Ausgabe 28
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Ausgabe 28
18. Juli 2001 – Jahrgang 7 Ausgabe 28 – kostenlos Sieben Millionen im Jahr Diese Summe kosten die Bamberger Studenten: Finanzierung nicht nur aus Semesterbeitrag Campus 5 Semesterticket in Planung Service 6 Freche Früchtchen zum Selbermixen Ein Job bei Rock im Park gewährt einen tiefen Einblick hinter die Kulissen. Über 60 000 Musik-Freaks feierten bei wenig Sonne und viel Regen Reamonn, Anastacia, Alanis Morisette & Co. Domscherge 7 Kunst für Weight Watchers Kultur 10 Praktikum beim Schnulzendreh Kultur 11 Verzwickte Dreiecksbeziehung Von Marietta Eder und Nadine Heggen Der Countdown für die Rückmeldung läuft. Wie jedes Semester zahlt der Bamberger Student brav seine 55 Mark Beitrag. Aber wofür eigentlich? Oder besser: An wen? Zunächst geht das Geld ans Studentenwerk Würzburg. Denn die sollen dafür sorgen, dass es hier Mensaessen, Wohnheime, BAföG, psychotherapeutische Beratungsstelle, Kindertagesstätten und Rechtsberatung für die Studenten gibt. Die Summe von rund 770 000 Mark Semesterbeitrag deckt allerdings bei weitem nicht die kompletten Ausgaben. „Sechs bis acht Millionen Mark geben wir pro Jahr für Bamberg aus“, so Josef Wenzel, Geschäftsführer des Studentenwerks Würzburg. Aber woher kommt dann der Rest? Situation ist in Würzburg rosiger Des Rätsels Lösung sind Landeszuschüsse, Rücklagen, Mieten und Mensa-Einnahmen. Doch allein um das Mensa-Essen zu finanzieren, müsste jeder Student 222 Mark zusätzlichen Semesterbeitrag zahlen. Die Verluste werden mittlerweile vorwiegend aus den Rücklagen des Studentenwerks Würzburg finanziert. Das „FinanzPolster“ entstand, indem ein fester Anteil der Miete direkt in diesem Topf landete. Die Rücklagen des Studentenwerks Würzburg belaufen sich auf die stolze Summe von 20 Millionen Mark. Ursprünglich waren sie zur Sanierung der Wohnheime gedacht. Für manche verwunderlich, dass ihr Wohnheim dann nicht schon früher saniert wurde oder das Geld nicht in die Erneuerung der Mensen geflossen ist. Im August sollen nun aber die Fenster des Pestalozzi-Altbaus erneuert werden. Die Außenfassade des Wohnheims in der Judenstraße ist im Herbst dran – sofern das Vorhaben vom Land genehmigt wird. Nach ein e m Be- Kunst. Ministerium und Verwaltungsrat müssen damit jeder Investition zustimmen. Lediglich Ausgaben bis zu 800 Mark, sprich für Bleistift, Kochlöffel und Rohrzange, dürfen ohne Antrag getätigt werden. Dagegen ist die Finanzierung von Gebäuden, also auch der Mensen, allein Sache des Freistaats Bayern. Das Studentenwerk Würzburg ist neben der Uni richt des BayBamberg auch für die Juserischen Obertus-Maximilian-Universität Würzburg, die Musikhochsten Rechnungshofes schule Würzburg, die Fachhochschule Aschaffenburg aus dem Jahr 1999 sind die und die Fachhochschule Rücklagen der Schweinfurt/Würzburg zubayerischen ständig. Die Bamberger Studenten müssen daher Studentenwerke besonders auf eine eigene Rechts- und psychotherapeutische Behoch und solllen deshalb ratung verzichten. Die Beweiter redurater sind genau wie die ziert werden. BAföG-Betreuung nur zu Die Landeszubestimmten Zeiten präsent. schüsse für die Grundsätzlich sind die bayDefizite der erischen Studentenwerke Studentengesetzlich dazu verpflichIn welchen Schnabel geht unser Semesterbeitrag? Studentenwerk und tet, den internationalen werke sind alLand entscheiden Montage: ottfried Kontakt und kulturelle und so noch einmal gesunken. Von ursprünglich 100 gesellschaftliche Einrichtungen zu förzuführen. „Gell, auf die Würzburger Prozent wird das Studentenwerk Würzdern: Also gab es dieses Semester eine dürfen die Bamberger nicht neidisch burg in diesem Jahr nur noch mit 28 Veranstaltung mit dem Kabarettisten sein, die kriegen ja auch bald zwei neue Prozent bezuschusst. Markus Demel im Audimax, die vom Mensen“, so Josef Wenzel. Dennoch läßt sich feststellen, dass die Studentenwerk gesponsert wurde. Allerdings sind die immer noch in der Situation in Würzburg im Vergleich zu Außerdem ist für Donnerstag, 19. Juli, Planungsphase. An der Feki wird vorBamberg rosiger ist. Dort gibt es schon zum Semesterabschluss eine Abendaussichtlich im Frühling mit dem Bau seit längerem eine Abendmensa und das mensa in der Austraße geplant. Neben begonnen. Die Mensa in der Innenstadt auch an verschiedenen Standorten. Ein Gratis-Eis und Sekt, gibt es Musik. Die wird noch länger auf sich warten lassen. weiteres Plus in Würzburg ist die Chip„English Drama Group“ führt Sketche Da das Studentenwerk Würzburg wie karte, mit der bargeldloses Bezahlen in auf. Der Sprecherrat, der die Abendalle anderen bayerischen Studentender Mensa möglich ist. Dadurch wird mensa mitorganisiert, plant diese wie in werke eine Anstalt des öffentlichen der Ablauf reibungsloser. In Bamberg Würzburg als feste Institution. Für die Rechts ist, untersteht es der Rechtsaufwird zur Zeit noch darüber nachgeFeki soll es eine Überraschung geben. sicht des Bayerischen Staatsministedacht, eine multifunktionale Karte einNa, dann prost! riums für Wissenschaft, Forschung und Der Angriff aus dem Netz Wegen eines Hackereinbruchs verschwand der Internet-Auftritt der Universität aus dem Netz (bh) Anfang Juni existierte die Universität Bamberg ein paar Tage lang nicht. Virtuell zumindest: Wer in dieser Zeit die Internetadresse der Uni in seinen Browser tippte, fand statt der vertrauten Startseite nur eine kurze Mitteilung vor, dass das Internetangebot der Universität Bamberg momentan nicht im Netz verfügbar sei. Wer sich das Kleingedruckte durchlas, bekam auch den Grund dafür mitgeteilt: Man vermute, dass ein Hackerangriff auf das Datennetz der Universität stattgefunden habe, weshalb es aus sicherheitstechnischen Gründen offline gestellt worden sei. Tatsächlich wurden Spuren in der Datenstruktur des Servers gefunden, die als Hackerangriff interpretiert werden konnten. Bestimmte Ordner waren unsichtbar, ein Zeichen dafür, dass ein Hacker sich unbemerkt einzunisten versucht hatte und seine Werkzeuge verstecken wollte. Man wisse weder, wo der Hacker eingedrungen sei, was er vorhatte, noch um wen es sich dabei handle, so Dr. Ru- dolf Gardill, Leiter des Rechenzentrums. Die Universität Bamberg sei aber mitnichten die einzige Universität, die sich mit Hackern herumschlagen müsse. Auch andere bayerische Universitäten haben bereits deren Bekanntschaft gemacht. Vor die Entscheidung gestellt, den Eindringling gewähren zu lassen und zu hoffen, dass er keinen Schaden anrichte oder ihn zu vertreiben – was ungleich aufwendiger war – entschloss man sich im Rechenzentrum, letzteres durchzuführen. Keine Gefahr für vertrauliche Daten So sei man auf Nummer sicher gegangen und habe den Server kurzzeitig vom Netz genommen. Die vom Hacker „bearbeiteten“ Daten konnten so genauer aufgespürt werden. Außerdem sei das komplette System von Grund auf neu installiert worden, inklusive Betriebssystem und Servertreiber. Auf die- se Weise seien auch sämtliche Eingriffe des Hackers gelöscht worden. Die Inhalte der Universitäts-Seiten wurden hingegen aus einer Backup-Kopie wieder bereitgestellt. Die zeitaufwendige Aktion – insgesamt sechs Tage war die Universität online nicht existent – hatte auch einen positiven Nebeneffekt. So wurde die aktuellste Version der Software des Betriebssystems und der Server-Programme gleichzeitig auch mitinstalliert. Eine Maßnahme, die demnächst ohnehin notwendig gewesen wäre. „Durch den Angriff des Hackers ist der Universität kein ersichtlicher Schaden entstanden“, betonte der Rechenzentrumsleiter. Sensible Daten seien nie in Gefahr gewesen, versicherte Gardill im Gespräch mit OTTFRIED. Denn auf dem betroffenen Server seien solche Daten gar nicht vorhanden gewesen. Auf die Einrichtung einer Firewall – wie sie etwa Unternehmen zum Schutz vor Hackerangriffen verwenden – wolle man aber dennoch auch in Zukunft ver- zichten. Dies sei vielleicht für Unternehmen eine sinnvolle Sicherheitsmaßnahme. Das Uni-Netz hingegen würden solche Einrichtungen zu sehr einengen und somit arbeitsunfähig machen. Einziger Schaden: Netzangebot fehlte Der Schaden, der beim Hackerangriff entstanden sei, bezieht sich somit nicht auf den Verlust von Daten, sondern vielmehr auf die mehrtägige Abwesenheit der Universität im Netz. Eine Universität kann es sich nicht erlauben, so lange im Netz nicht präsent zu sein. Wichtige Funktionen und Inhalte konnten mehrere Tage nicht genutzt werden oder waren – wenn sie auf anderen Servern lagen wie etwa der Web-Opac – nur sehr schwer aufzufinden. Aber zumindest hat das virtuelle Verschwinden der Universität gezeigt, dass sie vermisst wird, wenn sie nicht mehr online ist. PRESSESTELLE. Besuch aus der Hauptstadt Landtagsabgeordnete informieren sich über die sechste Fakultät Von Franziska Baumgärtner Ende Juni hatten Rektor Professor Godehard Ruppert und Prorektor Professor Johann Engelhard Besuch aus München, und natürlich ging es mal wieder ums Geld. Auf einer Sitzung mit der Hochschulleitung informierten sich die Mitglieder des Landtagsausschusses für Staatshaushalt und Finanzfragen im Besonderen über die Pläne zur sechsten Fakultät. Dabei waren Rektor und Prorektor sich einig, dass die Errichtung der Fakultät „Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik“ zu den aktuellen Schwerpunkten der Hochschulentwicklung gehöre. Nach dem Vorbild des Zentrums für Mittelalterstudien sollen jedoch noch weitere „Kompetenzzentren“ eingerichtet werden. Momentan stammen über 90 Prozent der bayerischen Absolventen im Fach Wirtschaftsinformatik aus Bamberg, und die Universität will ihr Angebot im Bereich der Informationstechnologie stetig erweitern. Darüber hinaus soll „in absehbarer Zeit“ der Schwerpunkt Medieninformatik zu einem eigenständigen Studiengang ausgebaut werden. Nebenbei ist geplant, ein neues Studienfach für Berufsschullehrer mit Schwerpunkt Informationstechnologie einzurichten, so Professor Elmar Sinz, Gründungsbeauftragter für die neue Fakultät. Damit nicht genug: Spätestens im nächsten Jahr soll zudem in Zusammenarbeit mit den Universitäten Essen und ErlangenNürnberg ein virtueller Aufbaustudiengang Wirtschaftsinformatik entstehen. Hühnerzucht statt Krieg Uni-Theatergruppe spielt „Romulus der Große“ Einziges Problem: Neben den vier bestehenden Lehrstühlen würden die vier zusätzlich genehmigten bei weitem nicht ausreichen, um die geplanten Studienangebote in der Angewandten Informatik tatsächlich wie geplant anbieten zu können. Kanzlerin Martina Petermann betonte außerdem das Problem der Raumknappheit für die neue Fakultät. Auch die Zahl der wissenschaftlichen Mitarbeiter sei bislang noch zu knapp bemessen. Die Mitglieder des Haushaltsausschusses ließen jedoch verlauten, die Argumente der Hochschulleitung zugunsten weiterer Investitionen in unsere Universität besonders berücksichtigen zu wollen. In der Hauptsache soll es dabei um die bereits im Aufbau befindliche sechste Fakultät gehen. Denkzettel (ip) Wer nächstes Semester wieder die Vorteile des Studentenlebens genießen will, sollte brav sein Überweisungsformular einwerfen: Die Rückmeldefrist läuft noch bis Freitag, 27. Juli. Falls euer vorgedrucktes Überweisungsformular unter den Notizen für die letzte Hausarbeit oder im Altpapier verschwunden ist: Die Kontonummer der Uni lautet 10 207. Das Konto ist bei der Sparkasse Bamberg, Bankleitzahl 770 500 00. Man kann allerdings auch bei der Studentenkanzlei bar bezahlen. Das Wintersemester 2001/2002 beginnt am Montag, 16. Oktober. Verwirrung in der Innenstadt Die königliche Familie im alten Rom: Moderne Zeiten brechen an (kri) Uni-Theater in Bamberg, das heißt zuerst ein Stück mit vielen Rollen finden – möglichst für weibliche Schauspieler, denn die sind in dieser Gruppe in der Mehrheit. Die eine Forderung erfüllt Friedrich Dürrenmatts „Romulus der Große“ mit insgesamt fast 20 Rollen. Allerdings hatte Dürrenmatt nur zwei davon für Frauen vorgesehen. Für das Stück verwandeln sich also mehrere Frauen in wilde Germanen, mordende Köche und dämliche Diener. Allein der Kaiser Romulus wird von einem Mann verkörpert. Romulus der Große (Sebastian Thiers), Kaiser von Rom, füttert am liebsten seine Hühner und überlässt die Staatsgeschäfte seinen Ministern (Katrin Haasler und Katrin Richter). Momentan steht der Krieg gegen die Germanen auf dem Programm. Die neuesten Nachrichten aus dem Hühnerstall findet Romulus aber weitaus interessanter als Botschaften von den Kriegsschauplät- Foto: kri zen (überbracht von Iris Mitterhuber als Spurius Titus Mamma). Die Königin (Ilona Pilchart) ist empört, denn ein Hosenfabrikant (Lea Norbitsrath) hat die Frechheit, um die Gunst der Prinzessin Rea (Kerstin Freyer) zu werben. Um das Chaos perfekt zu machen, taucht auch noch Zeno der Isaurier (Sandra Ziegler) auf, um am Hof des Kaisers Asyl zu erbitten. Hanna Spengler als Ämilian, Kathrin Buchert und Manuela Schambureck, beide als Diener, Margarete Schöll als Schauspieler, Nadine Gollner als Kunsthändler und Nadine Häring als Koch vervollständigen das Theaterteam. Für die Inszenierung ist Nicole Schymiczek verantwortlich. Premiere ist am Donnerstag, 26. Juli, um 20 Uhr im Innenhof der theologischen Fakultät, An der Universität 2. Weitere Aufführungen finden am Freitag, 27. Juli, und Samstag, 28. Juli, jeweils um 20 Uhr statt. Karten gibt’s an der Abendkasse. Im Vorfeld stifteten Plakate in der Fakultät SpLit Verwirrung. Dort hieß es, die Frist laufe bereits und ende am 6. Juli. „Das ist die Frist, die im offiziellen Vorlesungsverzeichnis genannt wird. Wir dachten, wir tun den Leuten einen Gefallen“, so die Fachschaft SpLit, die die Hinweise aufgehängt hatte. Die gutgemeinte Aktion führte allerdings zu hitzigen Diskussionen darüber, welches nun die „echte“ Rückmeldefrist sei. Auch panikartige Nachfragen bei der Studentenkanzlei wurden beobachtet. „Ungefähr 150 bis 200 Studenten haben sich zu früh rückgemeldet. Das macht aber nichts und hat uns auch nicht mehr Arbeit bereitet“, besänftigt Siegmar Sautter von der Studentenkanzlei. Außer leichter Hilflosigkeit bei den Studenten ist also kein Schaden entstanden. Feste Institution (neg) Nachdem der zweite „Poetry Slam“ ebenso großen Erfolg hatte wie die erste Auflage, stellt sich die Frage nach der Zukunft dieser und ähnlicher Veranstaltungen. Keith Kennetz, Stefan Kai Spörlein und Nora-E. Gomringer, die Veranstalter des Slams, sind schon „boldly“ dort hingegangen „where no one has gone before“: Nach der Sommerpause möchten die drei unbedingt weitergehen und Studenten und anderen Bürgern ein Forum für eigene Texte und spokenword-adventures bieten. Noch sind sie auf der Suche nach einem geeigneten Raum, aber der nächste Slam soll Ende Oktober oder Anfang November stattfinden. Die drei Organisatoren werden sich bis dahin eine mögliche Änderung des Konzeptes durch die Köpfe gehen lassen. Vor allem aber wollen sie sich bemühen, eine feste und atmosphärisch angenehme Lokalität für die Abenteuer der Zukunft zu finden. Beides Absichten, bei denen Unterstützung und Anregungen willkommen sind. Insgesamt sind für das nächste Wintersemester in einmonatlichem Abstand drei Slams geplant. Kontakt: [email protected]. Hilfe beim Uni-Austausch Externes Sponsoring zeigt erste Erfolge (mas) Die Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften