Ride on the wild side - Harley
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Ride on the wild side - Harley
www.harley-davidson.de / schutzgebühr 3,50 eur / 7 . jahrgang / ausg. 1/2007 HARLEY-DAVIDSON MAGAZIN events: Highlights 06 und Ausblicke 07 lifestyle: Die Geschichte der Schreibgeräte inhouse: Harley-Davidson Academy of Motorcycling Ride on the wild side Interview mit Jan Josef Liefers h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 editorial Liebe Leserinnen und Leser, SUSI UND LAURA. SCHWESTERN SEIT ein neues Jahr ist angebrochen. Gönnen wir uns einen kurzen Blick in den Rückspiegel, um dann voller Elan durchzustarten in die Saison 2007. Welch ein Jahr liegt hinter uns! Harley-Davidson präsentierte einen neuen luftgekühlten Big Twin, den Twin Cam 96, der inzwischen das Zepter von unserem erfolgreichen und bewährten Twin Cam 88 übernommen hat. Wir stellten neue Modelle vor, wie die Night Rod Special, die von Presse und Kunden enthusiastisch aufgenommen wurden. Und wir präsentierten einen Prototyp, der mächtig für Furore sorgte: die XR1200, eine sportliche Straßenmaschine im Flat Track Look, die vielleicht schon bald über die Straßen der Welt rollen wird. 2006 war in der Tat ein großartiges Jahr für uns von Harley-Davidson John Russell und für alle Fans von Amerikas Motorradhersteller Nummer 1. Wir freuen uns sehr darüber und möchten uns zugleich bei allen Kunden bedanken, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben. Sie werden keine Enttäuschung erleben! Anlass zur Freude gibt uns auch die Tatsache, dass sich immer mehr Menschen in Europa für den American Way of Ride entscheiden. Im vergangenen Jahr entschlossen sich rund 36.500 Europäer zum Kauf einer neuen Harley-Davidson. Etwa 5.580 davon wurden in Deutschland neu zugelassen, in Österreich waren es rund 450. Damit dominiert Harley-Davidson klar das Segment: Wer sich für einen Chopper und Cruiser entscheidet, für den kommt inzwischen fast nur noch eine Marke in Frage, nämlich die aus Milwaukee, USA. Und wer sein Herz erst einmal an ein Milwaukee Iron verloren hat, der wird sich nie mehr mit etwas anderem zufrieden geben, schließlich ist das Original durch nichts zu ersetzen. Die Tatsache, dass Harley-Davidson mit Motorrädern wie der Dyna Street Bob und der Night Rod Special sowie mit dem Prototyp XR1200 genau ins Schwarze getroffen hat, tut ein Übriges zu dem enorm gesteigerten Interesse an unserer Marke. Das kommt nicht von ungefähr, handelt es sich doch um Maschinen, die den Bedürfnissen der europäischen Fahrer entgegenkommen, ohne ihre amerikanischen Gene zu verleugnen. Müssen wir nun Angst haben, zu einem Massenhersteller zu werden? Keineswegs! Es war stets die Firmenpolitik unseres Unternehmens, immer ein Motorrad weniger zu fertigen, als der Markt verlangt – und daran wird sich auch künftig nichts ändern! Harley-Davidson baut keine Massenprodukte. Everybody’s Darling werden wir nie sein, und das ist gut so! *0,09 €/min In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und uns eine ebenso erfolgreiche wie freudvolle Saison 2007. See you on the road – oder auf einem der großen Harley-Davidson Events des Jahres! John Russell Vice President and Managing Director, Harley-Davidson Europe Jeder Urlaub endet irgendwann – ein Urlaub bei ROBINSON bleibt. Die zwanglose Atmosphäre und das umfangreiche Angebot laden dazu ein, etwas Neues zu wagen. Freunde kennen zu lernen. Für gemeinsame Unternehmungen. Vielleicht sogar für das größte Abenteuer, das es gibt: das Leben. Der aktuelle Katalog informiert Sie z. B. über unsere Harley-Davidson-Touren und unser Angebot im ROBINSON CLUB JANDIA PLAYA, Fuerteventura/Spanien: 1 Woche im Doppelzimmer mit Flug pro Person ab 949,– €. Sie erhalten ihn unter 01803 456444* oder mit umfassender Beratung in Ihrem TUI Reisebüro. www.robinson.de 3 h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 inhalt 06 inhalt 6 titelstory Ride on the wild side Interview mit Jan Josef Liefers 10 events Viva la vida! Die Mallorca Bike Week 06 und alle Harley-Davidson Events des Jahres 07 12 events Eventkalender 2007 Die wichtigsten Termine des Jahres 13 h.o.g. H.O.G. Member des Heftes Robert Gray 14 buell 18 Charakterdarsteller Mit der Lightning Super TT XB12STT feiert ein neues BUELL Modell Premiere 16 händlerporträt Kompetenz-Zentrum Die Harley Händler der Rhein-Main-Region 18 reise On tour with Bill Harley Paradies Kärnten 22 lifestyle Federn und Schwerter Von der Kunst, Spuren zu hinterlassen 26 technik See me, hear me, feel me Warum ein Harley Motor so sein muss, wie er ist 28 p & a Still got the blues P & A Parts für Traummaschinen 30 fashion It’s springtime Die Harley-Davidson MotorClothes Frühjahrskollektion ist da 32 fahrbericht The beauty and the beast Eine Ausfahrt mit VRSCA V-Rod und VRSCDX Night Rod Special 34 history 22 The Drifters Der Spaß am Flat Track 36 inhouse On the road again Die Harley-Davidson Academy of Motorcycling startet ins zweite Jahr 38 leserbriefe / impressum Meinungen und Kritik Der Leser hat das Wort 39 last words Fragt mal nach! 36 Mehr News im Internet unter: www.harley-davidson.de 5 h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 titelstory Das Herz eines Boxers: Doro ist eine starke Kämpfernatur mit großer Stimme und sanftem Wesen Ride on the wild side Jan Josef Liefers fährt ab auf Harley-Davidson J an Josef Liefers kam 1964 in Dresden zur Welt. Nach einer Tischlerlehre studierte er Schauspielkunst in Berlin, wo er im Anschluss von 1987 bis 1990 ein Engagement am Deutschen Theater hatte. Später wechselte er zum Thalia Theater nach Hamburg. Mit „Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief“ sowie mit „Knockin’ on Heaven’s Door“ gelang ihm 1997 endgültig der Durchbruch als Filmschauspieler. Seit dem Ende der Neunzigerjahre ist Liefers auch als Rockmusiker aktiv, seit 2002 steht er zudem für den „Tatort“ vor der Kamera. Für „Rossini“ (1997) und „Jack’s Baby“ (2000) erhielt er den Bayerischen Filmpreis, für seine Leistung in „Das Wunder von Lengede“ wurde er 2004 mit dem AdolfGrimme-Preis ausgezeichnet. Im Jahr davor wurde ihm der Medienund Fernsehpreis Bambi verliehen. Liefers ist mit der Schauspielerin und Sängerin Anna Loos verheiratet und hat drei Kinder. h-d magazin: Woran arbeitest Du im Moment: Film oder Musik? liefers: Immer alles zur selben Zeit. Ich fahre morgen zurück nach Berlin und mache Musikaufnahmen im Studio. Gleichzeitig treffe ich mich mit Produzenten und Autoren, mit denen ich an einem Regieprojekt arbeite. Dann gibt es da noch einen Film zum G8-Gipfel 2007. Da Das Herz auf der Zunge: Liefers im Gespräch werde ich als Schauspieler beteiligt sein. h-d magazin: Du hast Dein Berufsleben mit einer Tischlerlehre begonnen. Warum? liefers: Erstens hatte ich keine Lust mehr auf Schule. Zweitens hätte ich mich damals „freiwillig“ zu drei Jahren Armeedienst verpflichten müssen, um Abitur machen zu können. Ich war ja kein Arbeiterund Bauernkind, sondern ein so genanntes Intellektuellen- oder Künstlerkind, und für die galten in der DDR andere Regeln. Drittens wusste ich zu dem Zeitpunkt schon, dass ich Schauspieler werden wollte, und ich wusste auch, dass ich entweder das Abitur oder eine abgeschlossene Berufsausbildung brauchte, um studieren zu können. Das Material Holz hat mich immer schon interessiert, und so bin ich an die Werkstätten der Semperoper Dresden gegangen und habe Tischler gelernt, um die Bedingungen zu erfüllen, die die Schauspielschule gestellt hat. h-d magazin: Im Moment bist Du im WDR-Tatort als Professor Boerne zu sehen. Klingen in dieser Figur Seiten von Dir an? liefers: Auf jeden Fall der Spaß am Spielen. Sonst habe ich eher wenig mit diesem Charakter gemeinsam. Boerne ist eine Schnittmenge aus vielen Menschen, die ich kennen gelernt habe, ein Mix aus all den Schrulligkeiten, arroganten Hochnäsigkeiten, aber auch der Rhetorik und Kompetenz eines leitenden Akademikers, wie ich sie mir vorstelle. Im Fernsehen wird so viel politische Korrektheit zelebriert, da war das mal eine gute Möglichkeit, jemanden zu erfinden, der überhaupt nicht politisch korrekt ist, aber trotzdem auf seine Art brillant. h-d magazin: Du bist seit einigen Jahren als Musiker aktiv. Warum hast Du erst so spät damit angefangen? liefers: Es gibt Zeiten im Leben, in denen man Entscheidungen treffen muss. Und wenn man sich dann für etwas entschieden hat, muss man es konsequent verfolgen, sonst tanzt man auf zu vielen Hochzeiten. Das ist sowieso mein ewiges Pro- 7 harley-davidson magazin 1 / 2007 blem. Also war es zu einer bestimmten Zeit in meinem Leben einfach wichtig zu sagen: „O.k., Du findest kein Schlupfloch in der Musik, wirst Du eben Schauspieler.“ Es war ja auch kein Fehler, und die Musik kam trotzdem zurück zu mir. h-d magazin: Deine Frau Anna Loos macht auch Musik … liefers: Stimmt, sie ist eine großartige Sängerin. Sie ist jetzt die neue Frontfrau bei Silly. Das ist eine Band, die man im Westen leider noch nicht so kennt, die aber im Osten Kult ist. Anspruchsvolle Texte, super Musik. h-d magazin: Ihr habt auch mal zusammen gespielt … ?! liefers: Ja, in dem Film „Halt mich fest“. Ein besonderer Film für Anna und mich, denn da haben wir uns kennen gelernt. Horst Sczerba, der Regisseur, wollte, dass die Schauspieler wirklich eine richtige kleine Band werden. Die Musik, die wir in dem Film machten, sollten wir wirklich selbst spielen können. Also haben wir vorher in einem Studio geübt. Ich an der Gitarre, Jan Gregor Kremp am Piano und Anna hat gesungen. Wir sind dann auch mal in einem kleinen Club in Köln aufgetreten, „Lovely Rita and her Johnny Guitars“ ... groß! h-d magazin: Zurück zum Tatort – würde denn Professor Boerne auch Harley fahren? liefers: Also wenn er Zweirad führe, könnte ich mir gut vorstellen, dass er Harley fahren würde, weil er ein Ästhet und Genießer ist. Boerne steht ja auf Legenden, und er liebt den Mythos. Und der ist bei Harley ja schwer zu toppen. h-d magazin: Wie bist Du eigentlich selbst aufs Motorrad gekommen? 