Report 2014
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Report 2014 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht der Stadtwerke Hannover AG 2 | ENERCITY-REPORT 2014 Energie – Wende – Punkt? Unter diesem Motto stellt der enercity-Report 2014 den Weg des Unternehmens in einem von Unsicherheit geprägten wirtschaftlichen Umfeld dar und zeigt das vielfältige Engagement von enercity für ein Gelingen der Energiewende auf. 3 | ENERCITY-REPORT 2014 | ERZEUGUNGSANLAGEN VON ENERCITY Elze-Berkhof ~ 25 km Krempdorf ~ 200 km Wasserwerk Elze-Berkhof Anteil Wassergewinnung: 42 % Windpark Krempdorf (Schleswig-Holstein) enercity-Anteil 16 % Leistung: 15,75 MWel Standorte der Erzeugungsanlagen Kaltenweide www.enercity.de/anlagen Biogas Wasserwerk Fuhrberg Anteil Wassergewinnung: 44 % HEC – HolzenergieCenter am GKH Holztrocknung mit Fernwärme Leistung: bis 4.000 t Scheitholz/a Sahlkamp Letter Seelze Vahrenwald Buchholz Herrenhausen Georgengarten Photovoltaik (12 Anlagen, 3 MW) Fuhrberg ~ 25 km Stöcken Wasserwerk GKH – Gemeinschaftskraftwerk Hannover (Steinkohle), enercity-Anteil: 84,7% Leistung: 230 MWel/425 MWth Windpark Fischbeck (Sachsen-Anhalt) Leistung: 11,5 MWel Biogasanlage Kaltenweide / BHKW Weiherfeld Leistung: 0,84 MWel/0,85 MWth Der Kraftwerkspark von enercity umfasst rund 1.200 Megawatt (MW) Leistung. Drei innerstädtische Heizkraftwerke produzieren seit Jahrzehnten durch umweltfreundliche Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Wärme. Neben den großen Anlagen sind zahlreiche dezentrale Erzeugungsanlagen hinzugekommen – auch bundesweit. Dutzende von Blockheizkraftwerken oder auch eine Vielfalt erneuerbarer Energieanlagen zählt enercity zu seinem Erzeugungspark. Eigene Wasserwerke gewinnen aus natürlichen Grundwasservorkommen das Trinkwasser für Hannover. enercity ermöglicht umweltfreundliche Mobilität durch Erdgastankstellen oder Elektroladestationen im Netzgebiet. Weitere Infos | Langenhagen Fischbeck ~ 200 km Eilenriede Hannover Misburg KWH – Heizkraftwerk Herrenhausen (Erdgas) Leistung: 100 MWel/160MWth Kleefeld Zoo City Biomasse (Holz) Windkraft (4 Standorte, 28 MW) Linden Wasserkraftwerk Herrenhausen Leistung: 740 kWel Erdgastankstelle (im Netzgebiet: 6, Region: 7) Standorte el. Leistung in MW therm. Leistung in MW 1.656 7 1.341 69 7 11 Biomethan-BHKWs 54 30 32 Biomasseanlagen (Holz) 28 43 117 Konventionelle Wärme- und Kältezentralen - davon Erdgas-BHKWs Sonstige regenerative Anlagen Biogasanlagen mit Vor-Ort-Verstromung Biogasanlagen mit Biomethaneinspeisung (inkl. enercity-Anlage in Ronnenberg) 9 12 24 28 26 27 5 2.215 Nm³/h 182.859 MWhhs Die bundesweite Präsenz der Contracting-Beteiligungen von enercity ist ab Seite 68 f auf einer Karte abgebildet. Südstadt Mühlenberg Gasexpansionsanlage Glocksee Leistung: 480 kWel Dezentrale Erzeugungsanlagen der Contracting-Beteiligungen Anlagen Maschsee GKL – Gemeinschaftskraftwerk Linden (Erdgas), enercity-Anteil: 90% Leistung: 230 MWel/180 MWth Ladestation (im Netzgebiet: 11) Empelde Mehrum ~ 25 km Döhren GHG – Erdgasspeicher in Empelde (enercity, Erdgas Münster, E.ON Gas Storage) Leistung: max. 300 Mio. m3 (Vn) Erdgasspeichermenge Ronnenberg KWM – Gemeinschaftskraftwerk Mehrum (Steinkohle), enercity-Anteil: 83,3 % Leistung: 690 MWel Hemmingen Biogasaufbereitungsanlage Ronnenberg Leistung: rund 350 m3/Stunde Wasserkraftwerk Schneller Graben Leistung: 640 kWel Energiezentrale Kronsberg (Erdgas) Leistung: 1,17 MWel/1,7 MWth, Kessel: 10 MWth Windpark Martenberg (Hessen) Leistung: 13,8 MWel Martenberg ~ 200 km Windkraftanlage Kronsberg (Baujahr 1990, als einer der ersten Binnenlandstandorte) 280 kWel Grasdorf Laatzen Wasserwerk Grasdorf Anteil Wassergewinnung: 6 % Fremdwasserbezug: 8 % 6 | ENERCITY-REPORT 2014 | INHALT 2014 enercity-Report Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht der Stadtwerke Hannover AG 03 Erzeugungsanlagen von enercity 08 Vorwort des Vorstands 10 | MANAGEMENT 48 | UMWELT 50 ENERGIEWENDE | Der Energiemarkt im Wandel 52 ELEKTROMOBILITÄT | Laden ohne Lastspitze 54 WASSER | Saubere Sache 12 Bericht des Aufsichtsrats 55 BELEUCHTUNG | Auslese mit System 16 UNTERNEHMEN | Frischer Wind für positive Energie 56 PROKLIMA | Energiebewusstes Einkaufserlebnis 20 STRATEGIE | Die Energiewende in Schieflage 57 ENERGIEEFFIZIENZ | Ausgezeichnet: effizient! 26 ENERGIEPOLITIK | Perspektiven für den neuen Energiemarkt 58 | NETZE, DATEN, FAKTEN 28 | MARKT 60 ENERCITY NETZGESELLSCHAFT MBH | Veränderungen leben – 30 VERTRIEB | Expansion in die Region 62 GASNETZ | Mehr Sicherheit im Gasnetz 32 CONTRACTING | Wärmeversorgung mit Zukunft 36 KUNDENSERVICE | Auszeichnung für gute Arbeit 64 Ökonomische Kennzahlen 37 MARKE | Klick 2.0 66 Soziale und ökologische Entwicklung 68 Contracting-Beteiligungsunternehmen 70 Impressum 38 | MENSCH nachhaltig wirtschaften 40 ARBEITGEBER | Die Zukunft gestalten 42 AUSBILDUNG | Ein Gewinn für alle Den ausführlichen enercity-Jahresabschluss und -Lagebericht 2014 44 GESUNDHEITSMANAGEMENT | Erfolgreiche Rückkehr können Sie auf der Internetseite als PDF-Datei herunterladen: 46 SPONSORING | Engagement für Stadt und Region www.enercity.de/infothek 8 | ENERCITY-REPORT 2014 | VORWORT DES VORSTANDS Der Vorstand der Stadtwerke Hannover AG Werte Leserinnen und Leser, der rapide Umbau des Energiesystems stellt den gesamten Energiemarkt und insbesondere Betrei ber von konventionellen Kraftwerken vor zentrale Herausforderungen. Der Erzeugungsmarkt ist angespannt: Kraftwerke, die für eine sichere Versorgung in Deutschland erforderlich sind, können zum Teil nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Das zeigt sich bedauerlicherweise auch beim Kraftwerk Herrenhausen, für das wir bei der Bundesnetzagentur die Stilllegung für das Jahr 2016 anzeigen mussten. Trotz der äußerst schwierigen Rahmenbedingungen für den Kraftwerksmarkt blicken wir zuversichtlich in die Zukunft. Unsere Contracting-Töchter haben 2014 wichtige Erfolge erzielt: Die „Energie zentrale Oberhafen“ in der HafenCity Hamburg ging in Betrieb, in der litauischen Stadt Kaunas startete der Bau eines Biomasseheizkraftwerks und in der litauischen Hauptstadt Vilnius wurde der Grundstein für ein Biomasseheizkraftwerk gelegt. Ein weiteres Wachstum wollen wir auch bei den Erneuerbaren Energien generieren: Der Ausbau unserer Windkraftanlagen ist auf einem guten Weg. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der beiden ersten Windparks im Jahr 2014 sind weitere Projekte in der Umsetzung. Mit dem Ausbau unserer Biomasse- und Windkraftanlagen liegen wir schon heute weit über dem in unserer Strategie K2020 formulierten Ziel. enercity versorgt bilanziell bereits rund 80 Prozent aller hannoverschen Haushaltskunden mit Strom aus Erneuerbaren Energien. Vor diesem Hintergrund haben wir Anfang 2014 erweiterte Ziele für die Klima-Allianz Hannover bis zum Jahr 2030 vereinbart. Der enercity-Report 2014 unter dem Motto „Energie – Wende – Punkt?“ stellt unser Handeln als zukunftsorientiertes Energieunternehmen in einem von Unsicherheit geprägten Umfeld dar. Derzeit sind zahlreiche entscheidende Fragen, wie die künftigen Rahmenbedingungen für den Energiemarkt ausgestaltet werden, unbeantwortet. enercity unterstützt die Ziele der Energiewende. Damit diese gelingen kann, sind die Grundstrukturen für den Energiemarkt in einem konsistenten Gesamtrahmen langfristig stabil auszugestalten. Das schafft Planungs- und Investitionssicherheit. Insbesondere zum Erhalt des hohen Niveaus an Versorgungssicherheit und für den wichtigen Ausbau der Effizienztechnologie Kraft-Wärme-Kopplung müssen jedoch zeitnah tragfähige Bedingungen geschaffen werden. Von links nach rechts: Michael Feist, Kaufmännischer Direktor und Vorstandsvorsitzender, Diplom-Ingenieur der Verfahrenstechnik, Jahrgang 1949 Harald Noske, Technischer Direktor, Diplom-Ingenieur der Verfahrenstechnik und Anlagenplanung, Jahrgang 1955 Jochen Westerholz, Arbeitsdirektor, Rechtsanwalt, Jahrgang 1955 enercity nimmt die anstehenden Herausforderungen proaktiv an. Wir werden auch zukünftig mit zielgerichteten Investitionen und innovativen Lösungen für die Kunden unsere Stellung im Markt dauerhaft stärken. Hannover, im April 2015 10 | ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT | MANAGEMENT Beim derzeitigen Strommarktdesign wird der technische Fortschritt modernster GuD-Kraftwerke für die Betreiber zum Nachteil. Um die Versorgungssicherheit von Strom und Wärme weiterhin zu garantieren, fordert enercity die Einführung eines dezentralen Leistungsmarktes. Nur mit verlässlichen Rahmenbedingungen lässt sich die Energiewende erfolgreich gestalten. Ein Markt im Umbru ch 12 | ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT | BERICHT DES AUFSICHTSRATS Kontrollorgan der Stadtwerke Hannover ist der Aufsichtsrat, besetzt mit je zehn Repräsentanten der Anteilseigner und der Arbeitnehmervertretung. Der Aufsichtsrat Bericht der Stadtwerke Hannover AG des Aufsichtsrats Frank Schröder Betriebsschlosser Dr. Matthias Cord (seit 19.12.2014) Vorstandsmitglied der Thüga AG Im Geschäftsjahr 2014 hat der Aufsichtsrat sämtliche ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden und wurde durch den Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Entwicklung und die Lage des Unternehmens, über die Strategie und Planung, über die Risikosituation, das Risikomanagement sowie über die wesentlichen Geschäftsvorgänge unterrichtet. Anhand von schriftlichen Beschluss- und Berichtsvorlagen sowie begleitenden und ergänzenden mündlichen Auskünften hat der Aufsichtsrat den Vorstand laufend überwacht, Geschäftsvorgänge von besonderer Bedeutung eingehend beraten und sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt. Norbert Stichtenoth Betriebswirt Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse Willi Grewe (bis 15.01.2015) Gewerkschaftssekretär Ingrid Wagemann Sozialpädagogin Christine Kastning Diplom-Ökonomin Friedrich Wittmeier Justiziar Dr. Reinhard Klopfleisch Gewerkschaftssekretär Ewald Woste (bis 31.10.2014) Vorstandsvorsitzender der Thüga AG Dr. Marc Hansmann Vorsitzender, Stadtkämmerer Harald Memenga (seit 29.01.2015) Gewerkschaftssekretär Martin Bühre Stellvertretender Vorsitzender, Maschinenbautechniker Michael Riechel (seit 19.12.2014) Vorstandsmitglied der Thüga AG Jens Allerheiligen Kaufmännischer Angestellter Ralf Riekemann Diplom-Ingenieur Maschinenbau (FH) Ute Bitter Industriefachwirtin Andrea Rietig Bauingenieurin Blanca Blancke Gewerkschaftssekretärin Bernd Rudolph (bis 03.12.2014) Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Thüga AG Ralf Borchers Diplom-Ökonom Dieter Küßner Diplom-Betriebswirt des Handwerks Wilfried Lorenz Selbstständiger Kaufmann Belgin Zamann Juristin Das illuminierte Heizkraftwerk Linden ist zu einem Wahrzeichen von Hannover geworden. Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2014 in vier ordentlichen Sitzungen getagt. Außerordentliche Sitzungen haben nicht stattgefunden. In den Sitzungen wurden insbesondere die Geschäftsentwicklung und die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stadtwerke Hannover AG erörtert sowie über Fragen der Wirtschafts-, Finanz- und Investitionsplanung und wichtige Einzelvorgänge beraten. Die Einzelvorgänge betrafen unter anderem die Entwicklung sowie die derzeitige Lage des Unternehmens und seiner verbundenen Unternehmen und Beteiligungsgesellschaften, hierbei insbesondere der Thüga. Der Präsidialausschuss hat 2014 viermal getagt und bereitet vornehmlich die Verhandlungen und Beschlüsse des Aufsichtsrats vor. Er trifft Entscheidungen über Vorlagen des Vorstands und zu Fragen, deren Erledigung im Interesse der Gesellschaft einen Aufschub bis zur nächsten Sitzung des Aufsichtsrats nicht zulässt. Der Finanzausschuss hat im Geschäftsjahr 2014 fünf Sitzungen abgehalten. Dem Finanzausschuss sind als Aufgaben insbesondere die Vorbereitung der Beschlussfassung über den Wirtschaftsplan und über den Erwerb oder die Veräußerung von Unternehmen und wesentlichen Beteiligungen sowie die Vorbereitung der Feststellung des Jahresabschlusses und des gemäß § 171 Aktiengesetz (AktG) zu erstattenden Abschlussberichts des Aufsichtsrats übertragen. Darüber hinaus ist dem Finanzausschuss die Wahrnehmung der Aufgaben eines Prüfungsausschusses nach § 107 Abs. 3 Satz 2 AktG übertragen. Themenschwerpunkte bildeten 2014 Berichte zur wirtschaftlichen Lage und Entwicklung des Unternehmens, hier insbesondere der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2013 und die laufenden Quartalsberichte für 2014, der Nachtragsfinanzplan für 2014 und der Wirtschaftsplan 2015, Jahresabschlüsse der Beteiligungsgesellschaften für 2013, das Risikomanagementsystem, der Börsensegmentwechsel sowie die Prüfungsschwerpunkte für den Jahresabschluss 2014. 14 | ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT | BERICHT DES AUFSICHTSRATS Dr. Marc Hansmann, seit März 2012 Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Hannover AG, ist Stadtkämmerer der Landeshauptstadt Hannover und leitet das Finanz- und Ordnungsdezernat. Der Beteiligungs- und Strategieausschuss tagte 2014 in vier Sitzungen und zwei Klausuren. Er hat die Aufgabe, Entscheidungen des Aufsichtsrats zu Konzern- und Beteiligungsangelegen heiten vorzubereiten und Berichte des Vorstands entgegenzunehmen. Grundsätzliche Fragen der Unternehmensstrategie und Angelegenheiten der Beteiligungsführung sind im Vorfeld im Beteiligungs- und Strategieausschuss zu beraten. Im Geschäftsjahr 2014 wurden insbesondere die Entwicklung von Beteiligungsprojekten im Bereich der Windenergie, regulatorische und energiewirtschaftliche Marktentwicklungen sowie der Status und die Entwicklung von Beteiligungsgesellschaften beraten. Die Ausschussvorsitzenden berichten regelmäßig und ausführlich in den Aufsichtsratssitzungen über die geleistete Arbeit. Besetzung des Aufsichtsrats und des Vorstands Jens Allerheiligen ist weiterhin unabhängiger Finanzexperte gemäß § 100 Abs. 5 AktG. Folgende Mandatsträger haben im Geschäftsjahr 2014 ihre Tätigkeit im Aufsichtsrat niedergelegt: §Bernd Rudolph, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Thüga AG (am 3. Dezember 2014) §Ewald Woste, Vorstandsvorsitzender der Thüga AG (am 31. Oktober 2014) Im Gegenzug sind folgende Mitglieder zum 19. Dezember 2014 in den Aufsichtsrat eingetreten: §Dr. Matthias Cord, Vorstandsmitglied der Thüga AG §Michael Riechel, Vorstandsmitglied der Thüga AG In der personellen Besetzung des Vorstands gab es während des abgelaufenen Geschäftsjahres keine Veränderungen. Jahresabschluss und Gewinnabführung Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover, wurde von der Hauptversammlung am 12. März 2014 zum Abschlussprüfer gewählt. In Umsetzung dieses Beschlusses erhielt die Gesellschaft vom Aufsichtsrat den schriftlichen Auftrag zur Prüfung des Jahresabschlusses der Stadtwerke Hannover AG zum 31. Dezember 2014 sowie des Lageberichts für das Geschäftsjahr 2014. Auf Grundlage der durch den Aufsichtsratsvorsitzenden festgelegten Prüfungsschwerpunkte und unter Einbeziehung der Buchführung prüfte die KPMG AG den vom Vorstand nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs aufgestellten Jahresabschluss der Stadtwerke Hannover AG zum 31. Dezember 2014 sowie den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014. Die Prüfung ergab keine Einwendungen, sodass ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt wurde. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss und den Lagebericht der Stadtwerke Hannover AG sowie den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzergebnisses abschließend sorgfältig geprüft. Die Unterlagen zum Jahresabschluss wurden sowohl in der Sitzung des Finanzausschusses am 10. März 2015 als auch in der am Folgetag stattfindenden Sitzung des Aufsichtsrats erörtert. In den Sitzungen berichtete der Abschlussprüfer jeweils über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und erteilte soweit notwendig ergänzende Auskünfte. Das abschließende Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat führte zu keinerlei Einwendungen, und der Aufsichtsrat stimmte den Prüfungsergebnissen des Abschlussprüfers zu, billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 und schloss sich dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns an. Der Jahresabschluss Stadtwerke Hannover AG zum 31. Dezember 2014 ist damit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt. Aufgrund eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags ist der Gewinn vor Feststellung des Jahresabschlusses unmittelbar an die Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mbH, Hannover, abzuführen. Der abzuführende Gewinn beträgt 88,9 Mio. Euro. Auf das Genussscheinkapital erfolgt eine Ausschüttung von 3,2 Mio. Euro. Der verbleibende Jahresüberschuss von 6,0 Mio. Euro wird den anderen Gewinnrücklagen zugeführt. Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands für die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie dem Betriebsrat dankt der Aufsichtsrat für das persönliche Engagement und die erfolgreich geleistete Arbeit im Geschäftsjahr 2014. Hannover, den 11. März 2015 Der Aufsichtsrat Dr. Marc Hansmann Vorsitzender 16 | ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT | UNTERNEHMENSPORTRÄT Frischer Wind für positive Energie Die Stadtwerke Hannover AG zählt mit einem Jahresumsatz von rund 2,4 Milliarden Euro zu den größten kommunalen Energieversorgern Deutschlands. Unter der Dachmarke „enercity – positive energie“ bietet sie Strom, Erdgas, Wasser und Fernwärme sowie energienahe Dienstleistungen an. Mit über 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist enercity weit über die Landeshauptstadt Hannover hinaus mit Energiedienstleistungen und bundesweiten Lieferungen im Key-Account-Bereich tätig. Weitere Infos | www.enercity.de/unternehmen Zu den größten Herausforderungen und Zielen von enercity zählt die nachhaltige Verbesserung des Energiemixes durch den Ausbau Erneuerbarer Energien und eine höhere Energieeffizienz. Die ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung ist seit Langem Leitlinie des unternehmerischen Handelns und in der aktuellen Unternehmensstrategie Konzept 2020 „Vorwärts nach weit“ verankert. Die Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mbH (VVG) hält 75,09 Prozent am Unternehmen. Weitere 24 Prozent des Stammkapitals liegen bei der Thüga AG, München. Die Region Hannover ist Eigner von 0,91 Prozent. Aktuell ist enercity an 28 vorwiegend der Energiebranche zugehörigen Unternehmen in ganz Deutschland beteiligt. Lokal und überregional Rund 700.000 Menschen in der Region Hannover beziehen Strom, Erdgas, Fernwärme oder Trinkwasser von enercity. Kerngeschäftsnahe Dienstleistungen entwickelt das Unternehmen gezielt als Wachstumsfelder. Für Geschäftskunden bietet enercity bundesweit attraktive Strom- und Gasprodukte an. Individuelle Lösungen ergänzen das Angebot, um das gesamte Leistungsspektrum des Energiemanagements abzudecken. enercity investiert in den Ausbau von Onshore-Windkraftanlagen: 2014 gingen zwei Windparks in Betrieb. Einige weitere Projekte sind in Planung. Mit den Contracting-Angeboten seiner Beteiligungsgesellschaften, die bundesweit nachgefragt werden, ist das Unternehmen auf deutlichem Wachstumskurs. Durch die hundertprozentige Tochter enercity Contracting GmbH und die 84,9-Prozent-Beteiligung an der Potsdamer Danpower-Gruppe zählt enercity damit zu den größten deutschen Anbietern. Die Danpower GmbH ist inzwischen mit eigenen Tochtergesellschaften im Baltikum aktiv. Auch das Ergebnis aus der Thüga-Beteiligung ist stabil, Tendenz leicht steigend. Die Thüga-Gruppe hat für ihre Unternehmen eine Schlüsselrolle zur Bewältigung der Energiewende – indem sie Know-how-Transfer zu neuen Technologien oder regulatorischen Rahmenbedingungen sowie zu zukunftsorientierten Kooperationsansätzen bietet. Außerdem hat enercity seinen Energiehandelsbereich für den europaweiten Handel mit Gas und Strom erfolgreich etabliert. Erzeugung und Speicherung Die Stadtwerke Hannover AG betreibt eigene innerstädtische Kraftwerke mit effizienter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Die modernisierte Gas- und Dampfturbine im Heizkraftwerk Linden bietet neue Kapazitäten für flexible Stromerzeugung und trägt zum Ausbau der Fernwärme in Hannover bei. Bis zum Jahr 2020 wird enercity weiterhin umfangreich in regenerative Energien wie Biomasse und zukünftig vermehrt in Wind investieren, sodass rechnerisch alle Haushaltskunden in Hannover mit selbst erzeugtem Ökostrom versorgt werden können. Das Unternehmen konnte mehrere potenzielle Windstandorte sichern, auf denen pro Jahr bis zu zwei neue Windparks entstehen sollen. 2014 wurden bereits 646 Gigawattstunden Strom in erneuerbaren Anlagen von enercity und BiogasBlockheizkraftwerken der Beteiligungen erzeugt (entspricht 79 Prozent des enercity-Tarifkunden absatzes). Gemeinsam mit der Erdgas Münster GmbH unterhält enercity in der Nähe von Hannover einen Kavernen-Erdgasspeicher, die Gasspeicher ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT | UNTERNEHMENSPORTRÄT | 19 Direkte Dienstleistung, Effizienz Beteiligungen Erzeugung, Bezug, Speicherung, Handel der enercity Erneuerbare GmbH 100 % · SK 1,0 Mio. EUR Stadtwerkeder Hannover AG enercity Contracting GmbH 100 % · SK 0,21 Mio. EUR GHG Hannover GmbH 51,8 % · SK 0,137 Mio. EUR Stand: Januar 2014, detaillierte Angaben in der Anteilsbesitzliste im Anhang des Jahresabschlusses WKN GmbH & Co. WP Krempdorf KG 16,34 % · EL 6,12 Mio. EUR EPL GmbH 50 % · SK 0,15 Mio. EUR HKW Harzwasser Kommunale WV GmbH 2 % · SK 5,0 Mio. EUR Danpower GmbH 84,9 % · SK 5,0 Mio. EUR 8KU GmbH 12,5 % · SK 0,20 Mio. EUR htp GmbH 50 % · SK 25,0 Mio. EUR KW Mehrum GmbH 83,33 % · SK 10,22 Mio. EUR Metegra GmbH 25 % · SK 0,25 Mio. EUR Harzwasserwerke GmbH 7 % · SK 38,5 Mio. EUR Nds. Verfrachtungsgesellschaft mbH 10 % · SK 0,77 Mio. EUR GKL Hannover-Linden GmbH 90 % · SK 5,11 Mio. EUR GKH Hannover GmbH 84,7 % · SK 10,23 Mio. EUR Hannover Marketing & Tourismus GmbH 1,55 % · SK 0,216 Mio. EUR WKN AG 6 % · GK 30,0 Mio. EUR EW Medien & Kongresse GmbH 1,24 % · SK 0,396 Mio. EUR enercity Speichervermarktungsgesellschaft mbH 100 % · SK 0,025 Mio. EUR Klimaschutzagentur Hannover gGmbH 9,8 % · SK 0,031 Mio. EUR GKW Hann.-Braunschweig GmbH & Co. KG 83,33 % · EL 0,027 Mio. EUR enercity-Fonds proKlima GbR 75 % · Volumen ca. 4,0 Mio. EUR Hannover GmbH. Das Management der Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmenetze betreibt die enercity Netzgesellschaft mbH, an die das Strom- und Gasnetz verpachtet wurde. Den operativen Netzbetrieb erledigt enercity in deren Auftrag. Umwelt- und Klimaschutz Ökologisch orientiertes Handeln ist fester Bestandteil der Unternehmensstrategie. Ent sprechende Leistungen und Produkte sieht enercity langfristig als Wachstumsmarkt. Die stetige Steigerung der Energieeffizienz und der forcierte Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung stehen hierbei an erster Stelle. Zusammen mit kommunalen Partnern fördert das Unternehmen mit dem 1998 gegründeten enercity-Fonds proKlima den Klimaschutz vor Ort mit bis zu fünf Mio. Euro im Jahr. In der Klima-Allianz Hannover haben enercity und die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover zusammen ein wegweisendes Handlungsprogramm entwickelt. Die Ziele der Klima-Allianz hat enercity bekräftigt und bis zum Jahr 2030 soll eine regenerative Stromproduktion von 1.500 Mio. Kilowattstunden erreicht sein. Vertrieb, Verteilung Soziale Verantwortung Der Erhalt attraktiver Arbeitsplätze sowie die gezielte Qualifizierung und Weiterentwicklung des Personals sichern die zukünftige Handlungsfähigkeit von enercity. Flexible Arbeitszeitmodelle und Arbeitsorte, ein umfangreicher Service für Familien und zahlreiche gesundheitspräventive Maßnahmen gehören zum Personalprogramm. Der Anteil weiblicher Führungskräfte hat sich seit Jahren stetig erhöht und diese Entwicklung soll sich in Zukunft fortsetzen. Der Erfolg von enercity nützt den Menschen vor Ort: Drei Viertel der Gewinne fließen ins örtliche Gemeinwesen zurück. Die wirtschaftliche Leistungskraft des Unternehmens schafft zahlreiche weitere Arbeitsplätze im Raum Hannover, zum Beispiel bei Dienstleistern und Zulieferbetrieben. Gesellschaftlich engagiert sich enercity in Hannover auf vielfältige Weise im Sozial-, Sportoder Kultursponsoring. enercity Netzgesellschaft mbH 100 % · SK 0,025 Mio. EUR Gasnetzgesellschaft Laatzen-Nord 49 % · SK 0,025 Mio. EUR Netzgesellschaft Laatzen GmbH & Co. KG 49 % · EL 6,1 Mio. EUR Thüga Holding GmbH & Co. KGaA 20,53 % · GK 10,0 Mio. EUR SW Garbsen GmbH 20 % · SK 17,8 Mio. EUR SW Wunstorf GmbH & Co. KG 34 % · EL 2,0 Mio. EUR Weitere Infos | www.enercity.de/beteiligungen Legende: SK = Stammkapital GK = Grundkapital EL = Einlage 20 | ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT | STRATEGIE Der durch die Energiewende bewirkte schnelle Umbau des Energiesystems stellt Kraftwerksbetreiber auf die Probe. Der Erzeugungsmarkt steht unter großem Druck und die für die Versorgungssicherheit unverzichtbaren konventionellen Kraftwerke können oftmals nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Diese Entwicklung hat auch enercity 2014 zu spüren bekommen. Die Energiewende in Schieflage Anfang 2014 hat enercity die Stilllegung des Kraftwerks Herrenhausen bei der Bundesnetzagentur angezeigt. Spätestens 2016 wird die Erzeugung elektrischer Energie eingestellt. Der Primärenergieverbrauch Deutschlands ist 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent zurückgegangen. Grund war die besonders milde Witterung. Analog nahm der Brutto-Stromver brauch nach Branchenschätzung um rund vier Prozent auf 534 Mrd. Kilowattstunden (kWh) ab. Auch die schwache Konjunktur energie intensiver Industrien machte sich bemerkbar. Mit einem Anteil von 25,8 Prozent an der Strom erzeugung waren die Erneuerbaren Energien knapp vor der Braunkohle erstmalig der wichtigste Energieträger. Im Wesentlichen senkte wärmebedingt geringeres Heizverhalten den Erdgasverbrauch 2014 um rund 14 Prozent auf etwa 823 Mrd. kWh. Insgesamt setzten sich die Preisrückgänge am Strommarkt weiter fort. Ursachen waren vor allem der stetig steigende Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie das niedrige Preisniveau für Kohle. 2014 sind außerdem die Erdgasmarktpreise und die Ölpreisnotierungen gefallen – Letztere im 4. Quartal besonders stark. Die CO2-Preise hingegen konnten etwas zulegen. Politische Neuregelungen Die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2014 leistete einen wichtigen Beitrag, die Systemverantwortung der Erneuerbaren Energien zu steigern und die Planungssicherheit durch die Festlegung von verbindlichen Ausbauzielen zu erhöhen. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) wurde im Bereich der Bestandsgebäude novelliert. Sie hat zum Ziel, insbesondere Öl- und Gasheizkessel, die vor 1985 eingebaut worden sind, ab 2015 außer Betrieb zu nehmen. Die Gesamtrahmenbedingungen für Energieversorgungsunternehmen erweisen sich jedoch als zunehmend instabil und der wirtschaftliche Druck auf die konventionelle Stromerzeugung nimmt zu. Dringend erforderliche Anpassungen für eine zukunftssichere Weiterentwicklung des Strommarktes fanden im Jahr 2014 in zentralen Bereichen nicht statt. Auch im Wärmemarkt blieben Möglichkeiten ungenutzt, um die Ziele der Energiewende schnell, effektiv und kostengünstig zu erreichen. 22 | ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT | STRATEGIE Wachstumskurs fortgesetzt enercity hat sich frühzeitig mit dem Unternehmenskonzept 2020 „Vorwärts nach weit“ auf Veränderungen eingestellt. Ansätze zur Kostenreduzierung und Margenoptimierung sowie rentable Wachstumsprojekte sorgen für Ertragskraft auf einem angemessenen wirtschaftlichen Niveau. In den nicht regulierten Wertschöpfungsstufen wird das Entwicklungspotenzial in Form von Erlös- und Margenoptimierungen genutzt, in den regulierten Wertschöpfungsstufen stehen hingegen Kostenoptimierungen im Vordergrund. Das Unternehmen strebt eine nachhaltige Wettbewerbspositionierung im vorderen Drittel vergleichbarer deutscher Wettbewerber an. Bei marktgerechter Kapitalrentabilität und finanzieller Stabilität steht eine jährliche Gewinnabführung im Vordergrund. Der Ausbau energieeffizienter Technologien sowie die Erzeugung auf Basis regenerativer Energien sind Ergebnis der kerngeschäftsnahen, assetgestützten Wachstumsstrategie. Die Strom erzeugungskapazität soll – bei einer erzeugten Menge von mehr als fünf Terawattstunden (TWh) – auf einem Niveau von über 1.200 Megawatt (MW) bis 2020 stabilisiert werden. Absatzentwicklung „Dank unserer Wachstumsstrategie haben wir trotz des massiven Drucks ein marktgerechtes Ergebnis erreicht.“ Michael Feist, Kaufmännischer Direktor und Vorstandsvorsitzender Vor allem niedrigere Handelsmengen als im Vorjahr führten 2014 zu einem um 5,5 Prozent geringeren Gesamtstromabsatz von 15.463 Gigawattstunden (GWh). Dem gesunkenen Absatz innerhalb des Konzessionsgebietes stand ein gestiegener Stromabsatz außerhalb gegenüber. Im Gasgeschäft sind im Wesentlichen erhöhte Handelsmengen für einen um 4,3 Prozent auf 22.664 GWh gestiegenen Gasabsatz ursächlich. Den witterungs- und wettbewerblich bedingten Gasabsatz-Rückgang im Versorgungsgebiet konnte enercity mit Kundengewinnen außerhalb des Konzessionsgebietes ausgleichen. Der Fernwärmeabsatz ist 2014 zumeist aufgrund eines milden Winters um 17,5 Prozent auf 1.119 GWh gesunken. Der Wärmebedarf wurde mit einem Anteil von 91,7 Prozent durch eigene Erzeugungskapazitäten gedeckt. Die Contracting-Beteiligungen, die vor allem außerhalb des Konzessionsgebietes tätig sind, setzten insgesamt 1,7 TWh Wärme ab (siehe Karte Seite 68 ff). Der Wasserabsatz lag 2014 mit 40,9 Mio. Kubikmetern leicht über Vorjahresniveau. Das enercity-Trinkwasser stammt zum Großteil aus eigenen Wasserwerken, die 2014 rund 92,2 Prozent der Gesamtwasser bezugsmenge abdecken konnten. Stabile Finanzentwicklung Trotz schwieriger Marktbedingungen erreichte enercity im Geschäftsjahr 2014 eine stabile Finanzentwicklung. Der Umsatz von 2,37 Mrd. Euro sank gegenüber dem Vorjahr leicht um 3,4 Prozent. Der Rückgang ist vor allem auf eine Abnahme der Erlöse aus Strom- und Gashandelsgeschäften zurückzuführen. Das Unternehmen konnte seinen Eignern eine markt gerechte Kapitalverzinsung bieten. Nach Bedienung des Genussschein kapitals in Höhe von 3,2 Mio. Euro ergibt sich ein abzuführender Gewinn von 88,9 Mio. Euro. Wie im Vorjahr wird ein Betrag von 6,0 Mio. Euro zur Stärkung des Eigenkapitals in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt. Die Konzessionsabgabenzahlungen an Städte und Gemeinden im enercityNetzgebiet folgen vertragsgemäß Absatz- und Umsatzentwicklungen. Sie wurden in voller Höhe erwirtschaftet und sind gegenüber dem Vorjahr leicht auf 40,9 Mio. Euro gestiegen. 2,37 88,9 40,9 Umsatz erzielte die Stadtwerke Hannover AG im Geschäftsjahr 2014. Milliarden Euro Millionen Euro führte enercity als Ergebnis des Jahres 2014 an die Gesellschafter ab. Millionen Euro flossen als Konzessionsabgaben an die Städte im enercity-Netzgebiet. Regional – international Absatzrückgänge im Netzgebiet will enercity vor allem durch den Ausbau der Aktivitäten außerhalb der Region Hannover kompensieren. Neben gutem Wachstum der Contracting-Beteiligungen in Deutschland konnte das Danpower-Engagement im Baltikum auf Litauen ausgeweitet werden. Der überregional ausgerichtete Wachstumskurs geht einher mit stabilen, partnerschaftlichen Beziehungen zur Landeshauptstadt Hannover und zur Region. Die Wegenutzungsverträge im Versorgungsgebiet sollen gehalten werden. Die Konzessionen für Hannover wurden bis zum Jahr 2034 neu vereinbart. Soziale Verantwortung Die Personalpolitik von enercity ist an den Unternehmenszielen ausgerichtet und entspricht den Grundsätzen ökologisch nachhaltig, ökonomisch erfolgreich und sozial verantwortlich. Im Fokus stehen vorrangig die Sicherung von qualifiziertem Nachwuchs und der Erhalt des Stammpersonals. Die familien freundliche und gleichstellungsorientierte Personalpolitik spiegelt sich in zahlreichen Angeboten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie wider – nicht zuletzt in einer kontinuierlich steigenden Zahl weiblicher Führungskräfte, deren Anteil derzeit bei 17,3 Prozent liegt. Außerdem unterstützt sie die Mitarbeitenden durch gezielte und individuelle Qualifizierung, ein aktives Gesundheitsmanagement sowie sozial vorbildliche Arbeitsbedingungen. 