3D-Stadtplanung - Business Geomatics
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3D-Stadtplanung - Business Geomatics
Ein Supp Tierbabies in Not Straßen-Geo-Atlas Wie Rehkitze per UAV und Kamera vor Mähmaschinen gerettet werden können. | SeitE 12 Das Sonderheft befasst sich ausführlich mit der kommunalen Straße: Von der mobilen Datenerfassung bis hin zum doppischen Haushaltsabschluss. | beilage lement der Busin ess Geom atics Wirts STR SS GEOA -ATLEANS ANBIE chaftszeit ung 3/ 201 3 TERK A TALOG Qualifiz ierte infrastr ukturd als bas aten is erhaltu für die ngsplan Seite 15 ung: Softwa re: Von Daten der Do erfass kument ung: Mo ation bis Strate bile Sys gien: zum We Auf dem tem Weg zum e in der Üb b-GIS ersich system t atische n Erhaltu ngs manag Ausgabe 5/13 – 12. August 2013 Software & Anwendungen Suche in einer Sekunde: www.business-geomatics.com Schwerpunkt Dieser ausgabe Wie das Vermessungsamt Heidelberg Google-Maps-Suche ins GIS inte griert. | Seite 8 ement Einzelpreis: € 5,-/SFR 8,50 3D-Stadtplanung 800 Megawatt Bedarf: Mainova bereitet sich mit Solarkataster und Smart Grid auf die Zukunft vor. | Seite 10 99 Prozent verfügbar: Firmenkonsortium konzipiert neues Geodatenportal für den Freistaat Sachsen. | Seite 11 Daten & Datenmanagement 150 Gigabyte pro Bild: Big Data gilt als eines der IT-Kernprobleme der Zukunft, besonders bei der Erdbeobachtung. | Seite 13 Für 9,7 Zoll Bildschirme: Neue Dienste für die Auswertung von Satellitendaten nun auch für mobile Geräte. | Seite 15 Hardware & Technologie 12,4 Millionen Stück: Der Umsatz bei PCs geht in Europa um über 20 Prozent zurück, auch bei mobilen Rechnern. | Seite 17 Forschung & Entwicklung 3D aus Stereo: Neue Algorithmen sorgen für die schnelle Generierung von 3D- aus 2D-Daten. | Seite 20 Unternehmen & Märkte Jahr 2030: Erneuerbare Energien sind laut DIW kostengünstiger als bisher von der EU angenommen. | Seite 21 Anfangs dienten sie fast ausnahmslos repräsentativen Zwecken, heute werden 3D-Stadtmodelle immer stärker in Wert gesetzt. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe zeigt, dass deren Nutzung für Fachfragen in den Kommunen stark zugenommen hat. Vor allem bei energierelevanten Fragestellungen und Simulationen sehen Experten für die Zukunft noch großes Potenzial. 3DStadtmodelle gelten, vorausgesetzt sie erfüllen einen hohen Qualitätsan- spruch, auch als Schlüsseltechnologie für sogenannte Smart Cities. Insgesamt sorgen diese Perspektiven für Rückkopplungen auf die Weiterentwicklung der prägenden Standards. Insbesondere bei CityGML, dem in Deutschland entstandenen und inzwischen weltweit genutzten Modellierungsstandard, wird derzeit intensiv über die Weiterentwicklung diskutiert – wobei ein offener Dialog gewünscht wird. Seiten 2 bis 5 Kartographie Photogrammetrie Hochwasser Mehr als Orientierung In die Ferne schweifen Moment-Aufnahmen Ursprünglich dafür entwickelt, topographische Karten für Orientierungsläufe umzugestalten, hat sich die Kartensoftware OCAD stets weiter professionalisiert. Aktuell stellt Geschäftsführer Thomas Gloor der Firma OCAD das Kernprodukt in einer neuen Edition vor. OCAD 11 Enterprise stützt sich auf eine Client-Server-Architektur, sodass ein Kartenprojekt von mehreren Personen gleichzeitig bearbeitet werden kann. Eine zweijährige Entwicklungsarbeit war dafür nötig. Seite 9 Drohnen, UAV, Flugplattformen – für die unbemannten Fluggeräte gibt es viele Bezeichnungen. Als kostengünstige Alternative zu Flugzeugen oder Hubschraubern preisen sie die Anbieter. Ausgestattet mit GPS und Kamera übernehmen die Drohnen unter anderem Fernerkundungsaufgaben, so zeigt es auch das Beispiel des Bahnhofs Holzminden. Im Auftrag der Deutschen Bahn schickte AirRotorMedia Seite 15 seine UAVs in die Lüfte. Um das „große Bild“ geht es dem Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation (ZKI), wenn schnelle Reaktionen auf Naturkatastrophen gefordert sind. In Folge des Hochwassers 2013 lieferte das ZKI über 50 Kartenprodukte von Rhein, Donau, Elbe, Saale und Mulde. Welches Potenzial noch in Fernerkundungsdaten steckt, erklärt Michael Judex vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Seite 14 265 Teilnehmer: Auf der internationalen Anwenderkonferenz inszenierte der LaserSpezialist RIEGL neue Produkte. | Seite 22 Sonderseiten XPlanung Sonderseiten ETL Fahrtwind in den Plänen Der Königsweg zur Interoperabilität In einem Modellprojekt im Jahr 2007/2008 im Landkreis Elbe-Elster wurde erstmals das Datenaustauschformat XPlanGML erfolgreich erprobt. Seitdem steht der Standard für Bauleitpläne, Regional pläne und Landschaftspläne in den Startlöchern zum großflächigen Einsatz bei den verschiedenen Verwaltungsebenen und Planungsbüros. Die AG „Modellierung“ veröffentlicht jetzt die neue Version 4.1 und hofft auf frischen Fahrtwind, zumal das Format für weniger Aufwand bei der Datenbearbeitung und einen verlustfreien Austausch sorgen soll. Seiten 6 und 7 ETL ist ein Begriff der Informatik und steht für Extract, Transform und Load. Damit wird vereinfachend der Prozess beschrieben, wie Daten aus einem System in ein anderes überführt werden. Heute gibt es weltweit kaum mehr eine GIS-Anwendung, bei der ETL nicht eine tragende Rolle für die Interoperabilität einnimmt. Die Sonderseiten setzen sich intensiv mit Systemen und Anbietern am Seiten 18 bis 19 deutschsprachigen Markt auseinander. | 2 Schwerpunkt 12. August 2013 | Business Geomatics 5/13 3D-Stadtplanung www.business-geomatics.com Eintritt in Phase 3 Wir befinden uns in Phase 3, so definiert zumindest die Firma virtualcitySYSTEMS (VCS) die Geschichte der virtuellen Stadt. Der Berliner 3DGeodatenspezialist sieht seit 2011 zunehmend internationale Städte den in Deutschland entstandenen Standard CityGML einsetzen. Hierzulande geht es den Kommunen nun darum, die Verwaltung und Fortführung des 3DStadtmodells zu verbessern sowie deren Nutzung zu intensivieren. Nach einer Zeit des manuellen Aufbaus (bis 2000) und der darauffolgenden Automatisierung der Rekonstruktion befinden wir uns seit 2011 also in der dritten Phase der 3D-Modelle, die einher geht mit Anforderungen wie einer einfachen, webbasierten Bereitstellung der Modelle oder der Nutzung in heterogenen Zielsystemen und Anwendungen. „Dabei ist eindeutig der Trend zu erkennen, dass die Systemlösungen allgemeine Standards unterstützen, denn keine Stadt will sich von firmenspezifischen Modellen und Systemen abhängig machen“, sagt Claus Nagel von VCS. Vor allem Erfahrungen aus der Vergangenheit haben dazu beigetragen, die offenen Standards zu propagieren. Viele Anbieter sind verschwunden oder übernommene Firmen haben Produkte nicht weiter entwickelt und gar CityGML nicht mehr unterstützt. Dabei stellt Nagel fest, dass immer mehr konkrete Vorstellungen im Raum stehen, wie man 3D-Modelle einsetzen kann. „Energierelevante und raumplanerische Fragestellungen stehen dabei hoch im Kurs. Aktuell werden vor allem neue Formen von Kooperation und Beteiligung versucht umzusetzen“, virtualcitySYSTEMS virtualcitySYSTEMS stellt Suite für das 3D-Geodatenmanagement vor. Nutzung von 3D-Modellen soll so weiter ausgebaut werden. Gebäudezerstörung im roten Bereich: Dieses 3D-Modell simuliert die Detonationseinwirkungen im Falle einer kontrollierten Explosion eines Blindgängers. sagt der Fachbereichsleiter Software Development. So wollen Städte ihre 3D-Modelle per Web-Dienst für Stadtplaner oder Architekten innerhalb sogenannter Wettbewerbsportale zur Verfügung stellen. Dort können sie ihre Planentwürfe integrieren, so dass diese in Fachgremien