In der Kürze liegt die Würze
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In der Kürze liegt die Würze
Produkt und Design VDWF im Dialog 4/2005 7 In der Kürze liegt die Würze von Claus Kaelber Attraktive Fahrzeuge müssen nicht automatisch groß, breit und leistungsstark sein. Ein kluges Packaging, attraktives Interior- und Exteriordesign und zukunftsweisende Technologien zeigen, dass sich Emotionen und Cleverness gerade bei kleinen Automobilen außerordentlich gut vertragen. Egal, welche Theorien der Wirklichkeit tatsächlich am nächsten kommen, die Dinosaurier hatten am Ende gewiss auch deshalb existentielle Probleme, weil sie so groß, schwer und unflexibel waren. Ein Blick auf unsere Straßen und das Durchblättern einer x-beliebigen Autozeitschrift legen die Vermutung nahe, dass es mit den liebsten Fortbewegungsmitteln bald ähnlich kommen könnte. Besonders die von vielen Autofahrern bewunderten Fahrzeuge der oberen Preisregionen belegen nach jedem Modellwechsel, wohin die Reise geht: größer, schwerer, leistungsstärker. Ein eigenartiger Automatismus angesichts kontinuierlich steigender Energiepreise, chronisch verstopfter Innenstädte, Staus auf den Fernstraßen und knapper werdenden individuellen finanziellen Spielräumen. bedürfnisse und -begehrlichkeiten die Lebensqualität in den Großstädten. Dabei geht es nicht nur um die Zentren, denn wer am Rand der Metropolen oder einige Kilometer außerhalb in den sogenannten Speckgürteln wohnt, ist als Autofahrer bereits Teil des Problems. Langfristige Mobilitätssicherung wird sich deshalb ganz von allein mit umwelt- und gesellschaftsgerechten Lösungen für das ausufernde Verkehrsaufkommen zu beschäftigen haben. Bereits seit mehreren Jahren werden sogenannte intermodale Verkehrskonzepte diskutiert: Damit ist die intelligente, effiziente Verknüpfung von Schiene, Luft, Straße und Wasser gemeint. Aber es geht auch um die – unpopuläre – Klärung der Frage, wo, wann und wie wirklich unnötiger Verkehr vermieden werden kann. Herausforderung Verkehrsaufkommen In den letzten 30 Jahren hat sich der Fahrzeugbestand in Europa auf mittlerweile knapp 180 Millionen Fahrzeuge fast verdreifacht. Der Nachholbedarf allein in den neuen EUMitgliedsländern ist da noch gar nicht mit eingerechnet. Die Straßen werden immer voller, natürlich auch weil der Güterverkehr in den kommenden Jahren weiter extrem zunehmen wird. Schon der gesunde Menschenverstand ahnt weiter wachsende Belastungen für die Nerven, die Umwelt und den Geldbeutel. Wissenschaft, Politik und Automobilwirtschaft denken deshalb über Möglichkeiten nach, mit denen der Individual-, Güter- und öffentliche Personenverkehr der Zukunft sicher, umweltgerecht und wirtschaftlich tragfähig gestaltet werden kann. Nicht über Bord gehen darf trotz aller Mobilitäts- Problem Energiekosten und Umweltbelastung Unabhängig davon, welche verkehrsplanerischen Weichenstellungen am wahrscheinlichsten sind, weiteres Verkehrswachstum bedeutet für die absehbare Zukunft steigenden Energieverbrauch und trotz verschiedener erfolgreicher technischer Interventionen nach wie vor wachsende Umweltbelastungen. Explodierende Ölpreise sind teilweise geopolitischen Krisen geschuldet, einen wesentlich nachhaltigeren Einfluss auf die Preise hat jedoch der ungestillte Durst der Industrieländer auf das kostbare Gut Rohöl. Das rasante Wirtschaftswachstum in China, Indien oder anderen Boomregionen verschärft die Situation zusätzlich. Gefragt sind unter anderem neue Antriebstechnologien, die den Energieverbrauch erheblich reduzieren. Gegenwärtiger Standard, durch fast alle Fahrzeugkategorien hindurch, ist nach wie