Mallorca - Reisebuch Verlag
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Mallorca - Reisebuch Verlag
Der ReiseBerater Mallorca In Kooperation mit Unser Beileger zum Reisewelt-Titel „Mallorca aktiv genießen“ · Auflage 2012 Reisewelt 50plus – Der ReiseBerater Über unseren Autor Hartmut Ihnenfeldt studierte Anglistik und Germanistik und veröffentlicht seit Ende der 90er-Jahre Bücher über Mallorca. Er ist unter anderem Übersetzer und Herausgeber von Robert Graves „Geschichten aus dem anderen Mallorca“ und verfasste zusammen mit „Mallorca-Guru“ Hans-R. Grundmann den Ratgeberband „Auf Mallorca leben und arbeiten“. An der Entwicklung des neuen Konzepts von Reiseführern für die Generation 50plus war er maßgeblich beteiligt. Hartmut Ihnenfeldt lebt in Norddeutschland und reist gerne durch Europa. Reisewelt 50plus GmbH Nelkenweg 17 D-38162 Cremlingen [email protected] www.reisewelt50plus.de reisewelt50plus.de Mallorca Hartmut Ihnenfeldt unter Mitarbeit von Hans-R. Grundmann sowie Edith Kölzer und Stephanie Eichler Mallorca von A – Z Natur und Kultur genießen Mallorca von A – Z A Agrotourismo „Ländlicher Tourismus”, gemeint sind meist Landhotels, von einfach (mit landwirtschaftlichem Betrieb) bis luxuriös. Im „Idealfall“ sind diese Hotelfincas renovierte alte Herrenhäuser des mallorquinischen Landadels, deren Zimmer heute mit allem Komfort an Touristen vermietet werden – entsprechend hoch ist das Preisniveau. Der Landwirtschaft kommt hier oft eher ein dekorativer Charakter zu. Anreise Mallorca ist mit dem Flieger von vielen deutschen, österreichischen und Schweizer Flughäfen direkt zu erreichen. Die wichtigsten Airlines dabei sind AirBerlin, TUIfly, Condor, RyanAir und Easyjet. Mit dem Zug ist man (z.B. ab Köln) in etwa 15–16 Stunden in Barcelona und nimmt dort die Fähre nach Palma. Mit dem eigenen PKW fährt man am besten über Lyon, Nimes und Girona nach Barcelona und nimmt dort die Fähre nach Palma. Der Europabus von Eurolines Touring benötigt z.B. von Köln nach Barcelona etwa 24 Stunden. Die (Auto-)Fähren von Barcelona nach Palma verkehren fast alle nachts, etwa acht Stunden dauert die Überfahrt. Die Fähren legen unweit der Rambla ab und sind mit der U-Bahn gut zu erreichen. Autofahrer sollten sich etwa zwei bis drei Stunden vor der Einschiffung im Fährhafen einfinden. Buchungen sind von Deutschland aus möglich. Die Fährgesellschaften sind Trasmediterranea, Iscomar und Balearia. Araber Im Jahre 902 wurde Mallorca von den Arabern besetzt. In den mehr als dreihundert Jahren unter arabischer Herrschaft entwickelte sich die orientalische Kultur auf Mallorca zu ihrer vollen Blüte. Relikte aus dieser Zeit sind noch heute zu sehen: durch Trockenmauern gestützte, terrassenförmig angelegte Obst- und Gemüsefelder, Orangen- und Mandelbaumanpflanzungen sowie prachtvolle, bewässerte Gärten um Landgüter und Villen, wie z.B. La Granja bei Esporles und Alfabia. Auch von den mallorquinischen Ortsnamen sind viele arabischen Ursprungs, z.B. jene, die mit „Al“ und „Bin“ beginnen (Alcúdia, Algaida, Alaró, Binissalem, Biniaraix, Biniamar). In Palma können die Banys Arabs – arabische Bäder – besichtigt werden. Weitere Bauwerke aus der Zeit der Araber sind jedoch nicht mehr erhalten. 1229 endete die Herrschaft der Araber auf Mallorca durch den Sieg 3 Mallorca von A – Z 4 eines christlichen Heeres unter König Jaume I. von Aragon über die Mauren, lange vor der endgültigen Vertreibung der Araber aus Spanien (1492). Autokennzeichen Das Kfz-Kennzeichen für Mallorca sowie für Menorca, Ibiza und Formentera ist IB (Islas Baleares). Vereinzelt sieht man noch PM, veraltet für Palma/Mallorca. B Bahnhof, ältester Wenn man bedenkt, dass das Gebäude des 1911/12 eröffneten Bahnhofs von Sóller sich in einem umgebauten Herrenhaus aus dem Jahre 1606 befindet, kann man wohl behaupten, dass in Sóller das älteste Bahnhofsgebäude der Welt steht. Zwei Treppen führen sowohl innerhalb als auch rechts vom Gebäude auf den Bahnsteig hinauf. Die Überdachung der Bahnsteige wurde später hinzugefügt. Der Bahnhof Sóller ist seit 1912 Start- und Zielpunkt des „Ferrocarril de Sóller“. Bis dahin war Sóller nur über die Berge oder per Schiff erreichbar. Direkt unterhalb des alten Bahnhofs befindet sich der Einstiegspunkt für die Tram nach Port de Sóller. Balanguera -> La Balanguera Ballermann Entlang der Playa de Palma gibt es 15 Strandcafés (Balnearios): „Ballermann” ist dabei eine deutsche Verballhornung für das „Balneario 6”, das sich kurz vor Arenal befindet. Lange Zeit war „Ballermann“ das Klischee für billigen Massentourismus auf Mallorca schlechthin – sicher auch deshalb, weil Presse- und Fernsehmeldungen von Alkoholexzessen und Zügellosigkeit sowie Tom Gerhardts gleichnamiger Film (1997) dazu beigetragen haben, den Ballermann mit der Partyszene an der Playa gleichzusetzen: Meterlange Strohhalme, Sangria in Eimern und ein Publikum, das vom Rest Mallorcas eigentlich überhaupt nichts mitbekommt, prägten das Bild. Einer im Mai 2011 durchgeführten Umfrage des Mallorca Magazins zufolge glauben 44,58 % der Leser, dass das Mallorca-Image unter dem Ballermann gelitten habe. 7,8 % verneinen dies und 48,35 % meinen sogar, dass Mallorca dadurch noch bekannter geworden sei und dies den Tourismus gefördert habe. Wer übrigens außerhalb der Saison diesen Strandabschnitt besucht, wird vergeblich nach dem suchen, was man landläufig unter „Ballermann“ Mallorca von A – Z versteht: Der Strand liegt dann nämlich ruhig und leer da. Auf der Promenade sind neben fliegenden Händlern nur wenige Neugierige unterwegs. Schinkenstraße und Bierkönig haben zwar geöffnet, doch von Alkoholexzessen gibt es keine Spur – die Happy Hour wird längst nicht von allen Anwesenden genutzt. Auch die Nächte sind aufgrund restriktiver Vorgaben der Behörden relativ ruhig. Barrierefrei Auf Mallorca hat man leider erst ziemlich spät damit begonnen, sich auf die Bedürfnisse von Menschen mit eingeschränkter Mobilität bzw. mit Behinderungen, egal welcher Art, einzustellen. Daher sind die Barrieren bzw. Hindernisse, die Geh-, Seh- und Hörbehinderten den touristischen Alltag erschweren, vielerorts unübersehbar: · hohe Bordsteinkanten · Pflanzlöcher bzw. Pflanzkübel mit Palmen, Olivenbäumen und ande ren Pflanzen mitten auf den Bürger steigen · zu schmale Bürgersteige · Stufen bei Restaurant- und Laden eingängen · zu schmale Türen · Kieswege vor Hotels · enge Zimmer · schwer zugängliche Uferpromenaden · Strandzugang nur mit speziellen Rollstühlen möglich · unebene Wege Ältere Hotels sowie 200 bis 300 Jahre alte, zu Hotels umgebaute Gebäude, viele Museen und andere Sehenswürdigkeiten sind nur über Treppen erreichbar. Erst in jüngster Zeit müssen in Bezug auf Neubauten in Palma sowie in anderen Orten laut Gesetz alle öffentlichen Gebäude, also auch Hotels, barrierefrei geplant werden. Das heißt, sie werden mit Aufzug, Rampen und behindertengerechten Toiletten nach EU-Richtlinien den Bedürfnissen von Behinderten wie Rollstuhlfahrern angepasst. Von den bestehenden Museen und öffentlichen Gebäuden werden viele kontinuierlich umgerüstet. Viele der touristischen Highlights können aber nach wie vor nicht mit Rollstuhl besucht werden; viele der Toiletten können den Bedürfnissen von Rollstuhlfahrern nicht angepasst werden, weil die Räumlichkeiten zu eng sind. Behindertengerechte Toiletten sind leider eine Seltenheit. Nicht immer ist der Zugang so offensichtlich wie bei Lokalen an Strandpromenaden mit Tischen im Freien. In Restaurants herrscht oft das Problem, dass die Tische zu nahe beieinander stehen oder der Zugang nur über Treppen möglich ist. Der Flughafen in Palma de Mallorca ist für Fluggäste mit eingeschränkter Mobilität hingegen bestens ausgerüstet: Er verfügt z.B. über Aufzüge, 5 Mallorca von A – Z 6 Rampen, behindertengerechte Toiletten und genügend Behindertenparkplätze. Berge, höchste Mallorca verfügt in der lang gestreckten Serra Tramuntana an der Westküste über eine Reihe von Berggipfeln (mall. „Puig“), die vom Meeresniveau steil auf über 1.000 Meter hochragen. Bis auf den Puig Major, der immer noch militärisches Sperrgebiet ist, sind alle anderen mehr oder weniger (Gelände oft in Privatbesitz!) zugänglich. Bergtouren auf Mallorca haben häufig durchaus alpinen Charakter und sollten in ihrem Anspruch an Kondition und Ausrüstung der Wanderer nicht unterschätzt werden. geben, dazu noch eine Mischung aus beiden sowie die Hausziegen. Die wilden Ziegen erkennt man an ihrem braunroten Fell, über Bauch und Rücken verläuft ein schwarzer Streifen. Die Beine sind ebenfalls schwarz. Die verwilderten Ziegen sind etwas größer und breiter als ihre wilden Artgenossen. Sie haben ein grauschwarzes oder dunkelbraunes Fell und den charakteristischen Hautlappen unter dem Hals. Die verwilderten Ziegen vermehren sich stärker und schneller als die wilden, von denen schätzungsweise 1.000 die Insel bevölkern. Da die Ziegen bei ihrer Futtersuche kaum eine Pflanze verschmähen, gerät das ökologische Gleichgewicht bisweilen ins Wanken. Um dem abzuhelfen, dürfen verwilderte Ziegen gejagt werden. Bougainvillea Puig Major (1.445 Meter) Puig de Massanella (1.367 Meter) Tossals Verds (1.147 Meter) Puig Tomir (1.103 Meter) Puig de l’Ofre (1.093 Meter) Serra d’Alfàbia (1.067 Meter) Puig des Teix (1.064 Meter) Puig de n’Ali (1.035 Meter) Puig de Galatzó (1.026 Meter) Es Cornador (1.009 Meter) Puig Roig (1.002 Meter) Bergziegen Es soll etwa 28.000 bis 35.000 wilde und verwilderte Ziegen auf Mallorca Die Blüten der auf Mallorca allgegenwärtigen Bougainvillea-Pflanze sind völlig unscheinbar. Was diesem Strauch, der oft als Kletterpflanze in Gärten, an Mauern, Zäunen und an Hauswänden vorkommt, zu seiner Attraktivität verhilft, sind die meist violetten oder roten, gelegentlich auch gelben oder orangen Hochblätter, die die kleinen, weißen Blütenstände umgeben. Die Blütezeit ist vom März bis in den Oktober. In dieser Zeit verleiht Mallorca von A – Z die Bougainvillea Mallorca vielerorts ein farbenprächtiges Bild. Brot Das typische mallorquinische Brot ist eher dunkel und ungesalzen, wird mit Hefe und Sauerteig zubereitet und locker gebacken. Es wird zu jedem Essen gereicht und ist auch die Grundlage für das -> Pa amb Oli. Büßer Die Büßer haben eine lange Tradition auf Mallorca. Ihre Ursprünge liegen im 16. Jahrhundert. Sie sind in Bruderschaften (Confraries) organisiert. Es gibt zurzeit noch mehr als 50 auf Mallorca, allein in Palma 30. Die Mitgliedschaft wird vom Vater auf den Sohn vererbt, seit ein paar Jahren auch von der Mutter auf die Tochter. Es ist für viele Mallorquiner eine Ehre, den Büßern anzugehören. Sie sehen übrigens nicht gerade aus wie gläubige Katholiken, eher wie Angehörige des Ku-Klux-Klan, wenn sie in der „Semana Santa“, der Karwoche, zu Hunderten in langen Umhängen (jeder trägt das Gewand seiner Bruderschaft) und bis zur Unkenntlichkeit mit hohen, spitzen Kapuzen vermummt, teils schwere Holzkreuze schleppend, von Palmsonntag bis Karfreitag durch die Straßen von Palma und anderen Ortschaften ziehen. Dabei lassen sie Eisenketten rasseln. Die gesamte Woche hindurch finden täglich Prozessionen statt, bei denen sich insgesamt 4.000 Büßer auf den Straßen befinden. Natürlich sind das touristische Großereignisse, vor allem bei der wichtigsten und größten Prozession am Gründonnerstag in Palma, der „Processó del Sant Crist de la Sang“, bei der sämtliche Bruderschaften der Insel mitmachen. Allen voran schreiten die Büßer der ältesten Bruderschaft „Cofraría de la Sang“. Sog. „nazarenos“ tragen riesige Holzkreuze: Man demonstriert damit Bußfertigkeit. Begleitet wird das Spektakel von dumpfen Trommelklängen und dem Gesang von Chorälen. Bujosa Die Firma Bujosa ist ein alter Familienbetrieb in Santa Maria del Cami, wo auf über hundert Jahre alten Webstühlen die für Mallorca traditionellen Llengua-, Zungen- oder Flammenstoffe gewebt werden. In der Werkstatt kann man beim Weben zuschauen. In den Verkaufsräumen kann man die vielfältig gemusterten Stoffe als Meterware oder auch fertige Gegenstände wie Taschen und Kleidung erstehen. Bunyuelos Auch: Bunyols, sind köstliche frittierte, kleine Krapfen, die oft auf Märkten und an Straßenständen verkauft werden. Der Teig besteht aus gekochten, passierten Kartoffeln, Zucker, Eiern, Mehl und Backpulver. 7 Mallorca von A – Z 8 Mit feuchten Händen wird etwas Teig erst links zu einer Kugel geformt, diese mit dem Daumen und Zeigefinger der rechten Hand abgenommen und ins heiße Fett gegeben. Dabei entsteht ein kleines Loch in der Mitte des Krapfens. Goldbraun frittiert wird er in Zucker gewälzt und sollte noch warm gegessen werden. C Cala Spanisch/Katalanisch für: Bucht. Camper International bekannte Schuhmarke, die 1975 in Inca gegründet wurde. Ihren Ursprung hat die Schuhfabrikation allerdings bereits 120 Jahre zuvor, als der Schuster Antonio Fluxà die ersten Schuhe maschinell herstellte und damit den Grundstock für das Familienunternehmen legte. Can Kennzeichnet bei Eigennamen ein kleineres Anwesen, z.B. Can Costa. Cant de la Sibilla Gesang der Sibylle. Wie hierzulande das Weihnachtsfest ohne „Stille Nacht, heilige Nacht“ nicht denkbar ist, so gehört zur mallorquinischen Weihnacht der Cant de Sibilla, der Gesang der Sibylle. Dabei ist sein Inhalt so gar nicht weihnachtlich: Er handelt nämlich vom Ende der Welt mit all sei- nen Schrecken für die Bösen und der Verheißung des Himmelreichs für die Guten. Der Brauch reicht weit zurück, bis ins Mittelalter. Das Lied wird normalerweise von einem Knaben oder einer Frau vorgetragen und bildet den Höhepunkt einer jeden Christmette, die beeindruckendsten finden übrigens in der Kathedrale von Palma sowie in der Klosterkirche von Lluc statt. Der Cant de la Sibilla gehört seit 2010 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Chopin, Frederic Chopin verbrachte den Winter 1838/39 gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin George Sand und deren Kindern Maurice und Solange in der Kartause von Valldemossa. Während dieser Zeit komponierte Chopin die Préludes op. 28, zu denen auch das bekannte Regentropfen-Prélude zählt. George Sands Buch „Ein Winter auf Mallorca“ gehört zu den bekanntesten Schriften über Mallorca, worin die Mallorquiner allerdings schlecht wegkommen. Valldemossa profitiert bis heute von seinen prominenten Gästen. Jedes Jahr besuchen mehr als 300.000 Touristen den Ort – nicht zuletzt, um die Räume zu sehen, in denen das berühmte Paar gelebt hat. Chuetas -> Xuetas Mallorca von A – Z E Costa Nord Von Hollywoodstar Michael Douglas gegründete Stiftung und ein Kulturzentrum mitten in Valldemossa. Neben Konzerten, Kochkursen, Ausstellungen und Wanderungen werden viele Informationen zur Geschichte Mallorcas im Allgemeinen und dem Tramuntanagebirge sowie der Nordküste im Besonderen geboten. An berühmte Besucher der Insel wird erinnert, vor allem an den Erzherzog Ludwig Salvator, dessen Landsitz S’Estaca sich seit 20 Jahren im Besitz von Michael Douglas befindet, dem Mallorca, wie er betont, eine zweite Heimat geworden ist. Die Stiftung hat Michael Douglas inzwischen der Landesregierung übergeben. Coto Privado de Caza Dieses Schild signalisiert: Stopp! Ab hier ist alles privat! Wörtlich meint es: Privates Jagdgebiet. Jagdbares Wild mag es auf dem Grundstück jedoch vielleicht gar nicht mehr geben. Das Schild rechtfertigt eine Schrotladung bei widerrechtlichem Betreten. Ein Schild mit einem schwarzen und einem weißen Dreieck hat dieselbe Bedeutung. 9 Einwohner Auf Mallorca leben ca. 860.000 gemeldete Einwohner, etwa die Hälfte davon in der Hauptstadt Palma. Das entspricht einer Bevölkerungsdichte von durchschnittlich 2.307 Einwohnern pro Quadratkilometer, was in etwa vergleichbar ist mit der Bevölkerungsdichte in Deutschland. Die Bevölkerungsverteilung konzentriert sich auf die Küsten, während das Landesinnere und die Bergregionen eher dünn besiedelt sind. Die Bezeichnung für einheimische Bewohner ist „Mallorquiner“. Eisenbahn Wären alle stillgelegten Strecken noch in Betrieb, könnte Mallorca über ein GesamtStreckennetz von 250 km verfügen. Heute umfasst das Streckennetz, trotz Wiedereröffnung einiger Linien, noch 109 km. Es wird von zwei Gesellschaften betrieben: Serveis Ferroviaris de Mallorca und der privaten Ferrocarril de Sóller (-> Bahnhof, ältester). Die alten Linien wurden in den 50er-Jahren nach und nach eingestellt, nachdem der Individualverkehr immer weiter zunahm und Lastkraftwagen den Transport von Gütern übernahmen. Mallorca von A – Z 1873 wurde der erste EisenbahnLinienabschnitt der „Ferrocarriles de Mallorca“ (FCM) von Palma nach Inca eröffnet und erreichte Inca 1875. Bis 1931 war die Strecke einspurig, dann erforderte das gestiegene Verkehrsaufkommen ein zweites Gleis. Geplant worden ist die erste Eisenbahn von dem mallorquinischen Ingenieur Eusebi Estada y Sureda (1843–1917), nach dem man eine Straße in Palma benannt hat, sinnigerweise jene, durch die der Zug nach Sóller startet. Die Strecke teilt sich hinter Inca und führt heute entweder über Sineu und Petra nach Manacor oder über Llubi und Muro nach Sa Pobla. Eine Wiederbelebung der alten Strecke von Manacor über Artà bis nach Cala Rajada ist geplant, stößt aber nach wie vor auf den heftigen Widerstand der Besitzer betroffener Grundstücke. Die Ferrocarril de Sóller, wegen der rotbraunen Farbe auch „Roter Blitz“ genannt, wird privat betrieben. Sie verbindet Palma mit Sóller über eine Strecke von 27 km mitten durch das Tramuntana-Gebirge. Im Jahr 1912 wurde diese eingeweiht, 17 Jahre später elektrifiziert. Noch heute fährt sie auf holzverkleidetem Rollmaterial aus dem Jahr ihrer Eröffnung. Auch die nostalgischen Wagen sind aus Holz. Die Lehnen der Bänke im Inneren lassen sich umklappen, sodass niemand mit dem Rücken zur Fahrtrichtung sitzen muss. Auf ihrer Fahrt durch die Berge durchquert die Bahn 13 Tunnel und vollzieht im Berg eine Schleife, um wieder das Niveau des Bahnhofs von Sóller zu erreichen. Ursprünglich wurde die Bahn für den Transport von Zitronen und Orangen aus der Region Sóller auf den Markt nach Palma gebaut. Seit 1973 werden nur noch Touristen befördert. Am 25. April 2007 wurde die moderne „Metro de Palma“ eröffnet, welche die Innenstadt über eine Strecke von 8,5 km mit der Universität verbindet. Ensaimada Die Bezeichnung „Hefeschnecke“ würde dieser sehr leichten mallorquinischen Spezialität unterschiedlicher Größe nicht gerecht. Eine aus dünnem Teig aufgerollte und zu einer Spirale gedrehte „Schlange“ wird in Schmalz ausgebacken und mit Puderzucker bestreut. Es gibt auch gefüllte Varianten, z.B. mit Kürbismarmelade oder Vanillecreme. Ensaimadas schmecken am besten noch warm aus dem Backofen. Die jährliche Ensaimada-Produktion von Mallorca beträgt 250 Tonnen. Sie sind ein beliebtes Mitbringsel von der Insel. Evangelische Kirche Vor mehr als 100 Jahren, am 22.4.1906, wurde auf Mallorca der erste evangelische Gottesdienst in deutscher Sprache gehalten. Zwei ökumenische Christvespern in deutscher Sprache finden jedes Jahr an Heiligabend in der Kathedrale von Palma statt. Sie bilden den Höhepunkt des Kirchenjahres, mehr als 4.000 Gläubige nehmen alljährlich daran teil. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat 150 Auslandsgemeinden, eine davon ist die Gemeinde auf den Balearen. Von den fast 60.000 auf Mallorca lebenden Deutschen sind (nur) etwa 250 eingeschriebene Gemeindemitglieder. Hinzu kommen die Touristen, die oft rund 80 % der Gottesdienstbesucher ausmachen: pro Jahr annähernd 17.000. Das Pfarramt in S’Arenal liegt nur wenige hundert Meter vom berüchtigten „Ballermann“ entfernt. Die evangelischen Gottesdienste in deutscher Sprache, etwa 250 im Jahr, finden auf Mallorca in sechs verschiedenen Orten statt. Dazu werden Chorproben, Bibelstunden und Konfirmandenunterricht angeboten. Allein im vergangenen Jahr wurden etwa 100 Paare evangelisch getraut. Voraussetzung ist, dass wenigstens einer der Brautleute Mitglied der evangelischen Kirche ist. Soll die Trauung in einer Kirche stattfinden, ist eine Voranmeldung von mindestens einem Jahr notwendig. Da die Auslandsgemeinden sich aus eigenen Mitteln 11 finanzieren, wird außerdem um eine Spende von 400 € gebeten. Die Bilanz der Bestattungen liegt in der evangelischen Gemeinde zurzeit bei etwa 20 Seebestattungen und etwa gleich vielen Erdbestattungen pro Jahr. Esel Auf Mallorca sollen noch etwa 400 Esel leben. Sie wurden schon vor tausend Jahren auf der Insel als Haustiere gehalten und als echte Arbeitstiere in der Landwirtschaft eingesetzt. Nachdem landwirtschaftliche Geräte die Arbeit und Fahrzeuge den Transport übernommen haben, hält man sie nur noch ihrer selbst willen. Espardenyes Auch „Espandrilles“, sind leichte Sommerschuhe. Ihr Ursprung wird auf Mallorca vermutet. Das Obermaterial besteht aus Leinen, die Sohle aus geflochtenen Pflanzenfasern (Hanf oder Stroh) mit einer dünnen Lage Gummi. Sie sind zwar sehr atmungsaktiv, doch eignen sie sich nicht für längere Märsche, da sie weder ein Fußbett haben, noch den Fuß zu stützen vermögen. Exil Während des Dritten Reichs wählten viele deutsche Schriftsteller Mallorca als ihr Exil, unter ihnen Albert Vigo- Mallorca von A – Z 12 leis Thelen, Harry Graf Kessler, Franz Blei, Karl Otten, Marte Brill, Erich Arendt, Klaus Mann und Herbert Schlüter. Als 1936 der Spanische Bürgerkrieg begann, mussten sie die Insel allerdings wieder verlassen. F Fahne am Almudaina-Palast Wie bei vielen Residenzen weht die Fahne über dem Palast in Palma, wenn der König oder die Königin anwesend sind. Fauna Während bei der mallorquinischen Flora bis zu 1.500 unterschiedliche Arten vorkommen, zeichnet sich die Fauna der Insel nicht gerade durch Artenreichtum aus: Bei den Säugetieren stellen Nutztiere, Hunde und Katzen das größte Kontingent. Wild lebende größere Säugetiere gibt es praktisch gar nicht, sieht man einmal von verwilderten Bergziegen ab. Das nächstgrößte wilde Säugetier ist die nachtaktive Ginsterkatze, doch auch sie ist ausgesprochen selten. Bleiben noch Ratten, Mäuse, Igel und Wildkaninchen sowie einige Arten von Fledermäusen. Sieht man von den Insekten einmal ab, so ist die Vogelwelt auf der Insel am vielfältigsten vertreten. Im Winter, wenn die Singvögel hier überwintern oder wenn die Zugvögel auf ihrem Weg Station machen, kann man bis zu 300 verschiedene Vogelarten beobachten. Ein großer Teil von ihnen ist im Sumpfgebiet Albufera zu sehen. Zu ihnen gehören zahlreiche Wasservögel wie Flamingos, Säbelschnäbler, Reiher, Regenpfeifer und Strandläufer sowie Seevögel, zu denen Korallenmöwen und Sturmtaucher zählen. In den Bergen der Tramuntana kann man mit etwas Glück Mönchsgeier zu sehen bekommen, aber auch Eleonorenfalken und weitere Greifvögel sowie einige Eulenarten. Auch Fischadler nisten auf der Insel. In einem Kiefernwäldchen hinter dem Strand von Santa Ponsa lebt seit einigen Jahren eine Kolonie von Mönchssittichen, kleinen grünen Papageien. Bei den Reptilien überwiegen die Eidechsen, doch es gibt auch Land-, Sumpf- und Meeresschildkröten sowie einige ungiftige Schlangenarten. Zu den Amphibien zählen Geburtshelfer- und Wechselkröte, See- und Mittelmeer-Laubfrosch. Wie überall auf der Welt bilden auch auf Mallorca die Insekten die größte Tiergruppe. Allein 1677 Käferarten soll es geben, außerdem Mücken, Fliegen, Singzikaden, Grillen, Heuschrecken, Bienen, Wespen, Gottesanbeterinnen, Spinnen, Libellen, Prozessionsspinner, Falter und Schmetterlinge. Feiertage Außer den offiziellen Feiertagen, die überall in Spanien gelten, gibt es viele örtlich begrenzte Festtage, an denen die Läden geschlossen bleiben können. Welcher Ort an welchen Tagen welches Fest feiert, wird von der Inselregierung im Amtsblatt BOIB (Boletín Oficial de las Islas Baleares) stets im Dezember für das folgende Jahr veröffentlicht. Im Jahr 2011 waren es z.B. 152 Feste (Fiestas/Festas), Messen (Ferias) und Ausstellungen in 76 Orten. An vielen Feiertagen finden Prozessionen statt, die oft von einer tiefen Religiosität getragen werden. In Palma und etlichen anderen Orten der Insel finden in der Karwoche BüßerProzessionen (-> Büßer) und Passionsspiele statt. Wenn ein offizieller spanischer Feiertag auf einen Sonntag fällt, ist der darauf folgende Montag arbeitsfrei! 