oder der Öffentlichkeit präsentiert werden können. Durch die Kombination mit Kommentar- und Feedbackfunktionen und Social-Media-Plattformen sollen Planungsprozesse transparent und die Öffentlichkeit stärker einbezogen werden. Technologisch gesehen geht es also darum, 3D-Modelle aus ihren Silo-Architekturen zu befreien und interoperable, prozessorientierte Vorgänge zu etablieren. „Es geht um effiziente Datenverwaltung, leicht zu bedienende Veröffentlichungslösungen oder automatisierte Datentransformations- und -Bereitstellungslösungen“, so Nagel. Für VCS war somit klar, wie sich die Software und Prozesse weiter entwickeln müssen: in Richtung interoperabler Geodateninfrastrukturen. Aktuell hat das Unternehmen daher die virtualcitySUITE vorgestellt, eine Softwareplattform, die als 3D-Geodateninfrastruktur-Lösung fungiert und etablierte Basistechnologien nutzt, die speziell für das 3D-Geodatenmanagement optimiert sind. Die Suite besteht aus den drei Kernkomponenten virtualcityDATABASE, virtualcityPUBLISHER und virtualcityWAREHOUSE. Erstere dient der Speicherung und Verwaltung der 3D-Daten und ist eine erweiterte Version der Open Source 3D City Database, die ein CityGML-konformes Datenbankschema für Oracle Spatial und PostgreSQL/ PostGIS sowie ein Java-basiertes Werk- zeug für den Datenimport/-export bereitstellt. VCS garantiert dabei die Kompatibilität zu der Open-Source-Version. Da die virtualcityDATABASE auf etablierten Datenbanktechnologien aufsetzt, kann sie bei Bedarf skaliert werden. Die virtualcityDATABASE ist die Grundlage von virtualcityPUBLISHER, dem Autorensystem zur Erstellung von 3D-Webmapping-Anwendungen, das auf der Agency9-Visualisierungslösung 3DMaps basiert. Anwender können damit beliebig große Projektbereiche auswählen und für die webbasierte Visualisierung konfigurieren. Die Daten werden dabei automatisiert in ein für das webbasierte Datenstreaming optimiertes Format konvertiert. Ebenso wird die Einbindung von WMS-und WFS-Diensten unterstützt. „Hiermit können zum Beispiel amtliche 3D-Fachdaten etwa für Stadtplanung oder Immobilienwirtschaft via Internet zur Verfügung gestellt und mit vorhandenen 2D-Kartendiensten kombiniert werden“, beschreibt Nagel. Das virtualcityWAREHOUSE ist gewissermaßen die Datendrehscheibe der Suite, denn mit der integrierten FME-Technologie sorgt sie für den Datenimport und -export von nahezu beliebigen Formaten. Als Serverlösung implementiert, lässt sich die Datenabgabe, so VCS, dabei komplett automatisieren. Wie die Entwicklung der 3D-Stadtmodelle langfristig weitergeht, vermag auch das Berliner Unternehmen nicht zu sagen. Sicher ist nur, dass einige Technologien bereits in den Startlöchern stehen, die großen Einfluss auf eine vereinfachte Nutzung haben können. Dazu zählt beispielsweise die Browsertechnologie HTML5, die mit WebGL eine Grafik-Bibliothek beinhaltet, die die Visualisierung von 3DModellen ohne zusätzliche Plug-Ins ermöglicht und zudem beschleunigt. „Wir sehen erste Entwicklungen, mit denen das Streaming von den 3D-Stadtmodellen WebGL-fähig gemacht werden kann“, beschreibt Nagel, schließlich kämen ja meist Massendaten zum Einsatz, die nochmal spezielle Anforderungen haben. Ebenso gebe es viele konkrete Anfragen, GIS-Funktionen in die 3D-Webmapping-Lösungen zu integrieren, um den Endnutzern so etwa 3D-Messfunktionen, Schattenwurf analysen oder Abfragefunktionen zur Verfügung zu stellen. Ein weiterer spannender Trend ist die Simulation physikalischer Prozesse auf Basis digitaler Stadtmodelle. Zum einen sollen diese innerhalb der Modelle durchgeführt, zum anderen aber auch in bestehende Simulationsprogramme eingebunden werden. Solche Anforderungen gibt es beispielsweise bei der kontrollierten Explosion von Blindgängern. „Dort werden Modelle mit Fassadeninformationen, also dem LoD3-Level, mit FiniteElemente-Methoden verknüpft, um so zu erfahren, wie sich Druckwellen im städtischen Raum ausbreiten und welcher Schalldruck auf die Fassadenelemente einwirkt“, berichtet Nagel. Dadurch können die Auswirkungen einer Explosion viel genauer als bisher vorhergesagt und so Folgeschäden minimiert werden. Vielleicht wird man solche Anwendungen dann in Zukunft als vierte Phase der 3D-Stadtmodelle bezeichnen. (sg) www.virtualcitysystems.de Mithilfe der Software Vegetation3D von Lenné3D lassen sich 3D-Pflanzen in ArcGlobe- und ArcScene-Projekten darstellen. Das Pflanzen rendering zeichnet sich besonders durch seine Detailtreue aus. Bereits der Name von Jochen Mülders Firma drückt den engen Bezug zur Natur und Landschaft aus: Lenné3D. Die Familie Lenné hatte ab dem 17. Jahrhundert über mehrere Generationen hinweg das Amt von kurfürstlichen Hofgärtnern inne. Peter Joseph Lenné, bekanntestes Familienmitglied, gilt als Gartenkünstler und gestaltete maßgeblich die Anlagen des Schloss parks Sanssouci. Die Genauigkeit und Detailtreue, die Lenné bei seiner Arbeit zwischen Bäumen und Blumen an den Tag legte, hat sich die Hamburger Firma Lenné3D zum Vorbild gemacht. Mit der Expertise in der digitalen Landschaftsmodellierung entwickelt Jochen Mülder und sein Team Software-Produkte, um 3D-Modelle und 3D-Landschaften zu erstellen und diese mit realitätsnaher Vegetation zu versehen. Im Portfolio der Firma findet sich daher die Software Vegetation3D. Dabei handelt es sich um ein Plug-in für ArcGIS for Desktop von Esri. Anwender können damit 3D-Pflanzen in ihre digitalen 3D-Stadt- oder -Landschaftsmodelle integrieren. Das Besondere ist die Möglichkeit zur naturgetreuen Wiedergabe der Bepflanzung. „Mithilfe der Software ist im Modell zum Beispiel eine Eiche auch als Eiche erkennbar, eine Kastanie als Kastanie“, betont der Geschäftsführer Mülder. In seinem Team findet sich neben einem Softwareentwickler auch eine Botanikerin, die das vegetationskundliche Fachwissen für die Modellierung beisteuert. Das Plug-in ist seit rund einem Jahr am Markt erhältlich. Die Darstellung der detailreichen 3D-Bäume ist innerhalb von ArcGIS in den 3D-Programmen ArcScene und ArcGlobe möglich. Lenné3D So grünt es im 3D-Modell Mediterran und digital: Diese 3D-Pflanzen wurden auf Basis von Vegetationserhebungen mit Vegetation3D verteilt. Mülder hebt vor allem die Methodik hervor, die hinter der Entwicklung steht. Er verweist darauf, dass die 3DModelle mehrere Detailstufen haben und eine Szene mit Tausenden von Bäumen interaktiv navigierbar bleibt. „Wird als Viewer der GIS-Daten etwa ArcGlobe verwendet, so wird der Detailgrad der Pflanzen in Abhängigkeit von der Entfernung zur Kamera angepasst“, so Mülder. Des Weiteren hat sich das Lenné3D-Team viel damit beschäftigt, wie man Pflanzen in der virtuellen Landschaft möglichst natürlich verteilen kann. „Im Ergebnis haben wir eine Logik integriert, die zum Beispiel die Bäume eines Waldgebietes so anordnet, dass es so aussieht, als steht dahinter eine natürliche Ordnung“, erklärt Mülder. Im Umkehrschluss sei es aber auch möglich, eine genaue Struktur anzugeben, wie es etwa für Plantagen nötig ist. Warum es wichtig ist, dass die Bepflanzung auch im urbanen Kontext so genau wie möglich dargestellt wird, erklärt sich aus Mülders Sichtweise auf 3D-Stadtmodelle: „Darin hat man als Anwender stets die Perspektive von außen, das heißt man macht seinen virtuellen Gang nicht in den Gebäuden, sondern eben im Außenraum. Und da ist die Bepflanzung ein ganz zentraler Bestandteil, welcher der Umgebung erst die realistische räumlich perspektivische Ansicht liefert.