besitzt seit kurzem einen Auslandsbeauftragten. Thorsten Gruber vom Lehrstuhl für Absatzwirtschaft bekleidet dieses Amt für die kommenden drei Jahre. Ermöglicht wurde die Halbtagsstelle durch finanzielle Zuwendungen von zwölf Sponsoren aus der Region Oberfranken, wie vom Prorektor für Lehre, Professor Johann Engelhard, zu erfahren war. Der Wirkungsbereich von Thorsten Gruber beschränkt sich allerdings auf die Fakultät SoWi. Die internationale Ausrichtung zahlreicher Studiengänge, wie zum Beispiel die Internationale Volkswirtschaft oder Europäische Wirtschaft mit verbindlichen Pflichtaufenthalten im Ausland, erfordert eine genaue Koordination der Lehrinhalte. Zudem steht Gruber für alle Fragen zum Thema Auslandsaufenthalt im Bereich SoWi zur Verfügung, und damit auch zukünftigen Gaststudenten aus dem Ausland. Die Sprechstunde des Auslandsbeauftragten der Fakultät SoWi findet donnerstags von 10 bis 11 Uhr in der Feki, Raum 325, statt. Zuvor empfiehlt es sich jedoch, einen Blick auf www.unibamberg.de/sowi/international zu werfen, wo vorab die wichtigsten Fragen geklärt werden können. Bereits bei ihrem Amtsantritt kündigte Kanzlerin Martina Petermann an, externe Sponsoren für die Universität gewinnen zu wollen (OTTFRIED berichtete). Diese Bemühungen tragen damit erste Früchte. Gespräche mit weiteren potentiellen Geldgebern für anderweitige Aufgaben würden derzeit geführt, so Petermann auf Anfrage. Bahnpreis wechsel Dich Die Deutsche Bahn stellt neue Preisstruktur vor (em) Ab Herbst 2002 gibt es grundlegende Veränderungen bei den Bahnpreisen. OTTFRIED hat nachgeforscht, was sich für Studenten ändert. Wichtigster Grundsatz wird sein: Wer früher bucht, zahlt auch weniger. Bucht man sein Ticket sieben Tage vor Reiseantritt, gibt es 40 Prozent Rabatt; drei Tage vorher bekommt man noch 25 Prozent und einen Tag vor der Fahrt noch zehn. Auf die BahnCard wird es allerdings statt den bisher 50 nur noch 25 Prozent geben. Dafür wird sie mit 60 Euro auch günstiger. Nachteil ist, dass die Rabatte nicht summiert werden. Man bekommt also für ein Ticket mit dem Grundpreis von 100 Mark keine 65 Prozent Rabatt, wenn man sieben Tage vorher bucht und eine BahnCard besitzt. Der ermäßigte Preis beträgt 45 Mark: 40 Mark Nachlass für Frühbucher und auf die Restsumme 25 Prozent für BahnCard-Besitzer. Der große Nachteil der Bahnreform ist, dass man früh wissen muss, mit wel- chen Zügen man hin- und zurückfahren will. Pech hat man, wenn man sich zwar früh für eine Fahrt entschieden hat, das Kontingent des gebuchten Zuges aber bereits ausgeschöpft ist. Dann bleibt nur, sich eine neue Verbindung zu suchen oder den vollen Preis zu bezahlen und zu hoffen, dass ein Platz frei ist. Wenn man seinen Zug verpennt hat, kann man sein Ticket nur gegen ein Neues eintauschen, dafür muss man dann aber den vollen Preis bezahlen. Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ kritisiert: „im Fernverkehr gut, im Nahverkehr mit deutlichen Mängeln“. Für Pendler gibt es keine Möglichkeit, die Frühbucherrabatte zu nutzen. „Pro Bahn“ befürchtet in diesem Bereich Preissteigerung bis zu 50 Prozent. Für Studenten, die zum Beispiel dreimal die Woche von Forchheim nach Bamberg pendeln, wird es teuer. Es sei denn, sie machen nächstes Jahr ihren Abschluss. Die „alte“ BahnCard soll es noch ein Jahr neben der neuen geben. Sozialwesen auf Reisen Fachbereich zieht in die Nähe der Feki (mas) Der Fachbereich Sozialwesen wird aus dem Uni-Gebäude an der Feldkirchenstraße ausziehen. Das bestätigte Kanzlerin Martina Petermann auf Nachfrage von OTTFRIED. Über den genauen Standort des neuen UniGebäudes gibt es bislang nur Vermutungen. Er soll, so Petermann, im Umkreis von 800 Metern um die Feki liegen, um weiterhin den Besuch der dortigen Mensa zu ermöglichen. Der genaue Umzugstermin steht bislang nicht fest. Die Verhandlungen für den neuen Standort laufen noch. Nur wenn diese schnellstmöglich abge- schlossen werden, ist ein Umzug des Fachbereichs bereits zum nächsten Semester noch möglich. Ob die Auslagerung nur vorübergehend ist und der Fachbereich zurückkehren kann, wird sich zeigen, wenn die Planung für den Mensa-Neubau mit eventuell zusätzlichen Räumen fortgeschritten ist. Ursprünglich hätte im Wintersemester durch die Errichtung der sechsten Fakultät und die Fertigstellung des Rechenzentrums ein neuer Raumplan für die Feki greifen sollen. Dieser wird nun nochmals überarbeitet und an die neue Situation angepasst. IMPRESSUM. OTTFRIED, die Bamberger Studentenzeitung, erscheint zweimal im Semester, jeweils im Mai und im Juli bzw. im Dezember und im Januar. Herausgeber und Redaktion verstehen OTTFRIED als unabhängiges Organ, das keiner Gruppierung oder Weltanschauung verpflichtet ist. Für namentlich gekennzeichnete Artikel übernimmt der Autor die Verantwortung. Herausgeber: Marietta Eder. V.i.S.d.P.: Franziska Baumgärtner, Isabel Plocher. Anzeigen: Annegret Bieger, Matthias Häber. Fotos und Montagen (soweit nicht anders angegeben): Jörg Grund. Layout und Redaktion: Franziska Baumgärtner (fra), Annegret Bieger (ab), Christina Distler (cd), Marietta Eder (em), Jörg Grund (jg), Frank Gundermann (fg), Bernd Hartmann (bh), Matthias Häber (mah), Nadine Heggen (nh), Helge Köhling (hek), Frank Kossyk (kos), Natalie Markowitsch (nm), Steffen Meyer-Schwarzenberger (sms), Thomas Müller (mas) Isabel Plocher (ip), Björn Schimmeyer (bse), Anja Süssner (ajs). Mitarbeiter dieser Ausgabe: Lars Bombowsky (lb), Anja Gerigk, Nora-E. Gomringer (neg), Andrea Lutz (alu), Carolin Prandl (cap), Katrin Richter (kri), Peter Schiffmann (ps), Kathrin Schrocke (ks), Ines Thomas (ini), Diana Tuffner (dit). Redaktionsanschrift: OTTFRIED, c/o Marietta Eder Peuntstraße 4 96050 Bamberg Tel.: 0951-3039937 E-Mail: [email protected] OTTFRIED-Briefkästen: vor den Mensen in der Austraße und Feki. Druck: Meister-Druck Postfach 1650 96206 Lichtenfels. Auflage: 2000 Stück REPORTAGE. Bühnenshow mit Bauchnarbe Rock im Park 2001: Ausnahmezustand am Dutzendteich – Unsere „krrrass fette Biene” Anja war backstage dabei Von Anja Süssner Fahle Gesichter blicken mich an. Freitagmorgen – der erste Tag von Rock im Park, einem der größten Rockfestivals in Europa. Zusammen mit drei Kollegen bin ich auf dem Weg zum Gelände. Unsere Mission: Bilder und Reportagen für die Rock-im-Park-Homepage. Im Auto riecht es nach Kunstdünger. Alle haben ihr Outfit mit Imprägnierspray regenfest gemacht. Mir wird flau im Magen. Ich werde sie sehen – und zwar von ganz, ganz vorne. Anastacia, A-ha und – Gott, was bin ich für ein Glückspilz – Reamonn. Backstage-Pass sei dank. Ich steige aus dem dunkelblauen Opel aus, mitten hinein in eine andere Welt. Spaghetti-Parasiten und Partysanen mich so ein mickriger Kid Rock eigentlich gar nicht beeindrucken dürfte, kann ich es mir nicht verkneifen, beim Vorbeilaufen die Augen fast aus der Augenhöhle rauszudrehen. Ein blaues Sofa, ziemlich viele Lampen, jede Menge Wasserspender. Keine zwielichtigen Gestalten, kein Rauch, kein WodkaBull. „Ist wahrscheinlich nur die Kabine von irgend einem Langweiler“, muffle ich enttäuscht zu meiner Kollegin. Ein Blick aus unserem Büro über der Haupttribüne. Was für ein Anblick! 25 000 Menschen strecken ihre Hände Limp Bizkit entgegen. Die Bühne wird zum Moloch. Verzweifelt versuchen die Fans, den Sänger aus dem schwarzen Schlund der rund 20 Meter hohen und 30 Meter breiten Bühne rauszuzerren. Am Zäpfchen dieses riesigen Mauls vibriert das Schlagzeug. Der Sänger hat keine Chance, die Bühne verschlingt ihn, der Mob tobt. Ich tobe. 23 Uhr: Der erste Tag ist vorbei. Ich habe exakt ein Lied gehört, dafür aber alles abgelichtet, was genug Farbe hergab. Die letzte S-Bahn schafft alle Mimosen heim, die in ihrem eigenen Bett schlafen. Ich sinke in die Kissen, höre ab und zu noch das Klicken des Fotoapparates, aber bin glücklich. Rock im Park sehen und träumen. Samstag 16.50 Uhr: Die S-Bahn fährt leer weiter in Richtung Drei Stunden bis zum ersten „Act“. Der Wind trägt mir den Geruch von Würstchen mit Wodka-Bull entgegen. Überall sieht man sie: Echte Rock-im-Park-ler (RIPler), die bereits am Vortag angereist sind. Ihre erste Campingnacht haben sie bei leichtem Nieselregen und 14 Grad verbracht. Sie hängen aufeinander, übereinander auf dem Bordstein, schlürfen Spaghetti mit Tomatensoße. Einer geht von Tisch zu Tisch, isst die Reste der anderen. Er sieht aus wie ein oberbayerischer Musterschüler. Wahrscheinlich 12. Klasse, Leistungskurs Wirtschaft und Deutsch. Seine Eltern werden sich freuen, ein Foto von ihrem Kleinen auf der RIP-Homepage zu finden, denke ich mir und drücke ab. „Cool, was die alles übrig lassen“, freut er sich und isst weiter. „Die“ tragen Strohhüte und Jesuslatschen, Cowboyhüte und Karoröcke, Adidas-Shirts und Aldi-Jeans. Individualität scheint gefragt bei den „Partysanen “ des größten Rock-Festivals Europas. Wer unter 60 000 Besuchern auffallen will, der muss einfach ziemlich normal sein. Aber eines haben alle gemeinsam – sie leben Rock im Park. Drei Tage lang machen sie das Gelände rund um das Frankenstadion zu ihrer Stadt. Für die Camper gibt es eigene Supermärkte und Duschzelte. „Hey, die Duschen sind arschkalt. Amerikas flinkeste Zunge: Anastacia sorgte für Extase Feucht. In zehn Minuten fängt meine Da lebst Du lieber drei Tage in deinem Arbeit an. In einem Gewühl von eigenen Dreck. Oder wirfst dich mal RIPlern dränge ich mich die Treppen kurz ins Stadionbad“, erfahre ich von runter. Plötzlich Tumult auf der Straße. einem meiner Foto-Objekte. Ich notiere Ein knallroter BMW hupt, die Menmir: Nach Rock im Park auf keinen Fall schenmasse stockt, wird langsamer, ins Stadionbad! Dann: absolute Stille. strömt dann weiter. Wieder Hupen. Ich Wir laufen durch die Katakomben hinnehme meine Kamera. „Warum BMWter der Bühne zu unserem Büro. Von Fahrer immer rumprollen müssen“, Hektik kurz vor Beginn des Megaschnauze ich ein mir unbekanntes MädEvents keine Spur. chen an. Sie nickt gleichgültig und schlurft weiter. Ein Beagle-Mischling One-Man-Show steht vor dem BMW, rührt sich nicht in der Organisation vom Fleck. Der Fahrer steigt aus, fuchtelt mit den Armen und flucht. ApaEine Traube von Menschen steht um thisch hockt sich der Hund auf die einen Mann herum, der einem Fels in Straße. In fünf Minuten beginnt mein der Brandung ähnelt. Wir schließen uns zweiter Arbeitstag. Ich vergesse das der Menge an und fragen nach dem Foto und schnappe mir den kleinen Schlüssel zum Büro. Der Fels wird Hund. Sully gerufen. Rainer Sülzer ist bei RIP für die gesamte technische Ausstattung Bastelstunde auf zuständig. der Polizeiwache Nach drei Minuten haben wir den Schlüssel, und die anderen 20 dürfen Nach 15 Minuten haben es die Polizeiihre Fragen stellen. Der Mann wäre beamten auf der RIP-Wache endlich gezwar ein Foto wert, aber ich glaube, schafft, meinem Findelkind eine Leine hier unten wäre das wie eine Verzu basteln – aus rot-weißem Absperrabredung mit „Mister Travis“ Fran band. Der kleine Mischling folgt mir Healy, bei der man nach einem aufs Wort und macht brav Sitz, während Autogramm fragt. Ich steck’ die Kameich auf einen Polizisten warte, der sich ra weg, wir gehen weiter. Unterwegs erbarmt, einen Anruf im nächsten sehe ich es, das Schild aller Schilder: Tierheim zu tätigen. „Kein Zutritt! Künstler!“. Ein schrilles Klingeln reißt die StimTrotz der Tatsache, dass ich einen ziemmung auf der Wache auseinander. Es ist lich coolen Pass umhängen habe und Hände hoch – Klappe auf: In der ersten Reihe tobt sich’s besonders gut mein Handy – auf der höchsten Lautstärke. Mein Chef fragt, wo ich bleibe, während ein Beamter aus dem Hinterzimmer stürzt und mir wutentbrannt Telefonverbot erteilt. Ich mosere meinem Chef zurück, dass ich hier arbeiten müsse und sage dem Beamten, dass ich gleich da sein würde. Zitternd vor Wut stelle ich den kleinen Hund fünf Minuten später einer Studentin, die im RIP-Fundbüro arbeitet, auf den Tisch und drücke ihr das rot-weiße Absperrband in die Hand. Ich sage kein Wort, dafür brülle ich ihr beim Rausrennen entgegen, dass sie sich um den Hund kümmern soll, sonst schick’ ich die Polizei. Allerdings eine adäquate Drohung, nachdem mich die Polizisten weniger nett aus der Wache hinauskomplimentiert haben. Der zweite Tag fängt ja gut an. Wenig überrascht nehme ich zur Kenntnis, dass Erkan und Stefan mir „Krrrass fette Biene“ hinterher rufen und frage mich, ob das nun ein Kompliment oder eine Feststellung war. Die Stimmung auf dem Festival ist heute ziemlich gedrückt. Im Vorfeld waren die Fans schon verärgert, dass Guns’N’Roses als Headliner drei Wochen vorher abgesagt hatten. Heute dann die nächste Hiobsbotschaft: Mudvayne wird nicht spielen. Nach ihrem letzten Auftritt ist die Band spurlos verschwunden. Egal, wo sie sind – die Stimmung ist mies. Das kann man fühlen, denn passend dazu regnet es in Strömen. Auf den Campingplätzen ist von Feierlaune und Klappstuhl-Romantik nichts zu spüren. Ich fotografiere die RIPler, wie sie verzweifelt versuchen, ein letztes trockenes Plätzchen in ihrem Zelt zu bewahren oder sich ziemlich betrunken maßlos über die Band-Absage und die miese Organisation aufregen. Ich fühle mich schuldig, weil die Organisatoren es nicht geschafft haben, gutes Wetter zu organisieren, Mudvayne bis zum Ende ihres RIP-Auftritts in ein Kloster zu sperren, und weil ich eine der wenigen bin, die einen Regenschirm hat. Ganz zu schweigen von meinen toll imprägnierten Klamotten. Mal wieder seh’ ich nur einen Auftritt. Aber meine Stimmung steigt mit jedem Lied von Alanis Morissette. Wie es aussieht, auch die der Fans. Letztes Jahr noch als Stimmungstöter verschrien, scheint die Kanadierin Nürnberg etwas heimzahlen zu wollen. „All she really wants is some justice“, „Perfect“. „Forgiven“, Alanis. Du bist die Größte! Durch ein Heer von Menschen in gelben, grünen und blauen Müllsäcken schlendere ich zur S-Bahn und freue mich auf die Space-Night im Bayerischen Fernsehen. Sonntag: Letzter Tag für Rock im Park, letzte Chance für mich. Was vom Vortag übrig blieb, sind matschige Wege, schiefe Verkaufsstände, pampiges Essen und geschaffte Gesichter. Doch etwas ist anders. Wenn ich durch den Sucher meiner Kamera blicke, lächeln mich die Gesichter an. Ein Sonnenstrahl lässt die Zähne in den Mündern aufblitzen. Die Stimmung hat es sich anders überlegt und ist in die RockStadt am Dutzendteich zurück gekehrt. Zuversichtlich stürze ich mich in die Menge. Nicht nur Müll ist in Säcke verpackt Ich fotografiere Klaus, den Müllmann, und bemitleide ihn. „Der viele Müll hier ist unerträglich, was?“ Der aber winkt ab. Die Stimmung unter den Müllmännern sei prima, lächelt er mir entgegen. Geplättet von soviel Spaß bei der Arbeit schlendere ich weiter. Mitch und Kerstin kommen aus Karlsruhe und tragen beide den gleichen Müllsack. „Regnet doch gar nicht mehr! – Ist aber irgendwie gemütlich, nicht?“ Gut gelaunt und hoch entspannt bringe ich die Arbeit hinter mich und die Fotos ins Netz, schwelge zwischendurch zu Fotos: G. Distler „Supergirl“ im Siebten Himmel. Pünktlich um 18:25 werde ich zu Anastacia von meiner Freundin Andi zum gemeinsamen „Abspinnen“ vor der Bühne empfangen. Mit steigendem Sex-Appeal entledigt sich die Rockpopgöttin nach und nach ihrer Kleider. Cool, die Frau – eine riesige Narbe und trotzdem bauchfrei. Eine Boxershort fliegt auf die Bühne. Anastacia guckt, lächelt, fährt sich mit der Zungenspitze über die Oberlippe und steckt das Teil in ihren Hosenbund. Ich habe Mitleid mit allen, die das verpassen. Nach dem Auftritt treffe ich Marc, der ganz vorne stand und sie, die übrigens nur ein Pimpf ist, berührt hat. Das behauptet er zumindest. „Wahnsinns-Weib, oder?