1. Januar Neujahr/Año nuevo/Cap d‘ Any 6. Januar Heilige Drei Könige/Reyes magos/ Els Reis Mags 1. März Dia de Baleares/ Dia de les Illes Balears März/April Gründonnerstag/Jueves Santo/ Dijous Sant Karfreitag/Viernes Santo/ Divendres Sant Ostermontag/Lunes de Pascua 1. Mai Tag der Arbeit /Dia del Trabajo/ Festa del Treball 15. August Mariä Himmelfahrt/ Asunción de María/L‘Assumpció 12. Oktober Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus/Dia de la Hispanidad/Festa Nacional 1. November Allerheiligen/Todos los Santos/ Tots Sants 6. Dezember Tag der Spanischen Verfassung/ Día de la Constitución/ Dia de la Constitució 8. Dezember Mariä Empfängnis/Immaculada Concepción/Immaculdada Concepció 25. Dezember Weihnachten/Navidad Nadal/ Feste de Nadal 26. Dezember 2. Weihnachtstag/ Segunda fiesta de Navidad Von den Festterminen, die mehr oder minder folkloristischen Charakter haben bzw. solche Elemente integrieren, sind die wichtigsten: 14 Mallorca von A – Z 16./17. Januar Am Vorabend des Namenstagsfests des Heiligen Antonius werden Scheiterhaufen angezündet, Männer in Teufelskostümen tanzen durch die Gassen. Natürlich siegt das Gute über die bösen Mächte. Festa de Sant Honorat mit Cossiers-Tänzen in Algaida. 17. Januar Segnung der Haustiere am Fest des Heiligen Antonius, des Schutzpatrons der Tiere. 20. Januar Patronatsfest des Sant Sebastià: in Pollença mit Prozession. 12. Februar Mandelblütenfest in Petra. Februar generell Karnevalsumzüge in vielen Orten, die größten, Sa Rueta und Sa Rua, finden in Palma statt. 11. Mai Eine gesamte Woche um dieses Datum herum findet das Fest Moros y Cristianos, Ses Valentes Dones (Mauren und Christen, die tapferen Frauen) statt. In Sóller und am Strand von Port de Sóller wird die Abwehr eines Überfalls türkischer Piraten nachgespielt, die an jenem 11. Mai glückte. 2. Sonntag im Mai Das Fest Es Firó oder Moros y Cristianos erinnert an den erfolgreich abgewehrten Piratenüberfall am 11.5.1561. In Sóller und Port de Sóller wird die Schlacht nachgespielt. 24. Juni Das Fest der tanzenden Sonne wird auf der gesamten Insel gefeiert, in Muro mit einem Stierkampf, in Sant Joan mit einer landwirtschaftlichen Ausstellung. 29. Juni Festa de Sant Père (Petrus) mit Straßen- und Schiffsprozession in Port d‘Alcúdia. 16. Juli Festa de Nostra Senyora bzw. Mare de Deu del Carmen. Zu Ehren der Schutzheiligen der Fischer finden in vielen Küstenorten abends eindrucksvolle Schiffsprozessionen statt. 28. Juli Festa de Santa Catalina Tomás, eine ganze Woche wird in Valldemossa der einzigen Heiligen der Insel gedacht. 10. August Festa de Sant Llorenç in Selva mit viel Folklore, traditionellem Tanz und Gesang. 24. August Festa de Sant Bartomeu mit CossiersTänzen. 29. August Festa de S’Estiu in Sant Joan mit Umzug und Schleuder-Wettbewerben. 1. Sonntag im September Prozession de la Beata zu Ehren der Heiligen Catalina Tomás in Santa Margalida mit Festumzug und Trachtengruppen. 2. Sonntag im September Melonenfest in Vilafranca de Bonany. 9.–16. September Mit der Festa del Desembarco in Santa Ponça wird in einer Festwoche an die Landung von Jaume I. auf Mallor- Mallorca von A – Z ca im Jahre 1229 zur Befreiung der Balearen von den Arabern erinnert. Letzter Sonntag im September Festa des Veremar (Weinlesefest) in Binissalem mit Weinproben und Feuerwerk. 1. Sonntag im Oktober Festa de Botifarró (Blutwurstfest) in Sant Joan mit Musik und Tanz und Kostproben aller inseltypischen Würste. Letzter Sonntag im Oktober Festa des Bunyol (Schmalzkuchenfest) in Petra Bunyuelos. 2. Donnerstag im November Dejous Bo in Inca, Landwirtschaftsund Gewerbeausstellung und größter Jahrmarkt der Insel. 31. Dezember Festa de l’Estandard (Fahnenfest) im Gedenken der christlichen Rückeroberung Palmas von den Arabern am letzten TFag des Jahres 1229. Ein besonderes Silvesterritual ist das Verspeisen einer Weintraube mit 12 Beeren, eine zu jedem Glockenschlag um Mitternacht. Feigen Nicht die Araber, sondern die Römer brachten die Feige auf die Insel. Der Boden erwies sich als ideal. Neben Mandeln und Oliven prägen heute in einigen Regionen die Feigen die Vegetation. Die Feigenfrüchte werden von Juli bis September geerntet. Sie 15 werden bis zur endgültigen Lagerung nachgetrocknet. Beliebte Feigenprodukte sind Marmelade und Feigenbrot. Fensterläden Auffällig an mallorquinischen Häusern sind die scheinbar immer verschlossenen Fensterläden („persianas“) mit schräg stehenden Sprossenlamellen, die den Eindruck erwecken, die Gebäude seien unbewohnt. In der Hitze des Sommers sorgen diese Fensterläden für kühlere Temperaturen in den Häusern: Durch die Lamellen gibt es einen geringen Lichteinfall und das Eindringen der Wärme ins Haus wird verringert. FKK Es gibt auf Mallorca zwar keine FKKAnlagen oder FKK-Hotels, doch das Nacktbaden ist laut aktueller Gesetzgebung erlaubt und erfreut sich bei vielen Urlaubern und Einheimischen großer Beliebtheit. Über die Möglichkeiten gibt es unterschiedliche Meinungen. Die einen bezeichnen Mallorca als „Nacktbadeparadies“, andere bedauern, dass es nur wenige Nacktbademöglichkeiten gebe. Entscheidend ist also, dass man die entsprechenden Strände kennt und weiß, wie sie zu erreichen sind. Von Freikörper-Kultur im weiteren Sinne kann allerdings kaum die Rede 16 Mallorca von A – Z sein, da sich das Nacktsein nur auf das Baden beschränkt. FKK-Strände: Es Trenc, im Süden der Insel nordwestlich von Colonia de Sant Jordi gelegen, ist ein fünf Kilometer langer Naturstrand mit unbebautem Hinterland und türkisfarbenem Wasser. Der bei Nacktbadenden sehr beliebte Strandabschnitt bei Ses Covetes ist nur in den Sommermonaten stark besucht. Außerhalb der Saison ist er ruhig und wird kaum frequentiert. Der Strand Es Pregons Grans liegt zwei Kilometer von Colonia de Sant Jordi entfernt. Er ist etwa 200 Meter lang und 20 Meter breit. Hier wird fast nur nackt gebadet. Die Platja d’es Caragol, zwischen Colonia de Sant Jordi und dem Cap de Ses Salines, ist nur durch einen langen Fußmarsch zu erreichen. Das Hinterland ist in Privatbesitz und unverbaut. Das Wasser fällt flach ab. Hier kann, wer will, das Nacktbaden getrost erst einmal ausprobieren, da nicht mit viel Publikum gerechnet werden muss. Cala Monjo/Cala Fornells, eine geschützte Bucht, ist nur zur Fuß durch einen Wald erreichbar. Das nächste Gebäude ist eine halbe Stunde entfernt. Hierher verirren sich nur selten Spaziergänger. Der Strand ist klein, aber man kann auf Felsen ausweichen. Cala Mago, einer der drei Strände von Portals Vells, ist eine kleine, ge- schützte Bucht mit flach abfallendem Wasser. Auch für Nichtschwimmer und Kinder geeignet. Die Strände der Cala Mondrago zwischen Santanyi und Porto Petro gehören zu den beliebtesten der südlichen Ostküste. Der Strand ist zwar flach, doch muss man auf schroffe Steine und Löcher aufpassen. Cala Mesquida im Norden von Cala Rajada ist über einen einstündigen Fußmarsch oder mit dem Auto erreichbar. Hüllenlos wird im hinteren Bereich des Strandes gebadet. In den Dünen findet man ruhige Stellen. Der Sand ist so fein, dass man beim Liegen sogar auf das Handtuch verzichten kann. Cala Moltó ist durch die Halbinsel Agulla vom südlicher gelegenen Nachbarstrand Cala Agulla getrennt. Viele Felsen, wenig Sandstrand, doch bei Nacktbadenden sehr beliebt. Cala Torta, zwei Kilometer nordwestlich von der Cala Mesquida und mit dem Auto von Artà aus zu erreichen, ist ein breiter Naturstrand mit unbewohntem Hinterland. FKK wird hier geduldet. Caló d‘en Rafelino ist ein winziger, wenig besuchter Strand zwischen S’Illot und Porto Cristo. Er ist ein paar Hundert Meter von der Straße entfernt, was einen kleinen Fußmarsch bedeutet. Das Wasser ist klar, der Sand in manchen Jahren fortgespült. Hier wird nicht ausschließlich nackt gebadet, dies aber geduldet. Mallorca von A – Z Flagge Die Flagge Mallorcas zeigt fünf gelbe und vier rote, gleich große, waagerechte Streifen in abwechselnder Reihenfolge. Das linke Drittel nimmt hochkant eine silberne Burg mit fünf Türmen und Zinnen auf purpurnem Grund ein. Sie stellt den AlmudainaPalast in Palma dar. Fledermaus Die Fledermaus ziert das Stadtwappen von Palma de Mallorca. Sie war Glücksbringer und Wappentier von König Jaume I., der Mallorca im Jahre 1229 von den Arabern befreit hat. Flor de Sal -> Salz Flora Auf Mallorca gedeiht die typische Mittelmeervegetation. Bis zu einer Höhe von 700 Metern wachsen Oliven- und Johannisbrot-Bäume, Aleppokiefern und Steineichen. Weiter oben breiten sich typische MacchiaSträucher aus, wie Rosmarin, Myrte, Ginster und Heide. Wo Bäume und Sträucher nur noch vereinzelt vorzufinden sind, kommen Johanniskraut und widerstandsfähige Gräser vor. Außerdem findet man in den Flachlandzonen Palmen. In kultivierten Gegenden gedeihen Opuntien, Bougainvillea (-> Bougainvillea), Oleander 17 und verleihen der Insel in der Blütezeit ein buntes Farbenkleid. Friedhöfe Mallorca hat mehr als 50 Friedhöfe, die sich meist ziemlich weit außerhalb der Ortschaften befinden. Der größte von ihnen ist der fast 200 Jahre alte Zentralfriedhof von Palma (Cementerio Municipal) im Nordwesten des Stadtzentrums am Camino de Jesus. Beim Betreten fällt der Blick auf ein Meer von Gräbern, Kreuzen, und Ornamenten. Viele Grabstätten tragen die Bilder der Verstorbenen. 180.000 Personen sollen nach Angaben des städtischen Bestattungsunternehmens hier ihre letzte Ruhe in Mausoleen, Wand- und Erdgräbern gefunden haben. Zu den Prominentesten unter ihnen gehören zweifelsohne Juan March und seine Familie. Ihr Mausoleum ist gut 500 qm groß. Fußball Der Real Club Deportivo Mallorca (kurz: Real Mallorca) ist ein 1916 gegründeter Verein aus Palma. Seine Farben sind Rot (Trikots) und Schwarz (Hosen und Stutzen). Die Heimspiele werden im Iberostar Estadi ausgetragen. Mallorca von A – Z 18 G Llucmajor die größte und Búger die kleinste. Die „gegants“ (Giganten) sind 3,5 bis 4 Meter große Figuren, die bei keinem Festumzug auf Mallorca fehlen dürfen. Wenn sie nicht im Einsatz sind, bewachen sie die Rathäuser, wie zum Beispiel in Palma. Die Geschichte der „gegants i capgrossos“ (Riesen und Dickköpfe) geht zurück auf das 17. Jahrhundert: 1630 sind sie erstmalig urkundlich in Sóller erwähnt, als sie bei einer Prozession mitgeführt wurden. Noch immer werden auf Mallorca „gegants“ gebaut. Eine Figur ist bis zu vier Meter hoch und wiegt 50 bis 55 kg. Der Kopf besteht aus Pappmachee, die Gewänder lehnen sich an die alten Volkstrachten an. Seit 1998 wird jedes Jahr rund um den 12. September, den „Diade de Mallorca“, in Palma ein Treffen aller „gegants“ veranstaltet. Sie reisen von den anderen Baleareninseln und sogar vom spanischen Festland aus an. Den musikalischen Rahmen bilden die traditionellen Musikinstrumente „flabiolets“ und „xeremies“. Geografie Mallorca gehört zu der Inselgruppe der Balearen. Die größte Ausdehnung von Osten nach Westen beträgt etwa 100 km, von Norden nach Süden knapp 80 km. Entlang der gesamten Nordwestküste zieht sich die Serra de Tramuntana, ein Gebirgszug mit einer Breite von bis zu 20 km. Die höchste Erhebung ist der Puig Mayor (1445 m). Mallorca hat eine Fläche von 3.626 qkm (inkl. der größeren Inseln Cabrera mit 18,36 qkm und Sa Dragonera mit 2,9 qkm), wovon etwa 19 qkm auf 150 kleinere, vorgelagerte Inseln entfallen, die aber meist unbewohnt sind. Die Küstenlänge beträgt 554 km, die Entfernung zum Festland 261 km bis Valencia. Die Entfernung Mallorcas zum Festland beträgt 261 km bis Valencia, 248 km bis Barcelona und 315 km bis Algier. Die Entfernung zu den Nachbarinseln beläuft sich auf 80 km bis Ibiza und 37 km bis Menorca. Gegants Gemeinden Mallorca gliedert sich in 53 Gemeinden, von denen hinsichtlich Einwohnerzahl Palma die größte und Escorca die kleinste ist. Der Fläche nach ist Gesang der Sibylla -> Cant de la Sibilla Geschichte 6000 v. Chr. Erste Besiedlung vom nördlichen Festland aus 3000 v. Chr. Megalithkultur 2000 v. Chr. Besiedlung aus dem östlichen Mittelmeerraum Mallorca von A – Z 1500 v. Chr. Talayot-Kultur; runde Türme und wehrhafte Dörfer entstehen. Spätere Funde belegen über 200 Talayot-Siedlungen. 1000 v. Chr. Handel mit Griechen und Phöniziern 700 v. Chr. Mallorquinische Steinschleuderer verdingen sich in den karthagischen Heeren. 123 v. Chr. Die Römer besetzen die Balearen. Palma, Inca und Pollentia (heute Alcúdia) werden gegründet. Römische Straßen, Brücken und Bauwerke entstehen. 300–500 n. Chr. Christianisierung Mallorcas, erste christliche Bauwerke. Mallorca hat 30.000 Einwohner. 430–534 Zerstörung der römischen Kultur durch die Besetzung von Vandalen. Verfolgung der Christen. 534 Eingliederung Mallorcas in das byzantinische (oströmische) Reich 8. Jh. Piratenüberfälle und Plünderungen durch Mauren (Araber) 902 Eroberung durch die Araber 16.11.1227 Pere Martell organisiert in Tarragona ein Festessen zu Ehren des katalanischen Königs Jaime (Jaume) I. Er beschreibt begeistert die Insel und lässt zum Nachtisch mallorquinische Produkte auftragen. Die Folge davon ist der militärische Feldzug zur Befreiung Mallorcas aus arabischer Herrschaft. 1229 Rückeroberung (Reconquista) 19 durch König Jaume I. Zerstörung arabischer Sakralbauten, Baubeginn der Kathedrale von Palma 1230 Gründung des Königreichs Mallorca 1276 Tod Jaumes I., Jaume II. wird König von Mallorca. 1311 König Sancho übernimmt die Regentschaft auf Mallorca. Gründung von Felanitx, Llucmayor und Manacor und Petra 1235–1315 Leben und Wirken von Ramon Llull (-> Llull, Ramon) 1348 Die Pest wütet auf Mallorca und rafft ein Drittel der Einwohner dahin. 1349 Schlacht von Llucmayor, in der König Jaume III. fällt und Mallorca seine Unabhängigkeit verliert und an die Krone Aragons geht. 1350 Beginn der Judenverfolgung auf Mallorca 14./15. Jh. Mallorca wird wichtigster Handelsplatz im westlichen Mittelmeer. 1421–1451 Errichtung der „Sa Lotja“, der Seehandelsbörse, in Palma. Hohe Zeit der mallorquinischen Seefahrer und Kartografen. 1492 Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus. Das Interesse Spaniens richtet sich auf die Neue Welt. 16. Jh. Die Piratenüberfälle nehmen zu. Errichtung von Wachtürmen und Befestigungsanlagen. 20 Mallorca von A – Z 1701–1713 Spanische Erbfolgekriege. Mallorca wird Teil des Spanischen Königreichs. 19. Jh. Wein- und Orangenexport florieren. Dennoch kann Mallorca nicht mehr an die frühere erfolgreiche Wirtschaftslage anknüpfen. Dagegen stehen innenpolitische Auseinandersetzungen, Epidemien und andere Ursachen. 1838–1839 Frédéric Chopin und George Sand verbringen einen Winter auf Mallorca. 1867 Ludwig Salvator lässt sich auf Mallorca nieder. Er kauft in der landwirtschaftlich schönsten Region, in der Serra Tramuntana, einen ausgedehnten Besitz zusammen, darunter auch landwirtschaftlich ausgerichtete Gutshöfe. 20. Jh. Nach wechselvollen Jahren und einer schädlingsbedingten Vernichtung fast des gesamten Bestandes an Weinreben gelang der mallorquinischen Landwirtschaft Ende des 19. Jahrhunderts eine Devisen bringende Umstellung auf Mandelbaumpflanzungen sowie eine Intensivierung der Obst- und Olivenernten. 1936–1937 Spanischer Bürgerkrieg. Der 1. Weltkrieg ging relativ spurlos an Mallorca vorüber. Zu Kampfhandlungen auf der Insel kam es allerdings im Spanischen Bürgerkrieg zwischen den Anhängern der demokratisch gewählten Regierung und den Putschisten unter General Francisco Franco (1892–1975). Maßgebliche finanzielle Unterstützung erhielt Franco durch Juan March, der den Putsch angeblich mit 600 Mill. Peseten mitfinanziert haben soll, Nach dem Rückzug der Republikaner 1937 war Franco bis zu seinem Tod 1975 Staatschef von Spanien. Im 2. Weltkrieg verhielt sich Spanien weitgehend neutral. Unter der Diktatur Francos hat die Kultur Mallorcas viel von ihrer Eigenständigkeit einbüßen müssen. Alle regionalen Interessen wurden regelrecht unterdrückt. Auch die mallorquinische Sprache durfte nicht mehr gesprochen werden. Dies wurde lange Zeit kaum zur Kenntnis genommen, da der Tourismus erst Anfang der 1960er-Jahre seinen Aufschwung erlebte und das Interesse plötzlich auf Mallorca im Besonderen und nicht mehr nur als eine Insel in Spanien gerichtet war. 1945 Der katalanische Maler Joan Miró lässt sich auf Mallorca nieder. 1975 Tod Francos, Juan Carlos wird König von Spanien. 1978 Spanien erhält eine demokratische Verfassung. 1983 Die Balearen bekommen den Status einer autonomen Gemeinschaft (comunidad autónoma) sowie ein eigene Volksvertretung. Die Inselregierung besitzt seither erhebliche von Madrid unabhängige Kompetenzen, über die eigene Verwaltungsorgane seit 1349 nicht mehr verfügten. Offenbar wird dies an der „Wiedergeburt“ der insularen Kultur und Sprache. 1986 Eintritt Spaniens in die Europä- Mallorca von A – Z ische Gemeinschaft 1998 Die erste Meerwasserentsalzungsanlage Mallorcas wird bei Palma in Betrieb genommen. 2007 Die erste U-Bahn Mallorcas wird in Palma eröffnet. 2009 Bei einem Terroranschlag der ETA werden zwei Polizisten in der Nähe von Palma durch eine Autobombe getötet. 2011 242.256 ausländische Residenten, darunter 36.674 Deutsche, leben offiziell auf der Insel. Insgesamt hat Mallorca 1.112.712 Einwohner. Glas Alte Funde belegen, dass bereits zur Zeit der Phönizier auf Mallorca Glas hergestellt worden ist. Von den Römern kam das Wissen um die Glasherstellung, von den Mauren die Farben und Formen. Das erste auf Mallorca gefärbte Glas war grün, die Farbe des Propheten Mohammed. Das Monopol der Glasmacher lag vom 13. bis 16. Jahrhundert in Venedig. Den ersten Glasofen auf Mallorca gab es 1327 in Calvia. Hier entstanden die Kirchenfenster der Kathedrale in Palma. 1599 schufen mallorquinische Glasmacher die große Rosette, die bis heute als größte von Europa gilt. Als es im 18. Jahrhundert erstmalig gelang, Glas industriell herzustellen, war die Blütezeit der Glasmacherkunst vorbei. 21 Der vom spanischen Festland stammende Glasmacher Gabriel Gordiola Balaguer, der die Glasmacherkunst in Venedig studiert hatte, gründete 1719 ein Familienunternehmen, das noch heute besteht: Die Firma Can Gordiola an der Straße Palma-Manacor in der Nähe von Algaida bei km 19 wird in der siebten Generation von Gordiolas geleitet. Mittlerweile gibt es keine Farbe mehr, die nicht im Glas zum Leuchten gebracht werden kann. Das GordiolaKunstgewerbe ist heute auf der gesamten Welt verbreitet. Die Werkstätten und das angegliederte Museum können besichtigt und Glasbläsern bei der Arbeit zugeschaut werden. Es gibt noch zwei weitere bekannte Glasmacher-Unternehmen. Seit 1950 besteht die Glasfabrik Menestralia in Campanet. Die drittgrößte Glaswerkstatt ist die Firma Lafiore in Esporles. Beide Firmen sind international bekannt und produzieren schöne, erlesene Dekorations- und Haushaltsgegenstände. Golfplätze Es gibt 21 Golfplätze auf der Insel, davon sind drei nur für Mitglieder bzw. Hotelgäste geöffnet. Die meisten der weitläufig angelegten Anlagen liegen inmitten schöner Landschaften in der Nähe allgemein zugänglicher hervorragender Restaurants. Neulinge können, auch ohne bereits Golfer oder irgendwo Golfmitglied zu sein, das Golfspielen er- 22 Mallorca von A – Z lernen. Informationen zur Platzreife und die Adressen der Golfplätze findet man hier: http://mallorca.de/ sport/golf.php5#golfplaetze Graves, Robert Robert von RankeGraves (1895– 1985) war ein Nachfahre des berühmten deutschen Historikers Leopold von Ranke. Graves hatte dort in seinem 1932 gebauten Heim Ca N’Alluny (Mallorquin für „abgelegenes Haus“), am Ortsausgang von Deià oberhalb des Fischerpfades zur Bucht „sein Paradies“ gefunden. Hier schrieb der Autor, der sich in erster Linie als Dichter empfand, seine wichtigsten Prosawerke, u.a. die ClaudiusRomane, mit deren Tantiemen er sich im damals noch spottbilligen Mallorca einen angemessenen Lebensstil und ein gastfreundliches Haus leisten konnte. Robert Graves’ Leben und Wirken in seiner Wahlheimat liefern Stoff für ein ganzes Buch. Seine Sichtweise der mallorquinischen Verhältnisse hat er in den unterhaltsamen „Geschichten aus dem anderen Mallorca“, worin er Deià liebevoll hinter dem Pseudonym Binijiny tarnt, mit wohlwollender Ironie dargestellt. Er selbst empfand sich als perfekter Gast und wurde von den Einheimischen respektvoll Don Roberto genannt, der sich unbefangen im Dorfcafé verdingte und täglich bis Mallorca von A – Z ins hohe Alter seinen Gang hinunter zur Cala auf ein Bad im Mittelmeer machte. In den 70er-Jahren begann er, aufgrund zunehmender Senilität, wunderlich zu werden, und behauptete, er könne durch geschlossene Türen gehen oder er habe ein UFO in Deià landen sehen. Seine Grabstätte findet man nur mit Mühe auf dem kleinen Friedhof im Oberdorf direkt neben der Kirche. Die schlichte Grabplatte enthält außer dem Namen und den Lebensdaten einzig noch den lakonischen Zusatz Poeta (Dichter). Erst 2007 wurde sein ehemaliges Wohnhaus ein paar Hundert Meter nördlich des Ortes als sehenswertes Museum eröffnet. Gregal Der Wind aus Nord-Nordost bringt Regen – zum Unmut der Touristen, zum Segen für die Landwirtschaft. Greixoneras Typisch mallorquinisches Kochgeschirr aus glasiertem, braunem Ton. H Haie „Hai-Alarm auf Mallorca“ ist der Titel eines Films, der im Jahre 2004 im Fernsehen lief und tatsächlich einige Mallorca-Fans verunsichert hat. Erst zwei Jahre zuvor berichteten mallorquinische Fischer von einer Hai-Invasion, da sie noch nie so viele große Haie in ihren Netzen hatten wie im September 2002. Immer wieder wird von Haien vor Mallorcas Küsten berichtet und wer einmal zugeschaut hat, wenn die Fischer am Spätnachmittag in den Hafen zurückkehren und ihren Fang begutachten, weiß es genau: Die Haie sind kein Hirngespinst. Fakt ist, dass im gesamten Mittelmeer (noch) knapp 50 verschiedene HaiArten leben. In den Tiefen des Mittelmeers tummeln sich unter anderem Stumpfnasen-SechskiemerHai, Hundshai, Blauhai, Katzenhai, Hammerhai, Dornhai, Engelshai, Makohai, Heringshai, Spitzkopf-Siebenkiemer-Hai, Sandbauchhai, Schokoladenhai und Tigerhai und sogar der berühmt-berüchtigte Weiße Hai. Manche von ihnen können eine Länge von mehr als drei Metern erreichen. Die meisten sind allerdings wesentlich kleiner, ernähren sich von Krebsen und Fischen und sehen eher im Menschen eine Bedrohung als umgekehrt. Einige Haiarten sind durch Überfischung akut gefährdet, da sie sich in den Netzen der Fischer als „Beiwerk“ verfangen oder gezielt gejagt werden. Aktuell sind Engelshai, Hundshai, Heringshai, Hammerhai, Dornhai und der Weiße Hai vom Aussterben im Mittelmeer bedroht. Trotz des doch recht hohen Haiaufkommens im Mittelmeer besteht aber 23 für Badelustige kein Grund für zur Panik. Die großen Haie jagen nach einem bestimmten Beuteschema, in dem Menschen normalerweise nicht vorkommen. Haiangriffe sind im Mittelmeerraum extrem selten. Übrigens, wer glaubt, noch nie Hai gegessen zu haben, sollte wissen, dass der Seeaal ein Dornhai in Gelee ist und die leckeren Schillerlocken nichts anderes sind als geräucherter Dornhai. Und hinter dem kulinarischen Begriff „Saumonette“ verbirgt sich ein zubereiteter Katzenhai. Der Hammerhai wird (auch auf Mallorca) vor allem von ChinaRestaurants geschätzt. Er liefert die Haifischflossen für die gleichnamige Suppe. Der Rest wird entsorgt. Hierbas Den berühmten mallorquinischen Kräuterlikör Hierbas gibt es in drei Geschmacksrichtungen: „dolces“ (süß), „seques“ (trocken) und „herbes mesclades“, eine Mischung aus beiden. Der Name „Herbes de Mallorca“ ist seit 2002 geschützt. Sämtliche Zutaten des berühmten mallorquinischen Kräuterlikörs wachsen auf der Insel. Im Idealfall sind dies, wie schon Plinius berichtete, etwa 100 Kräuter, die sowohl therapeutischen Zwecken als auch der Geschmacksverstärkung dienen. Die wichtigsten sind die Maikräuter Rosmarin, Minze, Fenchel, Lavendel und Oregano. 