“ Anwendergruppen sind etwa Planungsbüros, Stadtplaner oder Verwaltungen von Kommunen. Letztere können das Plug-in nutzen, um etwa die Visualisierungen in ihren 3D-Stadtmodellen zu optimieren. Gerade in Zeiten der digitalen Bürgerbeteiligung, ist hier im Vorteil, wer seine Planungen am anschaulichsten darstellen kann. Sind die Daten aus dem Baumkataster im Stadtmodell eingebunden, lassen sich – sofern man zum Beispiel ArcGlobe als Viewer verwendet – den Kataster-Informationen entsprechend die Bepflanzungen im Modell platzieren. Durch ein Datenmodell könnte die Darstellung im 3D-Stadtmodell immer an die aktuellen Daten angepasst werden. Auch ist es durch einfaches Umschalten möglich, zwischen Sommerzeit und Winterzeit zu wechseln, die Bäume also mit Blattwerk oder ohne darzustellen. Lenné3D bietet Vegetation3D jeweils mit einem Bundle von 40 Pflanzenmodellen an. Aktuell gibt es dieses für Nordamerika und Mitteleuropa. (jl) www.lenne3d.com 3D-Stadtplanung Business Geomatics 5/13 | 12. August 2013 |3 Lebendige Erfindung Seit 2012 gibt es die Version 2.0 des Standards CityGML für die Modellierung von 3D-Stadtmodellen. Über die kommende Version, die frühestens 2015 erscheinen soll, wird bereits intensiv diskutiert. Entwürfe 2002 … 2005 1.0.0 0.3.0 2006 2007 2008 Gründung 2.0.0 2009 2010 2011 2012 3.x 2013 2014 … Arbeitskreis Der Weg zum internationalen Standard Directive SDIC Annex III Building Model SIG3D Die ursprüngliche Intention des Standards war es, dass neben der Geometrie von Objekten auch die Topologie, die Semantik und die Erscheinung von Objekten repräsentiert werden. Thematisch umfasst er demnach Gebäude, Verkehr, Straßenmöblierung, Vegetation, Gewässer sowie das Gelände. Heute ist CityGML auf breiter Front etabliert. Die AdV hat beispielsweise beschlossen, dass CityGML-Daten bis Ende 2013 in LoD1 beziehungsweise bis Ende 2016 in LoD2 in ganz Deutschland zur Verfügung stehen sollen. International kommt CityGML zum Beispiel bei dem Aufbau des nationalen niederländischen 2D-/3D-Katasters zum Einsatz. Auch Frankreich, Malaysia, Abu Dhabi und andere Länder setzen CityGML im Rahmen ihrer Geodateninfrastrukturen ein. Ebenso basiert das INSPIRE-Gebäudemodell – bis auf wenige Abweichungen – auf CityGML. Bis auf die USA, wo Städte meistens eigenständige 3D-Standards entwickeln, setzt sich CityGML demnach gegen herstellerspezifische Modelle durch und sorgt so für ein hohes Maß an Inter operabilität der Daten. Seit seiner Aufnahme als OGC-Standard im August 2008 gibt es bereits Weiterentwicklungen. Seit 2012 liegt CityGML in der aktuellen Version 2.0 vor, allerdings gilt die Version nicht – wie die fortlaufende Nummerierung vermuten würde – als Master-Release. Gegenüber Version 1.0 bringt die Version 2.0 vielmehr wichtige, wenn auch verhältnismäßig geringfügige Änderungen mit sich. Dazu gehören zum Beispiel zusätzliche Objekttypen wie Brücken und Tunnel oder ergänzende Die Historie von CityGML begann vor gut zehn Jahren in Deutschland. Inzwischen hat sich der Standard auch weltweit etabliert. Die Veröffentlichung der Version 3.0 wird noch einige Jahre dauern. Attribute für bestehende Objekttypen um neue Attribute. Für Gebäude gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, neben den bisherigen volumenhaften Repräsentationen im LoD1 bis LoD4 auch Grundrisse und Dachprojektionen (2,5D) im LoD0 zu modellieren, um so die Integration von 2D/2,5Dund 3D-Daten zu erleichtern. Da in Version 2.0 alle 1.0-Elemente erhalten bleiben und nur neue Objekttypen und Attribute hinzugefügt werden, ist 2.0 abwärts kompatibel; es müssen nur im Datei-Header die Namensräume und die URLs des Schemas angepasst werden. Bei Berücksichtigung dieser Änderungen ist ein valider CityGML-1.0 Datensatz auch valide in Version 2.0. Hohe Erwartungen an Version 3.0 Die zunehmende Nutzung von 3DStadtplanung sowie die Internationalisierung sorgen nun dafür, dass die Anforderungen an die dreidimensionalen Modelle immer stärker konkretisiert werden können. Das OGC plant daher eine Veröffentlichung der neuen Version 3.0 im Jahr 2015. Die Weiterentwicklung wird dabei im Wesentlichen von der Special Interest Group 3D (SIG 3D), einem offenen Arbeitskreis der Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) mit Mitgliedern aus Verwaltung, Industrie und For- Nachrichten 3D-Modelle auf dem iPad BIM und 3D-GIS Informatikstudenten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) haben Innovationen im Bereich Computergrafik vorgestellt. Dabei war ein System, mit dem sich digitale 3D-Stadtmodelle auf mobilen Geräten wie dem iPad interaktiv erkunden lassen. Die Studenten haben das Tool zusammen mit der Berliner Beratungsgesellschaft für Wirtschaftsförderung entwickelt. Eine weitere Innovation war ein Werkzeug zur Visualisierung von Software-Evolution, das die Komplexität heutiger Programme verständlich machen soll. Ein weiteres Bachelorteam des HPI führte Grundlagenforschung zu einem interaktiven Fußboden vor, der auf Bewegungen reagiert und sich anhand des Sohlenabdrucks auf Nutzer anpasst. Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) haben das interdisziplinäre Leonhard Obermeyer Center gegründet. Bei dem Center geht es um die Integration von verschiedenen 3D-Informationen von Gebäuden aus den Bereichen Building Information Modelling (BIM) und semantische 3D-Stadtmodelle innerhalb von Geoinformationssystemen. Durch die Verbindung sollen mehrskalige Planungsaufgaben in unterschiedlichen Detaillierungsgraden verfügbar gemacht werden. Beteiligt sind die fünf Lehrstühle Computergestützte Modellierung und Simulation, Geoinformatik, Architekturinformatik, Computation in Engineering sowie Photogrammetrie und Fernerkundung. schung, und anderen Interessengruppen betrieben. Dabei stehen verschiedene Interessen im Raum. „So kontrovers die Interessen sein mögen, über einige Ziele herrscht bereits Konsens“, sagt Dr. Egbert Casper, Sprecher SIG3D. Dazu gehören die verbesserte Unterstützung für relevante Anwendungen von 3D-Stadtmodellen und die Harmonisierung mit anderen internationalen oder supranationalen Standards für Gebäudemodelle, die die Konvertierung zwischen den Modellen erleichtert. Energiewende im Modell Anwendungen, die von der Version 3.0 besser unterstützt werden sollen, sind beispielsweise die Innenraumnavigation, energierelevante oder ähnliche Simulationen und Anwendungen aus dem Bereich Ver- und Entsorgung. Besonders vor dem Hintergrund der Energiewende wird den 3D-Stadtmodellen eine wachsende Bedeutung zugemessen. So gibt es bereits heute Ansätze, bei denen der Energieverbrauch von Gebäuden ohne Kenntnis der konkreten Verbrauchswerte aufgrund von 3D-Modellen und Baumaterialien abgeschätzt werden kann. Solche energierelevanten Fragestellungen erfordern auch entsprechende Informationstiefe bei den Modellen. So sind zum Beispiel detaillierte Repräsentationen von Dach-, Wand-, Fenster- und Türeigenschaften wie die Dicke, das Material und Absorptionseigenschaften – etwa bei Verbundstoffen die einzelnen Schichten – erforderlich. „Ebenso ist es vorteilhaft, die Ergebnisse der Simulation, also der Energiebedarf eines Gebäudes oder die durch Solarthermie oder Photovoltaik erzielbaren Energiegewinne, unmittelbar bei den betreffenden Komponenten des 3D-Stadtmodells zu speichern, zusammen mit den Verfahren oder Berechnungsformeln, mit denen diese hergeleitet wurden“, sagt Casper von SIG3D. Ebenso ist es das Ziel, zeitbezogene Attribute zu integrieren, dem 3D-Stadtmodell also die vierte Dimension beizubringen, um so beispielsweise zeitliche Abläufe wie etwa den Energiebedarf simulieren zu können. LoD-Konzept hinterfragt Da CityGML zugleich ein 3D-Informationsmodell