24 | ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT | STRATEGIE „Der Beitrag unserer flexiblen KWK-Anlagen zur Versorgungssicherheit muss in Zukunft auskömmlich honoriert werden.“ Harald Noske, Technischer Direktor Mit den Menschen im Raum Hannover fühlt sich enercity eng verbunden, was das Unternehmen seit vielen Jahren durch ein aktives Kultur- und Sport-Sponsoring zeigt. Durch die umfangreiche Vergabe von Aufträgen an heimische Unternehmen und Handwerksbetriebe stellt enercity außerdem einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor in der Stadt und der Region dar. Der 2011 gegründete enercity-Härtefonds e. V. zum Beispiel verfolgt das Ziel, Versorgungsunterbrechungen von unverschuldet in finanzielle Not geratenen enercity-Privatkunden durch finanzielle Unterstützung zu vermeiden. Dafür stehen dem Verein jährlich bis zu 150.000 Euro zur Verfügung. Klima-Allianz fortgeführt enercity ist dem Umwelt- und Klimaschutz in besonderer Weise verpflichtet. Die Modernisierung und Erweiterung der Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) im Heizkraftwerk Linden ist das jüngste Projekt zur effizienten Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und zugleich ein wesentlicher Beitrag zur Klima-Allianz 2020 mit der Landeshauptstadt Hannover. In ihrem Rahmen ist enercity inzwischen Verpflichtungen zur CO2-Reduktion und Ausweitung der Stromerzeugung durch regenerative Energien und KWK bis zum Jahr 2030 eingegangen. Betriebliches Umweltmanagement „Gerade mit Blick auf die Energiewende werden wir unsere Beschäftigten substanziell in Entscheidungen einbinden.“ Jochen Westerholz, Arbeitsdirektor Diese umfassen die Reduzierung der CO2-Emissionen auf der Angebots seite um 1,2 Mio. Tonnen pro Jahr (von 1990 bis 2030) sowie die Steigerung der regenerativ erzeugten Strommenge auf 1,5 TWh bis 2030. Die ursprüngliche Zielsetzung für das Jahr 2020, eine bilanzwirksame CO2-Reduzierung auf der Angebotsseite um 700.000 Tonnen zu bewirken, ist bereits erfüllt. Bis 2020 will enercity seine Tarifkunden bilanziell komplett mit Strom aus Erneuerbaren Energien versorgen. Die regenerative Stromerzeugung entfällt dabei vor allem auf Biomasse-Erzeugungskapazitäten, darüber hinaus wurde und wird die Windkraft weiter ausgebaut. Förderung vom enercity-Fonds Mit dem enercity-Fonds proKlima setzt sich das Unternehmen für den Klimaschutz ein und unterstützt Kunden beim Energiesparen. Der 1998 gegründete und im europäischen Raum bislang einzigartige Klimaschutzfonds wird von enercity sowie den Städten des proKlima-Fördergebietes – Hannover, Hemmingen, Laatzen, Langenhagen, Ronnenberg und Seelze – finanziert. Von enercity stammten 2014 mit 3,3 Mio. Euro rund 76 Prozent der gesamten Fondseinzahlungen in Höhe von 4,4 Mio. Euro. Seit seinem Bestehen hat proKlima rund 57 Mio. Euro ausgezahlt. Ein Schwerpunkt der Förderprogramme ist das energieeffiziente Bauen und Modernisieren. Gefördert werden zum Beispiel Wärmedämmungen, Komfortlüftungsanlagen, neue Fernwärmeanschlüsse, Blockheizkraftwerke, Solarwärme- und Holzheizanlagen. Ziel ist unter anderem die weitere Etablierung des energiesparenden Passivhaus-Standards. Eine wichtige Rolle spielt zudem die individuelle Beratung durch Experten. Das enercity-Umweltmanagementsystem orientiert sich an der Umweltnorm DIN/ISO 14001 und gewährleistet Zuverlässigkeit und Rechtssicherheit beim betrieblichen Umweltschutz. Die Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen wird im Rahmen interner und externer Auditierungen regelmäßig kontrolliert. Im Jahr 2014 setzte enercity den eingeschlagenen Weg zur Einführung eines Energiemanagementsystems (EMS) kontinuierlich fort. Der TÜV Rheinland hat bestätigt, dass das Unternehmen den zweiten Schritt beim Aufbau des EMS erfolgreich vollzogen hat. Laut Planung wird das Projekt 2015 mit dem Zertifikat nach DIN EN ISO 50001 enden. Unsichere Rahmenbedingungen Das ordnungspolitische, regulatorische und wirtschaftliche Umfeld der Energieversorgung ist weiterhin von massiven Umbrüchen geprägt. Ferner sind die Rahmenbedingungen für Energieversorgungsunternehmen in einem hohen Maß durch Instabilität gekennzeichnet. Insgesamt ist ein Trend zur weiteren Regulierung des energiewirtschaftlichen Rahmens in der Politik erkennbar. Der geplante Umbau der Energieversorgung zieht nicht nur erhebliche Investitionserfordernisse in der Erzeugung und bei den Netzen nach sich, er bringt auch zunehmende Anforderungen zur Wahrung der Systemstabilität und Versorgungssicherheit mit sich. Dies ruft immer neue staatliche regulatorische Ein griffe hervor. Kapazitätsmarkt gefordert Für den Energiemarkt der Zukunft ist es von zentraler Bedeutung, wie das hohe Maß an Versorgungssicherheit auch künftig sichergestellt wird. enercity unterstützt daher die Einführung eines Kapazitätsmarktes. Dieser gewährleistet eine umfassende Versorgungssicherheit zu wettbewerblich günstigen Preisen und stellt unter Marktbedingungen sicher, dass die erforderlichen hocheffizienten und flexiblen Kraftwerkskapazitäten erhalten bleiben. Ein weiterer dringender Anpassungsbedarf besteht für enercity außerdem bei der KWK. KWK-Anlagen eignen sich besonders gut, Energieressourcen hocheffizient einzusetzen, und tragen damit wirkungsvoll zur Energiewende bei. Die sinkenden Betriebszeiten führen jedoch zu einer Gefährdung des derzeitigen KWK-Bestandes sowie zum Erliegen von Investitionen in KWK-Anlagen. Nur über eine schnelle Novellierung des KWK-Gesetzes ist die Sicherung des Betriebes von bestehenden KWK-Anlagen und die Erreichung des Ausbauziels von 25 Prozent bis 2020 realistisch. Positive Erwartungen Auch im derzeitigen Geschäftsjahr 2015 wird enercity an dem im Unternehmenskonzept 2020 aufgezeigten strategischen Entwicklungsprozess festhalten und diesen durch operative Umsetzungsschritte weiter konkretisieren. So wird sich enercity weiterhin erfolgreich gegenüber den Herausforderungen von Wettbewerb, Regulierung und politischen Rahmenbedingungen positionieren. Die Ertragskraft des Unternehmens stellt eine solide Basis für die künftige Geschäftsentwicklung dar, auf deren Grundlage enercity sich den aufgezeigten Herausforderungen weiterhin erfolgreich stellen wird. Kontakt | Michael Feist, Vorstandsvorsitzender 0511 - 430-2171, [email protected] 26 | ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT | ENERGIEPOLITIK Gaskraftwerke wie Linden haben es bei der derzeitigen Marktlage nicht leicht. Die Anlagen müssen Wärmelieferverpflichtungen nachkommen, fahren aber Verluste im Stromverkauf ein. Wie wird das bestehende hohe Niveau an Versorgungssicherheit kostengünstig sichergestellt? Das ist eine der drängends ten Fragen zum künftigen Strommarktdesign. Spätestens mit dem finalen Ausstieg aus der Kernenergie im Jahr 2022 und dem altersbedingten Wegfall vieler kohlebasierter Kraftwerkskapazitäten kann nach Berechnungen der Agora Energiewende eine Versorgungslücke von fünf bis 15 Gigawatt entstehen, falls eine Anpassung der Rahmenbedingungen ausbleibt. Im aktuellen Energiemarkt können insbesondere die modernen und hocheffizienten Kraftwerke kaum noch wirtschaftlich betrieben werden. Dadurch zeichnen sich bereits weitere Stilllegungen von Anlagen ab. Perspektiven für den neuen Energiemarkt Der Energiemarkt wird sich in den nächsten Jahren grundlegend verändern. Zugleich sind der Wirtschaftsstandort Deutschland und die Gesellschaft auf eine planbare, sichere und bezahlbare Energieversorgung angewiesen. Dafür müssen langfristig stabile Eckpfeiler für das Energiesystem der Zukunft in einem konsistenten Gesamtrahmen ausgestaltet werden. Das ermöglicht die erforderliche Planungs- und Investitionssicherheit. Eine umfassende Versorgungssicherheit zu wettbewerblich günstigen Preisen kann nur dann gewährleistet werden, wenn hocheffiziente, flexible Kraftwerke weiterhin am Netz bleiben und Investitionsanreize für neue Kraftwerke gesetzt werden. Die zeitnahe Einführung eines dezentralen Leistungsmarktes schafft verlässliche Rahmenbedingungen für Neuinvestitionen und vermeidet die Stilllegung effizienter Bestandskraftwerke. enercity und viele weitere Marktteilnehmer unterstützen dieses Modell, weil es eine umfassende Versorgungssicherheit volkswirtschaftlich effizient organisiert. KWK – die herausragende Effizienztechnologie Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) produzieren neben Wärme für Heizung und Warmwasser auch Strom. Sie erreichen Brennstoffausnutzungsgrade von bis zu 90 Prozent, sparen Ressourcen und tragen maßgeblich zur Einsparung von Treib hausgasemissionen bei. Darüber hinaus deckt die KWK Lastspitzen ab, beispielsweise in den Wintermonaten bei hoher Wärme- und Stromnachfrage. Obwohl diese Effizienztechnologie maßgeblich zur Zielerreichung der Energiewende beiträgt, gefährden die aktuellen Rahmenbedingungen die Ausbauerfolge der Vergangenheit und behindern den weiteren Ausbau. Die Deckungsbeiträge der Bestandsanlagen sind stark rückläufig und selbst die Fixkostendeckung bei konventionellen Anlagen ist teilweise nicht mehr gegeben. Die Bundesregierung hat das Ziel, den Anteil der KWK an der gesamten Stromerzeugung bis zum Jahr 2020 auf 25 Prozent zu steigern. Aktuelle Zahlen zeigen jedoch, dass unter den derzeitigen Marktbedingungen diese Marke nicht erreicht wird. Die KWK-Förderung muss deshalb dringend den Markterfordernissen angepasst werden. Das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWK-G) hat sich als ein wirkungsvolles Instrument erwiesen, um den Ausbau der KWK und der Fernwärme zu steuern. Mit einer entsprechenden Ausgestaltung kann den effizienten und klimafreundlichen KWK-Anlagen ein wirtschaftlicher Betrieb bei geringen CO2-Vermeidungskosten ermöglicht werden. enercity unterstützt eine schnelle und brennstoffunabhängige Umsetzung der KWK-Novelle unter Einbeziehung von Bestandsanlagen. Wärmemarkt – der schlafende Riese In Deutschland entfallen rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs und etwa ein Drittel der CO2-Emissionen auf den Wärmemarkt. Obwohl hier erhebliche Potenziale für die Erreichung von Klimaschutzzielen liegen, steht dieser Bereich bislang nicht im Mittelpunkt der energiepolitischen Debatte. Nach einer Studie des BDEW sind die Heizungsanlagen in Deutschland im Durchschnitt 17,6 Jahre alt und nicht auf dem neuesten Stand der Technik. Ziel der Bundesregierung ist es, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Einen schnellen, effektiven und kostengünstigen Beitrag dazu kann der Wärmemarkt leisten. Die Modernisierung des Heizungsbestandes, zum Beispiel mit modernster Erdgasbrennwert-Technik, kann in kurzer Zeit zu signifikanten CO2-Einsparungen führen. Auch für die regionale Wertschöpfung und Beschäftigung wären damit positive Effekte verbunden. CO2-Vermeidungskosten bieten bei der Gestaltung technologieoffener und energieträgerneutraler Rahmenbedingungen für den Wärmemarkt einen geeigneten Bewertungsmaßstab. Kontakt | Thomas Pudlo Koordinator Energiepolitik, 0511 - 430 -1674 [email protected] 28 | ENERCITY-REPORT 2014 | MARKT Vertrieb mit Hochdruck | MARKT enercity expandiert: Das Unternehmen weitet sein Angebot auf die Umlandgemeinden der Region Hannover aus und liefert Strom und Gas von Neustadt bis Springe. Mit seinen Contracting-Beteiligungen ist es nicht nur bundesweit, sondern auch international aktiv. So erhält die HafenCity Ost in Hamburg Biomethan aus einer regionalen Biogasanlage und in mehreren Städten des Baltikums werden neue Biomasseheizkraftwerke errichtet. ENERCITY-REPORT 2014 | MARKT | VERTRIEB | 31 Die Sache mit den Fähnchen: Abteilungsleiterin Meike Zumbrock (li.) und Monika Heinemann stecken das Umland ab. zuverlässiger Versorger aus der Region für die Region, der attraktive Strom- und Gasprodukte hat und eine interessante Alternative darstellt.“ Vorteile für die Kunden: günstige Energieprodukte aus einer Hand und persönliche Beratung im gut ereichbaren KundenCenter in der City Hannovers. Nicht zuletzt bleiben die Erlöse des Energieerzeugers in der regionalen Wirtschaft. Expansion in die Region enercity weitet das Angebot für Privatkunden aus. Seit Anfang 2015 bringt das Unternehmen seine positive Energie mit Strom und Gas auch in alle Kommunen der Region Hannover. Ein kleiner Schritt für einen Hannoveraner, ein großer für enercity: Das Unternehmen geht in die Umlandgemeinden der Region, um auch hier aktiv zu werden und sein Angebot zu erweitern. Im Herbst 2014 hat der Vorstand die vertriebliche Expansion beschlossen: Im Jahr 2015 wird das Marktgebiet für Haushaltskunden um fast 20 Kommunen erweitert. „Wir freuen uns, jetzt auch den Menschen in der Region Hannover positive Energie anbieten zu können – von der Wedemark bis nach Springe, von Barsinghausen bis Uetze“, sagt die Projektleiterin Monika Heinemann von enercity. Langjährig versorgt enercity Kommunen im Netzgebiet bereits mit mehreren Produkten. Es gibt aber auch viele Gebiete, in die enercity nur ein Produkt liefert – Hemmingen zum Beispiel erhält bislang Gas, aber noch keinen Strom. In weiteren Städten wie Burgwedel war enercity noch gar nicht aktiv. Ab Februar 2015 soll das komplette Angebot für alle Umlandkommunen gelten. Mit dem Vorstoß in die Region will enercity dauerhaft Kundenbeziehungen im Strom- und Gassegment erweitern und Synergien für Werbeund Infrastrukturkosten zwischen Heimatmarkt und Umland nutzen. Eine umfangreiche, crossmediale Kampagne macht auf das neue Angebot aufmerksam. Im Fokus steht dabei der Verkauf von Strom und Gas. „Derzeit bieten wir unsere wettbewerbsfähigen Onlineprodukte an: enercity WebStrom und WebGas. Und natürlich können auch unsere Kunden aus Hannover weiterhin die praktische WebEnergie beziehen“, betont Heinemann. Große Chancen im Umland enercity ist sich sicher: Im Umland können wir mit unserem Angebot Neukunden gewinnen und langfristig binden. „Wir versprechen vor allem eine hohe Servicequalität und setzen durch unsere Nähe auf einen Vertrauensvorschuss“, erklärt die Projektleiterin. „enercity ist ein Das Unternehmen ist seit vielen Jahrzehnten ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber in Hannover und auch in der Region. Viele zufriedene Kunden von enercity ziehen ins Umland – und würden gerne bei dem Energieunternehmen bleiben. „Dieses Potenzial wollen wir zukünftig nutzen und sehen darin eine große Chance. In Hannover und im direkten Umland ist enercity fest verankert und bekannt, was die Treue der Kunden und neue Verträge garantiert.“ In Laatzen erfolgreich Das Projektteam profitiert bei der Umlandakquise durch positive Erfahrung mit der Akquise in Laatzen. Dort ist es enercity gelungen, innerhalb von vier Jahren einen tragfähigen Marktanteil zu erreichen. Allerdings liegt Laatzen auch im Netzgebiet. „Diesen Erfolg wollen wir jetzt im Umland wiederholen“, berichtet Heinemann. enercity setzt vor allem auf Schnelligkeit: „Auf mögliche Preisveränderungen vom Wettbewerber müssen wir schnell und flexibel reagieren können. Deshalb ist unser Akquisitionsplan entsprechend vertriebsorientiert aufgestellt und umfasst das gesamte Jahr 2015“, erklärt die Projektleiterin. Die Planungen für 2016 sind angelaufen. Potenzial für positive Energie Das Umland-Projekt beschäftigt viele Abteilungen und Mitarbeitende bei enercity, die dafür eng zusammenarbeiten. Neben dem Produkt Weitere Infos | www.enercity-region.de „Wir freuen uns, jetzt auch den Menschen in der Region Hannover positive Energie anbieten zu können.“ Monika Heinemann, Projektleiterin bei enercity management des Vertriebs und der MarketingAbteilung zum Beispiel auch der KundenService, das Belieferungsmanagement und natürlich die IT. Denn ein Großteil der insgesamt 20 Kommunen liegt außerhalb des enercity-Netzgebietes. Da die Konzessionsabgaben überall unterschiedlich sind, müssen die Preise immer neu berechnet werden. „Die Umlandakquise ist eine spannende Heraus forderung für uns alle“, resümiert Heinemann. „Wir sind sicher, dass wir mit unserem umfassenden KundenService, der persönlichen Ansprache und den preislich attraktiven Produkten sehr gute Chancen haben, die gesteckten Marktanteilsziele im Umland zu erreichen. Die Region Hannover bietet viel Potenzial für unsere positive Energie.