8 titelstory Hit the road, Jan Der Pathologe und sein Kommissar: Jan Josef Liefers und Axel Prahl im WDR-Tatort liefers: Über meine Südamerika-Reisepläne. Ich habe mit meinem besten Freund Tobias vor Jahren eine Fahrradtour von Vancouver nach Los Angeles gemacht. So etwas wollten wir wieder machen. Die Strecke, die wir uns diesmal vorgenommen haben, ist aber mit dem Fahrrad nicht zu bewältigen. Deswegen ha- h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 ben wir uns fürs Motorrad entschieden. Dabei stellte sich raus: Jan Josef hat gar keinen Motorradführerschein. Also bin ich in Berlin zur Fahrschule Bungs gegangen und habe den netten Chef überredet, die Sache noch im Dezember mit mir durchzuziehen. Jetzt fahre ich fast jeden Tag und habe noch ein bisschen Zeit, um routinierter zu werden – vor allem im Offroad-Bereich. h-d magazin: Welche Reise habt Ihr Euch denn vorgenommen? liefers: Lateinamerika, einmal der Länge nach. Wir werden wahrscheinlich hauptsächlich entlang der Andenkette fahren, die Chile von Argentinien trennt, wollen aber auch die Anden überqueren. Unser Ziel ist Ushuaia, Feuerland, das Ende der bewohnbaren Welt. Danach beginnt das Packeis. h-d magazin: Du hast Dich für eine Harley entschieden, aber die Tour macht Ihr nicht damit – oder? liefers: Nein, die Harley ist für so was eher nicht gebaut. Wir waren aber auf der Intermot am Harley Stand, und da stand dieser Prototyp, die XR1200. Manchmal gibt es Sachen, die sieht man, und man braucht nicht lange, um sich damit anzufreunden, das passt einfach. Und so war das bei diesem Motorrad. Ich habe mir das in den Kopf gesetzt, da wusste ich noch gar nicht, dass es ein Prototyp ist und noch gar nicht zu haben. Dass noch nicht mal sicher ist, ob sie wirklich gebaut wird. Also habe ich jetzt erst mal eine 883R. Die kann man als Anfänger in einer Stadt wie Berlin und Umgebung gut gebrauchen. h-d magazin: Was hält Deine Frau Anna davon? liefers: Sie liebäugelt. Ich habe zu Hause noch so einen kleinen Rol- titelstory Ein V2 musste es sein: Liefers und der Kölner H-D Dealer Karl-Jörg von Herz ler. Also, den findet sie ja ganz albern (lacht). Nein, in ihr steckt auf jeden Fall eine kleine Motorradbraut. h-d magazin: Und wie kommentiert sie die Südamerika-Pläne? liefers: Na ja, sie sagt nicht viel dazu. Und das interpretiere ich so, dass sie es akzeptiert. Sie findet es auf eine Art auch toll, aber sie macht sich halt auch Sorgen. Es ist ja auch nicht ganz ohne. Ich habe großen Respekt vor der Aufgabe, aber ich halte es für machbar. h-d magazin: Wo wirst Du denn daheim auf der Harley unterwegs sein? liefers: Überall. In Brandenburg gibt es fantastische Motorradstraßen und viele Alleen. Und die Mecklenburgische Seenplatte ist auch nicht weit. Und auch in Berlin gibt es die große Harley Family. Obwohl ich eher nicht so der Vereinsmeier bin. Ach, mal sehen. Ich mag die Harley, weil sie Individualität hat. Sie sieht aus wie aus einer anderen Zeit und gehört technisch doch in die Gegenwart. Da haben sich Leute Gedanken gemacht, das hat eine eigene Ästhetik und einen eigenen Kopf. Wer es – wie ich – gern etwas sportlicher mag, der freut sich mit mir auf die XR1200. Und ich finde, bei so viel Vorschusslorbeeren muss sie jetzt auch gebaut werden! h-d magazin: Ist das Retro-Design Deiner Meinung nach ein Erfolgsgeheimnis? liefers: Vielleicht! Jeder sagt doch: „Mensch, früher war alles besser!“ Jede Generation macht das. Ich fand zum Beispiel auch immer die alten Indians beeindruckend. Da hat man die ganze Mechanik noch verstanden. Und irgendwie ist das etwas, das ich auch mit diesem RetroLook bei Harley assoziiere. Sie sehen ja aus wie alte Motorräder – mit moderner Technik natürlich. Letztlich geht es ums Genießen. Du bist nicht eingekapselt in Kunststoff oder liegst flach wie eine Flunder auf irgendso einem Geschoss, und dann schießt es Dich wie eine Kanonenkugel durch die Weltgeschichte mit 280 km/h, und Du kannst nur beten, dass keiner Dir in die Quere kommt. Mit einer Harley willst Du nicht heizen, Du willst was von der Landschaft sehen und Dir den Wind um die Nase wehen lassen. Das ist wie der Unterschied zwischen einer Zigarre und einer Zigarette oder zwischen Rotwein und einem Alkopop. Es hat was mit Lebensart zu tun und mit dem, was man schön findet. Ich finde zum Beispiel auch Füllfederhalter schön. Ich bin eigentlich überhaupt kein nostalgischer Mensch, aber ich liebe es, einen schönen Federhalter in der Hand zu haben. Ich mag es auch, wenn man irgendwo gegen klopft und es ist das, wonach es aussieht. Kein Plastik-Fake. Ich meine, ich bin früher Trabbi gefahren. Ich weiß also, wovon ich rede! (lacht) h-d magazin: Vielen Dank für das Gespräch! Wir danken H-D von Herz für die freundliche Unterstützung. mit jan josef liefers sprach rudi herzig fotos: frank ratering; wdr/michael böhme 9 harley-davidson magazin 1 / 20 0 7 events h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 Viva la vida! events Kein Wunder, dass sich die Veranstaltung als voller Erfolg erwies. Und so ist schon die nächste Mallorca Bike Week mit gleichem Konzept in Planung. Sie wird vom 5.11. bis 11.11.2007 stattfinden und wieder als „Rundum-Sorglos-Package“ buchbar sein. Für den kommenden Event hat Harley-Davidson gleich den Zu den Highlights des Jahres 2007 zählt das Harley Festival Mainz, das die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt vom 11.5. bis 13.5. zum Vibrieren bringt. Vom 7.6. bis zum 10.6. steigt in Rüdesheim am Rhein die Magic Bike Rally. Zeitgleich steppt in Saalbach-Hinterglemm bei der Biker Mania der Bär. kompletten Club Robinson angemietet. Es darf erwartet werden, dass die 350 Plätze der Premium-Anlage schnell ausgebucht sind … Mehr Informationen unter www.mallorcabike-week.com. Wer sich auf www.hog.de, www. harley-davidson.de oder www.buell. de tummelt, der findet dort noch viel mehr Links zu starken Veranstaltungen weltweit, schließlich stehen in den Monaten vor der Mallorca Bike Week etliche weitere Highlights auf dem Terminplan echter Fans. Hier bleibt kein Wunsch offen: Motorradfahren vor der faszinierenden Kulisse unberührter Natur oder pulsierender Metropolen, atemberaubende Stunt-Shows, starke LiveMusik, reizvolle Demo Rides, ausgedehnte Händlermeilen mit Bekleidung, Zubehör sowie Accessoires rund ums Motorrad und last but not least große Paraden aus Chrom und Stahl. Mitglieder der Harley Owners Group zieht es vom 21.6. bis 24.6. zur 10. European H.O.G. Rally ins spanische Fuengirola. Zum 9. Mal treffen sich V-Twin Fans am Edersee – und zwar vom 28.6. bis zum 1.7. Freunde historischer Harleys kommen vom 29.6. bis zum 1.7. in Dinkelsbühl auf ihre Kosten – beim European Chapter International Meet des Antique Motorcycle Club of America. Eine feste Größe im Kalender sind die Hamburg Harley Days: Vom 13.7. bis zum 15.7. wird die Hansestadt in die Harley Farben getaucht sein. Das Bike and Music Weekend auf dem Autohof Strohofer findet 2007 vom 9.8. bis zum 12.8. statt. Den Höhe- punkt des Jahres bildet für viele die European Bike Week: Vom 5.9. bis zum 9.9. verwandelt sich Faak am See in ein V-Twin-Eldorado mit pulsierender Atmosphäre. Als neuer und faszinierender Jahresabschluss fungiert die Mallorca Bike Week: Kurz vor Einbruch des meteorologischen Winters bei bestem Wetter Die Mallorca Bike Week 06 und alle Harley-Davidson Events des Jahres 07 H eiße V-Twins und coole Partys passen zueinander wie Schlüssel und Schloss. Das erleben Harley-Davidson und BUELL Fans Jahr für Jahr. Auf ihren Feten geht regelmäßig die Post ab, denn die USBikes sind mehr als „nur“ Motorräder. Sie stehen für ein Lebensgefühl, das Menschen unterschiedlicher Herkunft und verschiedenster Nationen zusammenführt. Wenn zu alledem noch Strände, Palmen und Sommersonne mitten im tristen November hinzukommen – was könnte schöner sein? Das dachten sich auch die 135 Harley-Davidson und BUELL Fans, die 2006 auf der Mallorca Bike Week den Ausklang der Harley Eventsaison feierten. Unterkunft fanden die Biker im exklu- 10 siven „Robinson Club Cala Serena“ in einer kleinen Bucht nahe Cala d’Or im Südosten der Baleareninsel. Und während in der Heimat Schmuddelwetter vorherrschte, konnte man hier die Sommerkleidung wieder auspacken, um es partymäßig noch mal so richtig krachen zu lassen. Natürlich kam das Motorradfahren nicht zu kurz: Bei strahlendem Sonnenschein genoss man auf sechs vom Mallorca Chapter ausgearbeiteten Touren echte Traumstraßen – auf dem eigenen Bike übrigens, denn zum Konzept des Events gehört der Transport der Maschinen durch die Motorradspedition SKS. Außerdem zählte neben der Vollpension auf Wunsch auch der Flug zum „All-inclusive“-Paket. Als Highlight stellte Harley-Davidson zudem 40 neue Motorräder des Modelljahrs 2007 bereit, die von den Gästen ausgiebig getestet wurden. Selbstredend hatte das Event-Team für ein attraktives Ambiente gesorgt: So garantierten der hohe Komfort des Clubs sowie seine zahlreichen Sport- und Wellness-Angebote eine ausgesprochen relaxte Stimmung, und mit der Vorführung des Kultfilms „Easy Rider“ traf man beim Geschmack der Gäste voll ins Schwarze. mit Gleichgesinnten Motorrad fahren – wo sonst ist das möglich? Europas Harley-Davidson und BUELL Events werden ihrem guten Ruf auch 2007 wieder alle Ehre machen. Wer sie verpasst, ist einfach selbst schuld! text: iris kranefeld und hein herz fotos: robinson club, harley-davidson 11 harley-davidson magazin 1 / 20 0 7 events regionalporträt buell p & a h a r l e yh-adav r l eiyd-sdav o n im d sag on a zmi nag3a/z i2n01 / 0 5 2 0 0 7 Eventkalender 2007 H.O.G. Member des Heftes Harley-Davidson Events März 2.3.–11.3. Daytona Bike Week, Daytona Beach, FL, USA 31.3. BUELL und Harley-Davidson Open House bei den Vertragshändlern, www.buell.de, www.harley-davidson.de Deutschland und Österreich www.officialbikeweek.com Mai 11.5.–13.5. 2. Harley Festival Mainz, Deutschland www.harley-festival-mainz.de 29.5. BUELL und Harley-Davidson Track Day, Oschersleben, Deutschland www.buell-hannover.de 1.6.–3.6. 10. Summertime Party, Sylt, Deutschland www.sylt-chapter.de 7.6.–10.6. Magic Bike Rally, Rüdesheim, Deutschland www.magic-bike-ruedesheim.com 7.6.–10.6. 11. Biker Mania, Saalbach-Hinterglemm, Österreich www.harley-mania.at 28.6.–1.7. 9. Internationales Edersee Meeting, Hemfurth, Deutschland www.edersee-meeting.de 29.6.–1.7. AMCA European Chapter International Meet 2007, Dinkelsbühl, D www.harleysons.de Hamburg Harley Days, Deutschland www.hamburgharleydays.de 6.8.–12.8. 67. Black Hills Motorcycle Rally, Sturgis, South Dakota, USA www.sturgismotorcyclerally.com 9.8.–12.8. Bike & Music Weekend, Autohof Strohofer, Geiselwind, Deutschland www.bike-and-music-weekend.de 10. European Bike Week, Faaker See, Österreich www.harley-davidson.com Biketoberfest, Daytona Beach, Florida, USA www.biketoberfest.com 2. Mallorca Bike Week, Robinson Club Cala Serena, Spanien www.mallorca-bike-week.com Juni Juli 13.7.–15.7. August September 5.9.–9.9. Oktober 18.10.–21.10. November 5.11.–11.11. H.O.G. Events März 21.3.–25.3. Harley on Safari, Südafrika www.hog.com Dubai Bike Week, Dubai www.hog.de 1.6.–3.6. 14. National Czech H.O.G. Rally, Prag, Tschechische Republik www.hog.com, www.hog.de 1.6.–3.6. Benelux National H.O.G. Rally, Breda, Niederlande www.hog.com, www.hog.de 14.6.–17.6. 8. Internationales Harley-Davidson Festival, Alsóörs, Ungarn www.hog.hu 21.6.–24.6. 16. European H.O.G. Rally, Fuengirola, Spanien www.hogspainevents.com 28.6.–1.7. Spanish H.O.G. Rally, Benicasim, Spanien www.hogspainevents.com 9.8.–12.8. Scandinavian H.O.G. Bike Week, Lillehammer, Norwegen www.bikeweek.no 23.8.–26.8. 13. LOH Treffen in der Rhön www.hog.de April 5.4.–7.4. Juni August Messen / Sonstiges Februar 28.2.–4.3. Motorräder 2007, Dortmund, Deutschland www.zweiradmessen.de 23.3.–25.3. Berliner Motorrad Tage, Deutschland www.berliner-motorrad-tage.de 29.3.–1.4. Technoclassica, Essen, Deutschland www.technoclassica.de März August 9.8.–12.8. 10. German Speedweek, Motorsportarena Oschersleben, Deutschland www.speedweek.de September IAA Frankfurt/Main, Deutschland www.iaa.de 2.11.–4.11. Fighterama, Rheinberg, Deutschland www.fighterama.de 30.11.–2.12. Custombike 2007, Bad Salzuflen, Deutschland www.custombike2007.de 13.9.–23.9. Robert Gray Kontakt November Roberts große Liebe für Harley-Davidson entbrannte schon in frühester Kindheit. „Als kleiner Junge nahm mich mein Vater oft auf seiner Duo Glide mit“, schwelgt er in Erinnerungen, „und da wir in Daytona Beach wohnten, wo alljährlich die Daytona Bike Week stattfindet, war ich schnell dem Harley Fieber verfallen.“ Bis Robert jedoch ein echtes Milwaukee-Iron sein Eigen nennen konnte, ging noch einige Zeit ins Land. Nach dem Führerscheinerwerb fuhr er nämlich zunächst eine Kawasaki, und erst 1970, nach seiner Rückkehr aus Vietnam, wo er in der US-Army diente, entschloss er sich, selbst in den Sattel einer Harley zu steigen: Das Objekt seiner Begierde war eine blaue 1969er Electra Glide, die alsbald in seinen Besitz überging. Sehr zur Freude seines Vaters. „Jetzt, mein Sohn, fährst Du endlich ein echtes Männer-Motorrad!“, kommentierte Daddy – ein Ausspruch, den Robert bis heute nicht vergessen hat und der die Electra Glide für ihn zu etwas ganz Besonderem werden ließ. Gemeinsam unternahmen Vater und Sohn zahlreiche Touren entlang der sonnenverwöhnten Strände Floridas, an die sich Robert oft und gerne zurück erinnert. 