als auch ein Austauschformat ist, wird für die Version 3.0 auch diskutiert, beide Aspekte systematisch in Bezug auf die Spezifikationskdokumente zu trennen. Als Vorteil dieser Trennung wird gesehen, dass die abstrakte Spezifikation einfacher auch für andere Implementierungen – etwa auf Basis von Datenbanken oder Programmiersprachen wie Java – genutzt werden kann. Eine international bedingte Rückkopplung kommt durch die INSPIREInitiative. Bei der neuen Version von CityGML sollen die Erweiterungen dieses Modells gegenüber CityGML zurückfließen. Diese Erweiterungen sind im Wesentlichen Metadaten zur Beschreibung der Qualität der Daten und zur Verbesserung der Interpretierbarkeit der Daten grober Detailgrade sowie die semantische Modellierung von Bauwerken, die keine Gebäude im engeren Sinn sind. Ebenso wird diskutiert, CityGML mit den aus den Bereichen Architektur und Bauinformatik stammenden Building Information Models (BIM) zu harmonisieren. Auch die Anwendung „Innenraumnavigation“ bringt neue Anforderungen mit sich. Dazu gehört auch hier die Modellierung dynamischer, zeitabhängiger Aspekte (etwa der Öffnungszustand einer Tür) und ein differenzierteres Innenraummodell: Bislang sind in CityGML Innenräume gekoppelt an die Genauigkeitsanforderungen des höchsten Detailgrades (LoD 4). „Eigene Detailgrade für Innenräume, die etwa auch Grundrisspläne für Etagen umfassen, sind dagegen eine angemessenere Modellierung“, so Casper. Überhaupt stehen viele Fragen im Raum, die die bisherige LoD-Thematik betreffen. Manche Kritik sieht in den bisherigen Definitionen der Levels eine nicht mehr zeitgemäße Aufteilung. Die einen halten die LoD-Schemata für zu einfach, die anderen sehen genau darin die Ursache für ihren Erfolg. Aktive Mitarbeit gefordert CityGML 3.0 wird einen entscheidenden Beitrag leisten und erfordert daher auch einen intensiven, übergreifenden Erfahrungsaustausch. Daher wird grundsätzlich auf eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschung, Praxis und Softwareanbietern Wert gelegt. Bei einem internationalen Workshop in München im Juni diskutierten Anwender und Softwarefirmen thematische Schwerpunkte, die in der nächsten Version von CityGML realisiert werden sollen. Auch in Zukunft sind insbesondere die Kommunen aufgerufen, sich an dem Prozess proaktiv zu beteiligen, wobei die SIG3D als Partner, Berater und Ansprechpartner zur Verfügung steht. Eine direkte Formulierung von Anderungswünschen bietet auch das OGC, die in der Regel aber durch Mitglieder der AG Modellierung der SIG3D gesichtet, geprüft und bewertet werden. Derweil sind auch weitere Workshops, Diskussionen in der SIG 3D und der CityGML OGC Standards Working Group (CityGML SWG) geplant, um einen Konsens über die Inhalte der Version 3.0 zu erreichen. (sg) www.sig3d.org www.citygml.org Anzeige Es ist eine deutsche Erfolgsgeschichte: Für die Modellierung von 3D-Stadtmodellen hat sich der in Deutschland entwickelte Standard City Geography Markup Language (CityGML) inzwischen weltweit etabliert. Seit 2008 ist CityGML für die Repräsentation und für den Austausch virtueller 3D‑Stadtmodelle fester Bestandteil des internationalen Standardisierungsgremiums Open Geospatial Consortium (OGC) und ist damit weltweit relevant. Nun steht die Weiterentwicklung auf dem Programm und dabei kommen nun auch internationale Interessen mit ins Spiel. | 4 3D-Stadtplanung 12. August 2013 | Business Geomatics 5/13 Neue Daten für Deutschland Im April dieses Jahres erhielt der Technologie-Konzern IABG vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) den Auftrag, das Digitale Landschaftsmodell Deutschlands (DLMDE) zu aktualisieren. Die rund 360.000 Quadratkilometer des Landes müssen demnach ergänzt und auf den aktuellsten Stand gebracht werden. Noch bis Februar 2014 wird die IABG mit dieser Prozessierung beschäftigt sein. Für das neue – als DLM-DE 2012 abgekürzte – Modell nutzen die KartierExperten des Produktionszentrums der IABG, die Geodaten Factory in Dresden, als primäre Datenquelle Satellitenbilddaten der deutschen Konstellation RapidEye sowie den aufbereiteten ATKISDatenbestand. Bei Letzterem handelt es sich um Daten aus dem Amtlichen Topographisch-Kartographischen Informationssystem. Die weitere Ausgangsbasis bildete das DLM-DE 2009, das ebenfalls unter der Mitwirkung der IABG entstand. Bereits beim Vorgänger-Modell war auf die Erfassungsdaten von RapidEye zurückgegriffen worden. Für die Aktualisierung waren jetzt 750 Kacheln von jeweils 25 mal 25 Kilometern nötig. „Dabei wurden nur die besten Szenen ausgesucht. Beschränkt haben wir uns auf die Vegetationsperiode 2012. Zusätzlich werden Daten des europäischen Erdbeobachtungsprogramms COPERNICUS (ehemals GMES) genutzt“, so der Projektleiter der IABG Jörg Ullrich. Die Daten von COPERNICUS stellen insbesondere für die Walddifferenzierung einen großen Mehrwert dar. Während das jüngste DLM noch auf der Grundlage der CORINE Land Cover-Nomenklatur erfasst wurde, wird im Update 2012 für alle Objekte ein Landbedeckungs- und LandnutzungsCode vergeben. „Durch diese vom BKG entwickelte Trennung können die komplexen Landschaftsstrukturen mit höchster Realitätsnähe im DLMDE 2012 abgebildet werden“, heißt es IABG Die Firma IABG bringt das Digitale Landschafts modell Deutschlands auf den neuesten Stand. Neben Satellitenbilddaten fußt es auf dem Vorgängermodell sowie ATKIS-Daten. 360.000 Quadratkilometer: Das neue Modell soll auch jüngste Veränderungen von Wald- und Ackerflächen wiedergeben. von der IABG. Konkret werden nun inhaltliche und geometrische Veränderungen erfasst, die bisher nicht Bestandteil des DLM-DE waren. Als Kartierungs-Beispiele nennt die IABG etwa die jüngsten Erweiterungen von Siedlungs- und Industriegebieten oder auch die Veränderungen von Wald-, Acker- und Wiesenflächen. Die Experten aus der Geodaten Factory haben eine halbautomatische Datenprozessierung aufgesetzt, um die Daten zu überprüfen und zu aktualisieren. „Auf diese Weise können Zeit und Kosten gespart und die Qualität der Daten sichergestellt werden“, teilt die IABG mit. Auf Basis des Projektleitfadens des BKG entwickelte das TechnologieUnternehmen eine detaillierte Kartieranleitung und Software-Werkzeuge, um eine homogene und effiziente Auswertung zu erreichen. Neben der reinen Kartierung beinhaltet der Auftrag auch, ein Datenbankschema zu implementieren und ein Qualitätssicherungskonzept zu erstellen. Nach Angaben der Auftragsnehmer kann gegenüber 2009 eine thematische Genauigkeit von 97,5 Prozent bezogen auf die korrekte Landbedeckungs- und Landnutzungs-Zuweisung erreicht werden. Für den Geodatensatz, der auf diese Weise bis 2014 entstehen soll, sieht die IABG vielseitige Anwendungsmöglichkeiten: etwa in den Sektoren Umwelt, Land- und Forstwirtschaft, Verkehr oder Raumplanung. Aus den Landbedeckungs- und Landnutzungs-Codes des neuen DLMDE werden nachfolgend die Klassen der gesamteuropäischen Landnutzungskartierung CORINE Land Cover (CLC) beim BKG in einem vollautomatisierten Verfahren abgeleitet. So wird sichergestellt, dass die Bundesrepublik Deutschland ihrer Verpflichtung nachkommt, den CLC-Datensatz mit Stichjahr 2012 bis zum Sommer 2014 an die EU zu melden. www.iabg.de Durchs Werk fliegen Anzeige Bereits seit 1897 versorgen die Stadtwerke Emden (SWE) die 50.000 Bewohner der größten Stadt Ostfrieslands mit Trinkwasser. Bis heute ist es das Wasserwerk auf der Geestinsel im elf Kilometer entfernten Tergast, aus dem Emdens Bewohner ihr Trinkwasser beziehen. Mit den 3,5 Millionen Kubikmetern Grundwasser und den 23 Brunnen nimmt auch