24 Mallorca von A – Z Höhlen Der Höhlenforscherverband der Balearen „Federació Balear d‘Espeleologia“ verzeichnet auf Mallorca ungefähr 4.000 Höhlen und Grotten. Damit gibt es auf der Insel die größte Dichte an Höhlensystemen pro Quadratkilometer in ganz Europa. Über Jahrtausende hat Wasser im weichen Kalk ganze Arbeit geleistet, das Gestein ausgehöhlt, Tropfsteinhöhlen gebildet und wahre Kunstwerke geschaffen. Die meisten Höhlen findet man in der Region Escorca, die schönsten im Osten der Insel. Für Besucher zugänglich sind die „Coves del Drac“ bei Portocristo, die „Coves d‘Artà“, die „Coves des Hams“, die „Coves de Génova“ und die „Coves de Campanet“. Bei der „Cova de Sant Marti“ in der Nähe von Alcúdia handelt es sich um eine Höhlenkirche aus der Frühzeit des Christentums. Sie diente den Inselbewohnern aber schon im 2. Jahrhundert als Versteck. Heute kann man noch Altäre und alte Malereien mit christlichen Motiven aus dem 13. Jahrhundert sehen. Die großen Tropfsteinhöhlen Drac und Hams ziehen täglich große Touristenströme an. Die „Drachenhöhle“ ist 1.700 m lang und birgt sieben Seen, unter anderem den größten unterirdischen See Europas. Davor befindet sich ein Auditorium, in dem 1.100 Menschen Platz haben. Die „Coves des Hams“ sind nach dem mallorquinischen „hams“ für „Angelhaken“ benannt, was auf die seltsamen Formen der Stalagmiten und Stalaktiten zurückzuführen ist. Bei einem 500 Meter langen Rundgang durchquert man viele unterschiedliche Höhlen, die zum Teil überflüssigerweise mit bunten, wechselnden Farben illuminiert werden. Hotels 2010 verfügte Mallorca über 1.603 Hotels mit einer Gesamtzahl von insgesamt 287.438 Betten. Hunde Der Hausund Hofhund auf Mallorca ist der „Ca de Bestiar Mallorquín”, der „Viehhund“ (60–70 cm Höhe). Die deutsche Rassebezeichnung lautet „Mallorca-Schäferhund“, was wieder rückübersetzt „Perro de Pastor Mallorquín“ heißt. Es ist sind robuste Hunde, die große Hitze und Kälte vertragen. Nachdem Mitte des 20. Jahrhunderts mehr und mehr kontinentale Hunderassen auf die Insel gebracht und eingekreuzt worden sind, drohte der Mallorca-Schäferhund zu verschwinden. Alonso Guasp, Hundefreund und besonderer Liebhaber Mallorca von A – Z gerade dieser Rasse, gründete 1970 den Verein „Club del Perro de Pastor Mallorquín“, der es sich zur Aufgabe machte, den mallorquinischen Schäferhund zu retten. Das scheint gelungen zu sein, denn in 24 Gemeinden der Insel ist der „Ca de Bestiar“ den anderen Hunden zah lenmäßig überlegen. In Gebieten mit viel ausländischer Bevölkerung kann es allerdings auch einmal zu einem deutlichen Überhang an Yorkshire-Terriern kommen. Eine weitere beliebte Hunderasse auf Mallorca ist der „Ca Rater“, der Ratten- oder Mäusefänger (ca. 30–35 cm Höhe). Heute muss er seinem Namen keine Ehre mehr machen, doch er wird wegen seiner Wendigkeit gerne bei der Jagd eingesetzt. Zudem ist er außerordentlich wachsam und findet ständig Gründe zum Bellen. Ein beliebter Familienhund ist der „Ca de Bou Mallorquín“, die „Mallorca-Bulldogge“ (ca. 58 cm Höhe). Früher wurde er zum Hüten von Stieren eingesetzt, doch heutzutage wird er als treuer und temperamentvoller Haushund geschätzt. Der wie ein Windhund aussehende „Podenco Ibicenco“ (60–70 cm Höhe) ist eine spanische Jagdhunderasse und auch auf Mallorca verbreitet. Auffallend sind seine aufrecht stehenden Ohren und das rot-weiße Fell. 6.000 Hunde landen auf Mallorca jedes Jahr in Tierheimen. Wenn sie binnen 14 Tagen nicht vermittelt werden können, werden sie getötet. 25 Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich zahlreiche Tierschutzorganisationen auf der Insel um das Schicksal von herrenlosen Hunden kümmern, indem sie private Tierheime gründen, Hunde ins Ausland vermitteln und Menschen suchen, die beim Rückflug als Hundepate ein Tier in ihr Land mitnehmen, wo es vom neuen Besitzer übernommen wird, oder die den nicht vermittelbaren Hunden das Gnadenbrot sichern, indem sie die Versorgung im Tierheim sicherstellen. I Ikatweberei -> Bujosa. Ikatweberei ist die Technik, mit der die für Mallorca typischen Zungenstoffe gewebt werden. Die Farben sind nie klar voneinander getrennt, da auf das Garn aufgewickeltes Garn quer zur Laufrichtung in Streifen Farbe aufgetragen wird. Wird das Garn verarbeitet, entsteht der typische Effekt, weil unterschiedliche Farbintensität und andere Ungenauigkeiten diesen Verlauf entstehen lassen. Imkerei Es gibt auf Mallorca etwa 11.000 Bienenstöcke. Je nach Wetterlage gibt es gute und schlechte Jahre für die Imker. In guten Jahren (z.B. 2011) wer- Mallorca von A – Z 26 den auf der Insel insgesamt 100.000– 150.000 kg Honig produziert. Schlecht dagegen war es 2008 mit nur 50.000 kg hergestelltem Honig. J Johannisbrot Der immergrüne Johannisbrotbaum ist schon seit Jahrtausenden im Mittelmeerraum verbreitet. Er ist gegen Hitze und Trockenheit sehr widerstandsfähig. Auf Mallorca stellt er eine der am häufigsten vorkommenden Baumarten überhaupt dar. Das Holz wird gerne für die Herstellung von Parkettböden und Türen verwendet, da es sich nicht verformt. Die schwarzen, lederartigen, langen Schoten sind essbar und haben einen hohen Zuckergehalt, werden jedoch meist als Viehfutter verwendet. Die Kerne, etwa ein Dutzend pro Schote, sind im trockenen Zustand sehr hart. Gemahlen werden sie häufig als Bindemittel und Stabilisator für Süßwaren aller Art verwendet, da das enthaltene Carubin wesentlich quellfähiger ist als Stärke. Johannisbrotkernmehl dient zudem als Kakaound Kaffeersatz. Auch in der Chemie-, Papier- und Kosmetikindustrie wird es genutzt. Das Gewicht eines einzelnen Johannisbrot-Kerns beträgt immer 0,2 Gramm, 1 Karat, abgeleitet von dem griechischen Wort „kerátion“ und dem wissenschaftlichen Namen „Ce- Mallorca von A – Z ratonia siliqua“. Schon vor über tausend Jahren nahmen Apotheker und Schmuckhändler dies als Gewichtsmaß für Juwelen und Edelmetalle. Jovellanos (1744–1811) Gaspar Melchor de Jovellanos, Jurist, Richter, Staatsmann, Dichter und Schriftsteller und ab 1797 spanischer Justizminister. Er war ein liberaler Reformer und machte sich durch kreative Ideen den Premierminister Godoy zum Gegner. 1801 wurde er von diesem in die Kartause von Valldemossa verbannt. Von 1802– 1808 verbrachte Jovellanos sechs Jahre im Castell Bellver in Palma, dessen berühmtester Gefangener er war. K Käse Die Zahl der aus Kuhmilch Käse herstellenden Betriebe ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Sie sind abhängig von der Milchproduktion auf der Insel, die durch die billigere Importmilch in arge Schieflage geraten ist. Echter Mallorca-Käse wird jedoch ausschließlich aus der Milch mallorquinischer Kühe hergestellt. Die Rasse ist das schwarzweiße Holstein-Milchrind, die FriesenKuh, auf Mallorca „frisons“ genannt. Auch die Konkurrenz in den Käsere- galen der Lebensmittelläden wird durch Importe ständig größer. Große Betriebe, die auf Mallorca Käse herstellen, sind Prilac in Porreres, Quesos Grimalt in Es Llombards, Ca’n Montes in Llucmajor, Formatges Campos. Außerdem produzieren kleinere Käsereien wie Sa Talaya in Llucmajor und Formatges Burguera in Campos. Den original Mallorca-Käse kauft man auf Wochen- oder Bauernmärkten. Dort gibt es Piris, die mallorquinische Variante des Mahon-Käses aus Menorca – ein milder, halbgereifter Käse. Der Reifezustand eines Käses hat die Bezeichnungen „fresco“ für frisch, „semi curat“ oder „semicurado“ für halbreif (je nach Größe mindestens 20–35 Tage gereift), „curat“ oder „curado“ für reif (mindestens 45–105 Tage gereift) und „viejo“ für alt (mindestens 100–180 Tage gereift). Außer aus Kuhmilch wird auf Mallorca auch Käse aus Schafs- und Ziegenmilch hergestellt. Jeder Käse, der aus pasteurisierter Milch von mallorquinischen Kühen, Schafen und Ziegen produziert wird, darf das geschützte Markenzeichen „Queso de Mallorca“ tragen. Käse aus nicht pasteurisierter Rohmilch erhält den Zusatz „artesano“ (handwerklich erzeugt). Kalköfen In Steineichenwäldern sieht man häufig noch Reste von Kalköfen, niedrigen Türmen mit seitlicher Öffnung und tiefen gemauerten Gruben. In ih- 27 nen wurde früher mit viel Holz in wochenlanger Heizerei Kalk gebrannt. Gelöschter Kalk wurde hauptsächlich als Mörtel zum Mauern verwendet, aber auch als Anstrichfarbe für Innenund Außenwände. Auf den breiten Wegen, die Köhler und Kalkbrenner im Laufe der Jahrhunderte für ihre Karren ausgebaut haben, kann man bis heute auf Mallorca in die Bergwälder hineinwandern. Kapern Die Kaper, wie so vieles, ein Geschenk der Araber, wird heute hauptsächlich um Llubi angebaut. Sie hat wunderschöne Blüten, doch das eigentliche Produkt, um das es geht, ist die Knospe. Am wertvollsten und teuersten sind die ganz kleinen Knospen, deren Ernte am schwierigsten ist, weil man sie äußerst vorsichtig abpflücken muss. Die Ernte wird durch Dornen erschwert. Anschließend werden die Kapern in Fässern mit Salzlake eingeweicht, dann in Gläser sortiert und mit Essig übergossen, um sie haltbar zu machen. Auch die Früchte, die sog. Kapernäpfel, sind – eingelegt in Essig oder Öl – essbar. Kastilisch -> Spanisch Katalanisch Neben dem „Hoch-Spanischen“ die zweite Hauptsprache auf Mallorca. Seit der Autonomie der Balearen in den 80er-Jahren des 20. Jh. tobt der Streit zwischen den Anhängern des 28 Mallorca von A – Z Katalanischen (Mallorquinisch ist ein Dialekt des K.) als Symbol der regionalen Identität bzw. Unabhängigkeit und den Verfechtern des Kastillischen als Zeichen der Zugehörigkeit zur spanischen Nation. Auf Mallorca wird viel Wert auf die katalanische Tradition gelegt, weshalb z.B. auch alle Orts- und Straßennamen offiziell in Mallorquinisch ausgewiesen werden, z.B. „Peguera“ statt spanisch „Paguera“ oder „Cala Rajada“ statt „Cala Ratjada“. Katholische Kirche Die Geschichte der deutschsprachigen katholischen Gemeinde auf Mallorca begann in den 1960er-Jahren. Der Hildesheimer Priester Heinrich Hollemann knüpfte die ersten Kontakte zum Franziskanerkonvent in S’Arenal und legte den Grundstein für die katholische Betreuung der deutschen Residenten auf der Insel. Das Haus St. Michael wurde zunächst angemietet, später erworben, umgebaut und angepasst. Es gab sogar Gästezimmer. St. Michael in S’Arenal war seit mehr als 30 Jahren Pfarramt der katholischen Gemeinde auf Mallorca. Die deutschsprachigen Gottesdienste in diesem Teil der Insel fanden dort und in der Kirche La Porciúncula statt. Zu Beginn des Jahres 2010 wurde dann der Entschluss gefasst, das in die Jahre gekommene und reno- Mallorca von A – Z vierungsbedürftige Gemeindehaus St. Michael aufzugeben. Zudem hat sich der Tourismus in den vergangenen Jahren ziemlich stark gewandelt, was dazu führte, das Gemeindezentrum nun nach Palma zu verlegen. Dadurch wird sich vieles verändern. In Palma leben kaum Residenten, internationale Tagestouristen sind die Mehrzahl. In S’Arenal lebten die Deutschen. Andererseits ist Palma das kulturelle, gesellschaftliche und kirchliche Zentrum der Insel. Der neue Mittelpunkt der deutschsprachigen katholischen Gemeinde ist nun die gotische Kirche Santa Cruz (katalanisch: Santa Creu). Sie liegt mitten in Palmas Altstadt in der Nähe von Es Baluard. Hier wird der Gottesdienst an jedem Sonntag um 12.00 Uhr in der Krypta gefeiert, dem ältesten Teil der Kirche aus dem 13. Jh. Klima Aufgrund seines milden Mittelmeerklimas mit viel Sonne und angenehmen Wassertemperaturen ist Mallorca traditionell eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Noch dazu liegt es nur ca. zwei Flugstunden entfernt. Doch gab es in den letzten Jahren durchaus auch Perioden, in denen man die Urlauber dafür bedauern konnte, dass sie nicht im hochsommerlichen Deutschland geblieben sind, statt sich auf Mallorca täglich den Urlaub durch Regen und kühles Wetter vermiesen zu lassen. Keramik Januar Von Badewetter kann im Januar bei einer Wassertemperatur von maximal 15 Grad noch keine Rede sein. Lediglich in den beheizten Wellnessbereichen der Hotels macht das Baden schon Spaß. Der Januar ist einer der ruhigsten Monate und bietet sich für Wanderungen oder Spaziergänge an leeren Stränden an. Februar Die Sonnenscheindauer steigt ganz langsam an und lässt den Frühling ahnen. Wechselhaftes Wetter dominiert. Regentage mit kalten Winden sind möglich, aber auch schon richtig Die Töpferei hat auf Mallorca eine lange Tradition und erlebte ihre Blütezeit unter der Herrschaft der Araber. Bereits im Mittelalter waren die mallorquinischen Keramiken als „cerámica mayolica“ (-> Majolika) bekannt. Heute werden Teller, Töpfe, Schüsseln, Schalen und weitere Küchenutensilien, Dekorationsgegenstände, Blumentöpfe, kleine Figuren (-> Siurells) und sehr viel Kitsch aus Ton angeboten. So sind die Temperaturangaben der einzelnen Monate Durchschnittswerte mehrerer Jahre. Dass starke Abweichungen möglich sind, haben die Erfahrungen vor allem der vergangenen Jahre gezeigt. 29 warme Perioden. Beginn der Mandelblüte und der Fahrradsaison. März Die Sonne scheint etwa sechs Stunden am Tag, abends und nachts ist es recht kühl. Beliebter Monat für Bergwanderungen. April Der Monat mit den meisten Regentagen. Temperaturanstieg tagsüber auf knapp 20 Grad. Ideal z.B. für Wandern, Radfahren und Tennis. Ganz langsam erwärmt sich auch das Meerwasser. Mai Erstmalig sind sommerliche Temperaturen möglich, auch abends ist die Luft milder. Die Wassertemperatur liegt je nach Wassertiefe bei etwa 17 bis 20 Grad. Der Monat bietet beste Voraussetzungen für Aktivurlauber. Juni Neben dem Juli der regenärmste Monat. Lufttemperatur tagsüber bei 26 Grad, Wassertemperatur erstmalig über 20 Grad, laue Nächte. Ideal für Familienurlaub und alle OutdoorSportarten. Juli Konstante Wetterlage, heiße Tage mit über 30 Grad, warme Nächte, selten Regen. Beginn der Hochsaison auf der Insel, Hotels und Strände sind ausgelastet. Leichter Wind an den Küsten macht die Hitze erträglich. August Höhepunkt der Hochsaison, obwohl die Tagestemperatur bei über 30 Grad im Schatten liegt und jede 30 Mallorca von A – Z Aktivität lähmt. Auch nachts kaum Abkühlung. Die Wassertemperatur beträgt etwa 25 bis 28 Grad. September Immer noch Hauptsaison, erträglichere Temperaturen am Tag, 27 Grad, warme Nächte. Wassertemperatur immer noch 24 Grad. An den Stränden ist merklich weniger los als in den Ferienmonaten. Schlechtwettertage sind möglich. Oktober Keine Sommerhitze mehr, aber noch genügend Wärme bis zu 25 Grad, Wetter vergleichbar mit Mai, auch was die Aktivitäten betrifft. Im Gegensatz zum Frühjahr sind die Abende und Nächte aufgrund der höheren Wassertemperatur des Mittelmeers angenehm mild. Die Regenwahrscheinlichkeit steigt leicht. Wassertemperatur noch über 20 Grad. November Das Wetter ist ähnlich wie im April, Wasser und Luft können die gleiche Temperatur haben. Ende der Reisesaison auf Mallorca. Viele Hotels, Restaurants und Kneipen machen Winterpause. Dezember Milde Tagestemperaturen, kühle Nächte. Beliebter Monat für Langzeiturlauber. Sonst sind kaum Touristen auf der Insel. In den Bergen sind kalte Tage und frostige Nächte möglich, in manchen Wintern fällt Schnee. Am wärmsten ist es im Süden der Insel. Kliniken/Krankenhäuser Mit der Europäischen Krankenversicherungskarte, die mittlerweile bei nahezu allen Krankenversicherungsgesellschaften den Auslandskrankenschein abgelöst hat, werden Kosten für Behandlungen über die jeweilige Krankenkasse gemäß den deutschen Vorgaben (dem Merkblatt der Versicherung zu entnehmen) abgerechnet oder ersetzt. Krankenhäuser auf Mallorca Son Espases Ctra Valldemossa, 79 (Ringautobahn Via Cintura, Abfahrt Valldemossa) 07010 Palma (Mallorca), Spanien Tel.: 0034-871-205000 Die Klinik ist auch gut mit dem Bus zu erreichen, Linien 20, 29, 33 und 34. www.emtpalma.es/EMTPalma/ Front/listadolineas.de.svr Son Llatzer Ctra de Manacor (an der Strecke Palma – Manacor in der Nähe von Son Ferriol) 07198 Palma Tel.: 0034-871-202000 Buslinie 14. Fundación Hospital Manacor Ctra. Manacor – Alcudia s/n 07500 Manacor Tel.: 0034-971-847000 Fundación Hospital Comarcal d‘Inca Carretera Inca-llubi, s/n 07300 Inca Tel.: 0034-971-888500 Wo die Europäische Krankenversicherungskarte nicht akzeptiert wird (z.B. in Arztpraxen), muss bar bezahlt werden. Ob und wie viel Erstattung dennoch möglich ist, teilt die AOK in Palma auf Anfrage (auch Mitgliedern anderer Krankenkassen) mit. (Tel.: 0034-971714172 und 0034-971-710 436) Eine Auslands-Reisekrankenversicherung, die auch den Rücktransport nach Hause mit einschließt, kann bei vielen Versicherungen bereits unter zehn Euro für sechs Wochen abgeschlossen werden. Eine Auslandsversicherung für lange Reisen gibt es z.B. schon für 0,50 € pro Tag. Wer im Besitz einer Kreditkarte ist, sollte sich informieren, welcher Versicherungsschutz damit abgedeckt ist. Vor allem die Gold-Karten inkludieren meist eine umfassende Krankenversicherung, unabhängig davon, ob die Reise mit der Karte bezahlt worden ist. Köhler In den Steineichenwäldern Mallorcas sieht man noch heute jene runden Gemäuer, die an die Köhler erinnern, die noch bis vor 80 Jahren in diesen Wäldern ihrer anstrengenden Arbeit nachgingen. Auf den aus Steinen kreisförmig angelegten Flächen waren die Meiler errichtet. Alle etwa hundert Meter befand sich solch ein Meilerplatz. Wenn die Bäume rundherum alle gefällt waren, musste weitergezogen und ein neuer Meiler gebaut werden. Erst nach 17 Jahren waren die Bäume wieder so weit nachgewachsen, dass man den Platz ein weiteres Mal nutzen konnte. Auf diese Weise wurden die Bäume selten höher als zehn Meter, obwohl sie durchaus mehr als die doppelte Höhe erreichen hätten können. Die Köhler und ihre Familien lebten in den Sommermonaten auch im Wald. Ihre Hütten bestanden aus runden Steinmauern, die mit Gras und Zweigen gedeckt waren. Die Köhler mussten ihre Meiler ständig kontrollieren, damit das gestapelte Holz nicht in Flammen aufging. Nach zehn bis 14 Tagen konnte die so gewonnene Holzkohle entnommen werden. König Der wahre König von Mallorca heißt nicht Jürgen Drews, sondern immer noch Juan Carlos, genauer Juan Carlos Alfonso Víctor María de Borbón y Borbón-Dos Sicilias. Er regiert Spanien seit Francos Tod im Jahre 1975. Die spanische Königsfamilie verbringt schon seit Jahrzehnten ihren 32 Mallorca von A – Z Urlaub auf Mallorca. Während dieser Zeit wohnen sie im Almudaina-Palast, ihrer offiziellen Residenz auf der Insel. Im Sommer findet von Palma aus die königliche Regatta „Copa del Rey“ statt, an der sich stets auch Mitglieder der Königsfamilie beteiligen. Konsul(at) Das Konsulat der Bundesrepublik Deutschland (Consulado de la República Federal de Alemania) befindet sich in Palma de Mallorca, Calle Porto Pi 8, ganz in der Nähe des Kreuzfahrt-Terminals. Seit Juli 2011 ist Regina Lochner Konsulin auf der Insel, die seit mehr als 25 Jahren im diplomatischen Dienst tätig ist und nach Ankara, Moskau und Chisinau (Rep. Moldau) zuletzt in Sarajewo/Bosnien und Herzegowina tätig war. Das Konsulat ist die Behörde, welche die Interessen der deutschen Bürger im Ausland wahrt. Das schließt einen Bürgerservice ein mit Passstelle und Beratung in allen Familienangelegenheiten, wie Eheschließung und -scheidung, Geburt, Leben und Arbeiten sowie Rentenangelegenheiten. Außerdem wird bei Diebstahl, Verlust und in Notfällen Hilfe geleistet. Notarielle Hilfe leistet das Konsulat im internationalen Urkundenverkehr und bei amtlichen Beglaubigungen. Kolumbus, Christoph (Cristobal Colón, Cristoforo Colombo) Genua oder Mallorca? Dass Christoph Kolumbus in Wirklichkeit Mallorquiner ist, versucht seit 1963 die auf Mallorca ansässige Gesellschaft „Asociación Cultural Cristóbal“ zu beweisen. Eines ihrer Gründungsmitglieder ist ein direkter Nachfahre von Christoph Kolumbus, der, wie der Historiker Gabriel Verd Matorell herausgefunden haben will und es so bereits 1984 in einem Buch veröffentlicht hat, angeblich in Felanitx als unehelicher Sohn des Halbbruders von König Fernando II. de Aragón, Prinz Carlos de Viana, geboren worden sein soll. Gegen die Mallorca-These spricht, dass es Abweichungen beim genauen Geburtsdatum gibt. Trotz fieberhafter Forschungen sind bislang keine Beweise über die Herkunft aus Felanitx (Taufdokumente, Hinweise auf das Wohnhaus der Großeltern und der Mutter) zu finden gewesen. Aber für die Gesellschaft „Asociación Cultural Cristóbal“ ist das auch kein Gegenbeweis. Vielmehr würde das Fehlen von Beweisen zu einer italienischen Verschwörung passen, nach der Kolumbus ein Italiener aus Genua gewesen sein soll. Koordinaten Mallorca liegt zwischen 39°15‘ und 39°57‘ nördlicher Breite und 2°19‘ und 3°28‘ östlicher Länge. Mallorca von A – Z 33 Korbflechterei Aus den getrockneten und gebleichten Blättern der Zwergpalme werden Taschen, Körbe, Hüte, Schuhe und Gürtel geflochten, ebenso Seile für Kirchenglocken. Das Zentrum der Korbflechterei war und ist die Region um Capdepera, wo schon 1899 eine Kooperation für die Herstellung und Vermarktung dieser Produkte gegründet worden ist. Auch in der Region Artà ist die Kunst der Korbflechterei („obra de llatra“) weit verbreitet. Krawattenknoten Der Krawattenknoten „Nus de Sa Corbata“ ist Teil der berühmtesten Straße Mallorcas. Der italienische Ingenieur Antonio Paretti entwarf 1932 die abenteuerliche Straße zur Bucht Sa Calobra hinunter. Es sind zwar nur 4 km Luftlinie, doch die Straße überwindet auf einer Strecke von 12,5 km einen Höhenunterschied von 780 m. 12 Haarnadelkurven waren nötig und der besagte Krawattenknoten, der eine 270-Grad-Kurve beschreibt. Die Geschwindigkeit ist auf 20 km/h beschränkt. Kreuzfahrtschiffe In 2011 haben weit über 500 Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Palma angelegt, die mehr als 1,5 Millionen Passagiere an Bord hatten. In 2012 soll diese Zahl deutlich übertroffen werden. Der größte Luxus-Liner, der je in Palma anlegte, ist die „Liberty of the Seas“ mit 4.200 Gästen an Bord. Unerschwinglich sind Kreuzfahrten schon lange nicht mehr: Eine Kurzreise mit der AIDAbella von Mallorca nach Gran Canaria gibt es bereits ab 399 E. Kriminalität Wem auf Mallorca das Auto geknackt und Rucksack und Radio gestohlen wurden, der mag es vielleicht nicht glauben, aber Mallorca ist im Großen und Ganzen ein sicherer Ort – allein schon deshalb, weil der Lieblingsfleck der Deutschen eine überschaubare Insel ist. Wird beispielsweise in Pollença ein Wagen geklaut, wird er vielleicht irgendwo zwischen Palma und Porto Cristo wiedergefunden. Denn wo soll der Dieb mit seiner Beute auch hin? Spätestens im Rahmen der Kontrolle bei der Überfahrt mit der Autofähre aufs spanische Festland würde er geschnappt. Mallorca von A – Z Trotzdem birgt die Insel ein paar Risiken; vor einigen kann man sich aber sehr gut schützen. Außerdem gerät die Insel immer wieder einmal durch spektakuläre Mordfälle (gerade mit deutschen Opfern und Tätern) in die Schlagzeilen. Darüber hinaus floriert auf Mallorca der Drogenhandel. Dann sei erwähnt, dass Steuerbetrug für viele Mallorquiner an der Tagesordnung steht. Und zu guter Letzt: Wie sicher ist Mallorca seit den Terroranschlägen der ETA im Sommer 2009? Handtaschendiebe und Einbrecher Dort, wo besonders viele, oder dort, wo gar keine Menschen sind, ist – wie überall – auch auf Mallorca am wahrscheinlichsten mit Verbrechen wie Raub, Diebstahl oder Einbruch zu rechnen. Da die mallorquinische Polizei gegen Handtaschendiebe auf Wochenmärkten, auf dem Flughafen oder am Strand relativ machtlos ist, empfiehlt sich überall, wo Menschengemenge herrscht, der gute alte Brustbeutel. Sollten Sie dennoch bestohlen worden sein, ist es unbedingt ratsam, den Diebstahl anzuzeigen. Auch wenn kaum eine Chance besteht, den Dieb zu fassen und die gestohlenen Wertsachen zurückzubekommen, ist die Anzeige außerordentlich nützlich, denn das Anzeigeprotokoll dient zur späteren Vorlage bei Versicherungen, Kreditkartenunternehmen, Banken, Pass- und Führerscheinbehörden. Jede Polizeidienststelle auf Mallorca nimmt Diebstahlanzeigen entgegen – über die Notrufnummer 0034-902-102112 auch telefonisch in deutscher Sprache. Auch wer bis zum Abreisetag ungeschoren davongekommen ist, darf sich noch nicht in endgültiger Sicherheit wiegen. Organisierte Banden haben sich den Flughafen als Aktionsgebiet ausgesucht. Sie treten meist zu dritt auf: Einer steht Schmiere, einer lenkt ab oder rammt den ahnungslosen Opfern einen Gepäckwagen in die Hacken, der Dritte klaut den Koffer. Irgendetwas darin lässt sich immer zu Geld machen. Die Banden sind so gut organisiert, dass die Polizei machtlos ist. Am besten sollte man auf alles vorbereitet sein und die Augen überall haben. Wenn man zu zweit oder mehreren reist, kann man gegenseitig aufeinander und auf das Gepäck achten. Leider sind auch Einbrüche in leer stehende Fincas auf Mallorca keine Seltenheit. Auch hier gilt: Auf jeden Fall Anzeige erstatten! Damit es aber gar nicht erst so weit kommt, rät die Polizei, ein paar einfache Maßnahmen zu ergreifen, wie zum Beispiel an Lampen Zeitschaltuhren montieren und das Haus mit einer Alarmanlage mit Anschluss an einen privaten Sicherheitsdienst versehen. Nützlich sei es auch, die Nachbarn zu bitten, den Briefkasten zu leeren. Eine gute Verbindung zu den Nachbarn, auch wenn diese einen halben Kilometer entfernt wohnen, wirke oft Wunder, heißt es auf dem Polizeipräsidium. So sollte jeder, der fremde Menschen bemerkt, die sich für ein bekanntes Grundstück auffällig interessierten, seine Beobachtungen der „policia local“ melden. Auf diese Art und Weise sei es schon gelungen, zahlreiche Einbrüche zu verhindern. Denn anders lässt sich die geringe Häufigkeit von Einbrüchen in Gegenden mit wachsamen Menschen, die das Gespräch mit der zuständigen Polizei suchen, nicht erklären, erläutern Beamte der „policia local“. L La Balanguera 1902/03 schrieb der mallorquinische Dichter Joan Alcover i Maspons ein Gedicht auf eine Frauenfigur mit dem Namen Balanguera. 