1972 verschlug es ihn zur Army Base in Hanau bei Frankfurt, wo er bis 1980 stationiert war. Damals ahnte er noch nicht, welche Wendung sein Leben durch diese Versetzung nach good old Germany nehmen würde. Denn nur kurze Zeit später lernte er seine heutige Frau Hannelore kennen, die er 1975 heiratete. Nach seiner Pensionierung im Jahre 1993 entschied sich Robert, mit seiner Familie in Deutschland zu bleiben, und noch heute wohnt er in Hanau – in der Stadt, in die er 35 Jahre zuvor berufsbedingt aus dem fernen Amerika versetzt worden war. Es folgte die Zeit, in der sich Robert voll und ganz seiner Leidenschaft hingeben konnte – dem speziellen Way of Life, der untrennbar mit Harley-Davidson verbunden ist. 1997 kaufte er sich eine Heritage Classic und wurde gemeinsam mit seiner Frau Mitglied im Rhein Valley Legion Chapter. Beide fühlten sich unter den anderen H.O.G. Members sowie auf den zahlreichen Events, die sie besuchten, immer perfekt aufgehoben. Nachdem sich Robert bereits drei Jahre als Assistant Director im Rhein Valley Legion Chapter engagiert hatte, übernahm er sogar für zwei Jahre den Posten des Chapter Directors. „Ich liebe die Kameradschaft und die Atmosphäre innerhalb der H.O.G., die eigentlich so etwas wie eine große Familie für uns alle ist. Natürlich existiert dieses Feeling auch in Amerika und anderswo auf der Welt, aber ich habe den Eindruck, dass es hier in Europa noch intensiver und aufregender ist.“ Heute sind die Grays Mitglied im Rhein-Neckar Chapter, und Robert engagiert sich zudem in der H.O.G. Focus Group für Deutschland und Österreich. Viele nette und interessante Leute und unzählige wunderschöne Orte haben sie in all den Jahren schon kennen gelernt. Viele sollen in Zukunft noch hinzukommen, und deshalb freuen sich Robert und seine begeisterte Sozia Hannelore auch schon auf die Saison 2007, die zahlreichen Rallys, die großen wie kleinen Events hierzulande und fern ab von der Heimat. Hinweis: Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Harley-Davidson GmbH und der Harley-Davidson Presse-Service übernehmen keine Verantwortung für die Richtigkeit der oben stehenden Angaben. Fragen zu den einzelnen Events beantworten die jeweiligen Veranstalter (siehe „Kontakt“-Informationen). 12 13 19 harley-davidson magazin 1 / 2007 9. INTERNATIONALES buell EDERSEE-MEETING Charakterdarsteller M it Spannung öffne ich das recht aber fahraktiv, fast aggressiv. Reifen. Für vehemente Verzögerung Garagentor, hinter dem Der breite Lenker und der hervorra- am Vorderrad sorgt die ZTL-Bremse Erik Buells jüngste Krea- gende Knieschluss sichern spiele- mit der 375 Millimeter großen tion auf ihren Auftritt wartet. Eine risches Handling, der spielfreie Bremsscheibe und die sechs gnaSynthese aus Streetfighter und Super Zahnriemenantrieb geschmeidige denlos zupackenden Kolben der moto soll sie sein, die neue BUELL Lastwechsel. Ich lasse die Stadtgren- Bremszange. Der Motor ist jetzt Lightning Super TT XB12STT. Und zen hinter mir, die Strecke wird zu- warm, ich mache mehr Druck, und meine Erwartung wird nicht ent- sehends kurviger, die Gangart for- der V2 schiebt vehement ohne Drehtäuscht: Geduckt und grimmig steht scher. Nun wird spürbar, wie sehr momenteinbrüche voran. Die Perdie Neue vor mir, unverblümt trägt Erik Buells extravagante Technik-Lö- formance lässt erahnen: Dieses Bike sie bullige fühlt sich auf Power zur der Jagd nach Schau. Die SoRundenzeiten lositzbank lang genauso wohl wie beim geund schlank; mütlichen W i n d s c h i l d , Gabelschützer Cruisen und und Startnumim täglichen merntafeln in Überlebensmakellosem kampf des Arctic White; Großstadtverkehrs. das schnörkelSchon nach lose Heck in diesem kurzen sattem Satin Ausritt bin ich Black; innovamir sicher: tive Streetfight er-Features Dieses MotorHand in Hand rad hat das Zeug zum mit waschganz großen echtem SuperIhr Arctic White animiert zum Customizing mit Airbrush: Lightning Super TT Auftritt. Dabei moto-Design – wahrhaftig, die Lightning Super TT sungen – der Auspuff unter dem sind die Gagen-Forderungen keinesMotor, das Benzin im Rahmen und wegs überzogen: Für 10.999 Euro hebt sich von der Masse ab. Ich schwinge mich in den Sattel das Motoröl in der Schwinge – zur (Österreich: 13.295 Euro) wartet die und starte den 101 PS starken Thun- Handlichkeit beitragen. Im winke- unverwechselbare Fahrmaschine bei derstorm Motor. Mit kehligem An- ligen Geläuf punktet die Super TT allen BUELL Vertragshändlern auf saugröcheln und sonorem Auspuff- mit ihrem straffen, handlichen und Liebhaber. Und die können sicher grollen nimmt der 1.203 cm3 große voll einstellbaren Fahrwerk. Rad- sein, dass sie mit der neuen Super V-Twin seine Arbeit auf. Mit behut- stand und Federwege liegen zwi- TT einen echten Charakterdarsteller samen Gasstößen dirigiere ich die schen denen von Lightning Long bekommen – ganz so, wie man es Super TT durch den dichten Stadt- XB12Ss und Ulysses XB12X; das von einer BUELL erwartet. verkehr. Der Motor nimmt perfekt gleichermaßen handliche wie stabile text: thomas mendle Gas an, die Sitzposition erinnert tat- Fahrwerk harmoniert prächtig mit foto: buell sächlich an eine Supermoto – auf- den griffigen Pirelli Scorpion Sync 14 Hochformat. KS 05 61 / 5 85 17 23 Mit der Lightning Super TT XB12STT feiert ein neues BUELL Modell Premiere Do. 28.06. – So. 01.07.07 Hemfurth, Edersee EDERS www.kassel.smart.de 2007 EE-ME Extra Festzelt • Live-Bands • Große Parade Große Customizer-Meile • Campground Probefahrten auf Harley-Davidson® & Buell® Bikes Geführte Ausfahrten rund um den Edersee Daytona Beach Party Days • Open-Air-Bühne Fakir-Show • Metzeler & Pirelli Reifenservice Biker-Games • Bike-Contest • Bikewash Biker-Gottesdienst ETING Highlight Daytona Beach Party Days – der wildeste US Partykult! www.edersee-meeting.de Harley-Davidson Insurance Services Harley-Davidson Finance 15 harley-davidson magazin 1 / 2007 händlerporträt Kompetenz-Zentrum Die Harley Händler der Rhein-Main-Region h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 Irons und zog mit seinem Betrieb in den schönen alten Wiesbadener Ostbahnhof. Einerlei, ob es um Bikes, Customizing, Tuning oder ein stylisches Outfit in den Farben der Motor Company geht – Ferry steht stets mit Rat und Tat zur Seite. Und der gute Ruf des jährlichen Sommerfests im Spektakulär: Der Showroom der Harley-Davidson und BUELL Factory in Frankfurt text: thomas mendle; fotos: harley-davidson factory frankfurt, harley-davidson harley-davidson S & & & buell buell wiesbaden, buell hanau itz der Europäischen Zentralbank, Finanzzentrum, Schauplatz des ersten demokratisch gewählten gesamtdeutschen Parlaments – Frankfurt hat wahrlich Historie und weltstädtischen Charakter. Und zugleich kommen auch Naturliebhaber, Wanderer und Motorradfahrer im Umland der hessischen Metropole voll auf ihre Kosten. Denn der Taunus mit seinen drei Naturparks und dem Großen Feldberg als höchster Erhebung hält wunderschöne Wanderwege und abwechslungsreiche Motorradstrecken bereit. Es wundert also kaum, dass sich ganz im Süden des deutschen Mittelgebirges gleich drei Harley-Davidson Vertretungen befinden und ein echtes Kompetenz-Zentrum in Sachen US-Iron bilden. Einen wahren Augenschmaus bereitet ein Besuch in der Harley-Davidson & BUELL Factory in Frankfurt am Main, die Ende 2002 eine aus dem Jahre 1929 stammende Fabrikhalle bezogen hat. Das Ambiente in dem 15 Meter hohen Gebäude dominieren Nachbauten des berühmten Wasserturms der alten Harley-Davidson Fabrik in Milwaukee und des legendären Schuppens, in dem 1903 alles begann. Inhaber Matthias Korte gehört zu den Urgesteinen in der Szene und wird seit Kurzem von Geschäftsführer Matthias Meier unterstützt, der bis dato für die Harley-Davidson GmbH tätig war und jede Menge Know-how mitbringt. Auf nicht weniger als 2.500 m2, von denen der freundliche, helle Showroom allein stolze 1.100 m2 einnimmt, 16 kümmern sich 14 Mitarbeiter mit Hingabe um ihre Kunden. Ganz gleich, ob es um ein Neufahrzeug, einen Totalumbau, dezentes Customizing oder um stylische MotorClothes geht – hier findet jeder ein offenes Ohr. Da sich ein großer Teil der Harley Kundschaft für Fahrzeuge älteren Datums begeistert, widmet sich die Harley-Davidson & BUELL Factory mit großer Leidenschaft der Restaurierung sowie dem Verkauf von Harley-Davidson Oldtimern und hat auf diesem Gebiet bereits einen wahren Experten-Status erworben. Das große Historic Café im ersten Stock ist beliebter Treffpunkt für Biker aus der Umgebung und natürlich auch zahlreicher H.O.G. Members aus dem Mainhattan Chapter, das mit 250 Mitgliedern zu den größten deutschen H.O.G. Chaptern zählt. Der Geschäftsführer von Harley-Davidson & BUELL Wiesbaden, Ferry Bozsa, ist ebenfalls einer vom alten Schlag, handelt er doch bereits seit 1980 mit Motorrädern. Er war der erste, der Maschinen von Royal Enfield aus Indien nach Europa importierte. Doch sein Traum war es von Anfang an, eine Harley-Davidson sein Eigen zu nennen. 1984 war es dann endlich so weit, er kaufte sich eine XL 883 Sportster, die er aber bereits im Jahr darauf gegen seine große Liebe eintauschte: eine wunderschöne Panhead aus den Fünfzigerjahren. Seiner Leidenschaft für die amerikanischen V-Twins folgend hängte Ferry Bozsa 1985 sein Geschäft mit den indischen Maschinen an den Nagel und eröffnete 1987 in Wiesbaden seine eigene Harley-Davidson Händlerschaft namens „Harleys am Schloßpark“. 1991 wurde er schließlich offizieller Vertragshändler für die Milwaukee händlerporträt Biker sowohl die aktuellen Modelle als auch die Vielfalt an Bekleidung, Parts and Accessories unter die Lupe. Und wenn die Kunden bei der reichen Produktauswahl ihren Kauf zunächst reflektieren oder sich einfach nur eine kurze Auszeit nehmen wollen, lädt eine gemütliche Sitzecke zum Verweilen bei einer Tasse BUELL Hanau wurden seine Custom Bikes mehrfach bei nationalen und internationalen Wettbewerben prämiert. Das Hanauer Team macht aber nicht nur auf dem kreativen Sektor von sich reden, sondern hat auch sportlich einiges drauf: Das BUELL Hanau Racing Team nimmt mit Gunnar Heß auf der Stimmungsvoll: der alte Wiesbadener Bahnhof Juli mit jeder Menge Bikes, Action und Live-Musik reicht bereits weit über das Rhein-Main-Gebiet hinaus. Dieter und Petra Langer, seit 1975 Inhaber des Harley Shop Langer in Schaafheim, eröffneten pünktlich zum hundertsten Jubiläum von Harley-Davidson im Jahre 2003 einen zweiten Betrieb: Harley-Davidson & BUELL Hanau. Dort übernahm Sohn Thomas die Leitung und betreut seitdem einen stetig wachsenden Kundenstamm aus der gesamten Rhein-Main-Region sowie das Hanau H.O.G. Chapter. Im großzügig angelegten Showroom nehmen die Geburtsstätte einzigartiger Umbauten: Werkstatt von Harley-Davidson & BUELL Hanau Kaffee oder einem Erfrischungsgetränk ein. Ganz besonders hoch im Kurs stehen in Hanau die Veredelung und Leistungssteigerung der V-Twins aus Milwaukee und East Troy. Bei jedweden Umbaumaßnahmen, für die der Betrieb weit über die Grenzen Hanaus hinaus bekannt ist, gibt Thomas Langer den Kunden gerne etwas von seiner Erfahrung weiter. Und er weiß, wovon er spricht, denn bereits vor der Eröffnung von Harley-Davidson & Firebolt Rennmaschine erfolgreich an der deutschen Seriensportmeisterschaft teil. Schauen Sie doch einfach bei einem der Vertragshändler vorbei, und stöbern Sie in dem großen Angebot an Harley-Davidson Motor Clothes und Parts & Accessories. Und wenn Ihnen eines der Bikes im Showroom – sei es eine BUELL oder eine Harley – ganz besonders ans Herz gewachsen ist, vereinbaren Sie eine Probefahrt. Die Landstraßen im Taunus warten auf Sie! ADRESSEN UND KONTAKTDATEN Harley-Davidson & BUELL Factory Frankfurt GmbH Harley-Davidson & BUELL Wiesbaden Harley-Davidson & BUELL Hanau Wächtersbacher Straße 83 60386 Frankfurt / Main Telefon: 069-408999-0 Fax: 069-408999-15 www.harleyfactory.de [email protected] Kastelerstraße 44 65203 Wiesbaden Telefon: 0611-7322733 Fax: 0611-4115758 www.hd-wiesbaden.de [email protected] Brüningstraße 2 63457 Hanau Telefon: 06181-9690677 Fax: 06181-9690747 www.harley-davidson-hanau.de [email protected] 17 harley-davidson magazin 1 / 20 0 7 reise On tour with Bill Berge, Seen und Traumstraßen – Kärnten ist nicht nur wegen der European Bike Week ein Harley Paradies … meint auch Bill Davidson h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 reise A ndere mögen von einer Audienz beim Papst träumen oder von einer Nacht mit Madonna, für mich geht nichts über eine zünftige Motorradtour mit einem netten Kumpel. Wenn der Weggefährte dann auch noch Bill Davidson heißt, lasse ich Herrn Ratzinger und Frau Ciccone glatt im Regen stehen. Hirngespinste? Keineswegs. Ich bin Bill Davidson wahrhaftig begegnet – während der letzten European Bike Week in Faak. Als ich ihn um ein Kärntner Folklore: bunte Kühe und farbenprächtiger Blütenschmuck Kärntner Seenlandschaft: Neben Wörther See, Faaker See und Millstätter See laden mehr als eintausend andere Gewässer zum Baden und Schauen Autogramm bitte, macht ihn das fast verlegen. Und als er hört, dass ich mich in Kärnten gut auskenne, da zaubert er zwei nachtschwarze Night Rod Specials herbei und sagt: „Let’s go!