die Menge der technischen Informationen und die Komplexität der räumlichen Daten von Jahr zu Jahr zu. Energie- und Wasserversorger wie die SWE stehen heute vor der Herausforderung, ihre riesigen Datenbestände sowie die technische Infrastruktur in ihrer tatsächlichen räumlichen Ausprägung zu verwalten und sie im Idealfall gleich als geometrische 3D-Strukturen abzubilden, um webbasiert jederzeit und von jedem Standort aus darauf zugreifen zu können. Unabhängig davon, ob es sich um Detailpläne, Rechnungen, Protokolle, Gewährleistungsfristen oder Wartungszyklen handelt. Mit Blick auf die Zukunft setzen die SWE – die nicht nur Wasser, sondern seit über 150 Jahren Gas und seit knapp 90 Jahren auch Strom liefern – jetzt auf eine durchgängige 3D-Lösung mit Webanbindung. Nicht zuletzt, um jederzeit den Überblick über den aktuellen Datenbestand – auch basierend auf dem Wissen langjähriger Mitarbeiter und der Unmenge alter und neuer Pläne – sowie die technischen Abläufe zu haben. Start- und Pilotprojekt ist das Wasserwerk Tergast. Anfang 2012 begannen die Stadtwerke hier mit dem Aufbau eines optisch basierenden Wasserwerkskatasters. Aufbauend auf dem von Mensch und Maschine (MuM) aus Velen betreuten 2D-GIS wird jetzt die dritte Dimension angegangen. Ziel ist es, ein komplett digitales und interaktives „Informationssystem Wasserwerk“ aufzubauen, das, basierend auf einer Datenbasis Abfragen auf Knopfdruck erlaubt: von 2D GIS nach 3D und zurück nach 2D. Das System soll Datenredundanzen verhindern. effizienter durchführen? Sie wollen 25% Kosten bei der Straßensanierung einsparen? Sie benötigen Unterstützung bei der Straßenerhaltungsplanung? Sie müssen die Straßenunterhaltung achim hamann Dipl.-ing. (FH) Jo fbau für Straßen- und Tie Beratender ingenieur 85/87 Albersweiler Straße n bei Berlin 15366 neuenhage -0 Tel.: 03342 249 989 -5 Fax: 03342 249 989 e e-tiefbauberatung.d hamann@deutsch eratung.de aub efb e-ti sch eut www.d Seit Mitte 2012 werden die Stadtwerke dabei vom MuM-Partner Schildwächter Ingenieure unterstützt. Das Büro aus dem pfälzischen Hochspeyer hat sich auf virtuelle Infrastrukturen sowie kommunale und industrielle Kataster spezialisiert. In Tergast setzen sie verschiedene Autodesk-Lösungen ein: Autodesk Navisworks über die OracleDatenbankanbindung sowie AutoCAD Map 3D. Die Softwarekombination wird durch die MuM-Software Map Edit als schnelle, flexible „Erfassungsmaschine“ mit direkter 3D-Kopplung komplettiert. Im Vorfeld hat ein ortsansässiges Büro den Bestand mit terrestrischen 3D-Laserscannern aufgenommen. Die damit erzeugten Punktwolken haben Messgenauigkeiten im Millimeterbereich. Damit lässt sich schnell eine 3DDatenbasis erzeugen, die geometrisch umgesetzt, in Navisworks dargestellt und mit Fachinformationen verknüpft werden kann. Aus vielen Punkten werden die jeweils relevanten herausgefiltert, um daraus Wasserleitungen, Armaturen oder Equipments als 3DGeometrien zu erstellen. Diese Informationen bilden die Grundlage für das intelligente 3D-Informationssystem, in dem sämtliche Komponenten wie beispielsweise Schieber, Ventile oder Rohrleitungen direkt „anklickbar“ sind. Und in dem alle relevanten 2D-Zusatzinformationen und 3D-Attribute mit AutoCAD Map 3D oder MapEdit hinterlegt sind. Dies beinhaltet auch die strukturierte Einbeziehung von 2D-Karteninformationen aus der Datenbank sowie die Verknüpfung und Archivierung beliebiger Dokumente, Diagramme und Tabellen. Ein weiteres Plus: Die unterschiedlichen Datenbestände lassen sich fachbereichsübergreifend analysieren und auswerten. Schildwächter Die Stadtwerke Emden bauen ein 3D-Modell auf. Unterstützt wird der Energie- und Wasserversorger dabei von Mensch und Maschine sowie Schildwächter Ingenieure. Ein Wasserleitungsnetz beeindruckt nicht nur durch seine Größe, insbesondere im Datenvolumen, das ein solches Netz mit sich bringt, liegt die Herausforderung. „Wir wollten eine Lösung, die innovativ, flexibel und einfach zu bedienen ist. Hier haben Schildwächter Ingenieure von Anfang an mit ihren Ideen und Lösungsvorschlägen überzeugt.“ Für Stefan Brinkmann, stellvertretender Sachgebietsleiter der Technischen Dokumentation, ist der eingeschlagene Weg genau der richtige. „Und weil wir Map 3D und MapEdit bereits für die Beauskunftung des Leitungskatasters einsetzen, konnten wir sofort von den Synergien in der Administration profitieren.“ Alle Projektbeteiligten können von überall aus auf alle Daten zugreifen. Sie können sprichwörtlich „durchs Werk fliegen“. Dafür muss keiner ein Datenbankspezialist sein. Das ist ein weiterer entscheidender Vorteil des optischen, webbasierenden 3D-Datenmanagementsystems. Ein Klick auf das jeweilige Bauteil im virtuellen Wasserwerk genügt. Die zugehörigen Daten stehen quasi „nativ“ und in ihrer ursprünglichen Form zur Verfügung. Auch die Zuordnung der 3D-Wasserwerkskomponenten im 2D-GIS ist realisiert. Per Abfrage im GIS oder Mausklick auf ei- ne Komponente im Schaltplan gelangt der Nutzer zum ausgewählten Bauteil in der 3D-Szenerie. Pumpen, Anbauteile und Schieber lassen sich so wesentlich einfacher lokalisieren. Schildwächter Ingenieure haben das 3D-Wasserwerksprojekt im Dezember 2012 an die Stadtwerke übergeben. Anfang 2013 begann in Tergast die Testphase. „Wir nutzen diese intensiv, um das System immer wieder auf unsere Bedürfnisse anzupassen und in unsere täglichen Arbeitsabläufe einzubinden“, sagt Antoni Ackmann, der Sachgebietsleiter der Technischen Dokumentation der SWE. Inzwischen sind weitere Projekte bereits in der Vorplanung und es ist, so Ackmann, „nicht auszuschließen, eines Tages auch die intelligenten, modellbasierten Autodesk-Lösungen für das Building Information Modeling einzusetzen.“ Aber zuvor soll sich die neue Lösung erst einmal im Alltag und bei den steigenden Anforderungen an Dokumentation und eine effizientere Planung bewähren. www.mum.de www.stadtwerke-emden.de 3D-Stadtplanung Business Geomatics 5/13 | 12. August 2013 |5 Helme für brenzlige Fälle Der Full-Service Dienstleister geoplana setzt bei der Photogrammetrie weiter auf den Qualitätsgedanken. Die TU Wien installiert eine 3D-Kamera und eine Wärmebildkamera an einem Feuerwehrhelm. Damit sollen Feuerwehrleute im Einsatz den Überblick behalten. Standardsoftware nicht abgedeckt werden konnten. Die von der Vermessungsverwaltung der Freien und Hansestadt Hamburg definierte Aufgabe war es, eine Dachlandschaft zu erzeugen, die einfach, geometrisch genau und ohne Löcher war. Dabei sollten beispielsweise Polygonflächen, aus denen eine Dachform zusammengesetzt ist, reduziert werden, um die Datenmenge des Modells möglichst gering zu halten. Konkret für die Auswertung bedeutete dies, dass beispielsweise zwei Dreiecke zu einer homogenen viereckigen Dachform vereinfacht werden sollten, wobei bei den auf diese Weise erzeugten Formen Planarität und Parallelität strikt einzuhalten waren. Bei einer Häuserzeile sollten zudem Abweichungen bei der Traufund der Firsthöhe vermieden werden. Es war zudem Aufgabe der Auswertung, senkrechte Flächen etwa bei Aufbauten, Gauben oder Höhenvorsprünge zu ergänzen, und zwar mit einer exakt vertikalen und nahtlos anschließenden Wand. Die Herausforderung lag also darin, aus den „ungenauen“ Rohdaten der Befliegung klare geometrische Formen zu generieren. Zum Beispiel passen Einzelflächen in der Lage nicht zusammen und bilden kein geschlossenes 3D-Modell. Ebenso fehlt meist die Planarität der Einzelflächen. Zum Zeitpunkt der Ausschreibung war für geoplana daher klar: „Diese Anforderungen ließen sich mit den damals üblichen Standardwerkzeugen