“ Kontakt | Monika Heinemann Marketingkommunikation und Neue Medien 0511 - 430-2597, [email protected] 32 | ENERCITY-REPORT 2014 | MARKT | CONTRACTING Nachgefragt | Dr. Manfred Schüle, Mitglied in der Geschäftsführung der Danpower GmbH und der enercity Contracting GmbH Herr Dr. Schüle, was macht das Baltikum für das Contracting von enercity so interessant? Es ist ein stabiler Wirtschaftsraum mit hohem Wachstumspotenzial innerhalb der EU. Hier liegen sehr gute Rahmenbedingungen für Wärmeversorgung und Contracting vor, weil es viele mittelgroße Orte mit Fernwärmenetzen und Biomasseanlagen gibt – unser Kerngeschäft. Außerdem gibt es ein großes Potenzial für Biomasse als Energieträger. Für uns ist es ein optimaler Ort, um außerhalb von Deutschland mit unserem Know-how weiter im Bereich Biomasseanlagen zu wachsen. Wie geht es weiter? Derzeit haben wir mit der Danpower-Gruppe neun Projekte in Estland, Lettland und Litauen in der Umsetzung oder Planung. Wir sehen hier auch für die Zukunft gute Potenziale, um unser Engagement langfristig weiter auszubauen. Mittlerweile gehören wir in Deutschland zu den größten Betreibern von regenerativen Energieanlagen. Unser Ziel heißt: Oben bleiben und die Position festigen. Der bundesweit agierende Contracting-Bereich von enercity hat für das Unternehmen eine große Bedeutung. Im Jahr 2014 lag sein Umsatz bei rund 248 Millionen Euro. Die Contracting-Töchter betreiben rund 1.800 Anlagen in ganz Deutschland und setzen insgesamt etwa 1,7 Terawattstunden Wärme ab. Das Geschäftsfeld ist weiterhin auf Wachstumskurs – in Deutschland und auch im Ausland. Es ist eines der derzeit größten Investitions- und Entwicklungsprojekte für den Contracting-Bereich von enercity: die HafenCity Ost in Hamburg. Pünktlich zur Heizsaison ist im November 2014 die Energiezentrale „Oberhafen“ der enercity Contracting Nord GmbH (eCG Nord) in Betrieb gegangen. Es ist die erste von drei geplanten Heizzentralen, die in das Wärmenetz der östlichen HafenCity einspeisen. Der Clou: Sie können nicht nur sehr effizient betrieben werden, sondern werden auch entsprechend dem jeweiligen Wärmebedarf der wachsenden HafenCity nach und nach errichtet. Biogas aus der Region Kernstück der „Energiezentrale Oberhafen“ ist ein Blockheizkraftwerk (BHKW), das neben Wärme auch Strom mit einer elektrischen Leistung von 1.500 Kilowatt (kW) für 3.400 Haushalte effizient und ressourcenschonend produziert. Mit Wärme versorgt werden die ersten Quartiere der östlichen HafenCity, darunter das Elbtorquartier, das Quartier Am Lohsepark und der Oberhafen. Wärmeversorgung mit Zukunft Für das BHKW der Energiezentrale wird Biomethan eingesetzt, das aus einer eigenen Biogasanlage in Schleswig-Holstein stammt. Dieses sogenannte bilanzielle Biogas wird in der Biogasanlage erzeugt und in einer Aufbereitungsanlage so veredelt, dass es in das Erdgasnetz eingespeist werden kann. Weil es andernorts verbraucht wird, spricht man deshalb auch von einem bilanziellen Ausgleich. Der überwiegende Einsatz Erneuerbarer Energien in Verbindung mit der effizienten Kraft-Wärme-Kopplung des BHKW ermöglicht für das Wärmeversorgungsgebiet HafenCity Ost einen äußerst niedrigen Primärenergiefaktor von 0,11, ist also besonders klimaschonend und effizient. Investition ins Wachstum Das innovative Gesamtkonzept für die Wärme versorgung der HafenCity Ost sieht eine de zentrale Nahwärmeversorgung vor, die der Bauentwicklung folgend umgesetzt wird und gemeinsam mit dem Stadtteil wächst. Dadurch kann die eCG Nord auch innovative technische Entwicklungen in den nächsten Jahren in das Energiekonzept mit einbinden. Die Hafenstadt wächst kontinuierlich weiter in Richtung Osten. Damit steigt auch der Bedarf Auch die HafenCity Universität Hamburg ist ein Wärmekunde der Energiezentrale der enercity Contracting Nord GmbH. an Energie für die Versorgung neuer Gebäude. Ab 2020, beziehungsweise 2025, will die eCG Nord dort 70 bis 75 Mio. Kilowattstunden (kWh) Wärme verkaufen und wird dafür bis zu 17 Mio. Euro investieren. Beispielhaftes Projekt erworben Erhebliche Investitionen tätigt auch ein anderes Beteiligungsunternehmen von enercity: die Danpower-Gruppe aus Potsdam. Im April 2014 erwarb Danpower das Biomasseheizkraftwerk und das dazugehörige Fernwärmenetz im oberbayerischen Pfaffenhofen in der Nähe von Ingolstadt. Dieses wurde im Jahr seiner Inbetrieb nahme 2001 auf der Weltklimakonferenz in Bonn als beispielhaft vorgestellt: Aufgrund seiner hohen Kohlendioxid-Einsparungen zählte es laut Umweltbundesamt zu den Projekten „mit der höchsten Effizienz und dem größten ökologischen Wert in der Bundesrepublik Deutschland“. 34 | ENERCITY-REPORT 2014 | MARKT | CONTRACTING Im modernisierten Kesselhaus des Heizkraftwerks im estländischen Vöru wurde ein Dampfkessel durch einen Heizwasserkessel ersetzt. Projektübersicht der Danpower Baltic Estland Vöru, in Betrieb Vöru Cesis, in der Entwicklung Das Heizkraftwerk Pfaffenhofen erzeugt jährlich rund 37.000 Megawattstunden (MWh) Strom, etwa 40.000 MWh Fernwärme und gut 30.000 MWh Prozessdampf. Der EEG-Strom wird in das Netz des örtlichen Netzbetreibers eingespeist. Abnehmer von Fernwärme aus dem Holzheizkraftwerk sind unter anderem die Stadt und der Landkreis Pfaffenhofen – eine Klinik, eine Brauerei sowie weitere gewerbliche und private Abnehmer in der Stadt. Den Prozessdampf bezieht der Babynahrungshersteller Hipp. Engagement im Baltikum Seit 2012 ist Danpower auch im Ausland für enercity erfolgreich tätig. Rund 54.000 MWh klimaschonend erzeugte Wärme liefert die estnische Tochtergesellschaft Danpower Eesti AS an Wohnungen, öffentliche Einrichtungen und Gewerbebetriebe im südestnischen Vöru. Die Stadt wird über ein 25 Kilometer langes Fernwärmenetz mit Fernwärme versorgt, die zu mehr als 87 Prozent aus Holzhackschnitzeln gewonnen wird. Nach diesem ersten Schritt in Estland stehen jetzt weitere Projekte in Lettland und Litauen in den Startlöchern. So hat Danpower im Sommer 2014 seine Aktivitäten im Baltikum mit einem Joint Venture ausgebaut. Danpower und die Geko Investicijos UAB aus Litauen gründeten die neue Energieversorgungsgesellschaft Danpower Baltic UAB. Eines ihrer wichtigsten Projekte derzeit: Sie will einen großen Teil der Grundlast in der Wärmeversorgung von Kaunas, der zweitgrößten Stadt des Landes, durch den Bau eines Biomasseheizkraftwerks sicherstellen. Im Oktober wurde bereits der Grundstein für das neue Heizkraftwerk gelegt. Es wird mit einer thermischen Leistung von 20 Megawatt (MW) und einer elektrischen Leistung von fünf MW voraussichtlich im Juni 2016 in Betrieb gehen. Valmiera, in der Entwicklung Valmiera Cesis Riga Lettland Wachstum durch Wärmebedarf Durch Danpower ist enercity derzeit in den drei baltischen Ländern Estland, Lettland und Litauen aktiv. Während in Deutschland aufgrund von Veränderungen im Erneuerbare-EnergienGesetz (EEG) das Neugeschäft für Biomasse quasi zum Erliegen gekommen ist, bieten sich im Baltikum zahlreiche Möglichkeiten an. Der Fokus von Danpower liegt daher auf dem Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplungs- und Wärmever sorgungsanlagen aus fester Biomasse, um preiswert Wärme und Strom zu erzeugen. Mit seinen Beteiligungen gehört enercity sowohl zur Spitzengruppe der Contracting-Anbieter in Deutschland als auch zu den größten Betreibern von regenerativen Energieanlagen. Für das Unternehmen ist es ein Geschäft mit starker Bedeutung: Ein Großteil seiner regenerativen Stromerzeugung stammt von hier. Außerdem ist Contracting die wichtigste Maßnahme innerhalb der Klima Allianz Hannover – mit der weitaus größten CO2-Einsparnis. Bislang wurden für Hannover bilanzwirksam fast 200.000 Tonnen CO2 eingespart, absolut sind es bundesweit sogar über 400.000 Tonnen. Damit hat enercity die bisher gesetzten Klimaschutzziele weit übertroffen. Riga, in der Entwicklung Šiauliai, in der Entwicklung Joniškis, in Betrieb Joniškis Šiauliai Litauen Kaunas Vilnius Kontakt | Dr. Manfred Schüle Mitglied in der Geschäftsführung der Danpower GmbH und der enercity Contracting GmbH 0511 - 430 -1883 [email protected] Vilnius, im Bau Kaunas, im Bau 36 | ENERCITY-REPORT 2014 | MARKT | KUNDENSERVICE ENERCITY-REPORT 2014 | MARKT | MARKE | 37 Immer gut beraten: 2014 haben rund 67.700 Kunden das KundenCenter von enercity besucht. Weitere Infos | Der Einsatz für den KundenService im Jahr 2014 wurde belohnt: Der TÜV NORD hat enercity auch für 2015 das Zertifikat „Geprüfte Kundenzufriedenheit“ verliehen. Auszeichnung für gute Arbeit In einer repräsentativen Studie wurden rund 700 Kunden zu ihrer Zufriedenheit mit den Serviceleistungen von enercity befragt und konnten diese benoten. Wie der TÜV NORD festgestellt hat: enercity übertrifft jedes Mal die erforderliche Note von 2,2 auf einer 5er-Skala. Damit hat sich die Gesamtzufriedenheit mit dem KundenService im Vergleich zum Vorjahr noch einmal gesteigert – von der Note 2,08 auf die Note 1,85. Deshalb erhält das Energieunternehmen auch für 2015 das Zertifikat „Geprüfte Kundenzufriedenheit“ – und gehört so weiterhin zu den ersten norddeutschen Energieversorgern, die das Prüfzeichen führen dürfen. „Dieses Zertifikat ist eine schöne Bestätigung unserer Arbeit. Außerdem können solche Auszeichnungen auch potenziellen Neukunden dabei helfen, unsere Angebote zu bewerten“, erklärt Dr. Claudia Schnieder-Fiefhaus von enercity. Seit 2013 lässt das Unternehmen seinen KundenService vom TÜV NORD jährlich auf Herz und Nieren prüfen. Klick 2.0 Optimierte Abläufe Die höhere Zufriedenheit der Kunden hänge insbesondere mit der verbes serten Bewertung des Abwicklungsprozesses zusammen, sagt Schnieder- Fiefhaus. „Um die Kundenanliegen so schnell wie möglich zu beantworten, haben wir interne Arbeitsabläufe optimiert und überprüfen nun täglich den Bearbeitungsstatus.“ Dadurch haben sich vor allem im Schrift- und E-Mail-Kontakt die Antwortzeiten verkürzt. Aber auch im persönlichen Kontakt im KundenCenter von enercity und im Telefonkontakt kann das Unternehmen mit seiner Beratungsqualität beim Kunden punkten. Kontakt | Dr. Claudia Schnieder-Fiefhaus Marke, Marktforschung und Sponsoring 0511 - 430-2217 [email protected] Auch andere Leistungen wurden bereits ausgezeichnet: Das Verivox-Qualitätssiegel 2014 bescheinigt enercity kundenfreundliche Strom- und Gasverträge. Das bis 2018 gültige Zertifikat „Technisches Sicherheitsmanagement“ steht für einen mustergültigen Netzbetrieb. Der „Grüner Strom Label e. V.“ verleiht dem Produkt „enercity Umweltstrom mit Förderung“ den höchsten Gold-Standard. Das Audit Beruf und Familie stuft enercity als familienfreundlichen Arbeitgeber ein. Im Januar 2015 hat das Magazin Focus enercity den Titel „Bester Arbeitgeber“ seiner Branche verliehen. Das Ökoprofit-Zertifikat bestätigt die Leistungen im betrieblichen Umweltschutz. Nicht zuletzt würdigte der 2013 an enercity verliehene Deutsche CSR-Preis für Kultur das langjährige Engagement im Sponsoring des Unternehmens. Kontakt | Katja Kluge Online-MarketingManagerin 0511 - 430-2584 [email protected] enercity geht nach dem Relaunch der Internetpräsenz den Weg in Richtung digitale Kommunikation konsequent weiter – mit einem neuen ServicePortal, einem frischen FacebookAuftritt und viel Elan. Immer mehr Menschen gefällt das: Seit 2014 ist enercity offiziell bei Facebook aktiv. Zu posten gibt es auf dem neuen Profil jede Menge – zum Beispiel Neuigkeiten aus Hannover, Kundeninformationen, Tipps zum Energiesparen, aktuelle Kampagnen oder Impressionen der Standorte von enercity. „Über Facebook können wir mehrfach in der Woche aktiv mit aktuellen Themen eine positive Wirkung erzielen und Mehrwert für unsere Kunden schaffen“, sagt Katja Kluge. Als Online-Marketing-Managerin betreut sie auch die Social-Media-Auftritte des Energieunternehmens. Doch der Kommunikationskanal gibt für Katja Kluge viel mehr her als einseitiges Publizieren: „Hier kommen wir in den direkten Dialog mit unseren Kundinnen und Kunden.“ Insbesondere die exklusiven Gewinnspiele lockten viele Besucher auf die enercity-Seite, von denen wiederum viele Kommentare verfasst haben – positive wie negative. „Neben Lob sind wir auch für Kritik dankbar. Wir beantworten jede Anfrage innerhalb eines Tages, damit sich jeder verstanden fühlt“, erläutert Kluge. Der Mix aus Aktuellem, Interes santem und dem direkten Draht kommt an: Innerhalb von sechs Monaten hat sich der Kreis der Fans mehr als verdoppelt. Im Zusammenspiel mit gezielten Marketingmaßnahmen erzielt enercity so mittlerweile eine Reichweite von über einer Million Menschen im sozialen Netzwerk. www.enercity.de www.facebook.com/enercity www.youtube.com/user/enercityhannover Aktiv auf allen Kanälen Die Facebook-Präsenz ist nur ein Teil der umfangreichen Online-Aktivitäten von enercity. Bereits Anfang 2014 hat das Unternehmen seine eigene Website einem gründlichen Relaunch unterzogen. Außerdem ist enercity auf der Business-Plattform Xing unterwegs und betreibt einen eigenen YouTube-Channel mit informativen sowie unterhaltenden Videos. Auch das Suchmaschinen-Marketing ist ein großes Thema. „Wir möchten im Netz gefunden werden, die Menschen dort abholen, wo sie sich gerade aufhalten und auch gezielt eine jüngere Zielgruppe ansprechen. Das sind unsere potenziellen Kunden von morgen“, erklärt Meike Zumbrock, Abteilungsleiterin Marketingkommunikation. Neues Design, mehr Funktionen Zu den Neuerungen im Online-Bereich zählt auch die Neuauflage des ServicePortals von enercity. Im übersichtlichen Design steht den Kunden und Neukunden nun eine Vielzahl von Funktionen zur Verfügung: Tarifwechsel, Umzugsmeldung, Zählerstandsmitteilungen, Einsicht in Rechnungen und Schriftwechsel – alles per Mausklick. „Das ServicePortal können jetzt außerdem alle Einwohner der Region Hannover nutzen, also auch Interessenten aus den Umlandgemeinden“, berichtet Zumbrock. Die Erfolge des vergangenen Jahres sind für die Online-Expertin kein Grund, sich zurückzulehnen. 2015 möchte sie die Zahl der Facebook-Fans weiter steigern, mehr YouTube-Klicks generieren und die Twitter-Präsenz aufbauen. „Digitale Kommunikation ist heute ein breit gefächertes Aufgabengebiet“, sagt Zumbrock. „Doch je vielfältiger die Kanäle, desto vielfältiger sind auch unsere Chancen, die Menschen in der Region direkt zu erreichen.“ 38 | ENERCITY-REPORT 2014 | MENSCH Gemeins am etwas be wegen enercity gehört zu den größten Arbeitgebern der Region Hannover. Das Unternehmen bildet in zahlreichen Bereichen aus und unterstützt talentierte Studenten. Außerdem kümmert es sich um seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in besonderer Weise – und zwar auch dann, wenn diese gerade nicht arbeiten können. Nicht zuletzt ist enercity für ein großes Engagement in den Bereichen Kultur und Sport regional bekannt. | MENSCH ENERCITY-REPORT 2014 | MENSCH | ARBEITGEBER | 41 Nachgefragt | Optimismus ist nicht mehr selbstverständlich für einen Energieversorger wie enercity. Ein schwieriger Energiemarkt und die Energiewende erfordern einen radikalen Umbauprozess des Energiesystems, der alle Unternehmensbereiche trifft. Hierbei sind die Ideen aller Mitarbeitenden bei enercity gefragt. Jochen Westerholz ist Arbeitsdirektor bei enercity Herr Westerholz, mit dem Zukunftstag ist enercity neue Wege gegangen. Wie kam es dazu? Oft haben mir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesagt: „Hättet ihr mich mal vorher gefragt.“ Für mich war klar: Auch bei der strategischen Ausrichtung unseres Unternehmenskonzeptes K2025 müssen wir die Meinungen der Mitarbeitenden an Bord holen. Veränderungen müssen gemeinsam diskutiert und umgesetzt werden. Das haben wir getan. Unter dem Motto „Mitdenken, Mitreden, Mitgestalten – Unsere Ideen für unsere Zukunft“ schlägt enercity neue Wege ein: Am 2. März 2015 hat das Unternehmen einen Zukunftstag veranstaltet, bei dem Führungskräfte und Mitarbeitende zusammenkamen, um gemeinsam Ideen für die Unternehmensstrategie bis zum Jahr 2025 zu entwickeln. Technikvorstand Harald Noske betonte die Absicht der Unternehmensführung, „aus Betroffenen Beteiligte zu machen“, und Arbeitsdirektor Jochen Westerholz erklärte: „Unsere Mitarbeitenden sollen ihr Wissen frühzeitig in den Veränderungsprozess einbringen. Wir wollen alle Möglichkeiten nutzen, um das Unternehmen in die Zukunft zu führen.