Mobilkommunikation Kapitel 4: Drahtlose
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Mobilkommunikation Kapitel 4: Drahtlose
Mobilkommunikation Kapitel 4: Drahtlose Telekommunikationssysteme Märkte GSM Überblick Dienste Subsysteme Komponenten DECT TETRA UMTS/IMT-2000 Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.1 Weltweite Mobilfunk-Teilnehmerzahlen ca. 1,7 Mrd. 1600 1400 Teilnehmer (Millionen) 1200 GSM gesamt 1000 TDMA gesamt CDMA gesamt PDC gesamt 800 Analog gesamt W-CDMA 600 Summe Vorhersage (1998) 400 200 Jahr 0 1996 1997 1998 1999 2000 2001 Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ 2002 MC SS05 2003 2004 4.2 CT0/1 AMPS NMT CT2 IS-136 TDMA D-AMPS GSM PDC TDMA FDMA Entwicklung mobiler Telekommunikationssysteme IMT-FT DECT EDGE GPRS IMT-SC IS-136HS UWC-136 IMT-DS UTRA FDD / W-CDMA HSDPA IMT-TC CDMA UTRA TDD / TD-CDMA IMT-TC TD-SCDMA 1G IS-95 cdmaOne cdma2000 1X 2G 2.5G Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ IMT-MC cdma2000 1X EV-DO 1X EV-DV (3X) 3G MC SS05 4.3 Und wie funktioniert’s? Wie wird ein Teilnehmer überhaupt gefunden? Warum klingeln nicht alle Handys gleichzeitig? Was passiert, wenn 2 gleichzeitig telefonieren? Warum bekomme ich nicht die Rechnung des Nachbarn? Warum kann eine Australierin in Berlin telefonieren? Warum höre ich nicht die Gespräche von nebenan? Wie sicher ist das Mobilfunksystem? Aus was besteht eigentlich ein Mobilfunknetz? Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.4 GSM: Überblick GSM: früher: Groupe Spéciale Mobile (1982 gegründet) heute: Global System for Mobile Communication europäischer Standard - Standardisierung durch ETSI (European Telecommunications Standardisation Institute) gleichlaufende Einführung eines Mindeststandards (essential Services) in drei Phasen (1991, 1994, 1996) durch die europäischen Fernmeldeorganisationen (in Deutschland: D1 und D2) europaweites Roaming (freizügiges Bewegen) möglich mittlerweile Übernahme durch über 200 Drittländer (z.B. in Asien, Afrika, Amerika) über 1,2 Milliarden Teilnehmer in über 630 Netzen über 10 Milliarden SMS/Monat in Deutschland, > 550 Milliarden weltweit (über 10% der Umsätze von Netzbetreibern) 75% aller digitalen Mobiltelefone, 74% insgesamt! Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.5 Leistungsmerkmale des GSM-Systems Auswahl der wichtigsten technischen Aspekte (im Vergleich zur Analogtechnik): Kommunikation: Mobile Kommunikationsmöglichkeit über einen Funkweg; Unterstützung für Sprach- und Datendienste. Totale Mobilität: Internationaler Zugriff; über Chipkarte Nutzung anderer Mobilfunkstationen möglich. Erreichbarkeit: Grenzübergreifend unter der gleichen Rufnummer erreichbar; das Netz übernimmt die Lokalisierungs-Aufgaben. Hohe Kapazität: Bessere Frequenzausnutzung und kleinere Funkzellen können wesentlich mehr Teilnehmer versorgen. Übertragungsqualität: Hohe Qualität und Zuverlässigkeit erlauben drahtlos, kontinuierlich, störungsfrei und in Bewegung Telefonate zu führen. Sicherheitsmaßnahmen: Zugangskontrolle durch Einsatz von Chipkarte und PIN. Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.6 Nachteile des GSM-Systems Es gibt kein perfektes System! keine End-to-End Chiffrierung der Nutzkanäle Netzzugriff nur über „reduzierten“ B-Kanal: keine Verlängerung des transparenten 64 kbit/s Trägerdienstes von ISDN eventuelle Beeinträchtigung der Konzentration beim Autofahren elektromagnetische Verträglichkeit Missbrauch persönlicher Daten nicht ganz ausgeschlossen Möglichkeiten der gezielten Kontrolle und Überwachung hohe Komplexität des Systems Kompatibilitätsprobleme innerhalb des GSM-Standards Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.7 GSM: Dienste (Mobile Services) GSM-System bietet: Verschiedene Verbindungstypen Sprechverbindungen, Datenverbindungen und Kurznachrichten Multiservice-Optionen (Kombination von Basisdiensten) Einteilung der Dienste in drei Bereiche: Trägerdienste (Bearer Services) Teleservices (Telematic Services) Zusatzdienste (Supplementary Services) Trägerdienste MS Um TE MT R S GSM-PLMN TransitNetzwerk (PSTN) Ursprungs-/ Zielnetzwerk z.B. GSM TE R S Teledienste Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.8 Trägerdienste (Bearer Services) Telekommunikationsdienste, die Daten zwischen BenutzerNetz-Schnittstellen (Access Points) übertragen. Spezifikation der Dienste bis zur Endgeräte-Schnittstelle (entsprechend OSI Schichten 1-3). Für Datendienste werden andere Übertragungsraten als für Sprache verwendet (ursprünglicher Standard) Datendienste (leitungsvermittelt) synchron: 2,4, 4,8 oder 9,6 kbit/s asynchron: zwischen 300 und 1200 Bit/s Datendienste (paketvermittelt) synchron: 2,4, 4,8 oder 9,6 kbit/s (über PAD) asynchron: zwischen 300 und 9600 Bit/s Heute: Datenraten von ca. 50 kbit/s sind verfügbar – wird weiter hinten behandelt! Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.9 Teleservices (Telematic Services) I Telekommunikationsdienste, die im Mobilfunk den Benutzern die Möglichkeit bieten, über Telefon-Endgeräte miteinander zu kommunizieren. Alle Basisdienste müssen Aspekte wie zellulare Operationen, Sicherheitsmaßnahmen usw. berücksichtigen. Angebotene Dienste: Mobilfunk-Telefonie Das ganze GSM-Konzept wurde vorrangig auf das mobile Telefonieren ausgelegt. Gespräche werden mit 3,1 kHz Bandbreite übertragen. Notruf Europaweite Notfallnummer (112); Service für alle Mobilfunknetzbetreiber obligatorisch; kostenlos bereitgestellt; Verbindung mit höchster Priorität (Verdrängung niederpriorer möglich). Multinumbering mehrere ISDN Telefonnummern pro Teilnehmer. Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.10 Teleservices (Telematic Services) II Weitere Dienste: Non-Voice-Teleservices Facsimile: Fernkopieren (Fax-Gruppe 3) Telefax: Fernkopieren alternierend mit Sprachübertragung Videotex: Datenbankzugriff unter Verwendung eines Videotex-Terminals Teletex: Korrespondenzen nach CCITT F.200 zwischen zwei Terminals Sprachspeicherdienst (Voice Mailbox): über Festnetz realisiert Elektronische Post (MHS, Message Handling System): über Festnetz realisiert Kurznachrichtendienst (SMS): Alphanumerische Nachrichtenübertragung von oder zur Mobilstation (160 Zeichen). Für die Übertragung werden nur die Signalisierungskanäle benutzt. Dies erlaubt die simultane Nutzung der Basisdienste und des SMS. (Am Anfang wurde dieser Dienst beinahe ignoriert und war sogar kostenlos – heute ist dies eine der wichtigsten Zusatzfunktionen!) Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.11 Zusatzdienste (Supplementary Services) Bilden weitere Dienstmerkmale und sind Ergänzungen der Basisdienste, die nicht alleine angeboten werden können. Entsprechen, bis auf die auf dem Funkweg geringeren Übertragungsraten, denjenigen des ISDNs. Können sich je nach Landesnetz und implementierter Protokollversion voneinander unterscheiden. Wichtige Dienste: Identifikation: Rufnummer des anderen Teilnehmers Identifikationsunterdrückung Automatischer Rückruf Anklopfen Konferenzverbindung: Gesprächsrunde mit bis zu 7 Teilnehmern Sperren: Sowohl abgehende wie ankommende Gespräche Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.12 Aufbau des GSM-Systems Das GSM-System zählt zu den PLMNs (Public Land Mobile Network). Es wird von verschiedenen Betreibern eingerichtet und bereitgestellt. Es besteht aus mehreren Komponenten: MS (Mobilstation) BS (Basisstation) MSC (Mobilvermittlungseinrichtung) LRs (Aufenthaltsregister) Man unterscheidet mehrere Subsysteme: RSS (Funk-Subsystem): Funktechnische Aspekte NSS (Netzwerk-Subsystem): Vermittlungstechnische Vorgänge OSS (Betriebs- und Wartungs-Subsystem) Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.13 Die Zutaten 1: Handys, PDAs & Co. Der sichtbarste, aber kleinste Teil des Netzes! Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.14 Die Zutaten 2: Antennen Auch noch sichtbar – teilweise umstritten… Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.15 Die Zutaten 3: Infrastrukturkomponenten 1 Basisstationen Leitungen Mikrowellenverbindungen Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.16 Die Zutaten 3: Infrastrukturkomponenten 2 Nicht „sichtbar“, machen jedoch den größten Teil des Netzes aus (auch im Hinblick auf Investitionen…) Verwaltung Datenbanken Vermittlungseinrichtungen Überwachung Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.17 GSM: Überblick OMC, EIR AUC HLR NSS mit OSS VLR MSC GMSC VLR Festnetz MSC BSC BSC RSS Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.18 GSM: Netzelemente und Schnittstellen Funkzelle MS BSS MS Um Funkzelle MS BTS RSS BTS Abis BSC BSC A MSC NSS MSC VLR VLR HLR GMSC IWF Signalisierung ISDN, PSTN PDN O OSS EIR AUC OMC Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.19 GSM: Systemarchitektur im Überblick FunkSubsystem MS NetzwerkSubsystem Feste Partnernetze MS ISDN PSTN MSC Um BTS Abis BSC EIR ZZK-7 BTS HLR VLR BTS BSC BTS BSS A ISDN PSTN MSC IWF PSPDN CSPDN Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.20 Systemarchitektur: Funk-Subsystem FunkSubsystem MS NetzwerkSubsystem Komponenten: MS (Mobile Station) BSS (Base Station Subsystem): Funkfeststation MS Um BTS BTS (Base Transceiver Station): Sende-/Empfangsstation BSC (Base Station Controller): Zentrale Steuereinrichtung Abis BTS BSC MSC Schnittstellen: A BTS BTS BSC MSC Um : Funkschnittstelle Abis : offen standardisierte Schnittstelle mit 16 kbit/s Submultiplex-Nutzkanälen A: offen standardisierte Schnittstelle mit 64 kbit/s Nutzkanälen (Transkodierung) BSS Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.21 Systemarchitektur: Netzwerk-Subsystem NetzwerkSubsystem Feste Partnernetze ISDN PSTN MSC MSC (Mobile Switching Center): Mobilvermittlungseinrichtung IWF (Interworking Functions) ISDN (Integrated Services Digital Network) PSTN (Public Switched Telephone Network) PSPDN (Packet Switched Public Data Net.) CSPDN (Circuit Switched Public Data Net.) EIR ZZK-7 Komponenten: HLR Datenbanken: VLR MSC IWF ISDN PSTN PSPDN CSPDN HLR (Home Location Register): Heimatregister VLR (Visited Location Register): Aufenthaltsregister EIR (Equipment Identification Register): Geräteidentifikationsregister Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.22 Funk-Subsystem Das Radio Subsystem (RSS) ist das flächendeckende zellulare Netz bis zu den Vermittlungsstellen. Das Funksystem beinhaltet mehrere Komponenten: Base Station Subsystem (BSS): Base Transceiver Station (BTS): Funktechnische Einrichtung, einschließlich Sende-/Empfangsantennen, für Kommunikation auf den Funk-Kanälen. Ein BTS kann eine oder, falls Richtantennen installiert werden, auch mehrere Funkzellen versorgen. Base Station Controller (BSC): Die Basisstationssteuerung führt die Vermittlung und steuert den Ablauf der Übertragungsprozesse der BTSe. Sie ist für die Verwaltung der Netzressourcen zuständig. Hier erfolgt die Abbildung der Funkkanäle der Um-Schnittstelle auf die terrestrischen Kanäle der A-Schnittstelle. BSS = BSC + Summe(BTS) + Übertragungssysteme Die Mobilfunkstationen (MS) werden als bewegliche Netzkomponenten gezählt. Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.23 GSM: Prinzip zellularer Netze Aufteilung des Versorgungsgebietes in Zellen: technisch möglicher Funkversorgungsbereich Zelle 1 Zelle 1 systemtechnische Einschränkung der Zellengröße Verwendung mehrerer Funkfrequenzen keine gleichen Frequenzen in benachbarten Zellen keine einheitlichen Zellengrößen, Größe hängt von Verkehrsaufkommen und Senderreichweite ab (Stadtzentrum vs. Schwarzwald) hexagonale Zellform ist idealisiert (Zellen überlappen unregelmäßig) Zellwechsel des mobilen Teilnehmers Übergabe der Verbindung in Nachbarzelle: Handover Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.24 GSM-Frequenzbereiche Typ Kanäle Aufwärtsrichtung [MHz] Abwärtsrichtung [MHz] GSM 850 (Amerika) 128-251 824-849 869-894 GSM 900 0-124, 955-1023 876-915 921-960 klassisch erweitert 124 Kanäle +49 Kanäle 890-915 880-915 935-960 925-960 GSM 1800 512-885 1710-1785 1805-1880 GSM 1900 (Amerika) 512-810 1850-1910 1930-1990 GSM-R 955-1024, 0-124 876-915 921-960 exklusiv 69 Kanäle 876-880 921-925 - Es gibt noch GSM 400 (auch GSM 450 bzw. GSM 480 genannt bei 450-458/460-468 bzw. 479-486/489-496 MHz - Achtung: Frequenzbereiche sind meist länderspezifisch! - Frequenzen nur Anhaltspunkte, Kanäle am Anfang/Ende eines Bandes meist nicht genutzt Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.25 Flächendeckung von GSM Funknetzen (www.gsmworld.com) T-Mobile (GSM-900/1800) Deutschland AT&T (GSM-850/1900) USA O2 (GSM-1800) Deutschland Vodacom (GSM-900) Südafrika Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.26 Base Transceiver Station und Base Station Controller Die Aufgaben des BSS teilen sich BSC und BTS BTS beinhaltet funktechnische Funktionen BSC bildet die Funkkanal-Vermittlungseinrichtung Funktionen Management der Funkkanäle Frequenzspringen (FH) Management der terrestrischen Kanäle Abbildung der Funk- und terrestrischen Kanäle aufeinander Kanalcodierung / -decodierung Ratenanpassung Chiffrierung / Dechiffrierung Paging Messungen Uplink Traffic Mobility Management Authentifizierung Location Registration, Location UPdate Handover-Verwaltung / Ausführung Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ BTS X X X X X BSC X X X X X X X MC SS05 X X X X 4.27 Mobilstation Einrichtung für die Benutzung von Diensten des GSM-Systems. Eine MS besteht aus mehreren funktionellen Gruppen: MT (Mobile Terminal): Bietet Funktionen, die von allen Diensten gemeinsam genutzt werden Entspricht dem NT des ISDN-Anschlusses Endpunkt der Funkübertragung der Um-Schnittstelle TA (Terminal Adapter): Ist für die Endgeräteanpassung zuständig TE (Terminal Equipment): Peripheriegerät der MS, bietet Dienste an Enthält keine GSM-spezifischen Funktionen SIM (Subscriber Identity Module): Personalisierung des Mobilfunkgerätes. Speichert individuelle Teilnehmerdaten. TE TA R Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MT S MC SS05 Um 4.28 Netzwerk-Subsystem Das NSS ist der Hauptbestandteil des öffentlichen mobilen Funknetzes. Es übernimmt die vermittlungstechnischen Aufgaben, einschließlich Mobility Management, sowie die Systemkontrolle und kann andere Netze anbinden. Komponenten des Mobilvermittlungsnetzes sind: Mobile Services Switching Center (MSC) Dient der Verbindungssteuerung über ein Koppelnetz vom und zum mobilen Teilnehmer, der sich im Aufenthaltsbereich der MSC befindet. An einem MSC können etliche BSCs angeschlossen sein. Datenbank-Einrichtungen Home Location Register (HLR) Zentrale Master-Datenbank der Teilnehmerdaten. Beinhaltet semipermanente und temporäre Daten aller Funkteilnehmer, die auf Dauer einem HL-Bereich zugeordnet sind. Visitor Location Register (VLR) Lokale Datenbank für eine Teilmenge der Benutzerdaten, einschließlich der Aufenthaltsortes der Teilnehmer. Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.29 Mobile Services Switching Center Die Mobilvermittlungseinrichtung nimmt eine zentrale Stellung im Mobilfunknetz ein: Vermittlungsfunktion Zusatzfunktionen zur Unterstützung der Teilnehmermobilität Verwaltung der Netzressourcen Anbindung an andere Netzwerke (Gateway-MSC; GMSC) Integration verschiedener Datenbanken Die wichtigsten Funktionen des MSC sind: Ruf spezifische Funktionen in Zusammenhang mit der Mobilität. Abschluss und Bearbeitung der Zeichengabe (ZZK7) Management der Mobilfunk spezifischen Signalisierungsabläufe Location Registration und Verarbeitung der Aufenthalts-Information Bereitstellung neuer Dienstarten (Fax, Data Calls) Unterstützung des Kurznachrichtendienstes (SMS) Generierung und Weiterleitung der Vergebührungsdaten Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.30 Betriebs- und Wartungs-Subsystem Das OSS (Operation Subsystem) ermöglicht ein zentralisiertes Betreiben und die Instandhaltung der verschiedenen Netzelemente des GSM-Systems. Komponenten des Systems sind: Authentication Center (AUC): Erzeugt auf Anforderung vom VLR teilnehmerspezifische Berechtigungsparameter Die Authentizitätsdaten dienen der Sicherheit und Geheimhaltung der Teilnehmerinformationen im GSM-System Equipment Identity Register (EIR): Gerätedatenbank Registriert die GSM-Mobilstationen und die zugehörigen Nutzungsberechtigungen Geräte, die nicht in Ordnung bzw. gestohlen sind, können gesperrt und eventuell lokalisiert werden Operation and Maintenance Center (OMC) Für Funk und Festnetzbereich existieren unterschiedliche Kontroll- und Bedienstellen Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.31 124 Kanäle mit je 200 kHz Abwärtsrichtung 935-960 MHz Fr eq ue nz be re ich Zeit-Vielfachzugriff (TDMA) 890-915 MHz 124 Kanäle mit je 200 kHz Aufwärtsrichtung Höhere GSM-Rahmenstrukturen Zeitbereich GSM-TDMA-Rahmen 1 2 3 4 5 6 7 8 4,615 ms GSM-Zeitschlitz SchutzSchutzTail Nutzdaten S Training S Nutzdaten Tail zeit zeit 3 57 1 26 1 57 3 bit 546,5 µs 577 µs Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.32 GSM-Rahmenhierarchie hyperframe 0 1 2 2045 2046 2047 3 h 28 min 53,76 s ... superframe 0 1 0 2 ... 1 48 ... 49 24 50 6,12 s 25 multiframe 0 1 ... 0 1 24 2 120 ms 25 ... 48 49 50 235,4 ms frame 0 1 ... 