in einem wirtschaftlich vernünftigen Rahmen nicht umsetzen“, erinnert sich Knittel. Also entwickelte geoplana zusammen mit den Partnern Ulrich Löflath und GEO-PHOTO sogenannte „Makros“ auf Basis der CAD-Software MicroStation. Als Makros werden in der Welt der CAD-Systeme Unterprogramme bezeichnet, die in ein System eingebettet sind und bestimmte Abfolgen, Routinen und Rechenalgorithmen besitzen. In diesem Fall waren dies Erfassungs- und Kontrollmakros, die dafür sorgen, dass Flächen auch mit mehr als drei Punkten Planarität (Ebenengleichheit) aufweisen, die Hauptdachformen automatisch generiert werden oder Geschlossene Form als Qualitätsmerkmal: Die Dachflächen sind planar und schließen nahtlos an die senkrechten Wände an. Dachaufbauten mit der Dachfläche verschnitten und diese Prozesse kontrolliert werden. Die Makros sorgen heute noch beim LGV dafür, dass die Dachlandschaft einfach, geometrisch genau und ohne Löcher ist. geoplana hat diese Makros konstant weiterentwickelt und setzt sie bei der photogrammetrischen Auswertung ein, um eine höhere Qualität der Modellierung zu erzielen. Da Makros für jedes einzelne Objekt (wie etwa ein Dach) angewendet werden, stellen sie also trotz ihres hohen Automatisierungsgrades gewissermaßen ein handwerkliches Werkzeug dar. „So schaffen wir es beispielsweise, dass Gauben oder Erker in die Dachflächen hineingerechnet werden und so nahtlose Übergänge bei der Modellierung erzeugt werden“, sagt Knittel. So kann etwa der Detaillierungsgrad bei der photogrammetrischen Auswertung individuell festgelegt werden. Auch der LGV hat eine Lizenz der Makros im Einsatz und führt damit Gebäudeaktualisierungen selbständig durch. Wie beim Handwerk üblich, geht es für geoplana auch darum, aktiv mitzudenken, etwa, um bei der Gebäudegeometrie die Logik der Baukonstruktion zu interpretieren. Dies gilt generell für photogrammetrische Auswertungen: „Es bedarf großer Erfahrung und profunder Kenntnisse des Kontextes, in dem die Auswertung durchgeführt wird, um zu überzeugenden Ergebnissen zu kommen“, weiß Knittel. Trotz der aktuellen Marktsituation mit ihrem verheerenden Preiskampf bleibt geoplana damit der Qualitätsmaxime treu und versucht, den Gedanken des „Made in Germany“ konsequent weiter zu entwickeln. So wurde in 2012 zum Beispiel eine GroßformatLuftbildkamera DMC2 von Intergraph erworben. „Die Bodenauflösung und damit die Genauigkeit sind mit den dort integrierten Flächensensoren sensationell hoch“, weiß Knittel. Gerade in Kombination mit den Makros sind damit Auswertungen möglich, die sehr nahe an die Genauigkeiten der terrestrischen Vermessung heranreichen. Für Geschäftsführer Knittel zeigt dies den gehobenen Anspruch bei der Photogrammetrie: „Immer mehr Kunden interpretieren den Qualitätsaspekt aus den verschiedensten Richtungen und sind dafür auch bereit, an der ein oder anderen Stelle mehr dafür zu investieren.“ Schließlich erwarte ja auch niemand, dass Dachflächen Undichtigkeiten aufweisen. (sg) www.geoplana.de www.hamburg.de Die andere Komponente des Helms bilden Infrarot-Kameras. Sie warnen das Einsatzteam im Gebäude vor – im buchstäblichen Sinne – brenzligen Situationen. „Mit ihnen kann man genau erkennen, wo große Hitze herrscht. Patrycja Bosowski, Universität Aachen 3D-Modell auf Basis eines Digitalen Geländemodells: Damit werden Anwendungen wie etwa die Hochwassersimulation möglich. Wenn ein Haus brennt, hat niemand Zeit, nach einem Gebäudeplan zu suchen. Feuerwehrleute müssen daher auf alles vorbereitet sein. Um ihnen aber auch in dichten Rauchschwaden eine Orientierung zu geben, haben Forscher in dem EU-Projekt PROFITEX an der TU Wien einen neuartigen Feuerwehrhelm entwickelt. Über das durchsichtige Display erhalten die Retter in der Not wichtige Informationen direkt ins Blickfeld. Die Daten liefern eine 3D-Kamera und eine Wärmebildkamera, die am Helm angebracht sind. „Mithilfe von 3D-Kameras am Helm können wir in Echtzeit ein virtuelles Abbild des Gebäudes erstellen“, erklärt Hannes Kaufmann vom Institut für Softwaretechnik und interaktive Systeme an der TU. Dieses virtuelle Modell könne nach draußen zur Einsatzleitung geschickt werden, das Team erhalte so einen Überblick über die Situation und könne die Feuerwehrleute im Gebäude nach Bedarf koordinieren. Die Datenübertragung kann beispielsweise über eine sogenannte „Lifeline“ gewährleistet werden – ein Seil, durch das Feuerwehrleute in vielen Ländern beim Betreten brennender Gebäude mit der Außenwelt verbunden sind. Die „Lifeline“ sichert auch bei schwierigen Bedingungen den Weg nach draußen. Gleichzeitig kann ein solches Seil in Kombination mit dem neu entwickelten Kamerahelm das Datenkabel mitführen. „Das ermöglicht eine höhere Daten-Übertragungsrate und eine höhere Übertragungssicherheit, als mit Funk möglich wäre“, meinen die Wissenschaftler der TU Wien. Damit der Kopf nicht qualmt: Die montierten Kameras erstellen ein virtuelles Abbild des brennenden Gebäudes . Und diese Information können wir direkt am Helm-Display einblenden“, sagt Kaufmann. „Wenn eine Tür am Helmdisplay dunkelrot eingefärbt wird, dann ist es dort heiß, und man sollte sich lieber fernhalten.“ Des Weiteren kann das Wärmebild auch helfen, Personen zu finden, die gerettet werden sollen. Erforscht wird noch, wie viele Informationen in einer solchen Stresssituation überhaupt aufgenommen werden können: Stellt man zu viele Daten dar, könnten die Feuerwehrleute überfordert werden und Wichtiges übersehen, warnen die Wissenschaftler. www.tuwien.ac.at Datenpaket lockt als Gewinn Das Unternehmen Astrium Services wird den Ideenwettbewerb Copernicus Masters 2013 mit einer Radar Challenge unterstützen. Die Intention ist es, dass bei den eingereichten Lösungen hochauflösende Radarsatellitendaten verwendet werden sollen. Ausgezeichnet werden dann Ideen, die sich die Eigenschaften der TerraSAR-X-Daten auf neue Weise zunutze machen und einen Mehrwert für Anwendungen in den Bereichen Umweltschutz, Sicherheit oder andere spezielle Industriezweige bringen. Der Satellit TerraSAR-X wurde im Auftrag des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt von der Firma Astrium gebaut. Der Erdbeobach- tungssatellit ist bereits seit über sechs Jahren im All und übermittelt mithilfe seiner Radarinstrumente unabhängig von Wetterbedingungen und Lichtverhältnissen Informationen über die Erdoberfläche. Astrium Services bietet ein breites Portfolio an TerraSAR-X-Datenprodukten verschiedener Modi und Verarbeitungsebenen an. Mit der Radar Challenge soll das Potenzial dieser Daten weiterhin ausgeschöpft werden. Teilnehmen können beispielsweise Studenten, Unternehmer, Entwickler oder kleinere und mittlere Unternehmen. Bis zum 15. September können Konzepte und Ansätze eingereicht werden. www.copernicus-masters.com Anzeige Man kann sich das so vorstellen: Könnte man das Hamburger 3D-Stadtmodell auf den Kopf stellen und es mit Wasser füllen, würde es funktionieren wie eine Badewanne. Das Wasser würde in der Form bleiben. Diese Geschlossenheit ist nicht das einzige Qualitätsmerkmal des Modells. Anwendungen wie etwa die Erstellung des Hamburger Solaratlas oder die Streckensimulation beim weltgrößten Triathlon im Juli zeigen, wie wichtig das 3D-Modell ist, das vom Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung (LGV) in Hamburg erstellt wird. „Wir achten immer auf geometrisch saubere Anschlüsse und geschlossenen Formen und natürlich müssen die Modelle zudem repräsentabel sein. Unsere Kunden erwarten von uns die Erfüllung aller dieser drei Aspekte, die sich ja auch nicht gegenseitig