“ Was hatten und haben Sie für Erwartungen an diesen Prozess? Ich habe mir gewünscht, dass sich die Kolleginnen und Kollegen darauf einlassen und ihre Ideen einbringen. So war es auch und wir möchten jetzt so viele wie möglich davon umsetzen. Durch die gemeinsame Auseinandersetzung mit der schwierigen wirtschaftlichen Lage von enercity erhoffen wir uns außerdem eine größere Akzeptanz für die Maßnahmen, die uns begegnen werden. Dabei wurde die Diskussion über die strategischen Themen über bisherige Ansätze in den Fachbereichen und im Ideenmanagement hinaus auf eine möglichst breite Basis gestellt. Im Januar 2015 forderte der Vorstand alle Mitarbeitenden auf, sich im Vorfeld des enercity-Zukunftstags an zwei Online-Foren zu beteiligen. „Ziel ist es, gemeinsam Ideen für Wachstum und für Optimierung im Unternehmen zu identifizieren“, betonte der Vorstandsvorsitzende Michael Feist. In den Foren konnte jeder Mitarbeitende über alle Hierarchiestufen hinweg seine Ideen und Anregungen äußern. Gefragt waren etwa Einschätzungen dazu, was die Produktion und die Verteilung im Jahr 2025 kennzeichnen wird, was die zukünftigen Ansprüche der Kunden sein werden und welche Herausforderungen sich daraus für Produkte und Dienstleistungen ergeben. Was haben Sie für die Zukunft von enercity noch vor? Im Moment haben wir einen Spitzenplatz bei den Arbeitgebern aus unserer Branche. Aber die Zeiten werden härter, wir dürfen nicht stehenbleiben, sondern müssen vordenken. Ich habe gerade ein Projekt mit dem Titel „Zukunft der Arbeit“ angeschoben. Die dort entwickelten strategischen Ziele für den Personal- und den IT-Bereich sollen in K2025 einfließen. Ziel ist es, attraktive Arbeitsbedingungen zu haben, wenn sich der Arbeitsmarkt verändert. Personalpolitisch müssen wir weiterhin vorausdenken und die Zukunft gestalten. Die Zukunft gestalten Rege Teilnahme und Trend-Themen Kontakt | Mehrere Hundert enercity-Mitarbeitende nahmen an den Online-Foren teil. Eine Stunde lang rasten Beiträge, Kommentare, „Likes“ und „Dislikes“ über die Monitore. „Bereits beim ersten Chat erhielten wir viele Impulse aus unterschiedlichen Corinna Hormann Referentin des Arbeitsdirektors, 0511 - 430-2471 [email protected] Blickwinkeln, die es sich weiter zu diskutieren lohnt“, resümierte Thomas Pudlo, der bei enercity energiepolitische Themen koordiniert. Das Projektteam konnte zahlreiche Eingaben zum Schwerpunktthema Energie erfassen: Dezentrale Erzeugung, Einspeisung in Netze, Energiespeicher und die Zukunft unserer Kraftwerke lauteten nur einige der Stichworte. „Was die Kolleginnen und Kollegen anscheinend stark bewegt, sind die Themen Arbeitszeit und Work-Live-Balance. Auch eine neue Arbeitsorganisation und die vernetzte Zusammenarbeit durch Digitalisierung sind offensichtlich Trend-Themen“, teilte Rolf Rademaker, Referent des Arbeitsdirektors, mit. Auch an Selbstkritik fehlte es den Mitarbeitenden nicht: „Markt, Kunden und Regulierung ändern sich rasant. enercity muss auf Veränderungen schneller reagieren“, hieß es in einem Beitrag. Ideen weiterentwickeln Zum enercity-Zukunftstag im März trafen sich rund 500 Interessierte zur gemeinsamen Auseinandersetzung mit der Strategie K2025. Nach der Vorstellung der Herausforderungen und Ideen aus den Online-Foren wurden diese in Teamarbeit konkretisiert und weiterentwickelt. Personalvorstand Westerholz zeigte sich „beeindruckt von der Fülle der Ideen und von der Ernsthaftigkeit des Austauschs zu den einzelnen Themen“. Die zahlreichen Ergebnisse wird ein Gremium sichten und hinsichtlich ihrer Relevanz für das Strategiekonzept K2025 bewerten. Danach werden sie in den Planungsprozess überführt, ins Ideenmanagement gegeben oder an die Fachbereiche weitergeleitet. „Es sind alles wertvolle Impulse aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Wir bemühen uns um größtmögliche Transparenz, damit die Mitarbeitenden sehen können, was mit ihren Vorschlägen geschehen ist“, verspricht Westerholz. 42 | ENERCITY-REPORT 2014 | MENSCH | AUSBILDUNG „Die Zusammenarbeit beim Deutschlandstipendium ist ein Gewinn für alle Beteiligten.“ Gefördert: Die Studenten Mira Lauhoff und Jannick Bothe werden von enercity und dem Deutschlandstipendium unterstützt. Lars Nienstedt, Leiter der Personalberatung bei enercity Weitere Infos | www.enercity.de/ausbildung Wer als Unternehmen zukunftsfähig bleiben will, braucht sie: junge Menschen mit herausragenden Ideen und hoher Leistungsbereitschaft. In Zeiten von Fachkräftemangel ist es jedoch nicht leicht, Spitzennachwuchs zu gewinnen und langfristig zu halten. enercity hat einen Weg gefunden, damit das gelingt – als Förderer des vom Bundesbildungsministerium initiierten Deutschlandstipendiums. Ein Gewinn für alle Das Deutschlandstipendium fördert vielversprechende Nachwuchsakademiker, damit diese hier Karriere machen. enercity ist einer der bundesweiten Partner aus der Wirtschaft, die dieses Projekt zur Spitzenförderung junger Talente unterstützen. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des wachsenden Wettbewerbs kommt der gezielten Spitzenförderung junger Talente im Berufsleben weltweit eine immer stärkere Bedeutung zu. Das Deutschlandstipendium ist das größte öffentlich-private Gemeinschaftsprojekt im Bildungsbereich, das es je in der Bundes republik gab. Rund 6.000 Förderer beteiligen sich mittlerweile. Talente fördern enercity unterstützt nun schon im zweiten Jahr die Ausbildung besonders begabter Studenten aus unternehmensaffinen Studiengängen wie Elektrotechnik, Informatik oder Wirtschaftswissenschaften. Derzeit sind es 15 Nachwuchsakademiker der Leibniz Universität und der Hochschule Hannover, die im Rahmen des Exzellenzstipendiums sowohl finanziell als auch fachlich gefördert werden, sofern sie bei enercity ein Praktikum machen. „Die Zusammenarbeit mit dem Deutschlandstipendium ist ein Gewinn für alle Beteiligten“, sagt Lars Nienstedt von der Personalberatung bei enercity, der die Stipendiaten betreut. Diese hätten den Vorteil, schon während des Studiums Kontakte zu einem attraktiven Arbeitgeber wie enercity zu knüpfen und über ein Praktikum Einblicke in unterschiedliche unternehmerische Bereiche zu bekommen. enercity wiederum profitiere davon, überdurchschnittlich talentierte Studenten kennenzulernen und frühzeitig von sich als Arbeitgeber zu begeistern. Nienstedt: „So sichern wir uns Spitzenkräfte von morgen.“ Engagement belohnen Derzeit sind 15 Stipendiaten bei enercity. Sie erhalten monatlich 300 Euro, die je zur Hälfte von enercity und dem Bund gezahlt werden. Das Stipendium ist für die Dauer eines Jahres angelegt, kann aber auf Wunsch des Unternehmens und bei entsprechenden Noten auch verlängert werden. So wie im Fall des angehenden Wirtschaftswissenschaftlers Jannick Bothe und der Studentin des Wirtschaftsingenieurwesens Mira Lauhoff. Beide hätten sich durch ihr besonderes Engagement für das Unternehmen ausgezeichnet, berichtet Nienstedt. Den Stipendiaten wiederum hat die Arbeit bei enercity bei der Entscheidung geholfen, welche Schwerpunkte sie im Studium setzen wollen: Bothe möchte nach dem Praktikum in der Personalabteilung auch fachlich das Thema Personal vertiefen. Lauhoff hat beschlossen, ihre Masterarbeit den Erneuerbaren Energien zu widmen. Erst durch das Praktikum bei enercity hat sie ihr Interesse für die Energiewirtschaft entdeckt. Die Bewerbung um ein Deutschlandstipendium läuft über die jeweilige Hochschule. Voraussetzung ist ein Notenspiegel, der besondere Leis tungen und Begabungen belegt. Die Auswahl der Stipendiaten nimmt die Hochschule vor. Die Unternehmen bekommen zunächst nur eine anonyme Liste. Bislang habe enercity nur gute Erfahrungen gemacht, sagt Nienstedt. Kontakt | Lars Nienstedt Leiter Personalberatung, 0511 - 430-2102 [email protected] 44 | ENERCITY-REPORT 2014 | MENSCH | GESUNDHEITSMANAGEMENT Erfolgreiche Rückkehr Große Bereitschaft Das BEM richtet sich an Beschäftigte, die innerhalb eines Jahres insgesamt mehr als sechs Wochen krankheitsbedingt fehlen. Dabei geht es nicht um eine Kontrolle der Krankheit, sondern um Unterstützung und Hilfe. Das Programm dient der Vorbeugung von dauerhaften Erkrankungen oder schwerwiegenden Einschränkungen der Mitarbeitenden. „Ich bin sehr dankbar für die Hilfe, die ich von enercity, Dr. Gerecke und vielen anderen Menschen erhalten habe. Dass ich heute wieder im Leben stehe, ist ein großes Geschenk!“ Nach langer Krankheit wieder an seinem Arbeitsplatz: Uwe Drohn. Uwe Drohn, Mitarbeiter von enercity Für einen dauerhaften Unternehmenserfolg ist es notwendig, die Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit der Belegschaft zu erhalten oder sie, wenn es notwendig ist, wiederherzustellen. Bereits 2007 wurde das vom Vorstand und Betriebsrat von enercity beschlossene Betriebliche Wiedereingliederungsmanagement (BEM) eingeführt – und wird seitdem von einem Großteil der Betroffenen genutzt. Wenn Uwe Drohn aus der Leittechnik des Gemeinschaftskraftwerks Stöcken nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt, ist das für ihn jedes Mal ein Wunder. Eine 40-Stunden-Woche ohne Probleme zu absolvieren – das war bis vor gar nicht allzu langer Zeit undenkbar. Denn im September 2012 erkrankte Drohn lebensgefährlich. „Ich wurde in die MHH eingeliefert und die Ärzte haben um mein Leben gekämpft. Ich hatte einfach nur Glück“, erzählt er. Dass Drohn heute wieder gesund ist und beinahe uneingeschränkt arbeiten kann, hat er vielen Menschen zu verdanken. Auch seinem Arbeitgeber enercity. Nach einer Reha kam der Betriebsarzt Dr. Uwe Gerecke auf ihn zu und schlug ihm das Betriebliche Wiedereingliederungsmanagement (BEM) vor. „Dieses hat zum Ziel, die Arbeitsunfähigkeit zu überwinden und einer erneuten vorzubeugen. Zusätzlich wollen wir chronische Krankheiten und Behinderungen bei Arbeitnehmern vermeiden und von Krankheit und Behinderung Betroffenen den Arbeitsplatz erhalten“, erklärt Gerecke. Das Besondere bei enercity: Gemäß der Betriebsvereinbarung übernimmt der Betriebsarzt die Arbeitgeberfunktion. Er wendet sich an die Betroffenen und klärt, ob diese mit weiteren Maßnahmen zur betrieblichen Wiedereingliederung oder zur Vorbeugung vor erneuter Erkrankung einverstanden sind. Die Mitarbeit an BEM ist freiwillig, aber die Bereitschaft ist groß. 85 Prozent der jährlich rund 400 Betroffenen sind zu einem Gespräch bereit. 2014 führte der Betriebsarzt Dr. Gerecke mit 63 Mitarbeitenden eine stufenweise Wiedereingliederung durch. Prävention und Integration Betriebsarzt und Patient entscheiden gemeinsam über den Verlauf des Prozesses. „Ich schaue mir zum Beispiel den Arbeitsplatz des Betroffenen an und unterstütze ihn bei der Beschaffung von nötigen Hilfsmitteln“, sagt Dr. Gerecke. Zum Maßnahmenplan gehört oft auch ein langsames Aufstocken der wöchentlichen Arbeitsstunden. „Wir haben zuerst mit vier Arbeitsstunden pro Woche angefangen“, erzählt Drohn. „Dabei hatte ich immer Kontakt zu Dr. Gerecke und habe be richtet, ob es für mich körperlich möglich ist. Im Laufe der Zeit wurden es immer mehr Stunden.“ Eine länger andauernde Arbeitsunfähigkeit wirkt sich oft negativ auf die erworbenen Fähigkeiten und das seelische und körperliche Wohlbefinden aus, weiß Gerecke. Der Betriebsarzt kann daher auch Maßnahmen zu Prävention und Rehabilitation einleiten. Über die gesetzlichen Kontakt | Dr. Uwe Gerecke Leitender Betriebsarzt, 0511 - 430-2000 [email protected] Vorgaben zur Durchführung eines BEM hinaus verfolgt enercity die Prävention von gesundheitlichen Folgeschäden und sichert die Betreuung der Betroffenen durch ein unternehmensweites Integrationsteam: Betriebsarzt, Schwerbehindertenvertretung, Personalberatung, Betriebsrat und Sozialberatung. Das Integrationsteam veranlasst einen mindestens halbjährlichen Austausch im Sinne einer Prozesskontrolle und Prozesssteuerung. Verantwortung aller Führungskräfte und Mitarbeitende haben die gemeinsame Verantwortung für die Gesunderhaltung aller bei enercity. Die Unternehmens leitsätze für Führung und Zusammenarbeit setzen sich zum Ziel, gesundheitsverträgliche Arbeitsbedingungen und Arbeitsbelastungen zu schaffen. Deshalb sehen Vorstand und Betriebsrat auch unabhängig vom BEM die Führungskräfte als disziplinarische Vorgesetzte in der Verantwortung, bei längerer Abwesenheit von Mitarbeitenden Kontakt mit diesen aufzunehmen sowie nach ihrer Rückkehr an den Arbeitsplatz das Gespräch mit ihnen zu suchen. Ziel ist auch hier die erfolgreiche Integration in den Arbeitsalltag nach längerer Zeit der Abwesenheit aus gesundheitlichen Gründen. Inzwischen arbeitet Drohn wieder Vollzeit. Obwohl er keinen Schichtdienst mehr machen kann, ist er zufrieden: „Ich bin sehr dankbar für die Hilfe, die ich von enercity, Dr. Gerecke und vielen anderen Menschen erhalten habe. Dass ich heute wieder im Leben stehe, ist ein großes Geschenk!“ 46 | ENERCITY-REPORT 2014 | MENSCH | SPONSORING Theater im Kraftwerk: enercity unterstützt die Inszenierung „Po.W.E.R.“ vom Schauspiel Hannover mit einem ungewöhnlichen Spielort. Engagement für Stadt und Region Ob Spitzensport, Kultur oder soziales Engagement: Als regionaler Energieversorger möchte enercity dazu beitragen, dass das Leben für die Menschen in Stadt und Region Hannover lebenswert ist – und auch in Zukunft bleibt. Im Mai 2014 hat das enercity-Kraftwerk Herrenhausen eine der spektakulärsten Theaterkulissen geboten, die Hannover je gesehen hat: Für das Stück „Po.W.E.R.“ öffnete es seine Pforten und lud zu einer theatralen Zeitreise in die Zukunft ein. Zusammen mit enercity konnte das Schauspiel Hannover das Projekt realisieren, bei dem die Theaterbesucher auf dem Kraftwerksgelände von Station zu Station geführt wurden – bis sie im Jahr 12014 angelangten. In dieser fiktiven Zukunft ging Europa im Wasser der Klimakatastrophe unter. Alles, was übrig blieb, waren unterirdische Anlagen, Höhlen und Bunker. Umgeben von riesigen Bildwänden konnten die Zuschauer erleben, wie intelligente Maschinen versuchten, den historischen Wendepunkt des Verschwindens der Menschheit vor 10.000 Jahren zu rekonstruieren. Anhand archivierter Datenträger fanden sie heraus, dass den Menschen des 21. Jahrhunderts offenbar starkes „Wachstum“ sehr wichtig war – aber warum? Was sind „Menschenrechte“? Und was hat es mit „Klima“ auf sich? Dieses kritisch hinterfragende Theaterprojekt sorgte 2014 ebenso für Furore wie das Familientheaterstück „Peter Pan“. Und darüber freuten sich vor allem die Kinder: Im Winter lud der Energieversorger zu einer exklusiven enercity-Vorstellung ein. Rund 600 Kunden kamen und waren von der Inszenierung begeistert. Vielfalt im Blick Daten & Fakten Schon viele Jahre fördert das Unternehmen verschiedenste Projekte, Institutionen und Veranstaltungen. Vom öffentlichen Open-Air-Jazzfestival „enercity swinging hannover“ über die Partnerschaft mit dem Schauspiel Hannover bis hin zur TSV Hannover-Burgdorf und zu Hannover 96. enercity swinging hannover | Highlight am Himmelfahrtstag: Seit 2005 sponsert enercity als namensgebender Exklusivsponsor das jährlich stattfindende Open-Air-Jazzfestival in Kooperation mit dem Jazz Club Hannover, bei dem hochkarätige Musiker die Zuschauer auf dem Trammplatz zum Swingen bringen. Im Jahr 2014 gab es für den Energieversorger sogar ein kleines Jubiläum im Bereich Sponsoring: Vor 20 Jahren begann enercity für die HAZ-Weihnachthilfe zu spenden, die in Not geratene Menschen unterstützt. Seitdem überweist das Unternehmen jährlich stolze 10.000 Euro. „Die Weihnachtshilfe ist eine sehr gute Möglichkeit, etwas Gutes zu tun. Die Spenden kommen bei den Bedürftigen an. Und die Weihnachtshilfe ist über alle Zweifel erhaben“, so der enercity-Vorstandsvorsitzende Michael Feist. Schauspiel Hannover | Vorhang auf: Als Gründungspartner und Hauptsponsor des Jungen Schauspiels Hannover unterstützt enercity seit 2007 das Schauspiel Hannover. Nach den Jugendtheaterprojekten wurde 2014 ein Familientheaterstück gefördert sowie eine Produktion im enercity-Kraftwerk Herrenhausen umgesetzt. Hannover 96 | Positive Energie für die Fußballhelden: Seit 2012 ist enercity Co-Sponsor des Vereins. Offizieller Stromlieferant für das Stadion am Maschsee ist der Energieversorger seit 2013. TSV Hannover-Burgdorf | Rückendeckung für die Recken: Damit die Landeshauptstadt nicht nur auf dem Energiemarkt in der ersten Liga spielt, ist enercity seit 2010 Trikotsponsor für die Spitzensportler des Handballs. Kontakt | Merja Dengler Leiterin Marke, Marktforschung, Sponsoring, 0511 - 430-1780 [email protected] Auch das Projekt ZisH – die junge Redaktion der HAZ – liegt dem Energieversorger am Herzen. Hier treffen sich Schüler, um die Zeitung zu planen, um zu recherchieren und zu schreiben. Das traditionelle NP-Rendezvous im Stadtpark wurde natürlich 2014 auch wieder unterstützt, damit Familien in der langen Ferienzeit Musik, Kinderaktivitäten und jede Menge Unterhaltung erleben können. 