de Nicolay im Jahr 1982 die Geschicke des Gutes in die Hand nahm, war die Qualität der Weine mittelmäßig - die Besitzer lebten in Paris, bis dato war niemand vor Ort, der sich kümmerte. Das änderte sich gewaltig mit Nadines Ankunft. Mit großem Engagement gelang es ihr in kurzer Zeit, der Domäne einen erstklassigen Ruf zu verschaffen. Unterstützt wurde sie bald von ihrer Tochter Claude, die nach Weinbaustudium und Auslandspraktika 1991 die Position der Kellermeisterin übernahm. 2001 stieg auch Claudes Bruder François de Nicolay ins Weingut ein. Gemeinsam überführten sie den Betrieb 2005 in biodynamische Wirtschaftsweise. Die Umstellung war mit dem Jahrgang 2008 abgeschlossen. Unterstützt werden sie von sechs Mitarbeitern, die der Domäne schon über 20 Jahre die Treue halten. Besitzer der Domäne sind heute Comte und Comtesse Aymard-Claude de Nicolay und ihre Kinder. Der Besitz von 13,7 ha liegt in Savigny-LèsBeaune, Pernand-Vergelesses und Aloxe-Corton. Die Familie möchte langlebige Weine erzeugen, die zu jedem Zeitpunkt schmackhaft sind und die sowohl ihr Terroir als auch ihren Jahrgang widerspiegeln. Die Domäne beschreibt ihre Arbeitsweise als "neoklassisch burgundisch": traditionelle Methoden werden weiterhin angewandt, aber unter Beachtung modernster Erkenntnisse - Voraussetzung für pure, kristallklare Weine. Der Ausbau der Weine erfolgt im Keller aus dem 13. Jahrhundert; die Domäne befindet sich in einem wunderschönen Schloß im LouisXIV-Stil. Die Weine reifen grundsätzlich in gebrauchten Fässern bester Herkunft auf der Feinhefe. Nach einer gewissen Zeit werden sie auf andere Fässer umgezogen, wo sie ohne Hefe ihrer Vollendung entgegenreifen. Nach 14 bis 18 Monaten werden sie ohne Schönung und Filtration abgefüllt. Die Lage Les Vergelesses befindet sich am Hangfuß auf eisenhaltigem Kalkmergel, der stark mit Kieseln durchsetzt ist. Die Reben wurden hier 1954 gepflanzt. Die Reben von Île de Vergelesses sind durchschnittlich etwas über 40 Jahre alt. Die mäßig steile Lage befindet sich am Hang teils auf lehmigem Untergrund, teils auf kalkigem Fels. Blick von Frétille über die Dorfkirche von Pernand-Vergelesses in Richtung Beaune. Rechts der Straße beginnt hinter der Einmündung des rechts abbiegenden Sträßchens die Lage Île des Vergelesses und reicht bis zum nächsten Taleinschnitt. Links der Straße, etwa im Bereich des alleinstehenden Baumes, liegt Les Vergelesses. Dank der biodynamischen Bewirtung sind die Weine aus dem heissen Jahr 2009 wunderbar im Gleichgewicht. Sie haben Fleisch und Fülle, reifes Tannin und eine satte Pinot-Noir-Frucht. Die 2010er Wetterkapriolen haben etwa 40% der Ernte gekostet: der Jahrgang ist konzentriert, dank später Ernte von wunderbarer Reife bei gleichzeitig guter Säure - ein Jahrgang mit besonderer Frische und Rasse. Die Aromen der Weine von Chandon de Briailles changieren zwischen Erbeeren, dunkler Kirsche und bisweilen ein Hauch Waldbeeren. Sie weisen eine angenehme Fülle und gute Struktur auf, sind puristisch, geradlinig, voller Frische und toller Klarheit. (03/15) Der Sitz der Domaine in Savigny-lès-Beaune. Ihr Klick zum Weingut: www.chandondebriailles.com Die roten Trauben werden sorgfältig verlesen und vor der Gärung teilweise entrappt. Grundsätzlich wird den Weinen nichts zugesetzt, keine Hefen und schon gar keine önologischen Mittel. Einzig eine geringe Menge Schwefel als Oxydationsschutz wird benutzt. Während der Gärung in offenen Gärständern wird der Most täglich überbraust (méthode rémontage) und der Tresterhut von Hand untergetaucht. 2010 Pernand-Vergelesses 1er Cru Les Vergelesses 2010 Pernand-Vergelesses 1er Cru Île des Vergelesses 36,50 2010 Corton-Bressandes Grand Cru 73,00 Im Grand Cru Corton-Bressandes Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 28 28,50 FRANKREICH Burgund: Côte de Beaune + Côte Chalonnaise Domaine Chanson Beaune 10, rue Paul Chanson, 21200 Beaune, Frankreich Das Haus Chanson Père & Fils wurde 1750 gegründet. Im Zuge der Revolution ging die Stadtbefestigung von Beaune ins Gemeingut über. Eine der Bastionen erwarb Chanson 1794. Noch heute dient der Turm mit seinen 8 Meter dicken Mauern der Domäne zum Reifen ihrer Weine, mit seinen dicken Mauern garantiert er noch heute perfekte Bedingungen! 1999 erwarb Jacques Bollinger, ein angesehenes Champagnerhaus, die Domäne. Hohe Investitionen in Weinberge und Keller brachten einen gewaltigen Qualitätsschub, dessen Auswirkungen sich erst heute richtig zeigen! Inzwischen wurden rund 7 ha weitere Weinberge südlich von Beaune erworben. In den Weinbergen wird konsequent naturnah gearbeitet; das Lesedatum wird für jede einzelne Parzelle gesondert festgelegt, geerntet wird ausschließlich von Hand. Chanson arbeitet im Keller traditionell. Das Lesegut wird nicht entrappt, die Maischestandzeit richtet sich nach dem Jahrgang. Die Roten reifen etwa 18 Monate in Eichenfässern, von denen nie mehr als 30% neu sind. Der Premier-Cru Bastion wird aus den jüngeren Reben der Premiers Crus in Beaune gekeltert. Der Weiße besticht mit finessenreicher Eleganz und feiner Frucht. Der Mercurey von der Côte Chalonnaise wächst auf Kalkstein mit einsenhaltigem Mergel, ist ein kräftiger Rotwein mit saftiger Frucht, die an kleine rote Beeren wie reife Kirschen mit einem Hauch Himbeere erinnert. (03/15) Domaine Rémi In den Weinbergen von Beaune. Ihr Klick zum Weingut: www.domaine-chanson.com 2012 Mercurey 19,00 2011 Beaune 1er Cru Bastion 2008 Beaune 1er Cru Bastion 31,00 31,00 Jobard Meursault 12, Rue Sudot, 21190 Meursault, Frankreich Meursault ist für viele der Inbegriff des vollendeten weißen Burgunders: ein Wein mit imposantem Bukett mit Noten von Nüssen und Zimt und einem kräftigen Geschmack mit langem Finale. Auch eine gewisse Öligkeit verbindet man mit ihm. Rémi Jobard arbeitete schon seit 1992 auf der 9-ha-Domaine seines Vaters Charles mit. Als der 1996 in Rente ging, übernahm Rémi den Betrieb. Innerhalb kürzester Zeit erwarb er sich einen ganz ausgezeichneten Ruf, und heute mischt er unter den Top-Gütern der Appellation mit. Zur Domäne gehören Weinbergslagen vom Allerfeinsten. Rémi ist besonders stolz darauf, daß er über sehr alte Reben verfügt. Die Chardonnay-Reben in 'Les Chevalières' - in Richtung Auxey-Duresses gelegen - zum Beispiel wurden 1940 gepflanzt! Vom Terroir her ist diese Lage einem Premier-Cru näher als einer village-Lage, die sie ja tatsächlich "nur" ist. Es ist ein Wein, der immer etwas Zeit braucht, mit ein paar Jahren Reife dann eine wunderbare Tiefe und reichhaltige Frucht zeigt. Auch im Premier-Cru 'Les Genevrières' sind die Reben sehr alt. Aus dieser Lage kommen majestätische Weine mit der für Meursault typischen Opulenz, fest im Kern, mit reifer, reicher Frucht, nachhaltig, auch immer verschlossen in der Jugend, dafür aber außergewöhnliche Langsteckenläufer. Am längsten benötigen die Weine aus der Lage Charmes. Wenn sie sich dann öffnen, bescheren sie dem Genießer ein hinreißendes Spiel zwischen eleganter Mineralität und subtiler Frucht mit Noten von Feuerstein und Haselnuß. Rémi Jobards Weine lassen sich allgemein so beschreiben: sie sind vollmundig, intensiv mineralisch und von bestechender Eleganz, auf jeden Fall kraftvoll, aber auch immer voller Finesse: nicht viele Winzer in Meursault haben so fein strukturierte Weine zu bieten! Im Keller geht Rémi mit dem Holz meisterlich um. Natürlich reifen die Weine im Barrique, aber jegliche Holzaromatik in seinen Weinen ist ihm verhaßt. Sie sollen ihre großartige Frucht zeigen, nicht intensive Holz- und Vanillenoten. Er nutzt deshalb neben den Barriques auch große Holzfuder von der berühmten österreichischen Faßbinderei Stockinger, und zum Ende der Ausbauzeit reifen die Weine noch einige Zeit in Edelstahlgebinden, damit das Holz nicht zu dominant wird. Seit 2005 bewirtschaftet Rémi Jobard seine Rebberge biologisch. Seitdem kommen die einzelnen Terroirs noch besser zur Geltung, und die Weine sind dadurch womöglich noch frischer, tiefgründiger und reintöniger geworden. (06/16) Blick über die südlichste Premier-Cru-Lage Meursaults, Les Charmes. 2013 Bourgogne Blanc 19,50 2012 Meursault 'Les Chevalières' 2009 Meursault 'Les Chevalières' 47,00 42,00 2014 Meursault 1er Cru Les Genevrières 2012 Meursault 1er Cru Les Genevrières 71,00 63,00 Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 29 FRANKREICH Meursault liegt auf einem kleinen Hügel. Der Blick auf dem Bild geht über nicht klassifizierte villages-Lagen. Rechts: das Weinbergshäuschen liegt im Osten der Premier-Cru-Lage Les Genevrières. Die Reben dahinter Richtung Route Nationale gehören zur villages-Lage Le Limozin. Domaine Jean Chartron Puligny-Montrachet Grande Rue, 21190 Puligny-Montrachet, Frankreich Die Domäne wurde 1859 von Jean-Edouard Dupard in Puligny gegründet. Monsieur Dupard war es, der als Bürgermeister im Jahre 1873 die Verwaltung dazu brachte, dem Dorfnamen den Namen des berühmtesten Weinberges der Gemeinde anzuhängen: der Doppelname PulignyMontrachet war geboren. Später ging die Domäne auf dem Erbwege in den Besitz von Jean Chartron über, dessen Namen sie heute noch trägt. Auch Jean Chatron war hier Bürgermeister, und es gibt noch viele Hinweise darauf, daß er ein angesehener Mann war. Für etwa 30 Jahre war die Domäne als "Chartron & Trebuchet" mit dem Handelshaus Trebuchet verbunden; 2004 hat Jean-Michel Chartron, der das Gut in fünfter Generation führt, die Domäne aus dem Verbund gelöst und arbeitet wieder völlig eigenständig. Inzwischen umfaßt der Besitz 13 ha, vor allem in Pulignyund Chassagne-Montrachet sowie Aubin. Ein stolzes Lagenportfolio gehört zum Betrieb. Darunter sind Chevalier-Montrachet Grand Cru 'Clos des Chevaliers' sowie die PulignyMontrachet 1er Crus 'Clos du Cailleret' und 'Clos de la Pucelle', alle im Alleinbesitz der Domäne. Aber auch Besitz an der Côte Chalonnaise gehört dazu, wo in Rully auf gutem Terroir ein äußerst schmackhafter Weißwein geerntet wird, der mit seiner hohen Qualität auch von der Güte des Hauses profitiert. Die legendären Weine des Ortes verdanken ihren großartigen Ruf dem perfekten Zusammenspiel von Boden und Mikroklima. Sie liegen geschützt auf Abhängen, sodaß der Chardonnay gut ausreifen kann. Hier, in seiner Heimat, kann er alle Trümpfe ausspielen. Dennoch muß ein guter Winzer ihm mit größter Sorgfalt Hilfestellung bei der Weinwerdung geben. Jean-Michel Chartron tut das perfekt: er zählt heute zu den besten Erzeugern in Puligny-Montrachet. Seine Weine sind wunderbar ausgewogen und elegant, dabei haben sie eine gute Struktur, eine besonders feine Mineralität und dichte und doch samtige Textur, sie sind finessenreich und brillieren mit ihrer kristallklaren Frucht. Es sind eben große weiße Burgunder von außerordentlich kostbaren Terroirs! (07/15) Ihr Klick zum Weingut: www.bourgogne-chartron.com 2014 Rully 'Montmorin' 17,80 2014 Puligny-Montrachet 2012 Puligny-Montrachet 41,00 42,00 2012 Puligny-Montrachet 1er Cru Clos du Cailleret Monopole 2011 Puligny-Montrachet 1er Cru Clos du Cailleret Monopole 2012 Chassagne-Montrachet 1er Cru Les Caillerets 2012 Bâtard-Montrachet Grand Cru 2012 Chevalier-Montrachet Grand Cru Clos des Chevaliers Monopole 2011 Chevalier-Montrachet Grand Cru Clos des Chevaliers Monopole 69,50 67,00 61,00 198,00 219,00 198,00 Die kostbarsten Lagen der Domäne öffnen ihre Mauern durch alte Tore, in die "Chartron Dupard" und der Lagenname eingemeißelt ist. Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 30 FRANKREICH Burgund: Mâconnais Domaine Saumaize-Michelin Vergisson Le Martelet, 71960 Vergisson, Frankreich Die Rebstöcke der Domaine Saumaize-Michelin wachsen an den Abhängen und zwischen den beiden berühmten spektakulären Felsen im Mâconnais, dem Roche de Solutré und dem Roche de Vergisson. Die geologischen und klimatischen Bedingungen sind hier ideal für die Chardonnay-Rebe, die ja ausschließlich für die Weißweine mit den regionalen Appellationen zugelassen ist. Jura-Kalk bildet die Bodengrundlage, und an den Hängen auf den Bergflanken befinden sich die besten Lagen. Der Mâcon-Vergisson ist für eine "einfache" Appellation ungewöhnlich stoffig. Der Wein zeigt klasse die Typizität des Chardonnay (einzig zugelassene weiße Rebsorte hier), der 2014er ist ungewöhnlich mineralisch, dazu rassig und von überzeugender Länge. Dichter noch ist der Saint-Véran 'Les Crèches', cremig-rund, mit eleganter, prononcierter Frucht, stets angenehmer Säurer und langem, animierenden Finale. Keine Rebe ist jüngerer als 60 Jahre! Die Kalkböden sind fast schneeweiß, ihre Struktur wie Kreide. Im Vordergrund wachsen Reben in der Appellation Pouilly-Fuissé, auf der anderen Talseite sind die höchstgelegenen Häuser von Vergisson zu sehen. Unterhalb des Gipfels des Roche de Vergisson und zwischen den Felsen liegt die Appellation Mâcon-Vergisson. Das Dorf Vergisson unterhalb seines Felsens. Die Domaine Saumaize-Michelin ist gleich unterhalb rechts der Brache am Hang zu erkennen. Christine und Roger Saumaize bewirtschaften 9,5 ha in vier Appel- Beim Pouilly-Fuissé gibt es einen ganz besonderen Leckerbissen, den 'Clos sur la Roche' aus einer hoch am Hang gelegenen Parzelle, auf extrem hartem Kalkfels, mit sehr alten Rebstöcken, von einem alten Mäuerchen umgeben. Der Wein ist von betörender Eleganz, mit feiner Textur und unglaublicher Fruchttiefe, mit unendlicher Mineralik unterlegt - Jahr für Jahr ein ganz großes 'Cru'! (11/15) lationen. Knapp 6 ha davon sind Pouilly-Fuissé in verschiedenen Lagen und Parzellen, etwa 2 ha Saint-Véran und der Rest MâconVergisson und Mâcon Rouge. Mâcon-Vergisson ist quasi die "Hauslage" der Saumaizes, sie liegt gleich hinter der Domäne (auf dem rechten Bild zwischen dem Dorf und den Felsen). Die Reben wachsen direkt auf hartem Kalk mit nur geringer Feinerdeauflage. Inzwischen werden Christine und Roger nach dessen Ausbildung und Wanderjahren von ihrem Sohn Vivien unterstützt. Die Saumaizes sind nur selten auf der Domäne anzutreffen: ständig sind sie in den Reben, sie lassen den Böden und Pflanzen große Sorgfalt angedeihen. Seit 2005 wird der Betrieb biologisch-dynamisch bewirtschaftet. Natürlich wird auf der Domäne ausschließlich von Hand geerntet, und schonendste Verarbeitung und geringste Eingriffe im Keller sind Voraussetzung zum Erhalt der hohen Qualität des Lesegutes. Roger vinifiziert alle Weine nach Parzellen und damit auch Bodenunterschieden getrennt. Dank seiner akribischen Arbeit zeigen seine Weine supergut das Terroir und den Charakter Südburgunds. Ihr Blick auf VERGISSON samt Felsen: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/vergissongoogle.htm 2014 Mâcon-Vergisson 'La Roche' 2014 Saint-Véran 'Les Crèches' 2014 Pouilly-Fuissé 'Clos sur la Roche' 2014 Pouilly-Fuissé 0,375 l 'Clos sur la Roche' Südburgundische Impressionen: Château Pierreclos im Mâconnais. Eindrucksvolle Reste der Abtei Cluny. Das berühmte Fresco in Berzé-la-Ville. Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 31 16,00 17,50 23,80 12,50 FRANKREICH Beaujolais Domaine de la Madone Le Perréon Le Bourg, 69460 Le Perréon, Frankreich Jean Bererd und seine Söhne Bruno, Olivier und Frédéric sind Winzer in Le Perréon, dem Nachbar- dorf von Vaux-en-Beaujolais, dem Gabriel Chevallier als "Clochemerle" in seinem gleichnamigen Roman ein Denkmal setzte: es ging um den Bau einer öffentlichen Bedürfnisanstalt gegenüber der Kirche, und die Charaktere der Dorfbewohner werden auf's Köstlichste beschrieben! Nun wieder Le Perréon: die 25-ha-Domäne ist die älteste im Dorf. Die Familie Bererd bewirtschaftet sie bereits seit dem 16. Jahrhundert. Hier, im nördlichen Beaujolais, in der Nähe der Cru-Lagen, bestehen die Böden überwiegend aus Granit. Wenn man mit Bruno durch die Weinberge geht, ist man erstaunt, wie steil die Hügel hier sind! Die Weinberge der Bererds, zu etwa 90% auf Granit, der Rest auf schiefrigem Untergrund, sind von Südost über Süden nach Südwest ausgerichtet. Die Bererds arbeiten mit moderner Drahtrahmen-Erziehung ihrer Reben, um die Laubwand perfekt kontrollieren zu können. Die älteren Reben wachsen noch in der sogenannten gobelet-Erziehung. Das sind Reben, die in kleinen Büschen wachsen. Diese Erziehungsform sieht man noch häufig im Beaujolais. An der südlichen Rhône, im Languedoc und Roussillon ist sie die Standartform der Rebkultur. Bruno Bererd, der auf der Domäne das gewichtigste Wort zu sagen hat, strebt vollreifes Lesegut an. Bei der Ernte wird hoher Personalaufwand betrieben. Acht Leute erledigen die Vorlese, zeitig reife Trauben werden geborgen und Grünes herausgeschnitten. Für die Hauptlese treten rund 40 Helfer an, die meisten aus dem Dorf. Nach etwa zwei Wochen Arbeit ist der Lohn der Arbeit in den Keller eingebracht. Rund 90% der roten Trauben werden entrappt, die restlichen Rappen werden benötigt, um eine sanfte Tanninstruktur zu erhalten. Die cuvaison dauert je nach Jahrgang etwa zwei bis drei Wochen, um ein Maximum an Frucht zu extrahieren. Der 'normale' Beauvolais Villages reift in cuves. Es ist ein Wein mit üppiger Kirschfrucht. Naturgemäß ist er sehr zurückhaltend in Säure und Tannin. Rr zeigt eine schöne Dichte, und, wie es sich für einen guten Beaujolais gehört, schmeckt er schon in der Jugend wunderbar. Für die Weine der Domaine de la Madone gilt aber auch grundsätzlich, daß sie hervorragend altern können! Bruno Bererd (rechts) mit seinem Bruder Frédéric beim Rebschnitt. Von der Madonnenfigur auf dem Granithügel entlehnte die Domaine de la Madone ihren Namen. Die steilen Hügel erfordern viel Handarbeit in den Reben. Das Beaujolais ist die Heimat der roten Gamay-Traube, richtiger gesagt der Gamay noir au jus blanc. Wo Beaujolais (oder einer der Cru-Namen) draufsteht, ist grundsätzlich Gamay drin. Daß sie eine herrlich ausdrucksstarke Kirschfrucht hat und über wenig Säure und Tannin verfügt, hat in früheren Zeiten ihrem zu einem Image-Verlust geführt: diese Eigenschaften verleiteten manche Winzer dazu, die Weine schnell zu vergären und sie jung auf den Markt zu bringen. Der "Beaujolais Primeur" war geboren. Leider verbargen sich dahinter teils unsägliche Weine - und der Ruf war ruiniert. Schon lange aber produziert man sehr, sehr gute Weine im Beaujolais! Die jüngere Winzergeneration hat dazu das Ihre beigetragen. Man weiß hier ebenso gut wie anderswo, daß eine sorgfältige Bewirtschaftung der Weinberge den Grundstein zu guten Weinen legt: Boden- und Laubarbeiten, unter Umständen Begrünung der Rebzeilen, eine gezielte Ernte, je nach Jahrgang auch mit mehreren Lesedurchgängen. Natürlich ist das arbeits- und auch kostenintensiv, aber es führt kein Weg daran vorbei, wenn das Produkt am Ende gut sein soll. Ist dann perfektes Lesegut eingebracht, sind im Keller die entscheidenden Faktoren Sorgfalt und Zeit. Ein Teil der Ernte aus sehr alten Rebstöcken reift etwa ein Jahr in kleinen Eichenholzfässern, ein großer Teil davon mehrfach benutzt, etwa 15% neu. Dieser Wein 'Élevé en fûts de chêne' ist mehr auf Tiefe denn auf Frucht, auf Eleganz und vor allem Struktur ausgelegt - Burgund läßt hier ganz eindeutig grüßen! Auch der Bourgogne Blanc wird ein Jahr im Holzfaß ausgebaut. Er wird rein aus Chardonnay gekeltert, der zweiten Rebsorte im Hause Bererd. Natürlich erinnert der Wein an seine Cousins im Norden, von der Côte de Beaune und aus dem Mâconnais, und das will Bruno ja auch. Es ist ein kräftiger Wein mit Noten von Aprikosen und Nüssen, dem ein bißchen Reife auf jeden Fall guttut. Weiße Burgunder haben ja immer ein paar Jahre Flaschenreife gern. Zu den roten Beaujolais' genießt man traditionell Wurstwaren, aber auch helles Fleisch und Ziegenkäse sind hervorragende Begleiter. Insbesondere der Madone-Wein aus dem Holzfaß ist ein idealer Begleiter zu einem guten Lammgericht oder einem saftigen Braten vom Bio-Schwein. Der Bourgogne Blanc verträgt sich gut mit Geflügel, etwa in Morchelsauce, und Fisch und Schalentieren aus dem Meer. (03/16) Ihr Klick zum Weingut: www.bererd-fils.com/ Ihr Blick auf LE PERRÉON: www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/madonegoogle.htm 2015 Beaujolais-Villages 'Le Perréon' 2014 Beaujolais-Villages 'Le Perréon' 'Élevé en fûts de chêne' 10,80 2014 Bourgogne Blanc Chardonnay 9,95 Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 32 7,90 FRANKREICH Südliche Rhône: Visan + Côtes du Rhône Domaine de l'Obrieu Visan 850 chemin des Gleyze, 84820 Visan, Frankreich Nördliche Provence, die Gassen des Dörfchens Visan verlaufen rund um die mittelalterliche Burg. Von der äußeren "Ringstraße" geht östlich ein Sträßchen ab, das durch Weinberge und Garrigue führt. Bald gleicht die Piste mehr einem Waldweg. Nach rund 3 km endet er: ich bin auf der Domaine de l'Obrieu angekommen. Es ist ein stilles Tal, in dem ich jetzt mit Jean-Yvez und Cécile Perez stehe. Rundum wechseln sich kleine Waldstücke und Rebflächen am Hang ab. Wir sind auf über 300 m Höhe und der Mistral bläst. Der Großvater von Jean-Yves erwarb das Besitztum vor gut vierzig Jahren. Es gab zwar das Gebäude, aber nur 6 der 28 ha waren mit Rebstöcken besetzt: der als verschroben bekannte Besitzer war kein Winzer, sondern verlebte hier sein Geld. Erst als es aufgebraucht war, kam ihm der Gedanke, Haus und Grund zu verkaufen. Jean-Yves' Großvater erkannte das Potential des Terroirs und kaufte das Ensemble. Zusammen mit seinem Sohn bepflanzte er über Jahre Parzelle um Parzelle mit Reben. Heute stehen in den Weinbergen, die alle rund um die Domäne liegen, neben den jüngeren auch Reben, die bis zu 60 Jahre alt sind. Den größten Anteil in den Weinbergen nimmt die Grenache ein, die sich auf dem kalkreichen Lehmboden mit dem großen Anteil galets roulés besonders wohlfühlt. Den restlichen roten Anteil bestreitet die Syrah, die in südlich ausgerichteten Parzellen gepflanzt wurde. Eine Hügelkuppe schützt sie gut vor dem aus Norden herantobenden Mistral. Die Fruchtruten dieser Rebsorte brechen nämlich leicht im starken Wind. Ein kleiner Teil der Fläche ist weißen Rebsorten vorbehalten: 90% Grenache Blanc und 10% Roussanne. Die weißen Reben stehen auf den Parzellen am Hang, wo es kühler ist. Der Boden dort ist ein sandiger Kalkmergel. 2005 übernahm Jean-Yves das Gut von seinem Vater. In dieser Zeit lernte er auch seine heutige Frau kennen: Cécile, die Tochter von Pierre und Marie-Claude Varenne, den Besitzern der Domaine Grand Bourjassot in Gigondas (siehe folgende Seite). Cécile verantwortet schon länger die Weine von Grand Bourjassot und wird die Domäne bald von ihren Eltern übernehmen. Der Stil der Weine der beiden Domänen ist sehr unterschiedlich, wenngleich An- und Ausbau sich auf beiden Gütern ähneln. Aber die Terroirs sind sehr verschieden. Während am Fuß der Dentelles de Montmirail gehaltvolle, würzige Weine wachsen, macht sich hier bei den Perez' die Höhe bemerkbar. Die Weinberge liegen fast 200 m höher als in Gigondas, sie steigen von 300 auf 350 m an. Weiter gibt es hier mehr Weinbaufläche am Hang. Deutlich kühlere Nächte geben den Weinen mehr Frische und Rasse, sie wirken bei gleicher Komplexität schlanker als die Weine aus dem Ouvèze-Tal. Die Sorgfalt, mit der auf der Domaine die Bodenarbeiten und der Rebschutz erledigt werden, setzt sich bei der Ernte des ideal reifen Lesegutes fort. Die Ernte geschieht hier ausschließlich von Hand, die Trauben werden in kleinen Kistchen in die Kellerei transportiert. Schon im Weinberg findet eine Selektion statt, und in der Kellerei werden die Beeren nochmals einer Kontrolle unterzogen. Alle Obrieu-Weine werden in der cuve ausgebaut. Die Perez' finden, daß der traditionelle Ausbau die Eleganz und feine Frucht der Weine unterstreicht und verzichten deshalb auf Holzfässer. Die Trauben werden zugunsten eines seidigen Tannins (rot) und klarer Frucht (weiß) grundsätzlich entrappt. Man erkennt gut, daß die Reben im Hang mit kleinen Terrassen stehen und der Boden voller galets roulés ist. "Les frangines" ist eine liebevolle Bezeichnung für Geschwister. So sind die beiden kleinen Töchter von Cécile und Jean-Yves Namenspatenfür den fruchtigen, lebendigen Côtes du Rhône, der aus den jüngeren Reben des Gutes erzeugt wird. Die Reben - 60% Grenache und 40% Syrah - stehen auf Parzellen, die an Vinsobres grenzen. Dezentes Tannin, frische Lebendigkeit und eine schöne Frucht mit Noten von roten Beeren machen ihn zum idealen Alltagswein. Der Hauptwein ist 'Les Antonins', der aus den besten Lagen und ältesten Reben nordwestlich der Domäne kommt - 90% Grenache, 10% Syrah. Der Wein ist dicht und verfügt über eine wunderbare Struktur. Vor allem aber präsentiert er sich finessenreich und mit bestechender Frische. Er zeigt feine Aromen von roten und dunklen Beeren, ein wenig Kräuter der Garrigue und ist äußerst elegant! Seinen Weißwein nennt Jean-Yves 'Blanc de Blancs', weil er ihn nur aus weißen Rebsorten preßt: 90% Grenache Blanc plus Roussanne. Es ist an der Rhône durchaus Usus, im für Weißweine auch den Saft hellgekelterter Rotweinsorten mitzuverwenden. 'Blanc de Blancs' zeigt eine für die Rhône ungewöhnliche Rasse und schöne Frische. In den Aromen finden wir klare Noten von frischen Blüten und Anklänge von Pfirsich und Melone. Info: Visan ist eine Orts-Appellation in den Côtes du Rhône. (04/16) Ihr Klick zum Weingut: www.lobrieu.fr/ Ihr Blick auf L'OBRIEU: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/visangoogle.htm 2013 Visan 'Blanc de Blancs' CdR Villages 2015 Côtes du Rhône 'Les Frangines' 7,95 2012 Visan 'Les Antonins' Côtes du Rhône Villages 11,50 2012 Visan 'Les Antonins' CdRV 1,5 l-Magnum 24,50 Visan im März: klarer Himmel und ein fetter Mistral, der durch die Gassen peischt. Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 33 10,50 FRANKREICH Südliche Rhône: Gigondas + Vacqueyras + Sablet Domaine du Grand Bourjassot Gigondas Quartier les Parties, 84190 Gigondas, Frankreich 1992 verließ Pierre Varenne die Genossenschaft von Gigondas und gründete mit seiner Frau Marie-Claude eine eigene Domäne: Grand Bourjassot, benannt nach dem Nachbarweiler, in dem Marie-Claude Reben besaß. Einige Jahre vorher hatten sie jeweils die Weinberge ihrer Eltern geerbt, Pierre in Gigondas und Marie-Claude in Sablet. Heute umfaßt die Domäne 8 ha Weinberge in den Gemeinden Gigondas, Vacqueyras, Sablet und Séguret. Rund die Hälfte liegt in Gigondas. Der Boden besteht hier weitestgehend aus lehmiger, kalkhaltiger Sandsteinverwitterung, teils stark mit Kieseln durchsetzt, die überwiegend aus geborstenem Kalkgestein im Untergrund stammen. Man kann das gut beobachten: Pierre bewirtschaftet seine Weinberge schon lange biologisch (seit kurzem ist die Domäne auch zertifiziert). Das heißt natürlich auch, daß er keine Herbizide einsetzt. Stattdessen wird der Boden umgepflügt. Pierre lacht: "Eigentlich sehe ich gerne Gräser zwischen meinen Reben wachsen, weil dann Wasser da ist - auf der anderen Seite benötigen aber die Reben das Wasser selber dringend!" Also pflügt er seine Zeilen von Zeit zu Zeit um. In den frisch gepflügten Reihen sieht man eine Melange aus braunem Lehm und weißen Kieseln. Nach einiger Zeit setzt sich die Krume wieder nach unten ab, und auf der Oberfläche bleiben die kargen Steine übrig. Ein Sahnestück ist eine Parzelle hoch am Hang mit kalkhaltigem Sandstein, safres, wo Pierre Grenache und Mourvèdre stehen hat. In Sablet und Séguret sind die Bodenverhältnisse ähnlich, aber sandiger, während in Vacqueyras der Boden eisenhaltiger ist. Das erklärt, warum die Weine von dort ihre eigene pfeffrige Würze haben. Das Wetter unter dem Grand Montmirail ist extrem. Im Sommer ist es heiß und trocken, im Herbst und Frühjahr gibt es oft sintflutartige Regenfälle; dazu kommt noch der häufig wehende Mistral. Die Rebe hat sich den extremen Bedingungen angepaßt; der Mistral bläst die Reben nach den starken Unwettern schnell wieder trocken, so daß die Gefahr von Pilzerkrankungen hier gering ist. Blick über die Reben auf die Dentelles de Montmirail, eine aus mehreren Bergkämmen bestehende jurassische Felsenlandschaft. Auf der Domäne hat die Grenache ganz klar die Oberhand mit rund 80%. Dazu gesellt sich Syrah und ein kleiner Anteil Mourvèdre. Besonders im Bestand der Grenache verfügt die Familie Varenne über einen hohen Anteil alter Reben, viele über 60 Jahre. Der weiße Sablet wird aus 27% Roussanne, 27% Bourboulenc, 18 % Viognier sowie je 14% Marsanne und Clairette gekeltert. Im Weinberg werden schon lange keine chemischen Mittel mehr eingesetzt, und zum Düngen wird Pferdemist verwendet. Die Varennes ernten alles von Hand. In mehreren Durchgängen wird nur reifes und vor allen Dingen ganz gesundes Lesegut geborgen. Im Keller werden die Rebsorten getrennt verarbeitet und erst später cuvetiert. Die Maischegärung dauert üblicherweise rund 15 Tage; für den Ausbau der Weine stehen Gebinde unterschiedlicher Materialien bereit: Betoncuves (die sich wegen ihrer eigenen Thermik besonders gut eignen und in Frankreich oft benutzt werden, allerdings weniger romantisch sind!) und Holzfässer aus Nevèrs-Eiche. Pierre Varenne bei seinen Grenache-Reben; in dem cabanon (Weinbergshäuschen) machten Pierres Vater und dessen Pferd Mittagspause – wie alter Tisch und Futterkrippe im Inneren belegen! Ganz typisch für die Grand-Bourjassot-Weine ist, daß sie immer eine schöne Frucht und eine auffallend feine, seidige Textur aufweisen. Bei aller Fülle haben sie auch eine burgundisch anmutende Finesse. Cuvée Rubis ist ein reiner Grenache, ein warmer Wein mit sanfter Frucht, angenehm und unkompliziert. Der rote Sablet wird zu 70% aus Grenache sowie Syrah gekeltert: "leicht", vielschichtig, mit schöner Frucht mit zarten Noten von Himbeere und feiner Würze. Auch im Vacqueyras überwiegt die Grenache deutlich. Er ist in Farbe und Aroma dunkel, hat eine ausgesprochen würzige Aromatik mit einem Hauch Pfeffer, was für die Weine dieser Appellation ganz typisch ist. Vor allem dunklen Beeren und ein wenig Cassis prägen sein Aroma. Die schöne Würze schmeckt lange nach. Der langlebige Gigondas schließlich beinhaltet 70% Grenache plus 22% Syrah und 8% Mourvèdre; ein Teil der Cuvée wurde traditionell in der cuve ausgebaut, ein anderer in kleinen Fässern unterschiedlichen Alters. Der Wein ist kraftvoll, glänzt mit Frische und elegantem, feinem Tannin, dichter Textur und langem Finale. Die Frucht erinnert an dunkle Kirschen und reife Brombeeren. Der 2010er ist immer noch recht verschlossen, kernig und für ein echt langes Leben gebaut, der 2012er ist dagegen seidiger, mit weitaus offenerer Frucht und zeigt sich schon elegant und fein. Der weiße Sablet wird ohne Holz in der cuve ausgebaut. Er glänzt mit Kraft, aber auch südlicher, saftiger Frucht mit Noten von Ananas und Birne und dezenter Säure. Pierre gedenkt, bald in Rente zu gehen und den Betrieb ganz seiner Tochter Cécile zu überlassen, die schon lange mit ihm arbeitet. Sie ist mit Jean-Yves Perez von der Domaine de l'Obrieu verheiratet siehe eine Seite vorher! (04/16) Ihr Klick zum Weingut: www.grandbourjassot-gigondas.fr Ihr Blick auf GRAND BOURJASSOT: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/varennegoogle.htm 2013 Sablet Blanc Côtes du Rhône Villages 2015 'Cuvée Rubis' 2012 Sablet Côtes du Rhône Villages 2010 Vacqueyras 2012 Gigondas 'Cuvée Cecile' 2010 Gigondas 'Cuvée Cecile' Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 34 9,80 6,25 9,80 12,50 18,00 14,90 FRANKREICH Südliche Rhône: Châteauneuf-du-Pape + Côtes du Rhône Domaine le Clos du Caillou Courthézon 1600, Chemin St Dominique, 84350 Courthézon, Frankreich Die Domaine Clos du Caillou ist unter den angesehenen Spitzendomänen in Châteauneuf-du-Pape eine der jüngsten. Claude Pouizin, Sylvie Vacherons Vater, gründete sie 1956. 1995 übernahm seine Tochter Sylvie das Weingut zusammen mit ihrem Mann Jean-Denis Vacheron, der von einer großartigen Domäne in Sancerre stammte (deren Weine Sie auch bei WEIN-KERN finden). Binnen kurzem machten sie Clos du Caillou zu einem der angesehensten Güter in Châteauneuf. 2002 kam Jean-Denis auf tragische Weise ums Leben. Sylvie entschloß sich, mit Hilfe von Freunden das Weingut weiterzuführen. Bruno Gaspard, der bereits vorher auf der Domäne gearbeitet hat, übernahm die Verantwortung für die Weinberge und den Keller. Schon bald zeigte sich, daß das ein Glücksfall für Clos du Caillou war. Bruno ist ein talentierter und überlegter Mann, der die Qualität der Weine stetig voran treibt. So haben es Sylvie und Bruno bravourös geschafft, die Domäne weiter auf Kurs zu halten und erstklassige Qualitäten auf die Flasche zu bringen. Die Weine wurden immer finessenreicher und brillanter und sind qualitativ auf sehr hohem Niveau. Insgesamt gehören heute 54 ha zum Gut, und zwar 45 ha in der Appellation Côtes-du-Rhône-Villages und weitere 9 ha Châteauneuf-du-Pape. Die Domäne liegt direkt im Clos du Caillou, einem ehemaligen Jagdreservat von 17 ha, das von einer 3 km langen alten Mauer umgeben ist - ein "Clos" muß in Frankreich immer eine Umgebungsmauer haben. Es ist einer üblen Laune des Vorbesitzers zu verdanken, daß das Clos nicht als Châteauneuf-duPape klassifiziert ist: als 1936 die Bewertungskommission zur Klassifizierung des Terroirs erschien, hatte er keine Lust, sie auf sein Gelände zu lassen, er dachte, es seien Steuerfahnder.... Blick aus dem Clos du Caillou: unten galets roulées, vorne Reben, hinten links die Dentelles de Montmirail, rechts der Mont Ventoux. 1936 wurde Châteauneuf-du-Pape nämlich zur ersten "Appellation Côntrollée" Frankreichs deklariert. So zählt das erstklassige Terroir im Clos - es ist durchaus Châteauneuf-würdig! - zur Appellation Côtes du Rhône Villages. Auf dem Etikett wird der Zusatz Villages heute allerdings nicht mehr geführt. Es gelang Claude Pouizin schon bald, hervorragende Parzellen in der Appellation Châteauneuf-duPape zu erwerben, die im Westen und im Süden direkt ans Clos grenzen. So erklärt sich die heutige Rebfläche. Die sandigen Böden liegen auf einem Untergrund von stark kalkhaltigem Mergel. Weite Flächen sind übersät mit galets roulés. Auf anderen finden wir den durch großen Druck entstandenen Sandstein, der hier safres heißt. Die Böden drainieren gut. Das ist ein großer Vorteil, denn die Regenfälle im Rhônetal sind oftmals sindflutartig. Claude Pouizin hat 1956 den überwiegenden Anteil der Reben neu gepflanzt. Deshalb sind sie jetzt im im besten Alter. Selbst die jüngsten Stöcke sind inzwischen weit über 30 Jahre alt. Auch daraus resultiert die großartige Qualität der Weine von Clos du Caillou. Die Rebsortenpalette ist umfangreich; die Vielfalt hat ja in Châteauneufdu-Pape Tradition (13 zugelassene Rebsorten)! Die führende rote Sorte auf dem Gut ist mit rund 80% die Grenache, gefolgt von Syrah (9%), Mourvèdre (5%), Carignan (2,5%), Counoise (1,5%), Cinsault und Muscardin (je 1%). Für die Weißen gibt es Clairette rose (32%), Grenache blanc (27%), Roussane (24%), Clairette blanche (9%), Viognier (6%) und Bourboulenc (2%). Es mag erstaunen, daß einige Sorten - mit dem Zusatz der Farbe - doppelt genannt werden. Tatsächlich gibt es in Südfrankreich relativ viele Rebsorten, die durch natürliche Mutation ihre ursprüngliche Farbe variiert haben und nun "doppelt" vorkommen. Bruno Gaspard vor einem der großen 'foudres', die zum Ausbau der Weine auf Clos du Caillou benutzt werden. Schon lange wird auf Clos du Caillou biologisch gearbeitet, seit dem Jahrgang 2010 ist die Domäne zertifiziert. Der nächste Schritt ist schon getan: seit einigen Jahren wird das Weingut auf biodynamische Bewirtschaftung umgestellt. Die Lese erfolgt grundsätzlich von Hand, und eine strenge Selektion der Beeren ist im Zuge der Qualitätssicherung Standart. Die weißen Trauben werden zur Erhaltung der Frische in den kühlen Morgenstunden geerntet und werden immer entrappt. Ob die roten Trauben teilweise oder komplett abgebeert ("entrappt") werden, hängt vom Jahrgang ab. Die Gärung erfolgt ausschließlich mit den traubeneigenen Hefen ("Spontangärung"). Die Rotweinbereitung ist weitestgehend traditionell. Der Kaltmazeration des eingemaischten Mostes zur Gewinnung einer intensiven Frucht folgt eine Maischegärung von oft mehr als einem Monat. Während der Gärung der Roten finden "méthode remontage" und "pigeage" Anwendung (das Überbrausen des Gärgebindes mit unten entnommenem Wein und das Untertauchen des oben schwimmenden Tresterhutes). Die Rotweine reifen etwa 18 Monate in großen Holzfudern und kleineren Fässern wie Demi-Muids (600 Liter). Die Weißen werden im Edelstahl ausgebaut, nur der weiße Châteauneuf-du-Pape reift 8 Monate in Barriques. Die Weine von Clos du Caillou haben eine klasse Struktur, seidiges Tannin und zeigen eine opulente, warme Frucht - wunderbare Weine für jede Gelegenheit! (07/14) Ihr Klick zum Weingut: www.closducaillou.com Ihr Blick in den CLOS DU CAILLOU: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/caillougoogle.htm Weine siehe folgende Seite! Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 35 FRANKREICH Domaine le Clos du Caillou Courthézon 2015 'Le Caillou' Côtes du Rhône Blanc aus 2015 'Bouquet des Garrigues' Côtes du Rhône Blanc aus gekeltert aus Grenache blanc, Clairette und Bourboulenc: eine neue Rebzusammensetzung in diesem Jahr! Auf der Domäne gibt es durchaus bisweilen Veränderungen in den Weinbergen. Sehr alte Reben werden durch Neuplanzungen ersetzt, der alte Rebbestand kann sich dadurch ändern. Frische, Noten von frischen Blüten, schöne Mineralität, präzise Struktur. aus 40% Grenache blanc, 30% Clairette rose, 20% Viognier und 10% Roussanne; der Anteil der rassigen Roussanne ist neu im Rebbestand der Domäne. Kraft, Fülle und langer Nachhall, in der Frucht Aprikosen (bergeron, rose de provence), etwas Ananas und auch Noten von Zitrus, Sand- und Sandsteinböden geben dem Wein geschliffene Eleganz 2012 'Les Safres' Châteauneuf-du-Pape Blanc 2015 'Le Caillou' Côtes du Rhône Rouge 2014 'Le Caillou' Côtes du Rhône Rouge 38,00 aus Grenache blanc, Clairette und Roussanne mit einem geringen Ertrag von 31,5 hl/ha geerntet; 8 Monate Ausbau in 6 bis 8 Jahre alten Eichenfässern. Ein kraftvoller Wein mit feiner Würze, perfekter Struktur und großer Frische. 9,95 9,95 geerntet aus Reben im Clos, alle 1950/51 gepflanzt, auf sandigem Boden, geringer Ertrag von nur 28 hl/ha. 2014er: 85% Grenache, 10% Syrah, 3% Mourvèdre und 2% Counoise; Frische und "burgundische Eleganz", schöne Frucht von Kirsche und Waldbeeren, typisch Rhône, sehr angenehm, sehr trinkig - purer Spaß! Der 2015er ist ähnlich: 90% Grenache, 10 %Syrah, Mourvèdre und Counoise; mehr Frucht und auch etwas "fetter" als 2014, dafür weniger mineralisch. 2014 'Bouquet des Garrigues' Côtes du Rhône Rouge 2014 'Bouquet des Garrigues' Côtes du Rhône Rouge 1,5 l-Magnum der wichtigste Wein der Domäne wächst auf rund 30 ha sehr gutem sandigen Terroir mit galets roulés auf rotem Ton-Unter- 13,90 34,00 grund; 80% der Reben sind über 50 Jahre alt. 15 Monate Ausbau in großen Eichenholzfudern. 85% Grenache, 10% Syrah und 5% Carignan und Mourvèdre. Im Ertrag kaum höher als 2013. Betont elegant, sehr fein, "burgundisch", in den Aromen Sauerkirsche und dunkle Beeren. 2014 'Les Quartz' Côtes du Rhône 18,50 2014 'Tradition' Châteauneuf-du-Pape 27,50 2014 'Les Safres' Châteauneuf-du-Pape 33,50 aus geringen Hektarerträgen in besten Parzellen im Clos mit galets roulés, die eigentlich die Appellation Châteauneuf-duPape tragen sollten; aus 85% Grenache und 15% Syrah gekeltert; die Gärung und der 16monatige Ausbau erfolgte in verschiedenen Fässern aus Eichenholz. Besonders feiner Wein mit dunkelbeerigen Aromen und elegantem, langem Finale. diese Cuvée wird mit dem Jahrgang 2011 erstmals vorgestellt. Sylvie hat sich entschlossen, den Ertrag der etwas jüngeren Reben separat zu vinifizieren. Der Ausbau ist identisch mit Les Safres, nämlich in großen Eichenfässern. 'Tradition' enthält 85% Grenache plus 10% Mourvèdre und 5% Syrah und schmeckt ganz klar typisch nach Châteauneuf-du-Pape, paart Kraft mit erstaunlicher Eleganz, hat eine herrliche Frische und eine dichte Aromamatik nach roten und dunklen Beeren. Der 2014er ist fein und finessenreich. Die Parzellen mit sandigem Boden und safres, verdichteten Sandsteinsedimenten, wurden zwischen 1954 und 1972 bepflanzt: 95% Grenache, der Rest ist Mourvèdre, Vaccarèse und Cinsault, ausgebaut wurde der Wein 17 Monate in Eichenholzfudern. Es ist der wichtigste Châteauneuf-du-Pape der Domaine (die Klimabedingungen machten seine Erzeugung in 2013 unmöglich). Der ausgewogene Wein hat eine gute Struktur und wunderbare Frucht: Sauerkirsche, Erd- und Himberre, ein Hauch Orange. Das Tannin ist seidig und fein. Elegante, animierende Textur. 2011 'Les Quartz' Châteauneuf-du-Pape 2011 'Les Quartz' Châteauneuf-du-Pape 1,5 l-Magnum der früheste Blütebeginn seit Menschengedenken ließ an einen frühreifen Jahrgang denken. Ein kühler Sommer machte diese Gedanken dann zunichte; ihm folgte aber ein wahrhaft goldener Herbst, der den Trauben für diesen kostbaren Wein viel Zeit zum völligen Ausreifen bei bester Gesundheit bescherte. Der Wein wächst in einer Parzelle mit galets roulés über sandigem Unterboden und wird zu 85% aus Grenache-Reben gekeltert, die 1956 und 1958 gepflanzt wurden; der Rest ist Syrah. Ausgebaut wurde der Wein teils in großen Holfässern, teils in Barriques. Er ist betont elegant mit viel Struktur und Volumen, im Aroma mit tiefer Würze und Noten von dunklen Pflaumen und frischen Feigen. 2011 'La Réserve' Châteauneuf-du-Pape die Réserve wird nur in den besten Jahrgängen gekeltert - ein absoluter Ausnahmewein! 60% Grenache und 40% Mourvèdre, auf Sandsteinböden gewachsen, sind die Basis für diesen großartigen, komplexen Wein voller Frische und Finesse. Er wurde rund 18 Monate in gebrauchten 600-Liter-Fässern ausgebaut. Der Wein ist üppig und reichhaltig, seine Aromen erinnern ein wenig an Kirschbrand, an Konfitüre von wilden Pflaumen, haben aber auch eine angenehm pfeffrige Würze. Es ist rundum ein großer Wein - und hat obendrein ein unendliches Alterungspotential! Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 36 52,00 110,00 89,00 FRANKREICH Provence: Luberon Domaine de Mayol Apt Route de Bonnieux D 3, 84400 Apt, Frankreich Die Appellation Luberon deckt sich etwa mit dem Luberon-Gebirge, das am Übergang von der Rhône zur Haut Provence gelegen ist. Der Einfluß der Alpenvorgebirge sorgt für etwas kühlere Temperaturen als an der Rhône; deshalb fallen die Weine hier eine Spur leichter und frischer aus. In ihrem Grundgeschmack finden wir die Komplexität des nahen Châteauneuf-du-Pape und der Rhôneweine in spannendem Wechselspiel mit dem Charme und der "Leichtigkeit" der Provence. Bernard Viguiers Weingut befindet sich bei Apt im nördlichen Teil der Appellation. Die Weinberge liegen auf den sonnigen Abhängen des Luberon, die schon seit römischen Zeiten unter Reben stehen und nach Norden vom Mont Ventoux geschützt werden. Die kalkhaltigen Böden sind teils eisenhaltig, teils marmorartig, teils üppig mit galets roulés übersät. Auf den rund 35 ha der Domäne stehen vor allem die klassischen südlichen Rebsorten Grenache, Syrah, alte Carignan-Rebstöcke und Cinsault. Mit sehr vernünftigen Erträgen gelesen, bereitet Bernard daraus Rotweine mit schöner Frucht, angenehmer Würze und erstaunlichem Alterungspotential! Um die Ausgewogenheit der Weine zu erreichen, läßt Bernard sie in Ruhe reifen und füllt erst spät ab - Eile ist nicht sein Ding. und Syrah-Lesegut, gehaltvoll und vielschichtig. Dabei ist das Tannin dezent und feinkörnig. Man kann ihn bestens zu Lamm, Wild und kräftigen Käsen genießen. Blick über die Mayol-Reben - rechts die Domäne - auf den Luberon. Der Rosé ' O plézir ' wird vor allem aus Cinsault plus Grenache und Mourvèdre gekeltert. Es ist ein typisch provencalischer Rosé, hell, mit Charme, lebendig, erfrischend und mit herrlicher Beerenfrucht. Für die 'Cuvée Baccarah' verwendet Bernard 90% Syrah plus Grenache. Er ist dunkler in der Farbe und auch in der Aromatik, hat mehr Kraft und Würze, Dichte und Struktur und ist langlebiger. Natürlich werden die Rosés nicht im Holzfaß ausgebaut, um die begehrte feine und aromatische Frucht zu erhalten. Bernard Viguier, der sympathische Winzer von Mayol. Bernard hat sich kürzlich einen Wunsch erfüllt und eine neue Kelter im Gegenwert eines Mittelklassewagens in Deutschland gekauft. Die schonende Arbeitsweise dieses Gerätes zeigt sich vor allem in der nochmals gestiegenen Qualität der Rosés und Weißweine, und Bernard sagt dazu: "Jetzt bin isch sehr fröhlisch!". Den roten Luberon erntet Bernard aus Grenache, Syrah und den Erträgen seiner alten Carignan-Reben. Der Ausbau erfolgt in der cuve ohne Holzeinfluß. Die Weine sind nicht zu schwer, zeigen eine schöne Würze und haben eine ausgewogene Frucht mit Kopfnoten von kleinen roten Früchten: der 2010er hat einen ruhigen Trinkfluß und schöne Komplexität, dazu eine gute Struktur und Frische. 2009 zeigt mehr üppige Frucht bei gleichzeitig kräftigerem Tannin (in heißen Sommern bilden die Beeren dickere Schalen, dadurch bekommen die Weine bei klassischer Maischegärung ein kräftigeres Tanningerüst). Die Weine schmecken jedenfalls gut zu Geflügel, auch zu Ente und Gans, zu kräftiger Wurst und natürlich zu dunklem Fleisch. Die Cuvée Tradition wird im Eichenholzfaß ausgebaut; sie ist kräftig und ausdrucksstark. 2009 hat dichte Aromen von reifen Brombeeren, ist komplex mit herrlicher Struktur und wunderbarer Länge. Es ist ein üppiger, aromareicher Wein aus besonders gutem Grenache- Von der Domäne geht der Blick bis zum Mont Ventoux. Die weiße Fläche ist der vom Wind geschliffene Kalkgipfel des Berges! Auch der weiße Luberon ist rein in der cuve, ohne Reifung im Holzfaß, ausgebaut. Bernard keltert ihn aus Marsanne, Roussanne, Grenache Blanc und Clairette. Neben einer kräftigen Würze zeigt er schöne Aromen von weißen Blüten, Melone und einem Hauch Apfel. (03/16) 2014 Luberon Blanc 8,25 2014 Luberon Rosé 'O plézir' 2015 Luberon Rosé 'Baccarah' 8,25 8,25 2012 Luberon 2009 Luberon 2009 Luberon 'Cuvée Tradition' 7,00 7,50 11,00 Diesen kleinen Degustations-Film (auf französisch) habe ich über den 2009er Luberon von Bernard gefunden, auch der beiden Franzosen wegen lohnt das Anschauen (also, der Golfer hat da wohl mehr Plan als die Sommelière, und wenn ich die Becherlein beim Verkosten immer so füllen würde, wäre Durst kein Thema mehr - aber auch seriöses Probieren nicht): vimeo.com/52682470 Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 37 FRANKREICH Languedoc: Pic Saint Loup Château de Lascaux Vacquières Place de l'Eglise, 34270 Vacquières, Frankreich Jean-Benoît Cavalier übernahm das Familiengut. Heute besitzt er 85 ha Reben. Noch immer ist der alte Keller aus dem 11. Jahrhundert Teil des Betriebes. Das Weingut befindet sich im Norden der Appellation Pic Saint Loup, die an den Abhängen der Cevennen in der Zone der garrigue liegt, jenes Heidebewuchses mit dem intensivkräuterigen Duft, der in Südfrankreich so typisch ist. Pic Saint Loup liegt rund 30 km nördlich von Montpellier im Landesinneren und wird überragt von den beiden Gipfeln Pic Saint Loup mit 658 m und Hortus mit 512 m, die die Reben vor dem heftigen Mistral schützen. Pic Saint Loup ist das nördlichste "Cru" im Languedoc. Eine wichtige Rolle für die Appellation Pic Saint Loup spielen die Cevennen und die garrigue. Die vom Hochland herannahenden Regenwolken regnen sich vor dem nächsten quer verlaufenden Gebirgszug ab, so daß das Anbaugebiet mit 900 mm Niederschlag im trockenen Süden vergleichsweise gut dasteht. Die einzelnen Weinbergsparzellen sind immer wieder von garrigue eingefaßt. Das Bild unten läßt das ein wenig erkennen. Diese kleinen Biotope sind wichtig für das natürliche biologische Gleichgewicht in den Rebbergen. So sind die einzelnen Terroirs geschützt und in sich abgeschlossen. Besonders im Sommer sind die Tage heiß, die Nächte durch die Luftströmungen aus den nahen Cevennen aber kühl, was der präzisen, kühlen Frucht der Weine zugute kommt. Diese Thermik und eine lange Vegetationsperiode gibt den Weinen der Region einen ganz eigenen Ausdruck. Vor der Kulisse der Cevennen liegt der beilförmige Pic Saint Loup, rechts davon die Felsen des Hortus. Im Vordergrund La Grande Motte und die Bucht von Le Grau du Roi. Wie das gesamte Languedoc, so steht auch Pic Saint Loup auf mächtigen Kalksteinformationen im Untergrund. Darauf besitzt Château de Lascaux drei verschiedene Terroirs mit unterschiedlichen Böden (der oberste verwitterte Teil der Erdkruste). Auf kalkhaltigem Tonmergel stehen die weißen Rebsorten Vermentino, Roussanne, Marsanne und Viognier. Sie finden hier wassertechnissch bessere Bedingungen als auf den stark steinigen Böden der beiden anderen Formationen. Dort gibt es Parzellen mit stärker verwittertem Gesteinsmaterial; auf dem felsigen Untergrund liegt eine Lehmschicht, die stark mit kleinen Steinplättchen durchmischt ist - siehe die Fotos rechts. Die anderen Parzellen haben kaum eine Feinerdeauflage, und die Steine sind viel größer, an manchen Stellen kommt der nackte Fels durch. Die großen Kalksteine ("lascaux") zwischen den Reben gaben der Domäne ihren Namen. Hier wachsen die roten Rebsorten Syrah, Grenache, Mourvèdre und etwas Cinsault. Die intensive Arbeit in den Weinbergen ist die Grundlage für die hohe Qualität der Lascaux-Weine. Jean-Benoît legt großen Wert auf sorgfältige Boden- und Laubarbeit, Pflanzenschutzmaßnahmen werden nur im unbedingt nötigen Rahmen durchgeführt. Da paßt es, daß Cavalier 2006 begonnen hat, die Domäne auf biologische Arbeitsweise umzustellen; mit dem Jahrgang 2009 sind alle Lascaux-Weine von Ecocert biozertifiziert. Das Lesegut wird grundsätzlich abgebeert. Nachdem bereits im Weinberg eine Selektion durchgeführt wurde, wird in der Kellerei nochmals sorgfältig kontrolliert, daß nur gesunde Beeren in die cuves gelangen und eventuelle Stiele und Blätter entfernt. Damit möchte Jean-Benoît jegliches grünes Tannin in den Weinen vermeiden. Die Weine reifen grundsätzlich mindestens ein Jahr im Keller, teils in der cuve, das gehaltvolle Lesegut in Barriques. Auf eine Filtration bei der Abfüllung verzichtet Jean-Benoît weitgehend. Ein Syrah-Weinberg von Lascaux auf stark steinigem Boden. Hinten das Dorf Vacquières und die Spitze vom Pic Saint Loup. Die Weine von Château de Lascaux zeichnen sich durch eine feine, rassige Frucht aus, sie sind elegant und finessenreich. Bei den Roten gibt stehts die Syrah den Ton an. Der rote 'Classique' aus der Appellation Languedoc wird aus 60% Syrah, 30% Grenache sowie 10% Mourvèdre gekeltert. Er hat schöne Aromen dunkler Beeren, ist langanhaltend, wunderbar würzig und hat eine angenehme Frische. 'Carra' leitet sich sprachlich vom weißen Kalkgestein der Gegend ab. Seine Rebsorten sind 60% Syrah und 40% Grenache. 'Carra' hat eine gewisse Opulenz und Fülle und ist auch ausgesprochen elegant. Er ist aromatisch dicht mit kühler Frucht und wunderbarer Frische, saftig und kraftvoll und hat eine spannende Textur. Ein herrlicher Wein und typischer Pic Saint Loup! 'Les Nobles Pierres' - die edlen Steine - ist vom Lesegut her reifer und präsentiert sich geschliffen, elegant und mit sehr feiner Struktur. Wärme, Frische und eine extravagante Waldbeerfrucht zeichnen den kraftvollen Wein aus den besten Parzellen aus. Gekeltert wurde er je zur Hälfte aus Syrah und den Erträgen uralter Grenache-Reben. Für den weißen 'Garrigue' verwendet Jean-Benoît 50% Vermentino (= Rolle), je 20% Roussanne und Marsanne sowie 10% Viognier. Der Wein ist angenehm floral mit schönen kühlen Akzenten, dezenter Säure, mittelgewichtig und - dank der hochgelegenen Weinberge - von schöner Frische. Der Rosé wird aus 50% Cinsault, 30% Grenache und 20% Syrah gekeltert - typisch für Südfrankreich. Dieser ist saftig, rund und wunderbar fruchtig. Das Pferd auf den Etiketten von Lascaux hat mit Jean-Benoîts Namen zu tun. Erinnert es nicht an die Höhlenmalereien von Lascaux? Aber es stellt ein Prewalsky-Pferd dar: die Rasse war in der ostpolnischen Heimat fast ausgestorben, wurde am Pic Saint Loup erhaltensgezüchtet und inzwischen wieder ausgewildert. Und es hat ein Zuhause auf dem Etikett von Jean-Benoît gefunden! (06/12) Ihr Klick zum Weingut: www.chateau-lascaux.com 2014 'Garrigue' Blanc 2014 'Garrigue' Rosé 2012 'Classique' Rouge 2015 Pic Saint Loup 'Carra' 2012 Pic Saint Loup 'Les Nobles Pierres' Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 38 8,50 8,50 8,50 11,00 16,50 FRANKREICH Languedoc: Terrasses du Larzac + Picpoul de Pinet + Faugères + Saint Chinian + Minervois + Corbières + Limoux Calmel & Joseph Montirat Chemin de la Madone, 11800 Montirat, Frankreich 'Créateurs de Grands Vins en LanguedocRoussillon' nennen sich die beiden Protagonisten des Hauses, Laurent Calmel und Jérôme Joseph. Sie betreiben zusammen das 1995 gegründete "négoce" - ein Handelshaus, das eigentlich doch kein richtiges ist. Das klassische Handelshaus kauft Trauben oder Moste von verschiedenen Erzeugern und bereitet daraus Weine im eigenen Betrieb. Das kann durchaus ein ehrenwertes Unterfangen sein. Calmel & Joseph betreiben ihr Unternehmen anders. Sie haben im Laufe der Jahre viele Winzer kennengelernt, die nach ihren Vorstellungen arbeiten, die auf Terroirs begütert sind, die die beiden interessieren - und die auch bereit sind, ihnen Parzellen zu verpachten und sie nach deren Vorgaben zu bearbeiten, die es Laurent Calmel gestatten, die Weine auf ihrer eigenen Domäne auszubauen. Bei meinem Besuch habe ich erlebt, daß die Winzer bei jedem Treffen mit Laurent auch gerne seinen Rat einholen. Mit einem haben wir ein neues Gerät im Weinberg besichtigt, das sehr schonend Gräs und Kräuter unter den Rebstöcken entfernt - unerwünschte Nahrungskonkurrenz wird also rein mechanisch entfernt. Zwischen Laurent und den Winzern sind Partnerschaften entstanden, die auf gegenseitigem Vertrauen basieren - im Weinbau durchaus ein wichtiges Fundament! Auf diese Weise verfügen Laurent und Jérôme über ein Portfolio, das von Nîmes im Nordosten des Languedocs bis zum Roussillon ganz im Süden, nahe den Pyrenäen, reicht - das ist immerhin eine Ausdehnung von rund 250 km! So können sie von allen wichtigen Terroirs hervorragende Weine anbieten, die ganz ihrem eigenen Stil entsprechen. geachtet. Das Lesegut wird abgebeert - von den Stielen getrennt und an Lesetischen nochmals selektioniert. Diese Carignan-Rebe wurde 1890 gepflanzt! Dem Boden sieht man den Wassermangel an - aber das Blattwerk steht in sattem Grün. Ein nützliches Insekt, das nur in den heißen Weinbergen im Languedoc vorkommt: Epiphygère de Montpellier. Es ernährt sich von Schadinsekten - und signalisiert ökologisch intakte Weinberge. Die meisten Parzellen der Calmel & Joseph-Linie liegen hoch oben auf den Ausläufern der Vorgebirge der Montagne Noire und der Cevennen, oftmals sogar am Rande der weinbaulichen Möglichkeiten. Hier wird das Klima kühler und ermöglicht einen Weinstil mit viel Frische. Im Weinberg arbeiten Jérôme und Laurent (und lassen arbeiten) immer in respektvollem Umgang mit der Umwelt. Die Ernte geschieht grundsätzlich von Hand, wenn das Lesegut seine optimale Reife erreicht hat. Das Wichtigste ist den beiden das Gleichgewicht der Aromen. Dafür ist eine gute Säure notwendig. Deshalb wird bei der Festlegung des Lesezeitpunktes auf eine Balance zwischen physiologischer Reife und harmonischer Säure Die Gärung geschieht oftmals mit den weinbergseigenen Hefen ("Spontangärung"). Ob eine pigeage, das Untertauchen des Tresterhutes während der Gärung, durchgeführt wird, wird je nach Beschaffenheit des Lesegutes und des Jahrgangs entschieden. Der Ausbau ist traditionell ausgerichtet. Die meisten Weine reifen in der cuve, Holzfässer werden zurückhaltend eingesetzt. Für den Ausbau im Holz benutzen Laurent und Jérôme Barriques von 225 und 450 Litern sowie Fuderfässer mit rund 2.000 Litern Inhalt. Alle Weine reifen etwa anderthalb Jahre in den Kellern, bevor sie abgefüllt werden. Ob es vor der Abfüllung eine Schönung oder Filtration gibt, wird ebenfalls von Wein zu Wein und von Jahr zu Jahr entschieden. Ich schätze Calmel & Joseph nicht nur als Typen, sondern auch, weil ihre Weine die verschiedenen Terroirs sehr authentisch abbilden, und das in erstklassiger Qualität. Dabei ist es erfreulich, daß Jérôme und Laurent auch eine sehr faire Preispolitik betreiben. (07/14) Ihr Klick zum Weingut: www.calmel-joseph.com Die Domäne hat seit neuestem ein tolles Gästehaus: Ihr Klick zur Domäne: www.domaine-calmel-joseph.com Ihr Blick zu den alten Reben: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/minervoisgoogle.htm Artikel von Jancis Robinson zum "Micro-Négoce": http://www.calmel-joseph.com/en/news/micro-negotiating-thelanguedoc-tc-jancis-robinson-11042016/ Weine siehe folgende Seite! Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 39 FRANKREICH Calmel & Joseph Montirat 2015 'Villa Blanche' Picpoul de Pinet 7,95 2015 'Villa Blanche' Grenache Gris Rosé 7,50 2014 Faugères 8,90 2014 Saint Chinian 8,90 2014 Vieux Carignan (Minervois) 8,90 2014 Corbières 8,90 Das Anbaugebiet von Pinet, das nach seiner Hauptrebsorte Picpoul benannt ist, liegt zwischen Sète und Pézenas am Nordwestufer des Ètang de Thau. Dieser beherbergt wohl die größten Austernzuchten weltweit. Das paßt gut: Picpoul de Pinet ist der ideale Wein für alle Genüsse aus dem Meer schlechthin! In den Aromen zeigen sich delikate Noten von Feuerstein, Ananas, Orange und Pampelmuse. Leicht und frisch, in 2015 saftig und mit eher dezenter Säure. Grenache Gris ist eine uralte Varietät der Grenache Noir, die früher weit verbreitet war, heute aber selten geworden ist. Dank der "grauen" Beerenhaut in der Reifephase ist sie für Rosé gut geeignet. Lebendig-frisch mit sehr aparter Frucht mit schönen roten Beerenaromen und Anklängen von frischen Blüten. Faugères ist die einzige Appellation im Langeudoc, die komplett auf Schieferböden steht. Die Reben für diesen Wein wachsen nahe Cabrerolles: 60% Syrah, 25% Grenache und 15% Carignan aus über 50jährigen Reben. Der Wein wurde in der cuve ausgebaut. Er ist herzhaft, hat eine gewisse Kernigkeit vom Schieferterroir, ist saftig, nachhaltig, die Tannine fein und die Frucht zeigt Noten von dunklen Beeren. Der Weinberg wird inzwischen zerfifiziert biologisch bewirtschaftet. 60% Syrah, 30% Grenache und 10% Carignan werden am Übergang vom Schiefer zum tonigen Kalk geerntet: vom einen Boden die Rasse, vom anderen Fülle und Kraft. Ausbau in der cuve. Der Wein ist fein und finessenreich. 2014 ist ein Langstreckenläufer: schmeckt in der Jugend schon fein, erfreut aber auch in zehn Jahren noch! Die Reben für diesen Wein stehen im östlichen Minervois auf kalkhaltigem Lehmboden: Carignan, der im Jahr 1890 gepflanzt wurde, 124 Jahre alt!!! Der Wein, ohne Holzeinsatz ausgebaut, ist rund und saftig, dunkelbeerig, mit seidigen Tanninen, mit Frische, Fülle und tiefer Würze. Der Wein stammt aus dem Norden der Appellation. Die Reben wachsen auf Hängen mit kalkhaltigem Lehm. Ausbau des Weines traditionell in der cuve. Er wurde aus 50% Syrah, 40% Grenache und 10% Mourvèdre gekeltert - der MourvèdreAnteil ist neu. Der Wein gewinnt dadurch sogar noch an Potential und Struktur. Seine Frucht wird durch die Eigenheiten des Jahrangs besonders elegant und durch die Mourvèdre etwas dunkelbeeriger. Er ist seidig fein und ausgewogen und hat neben der klaren, reifen Frucht eine schöne südliche Würze. 2014 Terrasses du Larzac 13,50 2014 Limoux (Chardonnay) 13,50 Die Appellation liegt im Nordwesten von Montpellier auf den Abhängen der Causse du Larzac. Die Weinberge sind von der Kühle begünstigt, die vom Kalkplateau mit immerhin 850 m Höhe zu Tal zieht. Der Temperaturunterschied beträgt im Sommer zwischen Tag und Nacht manchmal 20° C. Die daraus resultierende langsame Reife begünstigt eine komplexe Aromenausbildung. Auch der Boden ist von besonderer Güte. Die kalkhaltigen Lehm- und Sandböden sind voller galets roulés, die dem Boden das Skelett geben. Die niederen Erträge wurden zu 50% aus Mourvèdre und zu je 25% aus Syrah und Grenache gewonnen; der Wein reifte etwa 18 Monate in Barriques, davon 20% neu, der Rest meist mehrfach gebraucht. Er ist ausgewogen, mit guter Kraft und feinkörnigem, seidigem, reifem Tannin, mineralische Noten ergänzen sich mit der Würze von garrigue und den reifen Aromen dunkler Früchte. Brillante Frische und Eleganz! Die Weinberge von Limoux sind die höchsten im Tal des Aude. Durch die Tag-und-Nacht-Temperaturdifferenz gewinnen die Weine Frische und Frucht. Übrigens wachsen hier die berühmten Blanquettes und Crémants de Limoux. Die bulles von dort biete ich Ihnen ja von der angesehenen Domaine J. Laurens an (siehe weiter unter "Alles, was schäumt"). Die Parzellen für den Limoux von Laurent Calmel und Jérôme Joseph liegen auf etwa 300 m in einem der besten Chardonnay-Terroirs des Languedocs. Die reifen Trauben werden selbstverständlich von Hand gelesen. Der Most wird in Eichenholzfässern vergoren, aber nicht alle Fässer durchlaufen die malolaktische Gärung. So behält der Wein Frische und Spannung. Der Ausbau erfolgt in Fässern von 500 Litern Inhalt. Der Wein zeigt feine Noten von Zitrus, dann Länge und Komplexität mit Aromen von Birne und einem Hauch Melone, ist stoffig und zeigt großartiges Potential. Allerdings zeigt er auch, daß sofortiger Genuß bereits immensen Spaß macht! Nahe Faugères: Karl der Große gründete 805 die Abtei Cassan nördlich von Pézenas (links); uralte Grenache-Reben bei Faugères. Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 40 FRANKREICH Languedoc: Fitou Domaine Bertrand-Bergé Paziols Avenue du Roussillon, 11350 Paziols, Frankreich Jérôme Bertrand ist in 6. Generation Winzer in diesem wilden Landstrich des Corbières-Massivs, das im späten Mittelalter den verfolgten Katharern letzte Zuflucht bot. Schon Ende des 19. Jh. machte Jérômes Vorfahr Jean Sirven hier Wein, und er gewann sogar auf der Weltausstellung 1900 in Paris eine Goldmedaille - für einen Wein aus dem nicht sehr berühmten Fitou! Jérômes Eltern lieferten ihre Trauben noch bei der örtlichen Winzergenossenschaft ab; er selbst wollte aber eigenen Wein machen, war hochmotiviert, gut ausgebildet und konnte auf die guten Lagen der Eltern zurückgreifen. 1993 übernahm der die Weinberge und gründete das Weingut, das er nach der Familie seines Vaters Bertrand und der seiner Mutter Bergé benannte. Heute umfaßt die Domäne 35 ha. Fitou liegt im Süd-Languedoc und grenzt ans Roussillon. Man kann es als Enklave von Corbières betrachten; es hat die besten Terroirs am Massif des Corbières und erhielt bereits 1948 Appellations-Status und ist damit die älteste Appellation des Languedocs. Das Fitou ist zweigeteilt: das Fitou Maritime liegt nahe am Étang de Leucate und dem Mittelmeer, Fitou de Hautes-Corbières liegt rund 10 km landeinwärts am Fuße des Mont Tauch auf etwa 400 m Höhe in teils dramatischer Berglandschaft. Bei Paziols, wo die Domaine Bertrand-Bergé beheimatet ist, bestehen die Böden aus tonigem Kalklehm, zum Teil auch aus Kiesterrassen. Viele Parzellen sind mit galets roulés bedeckt, in anderen kommen große Felsbrocken aus dem Untergrund zutage. In Weinbergen, die Jérôme in der jüngeren Zeit neu angelegt hat, hat er dieses Gestein aufwendig von gewaltigen Maschinen zertrümmern lassen. Nach den Appellationsvorschriften des Fitou - unter diesem Namen gibt es übrigens nur Rotwein - spielt die Rebsorte Carignan die "erste Geige". Das ist im Languedoc eine Besonderheit. Ihr wichtigster Partner ist die Grenache. Außerdem sind Mourvèdre und Syrah zugelassene Rebsorten. Ein Fitou ist grundsätzlich eine Cuvée aus den Erstgenannten, denen die Letzteren zugesellt werden dürfen. Gebietsstandart ist heute etwa 40% Carignan, 40% Grenache und 20% Mourvèdre und/oder Syrah. So wie bei der Grenache stand die Wiege der Carignan wohl in Spanien. Aber sie ist in Südfrankreich schon "ewig" heimisch. Die Bedingungen sind für sie in Fitou ideal, und wenn das Lesegut von alten Rebstöcken und aus kleinen Erträgen stammt, können aus ihr atemberaubende Weine entstehen! Die Weine aus dem gebirgigen Teil Fitous sind wilde Weine mit nachhaltigen dunklen Aromen. Sie sind füllig, kraftvoll, durchaus auch robust und haben ein schönes Tanningerüst, das mit etwas Reife seidig wird. Ihre Aromen sind warm und erinnern neben dunklen Beeren auch etwas an getrocknete Früchte. Dank ihrer Struktur reifen sie sehr gut und gewinnen dabei an Geschmeidigkeit und Samtigkeit. Seine Weinberge bewirtschaftet Jérôme biologisch. Er läßt alles von Hand ernten. Dabei wird das Lesegut zum ersten Mal selektioniert, die zweite Selektion erfolgt am Lesetisch in der Kellerei. Die Beeren werden entrappt, dann folgt eine traditionelle Maischegärung mit Untertauchen des Tresterhutes (méthode pigeages) und Überbrausen des Mostes (méthode rémontage). Während der Maischegärung bleiben die Moste zum größten Teil in cuves. Seine Cuvée 'Origines' bereitet Jérôme aus rund 60% Carignan und 40% Grenache. Die Reben sind gut 20 Jahre alt und wachsen auf tonigem Lehmboden. Mit 40 hl/ha ist der Ertrag der Reben durchschnittlich. Der Wein reift etwa 18 Monate in der cuve ohne Einsatz von Eichenholz. 'Origines' schmeckt schön würzig mit Noten von reifen roten Früchten, der Wein ist rund und intensiv mit saftigweichen Tanninen aus den Schalen der Carignan. 'Les Mégalithes' ist sozusagen der Fitou-Klassiker: geerntet aus gut 90% Carignan und etwas Grenache! Die Reben stehen in den besten Carignan-Parzellen der Domäne (und der Region!), die dick mit galets roulés übersät sind. Die Rebstöcke sind mehr als 90 Jahre (!) alt, und die Erträge liegen unter 30 hl/ha. Auch 'Les Mégalithes' reifte ohne Holzeinsatz anderthalb Jahre in der cuve und wurde ohne Schönung und Filtration abgefüllt. Es ist ein mächtiger Wein mit elektrisierender Aromatik, ungestüm und dennoch mit anziehender Wärme, mit Dichte und herrlich samtiger Textur. Im 'Ancestrale' sind alle vier zugelassenen Rebsorten vereint. Jérôme baut sie natürlich alle an, auch wenn die Carignan die meiste Fläche einnimmt. 'Ancestrale' ist ein Wein "modernerer" Vinifikation: er hat besonders viel Frucht dunkelbeeriger Prägung wie Brombeere und Cassis sowie schöne Gewürznoten. Er ist voll am Gaumen, hat eine wunderbare Frische und ausgeprägte Länge. Er wurde teilweise im Holzfaß ausgebaut: der Syrah-Anteil reifte 12 Monate im Barrique, der Mourvèdre die gleiche Zeit in demi-muids (Fässer von 600 Liter Fassungsvermögen). Carignan und Grenache wurden in der cuve ausgebaut. Sie alle wurden erst kurz vor der Abfüllung zur Cuvée zusammengelegt - mit einem köstlichen Ergebnis! Die Appellationen Rivesaltes und Muscat de Rivesaltes für Vin Doux Naturel (VDN, "natürlich süßer Wein") liegen im Roussillon. Einige Dörfer in den Bergen von Fitou und Corbières nahe an der Greze zum Roussillon dürfen diese Weine ebenfalls herstellen. Arnau de Villanova, ein Gelehrter an der Universität von Montpellier, entdeckte im 13. Jahrhundert, daß Zugabe von Weingeist süßen Weinen ihre Süße erhielt und sie haltbar machte. Auch heute noch wird während der Gärung Weindestillat zugesetzt, um diese zu stoppen. So wird natürlicher Restzucker erhalten. Das Verfahren nennt man in Frankreich mutage. Im Vergleich etwa zum Portwein, der ähnlich hergestellt wird, haben die VDN nur rund 15% Alkohol (Portwein meist 20%). Sie werden aus hochreifem Lesegut in feiner Auslesequalität mit hohem natürlichen Zuckergehalt gewonnen. Die Weißweine werden vor allem aus Muscat-Sorten, Grenache Blanc oder Maccabéo gekeltert, die Roten meist aus Grenache Noir. Jérôme Bertrands Carignan-Reben auf steinigem Terroir; gegenüber die schroffen Felsen der Montagne de Corbières. Der Muscat de Rivesaltes, zu 100% aus Muscat à petits grains, wird "reduktiv" ausgebaut, also ohne Einfluß von Luftsauerrstoff, in der cuve. Er zeigt eine klare, animierende Frucht mit Noten von Rosen und einer Spur Litchi, dazu etwas Zitrone. Die anderen Weine, auch die weißen Rivesaltes aus Maccabéo-Trauben, werden "oxydativ" ausgebaut, mit Einfluß von Sauerstoff. Der saftige "Maccabéo" reift in der cuve und wird recht früh abgefüllt; er zeigt Noten von Akazie, einen Hauch Honig. Der dichte, cremige "Ambré" reift fast ein Jahr im Holzfaß. Man schmeckt Trockenobst und Nougat. Auch der rote 'Ma-ga' reift im Holzfaß - anders als der Grenat 'Sur Grains' von Boudau (folgende Seite), wird aber auch rein aus roter Grenache gekeltert. Deshalb hat er etwas weniger Frucht, etwas mehr Struktur. Es ist hochinteressant, die unterschiedlichen Stile der beiden Domänen zu vergleichen! (08/15) Ihr Klick zum Weingut: www.bertrand-berge.com 2013 Fitou 'Origines' 2013 Fitou 'Les Mégalithes' 2012 Fitou 'Ancestrale' 8,90 13,50 14,90 2014 Muscat de Rivesaltes n.m. Rivesaltes Maccabéo n.m. Rivesaltes Ambré Maccabéo élevé en fûts 2013 Rivesaltes Tuilé Grande Réserve 'Ma-ga' 15,90 15,20 Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 41 0,5 l 15,90 21,90 FRANKREICH Roussillon Domaine Boudau Rivesaltes 6, Rue Marceau, 66600 Rivesaltes, Frankreich Die Domaine Boudau wird heute von den Geschwistern Véronique und Pierre Boudau (Foto unten in den Reben) geleitet. Gegründet wurde sie in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts von Hippolyte Boudau. 1940 übernahm sein Sohn Henri das Gut; er erweiterte den Weinbergsbesitz und pflanzte vor allem Grenache Noir neu an. Dazu wählte er hochwertiges Pflanzgut in Châteauneuf-du-Pape aus, was sich noch heute in der Qualität der Weine widerspiegelt. Die Böden der Domäne bieten dieser Rebsorte ideale Bedingungen. Als Henri 1967 plötzlich starb, hinterließ er seiner Frau Anne-Marie und den drei kleinen Kindern rund 60 ha Rebfläche. Zu dieser Zeit wurden noch die im Roussillon traditionellen Süßweine Rivesaltes und Muscat de Rivesaltes erzeugt; allerdings brach das Geschäft damit Ende der 80er Jahre stark ein. Im Jahr 1992 beschloß die Familie Boudau, die Produktion vor allem auf trockene Weine umzustellen. Die beiden jüngeren Kinder Véronique und Pierre gaben ihre erlernten Berufe auf und übernahmen die Leitung des Gutes. Der Rebsortenspiegel der Domäne wird von der Grenache mit mehr als der Hälfte des Bestandes dominiert. Für die Roten und Rosés gibt es weiters Syrah und Carignan; für den weißen Muscat de Rivesaltes und trockenen Muscat gibt es auch Muscat à petit grain und Muscat d'Alexandrie. Die heute 48 ha Weingärten der Domäne verteilen sich auf zwei Lagen. Im Norden von Rivesaltes, auf den Ausläufern des Massif des Corbières, liegt 'Le Clos' mit gut 23 ha. Die zusammenhängende Rebfläche steht auf extrem felsigem Untergrund mit kalkhaltigem, teils sehr steinigem Tonboden. Häufig werden gewaltige Gesteinsbrocken bei der Bodenbearbeitung aus dem Weinberg geholt. Auf 'Le Clos' wachsen Grenache, Syrah und Cinsault, aber auch Muscat für die Weinweine. Die Traubengesundheit profitiert vom Tramontane, dem trockenen Nordwestwind. Allein durch die rauhen Lebensumstände bringen die Reben hier sehr geringe Erträge um 20 hl/ha. Der zweite Weinberg, 'La Pinède', befindet sich auf dem Plateau von Baixas, südwestlich von Perpignan. Auch diese 25 ha sind voll arrondiert. Die kalkhaltigen Böden liegen auf einer Terrasse aus der letzten Eiszeit. Die meisten Parzellen sind mit großen Flußkieseln (galets roulés) durchsetzt - ideal für die über 50jährigen GrenacheReben, die hier immer hervorragend aus ausreifen! werden eher früh abgefüllt, während die gehaltvollen vor der Füllung länger reifen, teils in cuves, teils auch in Holzfässern. Der rote Côtes du Roussillon 'Le Clos', gekeltert aus 80% Grenache und 20% Syrah, reift ohne Holzeinfluß in cuves; er zeigt viel Frucht mit Noten von roten Beeren, ist saftig und rund mit schöner Würze. Schmeckt zu herzhaften Wurstspeisen, zu Gegrilltem und dunklem Braten und dank des dezenten Tannins auch ohne Speisen! Blick vom 'Le Clos' auf das Massif des Corbières. Im 'Henri Boudau' finden wir 70% Syrah sowie 30% Grenache. Er reift etwa ein Jahr in Eichenfässern, teils neu, teils gebraucht. Der Wein ist betont elegant, hat aber auch eine tolle Frische, komplexe Struktur und wunderbare Frucht mit Noten von dunklen Früchten, außerdem besonders seidige, feine Tannine. Lammgerichte und kräftige Käse passen gut. 'Tradition' enthält zur Hälfte Grenache, dazu 30% Syrah und 20% Carignan, reift ebenfalls ein Jahr im Eichenholz, allerdings ausschließlich in alten Fässern. Er ist in sich ruhend und wunderbar komplex, ausbalanciert und sehr nachhaltig: ein besonders guter Tischgenosse, zum Beispiel zum Wild. 'Padri' wird aus Mourvèdre plus 20% Grenache gekeltert und ein Jahr im Holzfaß ausgebaut. Er ist füllig, kraftvoll und hat pikante Noten von Pfeffer und dazu eine grandiose Frucht nach einem Cocktail von reifen kleinen Beeren. Die Cuvée 'Patrimoine' ist aus feinster, sehr alter Grenache gekeltert, die mit 20% Syrah ergänzt wird: der Weine reift bewußt ohne Holzeinfluß in der cuve - sehr traditionell -, hat viel Kraft und ist pure, superintensive Frucht! Der gehaltvolle 'Le Clos'-Rosé enthält 80% Grenache plus Syrah und ist der komplexe, stoffige Typ, während der Rosé 'Petit Closi' aus 40% Grenache, 40% Syrah und 20% Cinsault hergestellt wird. Er ist der leichtere, frische Typ "Sommerrosé". Der 'edelsüße' (Vin Doux Naturel) rote Rivesaltes Grenat 'Sur Grains' ist aus Grenache gekeltert: feines Spiel zwischen zartem, feinem Tannin, sehr angenehmer Süße und glockenheller Frucht mit dunklen Aromen macht den Wein hochspannend. Ausgebaut ohne Holzeinfluß, ist er kräftig, würzig, sehr nachhaltig - ideal zum Schokoladendessert! Der Muscat de Rivesaltes, aus Muscat d'Alexandrie aus der Lage 'Le Clos', ist ein weißer Süßwein mit wunderbarer, köstlicher Frucht, perfekt zu Gänseleber und - vor allem - fruchtigen Desserts - und auch ideal als Apéritiv! (04/16) Ihr Klick zum Weingut: www.domaineboudau.fr Pierre beim Foto-Shooting in den Reben von Le Clos. Auf der Domaine Boudau werden alle Trauben von Hand geerntet. In normalen Jahren beginnt die Lese mit den frühesten Sorten Mitte August, die letzten Trauben werden Ende Oktober geborgen. Bereits in den Weinbergen wird das Lesegut selektiert, eine weitere Kontrolle und Auslese findet am Sortiertisch in der Cuverie statt. Alle Parzellen werden getrennt vinifiziert, um ihre Eigenarten zu erhalten. Die Trauben werden entrappt; nach der traditionellen Maischegärung für die Roten erfolgt das Untertauchen des Tresterhutes, méthode rémontage, je nach Bedarf. Die fruchtigen Weine 2015 'Petit Closi' Rosé 2015 'Le Clos' Rosé Côtes du Roussillon 2014 'Le Clos' Côtes du Roussillon 2013 'Tradition' Côtes du Roussillon Villages 2014 'Henri Boudau' Côtes du Roussillon Villages 2014 'Padri' Côtes du Roussillon Villages 2014 'Patrimoine' Côtes du Roussillon Villages 8,90 9,90 11,90 14,80 17,80 2014 Muscat de Rivesaltes 2013 Rivesaltes Grenat 'Sur Grains' 13,80 15,25 Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 42 7,90 9,50 K A T A L O N I E N (Spanien - siehe Text) Empordà *lavinyeta Mollet de Peralada Ctra. Mollet a Masarac, 17752 Mollet de Peralada, Spanien Die Autobahn durchs Roussillon Richtung Barcelona heißt "La Catalane", die Landweinappellation im Roussillon heißt "Côtes Catalanes"; überall im Roussillon sieht man Fahnen mit den rot-gelben katalanischen Farben: die (französischen) Bewohner des Roussillon verstehen sich als Katalanen. Das ist historisch begründet: von 1137 bis zum Pyrenäenfrieden 1659 existierte das Fürstentum Katalonien, das vom Roussillon im Norden bis nach Barcelona im Süden der Pyrenäen reichte. Dadurch entstand eine wirtschaftliche, sprachliche und kulturelle Gemeinschaft zu beiden Seiten der Pyrenäenhänge. Wenngleich das Roussillon schon seit mehr als 350 Jahren zu Frankreich gehört, fühlen sich seine Bewohner katalanisch (nicht etwa spanisch!!). Weil ich das Weingut *lavinyeta sehr schätze und es in Katalonien ansässig ist, liegt es für mich nahe, in meinem Sortiment den Sprung über die Pyrenäen zu machen und Ihnen seine Weine anzubieten! Natürlich füge ich seine Seite da ein, wo sie historisch hingehört: südlich vom Roussillon, zumal es mein einziges spanisches Gut ist. *lavinyeta ist ein Wein- und Olivengut im Hinterland der Costa Brava in der Provinz Girona, im äußersten Nordosten Kataloniens. Die Appellation wurde 1975 gegründet. In Deutschland ist sie wenig bekannt, obwohl die nahen Strände beliebte Urlaubsziele sind. Daß es in Ampurien viele unzerstörte prähistorische Zeugnisse gibt, ist der Tatsache zu verdanken, daß die Landschaft hier relativ isoliert ist und viele Gebiete inzwischen als Natur- oder archäologische Parks ausgewiesen sind. Auch Kultur wird in der Region groß geschrieben, wie das Dalì-Museum in Figueres beweist. Die Flächen für den Weinbau liegen auf den Abhängen der Sierra de la Albera und der Sierra de Rodas, den Ausläufern der nahen Pyrenäen. Etwa 10 km nördlich vom Weingut ist der Pyrenäenkamm, auf der anderen Seite liegt das französische Roussillon. Oft fegt der Tramuntana über's Land. Damit sie vor ihm geschützt sind, wachsen die Reben nicht sehr hoch. Der starke Nordwind ist für die Rebgesundheit von Vorteil: regennasse Blätter und Trauben trocknet er rasch ab. So sind die Reben gut vor Pilzkrankheiten geschützt. Die Winter sind mild mit wenig Frost und die Sommer trocken und heiß. Oftmals wehende Brisen von See wirken etwas mäßigend auf die Hitze. Quarzhaltiger Granit vulkanischen Ursprungs und dunkler Schiefer llicorella - bilden die kargen Böden. Vor den Reben Lavendel, dahinter die Bergkette der Pyrenäen. Die neue Kellerei ermöglicht schonendes Arbeiten: die Traubenannahme findet ebenerdig statt, wo auch die Sortiertische für das Lesegut und die Traubenmühle stehen. Dann geht es mittels Schwerkraft abwärts in den darunterliegenden Keller. Hier stehen Edelstahlgebinde zur Vinifikation und zum Ausbau; einige Cuvées werden auch in Barriques ausgebaut. Die Weine von *lavinyeta sind zwar würzig und zeigen ihre südliche Herkunft, aber sie sind nicht schwer. Das Gestein der kargen Böden gibt ihnen Mineralität, sie sind gut strukturiert, moderat im Alkohol und haben einen schönen Trinkfluß. Marta und Josep Serra Pla vor ihren Reben und Mandelbäumen. Josep Serra Pla und seine Frau Marta Pedra haben die ersten Weinberge für ihr neues Weingut 2002 erworben. 2006 wurde das neue Weingutsgebäude fertig, in dem jetzt optimal gearbeitet werden kann. Die Reben, vor allem Cariñena und Garnacha, waren damals schon 50 bis 100 Jahre alt. Inzwischen besitzt das Gut 30 ha Reben, davon rund 22 ha arrondiert am Betrieb. Die angepflanzten Rebsorten sind vor allen Dingen Garnacha (Grenache) und Cariñena (katalanisch "Samsó", französisch Carignan), die ergänzt werden von Syrah, Merlot und Cabernet Sauvignon, wie es in den katalanischen Weinbergen heute oft zu finden ist. Insgesamt sind es 19 Rebsorten, die Josep in seinen Weinbergen stehen hat, manche nur in Minimengen zu Versuchszwecken. Die Erträge sind gering - die Erde gibt hier auch gar nicht viel her -, und die Ernte geschieht ausschließlich von Hand. Das Gut arbeitet integriert, das heißt, es werden keine chemischen Pflanzenschutzmittel und Dünger eingesetzt. Neben den Reben bevölkert auch eine Schafherde das Weingut, und im Wäldchen leben mehrere Hühnervölker. Vor allen Dingen aber gibt es viele Olivenbäume, die zur Produktion eines hervorragenden Olivenöls genutzt werden - siehe weiter unten auf den Feinkostseiten! Das Weingutsgebäude mit Verkostungsraum und Büros. Der Keller darunter liegt wegen der kühleren Temperatur tief in der Erde. Für die Gestaltung der Etiketten, Kartonagen usw. ist übrigens der Designer Lluís Serra verantwortlich, Joseps Bruder. Von ihm stammt natürlich auch das Design, das dem Weingutsnamen einen Stern voran- und den Weinen einen nachstellt. (10/15) Ihr Klick zum Weingut: www.lavinyeta.es Hier finden Sie eine Broschüre von *lavinyeta: www.weinkern.de/download/downdatei/wein_infos/lavinyeta.pdf Ihr Blick auf LAVINYETA: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/lavinyetagoogle.htm Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 43 KATALONIEN *lavinyeta Mollet de Peralada 2015 Heus Negre* 7,90 2015 Negre de Folls* 8,30 Cariñena (Carignan, der katalanisch Samsó heißt), Garnacha (= Grenache) mit etwas Syrah und Merlot, im Edelstahl ausgebaut. Der rubinrote Wein ist frisch, unaufdringlich und einladend, fein und transparent und doch nachhaltig. Die schöne Frucht ist zart rauchig mit Noten von kleinen roten Früchten wie Erdbeere und Kirsche. Die Trauben für Negre de Folls, den "Rotwein der Verrückten" mit dem Künstleretikett, stammen aus einem Weinberg in der Conca de Barberà etwas landeinwärts nahe Tarragona, den Marta mit in die Ehe gebracht hat. Rund 60% sind Tempranillo, der hier Ull de Llebre genannt wird, dazu etwa ein Drittel Garnacha und etwas Trepat, einer alten lokalen Rebsorte. Der Wein hat eine intensive Frucht mit Noten von roten Früchten mit einem Hauch Pfeffer, der eine schöne Struktur gibt. 2014 Llavors* 10,80 2013 Puntiapart* 13,50 2013 MigMig* (Grenache + Marselan) 16,00 2013 Microvins* Samsó (Cariñena) 17,90 Im 2014er Llavors haben spanische Rebsorten die Überhand: viel Samsó = Carignan, dann Garnacha, dazu etwas Merlot, Syrah sowie Cabernet Sauvignon und Franc. Auch hier sind die Reben sehr alt, und der Wein wurde ein gutes halbes Jahr im Holz ausgebaut. Spannende Würze, Aromen zwischen Sauerkirsche, Wald- und Brombeeren, kraftvoller Nachhall. Aus 85 % Cabernet Sauvignon und 15 % Carignan aus uralten Reben, ein Jahr in Barriques verschiedener Herkünfte ausgebaut. Kraftvoll, mineralisch unterlegt, würzige Aromen mit einem Widerspiel von Cassis und Sauerkirsche. Bei diesem Wein schmeckt man den Cabernet wunderbar pur, der Carignan gibt Dichte und Würze dazu. MigMig (= HalbHalb) ist eine Cuvée zu je 50% aus Grenache - Reben von mehr als 80 Jahren! - und Marselan. Weil der Marselan in der Appellation Empordà nur zum Versuchsanbau zugelassen ist, findet man auf dem Etikett keinen Jahrgang, aber die Lotnummer L.13 gibt entsprechende Auskunft! Der spannungsreiche Wein wurde ein Jahr in Barriques ausgebaut und hat eine wunderbar seidige Textur. Die Aromen zeigen rote Früchte, einen Hauch Pilze, einen Hauch Rauch - ein eleganter, betörender Wein! Hinter den Microvins stehen nur ganz geringe Mengen. So auch bei dem Samsó aus etwa 100jährigen Carignan-Reben. Ausgebaut wurde er ein Jahr in gebrauchten, medium getoasteten Barriques. Es ist ein dichter, aber auch super strukturierter Wein mit würzigen, dunkelbeerigen Aromen. Bei aller Kraft wird er mit etwas Luft weich und warm. Sehr einladender Wein mit ganz langem Finale! 2015 Heus Rosat* aus 2015 Heus Blanc* 7,90 Aus Garnacha, Cariñena, Merlot und Monastrell (= Mourvèdre) gekeltert und im Edelstahl ausgebaut. Es ist ein saftiger, mediterraner Rosé mit Frische und Würze, aber auch mit schöner roter Frucht. Ideal zum Grill! Macabeo, weiße Garnacha, Xarel.lo, Moscato und Malvasia bilden das Team der beteigten Rebsorten: der Wein ist saftig, in der Säure sehr dezent, aber trotzdem frisch; in der Frucht finden wir belebende Zitrusnoten, schöne Noten von frischen Blüten und einen aparten Hauch von erblühenden Rosen. 2015 Llavors Blanc* 10,80 2014 Microvins* Carignan Blanco 14,50 Aus autochthonen Rebsorten dieses Teils des Mittelmeers: 85% Macabeo und 15% Xarel.lo. Vor allem die Letztere kennen wir auch aus der Cava-Produktion im Penedès. Es handelt sich beim Llavors* um einen gehaltvollen Weißwein, der eine kurze Zeit in französischen Eichenfässern reifte. Der stoffige Wein zeigt noch junge Aromen von Aprikose, etwas Melone und einem Hauch Zitrus. Schon jung zu genießen, läßt er sich auch gut einige Jahre lagern. Weißer Carignan ist eine absolute Rarität, sowohl in Katalonien als auch im Languedoc-Roussillon. Die Rebsorte entstand durch natürliche Mutation aus der Carignan Gris. *lavinyeta besitzt über 90 Jahre alte Reben dieser Sorte. Sie wurden demnach bald gepflanzt, nachdem die Sorte entdeckt wurde. Von diesem Wein gibt es in 2014 nur 518 Flaschen. Ausgebaut wurde er für kurze Zeit im Holzfaß, um ihm Struktur und Komplexität zu verleihen. Die Frucht ist floral, mit schönen Noten von frischen Blüten. Eine feine Säurestruktur gibt ihm zusätzliche Spannung. Ich trinke den Wein übrigens gerne zur klassischen Kalbsblanquette oder zum Hühnerfrikassee. Sereno* Solera 2009 - Vi generós sec 100% Garnatxa Roja 0,5 l Sols* Solera 2006 0,5 l Hinter diesem langen Titel verbirgt sich ein spannender Wein! Der Ertrag hochreifer roter Grenache wurde in alten französischen Eichenfässern vergoren und gereift. Die Fässer wurden nicht ganz aufgefüllt. So entstand ein oxydativer Wein im Stil der trockenen Sherrys. Außerdem bedient Josep sich des Solera-Systems, das man auch aus Andalusien kennt: die Basis für Sereno wurde 2009 gelegt. Wird nun Wein entnommen und abgefüllt - stets aus den Fässern mit dem ältesten Wein -, so werden die Fässer mit den nächstälteren aufgefüllt, diese wieder entsprechend mit dem nächsten, sodaß die jüngeren Weine die älteren in Kaskaden auffüllen. Und in allen Fässern ist und bleibt etwas vom 2009er! Der trockene, mahagonifarbene Wein zeigt Aromen von getrockneten Feigen, auch Quitte, spannende Noten von der Oxydation, ähnelt im Stil einem guten Fino-Sherry. Paßt hervorragend zu Nüssen und Nußgebäck und würzigen Snacks. Auch dieser Wein wird im Solera-Verfahren hergestellt. Die Solera wurde 2006 angelegt. Im Gegensatz zu Sereno* handelt es sich bei Sols* um einen süßen Wein im Stil einer Beerenauslese, also aus Mosten, die ihre hohe natürliche Süße aus der Konzentration der Beeren beziehen. Verwendet wird das Lesegut von über 80jährigen Reben, und zwar je zur Hälfte rote und weiße Grenache. Am Gaumen zeigt der Wein intensive Aromen von getrockneten Aprikosen, reife Beerennoten, einen Hauch Vanille und Wintergewürze, dazu ein spannendes Spiel zwischen Frische und Reife. Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 44 11,50 16,80 F R A N K R E I C H (Fortsetzung) Loire-Centre: Pouilly-Fumé Domaine A. Cailbourdin Maltaverne - Pouilly-sur-Loire Maltaverne, 58150 Tracy sur Loire, Frankreich Das Anbaugebiet von Pouilly-Fumé liegt bei Pouilly-sur-Loire auf den Hügeln aus Kalk und Feuerstein, an denen der breite, aber flache Fluß gemächlich vorbeifließt. Alain Cailbourdin keltert hier seine Weißweine aus einer einzigen Rebsorte: Sauvignon Blanc. Er besitzt die 18-ha-Domäne seit 1980; die Hälfte seiner Reben ist zwischen 45 und 75 Jahre alt, die anderen hat er nach 1980 gepflanzt. Seine Weinberge liegen auf verschiedenen Parzellen mit unterschiedlichen Böden, deren Weine er separat ausbaut. Ertragsbegrenzung, Ausbrechen überflüssiger Triebe am Stock, Begrünung der Weinberge, integrierter Pflanzenschutz und die Beachtung der öko-biologischen Zyklen legen den Grundstock für hohe Traubenqualität. Alain erntet im Augenblick optimaler Reife, jedoch nicht überreif, was Leichtigkeit und Frische seiner Weine erklärt; im Keller wird traditionell, auch mit Spontangärung, aber mit moderner Ausrüstung gearbeitet, und grosse Sorgfalt und Hygiene erklären die Eleganz, Feinheit und vor allem die glasklare Frucht der Weine. Alain hat gerade seine Kellerei vergrößert und modernisiert. Er kann jetzt alle Vorgänge besonders schonend mittels Schwerkraft bewerkstelligen und überhaupt noch präziser und effizienter arbeiten. Außerdem arbeit sein Sohn Loïc inzwischen im Betrieb mit; seitdem konnten die Cailbourdins 2 ha zukaufen, die zu den Lagen 'Les Cris' und 'Boisfleury' gehören. Zwischen Boisfleury und dem Hügel von St. Andelain stehen die Reben für die 'Cuvée de Boisfleury' auf einem Plateau mit unterschiedlichen Böden: 'Calcaires du Barrois' mit viel hartem Kalkstein und sandige Formationen mit Feuerstein ('silex'). Der Wein von hier besticht mit seiner frischen Frucht mit Aromen von Passionsfrucht, Mandarine und Akazie; servieren Sie ihn als Apéritif oder zu leichten Mahlzeiten, besonders zu Fisch. Alain Cailbourdin in den Reben von Boisfleury. 'Les Cris' liegt in bester Südwestlage ganz nah am Fluß auf dichtem, feinporigem Kalk ('portlandien'); die Lage bietet exzellentes Sauvignon-Terroir und ist teilweise steil, die Reben sind schon alt. Der Wein daraus hat eine brillante Rasse und knackfrische Frucht, ist nachhaltig und elegant, mit dichter Textur und fokussierter Mineralität. Er ist bestens zu Fischgerichten geeignet, aber auch zu den feinen Ziegenkäsen der Region, zum Beispiel zum Valençay oder dem berühmten Crottin de Chavignol. Alter Rebstock und steinübersäter Weinbergsboden in 'Les Cris'; auch tief im Boden gibt es diese enorme Menge an Steinen. Alains Weine sind delikat und von großer Klasse. Zu rühmen ist neben ihrer Klarheit in der Frucht und ihrer Präzision auch ihre unerwartete Alterungsfähigkeit. Man sollte ihnen möglichst ein paar Jahre der Reife gönnen, um in ihren vollen Genuß zu gelangen. Auf jeden Fall gehören sie zur absoluten Spitze dieser berühmten Appellation! (12/13) Ihr Klick zum Weingut: www.domaine-cailbourdin.com Ihr Blick auf POUILLY-SUR-LOIRE: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/cailbourdingoogle.htm Die Lage 'Les Cris' hat auch steile Anteile - im Besitz von Alain. Rund 45jährige Reben stehen in der Lage 'Les Cornets' auf 'marnes kimméridgiennes', einer stark von Steinen, Ammoniten und kleinen Austern durchsetzten Mergelschicht, sehr typisch für Pouilly-Fumé. 'Les Cornets' ist ein saftiger Wein, eher rund, mit schöner Kraft und Länge und viel Frucht mit Noten von Aprikose und reifem Apfel. Er begleitet hervorragend helles Fleisch wie Kalb und Huhn in cremigen Saucen. 2013 Pouilly-Fumé 'Boisfleury' 2013 Pouilly-Fumé 'Les Cornets' 2013 Pouilly-Fumé 'Les Cornets' 2013 Pouilly-Fumé 'Les Cris' 2012 Pouilly-Fumé 'Les Cris' Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 45 13,50 15,00 0,375 l 8,90 15,80 15,00 FRANKREICH Loire-Centre: Sancerre Domaine Vacheron Sancerre 1, Rue du Puits Poulton, 18300 Sancerre, Frankreich Vielleicht erzeugt die Domaine Vacheron die elegantesten und nachhaltigsten Weine in Sancerre, zu den allerbesten zählen sie jedenfalls! Das Weingut wird heute von den Cousins Jean-Dominique und Jean-Laurent Vacheron geleitet. Die Väter, Jean-Louis und Denis Vacheron, die Gründer des Gutes, wirken weiterhin mit. Knapp 40 ha Weinberge gehören zum Besitz, überwiegend auf den kalkreichen Böden mit hohem Feuersteingehalt im Norden des Dorfes Sancerre. Es gibt zwei Rebsorten im Betrieb, eben die beiden, die in der Appellation Sancerre zugelassen sind: Sauvignon Blanc für die Weißweine und Pinot Noir für Rosé sowie die Roten. Das Weingut wird biodynamisch bewirtschaftet und ist seit einigen Jahren bei Demeter zertifiziert. Natürlich sind die Weinberge begrünt, synthetischen Dünger haben die Vacherons nie ausgebracht, und verschiedene Kräutermischungen dienen zur Stärkung der Reben. Handlese im optimalen Reifestadium ist selbstverständlich. Im Keller geht es modern zu, die Trauben werden sehr schonend gepreßt, der Saft nimmt seinen Weg mittels Schwerkraft, ohne Einsatz von Pumpen. Die Finesse und brillante Klarheit der Vacheron-Weine ist eben kein Zufall! Alle vier Vacherons sind sehr sympathische Menschen, die gerne über ihren Wein sprechen. So kommunikativ sie auch sind, bei der Führung ihres Betriebes sind sie allerdings rigoros: alle Arbeit und Mühe wird in den Weinberg gesteckt, möglichst null Eingriff im Keller. Der weiße Sancerre und der Rosé reifen im Edelstahl, die weißen Lagenweine in Eichenholzcuves. Die Rotweine werden teils im Eichenholz ausgebaut. Der Sancerre der Vacherons ist von unglaublicher Rasse und Präzision, mit kristallklarer, feinster Frucht und großer Nachhaltigkeit. An den Lagenweinen kann man gut die Unterschiede im Terroir auf engstem Raum erkosten. Wenngleich es Weine aus einer Hand sind, schmecken sie ganz unterschiedlich nach den Eigenheiten ihrer Böden und Expositionen. So kommt der südexponierte 'Le Paradis' von einem reinen Muschelkalkboden mit dünner Kalklehm-Auflage; die Wurzeln treiben direkt ins Gestein. Der Wein hat eine mineralische Würze, elegantes Säurespiel, Komplexität, klare Frucht mit Noten von weißem Pfirsich und eine unendliche Länge. Im südöstlich orientierten 'Les Romains' finden wir eine Auflage von kalkhaltigem Lehm auf Silex. Der Wein ist saftiger und mehr gelbfruchtig mit Noten von karamellisiertem Pfirsich. Weniger die Mineralität als die klare Frucht steht im Vordergrund. (02/13) 2014 Sancerre 2013 Sancerre 21,50 19,50 Château de Thauvenay Sancerre Le Château, 18300 Thauvenay, Frankreich Château de Thauvenay ist schon lange im Besitz der Familie von Comte Georges de Choulot de Chabaud la Tour. Ein Vorfahre, der Comte de Montalivet, war ein Freund Napoléon Bonapartes. Als Krönung seiner Laufbahn wurde er 1809 dessen Innenminister. 1819 kaufte er das Schloß in Thauvenay mit seinen Weinbergen. Heute umfaßt das Gut 18 ha Weinberge an den Südosthängen südlich von Sancerre, im Weiler Thauvenay. Comte Georges führt das Gut zusammen mit seiner Frau, Comtesse Anne de Choulot. Der äußerst umgängliche und lebensfrohe Graf erzeugt traditionelle Weine. In seinen Weinbergen steht ausschließlich Sauvignon Blanc, und in seinen Kellern entsteht ausschließlich weißer Sancerre. Die jüngsten Reben sind 15 Jahre alt, in den ältesten Weinbergen stehen über 85jährige Reben mit geringem, aber besonders hochwertigem Ertrag. Die Reben wachsen auf jurassischem Muschelkalk, teils stark mit Steinen durchsetzt, in einigen Parzellen auch mit Feuerstein. Das erklärt, warum die Weine vom Château de Thauvenay so wunderbar ausgewogen sind und eine saftige, kraftvolle Frucht haben. Es sind schlanke, rassige Weine, nachhaltig, mit schönem Körper und guter Struktur. Durch ihre traditionelle Bereitung und gute Kraft ist die Frucht sehr gut in das gesamte Aromabild mit Kopfnoten von reifen gelben Früchten integriert. Der Graf macht keine Weine mit vorlauter Frucht, die nach Kaltgäraromen schmeckt und bald in sich zusammenfällt. Im Gegenteil, die Thauvenays sind sehr gut lagerfähig und entwickeln sich prima über einige Jahre, wenngleich sie natürlich auch jung ein Genuß sind! Château de Thauvenay steht für rassige und ganz klassische Weine der Appellation Sancerre. Der Keller des Weingutes befindet er sich im Kreuzgewölbe der romanischen Schloßkapelle aus dem 12. Jahrhundert, keine 500 m von den Reben entfernt. Die Kapelle wurde einst über einem gallorömischen Tempelbezirk samt seiner Quelle errichtet. Einige Exponate berichten noch von dieser Zeit. Anne und Georges bewohnen das schöne Schloß mit seiner antiken Einrichtung, und sommers genießen sie ihren großen, parkartigen Garten unter den alten Bäumen. Von der Kellerei trennt sie nur eine schmale Straße. Im Januar 2017 haben Georges und Anne haben Schloß und Weingut verkauft. So wird 2014 der letzte Jahrgang bei mir sein.... (03/14) Comte Georges und Comtesse Anne in ihrem historischen Keller. Ihr Klick zum Weingut: www.chateaudethauvenay.com Ihr Blick auf CHÂTEAU DE THAUVENAY: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/thauvenaygoogle.htm Fotogalerie: www.wein-kern.de/galerien/thauvenay/index.htm In den Reben vom Château de Thauvenay. Am Horizont Sancerre. 2014 Sancerre 'Château de Thauvenay' Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 46 13,80 FRANKREICH Loire-Centre: Menetou-Salon Domaine Philippe Gilbert Menetou-Salon Les Faucards, 18510 Menetou-Salon, Frankreich Menetou-Salon ist eine in Deutschland wenig bekannte Loire-Appellation mit hervorragendem Potential. Sie erstreckt sich auf rund 500 ha über zehn Gemeinden und schließt südwestlich an Sancerre an, einige Kilometer nördlich vom mittelalterlichen Bourges. Ein großer Liebhaber der Weine war Jacques Coeur, der um 1440 Finanzminister Karls VII. war und in MenetouSalon Schloß und Weinberge besaß. Menetou-Salon liegt geologisch im Pariser Bekken und hat sehr ähliche Böden wie Sancerre, nämlich überwiegend Mergel und Kimmeridgium-Kalk aus dem Erdzeitalter Jura. Überall findet man versteinerte kleine Muscheln in den Böden. Außer den Böden verbinden die beiden Appellationen ihre Rebsorten. Genau wie beim Nachbarn, sind auch in Menteou-Salon nur zwei Sorten zugelassen: in den geeigneten Hanglagen wächst Sauvignon Blanc für den Weißwein, der etwa 70% des Ertrages der Appellation ausmacht, auf dem Rest Pinot Noir für Rotweine und Rosés. Die Vorraussetzungen sind auch für diese burgundische Rotweinsorte gut. Sie profitiert von den Böden und vom atlantisch geprägten Klima, das ihr Delikatesse und klare Frucht verleiht. Bei Philippe Gilbert stehen derzeit mehr rote als weiße Reben in den Weingärten. Seine Rotweine haben eine klare, elegante Frucht. Weil sie im Edelstahl ausgebaut werden, wird das Lesegut nicht entrappt. So erhalten die Weine Struktur und ein dezentes Tannin, das ihre schöne Kirschfrucht unterstützt. Nur 'Les Renardières' Rouge reift in gehaltvollen Jahrgängen im Holzfaß. Im Restaurant spendiert Philippe auch Wasser zu seinem Wein... Die Weinberge der Domäne liegen in vier Gemeinden. Die größte Parzelle, 'Champaloin', befindet sich in Vignoux. Der südöstlich orientierte Weinberg wurde von Philippes Vater zu Begin der 60er Jahre bepflanzt, 4 ha mit Pinot Noir, 2 ha mit Sauvignon. Drei Weinberge liegen in Parassy: 'La Montaloise', 'Le Clos du Bourg' und 'Les Treilles'. Im letztgenannten stehen die ältesten Reben, sowohl Sauvignon als auch Pinot Noir. Hier erntet Philippe die Topweine 'Les Renardières' in rot und weiß. (07/13) Der uralte Pinot-Noir-Rebstock hat sich entschlossen, nach vielen Jahren mit Trockenheit, Frost oder Hagel doch noch auszutreiben. Saftige, biodynamisch bewirtschaftete Reben in Vignoux: in den 60ern gepflanzte Pinot Noirs und Sauvignon Blancs. Die weißen Sauvignons werden immer im Edelstahl ausgebaut, auch 'Les Renardières', der Wein aus der besten Parzelle mit alten Reben, mit besonders dichter Struktur. Sie erinnern an Orangenblüten und Quitte, etwas an schwarze Johannisbeeren, frischen Apfel, manchmal mit einer Spur Gewürzen. Sie sind elegant und fein, etwas "femininer" als Sancerre, mit subtiler, klarer Frucht. All' dies trifft auf die Weine von Philippe besonders zu - Sauvignon at it‘s best! Gegründet wurde die Domäne im Jahre 1768 und war seitdem ununterbrochen in Familienbesitz. 1998 übernahm Philippe sie vom Vater. Er wird von seinem Önologen Jean-Philippe Louis unterstützt, der auch über die Arbeiten im Weinberg wacht. Man sagt den beiden nach, daß sie mit ihrem gemeinsamen Streben nach höchster Qualität und ihren hervorragenden Fachkenntnissen ein perfektes Team sind. Vor einigen Jahren hat Philippe sein 28-ha-Weingut aus Überzeugung komplett auf biodynamische Arbeitsweise umgestellt. Er fragt sich heute oft, warum er nicht schon immer so gearbeitet hat: lebendige Böden, vitale Pflanzen, Rebstöcke mit ganz anderem Glanz auf den Blättern.... Ihr Klick zum Weingut: www.domainephilippegilbert.fr Ihr Blick auf die DOMAINE PHILIPPE GILBERT: www.weinkern.de/wein-aachen/wein_li/google_karten/gilbertgoogle.htm 2014 Menetou-Salon Blanc 2013 Menetou-Salon Blanc 2011 Menetou-Salon Blanc 'Les Renardières' 2013 Menetou-Salon Rouge 2011 Menetou-Salon Rouge 2010 Menetou-Salon Rouge 'Les Renardières' 2008 Menetou-Salon Rouge 'Les Renardières' Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 47 0,375 l 14,70 8,50 23,50 0,375 l 8,95 14,50 23,50 21,90 FRANKREICH Loire: Touraine Domaine des Echardières Pouillé 9 rue de la Brosse, 41110 Pouillé, Frankreich Luc Poullain sagt, er habe Deutsch auf dem Hochsitz gelernt. Er ist nämlich Jäger und hat einen Jagdfreund im Harz. Zu Hause geht er schon mal auf Schnepfenjagd. So ist es nicht verwunderlich, daß der kleine Vogel sein Weinetikett ziert. Die 16 ha Weinberge der Domäne liegen am Cher, nur wenige Kilometer vom berühmten Schloß Chenonceau entfernt. Die jüngste Appellation der Touraine erinnert daran mit ihrem Namen: Touraine Chenonceaux (allerdings mit x, so wie das gleichnamige Dorf!). Wenn man hoch über dem Flüßchen Cher steht, erkennt man gut die typische Topographie und die Lage der Weinberge in dieser Region: immer wieder wird die Hochfläche von Taleinschnitten durchbrochen. Die Hänge sind für den Weinbau meist ungeeignet, die Reben wachsen auf dem Plateau. Die Böden sind arm, die Humusauflage sehr gering, und die Reben müssen ihre Wurzeln durch den Kalkfelsen treiben. Der Boden ist skelettreich durch die vielen Kalksteintrümmer und kann deshalb Regenwasser schnell abführen. Manche Parzellen haben eine dichte Lehm- und Tonschicht. Die sind für den Weinbau nicht gut geeignet, weil sich hier das Wasser staut. Das erkennt man bei nasser Witterung in den Reben: auf diesen Grundstücken stehen dann die Pfützen knöchelhoch. Man kann in den Taleinschnitten auch gut die Geologie des Tales erkennen. An manchen Stellen kommt noch der weiche Tuffstein zum Vorschein, der vom Loireufer zwischen Saumur und Tours bekannt ist. Dort haben die Menschen schon im Mittelalter Höhlen in den weichen Stein getrieben, die sie bewohnt haben. Heute werden sie wegen ihrer gleichbleibenden Temperatur eher als Weinkeller und für die Champignonzucht genutzt. Vor allen Dingen aber erkennt man die an manchen Stellen sehr mächtigen harten Kalkfelsplatten und deren Trümmer aus der Phase der Bodenbildung. Bisweilen sind die Böden mit Silex, Feuerstein, durchsetzt. Diese Bodenart nennt man hier perruches. Den harten Kalksteinfelsen kann man auch gut im Keller von Luc Poullain sehen. Die Domaine des Echardières hat ihren Namen von einem Weinberg auf dem Plateau oberhalb von Angé. Das ist das Dorf, in dem sich die Weinberge und auch der Keller des Weingutes befinden. Alle Reben stehen in den Appellationen Touraine und Touraine-Chenonceaux. Hier sieht man in der gegossenen Bodenplatte den Einlaß für den 7500-Liter-Edelstahltank, der ins Erdreich eingelassen wurde - eine mehr als mühsame Arbeit! Hier reift grundsätzlich ein gehaltvoller Sauvignon auf der Hefe seiner Vollendung entgegen. Die Touraine ist bekannt für ihre schönen Sauvignon-Blanc-Weine, die mit klarer Frucht, mittlerem Körper und dezentem Alkoholgehalt wunderbar in den Alltag passen. Außerdem gibt es aber auch einen hohen Bestand an roten Rebstöcken. Wichtig sind die leichte und fruchtige Gamay und der kräftige, herzhafte und dunkelfarbige Côt, der aus Bordeaux stammt und auch Malbec genannt wird. Ergänzt werden sie durch Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon. In Lucs Weinbergen nehmen die roten Sorten etwa zwei Drittel seiner Fläche ein: Côt, Cabernet Franc und Gamay. Auf dem Rest steht natürlich Sauvignon Blanc. Die Appellation Touraine steht für eher leichte, frische und auch unkomplizierte Weine. Die Appellation Touraine-Chenonceaux wurde erst in den letzten Jahren neu geschaffen. Zunächst galt sie nur für Rotweine, und zwar mit einem mindestens fünfzigprozentigen Anteil von Côt plus dem Rest Cabernet Franc. Das ist an der Loire ungewöhnlich! Inzwischen gibt es auch den weißen Touraine-Chenonceaux. Er wird ausschließlich aus Sauvignon Blanc gekeltert. Die letztgenannte Appellation gilt für die besten Lagen des Gebietes. Die Böden sind stark von Silex durchsetzt und klimatisch bevorzugt. Deshalb sind die Weine auch gehaltvoller und aromareicher als jene aus der Appellation Touraine. Ein großer Vorzug der Weine aus beiden Appellationen ist ihr eher niederer Alkoholgehalt. Luc Poullains Touraine Sauvignon und Rosé warten üblicherweise nur mit rund 12 Volumenprozent auf, selbst der Top-Rote 'La Long Bec' hat nur 12,5 %! Einzig der weiße Chenonceaux liegt ein Prozent höher. Der stets gut aufgelegte Luc Poullain versteht sich als "artisan vigneron", als handwerklich arbeitender Winzer. Hier steht er vor der Kalksteinwand seines Kellers - purer Fels! Luc baut seine Weine in der cuve aus, überwiegend aus Edelstahl. Die fruchtigen Roten, aber vor allem Sauvignon Blanc und Rosé behalten so ihre feine, animierende Fruchtigkeit. Der lebendige Rosé wird aus den drei roten Rebsorten der Domäne gekeltert und zeigt animierende Noten von Erdbeeren und einen Hauch Granatapfel - ein unkomplizierter, aber wunderbar nachhaltiger Wein. Der Sauvignon Blanc ist frisch-fruchtig, lebendig, mit Noten von Ananas, Holunder und einem Hauch Zitrus. Er ist ein typischer Vertreter der Gattung Touraine Sauvignon mit schöner Saftigkeit. Der rote 'La Long Bec' wird je zur Hälfte aus Côt und Cabernet Franc aus alten Reben gekeltert. Das reife Lesegut wird entrappt, damit der Wein ein feines, seidiges Tannin hat. Die reichhaltige dunkelbeerige Frucht zeigt Noten von Brombeere, Cassis, Sauerkirsche und getrockneten Pflaumen, und trotz seines dezenten Alkoholgehaltes ist es ein üppiger und langanhaltender Wein! (04/13) Ihr Klick zum Weingut: www.domaine-echardieres.com/ Ihr Blick auf Landschaft und Weinberge: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/echardieresgoogle.htm 2015 Touraine Sauvignon Blanc 2015 'La Long Bec' Touraine Chenonceaux 2015 Touraine Rosé 2013 'La Long Bec' Touraine Chenonceaux Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 48 7,95 12,80 7,25 12,80 FRANKREICH Loire: Savennières-Roche aux Moines Domaine Aux Moines Savennières La Roche aux Moines, 49170 Savennières, Frankreich Chenin Blanc ist die Königin der Loire, sagt man in Frankreich. In Deutschland allerdings ist diese Rebsorte weniger bekannt, am ehesten noch aus Südafrika, wo man sie auch anbaut. Ihre Heimat aber ist das Anjou, nahe der Stadt Angers. Das kleine Anbaugebiet Savennières und erst recht die nur 19 ha kleine MiniAppellation Savennières-Roche aux Moines rechts der Loire sind berühmt für ihre großen trockenen Chenin-Weine. Edelsüße Chenins gibt es auf der anderen Flußseite, am Layon (siehe Domaine des Quarres!). Die vorherrschenden Aromen beim jungen Chenin Blanc sind Apfel, Quitte und Zitrusfrüchte, dazu kommen florale und vor allem mineralische Noten. In reiferen Weinen werden die Aromen sehr komplex und haben Anklänge von Heu, Weißdorn, Lindenblüte, Melone, Aprikose, manchmal etwas Honig. Weine aus Chenin Blanc sind sehr lagerfähig (siehe mein eigenes Angebot, das bis 1992 zurückreicht, ein klasse Wein von 20 Jahren und kein bißchen müde!). In der Literatur wird das immer wieder auf seine hohe Säure zurückgeführt. Tatsächlich ist seine Säure nicht besonders hoch, und dennoch hat Chenin ein sagenhaftes Alterungspotential. Und noch etwas ist beachtlich, nämlich seine vielfältigen Möglichkeiten. Man kann vom leichten, frischen Tischwein über gehaltvolle trockene große Weine und zarte fruchtsüße "Spätlesen" bis hin zu großen edelsüßen Weinen im Stil der Trockenbeerenauslese alles aus ihm keltern. In dieser Hinsicht ist er vergleichbar mit dem Riesling und dem Grünen Veltliner. Savennières-Roche aux Moines liegt auf einem Hügel mit Blick auf die Loire. Die Böden bestehen aus blauem Schiefer, rotem und grünem Tonschiefer und sind mit stark quarzhaltigem Vulkangestein (Rhyolit) durchmengt. Sie speichern gut die Tageswärme und geben sie nachts an die Reben ab. Bereits um 1120 bauten die Mönche der Abtei St. Nicolas in Angers auf dem Roche aux Moines (übersetzt Felsen der Mönche) Wein an. Sie betrieben ihre Domäne bis zur Französischen Revolution, dann wurde sie Nationaleigentum. Später hatte sie verschiedene Eigentümer, darunter den Automobilpionier Carl Friedrich Benz. Im Jahr 1981 kaufte Familie Laroche das Weingut und nannte es Domaine aux Moines. Selbstverständlich haben sie für den Weißwein ausschließlich Chenin Blanc. Die Reben sind im Durchschnitt gut 25 Jahre alt; es gibt zwei Parzellen mit über 80jährigen Reben. Als Familie Laroche das Gut kaufte, gab es gegenüber dem Schloss bereits einen Weinberg mit Cabernet-Reben, nämlich 70% Cabernet Franc und 30% Cabernet Sauvignon. Auch diese Reben sind inzwischen über 80 Jahre alt. Seit über 30 Jahren ist Monique Laroche unermüdlich als Botschafterin für die so eigenständigen Weine vom Felsen der Mönche im Einsatz. Seit über zehn Jahren wird sie von ihrer Tochter Tessa unterstützt, die seit 2009 die Domäne auf biologischen Weinbau umstellt. Beide Damen schwören auf's Traditionelle. So gibt es keine malolaktische Gärung für die Weißweine, möglichst wenig neue Holzfässer wegen zu intensiver Eigenaromatik. Die Weine sollen ihr Terroir widerspiegeln und elegant und finessenreich sein. Und das gelingt Monique und Tessa auf jeden Fall! Savennières-Roche aux Moines ist orange markiert. Um Details zu betrachten, folgen Sie dem türkis unterlegten Link unten! Der Weißwein wird überwiegend im Edelstahl ausgebaut, nur eine kleine Menge reift in Barriques, wo sie lange auf der Feinhefe bleibt. Dann werden beide Partien wieder zusammengeführt. So bekommt der Wein eine gute Struktur und Festigkeit, ohne von Holzaromen dominiert zu werden. Reizvoll ist der Vergleich der Jahrgänge. Der 2010er ist natürlich extrem jugendlich und benötigt eigentlich noch Zeit. Dennoch zeigt er sehr gut das Terroir, die wunderbare Mineralität, die Klarheit der Chenin Blanc, die Präzision seiner Frucht. Der 2004er ist bereits gut entwickelt. Er ist reich an Extrakt, hat viel Kraft, eine gute Säure und schöne Balance. Im 1998er erkennen wir eine angenehme Reife bei gleichzeitig perfekter Frische, der Wein ist puristisch und zeigt eine klare, geradlinige Frucht mit Kopfnoten von weißem Pfirsich. Der 1992er schließlich ist in sich ruhend, alles ist "am Platz", er zeigt viel Frische und überhaupt keine Müdigkeit, ein Feuerwerk an Aromen lädt zum Genießen ein! Der Rotwein hat eine strahlende Frucht mit Noten von reifen Herzkirschen und ein seidiges Tannin. Er ist mittelgewichtig und ausgesprochen fein und elegant. (06/12) Ihr Klick zum Weingut: www.domaine-aux-moines.com Ihr Blick auf SAVENNIÈRES-ROCHE AUX MOINES: www.weinkern.de/wein-aachen/wein_li/google_karten/larochegoogle.htm 2010 Savennières-Roche aux Moines 1998 Savennières-Roche aux Moines 1992 Savennières-Roche aux Moines 18,00 15,00 17,00 2010 Anjou-Villages 14,50 Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 49 FRANKREICH Loire: Anjou Domaine des Quarres Rablay-sur-Layon 66, grande Rue, 49750 Rablay-sur-Layon, Frankreich Im Jahr 1949 läßt sich Alfred Bidet als Winzer in Rablay-sur-Layon nieder und gründet die Domaine des Quarres. Stück für Stück kauft er gute Weinberge zusammen, besonders die Parzellen auf dem steilen Hang in reiner Südlage, der 'La Magdelaine' heißt, haben es ihm angetan. Der Boden besteht hier aus schwarzem Schiefer, durchsetzt mit vulkanischem Rhyolit. Weil die Erde so mager ist, müssen die Reben um ihre Nahrung kämpfen. Das ergibt Tiefe und Aroma im Wein. Bidet erwirbt alle Parzellen der Spitzenlage, die 13 ha am Stück werden terrassiert und ausschließlich mit Chenin Blanc bepflanzt. 2008 haben Véronique Gourdon und Cédric Aubert die 32-ha-Domäne von Luc und Sylvaine Bidet gekauft. Véronique stammt vom Layon, Cédric hingegen kommt aus dem Roussillon. Das merkt man den Rotweinen an! Während er bei den Weißweinen die Arbeitsweisen von Luc übernommen hat, hat er für den Jahrgang 2009 die Weichen für seine Roten anders gestellt. Im Weinberg kleinere Erträge und im Keller eine traditionelle, längere Maischegärung hat sofort bessere Ergebnisse bei den Roten gebracht! Die Weine haben jetzt eine schöne Kraft mit präziser, strahlender Frucht. Der Anjou Villages 'Tradition' wird zu 100% aus Cabernet Franc erzeugt. Das ist tatsächlich die klassische rote Loire-Rebe! Eigentlich kommt sie aus Bordeaux, "wohnt" aber schon Jahrhunderte an der Loire. Der Anjou Villages ist herzhaft und würzig, mit dem typischen Nachhall dunkler Beeren. Typisch angevinisch: Das Eingangstor zu Domäne und Park. Eine Seltenheit ist 'Le Loupiot'. Seine Rebsorte heißt Grolleau Noir. Es ist eine uralte Loire-Rebe, die lange vergessen war. Sie erbringt Weine mit pikanter, aber angenehmer Säure und frischem, belebendem Tannin. Eigentlich ist 'Le Loupiot' ein zeitgemäßer Rotwein: frisch, ganz eigenwillig, ein echter 'Bistro'-Wein! Jedenfalls ist es schön, daß Cédric - neben ganz wenigen anderen Loire-Winzern diese alte Sorte 'reanimiert' hat! Die Hauptrebsorte auf der Domäne ist mit über 20 ha der Chenin Blanc, eine autochthone Weißweinrebe der Loire. Neben trockenen werden aus ihr auch viele edelsüße Weine gewonnen. Edelsüße sind am Layon sogar die Hauptproduktion, weil die Möglichkeiten dafür im Flußtal durch Herbstnebel prädestiniert sind und der Chenin Blanc für Edelfäule anfällig ist, was aus Layon und Chenin ein ideales Paar macht. Leider sind die wunderbaren Weine in Deutschland eher unbekannt, während sie in Frankreich oftmals Pasteten, Terrinen und Desserts begleiten. Die Ernte der kostbaren edelsüßen Tropfen findet in mehreren selektiven Lesegängen statt, um jeweils die reifsten Beeren zu ernten. In normalen Jahren werden etwa zwischen Mitte Oktober und Mitte November 5 bis 6 "tris" durch- geführt. Die Appellation Coteaux du Layon, gefolgt vom Namen eines der zugelassenen Dörfer, umfaßt ausschließlich edelsüße Weißweine aus Chenin Blanc, die an diesem Flüßchen gedeihen. Coteaux du Layon Faye 'Magdelaine' hat etwa die Klasse einer gehobenen deutschen Auslese. Er stammt aus der steilen, terrassierten Lage La Magdelaine am rechten Ufer des Layon, die im Alleinbesitz der Domäne ist, und wächst auf Schiefer. Ausgebaut wird der Wein zugunsten seiner klaren Frucht im Edelstahl. Es ist ein herrlich rassiger Wein mit saftiger Frucht, klarer Frische und feiner, zarter Süße, der sich wunderbar als Apéritif, aber natürlich auch zu fruchtigen Desserts eignet. Uralte Chenin-Blanc-Rebe im terrassierten Weinberg La Magdelaine. Coteaux du Layon Faye 'La Magdelaine' Prestige ist mit einer gehaltvollen Beerenauslese vergleichbar. Der Wein wird im Eichenholz ausgebaut; am Gaumen zeigt er sich cremig, besitzt eine feine Säure, die ihm eine gute Struktur gibt, und hat ausladende Aromen von reifen Früchten wie Aprikosen und auch von saftigen Äpfeln. Im Fond zeigt sich die Mineralität des Schieferbodens - ein spannender Wein! MYLORD ist eine "Sélection des Grains Nobles" (Auswahl der besten Beeren; der englische Name ist ein französisches Wortspiel), eine feine Trockenbeerenauslese. Es ist ein konzentrierter Süßwein mit feiner seidiger Textur, ein großartiger Schmeichler, elegant und mit feinster Fruchtsüße und unendlichem Finale. 