vor der klassische Verbrennungsmotor, der sicher 8 VDWF im Dialog 4/2005 Studie “autonova fam” der Hochschule für Gestaltung Ulm (HfG), 1965, Design Michael Conrad, Pio Manzoni, Fritz B. Busch. Rund 30 Jahre vor dem späteren Siegeszug der Minivans wurde dieses wegweisende kompakte One-box-Fahrzeug auf der IAA 1965 präsentiert. VDWF im Dialog 4/2005 noch beachtliches Optimierungspotential in sich trägt. Als Alternative werden seit geraumer Zeit Elektromotoren, kombinierte Hybridantriebe und Brennstoffzellen diskutiert. Letztere haben nach Jahren der Euphorie ein wenig an Zukunftsglanz eingebüßt, zu weit in ferner Zukunft scheint die massenhafte Einführung, Etablierung und Produktion von Brennstoffzellenfahrzeugen zu liegen. Besonders in der Distribution und Speicherung von Wasserstoff liegen noch große Herausforderungen. Ohne revolutionäre Umwälzungen wird es möglicherweise nicht gehen, das wissen auch die Entwickler neuer Fahrzeugkonzepte. Aber die Kosten für solche Fahrzeuge müssen im Rahmen vergleichbarer Automobile mit Verbrennungsmotor liegen. Zumindest dieses Problem könnte sich angesichts weiter steigender Rohölpreise und sinkender Reserven bald von allein lösen. Neues Erleben in neuer Umgebung Eine andere tiefgreifende Revolution innerhalb des Systems “Auto” ist auf den ersten Blick kaum sichtbar. Neue Entwicklungen aus der Sensorik, Mikroelektronik und der Informationstechnik lösen Schritt für Schritt viele mechanische Abläufe in einem Fahrzeug durch digitalisierte Prozessketten ab. Am ehesten bemerken Fahrer und Passagiere dies durch den Einzug von Telekommunikationsdiensten, mit denen das Auto zu einer Schnittstelle in einem umfassend vernetzten Verkehrssystem wird. Schon im nächsten Schritt werden intelligente Sicherheitssysteme beispielsweise in das Fahrgeschehen eingreifen, wenn unmittelbare Gefahr, etwa im Falle einer möglichen Kollision oder einer Unachtsamkeit des Fahrers, besteht. Pkw-Studie für die Sachsenring Automobilwerke Zwickau, 1971/72, Design Clauss Dietel und Lutz Rudolph. Für drei Plätze vorn und hinten ausgelegter Mini-Viertürer. Zeitgemäßes Fahrzeugdesign war im Gegensatz zur tatsächlichen Fahrzeugproduktion offenbar keine Frage der zur Verfügung stehenden Ressourcen in der ehemaligen DDR. Das Führen und Steuern eines Fahrzeugs ohne mechanische Kraftübertragung zu den jeweiligen Stellelementen durch sogenannte “drive-by-wire”-Konzepte, beispielsweise im Lenksystem, der Schaltung, dem Gaspedal oder den Bremsen, würde den Umgang mit dem Auto wohl ziemlich radikal verändern. Sichtbare Auswirkungen hätte die Technik auf die Fahrzeuginnenräume, die sich unter völlig neuen Bedingungen konzipieren und entwickeln ließen. 9 Klein und clever Ausgehend von den zahlreichen Herausforderungen, die der zukünftige Individualverkehr mit sich bringen wird, stellt sich die Frage, ob große, schwere und leistungsstarke Fahrzeuge überhaupt noch eine intelligente Wahl darstellen werden. Denn alles, was mit Freude am Erleben eines Autos zu tun hat, lässt sich ohne weiteres – die neuen Technologien machen es möglich – in kleine, leichte und energieeffiziente Autos packen. Warum nicht schon heute? Attraktives, individuelles Fahrzeugdesign kombiniert mit hohen qualitativen Ansprüchen blieb bis heute im Kleinwagensegment die Ausnahme. Technisch durchdachte und attraktive, vor allem aber praktische und preisgünstige kleinere Fahrzeuge gab es immer: Die erste Generation des Mini, 1959 auf den Markt gebracht, der rationale Renault 4 von 1961, der 1971 erstmals in dieser Fahrzeugklasse unter Designaspekten präsentierte Renault 5, der puristisch-sachliche