1926 vertonte es der katalanische Komponist Amadeu Vives i Roig, doch während der Franco-Diktatur wurde das Lied verboten. Später erfreute sich die Balanguera durch die Adaption der 1947 in Palma de Mallorca geborenen Sängerin Maria del Mar Bonet i Verdaguer immer größerer Beliebtheit. 35 La Balanguera ist ein Musikstück, das von Solisten, Chören, Orchestern, Musikgruppen, traditionellen Musikinstrumenten, Dudelsack oder allem zusammen aufgeführt und in unterschiedlichen Rhythmen gesungen und gespielt werden kann. Seit 1996 ist La Balanguera die Hymne Mallorcas. Die Inselregierung hat sie an alle Länder der Europäischen Union gesandt, verbunden mit der Bitte, dass bei offiziellen Anlässen mit Vertretern Mallorcas anstatt der spanischen Nationalhymne diese Hymne gespielt werde. Auf Mallorca wird das Lied z.B. bei Volksfesten wie der Fira de Sóller (siehe „Moros y Christianos“) gesungen. Dann liegen sich am Abend nach der nachgestellten Schlacht Mauren und Christen in den Armen und schmettern mit Inbrunst die Balanguera. www.youtube.com La Moreneta Die Legende besagt, dass im Jahr 1229 der kleine Lluc, ein maurischer Hirtenjunge, dessen Eltern zum Christentum übergetreten waren, an einem Bachufer zwischen Felsen eine Marienstatue aus dunklem Stein gefunden habe. Noch am selben Tag wurde die Figur in die Kapelle Sant Pere d’Escorca gebracht. Am folgenden Tag, einem Sonntag, kamen die Bewohner der Region, um der Madonna zu huldigen, doch sie war nicht mehr da. Stattdessen fand man sie wieder an der Stelle, wo Lluc sie 36 Mallorca von A – Z am Vortag entdeckt hatte. Wieder brachte man sie nach Escorca und am nächsten Tag wiederholte sich alles: Die Figur war aus der Kapelle verschwunden und tauchte am Bach wieder auf. Daraufhin beschloss der Pfarrer von Escorca, der Gottesmutter zu Ehren eine Kapelle am Fundort der Marienstatue errichten zu lassen. So entstand 1230 das „Santuari de Santa Maria de Lluc“, in dem die „Mare de Déu de Lluc“ bis heute verehrt wird. Aus der Kapelle ist die prachtvolle Wallfahrtskirche hervorgegangen und die „la Moreneta“, die dunkle Madonna, wurde zur Schutzheiligen der Insel. Jedes Jahr kommen fast eine Million Besucher in den Ort. Seit 1974 machen sich Jahr für Jahr im August Tausende, meist junge, Menschen auf, um beim „Marxa des Güell a Lluc a peu“ von Palma nach Lluc zu pilgern. „La Moreneta“ hat ihren Platz hinter dem Hauptaltar der Kirche gefunden. Sie steht auf einem Podest in einer verzierten Nische. Durch die räumliche Trennung vom Langhaus entsteht der Eindruck einer kleinen Kapelle mit Altar und Kniebänken. Die Madonna trägt das Jesuskind auf dem linken Arm und zeigt mit ihrer rechten Hand darauf. Das Kind hält ein geöffnetes Buch mit den Buchstaben A für Alpha, den ersten, und Ω für Omega, den letzten Buchstaben des griechischen Alphabets, in den Händen, symbolisch für Jesus Christus als Ersten und Letzten. Landschaftszonen Mallorca ist in sechs Landschaftszonen („comarques“) untergliedert: Im Nordwesten das gesamte Tramuntana-Gebirge „Serra de Tramuntana“. Daran schließt sich von der Halbinsel von Alcúdia bis Palma die Region „Raiguer“ an. Die Region Palma ist eine „comarca“ für sich. Den Südosten von Palma bis Felanitx bildet der „Migjorn“. Daran schließt sich an die Region „Llevant“ im Osten der Insel. Das gesamte überwiegend flache Gebiet dazwischen ist die „Plà de Mallorca“. Jede Region ist von bestimmten Witterungsverhältnissen geprägt und hat ihre eigene Lebensart und Tradition entwickelt. -> Winde. Landwirtschaft Früher einmal waren Landwirtschaft und Viehzucht als Haupter werbsquellen ein bedeutender Wirtschaftsfaktor auf Mallorca. Mittlerweile macht der Tourismus das Rennen. Die Viehzucht konzentrierte sich seit jeher auf Ziegen- und Schafhaltung, seit den 1970er-Jahren überwiegt jedoch die Milchvieh- und Schweinehaltung. Vor allem werden die „cerdos negros“ gezüchtet, die mallorquinischen schwarzen Schweine, die allerdings eine Minderheit ge- Mallorca von A – Z gen die rosa Hausschweine sind. Mangels ertragreicher Weiden gibt es keine nennenswerte Rinderhaltung. Einen geringen Anteil nimmt die Geflügelzucht ein. Das Fleisch dient heute hauptsächlich der eigenen Versorgung. Der Bedarf der großen Hotels wird durch billigere Importe aus dem Ausland gedeckt. Alles in allem nimmt die landwirtschaftliche Nutzfläche etwa drei Viertel der gesamten Inselfläche ein. Angebaut werden in erster Linie Futterpflanzen sowie Getreide, vor allem in den Ebenen von Palma, Campos und Sa Pobla, wo ein BewässerungsFeldbau möglich ist. Außerdem werden Mandelbäume, Feigen, Johannisbrot, Kernobst, Olivenbäume, Orangen, Zitronen und Wein angebaut. Viele alte Getreidemühlen, Schöpfräder, Bewässerungskanäle, Hecken, Mauern und Dreschplätze weisen auf bessere Zeiten in der mallorquinischen Landwirtschaft hin. Nicht nur der Tourismus hat für seinen Rückgang gesorgt. Landwirtschaftliche Nutzfläche („suelo rustico“) ist das einzige Land, das noch relativ günstig zu kaufen ist. Schon jetzt sind große Flächen Ackerland im Großraum Palma von Bauunternehmern aufgekauft worden. Noch darf es nicht bebaut werden, doch wenn eine spätere Regierung eine Bodenreform durchführt und die Nutzungsrechte verändern sollte, wird sich die Landwirtschaft noch nachhaltiger wandeln. 37 Lechona -> Spanferkel Leder -> Schuhe Leuchttürme Die Leuchttürme auf Mallorca sollen, wenn es nach der spanischen Zentralregierung geht, mehr sein als nur Leuchtfeuer. Restaurants, Hotels und Museen sollen dort Einzug halten. Von den betriebsbereiten Leuchttürmen der Insel haben bisher nur wenige eine zusätzliche Nutzung. So befindet sich im Cabo de Formentor schon lange eine Bar, in Ses Salines haben sich Meeresforscher ein Büro eingerichtet und auf Dragonera und Cabrera beherbergen Leuchttürme kleine Museen. Liste der Leuchttürme in alphabetischer Reihenfolge ihrer Standorte: Faro Isla de Aucanada (Alcanada) in der Bahia d‘Alcúdia Far des Cap Blanc, Cabo Blanco Punta Sabate, Cabo del Pina Punta Anciola, Cabrera Cala Llebeig, Cabrera Torre d’en Beu, Cabo de Cala Figuera Punta des Forti an der Cala Llonga bei Cala d‘Or Cabo de Pera, Mallorca Far de Capdepera, Cala Rajada Faro Llebeig, Sa Dragonera Cap Tramuntana, Sa Dragonera 38 Mallorca von A – Z Cabo de Formentor (Cala Pi) Punta Puntassa, Colònia Saint Jordi Palma, Nordmole des Hafens von Palma de Mallorca Faro de Porto Colom am Punta de la Farola Faro Porto Pi, Palma de Mallorca (der älteste Leuchtturm Mallorcas, erbaut im 14. Jh., seit 17. Jh. Signalturm, seit 1613 Leuchtturm) Puerto de Palma, Antiguo Faro del Muelle de levante Faro de La Riba (fuera de uso), Palma de Mallorca Punta de la Avanzada, Pollenca Faro de sa Mola, Port d’Andratx Punta de Sa Creu/Punta de la Cruz, Port de Sóller Far des Cap Gros (Cabo Gros), Punta Grossa, Port de Sóller Punta de sa Torre, Porto Petro Far des Cap de ses Salines, Punta Salinas Balisa de la Punta Plana, S‘ Estanyol (El Estañol) Literatur In den letzten Jahren ist eine deutliche Zurückhaltung bei der Neuveröffentlichung von Mallorca-Literatur zu erkennen, abgesehen von Kriminalromanen. Nur wenige Werke schaffen es, sich einen weiteren Leserkreis zu erschließen. Hierzu gehören vor allem die fünf Mallorca-Bände von Peter Kerr, dem schottischen Bestsellerautor, der mit seiner Familie drei Jahre lang eine kleine Finca im Sóller-Tal betrie- ben hatte. Von Licht und Schatten dieser Erfahrung erzählen seine augenzwinkernden Mallorca-Memoiren, die unter den Titeln „Im Tal der Orangen“, „Mañana“, „Manana“ und „Viva Mallorca“ zwischen 2000 und 2006 in deutscher Übersetzung erschienen. „A Basket full of Snowflakes“ und das Abschlusswerk „From Paella to Porridge“ warten noch auf ihre deutsche Veröffentlichung. Wer typisch britischen Humor schätzt und ein Faible für die Marotten der Mallorquiner hat, der findet in Kerrs Chroniken eine kurzweilige und zuweilen sogar erhellende Lektüre. Dass sich dabei etliches wiederholt, bleibt nicht aus und stört auch nicht besonders, trägt aber dazu bei, dass Klischees eher bestätigt als aufgebrochen werden. Als Fazit erschrickt dann ein wenig die Tatsache, dass drei Jahre Mallorca, drei Jahre Traum vom sonnigen Süden, offensichtlich genug waren, die Kerrs wieder mit Sack und Pack in ihre kalte und feuchte schottische Heimat zurückzuschicken … Von der Carme Riera erschien 2000 in deutscher Sprache „Ins fernste Blau“, ein Roman über die Verfolgung der mallorquinischen Juden im 17. Jahrhundert. 2001 erschienen „Galopp in die Finsternis“, ein Roman des mallorquinischen Schriftstellers Baltasar Porcel, und „39 Grad im Schatten“ von Antonia Vicens. Hohe Literatur auf Augenhöhe mit Carme Riera liefert die mallorquini- sche Literaturprofessorin Maria de la Pau Janer mit ihrem Epos „Im Garten der Finca“ aus dem Jahre 2002 (deutsche Ausgabe 2004). Ein „Frauenroman“ im positiven Sinne, der aus weiblicher Perspektive drei Generationen einer mysteriösen mallorquinischen Familie umfasst – eher voll schwüler Sinnlichkeit und gepflegter Langeweile als ein Actionthriller, aber brillant geschrieben und kongenial übersetzt. Einen Mallorca-Schmöker für Freunde historischer Romane gibt es von Eric Maron seit 2005 unter dem Titel „Die Rebellinnen von Mallorca“. 2007 erschienen in Deutschland zehn Bände von mallorquinischen Schriftstellern: Maria-Antonia Oliver, Joana E. Pau Faner, Auf Wiedersehen im Himmel Gabriel Janer Manila, Entflammte Gärten Guillem Frontera, Ein überreifes Herz Baltasar Porcel, Verstorbene unter blühenden Mandelbäumen Maria de la Pau Janer, Morgenland, Abendland Rosa Planas, Die Stadt der wehrlosen Spione Antonia Vicens, Verdorrte Erde Antoni Vidal Ferrando, Monde und Kröten Antoni Serra, Die Allee im Dunklen Leichte Sommerlektüre sind die Romane „Rückflug zu verschenken“ und „Ticket ins Paradies“ von Gaby Hauptmann. 2011 erschien der historische Roman „Die Mallorca-Bruderschaft“ von Ralf Kelten. Llebeig Der Wind aus Süd-Südwest. Bringt mit feuchter Wärme das Azorenhoch nach Mallorca. Llengua -> Bujosa, -> Zungenstoff, -> Ikatweberei Llevant Der laue Wind aus dem Osten. Im Sommer sorgt er für warmes Mittelmeerklima, im Winter kann er sich zum Orkan steigern. Landschaftlich komplett im Osten Mallorcas gelegen, ist die Region typisch für die Garrigue mit Kalkböden, Geröll, Ginster- und Mastixsträuchern, Heidekraut, Aleppokiefern, Pinien, Oliven, Lavendel, Zistrosen, Oliven und vielen Wildblumen. Llull, Ramon (1232–1316) Dichter und Gelehrter, der seine Werke aus dem katholischen Glauben heraus schuf und auf Katalanisch verbreitete. Er bereiste die arabische Welt und lehrte deren 40 Mallorca von A – Z Sprache an Universitäten in Paris, Oxford, Bologna und Salamanca. 1315 wurde er auf einer Reise durch Algerien von aufgebrachten Moslems gesteinigt, konnte jedoch fliehen und verstarb ein Jahr später auf Mallorca. Beigesetzt wurde er in Sant Francesc in Palma. Er wurde von Papst Pius IX. seliggesprochen. Ludwig Salvator Ludwig Salvator (1847–1915) war Erzherzog von Österreich und Sohn des Großherzogs der Toskana. Schon in jungen Jahren war der Habsburger der Natur sehr zugetan. Die Beamtenlaufbahn lag ihm nicht, die militärische Laufbahn einzuschlagen, kam für ihn auch nicht in Frage. Im Alter von 20 Jahren begab er sich auf Reisen und lernte zum ersten Mal die Insel Mallorca kennen. Mit der Erlaubnis des Kaisers und einer jährlichen Apanage von 100.000 Kronen ließ er sich auf Mallorca nieder. Zwischen 1872 und 1901 erwarb er nach und nach das ganze Küstengebiet zwischen Valldemossa und Deia und besaß damit einen ausgedehnten Besitz in der landschaftlich schönsten Region Mallorcas. Der Erzherzog liebte die Insel und forschte in allen Bereichen, um so viel wie möglich über seine Wahlheimat in Erfahrung zu bringen. Das Ergebnis war ein neunbändiges Werk mit dem Titel „Die Balearen in Wort und Bild“, wobei die Illustrationen von ihm persönlich gezeichnet worden sind. Es gibt kein vergleichbares Werk, das umfassender über Natur, Kultur und Geschichte der Inseln informiert. Die Beschreibungen der Schönheiten Mallorcas haben wohl nicht unwesentlich zum frühen Tourismus auf der Insel beigetragen. Auf der Weltausstellung in Paris wurde das Werk mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Ludwig Salvator tat viel für Mallorca, was noch bis in die heutige Zeit nachverfolgt werden kann. So sorgte er dafür, dass neu gebaute Straßen und Wege sich harmonisch in das Landschaftsbild einfügten. Er machte Aussichtspunkte bequemer erreichbar und ließ den Wäldern auf seinen Besitztümern eine besondere Pflege angedeihen. Durch seine Unterstützung konnte die Erschließung der Drachenhöhlen finanziert werden. Eine große Leidenschaft war ihm das Sammeln von mallorquinischem Liedgut und Volksmärchen der Insel. „S‘Arxiduc Lluis Salvador“ war bei den Mallorquinern sehr beliebt. Er gab sich stets einfach und bescheiden, wenn auch seine Anwesen recht prunkvoll ausgestattet waren. Miramar, das er 1872 als Erstes erwarb, war ursprünglich eine 1276 von Ramon Llull (-> Llull, Ramon) gegründete Missionsschule, in der angehenden Missionaren, die in Spanien und Mallorca von A – Z Nordafrika die Mauren zum Christentum bekehren sollten, arabische Sprachen gelehrt wurden. 1457 entstand hier die erste Druckerei auf Mallorca. Ludwig Salvator empfing hier seine Gäste, zu denen unter anderem auch seine Cousine Sissi, die Kaiserin Elisabeth von Österreich, gehörte. Heute befindet sich in Miramar ein Museum, in dem Exponate gezeigt werden, die mit Ramon Llull und Ludwig Salvator in Verbindung stehen. Son Marroig war bis 1913 der Hauptwohnsitz Ludwig Salvators. Er erwarb es 1883 von der Familie Moragues. Das Gebäude wurde im 17. Jahrhundert errichtet und von ihm im italienischen Stil umgestaltet. Ein Schmuckstück im Garten des Anwesens ist der kleine runde Marmorpavillon auf einem Felsvorsprung über dem Meer. Es gibt kaum einen Bildband oder Reiseführer, der nicht ein Bild von der Loggia über den Garten zum Pavillon mit dem Meer im Hintergrund zeigt. Seit 1928 befindet sich im Gebäude ein Museum mit vielen Gegenständen aus dem Besitz des Erzherzogs. Im Stil Liparischer Landhäuser von Ludwig Salvator selbst geplant, ist das Haus S’Estaca, das heute von Hollywoodstar Michael Douglas bewohnt wird. Seine Liebe zum weiblichen Geschlecht hat er, im Gegensatz zur Natur und Kultur Mallorcas, nicht dokumentiert. Daher kann man nur Vermutungen anstellen über die Anzahl 41 der Konkubinen und Kinder, die ihm nachgesagt werden. Seine Liebe gehörte vor allem Catalina Homar, der Tochter eines Tischlers. Sie durfte ihn auf seinen Reisen mitunter begleiten und besuchte mit ihm sogar den kaiserlichen Hof in Wien. Catalina Homar starb 1905 an Lepra, mit der sie sich auf einer Reise nach Palästina infiziert hatte. Der Ausbruch des 1. Weltkriegs zwang Ludwig Salvator 1914 zur Rückkehr auf das von seinem Vater geerbte böhmische Schloss Brandeis. Am 12. Oktober 1915 ist er dort an einer Blutvergiftung gestorben. Die letzte Ruhestätte des Erzherzogs Ludwig Salvator, der zeitlebens die Natur geliebt hat, ist nicht etwa auf seinem Landgut Miramar auf Mallorca unter südlicher Sonne, sondern in der fensterlosen Kapuzinergruft in Wien. Den Mallorquinern ist bewusst, welche Bedeutung ihr „Arxiduc“ für die Insel hatte. Zahlreiche Straßen und Plätze in verschiedenen Orten sind nach ihm benannt. Luftfahrt Die Geschichte der Luftfahrt auf Mallorca beginnt im Jahr 1910, als Lucien Mamet zum ersten Mal ein Flugzeug von der Insel starten lässt. Sechs Jahre später gelingt es Salvador Hedilla, in zwei Stunden von Barcelona nach Palma zu fliegen. Mallorca von A – Z 42 1921 wurde die Gesellschaft Aero Matítima gegründet. Die Basis für die Wasserflugzeuge war in Es Jonquet. Nur zwei Jahre später wurde das Unternehmen eingestellt. 1923 entstand in Portocolom die erste Flugschule für Wasserflugzeuge. 1935 beginnt die LAPE (Líneas Aéreas Postales Españolas), eine Vorgänger-Gesellschaft der Iberia, mit regelmäßigen Flügen von Son Sant Joan zum Festland. Während des Spanischen Bürgerkriegs wird der Flugplatz für militärische Zwecke genutzt. 1939 wird Son Bonet Hauptflugplatz der Insel. Aufgrund gestiegenen Passagieraufkommens wird 1960 der gesamte Flugverkehr nach Son Sant Joan verlegt. Von 1962 bis 1981 verhundertfachen sich die Passagierzahlen von zunächst 1 Mill. auf 100 Mill., Tendenz steigend. 1987 wird eine zweite Start- und Landebahn eingeweiht. 1997 wird das neue Terminal nach 3½ Jahren Bauzeit eingeweiht. 2010 Eröffnung eines neuen Abflugbereiches, der für eine Kapazität von 32 Mill. Passagieren pro Jahr ausgelegt ist. M Majolika Von dem alten italienischen Wort für Mallorca abgeleitete Bezeichnung für Keramik oder Steingut mit weißer Zinnglasur und meist mit Bemalung. Mallorquinisch Insel-Dialekt des -> Katalanischen Mandelblüte Wenn die Araber nicht vor mehr als 1.000 Jahren die ersten Mandelbäume angepflanzt und kultiviert hätten, wäre Mallorca um eine wesentliche Attraktion ärmer. Nach dem Abzug der Araber haben die mallorquinischen Bauern den Mandelanbau weitergeführt. Nach 10–15 Jahren ist ein Mandelbaum voll entwickelt und bringt etwa 45 Jahre lang reichen Ertrag. Danach ist er ausgemergelt und verfällt. Die Ernte erfolgt im Spätsommer. Die Mandeln werden vom Boden aufgelesen oder mit Stöcken abgeschlagen. Zur Blütezeit in den ersten Monaten eines jeden Jahres werden Es Pla und der Raiguer in ein rosa bis weißes Blütenmeer getaucht. Die Mandeln werden zu Kuchen, Konfekt, Schokolade, Likör, Öl, Seife und weiteren Produkten verarbeitet. Inzwischen ist der Mandelanbau auf der Insel zurückgegangen, weil die Bauern mehr Geld durch den Verkauf ihrer Felder erzielen. Mandeln Süßmandeln werden zur Herstellung von Marzipan verwendet. Auch der Mallorca von A – Z Rohstoff für den bekannten und beliebten Niederegger Marzipan aus Lübeck besteht unter anderem aus mallorquinischen Mandeln. Mandeln werden für süße und salzige Knabbereien und Kuchen verwendet. „Licor de Almendra“ ist ein Mandellikör. Aus Mandelblüten „Flor d’Ametler“ werden Parfüm und Seife hergestellt. Bittermandeln enthalten Blausäure und sind nicht zum Verzehr geeignet. Ihr Öl wird in der Kosmetikindustrie geschätzt. March, Juan Kein anderer Name ist auf Mallorca so gegenwärtig wie der Name „March“. Die Banca March, 1926 von Juan March Ordinas gegründet, ist auf Mallorca in 79 Orten vertreten, allein in Palma gibt es 43 Filialen. Wer hätte gedacht, dass der Sohn eines Viehhändlers einmal ein millionenschweres Familienimperium begründen würde! Juan March wurde 1880 in Santa Margalida geboren. Es heißt, dass er seine ersten Peseten bereits in der Schule verdient habe, indem er seine Mitschüler gegen Bezahlung an einer Zigarette ziehen ließ. Seine wirtschaftliche Begabung war nicht zu übersehen. Er handelte 43 mit Schweinen und Grundstücken, war äußerst erfolgreich im Tabakschmuggel, hatte ein Straßenbahnund ein Schifffahrtsunternehmen. Im 1. Weltkrieg betrieb er Handel mit allen Parteien, er beteiligte sich an der Finanzierung des Putsches, der zum Spanischen Bürgerkrieg führte. Über die Banca March sollen die britischen Schmiergelder für die Militärs geflossen sein, mit denen die Neutralität Spaniens im 2. Weltkrieg erwirkt werden sollte. Nach dem Krieg gründete er Stiftungen, investierte in Zeitungen und politische Parteien und mehrte sein Vermögen. 1962 starb Juan March im Alter von 83 Jahren an den Folgen eines Autounfalls. Seine Nachkommen führen sein finanzielles Vermächtnis erfolgreich fort. Im Bankenstresstest 2010 schloss die Banca March als sicherste Bank Europas am besten ab. Märkte Nicht alle Wochenmärkte der Insel sind gleichermaßen attraktiv. Manchmal handelt es sich nur um einfache Obst- und Gemüsemärkte zur Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs. Spektakulärer ist da schon der Mittwochsmarkt in Sineu. Er gilt als der beste Markt der Insel. Eine Besonderheit ist der Viehmarkt, wo vom Küken bis zum Pferd allerlei Haus- und Hoftiere gehandelt werden. Sehenswert, wenn 44 Mallorca von A – Z auch zum Teil ziemlich touristisch, sind die Märkte in Alcúdia, Inca, Son Servera und Llucmayor. Größere Orte verfügen auch über Markthallen: Palma, Inca, Manacor, Sóller. Sehr schön ist der tägliche Markt in der Markthalle von Santa Catalina in Palma. Wochenmärkte auf Mallorca: Montags: Calvia, Caimari, Lloret, Llucmajor, Manacor, Montuiri Dienstags: Arenal, Artà, Alcúdia, Campanet, Llubi, Porreres, Santa Margalida, Can Pastilla, Pina Mittwochs: Andratx, Capdepera, Petra, Port de Pollenca, Pont d‘Inca, Selva, Sineu, Vilafranca, Colonia de Sent Jordi, Santanyí, Llucmajor, Sencelles Donnerstags: Ariany, Campos, Consell, El Arenal, Inca, Portol, Sant Joan, Sant Llorenc, Ses Salines, Calonge, Can‘Pastilla Freitags: Algaida, Can Picafort, Llucmajor, Son Ferrer, Maria de la Salut, Sa Cabaneta, Son Servera, Inca, Binnisalem, Son Carrio Samstags: Bunyola, Buger, Cala Rajada, Costix, Lloseta, Santa Eugenia, Campos, Esporles, Sóller, Santanyi, Alaro, Manacoer, Portocolom, Santa Magalida Sonntags: Santa Maria, Felanitx, Inca, Llucmajor, Muro, Pollenca, Porto Cristo, Sa Pobla, Alcúdia Mauren -> Araber aus Nordafrika Mautgebühren Das Benutzen der Autobahnen ist kostenlos. Mautgebühren fallen für den Sóller-Tunnel an: Die einfache Fahrt kostet für PKW 4,70 €. Melonen Der Melonenanbau hat auf Mallorca eine lange Tradition. Das bekannteste Anbaugebiet ist das etwa 10 km von Manacor entfernte Vilafranca de Bonany. Mestral Der Wind aus Nord-Nordwest bläst die Wolken fort und sorgt für blauen Himmel. Migjorn Der Wind aus dem Süden sorgt im Sommer für Gluthitze, doch er verleiht dem Frühling und dem Herbst sommerliche Tage. Landschaftlich ist es der Teil Mallorcas, wo der wenigste Regen fällt, zwischen Palma und der Serra de Llevant. Landwirtschaftlich wird der Migjorn wenig genutzt, dennoch ist er dichter besiedelt als der Rest der Insel. Mallorca von A – Z Milch Das Zentrum der Milchwirtschaft von Mallorca lag und liegt in der Region um Campos im Süden der Insel. Dort existierten vor 50 Jahren noch etwa 200 Milchbauern mit jeweils bis zu 20 Kühen. 