“ Als stünde Anastacia vor mir, schüttle ich ihm die Hand und beschließe, für heute nichts mehr anzufassen. A-ha ist nur noch in Trance wahrzunehmen. Eigentlich zu jung für einen Großteil der Lieder, feiere ich mit den anderen 40 000 den Abschied von Rock im Park 2001. Morton ist zwar schon ein Pop-Opi, aber unglaublich süß anzuschauen, finde ich. Ein weißer Blitz weckt mich: Die Flutlichter springen an, vertreiben die Menge blitzschnell aus dem Kessel. Ich werde wieder zu Anja, Studentin im sechsten Semester, und der Abend wird zum Sonntag vor Montag. Was bleibt, sind meine Fotos im Internet. Schöne neue Zeit! CAMPUS. Von der Uni auf zur Arbeit Teil 3: Große Klappe, viel dahinter: vom Diplom-Germanistik-Studenten zum Radio-Redakteur Von Anja Süssner In unserer Reihe über ehemalige Studenten stellt OTTFRIED heute Mathias Zeck vor, Leiter der Sportredaktion im Funkhaus Nürnberg. Einen echten Bamberger haben wir da im Visier. Schon in der Schule konnte der heutige Sportredakteur seine Klappe nicht halten und fiel häufiger durch unliebsame Äußerungen und Aktionen gegen die Lehrerschaft auf. Ein loses Mundwerk und jede Menge Spaß dabei: Ganz klar, dass diese Konstellation zum Radio führen muß. Nachdem er das Abitur am Graf-Stauffenberg-Gymnasium heil überstanden hatte, lag in der Domstadt nichts näher als ein Studium der Germanistik und Journalistik. Eine Menge gelernt, nur nicht an der Uni Nebenbei engagierte er sich als Manager des Basketball-Teams in Breitengüßbach, das damals in der zweiten Liga spielte und gute Chancen hatte, aufzusteigen. Außerdem arbeitete er nebenbei bei Radio Bamberg und erlernte dort das Handwerkszeug eines Radioredakteurs. Mittlerweile waren vier Semester vergangen. Gelernt hatte Mathias viel – nur leider nicht an der Uni. „Ich wollte immer mein Hobby zum Beruf machen. Die Praxis befach keine große kommt man beim Lust auf das Radio direkt am Vordiplom gehabt lebenden Objekt zu haben, setzt vermittelt. Der der Oberfranke nur Rest ist meist ein verschmitztes eine reine RoutiLächeln entgegen. nesache. An der Dem unvollendeUni ging es mir ten Grundstudium immer zu langfolgte ein Volonsam“, urteilt der tariat bei Radio Redakteur heute Bamberg. „Für über seine Zeit meinen Berufsals Student. So weg waren vor war es nicht verallem die Konwunderlich, dass takte wertvoll, die die zahlreichen man so knüpft, Foto: ajs wenn man sich Nebenbeschäfti- Auf dem Sportplatz zuhause gungen dazu führten, dass er sein Stuzum Beispiel im Sport engagiert. Man dium noch vor dem Vordiplom abbrach. lernt eine Menge Leute kennen, und es Ein Schritt, den viele Studenten nie waöffnen sich neue Perspektiven. Das ist gen würden. Entweder wird man geoft viel wichtiger als irgendwelche gangen oder man bleibt, und damit basZeugnisse. Es kommt aber auch auf den ta. „Naja, es kamen wohl noch ein paar späteren Beruf und den Typ Mensch kleine Unstimmigkeiten mit dem Lehran“, meint Zeck. personal dazu. Da attestierte mir jeNach dem Abschluss seiner Ausbildung mand anhand einer meiner Reportagen, zum Radioredakteur arbeitete er in der die ich damals schon bei Radio BamAbteilung Basketball des Deutschen berg für den Sport machen durfte, unfäSportfernsehens in München. Nach hig für das Radio zu sein. In jugendlidem Zwischenstopp in der Landescher Unvernunft schmiss ich daraufhin hauptstadt zog es ihn wieder nach Bamdas Handtuch an der Uni und schwor berg, wo er in einer oberfränkischen mir, es derjenigen Person zu zeigen“, Firma als Pressesprecher tätig war. In lacht Zeck heute über die „Aktion Nürnberg ist er nun seit bald vier Jahren Studium futsch“. Der Vermutung, einals Leiter der Sportredaktion fest ange- stellt. Seine Redaktion ist für die Sender Radio Gong, N1, Radio Franken und Charivari, die man alle im Bereich Mittelfranken empfangen kann, zuständig. Eisige Tiger und lokale Kleeblätter Sie erstellt die sportlichen Beiträge – also in Nürnberg vor allem über den Club, Greuther Fürth und die Ice Tigers. Als Redaktionsleiter ist Zeck hauptsächlich Koordinator und Ausbilder. Die Kommentierung der Spiele seines Erstligavereins („Da gehört er auch hin“) lässt er sich trotzdem nicht nehmen. Als freier Mitarbeiter ist er außerdem wieder im Fernsehbereich zu hören. Der Bamberger kommentiert die Spiele der ausländischen Ligen auf Premiere World. Auch das neue Zeitalter des Internet geht nicht an dem Sportredakteur vorüber. Für den Deutschen Fußball-Bund betreut er die Internetreportagen über den Club, Fürth und jetzt auch Schweinfurt. Studenten rät er, „das zu tun, worauf sie am meisten Lust haben.“ Man solle nicht das lernen, was gerade angesagt ist. Viel besser sei es, einen Beruf zu wählen, den man auch in 20 Jahren noch interessant findet, beteuert er nachdrücklich. Auf Wiedersehen, Adam! Die 12. Bamberger Hegelwoche begab sich auf die Suche nach einem neuen Menschenbild (bh) Weil der Philosoph Hegel sich Anfang des 19. Jahrhunderts nach Bamberg verirrte, trägt jedes Jahr eine philosophische Vortragswoche seinen Namen. Mit dem diesjährigen Thema ist man dabei ganz nah ans Ursprüngliche gerückt: „Computer – Gehirn – Vernunft: Was bleibt vom Menschen?“, fragte der Titel der 12. Hegelwoche. In Vorträgen, Diskussionen und bei einer Podiumsveranstaltung begab man sich angesichts der Fortschritte in Neurologie und Computertechnik auf die Jagd nach einem neuen Menschenbild. Als Spezialgebiet des Bamberger Psychologieprofessors Dietrich Dörner hat dies Thema auch einen Bezug zu Bamberg. Dörner widmet sich in seiner Forschung der Computersimulation psychischer Prozesse und vermittelt dies auch öffentlichkeitswirksam – etwa in seinem Buch „Bauplan für eine Seele“. So hielt er auch den Einführungsvortrag, in dem er Thesen seines Buches vorstellte. „Seele aus der Retorte?“ war seine Ausgangsfrage. Die Antwort kam gleich zu Anfang: „Jawohl“. Und was bleibt vom Menschen? „´Ne ganze Menge“, meinte Dörner. Er führte aus, dass Intelligenz, Emotionen und Bewusstsein durchaus auch im Computer realisierbar seien und man auf dem besten Weg sei, dies umzusetzen. Eine Gefährdung für das Selbstwertgefühl des Menschen sah er darin jedoch nicht. Schließlich ändere sich nichts am Wert eines Gefühls, wenn man sich bewusst sei, dass es sich dabei um einen maschinellen Vorgang handle, meinte Dörner. Am nächsten Tag sprach Professor Manfred Spitzer, Leiter einer psychatrischen Klinik in Ulm, über „Das Gehirn zwischen Natur und Kultur“. Auch er bemühte sich um Anschaulichkeit seiner Gegenstände – er wolle „was fürs Läbe“ vermitteln, wie er es auf schwäbisch ausdrückte. So führte er sehr plastisch aus, wo man im Hirn draufdrücken müsse, damit dies und jenes passiere. Er stellte „Landkarten“ des Hirns vor, welche erst durch Lebenserfahrungen gezeichnet würden. Deshalb müsse die Gesellschaft darauf achten, welche Eindrücke sie über die Medien zulasse. Die abschließende Podiumsdiskussion in der Konzert- und Kongresshalle konnte aus mehreren Gründen wie ein Besuch in Frankensteins Schloss wirken. Schon die Begrüßung wies in diese Richtung: Auf einer überdimensionalen Orgel wurden apokalyptische Klänge intoniert, die die Besucher gleich noch tiefer in die Sitze drückten. Verbunden mit dem großprojizierten Satz „Abschied vom abendländischen Menschenbild“ bekam das Ganze endzeitlichen Charakter. Sieg nach Punkten für die Neurologie Die Diskussion mit drei Philosophen und drei Neuropsychologen konnte das Team der Neuropsychologen als Sieg nach Punkten für sich verbuchen. Gegen deren geballte Überzeugungskraft verblassten die Philosophen etwas. Die Vertreter der Neuropsychologie sprachen von ihrem Fach, als habe man darin nun endlich der Weisheit letzten Schluss gefunden. Spitzer sagte, er habe sich in seiner Studienzeit über „Laberfächer“ wie Soziologie oder Philosophie aufgeregt, wo jede Aussage ebenso richtig war wie ihr Gegenteil. Dank Neurologie könne man nun endlich auch die Bereiche exakt bearbeiten, die ehemals den Geisteswissenschaften vorbehalten waren. Man schaue einfach im Hirn nach, wie die Sache sei, und damit sei endgültig alles geklärt. Auch den Sitz der Religiosität habe man endlich in einem gewissen Hirnbereich identifiziert. So übernimmt die Neuropsychologie auch gleich noch die Gegenstandsbereiche anderer Wissenschaften. Er ermahnte die Philosophen daher, sich mal ein bisschen zu beeilen, wenn die Neuropsychologen nicht auch ihre Arbeit machen sollen. Am Ende ließ man sich dann von einem Chemiekonzern ein bombastisches Buffet sponsern. Dies musste auch den letzten Zweifler „überzeugen“. Angesichts eines Tellers voller Leckereien war jeder bereit einzugestehen: Uns alle erwartet eine wunderbare Zukunft. Feuchtes und fröhliches Fest (mas) Ein heftiger Gewitterschauer setzte dem Treiben beim Altstadtfest ein jähes Ende. Doch bevor der große Regen kurz nach ein Uhr einsetzte, herrschte im Innenhof des Markushauses ausgelassene Stimmung. Der ursprünglich als Ausweichort für das Gelände an der U5 gedachte Platz hinter dem Markushaus erwies sich als idealer Standort. Von einem Gedränge wie im Burgershof war in diesem Jahr nichts zu spüren, und Foto: lb das obwohl das Altstadtfest restlos ausverkauft war. Stattdessen entwickelte das weitläufige Areal sein eigenes, überaus angenehmes Flair, besonders auch wegen der zahlreichen Studentengruppen mit ihren Ständen. Und zu vorgerückter Stunde schaffte es dann auch die Band auf dem Balkon des Auslandsamtes, die Tanzbühne zu füllen. Bis das unerwünschte Nass von oben kam. Doch selbst danach ließen sich einige Unerschütterliche nicht vom Feiern abhalten. Denn der Innenhof am Markushaus hat sich besser geschlagen als eine bloße Ausweichmöglichkeit. Mal sehen, wo das Altstadtfest 2002 stattfindet! IT unterrichten? (bh) Ab dem kommenden Wintersemester wird die Universität Bamberg voraussichtlich den Studiengang „Wirtschaftspädagogik mit dem Schwerpunkt Informationstechnologien“ anbieten. Pro Studienjahr können dann 30 zukünftige IT-Berufsschullehrer mit dem Abschluss „Diplom-Handelslehrer (IT)“ ausgebildet werden. Während des Studiums werden Inhalte aus der Betriebswirtschaftslehre, der Wirtschaftsinformatik und -pädagogik gelehrt. Der Studiengang müsse nun noch vom Wissenschaftsministerium genehmigt werden, berichtete der Fränkische Tag. Da aber an den Berufsschulen ein Bedarf an entsprechend qualifizierten Lehrern besteht, handele es sich dabei lediglich noch um eine Formalität. Die Finanzierung des Studiengangs erfolgt weitgehend aus Mitteln des Wissenschafts- und Kultusministeriums sowie der High-Tech-Offensive Bayern. Die Universität Bamberg baut damit ihr auf IT spezialisiertes Profil aus. Rechnen im Weißen Haus Ein exklusiver Rundgang durch das neue Rechenzentrum (bh) Nach nur einem Jahr Bauzeit wurde das neue Rechenzentrum in der Feldkirchenstraße Anfang Juli der Universität Bamberg übergeben. Der Termin für die offizielle Einweihung steht mit dem 16. Oktober bereits fest. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der weiß strahlende Bau mit seinen vielen Fensterfronten wirkt sehr schmuck und modern und ist außerdem gut in das Gesamtareal eingepasst. Das Regensburger Architektenbüro Dömges & Partner hat sich offenbar auch vom Bauhaus-Stil der 20er Jahre inspirieren lassen. Der äußere Eindruck setzt sich im Inneren fort, wie OTTFRIED bei einer Gebäudebegehung feststellen konnte: Alles ist sehr hell und einladend, durch die Fenster fällt viel Licht herein, und man hat einen weiten Blick ins Umland. Das Weiß der Wände und Tische sowie die Türen und Möbel aus Buche sind optisch gut aufeinander abgestimmt. Das Ergebnis beweist, dass auch in kurzer Zeit repräsentative und funktionelle Gebäude errichtet werden können – zudem unter Einhaltung des Budgets und inklusive Verwirklichung aller vorgesehenen Einrichtungen. Räume für alles und jeden Neben den CIP-Pools und den Räumen des Rechenzentrums gibt es auch Seminar- und Besprechungsräume. Des Weiteren stehen Büros für Gastdozenten und studentische Hilfskräfte, Arbeitsplätze für sehbehinderte Studenten, ein Multimedia-Raum, der sowohl Möglichkeiten für Telekonferenzen als auch digitale Videoschnittplätze bieten soll, und reichlich Lagerund Ausweichraum zur Verfügung. Insgesamt werden fünf CIP-Pools im Rechenzentrum zu finden sein, von denen die ersten beiden bereits zu Anfang des Wintersemesters von den Studenten und für Seminare nutzbar sein werden. Einige der CIP-Pools aus dem Hauptgebäude ziehen derzeit um, die anderen werden im Laufe der kommenden Semester neu eingerichtet. Die technische Ausstattung wird somit eine Mischung aus bereits vorhandenen und neuen Anlagen sein, die unabhängig vom Rechenzentrum-Neubau bewilligt wurden. Insgesamt wird das Rechenzentrum schließlich etwa 190 zugängliche Computer anbieten – weit mehr, als derzeit in der Feki zur Benutzung bereit stehen. Wer sich übrigens schon gewundert hat, welchen Zweck der blaue Ring am Gebäude und die Metallsäulen davor haben, sei hiermit aufgeklärt: Sie haben überhaupt keinen Zweck. Dies sind lediglich die laut Gesetz vorgesehenen Kunstwerke, die jedes öffentliche Gebäude besitzen muss. Aber ein gelungenes Kunststück wäre das Gebäude auch ohne diese Objekte. CAMPUS. Mit BaSeTi durch’s Land? Projektgruppe des Sprecherrats will sich für Semesterticket in Bamberg einsetzen Von Christina Distler und Marietta Eder BaSeTi ist eine neue Projektgruppe des Sprecherrats. Ihre Mitglieder wollen sich dafür einsetzen, dass auch in Bamberg ein Semsterticket eingeführt wird. Der Sprecherrat, verschiedene Hochschulgruppen, die Unileitung, Vertreter des Studentenwerks Würzburg und der Stadtwerke Bamberg wollen zunächst prüfen, ob ein derartiges Ticket überhaupt sinnvoll ist. Darum soll am Anfang des Wintersemesters mit den Bamberger Studierenden eine Vollerhebung durchgeführt werden. BaSeTi will mit der Unterstützung eines Diplom-Soziologen herausfinden, wo die Studenten wohnen, zu welchen Unistandorten sie müssen, und wie sie dort hin kommen. Daraus sollen die wichtigsten Verkehrswege zusammengestellt werden. Außerdem will BaSeTi ermitteln, wer bereits jetzt Busse nutzt und wer sie mit einem Semesterticket nutzen würde. Im Moment gibt es mehrere Modelle für ein Bamberger Semesterticket. Sie unterscheiden sich in Reichweite des Tickets, der Möglichkeit der Nutzung der Park-and-ride-Parkplätze und natürlich den Kosten. Das erste Modell sieht vor, dass nur die Buslinien der Stadtwerke, die Park-and-ride-Busse inbegriffen, genutzt werden können. Das zweite Modell bezieht den Landkreis mit ein. Deshalb soll mit allen Buslinienanbietern und der Deutschen Bahn AG verhandelt werden. Die Stadtwerke haben bis jetzt drei Möglichkeiten der Finanzierung vor- geschlagen. Zum einen wurden BaSeTi Preisverhandlungen zur Nutzung der städtischen Busse angeboten. Falls diese Lösung nicht akzeptiert werden sollte, wäre ein ermäßigtes Individualticket eine Alternative. Ab einer