Fiat Panda von 1980, der Fiat Uno von 1982, schließlich der als Ergebnis einer komplett neuen Fahrzeugidee entwickelte und 1997 präsentierte MCC Smart, sie allesamt belegen, dass klein und clever auch in der Großserie gut zusammenpassen. Irgendetwas – Ausstrahlung, Emotionen, Begehrlichkeiten, Schlüsseltechnologien – fehlte aber bisher immer. Schon deshalb werden die Kunden in Zukunft mehr verlangen. Vor allem dann, wenn es gelingen soll, auch Besitzer größerer Fahrzeuge als Kunden zu überzeugen. Kleine, leichte und verbrauchsarme Fahrzeuge benötigen ein Mehr an Individualität und Komfort, ein Mehr an hochwertiger Technik, ein Mehr an ansprechendem Design und Materialqualität im Innenraum. Logisch, das hat alles seinen Preis, aber warum muss klein immer mit Nüchternheit und Einfachheit in Verbindung stehen? Wohin die Entwicklung kompakter Fahrzeuge gehen könnte, das haben eindrucksvoll einige Studien und Konzeptfahrzeuge gezeigt, die in den vergangenen Jahren präsentiert wurden. Vier davon – Qual der Wahl – haben wir ein wenig genauer unter die Lupe genommen. Belle de jour: Der Renault 5 von 1971 Pininfarina Metrocubo, 1999, Micro-Car-Studie mit Benzin-Hybridantrieb, 2,58 Meter Außenlänge, variabler Innenraum mit bis zu vier Sitzplätzen. 10 VDWF im Dialog 4/2005 VDWF im Dialog 4/2005 Pininfarina Nido Mit der italienischen Denkfabrik Pininfarina wird in erster Linie das Design der meisten Ferrari-Modelle in Verbindung gebracht. Neben den traditionellen Designaufgaben beschäftigt sich das in der Nähe von Turin beheimatete Unternehmen aber seit langem mit der Produktion von Kleinserien und seit einigen Jahren auch mit kompletten Entwicklungsund Engineeringprozessen für Kunden aus der Automobilindustrie. Konzeptstudien haben eine lange Tradition bei den Italienern: Neben reinen Showcars, die als gestalterische Fingerübungen gelten dürfen, präsentierte Pininfarina in den letzten Jahrzehnten immer wieder Studien, die zusammen mit Partnern aus der Industrie und der universitären Forschung neue Wege in den Bereichen Ökologie, Antriebsund Sicherheitstechnik aufzeigten. Das jüngste Beispiel dieser Reihe wurde vergangenen Herbst auf dem Automobilsalon in Paris vorgestellt. Das Micro-Car-Konzept mit dem Namen “Nido”, zu Deutsch “Nest”, zeigt in erster Linie im Bereich passiver Sicherheit für Kleinwagen Neues. Besonders die Kompatibilitätsproblematik im Fall einer Kollision zwischen großen und kleinen Fahrzeugen stand im Vordergrund der Konzeption. Immer mehr Fahrzeuge weisen inzwischen ein Leergewicht zwischen eineinhalb und zwei Tonnen auf. Zur Orientierung ein Beispiel: Anfang der siebziger Jahre wog die damals als sicherheitstechnisch wegweisend geltende Mercedes S-Klasse der Baureihe W 116 rund 1650 kg. Die in Frankfurt präsentierte neue Generation W 221 bringt schon rund 1950 kg auf die Waage. Mit dem “Nido” wollten die Pininfarina-Techniker zeigen, dass eine deutliche Erhöhung des Insassenschutzes unter Beibehaltung äußerst knapper Außenabmessungen (2,89 Meter) möglich ist. Zur Begrenzung der auf die Insassen im Falle einer Kollision einwirkenden Kräfte wurde eine dreiteilige Sandwichkonstruktion entwickelt: ein aus einem verformbaren Teil und einer Sicherheitszelle bestehender Rahmen, in dem alle antriebsrelevanten Elemente integriert sind, eine “bewegliche” Schale aus Strukturkunststoff, in der die Passagiere untergebracht sind, und schließlich zwei Dämpfer, die wie ein Schlitten Schale und Rahmen verbinden und bei einem Aufprall die einwirkende Energie verteilen sollen. Die Positionierung des Motors ist ähnlich wie beim Smart ForTwo zur optimalen