“ Ich denke noch, das meint der nicht ernst, als wir schon im Sattel sitzen und gemeinsam das Harley Vil lage Richtung Wörther See verlassen. Hey Mann, ich darf den Tour Guide für den obersten Produktentwickler von Harley-Davidson spielen, für einen Urenkel der Firmengründer! 18 Eine ganze Weile lang wimmeln die Straßen noch von unzähligen Harleys, aber am malerischen Ufer des Wörther Sees können wir schon ziemlich flüssig dahinrollen und die Aussicht genießen. Und die wird in Maria Wörth von einem wahren Postkartenmotiv gekrönt: von der Doppelkirche auf der Halbinsel, die das „Herz vom Wörthersee“ genannt wird – eingerahmt vom Grün der Kastanien und vom Blau des Sees ein besonders romantischer Anblick. In Reifnitz legen wir einen Zwischenstopp ein und genießen die immer wieder durch die Wolken brechende Sonne auf der malerischen Strandpromenade. Bill staunt und wähnt sich in Italien. Tatsächlich, das bunte Ensemble und das milde Klima verleihen der Region einen fast südländischen Charakter. Der knapp zwanzig Quadratkilometer große Wörther See gilt nicht ohne Grund als fröhlichste – und im Übrigen auch wärmste – Badewanne der Österreicher. 19 harley-davidson magazin 1 / 20 0 7 reise Kärntner Bergwelt: Dramatische Ausblicke auf Gurktaler Alpen und Hohe Tauern prägen den Norden, die Gipfel der Karawanken und Karnischen Alpen den Süden Noch mediterraner geht’s in Straße, nur ab und zu kommen uns Klagenfurt zu: Prächtige Renaisversprengte Harley Fahrer entgegen, die uns grüßen, als tummelten sance-Bauten, plätschernde Brunsich nicht unweit von hier zigtaunen, schmale Gässchen und schatsend Gleichgesinnte. Wir folgen tige Arkaden-Innenhöfe verhelfen der Hauptstadt von Kärnten zu itadem idyllischen Wimitzbach durch lienischem Flair. Italienisch mutet sein gewundenes Tal, bevor es hier allerdings auch der Verkehr an durch den Wald nach Pisweg und – wir lassen deshalb die Innenstadt dann ins Tal nach Gurk geht, wo uns die Türme des Gurker Doms bald hinter uns und nehmen wiebegrüßen. Die Basilika, die zwider Landstraßen unter die Räder. schen 1140 und 1200 entstand, so Die Harleys tragen uns in nordöstliche Richtung, und bald kommt erkläre ich Bill, zählt zu den bedeudie imposante Silhouette der Trutztendsten romanischen Kirchen Euburg Hochosterwitz in Sicht, die ropas. Und er hat recht: Sie wirkt von einem 150 Meter hohen Kalkmit ihrer Größe ziemlich deplatziert in dieser ländlichen Umgebung. felsen eine fesselnde Aussicht aufs In Weitenfels im Gurktal legen Umland und die Gurktaler Alpen im Nordwesten bietet. Ich erläutere wir eine Rast ein und bestellen uns Bill, dass die Burg im 16. Jahrhunim Gasthof die köstlichen Kärntner Kärnten-Fan: Bill Davidson hat eine Schwäche für Österreichs südlichstes Bundesland dert als Bollwerk gegen die anstürKasnudeln, die hier von Hand gemenden Türkenheere diente und der Weg zur Feste desmacht werden. Gut gestärkt von diesem Schmankerl gerät die B 93 talaufwärts zum mentalen Entspannungsbad ershalb mit 14 Toren gesichert wurde – ein Unikum im Burter Güte. Weiche Radien, makelloser, inzwischen wieder genbau. Der Erfolg rechtfertigte den Aufwand: Hochosterabgetrockneter Asphalt und die Power der Revolution Enwitz wurde niemals von Feinden eingenommen. Bei Sankt Veit an der Glan wenden Bill und ich uns gines eliminieren letzte Stressreste. Bill schwingt seine nordwärts und passieren den Kraigersee. Die Straße wird Night Rod durch die Kurven, dass die Rasten kratzen – von steiler und führt uns bei leichtem Nieselregen zwischen wegen, die Amis können nur geradeaus fahren! Salbrechtskopf und Osselitzenberg hindurch und wieder Als echte Genießer haben wir uns das Beste bis zum Schluss aufgehoben: die Nockalmstraße. Die mautpflichins Tal hinab. Wir sind jetzt fast allein auf der kurvigen 20 h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 reise Kärntner Idylle: Verträumte Plätze wie die Halbinsel mit der Doppelkirche von Maria Wörth finden sich ebenso oft wie traumhafte Motorradstraßen tige Traumstraße schlängelt sich über fast 35 Kilometer durch den Naturpark Nockberge – 52 Kehren, zahllose Kurven und Ausblicke, bei denen uns der Mund offen stehen bleibt. Wir genießen jeden Meter in vollen Zügen und genehmigen uns in zwei Kilometern Höhe am Bikers Point auf der Eisentalhöhe einen Kaffee – stilecht untermalt vom Knistern der abkühlenden Motoren. Von nun an führen die Kurven wieder beschwingt hinunter. Es muss ein schönes Bild sein, wie die beiden Harleys synchron durch die Kurven ziehen – es ist, als wären Bill und ich schon immer zusammen gefahren. What a great feeling! Unten an der Penkerhütte halte ich noch einmal an, um meinem Partner zu sagen, dass wir jetzt die Tauernautobahn nehmen müssen, wenn wir vor Einbruch der Dunkelheit zurück in Faak sein wollen. Doch Bill wirft nur einen sehnsüchtigen Blick zurück und sagt: „Let’s do it again!“ Yes, Sir. text: onno wieringa fotos: jürgen mainx, gerhard rudolph DOKUMENTATION kärnten ANREISE / LAGE WÄHRUNG / PREISE Kärnten ist das südlichste Bundesland Österreichs und grenzt an Slowenien und Italien. Von Deutschland aus reist man am schnellsten über die A8 München – Salzburg und die Tauernautobahn A10 an. Achtung: In Österreich gilt auf Autobahnen Vignettenpflicht. Alternativ bietet sich der Autoreisezug an, der einen wahlweise bis nach Salzburg oder Villach bringt. Infos unter www.dbautozug.de. Zur European Bike Week organisiert SKS Bike Shuttle alljährlich preisgünstige Motorradtransporte nach Faak. Infos unter www.sks-bikeshuttle.de. Kärntens Hauptstadt Klagenfurt hat einen internationalen Flughafen. Österreich ist Mitglied der Währungsunion, Zahlungsmittel ist der Euro. Das Preisniveau in Kärnten liegt etwas unter dem anderer Urlaubsgebiete in Österreich und Deutschland. Kreditkarten oder ec-Karten werden fast überall akzeptiert. UNTERKUNFT Obwohl Kärnten als Urlaubsland mit Unterkünften aller Kategorien vom Campingplatz bis zum Fünf-Sterne-Hotel reich gesegnet ist, kann es während der Hochsaison im Juli und August sowie besonders zur European Bike Week im September (5. bis 9. September 2007) zu Engpässen kommen. Infos allgemein unter www.kaernten.at oder 0043-4282-3131 und speziell zur European Bike Week unter www.Harley-Davidson.de und www.hog.de. WETTER / REISEZEIT Das Wetter in Kärnten ist für die Alpen einmalig mild. Die Hohen Tauern und die Gurktaler Alpen schützen das Land vor kalten und feuchten Strömungen aus dem Norden, die Nähe der Adria wirkt ausgleichend aufs Wetter. Dieses Klima hat zur Folge, dass die Kärntner Seen ungewöhnlich warm sind. Die besten Monate für Motorradreisen sind Juni und September. INFOS / REISELEKTÜRE Basisinformationen bieten der Marco Polo Reiseführer „Kärnten“ sowie das gleichnamige Polyglott Taschenbuch. Recht umfassend informiert das DuMont Reisetaschenbuch „Kärnten“ von Walter M. Weiss. Für die Orientierung empfehlenswert ist die ADAC Urlaubskarte „Österreich“, Blatt 5 im Maßstab 1:100.000. 21 h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 lifestyle „ … dann nehmen Sie doch meinen!“ Beim Staatsbesuch ist der Füllhalter das Schreibwerkzeug der Wahl Federn und Schwerter Von der Kunst, Spuren zu hinterlassen text: radbert grimmig; fotos: montblanc simplo gmbh, faber-castell ag, standardgraph zeichentechnik gmbh, sanford gmbh W er bis zum Ende des 19. Jahrhunderts seine Gedanken festhalten wollte, der hatte es nicht leicht: Von Aristophanes bis George Bernard Shaw sehnten sich selbst die bedeutendsten Schreiber vergeblich nach praktischem, tragbarem Schreibgerät. Wenn wir heute in romantischer Verklärung dem Federkiel die gleiche Eleganz beimessen, welche die Gedanken jener Benutzer auszeichnet, sind wir uns kaum über die Mühsal im Klaren, die die Arbeit mit ihm prägte: Vor dem ersten Strich hieß es einweichen und härten, tierische Überbleibsel entfernen und den Kiel wieder und wieder mit dem scharfen Federmesser anschneiden, das 22 wie Tintenfass und Löschsand zu den unverzichtbaren Paraphernalien der schreibenden Zunft zählte. Ähnliches erleidet bis heute, wer das orientalische Schreibrohr aus Schilf bevorzugt. Und selbst als mit der metallenen Schreibfeder der Zwang zum Nachschneiden entfiel, musste das Schreibgerät beständig eingetaucht werden – stets eine Gelegenheit, Tinte auf Händen und Kleidung zu verteilen statt auf dem Papier. Das störte bereits im zehnten Jahrhundert den Emir von Ägypten. Aufzeichnungen zufolge ließ er sich als erster ein Schreibzeug mit eingebautem Tintenreservoir anfertigen. Dieser Gedanke erscheint im Nachhinein bestechend logisch, doch zwischen jener Sonderanfertigung für den orientalischen Potentaten und dem zuverlässigen, er- schwinglichen Füllfederhalter der Neuzeit lag ein er- nicht nur Schwebstoffe, die ein filigranes Leitsystem verstaunlich langer Weg. Wie so oft bei bestechenden Ideen stopfen, sondern setzten auch den Werkstoffen zu. Nesteckt die Tücke im Detail, das mussten nicht nur Motor- ben resistenten Materialien – Hartgummi für Reservoir radpioniere wie William S. Harley und Arthur Davidson und Griff, Gold für die Feder, harten Metallen wie IridiEnde des 19. Jahrhunderts erkennen, sondern auch die um für ihre Spitze – spielten sich daher entscheidende Pioniere des Füllfederhalters wie Lewis Edson Water- Innovationen wieder und wieder auf diesem Gebiet ab, man und George Stafford Parker, Walter A. Sheaffer und wie die schnell trocknende Parker Quink (für „quick drying ink“), die ab den 1920er Jahren das Löschen überPaul E. Wirt. Dass der Durchbruch so lange auf sich warten ließ, flüssig machte. Tintenkleckse jedoch gehörten noch bis in jene Dekalag unter anderem daran, dass man so spät die Rolle des Luftdrucks erkannte: Verbrauchte Tinte muss im Reser- de zum Füller wie Ölflecke zum Verbrennungsmotor. voir ständig durch die richtige Menge Luft ersetzt wer- Damalige „Umsteck-Halter“ hatten eine aufgesteckte den. Anderenfalls gelangt zu wenig oder zu viel Tinte Kappe wie heutige Schulfüller; zum Füllen diente eine Pipette. Ließen sich Malheurs daaufs Papier, die Folge: Aussetzer bei mit etwas Sorgfalt vermeiden, oder Kleckse. Das erste funktionieso erschien gegen ihre im Gerende Tintenleitsystem erfand der Amerikaner William B. Purvis erst