6 7 4,615 ms slot 577 µs burst Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.33 GSM Protokollschichten für die Signalisierung Um Abis MS A BTS BSC MSC CM CM MM MM BSSAP RR RR’ BTSM RR’ BTSM LAPDm LAPDm LAPD LAPD Funk Funk PCM PCM SS7 SS7 PCM PCM 16/64 kbit/s Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ BSSAP 64 kbit/s / 2,048 Mbit/s MC SS05 4.34 Mobile Terminated Call 1: Ruf eines GSM Teilnehmers 2: Weiterleitung zum GMSC 3: Verbindungsaufbaunachricht zum HLR 4, 5: Anfrage der MSRN rufende vom VLR Station 1 6: Weiterleitung des derzeitigen MSC zum GMSC 7: Anrufweiterleitung zum derzeitigen MSC 8, 9: Statusabfrage der MS 10, 11: Ruf der MS 12, 13: MS antwortet 14, 15: Sicherheitsüberprüfung 16, 17: Verbindungsaufbau Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ HLR 4 5 3 6 PSTN 2 GMSC 10 VLR 8 9 14 15 7 MSC 10 13 16 BSS BSS BSS 11 11 11 11 12 17 MS MC SS05 10 4.35 Mobile Originated Call 1, 2: Verbindungsaufbauwunsch 3, 4: Sicherheitsüberprüfung 5-8: Resourcenüberprüfung 9-10: Verbindungsaufbau VLR 3 4 6 PSTN 5 GMSC 7 MSC 8 2 9 MS Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 1 10 4.36 BSS MTC/MOC MS MTC BTS MS MOC BTS paging request channel request channel request immediate assignment immediate assignment paging response service request authentication request authentication request authentication response authentication response ciphering command ciphering command ciphering complete ciphering complete setup setup call confirmed call confirmed assignment command assignment command assignment complete assignment complete alerting alerting connect connect connect acknowledge connect acknowledge data/speech exchange data/speech exchange Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.37 4 Arten des Handover 1 MS BTS 2 3 4 MS MS MS BTS BTS BTS BSC BSC BSC MSC MSC Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.38 Handover-Entscheidung BTSalt BTSneu Empfangssignalstärke HO_MARGIN MS Bewegung BTSalt MS BTSneu Umschaltpunkt Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.39 Handover-Prozedur MS BTSalt Messbericht MSC BSCalt BSCneu BTSneu Messbericht HO-Entscheidung HO required HO request Ressourcenreservierung ch. activation HO command HO command HO command HO request ack ch. activation ack HO access Link establishment clear command clear command clear complete HO complete HO complete clear complete Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.40 Sicherheit in GSM Sicherheitsdienste Zugangskontrolle / Authentifikation Teilnehmer ⇔ SIM (Subscriber Identity Module): Geheimnummer PIN SIM ⇔ Netzwerk: Challenge-Response-Verfahren Vertraulichkeit Sprache und Signalisierungsdaten werden nach erfolgreicher Authentifikation verschlüsselt übertragen. Anonymität Temporäre Teilnehmerkennung TMSI (Temporary Mobile Subscriber Identity) Bei jedem Location Update (LUP) neu vergeben Verschlüsselt übertragen 3 Algorithmen in GSM spezifiziert: „geheim“: • A3 und A8 inzwischen im Internet verfügbar • Betreiber können auch stärkere Verfahren einsetzen A3 zur Authentisierung („geheim“, Schnittstelle offengelegt) A5 zur Verschlüsselung (standardisiert) A8 zur Schlüsselberechnung („geheim“, Schnittstelle offengelegt) Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.41 Ablauf Authentisierung SIM Mobilfunknetz Ki im AC (Access Control) RAND 128 bit RAND 128 bit RAND Ki 128 bit 128 bit A3 A3 auf SIM SRES* 32 bit im MSC SRES* =? SRES SRES SRES 32 bit Ki: individual subscriber authentication key 32 bit SRES SRES: signed response Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.42 Ablauf Schlüsselbestimmung/Verschlüsselung MS mit SIM Mobilfunknetz (BTS) Ki im AC RAND 128 bit RAND 128 bit RAND 128 bit A8 cipher key in BTS Ki 128 bit auf SIM A8 Kc 64 bit Kc 64 bit Datenblock SRES Datenblock chiffrierte Datenblöcke A5 Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ A5 MC SS05 4.43 MS Datendienste in GSM I Ursprünglich Übertragung mit lediglich 9,6 kbit/s möglich fortgeschrittene Kanalcodierung erlaubt 14,4 kbit/s zu wenig für Internet- und Multimedia-Anwendungen HSCSD (High-Speed Circuit Switched Data) Hauptsächlich Software-Aktualisierung Zusammenfassung mehrerer Zeitkanäle für höhere AIUR (Air Interface User Rate)(z.B. 57,6 kbit/s bei 4 slots zu 14,4) Vorteil: schneller verfügbar, kontinuierliche Qualität, einfacher Nachteil: diese Kanäle sind dann für Sprache blockiert AIUR [kbit/s] 4.8 9.6 14.4 19.2 28.8 38.4 43.2 57.6 TCH/F4.8 1 2 3 4 TCH/F9.6 TCH/F14.4 1 1 2 3 4 Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ 2 3 4 MC SS05 4.44 Datendienste in GSM II GPRS (General Packet Radio Service) paketorientierte Vermittlung Belegung der Zeitschlitze nur wenn Daten vorhanden (z.B. 50 kbit/s bei kurzfristiger Belegung von 4 slots) Standardisierung 98, Einführung 2001 Vorteil: Schritt in Richtung UMTS, flexibler Nachteil: mehr Investitionen (neue Hardware) GPRS-Netzelemente GSN (GPRS Support Nodes): GGSN and SGSN GGSN (Gateway GSN) Umsetzung zwischen GPRS und PDN (Packet Data Network) SGSN (Serving GSN) Unterstützung der MS (Lokation, Abrechnung, Sicherheit) GR (GPRS Register) Benutzeradressen Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.45 GPRS Dienstgüte Reliability class Lost SDU probability Duplicate SDU probability 1 2 3 10-9 10-4 10-2 10-9 10-5 10-5 Delay class 1 2 3 4 Out of sequence SDU probability 10-9 10-5 10-5 Corrupt SDU probability 10-9 10-6 10-2 SDU size 128 byte SDU size 1024 byte mean 95 percentile mean 95 percentile < 0.5 s < 1.5 s <2s <7s <5s < 25 s < 15 s < 75 s < 50 s < 250 s < 75 s < 375 s unspecified Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.46 Beispiele für GPRS-Geräteklassen Klasse EmpfangsZeitschlitze SendeZeitschlitze Maximale Anzahl an Zeitschlitzen pro Rahmen 1 1 1 2 2 2 1 3 3 2 2 3 5 2 2 4 8 4 1 5 10 4 2 5 12 4 4 5 Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.47 