Ich will euch was erzählen - Eure Fabeln
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Ich will euch was erzählen - Eure Fabeln
Ich will euch was erzählen - Eure Fabeln - Der Fuchs und der Hase Es trafen sich einmal ein Fuchs und ein Hase. Der Fuchs fand den Hasen zum Anbeißen lecker. Er überlegte sich einen schlauen Plan, wie er den Hasen fangen könnte, um ihn schließlich zu verspeisen. „Ich werde dich schon kriegen, mein Häschen, glaube mir!“, schrie er dem Hasen hinterher. Eines Nachts kam der Fuchs zum Bau des Hasen und fing an, eine Grube auszuheben. Ich sollte mir besser eine Leiter holen, sonst schaffe ich es hier nachher nicht mehr raus, dachte sich der Fuchs, als er mitten in der Arbeit war. Gesagt, getan! Als er die Grube zu Ende gegraben hatte, versteckte er die Leiter hinter einem Busch. Nach ein paar Stunden wollte der Fuchs nachschauen, ob der Hase schon in die Falle getappt war. Doch unachtsam, wie der Fuchs war, fiel er selbst in seine eigene Grube. Da spazierte zufällig oder nicht - der Hase aus seinem Bau und blieb vor der Grube stehen. „Na, wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“, rief er lachend dem finster dreinschauenden Fuchs zu. (Peter) Der Affe und das Krokodil Im indischen Dschungel lebten ein Affe und ein Krokodil. Dem Krokodil gefiel es im Wasser am besten, der Affe fühlte sich auf einem herrlichen Bananenbaum am wohlsten. An einem wunderschönen, sonnigen Tag sprang der Affe voller Tatendrang durch die herrlichen Bananenbäume. Als er runter auf den Fluss schaute, sah er ein schnarchendes Krokodil. Der Affe dachte sich: „Für diesen schnarchenden Brüllkopf muss ich mir eine Idee © 2009 Schroedel, Braunschweig ⎢ Seite 1 von 4 Ich will euch was erzählen - Eure Fabeln - ausdenken, nur welche?“ Plötzlich schoss ihm eine super Idee durch den Kopf. Er pflückte goldgelbe Bananen und warf sie ins Wasser. Doch das Krokodil bemerkte nichts davon. Der Affe aber machte das nicht nur einmal, sondern zehnmal. Nach dem zehnten Mal wachte das Krokodil erschrocken auf: „He, was war denn das? Habe ich einen Alptraum?“ Der schlaue Affe bemerkte das. Er dachte sich: „Was könnte ich bloß machen, um diesen Scherzvogel zu wecken?“ Er sprang kurz darauf auf einen Mangobaum gleich gegenüber, nahm eine riesige Mangofrucht und warf sie genau auf den langen Rücken des Wassertiers. Jetzt aber wachte das Krokodil auf. Es erkannte sofort die Situation. Das Krokodil hatte nämlich nicht geschlafen, sondern die ganze Zeit gedöst und beobachtet. Der Affe bekam plötzlich Angst und sprang weg. Dies aber bemerkte das Krokodil und schrie ihm nach: „Du Feigling, was hast du hier zu suchen?“ Der Affe sprang so schnell wie möglich nach Hause, er zitterte vor Angst. Da dachte sich das Krokodil: „Na warte, dich finde ich“, und machte sich auf die Suche. Es fand den Affen schnarchend auf einer Schaukel. Das Krokodil lächelte, denn ihm war plötzlich eine Idee gekommen. Es packte den Affen und warf ihn in den großen Fluss. Das Krokodil aber legte sich derweil auf eine Blumenwiese. Der Affe erkannte sogleich die Lebensgefahr, in der er sich befand. Wild um sich schlagend erreichte er mit Mühe das Ufer. Als er tropfend wieder ans Ufer kam, rief er dem Krokodil zu: „Du Dummkopf, was hast du mit mir gemacht?“ Da antwortete das Krokodil gemütlich: „Etwas Ähnliches wie du mir angetan hast.