'Les Pierres Noires' heißt nichts anderes als 'Die schwarzen Steine', womit in diesem Fall der Schiefer gemeint ist. Der so bezeichnete Wein ist auch ein reiner Chenin Blanc, aber vollkommen trocken. Dafür greift die Appellation Anjou. Der Most aus gesundem Lesegut mit reifer Säure wurde im Holzfaß ausgebaut. Es ist ein dichter, kraftvoller Wein mit reichem Aromenspektrum: wir finden eine Spur grünen Apfel, auch Quitte, ebenso orientalische Gewürze, etwa Safran und Kardamom, außerdem florale Noten wie Holunderblüte. Der üppige Wein begleitet gerne Fisch, Kalb und Geflügel in cremigen Saucen. (03/15) Ihr Blick auf LA MAGDELAINE: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/magdelainegoogle.htm 2013 Coteaux du Layon Faye 'La Magdelaine' 2010 Coteaux du Layon Faye 'La Magdelaine' PRESTIGE 2005 Coteaux du Layon Faye 'MYLORD' 19,80 0,5 l 2011 Anjou-Villages 'Tradition' Crémant finden Sie weiter unten bei "ALLES, WAS SCHÄUMT" Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 50 11,80 23,90 8,90 FRANKREICH Loire: Muscadet Côtes de Grandlieu Domaine du Haut Bourg Bouaye 11, rue de Nantes, 44830 Bouaye, Frankreich Der Name der Appellation Muscadet deutet nicht auf eine Region hin, sondern hat historische Wurzeln. Im späten Mittelalter standen Muscat-Weine an den feudalen Höfen hoch im Kurs. Im Jahr 1709 vernichtete ein verheerender Frost alle Rebpflanzungen am Unterlauf der Loire. In der Folge bepflanzte man die Weinberge mit einer Rebsorte aus dem Burgund, dem Melon de Bourgogne, der regional auch Melon Musqué und später Muscadet genannt wurde. In seiner Heimat ist er lange vergessen, aber im Pays Nantais ist er noch heute die einzig zugelassene Rebsorte für alle Muscadet-Appellationen. Junge Traube in 'Le Pavillon' am 15. Juli 2013 - 10 Tage nach Blüte! Die Appellation Muscadet Côtes de Grandlieu ist die westlichste mit Namen Muscadet und damit die dem Atlantik nächste. Sie liegt unmittelbar südlich von Nantes am linken Loireufer, rund um den Lac de Grandlieu. Der Name der 1994 eingerichteten Appellation leitet sich von diesem See ab, dem größten Süßwassersee Frankreichs mit einem großen Naturschutzgebiet. Es wurden recht geringe Hektarerträge vorgeschrieben, bestimmte Vorschriften für den Rebschnitt und andere Bestimmungen erlassen, die der Qualitätssteigerung dienen. So ist die Appellation Côtes de Grandlieu heute die wichtigste im MuscadetGebiet. Das Klima hier ist mild und niederschlagsarm. Die Domaine du Haut Bourg und ihre Weinberge liegen in der 6000-Seelen-Stadt Bouaye. Die Weinberge stehen auf nur 15 bis 20 m Seehöhe - daher ist die Kellerei stets kühl. Die Böden bestehen aus Glimmerschieferschiefer, Granit und Sand. Inzwischen hat die 4. Generation mit den Brüdern Hervé und Nicolas Choblet das Sagen auf der 40-ha-Domäne. Die ältesten Melon-Stöcke wurden 1944 gepflanzt. Muscadet macht heute gut die Hälfte der Fläche aus, daneben werden lokale weiße Rebsorten wie Folle Blanche und Grolleau Gris, Sauvignon und roten Sorten gepflegt. Die Choblets ernten im Zeitpunkt der optimalen Reife und keltern das Lesegut umgehend mit einer pneumatischen Presse. Der Saft wird durch "Absitzen" vorgeklärt und anschließend in cuves bei 18 bis 20° C vergoren. Die frischen Muscadets reifen "sur lie". Bei diesem Verfahren bleibt der Wein bis zur Abfüllung auf der Feinhefe liegen. Dadurch behält er eine besondere Frische und Lebendigkeit und gewinnt an Dichte. Die Hefe wird immer wieder aufgerührt, um ihre positiven Einflüsse zu nutzen. Diesen Vorgang nennt man übrigens bâtonnage. Die gehaltvollen, älteren Weine tragen die Bezeichnung "sur lie" nicht, weil die frische, perlige Kohlensäure aus der Gärung sich im Laufe des Reifens weitestgehend verflüchtigt hat. 'Le Pavillon' ist der Name einer stark kieshaltigen Parzelle auf Glimmerschiefer und Granit. Die Reben wurden 1977 gepflanzt. Der Wein bleibt rund acht Monate auf der Feinhefe; er hat Struktur und Tiefe. Man schmeckt deutlich die Mineralität des Bodens, dazu kommen feine Noten von Ananas und gelben Früchten, auch etwas Aprikose und ein Hauch Zitrus. Es ist ein aparter Wein zu Muscheln und - sehr klassisch - zu Austern, natürlich auch zu allem anderen Getier aus dem Wasser. Mit seiner Leichtigkeit und Frische begleitet Sie 'Le Pavillon' auch durch eine lange, lauschige Sommernacht! Mit den Cuvées 'Signature' und 'Origine' tritt Hervé, der für den Keller zuständig ist, den Beweis an, daß man aus Melon de Bourgogne auch großartige Weine mit Dichte, Fülle und Struktur erzeugen kann und widerlegt damit die Annahme, daß es sich beim Melon um eine "einfache" Rebsorte handelt! Diese Weine liegen zwar bis zur Abfüllung auf der Hefe, aber sie werden nicht "sur lie" bezeichnet, weil sie nicht die Spritzigkeit und Lebendigkeit der jungen Weine haben, sondern gehaltvoll in sich ruhen. Die Parzelle für 'Signature' wurde 1968 bestockt; die Trauben für diesen Wein werden bei absoluter Vollreife sehr spät geerntet. Das geht nur in den besten Jahrgängen. Daraus erklärt sich, warum 'Signature' grundsätzlich nicht chaptalisiert wird. Natürlich wird er vollkommen trocken ausgebaut. Der Ausbau geschieht in unterirdischen Edelstahltanks, die eine konstante Reifetemperatur ermöglichen - übrigens eine Methode, die an der Loire weit verbreitet ist -, und in den ersten 12 Monaten wird die Hefe immer wieder aufgerührt. Der 2010er zum Beispiel reifte rund 4 Jahre auf der Hefe. 'Signature' ist dicht und langanhaltend, kraftvoll, komplex und überraschend frisch, messerscharf und präzise, mit lebendiger Frucht. 'Signature' paß perfekt zu Fisch in kräftiger Sauce, zum Kalbsbraten und Ziegenkäse. Der 2003er 'Origine' hat sich zu einem dichten, tiefgründigen Wein entwickelt. Die Reben wurden 1944 gepflanzt! Im Sommer 2013 (!) habe ich den Wein noch aus dem unterirdischen Tank verkostet, bevor er abgefüllt wurde: reife, satte Aromen von Aprikose, etwas exotische Früchte, viel Kraft - ein Ausnahmewein! Heute ist er toll entwickelt, und der 2005er ist ein lebendiger Nachfolger (03/16) Edelstahlgebinde und die Bodenöffnungen zu unterirdischen cuves. Ihr Klick zum Weingut: www.hautbourg.fr Ihr Blick auf Bouaye und die Lage 'Le Pavillon': www.weinkern.de/wein-aachen/wein_li/google_karten/bouayegoogle.htm 2015 Muscadet Côtes de Grandlieu Sur Lie 'Le Pavillon' 2010 Muscadet Côtes de Grandlieu 'Signature' 2005 Muscadet Côtes de Grandlieu 'Origine' 2003 Muscadet Côtes de Grandlieu 'Origine' 7,90 10,90 14,80 12,80 Sekt finden Sie weiter unten bei "ALLES, WAS SCHÄUMT" Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 51 FRANKREICH Bordeaux (Rotweine) Château David-Beaulieu Galgon 2012 Château David-Beaulieu Bordeaux Supérieur 7,80 Rechts der Garonne, zwischen Libourne und dem Anbaugebiet Fronsac gelegen; Familie Duporge besitzt das 53-ha-Gut seit 1910. Auf kalkhaltigen Lehmböden wachsen zu 70% Merlot, 19% Cabernet Franc und 11% Cabernet Sauvignon. Die Weine werden mit wenig Holzeinsatz ausgebaut. Der Wein ist saftig-"süß" mit viel Schmelz und sehr angenehmer Frucht mit Noten von roten Früchten und dunlen Beeren, dazu ein angenehmes, aber wunderbar eingebundenes Tannin, reif und angenehm. Sehr gelungen, ganz frische Frucht, toll mit kleinem Preis! (11/15) Château Lamanieu Mazères 2011 Château Lamanieu Graves 8,75 Es handelt sich um den Zweitwein von Château Beauregard Ducasse. 20-ha-Weingut auf sandigen und kiesigen Böden mit Kalkanteil. Die Rebsorten setzen sich wie folgt zusammen: 45% Merlot, 50 %Cabernet Sauvignon, 5% Cabernet Franc. Die Weine werden von Hand geerntet. Der frische, zugängliche Wein hat eine saftige, animierende Frucht, im Tannin ist er eher zurückhaltend. Dafür zeigt er eine frische, Graves-typische, animierende Säure und schöne Länge. Richtig guter "kleiner" Wein! (09/13) Château Sémonlon Avensan 2011 Château Sémonlon Haut-Médoc 10,90 Das kleine Gut verfügt über 7 ha nahe der Appellation Margaux. Das Weingut wurde von Monsieur Lagune gegründet, dem Urgroßvater des heutigen Besitzers, Olivier Dumora. Die Böden sind karg und besonders steinig, die Reben, 35 Jahre und älter, sind 60% Cabernet Sauvignon und 40% Merlot. Ein geradliniger Wein, in dessen Aromaspektrum der Cabernet den Ton angibt. Angenehmes, reifes Tannin gibt dem harmonischen Wein eine schöne Struktur. Schöner Körper, Klasse. (09/13) Château Lestage-Darquier Moulis-en-Médoc 2010 Château Lestage-Darquier Moulis-en-Médoc 14,50 Die 10 ha Rebfläche des Familienweingutes von Brigitte und François Bernard befinden sich im westlichen Teil des kieshaltigen Terroirs im Ortsteil Grand Poujeaux. Das Gut ist schon viele Jahre von "Terra Vitis" zertifiziert. Lestage-Darquier wird aus Cabernet-Sauvignon, Merlot und Cabernet-Franc gekeltert und klassisch im Barrique ausgebaut; etwa ein Drittel der Fässer wird jährlich erneuert. Es handelt sich um einen klassischen Bordeaux, der in der Jugend ein durchaus schmeckbares Tannin mitbringt, das sich mit der Reife gut einbindet. In den Kopfnoten des Weines finden wir vor allem Brombeere; er verfügt über ein gutes Reifepotential. (12/13) Château Coutelin-Merville Saint-Estèphe 2009 Château Coutelin-Merville 2006 Château Coutelin-Merville Saint-Estèphe (Cru Bourgeois, Classement 2003) Saint-Estèphe (Cru Bourgeois, Classement 2003) 27,00 24,00 Das 26-ha-Château liegt im Westen der Appellation, Richtung Cissac, und ist bereits seit 1902 im Familienbesitz. Bernard und François Estager leiten den Betrieb seit dem Tod des Vaters 1987. Der Rebsortenspiegel lautet: 50% Merlot, 25% Cabernet Sauvignon, 20% Cabernet Franc, 5% Petit Verdot. Die Reben sind im Durchschnitt 30 Jahre alt, sie wachsen auf kalkhaltigen Tonböden. Die Lese geschieht von Hand; ausgebaut wird klassisch in Barriques, von denen jährlich etwa ein Viertel erneuert werden. Der 2006er ist ein kräftiger Wein mit festem Kern, gehaltvoll und saftig, auch mit kraftvollem Tannin und reicher, dunkelbeeriger Frucht, 2009 ist im Tannin weicher, geschmeidig und mehr fruchtbetont. (12/14) Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 52 FRANKREICH Bordeaux (Rotweine) Château du Courlat Lussac Saint Emilion 2010 Château du Courlat 2010 Château du Courlat 2009 Château du Courlat 2006 Château du Courlat 'Cuvée Jean-Baptiste' Lussac Saint Emilion Lussac Saint Emilion Lussac Saint Emilion Lussac Saint Emilion 0,375 l 0,375 l 14,50 8,00 14,50 9,50 Das Château du Courlat gilt als eines der Besten in der Appellation Lussac Saint Emilion. Im Mittelalter gehörte es den Seigneurs Barons de Montagne, die auf den kalkhaltigen Hängen schon Reben anpflanzten. Die rund 18 ha im Besitz der Familie Bourotte sind heute bepflanzt mit 80% Merlot, 15% Cabernet Franc und 5% Cabernet Sauvignon. 4 ha davon sind der 'Cuvée Jean-Baptiste' vorbehalten, die zu 100% aus sehr alten Merlot-Stöcken gewonnen wird. Der Wein ist von unerhörter Fruchtdichte und Kraft und hat eine wunderbar samtige Textur. Der "normale" Courlat hat eine saftige, kraftvolle Frucht nach dunklen Beeren und ist elegant und schmeichelnd. (09/13) Château La Croix Chantecaille Saint Emilion 2008 Château La Croix Chantecaille Saint Emilion Grand Cru 19,00 Die 8,5 ha des Gutes liegen auf besten Böden in Saint Emilion, nahe den Châteaux La Dominique und Croque-Michotte sowie den PomerolChâteaux L'Evangile und Gazin. La Croix Chantecaille gehört seit 1879 der Familie von Anne Carole Angle. Leichte Steinböden auf kalkhaltigem Untergrund bilden das Terroir. Sie sind zu zwei Dritteln mit Merlot, der Rest mit Cabernet Franc bepflanzt. Ausschließlich perfekt reifes Lesegut wird von Hand geerntet. Die Weine reifen 12 Monate in Barriques, davon rund ein Drittel neu. Der Wein ist von bestechender Eleganz, sehr fein, mit prononcierter Frucht, schöner Struktur und samtiger Textur. (09/13) Château Les Hauts-Conseillants Lalande-de-Pomerol 2008 Château Les Hauts-Conseillants Lalande-de-Pomerol 23,00 Die 10 ha des Weingutes sind zu 85% mit Merlot bestockt, der Rest ist Cabernet Franc; mit 6- bis 8.000 Reben pro Hektar ist die Pflanzdichte relativ hoch. Ton- und sandhaltigen Boden auf kiesigem Grund finden wir in den Parzellen bei Néac, die 4 ha in Lalande liegen auf einer kieshaltigen Kuppe. Die Weinlese geschieht komplett von Hand; der Ausbau des Weins erfolgt in neuen und gebrauchten Fässern, wobei die Familie Bourotte-Figeac besonders viel Wert auf beste Qualität des verwendeten Holzes legt. Der Wein hat eine wunderbar seidige Textur, in den Aromen zeigen sich reife dunkle Beeren, im langen Finale auch rauchige Aromen. (09/13) Clos du Clocher Pomerol 2008 Clos du Clocher Pomerol aus Auf dem Plateau von Pomerol, gegenüber der Kirche, liegt das 4,6-ha-Gut der Familie Bourotte-Auby. Der Lehmboden ist stark kieseldurchsetzt, im Untergrund ist der Boden eisenhaltig. Im Clos stehen rund 75% Merlot und 25% Cabernet Franc. Die Reben sind mit 6.000 bis 8.000 Stöcken pro Hektar recht dicht gepflanzt; im Schnitt sind sie rund 35 Jahre alt. Der Wein zeigt einen festen, dichten Pomerol-Stil mit tiefer Würze und durch den Cabernet-Anteil eine saftige, dunkle, nachhaltige Frucht. Kraft und Eleganz sind wunderbar im Gleichgewicht. (09/13) Kleines Château mit Kellerei in den Graves. Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 53 FRANKREICH Bordeaux (trockene Weißweine) Château Peyruchet Loupiac 2015 Château Peyruchet Bordeaux (Blanc Sec) 7,50 Bernard Queyrens bewirtschaftet das 34-ha-Weingut in Loupiac mit seinem Sohn Romain. Die 25 ha Reben des Gutes liegen auf den Hängen zum Garonne-Tal, die Sémillon-, Sauvignon- und Muscadelle-Reben für den trockenen weißen Bordeaux gedeihen auf kieshaltigem, skelettreichem Lehm. Den Bordeaux Blanc keltert Bernard ganz überwiegend aus Sauvignon mit kleinen Anteilen an Sémillon und Muscadelle. Weil er im Edelstahl ausgebaut wird, ist es ein betont fruchtiger und erfrischender Wein. (03/16) Château Beauregard Ducasse Mazères 2015 Château Beauregard Ducasse Graves (Blanc Sec) 12,00 Château Beauregard Ducasse befindet sich im Süden der Appellation, nahe Langon, und ist im Besitz von Marie-Laure und Jacques Perromat. Für den weißen Graves sind rund 9 ha reserviert, die mit 60% Sauvignon und 40% Sémillon bestockt sind und auf sandigen und kiesigen Böden auf einem südwärts ausgerichteten Hang liegen. Geerntet wird von Hand, der Wein rund acht Monate im Edelstahl ausgebaut. Neben seiner Frische und Klarheit hat er eine anregende Aromatik mit Noten von weißem Pfirsich und frischen Blüten. (03/16) Clos Floridène Pujols-sur-Ciran 2010 Clos Floridène Graves (Blanc Sec) 24,50 Denis Dubourdieu, der zusammen mit seiner Frau Florence Eigentümer des 40-ha-Gutes ist, ist in Bordeaux kein Unbekannter. Er gilt als bester Weißweinwinzer und ist für viele Betriebe als Berater tätig. Das Gut liegt nahe Barsac mit sandig-kiesigen, eisenhaltigen Böden auf kalkreichem Untergrund. Auf knapp 24 ha stehen die weißen Reben: 56 % Sémillon, 43 % Sauvignon und 1 % Muscadelle. Nach der Handlese wird der Wein im Eichenholz vinifiziert, wo er auch etwa acht Monate auf der Hefe reift. Weißer Pfirsich, Limone und Pampelmuse finden sich im intensiven Aroma des hervorragend lagerfähigen Weines ebenso wie mineralische und Noten von Brioche. (09/13) Ihr Klick zum Weingut: www.denisdubourdieu.fr Bordeaux (edelsüße Weißweine) Château Les Arroucats Sainte-Croix-du-Mont 2013 Château Les Arroucats 'Cuvée Virginie' 2013 Château Les Arroucats 'Cuvée Virginie' Sainte-Croix-du-Mont Sainte-Croix-du-Mont 0,375 l 11,00 6,50 Monsiuer Labat gründete das Weingut in den 50ern, seine Tochter Annie Lapouge modernisierte es um die Jahrtausendwende, und jetzt ist Enkelin Virginie Barbe die Winzerin auf Arroucats. Auf 25 der 45 ha wird der edelsüße Sainte-Croix-du-Mont aus 70% Sémillon, 20% Sauvignon und 10% Muscadelle aus überwiegend alten Reben erzeugt. Handlese ist für ausgezeichnete Süßweinqualität Voraussetzung. Die Cuvée Virginie ist ein reichhaltiger, verführerischer und komplexer Wein. Er schmeckt natürlich exzellent zur Gänseleber, in Frankreich trinkt man ihn auch gerne zu Aal oder Kalbsbries mit süßlicher Sauce, klassisch natürlich zu Desserts mit Früchten und feinem Gebäck. (12/13) Château Martillac Loupiac 2013 Château Martillac aus Loupiac Marc Ducau hat das Ruder der sechsten Generation übergeben, seinem Neffen Daniel Sanfourche, der jetzt für die 28 ha Weinberge verant- wortlich zeichnet. Loupiac liegt etwa 40 km südöstlich der Stadt Bordeaux, seine südorientierten Weinberge blicken über das Garonne-Tal, die Böden bestehen aus kalkhaltigem Lehm. Mehr als 40 Jahre alt sind die 95% Semillon- und 5% Sauvignon-Reben, aus denen nach der händischen Lese komplexe Süßweine mit Aromen von Feige, Lebkuchen, getrockneten Aprikosen und einem Hauch Zitrus entstehen, die man in Frankreich gerne zu Steinbutt, Geflügel, natürlich Gänseleber und Desserts reicht. Ich empfehle den Wein aber wegen seiner Rasse auch gerne als außergewöhnlichen, köstlichen Apéritif. (12/13) Château Haut-Mayne Preignac 2012 Château Haut-Mayne 2012 Château Haut-Mayne 2011 Château Haut-Mayne Sauternes Sauternes Sauternes 0,375 l 25,80 14,00 24,80 Seit 1997 führen die Brüder Bruno und Guy Roumazeilles in dritter Generation das Gut, das benachbart zum Grand-Cru Suduiraut und anderen gelegen ist. Nach einem furchtbaren Gewitter mit immensen Schäden im Dezember 1999 wurde der gesamte Betrieb renoviert und technisch überholt. Die historische Bausubstanz der mittelalterlichen Abtei wurde dabei mit großem Aufwand sorgfältig restauriert. Das Gut liegt auf dem Plateau von Preignac, oberhalb des Dorfes Sauternes, mit stark kieshaltigen Sand- und Lehmböden. Es verfügt über 11 ha Weinberge, deren 85% Semillon- und 15% Sauvignon-Reben ein Durchschnittsalter von 55 Jahren haben. Es wird streng selektiv von Hand geerntet. Die Trauben werden grundsätzlich entrappt, die Vinifikation geschieht teils in Barriques, teils in der cuve. Der Wein wird dann rund 16 Monate in Barriques ausgebaut. 2011 hat reiche Botrytis, ist dicht und cremig. 2012 ist wieder rassiger, schlanker und mit etwas weiger Botrytis ausgestattet. Die köstlichen Weine sind finessenreich, haben üppige Aromen von kandierten Früchten, etwas Honig, reife Aprikosen, frische Blüten, Mandeln und einen Hauch getoastetes Brioche. Sie passen besonders gut zur Gänseleberterrine, zu Fisch und Huhn in Sahnesaucen, zum Roquefort und natürlich zum Obstsalat und zur Apfel-Charlotte. Die Weine von Haut-Mayne gelten als "best value" unter den Sauternes. (09/13) Ihr Klick zum Weingut: www.chateauhautmayne-chateaugrillon.fr Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 54 ITALIEN Südtirol Weingut Manincor Kaltern St. Josef am See 4, 39052 Kaltern, Italien Der 400 Jahre alte historische Ansitz der Familie Goëss-Enzenberg mit großen landwirtschaftlichen Flächen und Rebbergen beherbergt heute das moderne Weingut Manincor von Michael Graf Goëss-Enzenberg. Vor rund 15 Jahren beschloß Graf Michael, die weinbaulichen Flächen neu zu strukturieren, insbesondere, sie auf biodynamischen und qualitätsorientierten Weinbau umzustellen, und in eine moderne Kellerei zu investieren. Inzwischen greifen alle Maßnahmen, und das Weingut erzeugt Weine von höchster Qualität mit individuellem Charakter und gesellt sich zu den Topweingütern Südtirols. Der gesamte Betrieb mit seinen 463 ha, davon 50 ha Wein, der Rest Obst, Wald und Wiesen, ist bio- und nach Demeter biodynamisch zertifiziert. Mit Helmuth Zozin hat das Gut einen erfahrenen Direktor, der auch der Weinmacher von Manincor ist. Er kennt die regionalen Traditionen - natürlich ist er Südtiroler -, hat aber auch weit über den Tellerrand hinausgeschaut, ist ausschließlich qualitätsorientiert und sehr zielstrebig in seinem Handeln. Die Lage Manincor in Kaltern im Südtiroler Unterland ist ein eiszeitlicher Moränenschutthügel auf dolomitischem Kalkschotter, durchzogen von vulkanischem Granit, Porphyr, Quarz und Basalt. Ähnliche Böden weist Mason auf - wegen der Höhe ideal für Spätburgunder. Campan ist eine Lage auf 500 m Höhe innerhalb der Mauern des Schlosses Campan. Weitere Spitzenterroirs gehören zum Besitz, wie etwa Panholzer. Diese Seelage bildet mit ihren kräftigen Lehmböden auf Kalkschotter die Basis für die 'Réserve del Conte' aus Lagrein mit Merlot und Cabernet. Es ist ein kräftiger, geschmeidiger Roter mit saftiger Frucht und Noten von dunklen Beeren. Die Reben für den feinen, eleganten und dunkelfruchtigen Lagrein 'Rubatsch' wachsen in Terlan und Kaltern. Die Cuvée 'Sophie' ist Chardonnay-dominiert und von unglaublicher Saftigkeit und Würze. Die Weißburgunder- und Sauvignonreben wachsen weiter im Norden, in Terlan, wo das Terroir dafür perfekt ist: ein Schuttkegel aus Kalk und Porphyr. Daher kommen Mineralität und Kernigkeit. Der Terlaner 'Réserve della Contessa' ist ein frischer, fruchtbetonter Weißburgunder, süffig, fast möchte ich sagen unkompliziert, aber auch mit guter Struktur, Tiefe und Potential. Der Sauvignon glänzt mit tiefer Struktur, hat mehr Dichte als vordergründige Frucht und unendliche Länge. Eine Besonderheit ist der edelsüße Wein aus der Rebsorte Petit Manseng, die aus den französischen Anbaugebieten auf den Ausläufern der Pyrenäen stammt. Der Wein wurde drei Tage vor Kellerei St. Weihnachten gelesen und hat ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Alkohol, Säure und Zucker - und eine traumhafte, kristallklare Frucht mit Noten von reifen Aprikosen, auch Mango, Honig und feine Botrytisnoten - sehr apart, sehr elegant! Die Manincor-Weine überzeugen mit hoher Qualität und wunderbarem Trinkfluß. Sie haben ebensoviel Tiefe wie Eleganz, eine feine Textur und sind durchaus anspruchsvoll. (03/14) Das südtiroler Weingut Manincor. Foto (1): Inka Tettenborn Ihr Klick zum Weingut: www.manincor.com 2015 Moscato Giallo (Goldmuskateller) 2015 La Manina (Weißburgunder, Sauv., Chard.) 2013 Terlaner 'Réserve della Contessa' 2012 'Tannenberg' Sauvignon Blanc 2015 'Sophie' Chardonnay 15,00 11,50 13,50 2015 La Rose de Manincor 16,50 2012 'Réserve del Conte' 2012 'Rubatsch' Lagrein 2011 'Mason' Pinot Nero 2010 'Mason di Mason' Pinot Nero 15,00 21,50 24,00 44,00 2011 Le Petit (Petit Manseng) 0,375 l aus 23,00 27,90 Pauls St. Pauls Schloß Warthweg 21, 39050 St. Pauls-Eppan, Italien 1907 wurde die Genossenschaft St. Pauls von 36 Weinbauern aus der Umgebung gegründet. Heute zählt sie 215 Mitglieder. Eine Besonderheit ist, daß schon vor mehr als 100 Jahren die Kellerei über vier Etagen gebaut wurde: alle Bewegungen finden mittels Schwerkraft statt, von der Traubenannahme im oberen Geschoß bis zum Reifekeller 22 m tiefer. Am Südrand der Alpen reifen die Trauben unter besten klimatischen Bedingen. Die Gegend um Bozen und Eppan zählt zu den sonnenverwöhntesten Italiens. Andererseits können die Temperaturen in der Nacht schon mal um 20° C absinken ideal für eine feine Fruchtausbildung der Weine! In vielen der steilen Weinberge wird erst spät, etwa im Oktober geerntet, und zwar ausschließlich von Hand. Ziel ist hochwertiges, reifes Lesegut. Übrigens werden die Mitglieder nach abgelieferter Qualität und nicht nach Menge bezahlt. So hat jeder ein Interesse an feinstem Lesegut. Ausgebaut werden die Weine im Edelstahl, in großen Fässern aus Südtiroler Eiche - der Terroirgedanke bezieht hier auch die Herkunft des Holzes ein! -, sowie einige Weine der "Passion"-Linie teils in Barriques. Die Weine werden trocken ausgebaut, sie haben einen schönen Schmelz und eine angenehme, intensive Fruchtigkeit. Der Weißburgunder zählt zu den weißen Leitsorten der Region und hat auch für die St. Paulser Kellerei einen hohen Stellenwert. Der "Plötzner" gedeiht recht hoch an den Hängen des Mendelgebirges auf purem Kalkstein. Er wird in großen Holzfässern vergoren und ausgebaut. In der Frucht finden wir neben reifer Birne auch die Frische von Apfelnoten, die Säure ist reif und rund und gut eingebunden. Die Pinot-Grigio-Reben stehen tiefer im Tal auf sandigen Böden, die aus den Verwitterungen des Urgesteins entstanden. Dieser Wein reifte im Edelstahl, um die saftige Frucht zu erhalten: ein extrakreicher Wein mit knackiger Frische, schöner Würze und dezenter Säure. Auch der Sauvignon Blanc aus der Lage Gfill, auf Kalkschotter gewachsen, reifte im Edelstahl. Er zeigt eine frische Rasse und Frucht nach Holunder und - seiner guten Reife wegen auch Anklänge von exotischen Früchten. (11/15) Ihr Klick zum Weingut: www.kellereistpauls.com/de 2015 Pinot Bianco 'Plötzner' 2014 Pinot Grigio 2015 Sauvignon Blanc 'Gfill' Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 55 11,50 10,80 12,50 ITALIEN Venetien: Soave Azienda Agricola I Campi Monteforte d’Alpone Via Sarmazza 29, 37032 Monteforte d’Alpone, Italien Flavio Prà entstammt einer bekannten Veroneser Winzerfamilie. 2006 machte er sich mit seinem eigenen Betrieb selbständig. Er nannte ihn I Campi, die Felder. Das drückt deutlich seine Philosophie aus: das wichtigste für die Weinbereitung ist der Weinberg und sein Boden. So tragen auch alle seine Rebparzellen Namen, die mit Campo beginnen. Zu Flavio Pràs Besitz gehören Weinberge mit unterschiedlichen Böden und in verschiedenen Höhen, bis hinauf auf 500 m. Für den weißen Soave gibt es - ganz allgemein - zwei Zonen. Auf den Hängenwachsen die Reben auf vulkanischem Gestein, das den Weinen Mineralität und Dichte gibt. Die Weine heißen Soave Classico. Im Tal bildet Schwemmsand mit Geröll den Boden, die Weine sind leichter, frischer, und heißen nur Soave. Beide Soave-Weine von Flavio werden aus Garganega und Trebbiano gekeltert. Der "Soave" vom Hangfuß zeigt betörende Blütennoten, eine schöne Frische und und dazu eine angenehme, lebendige Säure. Ein Hauch Zitrus gibt dem Wein einen schönen Trinkfluß. Der "Soave Classico" aus den Berglagen mit den schwarzen Vulkanböden stammt vom Südhang in der Nähe des Dorfes Costeggiola in der südwestlichen Ecke der Classico-Zone. Er zeigt mehr Dichte und Mineralität, ist auch in der Aromastruktur mehr vom Boden beeinflußt und erinnert an reife Aprikosen. Er ist intensiv und im Finale langanhaltend. (08/15) Ihr Klick zum Weingut: www.icampi.it 2014 Soave "Campo Base" 2014 Soave Classico "Campo Vulcano" 8,30 13,40 Venetien: Valpolicella Azienda Agricola Ca' La Bionda Valgatara Via Bionda 4, 37020 Marano di Valpolicella, Italien Das Weingut wurde 1902 von Pietro Castellani gegründet, der damals Traubenerzeuger war. Heute wird es in vierter Generation von den Brüdern Alessandro und Nicola Castellani geleitet. Es liegt im Herzen der traditionellen ValpolicellaClassico-Zone. Die Gemeinde Valgatara befindet sich zwischen Lazise am Ostufer des Gardasees und Negrar. Als die beiden den Betrieb vor einigen Jahren von ihrem Vater übernahmen, haben sie sich zu einer grundlegenden Umstrukturierung entschlossen, denn bis dato wurde nach der Devise "Masse statt Klasse" produziert. Die beiden Jungs wollten aber zeitgemäß arbeiten und ein Weingut mit anerkannten Qualiäten leiten. Es war ganz sicher kein einfacher Weg, den sie einschlugen, denn sie wollten eine extrem reduzierte Produktion mit kompromißlos guter Qualität. Inzwischen gibt es eine moderne Kellerei, die nur mit Falldruck - also ohne Pumpen - arbeitet und ein präzises Arbeiten auf hohem Qualitätsniveau ermöglicht. Auf den rund 29 ha Rebfläche von Ca' La Bionda werden ausschließlich autochthone Rebsorten angebaut: 70% Corvina, 20% Corvinone, 10% Rondinella und Molinara. Alle Weine enthalten diese Rebsorten, und zwar mehr oder weniger in dieser Wichtung. Die Weinberge sind überwiegend südost- bis ostexponiert und liegen auf 150 bis 300 Meter Höhe. Die Böden bestehen aus Kalkund Kalksandstein. Das Weingut wird biodynamisch bewirtschaftet. Der Valpolicella Classico wird im Edelstahl vergoren und ausgebaut. So behält er seine frische, jugendliche und "fröhliche" Frucht, die dezent an Veilchen und blaue Beeren erinnert und ihn so angenehm trinkig macht. Bei aller Leichtigkeit läßt er auch eine gute Struktur nicht vermissen, ein ganz dezentes "Bitterl" ist typisch und auch angenehm. 