Abnehmerzahl von 50 Studenten gewähren die Stadtwerke zwölf Prozent Rabatt auf Monats- und Jahreskarten. Das dritte Modell sieht das Parken auf einem Parkand-ride-Parkplatz und die Nutzung Die Parkplatznot an der Uni wird immer akuter: Bringt ein Semesterticket die Lösung? der entsprechenden Busse vor. Dieses daritätsprinzip. „Es ist vergleichbar mit deln. Durch den Neubau der TeilbibliTicket soll voraussichtlich etwa 300 der psychologischen Beratung des Stuothek 4 werden die Parkplätze am BurMark im Jahr kosten. Allerdings bedentenwerks. Nicht jeder nutzt sie, aber gershof an das Markushaus verlegt. rechtigt das Ticket lediglich zur Fahrt jeder zahlt für sie“, erklärt Schlegel. Die BaSeTi-Gruppe hofft, das Semesbis zum ZOB und nicht innerDoch nicht nur die Preise, sondern auch terticket bis zum Sommer 2002 anbiehalb des gesamten Tarifbedie Linienführung und der Busplan ten zu können. Der Zeitplan hängt vor reichs. Ein weiteres müssen mit den Stadtwerken verhandelt allem von den Preisverhandlungen ab. Problem: Die Parkwerden. Die Nutzung der Park-and-RiIn Bayreuth zahlen die Studenten etwa and-ride-Busse sind de-Plätze an der Breitenau macht nur 35 Mark für die Nutzung der Busse in auf Berufstätige ausgedann Sinn, wenn der Bus an der Feki Stadt und Landkreis. In Würzburg richtet: Deshalb fährt der halten würde. Ebenso wäre eine Verbeskostet das Ticket rund 63 Mark. In dieletzte Bus bereits um sieben serung der Nachtlinien wünschenswert. sem Bereich soll auch das Bamberger Uhr abends. Für Rektor Ruppert ist vor allem wichTicket liegen, sofern auch die Land„Ein Semesterticket macht nur Sinn, tig, dass das Ticket schnell realisiert kreis-Busse genutzt werden können. wenn alle daran beteiligt sind“, so wird. Das Parkplatzproblem an der FeNach den Verhandlungen soll es eine Sprecherrat Holger Schlegel. Zum eiki, das sich durch den Mensa-Neubau Urabstimmung unter den Studenten genen kann man nur so günstige Preise noch verstärken wird, aber auch die Laben, ob die Mehrheit ein derartiges Tigarantieren, zum anderen gilt das Solige am Markushaus zwingen zum Hancket will oder nicht. Büffeln in neuen Gefilden Ohne das Hindernis Stadtmauer kann die TB 4 endlich gebaut werden (fra) Nicht nur das nen Bediensteten der Altstadtfest musste Universität soll der dieses Jahr wegen der Parkplatz Steinerhistorischen Stadtstraße/Markusstraße mauer an einem andebieten. ren Ort stattfinden. Bis dieses dann tatAuch der Neubau der sächlich genutzt werTeilbibliothek für die den kann, wird allerSprach- und Literadings noch einige Zeit turwissenschaften vergehen. Mit der Ferkonnte bislang nicht tigstellung des ersten in Angriff genommen Bauabschnitts ist nach werden. Mittlerweile OTTFRIED-Informasind die archäologitionen frühestens im schen Grabungen am Die Bruchbude am Burgershof muss bald dem Neubau TB 4 weichen Jahr 2004 zu rechnen. Heumarkt (OTTFRIED berichtete) jekann, muss der hintere Teil des alten Erst dann sollen auch die bisherigen doch abgeschlossen, so dass einem Heumarktgebäudes aber erstmal einer Magazinbestände umgelagert werden. Baubeginn endlich nichts mehr im WeAbrissbirne zum Opfer fallen. Das soll Statt der bisherigen 60 000 wird der ge steht. bis Anfang August geschehen sein. Erst Präsenzbestand der Teilbibliothek dann Für die Archäologen hat sich kein weidann können die eigentlichen Bauarbeietwa 430 000 Bände umfassen. Bis terer Grabungsbedarf ergeben, deshalb ten in Angriff genommen werden. Aldahin wird man nicht auf das Magazin wurde noch im Juni mit dem Aushub eilerdings: Der Parkplatz zwischen den verzichten können. Die Studenten werner Baugrube begonnen. Dabei geht es Gebäuden Kapuzinerstraße 16 (Studenden ihre Bücher wie gewohnt per zunächst vor allem um Grundwassertenkanzlei) und 22 wird so lange geComputer bestellen müssen - das ist bohrungen. Damit gemauert werden sperrt bleiben. Ersatz für die betroffezwar lästig, aber bislang unvermeidbar. Leben befreit vom Ritual Bamberger Studenten sagen Zwangskrankheiten jetzt den Kampf an (cap/dit) Warum müssen manche Menschen immer überprüfen, ob sie den Herd auch wirklich abgestellt haben? Warum verspüren manche den Drang, sich permanent die Hände zu waschen? Solche Phänomene werden von Psychologen Zwangserkrankungen genannt. Betroffene verspüren dabei den Drang, bestimmte Dinge immer wieder zu tun. Obwohl ihnen die Sinnlosigkeit dieser Rituale normalerweise bewusst ist, sind sie nicht in der Lage, sie abzustellen. Wenn dadurch das normale Leben stark eingeschränkt wird, ist eine Behandlung erforderlich. In Deutschland leiden etwa eine Million Menschen an Zwangsstörungen. Was kann man dagegen tun? Neben der medikamentösen Behandlung gibt es die Möglichkeit, Zwangsstörungen mit Verhaltenstherapie anzugehen. Mit ihrem Therapeuten suchen Patienten gezielt solche Situationen auf, die ihre Zwangshandlungen auslösen. Unter Anleitung lernen sie, diesen Prozess zu unterbrechen und die dabei entstehende Angst zu bewältigen. Auf diese Weise sollen sie erfahren, dass sie die Angst überwinden können, ohne ihr zwanghaftes Ritual auszuführen. Obwohl in den letzten Jahren eine deutliche Besserung der Behandlungsmöglichkeiten festzustellen ist, können nur etwa 18 Prozent aller Zwangserkrankten angemessen versorgt werden. Noch verheerender ist die Versorgungslage bei Angstpatienten. Von etwa vier Millionen Betroffenen in Deutschland können nur ein Prozent behandelt werden. Zur Verbesserung der Situation gründeten Studenten der Uni Bamberg den Arbeitskreis IBIZA. Die Informationsund BeratungsInitiative zu Zwangsund Angsterkrankungen wurde im Anschluss an das von Professor Hans Reinecker angebotene Projektseminar „Versorgung von Patienten mit Angstund Zwangsstörungen“ gegründet. Durch aktive Aufklärungsarbeit versuchen die Studenten, die Öffentlichkeit für die Thematik zu sensibilisieren. Im Rahmen des Arbeitskreises soll eine Selbsthilfegruppe für Zwangspatienten aufgebaut werden. Um dies möglichst erfolgreich umzusetzen, sind Studierende aus allen Fachbereichen herzlich zur Mitarbeit eingeladen. Bei Interesse könnt ihr an folgende E-Mail-Adresse schreiben: [email protected]. Umstellung des Uni-Mailservers (hek) Für alle, die es noch nicht mitgekriegt haben: Seit Montag, dem 16. Juli, können alle neuen E-Mails der UniBamberg nur noch unter http://mail.stud.uni-bamberg.de verschickt oder abgerufen werden. Mit diesem neuen Mailserver ist es nun endlich möglich geworden, auch über das allgegenwärtige World Wide Web mittels eine Browsers seine E-Mails zu verwalten – beispielsweise vom Internetcafe im Urlaubsort aus. Möglich ist dies durch die Verwendung des WWWMailsystems IMail. Die Benutzeroberfläche ist vergleichbar mit Mailanbietern wie GMX, WEB.de oder Hotmail. Mails nun auch im Urlaub abrufbar Vom CIP-Pool aus kann man das überarbeitete System über einen neuen Desktop-Link direkt erreichen. Zum Einloggen wird die alte ba-Nummer benötigt. Wenn man zum ersten Mal auf den neuen Server zugreift, ist das Passwort zunächst einmal die Matrikelnummer. Aus Sicherheitsgründen wird empfohlen, das Passwort schnellstmöglich zu ändern. Anleitungen zur Änderung und weitere Infos zur Umstellung gibt es unter www.uni-bamberg.de/urz/ cipservice/aktuelles. Diejenigen, die sich eine Weiterleitung der E-Mails eingerichtet haben, müssen dies erneut tun. Wer seine Mails von zu Hause aus abruft, muss den POP-Server ändern, und zwar von pop.stud.uni-bamberg.de auf mail.stud.uni-bamberg.de. Die bisherigen E-Mail-Adressen nach dem bekanntem Schema [email protected] bleiben . Musikalische Matinee (ab) Mit einem Konzert lässt das Bamberger Uni-Orchester traditionsgemäß das Sommersemester ausklingen: Am kommenden Sonntag, den 22. Juli, um 11 Uhr im Audimax (Feldkirchenstraße 21) werden neben Schuberts Sinfonie Nr. 5 die beiden humorvollen Konzertstücke für Klarinette und Bassetthorn von Mendelssohn Bartholdy gespielt. Sigrun Vortisch und Sven Schnee sind die Solisten, die Leitung übernimmt UMD Michael Goldbach. Doch nicht nur Romantisches, auch ein zeitgenössisches Werk steht auf dem Programm: Undulations for String Orchestra, 1990 uraufgeführt. Komponistin ist die australische Musikerin und Musikpädagogin Margret Brandman. Der Eintritt zum morgendlichen Musikgenuss ist frei. SERVICE. Frucht-Bar im Sommer Liköre aus eigener Herstellung: gar nicht furchtbar und ganz einfach Von Thomas Müller Endprodukts ab. Also Früchte aus der unbehandelte Früchte verwenden. Für Die nächste Party kommt bestimmt – Region wählen, die haben mehr Aroma einige Rezepte benötigt man gar 80und damit das altbekannte Problem: als israelische Erdbeeren. Mit heimiprozentigen Alkohol, also einfach mal Was soll ich bloß mitbringen? schem Obst erhält man fast beim Apotheker vorbeiWein? Den von Aldi? immer den intensivsten schauen. Norma? Oder Lidl? Nee, und besten Geschmack. Als Ansatzgefäß eignen nicht schon wieder. Aber Bei Zitrus-Früchten sich Einweckgläser mit was dann? Wie wär’s sollte man auszwei oder drei Litern denn mit einem Likör aus schließlich Fassungsvermögen (auf eigener Produktion? eine große Öffnung Geht eigentlich ganz achten). Zum Fileinfach. Es kostet trieren reichen auch nicht viel mehr Kaffeefilter in als der Aldi-Wein und einem dazu paslässt sich ganz nach senden Trichter eigenem Geschmack völlig aus. Alle zubereiten. weiteren GerätBei der Herstellung schaften, Messollte das Hauptaugenser oder Obstmerk immer auf der schäler, befinQualität der Früchte den sich ohneliegen. Alleine von hin in jeder Stuihnen hängen der dentenküche. Geschmack und Mehr braucht das Aroma des Nur die Nase nicht zu tief ins Glas stecken: Freche Früchtchen haben’s in sich man nicht. Leckere Likör-Lezepte Eingewecktes für Aufgeweckte: OTTFRIED hat’s ausprobiert! (mas) Im Freundeskreis ein Renner, und auch in der OTTFRIED-Redaktion sehr beliebt: Liköre aus eigener Produktion. Und unser Test beweist, das es wirklich ganz einfach geht. Neben den Zutaten und einigem Haushaltswerkzeug braucht man nur etwas Geduld. Wir wünschen viel Spaß! Orangenlikör Ansatz: 3 unbehandelte Orangen, 250 Gramm Zucker, 1 Liter Korn oder Weinbrand, ca. 40% 1. Früchte mit einer Gabel mehrmals anstechen, damit der Alkohol richtig eindringen kann, ins Ansatzgefäß geben. 2. Zucker hinzufügen und alles mit Alkohol bedecken. Gefäß gut verschließen und an einen gleichbleibend warmen Ort stellen, öfters schütteln. 3. Nach 4 bis 6 Wochen abseihen, filtrieren und verkosten, eventuell Zuckerlösung zusetzen. 4. In Flaschen abfüllen, 3 Monate ruhen lassen. Kirschlikör Ansatz: 1 Kilo Kirschen, 3 bis 5 Gewürznelken, 1 Vanilleschote, Stück Schale einer unbehandelten Orange, 1 Liter Branntwein, ca. 80%, 0,5 Liter Wasser 1. Kirschen waschen und entsteinen. 2. Alles ins Ansatzgefäß geben und an einen sonnigen Platz stellen. 3. Nach 4 Wochen abseihen. Lösung aus 350 Gramm Zucker und 0,4 Liter Wasser kochen und mit Ansatz vermischen. 4. Verkosten, bei Bedarf nachsüßen, dann filtrieren. 5. Abfüllen und einige Wochen ruhen lassen. Wer mehr wissen will, fragt im Buchhandel nach Rezeptbüchern. Nützliche Internetadressen: www.saufkopf.de www.selbstgemachtes.de Im Netz der Spione Von Neppern, Schleppern, Datenfängern (nm) Lauschangriff im Internet: Woher hat diese Firma eigentlich meine MailAdresse? Was soll ich eigentlich mit all dieser Werbung anfangen? Bin ich schon so senil, dass ich nicht mehr weiß, wem ich eine Mail geschrieben habe oder sind die Firmen verdammt gewitzt? Eher letzteres, denn einige Berichte zeigen, dass der „gläserne User“ längst existiert. In den USA stellen beispielsweise manche Firmen Personen erst nach Prüfung ihres so genannten Onlineprofils ein. Ein solches Profil gibt Auskunft über sämtliche Internetaktivitäten eines Users. Immer wieder greift die Computer-Industrie auch auf Kundenprofile zurück. Firmen, die dessen überführt wurden, sind unter anderem Microsoft, Real, Netscape und Aureate. Profile dieser Art werden mit Hilfe von so genannter „Spyware“ und „Cookies“ erstellt. Spyware sind normale Programme, wie beispielsweise Realplayer oder frühere Netscape Navigator-Versionen, die teilweise kommerziell vertrieben werden. Sharewarehersteller werden von den betroffenen Firmen bezahlt, damit deren Programme bei der Installation einen „Trojaner“ (ein Programm, das fremden Zugriff auf den Computer erlaubt) auf die Festplatte setzen. Spione auf meiner Festplatte? Dieser nimmt beim Surfen – wenn man sich online registriert oder über das Internet Updates lädt – heimlich Kontakt mit dem Hersteller auf, lädt Werbung herunter oder gibt Informationen über das Surfverhalten des Users an interessierte Werbe-Firmen weiter. Die Harmlosigkeit der gesammelten Daten wird ständig betont. Doch eines ist klar: Für wertlose Informationen würde niemand bezahlen. Mit dem Programm Ad-Aware 5.5, kostenlos herunter zu laden unter www.lavasoftusa.com, kann die entsprechende Spyware aufgespürt und zerstört werden. Ermöglicht wird das Erstellen von Kundenprofilen vor allem durch Cookies, die vom Browser auf dem Rechner angelegt werden, wenn man eine Webseite besucht. Sie waren ursprünglich dazu gedacht, einen User beim Betreten der Seite wiederzuerkennen. Inzwischen setzen Webmaster Cookies auch dazu ein, um die Häufigkeit der Besuche und das Surfverhalten aufzuzeichnen. Ein Cookie enthält unter anderem die IP-Adresse des Users. Anhand dieser einmalig vergebenen Internet-Protokoll-Nummer ist er dann eindeutig identifizierbar. Virtuelle Kekse sind unbekömmlich Neben den Cookies der Seiten, auf denen der User tatsächlich war, werden auch Cookies von Seiten auf der Festplatte angelegt, die er noch nie besucht hat. „Web-Bugs“ ermöglichen diese Art von „Spionage“. Das sind oft transparente (animierte) Bilder oder Werbebanner auf fast allen vielbesuchten Seiten, die jedoch nicht auf dem Server der gerade besuchten Seite liegen, sondern meistens auf den Rechnern von Werbefirmen gespeichert sind. Bereits das Laden oder Anschauen einer bug-verseuchten Seite reicht aus, um Daten an die Werbefirma zurückzusenden. Dagegen wehren kann man sich zum Beispiel mit der Installation einer privaten „Firewall“ auf dem heimischen Rechner. Damit kann man nicht nur Angriffe durch Hacker oder von Webseiten aus abwehren, sondern auch die SpionageAktionen von Cookies und Web-Bugs unterbinden. Ein solches Programm ist beispielsweise AtGuard, das man bei www.warez-utopia.com/atguard.htm bekommt. Es verhindert unter anderem das Laden von Bannern, Werbung, Grafiken und GIF-Animationen. Man kann die Annahme von Cookies vertrauenswürdiger Seiten zulassen und die aller anderen Seiten abweisen. Eine einfacher zu handhabende, jedoch weniger effiziente Firewall ist ZoneAlarm, die es zum kostenlosen Download bei www.zonelabs.com gibt. Empfehlenswerte Links zum Thema: www.privacy.net www.websnow.com Tausend Euro auf EM-TV Brokerpoker im Internet: Wie man spielend zu Reichtum gelangt Konserviertes Affenhirn? Nein, Erdbeeren in Alkohol. In ein paar Wochen wird daraus Erdbeerlikör (mas) Verflixt! Schon wieder Bärenmarkt! Die Kurse fallen und fallen, die Baisse nimmt einfach kein Ende. Die Automobil-Branche lahmt, der Chemie-Sektor ebenfalls, und High-Techs sowieso. Wie kommen die 20 000 Euro jetzt wieder rein, die sich mir nichts dir nichts in Luft aufgelöst haben? So