GPRS-Nutzerdatenraten [kbit/s] Kodierungsschema 1 Zeitschlitz 2 Zeit3 Zeit4 Zeit5 Zeit6 Zeit7 Zeit8 Zeitschlitze schlitze schlitze schlitze schlitze schlitze schlitze CS-1 9,05 18,1 27,15 36,2 45,25 54,3 63,35 72,4 CS-2 13,4 26,8 40,2 53,6 67 80,4 93,8 107,2 CS-3 15,6 31,2 46,8 62,4 78 93,6 109,2 124,8 CS-4 21,4 42,8 64,2 85,6 107 128,4 149,8 171,2 Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.48 GPRS Architektur und Schnittstellen SGSN Gn BSS MS Um SGSN Gb Gn Gi HLR/ GR MSC VLR PDN GGSN EIR Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.49 GPRS Protokollarchitektur MS BSS Um SGSN Gb Gn GGSN Anwend. IP/X.25 IP/X.25 SNDCP SNDCP LLC RLC MAC RLC BSSGP GTP LLC UDP/TCP UDP/TCP BSSGP IP IP FR L1/L2 L1/L2 MAC FR Funk GTP Funk Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.50 Gi DECT DECT (Digital European Cordless Telephone) ist ein von ETSI entwickelter Standard (ETS 300.175-x), für das schnurlose Telefon. Standard legt die Luftschnittstelle zwischen der Basisstation und dem Mobiltelefon fest. Um DECT international besser vermarkten zu können, wurde es in „Digital Enhanced Cordless Telecommunication“ umgetauft. Kenngrößen: Frequenz: 1880-1990 MHz Kanalzahl: 120 Duplexkanäle Duplexverfahren: TDD (10 ms Rahmenlänge) Multiplexverfahren: FDMA mit 10 Trägerfrequenzen, TDMA mit 2x 12 slots Modulation: digital, Gaußian Minimum Shift Keying (GMSK) Sendeleistung: 10 mW mittlere Leistung (max. 250 mW) Reichweite: ca. 50 m in Gebäuden, 300 m im Freien Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.51 DECT Systemarchitektur und Referenzmodell D4 D3 VDB D2 PA PA PT FT HDB lokales Netz PT D1 globales Netz FT lokales Netz Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.52 DECT-Referenzmodell C-Ebene U-Ebene Netzwerkschicht Verbindungssteuerung Management Signalisierung Anwendungsprozesse OSI Schicht 3 Verbindungssteuerung Starkt angelehnt an das OSI-Referenzmodell Managementebene schichtenübergreifend Mehrere Dienste in der C(ontrol)- bzw. U(ser)Plane vorhanden OSI Schicht 2 Medienzugriffssteuerung Bitübertragungsschicht OSI Schicht 1 Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.53 Schichtenarchitektur I Physical Layer Modulation/Demodulation des Funkträgers mit einem Bitstrom Erzeugt die physikalische Kanalstruktur mit festem Durchsatz Überwachung der Funkumgebung Bereitstellung eines Kanals auf Anforderung des MAC-Layers Erkennen eines ankommenden physikalischen Kanals Synchronisation zwischen Sender und Empfänger Bereitstellung von Statusinformationen für die Management-Entity MAC Layer Erzeugung, Unterhalt und Freigabe von Basisdiensten durch Aktivierung bzw. Deaktivierung von physikalischen Kanälen Multiplexen der logischen Kanaltypen u.a.: C: Signalisierung, I: Benutzerdaten, P: Paging und Q: Broadcast Segmentieren/Reassemblieren Fehlerkontrolle und Fehlerkorrektur (Daten abhängig) Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.54 Struktur des DECT-Zeitmultiplexrahmens 1 Frame = 10 ms 12 Down Slots 12 Up Slots Slot 0 0 sync A: Netzsteuerung B: Benutzerdaten X: Übertragungsqualität 25,6 kbit/s Simplex Bearer 32 kbit/s 31 0 0 419 guard 420 bit + 52µs Schutzzeit („60 bit“) in 0,4167 ms D field A field 387 B field 63 0 Protected Mode 319 0 X field 3 DATA C DATA C DATA C DATA C 64 16 64 16 64 16 64 16 Unprotected Mode Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ DATA MC SS05 4.55 Schichtenarchitektur II Data Link Control layer Erzeugen und aufrechterhalten einer zuverlässigen Verbindung zwischen dem portablen Gerät und der Basisstation. Zwei DLC-Protokolle in der Kontroll-Ebene (C-Plane): Verbindungsloser Broadcast-Dienst: Bietet „Pager“-Funktionalität Lc+LAPC Protokoll: Für in-call Signalisierung (ähnlich LAPD für ISDN). Speziell angepaßt an den darunterliegenden MAC-Dienst (Segmentlänge entsprechend). Verschiedene Dienste in der U-Plane spezifiziert: Null-Dienst: Reicht die MAC-Dienste unmodifiziert nach oben durch. Frame relay: Einfache Paketübertragung Frame switching: Für zeitkritische Paketübertragung Fehlerkorrigierende Übertragung: Mit FEC, für verzögerungs- bzw. zeitkritische Anwendungen Bandbreiten anpassbare Übertragung „Escape“-Dienst: Für zukünftige Erweiterungen des Standards Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.56 Schichtenarchitektur III Network Layer Angelehnt an das ISDN (Q.931) und GSM (04.08) Stellt Dienste zur Verfügung, um Ressourcen im zentralen System und im portablen Gerät anzufordern, überprüfen, reservieren, überwachen und freizugeben. Ressourcen sind: Solche, die notwendig sind, um eine drahtlose Verbindung zu ermöglichen. Solche, die notwendig sind, um das DECT-System mit einem externen Netzwerk zu verbinden. Hauptaufgaben: Rufüberwachung: Aufbau, Abbau, Aushandeln, Überwachen. Rufunabhängige Dienste: Rufweiterleitung, Rufumleitung, Kostenmangement Mobility Management: Identitäts-Management, Authentifizierung, Aufenthaltsregister-Verwaltung Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.57 Erweiterungen des Standards Als Ergänzung zur DECT-Spezifikation wurde verschiedene „DECT Application Profiles“ definiert: GAP (Generic Access Profile) 1997 von ETSI verabschiedet: Sichert die herstellerunabhängige Zusammenarbeit von DECT-Geräten (Minimale Anforderungen für den Sprachdienst). Erweiterte Möglichkeit des Managements vom Festnetz aus: Cordless Terminal Mobility (CTM) DECT Festnetzbereich Festnetz DECT Common Air Interface DECT Portable Part GAP DECT/GSM Interworking Profile (GIP): Anbindung an GSM ISDN Interworking Profiles (IAP, IIP): Anbindung an ISDN Radio Local Loop Access Profile (RAP): Öffentlicher Telefondienst CTM Access Profile (CAP): Unterstützung der Benutzermobilität Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.58 