brauch undicht werdenden Ver1890. Wenig später brachte der schlüsse und leckenden Federn vormalige Versicherungsvertreter lange Zeit kein Kraut gewachsen. Waterman von seiner HinterzimAustretende Tinte verunreinigte mer-Werkstatt aus das Modell „Ideerst den Griff und dann die Finger, und ohne luftdichte Kappe trockal“ auf den Markt, dessen dreika naliges Leitsystem beim Schreiben nete die Feder bei Nichtgebrauch gerade die richtige Menge Luft in ein. Hier setzte der „Sicherheitskleinen Schlucken ins Reservoir füller“ des frühen 20. Jahrhunpumpte. Verschiedene Hersteller derts an, dessen Feder sich wie perfektionierten das Prinzip mitein Lippenstift im Gehäuse vertels eines Tintenspeichers unter senken ließ. Eine Kappe mit der Feder, der Unterschiede im Schraubverschluss deckte unTintenfluss infolge von Luftdruckterwegs den Verschlussoder Temperaturveränderungen spalt ab und hielt die ausgleicht. Finger sauber. Die verDie Anfänge: Den ersten „Montblanc“ Eine weitere wichtige Rolle senkte, von Tinte umbrachte Simplo erst 1910. Hier ein Vorläufer spielte der „Treibstoff“: Ätzende spülte Feder war jederzeit mit Reisetintenfass schreibbereit. Tinten früherer Tage enthielten 23 harley-davidson magazin 1 / 20 0 7 lifestyle Schraubte ein unachtsamer Schreiber Der 1921 präsentierte Parker „Duofold“ jedoch die Kappe auf, ohne vorher die Fewar fast doppelt so groß wie seine Zeitgeder einzudrehen, war es um sie geschenossen und erstrahlte in leuchtendem Rot. Sein Preis von unerhörten sieben hen. Und beim Betanken per Pipette lanDollar entsprach der Monatsmiete eines dete immer wieder Tinte an unerEinfamilienhauses, doch das störte die wünschten Orten. Das ließ die FüllhalterKundschaft nicht – im Gegenteil. Es bePioniere nicht ruhen: Bald war nicht nur gann eine Ära, in der hochwertige Schreibdas Reservoir im Füller integriert, songeräte nicht mehr nur zum Schreiben dern auch die Pipette. Einen „Selbstfüldienten, sondern auch als Statussymbol ler“ musste man lediglich mit der Feder und dekoratives Accessoire, sei es ab Werk ins Tintenfass eintauchen und dann die mit einem attraktiven ziselierten Overlay Luft aus einem kleinen Gummischlauch oder gleich vom Juwelier des Vertrauens im Inneren herauspressen. Beim Entfalindividuell mit Edelmetall und Brillanten ten saugte der Schlauch dann von allein veredelt. Das klassische Hartgummi hatte frische Tinte ein. In rund dreißig Jahren da bald ausgedient, denn beim Einfärben war der Füllfederhalter zu einem perwar es nicht unproblematisch. Stattdessen fekten Schreibzeug für daheim und unetablierte Sheaffer einen Werkstoff, der terwegs gereift. bereits heutigen Kunststoffen ähnelte: Zahlreiche Anbieter brachten jetzt Zelluloid. Zwar musste es ebenfalls auf Selbstfüller mit Schlauch auf den Markt, der Drehbank in Form gebracht werden, die sich im Wesentlichen darin unterdoch es gestattete eine schier unendliche schieden, wie der Schlauch zum Befüllen Vielfalt an Farben, Formen und Mustern entleert wurde. Am beliebtesten waren – zur Blütezeit des Art Deco das entscheidie Hebelfüller und Druckknopffüller, dende Argument. bei denen man den Schlauch über einen Das Ende des Füllhalters als Universeitlich auszuklappenden Hebel beziesal-Schreibzeug kam erst mit der Erfinhungsweise mit einem Druckknopf zudung eines ungarischen Zeitungsreporsammenpresste. Aber die Tüftler blieben ters: Lászlo Biro ließ sich an seiner Arnicht untätig. So störte es einige, dass beitsstelle von rotierenden Druckwalzen komplizierte Mechanismen im Gehäuse inspirieren, die zähflüssige Druckervon Schlauchfüllern wenig Platz für die schwärze in ähnlicher Weise auf das PaTinte ließen. Jetzt schlug die Stunde der pier brachten wie sein 1938 erstmals padeutschen Konstrukteure: Pelikan, in Satentierter Kugelschreiber. Zum Durchchen Schreibwaren nicht eben ein unbebruch verhalf ihm der Krieg: Im Flugzeug schriebenes Blatt, präsentierte 1931 gleich nämlich produzierten selbst einige der mit seinem ersten Füllfederhalter einen besten Füllhalter bei sinkendem LuftWelthit. Das Füllsystem des „Pelikan druck Kleckse. Ein britischer Geschäfts100“ besaß jenen teleskopischen Kolbenmann meinte in Biros Kugelschreiber das mechanismus, ohne den ein deutscher optimale Schreibgerät für FlugzeugbesatFüllhalter seither undenkbar erscheint. Ein Jahr darauf war Parker mit dem „Va- Check Olive: Die Neuauflage des Parker zungen zu erkennen, das auch in größten Höhen zu funktionieren versprach. Doch cumatic“ bei der Hand, der die Tinte mitDuofold (l.) ist ein Patronenfüller. hilfe einer kleinen Membranpumpe an Der Chic von Waterman Füllern stammt obgleich er mit diesem Argument Biros Bord beförderte. Das Füllsystem des heute aus Frankreich: Hier das Modell Patent während des Zweiten Weltkrieges Slim Lack (r.) in Schwarz in England erfolgreich vermarktete, löste Sheaffer „Vac-Fil“ dagegen ähnelte einem Zweitaktmotor: Sein Stößel entleerte und befüllte die erst der Franzose Marcel Bich das Versprechen wirklich Tintenkammer auf scheinbar wundersame Weise mit ein und lancierte 1950 den ersten kleckerfreien Kugeleiner einzigen Abwärtsbewegung. Erst in den Fifties schreiber, Marke BIC. Zuvor hatten das bereits sowohl das Traditionshaus kam schließlich das heute gängige Patronensystem auf den Markt – dank der Innovationsfreude von Water- Wahl-Eversharp als auch der notorische Bankrotteur Milton Reynolds in den USA versucht. Noch fataler als man. Viel früher zeichneten sich bereits Parallelen zu an- ihre unausgereiften Kulis erwies sich ihr Gerangel um deren modernen Errungenschaften ab: Herrscht auf der die Lizenzrechte, das letztlich beide in den Ruin trieb. technischen Seite Gleichstand, sind andere Argumente Anders als Baron Bich hatten sie auch nicht erkannt, wo zur Verkaufsförderung gefragt. Etwa die Aufmachung: die wahren Stärken des Kugelschreibers lagen: Als h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 lifestyle Auf die Spitze getrieben: Der „Bohème Skeleton 3 Edition“ besitzt einen Brillanten für jeden Höhenmeter des Montblanc neueste Errungenschaft positionierten sie ihn im Luxussegment. Einmal zu Ende entwickelt, erwies sich der Kugelschreiber jedoch vor allem als gutmütiges und sehr kostengünstig produzierbares Alltagsgerät, das zudem wasserfest schrieb, da seine zähe Farbpaste anders als Tinte nicht auf Wasser basiert. Darüber hinaus blieb aufgrund seiner konstanten Strichstärke selbst hastiges Gekritzel wenig sorgfältiger Schreiber, wenn nicht hübsch anzuschauen, so doch lesbar. Trotzdem bedeutete der Kugelschreiber keineswegs das Todesurteil des Füllfederhalters, sondern lediglich dasjenige der Anbieter ohne Instinkt für die Zeichen der Zeit. Wer dagegen erkannte, was die Stunde geschlagen hatte, versuchte gar nicht erst, es auf dem Massenmarkt mit Wegwerf-Kugelschreibern aufzunehmen. Stattdessen nahmen Pelikan und viele amerikanische Hersteller verstärkt die gehobenen Klassen ins Visier. Andere wenden sich mit eigenen Linien insbesondere an Sammler und das Luxussegment, wie Faber-Castell mit „Graf von Faber-Castell“ und „Porsche Design“ oder Montblanc mit immer neuen Limited, Special und Anniversary Editions. Dass auch hier die Kundschaft nicht blind für die Dass Objekte, die das berühmte Bar & Shield Logo tragen dürfen, etwas ganz Besonderes sein müssen, versteht sich von selbst. Daher hat Harley-Davidson die Lizenz zur Fertigung hochwertiger Schreibgeräte an den renommierten Hersteller Retro 1951 (Import durch Standardgraph Zeichentechnik GmbH; www.standardgraph. de) vergeben, der seit Jahren exzellente Produkte in klassischem Design anbietet – erhältlich beim H-D Vertragshändler, im guten Schreibwarenhandel ... oder mit ein wenig Glück hier bei uns. Vorzüge anderer Schreibtechniken erschien, münzten erfolgreiche Anbieter mit Schreibsets in luxuriöser Aufmachung und einheitlichem Design gekonnt in einen Vorteil um, während moderne Tintenroller unter den verschiedensten Bezeichnungen die Vorzüge beider Welten vereinen. Und nach wie vor bevorzugen nicht wenige Schreiber zumindest bei bestimmten Anlässen den Füllfederhalter. Denn wer die nötige Sorgfalt und Konzentration aufbringt, den belohnt die elastische Feder gerade wegen ihrer Möglichkeit, gezielt die Strichbreite zu variieren, mit einem attraktiven Schriftbild, ja kalligraphischen Effekten – besonders ausgeprägt bei breiten, schräg geschliffenen Bandzugfedern. Und weil „Sekundärtugenden“ wie Sorgfalt und Konzentrationsfähigkeit in Zeiten von PISA-Schocks wieder gefragt sind, erlebt sogar der klassische Schulfüller seinen zweiten Frühling. Wir danken der Standardgraph Zeichentechnik GmbH für die freundliche Unterstützung Gewinnen Sie mit Harley-Davidson! Gewinnen Sie einen von zehn original Harley-Davidson Retro 1951 „Throttle” Kugelschreibern oder die original Harley-Davidson Retro 1951 „Road Writer“ Mappe. Beantworten Sie einfach die folgende Frage: In welchem Land wurde das erste funktionierende Tintenleitsystem für Füller erfunden? ❏ Deutschland ❏ USA ❏ Japan Name Anschrift Alter H.O.G. Member ❏ Ja ❏ Nein Aktuelles Motorrad, Modell & Baujahr E-Mail 24 Richtige Antwort ankreuzen, ausfüllen, ausschneiden, auf eine Postkarte kleben und bis 01.05.07 an: Harley-Davidson GmbH, H.O.G., Evelyne Döring, Starkenburgstraße 12, 64546 Mörfelden harley-davidson magazin 1 / 20 0 7 technik h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 See me, hear me, feel me Warum ein Harley Motor so sein muss, wie er ist Street legal und trotzdem guter Sound? Null Problemo! E in Motor-Rad definiert sich schon vom Wortsinne her über die verbaute Antriebsquelle. Harley-Davidson als traditionsreichster Motorrad-Hersteller der Welt hält dieses Prinzip naturgemäß höher als jede andere Marke – etwas anderes als ein luftgekühlter V-Twin mit im Winkel von 45 Grad gespreizten Zylindern kommt der Motor Company in Milwaukee seit 98 Jahren kaum ins Haus. Einzige Ausnahme von der Regel ist der neue Revolution Hochleistungs-Motor, der die VRSC Baureihe befeuert. Doch die traditionellen Sporty und Big 26 text: thilo kozik fotos: harley-davidson Twin Motoren sind seit je einfach Kult, und das aus gutem Grund: Keine andere Motorenkonfiguration vermag die menschlichen Sinne stärker anzusprechen. Geht es um einzigartigen Look, faszinierenden Sound und unvergleichliches Feeling, so kommt niemand um die charakterstarken Harley Triebwerke herum. Allein der Anblick: Sofort springt dieser unverhüllte, mächtig verrippte Vau ins Auge und prägt den Stil des gesamten Motorrads wie bei keinem anderen Zweirad. Nichts trübt den dominierenden Eindruck grenzenloser Solidität, den der klar erkennbare Aufbau mit Kurbelgehäuse, Zylindern, verchromten Stößelstangen und meist blanken Ventildeckeln vermittelt. Verstärkend wirkt noch der verchromte Luftfilterdeckel, in dem sich der Betrachter mitsamt seiner Umgebung spiegelt – nur bei der Night Train und der Sportster 883 Roadster ist dieser mit edlem mattschwarzem Schrumpflack überzogen. Solche Motoren verkörpern eben klassischen Maschinenbau im besten Sinne des Wortes! technik So beeindruckend die imposante lich bestimmte gewünschte FreOptik im Stand auch ausfällt – wird quenzen bis zur Besatzung durchdieser Muskelprotz durch den Druck dringen zu lassen, haben die Harley aufs Knöpfchen zum Leben erweckt, Ingenieure eine Vielzahl ausgeklüerreicht das Erlebte eine neue Digelter Beruhigungsmaßnahmen mension. Dann ertönt aus den ergriffen. Bei den starr mit dem Schalldämpfern dieses unvergleichRahmen verbundenen Twin Cam lich dumpfe Bollern, an dem sich 96B Aggregaten der Softail Baureieine Harley-Davidson selbst mit gehe tragen zwei Ausgleichswellen schlossenen Augen erkennen lässt. Nur die klassische Kombination aus