kommt das Depot ja nie aus den roten Zahlen! Nur gut, dass sich der Mercedes nicht tatsächlich in Luft aufgelöst hat. Einmal „Depot zurücksetzen“ anklicken, und schon darf man beim Online-Börsenspiel wieder von vorn anfangen, seine Kaufstrategie noch mal überdenken. Verlieren kann man außer ein paar Mark für Online-Gebühren ja nichts, eher ordentlich absahnen. Sofern das virtuelle Depot dank monetärer Spürnase astronomisch in die Höhe schnellt. Deshalb hat sich OTTFRIED für euch im Internet umgeschaut, wo es was für die fittesten Broker zu holen gibt. Kanadische Wildnis und schnelle Flitzer Die größten Gewinne gibt es derzeit wohl beim Brokerpoker der comdirect unter www.brokerpoker.de zu ergattern. Zudem wird jeder Preis dreimal vergeben, da es drei verschiedene Spielstärken gibt. Neben einem Sportwagen als Hauptpreis lockten in der letzten Runde Aktienzertifikate und eine Kanada-Reise. Leider startet die nächste PokerRunde erst wieder im Herbst. Bis dahin kann man schon mal an seiner Strategie Hausse und Baisse: Lasst euch keinen Bären aufbinden Foto: Internet tüfteln, um dann ganz vorne mit dabei denn vor dem Ende der aktuellen Runzu sein. Weniger komplex, aber mit viel de (Startschuss ist am 16. Juli) am 21. höheren Gewinnchancen präsentiert Dezember gibt es keine Preise. Die sich das Gewinnspiel von AOL auf standen bei Redaktionsschluss noch www.broker.aol.de/aol/index.jsp. 5000 nicht fest. Für die jüngst zu Ende geMark winken dem Monatssieger, außergangene Wertung gab es vor allem dem zahlreiche Wochengewinne. Bis zu Tools und Magazine für Börsen-Profis. fünf Depots darf jeder Teilnehmer DM und WirtschaftsWoche Online biegleichzeitig verwalten, um mit Aktien ten ein ganz anderes Spielkonzept. aus DAX 30, Nemax 50 und EuroStoxx Beim i-Bowl auf www.wiwo.de/boerse 50 zu handeln. Gebühren für Transakgehen und dann dem Link Börsenspiel tionen oder Limits werden nicht befolgen. Dort muss man sich den Weg rechnet. Da sind die Aussichten, auf von der fünften in die erste Börsenliga dem Treppchen zu stehen, doch gar bahnen. Dazu werden am Ende jeder nicht so schlecht. Woche die Auf- und Absteiger ermittelt. Ebenfalls fünf Depots eröffnen dürfen Nur in der Top-Liga lassen sich Punkte Teilnehmer beim Contest des Financial sammeln, wenn man unter die ersten Life Magazins unter www.flife.de/boes Drei kommt. Erreicht man die magipi/. Jedoch muss man hier schon eine sche 30-Punkte-Grenze, gehen 10 000 gehörige Portion Ausdauer mitbringen, (echte) Mark aufs eigene Konto. DOMSCHERGE. Im Bierkeller tanzt der Teufel Auf den Spuren der Hexenverfolgung in Bamberg: Selbst Bürgermeister fielen der „Malefizkommission“ zum Opfer Busse brummen, gellten früher Schreie, wenn den Beschuldigten mit Daumenschrauben und Spanischen Stiefeln Geständnisse abgezwungen wurden. Freisprüche gab es so gut wie nie. Nicht nur das Bekenntnis der Hexerei wurde abgepresst, sondern auch Details über den Hexensabbat. Von Isabel Plocher „Ich bin ein Märtyrer, kein Drudler!“ schwor Bürgermeister Johannes Junius seiner Tochter in einem Abschiedsbrief. Den Brief schrieb er heimlich, qualvoll langsam, mit von der Folter zerstörten Händen. Weder das Beteuern seiner Unschuld noch sein hohes Amt hielten die bischöfliche Justiz jedoch davon ab, Junius als „Drudler“, Hexer also, zum Tode zu verurteilen. „Allein fünf Bürgermeister wurden in Bamberg verbrannt“, erzählt Tina Bittel. Sie führt Touristen auf die Spuren der „Drudler“: Die Führung „Hexenverfolgung in Bamberg“, bisher im Programm von Schleichwegla e.V., wird nun von dem Verein Geschichte Für Alle e.V. angeboten, mit dem „Schleichwegla“ seit Anfang 2001 kooperiert. Dem Teufel den Hintern geküsst? Aufräumen mit alten Klischees Der Verein will Geschichte greifbar machen und mit Klischees aufräumen. So zeigt das Schicksal des Bürgermeisters, dass keineswegs nur rothaarige Schönheiten und bucklige alte Weiber verbrannt wurden. Unter den Opfern der Hexenverfolgung in Bamberg, die Anfang des 17. Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichte, befanden sich Bürger aller Schichten und jeden Alters. Ein Viertel bis ein Drittel davon Die Idylle trügt: Früher stand ungefähr hier das „Malefizhaus“, in dem „Hexen“ gefoltert wurden Foto: ip waren Männer. Rund 600 bis 900 den heutigen Theatergassen, war ein Staatsbibliothek gelagert“, erklärt Tina Personen wurden unter der Herrschaft fortschrittlicher Mensch und als solcher Bittel. Durch die Prozesse verbreitete des Bischofs Johann Georg Fuchs von unbeliebt. Er wollte die Kommission, sich Angst in der Stadt, was dem BiDornheim, genannt der „Hexenbrendie von der Verfolgung unschuldiger schof lieb war. „Der Bischof versuchte, ner“, getötet. Bürger sehr gut lebte, schlichtweg aufdie Gegenreformation durchzusetzen, Die Hexenverfolger, in der sogenannten lösen. Dagegen wehrte diese sich mit und sah in der Hexenverfolgung ein geMalefizkommission vereinigt, machten der ihr eigenen Methode und übergab eignetes Mittel dazu“, erzählt sie weivor nichts halt, nicht einmal davor, eine nach und nach alle Familienmitglieder ter. Gefasste Drudler wurden im „Maleganze Familie auszulöschen: dem Scheiterhaufen. „Die Prozessakten fizhaus“, am heutigen ZOB gelegen, Hochstiftskanzler Hahn, wohnhaft in existieren heute noch, sie werden in der gefangen gehalten. Wo gegenwärtig die „Bronzeblunz“ eingeweiht Die Frau mit Frucht schmückt den Heumarkt Der Äpfelchen begehr` ich sehr: barbusiger Botero-Blickfang (fg) Dr. Bernd Goldmann, Leiter des Künstlerhauses Villa Concordia, sprach von „Träumen und Visionen“. Für viele Bamberger dürfte es am Anfang jedoch eher Alptraum und Horrorvision gewesen sein, was im Sommer 1998 die Domstadt zierte. Unästhetische „Blunzn“ war dabei noch eine der harmloseren Bezeichnungen, mit denen die Einheimischen die voluminösen Skulpturen des kolumbianischen Künstlers Fernando Botero belegten. Am Ende sollte jedoch Bernd Goldmann Recht behalten. „Man braucht Träume und Visionen, um in die Zukunft hinein zu denken“, wie er in seiner Ansprache meinte. Die Bamberger wurden überzeugt Und das haben die Bamberger jetzt auch getan. Sie änderten ihre Meinung und beschlossen, mit dieser Figur einen Skulpturenweg aufzubauen. Insgesamt 1,25 Millionen Mark spendeten sie für den Ankauf von Boteros Bronzewerk „Frau mit Frucht“. Bei einem dreitägigen Fest wurde nun die Aufstellung der Dame mit den barocken Ausmaßen gefeiert. Vom 22. bis 24. Juni fand auf dem Heumarkt die Einweihung des Kunstwerkes statt. Die Resonanz war dabei durchweg positiv. So lobte der bayerische Umweltminister Dr. Werner Schnappauf in seiner Ansprache den Standort als einen Platz, der die Attraktivität der Skulptur „durch das Spannungsverhältnis zwischen Moderne und Tradition“ noch steigere. Und während auch die restlichen Festredner bei der feierlichen Enthüllung am Samstagabend das Engagement aller Beteiligten betonten, so hatte es zumindest am Vortag doch noch einige kritische Bemerkungen gegeben. Mit beißendem Spott nahm sich der Kabarettist Mäc Härder am Freitagabend der „Kunst für Weight Watchers“ an. So geißelte er vor allem den Parkplatzmangel am Heumarkt, den die Errichtung des „Bronze-Monsters“ verursache. Sein Lösungvorschlag: Zum Ausgleich sollte man Dom und Altstadt abreißen. Auf diese Weise könnte man locker rund 200 000 zusätzliche Parkplätze einrichten. Beim derzeitigen Arbeitseifer des Parküberwachungsdienstes bedeute dies, so seine Rechnung, dass die Stadt pro Jahr ohne weiteres Strafzettel in Höhe von zwei Milliarden Mark ausstellen könnte. Die größte Befürchtung des Kabarettisten jedoch lautete: „Ich warte schon drauf, bis der erste Haßfurter mit seinem 200er Benz hier an die Figur schrammt und was wegbricht.“ So erzählte eine gewisse Dorothea Schneiderin, wie sie dem Teufel den Hintern küsste, während ein altes Weib mit einer Fackel im Hintern daneben stand. Dorothea Schneiderin war es auch, die die Wirtsleute „Zum blauen Löwen“, heute das Wohnheim Judenstraße 2, anklagte. Die gefassten „Hexen“ mussten nämlich immer auch darüber aussagen, wer sonst noch zum Kreis der Hexen gehörte. So hörten die Prozesse nie auf, die Wirtsleute mussten gestehen, dass sie im Bierkeller mit dem Teufel getanzt hatten. Ein Ende fand die Verfolgungswelle erst 1631 im 30jährigen Krieg, als die Schweden in Bamberg einfielen und der Bischof „Hexenbrenner“ nach Kärnten floh. Wer sich über weitere Rundgänge sowie über die Rundgangs-Termine in Bamberg informieren will, findet dies alles auf der Homepage www.geschich te-fuer-alle.de. Bamberger Lebenshilfe Nach einem langen Arbeitstag noch gemeinsam zum Kegeln gehen deutet für die Mitarbeiter na(cd) „Sauber!“ ruft Richard türlich auch Termindruck und ballt die Faust. Er hat es und Stress, denn auf staatligeschafft: Mit geübten Handche Förderung muss die Inigriffen hat er einen großen tiative bislang verzichten. Stapel graue Wellpappe transMichael Heins, einer der zuportfertig gemacht. Mit einer ständigen Betreuer, sorgt jeSchere schneidet er nun die doch dafür, dass der Stress überstehenden Enden der difür seine 13 Mitarbeiter nicht cken schwarzen Schnur ab, zu groß wird. Er bietet nach die den Stapel fest zusamArbeitsschluss Aktivitäten menhält. „Nicht so kurz“, erwie Kegeln oder künstlerimahnt ihn Betreuer Michael sches Gestalten an. ProbleHeins vorsichtig. Um ihn he- Hier wird richtig geschafft: Vollzeitjobs für Behinderte me tauchen jedoch immer dann auf, rum herrscht geschäftiges Treiben: derung wohl keine Chance, Arbeit zu wenn es zu wenig Aufträge gibt. „Wenn Richards Kollege Christian saugt finden. Der Vorteil des Konzeptes der wir keine Arbeit haben, dann haben die gründlich den gefliesten Fußboden, Bamberger Lebenshilfe-Werkstätten Leute Zeit, Blödsinn zu machen“, sagt während Barbara schnell die schmutliegt besonders darin, dass die MitarHeins mit verschmitztem Lächeln. Ein zigen Tassen zur Kantine bringt. Alle beiter durch ihre Berufstätigkeit den weitaus komplexeres Problem stellt Beteiligten führen konzentriert die nötiAlltag abwechslungsreich und sinnvoll allerdings die geringe Bezahlung der gen Handgriffe aus, denn sie wissen: gestalten können. Dadurch bekommen Mitarbeiter dar. Trotz einer durchGleich gongt es zur Pause, und darauf sie auch das Gefühl, einen aktiven Beischnittlichen 38-Stunden-Arbeitswoche freuen sich alle. trag für die Gesellschaft zu leisten. verdienen die Behinderten maximal Ein ganz normaler Arbeitstag in einem Firmen wie Bosch oder die IDEAL Au900 Mark im Monat. Das sind umgeBetrieb, so scheint es. Doch eines ist tomotive GmbH vergeben ihre Aufträge rechnet gerade mal 5,30 Mark pro Stunanders: Alle Mitarbeiter sind geistig an die Lebenshilfe-Werkstätten. Unter de. Dieser Betrag reicht nicht aus, um oder körperlich behindert. Richard, der anderem verpacken die Mitarbeiter Aufinanziell unabhängig zu sein. So sind heute für das Zuschneiden und Verpatozubehörteile oder schneiden Wellpapdie Mitarbeiter trotz ihrer langen Arcken von Wellpappe zuständig ist, hat pe zu. Wie in der freien Wirtschaft müsbeitswoche dennoch auf Sozialhilfe und das Down-Syndrom. In der freien Wirtsen alle Aufträge koordiniert und rechtsonstige Unterstützung angewiesen. schaft hätte er aufgrund seiner Behinzeitig fertiggestellt werden. Dies be- SPORT. Harmonie statt Gewalt Aikido – Asiatische Kampfkunst und fernöstliche Lebensphilosophie miteinander vereint Von Natalie Markowitsch Tick tack, tick tack. Metallisch monoton und ungewöhnlich laut stört eine Uhr die fast vollkommene Stille im Saal. Auf dem Schaumstoffboden sitzen sechs Aikido-Schüler mit geschlossenen Augen. Vor ihnen steht Wolfgang Pagenburg, ein asketisch aussehender, kahlköpfiger Mann, dessen Teint durch das Neonlicht gelblich wirkt. Er dreht sich zu einem Bildnis an der Wand um, das OSensei Morihei Uyeshiba, den Begründer des Aikido, zeigt. Gemeinsam mit seinen Schülern verneigt er sich vor dem Großmeister – die Stunde kann beginnen. Er ist Träger des vierten Dans, das wie bei den anderen fernöstlichen Kampfsportarten ein bestimmter Ausbildungsgrad ist. Mit einem kritischen Blick aus seinen tiefliegenden Augen überwacht er die acht dynamischen Formen, mit denen der Verteidiger die Kraft des Angreifers aufnimmt und in die eigene Bewegung integriert. So kann er ihm mit den entstehenden Wurf- und Haltetechniken schließlich das Messer abnehmen und ihn zur Aufgabe zwingen. Neutralisierung des Gegners als Ziel Großmeister und Polizeitrainer Pagenburg ist Jahrgang 1952 und von Beruf Ausbildungsleiter für Polizeitrainer im Polizeipräsidium Oberfranken. Er hat sowohl das Amt des 1. Vorsitzenden von Aikikai Bamberg e.V. inne als auch das des Präsidenten für den Fachverband für Aikido in Bayern e.V. Nun streift er seine Schüler im Alter von etwa 25 bis 50 Jahren mit einem fast väterlich anmutenden Blick. „Die erste Stufe ist Ki, die Stufe des Entwickelns“, erklingt seine sanfte Stimme. Er macht einen Schritt mit erhobenen Armen nach vorne, dreht sich um und führt die Arme mit einer fließenden Bewegung nach unten. Mit Befriedigung registriert er, wie die Hakama, die dunkelblauen Beinkleider der Aikidoka, bei jeder Bewegung den Saal mit einem sanften Rauschen erfüllen, das von den tiefen Atemzügen noch verstärkt wird. „Aikido ist für mich mehr als eine Kampfkunst, es ist eine Lebensphilosophie“, betont Pagenburg. „Morihei Uyeshiba schrieb einst, Aikido stelle einen Beitrag zum Weltfrieden Kraftvoll und doch ästhetisch, auch bei uns: Aikido durch gewaltlose Konfliktlösung dar.