35 Jahre später waren es nur noch 170 auf der gesamten Insel. Inzwischen ist ihre Zahl auf rund 30 zurückgegangen mit etwa 200 Kühen pro Betrieb. Jede Kuh gibt ca. 9.000 Liter Milch pro Jahr. Das Futter, das sie bekommen, stammt vom eigenen Land. 88 % der auf Mallorca konsumierten Milch kommt heutzutage nicht von der Insel, sondern wird vom Festland importiert. Die Zahl der Milchbauern ist in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr zurückgegangen. Inzwischen liegt der Produktionspreis pro Liter 5–10 Cent über dem Verkaufspreis. Durch die billigere Milch aus den Überschüssen des internationalen Markts sind viele Bauern zur Aufgabe gezwungen worden. Mirador Spanisch für Aussichtsturm, Aussichtspunkt. Besonders schöne „miradores“: 45 Mirador Punta de la Nao/Formentor, Mirador de Ses Animes zwischen Estellencs und Banyalbufar, Mirador de Na Foradada bei Son Marroig, Mirador de Ses Barques an der C-710 oberhalb von Port de Sóller. Miró, Joan (1893–1983) Miró war ein katalanischer Maler, Grafiker, Bildhauer und Keramiker, der schon zu Lebzeiten als einer der größten Künstler seiner Epoche galt. 1956 ließ er sich auf Mallorca nieder, wo er bis zu seinem Tod lebte. Seine Mutter und seine Frau Pilar stammten von der Insel. Das Museum „Fundació Pilar i Joan Miró“ in Cala Major bei Palma besteht aus dem Wohnhaus und dem Atelier Mirós. Aus Sorge, sein künstlerisches Umfeld könne nach seinem Tod in Vergessenheit geraten, hat Joan Miró bereits zu Lebzeiten seine Ateliers mit allen Hinterlassenschaften der Gemeinde Palma vermacht mit dem Ziel „der Förderung und Verbreitung von künstlerischen Erkenntnissen und der Erleichterung kreativer Arbeit künftiger Künstler in engem Kontakt mit allen Bevölkerungsbereichen“. Nach Mirós Tod, nachdem seine Witwe auch die Grundstücke der Stiftung übertragen hatte, wurde zusätzlich ein neuer Museumsbau gebaut und 1972 eingeweiht. Moros y Cristianos (Mauren und Christen) Bei diesem Fest, auch „Es Firo“ genannt, wird je- 46 Mallorca von A – Z des Jahr am zweiten Wochenende im Mai an den 11. Mai 1561 erinnert, als es den Einwohnern von Sóller gelang, den Angriff einer Flotte von 21 algerischen Galeeren erfolgreich zurückzuschlagen. Die Nachricht von der Invasion wurde über Leuchtfeuer von Wachtürmen verbreitet und es dauerte nur neun Minuten, bis sie in Palma ankam. Die Bevölkerung von Sóller wehrte sich mit Händen und Füßen, Schwertern und Spießen und die Frauen mit den hölzernen Sperrbalken der Tore. Durch sie wurden letztendlich die Angreifer in die Flucht geschlagen. In Port de Sóller gehen die schwarz angemalten „Moros“ (die am Vormittag den Hafen in Fischerbooten verlassen hatten) am Spätnachmittag wieder an Land. Der Überfall beginnt, doch sie werden von den „Cristianos“ gebührend empfangen. Dabei ist jeweils der gesamte Ort auf den Beinen. Auf der einen Seite befinden sich die bunt gekleideten, abenteuerlich geschminkten, Holzsäbel schwingenden Mauren, auf der anderen Seite die Verteidiger mit Holzknüppeln. Sie liefern sich eine erbitterte Schlacht, Schüsse fallen (noch Wochen später findet man überall leere Platzpatronen-Hülsen) und erwartungsgemäß werden die Mauren in die Flucht geschlagen. Nachdem die Fronten geklärt sind, ziehen Mauren und Christen gemeinsam in die Stadt, nach Sóller. Inmitten eines volksfestartigen Rummels mit Tanz, Kinderfest, Ausstellungen und Jahrmarkt feiern Alt und Jung. In den Abendstunden erreicht das Fest seinen Höhepunkt: Mauren und Christen liegen sich in den Armen und singen aus voller Kehle ihre Nationalhymne, die -> Balanguera. Pollensa feiert dieses Fest am 2. August und erinnert dabei an den Überfall von 1550. Motorrad Auf Mallorca gibt es viele Orte und Regionen, die mit dem Motorrad besser als mit dem Auto und bequemer als mit dem Fahrrad zu erreichen sind. Auf dem gut ausgebauten Straßennetz lässt sich praktisch jeder Punkt der Insel anfahren. Abseits der Hauptstrecken kann man die Landschaft auf einsamen Wegen genießen oder auch einmal austesten, was die Maschine hergibt. Motorradfans, die Mallorca mit einer Harley, einer BMW oder mit einem ganz „normalen“ Motorrad erkunden möchten, können getrost darauf verzichten, dafür die lange Anreise mit der eigenen Maschine auf der Straße auf sich zu nehmen. Es gibt zahlreiche Firmen, die TÜV-geprüfte Motorräder in optisch und technisch einwandfreiem Zustand vermieten. Die meisten dieser Unternehmen bieten deutschsprachige Beratung und einen inselweiten Zubringerdienst. Auch werden geführte Tages- und Mehrtagestouren angeboten. Im Mietpreis enthalten sind in der Regel Miete, Vollkasko-Versicherung, MWST, alle Kilometer, Pannenhilfe und bei Bedarf Helm (auf Mallorca besteht Helmpflicht für Biker), Nierengurt und Handschuhe. www.mallorcabike.de www.mallorca-motorbike.com www.auto-vermietung-mallorca. de/motorrad.verleih.htm www.ht-baleares.com www.nicebike.de/motorradreisemallorca.html www.mallorquin-bikes.de Jedes Jahr im April steht Mallorca ganz im Zeichen des Motorrades. Die „Volta Internacional a Mallorca en Moto“, die seit 1976 regelmäßig von der mallorquinischen Motorradvereinigung veranstaltet wird, fand 2011 zum 35. Mal statt. Es wurde mit 5.500 Teilnehmern ein absoluter Rekord verzeichnet. Die Volta ist kein Motorradrennen, sondern ein gemeinsamer Ausflug, eine Inselrundfahrt über 350 km. Es gilt Entspannung vor Vollgas. Die Teilnehmer kommen aus allen gesellschaftlichen Bereichen und umfassen ein breites Altersspektrum. Sie formieren sich in den Avenidas rund um die Plaça d’España in Palma. Der Start ist immer etwas chaotisch, aber wenn man die engen Gassen und die Ampeln hinter sich gelassen hat und in Richtung Andratx donnert, wird es lockerer. Die Strecke führt über die gesamte Tramuntana, fakultativ nach Sa Calobra, von Alcudia nach Artà und über das Inselinnere zurück nach Palma. Bei mehr als 5.000 Bikern ist diese Fahrt nicht für jeden ein reines Vergnügen. Alle, die nicht selber fahren, sich aber für Motorräder begeistern können, kommen jedoch als Zaungäste voll auf ihre Kosten. Sämtliche Marken, Modelle und Epochen sind vertreten, alle auf Hochglanz poliert. Museen Auf Mallorca gibt es ungefähr 70 Museen in 30 Orten. Die meisten befinden sich in Palma. Die sehenswertesten Museen in alphabetischer Reihenfolge der Orte: Alcúdia, Museu de Pollentia: Ausgrabungen aus römischer Zeit; Fundamente einer Villa und Amphitheater Algaida, Museu de Vidrio Gordiola: Glaskunst aus verschiedenen Ländern und Epochen Andratx, Centro Culturál: Moderne Kunst Deiá, Ca N’Alluny: Das Haus von Robert Graves 48 Mallorca von A – Z bei Deiá Son, Marroig: Ehemaliges Anwesen des Erzherzogs Ludwig Salvator Esporles, La Granja: Bäuerlicher Gutshof als „lebendes“ Museum Manacor, Museo de Historia de Manacor: Museum zur Geschichte der Stadt Marratxi, Museu del Fang de Marratxí: Keramikmuseum Montuiri, Son Fornes Archaeological: Museum zur Frühgeschichte Mallorcas Muro, Museu Etnológico: Wohnen, Gewerbe und Handel Palma, Almudaina: Königspalast Palma, Palau March: Einrichtung, Bibliothek, Seekartensammlung, Neapolitanische Krippe mit über 1.000 Figuren Palma, Fundació March: Moderne Kunst Plama, Es Baluard: Moderne und zeitgenössische Kunst Palma, Casal Solleric: Kunstgalerie in mallorquinischem Stadtpalast Palma, Museu Militar: Altes Fort, Waffen und Militärgeschichte Palma, Fundació Joan Miró: MiróWerkstatt und Museum Palma, Das Museo de Muñecas Antiguas: Puppenmuseum, 800 Puppen aus 50 Ländern und 600 Jahren Petra, Museu Junípero Serra: Erinnerungen an das Leben und Wirken des Gründers von San Francisco Sa Pobla, Museu Sant Antoni: Thema ist die Fiesta de Sant Anstoni am Soller-Tunnel, Jardines de Alfa- bia: Arabische Gärten und Mallorquinisches Herrenhaus Sóller, Museu Balear de Ciencias Naturales: Naturkundemuseum und Botanischer Garten Sóller, Can Prunera: Jugendstil-Herrenhaus, Kunst- und Stilmuseum Valldemossa, Museu Cartoixa: Kartause mit Wohnraum Chopin/Sand und alter Apotheke bei Vilafranca, Els Calderers: Herrenhaus, Wohnkultur mallorquinischer Landadliger Aktuelle Übersicht sämtlicher Museen auf: www.illesbalears.es Mühlen In den fruchtbaren Schwemmlandebenen von Campos, Palma und Alcúdia herrscht die größte Windmühlendichte von Mallorca. Mit Windkraft wurden erst Getreidemühlen angetrieben und ab 1847 auch Wasser gefördert. Bis zum 15. Jahrhundert wurden Mühlen ausschließlich von Tieren angetrieben. Wassermühlen („Molins d’Aigua“) und Getreidemühlen („Molins de graellat“) lassen sich gut voneinander unterscheiden. Getreidemühlen sind meist rund gemauerte Zylinder mit einem spitzen Kegel als Hut, was ihnen ein raketenähnliches Aussehen verleiht. Oft stehen sie an erhöhten Stellen, da sie nicht ans Grundwasser müssen. Mallorca von A – Z Wassermühlen verfügen in jedem Fall über ein Wasserauffangbecken. Die stumpfen Türme können rund oder eckig sein. Pro Umdrehung kann eine Wassermühle knapp 25 Liter Grundwasser aus der Erde fördern, 480 Liter pro Minute. Die Mühlen unterscheiden sich auch durch ihre Flügel. Getreidemühlen haben meist sechs Flügel mit Holzgittern, durch die der Wind weht. Wassermühlen haben Blütenräder mit Lamellen aus rot-weiß, rot-grün etc. bemaltem Holz oder Eisenblech. Wo Motoren die Windkraft ersetzt haben, sieht man oft nur noch die Stümpfe mit oder ohne Flügelreste. Von den etwa 2.500 Wassermühlen (Stand 2003) sind heute nur noch wenige im Einsatz, von den fast 800 Getreidemühlen sind mittlerweile fast alle stillgelegt. Doch gehören die Mühlen noch immer zum Landschaftsbild der Insel. Müll Mehr als 700.000 Tonnen Müll produziert Mallorca pro Jahr. Wenn auch die mehr als 10 Millionen Touristen, die Jahr für Jahr die Insel besuchen, wesentlich dazu beitragen, entspricht die Müllmenge fast einer Tonne pro Mallorquiner. Damit liegt Mallorca weltweit auf einem der vorderen Ränge. MüllRecycling ist in Spanien noch sehr 49 wenig verbreitet, Müllvermeidung lässt auch zu wünschen übrig. Wohin also mit dem ganzen Müll? Vor nicht allzu langer Zeit gab es noch etliche „wilde“ Müllkippen, wo der Abfall, egal, um was es sich dabei handelte, einfach verbrannt wurde. Die Emissionswerte gaben Anlass zur Besorgnis. 1996 wurde in Palma die Müllverwertungsanlage Son Reus in Betrieb genommen. Sie kann 300.000 Tonnen Müll pro Jahr verarbeiten, der verbrannt und in Energie und Strom umgewandelt wird. Von den restlichen 400.000 Tonnen Müll wird etwa die Hälfte wiederverwertet, der Rest und die Verbrennungsrückstände landen auf einer großen Deponie. Sowohl die Verbrennungsanlage als auch die Deponie sind längst an ihre Grenzen gelangt. Beides ist erheblich erweitert worden. Von einer Aufstockung der Recycling-Quote war dabei nicht die Rede, denn wenn die Müllverbrennungsanlage rentabel arbeiten soll, muss sie rund um die Uhr in Betrieb sein. Also wird auch Müll verbrannt, der eigentlich recycelt werden könnte. Auf Mallorca gibt es keine Müllabfuhr wie bei uns. Jeder private Haushalt hat seinen Abfall selbst in einen der vielen Container am Straßenrand zu entsorgen. Dass Mülltrennung ein Beitrag zum Umweltschutz ist, versucht die Insel-Regierung seit Jahren zu vermitteln. In jedem Ort Mallorca von A – Z 50 stehen inzwischen verschiedenfarbige Abfalltonnen: Grüne Tonne: für Flaschen Gelbe Tonne: für leere Verpackungen (Plastik, Dosen, Tetrapacks, ...) Blaue Tonne: Papier und Pappe Braune Tonne: organische Stoffe (= „Biotonne“) Bleibt zu hoffen, dass in San Reus nicht wieder alles zusammengekippt wird. N Nadal, Rafael Der spanische Tennisspieler Rafael Nadal Parera wurde am 3. Juni 1986 in Manacor geboren. Vom 18.8.2008 bis zum 6.7.2009 war er die Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste und übernahm diese Spitzenposition am 7.6.2010 erneut durch seinen Gewinn der French Open. 2011 gewann er das French Open zum sechsten Mal. Insgesamt errang er seit 2004 46 Turniersiege. Naturschutz Mallorcas einziger sowohl Land- als auch Meeresnationalpark ist der seiner Südspitze vorgelagerte „Parc nacional maritim-terrestre de l’Arxipèlag de Cabrera“: Es handelt sich dabei um 18 Inseln mit einer Gesamtfläche von 18,36 qkm. Cabrera, die größte von ihnen, wurde erst 1991 dank dem Engagement von Umweltschützern und Ornithologen zum Nationalpark erklärt, nachdem sie jahrelang militärisch genutzt worden war. Die Insel ist bis auf ein Dutzend Personen, die für die Erhaltung der Infrastruktur arbeiten, unbewohnt. In den Sommermonaten verkehren täglich Ausflugsboote von Colonia de Sant Jordi und Porto Petro aus. Für private Bootsausflüge mit Erkundung der Insel bedarf es einer offiziellen Genehmigung der Parkverwaltung. In Spanien wird zwischen Naturschutzgebieten (ANEI „Área natural d‘especial interès“, unberührte Natur) und Landschaftsschutzgebieten (ARIP „Área Rural de Interés Paisajistico“, schützenswerte Landschaft) unterschieden. Das Gelände ist vor Verbauung geschützt, die Natur bleibt unberührt, das Gebiet ist für Touristen zugänglich. In beiden ist jegliche Neubebauung grundsätzlich verboten. Gebäude, die bereits errichtet worden sind, bevor das Naturraumgesetz in Kraft trat, sind durch Bestandsschutz vor dem Abriss sicher. Renovierungen sind in Naturschutzgebieten nur mit Genehmigungen und unter Einhaltung strengster Regeln möglich. Eine Erweiterung ist nicht gestattet, auch müssen der traditionelle Charakter der Gegend und die ursprüngliche Nutzung erhalten bleiben. In Landschaftsschutzgebieten sind Renovierungen und Erweiterungen um 4 % der ursprünglichen Grundstücksfläche mit entsprechender Genehmigung gestattet, doch dürfen die Gebäude nicht höher als zwei Etagen bzw. sieben Meter sein. Fünf Naturschutzgebiete gibt es auf Mallorca: Parc natural de s’Albufera de Mallorca Parc natural de Mondragó Parc natural de sa Dragonera incl. die Felseninseln Pantaleu, Illa Mitjana und Els Calafats Parc natural de la península de Llevant Reserva natural especial de s’Albufereta Area Natural: Landschaftsschutzgebiete nach dem Naturraumgesetz. Area Natural – Barrancs de Son Gual i Xorrigo Bonany Cala Mesquida – Cala Agulla Cales de Manacor Cap Andritxol Cap de Cala Figuera – Refeubeig Cap de Ses Salines Cap des Llamp Cap Enderrocat Cap Vermell Dunes de Son Real Es Carnatge des Coll d’en Rabassa Es Fangar Es Saluet Es Trenc – Salobrar de Campos Garriga de Son Caulelles La Victòria Marina de Llucmajor Massís de Randa Muntanyes d’Artà Platja de Mitjorn de Tramuntana Puíg de María Puig de sa Consolació Puig de Sant Martí Puig de Sant Miquel Puig de Ses Donardes Puig de Son Seguí Puig Segué Punta de n’Amer Punta Prima S’Albufereta S’Heretat Sa Canova Sa Dragonera Sa Punta de Capdepera Sa Punta Manresa Sant Salvador-Santuery Santa Magdalena Serra de Son Fe Serra de Tramuntana Son Nofre Torrent de Canyamel Torrent de Na Borges Naturdenkmäler, natürlich entstandene Landschaftselemente, die nicht verändert werden dürfen, unterliegen ebenfalls dem Naturschutz im Sinne des Naturraumgesetzes. Mallorca von A – Z 52 Monumento natural de ses Fonts Ufanes Monumento natural dels torrents de Pareis Monumento natural del Gorg Blau i de Lluc Die Höhle Cova des Pas de Vallgornera soll als viertes Naturdenkmal Mallorcas zum „Monumento natural“ erklärt werden. Nelkenfrauen Die Nelkenfrauen oder „Claveleras“ sind nichts anderes als sehr gerissene Taschendiebinnen. Sie bieten eine Nelke oder Rose an und verlangen dafür ein paar Cent. Während man in der Geldbörse danach sucht, „helfen“ sie gerne und schaffen es tatsächlich immer wieder, unbemerkt Geldscheine zu entwenden, wenn sie sich nicht sogar gleich die ganze Geldbörse schnappen. Meist sind es „gitanas“, Zigeunerinnen, Roma. Man muss sie sich nicht mehr als ältere Frauen in langen bunten Röcken vorstellen. Die modernen Nelkenfrauen sind meist attraktiv und adrett gekleidet. O Ökologie -> Umweltschutz Oliven Olivenbäume bestimmen das Landschaftsbild Mallorcas über weite Flä- chen. Die meisten stehen im Bereich der Serra Tramuntana, wo sie auf Terrassen und zwischen Felsen wachsen, doch auch auf Wiesen und Feldern in der Ebene findet man sie. Insgesamt sind 14.000 Hektar von Olivenbäumen bedeckt. Auf Plantagen baut man sie etwa seit dem 16. Jh. an. Im 16. und 17. Jh. war Olivenöl Mallorcas wichtigste Einnahmequelle. Diese immergrünen Bäume können ein stattliches Alter von mehreren Hundert Jahren erreichen. Kein Olivenbaum gleicht dem anderen. Ihre Stämme sind verdreht und knorrig, bisweilen ausgehöhlt und voller Löcher und Warzen. Nicht jeder alte Baum auf Mallorca ist auch an dem Platz gewachsen, wo er heute steht. In Gärtnereien werden auch sehr alte Bäume samt Erdballen gehandelt. Das Olivenholz ist sehr hart und wird dank seiner schönen Maserung zu Gebrauchsgegenständen und Schmuck verarbeitet. Die mallorquinischen Olivenbäume sind meist durch Aufpfropfen veredelt worden, um einen guten Ertrag zu gewährleisten. Olivenöl, grüne und schwarze Oliven sind die Hauptprodukte eines Olivenbaums. Die durch- Mallorca von A – Z schnittliche Ertragsmenge pro Baum kann 75 kg Oliven betragen. Früher hatten viele Fincas ihre eigenen Ölmühlen („tafonas“). Heute gibt es Kooperativen, zu denen die Olivenbauern ihre Ernte bringen. Pro Jahr werden durchschnittlich 400.000 Liter Olivenöl gepresst, rund ein Drittel davon ist das hochwertige Extra Native Olivenöl aus Kaltpressung. Wenn man bedenkt, dass für einen Liter Olivenöl 10 kg Oliven benötigt werden, kann man sich vorstellen, dass dafür eine Menge Erntehelfer nötig sind. Oliven werden im November und Dezember geerntet. Sie unterscheiden sich in Größe, Qualität und Geschmack. Ob sie grün oder schwarz sind, ist allein vom Reifegrad abhängig. Je dunkler sie sind, desto reifer. Traditionell wurde Olivenöl gewonnen, indem die Oliven in Steinmühlen zerkleinert wurden, was je nach Reifegrad 60 bis 90 Minuten dauerte, und die Paste dann auf runde, geflochtene Matten gestrichen wurde. Diese stapelte und presste man. Das Öl wurde in einem Becken aufgefangen, vom Wasser getrennt und in einer Zentrifuge von Verunreinigungen befreit. Dann ist das Olivenöl bereit zum Verzehr. Die Rückstände dienten früher als Kraftstoff für die Mühlen und als Kompost für die Olivenplantagen. Die größten Olivenöl-Produzenten sind in Caimari und in Sóller. In Sóller gibt es noch zwei Ölmühlen, die auch besichtigt werden können. 53 Die alte Ölmühle in Caimari ist heute Museum. Seit 2002 gibt es eine moderne, nach dem allerneuesten Stand der Technik ausgestattete neue Mühle. Orangen Vor allem im Tal von Sóller wachsen die Orangenbäume in großer Zahl. Man schätzt sie auf etwa 100.000. Die Orangensaison beginnt im November. Dann ist die „Naveline Orange“ reif und wird geerntet. Ihr folgt im November die „Navel Orange“. Charakteristisch für diese Sorte ist eine zusätzliche kleine Frucht innen am Stielansatz. Die Erntezeit dauert etwa zwei Monate. Beide Sorten sind sehr saftig und lassen sich leicht schälen. Weniger häufig ist die Bitterorange, die zur Herstellung von Marmelade verwendet wird. Auch sie wird im Januar reif. In den Monaten März bis Mai werden die Saftorangen „Canoneta“ geerntet. Sie enthalten 50 % Saft und schmecken immer süßer, je länger sie reifen. Die Sorte „Navel Late“ wird bis Juni geerntet – eine saftige, süße Speiseorange. Weniger süß als die „Canoneta“, jedoch sehr erfrischend schmeckt die „Valencia late“, eine weitere Saftorange, die im Sommer geerntet wird. Eine Orangenart, die nur im Tal von Sóller vorkommt, ist die „Peret“. Mallorca von A – Z 54 Sie hat eine längliche, fast birnenartige Form, was ihr den Namen (peret = Birnchen) gegeben hat. Sie lässt sich leicht schälen und ist auch als Saftorange beliebt. Erntezeit ist bis August. Wenn die Orangen im Frühjahr blühen, verströmen sie einen intensiven süßlichen Duft. Orgeln Auf Mallorca gibt es ungefähr 120 Orgeln, meist in den Stadt- oder Dorfkirchen. 78 von ihnen gelten als historisch wertvoll. P Pa amb oli Typisches mallorquinisches Vesperbrot, das mit Tomate und Knoblauch eingerieben, mit Öl beträufelt und mit Schinken/Käse belegt wird. Palmen Auf Mallorca kommen unterschiedliche Palmenarten vor, doch nur die Zwergpalme „Chamaerops humilis“ ist auf der Insel wirklich heimisch. Kanarische Dattelpalme „Phoenix canariensis”, dickstämmige Palme mit bis zu fünf Meter langen Wedeln. Die Früchte sind wenig fleischig und werden an Schweine und Ziegen verfüttert. Echte Dattelpalme „Phoenix dactylifera” mit essbaren Früchten (Datteln). „Washingtonia robusta“, eine hohe, schlanke, und „Washingtonia filifera“, eine dicke, stämmige Fächerpalme mit ausladender Krone. Man erkennt sie an den gekräuselten, weißen Fäden an den Fächern, die die „Washingtonia robusta“ allerdings später verliert. Der Stamm ist umgeben von den abgestorbenen Blättern, was den Washingtonia Palmen auch den Namen „Petticoat-Palmen“ eingebracht hat. Diese Blätter werden alle zwei bis drei Jahre von sog. „palmeros“ entfernt, die den Palmen mit speziellen Schälmessern zu Leibe rücken. Glatte Stämme verhindern den Schädlingsbefall. Der größte Feind der Palmen ist der Palmrüssler, ein Käfer, der sich seit 1994 im Mittelmeerraum ausbreitet, 2006 erstmalig auf Mallorca entdeckt wurde und sich dort explosionsartig verbreitet hat. Seine Larven fressen sich durch das Innere des Stammes und der Baum stirbt ab. Wenn der Schaden bemerkt wird, ist es schon zu spät, die Palme kann nur noch verbrannt werden. Allein 2010 sind dem Palmrüssler rund 800 Bäume zum Opfer gefallen, es wird vermutet, dass schon Tausende weitere Palmen befallen sind. In einigen Orten der Insel ist der gesamte Palmenbestand gefährdet. Aus den getrockneten Palmwedeln der Zwergpalme werden seit Generationen Taschen, Körbe, Schuhe, Gür- Mallorca von A – Z tel und Hüte hergestellt. Das Zentrum für diese Handwerkskunst ist Artà. Palo Palo wird nicht, wie oft zu lesen und hören ist, aus Johannisbrot-Schoten hergestellt, sondern aus Chinarinde, Enzianwurzeln und gebranntem Zucker. Nur während des Spanischen Bürgerkriegs 1936–1939 war Zucker so rar, dass man zum Süßen ein Zuckerkonzentrat aus Johannisbrot verwendete. Diese Situation dauerte aber nur wenige Jahre. Parken Auf Mallorca sind mehr als 700.000 Fahrzeuge zugelassen, die etwa 40.000 Mietwagen eingerechnet. Angesichts dieser Tatsache liegt die Frage nach den Parkplätzen auf der Hand. Nicht nur Palma, auch kleinere Ortschaften scheinen oft hoffnungslos zugeparkt zu sein. Und wenn man einen freien Platz sieht, heißt das noch lange nicht, dass Parken hier auch erlaubt ist. Innerhalb von Orten muss man auf die Linien am Boden achten. Eine gelbe Linie bedeutet absolutes Halteverbot. Zuwiderhandlungen schlagen mit bis zu 200 € zu Buche. Bei einer blauen Linie gilt eingeschränktes Halteverbot mit einem Ticket aus dem Parkautomaten. Wird das Ticket vergessen, kostet dies 60 €. Lediglich nachts zwischen 20.00 und 9.00 Uhr, am Samstagnachmittag ab 14.30 Uhr und sonntags, mitunter auch in der Siestazeit zwischen etwa 55 14.30 und 16.30 Uhr darf auf das Ticket verzichtet werden, die Regeln stehen am Automaten. Eine Besonderheit auf Mallorca ist die Möglichkeit der Annullierung eines „Knöllchens“. Zahlt man innerhalb der ersten Stunde nach dem Verstoß, kostet es nur 6 €, danach kann man 12 € bei einem Polizisten bezahlen, innerhalb von zehn Tagen 30 € per Banküberweisung. Die 60 € sind also nur bedingt fällig. Das gilt auch für Mietwagenfahrer. Für die Einhaltung der Parkregeln sorgen die Policía Local (Ortspolizei) und die O.R.A., ein privates Unternehmen zur Überwachung der kostenpflichtigen Parkplätze. Leider sind viele Hinweisschilder nur auf Katalanisch verfasst. Sollte das Fahrzeug einmal abgeschleppt worden sein und man findet stattdessen nur ein rotes Dreieck mit dem KFZ-Kennzeichen und einer Telefonnummer, bleibt nur der Weg ins entsprechende Fahrzeugdepot. Die Strafen sind von Ort zu Ort unterschiedlich (z.B. Palma 150 €, Sa Pobla 120 €). In einigen wenigen Orten (z.B. Sa Pobla, Alcúdia) gibt es auch Regeln, die das Parken monatlich abwechselnd nur auf einer Straßenseite erlauben. Das größte Fahrzeugaufkommen ist zweifelsfrei in Palma. Hier stehen 4.500 Parkplätze in insgesamt 16 öffentlichen, unterirdischen Parkhäusern zur Verfügung. 