Innenraumausnutzung für den Heckbereich vorgesehen, eine Mittelmotorkonstruktion wäre laut Pininfarina aber auch denkbar. Im Innenraum wurden ausschließlich weiche Materialien und besondere Gewebestrukturen verwendet. Das Armaturenbrett nimmt natürlich die Instrumente auf, funktioniert aber im Kollisionsfall auch als Energieaufnahme bzw. Energieverteiler. Lenksäule und Pedale entfallen, das Fahrzeug wird “steer and brake by wire” gesteuert. Wichtige persönliche Geräte wie Mobiltelefon, MP3-Player, Kamera oder Navigationsgeräte werden über ein Klettsystem direkt am Armaturenbrett befestigt. 11 12 VDWF im Dialog 4/2005 VDWF im Dialog 4/2005 Renault Zoé Intelligent und attraktiv gestaltete Kleinwagen sind nichts Außergewöhnliches bei Renault. Die im März dieses Jahres in Genf präsentierte Studie “Zoé” setzt vor allem in der innenräumlichen Detaillierung und Ausgestaltung neue Akzente und zeigt damit in eine Zukunft, in der auch kleine Autos kaum Wünsche offen lassen. Der 3,45 Meter lange “Zoé” verfügt lediglich über drei Sitze, denn Renault zufolge sprechen Kleinwagen, die nur zwei Passagiere aufnehmen können, einerseits nur einen sehr begrenzten Käuferkreis an, andererseits belegten Studien, dass sich in Stadtgebieten durchschnittlich nur 1,4 Personen in einem Fahrzeug bewegen. Die Tür auf der Beifahrerseite wird über Schienen geöffnet, gleichzeitig werden die Außensegmente des Glasdachs zum bequemeren Ein- und Aussteigen angehoben. Die Sitze können in unterschiedlichen Positionen angeordnet werden, damit finden auf kleinem Raum auch sperrige Güter Platz. Antriebsseitig sieht Renault eine eher konventionelle, aber leistungsstarke Kraftquelle vor: ein knapp 100 PS starkes, 1200 cm3 großes Benzin-Triebwerk mit Turboaufladung. Angaben zufolge bleibt der CO2-Ausstoß unter 140g/km. Zum Vergleich: Ein Clio der aktuellen Modellgeneration mit dem kleinsten Motor weist einen geringfügig höheren Wert (143 g/km) aus. Renault verblüffte die Fachwelt in den letzten Jahren regelmäßig mit ungewöhnlichen Konzeptfahrzeugen, die nicht nur neue Designtrends für künftige Serienmodelle vorwegnehmen, sondern auch als Tests für bislang nicht besetzte Marktsegmente dienten. Ein sehr kompakter und dennoch hochwertiger und technisch anspruchsvoller Mini für die Serie wäre also durchaus vorstellbar. 13 14 VDWF im Dialog 4/2005 VDWF im Dialog 4/2005 Kern des “Filo”-Konzepts ist eine konsequente Umsetzung der “drive-by-wire”-Technologie. Keine Pedale, keine Lenksäule und keine anderen Hebel und mechanischen Schalter beeinträchtigen den Innenraum. Die Bertone-Ingenieure sprechen von einem “mechatronischen Steuerungssystem”, das die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine während der zahlreichen verkehrsbedingten Situationen neu definiert. Den Interiordesignern eröffneten sich damit bisher ungeahnte Möglichkeiten, den nutzbaren Raum funktional und atmosphärisch neu zu inszenieren. Bertone Filo Die Studie “Filo” ist bereits einige Jahre alt und stellt im engeren Sinn auch kein Kleinwagenkonzept dar. Auf dem Genfer Automobilsalon 2001 präsentierte die italienische Karosseriebau- und Designentwicklungsfirma Bertone in enger Zusammenarbeit mit dem finnischen Telekommunikationskonzern Nokia und der Svenska Kugellager Fabrik (SKF) mit dem “Filo” – italienisch für Draht – auf der Plattform eines Opel Zafira geradezu revolutionäre Ideen, die nicht nur gestalterisch in einem kleinen High-End-Opel der Zukunft für Furore sorgen würden. Das Bertone-Team ist davon überzeugt, dass Fahrzeuge neben den traditionellen Transportaufgaben in Zukunft auch vermehrt als multifunktionale