engem 45-GradZylinderwinkel und einem gemeinsamen Hubzapfen mit Gabelpleuel für beide Zylinder vermag diesen charakteristischen Klangteppich zu erzeugen. Trotz intensiver Versuche anderer Hersteller, mit Hubzapfenversatz und versetzten Zündfolgen akustische Kopien zu erzeugen, reichen diese nicht annähernd an das Original heran. Wobei die Twin Cam 96 Motoren des 07er Modelljahrgangs dank des neu entwickelten aktiven Ansaug- und Auspuffsystems noch volltönender klingen. Hier reguliert die Motorsteuerung das Durchflussvolumen mittels einer Klappe im Auspuff sowie eines Ventils im Ansaugtrakt. In Abhängigkeit von eingelegtem Gang und Drehzahl sorgt diese Technik Ein Bild von einem Motor: Twin Cam 96 überall dort, wo es erlaubt ist, automatisch für eine höhere Leistungsausbeute samt optimiertem V-Twin-Sound. Doch erst wenn der Fahrerkörper unter dem dumpfen Schalldämpfer-Grollen durch das kraftvolle Pulsieren des Motors massiert wird, ist der sinnliche Genuss perfekt. Allerdings produzieren der knappe Zylinderwinkel, der Verzicht auf einen HubzapAktives Ansaug- und Auspufffenversatz und die ungleichsystem: Neben dem Ventil im mäßige Zündfolge bestimmte Ansaugtrakt sorgt die Klappe konstruktiv bedingte Vibratiim Auspuff für Power und Sound onen, die längst nicht alle erwünscht sind. Um ausschließ- zur Beruhigung bei, indem sie die Schwingungen erster Ordnung fast gänzlich eliminieren. Bei den gummigelagerten Motoren der anderen Familien kommt es in erster Linie auf die richtige Lage und optimale Dämpfungseigenschaften der Silentblöcke an, um unerwünschte Schwingungen fernzuhalten. Beim Harley-Davidson Fahrer kommen in beiden Fällen nur angenehme niederfrequente Vibrations an. Sie strahlen einerseits eine wohltuend beruhigende Wirkung aus. Andererseits suggerieren sie der Besatzung durch ihren Puls die majestätische Kraft des mächtigen Hubraums, stehen sie doch für eine homogene Leistungsentfaltung mit jeder Menge Druck aus dem Drehzahlkeller. Nimmersatte Perfektionisten, die von diesem uramerikanischen Dreiklang aus Look, Sound und Feeling nicht genug kriegen können, dürften beim Blick in den Screamin’ Eagle Zubehörkatalog feuchte Augen bekommen. Dort findet sich auf Seite 27 der Big Bore Stage I Kit, bestehend aus riesigen Zylindern, entsprechenden Kolben, Kolbenringen und -bolzen sowie dem entsprechenden Luftfilter-Kit, verstärkten Kupplungsfedern und natürlich sämtlichen benötigten Dichtungen. Damit lässt sich der Hubraum der neuen Twin Cam 96 Motoren von 1.584 auf gewaltige 1.690 Kubikzentimeter erhöhen – für noch mehr Druck, Klangqualität und Gänsehaut. Das Beste daran: Die Homologation für das Kit ist bereits in Vorbereitung, die emsigen Techniker der Harley-Davidson GmbH in Mörfelden arbeiten schon gemeinsam mit dem TÜV daran. 27 harley-davidson magazin 1 / 2 0 0 7 p&a h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 Still got the blues Im Katalog „2007 Genuine Motor Accessories and Genuine Motor Parts“ finden sich hochwertige Zubehör- und Custom Parts. Und Custom Bikes aus jeder Modellreihe, die zeigen, welch einzigartige Traummaschinen sich mit den P&A Parts auf die Räder stellen lassen Eine Zeitreise: Nostalgie pur verkörpert die mit P & A Parts veredelte FLSTN Softail Deluxe 28 H p & a arley-Davidson fahren bedeutet individuell sein. Und ein Motorrad zu fahren, das sich von der Masse abhebt. Customizing heißt das Stichwort. Wir haben eine mit Harley-Davidson P&A Parts customizete FLSTN Softail Deluxe genauer unter die Lupe genommen. Nostalgie pur sollte sie verkörpern. Den Betrachter mitnehmen auf eine Zeitreise zurück in die Sechzigerjahre. Und ein Unikat sollte sie sein. Eines, das am Motorradtreffpunkt unweigerlich die Blicke auf sich zieht und sich dabei trotzdem mühelos fahren lässt. Das Ergebnis lässt sich wahrlich sehen. Bereits aus der Entfernung zieht mich dieses Bike unweigerlich in seinen Bann. Der gediegene, edle Look der FLSTN Softail Deluxe übt große Faszination aus. Der allenthalben vorhandene Chrom blitzt und funkelt in der warmen Abendsonne. Ich spiegele mich wider in der verchromten Luftfilterabdeckung und dem ebenfalls verchromten Timercover, als ich mich der Maschine nähere. Das Blau des aus lackiertem Tank, Frontund Heckfender bestehenden Radical Paint Sets „Burst“ kommt dezent und zurückhaltend daher, während die silbernen Tribal-Flammen gleichsam um die Silhouette der Deluxe branden. Die wechselnden, rauchigen Schattierungen der Lackierung verleihen dem Ensemble Tiefe und heben das silberne Muster von der Oberfläche ab. Die Liebe zum Detail zeigt sich in Form des winzig kleinen Bar and Shield Logos am Tankende. Das dreiteilige Paint Set aus dem Colour Shop des Katalogs ist limitiert auf 150 von Hand nummerierte Sets. Es harmoniert perfekt mit den Weißwandreifen der FLSTN und betont das nostalgische Styling des Retro-Bikes. Die silbernen Tribals fügen sich optimal ins Gesamtbild der Softail ein, das von verchromten Bauteilen bestimmt wird. Auf der rechten Seite dominieren die klassisch gestylten Screamin’ Eagle „Slash Down“ Schalldämpfer, bestückt mit Screamin’ Eagle Hitzeschilden, deren Präsenz von der verchromten Hinterrad-Schwinge, dem stylischen 80-Speichen-Hinterrad, dem verchromten Schwingenbolzen-Abdeckungskit und dem verchromten Befestigungskit des Heckfenders nochmals unterstrichen wird. Für sicheres Fahren und souveräne Retro-Optik bürgen die Trittbretter sowie die Brems pedalauflage und die Schaltraste mit eingelassenem Logo aus der „Crested Bar and Shield“ Kollektion. Auf dem Tank entdeckt des Betrachters Auge liebevolle Details, die besondere Akzente setzen, wie den formschönen Billet Tankdeckel „Six Shooter“, die gleichnamige LED-Tankanzeige und eine verchromte Instrumententafelverlängerung. Der „Fat Mini Ape“ Lenker samt Chrom-Risern, die verchromten „Slotted“ Handhebel, die ebenfalls verchromten Kupplungs-, Bremszylinder- und Schalter- Kits sowie die gewölbten Billet Spiegel verleihen der FLSTN einen noch imposanteren Auftritt. Auch der Vorderbau wird von verchromten Bauteilen geprägt. Scheinwerfer, Zusatzscheinwerfer und Blinker sind mit formschönen Chrom-Zierringen bestückt, die verchromten Tauchrohre führen das nostalgische 80-Speichen-Vorderrad im 16-Zoll-Format. Details wie der verchromte Befestigungskit des Frontfenders und der „Classic Chrome“ Bremszangeneinsatz des vorderen Bremssattels fügen das Front End zu einem harmonischen Ganzen zusammen. So ergibt sich mit Hilfe der Genuine Motor Parts and Accessories ein gelungen customizetes Milwaukee Iron, ein absolutes Einzelstück, eine Maschine mit starker Persönlichkeit und stilvollem Ausdruck. text: thomas mendle; fotos: harley-davidson Der Katalog „Genuine Motor Accessories and Genuine Motor Parts“ Die Zubehör- und Tuning-Teile aus dem Hause Harley-Davidson weisen eine Top-Verarbeitungsqualität sowie eine exzellente Passform auf. Für jede Baureihe hält der Katalog eine wahre Fundgrube an Artikeln bereit – ganz gleich, ob es um eine ergonomisch günstige Sitzposition, ein Gepäcksystem oder gleich um einen Komplettumbau samt Motortuning geht. Der „P&A“ Katalog bietet auf 896 Seiten für jeden Anspruch übersichtlich gegliedert jede Menge Optionen auf das ebenso individuelle wie stilvolle Traumbike. Außerdem behält die Maschine bei einem Umbau unter Verwendung der Genuine Motor Parts and Accessories uneingeschränkt seine Herstellergarantie. Der Katalog „Genuine Motor Accessories and Genuine Motor Parts“ ist bei Harley-Davidson Vertragshändlern erhältlich. 29 harley-davidson magazin 1 / 200 7 fashion h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 (9) It’s springtime fashion (7) (8) Die Harley-Davidson MotorClothes Frühjahrskollektion ist da D er Frühling naht. Nicht mehr lange, bis die Sonne wieder an Kraft gewinnt und das Motorrad endlich aus der Garage darf. Vor uns liegt die neue Saison mit ihren großen und kleinen Abenteuern – die Straße wartet schon! Vorfreude ist halt immer noch die schönste Freude ... Sie können es Convertible Cargo Pants (1) in Schwarz oder Oliv (96320-07VM, 96321-07VM, 90 €) – mit ihnen kommt man problemlos durch kalte und wärmere Tage, denn mithilfe eines Reißverschlusses am Knie wird die Leinbaumwoll-Hose im Nu zur Shorts. Oder beim Camouflage Fleece Hooded Sweatshirt (2) Cement (96329-07VW bzw. 9633007VW, 54 €) bereit – die wärmeren Tage des Frühlings kommen bestimmt! Und schließlich schmelzen die letzten Schneereste des Winters – und nicht nur die –mit dem in Camouflageoptik gehaltenen Cami & Short Set (5) (96353-07VW, 60 €) dahin. Um zu Beginn der Saison auf dem Motorrad eine gute Figur zu machen, bietet sich das Bad Moon Leather Jacket (8) (97149-07VM, ab 555 €) an. Die Herrenjacke ist aus mittelschwerem Leder gefertigt und verfügt über Protektorentaschen, Belüftungsschlitze vorn und hinten, ein entnehmbares (11) „Safety First“ gilt mit dem starken Mud Dog 3/4 Jet Helmet (10) (EC-97234-07E, 250 €), den Harley-Davidson passend zu den anderen Artikeln im Camouflagelook anbietet. Er entspricht der EC22/05 und bietet dank seines großen Visiers sehr guten Schutz vor Wind und Wetter. (3) (2) (1) (4) (6) (12) (5) (10) kaum erwarten? Dann tun Sie der Welt doch einfach jetzt schon Ihre Vorliebe für eine gewisse Marke aus Milwaukee, Wisconsin, kund! Das ist ganz einfach, schließlich halten die Harley-Davidson Vertragshändler ab sofort die neue MotorClothes Frühjahrskollektion Lazy River Road bereit: Freizeit- und Motorradkleidung in erdfarbenem Kolorit, in trendigen Camouflagemustern und mit Tribals im Nature-Look geben ein klares Statement. Etwa bei den lässigen 30 aus 100 % Baumwolle (96323-07VM, 99 €). Trotz der Tarnfarben fällt man damit sofort auf, zumal der CamouLook perfekt durch einen schwarzen Harley-Davidson Schriftzug auf der Brust ergänzt wird. Doch auch „Sie“ muss nicht auf den coolen OutdoorLook verzichten: Speziell für Ladies hält Harley-Davidson die Stretch Capri Pants (3) in Camouflage oder Khaki (96348-07VW oder 9634907VW, 90 €) sowie das Croc Mesh Back Tank Top (4) in Schwarz oder Als ebenso praktisch wie schick erweisen sich das Swamp Boogie 2-in-1 Jacket (6) (97471-07VW, 190 €) für „Sie“ und das Mud Dog Reversible Jacket (7) (9746907VM, 190 €) für „Ihn“. Die DamenCamoujacke aus Baumwolle verfügt über eine entnehmbare KapuzenWeste, während die Herrenjacke – ebenfalls aus 100 % Baumwolle – als Wendejacke im Camouflagelook oder in Braun mit Stickerei auf dem Rücken zu tragen ist. Futter, eine MP3-Player-Tasche und Stickereien. Für Biker-Ladys hält Harley-Davidson das taillierte Evangeline Leather Jacket (9) (97155-07VW, 646 €) aus mittelschwerem Ziegenleder bereit. Die Jacke wartet mit Protektorentaschen, Belüftungsöffnungen, Reißverschlüssen an den Bündchen und seitlichem Powerstretch auf. Front und Rücken schmücken Tribals im Flower-Style sowie der Harley-Davidson Schriftzug. Wer sich vor den Launen des Aprils schützen will, wählt das was serdichte Mud Dog Rain Jacket (11) (97254-07VM, ab 190 €) sowie die dazugehörigen Mud Dog Rain Pants (12) (97255-07VM, ab 114 €). Nichts wie los zum nächsten Harley-Davidson Vertragshändler, denn dort gibt es die vorgestellten Artikel sowie eine Vielzahl weiterer Kleidungsstücke und Accessoires aus der „Lazy River Road“ Kollektion. Der Frühling kann kommen! Alle Preisangaben sind unverbindliche Preisempfehlungen für Deutschland inkl. 19 % MwSt. Preise für andere Märkte auf Anfrage. text: iris kranefeld fotos: harley-davidson 31 harley-davidson magazin 1 / 2007 fahrbericht h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 The Beauty … Eine Ausfahrt mit VRSCA V-Rod … fahrbericht … and the Beast … und VRSCDX Night Rod Special E s gibt Entscheidungen im Leben, die