56 Mallorca von A – Z Perlen In den Firmen Majorica in Manacor und Orquidea in Montuiri werden die Kunstperlen Mallorcas hergestellt. Diese schimmern fast genauso wie Perlen aus dem Meer, kosten aber weit weniger. Es war der Deutsche Eduard Hugo Heusch, der um 1890 in Paris mit der Herstellung künstlicher Perlen experimentiert hat. Nach seinem Umzug nach Manacor entwickelte er das Verfahren weiter und gründete die erste Perlenmanufaktur. Pro Monat wurden zehn Millionen Perlen produziert, vor 40 Jahren waren es schon 25 Millionen, heute sind es mehr als 50 Millionen. Um sich von billigen Imitaten abzugrenzen, gibt es Majorica und Orchidea Perlen mit Echtheitszertifikat. Platanen Das Ortsbild der mallorquinischen Städte und Dörfer wird bestimmt durch die Platanen, die im heißen Sommer Schatten spenden und im Winter ihre kahlen Zweige in den Himmel strecken. Sie werden im Winter regelmäßig stark zurückgeschnitten. Polizei In Spanien gibt es zur Überraschung vieler Ausländer neben der „policia municipal/local” noch die „guardia civil” und die „policia nacional”. Überschneidung von Zuständigkeiten, Kompetenzgerangel und Verzögerungen bleiben da nicht aus. Die schwarz uniformierte „policia local“ übernimmt vorzugsweise Ordnungsfunktion; sie regelt den Verkehr, bittet Verkehrssünder zur Kasse und tritt bei Einbrüchen und Diebstählen in Aktion. Auch bei Streit, Körperverletzung und Nötigung schreitet die „policia local“ ein. Wenn dabei indessen ein Messer ins Spiel kommt, ist die grün gekleidete „guardia civil“ zuständig, die Regelungsfunktion besitzt, was sich daran zeigt, dass sie bei Delikten wie Raub oder Vergewaltigung die Täter bzw. Verdächtigen verhaftet. Wird das Opfer verfolgt oder bedroht und fürchtet um sein Leben, ist die blau gekleidete „policia nacional“ für die Aufklärung zuständig. Auf dem Drogensektor darf die „policia local“ Funde sicherstellen, aber nur die „guardia civil“ diese beschlagnahmen. Die Abteilung zur Bekämpfung des organisierten Drogenhandels und Verbrechens der „policia nacional“ übernimmt danach die Ermittlungen. Abwehr und Aufklärung von Verbrechen. Verschwörungen und Attentate fallen ebenfalls in den Kompetenzbereich der „policia nacional“. So spürt sie Verdächtige auf, die mit internationalem Haftbefehl gesucht werden und schützt den König, wenn er und Mallorca von A – Z seine Familienmitglieder Mallorca besuchen. Bei Terrorismus übernimmt dann wieder die „guardia civil“. Es liegt auf der Hand, dass alle drei Polizeisektionen ständig überprüfen müssen, ob ein Fall in ihre oder eine andere Kompetenz gehört. Wenn sich die „policia local“ nicht sicher ist, ruft sie die „guardia civil“ usw. Bei Verkehrs- und Alkoholkontrollen wirken „policia local“ und „guardia civil“ zusammen, weil es ja z.B. sein könnte, dass ein betrunkener Fahrer ein gesuchter Dealer ist. In Zweifelsfällen tritt die „policia nacional“ gleich als höchste Instanz an, wie z.B. bei Razzien an der Playa de Palma. Wenn ihr Randalierer, Diebe, Illegale, Betrüger, Drogendealer und andere Kriminelle ins Netz gehen, werden sie gleich vor Ort „sortiert“ und verteilt. Ponent Der Wind aus dem Westen. Im Sommer mildert er die Hitze, im Winter schiebt er oft Regenwolken vor sich her. Landschaftlich bezeichnet der Ponent den südwestlichen Bereich von der Insel Mallorca. Presse (deutschsprachige) Abgesehen von in Deutschland erschienenen Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen, die vor allem in den Touristen-Orten in jedem größeren Zeitschriftenladen zu bekom- 57 men sind, gibt es auf Mallorca zwei Wochenblätter in deutscher Sprache. Die „Mallorca Zeitung“ erscheint seit 2000 jeden Donnerstag. Sie informiert über Politik, Gesellschaft, Lifestyle, Sport und Kultur der Insel. Daneben enthält sie einen umfangreichen Service- und Anzeigenteil. Das „Mallorca Magazin“ erscheint seit 1971 ebenfalls donnerstags mit Informationen, aktuellen Meldungen zu allen Themen, die Mallorca betreffen. „El Aviso“ ist ein kostenloses Anzeigenblatt, das monatlich auf Deutsch herausgegeben wird und angeblich die höchste Auflage aller deutschsprachigen Publikationen auf Mallorca aufweisen kann. Daneben gibt es die in spanischer Sprache erscheinenden Tageszeitungen Ùltima Hora und Diario de Mallorca, El Mundo (kastilisch und katalanisch), Diari de Balears (katalanisch) und Majorca Daily Bulletin in englischer Sprache. Prozessionsspinner Der größte Feind der Pinien. Ein unscheinbarer Nachtfalter ist er im Sommer. Die weiblichen Falter legen im Juli/August etwa 200 Eier in die frischen Kiefernzweige und bedecken sie mit feinen Härchen. Im Frühjahr schlüpfen die Raupen und machen die Gespinste unübersehbar. Den Namen haben sie von ihrer seltsamen Fortbewegungsart, Vorderteil an Hinterteil sind durch einen Faden Mallorca von A – Z 58 miteinander verbunden. Ihre feinen Härchen sind giftig und können allergische Hautreaktionen hervorrufen. R Radio/TV Das Inselradio Mallorca sendet rund um die Uhr in deutscher Sprache auf der Frequenz 95,8. Dabei geht es um Inselnachrichten und das Neueste aus Deutschland und dem Rest der Welt sowie Informationen zu Kultur, Brauchtum und Festen auf der Insel, Veranstaltungen und Termine. Musikalisch ergänzt werden die Beiträge durch einen Mix von Deutsch, Spanisch und Englisch singenden Interpreten. Ballermann-Musik kommt in der Musikauswahl nicht vor. Das Inselradio wendet sich an ein breites Publikum deutscher Residenten und Arbeitnehmer aller Altersgruppen sowie in den Sommermonaten an deutsche Touristen. Mallorca von A – Z Raiguer Bezeichnung für die Region zwischen Es Pla, der Tramuntana und Palma. Araber. Mallorca wurde im Jahr 1229 unter König Jaume I. von Aragon „befreit“. Regen Eine Garantie für einen regenlosen Urlaub auf Mallorca gibt es nicht. Immer wieder hat die Insel in den letzten Jahren von sich reden gemacht, als der Regen in solchen Sturzfluten niederging, dass die Torrentes, die überwiegend wasserlosen Flussläufe, das Wasser nicht mehr aufnehmen konnten, über die Ufer traten und für Überschwemmungen sorgten. Es kommt auch immer wieder vor, dass U-Bahn-Stationen nach starken Regenfällen wegen Überflutung oder Landstraßen wegen Erdrutschen gesperrt werden müssen. Wenn der Regen einmal ausbleibt, wie z.B. im Winter 1999/2000, kann es zu einer Wasserknappheit kommen. Die im Tramuntana-Gebirge im Nordwesten der Insel liegenden beiden Stauseen Embalse de Cúber und der Gorg Blau sammeln das Regenwasser und sorgen für die Wasserversorgung der Insel. Damals waren die Seen zu weniger als 20 % gefüllt, bei rund 12 Millionen Kubikmeter Fassungsvermögen eine kritische Marke. Mittlerweile sind beide Seen wieder zu 100 % gefüllt. Reisezeit Reisezeit für Mallorca ist das gesamte Jahr hindurch. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 16,7°C, die Sonne scheint im Schnitt 2.958 Stunden im Jahr. Von Dezember bis März sind die Luft- und Wassertemperaturen am kühlsten, die Sonnenstunden am geringsten, die Tage am kürzesten und die Regenwahrscheinlichkeit am höchsten. In diese Monate fällt die Blütezeit der Mandelbäume. Eine typische Frühjahrspflanze ist dann z.B. der kleinfrüchtige Affodill, der bis zu 1,5 Meter hoch werden kann. Im April und Mai herrschen frühlingshafte Temperaturen, die auch schon mal die 30-Grad-Grenze erreichen können. Das Wasser des Mittelmeers erwärmt sich, die Sonne geht später unter. Viele Blumen, Sträucher und Bäume stehen in voller Blüte. Besonders die Bougainvillea (-> Bougainvillea) verleiht vielen Häusern, Mauern und Gärten einen prächtigen Farbschmuck. Der Hochsommer, Juni bis August, hat die wenigsten Regentage und die höchsten Tages- und Nachttemperaturen. Die Natur trocknet mehr und Reconquista Unter Reconquista versteht man die Rückeroberung Spaniens von der 700 Jahre währenden Herrschaft der 59 mehr aus, die Waldbrandgefahr steigt stetig. Das Wasser kann in Ufernähe 25°C erreichen. Im Herbst, September bis November, werden die Temperaturen wieder erträglicher. Die Regenwahrscheinlichkeit nimmt wieder zu, Zitrusfrüchte, Feigen, Mandeln, Oliven und Trauben werden geerntet. Sehr langsam sinkt die Wassertemperatur, die Tage werden wieder merklich kürzer. Wie aber jeder weiß, bestätigen Ausnahmen die Regel. Abweichungen von „normalen“ Klimaverhältnissen sind mittlerweile überall möglich. Rondaies „Rondaies Mallorquines” sind uralte, mündlich überlieferte Märchen, die immer eng mit Mallorca verbunden sind. Sie handeln von „gegants“ (Riesen -> Gegants), „dracs“ (Drachen), „dimonis“ (Teufeln), Gestalten aus der kulturellen Überlieferung der Insel. Zum ersten Mal wurden sie 1880 von Mossèn Antoni Maria Alcover i Sureda zu Papier gebracht, der sie unter dem Pseudonym Jordi d’es Racó mit dem Titel „Aplec de Rondaies Mallorquines“ veröffentlichte. Roter Blitz -> Eisenbahn Mallorca von A – Z 60 S Salines -> Salz Salz Es gibt auf Mallorca unterschiedliche Salzgewinnungsverfahren. Die 1850 gegründete Firma „Salines de Llevant“ pumpt im Frühjahr Meerwasser auf riesige eigens dafür angelegte Salzfelder, die sich über ein Gebiet von 160.000 Quadratmetern erstrecken, unterteilt in einzelne Felder von jeweils 7.000 Quadratmetern. Wind und Hitze lassen während der Sommerzeit das Wasser verdunsten, im September kann die bis zu 10 cm dicke Salzkruste geerntet werden. Bis zur endgültigen Abfüllung wird es im Freien in hohen, schneeweißen, glitzernden Bergen gelagert. So wurde schon vor 2.000 Jahren Salz gewonnen. Das Abernten des „Flor de Sal“ ist dagegen reine Handarbeit: Die Salzkristalle werden direkt von der Wasseroberfläche abgeschöpft – eine hauchdünne Schicht, die „Blüte des Salzes“. Die erste Firma Spaniens, die dies machte, ist das 1995 von Katja Wöhr und Robert Chaves gegründete Unternehmen „Gusto Mundial Balearides“. Sie verfeinern das Salz geschmacklich und vermarkten es international. Es hat einen ausgezeich- neten Geschmack, ist sehr begehrt, doch hält sich der Ertrag in Grenzen. Auch in guten Jahren macht das „Flor de Sal“ gerade einmal 0,2 % der gesamten Salzernte aus. „Flor de Sal“ gibt es in acht Geschmacksrichtungen und ist auch in Deutschland über den Versandhandel oder in spanischen Lebensmittelläden erhältlich. Schafe Jedem Wanderer auf Mallorca ist das Geräusch der „picarols“ (Schafsglöckchen) vertraut, die bei jeder Bewegung des Tieres leise bimmeln – das dazugehörige Bild: weidende Schafe in Mandel- oder Olivenhainen. Am häufigsten kommt das Mallorquinische Schaf vor, etwa 6.500 reinrassige Tiere. Es wird hauptsächlich für sein Fleisch geschätzt. Oft sieht man bunte Flecken auf den Rücken der Schafe. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Öl, Desinfektionsmittel und Farbe. Es soll die Tiere vor Parasiten schützen. Die Farbe ist dabei nur eine Markierung für den Besitzer der Schafe. Schirmpinie Schirmpinien sind auf Mallorca selten geworden. Sie stehen meist isoliert, sind kälteempfindlich und sturmgefährdet. Wer schon einmal von Sóller nach Deyá gewandert ist, konnte Mallorca von A – Z bei den Fincas Can Prohom und Son Mico ein Prachtexemplar sehen. Sie bringen große Zapfen hervor, deren aromatische Kerne essbar und in vielen Lebensmittelläden erhältlich sind. Schlangen Auf Mallorca leben nur Nattern, die sich in vier Unterarten gliedern: die Ringelnattern, die Vipernnattern, die ihren Namen durch das Zickzackmuster am Rücken erhielten, die unter Naturschutz stehende, Bäume bewohnende Kletternatter sowie die nachtaktive Kapuzennatter. Alle Schlangen sind für den Menschen ungefährlich. Sie können jeweils eine Länge von maximal ein bis 1,50 Meter erreichen. Schmuggel Bevor die Menschen auf Mallorca hauptsächlich vom Tourismus lebten, arbeiteten viele von ihnen nebenbei als Schmuggler. Einige Mallorquiner wurden reich, bauten Fabriken oder die ersten großen Hotels an der Playa de Palma. Die Baleareninsel war eine ideale Anlaufstelle für die Schiffe der Schmuggler. Schon im 17. Jh. durchkreuzten die Boote mit illegalem Tabak aus Gibraltar und den Maghrebstaaten das Mittelmeer, ohne mit Kontrollen rechnen zu müssen, da sie sich auf internationalem Gewässer bewegten. An Land schaute die Polizei sowieso seit jeher weg: Das Gehalt war nämlich niedrig, den Schmugg- 61 lern den Rücken zu decken – ein guter Nebenverdienst. Schnecken Schnecken („caracoles“) gehören auf Mallorca zu den Delikatessen, wenn sie auch längst nicht in jedem Restaurant angeboten werden. Sie werden vor allem im Frühjahr gesammelt. Mitunter braucht man sich gar nicht nach ihnen zu bücken, wenn sie in großer Zahl an Halmen und Pfosten sitzen. Vor dem Kochen werden sie einige Tage gelagert, damit sie sich von innen säubern, dann gart man sie in reichlich Salzwasser. Der Sud wird immer wieder erneuert. Wenn sie fertig gekocht sind, wird das zarte Fleisch mit Kräutersoße oder Knoblauchmayonnaise verspeist. Schneehäuser Bevor elektrische Kühlung möglich war, gab es hoch oben in den Bergen Eis- bzw. Schneehäuser. Sie wurden etwa sechs Meter breit und zehn bis 16 Meter lang in Vertiefungen oder Gruben gebaut, die über fünf Meter tief sein konnten. Das Dach bestand aus Schilf, Binsen und Ziegeln. Darin wurde während des Winters der Schnee gesammelt und schichtweise mit Lagen von Heu, Stroh oder Dissgras gelagert. Im Laufe der Zeit wurde der Schnee zu Eis und konnte, solange der Vorrat reichte, mitunter bis in den Sommer zur Kühlung von Lebensmitteln verwendet werden. Das letzte Schneehaus hatte 1927 aus- 62 Mallorca von A – Z gedient. Insgesamt 46 Standorte solcher Schneehäuser sind bekannt, die meisten sind verfallen. Im Jahr 2011 ist auf dem Gelände der Finca Son Massip im Auftrag des Inselrats eines wieder aufwendig restauriert worden. Schuhe 1981 gab es 198 Schuhfabriken auf Mallorca, die Hälfte davon in Inca. Seit Jahrhunderten werden in Inca Schuhe hergestellt. 1458 erklärten die Schuhmacher der Stadt ihre Unabhängigkeit von der Zunft in Palma und waren fortan selbst für den Handel mit Schuhen verantwortlich. 1600 gab es in Inca mehr als 60 Schusterwerkstätten. Sie waren in einer eigenen Zunft organisiert und hatten sich der Qualität und Rechtschaffenheit verpflichtet. Noch heute ist Inca das Zentrum der Lederverarbeitung und Schuhherstellung. Aus Handwerksbetrieben haben sich Industrieunternehmen von internationalem Ruf entwickelt, z.B. Asinca, Barrats, Camper (-> Camper), Farrutx, George’s, Kollflex, Lotusse und Munper. allem dem Serrano-Schinken einen unverwechselbaren Geschmack verleiht. Wurst von diesen Schweinen trägt das Gütesiegel „Sobrassada de Mallorca de Porc Negre“ (-> Sobrassada). Als Spanferkel („porcella“ oder „lechona“) ist das schwarze Schwein eine besondere Delikatesse (-> Spanferkel). Es wird geschlachtet, wenn es acht bis 12kg schwer ist und noch nichts anderes als Muttermilch zu sich genommen hat: Das Fleisch ist dann sehr zart und hat einen ganz besonderen Geschmack. Am besten schmeckt vielen die Kruste, die nicht lederartig sein darf, sondern fest und kross. Für den Erzherzog Ludwig Salvator war das Porcella das beachtlichste Gericht der mallorquinischen Küche. Serra, Junípero Schwarze Madonna -> La Moreneta Schwarzes Schwein Eine Besonderheit sowohl in der mallorquinischen Viehzucht als auch in der Küche ist das „porc negre“, das schwarze Schwein. Es frisst die Früchte und die Kräuter der Insel, was vor Junípero Serra wurde am 24.11.1713 als Miguel José Serra in dem kleinen Ort Petra auf Mallorca geboren. Im Alter von 16 Jahren trat er am 14.9.1730 in Palma dem Franziskanerorden bei und nahm den Na- Mallorca von A – Z men an, unter dem er später bekannt geworden ist: Junípero, nach einem Begleiter des Heiligen Franz von Assisi. Nach mehreren Jahren des Lernens und Lehrens meldete er sich 1749 freiwillig, um in der Neuen Welt als Missionar zu wirken. Er war 36 Jahre alt, als er in Veracruz/Mexico zum ersten Mal amerikanischen Boden betrat. Viele Jahre lebte er hauptsächlich in der Sierra Gorda (heutiges Mexiko), verrichtete seinen missionarischen Dienst, war Volksprediger, erlernte die Sprache der Indianer und übersetzte den Katechismus. Ab 1767 übernahmen die Franziskaner das von den Jesuiten missionierte Nieder-Kalifornien – dadurch fiel das sogenannte Baja California in den Verwaltungsbereich Junípero Serras. Zwei Jahre später erhielt der Seefahrer Gaspar de Portalá vom spanischen Vizekönig Carlos III. den Auftrag, in Oberkalifornien die Gebietsansprüche der Krone zu sichern. Junípero Serra wurde die geistliche Leitung übertragen. Während Gaspar de Portalá sich mehr der Krone verpflichtet fühlte, ging es Junípero Serra um die Missionierung der Indianer. Mit 56 gründete er die erste Missionsstation San Diego de Alcalá. Unter seiner Leitung wurden 20 weitere Missionen entlang des Camino Real, der Königsroute, gegründet – von San Diego bis Sonoma über eine Strecke von 1.000 km. Er selbst 63 gründete neun Missionsstationen, die er auch immer wieder besuchte. Junípero Serra starb am 28.8.1784 im Alter von 70 Jahren in der Mission San Carlos Borromeo und ist in der Missionskirche von Carmel beigesetzt. In Washington DC wird er seit 1931 in der Hall of Fame als einziger NichtAmerikaner geehrt. Am 25.9.1988 wurde er von Papst Johannes Paul II als „Vater der Indianer“ seliggesprochen. In der Carrer Barracal 6–10 in Petra ist Junípero Serra ein kleines Museum gewidmet, ganz in der Nähe seines Geburtshauses, wo an das Wirken des größten Mannes der Stadt erinnert wird. Gezeigt werden Modelle der Missionsstationen, Bilder und Karten. Siesta Nachmittags zwischen 13.30 Uhr und 16.30 Uhr/17.00 Uhr herrscht auf Mallorca nach wie vor flächendeckend „Siesta”, wobei die Spanier so eigentlich nur den Mittagsschlaf nennen. Besser trifft es „la pausa del mediodía” – Mittagspause. Während dieser Pause isst der Mallorquiner mit der Familie zu Hause, wenn das nicht zu weit entfernt liegt. Danach schläft er ein bisschen, zumindest in den heißen Sommermonaten, was ja sehr gesund sein soll. Während die Siesta für die einen Inbegriff des lockeren Lebensstils mediterraner Länder ist, machen andere die lange Mittagspause für Probleme 64 Mallorca von A – Z im Familienleben verantwortlich: Falls sich die Fahrt nach Hause über Mittag nicht lohnt, sind viele Beschäftigte von 9.00 bis 21.30 Uhr oder länger außer Haus und sehen ihre Kinder meist nur schlafend. Aus diesen und ökonomischen Gründen wurden in Spanien schon öfter Versuche gestartet, die Siesta abzuschaffen. Im Jahre 2005 ist das sogar teilweise gelungen: Im öffentlichen Dienst in Madrid und einigen anderen Städten auf dem spanischen Festland gibt es heute nur noch eine Stunde Mittagspause. Aber auf Mallorca gelten weiterhin eigene Regeln: In den Verwaltungsgebäuden der Regierung wird von 8.00 bis 15.00 Uhr gearbeitet und so das Problem mit der Siesta einfach umgangen, denn Feierabend und Mittagspause fallen zusammen. Auch die Post und viele Banken haben nur bis 14.30 Uhr oder 15.00 Uhr geöffnet. Im Tourismus, dem wichtigsten Wirtschaftssektor Mallorcas, fällt die Siesta oft aus. Hier gilt nämlich der Grundsatz, dass immer dann gearbeitet wird, wenn sich Geld verdienen lässt, denn die Saison dauert nur sechs bis acht Monate und viele Dienstleistende müssen von ihren Einnahmen im Sommer ihren Unterhalt für das ganze Jahr bestreiten. Kleine Lädchen am Strand und auch einige Geschäfte in der Innenstadt von Palma, Artà, Inca u.a. haben also durchgehend geöffnet. Auch Kaufhäuser wie Corte Inglés und C&A, große Supermarktketten wie Lidl und Mercadona kennen keine Siesta, hier wird bis 21.00 Uhr oder länger im Schichtbetrieb gearbeitet. Museen und Einkaufen Bei den Museen gibt es die Siesta betreffend keine einheitlichen Regelungen, manche haben über Mittag geöffnet, andere schließen. Alle, die auf Mallorca Fuß fassen wollen, werden die Siesta schnell schätzen lernen, denn wer beim späten mallorquinischen Abendessen gegen 22.00 Uhr nicht einschlafen will, braucht die mittägliche Ruhepause. Darüber hinaus ist die Siesta besonders im Hochsommer eine Wohltat, auch wenn es vielen Besuchern der Insel nichts auszumachen scheint, bei 35°C im Schatten die Einkaufszonen in den Innenstädten aufzusuchen. Mallorquinern sind solche Ideen völlig fremd. Doch um Enttäuschungen vorzubeugen, sollten auch Urlauber beim Shoppen lieber auf die späteren Abendstunden setzen. Denn in den Geschäften, die über Mittag geschlossen sind, findet sich abends garantiert eine Verkäuferin, in der Saison sogar häufig noch nach 22.00 Uhr. Siurells Das Siurell (von Spanisch silbar und Katalan: siular = pfeifen) ist ein mallorquinischer Ziergegenstand aus Keramik, der eine Pfeife beinhaltet. Ursprung und eigentliche Bedeutung Mallorca von A – Z sind unbekannt. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Siurells als Spielzeug genutzt und dienten als Andenken an Familienfeste wie Geburtstage, Hochzeiten und Kommunionen. Das Zentrum der Siurells und ihrer Herstellung ist die Gemeinde Marratxí auf Mallorca – allein schon aufgrund der jährlich stattfindenden Töpfermesse „Fira del Fang“, doch vor allem weil sich hier die größten und ältesten Töpferwerkstätten der Insel befinden. Auch in anderen Orten wie in Inca, Llubí, Felanitx, Sineu, Artà, Santa Maria und Consell werden Siurells gefertigt, oft in Töpferfamilien, die die Tonpfeifen schon seit Generationen herstellen. Das Ausgangsmaterial ist „llamuga“, eine Art Ton, der nur einfach gebrannt und anschließend gekalkt wird. Somit ist die Grundfarbe der Tonfigürchen immer weiß. Je nach Herstellungsort werden sie aber mit verschiedenfarbigen Strichen, Flecken, Punkten und Kreisen verziert: z.B. mit Blau und Gelb, wenn die Figur aus Inca stammt, und mit Grün und Rot, wenn sie in Marratxí gefertigt wurde. Die Siurells bergen eine Pfeife, manchmal auch zwei. Traditionell stellten die Figuren Reiter und Frauen dar und Wesen aus der Mythologie, wie Teufel, Hunde mit zwei Beinen, Pfauen und Maultiere mit Flügeln. 65 Die Siurell-Herstellung blüht auch heute, zu den Figuren zählen nun Fußballer und Toreros, Autos, Flugzeuge, Fahr- und Motorräder. Siurells zieren Kinder- und Wohnzimmer und haben selbst in den Kirchen Mallorcas Einlass gefunden – nämlich als Krippenfiguren, die allerdings keine Pfeife beinhalten, wohl um die Distanz zum heidnischen Ursprung deutlich zu machen. Sobrassada Sobrassada de Mallorca ist die Bezeichnung für die Wurstwaren, die auf Mallorca aus Schweinefleisch hergestellt werden. Das 1994 von der EU verliehene Siegel kennzeichnet nicht nur die Qualität, sondern auch die geografische Herkunft. Sobrassada aus dem Fleisch schwarzer Schweine (-> Schwarzes Schwein) ist extra gekennzeichnet: „Sobrassada de Mallorca de Porc Negre“. Alle Sorten enthalten ausschließlich Schweinefleisch, Paprika und Gewürze und verzichten ganz auf Farbstoffe. Je nach Form und Größe sind Sobrassadas unter verschiedenen Namen im Handel. Camaiot: eine sehr fette Wurst, die aus der Schwarte, der Haxe und dem Hals zubereitet wird. Bufeta: die gefüllte Harnblase des Schweins, eine Wurst für die Sommermonate. 