Feuerwehr Blaubeuren: Antreten bei der Bundeswehr

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Feuerwehr Blaubeuren: Antreten bei der Bundeswehr
Feuerwehr Blaubeuren: Antreten bei der
Bundeswehr.
Feuerwehrleute aus Baden-Württemberg reisten zu
einem Übungswochenende der besonderen Art nach
Stetten am kalten Markt. Ziel war der
Ausbildungsstützpunkt der Bundeswehr. „Jetzt wird’s
ernst“ sagt Ausbildungsleiter Michael Haug aus
Sonderbuch, bevor er die Türe zum Brandhaus des
Übungsgeländes öffnet und ein Wärmeschwall von über
500 Grad den drei Blaubeurer Feuerwehrmänner Oliver
Reyhing, Timo Blum und Andreas Olemotz
entgegenschlägt. Mit schwerem Atemschutzgeräten
ausgerüstet
und
entsprechend
schützenden
Einsatzuniformen betreten die drei das Gebäude.
Flammen eines Holzfeuers schlagen ihnen entgegen,
während die hohen Temperaturen das Vorrankommen
fast unmöglich machen. „ Gut daß wir in neue
Einsatzkleidung
investiert
haben“,
meint
Stadtbrandmeister Ralf Ziegler angesichts des
Übungsszenarios. Gemeinsam mit Kreisbrandmeister
Harald Bloching und seinem Stellvertreter Hans Danyi,
Kommandant der Feuerwehr Blaustein, beobachtet er
das Geschehen. „Es geht uns um das richtige, taktische
Vorgehen im Einsatzfall und das können wir hier auf
dem Bundeswehrgelände praxisnah vermitteln“, meint
Haug zufrieden. Die sogenannte Heissausbildung im
geländeigenen Brandhaus bildet dabei nur einen Teil
der dreitägigen Ausbildung. Das weitläufige
Kasernengebiet stellt mit seinen vielen Gebäuden und
Straßenzügen
auch
die
Möglichkeit
ein
Einsatzgeschehen bereits auf der Anfahrt zu üben,
ohne dabei den sonst üblichen Verkehr zu behindern
dar. Bei den sogenannten Löschzugübungen werden
alle Einsatzkräfte gleichermaßen herausgefordert: so
erhält ein Feuerwehrkamerad als Zugführer und
Einsatzleiter lediglich wie im Ernstfall auch eine
Lagemeldung. Diese beinhaltet die Einsatzadresse und
erste Angaben zur dortigen Übungsannahme.
Gemeinsam rückt er dann mit einem kompletten
Löschzug und 21 weiteren Einsatzkräften auf dem
weitläufigen Gelände aus. An der angenommenen
Einsatzstelle warten dann weitere Herausforderungen
auf die Einsatzkräfte. So galt es unter schwerem
Atemschutz, wie es beispielsweise bei einem
Gebäudebrand auch der Fall ist, Menschen aus dem
Gebäude zu retten. Gleichzeitig wurde die Handhabung
einer Wärmebildkamera im Brandeinsatz unter Nullsicht
genauso geschult, wie die taktische Belüftung von
Gebäuden während, oder nach einem Brandeinsatz.
Wickeltechniken für Schlauchpakete ermöglichen einen
effektiven Innenangriff zur Brandbekämpfung. Diesen
Aspekt lernten die Feuerwehrkräfte ebenfalls kennen.
Da ein Atemschutzgeräteträger während eines
Brandeinsatzes immer enorm hohen Belastungen und
Gefahren ausgesetzt ist, wurden Rettungsmaßnahmen
geprobt, um verletzte Kameraden möglichst schnell und
sicher aus einem Brandobjekt zu retten. Für eine
realitätsnahe Übungsdarstellung konnten spezielle
Gebäude des Bundeswehrstandortes genutzt werden,
in denen die Feuerwehrkräfte auch Wasser aus den
Schläuchen einsetzen konnten. Eine Erfahrung, wie sie
sonst nur im Einsatzfall eintritt. „Ich spüre alle
Knochen“, war das kurze Resümee eines Teilnehmers
dann auch. Ob das nun an der standortüblichen
Übernachtung in Bundeswehrbetten lag oder dem
körperlichen Einsatz an den verschiedenen
Übungsstationen der Einsatzkräfte, konnte man dabei
allerdings nicht heraushören. Letztlich dienen die
gemachten Erfahrungen der Feuerwehrkräfte auch dem
Personal in den Heimatstandorten. So soll das erlangte
Wissen in den Feuerwehren vor Ort durch die
Lehrgangsteilnehmer weiter vermittelt und so ein
Multiplikatoreneffekt entstehen. Dabei war auch „der
Blick über den eigenen Tellerrand“ sehr hilfreich. So
konnten die angereisten Helfer Abends untereinander
Wissen und Technikfragen austauschen und dabei
feststellen, das andere auch nur oder gerade mit
Wasser löschen. Das Resümee der insgesamt über 80
Feuerwehrleuten aus dem Enzkreis, Hessen, VillingenSchwenningen und Blaubeuren fiel daher durchweg
positiv aus.
Feuerwehrkräfte aus Blaubeuren beim
Ausbildungswochenende
in
der
Brandschutzschule der Bundeswehr
am Heuberg. Ob Einsatzleitung oder
Angriffstrupp mit Atemschutz: am
Brandübungshaus kamen alle Kräfte
ins Schwitzen.
Georg Fuhrmann, Pressesprecher
Freiwillige Feuerwehr Blaubeuren