“ Zwei Frauen stoßen einige Minuten später zu der homogen wirkenden Masse, die jedoch viel zu sehr in die harmonischen Kreis- und Spiralübungen vertieft ist, um sie groß zu beachten. Ganz nach dem Erfinder Wenn Morihei Uyeshiba, der alte, kahlköpfige Japaner mit weißem Bart, aus dem Bildnis blicken könnte, würde er sich wundern. Denn der Saal mit den Holzschwertern an den Wänden, den japanischen Schriftzeichen und den Bonsai-Bäumchen würde ihn vielleicht an seine eigene Zeit als Trainer erinnern. Vielleicht würde er sich aber auch darüber wundern, dass sein Aikido, eine Synthese aller Kampfkünste des alten Japan, fast ein ganzes Jahrhundert nach seiner Erfindung noch immer so viele OTTKICK sucht Gegner (em/hek) Die anerkannten Fußballexperten der OTTFRIED-Redaktion rufen wie jedes Jahr dazu auf, sich mit ihnen zu messen. Dazu stellt ihr einfach ein Team beim Kicker-Managerspiel zusammen. Unter www.kicker.de könnt ihr in die Rolle von Uli Hoeneß oder Rudi Aussauer schlüpfen. Mit einem fiktiven Kapital von 60 Millionen Mark müsst ihr euch das beste Team der Bundesliga zusammenstellen. Danach heißt es abwarten. Der Kicker bewertet am Ende eines jeden Spieltages alle eingesetzten Spieler. Die Punkte, die eure Profis erhalten, bekommt ihr dann auch auf euer Konto gutgeschrieben. Damit kann man also richtig mitleiden, wenn der beste Mann gerade schwer verletzt ist oder kaum fähig ist, den Ball zu stoppen. Ziel ist natürlich die Deutsche Meisterschaft. Allerdings gibt es beim Kicker auch schon Preise für einen Spieltagssieg. Wir geben uns natürlich mit so etwas nicht zufrieden. Die Besten der OTTKICK-Liga werden am Saisonende von OTTFRIED mit attraktiven Preisen belohnt. Schickt uns einfach eure Zugangsnummer und euer Passwort und natürlich den Namen eurer Mannschaft an [email protected]. Wem dies noch nicht genug ist, der kann auch die interaktive Variante spielen. Hier stellt man sich ebenfalls am Anfang der Saison sein Team zusammen. Anders als bei der Classic-Variante kann man aber hier wie ein richtiger Trainer an jedem Spieltag entscheiden, wer auflaufen soll und wer nicht. Allerdings geht das interaktive Spiel nicht in die OTTKICK-Bewertung ein. Beachvolleyball (ajs) Wie in jedem Semester bietet die KoWi-Professorin Anna-Maria TheisBerglmair eine besondere Übung an: Projektmanagement von Studenten für Studenten. Geplant ist, in dieser Veranstaltung ein Beachvolleyball-Turnier in Bamberg zu organisieren. Damit haben sich die Studenten wieder ein hohes Ziel gesetzt. Denn das Turnier soll nicht auf irgendeinem Sportplatz stattfinden, sondern mitten in der Innenstadt. Die NachwuchsProjektmanager sind der Meinung, dass die City eine perfekte Location für das Modesport-Event darstellt. „Momentan sind wir noch mit der Stadt und den Behörden in der Planungsphase. Wie es aussieht, werden wir das Ereignis erst nächsten Sommer realisieren können“, verrät Projektleiter Florian Schaffelhofer. Bis dahin müssen die Studenten allerdings noch versuchen, einen finanzkräftigen Hauptsponsor für das Turnier aufzutreiben. Fotos: Internet begeisterte Anhänger findet. Nach der Dehnungsgymnastik verbeugen sich die Schüler paarweise als „Gegner“ voreinander. Die stählerne Muskelanspannung unter den so mühelos wirkenden, samtweichen Bewegungen ist nun deutlich zu sehen und zu hören; vor allem dann, wenn der Aggressor trotz Abrollbewegung auf den Boden klatscht. Irgendwann kommen die blau-weißen Wirbel wieder zur Ruhe und setzen sich vor Pagenburg nieder, der ausweicht. Er zeigt auf zwei seiner Schüler, von denen einer ein Holzmesser in die Hand nimmt, welches auch als Tanto bezeichnet wird. „Die erste bis achte Form, bitte“, weist Pagenburg die beiden an. Die japanischen Schriftzeichen für das Wort Aikido bedeuten: „Der Weg (DO) zur Harmonie (AI) mit KI (Lebensenergie).“ Es ist eine gewaltlose und friedliche Form der Verteidigung – der Gegner wird neutralisiert, nicht zerstört. Im Aikido gibt es keine Wettkämpfe im üblichen Sinne – so ist das Prinzip der Harmonie zu verstehen. Die neun Aikidoka sitzen mit geschlossenen Augen am Boden. Tick tack, tick tack. Allein die Uhr erinnert daran, dass eine a n - strengende, doch innerlich ausgleichende Stunde vergangen ist. Wer Interesse an dieser Kampfsportart gefunden hat, kann im Internet Näheres erfahren: www.aikido.bnv-bamberg.de Die Bamberger Reiter (ini) Spannende Wettkämpfe wird es am 3. und 4. November 2001 auf Burg Feuerstein in der fränkischen Schweiz zu sehen geben. Die Akademische Reitgruppe Bamberg wird im Wintersemester zum zehnten Mal ein Reitturnier in Franken ausrichten. Zwölf deutsche Universitäten schicken ihre Reitsport-Cracks dorthin, damit sie beim Bamberger Hochschul-Reitturnier um die vordersten Platzierungen kämpfen. Der Sport steht zwar im Vordergrund, aber die ausgelassene Stimmung ist bei Studententurnieren sowieso vorprogrammiert. Als Studentenreiter muss man hart im Nehmen sein. Denn nach den anstrengenden Dressurprüfungen am Samstag muss natürlich ausgiebig gefeiert werden. Die Dressurprüfungen finden in verschiedenen Leistungsklassen statt: Mannschafts-A-, -L-, und Kandaren-LDressur. Dressur und Springprüfungen Auf der Party wird dann um den „Survival-Cup“ gekämpft. Das Team mit dem größten Durchhaltevermögen wird gewinnen. Der so genannte „Bagger-Preis“ ist nach dem Survival-Cup die zweite Auszeichnung, die zu vergeben sein wird. Darunter kann sich wohl jeder etwas vorstellen! Trotz Party-Kater müssen die Reiter am Sonntagmorgen bei den drei Springprüfungen wieder alles geben. Schließlich heißt es Punkte sammeln für die Qualifikation zu den Deutschen Hochschulmeisterschaften. Krönender Abschluß des Turniers sind die Finalprüfungen auf M-Niveau am Sonntagnachmittag. Interessierte sind natürlich herzlich eingeladen, zuzusehen und die Teams lautstark zu unterstützen und mitzufeiern. The German Wunderkind Das Highlight zum Saisonauftakt: Die Nationalmannschaft in Bamberg (hek) Ganz Basketball-Bamberg ist in Hochspannung versetzt. Denn am Freitag, 10. August, findet um 19.30 Uhr ein wichtiges Testspiel der deutschen Basketball-Nationalmannschaft statt. Unsere Stars treten gegen die israelische Nationalauswahl an. Austragungsort für dieses Spiel ist das neue „Forum Bamberg“. Das Länderspiel dient beiden Teams zur Vorbereitung für die kommende Europameisterschaft, die vom 31. August bis zum 9. September in der Türkei ausgetragen wird. Neben zahlreichen deutschen Basketball-Größen wird mit viel Spannung vor allem auch der Auftritt von NBA-Superstar Dirk Nowitzki erwartet. Von Dallas nach Bamberg Der Würzburger spielt seit einiger Zeit in der amerikanischen Basketball-Liga und hat seinen Vertrag mit den Dallas Mavericks gerade um zwei Jahre verlängert. Erstmals seit 1984 wird nun wieder ein Länderspiel der deutschen Basketballnationalmannschaft in Bamberg ausgetragen. Neben diesem Spiel wird die Nationalmannschaft auch ihr Trainingslager in Bamberg abhalten. Vor einigen Wochen konnte der erfahrene Jugoslawe Zoran Slavnik als Trainer für Bamberg verpflichtet werden. Karten für das Länderspiel gibt es im Vorverkauf unter der Telefon-Nummer 0951/ 23 837 oder in der Geschäftsstelle des TSK uniVersa Bamberg. Eben noch für die Dallas Mavericks in der NBA, jetzt in Bamberg: Dirk NoFoto: Internet witzki spielt für die Deutsche Nationalmannschaft OTTKICK. Fußball nur zur Primetime? OTTKICK präsentiert den Saisonrückblick 2002. Damit Euch die künftigen Ereignisse nicht entgehen +++news-ticker+++news-ticker+++ Berti jetzt Nationaltrainer in Brasilien +++news-ticker+++news-ticker+++ Von Frank Kossyk und Björn Schimmeyer Wir sind’s mal wieder, die anerkannten Fußballexperten der OTTKICK-Redaktion. Und wie immer brennt uns ein brisantes Thema unter den Nägeln. Vielleicht auch mehrere. „Schaunmermal!“ +++news-ticker+++news-ticker+++ Berti jetzt Nationaltrainer in Kuwait +++news-ticker+++news-ticker+++ Unverschämtheit! Die Bundesliga gibt es ab der nächsten Saison nur noch zur Primetime oder im Bezahl-Fernsehen. Daher sollte man eigentlich zum Boykott gegen Leo „den Medienmogel“ Kirch aufrufen. Oder aber so was wie Fußball von und mit Frauen bei den ÖffentlichRechtlichen gucken. Da gibt’s zwar nix für’s Auge, die wissen aber wenigstens wie man schlecht spielt und trotzdem gewinnt. Um diesem Erfolg nachzueifern, hat sich in der Saison 2001/2002 auch im Männerfußball ein weitgreifender Wandel vollzogen. So hat Borussia Dortmund in seinem Kader der vergangenen Spielzeit einige hormonelle Veränderungen vorgenommen. Da die anderen Teams ohnehin ein bißchen schwach auf der Brust waren, stellte sich diese Entscheidung als äußerst wirksam heraus. Dortmund schnappte sich den Tittel 2002. In der Bundesliga der Männer. Und warum? Weil der BVB rechtzeitig den Trend erkannt hat und all sein Börsenkapital in das schwedische Busenwunder Eva Nilsson und ihre Stürmerkollegin Vanessa Amoroso investiert hat. Die Bauern aus München hingegen blikken eher auf eine komplett verkokste Saison zurück. Achter Tabellenplatz. In der Winterpause nicht für den UI-Cup gemeldet und daher in keinem internationalen Wettbewerb dabei. +++news-ticker+++news-ticker+++ Berti jetzt Trainer bei Bayern +++news-ticker+++news-ticker+++ Wahrscheinlich auch, weil Claudio „die Pizza“ Roh bereits im Sommer 2001 bei Das ehemalige schwedische Sonnenstudiomodel Eva Nilsson: in ihrer Heimat Montagen: Ottfried schon lange ein Star, jetzt auch beim BVB erfolgreich der Copa America in Kolumbien entführt wurde. Beim Besuch einer „landwirtschaftlichen“ Plantage... Und da Uli „für einen Stürmer bezahle ich nicht so viel“ Hoeneß die 25 Millionen Mark Lösegeld nicht rausrücken wollte, blieb der italienische Peruaner im Urwald und verliebte sich in einen seiner Entführer. Der Mittelfeldspielerin Lisa Razu erging es ähnlich. Sie wurde von der ETA entführt – Hoeneß zahlte wieder nicht. Dafür aber Dortmund. Daher verstärkt sie ab der kommenden Saison die Dortmunder Borüstchen. Und dann noch der Aussetzer von Olli „dem Pavi“ Kahn. Der biss im Kokainrausch Heiko „dem Holyfield“ Herrlich ein Ohr ab, nachdem dieser den entscheidenden Elfmeter in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen die Affen aus München verwandelte. Ein Jahr Sperre für Kahn! Die Schützen des FCB trafen übrigens alle nicht, sondern legten statt dessen am Elfmeterpunkt eine Uli Hoeneß Gedenkminute ein, der 1976, also vor 25 Jahren, mit seinem Elfer in die +++news-ticker+++news-ticker+++ Wolken die EH EM vergeigte. Berti jetzt wieder Bundestrainer Der Trend zu Spielern aus Schweden +++news-ticker+++news-ticker+++ setzte sich aber auch bei anderen Vereinen durch. Analsson und Debilsson verstärkten die Mannschaft von Wer „da?“ Bremen. Sie sollten den Brasilianer Kleines „dickes“ Ailton ersetzen, der eine scherzhafte Verletzung am Steißbein erlitt, da ihn seine Mitspieler mit dem Ball verwechselten. Apropos Brasilien: Sichtlich glücklich mit seinem DFB-Pokal: Coach Campino Aber die Hauptsache ist doch, wie Die haben (kicher) die Qualifikation zur schon der große Fußball-Philosoph WEH EM 2002 nicht geschafft (kicher!). Sepp Linecker wusste, dass die Oberweite einer Frau am besten 90 cm beträgt und am Ende gewinnt immer Brustia Dortmund. Oder so. Wie auch immer. Rugby in Bamberg Echt nichts für Weicheier Mehr als nur sinnlos dem Ball hinterherrennen: hinterherlaufen, man kann raufen und den anderen umwerfen.“ Dieses Umwerfen heißt „tackeln“ und ist wesentlich im Rugby. Für einen Laien sehen die Spielzüge so aus, als würden sich die Spieler ständig nur wild durcheinander gegenseitig umstoßen, aufeinanderprallen und den Ball aus den Händen reißen, als sei das Feld eher eine Art überdimensionaler Schulhof. Doch der Schein trügt – es gibt Regeln: Rugby ist ein Gentleman-Sport. Es ist genau festgelgt, wann wer auf welche Weise „getackelt“ werden darf. „Man muss sehr diszipliniert spielen.“ So übt die Mannschaft, wie man dem Gegner den Ball aus den Armen zieht, wie man Pässe wirft und kickt. Schweiß beginnt zu fließen, zieht Schwärme von Mücken an, und Stahlmanns Hose ist nicht mehr ganz so beige. Ganz locker erklärt er: „Es ist schon ein eher harter Hingangssport, eine kämpferische Sache.“ Rugby wird mit besonders viel Körperkontakt gespielt. Es gibt beispielsweise keinen Anstoß wie beim Fußball, sondern der Ball muss erst Bamberger Rugbyspieler im „wilden Gedränge“ Foto: ip erkämpft wer(ip) In der Mitte des Feldes steht ein einsamer, eiförmiger Rugby-Ball aufrecht auf seiner Spitze. „Heute ist zunächst mal leichtes Üben angesagt“, grinst Jörg Stahlmann. Der dritte-Reihe-rechts Spieler trägt zum Trainieren eine kurze beige Hose, ein rotes T-Shirt der kanadischen Rugby-Mannschaft und spezielle Rugby-Schuhe mit großen Stollen. Er ist weder übermäßig groß noch stämmig. Ein ganz normaler Mann mit Dreitagebart und braunem Haar, das ihm in die Stirn fällt. Zum Rugby kam er, als er ein Jahr in Schottland studierte. Jetzt spielt er beim TV 1860 Bamberg in der bayerischen Regionalliga. Rugby übte eine besondere Faszination auf ihn aus: „Es ist eine Kombination mehrerer Kinderspiele: Es gibt einen Ball, dem alle Aber zurück nach Deutschland. Lachen konnten auch die Kicker des FC St. Pauli. Ohnehin schon der niedrigste Etat der Bundesliga, und davon auch noch die Hälfte beim Freistoßtraining auf der Reeperbahn verballert. Das ganze Geld verpufft. Nürnberg reaktivierte in höchster Not Andy „den Abstiegsgaranten“ Köpke, der seinem Namen erneut alle Ehre machte und sich zum siebten Mal in drei Jahren aus einer Liga verabschiedete. Mit den Clubberern in einem Boot: Stuttgart und die Kotbusser BallkanAuswahl. Im DFB-Pokal übrigens wieder mal ein Außenseiter im Finale: Die Toten Hosen. Und wie im letzten Jahr triumphierte auch dieses Mal der Außenseiter. Apropos Außenseiter: Die Sperre von Pavikahn wirkte sich nicht nur auf die Bayern aus, sondern auf den gesamten deutschen Fußball. Durch sein Fehlen qualifizierte sich die deutsche Nationalmannschaft nämlich auch nicht für die WEH EM. Teamchef „ja gut, sicher“ Völler ist daraufhin frustriert zurückgetreten, um jetzt wieder bei Bayer die Pille zu drehen, und auf dem Schoß von Rainer „wann platzt“ Calmund zu sitzen. den. Auch bei einem Regelverstoß wird ein sogenanntes „Gedränge“ gebildet. Dieser Name ist schon sehr bezeichnend. Im Spiel stoßen die Mannschaften wie menschliche Rammböcke aufeinander und versuchen, den Gegner vom Ball wegzuschieben. Die stämmigen, kräftigen Stürmer bilden die Vordermannschaft. Sie haben den härteren Kontakt mit dem Gegner, da sie den Ball erkämpfen. Die Hintermänner, einer von ihnen Jörg Stahlmann, müssen eher schnell und taktisch spielen. „Das Gute am Rugby ist, dass man schnell in den Sport reinkommt,“ rühmt er sein Hobby. „Es gibt Positionen, bei denen man technisch nicht so fit sein muss, beispielsweise der Stürmer, da zählt dann die Kondition.“ „Das Problem ist allerdings“, bedauert der Hintermann, „dass Rugby in Deutschland nicht populär ist.“ So besteht die Bamberger Mannschaft nur aus 15 Spielern, genau so vielen, wie man für eine Mannschaft braucht. Das Training geht dem Ende zu. Eine Runde „Touché“ wird gespielt, eine Art abgeschwächtes Rugby. Dabei wird nicht „getackelt“, sondern fest auf den Hintern geschlagen, so dass der Platz widerhallt von lautem Geklatsche. Und dann ist da plötzlich nur noch der Haufen, der sich auf der Linie rauft. Keuchend und lachend versuchen die Männer, den Ball hinüberzubringen. Da hat doch das Kind im Manne wieder überhand genommen – wie früher auf dem Schulhof. Wasser marsch! (mas) Der Uni-Cup 2001 ist vorbei. Nach fast zwei harten Turniermonaten steht der Sieger fest. Er heißt FC Aqua. Die Spice Boys mussten sich im Finale erst nach Elfmeterschießen geschlagen geben. Den dritten Rang sicherte sich Vorjahressieger Fellatio Rom, mit einem 4:1 gegen Die Fantastischen Elf. Der Finaltag am Dienstag vergangener Woche wurde zum gelungenen Abschluss: Die Parkplätze rund um das Uni-Sportgelände waren gefüllt, als ob der FC Bayern ein Gastspiel in Bamberg geben würde. Grandioses Wetter, Bier, Bratwürste und erstmals Cheerleader in der Halbzeitpause sorgten für gute Stimmung. So heiß wie bei dieser Aktion ging es im Finale des Uni-Cups nicht oft zu Auf dem Spielfeld tat sich im ersten Abschnitt des Finales allerdings nicht viel. Das spielerische Können des FC Aqua und der Spice Boys hielt sich weitestgehend die Waage. Im zweiten Abschnitt sollte es hitziger werden. Die Spice Boys gingen nach gut 60 Minuten in Führung, mussten aber nur kurze Zeit später den äußerst unglücklichen Ausgleich hinnehmen. So hatte FIFASchiedsrichterin Elke Günther die unrühmliche Aufgabe, die Entscheidung im Elfmeterschießen herbeizuführen. Und da hatte Aqua das bessere Zielwasser getrunken. Ähnlich ausgeglichen wie das Finale des Uni-Cup 2001 verlief fast das gesamte Turnier. 