man allein treffen muss. Doch wer hat schon die Wahl zwischen zwei Schwestern? Auch noch zwischen derart verschiedenen. Elegant, grandios und prachtvoll die eine, böse, wild und feurig die andere – und doch tragen beide die gleichen Gene in sich. Wer die Wahl hat … hat die Qual: Soll es die blonde Ästhetin namens VRSCA V-Rod sein oder doch lieber die schwarze Femme fatale, die auf den Namen VRSCDX Night Rod Special hört? Wer die Wahl hat ... hat aber auch Glück, denn beide sind käuflich. Starten wir zu einer Vergleichsfahrt – die ungleichen Schwestern warten schon. Beim Anblick der V-Rod schießt mir durch den Kopf, dass mit diesem Bike einst eine Lawine ins Rollen kam. Man schrieb das Jahr 2001, und die Motorradwelt stand Kopf. Eine flüssigkeitsgekühlte Harley – und was für eine! Ein Bike wie aus dem vollen Metall gefräst, ein wahrhaftiges Kunstwerk. Kein Wunder, dass diese fahrbare Skulptur einen Designpreis nach dem anderen gewann. Sie begründete die seinerzeit völlig neue Gattung der Power Cruiser. Und tatsächlich hat sie bis heute nichts von ihrer Einzigartigkeit und Faszination 32 Was darf’s denn sein: Miss World … verloren. Im Gegenteil, betont doch für 2007 sogar eine fette 240er Walze auf dem hinteren geschlitzten Scheibenrad das extravagante Heck der langen, flachen und schnörkellosen Beauty-Queen. Doch kann man Kunst fahren? Ich will es wissen, schwinge mich nach einer kurzen Einweisung durch den Dealer auf den niedrigen Sattel der V-Rod – und genieße! Mein Auge schweift über die sanft geschwungene Luftfilterabdeckung, das muschelförmige Instrumentengehäuse und die vorverlegten Rasten. Irgendwo weit da vorn steckt das 19-ZollScheibenrad in der gereckten Gabel, darüber thront der Teardrop Scheinwerfer an seiner stylischen Klemmung. Ein Druck auf den Anlasser, und der Revolution V-Twin erwacht zum Leben: „Bin ich schön?“, wis- pert mir die Blonde ins Ohr. „Umwerfend!“, gebe ich zu. Ein sanfter Dreh am Gasgriff, und die Stimme schwillt zu einem ebenso coolen wie entschiedenen Fauchen an. Kein Zweifel, dass da 117 Pferde tätig sind. Und wer die Kupplung kommen lässt, der spürt sie auch. Mächtig schiebt das Motorrad-Monument voran. Sanft und präzise rasten die Gänge ein. Doch der Blick auf den Drehzahlmesser offenbart mir, dass ich viel zu früh schalte. Bei der V-Rod beginnt der rote Bereich erst bei 9.000 U/min. Aber einerlei, in welchem Drehzahlbereich wir uns gerade befinden, die „A“ mobilisiert stets ungeahnte Kräfte und katapultiert uns auf Wunsch vehement nach vorn. Im Sturm erobert sie mein Herz und die Kurven meiner Hausstrecke. Der stabile Perimeter-Rah- … oder doch lieber die Queen of Darkness? men, dessen Rohre den V-Twin eng umschlingen, erledigt seinen Job ebenso perfekt wie die Federelemente und die drei 300er Scheiben, die meine Queen und mich sicher einbremsen. Viel zu früh neigt sich der kleine Ausflug seinem Ende zu und wir rollen zurück auf den Hof, wo das Biest uns bereits breit angrinst. Tiefschwarz und so krass wie das Batmobil steht sie da: Die Night Rod Special ist Motorrad gewordene Versuchung – scharf, unbarmherzig und brutal. Irgendwie wirkt sie noch flacher als die V-Rod. Ist sie auch, belehrt mich der Dealer – aber nur ein bisschen. Ihre hinteren Feder elemente sind kürzer und ihr Sitz ist 20 Millimeter tiefer angeordnet als jener der V-Rod. An Front und Heck rotiert je ein schwarzes Scheibenrad mit orangeroten Zierstreifen – einfach stark! Der Soundcheck ergibt, bedingt durch den anderen Auspuff, eine leichte Veränderung in der Tonlage. Die Stimme der Schwarzen erscheint mir rauer und herausfordernder: „Für mich brauchst Du einen Waffenschein, Kleiner!“ raunt sie mir ins Ohr. Das wollen wir doch mal sehen. Ich rolle vom Hof und bemerke sofort, dass die Femme fatale nicht übertrieb. Auch ihr Revolution Herz macht seinem rebellischen Namen alle Ehre: Es scheint völlig einerlei, in welcher Lebenslage sich Kolben und Kurbelwelle gerade befinden, unbändige Kraft und schierer Druck sind immer vorhanden. Die vier Pferdestärken und die knapp drei Newtonmeter Drehmoment, die die Schwarze der Blonden voraus hat, sind aber rein akade- mischer Natur – im Alltag zu spüren sind sie kaum. Was die beiden Schwestern deutlich voneinander abhebt ist das Feeling. Während ich mich auf der V-Rod wie ein intergalaktischer Easy Rider aus einem phantasievollen Science Fiction fühle, komme ich mir auf der Night Rod Special vor wie in einem heißen, tiefergelegten Hot Rod aus einer Neuverfilmung von American Graffity. Dazu passt die Sitzposition: weniger cool als versammelt, mehr dynamisch als relaxt. Gut dass Harley-Davidson auch hier eine starke Bremsanlage installiert hat, die uns jederzeit sicher ankert, denn mit diesem zügellosen Vamp fällt es unglaublich schwer, der Versuchung eines Ampel rennens zu widerstehen. Schon sind wir wieder zurück auf dem Hof des Dealers. „Und – was ist jetzt mit uns beiden?“, fordert mich die Schwarze heraus. „Nimm lieber mich!“, wispert die Blonde. Da ist sie also, die Stunde der Wahrheit ... Aber warum sollte ich Ihnen eigentlich verraten, wie ich mich entschieden habe? Urteilen Sie doch selbst! Sie wissen schon, es gibt Entscheidungen im Leben, die muss man allein treffen … text: rudi herzig fotos: harley-davidson 33 harley-davidson magazin 1 / 20 0 7 history The Drifters Der Spaß am Flat Track „E s muss Ende der 70er gewesen sein, als mich mein Vater Willie G. zu einem Dirt Track Rennen mitnahm – ich weiß es noch wie heute!“ Bill Davidsons Augen beginnen zu leuchten. „Kannst Du Dir diesen unbeschreiblichen Sound vorstellen, wenn eine Gruppe von zehn XRs auf die Kurve zuballert. Und plötzlich – wie auf ein Kommando – machen alle das Gas zu. Nur einer nicht. Der hatte die Nerven, für diesen alles entscheidenden Augenblick länger am Gas zu bleiben. Und dieser Typ war kein anderer als Scott Parker.“ Bill steht mit seinem Enthusiasmus keineswegs allein da. Dirt Track, auch Flat Track genannt, zählt zu den beliebtesten Motorradsportarten in den USA, und Scott ist als 9facher US-Champion schlichtweg eine Ikone dieses Sports. Im Jahr 2000 beendete er seine Karriere, 22 Jahre im Sattel von Rennmaschinen sollten genügen. Die meisten davon war er Mitglied im Factory Race Team von Harley-Davidson. Jenes Team konnte zu Scotts aktiven Zeiten bereits auf eine sehr lange Tradition zurückblicken, begann man doch schon in den Anfängen des 20. Jahrhunderts in den USA, Rennen auf Ovalkursen auszutragen. Track Races fanden seinerzeit auf staubigen und ebenen Pferderennbahnen (daher „Dirt“ bzw. „Flat“ Track) oder noch gefährlicheren „Thunderdomes“ mit Holzböden (daher „Board“ Track) statt. Und Harley-Davidson war seit 1913 äußerst erfolgreich mit von der Partie: Otto Walker und seine Kumpels vom „Wrecking Crew“ getauften Werks team fuhren die Konkurrenz regel- 34 Rennsport-Legende: Joe Petrali auf OHV Peashooter Racer, Baujahr 33 oder 34 h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 history mäßig in Grund und Boden. 1921 gewann Harley sämtliche nationalen Championships. In den 30ern dominierte der legendäre H-D Werksfahrer Joe Petrali den Sport: 1933 bis 36 entschied er nahezu alle Rennen, an denen er teilnahm, für sich. In den 50er Jahren wiederum kam keiner an Harleys seitengesteuerten KR Boliden vorbei – zu den Stars am Lenker zählten „Smokey“ Joe Leonard und Caroll Resweber. Die 60er verliefen für Milwaukee Racer nicht minder erfolgreich, und seit den 70ern regiert die Harley-Davidson XR750 unangefochten den Track. Diese 1970 vorgestellte Rennmaschine ist mindestens so legendär wie Scott Parker, der sie in seiner aktiven Zeit bewegte. Bei ihrem Leichtmetalltriebwerk handelt es sich um einen 750 ccm großen und bis zu 100 PS starken 45 Grad ohv-Twin, der bis heute das Herz der Harley Track Racer bildet. Hier stehen Power, Gewicht, Performance und Handling in einer einzigartigen Synthese, die auf nichts anderes als den Sieg auf dem Ovalkurs zugeschnitten ist. Und dort geht es seit je heiß her. Loser Untergrund, zumeist Lehm oder Sand, dient heute als Fahrbahn. Während Einzylinder auf einem 400-Meter-Oval, dem so genannten Short Track, oder in der Tourist Trophy unterwegs sind, in der neben Links- und Rechts-Kurven auch Sprünge vorkommen, starten die V-Twins auf Ovalen von einer halben oder einer ganzen Meile. Auf den Geraden erzielen die Racer Geschwindigkeiten jenseits von 200 km/h. Mit ebenso rasantem wie spektakulärem Schwung tauchen sie in die Kurve ein, die sie in wildem Drift durchpflügen. Traktion und deren Kontrolle mittels einer sensiblen rechten Hand sind dabei alles entscheidend. Da die Vorderradbremse überflüssig ist, sucht man sie an einer Flat Track Rennmaschine übrigens vergebens. Auch der Schalthebel wird eher selten bemüht. Bei einem Meilenrennen ist bereits in der ersten Kurve der dritte Gang eingelegt, auf der anschließenden Geraden folgt der vierte – und der bleibt ab jetzt einfach drin. Anders dürfte es den Piloten der XR1200 gehen – sollte der heiße Prototyp denn in Serie gehen. Drei Hochleistungs-Bremsen bürgen hier im Bedarfsfall für die adäquate Verzögerung, und die Gänge der Schaltbox rasten so sauber und präzise, dass es die reine Freude ist, sie immer wieder zu bemühen. Das leichte und stabile Chassis der rund 90 PS starken 1200er sorgt für optimale Performance auf gewundenen Landstraßen. Und das Design? Unverkennbar orientiert es sich an der Königin des Flat Track, der XR750. So verwundert es nicht, dass sowohl Track Fan Bill Davidson als auch Rennsportlegende Scott Parker restlos begeistert sind. Doch wird Harley das Bike in Serie fertigen? Noch ist es nicht entschieden. Halten Sie sich auf dem Laufenden – unter www.xrdna.com und www.Harley-Davidson.de finden Sie alle Facts und News. text: rudi herzig; fotos: harley-davidson Gibt der KR die Sporen: „Smokey“ Joe Leonard Da gibt’s was auf die Ohren: XR750 im Einsatz Spätbremser: Scott Parker im wilden Drift Familienbande: Prototyp XR1200 (links) und die XR750 35 harley-davidson magazin 1 / 20 0 7 inhouse On the road again Die Harley-Davidson Academy of Motorcycling startet ins zweite Jahr Back to biking: Mit Sicherheit zurück auf die Straße J edes Jahr ist es dasselbe: Spätestens im April wird mein Nachbar Bruno verstärkt nervös. Just dann nämlich, wenn die ersten Strahlen der Frühlingssonne das Wintergrau des Himmels durchbrechen, wenn aus meiner Garage das vertraute „Potato Potato“ ertönt und wenn ich mit Helm und Lederjacke an Brunos Tür vorbeispaziere – dann ist es wieder da, dieses unglaubliche Kribbeln in den Fingern meines Nachbarn. Mit 18 hatte er den Einser-Führerschein gemacht, und nach einigen Bikerjahren auf SR500 und TR1 traf er Annabell. Es folgten die Heirat, zwei Kinder, ein Hund, das Haus und natürlich die Karriere. Zeit zum Motorradfahren blieb Bruno keine. So zählt er seit nunmehr 26 Jahren zu den etwa 4,3 Millionen Deutschen, die einen Motorradführerschein in der Tasche haben und ihn nicht mehr nutzen. Doch dieses Jahr wird alles anders. Seit Monaten schon ist ein breites Grinsen in das Gesicht meines Nachbarn gemeißelt, denn Bruno hat die Harley-Davidson Academy 36 of Motorcycling besucht – und 2007 startet er mit einem nagelneuen Milwaukee-Iron durch. „Obwohl ich Lust und sogar wieder Zeit hatte, habe ich mich all die Jahre einfach nicht getraut, mich nochmal auf eine Maschine zu setzen“, erzählt Bruno, „aber bei diesem Fahrsicherheitstraining habe ich gemerkt, dass ich es immer noch kann. Bei der anschließenden Ausfahrt war alles wieder da!