66 Mallorca von A – Z Arrissada: aus dem Dickdarm hergestellt, wird roh verspeist. Culana: aus dem Mastdarm gefertigt, kann einen halben Meter lang sein. Bisbe: aus dem Magen hergestellt, lange Reifezeit, wird im Sommer gegessen. Llonganissa: aus dem Dünndarm gefertigt, eine Woche Reifezeit, wird frittiert oder gegrillt verspeist. Botifarró: enthält Blut, kurze Reifezeit; wird gegrillt, frittiert oder im Eintopf mitgekocht. Son In Verbindung mit Ortsnamen wird „Son“ für „bei“ oder „Besitz von“ bei größeren Grundbesitzen verwendet. Souvenirs/typische Produkte Bei dem Überangebot an billiger Massenware und fernöstlichem Kitsch sind die typischen Inselprodukte mitunter nur schwer zu erkennen. Wenn die Preise allzu günstig sind, ist Vorsicht geboten. Irgendwo verbirgt sich sicher ein Hinweis auf das Ursprungsland – und das ist dann garantiert nicht Spanien bzw. Mallorca. Mundgeblasene Glasprodukte der Firmen Gordiola, Lafiore und Menestralia gibt es – außer in den Glasbläsereien selbst – in nahezu allen touristischen Orten. Töpferwaren werden überall auf der Insel verkauft, doch eine größere Auswahl besonders schöner handbemalter Keramik findet man unter anderem in Palma, Manacor, Felanitx und Port de Sóller. Gebrauchsgegenstände wie glasierte Schalen, Schüsseln und Töpfe kann man auf den Wochenmärkten (z.B. in Sineu, Inca und Alcúdia) erwerben. Artikel aus Olivenholz findet man vor allem in Manacor, wo man auch bei ihrer Entstehung zuschauen kann. Neben billiger Dutzendware gibt es wahre Kunstwerke und schöne Gebrauchsartikel (Schalen, Vasen, Nussknacker, Schmuck, Löffel etc.). Perlen gibt es in nahezu jedem touristischen Laden, aber Vorsicht! Die Original Perlen werden bei Majorica, Orquidea oder Lapis in Manacor und Montuiri produziert. Auf jeden Fall sollte man auf das Markenzeichen „Perlas Mallorca“ achten, um zu vermeiden, dass man asiatische Billigware erhält. Lederwaren werden auf der ganzen Insel angeboten. Die größte Auswahl findet man direkt in Inca in den Verkaufshallen der Lederfabriken. Die für Mallorca typischen Llengua-Stoffe kann man direkt in der Weberei Bujosa in Santa Maria del Cami kaufen, aber auch in Stoffläden in Palma. Mallorca von A – Z Lebensmittel: Feigen- und Orangenmarmelade ist oft auch schon in kleinen Läden erhältlich. Käse kauft man am besten auf Märkten oder in Markthallen. Da ist die Auswahl am größten. Orangen und Zitronen können auf Märkten und in Lebensmittelläden erworben werden. Sie sind in der Regel unbehandelt. Oliven und Olivenöl gibt es in allen Supermärkten und Lebensmittelläden. Man achte auf die Herkunft. Typische mallorquinische Marken sind z.B. Caimarin Can Det, Solivella und Son Catiu. Flor de Sal, das gesunde Qualitätssalz aus dem Südosten der Insel bei Es Trenc, wird inzwischen in vielen Orten angeboten. Neben dem reinen Natursalz gibt es Flor de Sal in sieben Geschmacksrichtungen. Das „normale“ Salz gibt es kiloweise direkt beim Abfüller bei den Salines de Llevant. Alle möglichen Produkte aus Mandeln von Mandellikör, Gebäck, Konfekt (z.B. Turron, ein spanisches Nougatkonfekt) bis zu Mandelparfüm erhält man überall auf der Insel. Schinken und Wurst bekommt man abgepackt oder am Stück in Supermärkten und Lebensmittelläden. Nach Spirituosen wie Palo, Hierbas, edle Liköre und Wein aus Mallorca braucht man nie lange zu suchen. Sie werden auch schon in kleinen Läden angeboten. 67 Eine große Auswahl mallorquinischer Produkte, vor allem die mit dem Markenzeichen „Fet a Sóller“, gibt es in einem kleinen Laden gegenüber der Markthalle in Sóller neben der kleinen Eisfabrik. Ein weiteres Mitbringsel, das man auch noch im Flughafen kaufen kann, sind Ensaimadas in allen Größen, gleich in praktischer Transportverpackung. Spanferkel Das Spanferkel (Lechona) wird am Spieß über Holzfeuer gegart und ist ein sehr beliebtes mallorquinisches Fleischgericht. Es wird in vielen Restaurants als Delikatesse angeboten. Spanisch Amtssprache in Spanien und auf Mallorca. Die Sprache der mallorquinischen Bevölkerung ist Mallorquin, ein katalanischer Dialekt, der zumindest gleichberechtigt mit dem Hochspanischen ist. Sprache Auf Mallorca werden zwei Sprachen gesprochen: Spanisch (Castellano) und seit 1983 Mallorquin, ein Dialekt der katalanischen Sprache, als gleichberechtigte Amtssprache. In touristischen Regionen wird auch Spanisch und Englisch sowie oft Deutsch verstanden und gesprochen. 68 Mallorca von A – Z Steinmännchen Zu kleinen Türmchen aufeinander gestapelte Steine in unwegsamem Gelände, oft die einzige Kennzeichnung von Wanderwegen und Pfaden. Steinmauern -> Trockenmauern Steinschleuderer Die Steinschleuderer („honderos“ auf Spanisch, „foners“ auf Mallorquin) haben durch ihre Kunst und ihr Geschick im Umgang mit Steinschleudern der gesamten Inselgruppe der Balearen zu ihrem Namen verholfen: „Balear“ bedeutet übersetzt nämlich „Meister des Wurfs“. Selbst Julius Caesar setzte bei Kriegszügen Steinschleuderer von den Balearen ein. Eine Schleuder bestand aus einer Schnur mit einer Schlaufe für das Geschoss. Der Werfer nahm beide Enden in die Hand, legte das Geschoss, z.B. einen Stein, hinein, schwang die Schleuder und ließ dann ein Ende los. Dabei löste sich das Geschoss und schnellte seinem Ziel entgegen. Es konnte 150 Meter weit mit enormer Wucht fliegen. Geschickt eingesetzt, konnten mit den Steinschleuderern gegnerische Truppen in die Flucht geschlagen werden. Mit den Steinschleudern gingen die Mallorquiner auch auf die Jagd. Seit den 1970er-Jahren werden aus sportlichen Zwecken wieder Steine geschleudert. 1984 wurde der Verein der Steinschleuderer gegründet, zu dem 170 Mitglieder, neuerdings auch Frauen, zählen. 1992 wurde 15 von ihnen eine besondere Ehre zuteil: Sie durften ihre Kunst bei den Olympischen Spielen in einem Rahmenprogramm zeigen. Stickerei Der mallorquinische Stich ist ein besonderer Stickstich, der seit Generationen zur traditionellen Handarbeitskunst auf der Insel gehört. Die Fertigkeit wird von Müttern an die Töchter weitergegeben. Es sind immer florale Motive, die wellenförmig miteinander verbunden werden. Erst werden die Ränder des Musters im Kettenstich auf den Stoff gestickt und dann ausgefüllt. Man kann den Kettenstich auch mit Durchbruchstickerei verbinden. Bestickt wurden früher vor allem Haushaltswäsche und Kleidungsstücke. Die Farben, die verwendet wurden, beschränkten sich auf Blau-, Rot- und Grüntöne, die selten miteinander gemischt worden sind. Heute werden viel mehr Farben verwendet, doch die Technik ist noch immer die gleiche. Stierkampf Der Stierkampf, die „corrida de toros“, hat eine lange Tradition in Spanien und geht in seiner heutigen Form auf das frühe 18. Jahrhundert zurück. Nach einem feststehenden Ritual werden während einer Corrida sechs Stiere von drei Toreros getötet. Die Capeadores, Picadores und Mallorca von A – Z Banderilleros sind dabei die Helfer des Matadors, des eigentlichen Stiertöters. Alle Toreros haben unterschiedliche Aufgaben. Die Capadores kommen als Erste zum Einsatz: Sie reizen den Stier und zügeln dann seine Angriffslust, indem sie ihn immer wieder ins Leere laufen lassen. Die Picadores betreten die Arena auf Pferden: Sie stoßen ihre Lanzen, die „picas“, in den Nacken des Stiers, wobei die Nackenmuskeln verletzt werden und viel Blut fließt. Nun kommen die Banderilleros zum Einsatz, die den Stier nach der Schwächung durch den Blutverlust erneut reizen, indem sie ihm 75 cm lange, mit Widerhaken versehene, bunt geschmückte Holzspieße paarweise in den Rücken jagen. Der Matador ist als Letztes an der Reihe: Er soll mit möglichst nur einem Versuch dem Stier den Todesstoß versetzen. Je näher Banderilleros und Matador dem Stier dabei kommen, desto größer brandet der Beifall des Publikums auf. Auf Mallorca gibt es Stierkampfarenen in Palma, Alcúdia, Inca, Manacor und Muro. Das Coliseo Balear 69 in Palma, bei uns mehr durch „Wetten dass...“ als durch Stierkämpfe bekannt, bietet Platz für 20.000 Zuschauer. Strände Mallorca hat etwa 180 völlig unterschiedliche Strände: feiner Sand, grober Sand, Kies, Steine – alles ist vertreten. Eine lückenlose Strand- und Buchtenübersicht für die Balearen (allein für Mallorca 208 Nennungen) findet man (auch auf Deutsch) unter der Webadresse www.platgesdebalears.com. Die Strände lassen sich unter verschiedenen Charakteristiken suchen, und man erhält genaue Auskunft mit Bild. Die subjektive Top Ten der schönsten Strände Mallorcas: Cala Figuera (Westküste Formentor): Kaum besuchte kleine, schöne Bucht in rauer, felsiger Umgebung, nicht viel Strand, aber kristallklares Wasser. Cala Torta (Nordosten bei Artà): idyllischer, etwa 130 Meter langer und 200 Meter breiter Sandstrand, tief abfallend, gute Wasserqualität, kleine Strandbar. Cala Aguila (Ostküste, Cala Rajada): wunderschöner feinsandiger Strand, Dünenlandschaft mit Pinien. Cala Pi (Südküste): tiefe, steile Felsbucht mit Sandausläufer, Mündung des Torrent de Cala Pi, roman- 70 Mallorca von A – Z tisch gelegen. Türkisblaues Wasser, sehr flach abfallend. Cala Llombards (südliche Ostküste): flach abfallender, von Felswänden eingefasster Sandstrand mit Strandbar, 55 Meter lang, aber 150 Meter breit. Feiner Sand, kristallklares Wasser, an den Wochenenden gut besucht. Platja de Muro (Bucht von Alcúdia): vier Kilometer langer, breiter Sandstrand, flach abfallend, gute Infrastruktur, nahezu alle Wassersportarten werden angeboten. Es Trenc (Südküste, Colonia de Sant Jordi) : Mallorcas berühmtester Strand, sechs Kilometer lang, heller, feinsandiger Strand, Dünenlandschaft, Hinterland unverbaut, teilweise FKK möglich. Sa Calobra (Nordwestküste): Strand aus grobem Sand und Kieselsteinen zwischen engen, hohen Felsen, nur über Serpentinen oder mit dem Schiff zu erreichen, Mündung des Torrent de Pareis, je nach Wetterlage trocken oder von Wasserläufen durchzogen. Cala S‘Amonia und Cala Moro (Südosten): kleiner, feinsandiger Traumstrand zwischen Felsen, türkisblaues Wasser. Cala Santanyi (südliche Ostküste): mittelgroßer, schöner, flach abfallender Sandstrand zwischen Felsen und Pinien. Straßenbahn -> Tranvia Mallorca von A – Z Straßennetz Mallorca hat ein 4.200 km langes Straßen- und Wegenetz. T Tänze Seit 1985 findet in Palma de Mallorca alle zwei Jahre im Frühling das Internationale Volkstanz-Festival (Festival Mundial de Danses Folklóriques) statt. Es wurde ins Leben gerufen, um Menschen fremder Kulturkreise unter dem Dach der Musik zu vereinen. Getanzt wird auf verschiedenen Plätzen in Palma. 2011 waren außer mallorquinischen Gruppen Tänzer aus 15 verschiedenen Ländern von vier Kontinenten beteiligt. Ball de Bot ist der Oberbegriff für den mallorquinischen Volkstanz. Es gibt viele Folkloregruppen, die jede Fiesta mit ihren Tänzen, Trachten und den traditionellen Musikinstrumenten bereichern. Doch ist das Tanzen auch in der Bevölkerung verbreitet, die in festlicher Kleidung oder auch in Jeans und Straßenkleidung bei ihren Bewegungen den Folkloristen in nichts nachstehen. Dabei wird lauthals mitgesungen. Der bekannteste Tanz aus Mallorca ist der Bolero, ein langsamer, rhythmischer Reigen. Die Jota Mallorquina ist einer der beliebtesten Tänze und wird sehr viel schneller getanzt. Er ist auch der lau- teste aller mallorquinischen Tänze. Auf Festen tanzen ihn Alt und Jung in einer großen Runde. Ein ähnliches Tempo legt auch die Mateixa vor, die auf der ganzen Insel verbreitet ist, vor allem aber in der Levante getanzt wird. Der Copeo Mallorquin ist ein sehr alter Tanz. In ihm spiegelt sich das Lebensgefühl der Mallorquiner auf besondere Weise wider. Fließende Bewegungen und wechselndes Tempo verlangen den Tänzern einiges Können ab. Der Fandango ist ein Gruppentanz, der auf Mallorca schon fast verschwunden war, jedoch auf Menorca lebendig geblieben ist. Dank der Folkloregruppen ist er auch wieder nach Mallorca zurückgekehrt und Bestandteil des Ball de Bot geworden. Talayot Die Talayot-Kultur war eine MegalithKultur und begann auf Mallorca ungefähr um 1300 vor Christus. Die Bezeichnung leitet sich aus dem Wort „talaia“ ab, der Bezeichnung für die runden, aus übereinander geschichteten Steinblöcken errichteten Wachund Wohntürme. Diese Siedlungsform bestand auf den Balearen bis in die Römerzeit. Mauern, Gebäude und Türme dienten den Menschen in späteren Jahrhunderten als Rohmaterial zum Bau von Häusern, Kirchen und 71 Befestigungsanlagen. Auch zum Bau der Kathedrale von Palma wurden talayotische Steine verwendet. Das erklärt, warum es auf Mallorca nur noch so wenige erkennbare TalayotSiedlungsreste gibt. Am bestern erhalten sind Capocorb Vell bei Cala Pi und Ses Paisses bei Artà. Tapas Tapas (Deckel) sind in Spanien und mittlerweile auch in Deutschland sehr beliebte Appetithäppchen, die in ihrer Vielfalt aber auch als komplette Mahlzeit genossen werden können. Die Bezeichnung soll sich ursprünglich von der Abdeckung eines Getränkeglases zum Schutz gegen lästige Insekten ableiten lassen: Dieser Deckel bestand aus Brot oder Papier, das z.B. mit Oliven beschwert worden ist – daraus sollen sich die Tapas als Vorspeise oder Mahlzeit entwickelt haben. Taxi Auf Mallorca stehen über 2.000 Taxis zur Verfügung. Allein in Palma gibt es mehr als 1.200 Taxis. Das seien lt. Auskunft des Verbandes der Taxiunternehmen (Asociación Patronal de Autotaxi) etwa 400 zu viel, da aufgrund des Überangebots kaum eine Möglichkeit bestehe, die Preise zu erhöhen. Die Kosten würden nicht gedeckt. 72 Mallorca von A – Z Wenn das Ziel außerhalb der StartGemeinde liegt, gelten nach der amtlichen Verordnung 4205 des „Govern de Mallorca“ vom Februar 2009 feste Gebühren: 6.00–21.00 Uhr: 0,52 € pro Kilometer, 16,85 € Wartetarif pro Stunde. 21.00–6.00 Uhr: 0,61 € pro Kilometer, 17,06 € pro Wartestunde. Außerdem gelten für die gesamten Balearen eine Grundgebühr von 2 € sowie Zuschläge für Hafenund Flughafenfahrten von jeweils 2,70 € Der Taxiruf wird mit 0,95 € berechnet. Bis Oktober 2011 mussten alle Taxis auf die Möglichkeit der Bezahlung mit Kreditkarte umgerüstet haben. Die Tarife müssen deutlich sichtbar angebracht sein. Der Fahrgast hat das Recht auf eine Quittung mit deutlicher Tarif-Kennzeichnung. Es gibt Taxis und Euro-Taxis (mit Rollstuhl-Rampe) für jeweils bis zu vier Personen, Mini-Vans für bis zu sieben, Mini-Busse für bis zu 16 Personen. Bei der Reservierung können ein Kindersitz oder Sportgepäcktransport angefordert werden. Die Mitnahme von Blindenhunden, Rollstühlen ist kostenlos. Der Taxi-Fahrgast hat ein Recht auf freie Streckenwahl, eine funktionierende Klimaanlage im Sommer und ein sauberes Fahrzeug! Das Taxameter ist zu Beginn einer Taxifahrt immer anzustellen, es sei denn, es wurde ein Pauschalpreis für eine Überlandfahrt vereinbart. Größere Rundtouren und Abholungen unterliegen der freien Aushandlung. Festtarife zwischen den Orten wurden zugunsten der Taxameter-Anzeige abgeschafft. Dennoch stehen an größeren Taxiständen nach wie vor Tafeln mit Tarifen für die wichtigsten Ziele; sie dienen aber nur der Groborientierung. Es lässt sich leicht errechnen, dass schon bei mittleren Distanzen ein kleiner Mietwagen günstiger ist. Ohne öffentliche Verkehrsmittel oder privaten Transfer sind Taxis oft die einzige Möglichkeit, um zum Startpunkt einer Wanderung hin und vom Endpunkt wieder zurück zu gelangen. Erfahrungsgemäß sind die Taxifahrer zuverlässig. Taxibuchung online: www.easymajorcataxi.com www.mallorcataxi.com www.palmataxi.com www.taxi-mallorca.com www.taxipmi.com www.taxisdemallorca.com Taxi-Zentralen in Palma: Radio Taxi: Tel.: 0034-971-755440 / 0034-971-201212 (Spanisch, Englisch, Deutsch, Italienisch) Taxis Palma Radio: Tel.: 0034-971-401414 (Spanisch, Englisch) Taxis Adaptados para discapacitados (barrierefrei): Tel.: 0034-971-703529 (Spanisch) Fono Taxi: Tel.: 0034-971-728081 (Spanisch) Taxi Teléfono: Tel.: 0034-971-743737 / 0034-971-744050 (Spanisch, Englisch, Deutsch) Terrorismus So sicher wie in den Monaten Juli und August ist Mallorca selten, denn vor und während König Juan Carlos auf der Insel seinen jährlichen Sommerurlaub verbringt, nehmen Sicherheitsbeamte die Insel genau unter die Lupe. Schließlich versuchten schon einmal ETA-Terroristen, den König mit einem Präzisionsgewehr auf seiner Jacht zu erschießen. Und trotz dieses erhöhten Sicherheitsaufkommens gelang es der ETA im Juli und August 2009, Bomben zu zünden und dabei zwei Polizisten zu töten. Nach dem Attentat wurde Mallorca im Handumdrehen abgeriegelt, der Flughafen gesperrt und die Häfen geschlossen, sodass niemand mehr die Insel verlassen konnte. Gleichwohl blieben die Bombenleger unentdeckt. Sollten die Verdächtigen, deren Fahndungsfotos bekannt wa- ren, gar nicht auf der Insel gewesen sein? Sollte die ETA Mitglieder auf Mallorca haben? So lautete zumindest eine Theorie, die nach den Attentaten an Tresen und Restauranttischen diskutiert wurde. Dabei kam auch die Frage auf, ob die baskische Terrororganisation wohl Sympathisanten auf der Insel habe. Und tatsächlich: Die katalanische Terrororganisation „Terra lliure“ („Freies Land“) verfolgte Ende der 70er- und in den 80er-Jahren mit Bombenanschlägen das Ziel, einen unabhängigen katalanischen Staat zu errichten. (Ähnlich der ETA, die ein unabhängiges Baskenland will.) Auch Mallorquiner gehörten zur „Terra lliure“. Als sich die Organisation Anfang der 90er-Jahre auflöste, wechselten einige Mitglieder zur ETA, andere traten der Partei „Izquierda republicana de Cataluña“ bei, die auch auf Mallorca vertreten ist. Sie fordert zwar ebenfalls einen unabhängigen katalanischen Staat, ist aber eine demokratische Partei, die sich von der ehemaligen Terrororganisation deutlich distanziert. Trotzdem sollen zu den rund 10.000 Mitgliedern auch Sympathisanten der ETA zählen, so vermuten einige Mallorquiner. Sicher ist hingegen, dass die Anschläge der ETA weder bei Touristen noch Residenten oder Mallorquinern 74 Mallorca von A – Z einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben: Mallorcas guter alter Ruf, eine Insel der Ruhe und der Sicherheit zu sein, hat sogar die Bomben der ETA überlebt. Tischsitten Es ist in Restaurants nicht üblich, sich mit an einen Tisch zu setzen. Mallorquiner bzw. Spanier bleiben gern unter sich. Auch die Rechnung „getrennt“ zu bezahlen, ist in Spanien weitgehend unüblich. Einer zahlt und beim nächsten Mal begleicht die Rechnung wieder ein anderer – oder man rechnet die Beträge im Nachhinein auseinander. Töpferei -> Keramik Auszeichnung von der internationalen Stiftung für Umwelterziehung FFE garantiert das Vorhandensein von Toiletten. Doch wie finden sich die häufig gut verborgenen Klos? Zu denen im Jahre 2011 ausgezeichneten Stränden gehörten beispielsweise Alcúdia, Magaluf, Palma Nova, die Playa de Palma und die Cala Mondrago, an der sich ein gut sichtbares Klohäuschen befindet. Es ist anzunehmen, dass alle Strände mit der Blauen Flagge über öffentliche WCs verfügen, jedoch sollten Ortsunkundige bei der Suche danach ein paar Minuten einplanen. Deshalb ist es wohl am besten, sofort bei der Ankunft am Strand nach den Toiletten Ausschau zu halten und auch die Nachfrage beim Laden- oder Hotelpersonal nicht zu scheuen. Toiletten Während Deutschland von einem dichten Netz öffentlicher Toiletten überzogen ist, finden sich auf Mallorca nur vereinzelt WC-Häuschen. Doch wer mit den mallorquinischen Klo-Gewohnheiten vertraut ist, kann auch auf der Insel eigentlich immer aufs stille Örtchen, wenn es notwendig ist. Am Strand Die meisten größeren Strände Mallorcas bekommen jedes Jahr aufs Neue die Blaue Flagge verliehen. Diese In den Bergen Auf allen Rastplätzen in der Tramuntana befinden sich Plastik-Toiletten. Die Rastplätze und die Klos werden regelmäßig gewartet, doch die Stichproben liefern Ergebnisse, die die gesamte Bandbreite auf der Toilettenbewertungsskala abdecken: Manche Klos stinken schon so sehr von außen, dass sich der Blick hinein erübrigt. An einen Besuch dieser Örtchen ist erst gar nicht zu denken. Andere lassen sich durchaus benutzen. Erfreulich ist allerdings, dass neben der Kloschüssel stets Toilettenpapier hängt. Ob die negativen Überraschungen fehlendem Reinigungspersonal oder Mallorca von A – Z unfairen Klobenutzern zuzuschreiben sind, ist schwer zu sagen. Von den Klos in Bars einmal abgesehen, ist die Mallorca-Toilette jedoch im Allgemeinen eine saubere. Putzdienste dürften also genügend unterwegs sein. In der Stadt Verfügt eine Stadt wie Manacor, Palma, Inca, Sa Pobla, Marratxí, Sineu oder Sóller über einen Bahnhof, so hat sie auch eine regelmäßig geputzte Toilette. Wer im Tourismusbüro Palmas, das ebenso im Bahnhofsgebäude gelegen ist, nach weiteren öffentlichen Toiletten fragt, bekommt den Tipp, in Cafés und Bars zu gehen. Doch die Bedienung ist damit meist nur einverstanden, wenn auch konsumiert wird. Wer aber nicht jeden Gang zur Toilette mit einer Kaffeepause verbinden möchte, hat noch eine Reihe von anderen Möglichkeiten, die auch die Mallorquiner nutzen. Empfehlenswert, da gut gewartet, sind die Toiletten in Einkaufspassagen und Bibliotheken. Ohne dass man sich am Aufsichts- oder Verkaufspersonal vorbeischummeln müsste, erfolgt hier der Gang zur Toilette. Eine nützliche Adresse sind auch die Gratis-Museen, das sind die Kunst- und Kulturstiftungen der Banken, die auf Mallorca ansässig sind. So kann man saubere Toiletten ganz unbehelligt in der Fundación Joan March oder im Caixa Forum in Palma aufsuchen. Im Foyer des Caixa Forums informiert eine Tafel über die 75 Lage der Toiletten. Des Weiteren haben Supermärkte oder größere Bekleidungsgeschäfte eine Kundentoilette, deren Schlüssel auf Nachfrage an der Kasse ausgehändigt wird, wobei es einen guten Eindruck macht, wenn das Personal nicht auf Deutsch oder Englisch, sondern auf Spanisch angeredet wird: „¿Hay Servicios?” bedeutet „Gibt es Toiletten?”. Auch in öffentlichen Tiefgaragen und Parkhäusern finden sich immer saubere Toiletten. Thomás, Catalina (1531–1574) Mallorcas einzige Heilige, 1627 durch Papst Urban 8. heiliggesprochen, ist besonders in ihrer Heimatstadt Valldemossa als „La Beata“ sehr präsent. Beigesetzt in der Kirche Santa Magdalena in Palma. Tomaten Tomaten, roh oder gekocht, sind fester Bestandteil der mallorquinischen Küche. „Sa tomàtiga de ramallet“ oder „Tomate de Ramallet“ ist eine auf Mallorca heimische Tomatenart, die im 16. Jahrhundert durch aus Südamerika zurückkehrende spanische Eroberer auf die Insel gelangt ist. Traditionell werden diese Tomaten auf Mallorca an Schnüren aufgefädelt und zum Trocknen aufgehängt. So sind sie länger haltbar. 76 Mallorca von A – Z Torrent Auf Mallorca gibt es keine ständig Wasser führenden Flüsse oder Bäche. Torrents sind die trockenen Flussbetten, die nach Regenfällen allerdings zu reißenden Sturzbächen werden können. Tourismus 20. Jh. Aufkeimender Tourismus, zunächst überwiegend vom eigenen Festland und aus Großbritannien, aber in den 20er- und 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts in wachsendem Umfang auch aus anderen Ländern. 1903 Eröffnung von Palmas Gran Hotel, dem ersten Hotel der Insel 1905 Gründung des „Fomento de Turismo de Mallorca“, des mallorquinischen Fremdenverkehrsverbandes 1908 Der erste Reiseführer für Touristen wird veröffentlicht. 1929 Nach nur einem Jahr Bauzeit wird das Hotel Formentor eröffnet. 1950 Beginn der Charterflüge nach Mallorca. Die Insel hat 340.000 Einwohner. 1956 Eröffnung des ersten Flughafens bei Son Bonet östlich von Palma. 1960 Beginn des Massentourismus. 636.764 Fluggäste 1962 Am Flughafen werden fast eine Million Flugpassagiere registriert. 1963 Der erste deutsche Ferienflieger landet auf Mallorca. 1995 Beginn des eher negativen Ballermann-Images für Mallorca. Zeitgleich fördert die Inselregierung den hochwertigen Tourismus sowie den Umbau von Fincas in Touristendomizile. 1997 Eröffnung des neuen Großflughafens Son Sant Joan 1998 Das Schengener Abkommen, das Grenz- und Passkontrollen innerhalb der EU entfallen lässt, wird auch für Reisen nach Mallorca umgesetzt. 2001 21 Mill. Touristen besuchen Mallorca. 2002 Einführung der umstrittenen Öko-Steuer „Ecotasa“, 20–30 % weniger Besucher 2003 Abschaffung der Ecotasa 2010 Nach einem durchwachsenen Frühjahr sind bis zum September die Tourismuszahlen (plus 1,8 %) gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. 