'Casal Vegri' ist ein Lagen-Valpolicella. Ganz bewußt hat sich die Familie Castellani entschieden, den gesamten Ertrag dieser sehr guten Lage eben auch diesem Wein zukommen zu lassen. Üblich in der Region ist nämlich, die besten Trauben einer solchen Top-Parzelle dem Amarone zuzuschlagen. Hier aber darf Casal Vegri seine ganze Klasse zeigen! Es ist ein gehaltvoller Wein mit reifer Kirschfrucht und zartem, feinem Tannin, guter Kraft, dichter Struktur, er ist elegant, feinwürzig und hat ein langes Finale. Ausgebaut wird er rund anderthalb Jahre in 3.000-Liter-Eichenfässern, ein kleiner Anteil auch in Barriques. Die mächten Amarone sind berühmte Monumente, auf die die venezischen Winzer besonders stolz sind. Die spät im Herbst und sehr reif geernteten Trauben werden im Winter auf dem Dachboden in Holzsteigen gelagert. Die winterlichen Winde der Region und der Wechsel von kalten und wärmeren Temperaturen führen dazu, daß das Lesegut weiter eintrocknet - um immerhin 40%! Nur sorgfältig arbeitenden Winzern gelingt es, die Trauben völlig ohne Schimmelbildung und andere hygienische Probleme über den Winter zu bringen. Für reintönige Weine ohne Fehler wie Essigaromen, flüchtige Säuren und andere ist das aber unbedingt notwendig. Der Amarone aus den streng verlesenen Trauben der Lage Ravazzól stammt vom Plateau auf 200 bis 300 Metern Höhe, die Reben sind etwa 50 bis 70 Jahre alt. Der Wein wird gewöhnlich im Febraur gekeltert und reift nach der Gärung drei Jahre in 3.000-LiterFässern. Bei Ca' La Bionda wird Amarone grundsätzlich unfiltriert abgefüllt. Er ist vielschichtig, tief und mineralisch, mit atemberaubenden Aromen nach Dörrobst und dennoch total frischer Beerenfrucht - Kirsche und Waldbeeren -, auch etwas Schokolade und ein Hauch Lebkuchengewürz. Das alles wird von feinen, elganten Tanninen perfekt strukturiert. (11/15) Ihr Klick zum Weingut: www.calabionda.it Ihr Blick auf La Bionda und Ravazzol: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/ravazzolgoogle.htm 2014 Valpolicella Classico 2011 Valpolicella Classico Superiore 'campo Casal Vegri' 2008 Amarone della Valpolicella Classico 'Vigneti di Ravazzól' Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 56 9,75 aus 39,50 ITALIEN Lombardei Azienda Agricola Monte Cicogna Moniga del Garda Via delle Vigne 6, 25080 Moniga del Garda, Italien Die Appellation Lugana erstreckt sich in ost-westlicher Richtung am Südufer des Gardasees. Der kleinere östliche Teil liegt noch in Venetien, die größere Fläche zählt zur Lombardei. Das mediterrane Klima und die große Wasserfläche des Sees wirken sich günstig auf den Weinbau aus. Im Jahr 1908 gründete Pietro Materossi das Weingut Monte Cicogna. Heute wird es in vierter Generation von den Brüdern Alessandro und Cesare mit ihren Familien bewirtschaftet. Auf kalkhaltigen Lehmböden auf altem Moränenuntergrund gedeiht hier die Rebsorte Trebbiano di Lugana, die zur grossen Trebbiano-Familie gehört. Daraus wird der berühmte Lugana gekeltert. Der 'Imperiale' zeigt feine Aromen von frischen Blüten, dazu schöne Noten von frischen Mandeln und reifen Aprikosen. Den Rosé keltert die Familie Materossi aus den Rebsorten Gropello, Marzemino, Sangiovese und Barbera. Das ist die hier übliche Rezeptur. Wir schmecken Noten von roten Beeren, auch etwas - typische Mandel und einen aparten Hauch Zitrus. (01/17) Ihr Klick zum Weingut: www.montecicogna.it 2015 Lugana 'Imperiale' 2015 Chiaretto di Moniga 'Siclì' 12,00 12,00 Apulien - Primitivo Gioia del Colle Cantine Polvanera Gioia del Colle Strada Vic.le Lamie Marchesana 601, 70023 Gioia del Colle, Italien Mit der Rebsorte Primitivo verbindet man oft die Region um Manduria im Stiefelabsatz der italienischen Landkarte. Weniger bekannt ist die kleine Appellation "Gioia del Colle", die ebenfalls für gehaltvolle Weine aus Primitivo-Trauben steht. Ihr Zentrum ist das Örtchen Gioia del Colle, etwa 40 km südlich von Bari im Landesinneren. Im Landschaftsbild wechseln sich Reben mit Olivenhainen und Feldern ab. Die Weinberge liegen auf einer Höhe von 300 bis 450 Metern, was man dort nicht unbedingt erwartet. Die Böden bestehen aus kalkhaltigem Lehm auf felsigem Untergrund, der teils wie eine Karstlandschaft von unterirdischen Wasserläufen zerschnitten wird. Die Familie von Filippo Cassano arbeitet seit vielen Generationen in der Landwirtschaft: Wein, Oliven, die unterschiedlichsten Gemüse. Im Jahr 2003 konnte Filippo sich seinen Traum von einem eigenen Projekt mit der Rebsorte Primitivo im Mittelpinkt verwirklichen. Er hatte Gelegenheit, ein altes Landgut zu erwerben, die Masseria Antonietta. Hier installierte er sein Weingut; den Weinkeller trieb er 8 Meter tief in die Felsen des nebenan gelegenen Steinbruches. So verfügt er auch im tiefen Süden über eine konstant kühle Lagermöglichkeit. Zum Gut gehörten schon alte Weinberge. Er kaufte und pachtete weitere, und zwar möglichst solche, die schon alte Weinstöcke trugen. Heute verfügt er über 25 ha Reben, wovon etwa 15 ha mit Primitivo bestockt sind. Auf der restlichen Fläche stehen weitere rote und weiße autochthone Rebsorten der Region. Die Reben sind in Form kleiner Bäumchen erzogen, die man hier albarello nennt. Nach der entsprechenden Umstellunsphase wird das weingut öokolisch bewirtschaftet und ist dementsprechend zertifiziert. Einige von Filippos Weinbergen wurden zwischen 1860 und 1880 angelegt. Die meisten seiner Reben sind jedenfalls über 60 Jahre alt. Er erntet die Weine nach Parzellen getrennt und notiert natürlich die genaue Herkunft auf der Flasche. Er bezeichnet die verschiedenen Primitivo-Weine aus der Appellation Gioia del Colle mit Nummern, von denen er sagt, daß sie nicht im Zusammenhang mit der Traubenreife stehen... Die Weinlese beginnt auf Polvanera meist in der zweiten Septemberwoche. Die Trauben werden von Hand gelesen. Moderne Kellertechnik mit saften Pressverfahren ergibt wunderbar reintönige Moste. So erreicht Filippo sein Ziel, denn er will in seinen Weinen unbedingt eine überzeugende Frische schmecken, gepaart mit tiefgründiger Mineralität. Die Moste gären lange auf der Maische, also klassisch, dann reifen sie lange Zeit im Faß. Da würde man erwarten, daß die dichten und konzentrierten Weine aus der Primitivo-Traube ins Eichenholzfaß kommen. Das aber ist bei Polvanera nicht der Fall: die Weine werden im Edelstahl ausgebaut. Dennoch haben sie Struktur, dazu auch Wärme, Samtigkeit und Länge. In der Frucht zeigen sich Kopfnoten von Waldbeeren. Im "14" Vigneto Marchesana werden sie ergänzt von etwas Zwetschke, etwas Kirsche. Der Wein ist saftig, rund und einfach angenehm. "17" Vigneto Montevella hat noch mehr Dichte, eine kräftigere Struktur, ist weitaus nachhaltiger, hat im Aromafond auch etwas Waldboden, und ist in summa einfach spannend. (11/15) Ihr Klick zum Weingut: www.cantinepolvanera.it Ihr Blick auf's Weingut: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/polvaneragoogle.htm 2011 Primitivo Gioia del Colle "14" Vigneto Marchesana 2010 Primitivo Gioia del Colle "17" Vigneto Montevella Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 57 11,75 23,50 ITALIEN Piemont Azienda Agricola Ca' del Baio Treiso Via Ferrere 33, 12050 Treiso, Italien Auf dem Besitz von Luigi Grasso begegnen einem Pferde auf Schritt und Tritt: der Großvater liebte Rennpferde. Treiso ist etwa fünf Kilometer von Barbareso entfernt. Der Typ der Weine hier ist deutlich elegant und delikat, während dort mehr die Kraft im Vordergrund steht. Das kann man unschwer in den Weinen von Ca' del Baio erschmecken. Sandigere Böden sind der Grund. Die Weinberge des Gutes liegen alle in unmittelbarer Nähe der Kellerei. Das Wohnhaus der Familie Grasso steht hoch oben in den Weinbergen, die das Tal umsäumen, unten, am Fuße des Hangs, hat Luigi die Kellerei errichtet. So sind die Wege in die Reben kurz, was besonders in der Erntezeit von Vorteil ist. In den Weinbergen steht vor allem Nebbiolo, aber auch andere rote piemonteser Sorten. Ergänzt werden sie von etwas Chardonnay, der im Piemont schon lange verbreitet ist. Der Chardonnay mit dem malerischen Namen Augustmond wird ausschließlich im Edelstahl vergoren und ausgebaut, eine malolaktische Gärung erfolgt nicht. So behält der Wein eine wunderbare Frische und Mineralität. Zunächst schmeckt man eine rassige Säure typisch für leichtere Chardonnays -, dann kommt eine kristallklare Frucht mit Noten von grünem Apfel, aber auch gelben Früchten, schöne Mineralität und Rasse. Es ist ein herrlich spannungsreicher Wein, der an's Mâconnais erinnert! Auch der Langhe Nebbiolo wird im Edelstahl ausgebaut. Das Tannin ist sanft, die Säure sehr angenehm und strukturiert den Wein gut, die frische Frucht zeigt von Kirschen und Himbeeren. Er ist elegant, unkompliziert und hat einen wunderbaren Trinkfluß. Große Eleganz ist auch das Merkmal des Barbarescos aus der hoch gelegenen Lage Valgrande. Natürlich ist er viel komplexer; sein Tannin ist herzhafter, aber feinkörnig, der Wein hat eine klasse Struktur. Auch er hat eine ganz klare Frucht mit Noten von reifen roten Beeren, ist saftig und wunderbar balanciert. Der Ausbau erfolgt in großen Holzfässern. Trotz seiner Jugend macht er schon "bella figura". Für Valgrande muß es nicht immer rotes Fleisch sein, auch ein Fasan oder gutes Huhn sind passende Begleiter! Die Lage Asili ist in der Qualität etwa mit Vallegrande vergleichbar. Aber die Reben sind dort viel älter, und so zeigt Asili noch mehr Eleganz und Fruchttiefe. Ausgebaut wird der Wein zu Teilen in alten großen Holzfässern und teilweise in Tonneaux von 600 Litern Inhalt. (08/15) Ihr Klick zum Weingut: www.cadelbaio.com 2014 Chardonnay Langhe 'Luna d'Agosto' 11,25 2011 Barbaresco Vallegrande 2012 Barbaresco Asili 2011 Barbaresco Asili 26,50 33,00 31,00 Cascina Bruni Serralunga d'Alba Località Bruni 6, 12050 Serralunga d’Alba, Italien Das Landgut von Guiseppe Veglio umfaßt derzeit rund 11 Hektar. Er selber entstammt einer Familie, die schon lange als Winzer in Barolo ansässig ist. Guiseppe keltert gute Rebsorten-Weine aus der piemontesischen Langhe. Da hat er echt tolle Weine mit hervorragendem Preis-Genuß-Verhältnis zu bieten, wie die beiden Weine in meinem Sortiment beweisen! Die weiße Rebsorte Arneis ist eine autochthone Sorte des Piemonts. Veglios Arneis 'Campodelpelo' ist ein leichter Weißer mit nur dezenter Säure, der mit Frische und schöner Frucht überzeugt: Aromen von frischen Blüten, dazu etwas grüner Apfel und reife Poderi Luigi Birne. Der rote Barbera aus der kleinen Lage 'Otin Matè' überrascht mit guter Struktur, sehr klarer Frucht mit Noten von reifen Sauerkirschen, etwas Brombeere, schöner Würze und einer angenehmen Mandelnote im Finale. (11/15) Ihr Klick zum Weingut: www.cascinabruni.it 2015 Langhe Arneis 'Campodelpelo' 7,50 2014 Barbera d'Alba 'Otin Matè' 6,80 Einaudi Dogliani Borgata Gombe 31, 12063 Dogliani, Italien Luigi Einaudi wurde 1874 in Carrù geboren. Er stammte aus einer gutbürgerlichen Familie von Staatsdienern und Notaren. 1897 erwarb er den aus dem 18. Jahrhundert stammenden Hof San Giacomo. Es sollte das Herzstück der Poderi Einaudi werden. Einaudi studierte Jura und arbeitete bis 1926 als Redakteur verschiedener Zeitungen. Wegen der Faschisten beendete er seine journalistische Tätigkeit, floh später in die Schweiz und kehrte 1945 zurück. Er hatte von 1945 bis 1948 eine Reihe politischer Ämter inne. Im Mai 1948 wurde er zum italienischen Staatspräsidenten gewählt. Am 30. Oktober 1961 verstarb Luigi Einaudi. Außer in den Kriegsjahren nahm er auf seinem Gut an jeder Weinernte teil! Der herrlich fruchtige, aber auch gut strukturierte Langhe Nebbiolo reift etwa ein Jahr in Eichenholfässern. Er hat einen guten Körper und zeigt intensive Aromen nach ganz frischen roten Früchten mit schönen Noten von winterlichen Gewürzen. Ein Klassiker, wenngleich leider aus der Mode gekommen, ist der Moscato d'Asti: ein ganz fruchtiger, sehr frischer, zart lieblicher Wein, dezentes natürliches Perlen von der Gärung, nur 5,5% Alkohol: ein herrlicher Apértif, zur Weihnachtszeit, erfrischend auf der Terrasse - eine empfehlenswerte Versuchung! (11/15) Ihr Klick zum Weingut: www.poderieinaudi.com/de 2013 Langhe Nebbiolo Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 58 15,50 ITALIEN Piemont Tenuta Bricco Boschis - Fratelli Cavallotto Castiglione Falletto Via Alba - Monforte, Bricco Boschis, 12060 Castiglione Falletto, Italien Laura, Giuseppe und Alfio Cavallotto sind in fünfter Generation die Winzer auf der Tenuta Bricco Boschis. Bricco Boschis trug früher den Namen Monte della Guardia und war im Besitz der Contessa Juliette Colbert, die ihrerseits von Giuseppe Boschis beerbt wurde. 1948 ging das Gut in den Besitz der Familie Cavallotto über, die ebenfalls Winzer in Barolo war. Das Weingut liegt in Castiglione Falletto im Herzen der Barolo-Zone und besitzt 23 ha erstklassige Weinberge, die alle nahe am Betrieb gelegen sind. Einen erheblichen Anteil der Barolo-Weinberge finden wir auf dem westlich des Gutes gelegenen Hügel 'Bricco Boschis', nämlich die Vigne (= Lagen) Colle Sudovest, Punta Marcello und San Guiseppe, in der Ausrichtung von Südost nach Südwest drehend. Das ist reines Barolo-Terroir, also nur mit Nebbiolo bepflanzt. In der Vigna San Guiseppe stehen auch die Reben für den Langhe Nebbiolo. Bei vielen Weingütern finden für diesen Wein junge Reben oder solche Verwendung, die außerhalb der DOC-Zone liegen. Die Cavallottos aber haben diesem Wein eine eigene, etwa 3 ha große Parzelle vorbehalten. Die erstklassige südgerichtete Barololage Vignolo liegt Hangfuß südlich der Straße. Die Reben in all' diesen Lagen wurden zwischen 1961 und 1971 gepflanzt. Auch die Reben in der südlichen Dolcet- to-Lage Vigna Scott sind schon über 35 Jahre alt. Außer Nebbiolo und Dolcetto sind auf dem Weingut noch Barbera, Freisa, Grignolino, Pinot Nero und Chardonnay gepflanzt. Die Böden sind maritimen Ursprungs sowie durch Sedimente entstanden. So herrschen Sandstein und kalkreicher Mergel vor, die im Tertiär entstanden sind und Helvetium genannt werden. Die Weinberge um Serralunga bringen füllige Weine mit reicher Substanz und guter Lagerfähigkeit hervor. Seit den 70er Jahren werden auf dem Gut keine chemischen Insektizide und Herbizide mehr eingesetzt; man führt es im Einklang mit der Natur. Die Cavallottos gehören in Barolo zu den Traditionalisten: die Weine aus Nebbiolotrauben werden einer langen Reifezeit in großen, alten Holzfässern unterzogen, um die mächtigen Tanninstrukturen zu bändigen (die Modernisten nutzen dafür das Barrique). So erhalten sie feine, seidige Weine mit wunderbarem Trinkfluß! Die Lese erfolgt von Hand, die Gärung nur mit den traubeneigenen Hefen ("spontan") und die Weine reifen in großen Fässern aus slowenischer Eiche, so wie eschon immer war. (11/15) Ihr Klick zum Weingut: www.cavallotto.com Ihr Blick auf BRICCO BOSCHIS: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/cavallottogoogle.htm 2013 Dolcetto d'Alba 'Vigna Scot' 2012 Langhe Nebbiolo 2011 Barolo 'Bricco Boschis' 2008 Barolo Riserva 'Vignolo' 12,90 24,80 56,00 84,50 Azienda Agricola Sottimano Neive 18 Via Cotta, 12052 Neive, Italien Maggiore "Rino" und Anna Sottimano gründeten das Weingut 1975 im Dörfchen Cottà am Fuße der gleichnamigen BarbarescoLage. Sie erwarben ein Gehöft nebst dazugehörigem Weinberg und kauften in den folgenden Jahren weitere Parzellen in sehr guten Lagen dazu. Heute umfaßt das Weingut 18 ha mit Besitz in den hervorragenden Barbaresco-Lagen Currà, Cottà, Fausoni, Pajorè und Basarin. Die Kinder der Sottimanos sind auch schon lange im Weingut dabei: Andrea ist Weinbauingenieur, und Tochter Elena befaßt sich mit Vertrieb und Verwaltung. Das Weingut in der Lage Cottà. Foto (1): Sottimano Das Barbaresco-Gebiet liegt in der Langa im südlichen Piemont im Dreieck zwischen Barbaresco, Neive und Treiso und stößt im Süden an die Ausläufer der Ligurischen Alpen. Diese schützen die Reben vor feuchten Winden vom Meer. Das Klima ist kontinental geprägt, mit heißen Sommern und kalten Wintern. In den Böden finden wir Lehm, Sand und vor allem kalkhaltigen, blauen Mergel. Dieser Boden gibt den Weinen eine besondere Eleganz, die ein Merkmal des Barbarescos ist. Seit den 1990er Jahren werden auf dem Weingut weder Kunstdünger noch chemiche Pflanzenschutzmittel verwendet. Auch bei der Gärung setzen die Sottimanos auf die weinbergseigenen statt auf Reinzuchthefen, es wird grundsätzlich "spontan" vergoren. Die Weine werden nicht geschönt oder filtriert. Sottimano ist ein Rotweingut, in den Weinbergen stehen vier rote Rebsorten: Brachetto, Barbera, Dolcetto und mehrheitlich Nebbiolo. In der Barbaresco-Lage Basarin gibt es jüngere Nebbiolo-Reben, aus denen "Langhe Nebbiolo" gekeltert wird. Der Dolcetto aus den Lagen Cottà, Basarin und San Cristoforo wird ausschließlich im Edelstahl vergoren und ausgebaut. Das erhält seine klare Kirschfrucht. Die Reben für den Langhe Nebbiolo sind rund 15 Jahre alt und für einen Barbaresco noch nicht alt genug. Deshalb wird er zum Langhe Nebbiolo abgestuft. Er ist ein fein und elegant, mit Noten von Kirsche und Tabak; die wunderbare Würze in der Nebbiolo-Frucht ist seiner guten Herkunft zuzuschreiben. Die Lage Pajorè mit Südwest-Exposition zählt zu den Top-Barbaresco-Lagen. Der 2011er wurde Mitte Oktober mit einem Ertrag von nur knapp 25 hl/ha geerntet. Er ist elegant, finessenreich und typisch für Pajorè - besonders seidig, sein Tannin ist ganz fein und die Würze sehr nachhaltig. Kleine rote Beeren prägen sein Aroma. Langhe Nebbiolo und Pajorè wurden ähnlich ausgebaut. Nach klassischer Maischestandzeit von zwei bzw. drei Wochen reiften beide Weine in Barriques. Familie Sottimano kauft die Fässer grundsätzlich bei François Frères in Burgund, bei denen auch die Domaine Romanée-Conti seit Jahrzehnten Kunde ist. Jährlich wird rund ein Viertel der Fässer erneuert, und sie werden vier Jahre benutzt. Der Nebbiolo reift etwa 15 Monate in den Holzfässern, der Barbaresco eineinhalb Jahre. Durch den gemäßigten Anteil an Neuholz bleibt die Eiche geschmacklich im Hintergrund, verhilft aber den Aromen zu Dichte und Eleganz. (04/14) Ihr Klick zum Weingut: www.sottimano.it 2012 Dolcetto d'Alba 'Bric del Salto' 2012 Langhe Nebbiolo 2011 Barbaresco Pajoré Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 59 11,50 16,00 45,00 ITALIEN Toskana: Chianti Classico Poderi Castellare di Castellina Castellina in Chianti Loc. Castellare, 53011 Castellina in Chianti, Italien Castellare di Castellina ist ein Betrieb mit rund 80 ha Landbeitz im Herzen des Chianti-ClassicoGebietes. Es liegt in den Hügeln nahe des Dorfes Castellina in Chianti. Genaugenommen ist Castellare selber ein kleines Dorf. Denn es ist das, was in den Übersetzungen immer als Bauernhof beschrieben wird. Tatsächlich sind das alte historische Landgüter, die völlig autark waren. Es gab das Herrenhaus, dazu Gesindeunterkünfte, Viehställe, Getreidespeicher, Schmiede und so weiter. Und ein Kirchlein gehörte immer dazu. Es waren selbstverständlich ursprünglich die Besitztümer des Landadels. Castellare di Castellina entstand 1968 durch die Zusammenlegung von fünf Gehöften. Das Zentrum bildet das mittelalterliche Kirchlein San Niccolò. Ende der 1970er Jahre erwarb Paolo Panerai, ein Verleger aus Mailand, das Ensemble Castellare di Castellina. Er bewohnt heute das Haus neben der Kirche. Den Betrieb leitet Penerais Direktor Alessandro Celai, der auch der ChefÖnologe ist. Der Besitz verteilt sich aktuell auf 33 ha Rebfläche auf den umliegenden Hügeln, die amphitheatermäßig angeordnet sind. Dazu kommen 15 ha Oliven und 12 ha gemischte landwirtschaftliche Fläche, der Rest ist Wald. Die Weinberge weisen überwiegend eine südöstliche Exposition auf. Die Böden bestehen aus kalkhaltigem Mergel, Ton sowie galestro, einem typischen Boden der Toskana. Das ist verwitterter Tonschiefer, der sehr brüchig ist und einen leichten Bodentyp ergibt, der gut drainiert wird. Der Stolz des Weingutes ist die Rebsorte Sangioveto. Das ist sozusagen der genetische Urahn des Sangiovese. Paolo Penerai traf diese Rebsorte bei seinem Eintreffen auf Castellare an, war begeistert von ihr und hat sich für ihren weiteren Erhalt stark gemacht. So wird sie heute auf dem Weingut genetisch weitervermehrt und da eingesetzt, wo Neupflanzungen notwendig sind. Sangioveto ist in der "Farbe" der Aromen etwas dunkler als Sangiovese, neben den klassischen Kirscharomen zeigt er auch Noten von Wald- und Brombeere. Das schmeckt man in den Weinen von Castellare ganz deutlich. Außerdem werden die Weinberge von weiteren klassischen toskanischen Rebsorten "bevölkert" wie Malvasia Nera, Canaiolo und Ciliegiolo. Wenngleich sich Paolo Penerai der Toskana verbunden und verpflichtet fühlt, gibt es doch für spezielle Cuvées auch Flächen mit internationalen Rebsorten, die aber streng getrennt von den klassischen Weinen der Toskana ausgebaut werden. Und dann sind da noch Malvasia Bianca und Trebbiano Toscano, weiße Rebsorten, aus den der köstliche Vin Santo gewonnen wird. Die Erträge der Reben sind auf Castellare naturgegeben schon weit geringer, als die Appellationsvorschriften zulassen. Durch entsprechenden Anschnitt werden die Reben aber noch kürzer gehalten, um Weine mit hoher Mineralität und reifer Säure zu ernten. Die Lese erfolgt grundsätzlich von Hand. Die Gärung der Weine erfolgt normalerweise in temperaturkontrollierten Edelstahlgebinden. Nur spezielle Cuvées gären in Holzbehältern. Zum Reifen kommen dann meist Fässer aus französischer Eiche zum Einsatz. Das sind zum einen große Fässer mit einem Volumen von 2 bis 5.000 Liter, zum anderen für spezielle Weine auch Barriques. Diese sind dann oftmals gebraucht und dementsprechend teils sehr alt, für den Vin Santo zum Beispiel über 30 Jahre! Der elegante, rassige Chianti Classico wird aus Sangioveto, Canaiolo und Malvasia Nera gekeltert. Nach der Gärung im Edelstahl wird er ein gutes halbes Jahr in großen gebrauchten Fudern ausgebaut. Für einen Chianti ist die Farbe durchaus dunkel - dank des Sangioveto. Der Wein ist komplex, gut strukturiert und erinnert mit seinen Aromen an reife rote Früchte und Waldbeeren. Aus den gleichen Rebsorten, aber von etwas kostbareren Parzellen und reiferem Lesegut wird die Riserva gewonnen. Sie reift länger in den Fudern und ist gehaltvoller als die Annata; zu den Aromen von reifen Kirschen und Waldbeeren gesellen sich Noten von Veilchen. Der Wein ist dicht und kraftvoll, hat aber auch die Chianti-typische Rasse und reifes, angenehmes Tannin. Die Riserva aus der kostbaren Lage Il Poggiale wird aus alten Reben, 90% Sangioveto und je 5% Canaiolo und Ciliegiolo, geerntet und reift ein gutes Jahr in Barriques, von denen ein Teil jährlich erneuert wird. Es ist ein finessenreicher Wein mit viel Kraft, Tiefe und Struktur, mit reicher Frucht nach reifen roten Beeren und wunderbarer Länge. Eine besondere Kostbarkeit ist der süße Vin Santo del Chianti Classico aus 60% Malvasia Bianca und 40% Trebbiano Toscano. Nach der Ernte, meist im Oktober, werden die Trauben an Schnüre gereiht und in einer gut belüfteten Stallung zum Trocknen aufgehängt. Dieser Vorgang dauert bis in den Dezember hinein, dann werden die Trauben gekeltert. Der Wein reift etwa fünf Jahre in alten kleinen Fässern. Dadurch wird er lohfaben. Der Duft ist verführerisch nach kandierten Früchten, Honig und Vanille. Das setzt sich im Geschmack fort, der sehr reichhaltig ist, jedoch auf keinen Fall zu süß - der toskanische Ausnahmewein! (09/14) Ihr Klick zum Weingut: www.castellare.it 2014 Chianti Classico Castellare 2013 Chianti Classico Riserva Castellare 2012 Chianti Classico Riserva 'Vigna Il Poggiale' 13,50 21,00 28,00 2008 Vin Santo del Chianti Classico 0,375 l 18,00 Toskana: Vino Nobile de Montepulciano Tenute del Cerro Montepulciano Piazza della Costituzione 2/2, 40128 Bologna, Italien Die Tenute del Cerro gehört zum umfangreichen (Weinguts-)Besitz einer großen Versicherungsgesellschaft. Sie ist mit 94 ha der größte private Winzer in Montepulciano. Hier, in der südlichen Toskana, hat sich im Laufe der Jahrhunderte ein eigener Klon der Sangiovese-Traube entwickelt, der Prugnolo Gentile. So hat sich die "Chianti-Rebe" gut an die Anforderungen der Landschaft adaptiert. Am Vino Nobile von del Cerro ist sie mit 90% beteiligt. Die restlichen 10% steuert die Mammolo bei, ebenfalls eine lokale Rebsorte. Der Wein wird grundsätzlich ein Jahr in gebrauchten großen Fässern ausgebaut; das gibt ihm Dichte und Schliff. In der gediegenen Frucht finden wir vor allem schwarze Kirschen und einen Hauch Veilchen. Die Tannine sind dezent, geben aber dennoch eine schöne Struktur. Der Weißwein wird vor allem aus Trebbiano gekeltert. Im Falle des Manero sind 80% dabei. Den Rest stellt Chardonnay. So hat der Wein nicht nur eine attraktive Frische, sondern bei aller Leichtigkeit auch eine angenehme Fülle. Der Ausbau im Edelstahl hat die klare Frucht mit Noten von grünem Apfel erhalten. Kürzlich wurden die Etiketten überarbeitet. Das Ergebnis erinnert an die Etrusker, die etwa 800 bis 100 v. Chr. in dieser Gegegend lebten. (11/15) Ihr Klick zum Weingut: www.tenutedelcerro.it 2014 "Manero" Bianco di Toscana 2012 Vino Nobile de Montepulciano Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 60 7,90 13,80 SHERRY + PORTWEIN Sherry Emilio Hidalgo Jerez de la Frontera Calle Clavel 29, 11402 Jerez de la Frontera, Spanien Emilio Hidalgo ist eine klassische Sherry-Bodega im andalusischen Jerez de la Frontera. Gegründet wurde das Haus bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Haus Haus, daß sogar über eine eigene Faßbinderei verfügt, stellt die gesamte Bandbreite an Sherry her, vom trockenen Fino bis zum süßen Pedro Ximenes. Der Fino ist der eigentliche Klassiker. Es ist ein leichter, trockener Sherry von heller Farbe und delikatem Geschmack mit zarten Mandelaromen. Man genießt ihn zum Apertitiv, auch mit kleinen Vorspeisen im Stil der Tapas, und gerne auch zu Fisch und Meeresfrüchten. Die Manzanilla ist dem Fino ähnlich, ebenfalls trocken, jedoch etwas "salziger" und markanter im Aroma. Das liegt an den speziellen Florhefen ihrer Heimatstadt Sanlúcar de Barrameda, dem Nachbarort von Jerez und direkt am Atlantik gelegen. Manzanilla 'Charito' 9,50 *lavinyeta Mollet de Peralada Empordà / Katalonien Ctra. Mollet a Masarac, 17752 Mollet de Peralada, Spanien Sereno* Solera 2009 - Vi generós sec 100% Garnatxa Roja 0,5 l Hinter diesem langen Titel verbirgt sich ein spannender Wein! Der Ertrag hochreifer roter Grenache wurde in alten französischen Eichenfässern vergoren und gereift. Die Fässer wurden nicht ganz aufgefüllt. So entstand ein oxydativer Wein im Stil der trockenen Sherrys. Außerdem bedient Josep sich des Solera-Systems, das man auch aus Andalusien kennt: die Basis für Sereno wurde 2009 gelegt. Wird nun Wein entnommen und abgefüllt - stets aus den Fässern mit dem ältesten Wein -, so werden die Fässer mit den nächstälteren aufgefüllt, diese wieder entsprechend mit dem nächsten, sodaß die jüngeren Weine die älteren in Kaskaden auffüllen. Und in allen Fässern ist und bleibt etwas vom 2009er! Der trockene, mahagonifarbene Wein zeigt Aromen von getrockneten Feigen, auch Quitte, spannende Noten von der Oxydation, ähnelt im Stil einem guten Fino-Sherry. Paßt hervorragend zu Nüssen und Nußgebäck und würzigen Snacks. 