Kommunikationsorte genutzt werden. Dementsprechend sind die Designer der Frage nachgegangen, welche privaten und beruflichen Informationsund Kommunikationserwartungen an einen “living space” gestellt werden, der einerseits nur minimalen Energie- und Materialverbrauch aufweisen darf, andererseits aber leicht zu bedienende, sichere und leistungsfähige Informationstechnologie zur Verfügung stellen soll. Nokia und der amerikanische Audiospezialist Bose steuerten entsprechendes Know-how bei. Eine Herausforderung für den Alltagsbetrieb eines solchen Fahrzeugs stellen aber nach wie vor verschiedene Sicherheitsanforderungen dar: Alle Systeme müssen absolut sicher vor Schmutz, Nässe und anderen unerwünschten Störeinflüssen sein. Ein Funktionsausfall könnte schließlich fatale Folgen haben. Dennoch ist der “Filo” ein voll funktionsfähiges Fahrzeug, er darf jedoch aus rechtlichen Gründen gegenwärtig nur auf abgesperrten Teststrecken bewegt werden. Die Entwicklungspartner sind sich aber einig, dass dieses Fahrzeug erst den Anfang zukünftiger Möglichkeiten der digitalen Vernetzung zwischen Fahrzeug und Außenwelt darstellt. 15 16 VDWF im Dialog 4/2005 VDWF im Dialog 4/2005 17 Fiat Trepiuno Zahlreiche Wechsel im Management, die Auflösung der Partnerschaft mit General Motors, eine Neuordnung der Unternehmensstruktur und die öffentliche Diskussion über die Zukunft der Autosparte, mit diesen Themen wurde der italienische Hersteller Fiat in den vergangenen Monaten öffentlich wahrgenommen. Natürlich sind angesichts der problematischen finanziellen Lage die Mittel für neue Produkte begrenzt. Dass aber nach wie vor Fahrzeuge entwickelt und auf den Markt gebracht werden, ging in der allgemeinen Aufregung fast unter. Fiat hat traditionell – und das gilt im Grunde bis heute – einen besonderen Ruf im Bereich preisgünstiger und attraktiver Kleinwagen. Legendär der Nuova Fiat 500 aus dem Jahr 1957, kaum jemand, der beim Gedanken an Fiat und Kleinwagen nicht das charakteristische, viersitzige Heckmotorfahrzeug vor Augen hätte. Und genau an diesen Mythos angelehnt, haben die Turiner auf dem Autosalon in Genf 2004, die auf der Plattform des aktuellen Panda basierende Studie “Trepiuno” – italienisch für “drei plus eins” – vorgestellt. Entworfen und entwickelt von Fiat Advanced Design, sollte die Studie zeigen, wie ein attraktiver Kleinwagen aussehen könnte, wenn man sich intensiv mit der eigenen Geschichte beschäftigt, ohne in simples Retrodesign zu verfallen. Bei einer Außenlänge von 3,30 Metern können vier Passagiere variabel untergebracht werden: Rückenlehnen, Sitzschalen und Sitzkissen aus neuen Werkstoffen lassen sich vielfach umbauen. Die öffentlichen Reaktionen waren außerordentlich positiv, kurzzeitig wurde in Turin offenbar eine Weiterentwicklung des “Trepiuno” zum Serienprodukt in Betracht gezogen. Der Wagen hätte sich sicherlich als speziell zu positionierendes Produkt am preislich oberen Ende des Marktsegments gut vermarkten lassen. Gerüchten zufolge war aber eine wirtschaftliche Produktion in ausreichend hohen Stückzahlen nicht zu bewerkstelligen. Möglicherweise hatte man aber auch Bedenken, mit der Marke Fiat würden die Konsumenten, im Gegensatz zur erfolgreichen Neuauflage des Kleinwagenklassikers Mini etwa, vergleichsweise teure Lifestylefahrzeuge nicht in Verbindung bringen. Aus gegenwärtiger Sicht ist der Trepiuno als zukünftiges Serienprodukt leider vom Tisch. | Claus Kaelber, München Erich Schweiger GmbH & Co. KG Werkzeug- und Formenbau Rigistraße 6 82449 Uffing am Staffelsee Tel.: 0 88 46 / 92 03 - 0 Fax: 0 88 46 / 92 03 - 30 [email protected] www.schweiger-formenbau.de