2011 Neuer Buchungsrekord Trachten Noch vor 80–90 Jahren war es auf Mallorca üblich, sonntags die Volkstracht auszuführen. Heute muss man das Glück haben, an einem Folklore- oder Pfarrfest teilzunehmen, um Frauen und Männer in Trachten sehen zu können. Markant bei der Frauentracht sind die „redosillos“, die schulterlangen Spitzentücher, die das Gesicht völlig umschließen. Mitunter wird der Kopf noch mit einem Strohhut bedeckt. Mallorca von A – Z Bei der Männertracht ist die weite Pluderhose am auffälligsten, die mit einer Kordel gehalten wird. Tramuntana Der kalte Wind kommt von Nord oder West und wird durch die nach ihm benannte Bergkette und die Felsenküste im Nordwesten der Insel abgeschwächt. Auf seinem weiteren Weg kühlt er die Ebene Es Pla stark ab. Tranvia Vom Bahnhofsvorplatz in Sóller startet seit 1913 die Tranvia, die 5 km lange Eisenbahnverbindung zwischen Sóller und dem Hafen. Das Bähnchen fährt mit höchstens 30 km/h durch Sóllers Straßen, über die stets belebten Placa de la Constitution, dann zwischen Häusern und Gärten hindurch, am Stadtbach entlang und weiter durch Zitronen- und Orangenhaine bis an die Hafenmole von Port de Sóller. Zwar ist der Fahrpreis für eine Strecke mit 4 € (Einheimische zahlen weniger) recht teuer, doch die Bahnen sind, vor allem in den Sommermonaten, stets voll besetzt. Viele Tagestouristen wollen sich das nostalgische Fahrvergnügen nicht entgehen 77 lassen. In Spitzenzeiten fahren drei Züge mit jeweils vier Wagen unmittelbar hintereinander und werden nach Eintreffen in Hafen von den Wartenden regelrecht gestürmt. Es gibt offene und geschlossene Wagen. Gegen den Protest einiger Anwohner sind im Winter 2010/2011 die Schienen unmittelbar an der Bucht etwas mehr zur Straßenmitte verlegt worden, um die Bahn besser in die neu angelegte Promenade zu integrieren. Trockenmauern Tr o c ke n m a u e r n („tanques“ oder auch „marges“) sind Steinmauern, die ohne Mörtel oder Bindemittel errichtet worden sind. Diese Kunst ist auf Mallorca seit vielen Jahrhunderten belegt. Trockenmauern bestehen aus dem auf Mallorca vorkommenden hochwertigen Kalkstein. Sie begrenzen Felder und Besitz oder säumen Straßen. Dabei durchziehen sie die Insel wie ein riesiges Netz. Heute ist die Fertigkeit der „Marger“ wieder ein Lehrberuf. U Umweltschutz Nicht nur beim Touristenandrang, sondern auch im Umweltschutz ist Mallorca spitze. Nach dem aufkei- 78 Mallorca von A – Z menden Massentourismus in den 1970er- und 1980er-Jahren waren die Umwelt- und Bausünden unübersehbar. Hotels schossen wie Pilze aus dem Boden, Straßen wurden ausgebaut, Bauland erschlossen. Zudem verfügt Mallorca heute über 22 Golfplätze und 45 Jachthäfen. Viele Küstenorte haben ihre Idylle und Beschaulichkeit für immer eingebüßt. Seit 1973 haben Natur und Umwelt auf Mallorca im Umweltschutzbund GOB eine Lobby. Die GOB (Grup Balear d’Ornitologia i Defensa de la Naturalesa) hat erreicht, dass für Inselregierung und Tourismusverantwortliche das Thema Umweltschutz eine weitreichende Bedeutung erhalten hat. Durch das Engagement der GOB räumte das spanische Militär die Insel Cabrera, die heute Nationalpark ist. Sie verhinderte die Erschließung und Bebauung der Insel Dragonera und erreichte 1985, dass Albufera zum Nationalpark erklärt worden ist. Sie nimmt Einfluss auf alle die Landschaft und die Natur Mallorcas betreffenden Themen und investiert in den Schutz und die Erhaltung von Gebieten, um sie vor touristischen Großprojekten zu bewahren und nachhaltigen Tourismus zu fördern. Ein wichtiges Anliegen war und ist es, Mallorquiner und Touristen für Natur und Umwelt zu sensibilisieren. Im Mai 2002 wurde von der damaligen Regierung der Balearen die sogenannte Ecotasa eingeführt, eine Ökosteuer von 1 € pro Übernachtung für Touristen. Dieses Geld sollte dem Umweltschutz zugute kommen. Geplant waren unter anderem der Bau von Müllentsorgungs- und Kläranlagen. (-> Müll/-> Wasser). Die Nachfolgeregierung hat die Ecotasa ein Jahr später wieder abgeschafft und verfolgte Pläne (Verkleinerungen von Naturparks, Bau neuer Autobahnen), die sofort wieder die GOB in Aktion treten ließen, um der fortschreitenden Zerstörung der Natur Einhalt zu gebieten, mit Erfolg. Seit 2004 gibt die Balearenregierung die sogenannte „Tarjeta verde“ (Targeta verda, Grüne Karte) aus, mit der sich Mallorquiner und Touristen auf freiwilliger Basis am Umweltschutz beteiligen können. Sie ist zum Preis von 10 € in Postämtern, Hotels und Tourist-Informationen erhältlich und hat eine Gültigkeit von 15 Tagen ab Kaufdatum. Mit der Karte erhält man Ermäßigungen in mehr als 900 Einrichtungen (Restaurants, Geschäfte, Museen, Verkehrsmittel, Parkplätze, Sportangebote etc.) sowie 15-Minuten-Gratistelefonate. www.balears-sostenible.com Unesco Weltkulturerbe Zum immateriellen Unesco Weltkulturerbe gehört seit 2010 der -> Cant de Sibilla. Die 90 km lange Serra de Tramuntana wurde 2011 als „Weltnaturerbe der Unesco“ anerkannt. Mallorca von A – Z V Verkehrsdichte Palma hat die größte Verkehrsdichte aller spanischen Städte und rangiert sogar noch vor der asiatischen Metropole Singapur. Verkehrsregeln Auf Mallorca gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h innerhalb geschlossener Ortschaften, 90 km/h auf Landstraßen, 100 km/h auf Schnellstraßen und 120 km/h auf Autobahnen. Es herrscht Anschnallpflicht. Die Promillegrenze liegt bei 0,5 %. Volkstanz -> Tänze W Wachtürme Im 15. und 16. Jahrhundert wurde Mallorca immer wieder von Piraten heimgesucht, die komplette Siedlungen plünderten und zerstörten. Als Frühwarnsystem wurde entlang der Küsten eine ganze Kette von Wachtürmen (Atalayas) errichtet, immer ein Turm in Sichtweite des nächsten, über die man mittels Feuer- oder Rauchzeichen alle warnen und den 79 bevorstehenden Überfall nach Palma melden konnte. Die Türme waren mit zwei bis vier Mann besetzt, deren Aufgabe es war, nach feindlichen Schiffen Ausschau zu halten und gegebenenfalls Alarm zu schlagen. Es heißt, die Nachricht von dem bevorstehenden Überfall auf Sóller habe nur neun Minuten gebraucht, um in Palma anzukommen. Noch heute kann man einige dieser Türme sehen. Sie sind zum Teil restauriert worden. Zum Beispiel: Torre Picada, Port de Sóller Talaia de Ses Animes, Banyalbufar Talaia d’Albercutx, Port de Pollenca Torre de Cap Blanc, Llucmajor Torre d’Andritxol, Port d’Andratx Torre des Morro, Capdepera Torre de Moreia, Artà Wandern Das Wandern gehört auf Mallorca zwar zu den beliebtesten Urlaubsaktivitäten, doch ist die Zahl der aktiven Wanderer im Vergleich zur Gesamtzahl der Urlauber eher gering. Dabei gibt es unzählige Möglichkeiten, sich die Natur zu Fuß zu erschließen: Spaziergänge, Bergtouren, Rund- und Streckenwanderungen. Bevorzugtes Wandergebiet ist die Serra Tramuntana im Nordwesten der Insel mit ihrem zum Teil alpinen Charakter, unberührter Natur, malerischen Ortschaften und mediterraner Landschaft. Auch in anderen Inselteilen gibt es Wan- 80 Mallorca von A – Z dermöglichkeiten, doch nirgendwo anders ist das Wegenetz so dicht wie in den Bergen zwischen Andratx und Pollenca. Viele Touren werden als geführte Touren angeboten, doch das individuelle Wandern mit Wanderführer und -karte und/oder GPS-Gerät ist ebenfalls weit verbreitet. Seit ein paar Jahren begegnet man an Sonn- und Feiertagen auch zunehmend mehr Mallorquinern, die ihre Insel als Wanderparadies wiederentdeckt haben. Die Balearenregierung hat in den vergangenen Jahren viele bestehende Wanderstrecken ausgebaut und markiert, andere neu erschlossen. Der etwa 100 km lange Weitwanderweg „Ruta de Pedra en Sec“ (Route der Trockensteinmauern) durch das gesamte Tramuntana-Gebirge ist ein eindrucksvoller Beleg für dieses Engagement. Dennoch lässt die Markierung vieler Wanderwege immer noch zu wünschen übrig. Dann dienen kleine Steinpyramiden und Farbmarkierungen als Orientierung. Da 90 % der Fläche Mallorcas in privater Hand sind, laufen die Wanderwege zwangsläufig über nicht öffentliches Gelände. Wo die Überquerung ohne Probleme gestattet ist, müssen einige Regeln beachtet werden: nichts ungefragt mitnehmen, nichts dalassen, alle Tore und Gatter unbedingt wieder hinter sich schließen. Schilder wie prohibido el paso (Durchgang verboten) oder Camino Particular (Privatweg) sollten unbedingt ernst genommen werden, es sei denn, man möchte Bekanntschaft mit einer Hundemeute machen. Wappen Auf dem Wappen von Palma, einem auf der Spitze stehenden Quadrat unter einer Krone und dem Wappentier der Stadt, der Fledermaus, sind oben rechts und unten links eine Burg am Wasser mit einer Palme und oben links und unten rechts fünf gelbe und vier rote Streifen zu sehen. Waschhäuser Die Nachrichtenzentrale eines jeden Ortes war das Waschhaus. Hier wurde nicht nur in fließendem Quellwasser die Wäsche gewaschen, sondern auch Klatsch und Tratsch und Nachrichten ausgetauscht. Noch heute findet man in vielen Ortschaften Waschhäuser in erstaunlich gutem Zustand. Manche werden hin und wieder immer noch benutzt. Wasser Mallorca hat ein ständiges Wasserproblem. Der Bedarf ist bei mehr als 860.000 Einwohnern und einem Vielfachen an jährlichen Touristen groß. Mehr als 30 Millionen Kubikmeter (30 Milliarden Liter) Trinkwasser werden pro Jahr verbraucht, wobei ein großer Teil davon in maroden Mallorca von A – Z Leitungssystemen versickern soll. Es geht dabei um den Bedarf für die Landwirtschaft (mehr als die Hälfte), die Industrie (1–2 %) und die Bewässerung von Golfplätzen (1 %) und nicht zuletzt das Wasser für die Bevölkerung (etwa 30 %). Wo kommt das Wasser her? Die Bäche und Flüsse auf Mallorca führen nur nach Regenfällen mehr oder weniger viel Wasser. So ist auch die Füllhöhe der Speicherseen Gorg Blau und und Cuber von den Regenfällen abhängig. Sie versorgen vor allem Palma mit Trinkwasser. Die Quelle Font des Verger ist durch eine Wasserpipeline (Sa Costera) mit Sóller verbunden und kann mit 140.000 Kubikmetern ein Viertel des Wasserbedarfs der Stadt decken. Unterirdische Süßwasserseen in Höhlen (Kavernen) waren schon in früheren Zeiten für die Wasserversorgung wichtig. Bereits im 19. Jahrhundert wurde in den Schwemmlandebenen von Palma, Campos und Alcúdia mit Windmühlen aus Tiefenbrunnen Süßwasser gefördert. Pro Umdrehung konnte eine Wassermühle knapp 25 Liter Grundwasser aus der Erde fördern, 480 Liter pro Minute. Noch heute bestimmen ihre Blütenräder mit Lamellen aus rot-weiß, rot-grün etc. bemal- 81 tem Holz oder Eisenblech prägen das Landschaftbild. Von den etwa 2.500 Wassermühlen (Stand 2003) sind heute nur noch wenige im Einsatz. Wo Motoren die Windkraft ersetzt haben, sieht man oft nur noch die Stümpfe mit oder ohne Flügelreste. Den wesentlichsten Anteil an der Wasserversorgung der Insel nimmt die Meerwasserentsalzungsanlage in Palma ein. Durch sie können bis zu 80.000 Kubikmeter (80 Millionen Liter) Trinkwasser am Tag produziert werden. Zwei weitere Meerwasserentsalzungsanlagen in Alcúdia und Andratx sind ein Jahr nach ihrer Inbetriebnahme bereits wieder stillgelegt worden, weil hier angeblich kein Bedarf für das aufbereitete Wasser besteht. Bis in die 1970er-Jahre wurde Abwasser noch ungeklärt ins Mittelmeer geleitet. Mittlerweile gibt es über die Insel verteilt etwa 70 Kläranlagen. Da sie bisweilen an ihre Leistungsgrenze stießen, da mehr Wasser aufzubereiten war, als die Kapazität es zuließ, investierte die Regierung in Ausbau und Erweiterung der Anlagen. Die Wasserqualität an allen Stränden hat sich dadurch merklich verbessert. Wassersport Mit 180 Stränden, 50 Kilometer Sandstrand auf 560 Küstenkilome- 82 Mallorca von A – Z tern ist Mallorca ein Paradies für sonnenhungrige Badeurlauber. Während die Badesaison kaum vor Mitte Mai beginnt und Ende Oktober ausklingt, startet die Saison für die wichtigsten Wassersportarten Segeln, Windsurfen und Tauchen bereits im März und endet Ende Oktober, in ausgesprochenen Wassersportzentren auch bis November. Surfen: Surfer sieht man in jeder größeren Bucht. Verleihstationen gibt es an allen gut besuchten Stränden, meistens können Anfängerkurse gleich vor Ort gebucht werden, zumindest erhält man die wichtigsten Grundkenntnisse. Die großen Reiseveranstalter bieten an speziellen Surf-Basen verschiedene Kurse mit Möglichkeit zum Erwerb eines Surfscheins an. Natürlich kann man auch sein eigenes Surfboard mitbringen. Dies muss vor der Reise bei der jeweiligen Airline angemeldet werden. Der Transport kostet pro Strecke ca. 50 €. www.mallorca-webguide.de Segeln: Mallorca verfügt entlang seiner Küste über 45 Jachthäfen. Die größten sind in Palma, El Arenal, Puerto Portals, Alcúdia, Port de Pollença, Port de Sóller und der Real Club Nautico de Palma. www.buscoamarre.com www.illesbalears.es Wer ein Boot auf Mallorca zu chartern beabsichtigt, muss mit etwa 1.500 € aufwärts pro Woche rechnen. Der Preis ist abhängig von der Größe der Jacht, der Anzahl der Personen und der Buchungszeit. Hinzu kommen noch die Liegegebühren, die erheblich höher sind als an Nord- und Ostsee. www.yacht-charter-mallorca.de www.marina-balear.de www.mallorcanautic.de Wer vorhat, Mallorca mit einer Segeljacht zu umrunden, muss dafür ein bis zwei Wochen einplanen. Wo es Surfboards gibt, kann man oft auch Katamarane ausleihen. Das Angebot ist jedoch nicht ganz so weit verbreitet. Segeln ist nicht nur für die Aktiven interessant. Auch der Spaziergänger entlang der Uferpromenaden gerät angesichts der ankernden Riesen-Jachten oft ins Staunen. Und wenn im Sommer mit internationaler Beteiligung die Regatten ausgetragen werden, an deren wichtigster, der „Copa des Rey de Vela“, auch Mitglieder des Königshauses teilnehmen, erwartet die Zuschauer ein besonderes Schauspiel. Schnorcheln: Ist eine Badeaktivität, die überall betrieben wird, wo felsige Küste, kie- Mallorca von A – Z siger Untergrund und klares Wasser zusammen auftreten. Taucherbrillen, Schnorchel und Schwimmflossen können ohne Probleme in allen Küstenorten gekauft werden. In den küstennahen Regionen sieht man Seeigel, Wasserpflanzen, Quallen und Fische in vielen Größen und Farben. Tauchen: Zwar kann Mallorca weder mit der Arten- noch mit der Farbenvielfalt z.B. Ägyptens mithalten, doch erfreuen sich die Gewässer um die Insel für Taucher größter Beliebtheit. Da neben den vorgelagerten Inseln Dragonera und Cabrera auch weitere Tauchreviere als Naturschutzgebiete ausgewiesen sind, können Unterwasserflora und -fauna noch in ihrer Artenvielfalt entdeckt werden. Die besten Tauchgebiete liegen im Südwesten bei San Telmo und Port Andratx, im Nordosten bei Cala Rajada, im Südosten bei den Höhlenkomplexen und Cabrera im Süden. Cabrera sollte früh vorgebucht werden, da es in der Saison nur zwei Tauchschiffe pro Tag gibt. Wer einfach nur einmal „Schnuppertauchen“ möchte, ohne gleich einen Tauchschein zu erwerben, findet 83 Angebote auf der unten angegebenen Website. Für einen Tauchkurs sollte man vier bis sechs Tage und etwa 400 € einplanen. Man erlernt die Grundkenntnisse des Tauchens in Theorie und Praxis, was allerdings nicht automatisch für andere Tauchreviere qualifiziert. Weiterführende Informationen über Tauchbasen auf Mallorca: www.tauchbasen.net Weitere trendige Wassersportarten sind Jet Ski fahren, Seakayaking und Kitesurfen. Informationen dazu gibt es auf www.sport-und-mallorca.de. Wein Schon zu Zeiten der Römer hat man auf Mallorca Wein angebaut. Zentrum des Weinanbaus ist Binissalem. Im Laufe der Jahrhunderte wurden beachtliche Mengen gekeltert, bis um 1900 die Reblaus nach Mallorca eingeschleppt worden ist, der fast alle Rebsorten zum Opfer fielen. Erst nachdem resistente Reben aus Amerika eingeführt wurden, ging es mit dem Anbau wieder aufwärts, wenn der Wein auch von minderer Qualität war. In den letzten 30 Jahren wurden wieder hochwertige Weine angebaut, man investierte in modernere Technologien und kann klar von einer Qualitätssteigerung sprechen. 2.300 Hektar sind heute Weinanbau- 84 Mallorca von A – Z Aimia in Port de Sóller Tel.: 0034-971-631200 www.aimiahotel.com fläche mit einem Ertrag von 45.000 Hektolitern. Wellness/Spa Das älteste Spa Mallorcas ist schon über zweitausend Jahre alt. Die einzigen Thermalquellen der Insel, die Banys de Sant Joan (Tel.: 0034-971655016) zwischen Campos und Colonia de Sant Jordi, wurden von den Römern nach der Eroberung kurz vor der Geburt Christi entdeckt und genutzt. Sie existieren noch heute als Thermalbad mit angeschlossenen Hotelzimmern. Die gesamte Anlage wurde vor Kurzem renoviert und genügt jetzt auch höchsten Ansprüchen. Darüber hinaus existieren mittlerweile etliche Fünf-Sterne-Hotels mit weitläufigen Wasserlandschaften, Saunen, Dampfbädern und umfangreichen Wellness- und Kosmetikangeboten. Star unter den Spas ist der 4.700 qm große Wellnessbereich des Hotels St. Regis Mardavall in Bendinat (www.mardavall-hotel. com, Tel.: 0034-971-606136). Aber die Einrichtungen und Therapieangebote der Hotels Marriott Son Antem bei Llucmayor (www.mariotthotel.com/pmigs, Tel.: 0034-971129210) mit zwei Golfplätzen und Valparaiso Palace in Palma (www. grupotelvalparaiso.com, Tel.: 0034971-401712) stehen dem kaum nach. Neben den großen Luxusherbergen haben sich auch kleinere First Class Hotels beachtliche Spas zugelegt: Mallorca von A – Z Cala Santanyi Tel.: 0034-971-165505 www.hotelcalasantanyi.com La Residencia in Deià Tel.: 0034-971-639 011 www.hotellaresidencia.com Hospes Maricel in Sant Agustí/Cala Mayor Tel.: 0034-971-707744 www.hospes.com Reads bei Santa Maria Tel.: 0034-971-140261 www.readshotel.com ***** Gran Hotel Son Net bei Puigpunyent Tel.: 0034-971-147000 www.sonnet.es ***** Son Julia bei Llucmajor Tel.: 0034-971-669700 www.sonjulia.com ***** Gran Hotel Sóller Tel.: 0034-971-638686 www.granhotelsoller.com Auch immer mehr ****-Häuser und Landhotels verwöhnen ihre Gäste mit sprudelnden Whirlpools und verschiedenen buchbaren Anwendungen: Eurotel Punta Rotja Tel.: 0034-971840380 www.eurotelmallorca.com Landhotel Son Manera bei Montuiri Tel.: 0034-971-161530 www.sonmanera.com Amoixa Vell bei Manacor Tel.: 0034-971-846292 www.sonamoixa.com Petit Hotel Cas Comte in Lloseta Tel.: 0034-971-873077 www.hotelcascomte.com In der Saison 2011 existierten über 50 Beherbergungsbetriebe auf Mallorca mit eigenen Spa- und Wellnessprogrammen. Wer gezielt nach bestimmten Spa-Aktivitäten, Anwendungen, Massagen, Behandlungen (z.B. gegen Rheuma) oder einschlägigen Therapien sucht und seine Unterkunft unter diesem Gesichtspunkt auswählen möchte, informiert sich am besten im Internet über die vorhandene Einrichtung und Service-Palette der in Frage kommenden Unterkünfte. Die Vielfalt des Angebots ist erstaunlich. Es gibt nichts, was es nicht gibt: Aroma-, Bio- 85 resonanz-, Edelstein-, Farblicht-, Hot Stone, Magnetfeld-, Thalasso-, Ultraschalltherapie u.v.a.m. Massagen jeder Art, Qigong, Reiki und Yoga sowieso und für die totale Entspannung das Rosenblütenbad. Neben Einzelanwendungen und -behandlungen finden sich auch unterschiedlich gestrickte „Wohlfühlpakete“ von ganztägiger bis mehrwöchiger Dauer. Hilfreich für einen Überblick über die Möglichkeiten an sich ist das Programmangebot des Spa- & Thalassozentrums Biomar in Sa Coma, www.proturbiomarspa.com. Auch wer in einem Haus ohne Spa unterkommt, kann mittlerweile auf ein breit gefächertes Angebot zurückgreifen, sei es als externer Gast in einem der entsprechend ausgestatteten Hotels (z.B. im Mariott Son Antem und Valparaiso Palace gegen eine Tagespauschale) oder in den zahlreicher werdenden Day Spas. Diverse dieser Art, meist mit Fitness-Studio, öffneten in den letzten Jahren besonders in der Inselhauptstadt ihre Tore. Die größten sind: S’Aigua Blava an der Avenida Picasso; www.saiguablava.com Hidropolis in der Carrer Francesc Borja i Moll 22; www.hidropolis.com Spa-Center Aquamar in der Carrer Fray Luis de Leon 5, Nähe Passeig Mallorca; www.aquamarcenter.com. Auch in ihnen kann man für eine Pauschalgebühr zwanglos mehrere Stunden oder den gesamten Tag verbringen. Für Anwendungen, Massagen etc. und Verzehr zahlt man natürlich extra. 86 Mallorca von A – Z Folgende Häuser werben neben den schon genannten Hotels mit Spa und Wellness: Camp de Mar: Dorint Illetes : Melia de Mar Son Servera : Pula Suites Palma Castillo: Son Vida Cala Rajada: Serrano Palace Cala Rajada: Port Adriano Palma: Tryp Arta: Ca’n Moragues Cala Rajada: S’Entrador Playa Sa Coma: Sa Coma Playa Porreres: Sa Bassa Rotja Illetes: Lindner Palma: Puro Palma: Los Naranjos Santa Ponsa: Jardin del Sol Platja de Muro: Parc Natural Bahia Grande: Hilton Sa Torre bei Puigpunyent Finca Es Ratxo Playa de Palma: Grupotel Playa de Palma Spa & Resort Marratxi: Son Caulelles Can Picafort: Gran Vista Wetter -> Reisezeit Winde Auf Mallorca sind seit Jahrhunderten besondere Namen für die Winde überliefert, die das Wetter auf der Insel beeinflussen und für Fischer und Bauern eine große Rolle spielen. Die Namen der Winde wurden zum Teil auch auf die Inselregionen übertragen. -> Tramuntana, Gregal, Llevant, Xa- Mallorca von A – Z loc, Migjorn, Llebeig, Ponent und Mestral (im Uhrzeigersinn). schädliche Ablagerungen enthalten kann. Windmühlen -> Mühlen Zitronen Die Nachfrage nach Zitronen aus Spanien im Allgemeinen und Mallorca im Besonderen ist in den vergangenen Jahren immer weiter gesunken. Noch vor 30 Jahren lag Spanien bei der Zitronen-Produktion in Europa ganz vorn. Im weltweiten Anbau ist Spanien auf Platz 5 zurückgefallen und liegt hinter Mexiko, Indien, dem Iran und Argentinien. Mallorca hat im besten Zitrusjahr seiner Geschichte 830 Tonnen SóllerZitronen geerntet und exportierte sie bis nach Amerika. Durch massiven Anbau auch in anderen Teilen der Insel und ausländische Konkurrenz kam es bald zu einer Überproduktion, was zu einem Preisverfall führte. Für die Zitrus-Bauern im Tal von Sóller hatte das schwerwiegende Folgen. Obwohl locker 1.000 Tonnen Zitronen pro Jahr geerntet werden könnten, belässt man es bei etwa einem Viertel, der Rest verrottet. Der Zitronenanbau auf den kleinen Terrassenfeldern ist sehr arbeitsintensiv. Qualität hat ihren Preis. Wie so oft ist die importierte Ware billiger. Wochenmärkte -> Märkte X Xaloc Der Wind aus Süd-Südost ist ein Wind wie aus der Sauna: feucht im Sommer, klatschnass im Winter. Oft bringt er roten Saharasand aus Marokko mit. Xuetas Nachfahren der Juden, die während der Inquisition gezwungen wurden, zu konvertieren und somit zum Christentum überzutreten. Auf Mallorca leben schätzungsweise 15.000 Xuetas. Z Ziegen -> Bergziegen Zisternen Viele mallorquinische Häuser verfügen über Zisternen, in denen das Regenwasser aufgefangen wird. Als Trinkwasser ist dieses Wasser allerdings nicht geeignet, da es gesundheits- 87 Zungenstoff „Roba de llengues“, gewebte Stoffe mit Mustern aus langer mallorquinischer Tradition. Der Name kommt durch die länglichen Muster zustande. Sie dienten als Wandverkleidung, Gardinen und Möbelbezüge. Die Firma Bujosa stellt diese Stoffe noch immer auf alten Webstühlen her. 88 Mallorca von A – Z IMPRESSUM Verlag Reisewelt 50plus GmbH, Braunschweig Mallorca von A – Z Beileger zum ReiseBerater „Mallorca aktiv genießen“ von Hartmut Ihnenfeldt unter Mitarbeit von Edith Kölzer, Hans-R. Grundmann und Stephanie Eichler. 1. Auflage 2012 Lektorat Elisabeth Pfurtscheller Endkorrektur Peter Reinert Layout Nicoline Felkl, Lutz Doyé Druck Benatzky & Münsterman, Hannover ISBN 978-3-942504-08-9 Dieser Beileger kann gesondert im Handel oder über reisebuch.de zum Preis von 4,90 € erworben werden. Bestellung per Mail oder im Internet. E-Mail [email protected] Internet www.reisewelt50plus.de Weitere Titel der Reisewelt 50plus Baden-Württemberg Von Rolf Goetz 460 Seiten, viele Stadtpläne und eine große Faltkarte Im Handel erhältlich. 22,50 € Deutsche Ostseeküste Barbara Reiter/ Michael Wistuba 440 Seiten, Stadtpläne, große Faltkarte 22,50 € Wellness Von Elisabeth Gutzmann 450 Seiten, Pläne zur Orientierung und Auswahl sowie eine große Faltkarte 22,50 € www.Reisewelt50plus.de Fotos Umschlag: Ingo Meyer, Bernhard Janitschke (Titel), Ingo Meyer (U2), Hartmut Ihnenfeldt (U4) Der ReiseBerater Neu bei der Reisewelt 50plus: Mallorca von A – Z n Mallorca von A – Z bietet Ihnen auf 92 Seiten alles Wissenswerte, was Sie auf Ihrer Reise oder bei einem längeren Aufenthalt auf der Sonneninsel an Informationen benötigen. Von Agrotourismo bis Zungenstoff – mehr Mallorca geht nicht! n Unsere ReiseBerater orientieren sich an den Interessen der Altersgruppe 50plus, enthalten aber ebenso viele Informationen und Tipps, die jedem Individualreisenden nützlich sein können, der mehr als Strand & Party im Sinn hat. Unser Motto lautet „aktiv genießen“ – und damit meinen wir in erster Linie: Urlaub mit Niveau. www.reisewelt50plus.de E (D) 4,90 ISBN 978-3-942504-08-9