48 | ENERCITY-REPORT 2014 | UMWELT | UMWELT enercity befürwortet die Energiewende und engagiert sich in vielfacher Weise für eine erfolgreiche Umsetzung: als Teilnehmer an einer bundesweiten Studie zur Elektromobilität, als Vorreiter bei der LED-Stadtbeleuchtung und als Pionier in Sachen Passivhaus-Standard. Außerdem lobt das Unternehmen jährlich einen Preis für solche aus, die sich ebenfalls für mehr Energieeffizienz einsetzen. Engagem ent für die Zuku nft 50 | ENERCITY-REPORT 2014 | UMWELT | ENERGIEWENDE enercity engagiert sich stark für die Energiewende. Die unsicheren politischen Rahmenbedingungen verstärken jedoch die mit ihr verbundenen Herausforderungen. Das Unternehmen blickt auf ein schwieriges Jahr 2014 zurück. Das bestehende Strommarktdesign in Deutschland sorgt für einen Umbruch: Durch das schnelle Anwachsen der Erneuerbaren Energien vergrößert sich für die konventionellen Energieerzeuger ebenso rasant das Problem der sinkenden Deckungsbeiträge für die fossilen Kraftwerke. Sowohl moderne Gaskraftwerke als auch viele Steinkohlekraftwerke laufen Gefahr, unwirtschaftlich zu arbeiten und stillgelegt zu werden. Auch enercity ist von der Entwicklung betroffen und hat bereits das Gaskraftwerk in Herrenhausen bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) für spätestens 2016 zur Stilllegung angemeldet. „Im Zuge der Energiewende werden wir in Deutschland nicht um weitere Kraftwerksstilllegungen herumkommen“, ist sich Harald Noske, Technischer Vorstand von enercity, sicher. „Die Erneuerbaren Energien drücken in den Markt und erhöhen die Zahl der Stunden, in denen wir konventionelle Überkapazitäten haben.“ Was dem Vorstand aber noch mehr Sorgen bereitet, sind die konventionellen Anlagen, die mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) betrieben werden, also Strom und Fernwärme erzeugen. Bislang standen sie durch die Wärmeproduktion relativ gut da. Zukünftig drohen aber auch sie unwirtschaftlich zu werden. Effizienz wird zum Nachteil Einsatz für den Wärmemarkt Ein Beispiel ist die modernisierte Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) im Heizkraftwerk Linden. „Bis zuletzt hat unsere Branche intensiv daran gearbeitet, die Stromkennzahl von KWK-Anlagen zu erhöhen, um mit jeder Megawattstunde Fernwärme möglichst viel elektrische Energie erzeugen zu können. Diese Effizienz wird uns jetzt zum Nachteil, weil wir dadurch noch mehr nicht marktfähigen Strom produzieren“, erklärt Noske. Aber nicht nur mit dem gasbetriebenen Heizkraftwerk Linden, sondern auch mit dem Kohlekraftwerk Mehrum fuhr enercity 2014 Verluste ein: Insgesamt rund 20 Mio. Euro fehlen zur Vollkostendeckung. Deshalb drängt enercity, wie generell die Energiebranche, auf die Einführung eines dezentralen Leistungsmarktes. Dieser würde dafür sorgen, dass die für die Versorgungssicherheit benötigte Leistung in Deutschland zu marktgerechten Preisen sichergestellt wird und sogar Überkapazitäten abgebaut werden. Die verbleibenden Anlagen hätten so die Chance auf ausreichende Deckungsbeiträge. Für enercity ist klar: Neben dem Kapazitätsmarkt muss es eine gezielte Unterstützung der KWK durch eine Gesetzesnovelle geben. „Für uns Stadtwerke sind KWK und Fernwärme unverzichtbar, um das energiepolitische Ziel einer weitgehend CO2-freien Energieversorgung zu erreichen“, sagt Noske. Derzeit bleiben die Anlagen auch bei anderen Energieunternehmen immer häufiger abgeschaltet, weil sie keine ausreichenden Deckungsbeiträge erwirtschaften. Die Jahresauslastung ist durchschnittlich von 3.000 Volllastbenutzungsstunden im Jahr 2010 auf aktuell rund 2.000 Stunden zurückgegangen. In Folge steigt die Wärmeerzeugung in Heizkesseln und die energieeffiziente KWK geht zurück. Back-up für die Erneuerbaren Noch ist Deutschland nicht so weit, seinen bundesweiten Bedarf an elektrischer Energie und Systemdienstleistungen allein über die Erneuerbaren abdecken zu können. Industrie, Gewerbe und Haushalte benötigen eine Leistung von rund 80 Gigawatt – und das auch dann, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. „Nur mit Erneuerbaren ist die bundesweite Versorgungssicherheit noch nicht zu garantieren. Deshalb sind flexibel einsetzbare Gaskraftwerke wie in Linden so wichtig. Sie dienen gewissermaßen als Back-upSystem und gleichen alle Schwankungen von Last und erneuerbarer Erzeugung aus“, erklärt Noske. Der Energiemarkt im Wandel „Im Zuge der Energiewende werden wir in Deutschland nicht um weitere Kraftwerksstilllegungen herumkommen.“ Harald Noske, Technischer Direktor Die Kurve kriegen enercity hat sich vorgenommen, die Privatkunden in Hannover bis zum Jahr 2020 bilanziell komplett mit Strom aus Erneuerbaren Energien zu beliefern. Die Hälfte der Strommenge wird bereits durch Biomasse erzeugt, die andere Hälfte soll aus Windenergie gewonnen werden. Neben den bereits vorhandenen Windparks hat das Unternehmen derzeit 17 neue Projekte allein oder zusammen mit Partnern in Planung. Für Energieerzeugungsunternehmen wie enercity sind im Zuge des Umbaus der Energieversorgung klare und verlässliche politische Rahmenbedingungen notwendig, die marktwirtschaftlichen Elementen Vorrang vor regulatorischen geben. Die Branche erwartet neue Impulse durch das Weißbuch „Ein Strommarkt für die Energiewende“ des Bundeswirtschaftsministeriums und durch die Neugestaltung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes 3.0. „Natürlich benötigen wir etwas Zeit, um die Kraftwerkslandschaft anzupassen. Das muss den Zielen der Energiewende aber keinesfalls schaden“, sagt Noske. „Ein paar schwierige Jahre kann die Energiewirtschaft durchstehen, ein falsches Strommarktdesign auf Dauer aber nicht.“ Für den Vorstand ist klar: Die Situation bleibt vorerst kritisch. Aber das Jahr 2015 kann neue Weichen stellen. Kontakt | Olaf Wegener Referent des Technischen Direktors 0511 - 430-1626 [email protected] Effiziente Technologie: Die Gas- und Dampfturbine im Heizkraftwerk Linden produziert derzeit zwar umweltschonenden, aber auch nicht marktfähigen Strom. 52 | ENERCITY-REPORT 2014 | UMWELT | E-MOBILITY Laden ohne Lastspitze Wenn in Deutschland eine Million Elektrofahrzeuge am Abend ungesteuert ans Stromnetz gehen würden, könnten Lastspitzen von bis zu 1.400 Megawatt erreicht werden. Das machte ein Forschungsprojekt von enercity deutlich. Matthias Röhrig leitet bei enercity das Liefermanagement und den Vertriebsservice und ist verantwortlich für das Schaufensterprojekt „Demand Response“. Können Elektroautos systemstabilisierend ins Stromnetz eingebunden werden und mit ihren Akkus einen Beitrag zur Energiewende liefern? Auf diese Frage sucht das Forschungsprojekt „Demand Response – das Auto als aktiver Spei cher und virtuelles Kraftwerk“ von enercity im Rahmen der Initiative Schaufenster Elektro mobilität der Bundesregierung eine Antwort. Bei dem Feldversuch, der Ende Mai 2014 gestar tet ist, nimmt die enercity Contracting GmbH zusammen mit der Leibniz Universität Hannover und dem Institut für Transportation Design aus Braunschweig das Ladeverhalten von 40 E-Fahr zeugen unter die Lupe. Nachgefragt | Herr Röhrig, warum wollen Sie Elektro fahrzeuge in virtuelle Kraftwerke integrieren? Um das energiewirtschaft liche System zu stabilisieren. Wenn die Windfront früher kommt als vorhergesagt, habe ich plötzlich zu viel Energie im Netz und muss schnell reagieren – entweder kurz fristig Kraftwerke herunterfahren oder den Ladeprozess der E-Autos genau in diesem Moment steuern, um das Netz zu entlasten. Genau das versuchen wir in diesem Projekt. Die erste Phase des Versuchs analysierte das normale Ladeverhalten der Teilnehmer. In den anschließenden Phasen ging und geht es darum, das Ladeverhalten über Anreize so zu steuern, dass es das Netz möglichst wenig belastet. Die Ladevorgänge der Testgruppe werden dabei unter vier verschiedenen Bedingungen betrachtet: dem beliebigen Laden (Phase 1), dem Laden zu definierten Zeitfenstern (Phase 2), dem Laden, wenn der Netzbetrieb dies verlangt (Phase 3), sowie dem Laden oder gar Ausspeisen von Strom gemäß Bedarf des Netzbetriebs (Phase 4). Was sind Ihre ersten Erkenntnisse? Im normalen Nutzerverhalten laden die Teil nehmer ihre Fahrzeuge gegen 18:00 Uhr, also genau dann, wenn die Hauptlast auf dem Netz liegt. Wenn sich die Elektromobilität weiter verbreitet, wird das intelligente Laden mit Rücksicht auf das energiewirtschaftliche System aber von entscheidender Bedeutung sein. In unserer zweiten Phase haben wir den Ladeprozess auf die Nacht verlagert, von 22:00 bis 6:00 Uhr. Damit kann man erheblich zur Netzentlastung beitragen. Lastspitzen vermeiden Die Versuchsteilnehmer haben eine von enercity eigens dafür entwickelte intelligente Ladebox an ihrem Stellplatz und können jeweils entscheiden: Will ich laden, wann es mir passt, oder will ich eine Prämie erhalten? Diesen Anreiz gibt es für die Teilnehmer ab der zweiten Phase, wenn sie ihre Fahrzeuge netzfreundlich laden. Sind virtuelle Kraftwerke und dezent rale Energieerzeugung die Zukunft der Energieversorgung? Ja, denn wir brauchen durch die Energiewende zwangsweise mehr Flexibilität am Markt. Die Erneuerbaren Ener gien stehen mal zur Verfügung und mal nicht und es gibt nur relativ kurzfristige Prognosen. Genau diese Abweichung zwischen Prognose und tatsächlicher Situation im energiewirt schaftlichen System ist die Herausforderung. Dafür brauche ich virtuelle Kraftwerke, die ein Höchstmaß an Flexibilität ermöglichen. Sie sind also keine Option für die Zukunft, sondern im Rahmen der Energiewende eine Notwendigkeit. Rollende Kraftwerke: E-Autos, die mit dem Netz verbunden sind, können als virtuelle Kraftwerke bei der Stromversorgung mitwirken. Während der ersten Projektphase luden alle Teilnehmer zu einem beliebigen Zeitpunkt. Am häufigsten in der Zeit, wenn die höchste Strom nachfrage des Tages besteht: zwischen 18:00 und 20:00 Uhr. Mitte Januar 2015 endete die zweite Versuchsphase, bei der innerhalb eines vorgege benen Zeitfensters geladen wurde. Dabei wurden die frühabendlichen Lastspitzen vermieden und die Stromnachfrage fand in lastarmen und kostengünstigen Zeiträumen statt. Diese Lastver teilung ermöglichte einen ressourcenschonen deren Kraftwerkseinsatz. Allerdings konnten die fluktuierenden Erneuerbaren Energien nicht optimal genutzt werden, da die Ladezeitfenster nicht auf Windflauten oder einen bewölkten Himmel am Mittag reagieren. Lastschwankungen ausgleichen In der 2015 stattfindenden Projektphase 3 soll die Ladezeit nur dann stattfinden, wenn auch Erneuerbare Energien auf dem Markt zur Verfü gung stehen. Dabei gibt enercity die Ladezeiten anhand einer Wind- und Solareinspeiseprognose frei. Sie sind jeweils für den Folgetag für die Teil nehmer einsehbar. In der letzten Versuchsphase können diese ihr Fahrzeug im Regelenergiemarkt vermarkten. Dabei autorisiert der Fahrzeugnutzer das Energieunternehmen, das Fahrzeug je nach Bedarf im Regelnetz zu laden und zu entladen. Er kann jedoch angeben, wann und mit welchem Ladevolumen er sein Fahrzeug benötigt. Bereits die zweite Projektphase hat gezeigt, dass das Laden von Elektrofahrzeugen vorwie gend in lastarmen Zeiten vorgenommen werden sollte und dass schwankende Einspeisung und Lasten durch einen steuerbaren Ladebeginn und Ladestopp ausgeglichen werden können. Damit ist das Forschungsprojekt auf dem richtigen Weg. Ziel ist die Entwicklung von marktfähigen Geschäftsmodellen, die das Nutzerverhalten so steuern, dass Elektromobilität einen nennens werten Beitrag zur Stabilisierung des energie wirtschaftlichen Gesamtsystems liefern kann. Weitere Infos | „Demand Response“ unter www.enercity.de/emobility Kontakt | Matthias Röhrig Leiter Liefermanagement und Vertriebsservice, 0511 - 430-3318, [email protected] Strahlende Tatsachen: In den neuen Baugebieten Hannovers werden bereits ausschließlich LED-Leuchten verwendet – wie auch im Büntekamp in Kirchrode. 54 | ENERCITY-REPORT 2014 | UMWELT | WASSER Saubere Sache In unternehmenseigenen Wasserwerk Grasdorf bereitet enercity das Trinkwasser besonders umweltfreundlich auf. Seit März 2014 entsäuert eine neue Anlage das gewonnene Wasser auf physikalischem Weg, wodurch auf den Einsatz von Natronlauge verzichtet werden kann. Rund 42 Mio. Kubikmeter Trinkwasser liefert enercity jährlich in die Region Hannover. Das älteste der drei Wasserwerke liegt in Grasdorf bei Laatzen. Bereits seit 115 Jahren bereitet enercity hier das vor Ort gewonnene Wasser zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser auf. Seit März 2014 sogar besonders umweltfreundlich. Eine neue Anlage entsäuert das Wasser nämlich auf rein physikalischem Weg, was den Einsatz von Natronlauge überflüssig macht. Die Anlage zur physikalischen Entsäuerung dient der pH-Wert-Einstellung ohne Chemie. Hintergrund ist die Trinkwasserverordnung. Diese legt fest, dass sich der pH-Wert im sogenannten Kalk-Kohlesäure-Gleichgewicht befinden muss. Liegt der Wert zu niedrig, können Rohre korrodieren, liegt er zu hoch, kann es zu unerwünschten Kalkausfällungen kommen. Bei der Entsäuerungsanlage geschieht die Einstellung rein physikalisch, indem durch Keramikröhren sehr fein verteilte Luft ins Wasser geblasen wird. Das treibt die natürlicherweise im Wasser vorkommende Kohlensäure aus und der pH-Wert erhöht sich. Durch die Menge an zugegebener Luft kann der Wert genau eingestellt werden. Gespart: 100 Tonnen Natronlauge Bisher wurde der pH-Wert in Grasdorf, wie in vielen anderen Wasserwerken auch, über eine Dosieranlage mit Natronlauge eingestellt. Das Prinzip der physikalischen Anlage ist sowohl schonender für die Umwelt als auch günstiger für enercity: Die moderne Methode spart jährlich über 100 Tonnen Natronlauge ein. Somit können sich die Gesamtbaukosten der Entsäuerungsanlage von 176.000 Euro binnen weniger Jahre amortisieren. „Mit diesem Projekt wollen wir aber vor allem den nachhaltigen und ressourcenschonenden Ansatz bei unserer Wassergewinnung betonen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Michael Feist von enercity. Durch die neue Anlage kommt das Wasserwerk Grasdorf im Normalbetrieb ohne chemische Aufbereitungsverfahren aus. Die neue Technik spart nicht nur Natronlauge ein, sondern macht auch Lkw-Transporte unnötig. Ein Vorteil, denn die Lieferungen mussten aufgrund der Zufahrt über die historische Leinebrücke in kleineren und somit kostenintensiveren Tankwagen erfolgen. Das Projekt ist ein weiterer Beleg für den nachhaltigen, ressourcenschonenden Ansatz bei der enercity-Wassergewinnung. ENERCITY-REPORT 2014 | UMWELT | BELEUCHTUNG | 55 Auslese mit System Besichtigung der neuen Anlage im Wasserwerk Grasdorf: der ehemalige Laatzener Bürgermeister Thomas Prinz, der enercityVorstandsvorsitzende Michael Feist und Andreas Kalix aus der enercity-Wassergewinnung. Die LED-Technik ist aus der Entwicklungs- und Erprobungsphase heraus und hält auch im Bereich der öffentlichen Beleuchtung Einzug. Bei der Produktauswahl ist eine besondere Sorgfalt erforderlich – aufgrund des vielfachen Einsatzes der Leuchten und der hohen Investitionen. Weitere Infos | www.enercity.de/licht Kontakt | Jörg Bressem Leiter Stadtbeleuchtung 0511 - 430-4024 [email protected] Weitere Infos | www.enercity.de/wasser Kontakt | Andreas Kalix Leiter der Abteilung Wassergewinnung 0511 - 430-4970 [email protected] Alltagstauglich sind die meisten angebotenen LED-Leuchten. Bei den Energieeinsparungen, den Lichtergebnissen, den Konstruktionsmerkmalen und den Preisen zeigen sich jedoch höchst unterschiedliche Qualitäten. In Abstimmung mit der Stadt Hannover hat das enercity-Stadtbeleuchtungsteam deshalb ein Verfahren entwickelt, um die bestmöglichen Leuchten zu identifizieren. Dabei konnten die Experten auch von ihren Erfahrungen aus dem Musterprojekt im Stadteil List profitieren. In ihm werden bereits seit 2009 LED-Leuchten erprobt und es hat sich gezeigt, wo Schwachstellen sind und welche Instandhaltungsmaßnahmen nötig werden. Auch der sonst eher unbeachtete Aspekt einer späteren Reparaturfähigkeit ist in Hannover in das Auswahlverfahren mit eingeflossen. Anforderungskatalog für Hannover entwickelt Zwei wichtige Aspekte waren für die Auswahl der LEDs relevant: Um Ressourcen zu schonen und Kosten zu sparen, sollen die Leuchten möglichst lange genutzt werden – bis zu 30 Jahre. Wegwerfprodukte schieden für enercity aus. Außerdem sollen für einzelne Beleuchtungsaufgaben – Anliegerweg, Platz oder Verkehrsstraße – möglichst wenige unterschiedliche Leuchtentypen eingesetzt werden. Mit Unterstützung der Fachhochschule Bielefeld hat enercity einen Anforderungskatalog für LED-Leuchten entwickelt, in den auch Hinweise der Elektromonteure, die mit der Installation und Wartung betraut werden, einflossen. Renommierte LED-Hersteller haben daraufhin ausgewählte Produkte benannt, die die Ansprüche erfüllen. Diese speziell auf Hannover zugeschnittene Positiv-Auswahl wurde technisch auf Herz und Nieren geprüft und abschließend auf sogenannten Bemusterungsstrecken hinsichtlich ihres Lichtergebnisses und ihres Erscheinungsbildes bewertet. Vorbild für andere Städte 2014 hat die Stadt Hannover ihr neues LED-Leuchtenprogramm festgelegt – und setzt dabei konsequent auf LED-Technik. Im Neubau kommt diese bereits umfangreich zum Einsatz, wie zum Beispiel im Passivhaus-Baugebiet zero:e-Park in Wettbergen. Auch für Erneuerungen im Bestand werden die neuen Leuchten durchgängig verwendet. Der Auswahlprozess dient mittlerweile auch anderen Städten als Vorbild. Durch die systematisch und äußerst sorgfältig identifizierten Produkte, die langfristig und zuverlässig funktionieren, ergeben sich optimale Energieeinsparungen. Nicht zuletzt entsteht auch noch ein einheitliches Stadtbild. 