TETRA - Terrestrial Trunked Radio Bündelfunksysteme (trunked radio) viele verschiedene Trägerfrequenzen eine Frequenz wird kurzzeitig einem Benutzer/einer Nutzergruppe zugewiesen Taxi-Service, Flottenmanagement, Notfalleinsätze Schnittstellen zu öffentlichen Netzen, Sprach- und Datendienste sehr zuverlässig, schneller Verbindungsaufbau, typischerweise nur lokaler Betrieb TETRA - ETSI Standard früher: Trans European Trunked Radio Punkt-zu-Punkt und Punkt-zu-Mehrpunkt Verschlüsselung (Ende-zu-Ende, Luftschnittstelle), Authentifizierung von Endgeräte, Nutzer und Netzen Gruppenrufe, Rundrufe, sehr schneller Gruppenverbindungsaufbau (< 1s) ad-hoc („direct mode“), Relay und Infrastrukturnetzwerke Warteschlangen von Rufen mit preemptiven Prioritäten Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.59 TETRA – Märkte (in Prozent) Genutzt in 70 Ländern, über 20 Gerätehersteller sonstige; 6 Industrie; 1 BOS; 39 Privat; 6 Öl/Gas; 3 Militär; 6 Behörden; 7 Versorgung; 8 Transport; 24 Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.60 TETRA – Netzstruktur TETRA-Infrastruktur Switch PSTN, ISDN, Internet, PDN NMS Switch Switch IS I BS Weitere TETRANetze BS AI BS AI: Air Interface BS: Base Station DMO: Direct Mode Operation ISI: Inter-System Interface NMS: Network Management System PEI: Peripheral Equipment Interface O M D PEI Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.61 TETRA – Direct Mode I Direct Mode ermöglicht den Ad-hoc-Betrieb und stellt einen der wichtigsten Unterschiede zu rein Infrastruktur-basierten Netzen wie GSM, cdma2000 oder UMTS dar. Festnetz Individueller Ruf “Dual Watch” – abwechselndes Teilnehmen an Infrastruktur und ad-hoc Festnetz Autorisierendes Endgerät Gruppenruf Managed Direct Mode Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.62 TETRA – Direct Mode II Durch einen zusätzlichen Repeater kann die Reichweite erhöht werden (z.B. Einsatzfahrzeug) Festnetz Direct Mode mit Repeater Direct Mode mit Gateway Festnetz Festnetz Autorisierender Repeater Direct Mode mit Repeater/Gateway Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ Managed Repeater/Gateway MC SS05 4.63 TETRA – Technik Dienste Voice+Data (V+D) und Packet Data Optimized (PDO) Kurznachrichtendienst (SDS) Frequenzen Richtungstrennung: FDD, Modulation: DQPSK Europa (in MHz, noch nicht alle verfügbar) 380-390 UL / 390-400 DL; 410-420 UL / 420-430 DL, 450-460 UL / 460-470 DL; 870-876 UL / 915-921 DL Weitere Länder 380-390 UL / 390-400 DL; 410-420 UL / 420-430 DL, 806-821 UL / 851-866 DL Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.64 TDMA-Rahmenstruktur des voice+data Dienstes hyperframe 0 1 2 ... 57 58 59 61,2 s 15 16 17 1,02 s multiframe 0 1 2 ... CF frame 0 0 1 slot 2 3 509 Control Frame 56,67 ms 14,17 ms Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.65 TETRA - Datenraten Infrastrukturmodus, V+D in kbit/s Zeitschlitze 1 2 Ohne Schutz 7,2 14,4 Niedriger Schutz 4,8 9,6 Hoher Schutz 2,4 4,8 3 21,6 14,4 7,2 4 28,8 19,2 9,6 TETRA Release 2 - Unterstützung höherer Datenraten TEDS (TETRA Enhanced Data Service) Bis zu 100 kbit/s angestrebt Rückwärtskompatibilität Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.66 UMTS und IMT-2000 Vorschläge für IMT-2000 (International Mobile Telecommunications) UWC-136, cdma2000, WP-CDMA UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) von ETSI UMTS UTRA (früher: UMTS, jetzt: Universal Terrestrial Radio Access) Erweiterungen von GSM EDGE (Enhanced Data rates for GSM Evolution): GSM bis zu 384 kbit/s CAMEL (Customized Application for Mobile Enhanced Logic) VHE (virtual Home Environment) passt zur GMM (Global Multimedia Mobility) Initiative von ETSI Anforderungen min. 144 kbit/s auf dem Land (Ziel: 384 kbit/s) min. 384 kbit/s in den Vorstädten (Ziel: 512 kbit/s) bis zu 2 Mbit/s innerstädtisch Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.67 Frequenzen für IMT-2000 1850 1900 ITU-Zuweisung (WRC 1992) Europa China 1950 IMT-2000 GSM DE 1800 CT GSM 1800 Japan T D D Nord America 1900 T D D MSS ↑ 2000 2200 MHz MSS ↓ UTRA MSS FDD ↓ ↓ IMT-2000 MSS ↓ cdma2000 MSS W-CDMA ↓ MSS ↑ 1950 2100 2150 IMT-2000 cdma2000 MSS W-CDMA ↑ PCS 1850 2050 MSS ↑ UTRA MSS FDD ↑ ↑ IMT-2000 PHS 2000 rsv. 2050 Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ 2100 2150 MC SS05 MSS ↓ 2200 4.68 MHz IMT-2000-Familie Schnittstellen zum Netzübergang IMT-2000 Kernnetz ITU-T GSM (MAP) IP-Network Flexible Zuweisung von Kernnetz und Funkzugang Initiales UMTS (R99 mit FDD) IMT-2000 Funkzugang ITU-R ANSI-41 (IS-634) IMT-DS IMT-TC IMT-MC IMT-SC IMT-FT (Direct Spread) (Time Code) (Multi Carrier) (Single Carrier) (Freq. Time) UTRA FDD (W-CDMA) 3GPP UTRA TDD (TD-CDMA); TD-SCDMA 3GPP cdma2000 UWC-136 (EDGE) UWCC/3GPP DECT 3GPP2 Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.69 ETSI GSM- und UMTS-Versionen GSM/EDGE-Version 3G-Version Abkürzung Versionsnummer Finalisierung (ca. Angaben) Phase 2+ Release 6 Release 6 Rel-6 6.x.y Dezember 2004 März 2005 Phase 2+ Release 5 Release 5 Rel-5 5.x.y März - Juni 2002 Phase 2+ Release 4 Release 4 Rel-4 4.x.y März 2001 - Release 2000 4.x.y R00 9.x.y Umbenennung… Phase 2+ Release 2000 - - Release 1999 Phase 2+ Release 1999 - Phase 2+ Release 1998 - R98 7.x.y Anfang 1999 Phase 2+ Release 1997 - R97 6.x.y Anfang 1998 Phase 2+ Release 1996 - R96 5.x.y Anfang 1997 Phase 2 - Ph2 4.x.y 1995 Phase 1 - Ph1 3.x.y 1992 3.x.y R99 März 2000 8.x.y Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.70 Ergebnis Frequenzvergabe für UMTS am 18.8.2000 UTRA-FDD: Uplink 1920-1980 MHz Downlink 2110-2170 MHz Duplexabstand 190 MHz 12 Kanäle zu je 5 MHz UTRA-TDD: 1900-1920 MHz, 2010-2025 MHz; je 5 MHz Kanäle Abdeckung: 25% der Bevölkerung bis 12/2003, 50% bis 12/2005 Summe: 