21 Mannschaften waren dieses Jahr am Start, von denen kaum eine mit ihrer Leistung aus dem Rahmen fiel. So waren die meisten Gruppenspiele heiß umkämpft, und es war lange Zeit unsicher, wer sich für das Viertelfinale qualifizieren sollte. Bleibt nur zu hoffen, dass sich 2002 ein ähnlich ausgeglichenes Feld findet, damit der Uni-Cup wieder spannend bis zum letzten Abpfiff bleibt. KULTUR. Liebe und Leiden in Bamberg Unendliche Glücksgefühle, tiefste Abgründe: Münchener Produktionsfirma bietet Set-Praktika bei ARD-Schnulze an Romantisches Bamberg – demnächst Kulisse für große Filmproduktion. Unglaubliche Dramen spielen sich im jungen Leben von Tina Berger ab, und ihr könnt hautnah dabei sein Foto: fra und familieneigenen Brauerei, will sich Von Frank Gundermann rem Traumjob. Sie will Society-Reporenreise kennen und schätzen gelernt Gemeinsam teilen sie ein Geheimnis. verloben. Victoria heißt seine Auser„Jenseits des Regenbogens” lautet der terin werden. Den lang ersehnten Arhat. Dass er der jüngere Sohn einer ABeide Frauen sind schwanger. Ihre wählte. Ob er eine Verbindung mit der Arbeitstitel eines ARD-Spielfilmprobeitsplatz findet sie dabei in Bamberg. delsfamilie ist, wusste sie damals nicht. künftigen Ehemänner wissen davon 28-jährigen eingehen darf, entscheidet jekts, das im Zeitraum vom 7. August Bei einem edlen Hochglanzmagazin. Doch es kommt noch besser. Bei dem noch nichts. Doch bevor Victoria ihrem der Familienrat. Das Hausgesetz der bis 8. September in Bamberg und UmFür die 28-jährige scheint der Wunsch Wiedersehen verliebt sich der charmangeliebten Heinrich die frohe Botschaft Grafenfamilie legt fest, dass der Erbe gebung gedreht wird. Für Set- und Bünach gesicherten finanziellen Verhältte Carl in Tina und umwirbt sie mit luüberbringen kann, ereignet sich ein eine Adelige heiraten muss. Da Victoria roarbeiten sowie zur Betreuung der nissen endlich in Erfüllung zu gehen. xuriösen Geschenken. Auch Tina fühlt schrecklicher Vorfall. Auf tragische den Titel Baroness trägt, stimmt das Komparsen sucht die Münchener ProDoch es gibt Probleme. Ihr Freund Dirk sich zu ihm hingezogen. Als dieser ihr Weise stirbt Heinrich bei einem JagdGremium der Verlobung zu. duktionsfirma „FFP media“ interessierkann sich mit Tinas neuem Arbeitsfeld einen Heiratsantrag macht, willigt sie unfall. te Praktikanten. nicht anfreunden. Er verabscheut die überglücklich ein. Zum Entsetzen ihres Kurzerhand bestimmt der Familienrat Mit Herz-Schmerz-Geschichten kennen Scheinwelt der „High Society”. Als TiEx-Freundes Dirk, dem sie bei ihrer Carl zum neuen Erben. Laut HausgeTraumjob und sie sich aus. So hat die Münchener Firna ihm von ihren Plänen, eine Familie Arbeit in Bamberg immer wieder setz muss er somit eine Adelige eheliLiebeskummer ma bereits mehrere Romane der britizu gründen, erzählt, kommt es zum begegnet. chen! Wer bereits vor der Ausstrahlung schen Schnulzen-Queen Rosamunde Eklat. Die beiden trennen sich. GleichMit zynischen Kommentaren versucht des Films wissen will, wie die GeTinas erste Reportage führt sie zu dem Pilcher verfilmt. Ähnlich sentimental zeitig tagt auf Schloss Tambach nahe dieser seinen Schmerz zu verstecken. schichte ausgeht oder einen Einblick in jungen Paar nach Schloss Tambach, klingt denn auch die Handlung von Coburg der Familienrat des GrafengeVon der geplanten Hochzeit kann er die Filmbranche bei einem Set-, Bürowo Tina eine Riesen-Überraschung er„Jenseits des Regenbogens” (Drehschlechts Wildberg-Reutlingen. Denn: Tina jedoch nicht abbringen. Mit ihrer oder Komparserie-Praktikum erhalten lebt. Sie trifft Carl alias Charlie, den sie buch: Gabriele Kister): Tina Berger ist Heinrich, der älteste Sohn und zukünfzukünftigen Schwägerin versteht sich will, der sollte sich bei „FFP media“ vor zehn Jahren auf einer AustraliJournalistin und auf der Suche nach ihtige Erbe der ausgedehnten Ländereien die junge Journalistin ausgezeichnet. unter Telefon 09 51 / 30 28 60 melden. „Literatronisches“ Forum Mal was anderes: Bamberger Studentin als „Hausmeisterin“ eines virtuellen Schreibzimmers (ks) Literaturbegeisterten Bambergern steht ab sofort ein Schreibzimmer der ganz besonderen Art zur Verfügung. Die Internetadresse www.bambergerschreibzimmer.de bietet ein umfassendes Angebot zum Thema Literatur im Raum Bamberg. Besonders herzlich eingeladen sind zudem alle, die sich selbst kreativ betätigen wollen. Ein Textforum mit der Möglichkeit, selbstverfasste Romanfragmente, Kurzgeschichten oder Gedichte zur Diskussion zu stellen, ist ebenso vorhanden wie ein virtuelles Bücherboard, über das Bamberger Nachwuchsautoren ihre fremd- oder selbstverlegten Bücher präsentieren können. freigeben. Besucher haben in Bambergs „Schreibzimmer” nämlich auch die Möglichkeit, eigene Meinungen und Kritik zu dem zu äußern, was andere so schreiben. In der Rubrik „Lesepult” findet sich ein laufend aktualisierter literarischer Veranstaltungskalender. Dort erfahren schreibende Doms t ä d t e r, wo und wie sie die Möglichkeit haben, ihre Schreibergüsse in Lesungen, Gruppen oder speziellen Literaturevents der Öffentlichkeit zu präsentieren. Textforum und Bücherboard Das Textforum trägt einen passenden Titel: An diesem virtuellen „Schreibtisch” präsentieren bekannte und weniger bekannte Talente ihre Texte. Neben Gedichten und Kurzgeschichten finden sich dort Romanfragmente, Essays und Theaterstücke. Besonders Mutige können an diesem Tisch sogar Referate und Hausarbeiten zur Bewertung Foto: bse Um zu beweisen, dass Bamberg seit jeher auch große Namen der Literatur hervorbringt, können Besucher der virtuellen Räume auf der „Galerie”-Seite zum Beispiel die Konterfeis und Kurzbiographien prominenter Schriftsteller unserer Stadt bestaunen. Einen zusätzlichen Service bieten praktische Links zu den Bamberger Buchhandlungen und anderen literarische Internetadressen aus der Region. Hat man also beim Stöbern auf dem virtuellen Bücherboard etwas Interessantes gefunden, besteht die Möglichkeit, das gewünschte Werk direkt im Buchhandel (oder sogar bei den Autoren selbst) zu bestellen. „Beschreib mich!” lautet der Slogan dieses Bamberger Pilotprojekts. Initiatorin und Hausmeisterin der ehrenamtlich geführten Räume ist die Bamberger Studentin Kathrin Schrocke. Sie schreibt auch selbst und stellt einige ihrer interessanten Werke auf dem „Bücherboard” zur Diskussion. Sie ist jedoch nicht die einzige Kommilitonin im virtuellen Salon. Neben ihr präsentieren sich dort auch Nora-E. Gomringer mit Gedichten, Susanne Schedel mit ihrem Erzählband „Schattenräume” und Martin Beyer mit einem Fragment aus seinem Roman „Sterzik”. Informationen über das „literarische Schreibzimmer” gibt es direkt auf der Homepage oder unter der Telefonnummer 0951/2087439. Was hör` ich denn da? Teil 7: Minimal Music – ausgefallene Klänge ohne Große Töne (mah) Begonnen hat alles in den frühen 60ern in Amerika. Harry Partch, der sich Instrumente mit einer Skalenbreite von 43 Tönen pro Oktave bastelte, beeinflusste diese Neue Musik durch Free Jazz, indische Tonkunst und afrikanisches Trommeln. Für den neuen Trend ist ebenso John Cage, Schüler Schönbergs mit besonderem Interesse an Stille und Zufall in der Komposition, von Bedeutung. Bei „Minimal Music” handelt es sich um eine Kompositionsart, die kurze, einfache Musik-Strukturen variantenreich wiederholt. Während nach Partchs und Cages Werk 4’33” (1952) die Musiker noch lautlos an ihren Instrumenten sitzen, um wahllosen Umwelt-Geräuschen Raum zu geben, integrierte Steve Reich Fragmente von Redeäußerungen in sich wiederholenden Mustern. Kurz darauf entwickelte er Phasing, eine Technik, bei der mehrere Instrumente dieselbe Phrase mit minimal versetzter Geschwindigkeit spielen, was zu ständig wechselnden rhythmischen Verwerfungen führt. Weiterentwickelt ergaben sich daraus überlappende, rhythmische Phrasen in gleicher Geschwindigkeit, die in ihren einfachen Schichtungen komplexe Strukturen schufen. Der Begriff „Minimal Music” wurde erstmals 1968 von Michael Nyman in einer Kritik im „Spectator” verwendet. Bekannt wurden Nymans Werke vor allem in Filmen Peter Greenaways und Volker Schlöndorffs. Zu diesem Zeitpunkt hatte die amerikanische „Minimal Music“ ihre radikale Einfachheit bereits hinter sich gelassen. Mitte der 70er wandten sich immer mehr europäische Komponisten der Stilrichtung zu. Opern, Tanz und Multimediashows sind dabei nur einige Betätigungsfelder. Das repetitive Element ist somit nicht mehr unbedingt kennzeichnend. Arvo Pärt beschäftigte sich vor allem mit mittelalterlicher Musik und entwikkelte den Tintinnabuli-Stil. Jegliche Hektik eines in Pattern gesetzten Rhythmus’ fehlt hier. Sanft werden die Töne wechselnder Skalen gereiht. Beim Hören entsteht so das Gefühl für die leise Schönheit nur eines einzelnen Tones. GORILLAZ (ps) Da ist sie nun, die erste wirklich virtuelle Band mit wahrhaft origineller Besetzung: Bassist und Bandgründer Murdoc ist 34 und ebenso ungepflegt wie durchgeknallt. Sänger 2-D ist hingegen 23, Harmonika-Spieler und passionierter Sprayer. Er pflegt das weltweit größte Zombiefilm-Archiv und gilt als Sexsymbol. Allerdings leidet er immer noch daran, als Kind zweimal so unglücklich auf den Kopf gefallen zu sein, dass er nun nichts anderes mehr kann als cool gucken und toll singen, das dafür aber richtig. Per Holzkiste kam die Gitarristin Noodle eher zufällig vom heimischen Osaka nach England. Und für ihr zartes Alter von zehn Jahren ist sie als asiatische Metalriff-Meisterin und Martial ArtsExpertin schon ziemlich weit entwickelt. Als Beatmaster und DJ fungiert schließlich Russell, 25 und aus New York, der zudem Produktion, Output und Management der Band überwacht. Darüber hinaus gelingt es ihm gelegentlich, die Phantome, die seinen Kopf bevölkern, zu überzeugen, die Rap-Parts bei einigen Songs zu übernehmen... Aber jetzt mal im Ernst: Hinter den Gorillaz und ihrem „Dark Zombie HipHop Punk” verbergen sich federführend der Blur-Sänger Damon Albarn und sein WG-Kumpel und Tank Girl-Zeichner Jamie Howlett. Diese beiden haben sich mit dem HipHop-Produzenten Dan The Automator zusammengetan und je nach Bedarf diverse Gastmusiker eingeladen. Zu diesen zählen Miho Hatori von Cibo Matto, die Talking Heads-Bassistin Tina Weymouth, der US-West-CoastMC Del Tha Funky Homosapien sowie als Krönung Ibrahim Ferrer vom Buena Vista Social Club. Herausgekommen sind 15 Tracks, die verschiedene Stile zitieren und kräftig durch den Wolf drehen, aber stets unschuldig groovend um die Ecke schlurfen. Die Gorillaz haben ein Ziel: „Es ist wichtig, zu zeigen, dass erfolgreich nicht gleich sinnentleert ist!” Und die Idee, die Plastikpop-Industrie mit ihren eigenen Mitteln zu schlagen, scheint angesichts des Erfolgs der ersten Single „Clint Eastwood” wirklich aufzugehen. Getreu dem Motto: „I´m useless, but not for long, my futures´s coming on!” KULTUR. Shakespeare geometrisch Sex und Gewalt Die diesjährigen Calderon-Spiele boten mit „Was ihr wollt“ eine eher altbackene Inszenierung (fg) Mike Hammer weiß, wie er mit Frauen umgehen muss: Entweder verprügelt er sie oder er zieht sie aus. Im Fall von Berga Torn muss der New Yorker Privatdetektiv bei Letzterem nicht mal selbst Hand anlegen. Denn: Die Blondine stürzt sich vor sein Auto und trägt nichts als einen Mantel. Aufgegabelt hat der Schnüffler sie bei einer seiner nächtlichen Spritztouren. „Sie stand im grellen Scheinwerferlicht und ruderte mit den Armen wie eine riesige Puppe.“ Für Hammer steht fest: Berga kann sie nicht mehr alle haben. Wer hält schon nachts Autofahrer auf der Landstraße an, indem er fast Bekanntschaft mit dem Kühlergrill macht? Von Anja Gerigk Das Land Illyrien ist eine Pyramide. Jedenfalls im aktuellen Calderon-Spiel, der Aufführung von Shakespeares „Was ihr wollt“. Vor dem Hintergrund eines räumlichen Dreiecks nehmen halb komische, halb ernste Liebeswirren ihren Lauf. Die symbolische Form des Bühnenbildes, geometrisch klar und dennoch rätselhaft inszeniert, fällt als Deutungssignal auf. Ansonsten agiert Regisseurin Gudrun Orsky bei der Szenerie äußerst zurückhaltend. Sie beschränkt sich darauf, die Grundlinien zu ziehen. So bleibt es den Schauspielern überlassen, Flächen auszufüllen sowie Tiefendimension anzudeuten. Eine besondere Herausforderung stellt Dick und Doof mit holder Maid: Ein gelungener flotter Dreier der Glaube, seine Herrin liebe ihn, aus überaus verführerische Gräfin Olivia. dabei ohne Zweifel die Figur der Viola dem mürrischen Höfling macht, zeigt Olivia Sue Dornemann in der Hauptdar. Nach einem Schiffbruch an den Dirk Schülke mit aller Vehemenz. Bei rolle Viola/Cesario nimmt man den Strand von Illyrien geschwemmt, wird ihm ist Malvolio sowohl lächerlich als Scheitelpunkt männlich-weiblichen Besie verkleidet als Diener Cesario in den auch erschreckend dargestellt, sogar gehrens allerdings nur schwerlich ab. Haushalt des Grafen Orsino aufgenomanrührend, wenn dessen latente LeidenSie wirkt wie ein steifer, unscheinbarer men, wo sie Arbeit findet. So darf schaft ausbricht. Prinz Eisenherz. Daran sind Kostüm er/sie, je nach Sichtweise, um Gräfin Für die Lachlust des Publikums sind und Haarschnitt sicherlich nicht alleine Olivia werben. vor allem die beiden Junker Tobias schuld. und Christoph von Bleichenwang Den Orsino gibt Florian Walter als erEindeutig zweideutige regungssüchtigen Dandy, der erst durch Rülp zuständig. Inszenierung seine unterschwellige Neigung zu Cesario sympathischere Züge gewinnt. Flachsblond und Gertrud Eiselen als Olivia hinterlässt Ein unmöglicher Auftrag: Nicht nur, wirklich dämlich beim Publikum den stärksten Eindruck. dass sich die „schöne Grausamkeit“ OrAus der stolzen Dame wird eine Frau, sinos Gefühlen widersetzt, sondern sie Auf den ersten Blick wie Dick und die erfährt, auf welche Weise Verliebtlässt sich auch noch von seinem StellDoof, wie Hans und Wurst, stellt sich heit erniedrigen kann, und die dabei vertreter verzaubern. Somit liebt der bald heraus, dass Rülp der Überlegene trotz allen Schmerzes dennoch ihre Bote längst heimlich seinen Herrn. ist, der Bleichenwang ständig zum Besselbstbewusste Würde bewahrt. Die Inszenierung zeichnet das Dreieck ten hält. Andreas Ulich als flachsblonde Eine Nebenhandlung variiert das Motiv der Beziehungen noch deutlicher als Einfalt spielt die Dämlichkeit genüssdes Stolzes. Maria, Magd im Haushalt Shakespeares ursprünglicher Text. So lich aus. Seine Bemerkung „Auch ich der Gräfin, erteilt dem überheblichen küsst der Graf Cesarios Mädchenwurde einmal angebetet“ klingt jedoch Oberdiener Malvolio eine Lektion. Was lippen, Viola küsst im Knabenanzug die Eine unheimlich blonde Anhalterin Doch der Privatermittler hat Erbarmen. Er nimmt die dralle Anhalterin mit. Das hat ungeahnte Folgen. Nicht nur, dass sie plötzlich ihren Mantel aufknöpft, „eine Einladung, die Kurven und Täler zu erkunden, die sich mit jedem Atemzug bewegten“, wie Hammer findet. Sie bringt ihn noch dazu in ungeahnte Schwierigkeiten. Als Kronzeugin in einem bevorstehenden Mafia-Prozess war Berga Torn aufgrund eines Nervenzusammenbruchs bis zum Verhandlungsbeginn in einer Nervenklinik untergebracht. Aus Angst, dort von Mafia-Killern ermordet zu werden, ist sie abgehauen. Direkt zu Mike Hammer ins Auto. Während der noch darüber sinniert, was er mit Berga anstellen soll, rammt eine schwarze Limousine seinen Wagen. gar nicht so albern. Ganz im Gegenteil, vielmehr klingt es direkt liebenswert. Die Possen, von Maria und Rülp eingefädelt, prägen sich dem