56 | ENERCITY-REPORT 2014 | UMWELT | PROKLIMA Energiebewusstes Einkaufserlebnis Ein Supermarkt setzt neue Maßstäbe: Das Edeka-Center in Hannover ist der bisher größte Passivhaus-Supermarkt in Europa. Er wurde vom enercity-Fonds proKlima gefördert. ENERCITY-REPORT 2014 | UMWELT | ENERGIEEFFIZIENSPREIS | 57 Ausgezeichnet: effizient! Bereits zum dritten Mal wurde im April letzten Jahres der Triple-E-Award von enercity verliehen. Gesucht wurden Ideen für mehr Energieeffizienz – gewonnen haben smarte Maschinen und eine sonnige Bäckerei. „Wenn wir ein Vorbild sein dürfen für die Branche, ist das eine sehr hohe Auszeichnung“, sagt Klaus Peter von der Peter Backwaren OHG aus Essen und strahlt. In der Hand hält er den Triple-E-Award von enercity, den ihm die Jury als einem von zwei Preisträgern verliehen hat. Begehrte Trophäe: Der enercity-Energie-Effizienzpreis für Norddeutschland zeichnet vorbildliche Projekte aus. Backen mit Sonnenkraft Das Beispiel der Passivhaus-Supermärkte in Hannover macht Schule: Nach dem REWE-Supermarkt in der Passivhaus-Siedlung zero:e park in Hannover-Wettbergen eröffnete im Dezember 2014 im Stadtteil Roderbruch mit einem neuen E-Center der weltweit bisher größte Passivhaus-Markt. Der Neubau mit rund 3.100 Quadratmetern Verkaufsfläche und einer Energiebezugsfläche von rund 4.400 Quadratmetern wurde vom enercity-Fonds proKlima mit rund 55.000 Euro gefördert. Der Energiestandard für den Markt wurde in Zusammenarbeit mit dem Passivhaus Institut Darmstadt entwickelt. „Der Passivhaus-Standard ermöglicht dem E-Center eine deutliche Reduzierung des Ener gieverbrauchs“, erklärt Matthias Wohlfahrt, Programmleiter Nichtwohngebäudeförderung bei proKlima. Das geschieht vor allem durch die Vermeidung von Kühl- oder Wärmelasten sowie durch eine effiziente Wärmerückgewinnung. In einem Passivhaus-Supermarkt ist auch die Kühltechnik besonders energieeffizient. Energieeffizienz in allen Bereichen Die Gebäudehülle des E-Centers ist so gut gedämmt, dass die Abwärme der Kühleinrichtungen fast durchgängig ausreicht, um den Markt warmzuhalten. Dafür wurde eine 16 Zentimeter starke Außenwanddämmung verwendet sowie Fenster mit Drei-Scheiben-Verglasung. Die Lüftungsanlage verringert zudem den Heizbedarf im Winter durch eine eingebaute Wärmerückgewinnung. Bei den Kühlmöbeln konnte der Einsatz von CO2 als Kältemittel reduziert werden, außerdem sind sie mit isolierverglasten Türen versehen. Im Markt gibt es ausschließlich LED-Beleuchtung. Großzügige Oberlichter sorgen für zusätzliches Licht, eine angenehme Einkaufsatmosphäre und einen reduzierten Stromverbrauch. Der Strom wird zum Teil über eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes gewonnen. Gold für Umweltfreundlichkeit „Neben der Reduktion des Energieeinsatzes haben wir auf den Einsatz umweltfreundlicher Baustoffe geachtet“, erklärt Inhaber Thorsten Wucherpfennig. Daher erhält das Gebäude außer der PassivhausZertifizierung auch das Siegel „Gold“ der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB). PassivhausFörderprojekt Weitere Infos | www.proklima-hannover.de Projekte wie diese werden auch von proKlima mit einer Förderplakette gekennzeichnet. Seit 2015 gibt es sie übrigens in einem neuen Look, denn auch proKlima lehnt sich mit seinem Corporate Design seit Anfang des Jahres stärker an das rot-violette enercity-Design an. Dadurch soll enercity als größter Partner von proKlima neben den Städten Hannover, Langenhagen, Laatzen, Hemmingen, Ronnenberg und Seelze besser sichtbar gemacht werden. Die fachliche Eigenständigkeit des Klimaschutz-Fonds bleibt weiterhin bestehen. Kontakt | Matthias Wohlfahrt, proKlima, 0511 - 430-3345, [email protected] Für die Peter Backwaren stand Nachhaltigkeit schon lange ganz oben auf der Zutatenliste. Als im Jahr 2012 die Erweiterung des Betriebs anstand, war für Klaus Peter klar: Ein Konzept muss her, das Handwerksqualität, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz in Einklang bringt. So entstand die solare Backmanufaktur. Über 1.100 Quadratmeter Dachfläche des Erweiterungsbaus wurden mit Photovoltaikmodulen bestückt. Rund 250.000 Kilowattstunden Solarstrom stehen nun jährlich zur Verfügung – für die Produktion von feinem Gebäck und für die firmeneigene Flotte von Elektrofahrzeugen. Das spart pro Jahr 225 Tonnen CO2 ein. Weitere Infos | www.enercity.de/energieeffizienzpreis Preis mit Vorbildfunktion Der Preisverleihung im Schloss Herrenhausen wohnten Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik bei – darunter Ministerpräsident Stephan Weil sowie die Vorstände und Vorsitzenden zahlreicher Unternehmen und Einrichtungen. Der Award weckt weit über Niedersachsen hinaus Interesse. „Ziel ist es, das Thema Energieeffizienz in Deutschland dadurch zu stärken, dass man Initiativen belohnt, die sich in besonderer Weise dazu eignen, zum Vorbild zu werden“, erläuterte der Jury-Vorsitzende Prof. Dr. Friedbert Pflüger. Prototyp mit Potenzial Vorbildlich fand die Jury auch die Leistung des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IFW) der Leibniz Universität Hannover. Beim Projekt NCplus beschäftigten sich die Forscher mit der Effizienz von Werkzeugmaschinen. Eine Analyse zeigte, dass produktionsferne Komponenten oft einen Großteil der Energie verbrauchen. Deshalb entwickelten die Forscher am IFW einen Prototypen, der seine Komponenten nach Bedarf dynamisch an- und abschaltet. Dadurch fällt der Verbrauch um 36 Prozent geringer aus. Wären alle Werkzeugmaschinen in der EU so effizient, ließe sich ein ganzes Ein-Gigawatt-Kraftwerk einsparen. Fortsetzung mit Partnern Auch 2015 prämiert enercity wegweisende Ideen – gemeinsam mit der NORD/LB, der Sparkasse Hannover, der Leibniz Universität Hannover und auch mit einem neuen Namen: Aus dem Triple-E-Award ist der enercity-Energie-Effizienzpreis für Norddeutschland geworden. Bewerben konnten sich Einzelpersonen, Kontakt | Unternehmen oder Institutionen aus den Bereichen Wirtschaft und Wissenschaft aus NordMerja Dengler deutschland, die sich durch ihr Engagement Leiterin Marke, rund um die Energieeffizienz verdient gemacht Marktforschung, haben. Im April 2015 können sich wieder Sponsoring, drei Gewinner über ein Preisgeld von 0511 - 430-1780 je 10.000 Euro freuen. [email protected] 58 | ENERCITY-REPORT 2014 | NETZE, DATEN, FAKTEN Sichere Verso rgung | NETZE, DATEN, FAKTEN Ob Netzausbau vor dem Hintergrund der Energiewende oder regelmäßige Sanierungsmaßnahmen: Jährlich investiert die enercity Netzgesellschaft mbH (eNG) 30 Millionen Euro in die Modernisierung der Versorgungsnetze für Strom, Gas, Wasser und Fernwärme. Das macht die Netze effizienter, sicherer – und fit für die Zukunft. 60 | ENERCITY-REPORT 2014 | NETZE, DATEN, FAKTEN | ENERCITY NETZGESELLSCHAFT MBH Kennzahlen von enercity netz zum 31.12.2014: Das Fernwärmenetz von enercity wird stetig ausgebaut. Bis 2020 soll der Anteil am Wärmemarkt auf rund 30 Prozent steigen. Stromleitungsnetz* 7.363 km Wasserleitungsnetz* 2.220 km Strom-Hausanschlüsse* 127.929 Wasser-Hausanschlüsse* Stromzähler* 413.689 Wasserzähler* 139.979 Fernwärmeleitungsnetz 315 km Fernwärme-Anschlusswerte 895 MW Gasleitungsnetz** Gas-Hausanschlüsse** Gaszähler** 1.923 km 78.532 208.980 Fernwärmezähler 96.702 3.856 * Enthält die Werte der Netzgesellschaft Laatzen. ** Enthält die Werte der Gasnetzgesellschaft Laatzen. Kontakt | Bernd Heimhuber, Geschäftsführer enercity netz 0511 - 430-4700, [email protected] Weitere Infos | www.enercity-netz.de/netze Zu den Schwerpunkten von enercity netz gehörten 2014 Modernisierungen und Sanierungen sowie zahlreiche Neubauten im gesamten Netzbereich. Außerdem erfolgte der planmäßige Aufbau der Krisenmanagementstrukturen nach §13 EnWG und §16 EnWG für Strom- und Gas-Mangelsituationen. Die milde Witterung führte zu niedrigeren Netzerlösen, insbesondere in der Gasverteilung. Hochspannungsnetz und Energiewende Das Jahr 2014 war für die enercity Netzgesellschaft mbH geprägt durch den Abschluss des Grauguss-Rückbauprogramms im Gasnetz, umfangreiche Sanierungsarbeiten in den Wassernetzen, zahlreiche Bauaktivitäten im Strombereich und eine rege Neubautätigkeit bei Hausanschlüssen. Veränderungen leben – nachhaltig wirtschaften Der Betrieb der Versorgungsnetze Hannovers und einiger Umlandkommunen für Gas und Strom liegt seit sieben Jahren in den Händen der enercity Netzgesellschaft mbH (eNG), eines 100-prozentigen Tochterunternehmens der Stadtwerke Hannover AG. Die Gesellschaft ist in Hannover-Ricklingen zu Hause und bewirtschaftet von dort aus alle Verteilnetze. Dabei sind die Erlöse für Strom- und Gasverteilung durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) reguliert. Sie hat der eNG – wie allen Netzbetreibern in Deutschland – bis 2018 kontinuierlich sinkende Erlöse vorgeschrieben. Das bedeutet wirtschaftlich sehr enge Grenzen bei Betrieb und Instandhaltung der Netze. Die starke Veränderung des Kraftwerkseinsatzes im Zuge der Energiewende führt aktuell und mittelfristig zu erheblichen Umbau- und Verstärkungsnotwendigkeiten im Hochspannungsnetz von Hannover. In diesem Zuge wurde 2014 die Hochspannungstrasse zwischen den Kraftwerken Linden und Herrenhausen deutlich verstärkt. Darüber hinaus wurden die Arbeiten im Umspannwerk Mehrum zur Erhöhung der Versorgungssicherheit dieses Netzknotens planmäßig fortgesetzt. Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit 2014 begann die komplette Erneuerung des 110-kV-Umspannwerks Bleichenstraße am Aegidientorplatz. Sie stellt Planer und Bauunternehmen vor große Herausforderungen, da die Maßnahmen unter sehr beengten Verhältnissen und ohne Einschränkungen der Innenstadtversorgung durchgeführt werden müssen. Rund 2.500 Netzstationen im Versorgungsgebiet sorgen dafür, dass die Spannung in der Stromverteilung von Mittelspannung (20 kV/10 kV) auf Niederspannung (400/230 Volt) umgespannt wird. Ein Großteil dieser Stationen wurde in den 60er- und 70er-Jahren errichtet und erreicht mittelfristig das Ende der technischen Lebens- dauer. Deshalb wurde im Juni 2014 für die nächsten zehn Jahre ein 60-Millionen-Euro-Erneuerungsprogramm von jährlich 100 Netzstationen beschlossen, damit die Stromversorgung nachhaltig sicher bleibt. Im November 2014 wurde das langfristige Grauguss-Rückbauprogramm in den Gasnetzen erfolgreich und termingerecht abgeschlossen. Insgesamt 150 Mio. Euro wurden in den letzten Jahrzehnten für die Erneuerung von über 1.000 Kilometern Graugussleitungen investiert. Damit ist die Gasversorgung Hannovers wieder auf dem modernsten Stand. Neue Konzessionsverträge und Zusammenarbeit Die neuen Wegenutzungsverträge mit der Landeshauptstadt Hannover traten zum 1. Mai 2014 in Kraft. Die zahlreichen Neuregelungen liefen gut an. Insbesondere die neuen Abstimmungsverfahren zu Anlagenstandorten entwickeln sich positiv und führen dazu, dass durch Standortzusammenlegungen immer wieder auf einzelne Erneuerungsmaßnahmen verzichtet werden kann. Netzneubau und Erneuerbare Energien Aufgrund der niedrigen Zinsen boomte auch 2014 das Wohnungsneubaugeschäft. Infolgedessen lag der Netzneubau auf Rekordniveau. Es wurden fast 2.000 neue Hausanschlüsse für Strom, Gas, Wasser und Fernwärme gebaut. Bei den regenerativen Energieträgern setzte sich der Zuwachs weiter fort. Mittlerweile gibt es im enercity-Netz über 1.640 Anlagen, die Energie aus Wasser, Wind, Biomasse, Deponiegas oder Sonnenenergie produzieren. Mit einer Leistung von etwa 50 Megawatt (MW) erzeugten sie 2014 insgesamt über 70 Mio. Kilowattstunden (kWh) Strom. Außerdem speisen 312 KraftWärme- Kopplungsanlagen mit einer Leistung von etwa 14 MWel in das enercity-Netz ein. Sie produzierten im vergangenen Jahr mehr als 32 Mio. kWh Strom. 62 | ENERCITY-REPORT 2014 | NETZE, DATEN, FAKTEN | GASLEITUNGSNETZ „Durch den Austausch konnten wir die Anzahl der Leitungsschäden um gut 90 Prozent reduzieren.“ Wichtige Modernisierung: enercity hat alle alten Gas-Graugussleitungen gegen beständigere Kunststoffleitungen ausgetauscht. Ralph Tränkner, Bereich Netzstrategie von enercity netz Mehr Sicherheit gungstechnik in Hannover bestmöglich aus. Die mittlerweile eingesetzten Materialien Polyethylen und Stahl im Leitungsnetz ermöglichen dem neuen Gasnetz sogar, anteilig Wasserstoff zu transportieren, der in Zukunft mit Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt werden könnte. im Gasnetz Erfolgreicher Rückbau: Exakt 1.006 Kilometer Gasleitungen aus Grauguss hat enercity seit 1968 in Hannover systematisch ausgetauscht und erneuert. Für die Versorgungssicherheit und Zukunftsfähigkeit der Gasnetze wurden insgesamt rund 150 Millionen Euro investiert. Ende November 2014 wurde das Erneuerungsprogramm für die Gas-Graugussleitungen (GG) der enercity Netzgesellschaft mbH (eNG) planmäßig abgeschlossen. Fast 50 Jahre lang hat enercity Gasrohrleitungen aus Grauguss gegen duktile, also dehnbare Gussleitungen sowie Kunststoffund Stahlleitungen ausgetauscht. Hintergrund: Das in der Nachkriegszeit verfügbare Material hatte sich letztlich als nicht dauerhaft und sicher genug für Gasleitungen erwiesen. Insbesondere Rohre mit kleinem Durchmesser wurden als bruchanfällig eingestuft. Bereits in den 70er-Jahren hat enercity präventiv große Teile des GG-Netzes erneuert. 