50,81 Mrd. € Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.71 UMTS Architektur (hier zunächst Release 99) UTRAN (UTRA Network) Mobilität auf Zellenebene Radio Network Subsystem (RNS) Kapselung der funkspezifischen Abläufe UE (User Equipment) CN (Core Network) Handover zwischen Systemen Location Management falls keine dedizierte Verbindung zwischen UE und UTRAN besteht Uu UE Iu UTRAN Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ CN MC SS05 4.72 UMTS Bereiche und Schnittstellen I Home Network Domain Zu Cu USIM Domain Mobile Equipment Domain Uu Access Network Domain Iu Yu Serving Network Domain Transit Network Domain Core Network Domain User Equipment Domain Infrastructure Domain User Equipment Domain Einem Benutzer zugeordnet, um auf UMTS Dienste zuzugreifen Infrastructure Domain Geteilt für alle Benutzer Bietet den zugelassenen Benutzern UMTS Dienste an Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.73 UMTS Bereiche und Schnittstellen II Universal Subscriber Identity Module (USIM) Funktionen zur Verschlüsselung und eindeutigen Authentisierung des Benutzers Auf der SIM untergebracht Mobile Equipment Domain Funktionen zur Funkübertragung Teilnehmerschnittstelle zur Realisierung von Ende-zu-EndeVerbindungen Access Network Domain Zugangsnetzabhängige Funktionen Core Network Domain Funktionen, die unabhängig vom Zugangsnetz sind Serving Network Domain Netz, das den gegenwärtig den Zugang realisiert Home Network Domain Funktionen, die unabhängig vom aktuellen Aufenthaltsort des Benutzers dort zur Verfügung stehen Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.74 Spreizen und Verwürfeln von Nutzdaten Konstate chipping-Rate von 3,84 Mchip/s Unterschiedliche Nutzerraten durch unterschiedliche Spreizfaktoren unterstüzt höhere Datenrate: weniger Chips pro Bit (und umgekehrt) Nutzertrennung durch eindeutige, quasi-orthogonale Verwürfelungscodes Nutzer nicht durch orthogonale Spreizcodes getrennt viel einfachere Verwaltung der Codes: jede Station kann die gleichen orthogonalen Spreizcodes nutzen präzise Synchronisation nicht notwendig, da die Verwürfelungscodes quasiorthogonal bleiben Daten1 Daten2 Daten3 Daten4 Daten5 Spr.code1 Spr.code2 Spr.code3 Spr.code1 Spr.code4 Verwürflungscode1 Verwürflungscode2 Sender1 Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ Sender2 MC SS05 4.75 OSVF-Codierung 1,1,1,1,1,1,1,1 ... 1,1,1,1 1,1,1,1,-1,-1,-1,-1 1,1 1,1,-1,-1,1,1,-1,-1 X,X 1,1,-1,-1,-1,-1,1,1 1 X ... 1,1,-1,-1 1,-1,1,-1,1,-1,1,-1 X,-X ... 1,-1,1,-1 1,-1,1,-1,-1,1,-1,1 SF=n SF=2n 1,-1 1,-1,-1,1,1,-1,-1,1 ... 1,-1,-1,1 1,-1,-1,1,-1,1,1,-1 SF=1 SF=2 SF=4 Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 SF=8 4.76 UMTS-FDD-Rahmenstruktur W-CDMA • 1920-1980 MHz uplink • 2110-2170 MHz downlink • Chipping-Rate: 3,840 Mchip/s • Soft handover • QPSK • Komplexe Leistungssteuerung (1500 power control cycles/s) • Spreizfaktor: UL: 4-256; DL: 4-512 Rahmen 10 ms 0 1 2 ... 12 13 14 Zeitschlitz 666,7 µs Pilot TFCI FBI TPC uplink DPCCH 2560 chips, 10 bits 666,7 µs uplink DPDCH Data 2560 chips, 10*2k bits (k = 0...6) 666,7 µs Data1 TPC TFCI Data2 Pilot downlink DPCH DPDCH DPCCH DPDCH DPCCH 2560 chips, 10*2k bits (k = 0...7) FBI: Feedback Information TPC: Transmit Power Control TFCI: Transport Format Combination Indicator DPCCH: Dedicated Physical Control Channel DPDCH: Dedicated Physical Data Channel DPCH: Dedicated Physical Channel Rahmenstrukturen werden nicht zur Trennung der Nutzer sondern zur Synchronisation periodischer Funktionen genutzt! Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.77 Typische UTRA-FDD-Datenraten (uplink) 64 144 384 Nutzdatenrate [kbit/s] 12,2 (Sprache) DPDCH [kbit/s] 60 240 480 960 DPCCH [kbit/s] 15 15 15 15 Spreizfaktor 64 16 8 4 Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.78 UMTS-TDD-Rahmenstruktur (burst type 2) Rahmen 10 ms 0 1 2 ... 12 13 14 Time slot 666,7 µs Data 1104 chips Midample 256 chips Data GP 1104 chips 2560 chips Traffic burst GP: Schutzzeit (guard period) 96 chips TD-CDMA • 2560 chips pro Zeitschlitz • Spreizfaktor: 1-16 • symmetrische oder asymmetrische Zuweisung von Zeitschlitzen zu UL/DL (min. 1 pro Richtung) • enge Synchronisation benötigt • einfachere Leistungssteuerung (100-800 power control cycles/s) Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.79 UTRAN-Architektur RNS UE1 Node B Iub RNC: Radio Network Controller RNS: Radio Network Subsystem Iu RNC CN UE2 Node B UE3 Iur Node B Iub Node B RNC UTRAN besteht aus mehreren RNS Node B kann FDD, TDD oder beides unterstützen RNC ist verantwortlich für Handover-Entscheidungen, die der Signalisierung zum UE bedürfen Zelle bietet FDD oder TDD Node B RNS Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.80 UTRAN-Architektur RNS UE Node B RNC: Radio Network Controller RNS: Radio Network Subsystem Iub RNC Iu UTRAN umfasst mehrere RNS Node B kann FDD oder TDD oder beides unterstützen Node B CN Iur Node B Iub Node B RNC Node B RNC ist für handoverEntscheidungen zuständig, die eine Signalisierung zum UE erfordern Zellen bieten FDD oder TDD an RNS Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.81 UTRAN-Funktionen Zugangssteuerung (Admission Control) Congestion Control System Information Broadcasting Verschlüsselung auf dem Funkkanal Handover SRNS-Verlagerung Konfiguration des Funknetzes Funkkanalmessungen Makrodiversität (Macro Diversity) Funkträgersteuerung Funkbetriebsmittelverwaltung Datenübertragung auf der Funkschnittstelle Leistungssteuerung (FDD- und TDD-Modus) Kanalkodierung Zugriffssteuerung Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.82 Kernnetz: Protokolle VLR MSC GSM-CS backbone RNS GMSC PSTN/ ISDN GGSN PDN (X.25), Internet (IP) HLR RNS Layer 3: IP Layer 2: ATM Layer 1: PDH, SDH, SONET