11,50 Portwein Niepoort Vila Nova de Gaia Rua Cândido dos Reis 670, 4400-071 Vila Nova de Gaia, Portugal Die kleinen unabhängigen Portweinhäuser werden immer weniger, aktuell (2010) sind es noch fünf an der Zahl, und über vier wird gesagt, daß sie zum Verkauf stehen. Das zweitkleinste ist Niepoort dennoch für den Markt sehr bedeutend und mit anerkannt hohen Qualitäten! Gegründet wurde das Haus 1842 von Franciscus Marius van der Niepoort, der 1813 im holländischen Hilversum geboren wurde. Heute leitet Dirk van der Niepoort, geboren 1964, den Betrieb in fünfter Generation. Ohne Übertreibung darf man sagen, daß unter Dirks Leitung das Haus zu einem Star der Portweinerzeugung geworden ist. Dirks ganzes Augenmerk gilt den Weinbergen, den kostbaren Lagen und erstklassig gepflegten Reben, Perfektion im Keller, aber auch traditionellen Methoden. Niepoort ist ganz besonders berühmt für seine kostbaren VintagePortweine. Mit den großartigen, vielgelobten Vintage-Jahrgängen der jüngeren Vergangenheit gelang es Niepoort endgültig, sich seinen Platz unter den Top-Portwein-Erzeugern zu sichern. Heute ist auch das Thema Late Bottled Vintage (= LBV) ein Aushängeschild des Hauses. LBV wird wie der Vintage zu 100% aus einem Jahrgang gekeltert, reift aber viel länger im Eichenholz als dieser (Vintage maximal 2, LBV rund 6 Jahre). Er wird abgefüllt, wenn er trinkreif ist, während der Vintage viele Jahre der Flaschenreife benötigt, um sein Optimum zu erreichen. In gewisser Weise ähnelt der LBV mit seiner kraftvollen roten Frucht den Ruby-Typen, ebenso wie die Vintage-Portweine. Die Rubies sind dunkelfarben, vollfruchtig und angenehm süß. Saftig rund und weich mit harmonischer Süße präsentiert sich der Tawny, neben dem Ruby der zweite klassische Portweintyp. Durch längeres Faßlager ist er seidig und besonders elegant, seine farbe ist durch den Ausbau hell geworden. Tawnies sind äußerst meditative Weine. Eine weitere Spezialität von Niepoort sind die weißen Ports, beachtlich mit ihrer Frische und Komplexität. Dirk van der Niepoort hält fest daran, die Portweine in Vila Nova bei Oporto reifen zu lassen: dort ist das Klima gemäßigt, und die Sommer sind nicht so heiß wie in Santo Adrião, wo douroaufwärts die neue Quinta de Nápoles liegt. Ihr Klick zum Weingut: www.niepoort-vinhos.com Niepoort Dry White Niepoort White 10 Years Old Niepoort Fabelhaft Ruby 2009 Niepoort Late Bottled Vintage 2005 Niepoort Late Bottled Vintage 2001 Niepoort Colheita Niepoort Fabelhaft Tawny Niepoort Tawny 10 Years Old 13,50 37,00 0,375 l 16,00 21,50 12,00 44,00 16,00 41,50 Weitere Portweine von Niepoort auf Anfrage. Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 61 ALLES, WAS SCHÄUMT Sekt Weingut Jülg Schweigen / Südpfalz Hauptstraße 1, 76889 Schweigen, Deutschland Ein bißchen ist der Sekt Hobby von Werner Jülg, ein bißchen ist er Notwendigkeit für die Weinstube. Und die Rebfläche des Weingutes läßt mengenmäßig die Sektproduktion zu. Crémant (aus Weißburgunder und Chardonnay gekeltert), Blanc de Noirs und Rosé (diese beiden aus Spätburgunder) haben eine gewisse Leichtig- und Fröhlichkeit, während Blanc de Blancs (aus Weißburgunder gekeltert) und Chardonnay markanter sind. Die Grundweine für den Chardonnay reifen im Stil mancher Champagner im Holz. Völlig "verrückt" ist der Muskateller-Sekt: mit aromatischer Rosenfrucht, feinem, frischem Säurespiel und wunderbarer Lebendigkeit! Natürlich werden alle Sekte in der klassischen Champagnermethode hergestellt; sie reifen im Keller des Weingutes auf Rüttelpulten und werden noch von Hand gerüttelt: man erkennt Werners Lackmarkierungen an den Flaschen für die Drehungen. (03/13) 2014 Crémant Brut 2013 Blanc de Noirs Brut 2012 Chardonnay Brut 2014 Gelber Muskateller Extra Brut 2011 Rosé Brut 9,75 10,80 10,80 13,70 10,25 Die halben Flaschen: 2011 Chardonnay Extra Brut 2011 Blanc de Noirs Brut 2011 Blanc de Blancs Extra Brut 0,375 l 0,375 l 0,375 l 6,50 Die Magnum-Flaschen: 2011 Blanc de Blancs Extra Brut 1,5 l 20,75 aus 6,50 Ihr Klick zum Weingut: www.weingut-juelg.de shelter winery Kenzingen / Baden Salzmatten 1, 79341 Kenzingen, Deutschland Hans-Bert Espe und Silke Wolf haben diesen Sekt zu 100% aus Pinot Noir = Spätburgunder gekeltert, der in der Lage Kenzinger Hummelberg aus über 20jährigen Reben geerntet wurde. Die technischen Schritte waren schonende Ganztraubenpressung im Stil eines Blanc de Noir, natürliche Vorklärung über Nacht, langsame Vergärung in gebrauchten Holzfässern, biologischer Säureabbau, Lagerung auf der Feinhefe in Halbstückfässern bis zur Versektung. Diese erfolgte natürlich im traditionellem Champagnerverfahren. Weingut Schloss Anschließend reifte der Sekt 40 Monate auf der Hefe. Der weiße Sekt (Blanc de Noir!) hat eine elegante, feine Perlage und dank des Holzfaßausbaus des Grundweines ein vielschichtiges Aroma, das ihn zum perfekten Menübegleiter macht. Ihr Klick zum Weingut: www.shelterwinery.de 2012 Sparkling Brut 19,00 Sommerhausen Sommerhausen / Franken Hauptstraße 25, 97286 Sommerhausen, Deutschland Martin Steinmann hat mit den Jahren eine exzellente Sektproduktion aufgebaut. Im ehemaligen Zehntkeller des Schlosses, tief in den Muschelkalkboden getrieben, werden hochwertige Gutsweine ausschließlich in Traditioneller Flaschengärung zu Sekt veredelt. Hier reifen sie wie in der Champagne: dunkel, kühl und erschütterungsfrei. Martin beläßt sie grundsätzlich lange auf der Hefe. Die Cuvée Schloss Sommerhausen - die derzeitige Cuvée lag sieben Jahre auf der Hefe! - ist ein kraftvoller Sekt mit Champagnerattributen. Die Trauben für den Riesling-Sekt stammen aus der "Große-Gewächs"Lage Steinbach, die Dosage dieses Sektes erfolgte mit Eiswein! Der Auxerrois ist ein echt trockener Aristokrat mit sehr dezenter Säure, kräftiger Struktur und unglaublichem Tiefgang. Der Rosé aus Spät- burgunder ist ein verführerischer Charmeur mit cremiger Fülle und Esprit. Ihr Klick zum Weingut: www.weingut-schloss-sommerhausen.de Schloss Sommerhausen Brut 14,50 2008 Auxerrois Extra Brut 2008 Riesling Brut 2010 Pinot Rosé Brut 19,00 19,00 19,00 Der Sektkeller vom Weingut Schloss Sommerhausen ist im ehemaligen Zehntkeller des Schlosses untergebracht - ein Kalkstollen wie in der Champagne. Hier finden Sie eine Erklärung zur Herstellung von Crémant: www.wein-kern.de/download/downdatei/wein_infos/cremant.pdf Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 62 ALLES, WAS SCHÄUMT Champagne Champagne Delamotte Le Mesnil-sur-Oger 5-7, rue de la Brèche d’Oger, 51190 Le Mesnil sur Oger, Frankreich Das Champagnerhaus wurde 1760 von dem Weingutsbesitzer François Delamotte gegründet. Damit zählt es zu den ältesten Champagner-Unternehmen überhaupt. Er etablierte das Haus in Le Mesnil-sur-Oger in einer herrschaftlichen Villa. 1828 geht das Haus über an den Chevalier Nicolas Louis Delamotte, der drei Jahre zuvor die prächtigen Feierlichkeiten zur Krönung des Königs Karl X. von Frankreich ausgerichtet hatte, und seinen Bruder Alexandre. Im Jahr 1989 hat Champagne Laurent-Perrier das Champagnerhaus Delamotte gekauft. Seitdem arbeitet hier die gleiche Mannschaft wie im Schwesterhaus Champagne Salon, einem anderen sehr berühmten, ja legendären Produzenten. Delamotte ist eines der qualitativ herausragendsten Häuser an der Côte des Blancs im Süden der Champagne. Beide, Delamotte und Salon, werden seit 1997 gemeinsam von Didier Depond geleitet. Die hohe Qualität der Delamotte-Champagner ist kein Zufall. Die Dörfer Le Mesnil-sur-Oger, Oger, Avize und Cramant liegen im Herzen der Weinberge der Côte des Blancs in der südlichen Champagne und ihre Rebflächen sind ausschließlich als 100 % Grand Crus eingestuft. Hier gedeihen auf stark kalkhaltigen Kreideböden die großen Chardonnays der Champagne, die Delamotte für seine Cuvées nutzt. Die roten Pinot-Noir-Trauben kommen ebenfalls aus 100 % Grand-Cru-Lagen, nämlich aus der Montagne de Reims: aus Bouzy, Ambonnay und Tours-sur-Marne. Sie finden im Brut und im Rosé Verwendung. Allerfeinstes Traubenmaterial ist der erste Schritt zu hochklassigen Champagnern. Sorgfältigste Behandlung beim Pressen und Einlagern ist selbstverständlich. Nach der zweiten Gärung reifen die Delamotte-Champagner mindestens drei Jahre auf der Hefe. Eine begrenzte Produktion sowie konsequentes Qualitätsmanagement sind Garanten für die außerordentliche Qualität. Delamotte-Champagner sind rassig-frisch und langlebig, sie haben eine klare Struk- tur, feinste Perlage und animierende, verlockende Aromen - sie sind einfach richtig klasse! Delamotte Brut wird aus den drei klassischen Rebsorten assembliert: 55% Chardonnay, 35% Pinot Noir und 10% Pinot Meunier. Es ist ein geradlinier, durchaus kräftiger, aber auch wunderbar eleganter Champagner. Der Blanc de Blancs wird ausschließlich in den GrandCru-Lagen der Côte des Blancs geerntet und reift über 48 Monate auf der Hefe. Die Cuvée enthält etwa 10% Reserve-Weine. Die Kreideböden geben ihm eine mineralische Grundstruktur, es ist ein sagenhaft finessenreicher, klarer, frischer und rassiger Champagner mit dezenten Zitrusnoten. Der Rosé beinhaltet 80% Pinot Noir Grand Crus von der Montagne de Reims - und 20% Grand-CruChardonnay aus Le Mesnil-sur-Oger. Bei Delamotte gilt die Regel: jede unserer Cuvées enthält Chardonnay. Der Pinot Noir wird bereits rosé gekeltert (die meisten Rosé-Champagner werden hell gekeltert und mit Rotwein gefärbt), und Pinot Noir und Chardonnay vergären bereits zusammen. Der Rosé reift mindestens 36 Monate auf der Hefe. Seine Farbe ist ein aparter Lachston. Er versprüht im Aroma die Eleganz von feinem Pinot Noir und rassigem Chardonnay, seine dichte Frucht mit Noten von kleinen roten Beeren und gelben Früchten ist komplex und äußerst animierend! (09/13) Ihr Klick zum Weingut: www.salondelamotte.com DELAMOTTE Brut DELAMOTTE Blanc de Blancs Brut DELAMOTTE Blanc de Blancs Brut 2007 DELAMOTTE Rosé Brut Die halben Flaschen: DELAMOTTE Brut 0,375 l DELAMOTTE Blanc de Blancs Brut 0,375 l Die Magnum-Flaschen: DELAMOTTE Brut 1,5 l 1,5 l DELAMOTTE Blanc de Blancs Brut 34,50 43,50 61,00 61,00 19,50 28,00 75,00 93,00 Champagne Salon Le Mesnil-sur-Oger 5-7, rue de la Brèche d’Oger, 51190 Le Mesnil sur Oger, Frankreich Champagne Salon zählt einerseits zu den kleinsten Champagner-Häusern, andererseits aber auch zu den berühmtesten, und seine Champagner sind weltweit gesuchte Raritäten. Die Produktion ist mit rund 60.000 Flaschen jährlich sehr gering. Es wird ausschließlich Chardonnay verarbeitet, Champagne Salon ist also grundsätzlich ein Blanc de Blancs. Es wird nur eine einzige Cuvée erzeugt, Salon »S«, die nur aus Trauben aus Le Mesnil-sur-Oger gekeltert wird, ein Ort mit GrandCru-Klassifikation. Eine 1 ha große Parzelle hinter dem Gutsgebäude ist im Besitz von Salon. Insgesamt werden Trauben aus etwa 20 Parzellen verarbeitet. Es versteht sich von selbst, daß Salon »S« nur in hervorragenden Jahrgängen hergestellt wird. Im 20. Jahrhundert gab es nur 37 Jahrgänge, der letzte war der exzellente 1999er. Die Geschichte von Champagne Salon begann 1911, als das Haus von Eugène-Aimé Salon gegründet wurde. In seiner Jugend hatte er oft seinem Schwager geholfen, der in einer kleinen Firma arbeitete, die nur aus einer einzigen Lage, dem Clos Tarin, Champagner erzeugte. Später gründete dieser Schwager die Genossenschaft Union des Producteurs de la Côte des Blancs. Eugène-Aimé wurde zunächst Lehrer, dann Pelzhändler. Nachdem ihm dieses Geschäft ein kleines Vermögen eingebracht hatte, kaufte er Weinberge in Le Mesnil, um einen Jugendtraum zu verwirklichen: aus einer einzigen Herkunft und einer einzigen Rebsorte, nämlich Chardonnay, einen perfekt ausgewogenen Champagner herzustellen. Die Kelter für den Most seines Champagners stand bei der Union des Producteurs unter der Obhut seines Schwagers. Eigentlich wollte Monsieur Salon nur Champagner zu seiner eigenen Freude und zur Bewirtung seiner Freunde und Kollegen produzieren. Bald aber kamen Nachfragen von potentiellen Kunden, die er aber ablehnte, weil er ja Kürschner war. Die Anfragen wurden wegen der hohen Qualität hartnäckiger, und er gab nach. Zu guter Letzt fand er sich als Besitzer eines Champagner-Hauses wieder! 1921 stand als erster Jahrgang auf einem Salon-Etikett. Obwohl die Produktion sehr behutsam ein wenig vergrößert wurde, ging dies nie zu Lasten der Qualität. Eugène-Aimé starb 1943. Das Haus ging an seinen Großneffen über und kam später in den Besitz von Besserat de Bellefon. 1988 kaufte das Familienunternehmen Laurent-Perrier das Haus Salon und ein Jahr später auch das "Schwester"-Haus Delamotte. In einem waren sich die jeweiligen Besitzer gleich: sie taten alles Notwendige zur Wahrung der hohen Salon-Qualität. Noch heute steht eine eigene Kelter für die Salon-Trauben bei der Genossenschaft in Le Mesnil; der Most wird dann nach Tours-surMarne zu Champagne Laurent-Perrier gebracht, wo der chef de caves des Hauses, Michel Fauconnet, für die weiteren Arbeitsschritte verantwortlich ist. Die Grundweine werden im Edelstahl ausgebaut und machen keine malolaktische Gärung durch, was ihre unendliche Frische erklärt. Außer der Güte des Terroirs, der exzellenten Qualität der Trauben und der besonders sorgfältigen Behandlung von Most und Wein gibt es keine Geheimnisse bei der Entstehung dieses großen Champagners - außer der Tatsache, daß er mindestens zehn Jahe auf der Hefe reift, manchmal auch erheblich länger. Die Dosage ist immer gering. Er hat eine typische feine Note von Brioche, reizvolle Walnußnoten und einen ungeheuren Reichtum an Frucht mit Noten von weißen und gelben Früchten, er ist gleichzeitig elegant und konzentriert, er hat Rasse, Frische, Kraft und viel Biß, er ist komplex und finessenreich, mineralisch und reintönig mit rasanter Frische - ein großer Champagner mit einer Textur wie Seide! Außerdem hat er immer noch eine große Zukunft vor sich. Auch das unendliche Reifepotential ist typisch für Champagne Salon. (01/14) SALON »S« Brut 2002 Blanc de Blanc Le Mesnil Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 63 Anfrage ALLES, WAS SCHÄUMT Crémant de Limoux Domaine J. Laurens La Digne d'Aval Les Graimenous, 11300 La Digne d'Aval, Frankreich Das Weinbaugebiet Limoux liegt im Süden der Stadt Carcassonne, westlich der Berge von Corbières, und im Süden stößt es an die Pyrenäen. Gerade der südliche Teil des Limouxin hat bereits gebirgigen Charakter. Die Böden bestehen aus Kalkmergel, Sandstein und Puddingstein, einem Konglomeratgestein mit recht hohem Kieselanteil. In der Gegend, wo die Domaine J. Laurens beheimatet ist, treffen atlantische und mediterrane Wettereinflüsse zusammen; es gibt heiße Perioden, die Nächte sind relativ kühl, und es hat ausreichend Niederschläge. Die Reben wachsen in Höhen von etwa 160 bis 300 m. Daß der Sektherstellung in der Appellation besondere Bedeutung zukommt geht daraus hervor, daß die Reben dafür ausschließlich in den besten Hanglagen stehen müssen. Natürlich gibt es auch Reben in den flachen Lagen. Daraus darf aber ausschließlich Wein gekeltert werden. Zwar werden hier auch Weiß- und Rotweine hergestellt, doch berühmt ist Limoux für seine Schaumweinproduktion: Blanquette de Limoux, schon seit dem 16. Jahrhundert bekannt, und Crémant de Limoux, als Appellation seit 1990 anerkannt. Außerdem gibt es Limoux Méthode Ancestrale, der jedoch wegen seiner mikrobiologischen Instabilität nur lokale Bedeutung hat. Die Winzer in Limoux sind überzeugt, daß die Benediktinermönche der Abtei Saint-Hilaire 1531 durch Zufall den Schaumwein erfanden - also rund 140 Jahre vor dem Wirken Dom Pérignons in der Champagne. Abertausende Flaschen Crémant reifen dem Genuß entgegen: das Stapeln in dieser Form ist gefährlich; deshalb werden die Flaschen mehr und mehr in Stahl-Gitterboxen gelagert. Blanquette de Limoux und Crémant de Limoux unterscheiden sich vor allem durch die verwendeten Rebsorten. In der Herstellung sind sie letztlich gleich: sie durchlaufen ihre zweite Gärung in der Flasche in der traditionellen Methode, die früher méthode champénoise hieß, und reifen dann mindestens neun Monate auf der Hefe. Die Blanquette ist etwas leichter, auch etwas eigenwilliger. Das liegt an der verwendeten Rebsorte: es ist ein mindestens 90%iger Anteil Mauzac vorgeschrieben, ergänzt um Chenin Blanc und/oder Chardonnay. Mauzac ist eine regionale weiße Rebsorte, die wohl aus Gaillac stammt. Ihr Aroma ist deutlich von grünem Apfel gekennzeichnet, und sie hat eine erfrischende Säure. Für den Crémant muß mindestens 50% Chardonnay verwendet werden. Wir finden im Limouxin das kühlste Klima des Languedocs. Deshalb fühlt sich der Chardonnay hier wohl. Im Crémant darf man ihn mit Chenin Blanc und - begrenzt auf jeweils maximal 20% - Pinot Noir und Mauzac vergesellschaften. Er ist gehaltvoller als die Blanquette, meist auch fruchtiger und eleganter. In dieser Vorrichtung wird der Hefepfropf zum Degorgieren vereist. Die Domaine J. Laurens bewirtschaftet rund 30 ha Weinberge und stellt ausschließlich Sekte her, also "bulles". In den 1980er Jahren kaufte Michel Dervin aus der Champagne einige Hektar Rebland, weil er von der Güte des Terroirs in Limoux überzeugt war. 2002 erwarb Jacques Calvel das Besitztum. Dervin stand ihm noch als Berater zur Verfügung. Insbesondere aber konnte er sich auf Henri Albrus stützen, ein "Blanquetier" alter Schule, der 2000 zur Laurens-Equipe stieß. Er übernahm von Michel Dervin einige Eigenheiten der Sektherstellung in der Champagne und zeichnet auch auch heute noch verantwortlich für die wunderbare Eleganz und Feinheit der J.-Laurens-Sekte. Jacques investierte einiges in die Kellerei, um für das Lesegut und die bulles noch schonender arbeiten zu können. So ist die Domäne stolz darauf, daß sie alle Vorgänge von der Traubenannahme über die erste und zweite Gärung, das Rütteln und Enthefen bis zur Flaschenfüllung selber vornimmt. Kein anderer Hersteller in der Region ist so gut ausgestattet - mit Ausnahme der riesengrossen Genossenschaftskellerei. Auch das zahlt sich in Brillanz, Klarheit und Frische der Produkte aus. Mir gefallen die Sekte besonders gut wegen des wunderbar feinen Mousseux', der langen Perlage und der saftig-nachhaltigen Frucht. Die Blanquette wird aus 90% Mauzac plus Chardonnay gekeltert. Delikate Aromen von Apfel, Aprikose und ein wenig Haselnuß erwarten den Genießer. Für den weißen Crémant werden 60% Chardonnay, 30% Chenin Blanc und je 5% Pinot Noir und Mauzac verwendet: er ist elegant, zeigt Noten von Zitrus, ein wenig Trockenobst und besonders schöne Aromen von frischen Blüten. Sehr apart ist auch der Crémant Rosé aus 60% Chardonnay, 25% Chenin Blanc und 15% hell gekeltertem Pinot Noir: feinste Bläschen, schöne Aromen von roten Früchten, herrliche Leichtigkeit, Verspieltheit und Rasse - ein wunderbarer Sekt! Großartig ist die neue Schöpfung von Henri Albrus: der Crémant ohne jegliche Dosage, 'La Matte', der seinen Namen von einer besonders guten Lage bezieht. Das Rebenmix ist 60% Chardonnay, 30% Chenin Blanc und 10% Mauzac, das Lesegut von allerfeinster Güte, was für die Erzeugung eines knacktrockenen Crémants unerläßlich ist. 'La Matte' wurde ohne jegliche Dosage, völlig restzuckerfrei abgefüllt! Ein Crémant mit großartigem Tiefgang und perfekter Länge - einfach klasse! (07/14) Ihr Klick zum Weingut: www.jlaurens.fr Ihr Blick auf die Domaine LAURENS: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/limouxgoogle.htm Blanquette de Limoux 'Le Moulin' Brut Crémant de Limoux Brut 'Les Graimenous' 2014 Crémant de Limoux Blanc de Blancs 'La Matte' Brut Nature - non dosé 11,50 Crémant de Limoux Brut 'La Rose N° 7' 13,80 Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 64 12,80 15,80 ALLES, WAS SCHÄUMT Crémant d'Alsace Domaine Mittnacht Frères Hunawihr 27, Route de Ribeauvillé, 68150 Hunawihr, Frankreich Christophe und Marc Mittnacht stellen ihren Crémant natürlich in der traditionellen Champagner-Methode her. Es ist ein Schaumwein, der auf der Basis von weißen Burgundersorten gekeltert wird. Wie das im Elsaß üblich ist, stellen die Cousins den Crémant selber her, auch rütteln sie ihn im eigenen Weingut. Nur zum Degorgieren kommt ein Unternehmer ins Haus, der darauf spezialisiert ist. Obwohl der Crémant in der Dosage Extra Brut ist, ist er nicht unangenehm trocken! Er hat eine Fülle herrlicher Aromen mit Kopfnoten von Pfirsich und Birne und überzeugt mit einer ganz feinen, eleganten Perlage. (08/15) Ihr Klick zum Weingut: www.mittnachtfreres.fr Crémant d' Alsace Extra Brut 15,50 Crémant de Loire Domaine des Quarres Rablay-sur-Layon / Anjou (Loire) 66, grande Rue, 49750 Rablay-sur-Layon, Frankreich Nachdem Cédric Aubert und Véronique Gourdon die Domäne gekauft hatten, haben sie einige Dinge geändert, zum Beispiel hat Cédric, der aus dem Roussillon stammt, die Rotweinbereitung zu Gunsten einer höheren Qualität modifiziert (siehe bei den Weinen). Aber die beiden haben sich auch auf die alte Loire-Tradition der Schaumweinbereitung bedacht und die Produktion von Crémant aufgenommen. Sehr erfreulich ist die hohe Qualität der Sekte! Sie werden auf der Domaine hergestellt und reifen dort in Ruhe auf Rüttelpulten ihrer Bestimmung entgegen. Durch die lange Lagerung auf der Hefe haben sie eine wunderbare, langanhaltende Perlage und sind mit ihrer Art ganz der Landschaft verbunden. Domaine du Haut Der weiße Crémant ist rein aus Chenin Blanc gekeltert. Er ist nachhaltig und hat eine wunderbare Würze. Die Frucht erinnert an weiße Blüten, etwas Zitrus und Quitte. Der Crémant ist sehr angenehm und paßt mit seinem Körper auch gut zu einem ganzen Menü. Der Rosé wird aus Cabernet Franc bereitet. Auch er hat eine wunderbare ausdrucksstarke Frucht. Es dominieren feine Noten von frischen roten Beeren, die im Finale lange nachschmecken. (05/15) Crémant de Loire Brut Crémant de Loire Rosé Brut 12,80 aus Bourg Bouaye / Pays Nantais (Loire) 11, rue de Nantes, 44830 Bouaye, Frankreich Die Brüder Hervé und Nicolas Choblet machen nicht nur sehr hochwertigen Muscadet im Grandlieu-Gebiet, sondern auch einen wunderbaren Sekt. Aus der dort heimischen Rebsorte Grolleau Gris keltern sie einen Grundwein, der vor dem Pressen kurz auf der Maische verbleibt. Das gibt mehr Mineralstoffe und damit einen schönen Körper. Die Rebsorte verleiht dem Sekt eine feine, lebhafte Frucht mit Noten von frischen Blüten und gelben Früchten. Die Perlage ist fein und langanhaltend, lebendig und animierend. 'Plaisance' ist Brut dosiert, also ein trockener Sekt. Aber er ist nicht knochentrok- Die alte Kirche von Hunawihr in den herbstlichen Reben. ken, sodaß es ein herrlicher Apéritifsekt ist, und zu einem Dessert mit reifen Früchten wie zum Beispiel einem Apfel-Crumble paßt er auch sehr gut. (05/15) Ihr Klick zum Weingut: www.hautbourg.fr 'Plaisance' Méthode Traditionelle Brut Der Terrassenweinberg am Layon im Anjou im Winternebel. Domaine Haut Bourg: die wuchernden Reben werden mit dem Traktor beschnitten Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 65 9,25 BRÄNDE & LIKÖRE Jean-Paul Metté Ribeauvillé / Elsaß Obstbrennerei Holzapfel Joching / Wachau 9, Rue des Tanneurs, 68150 Ribeauville, Frankreich Jean-Paul Metté zählte zu den bekanntesten Brennern des Elsaß und seine Brennerei noch heute zu den Besten. Metté begann in den 60er Jahren, und schnell waren seine wunderbaren Qualitäten Legende. Er brannte mit bewundernswerter Präzision. 1998 hat er die Brennerei mitsamt seinem Wissen und seiner Philosophie an seinen Patensohn Philippe Traber weitergegeben, der in seinem Sinne weiterarbeitet: nur gesunde, reife Früchte werden im klassischen Verfahren doppelt gebrannt und vor dem Verkauf sorgfältig gereift - Brände von gewohnt hoher Qualität! Prunelle Sauvage (Wilde Schlehe) Prunelle Sauvage (Wilde Schlehe) Vieille Mirabelle (12jährige Mirabelle) Vieille Mirabelle (12jährige Mirabelle) Vieille Prune (holzfaßgereifte Pflaume) Vieille Prune (holzfaßgereifte Pflaume) Framboises Sauvage (Waldhimbeere) Framboises Sauvage (Waldhimbeere) 0,7 l 0,35 l 0,7 l 0,35 l 0,7 l 0,35 l 0,7 l 0,35 l Prandtauerhof, 3610 Joching, Österreich Karl Holzapfel gehört zu den angesehensten Brennern Öster- reichs! Er hat eine eigens für ihn konstruierte Brennerei in den ältesten Gebäudeteilen des Prandtauerhofes unter einem mächtigen Kreuzrippengewölbe installiert. Beim Brennen arbeitet er mit der gleichen Präzision wie bei der Weinbereitung. Die Schnäpse werden aus 100% Frucht ohne jeglichen Zusatz im traditionellen Doppelbrand (Rauh- und Feinbrand) gebrannt. Reife, handverlesene Früchte werden dazu eingemaischt, Früchte wie Marille und Kirsche werden von Hand entkernt. Dadurch gelingt es Karl, die pure Frucht fast archaisch ins Glas zu bringen. Alle Brände werden mit Jahrgang geliefert. Karl Holzapfel ist Mitglied der angesehenen Brenner-Vereinigung Quinta Essentia. 49,00 26,00 49,00 26,00 49,00 26,00 59,00 29,00 Williamsbirne Marille Weichsel (Sauerkirsche) Quitte Schwarze Ribisl (Johannisbeere) Schloß Kapfenstein, 8353 Kapfenstein, Österreich Der Olivin-Trester ist wirklich fein und im Aroma vielschichtig Olivin läßt grüßen! Der Alte Apfel wird viele Jahre in kleinen Fässern gereift und ist ein großartiger Gegenspieler des Calvados; er ist angenehm rund und mild. Birne und Quitte haben eine kräftige, klare, direkte Frucht. Weingut Arndt Köbelin Eichstetten am Kaiserstuhl / Baden Altweg 131, 79356 Eichstetten, Deutschland Arndt Köbelin brennt seine Kaisertühler Früchte und Trester selber aus Leidenschaft (aus Hobby, wie er sagt) und lagert die Tresterbrände teils ganz dezent im Holz. Besonders hervorzuheben ist der feine Wildsauerkirschlikör mit dezenter Süße, zarter Säure und wunderbarer Frucht! Das neueste Produkt ist der zwölffach gebrannte Wodka, der aber nicht nur aus Kartoffeln, sondern aus aus Weintrauben gebrannt wurde. 0,35 l 12,80 Muskateller Tresterbrand Gewürztraminer Tresterbrand Spätburgunder Tresterbrand 0,35 l 0,35 l 0,5 l 12,80 12,80 14,80 Olivin Tresterbrand Alter Apfelbrand Birnenbrand Quittenbrand Weingut Staffelter Brandy de Jerez 'Renacimiento' Solera Gran Reserva Grappa Friulano Monovitigno Grappa Chardonnay Barrique ÙE Monovitigno Fragiolino ÙE Monovitigno Sauvignon Hof Kröv / Mosel 13,50 Williams-Christ-Birne Mirabellenbrand Quittenbrand Weinbergspfirsich-Brand Alte Hefe (8 Jahre faßgereift) 0,5 l 0,5 l 0,5 l 0,5 l 0,5 l 17,00 17,00 19,00 17,00 19,50 47,00 Distillatori Nonino Pavia di Udine/ Venetien 0,7 l 0,7 l 0,7 l 0,7 l 39,00 36,50 49,50 49,50 Distilleria Fratelli Marolo Alba / Piemont Robert-Schuman-Straße 208, 54536 Kröv, Deutschland Familie Klein hat an der Mosel ein altes Brennrecht; Vater Gerd ist für die Destillerie zuständig. Die herrlich klaren Brände werden nur in kleinen Mengen produziert und überzeugen mit präziser und deutlicher Frucht. 0,5 l 0,7 l Via Aquileia, 104 - Fr. Percoto, 33050 Pavia di Udine, Italien Die Noninos brennen bereits seit 1897, aber der großartige Ruf des Hause geht auf Benito Nonino zurück: ein qualitätsbessener und neugieriger Brenner. Er erfand zum Beispiel den Grappa aus nur einer Rebsorte (Monovitigno), aber auch ÙE, ein Destillat aus ganzen Trauben. Schale, Fruchtfleisch und Saft werden zusammen gebrannt, es ensteht ein Traubenbrand mit den Merkmalen von Weinbrand und Grappa gleichzeitig, mit einer wunderbarer Fruchtigkeit. 17,50 17,50 18,50 21,00 21,00 23,00 25,50 Weinbergspfirsich-Likör 34,00 25,00 24,00 27,00 Garvey Jerez de la Frontera / Andalusien Marienbrunnenstraße 35, 79241 Ihringen, Deutschland Die Brände der Familie Burtsche werden weitestgehend aus eigenen Früchten gebrannt, die sie in Ihringen am Kaiserstuhl anbauen. Tobias brennt im traditionellen Verfahren zweimal, was eine besonders milde und feine Fruchtigkeit beschert. Die Brände haben einen herrlich klaren Fruchtausdruck und Topqualität. 