“ Die beiden gingen sodann wieder nach Hause. Sie vertrugen sich im Prinzip ja. Wie du mir, so ich dir! (Vanessa P., 10 Jahre) © 2009 Schroedel, Braunschweig ⎢ Seite 2 von 4 Ich will euch was erzählen - Eure Fabeln - Die Ente und der Löwe Vor nicht allzu langer Zeit trug sich folgende Geschichte in einem kleinen Wald zu. Der Wald war bevölkert mit Tieren allerlei Art, die schon lange friedlich miteinander lebten, jeder nach seiner Art und Weise, und alle achteten und schätzten sich gleichermaßen. Eines Tages, als das Pfauenfräulein mal wieder durch den Wald stolzierte, um sich von allen bewundern zu lassen, entstand unter den Waldbewohnern eine allgemeine Unruhe. Die männlichen Bewohner murmelten etwas von wahrer Schönheit und Anmut, während sich in den Augen der Frauen der blanke Neid widerspiegelte. Jede Frau wollte so sein wie das Pfauenfräulein - schön und bewundernswert. Und so geschah es, dass binnen kürzester Zeit jedes junge Mädchen der Waldbewohner sich in Pfauenfedern kleidete, um genauso auszusehen wie das Pfauenfräulein. Nur eine junge Ente entzog sich alledem und wurde so wegen ihrer schlichten Erscheinung immer weniger von den anderen beachtet. Eines Tages zog ein junger Löwe, der Sohn des Königs, auf der Suche nach einer Braut durch den Wald. Es wurde ein großes Fest veranstaltet. Alle heiratsfähigen Waldbewohnerinnen erschienen in schönsten Pfauenkleidern. Nur die Ente nicht. Dem Prinzen gefielen die jungen Mädchen sehr gut, doch voneinander unterscheiden konnte er sie nicht. Die junge Ente fiel durch ihre eigene, besondere Schönheit auf. Und so ergab es sich, dass sie heirateten und glücklich wurden. Die Moral von der Geschicht’: Sei du selbst und verkleide dich nicht! (Nico) © 2009 Schroedel, Braunschweig ⎢ Seite 3 von 4 Ich will euch was erzählen - Eure Fabeln - Der Fuchs und der Ziegenbock Ein Fuchs fiel in einen tiefen Brunnen. Da kam ein Ziegenbock des Weges. Der Fuchs rief: „Hallo Ziegenbock! Du solltest das Wasser probieren, es schmeckt köstlich!“ Und weil der Bock durstig war, überlegte er nicht lange und sprang in den Brunnen. Als er seinen Durst gelöscht hatte, fragten sie sich, wie sie wieder nach oben kämen. Da hatte der Fuchs eine Idee. Er machte folgenden Vorschlag: „Du, Bock, stemmst die Vorderbeine gegen die Wand, dann kann ich über deinen Rücken und deine Hörner aus dem Brunnen steigen.“ Der Bock tat, was der Fuchs gesagt hatte. Voller Freude hüpfte der Fuchs an den Rand des Brunnens und verschwand. Der Bock schrie: „Vertragsbrüchig!“ Daraufhin antwortete der Fuchs: „Wenn du in deinem Kopf so viele Gedanken hättest wie Haare in deinem Bart, dann hättest du dir überlegt, ob du in den Brunnen springst oder nicht.“ (Florian H.) Der Fuchs und der Hase Einmal traf der Hase seinen Feind, den Fuchs, im Wald. Die beiden hatten schon lange Streit. Der Fuchs sagte jedoch überraschenderweise: ,,Komm, ich lade dich zum Essen in meine bescheidene Höhle ein.“ Der Hase dachte nicht lange nach und willigte ein. Die beiden gingen vergnügt zu der Höhle des Fuchses. Der Hase schaute sich interessiert in der Steinhöhle um. Plötzlich stand der Fuchs hinter ihm und fesselte ihn an die Wand. Der Hase klagte: ,,Ich weiß, dass du mich fressen wirst, deshalb gib bitte meiner Familie die Diamanten, die in meiner Jackentasche stecken. Du musst mich jedoch erst losbinden.“ Der Fuchs band die Fesseln los. Daraufhin sprang der Hase so schnell er konnte zu seinem Hasenbau. Moral: Sei schlauer als der Fuchs! (Annemarie M.) © 2009 Schroedel, Braunschweig ⎢ Seite 4 von 4