UTRAN SGSN GPRS backbone (IP) SS 7 CN Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.83 Kernnetz: Architektur VLR BTS Abis BSS BSC Iu MSC GMSC PSTN Node BTSB IuCS AuC EIR HLR GR Node B Iub Node B RNC SGSN GGSN Gn Node B RNS Gi IuPS Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ CN MC SS05 4.84 Kernnetz Das Kernnetz (Core Network, CN) und damit auch die IuSchnittstelle sind logisch in zwei Bereiche geteilt: Circuit Switched Domain (CSD) Leitungsvermittelter Dienst inkl. Signalisierung Ressourcenreservierung beim Verbindungsaufbau GSM-Komponenten (MSC, GMSC, VLR) IuCS Packet Switched Domain (PSD) GPRS-Komponenten (SGSN, GGSN) IuPS Release 99 nutzt damit das bisherige GSM/GPRS Kernnetz und fügt einen neuen Funkzugang hinzu Kosteneinsparung uns deutlich schnellere Installation Geringere Flexibilität als die neueren Versionen 4, 5, 6 Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.85 UMTS-Protokollstapel (Nutzerebene) UE Leitungsvermittelt (circuit switched) UTRAN IuCS 3G MSC apps. & protocols RLC MAC RLC MAC radio radio UE Paketvermittelt (packet switched) Uu apps. & protocols IP, PPP, … PDCP Uu SAR SAR AAL2 AAL2 ATM ATM UTRAN IuPS 3G SGSN IP tunnel Gn 3G GGSN IP, PPP, … GTP RLC RLC GTP UDP/IP MAC MAC AAL5 AAL5 L2 L2 radio radio ATM ATM L1 L1 PDCP Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ GTP UDP/IP UDP/IP GTP MC SS05 UDP/IP 4.86 Mobilitätsunterstützung durch Makrodiversität Multicast von Daten über mehrere physikalische Kanäle ermöglicht weichen handover nur FDD-Modus Aufwärtsrichtung (uplink) UE Node B Node B RNC simultaner Empfang von UEDaten über mehrere Node Bs Rekonstruktion der Daten am Node B, SRNC oder DRNC CN Abwärtsrichtung (downlink) simultane Übertragung von Daten über unterschiedliche Zellen unterschiedliche Spreizcodes in unterschiedlichen Zellen Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.87 Mobilitätsunterstützung: Handover Von/zu anderen Systemen (z.B. UMTS nach GSM) sehr wichtig, da die Abdeckung von UMTS sehr begrenzt am Anfang ist RNS zu dem Verbindung besteht wird als SRNS (Serving RNS) bezeichnet. RNS das zusätzliche Ressourcen bereitstellt (z.B. für Soft-Handover) wird als DRNS (Drift RNS) bezeichnet Ende-zu-Ende Verbindungen zwischen UE und CN nur über Iu am SRNS Wechsel des SRNS führt zum Wechsel der Iu Initiiert durch SRNS gesteuert durch RNC und CN Node B Iub UE CN SRNC Node B Iur Iu DRNC Iub Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.88 Beispielhafte handover-Typen in UMTS/GSM UE1 Node B1 UE2 UE3 UE4 RNC1 3G MSC1 Iu Node B2 Iur Iub Node B3 RNC2 3G MSC2 BTS BSC 2G MSC3 Abis Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ A MC SS05 4.89 Zellatmung GSM Endgerät erhält volle Leistung der Basisstation Anzahl eingebuchter Endgeräte hat keinen Einfluss auf die Zellgröße UMTS Zellgröße ist eng korreliert mit der Kapazität der Zelle Kapazität ist bestimmt durch den Signal-Rausch-Abstand Rauschen entsteht durch vorhandene Interferenz anderer Zellen anderer Teilnehmer Interferenz erhöht das Rauschen Endgeräte an der Zellgrenze können das Signal (aufgrund der Sendeleistungsbeschränkung) nicht weiter verstärken keine Kommunikation möglich Beschränkung der Teilnehmeranzahl notwendig Zellatmung erschwert die Netzwerkplanung erheblich Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.90 Zellatmung: Beispiel Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.91 Dienste (ursprünglich) Datenübertragung, Service Profile Service-Profile High Interactive MM High MM Bandbreite Transportmodus 128 kBit/s leitungsv. 2 Mbit/s paketv. Medium MM 384 kBit/s leitungsv. Switched Data 14,4 kBit/s leitungsv. Simple Messaging 14,4 kBit/s paketv. Sprache bidirektional, Bildtelefon nicht flächendeckend, max. 6 km/h asymmetrisch, MM, downloads SMS-Nachfolger, E-Mail 16 kBit/s leitungsv. Virtual Home Environment (VHE) ermöglicht dem Benutzer den Zugriff auf personalisierte Dienste unabhängig vom Standort, dem Zugangsnetzwerk und dem Endgerät Netzwerkbetreiber kann Dienste anbieten, die keine Änderungen an den Netzwerken erfordern Dienstanbieter erhält Komponenten, die die Erstellung von Anwendungen erlaubt, die sich an das Netzwerk und das Endgerät anpassen Integration bestehender IN-Dienste Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.92 3G-Netze in Aktion: Beispiel Japan FOMA (Freedom Of Mobile multimedia Access) in Japan Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ Diverse FOMA-Telefone MC SS05 4.93 3G-Netze in Aktion: Beispiel Australien cdma2000 1xEV-DO um Melbourne/Australien Beispiele für 1xEV-DO-Geräte Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.94 Isle of Man – Der Start von UMTS in Europa als Test Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.95 UMTS in Monaco Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.96 UMTS in Europa Orange/UK Vodafone/Deutschland Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.97 Einige Weiterentwicklungen GSM EMS/MMS EMS: 760 Zeichen durch aneinander gehängte SMS, animierte Bilder, Klingeltöne, schnell abgelöst durch MMS (bzw. übersprungen) MMS: Übertragung auch von Bildern, Video-Clips, Audio – siehe auch WAP 2.0 / Kapitel 10 EDGE (Enhanced Data Rates for Global [früher: GSM] Evolution) 8-PSK an Stelle von GMSK, bis zu 384 kbit/s neue Modulations-/Codierschemata für GPRS EGPRS – MCS-1 bis MCS-4 nutzen GMSK mit Raten 8,8/11,2/14,8/17,6 kbit/s – MCS-5 bis MCS-9 nutzen 8-PSK mit Raten 22,4/29,6/44,8/54,4/59,2 kbit/s UMTS HSDPA (High-Speed Downlink Packet Access) zunächst bis 10 Mbit/s in Abwärtsrichtung, später auch 20 Mbit/s mit MIMO- (Multiple Input Multiple Output-) Antennen nutzt 16-QAM statt QPSK Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, http://www.jochenschiller.de/ MC SS05 4.98