Zuschauer am intensivsten ein. Das liegt größten Teils an den zum Übermut aufgelegten Darstellern. Neben Ulich bestechen des Weiteren die Lachkünstlerin Andrea Rieger sowie der gewohnt launig agierende Manfred Gerling. Verglichen damit kommt die Haupthandlung nur schwach zur Geltung. So fehlt der Inszenierung insgesamt das phantastische Schillern des Shakespearschen Originals. In Ansätzen liefert diese Qualität der Narr des Stücks. Es funkelt nicht nur dessen Witz, auch seine Hosen glitFoto: Theater zern regenbogenfarben. Der punkige Kobold, von Gerald Leiß in bester Puck-Tradition dargeboten, schlägt in seinen Liedern sowohl dunkle als auch tragische Töne von Liebe und Tod an. Mit zunehmender Dunkelheit und zunehmendem Liebeswahnsinn der Figuren beginnt die Pyramide Illyrien grünlich zu leuchten. Auch der schwarze Vorhang auf der unteren Bühnenetage sendet kleine, silberne Glanzlichter aus. Man fühlt sich an Fischschuppen erinnert. Erst durch die Illumination des Bühnenbilds tritt die dritte Dimension des Dreiecks wirklich in Erscheinung. Hervorgerufen durch das Meeresleuchten der eigenen Phantasie. „Was ihr wollt“ ist nur noch in dieser Woche, vom 18. bis 21. Juli, in der Alten Hofhaltung zu sehen, jeweils um 20.30 Uhr. Karten gibt es an der Schillerplatz-Theaterkasse, in der Buchhandlung Collibri oder ab 19.30 Uhr an der Abendkasse. Abends mal richtig unartig Waffenhändler und Arbeitsamtsangestellte: „Aber privat sind wir ganz anders“, so die Improniker Mehrere Typen polieren ihm am Straßenrand die Schnauze, und Berga wird nackt an einen Stuhl gefesselt und zu Tode gefoltert. Mike überlebt die heimtückische Attacke nur zufällig. Drei Tage später kommt er wieder zu sich und hat nur einen Gedanken: Rache für Berga, Rache für seinen demolierten Wagen, Rache für seine grün und blau geschlagene Fresse. Die Schuldigen sucht er bei der New Yorker Mafia. Auf sich allein gestellt, beginnt Hammer einen Feldzug gegen das Organisierte Verbrechen. „Küss mich, Tod“ ist bereits der sechste Roman des amerikanischen Krimiautors Mickey Spillane, den der RotbuchVerlag in Neuübersetzung vorlegt. In seinen Krimis setzt Spillane vor allem auf Sex und Gewalt. Doch bestechend an „Küss mich, Tod“ ist vor allem die Sprache. So gelingen dem Autor atmosphärisch überzeugende Beschreibungen des Großstadtdschungels New York. Lediglich die exzessiven Gewaltszenen können einem schnell auf den Geist gehen. Wer eine kurzweilige Lektüre mit Schlägereien, nymphomanen Blondinen und jeder Menge Bourbon sucht, dem sei „Küss mich, Tod” empfohlen. Mickey Spillane: Küss mich, Tod. Erschienen im Rotbuch Verlag 2001, 17,90 Mark. aus Bamberg kein leichtes Spiel haben werden. Die Frankencup-Inhaber sind Meister ihres Fachs. Philosophisch wie provokativ, so sexy wie sensibel, so heldenhaft wie stinknormal, dass man ihr Motto kaum glauben möchte, das da lautet: „Privat sind wir ganz anders.“ Jeweils am letzten Montag im Monat wird im Jazzkeller echte Improvisation auf die Bühne gebracht. Der Beginn ist jeweils um 20.30 Uhr, der Eintritt beträgt 10 Mark. (alu) Bamberg, Montagabend, 21 Uhr. Ein Kellergewölbe, dunkel und heiß. Zuschauermassen drängen sich in dem engen Verlies. Gemurmel und Schweißgeruch hängen über den Köpfen der Wartenden. Dann treten fünf Menschen in gelben Hemden auf die Bühne. Minuten später wird der Keller zum Arbeitsamt und die Gelben zu sozialhilfeempfangenden Waffenhändlern. Oder die Location stellt einen Kühlschrank dar, und die Schauspieler mimen frustrierte Ketchupflaschen. Süchtig nach Spontaneität Ein bisschen Phantasie und Mut sind schon gefragt, wenn man als Zuschauer einen Improvisations-Theaterabend mit den „Anonymen Impronikern“ genießen will: Schließlich gibt man als Beobachter entscheidende Impulse für den Verlauf des Stückes. Die Schauspieler – eine gesunde Mischung aus Soziologen, Rhythmikern und Veranstaltungstechnikern – sorgen dafür, dass die Stimmung gleich zu Beginn in die Höhe schnellt und nicht mehr absinkt. Das ist ihr Geheimnis: Man kriegt nie genug von den fünf Darstellern auf der Bühne. Sie wechseln im Minutentakt ihre Rollen, sprechen jede Sprache der Welt, singen Opern, tanzen und reimen. Menschliche Tragödien, tierische Ko- Auf Wunsch des Publikums: Die Braut haut ins Auge mödien oder Konsum – Dramen werden dort in zwei Stunden erzählt. Die Improniker agieren auf Zuruf der Zuschauer. Die Wortkombination „Waffenhändler/Soziologe/Arbeitsamt“ führt zu einer ebenso hinreißenden Darstellung wie die Folge „Ketchup/Kühlschrank/Sinn des Lebens“. Und wenn Tom Cruise gemeinsam mit Kim Basinger einen Flugzeugabsturz überlebt, dann sind wir sicherlich noch nicht am Höhepunkt des Abends angelangt. Der folgt erst, wenn die Arbeitsamtsangestellte im Chanson, begleitet von Starpianist Rolf Böhm, über den Sinn Foto: Improniker ihres Berufs lamentiert und ihr Sekretär, der für’s Kaffeekochen eingeteilt ist, seinen Job mit „Jeden Morgen muss ich’s ihr besorgen“ beschreibt. In den 70ern entstand in England die Bühnenform der Improvisation aus Probenarbeiten. Inzwischen ist sie längst etabliert – auch im fränkischen Umland. Hin und wieder wetteifern die Improniker mit anderen Ensembles. Und wenn „Sechs auf Kraut“, „Holterdipolter“ oder „Marmaladnamala“ zum Turnier antreten, dann wissen sie, dass sie gegen die „Anonymen Improniker“ KEHRSEITE. Schönes, buntes Internet Bamberger im Netz: Hier ist wirklich alles zu finden, von Bier über Kultur bis hin zu Opelfans von Isabel Plocher Was haben ein Bierkrugsammler und ein paar hier ansässige Trekkies gemeinsam? Sie sind Bamberger und sind im Internet! Auf der Seite www.bam berg.de gibt es eine Liste aller Vereine und Institutionen in Bamberg, die eine Internet-Adresse haben. Dort findet sich allerdings nicht nur der Fischereiverein, sondern auch jede Menge Informatives, mehr oder weniger Nützliches und Skurriles. OTTFRIED hat sich mal für euch umgeschaut. Ein Weltall voll von Kochrezepten „Bamberg ist Star-Trek Entwicklungsland!“ So das Fazit des Bamberger Trekdinners. Wollt ihr die Trekkies bei ihrer Entwicklungsarbeit unterstützen? Dann schaut doch mal unter http:// members.aol.com/tkkrapp/Startrek vorbei. Klingonen und Borgs treffen sich einmal im Monat in wechselnden Restaurants zum Trekdinner und geben eine Clubzeitschrift, das „Q-Continuum“, heraus. In Bamberg ist das Bier nirgends weit. Und deshalb auch gleich mehrfach im Netz vertreten. Beispielsweise unter www.bierhimmel.de. Diese eher kommerzielle Seite bietet dennoch einige Gags: Die Bierkreiszeichen sind zu finden, sowie ein Spiel zum Thema Bier: Ein Männchen mit fettem Bierbauch muss Bierkrüge einsammeln. Von besonderem Interesse ist auf dieser Seite die Bamberger Bier-Akademie. Alle, die an ihrem akademischen Diplom verzweifeln, können sich dort in Seminaren über das Reinheitsgebot oder über Biergärten zum DiplomBierologen ausbilden lassen. Bierkrugsammler aufgepasst! Einen Das Q-Continuum im Internet soll die Trekki-Mania endlich auch nach Bamberg bringen Gleichgesinnten findet ihr unter www.robert-schmitt-bambergfan.onli ne.de. Gezeigt werden Bilder von Bierkrügen der Bamberger Brauereien sowie von „Bierfilzla“, also Bierdeckeln. Für den Bierfanatiker gibt es dort auch Links zu weiteren Seiten zum Thema. Was außer Süffigem lässt Männerherzen noch mehr in Wallung geraten? Genau – Autos! Auf www.opelfreaksoberfranken.de tun die Liebhaber dieser Automarke ihre große Leidenschaft kund. Neben Bildern von kraftvollen Motoren gibt es einen Ersatzteilemarkt, der von der kleinsten Schraube bis zum neuen Spoiler keine Wünsche offen läßt. Absoluter Blickfang ist allerdings Eure Meinung interessiert uns: 1. In welche Mensa gehst DU? Feki keine 2. Wie oft gehst DU in die Mensa? Jeden Tag sporadisch mehrmals die Woche nie 3. Auf einer Skala von eins bis sechs, wie beurteilst DU die Qualität des Mensaessens? (1 = sehr gut, 2 = gut, ..., 6 = ungenügend) 1 2 3 4 5 6 4. Wie bewertest DU die Menge des Essens auf einer Skala von eins bis sechs? 1 2 3 4 5 6 5. Wie bist DU mit der Auswahl zufrieden? 1 2 3 4 5 6 6. Wie beurteilst DU die Qualität der Cafeteria? 1 2 3 4 5 Wie geht man richtig mit Dirigenten um? Auch Kultur wird in Bamberg groß geschrieben. Eine feste Institution sind die Bamberger Symphoniker. Die Seite http://home.t-online.de/home/klauskarger beschäftigt sich auf ungewöhnliche Weise mit ihnen. Dort werden eigentlich Bücher vorgestellt, die Anekdoten aus 50 Jahren Symphonikern enthalten. Es gibt eine Rubrik „Leseprobe“, in der jeden Monat neue Geschich- Kinoverlosung „Der Schuh des Manitu“ OTTFRIEDs große Mensa-Umfrage Innenstadt eher das Logo der Startseite: Ein VW Symbol, das von einem Zeichentrickmännchen angepinkelt wird. 6 Hier ist Platz für Deine Bemerkungen und Kommentare: ____________________________________________________________ ____________________________________________________________ ____________________________________________________________ ____________________________________________________________ Fragebogen ausschneiden und in die OTTFRIED-Briefkästen vor den Mensen werfen! Oder einfach im Internet unter www.ottfried.de ausfüllen. Auswertung der Umfrage im nächsten OTTFRIED. (fg) Sie sind den edelsten aller Männerbünde eingegangen: Der edle Apachenhäuptling Abahachi und der Trapper Ranger haben sich ewige Blutbruderschaft geschworen. Ganz klar, dass die beiden Krieger zusammen halten, als ihnen der hinterlistige Geschäftsmann Santa Maria begegnet. Und der führt Böses im Schilde. So dreht er dem tollkühnen aber doch recht depperten Apachenhäuptling Abahachi einen abgetakelten Saloon an. Denn der ist auf der Suche nach einem Lokal für seinen Stamm. Oder wie er es nennt: „einem Stamm-Lokal“. Verständlicherweise schwillt dem Indianerhäuptling jedoch der Kamm, besser gesagt der Federschmuck, als er die abgewirtschaftete Kneipe sieht. Es kommt zum Eklat mit dem Geschäftsmann, und Abahachi muss sich auch noch mit dem Stamm der Schoschonen auseinandersetzen. Natürlich wird er bei seinem heroischen Kampf für Recht und Freiheit von seinem Blutsbruder Ranger unterstützt. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Rund 30 Jahre nach den letzten Karl-May-Verfilmungen mit Pierre Brice und Lex Barker haben sich nun die beiden Komiker Michael Herbig („Bully“) und Christian Tramitz des Stoffes angenommen. Und der ist ein gelungener Angriff auf die Lachmuskeln. Nähere Infos gibt es auch unter www.schuhdes manitu.de. Zum Bundesstart von „Der Schuh des Manitu“ verlost der OTTFRIED 5x1 Karte für das Bamberger CityKinozentrum. Schickt einfach eine E-Mail (Stichwort: Manitu) bis Sonntag, 22. Juli, an ottfried@ott fried.de und hofft auf ein glückliches Händchen bei der Verlosung. ten zu lesen sind. Wer also schon immer mal wissen wollte, wie der Konzertmeister versuchte, den Dirigenten hereinzulegen, schaut da mal vorbei. Jedoch stellen die Bamberger Bürger nicht nur Amüsantes ins Netz. www.juden-in-bamberg.de zum Beispiel befasst sich mit der Geschichte der Juden in Bamberg. Von der erstmaligen Erwähnung 1007 bis zum Nationalsozialismus wird die Geschichte ihrer Gemeinde nachgezeichnet. Auch Informationen zur heutigen Gemeindearbeit werden aufgeführt. Diese Seite ist sehr textlastig. Es gibt wenig Bilder, doch ist sie äußerst informativ und an den Kriterien einer wissenschaftlichen Arbeit orientiert. Bamberg zaubert (mah) Bamberg wird in diesem Jahr bereits zum dritten Mal verhext. Am Wochenende des 21. und 22. Juli, steigt „Bamberg zaubert“. Zwanzig Jongleure und Zauberer künsteln um die Wette. Um 11 Uhr geht’s los, die offizielle Eröffnung ist aber erst um 12.30 Uhr auf der Hauptbühne am Gabelmann. Von 14 bis 18 Uhr steigt der Nachwuchswettbewerb vor der Martinskirche. Preisverleihung für die Nachwuchszauberer ist dann um 19 Uhr am Gabelmann. Ein Nachtprogramm Die Burschenschaft Alemannia Leipzig-Erlangen zu Bamberg äußert sich zu aktuellen Vorwürfen von Rechtsextremismus in Burschenschaften: Wir unterstützen die Erklärung des bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 14. Juni 2001 (Fundstelle: www2.stmi.bayern.de/PM/2001) nachdrücklich und möchten ergänzen: Extremismus und Radikalismus jeglicher Art widerspricht dem christlichen Menschenbild, welches unserer studentischen Gemeinschaft, der wir uns über das Studium hinaus verpflichtet fühlen, zugrunde liegt. Wenn eine radikale Vereinigung fremdenfeindliche Straftaten verübt, so tut sie dies unter Missachtung des Artikel 1 unseres Grundgesetzes. Ein solches Handeln ist für uns als Burschenschaft nicht tolerierbar, und die sich dahinter verbergende, auf revisionistischen Gedanken basierende Ideologie ist mit den Zielen der ersten Burschenschaft von 1815, Freiheit, Gleichheit und Demokratie, unvereinbar. Mit diesen Zielen war die Burschenschaft ein Vorreiter für die Demokratie in Deutschland. Unser Ziel ist die Bewahrung altbewährter Werte und Traditionen, welche gerade in der heutigen schnellebigen Zeit eine verstärkte Daseinsberechtigung haben. Diese konservative Haltung sollte nicht gleichgesetzt werden mit dem Wunsch nach Rückkehr in dunkelste Zeiten unseres Vaterlandes. Wer durch sein Handeln und sein darin verkörpertes Denken die Grenzen der verfassungsmäßigen Ordnung überschreitet oder diese gar beseitigen will, verstößt gegen die vorgenannten Grundsätze. Wir distanzieren uns ausdrücklich von allen radikalen Vereinigungen, die in menschenverachtender Weise eine extremistische Politik betreiben. Wir möchten klarstellen, dass wir diesem Treiben entschlossen entgegentreten und dabei auf die Unterstützung all derer hoffen, die einer Differenzierung fähig sind. Unsere Geschichte, unsere Ziele und Wertvorstellungen verpflichten uns, für Demokratie und Grundrechte im Alltag einzutreten und zu ihrer Verteidigung beizutragen. Abschließend darf für Außenstehende darauf hingewiesen werden, dass Namensgleichheiten bei studentischen Verbindungen historisch bedingt sind, es sich dabei aber um eigenständige Einzelorganisationen handelt. gez. Rolf Willemsen, Sprecher der Burschenschaft Alemannia LeipzigErlangen zu Bamberg. Leserbriefe müssen nicht der Meinung der OTTFRIED-Redaktion entsprechen. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung von Leserbriefen vor. von 20 bis 22 Uhr auf den Bühnen Foto: bse Geyerswörth und Katzenberg, sowie eventuell von 22 bis 24 Uhr auf dem Heumarkt, lassen die Sandstraße zur Abwechslung mal leer stehen. Außerdem kann man am Samstag bis 19 Uhr einkaufen. Weiter geht’s am Sonntag ab 13 Uhr bis zur Preisverleihung um 17 Uhr auf der Hauptbühne. Nebenbühnen sind außerdem in der Austraße, am Obstmarkt, auf der Oberen Brücke, auf dem Maxplatz, sowie in der Keßlerstraße geplant. Zur Satire: „Klingonisch für Nicht-Franken“ (OTTFRIED Nr. 27 vom 30. Mai 2001, S.7) Bei dem in der letzten Ausgabe veröffentlichten Artikel „Klingonisch für Nicht-Franken“, in dem die „Beobachtungen einer Ferienbeschäftigten“ bei der Robert Bosch GmbH Bamberg beschrieben wurden, handelte es sich um eine ironisch-satirische Übersteigerug der Realität. Da wir von unseren Lesern eigentlich erwartet haben, dass sie eine Satire erkennen können, haben wir sie optisch nicht extra als solche hervorgehoben. In Zukunft werden wir satirische und ironische Artikel zusätzlich kennzeichnen.