1998 empfahl der Deutsche Verband des Gas- und Wasserfachs (DVGW) den umfassenden Austausch sämtlicher GG-Leitungen. Seit 1999 erfolgte dieser für die verbliebenen 366 Kilometer des enercity-Verteilnetzes in fachlicher Begleitung und Kooperation mit der Landesenergieaufsicht. „Zuerst haben wir Rohre mit 80 bis 150 Millimeter Durchmesser ausgetauscht, seit 2008 erneuerte die eNG die noch verbliebenen großen Rohre mit bis zu 60 Zentimeter Durchmesser. Sämtliche mit der Niedersächsischen Energieaufsicht vereinbarten Etappenziele wurden termingerecht eingehalten“, berichtet Ralph Tränkner aus dem Bereich Netzstrategie der enercity netz. Gasnetz auf modernstem Stand Mit dem Austausch der Graugussleitungen hat enercity das Gasnetz in Hannover auf den modernsten Stand gebracht. „Dadurch konnten wir die Anzahl der Leitungsschäden um gut 90 Prozent reduzieren“, sagt Tränkner. Im Hinblick auf die Energiewende schöpft enercity damit die Möglichkeit einer energieeffizienten Versor- „Die Gasversorgung ist wichtig, bis wir eine Energieversorgung allein auf Basis der Erneuerbaren Energien realisieren können“, betonte der Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Stefan Wenzel, anlässlich der erfolgreichen Umsetzung des Erneuerungsprogramms im Dezember. „Sie hat eine wichtige Übergangsfunktion. Danach könnte den Netzen potenziell eine Funktion als Energiespeicher zukommen und als Verteiler von regenerativ erzeugtem Gas, wie zum Beispiel Wasserstoff. Durch seine Flexibilität ist der vergleichsweise CO2-arme Brennstoff Gas ein geeigneter Partner für die Umsetzung der Energiewende.“ Daten & Fakten | Das enercity-Gasnetz Stand Dezember 2014 §Länge Gasverteilnetz / Versorgungsleitungen: 1.923 km Mehr Versorgungssicherheit §Mittleres Netzalter: 28 Jahre §Anzahl Hausanschlüsse: 78.532 Stück §Länge Hausanschlussleitungen: 1.014 km §Anzahl Gasübernahmestationen: 16 Stück Kontakt | Ralph Tränkner Netzstrategie 0511 - 430-4574 [email protected] Das systematische Vorgehen bei dem Sanierungsprogramm prägte lange Zeit das Baugeschehen in der Stadt. Zum Teil strapazierte es die Bürger erheblich und wurde deshalb gestreckt und schrittweise umgesetzt. Dabei waren Sicherheitsaspekte, aber auch die Zumutbarkeit der Baubelastung ausschlaggebend für die Planung. Priorität hatten vor allem bruchanfällige GG-Leitungen mit geringem Durchmesser im Verteilnetz, die sich nahe an Häusern befanden. Tränkner resümiert: „Die Baustellen haben zwar zu Behinderungen geführt, aber letztlich auch zu einer vielfach höheren Versorgungssicherheit des Gasnetzes.“ ENERCITY-REPORT 2014 | NETZE, DATEN, FAKTEN | ÖKONOMISCHE KENNZAHLEN | 65 Daten und Fakten Ökonomische Kennzahlen Im Jahresabschluss 2014 (Download www.enercity.de/infothek) ist die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens ausführlich dargestellt. An dieser Stelle präsentieren wir die wesentlichen wirtschaftlichen Kennzahlen. Daneben werden vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Verantwortung der Unternehmen nicht ökonomische Indikatoren immer wichtiger (siehe Seite 66). Weitere Infos | www.enercity.de/infothek EBIT / Earnings before Interest and Taxes Unternehmensergebnis (in Mio. EUR) (in TEUR) 200 180.000 176,2 180 160.000 160 147,8 155,8 140 2014 2013 2012 2011 2010 – Buchrestwerte 422,3 423,1 426,1 428,4 414,4 – Investitionen 49,1 48,5 49,3 63,5 83,0 Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände in Mio. EUR 134,7 in Mio. EUR 863,4 876,7 884,2 948,7 944,5 Eigenkapital in Mio. EUR 437,2 431,20 425,2 416,2 399,2 Umsatzerlöse in Mio. EUR 2.367,2 2.450,2 2.641,3 2.743,9 2.482,4 Materialaufwand in Mio. EUR 2.041,3 2.145,3 2.298,5 2.409,5 2.076,1 Personalaufwand in Mio. EUR 199,6 199,7 196,4 194,0 194,5 Abschreibungen in Mio. EUR 48,6 49,1 48,6 47,7 46,9 Konzessionsabgabe in Mio. EUR 40,9 40,7 41,2 41,6 45,7 Gewinnabführung in Mio. EUR 88,9 97,1 101,7 100,1 110,5 Einstellung in andere Gewinnrücklagen in Mio. EUR 6,0 6,0 9,0 17,0 26,0 Mitarbeiter zum Jahresende Anzahl 2.540 2.591 2.593 2.587 2.642 Wertschöpfung in Mio. EUR 377,9 390,3 391,3 396,8 420,6 Cash Earnings nach DVFA/SG in Mio. EUR 161,1 158,7 199,9 174,0 187,2 Absatz – Strom in GWh 15.463 16.368 20.377 23.709 21.483 – Gas in GWh 22.664 21.719 23.688 23.134 25.011 – Wärme in GWh 1.119 1.357 1.294 1.219 1.390 – Wasser in Mio. m3 40,9 40,6 40,9 40,9 41,7 Stand April 2014 75,09 % 2011 2012 2013 2014 Ergebnis vor Zinsen und Steuern 2012 2013 ROCE / Return on capital employed (in Prozent) (in Prozent) 25 25 20 20 15 15 10 10 9,9 5 8,5 8,7 8,9 8,4 2011 2012 2013 2014 0 Gewinn + Fremdkapitalzinsen × 100 Bilanzsumme 13,8 11,8 11,4 11,2 10,6 2011 2012 2013 2014 5 (in Mio. EUR) 420,6 400 396,8 391,3 390,3 2011 2012 2013 377,9 300 200 2010 2010 EBIT × 100 Capital employed Entwicklung der Wertschöpfung 450 2014 0 2010 250 0,91 % 2011 Gewinnabführung + Ausschüttung auf das Genussscheinkapital + Rücklagenzuführung 350 Region Hannover 2010 Gesamtkapitalverzinsung Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mbH (VVG) 24,00 % Thüga Aktiengesellschaft 100.000 106.616 114.394 80.000 Die wirtschaftlichen Kennzahlen betreffen ausschließlich die Stadtwerke Hannover AG. Anteilseigner der Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft 120.714 98,123 100 2010 Finanzanlagen 140.531 120.000 120 Wirtschaftliche Kennzahlen 140.000 147,1 2014 ENERCITY-REPORT 2014 | NETZE, DATEN, FAKTEN | SOLZIALE UND ÖKOLOGISCHE ENTWICKLUNG | 67 Daten und Fakten Soziale und ökologische Entwicklung Weitere Infos | www.enercity.de/umweltdaten Das Bemühen, nachhaltig zu wirtschaften, lässt sich auch anhand weitergehender Indikatoren statistisch messen. Die Stadtwerke Hannover arbeiten schon seit Langem mit umfangreichen Kennzahlensystemen. Mit den hier dargestellten Kennzahlen zur sozialen und ökologischen Entwicklung schreiben wir die Zeitreihen fort, die im Nachhaltigkeitsbericht 2003 erstmalig in einer Zusammenstellung präsentiert wurden. Dadurch wird auch die Anforderung der einschlägigen Umweltmanagementnormen nach Veröffentlichung der Umweltleistung erfüllt. Weitere Kennzahlen und die im Unternehmen vereinbarten konkreten Umweltziele – zum Beispiel die Reduzierung von teerhaltigem Straßenaufbruch durch vorausschauende Trassenplanung – finden Sie auf www.enercity.de/umweltdaten Mensch & Gesellschaft Wertschöpfung gesamt in Mio. EUR Entwicklung der Wertschöpfung (bezogen auf …) in Mio. EUR Mitarbeiter 2014 2013 2012 2011 2010 377,9 390,3 391,3 396,8 420,6 199,6 199,7 196,4 194,0 194,5 3,2 3,5 3,7 3,6 4,0 Stadt und Umlandgemeinden 40,9 40,7 41,2 41,6 45,7 Darlehensgeber 34,0 38,0 34,0 34,0 34,1 Gesellschafter 88,9 97,1 101,7 100,1 110,5 Öffentliche Hand 5,3 5,3 5,3 6,5 5,8 Unternehmen 6,0 6,0 9,0 17,0 26,0 Genussscheininhaber Personal Belegschaft (zum Jahresende) Personen 2.540 2.591 2.593 2.587 2.642 Personalaufwand in Mio. EUR 199,6 199,7 196,4 194,0 194,5 Personalaufwand/MA in EUR 78,188 77.123 75.845 74.452 73.198 Frauen bei enercity, absolut Personen 581 590 585 577 587 Frauenanteil, relativ Prozent 22,9 22,8 22,6 22,3 22,2 Frauen in Führungspositionen, abolut Personen 34 32 29 22 19 Frauen in Führungspositionen, relativ Prozent 17,3 16,1 14,6 11,3 9,9 Azubis, absolut Personen 125 127 128 127 134 Anteil behinderter MA Prozent 5,43 5,54 5,59 5,32 5,03 Unfallquote (gesamt) Promille 33,72 40,37 35,90 38,17 43,68 Unfallquote (meldepflichtige) Promille 18,73 16,23 20,57 18,10 23,22 Unfallquote (nicht meldepflichtige) Promille 14,99 24,14 15,33 20,07 20,46 Telearbeitplätze Personen 88 80 66 60 52 Kita-/Krippen-Kontingentplätze Kinder 14 14 14 14 14 Dialog und Kommunikation Führungen des BesucherService Anzahl Führungen des BesucherService Gästezahl Marken-Bekanntheitsgrad „enercity“ Prozent 312 261 294 268 337 6.939 5.175 7.223 5.588 6.346 97 98 99 97 98 Umwelt & Entwicklung1 2014 2013 2012 2011 2010 Rohstoffe 2 Fördermenge Wasser Mio. m3 39,3 39,4 39,7 39,5 40,6 Harzwasser Mio. m 3,3 2,8 2,9 3,2 2,8 Erdgas Mio. m 131 113 118 105 187 Kohle t SKE 630.586 621.082 648.871 669.353 679.003 Heizöl t 653 974 912 1.063 1.523 Chemikalien2 t 13.649 22.352 20.700 17.555 16.921 Strom GWh 43,1 47,0 47,9 49,3 51,2 Heizenergie (inkl. Wasserwerke) MWh 3.000 3.572 3.276 3.389 3.268 Kühlwasser Mio. m 37,4 27,0 38,4 27,7 39,8 Trinkwasser 1.000 m 24,6 24,5 39,2 25,7 33,1 Gas MWh 6.186 6.496 7.981 7.388 8.627 Fernwärme MWh 4.333 5.645 5.554 5.300 5.858 3 3 Betriebs- und Hilfsmittel 3 3 Effiziente und regenerative Erzeugung Stromanteil aus enercity-KWK-Anlagen3 Prozent 46,3 41,3 43,2 42,5 43,2 REG-Stromerzeugung von enercity und den Beteiligungen (enercity-Anteil) GWh 646 554 492 392 146 Verhältnis REG-Erzeugung (inkl. Beteiligungen) zum enercity-Tarifkundenabsatz Prozent ca. 79 ca. 64 ca. 54 ca. 42 ca. 14 Abfall und Reststoffe Gesamtmenge4 t 66.820 56.071 126.334 74.734 108.845 Zur Beseitigung t 39.527 4.810 10.600 5.158 4.312 Zur Verwertung t 27.293 51.261 115.734 69.576 104.532 Rückführwasser (KWH) Mio. m 0,36 0,29 0,44 0,38 0,31 4 3 Mobilität Erdgas-Kfz Anzahl 98 81 71 69 58 Erdgas-Kfz Prozent 21,7 20,9 19,0 19,4 18,8 Elektro-Kfz Anzahl 6 5 4 2 1 Gesamtbestand Fuhrpark Anzahl 452 455 458 465 458 Pedelecs/E-Fahrräder Anzahl 10 10 10 10 5 Emissionen (bis 2013 inkl. Gasversorgung bei NOx, CO2 und SO2) 2 NOx t 993 2.096 2.213 2.201 2.608 CO t 169 117 175 195 206 CO2 1.000 t 1.935 3.112 3.195 3.175 3.800 SO2 t 777 1.141 1.236 1.204 1.121 Staub t 18,3 15,6 19,2 24,4 27,3 365 305 95 46 10 3.645 1.972 3.276 Umwelt-Kommunikation Umweltveranstaltungen Anzahl Umweltveranstaltungen Gäste 8.015 7 10.271 7 1 Weitere Details unter www.enercity.de/umweltdaten (ab 2014 veränderte Berechnungsgrundlagen). 2 Umweltdaten für die großen innerstädtischen Kraftwerke GKH, GKL, KWH sowie die Wasserwerke. 3Anteil des Stroms, der in Anlagen erzeugt wird, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) betrieben werden. In diesen Anlagen werden Strom und nutzbare Wärme gleichzeitig erzeugt und dadurch wird die Ausnutzung des Brennstoffs optimiert. 4 Inklusive unbelastetem Oberflächenaufbruch; Steigerung 2014 bei Beseitigung wegen Bodenaushubs; 2013 geringere Tiefbauaktivitäten. 5 Das Team der enercity EnergieBeratung verstärkte 2012 die Vortragsaktivitäten. Ab 2013 sind auch proKlima-Vorträge erfasst. 6 Ab 2011 gab es umbaubedingt keine Vortragsveranstaltungen mehr im KundenCenter. 7 Inklusive Tage der offenen Tür im Gemeinschaftskraftwerk Stöcken (2014), im Heizkraftwerk Linden sowie im Wasserwerk Fuhrberg (2013). 68 | ENERCITY-REPORT 2014 | CONTRACTING-BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN Die Aktivitäten der enercity Contracting GmbH, der Danpower Gruppe und der Energie Projektgesellschaft Langenhagen (EPL) in Deutschland Estland 3 39,8 MW Schleswig-Holstein 11 Das Geschäftsfeld Contracting ist ein zentrales Element der Strategie von enercity. Mit den drei Beteiligungen und deren Umsatz von rund 251 Millionen Euro gehört enercity zur Spitzengruppe der Contracting-Anbieter in Deutschland. Mecklenburg-Vorpommern 33,5 MW Hamburg 10 35 2,4 MW 41,1 MW 2 Bremen 11,4 MW Brandenburg 11 6 20,2 MW Niedersachsen 976 1 2,3 MW 153,1 MW 5 440,4 MW 0,5 MW Berlin 22,7 MW Kontakt | Die enercity Contracting GmbH (eCG) ist ein bundesweit tätiges Wärmeversorgungs- und Contractingunternehmen. Die hundertprozentige Tochter der Stadtwerke Hannover AG konzipiert, baut und betreibt Energiezentralen für Kunden aus der Wohnungswirtschaft, private Immobilieneigentümer, Gewerbe- und Industrieunternehmen sowie öffentliche Einrichtungen. Schwerpunkte der eCG sind die dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung aus hocheffizienten KWK-Anlagen und der Einsatz von regenerativen Energien wie Biogas, Holzpellets und Holzhackschnitzel. Das Unternehmen hat insgesamt 1.194 Anlagen mit einer thermischen Anschlussleistung von 597 Megawatt (MW) und einer elektrischen Anschlussleistung von 14 MW. Damit erzeugt es jährlich 681 Gigawattstunden (GWh) Wärme und Kälte sowie 67 GWh Strom. Mit rund 77 Mitarbeitern erwirtschaftet die eCG einen Jahresumsatz erlös von etwa 81 Mio. Euro (inklusive eCG Nord mbH). 68 Sachsen-Anhalt enercity Contracting GmbH Glockseestraße 33 30169 Hannover 0511 - 430-2333 [email protected] 50 Nordrhein-Westfalen 13 134 108 27,2 MW 65,8 MW 61 13,7 MW 126,1 MW 24 19,9 MW 34,2 MW Sachsen Thüringen Weitere Infos | www.enercity-contracting.de 21 59 Hessen 4 6 3,0 MW 21,1 MW 119 2,2 MW 191,0 MW 93,0 MW Rheinland-Pfalz 2 1,8 MW Kontakt | Die Danpower GmbH ist ein bundesweit und im Baltikum tätiges Wärmeversorgungs- und Contractingunternehmen aus Potsdam. Sie ist spezialisiert auf dezentrale Energieversorgung mittels KraftWärme-Kopplung (KWK) und auf den Einsatz von Biomasse zur Strom- und Wärmeerzeugung. Seit 2006 ist enercity an der Danpower Gruppe beteiligt und hält mittlerweile 84,9 Prozent der Anteile. Danpower versorgt bundesweit in mehr als 150 Ortschaften Kunden aus Gewerbe und Industrie sowie Wohnungswirtschaft mit Wärme, Strom und Kälte. Insgesamt erreicht die Danpower mit 575 Anlagen eine thermische Anschlussleistung von etwa 922 Megawatt (MW) sowie eine in KWK-Anlagen installierte elektrische Leistung von rund 100 MW. Produziert werden jährlich etwa 1.006 Gigawattstunden (GWh) Wärme und Kälte sowie 566 GWh Strom. Danpower beschäftigt 362 Mitarbeiter und erzielt Jahresumsatzerlöse von rund 164 Mio. Euro. Danpower GmbH Charlottenstraße 40 14467 Potsdam 0331 - 237 82 0 [email protected] Die Energie-Projektgesellschaft Langenhagen mbH (EPL) ist ein Energiedienstleister mit regionalem Schwerpunkt. Das Unternehmen wurde 1994 von der Stadt Langenhagen und der Stadtwerke Hannover AG gegründet. Ziel ist es, eine ressourcen- und klimaschonende Energieversorgung auf kommunaler Ebene zu erreichen. Zu den Geschäftsfeldern der EPL zählen die Planung, der Bau und der Betrieb effizienter Strom- und Wärmeproduktionsanlagen. Ein Schwerpunkt ist dabei der Einsatz von Blockheizkraftwerken (BHKW). Derzeit betreibt die EPL sieben Anlagen mit 23 Megawatt (MW) installierter thermischer sowie 4 MW installierter elektrischer Leistung. Diese liefern jährlich rund 35 Gigawattstunden (GWh) Wärme und erzeugen 15 GWh Strom. Ca. 1.200 Hausanschlüsse in Langenhagen kann die EPL mit den Anlagen versorgen. Das Unternehmen erwirtschaftet mit fünf Mitarbeitern Jahresumsatzerlöse von etwa sechs Mio. Euro. Energie-Projektgesellschaft Langenhagen mbH Marktplatz 2 30853 Langenhagen 0511 - 22 06 01-0 [email protected] Saarland Bayern 8 16 14,7 MW 141,6 MW Baden-Würtemberg Weitere Infos | www.danpower-gruppe.de 7 8 4,8 MW 14,6 MW Kontakt | Weitere Infos | www.epl-energie.de Anlagenanzahl & -leistung Stand Dezember 2014 1.189 597 MW enercity Contracting GmbH 574 922 MW Danpower Gruppe 5 23 MW EPL 1.768 1.542 MW Gesamtanlagenanzahl und Leistung ENERCITY-REPORT 2014 | IMPRESSUM | 70 Impressum Herausgeber Beratung, Redaktion und Gestaltung Möchten Sie weitere Informationen enercity LOOK! Werbeagentur GmbH Gerne sende wir Ihnen weitere Veröffentlichungen unseres Unternehmens zu: Stadtwerke Hannover AG Ihmeplatz 2 · 30449 Hannover Corporate Design Telefax 0511 - 430-2024 MetaDesign Verantwortlich Reports (Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht) www.enercity.de [email protected] §§ weitere Exemplare dieses enercity- Fotos §§ enercity-Report 2003 bis 2013 Janko Woltersmann, Jonas Gonell, §§ Informationen zu unseren enercity-Archiv Marlene Bloch, Hauptabteilung UmweltStrom-Produkten §§ proKlima Jahresbericht 2014 Konzernkommunikation und Lektorat Energiepolitik Hiltraud Krause Konzeption Druck weise Faxnummer oder per E-Mail an: Hauptabteilung Konzernkommunikation gutenberg beuys feindruckerei gmbh Papier: Maxi Offset, FSC®-zertifiziert [email protected] Schicken Sie uns Ihre Wünsche einfach an nebenstehende Adresse beziehungs- und Energiepolitik: Marlene Bloch, Die aktuellen Ausgaben des enercity-Pri- Bianca Bartels, Carlo Kallen Hauptabteilung Finanz- und Rechnungs- Auflage vatkundenmagazins „positive energie“ wesen: Uwe Franke, Brigitte Nolte, Markus 2.500 Exemplare sowie des Geschäftskunden-Newsletters Lenz, Daniel Rose, Gabriele Schnitker „busy“ finden Sie im Internet unter: www.enercity.de/infothek Internes Redaktionsteam Bianca Bartels, Carlo Kallen, Den Online-Newsletter für Privatkunden Thomas Pudlo, Dorothee Engel können Sie abonnieren unter: www.positive-energie.de ENERCITY-REPORT 2014 | 71 Zahlen und Fakten zur bundesweiten Präsenz der Contracting-Beteiligungen von enercity finden Sie hinter dieser Seite sowie auf Seite 3. Die regionalen Erzeugungsanlagen des Unternehmens sind ebenfalls im vorderen Teil des enercity-Reports ab Seite 3 abgebildet. Den ausführlichen enercity-Jahresabschluss und -Lagebericht 2014 können Sie auf der Internetseite als PDF-Datei herunterladen: www.enercity.de/infothek www.enercity.de enercity Ihmeplatz 2 30449 Hannover Telefon 0511 - 430-0 Telefax 0511 - 430-2650 [email protected] Die Marke der Stadtwerke Hannover AG