ausschließen“, sagt Maren Kohlstock vom Fachbereich 3D und Fernerkundung beim LGV. Das Hamburger Modell liegt zurzeit in zwei Detaillierungsgraden vor. Im LoD1_AdV (von der AdV seit April diesen Jahres gefordert) sind alle Dächer Hamburgs ausschließlich als Flachdach dargestellt. Die Gebäudehöhe ist für jeden Grundriss ein Höhenmittelwert. Circa 130.000 Bauwerke liegen darüber hinaus als LoD 2 mit detaillierten Dachformen, verschnitten mit einem digitalen Geländemodell, vor. Auf Kundenanfrage werden auch einzelne Modelle weiter verfeinert. Der Wettbewerb im Markt für Photogrammetrie ist hart. Niedrige Preise gehen mit schwankenden Qualitätsanforderungen einher. Für Traditionsunternehmen wie geoplana aus Marbach in Baden-Württemberg, die an der Erstellung des Hamburger 3D-Modells maßgeblich beteiligt waren, heißt dies aber nicht blind die Kosten zu drücken. „Wir sind eine der letzten Firmen in unserem Markt, bei denen die gesamte Wertschöpfung im eigenen Haus liegt“, sagt Geschäftsführer Jens-Peter Knittel. Das Unternehmen hat nicht nur zwei Flugzeuge auf einem eigenen Flugplatz in unmittelbarer Nähe zum Büro, sondern führt auch die Auswertung der Daten noch selbst durch. Und dabei setzt geoplana nicht auf das Ziel der 100-prozentigen Automatisierung, sondern versucht, handwerkliches Geschick und High-Tech miteinander zu verbinden, wie etwa bei der Erstellung der Hamburger Dachlandschaft. Als geoplana vor einigen Jahren die Leistungsbeschreibung zur Ausschreibung der Modellierung der Dachformen vorlag, schien das Projekt zunächst nicht durchführbar. Die Hamburger hatten nämlich spezielle Anforderungen an die virtuelle Dachlandschaft, die damals per Fotos: geoplana Photogrammetrie Made in Germany | 6 Sonderseiten 12. August 2013 | Business Geomatics 5/13 XPlanung Anzeige www.business-geomatics.com GeoDatenService (GDS) Bauer wurde im November 2012 von Thomas Bauer gegründet. Die Firma aus dem thüringischen Bad Lobenstein unterstützt Kommunen, Landkreise und Landesbehörden beim Projektmanagement, Qualitätssicherung, Beratung, Datenmigration und Schulungen im Umfeld von Geodaten und statistischen Wirtschaftsdaten. Die Schwerpunkte liegen auf den Themen ALKIS und XPLANUNG, auf benutzerdefinierten Programmierungen im Java-Umfeld sowie der Integration statistischer Daten (z.B. Meldedaten) in GIS. Thomas Bauer ist Diplom-Ingenieur für Vermessung (Fachhochschule Würzburg) und Wirtschaftsingenieur (Fachhochschule Zwickau). GeoDatenService Bauer Herr Thomas Bauer Friesauer Hügel 1c, 07356 Bad Lobenstein Tel. +49(0) 36651/79332 [email protected] www.gds-bauer.de Integrierte XPlanung mit Gaja®Matrix: CAD + GIS / GeoPortal + Öffentlichkeit / GDI-DE Die Software Gaja®Matrix bietet eine durchgängige Arbeits- und Kommunikationsumgebung für Bauleitplaner in Kommunen und Planungsbüros: ALKIS, ATKIS FNP, BP, LSP, sonstige städtebauliche Satzungen Planung und Koordination Bauleitplanverfahren Bi-direktionale XPlanung-Schnittstelle Bi-direktionale INSPIRE-konforme Kommunikation mit der GeoDatenInfrastruktur-Deutschland GDI-DE Interaktives GeoPortal für Webseiten mit Informationsplattform Bauleitplanung und Beteiligungsplattform Bauleitplanung Gingko.Systeme GmbH Mitglied Bundesarbeitsgruppe XPlanung Herr Matthias Göthel Ratstannenweg 1b, 99425 Weimar Fon: 03643-8359-0 [email protected] www.gingko.de/Bauleitplanung/ XPlanung mit GEOgraf Die HHK Datentechnik GmbH ist einer der führenden Software- und Lösungsanbieter im Bereich Vermessung und Geoinformation. Die Erfolgsgeschichte der HHK begann im Jahr 1984. Durch langjährige Erfahrungen, innovative Lösungen und durch engen Kundenkontakt entwickelte sich ein stets wachsender Kundenkreis. Seit 2008 gehört HHK als Tochterunternehmen zur Firma Trimble, einem der weltweit führenden Anbieter für Vermessungslösungen. Das von HHK entwickelte CAD/ GIS-System GEOgraf hat sich mit großer Kontinuität zum marktführenden System in Deutschland entwickelt und ist für eine Vielzahl von Anwendern zur verlässlichen Drehscheibe für geodätische Daten geworden. Die Produkterweiterung GEOgraf XPlanung ist eine hervorragende Lösung für die Erfassung von Bebauungs- und Flächennutzungsplänen. Sowohl bei der Umwandlung von Altplänen als auch bei der Erstellung von Neuplänen bietet GEOgraf einfach zu bedienende Hilfsmittel zur Digita- lisierung und Produktion von objektstrukturierten Geodaten. Eine vorkonfektionierte Sachdatenbank beinhaltet bereits alle möglichen Auswahllisten zur einfachen Erfassung der Sachattribute. Die Möglichkeit der Massenbearbeitung für verschiedene Elemente macht die Arbeit effektiv. Auch werden umfangreiche Hilfsmittel für die Darstellung und Verwaltung von Rasterdaten (gescannte Plangrundlagen, Luftbilder...) bereitgestellt bzw. vorhandene DXF/DWG-Dateien können über verschiedene Transformationen eingepasst und hinterlegt werden. Der Zeichenkatalog GEOart XPlanung enthält alle notwendigen Signaturen und Objektdarstellungen. Über die bidirektionale Schnittstelle XPlanung können die aktuellsten Formate XPlanGML 3.0 und 4.0 ex- und importiert werden. Die Produkterweiterung XPlanung ist bereits vielfach zur Datenproduktion in unterschiedlichen Bundesländern erfolgreich im Einsatz. Eine GEOgraf-Demoversion kann mehrere Wochen genutzt werden und wird kostenlos und unverbindlich zur Verfügung gestellt. HHK Datentechnik GmbH Hamburger Straße 277, 38114 Braunschweig Tel. +49 (0) 53 12 88 1- 300 Fax +49 (0) 53 12 88 1- 399 [email protected] www.hhk.de Ein Standard ist in Sicht Das Datenaustauschformat XPlanGML für Planwerke wird in einer neuen Version veröffen Seit rund zehn Jahren wird an dem eGovernment-Projekt XPlanung gearbeitet. Das Ziel des Projektes ist es, dass Bauleitpläne, Regionalpläne oder Landschaftspläne zwischen verschiedenen Verwaltungsebenen und Planungsbüros verlustfrei ausgetauscht werden können – unabhängig von den verwendeten GI- und CAD-Systemen. Der Austausch-Prozess schließt ein, dass die Planwerke visualisiert, bearbeitet und in Datenbankschemata abgespeichert werden können. Der Schlüssel zu diesem durchgängigen und medienbruchfreien Ablauf ist das Datenaustauschformat XPlanGML. Als objektorientiertes Datenmodell sorgt es für die formale Beschreibung eines Planwerks und basiert fachlich auf den gesetzlichen Vorschriften der Bauleitplanung in Deutschland. Technisch fußt es auf GML, dem internationalen Standard zum Austausch von Geodaten. In vergleichbarer Weise ist XPlanGML somit der deutschlandweite Standard für Fragen der Bebauung, Raumordnung und Flächennutzung. Die Arbeitsgruppe (AG) „Modellierung“ des Projektes XPlanung hat jetzt die neue Version 4.1 des Standards veröffentlicht. Sie soll demnächst auf der Website der AG bereitgestellt und für die Nutzung freigegeben werden. Hinsichtlich der Nutzung in den öffentlichen Verwaltungen liegt der Standard jedoch noch hinter den Erwartungen zurück. Dabei befürworten verschiedene Stellen, wie beispielsweise der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Landkreistag, die Bauministerkonferenz sowie mehrere Bundesländer die Einführung. Die Nutzung ist allerdings oft davon abhängig, ob den Kommunen entsprechende Fördermittel bereitgestellt werden. Die AG „Modellierung“ hofft nun mit der neuen Version 4.1 auf frischen Fahrtwind. Zumal der Stan- dard Vorteile bringen soll: Weniger Aufwand bei der Datenbearbeitung, weil für Kommunen, Planungsbüros, sonstige Träger öffentlicher Belange, die Immobilienwirtschaft oder auch die Nachbargemeinde Konvertierungsaufgaben bei der räumlichen Planung entfallen. „Es liegt