0,7 l 0,7 l 0,7 l 0,7 l 0,7 l 0,7 l 0,7 l 0,5 l 0,5 l 0,5 l 0,5 l Crta. Circunvalación, 11407 Jerez de la Frontera, Süpanien Weiche, sanfte Aromen von Pflaumen und Tabak, Kaffee, Schokolade und Karamel zeichnen diese Brandy aus, der über viele Jahre in 520-l-Eichenfässern im Solera-Verfahren reifte. Die ältesten Anteile dieses Brandys sind über 25 Jahre alt. Obstbrennerei Tobias Burtsche Ihringen am Kaiserstuhl / Baden Marc vom Spätburgunder Holzfaß Pfläumle Williams-Christ-Birne Kirschwasser Mirabell Sauerkirsch Zibärtle - Wildpflaume 42,00 48,00 45,00 61,00 58,00 Weingut Winkler-Hermaden Kapfenstein / Steiermark Weitere Metté-Brände auf Anfrage! Wildsauerkirschlikör 0,5 l 0,5 l 0,5 l 0,5 l 0,35 l Corso Canale 105/1, 12051 Alba, Italien Paolo Marolo begann in den 1970er Jahren mit dem Brennen, als er Lehrer an der Weinbauschule in Alba war. Innerhalb weniger Jahre hat er sich den Ruf verschafft, einer der besten Brenner des Piemonts zu sein. Er brennt ganz überwiegend Grappa, und diesen nur aus Trester seiner Heimat, meist von Spitzenweingütern. Die Etiketten hat sein Freund Gianni Gallo entworfen. Inzwischen brennt Sohn Lorenzo mit gleicher Begeisterung wie Paolo im Betrieb mit. Grappa di Moscato Grappa di Brunello Grappa di Barolo 9 Anni Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 66 0,7 l 0,7 l 0,7 l 42,50 46,50 69,50 TRAUBENSAFT + APFELSECCO Weingut Staffelter Hof Kröv / Mosel Robert-Schuman-Straße 208, 54536 Kröv, Deutschland Wenn die Erntemenge es erlaubt, erzeugt Jan Klein einen wunderbar fruchtigen Traubensaft, der eine angenehm zurückhaltende Süße hat. Der ideale "Kinderwein"! Bio-Traubensaft 3,50 0,75 l Weingut Arndt Köbelin Eichstetten am Kaiserstuhl / Baden Altweg 131, 79356 Eichstetten, Deutschland Aus den Streuobstwiesen der Familie Köbelin wird ein ungefilterter Apfelsaft erzeugt, der professionell beim Versekter mit Kohlensäure versetzt wird - allerdings total alkoholfrei bleibt! Viel Frucht, dezente Fruchtsüße und feines Prickeln - beim Feiern auch für den Fahrer! "Apfelsecco" Alkoholfrei 0,75 l 5,50 FEINKOST La Gondola Matosinhos / Portugal Provence Tradition Avignon / Provence R. Dom Marcos da Cruz Lotes 19/20, 4455-482 Perafita Matosinhos, Portugal Fábrica de Conservas La Gondola ist eine der ältesten und angesehensten Fischkonservenfabriken Portugals. Die Verarbeitung der fangfrischen Fische erfolgt umgehend, die Dosen werden sorgfältig von Hand befüllt. Die Sardinen sind ausgenommen und kommen natürlich ohne Kopf und Schwanz in die Dose. 135 Avenue Pierre Semard, 84000 Avignon, Frankreich "Provence Tradition" ist eine Gesellschaft, die seit über 25 Jahren vor allem die vielfältigen aromatischen Kräuter der Provence zusammenträgt und vertreibt. Ich finde die Qualität der getrockneten Kräuter phantastisch. Sie duften wunderbar und würzen die Gerichte mit ihren betörenden Aromen; verarbeitet werden sie in Aix-en-Provence. Kräuter auf Nachfrage! Sardinhas 'Petingas'/Sardinen in Olivenöl 118 g 4,25 Filetes de Cavala/Makrelenfilets in Olivenöl 118 g 4,25 Die traditionellen Terrinen werden handwerklich hergestellt aus Fleisch, das aus der Provence stammt, und natürlich mit dortigen Kräutern und Zutaten gewürzt. Bis auf das Piment d'Espelette (aus dem Baskenland) im Fleur de Sel gilt: Alle Prokukte stammen zu 100% aus der Provence. Duca Carlo Guarini Scorrano / Apulien Terrine d'Agneau à l'Origan 130 g 6,25 Lammterrine mit Oregano Terrine de Chevreuil au Gigondas 130 g 6,25 Rehterrine mit Gigondas und Rosmarin Terrine de Sanglier aux Airelles 130 g 6,25 Wildschweinterrine mit Preiselbeeren und Thymian Via Gianprospero Sindaco 54, 73020 Scorrano, Italien Die alte Familie Guarini besitzt ein 700-ha-Landgut im südlichsten Italien, nahe Lecce. Ich weiß nicht, wie sie es schaffen, aber ihre Produkte sind von außerordentlichem Wohlgeschmack: erstklassige schwarze Oliven ohne Stein, sagenhaft fruchtige passierte Kirschtomaten mit wunderbar würzigem Aroma.... Pomodori Secchi 100 g erstklassige getrocknete Tomaten Passata di Pomodoro ciliegnio 750 g passierte Kirschtomaten als Saucenbasis unglaublich aromatisch! Pomodori Semisecchi 180 g halbgetrocknete Kirschtomaten in Olivenöl Olive Cellina Denocciolate 180 g entsteinte schwarze Oliven in Olivenöl 3,75 4,50 6,95 8,25 Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 67 ESSIGE & OLIVENÖL & FEINKOST Essigmanufaktur Alois Gölles Riegersburg Cesare Giaccone Abaretto / Piemont Stang 52, 8333 Riegersburg, Österreich Bei Alois Gölles finden nur die schönsten Früchte finden ihren Weg ins Essigfaß. Sie werden schonend gemaischt und gepreßt, der so gewonnene Saft (und nichts als der!) wird zu Obstwein vergoren. Es entsteht Alkohol, der anschließend durch Essigbakterien zu Essigsäure umgewandelt wird. Für die Balsamessige wird der Saft von steirischem Mostobst in großen Kesseln so lange eingekocht, bis er die gewünschte Süße erreicht - wie beim Aceto Balsamico Tradizionale. Apfel-Essig Marillen-Essig Quitten-Essig Himbeer-Essig Tomaten-Essig 0,5 l 0,25 l 0,25 l 0,25 l 0,5 l 7,70 8,50 8,50 12,20 12,20 Balsam-Birnen-Essig Balsam-Apfel-Essig Weißer Balsam-Essig 0,25 l 0,25 l 0,5 l 14,50 17,50 12,20 Via Umberto, 12, 12050 Albaretto della Torre, Italien Cesare Giaccone bereitet im Piemont gang, ganz hochwertige rebsortenreine Weinessige, die ich nur mit einem staunenden "Wie elegant" beschreiben kann! Wunderbare Frucht, klare Säurestruktur und eine unnachahmliche Frische sind die herausragenden Merkmale. Aceto di Vino Arneis Aceto di Vino Barbera Aceto di Vino Barolo Ctra. Mollet a Masarac, 17752 Mollet de Peralada, Spanien Das katalonische Weingut verfügt über einen großen Olivenhain mit sehr altem Baumbestand. Die hier traditionell angebaute Olivensorte heißt Argudell. Josep Serra Pla erntet die Oliven in einem mittelreifen Zustand. So ist das Öl sehr fruchtig und cremig, auf der anderen Seite hat es eine aparte zart pfeffrige Note. Schloß Kapfenstein, 8353 Kapfenstein, Österreich Die Essige reifen bei Winkler-Hermaden weit weg vom Wein - die Essigfäßchen stehen auf dem Hof (der Essig reift also im Holzfaß). Die Quittenessenz wird aus konzentriertem Quittensaft und feinem Weinessig hergestellt - ein genialer "Balsamessig" mit tollem Aroma! 0,25 l 12,50 12,50 14,50 *lavinyeta Mollet de Peralada Weingut Winkler-Hermaden Kapfenstein Quittenessenz ("balsamischer Essig") 0,25 l 0,25 l 0,25 l Oli d'Oliva Extra Verge *fosc 0,5 l aus 10,75 Aceteria Bellei Rovarino Via Nuova, 55A, Ravarino, Italien Die Familie Bellei kann ihre Wurzeln in der Gegend von Modena bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts zurückverfolgen. Heute verfügt sie über mehr als 3.000 Holzfässer, in denen die verschiedenen Essige reifen. 'Estensis Nobilitatis' ist ein ausgewogener Essig für den täglichen Gebrauch, ausdrucksstark, mit feiner Säure und dezenter Süße, während der viel ältere 'Rombo' deutlich mehr aromatische Tiefe besitzt, insgesamt viel mehr Aroma mit eleganter Spannung zwischen herzhafter Süße und eleganter, gereifter Säure. Aceto Balsamico di Modena 'Estensis Nobilitatis' - 5 Jahre Aceto Balsamico di Modena 'Rombo' Invecchiato - 12 Jahre ... und andere Leckereien.... Normalerweise sind auch andere Leckerein vorrätig, zum Beispiel 0,25 l 8,50 0,25 l 18,90 Fleur de Sel aus der Camargue Moutarde de Dijon von Fallot in Beaune die berühmten San-Marzano-Tomaten vom Vesuv Fischkonserven von Belle Iloise in der Bretagne und was ich in meiner "Feinkostabteilung" sonst noch selber gerne für ein leckeres schnelles Abendessen einkaufe ! Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 68 OLIVENÖL & FEINKOST Pierre Etienne Beauvoisin / Nyons Les Jonchiers, 26170 Beauvoisin, Frankreich Der Hinweis einer Freundin in Châteauneuf-duPape hat mich im Sommer 2014 in die kargen Berge nördlich von Vaison-la-Romaine gelockt. In den Seitentälern der Rhône wird nämlich eines der besten Olivenöle Frankreichs hergestellt: das Huile d'olive de Nyons mit geschützter Herkunftsbezeichnung (= AOP). Hier, bei PierreHenri Etienne, sollte es besonders gutes Öl geben. Also bin ich hin. Es war eine mühsame Fahrt hoch in die Berge! Pierre-Henri betreibt mit seinem Vater Pierre Obst-, Getreide- und Olivenanbau. Wunderbare fette Kirschen habe ich dort gekostet, es sind verschiedene Sorten Aprikosen im Anbau, dazu ein klein wenig Zwetschgen und Reineclauden, die aber ausschließlich der Herstellung von hocharomatischer Konfitüre dienen, außerdem bauen die Etiennes Dinkel an. Pierre-Henri ist auch gelernter Önolge; im Herbst arbeitet er auf der Domaine François Carillon in PulignyMontrachet. Als ich ihn darauf anspreche, ob er nicht hier oben eigene Reben kultivieren möchte, lacht seine Mutter Colette und nickt eifrig, während Pierre-Henri abwinkt und sagt, er hätte auch so genug Arbeit.... Um es kurz zu machen: die Etienne-Produkte sind sehr, sehr gut und haben alle einen außerordentlichen Wohlgeschmack, und sie werden eben alle auf einem kleinen Familienbetrieb produziert! Und das Olivenöl ist das beste aus Nyons, das ich je probiert habe!!! Der Bauernhof der Familie Etienne liegt auf über 500 m Höhe in den Bergen zwischen dem Ventoux-Gebirge und den Voralpen. Bei guter Sicht liegt der Gipfel des Mont Ventoux zum Greifen nahe. Die Aussicht auf die kargen Berge ist hier oben atemberaubend! Pierre Etienne kommt mit Erntehelfern und den letzten Aprikosen der Saison zurück - Sorte Rosé de Provence. Für das Olivenöl von Nyons wird nur eine einzige Olivensorte verwendet, die Tanche heißt. Die Produktionsvorschriften besagen, daß die Oliven im Zustand der Vollreife geerntet werden und spätestens vier Tage nach der Ernte verarbeitet sein müssen. So kommt es übrigens, daß es echte schwarze - nämlich sehr reife Oliven aus Nyons gibt. Die meisten anderen Oliven sind nämlich in Wahrheit grün und werden schwarz eingefärbt! Pierre-Henri erntet erst im Januar oder Februar, wie in Nyons üblich. Die Oliven sind der Qualität wegen grundsätzlich wenige Stunden später auf einer hochmodernen, antioxydativ arbeitenden Mühle. Das Öl wird sofort nach dem Pressen filtriert, in Edelstahlbehältern eingelagert und nach Bedarf abgefüllt. Eine eigene Mühle ist für die kleine Produktion der Etiennes noch zu teuer - aber mehr als 100 neue Olivenbäume sind schon gepflanzt! Vorne rechts Blätter und Früchte eines Olivenbaumes, hinten die schroffen Kalkfelsen, dazwischen ganz frisch gepflanzte Oliven. Das Öl hat eine wunderbar cremige Textur und ist reich an schönen Aromen wie Artischocken, Tomate und Mandeln. Dank der hohen Reife der Oliven ist das Öl angenehm mild und hat keine pfeffrige Schärfe. Wunderbar schmeckt es auf frischem Weißbrot mit feinem fleur de sel. Aber es ist mit seinem Wohlgeschmack natürlich ideal für Salate, auch zum Würzen von Fisch und Gemüsen. Die Oliven im Vakuumbeutel sind im Geschmack super und eignen sich zum Apéritiv, im Salat oder auf der selbstgebackenen Pizza. Sie fermentieren grundsätzlich mindestens ein halbes Jahr in der Kühlkammer, bevor sie verzehrfertig in die Beutel kommen. Besonders gut ist die Tapenade, weil die verarbeiteten Oliven klasse sind! Die Marmeladen entfalten ihren Wohlgeschmack am besten, wenn man sie eher dünn (!) auf's Brötchen gibt. Dann schmeckt man die herrlichen Früchte aus der wilden Bergwelt der Voralpen! Die Ernte 2014/15 wurde weitestgehend von der Olivenfliege vernichtet, wie fast überall in "Öl"-Europa. Deshalb fiel meine Zuteilung homöopathisch aus. Bei der Besichtigung der Olivenbäume im Sommer 2015 erkläte Pierre-Henri aber, daß die Aussichten für die Ernte 2015/16 gut seien. Der Behang sei sehr zufriedenstellend, und für die Olivenfliege sei es inzwischen zu heiß. Inzwischen wurde geerntet - zwischen Mitte Dezember und Ende Januar 2016. Und das hervorragende neue Olivenöl ist verfügbar! (08/15) Ihr Klick zu den ETIENNES: www.terreduroure.fr Ihr Blick auf dden Bauernhof ETIENNE: www.wein-kern.de/weinaachen/wein_li/google_karten/beauvoisingoogle.htm Huile d'olive de Nyons AOP Vierge Extra -pression à froid- 0,75 l 21,00 Olives de Nyons AOP sous vide 500 g Frühj. 2017 gereifte schwarze Oliven im Vakuumbeutel Tapenade Noire 90 g 4,80 Confiture de Reineclaude Confiture de Quetsche 350 g 350 g Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 69 5,80 5,80 RIEDEL - WEINGLÄSER The Wine Glass Company Riedel Kufstein Ich behaupte: RIEDEL fertigt die allerbesten Weingläser im Sinne der perfekten Abbildung eines Weines. In den jeweils für einen Weintyp konzipierten Größen kommen die vorgesehenen Weine in der Tat am besten zur Geltung. Allerdings sind auch Weinfehler in diesen Gläsern am besten erkennbar. Alle "Nachbauten" sind den RiedelGläsern im direkten Vergleich unterlegen. Die "Plagiate" bedienen sich zwar oftmals der von Riedel entwickelten Form, nicht jedoch der tatsächlichen Materialqualität des Glases! Jedem, der seine Gläser von Hand spült, fällt der Unterschied sofort auf. Die hochwertige Oberfläche der Riedel-Gläser verhält sich völlig anders als die anderer Gläser und hat auch eine andere Haptik. Die Familie Riedel läßt sich bis ins Jahr 1678 zurückverfolgen. Johann Christoph Riedel war Glashändler in Böhmen. Sein Sohn führte das Geschäft weiter und war Glasmaler und Vergolder. Die folgenden Generationen handelten weiter mit Glas, begannen aber auch die Glasproduktion. Die Wirren des Zweiten Weltkrieges "verschlagen" die Familie Riedel ins österreichische Tirol, nach Kufstein. Dort übernimmt sie die marode Tiroler Glashütte und gründet das moderne Unternehmen Riedel. Claus Riedel (9. Generation) erkannte als erster in der Glasgeschichte den Einfluß der Form des Glases auf die geschmackliche Wahrnehmung von Wein: er entdeckte, daß derselbe Wein aus verschiedenen Gläsern unterschiedlich schmeckt und daß dafür das Zusammenspiel von Form, Größe und Mundranddurchmesser eines Glases verantwortlich ist. Daraus ergibt sich, daß der Inhalt die Form bedingt und die Sortentypizität der Reben nach unterschiedlichen Formen und Inhalten verlangt, in denen ihre Botschaften optimal zur Geltung kommen. Die verschiedenen Glasserien beinhalten zum Teil unterschiedliche Größen. Die Glastypen sind nicht in allen Serien identisch. Zum Beispiel ist Hermitage-Sommeliers perfekt für reine Syrahweine von der Nordrhône, manche sehr körperreiche südfranzösische Weine sind aber im Syrah-Vinum besser aufgehoben. Die Form des "SyrahGlases" ist in Sommeliers und Vinum jeweils sehr unterschiedlich. Ich persönlich finde, daß man die Serien auf dem schön gedeckten Tisch durchaus mischen kann, wenn der servierte Wein das erfordert. Der private Weinliebhaber wird sich die Kollektion seiner Gläser nach seinen Lieblingsweinen auswählen, denn man muß ganz sicher nicht alle Gläser einer Serie haben, um gut ausgerüstet zu sein. In der Regel ist man mit vier oder fünf Größen hervorragend aufgestellt! Sie verkosten übrigens auf den Weinproben bei WEIN-KERN ausschließlich mit Riedel-Gläsern (Riesling Grand Cru-Vinum, das ist ein gutes Allround- und Kostglas)! Ich finde, daß Sie gute Weine bei mir verkosten, also bekommen Sie auch ein gutes Glas! Sollten Sie einmal einen Test machen wollen, ob Ihr eigenes NichtRiedel-Glas einem Glas von Riedel überlegen ist, lade ich Sie herzlich ein, diesen Vergleich bei mir durchzuführen. Ich berate Sie gerne persönlich bei allen Fragen rund um's Glas! Auf Bestellung sind ALLE Produkte von RIEDEL lieferbar! Die Serie SOMMELIERS ist das Flaggschiff von Riedel. Sie wurde zu Beginn der 1970er Jahre entwickelt. Der Entwurf für das links abgebildete Glas "Burgunder Grand Cru" geht auf das Jahr 1958 zurück und ist seit 1973 im New Yorker Museum of Modern Art ausgestellt. Es gesellten sich immer mehr Gläser dazu, und 1973 ging die Serie Sommeliers mit zehn Größen in Produktion. Sommeliers wird in aufwendigen Verfahren und vielen Arbeitsschritten aus Bleikristall mundgeblasen und in Handarbeit hergestellt. Das Glas ist sehr dünnwandig, aber in sich elastisch. Das verringert die Bruchgefahr. Sommerliers hat eine wunderbare, fast samtige Haptik und ist auch geschmacklich der Star unter allen Weingläsern. Burgunder Grand Cru Bordeaux Grand Cru Hermitage Tinto Reserva Riesling Grand Cru Grüner Veltliner Riesling GC mit grünem Stiel Chablis/Chardonnay - Reifer Bordeaux Montrachet Loire Jahrgangschampagner Vintage Port Sherry Sauternes Wasser 72,00 72,00 62,00 62,00 53,00 62,00 53,00 53,00 53,00 53,00 53,00 53,00 53,00 53,00 Hinweis: aus dieser Serie sind nicht immer alle Größen vorrätig und müssen möglicherweise bestellt werden. Fortsetzung nächste Seite Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 70 RIEDEL - WEINGLÄSER 1986 brachte Riedel die Serie VINUM auf den Markt. Die Serie ist eng an Sommeliers angelehnt und wird aus dem gleichen hochwertigen Kristallglas gefertigt. Allerdings werden diese Gläser nicht mundgeblasen, sondern maschinell gefertigt. Sie haben nicht ganz die bestechende Eleganz von Sommeliers, sind aber auch geschmacklich von untadeliger Güte und deutlich preisgünstiger. Bild unten links. Riesling Grand Cru * Chablis / Chardonnay * Montrachet Sauvignon Blanc Bordeaux * Brunello di Montalcino Syrah Burgunder Port Grappa Cuvée Prestige (Sekt, Champagner) Gourmet Glas Wasser 19,50 19,50 19,50 19,50 19,50 19,50 19,50 19,50 19,50 19,50 19,50 9,75 9,75 Die Serie VINUM XL wurde 2009 entwickelt und ergänzt Vinum um Größen speziell für gehaltvolle Weine. Beide Serien ergänzen sich untereinander gut. Bild unten rechts. Riesling Grand Cru * Pinot Noir * Syrah * Cabernet Sauvignon * 22,00 22,00 22,00 22,00 Die Serie ohne Stiel wurde 2004 entwickelt. Ich empfehle sie als Glas für Wasser, aber auch für die Party und vor allem das Picknick. Riesling / Sauvignon Viognier / Chardonnay ** Cabernet / Merlot ** DEKANTER (Bleikristall maschinengefertigt) Decanter Cabernet Decanter Cabernet Magnum DEKANTER (Bleikristall mundgeblasen) Decanter Amadeo Decanter Swan Bild rechts Maximilian Riedel (11. Generation) stellte seinen Chefingenieur Franz Schmid und sein hochqualifiziertes Team im Werk Weiden vor die schwierige Aufgabe, die zartesten und leichtesten Gläser aus maschinengeblasenem Bleikristall herzustellen, die es jemals gegeben hat. Das Ergebnis überzeugt absolut! Die Gläser sind etwa 15% größer als Vinum, aber 25 Prozent leichter und viel dünnwandiger. Sie sind trotzdem spülmaschinenfest und bruchsicher und sie eignen sich daher perfekt für den täglichen Gebrauch. Riedel beschreibt Veritas als Glasserie, "die den Charme handgefertigter Gläser mit der Präzision, die nur eine Maschine möglich macht, vereint." Veritas ist eine echt klasse neue Serie. Sie vereint die Alltagstauglichkeit von Vinum mit der Eleganz von Sommeliers. Lassen Sie sich von den Glas-Bezeichnungen nicht verwirren! Ich berate Sie gerne bei der Auswahl! Drei Größen im Bild oben. Cabernet / Merlot New World Shiraz Old World Shiraz New World Pinot Noir Old World Pinot Noir Riesling Chardonnay Viognier / Chardonnay Champagne Glass Spirit - Obstband, Grappa, Cognac u.a. - 9,50 9,50 9,50 29,00 48,00 265,00 265,00 * Angebot: 4 kaufen, aber nur 3 bezahlen! ** Angebot: 8 kaufen, aber nur 6 bezahlen! Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 71 24,00 24,00 24,00 24,00 24,00 24,00 24,00 24,00 24,00 24,00 GÜDE - MESSER Güde Solingen Die handwerklich hergestellten und qualitativ besonders hochwertigen Messer der Solinger Manufaktur Güde bereichern seit Neuestem mein Sortiment. Natürlich hat das damit zu tun, daß Essen und Trinken zusammengehören und damit auch das Werkzeug zur Speisenbereitung dazu gehört - was ja auch für Le Creuset zutrifft. Mich fasziniert aber vor allem die hohe Qualität dieser Messer, die selbstverständlich ihren festen Platz in meiner eigenen Küche haben. Ich liebe jedes Einzelne, und selbst das sorgfältige Schleifen macht mir echte Freude. Ich habe diese Messer genauso gerne in der Hand wie ein perfektes Weinglas von Riedel. Und da man diese Messer nicht an jeder Ecke kaufen kann, habe ich mich entschlossen, in Aachen Ihr Ansprechpartner für Güde-Messer zu sein. Solingen, am Rande des Bergischen Landes gelegen, ist das Zentrum der deutschen Klingen- und Messerindustrie. Sie trägt sogar den Namenszusatz "Klingenstadt". Immerhin etablierte sich schon im ausgehenden Mittelalter die Zunft der Waffen- und Messerschmiede hier. Wichtige Gründe für die Ansiedelung der Klingenschmiede waren die vielen Wasserläufe, die die entscheidende Energie lieferten, und die Nähe zur damals schon bedeutenden Handelsstadt Köln. Als Karl Güde seine Manufaktur 1910 gründete, gab es rund 9.000 Handwerksbetriebe in und um Solingen, die Schneidwaren produzierten. Von Anfang an wurden bei Güde aus einem Stück Stahl im Gesenk geschmiedete Messer von Hand geschliffen, mit Griffen versehen und von Hand abgezogen. Das ist die hohe Kunst der Messerschmiede und die Grundlage für die hohe Qualität der GüdeMesser. Franz Güde, der Sohn des Gründers, erfand in den 1940er Jahren den "Güde-Wellenschliff", einen Wellenschliff mit spitzen Zähnen. Dieser erhöht die Schneidfähigkeit und Schnitthaltigkeit von Brotmessern deutlich. Die Zähne dieses Schliffs machen das große "Brotmesser Franz Güde" zu einem archaischen, aber äußerst wirkungsvollen Werkzeug. Ich benutze es mit seiner wirkungsvollen 32-cmKlinge sowohl zu Hause als auch im Betrieb. Es schneidet große, kräftige, dunkel gebackene Brotlaibe ebenso mühelos und präzise wie ein Butter-Croissant, das nämlich auch nicht gequetscht, sondern schonend geschnitten werden möchte. Güde-Messer mit ihrer perfekten Balance und den wunderbaren Materialien nimmt man gerne zur Hand. Fotos (3): Güde Die Messerschmiede Güde zählt zu den Besten in Deutschland und auch in Europa. Es ist eine kleine und feine Manufaktur in Solingen, in der geschmiedete Messer in kleiner Stückzahl von Hand produziert werden. Sie wurde 1910 gegründet und ist seitdem in Familienbesitz. Heute leitet sie Dr. Karl Peter Born in vierter Generation. Die großen Brotmesser sind schon geschmiedet. Aber die Olivenholzgriffe müssen noch angepaßt, genietet und poliert werden. Hier wird ein Messer von Hand geschliffen - mit stiebenden Funken. Die herausragenden Merkmale der Güde-Messer sind ihre perfekte Schärfe - ich sage immer: ein Messer, das nicht wirklich scharf ist, ist so wertlos wie eine Uhr, die nicht präzise geht -, also die hohe Schneidfähigkeit, und die lange Schnitthaltigkeit. Diese hängt natürlich von der Materialqualität ab, aber auch vom Schneidegut, der Messerhaltung und -handhabung, zum Beispiel ziehender oder drückender Schnitt. Das Güde-Sortiment umfaßt die klassischen Messertypen wie Schäl-, Gemüse-, Spick-, Ausbein-, Filier-, Koch- und Schinkenmesser und mehr, natürlich auch Brot- und Käsemesser, alles auch in unterschiedlichen Klingenlängen. Dazu kommen noch besondere Formen wie Kräutermesser, asiatische Messerformen, Wetzstähle und andere. Und die Messer gibt es in unterschiedlichen Serien, in verschiedenen Designs bis hin zu damaszierten Messern. Ich habe eine Auswahl der wichtigsten Messer vorrätig. Was nicht da ist, wird bestellt und schnell geliefert. Wichtig ist natürlich auch, daß ich Sie vor dem Messerkauf gerne berate. Auch zum Thema Schleifen gebe ich Ihnen auf Wunsch Hilfestellung. Wegen der Vielfalt der Messer kann ich hier keine Preisliste veröffentlichen. Seien Sie aber sicher, daß die Preise in klassischer WEINKERN-Manier fair und korrekt sind. Auf Anfrage nenne ich Ihnen natürlich jeden Preis zu jedem Produkt sofort. Ihr Klick zur Manufaktur: www.guede-solingen.de Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 72 LE CREUSET - SCREWPULL Le Creuset Kirchheim / Teck Seit 1992 besitzt Le Creuset die Marke Screwpull. Die berühmten Screwpull-Korkenzieher haben alle eines gemeinsam: sie helfen, mit geringstem Kraftaufwand den Korken unkompliziert aus der Flasche zu ziehen und überzeugen mit ihrem Design. Das Original genießt fast Kultstatus - es ist DER Korkenzieher. Schlichte Formgebung, zeitloses Design und pure Funktionalität zeichnet den klassischen Korkenzieher aus. Wie alle Korkenzieher von Le Creuset reduziert er den Kraftaufwand beim Korkenziehen auf das denkbare Minimum. Dazu gehört natürlich der praktische Kapselschneider, der die Kapselkappe sauber abtrennt. Design trifft Funktion. Der Begriff Leverpull steht für spektakuläre Innovation, gepaart mit futuristischem Design. Dieser Korkenzieher ermöglicht besonders elegantes Öffnen der Flasche ohne Drehen: er wird auf die Flasche aufgesetzt und öffnet sie mittels Hebelkraft. Le Creuset ist noch mehr: eine Reihe weiterter Korkenzieher und Kellnermesser, Sekt- und Champagnerflaschen-Öffner, aktive Weinkühler... Schauen Sie sich alles bei mir im Geschäft an und lassen Sie sich inspirieren. Im Le Creuset-Regal finden Sie auch immer ein schönes Geschenk für Weinfreunde. Der klassische Screwpull; hilfreicher Sekt-Star; Technik pur: der Leverpull; die Spirale vom "Activball" ist zweigeteilt. Fotos (6): Le Creuset Der Name Le Creuset läßt die Augen von Amateur- und Profiköchen aufleuchten: er steht für das ultimative gußeiserne Kochgeschirr! 1925 wurde Le Creuset von zwei Belgiern in Fresnoy-le-Grand in der Picardie in Nordfrankreich gegründet. 1988 kaufte Paul van Zuydam Le Creuset und wurde alleiniger Eigentümer. Er erwarb 1992 auch die Firma Allen International, ein Unternehmen für Weinaccessoires unter der Marke Screwpull - siehe oben! Gußeisen ist zum Kochen ein wunderbares Material. Es heizt sich gut auf, und die Hitze wird im gesamten Geschirr gleichmäßig verteilt. Weil das Material die Hitze gut hält, benötigt man nur recht niedere Temperatureinstellungen. Gußeiserne Bräter und Pfannen von Le Creuset werden zweimal emailliert. Man kann in ihnen hervorragend anbraten und braten. Für kurzgebratene Fleischstücke, Fisch, Gemüse und mehr sind die Pfannen in verschiedenen Größen und Höhen ideal. Die Bräter groß oder klein, rund oder oval - eignen sich perfekt für Schmorgerichte. Klassiker wie bœuf bourguignon oder coq au vin gelingen darin wunderbar. Übrigens sind die Gerätschaften für alle Herdarten inclusive Induktion geeignet. Auch die gußeiserne Tagine, die Produkte aus der Poterie, die antihaftbeschichteten Back- und Bratformen und vieles mehr sind interessant. Le Creuset bietet für viele Bereiche hervorragende und nützliche Produkte. Ich bin ein echter Le Creuset-Fan. Schon seit Jahrzehnten benutze Pfannen, Bräter und andere Sachen mit viel Freude. Mir gefällt, daß die Produkte schön und gut sind. Das hat mich veranlaßt, Le Creuset in mein Sortiment aufzunehmen und Ihnen anzubieten. Schauen Sie sich Le Creuset doch bei mir im Geschäft an! Natürlich berate ich Sie gerne. Ist Ihr Wunschprodukt nicht vorrätig, wird es schnell bestellt. Ihr Klick zu Le Creuset: www.lecreuset.de Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 73 LIEFERBEDINGUNGEN Die Preise verstehen sich in Euro inclusive Mehrwertsteuer, Glas und Verpackung pro 0,75-l-Flasche, wenn keine andere Größe angegeben ist. Den Literpreis eines Weines ermitteln Sie, in dem Sie wie folgt rechnen: 0,75-Liter-Flasche: Flaschenpreis dividiert durch 3, dann multipliziert mit 4 1,50-Liter-Flasche: Flaschenpreis dividiert durch 3, dann multipliziert mit 2 0,375-Liter-Flasche: Flaschenpreis dividiert durch 3, dann multipliziert mit 8. Irrtum und Zwischenverkauf vorbehalten. Alle Rechnungen sind innerhalb acht Tagen netto zahlbar. Es gilt der übliche Eigentumsvorbehalt. Ihre Bestellung bei mir ist per Telefon, eMail oder Post möglich. Öffnungszeiten für den persönlichen Einkauf: Dienstag bis Freitag von 14 bis 19 Uhr (Donnerstag bis 20 Uhr), Samstag von 10 bis 14 Uhr, außerdem gerne nach telefonischer Absprache. Lieferservice im Raum Aachen: In Aachen und Umgebung stelle ich ab 24 Flaschen kostenfrei zu, in den Kreisen Heinsberg und Düren ab 36 Flaschen; darunter Frei-Haus-Zustellung gegen 8,90 Euro Gebühr. Bundesweiter Versand: Ab 36 Flaschen liefere ich kostenfrei; darunter liefere gegen Berechnung von 8,90 Euro Frachtkostenanteil pro Sendung. Der Versand innerhalb Deutschlands erfolgt per Post oder Spedition. Bei unbekannten Kunden liefere ich in der Regel gegen Vorauskasse oder Bankeinzug. Versand ins Ausland: Versandkosten auf Anfrage. Präsentdienst: Ich kümmere mich um Ihre Weinpräsente: verschiedenste Geschenkverpackungen sind vorrätig, und jede InhaltsSortierung ist möglich. Mein Geschenk- und Versand-Service zu jedem Anlaß funktioniert schnell, zuverlässig und preisgünstig. Ihre Grußkarte wird auf Wunsch beigelegt. Die Rechnung wird korrekt nach steuerlichen Gesichtspunkten erstellt. Weinproben Weinproben finden wöchentlich donnerstags bis samstags statt, oftmals sind die Winzer persönlich dabei, Termine und Themen finden Sie auf www.wein-kern.de. Die Weinproben sind normalerweise gratis, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Legende: WEISSWEIN BLANC DE NOIR ROSÉ ROTWEIN EDELSÜSS SCHAUMWEIN Seite 74