“ So wie Die Kurse: „Back to biking“ und „The Harley-Davidson Experience“ Zeitpunkt: Mai bis September 2007 Ort: Robinson Club Fleesensee, Mecklenburg-Vorpommern Kosten: Ab 399 Euro (inkl. ADAC-Fahrsicherheitstraining, Motor radmiete, Leihbekleidung wie Helm, Jacke und Handschuhe sowie Instruktorenbetreuung; zzgl. Übernachtung und Mahlzeiten) oder als Komplettpaket buchbar Buchung: Über den ADAC, TUI-Reisebüros oder www.riding-academy.de h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 inhouse Bruno erging es 2006 knapp hundert Menschen, die einen der „Back to biking“ Kurse besuchten, die Harley-Davidson im Rahmen der Academy of Motorcycling anbietet. Die Akademie der etwas anderen Art findet im Rahmen des „Rider’s Edge“ Programms statt, mit dem die Motor Company auf internationaler Ebene Einsteigern, Wiedereinsteigern und erfahrenen Bikern Führerschein-, Grund- und Aufbaukurse offeriert. In Deutschland startete man das Programm im vergangenen Juli im Robinson Club Fleesen see in Mecklenburg-Vorpommern. „Hierzulande haben wir uns im vergangenen Jahr ganz auf Leute konzentriert, die viele Jahre nicht mehr auf einem Motorrad saßen und jetzt ihre Kenntnisse wieder auffrischen wollen“, erläutert Kursleiter Günther Kanz. „Außerdem sprechen wir Motorradfans an, die einfach ‚nur‘ das spezielle Feeling auf einer Harley kennen lernen möchten.“ Die Kurse finden in einer 4-Sterne-Clubanlage am Rande des Müritz Nationalparks in Mecklenburg-Vorpommern statt. In nahezu unberührter Natur gelegen bietet der Club eine Vielzahl von attraktiven Wellness- und Sportangeboten, und auf Günther Kanz – der Mann hinter der Academy „Ich war vier Jahre alt, als ich sie sah. Es war eine blaue 61er Panhead mit weißem Buddy Seat und weißen Packtaschen.“ Günther Kanz gerät ins Schwärmen, wenn er sich an seine erste Begegnung mit einer Harley erinnert. Und seit diesem denkwürdigen Tag vor 45 Jahren lässt den gebürtigen Österreicher das Thema V-Twin nicht mehr los. 1989 heuerte er bei einer deutschen H-D Vertretung an, und seit 2006 arbeitet er als Kursleiter der Academy of Motorcycling. „Ich stehe jetzt fast zwanzig Jahre in den Diensten von Bar and Shield“, grinst Günther, „und es macht mir jeden Tag aufs Neue wahnsinnig Spaß!“ The Harley-Davidson Experience: So fühlt sich eine echte Harley an dem weitläufigen hauseigenen Gelände lassen sich natürlich ideal die ‚first steps‘ des Bikens wieder auffrischen. Zudem erstrecken sich in der idyllischen Landschaft rund um die Anlage zahllose wenig befahrene und gut ausgebaute Landstraßen, die den Fortgeschrittenen das nötige Maß an Routine für den Straßenverkehr zurückgeben. Gefahren wird auf zwanzig nagelneuen Harleys, die exklusiv für Kursteilnehmer zur Verfügung stehen. „Maximal 16 Personen nehmen an einem unserer Lehrgänge teil. Jeder Kurs umfasst zwei oder drei Fahrtage und wird von erfahrenen ADAC Instruktoren begleitet“, erzählt Günther. „Wir schulen unsere Gäste theoretisch und praktisch. Aber das Wichtigste ist: Die Leute sind alle gut drauf, und wir haben einen Mordsspaß zusammen!“ So unterschiedlich wie die Gäste selbst ist auch die Dauer ihrer „Auszeit“. Die längste Fahrpause eines Gastes betrug 55 Jahre. „Dieser Teilnehmer war mit 73 Jahren auch unser bisher ältester“, schmunzelt Günther, „wir sind 500 Kilometer zusammen unterwegs gewesen, und er war so fasziniert vom Biken, dass er noch in Fleesensee telefonisch eine Harley gekauft hat. Mit der fährt er dieses Jahr nach Sizilien.“ Harley-Davidson plant, die Academy of Motorcy cling künftig noch weiter auszubauen. „Schon jetzt bieten wir spezielle Arrangements – etwa Incentives für Firmen – an, und in Kürze werden wir richtige Fahrschulprogramme haben, so dass man in etwa 14 Tagen seinen Motorradführerschein machen kann“, freut sich Günther. „Und was könnte schöner sein, als den Leuten den Spaß am Bike zu eröffnen oder ihn wieder zurückzugeben?“ Recht hast Du, Günther. Bei Bruno jedenfalls hat die Academy voll ins Schwarze getroffen. In meiner Nachbargarage steht seit gestern eine mattschwarze Street Bob. Die große, weltweite Harley Gemeinde begrüßt ein neues Familienmitglied – und ich freue mich schon jetzt auf die erste gemeinsame Ausfahrt! text: rudi herzig fotos: harley-davidson, frank ratering 37 h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 ...born to be wild Grüezi, im Magazin 3/06 schreibt Ihr über Jacken. Als Inhaber einer Mode agentur – und deshalb natürlich besonders hellhörig – finde ich, dass mehr Info dabei stehen müsste, z.B. Qualität der Jacken außen und innen. Was „kann“ die Jacke? Was kostet sie? Baumwolle oder Mischgewebe? Der Konsument will heute schon etwas mehr wissen – auch wenn es von H-D kommt. Bikergrüsse aus der Schweiz René Schmidhauser, Zofingen unverbindliche Preisempfehlung ab € 3.950,- Easyrider Extreme-Watch GmbH • D-83209 Prien am Chiemsee Seestraße 6 • Phone +49 (0) 80 51/30 98 00 • Fax +49 (0) 80 51/30 98 01 Email: [email protected] www.easyrider-extreme-watch.com www.easyrider.ag Lieber René, danke für die Anregungen! Leider haben wir nicht immer genug Platz für alle Infos. Außerdem finden wir, dass man Kleidungsstücke anschauen und anprobieren muss. Also nichts wie hin zum Dealer, der informiert kompetent und freundlich – auch über die Details. Die Redaktion impressum Herausgeber: Harley-Davidson GmbH Starkenburgstr. 12 D-64546 Mörfelden Editors: Arnd Dickel, Evelyne Döring, H.O.G., Bernhard Gneithing, Mörfelden Redaktion: Harley-Davidson Presse-Service/Knut Briel GmbH, Köln; Sassenbach Advertising, München h a r l e y - dav i d s o n m ag a z i n 1 / 2 0 0 7 last words Das letzte Wort Liebe Leserinnen und Leser, liebe H.O.G. Mitglieder, wenn Ihr Anregungen, Lob oder Tadel zum Harley-Davidson Magazin loswerden wollt, oder wenn Euch sonstige Harley-Davidson Themen am Herzen liegen, schreibt uns Eure Meinung per Post an: Harley-Davidson GmbH H.O.G. Magazin, Starkenburgstraße 12, 64546 Mörfelden oder per E-Mail an: [email protected] oder schickt uns ein Fax an: +49 (0) 6105-284-199 Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserzuschriften zu kürzen. Modell º1 Gehäuse Edelstahl ø49 mm • Automatik Schweizer Präzisionswerk ETA-Cal.2824-2 • Integriertes patentiertes Schock Absorber-System SAS Weicheisen Innengehäuse zur Magnetfeldabschirmung bis 800.000 A/m • Datumsanzeige mit Schnellkorrektur • Zentralsekunde mit Sekundenstop Beidseitig entspiegeltes, extra starkes Saphirglas Verschraubte Aufzugskrone • Verschraubter Gehäuseboden • Verschraubte Bandhalterung • Wasserdicht Tief-Tauchtiefe 1000 ft = 300m • Zifferblatt aus Weicheisen • Aufzugswelle verstärkt • Armband Känguruhleder hand-made in Topqualität mit Edelstahl-Faltschließe • Made in Germany leserbriefe Fragt mal nach! W Hallo Frau Döring, meine Frau und ich machen jedes Jahr größere Touren in Europa. Vor etwa vier Jahren trafen wir uns im Mai am Lago Maggiore mit Freunden, wobei die Anfahrt durch sehr schlechtes Wetter erschwert war. Ich habe mich daher damals dazu entschieden, einen Motorradanhänger zu kaufen. An einer Ampel stand ein paar Tage später ein Pferdeanhänger vor mir, und ich hatte die Lösung. Wo zwei Pferde reinpassen, passen auch zwei Harleys rein. Die Vorteile: günstiger Anschaffungspreis, kein hoher Wertverlust, universell einsetzbar, Zuladung von 1.240 kg, Doppelachser, optimale Auffahrrampe, Seitentür, 100 km/h Zulassung. Ich darf Ihnen zu dem HOG Magazin gratulieren. Gerade den Artikel „Go, Johnny go“ werde ich noch genau studieren, da ich selbst Musiker und ein großer Verehrer von Leo Fender bin. Mit freundlichen Grüßen Walter Weber Fotografie: WDR/Michael Böhme, BUELL, Faber-Castell AG, Robert Gray, Harley-Davidson, Harley-Davidson & BUELL Factory Frankfurt, Harley-Davidson & BUELL Hanau, Harley-Davidson & BUELL Wiesbaden, Jürgen Mainx, Montblanc Simplo GmbH, Frank Ratering, Robinson Club, Horst Rösler, Gerhard Rudolph, Sanford GmbH, Standardgraph Zeichentechnik GmbH Grafik/Layout: Sassenbach Advertising, München Erscheinungsweise: Zwei Ausgaben pro Jahr Anzeigenmarketing: Advertising & More Werbeagentur, München er heutzutage in die Welt diese viel zu nasse und zu kurze Norblickt, mag wenig Sinn wegentour auf der „Ulysses“. Wobei darin sehen, seine Sorgen mir gerade in den Fjorden wieder die ausgerechnet in einem Magazin für provozierenden Gedanken ans HeuHarley-Davidson Motorräder darzute kamen: Vor einigen zehntausend legen. Oder doch? Jeder Platz zum Jahren lag ganz Skandinavien noch Nachdenken ist ein guter Platz. Freiunter Gletschern, die bis nach Lonheit beginnt beim Denken und Nachdon und Berlin reichten. Hatten die fragen – und bei der Möglichkeit, Gletscher damals keine Lobby, oder Gedanken auch frei aussprechen zu sind die Leute damals noch viel mehr dürfen. Etwas, das wir in DeutschAuto und Motorrad gefahren als heuland vielleicht noch nie gehabt haben. te? An den Fährstationen der Fjorde Fast alles auf diesem Planeten und in stand das Wasser jedenfalls noch gediesem Land geht in Richtung Benau da, wo ich es vor 25 Jahren geseschränkung, Verbot, Limitierung. hen hatte. Die Schrauben werden Jahr für Jahr, Auch wenn ich im Laufe der letzTag für Tag, Stunde für Stunde im- Dipl.-Ing. Horst Rösler aka „Motographer“, freibe- ten Jahre tausende von Extrembikes ruflicher Bildjournalist, berichtet über die mer ein wenig enger gezogen. Früher fotografiert und beschrieben habe – Harley-Davidson & Custombike Szene, Motorräder setzte man sich auf sein Motorrad, schließlich ist jede Harley ein indiviund Events weltweit. hängte die Haare in den Wind und dueller Ausdruck der Persönlichkeit entspannte sich für ein paar Stunden. Heute fährt das des Besitzers – muss ich hier mal eine Bresche für die kollektiv eingeflüsterte schlechte Gewissen mit: Man Serie schlagen: Jede dieser Maschinen hat mich sicher verschwendet Energie, bringt Polkappen zum Abschmel- und bequem von A nach B und zurück gebracht – ohne zen, belästigt Mitbürger mit Abgasen und Lärm – und Probleme, auch über tausende Kilometer am Stück. Es überhaupt: Sollte man seine Zeit nicht mit sinnvolleren gibt heute keinen Grund, nicht Harley zu fahren – und Tätigkeiten verbringen? die aufrechte Sitzposition ist nur ein Aspekt davon. Ich fahre seit meinem 16. Lebensjahr Moped und Für viele Harley Fahrer ist das Motorradfahren ein Motorrad – und ich bilde mir ein, dass ich damit auch Erlebnis von Freiheit – was ihnen in dieser Zeit mehr als etwas für Mitmenschen und Umwelt getan habe: Mo- zu gönnen ist. Neider gibt es genug, meist ohne dass torräder zählen zu den praktischsten Verkehrsmitteln diese einen Grund für ihre Missgunst angeben können: überhaupt, und es gibt Städte und Landschaften, in die Spaß ist hierzulande immer verdächtig, besonders wenn ich mit einem Auto überhaupt nicht reisen würde! Ego- man unfähig ist, selbst welchen zu haben. Universelle istisch betrachtet: Wie viel weniger hätte ich erlebt und Thesen werden dann am fanatischsten verfochten, wenn gesehen auf der Suche nach Parkplätzen, im Stau ste- die Möglichkeiten, sie zu belegen, gegen Null tendieren. hend oder mich auf enge Passstraßen konzentrierend Schon die Nachfrage nach der Quelle der Information statt den Blick in die Landschaft gerichtet? Dies kann enthüllt oft die dahinterstehenden Interessen. Wenn nur jemand nachvollziehen, der selbst auf zwei Rädern man mir schon die Freiheit nimmt, dann habe ich mindurch die Landschaft rollt. Einige der schönsten Fahrten destens das Recht, danach zu fragen, warum und auf waren jene im Sattel von Harley-Davidson und BUELL wessen Anweisung – es ist ja schließlich auch die FreiMotorrädern: durch die französischen Alpen und die heit aller anderen. Fragt mal nach! Provence mit einer Electra Glide, durch Wyoming mit Die Beiträge der Gastautoren geben nicht unbedingt die einer Ultra, in die Normandie auf einer Heritage oder Meinung der Redaktion wieder. 39