in der Natur der Sache, dass neue Technologien eine bestimmte Zeit brauchen, bis sie tatsächlich als Standard akzeptiert sind“, differenziert Joachim Benner die Lage. Er ist bereits seit gut zehn Jahren in der AG „Modellierung“, seit 2008 leitet er die Gruppe. Drei bis vier Mal jährlich kommen die Mitglieder zusammen. Vertreter von Firmen aus der Geo-Branche, der öffentlichen Verwaltung und der Wissenschaft zählen zu den Teilnehmern. Sie arbeiten maßgeblich an der Weiterentwicklung des Standards. „Wie viele und welche Kommunen den Datenstandard aktuell nutzen, ist unbekannt“, erklärt AG-Leiter Benner, der hauptamtlich Mitarbeiter am Campus Nord des Karlsruher Institut für Technologie ist. Die Unternehmen aus dem Arbeitskreis bekommen dagegen Feedback von ihren Kunden, den Kommunen. Es zeichnet sich dadurch ein sehr heterogenes Bild über die Verbreitung und die Akzeptanz von XPlanGML ab. Für Michael Heiß, XPlan-Experte bei IP SYSCON, stecken hinter der zögerlichen Annahme vor allem zwei Gründe: „Zum einen fehlt eine gesetzliche Grundlage, die die Anwendung des Datenaustauschformats obligatorisch macht. Zum anderen befürchten die beauftragten Planer, dass mit der Einführung des Standards ihre Freiheiten eingeschränkt werden.“ Viele der beauftragten Planungsbüros hätten sich in der Zusammenarbeit mit den Kommunen, für die sie Bauleitpläne erstellen, bereits soweit abgestimmt, dass ein gewisses System entstanden ist. Eines, in dem sie sich auskennen und Lösungswege für bestimmte Probleme Keine Fehlplanung in der Raumordnung: Das Datenfor kennen. „Verändert man dieses System, so fällt die Umgewöhnung zunächst einmal schwer“, meint Heiß. Thomas Bauer von GeoDaten Service Bauer kann das Bild von der zögernden Gemeinde nicht bestätigen. Auch er ist in der AG „Modellierung“ des Projektes XPlanung und entwickelt auf Basis von Fachsoftware Anwendungen, die den Standard unterstützen. Prinzipiell werde auf das Datenaustauschformat positiv reagiert. „Jedoch wird das Format nicht ohne Anlass implementiert. Oftmals wird es in Kombination Falk Würriehausen begleitete die Implementierung von XPlanGML bei drei Pilotve „XPlanung ist eine Triebfeder XPlanGML soll in drei Verwaltungseinheiten in RheinlandPfalz (RLP) eingeführt werden. Mit diesem Auftrag wandten sich die Spitzenverbände Städtetag RLP, Landkreistag RLP und der Gemeinde- und Städtebund RLP an die Fachhochschule Mainz. Das Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik implementierte das Datenaustauschformat als durchgreifenden eGovernment-Prozess von der Bauleit- bis zur Landesplanung für Verwaltung und Bürger. Professor Hartmut Müller und der wissenschaftliche Mitarbeiter, der diplomierte Ingenieur Falk Würriehausen, verfassten den Abschlussbericht des Projekts. Würriehausen gibt einen näheren Einblick. Was war das Ziel des Projektes? Würriehausen: Es ging darum, den Standard XPlanGML bei verschie- denen Verwaltungen, die für die räumliche Planung zuständig sind, zu implementieren und den Einsatz im Verwaltungsalltag zu testen. Wir arbeiteten dabei sowohl mit Kommunen als auch in einem größeren Kontext mit dem Land Rheinland-Pfalz zusammen. Das Land ist für den Aufbau einer GDI zuständig und betreut auch das Geoportal RLP, in dem die durch XPlan GML standardisierten Bebauungspläne auch für die Öffentlichkeit abrufbar sind. Somit sollte das Projekt nicht nur auf die kommunale Verwaltung schauen, sondern die Anwendung des Standards auch in einem weiteren Blickwinkel betrachten. Die Landkreisverwaltung MainzBingen, die Verbandsgemeinde Gau-Algesheim und die Stadtverwaltung Bingen am Rhein waren Pilotverwaltungen. Wieso fiel die Wahl auf diese drei Verwaltungen? Sie wurden von den drei Spitzenverbänden vorgeschlagen. Für uns war es wichtig, dass sich die Kommunen für das Thema XPlanung interessieren und mit dem Standard auseinander setzen, denn das wird künftig – vor allem im Zuge von INSPIRE – unvermeidlich sein. Bei den Pilotverwaltungen war es von Vorteil, dass sie räumlich nah beieinander lagen, also auch in Verwaltungsprozessen verzahnt waren, denn es sollte schließlich gerade der Datenaustausch untersucht werden. Beispielsweise benötigt die Landkreis- Falk Würriehausen, der Diplom-Ingenieur ist Mitverfasser des Berichts über das Projekt in Rheinland-Pfalz. Sonderseiten Business Geomatics 5/13 | 12. August 2013 |7 XPlanung iStockphoto/ Bart Coenders ntlicht. Die Umsetzung bei den Kommunen ist allerdings ein langwieriger Prozess. rmat XPlanGML schafft beispielsweise für Bauleitpläne eine einheitliche Austauschbasis. mit einem Systemwechsel eingeführt. Dann sind die Kommunen sehr daran interessiert, dass mit dem neuen System auch XPlanGML unterstützt wird“, beschreibt Bauer seinen Eindruck. Wieso sich dann XPlanGML nicht bei den Kommunen durchsetzt, hängt nicht so sehr mit dem Format zusammen, sondern mit den Umständen der Implementierung. „Bei XPlanGML wird ein Format neu eingeführt. Das bedeutet für die Kommunen und Gemeinden, Mitarbeiter entsprechend zu schulen und einzuarbeiten, was mit Ko- sten und Aufwand verbunden ist. Angesichts der dünnen Personaldecke in der öffentlichen Verwaltung stellen solche Anstrengungen Hürden dar“, weiß Joachim Benner von der AG. Dass aber auf lange Sicht den beteiligten Stellen Arbeit und Aufwand erspart werde, soll den Kommunen vor Augen geführt werden. Zum Beispiel durch das jüngste Modellprojekt in RheinlandPfalz. Dort begleitete die FH Mainz die Implementierung und Nutzung von XPlanGML in drei Verwaltungen des Bundeslandes (siehe Interview). Hinsichtlich des Software-Angebots sind die Unternehmen bereits gut aufgestellt. Es gibt eine Auswahl an freien und kommerziellen Anwendungen, die den Standard unterstützen. Entwicklungsarbeit in Form von Know-how und finanziellen Mitteln wurde investiert. „Als Unternehmen würden wir es begrüßen, dass zügig eine Richtlinie zur bundesweiten Einführung des Standards XPlanung festgelegt wird. Hierdurch erhalten alle Beteiligten einen verbindlichen Handlungsrahmen. Seine Nutzung bringt schließlich eine erhebliche Arbeitserleichterung für die Anwender und ist Voraussetzung für das eGovernment-Vorhaben in Deutschland“, meint Anna Füllenbach von AED-SYNERGIS. Das Unternehmen engagiert sich ebenfalls in der AG „Modellierung“. Füllenbachs Ansicht nach fehlt es derzeit noch an einem Koordinierungsgremium, das an übergeordneter Stelle angesiedelt ist und sowohl das technische Know-how als auch die finanziellen Mittel hat, um einen Standard zu pflegen. Um XPlanGML weiterhin für den Einsatz zu fördern, bilden üblicherweise Zertifizierungen ein Mittel der Wahl. Das wäre auch im Sinne der Unternehmen. Eine Zertifizierung hält auch Benner für sinnvoll, doch das sei schon einen Schritt voraus gedacht. „Es ist erforderlich, dass eine Organisation hinter dem Standard steht, die die Kapazitäten und auch die Mittel hat, um Ansprechpartner für Nutzer sowohl auf kommunaler als auch auf regionaler oder Länderebene zu sein. Eine solche Koordinierungsstelle muss zudem den Standard weiterentwickeln, pflegen und an mögliche Gesetzesänderungen anpassen“, fasst Benner die erforderlichen Schritte zusammen. Dann könne es darum gehen, die Einführung auf großer Fläche voranzutreiben, so dass der Standard auch für kleinere Kommunen attraktiv und durchführbar wird. (jl) erwaltungen in Rheinland-Pfalz r für eGovernment“ verwaltung Mainz-Bingen die digitalisierten Bauleitpläne der Kommunen im Kreis, um die Flächenauswertung der Raumordnung durchzuführen. Zudem sollen die Bebauungspläne in einem WebGIS für die Kommunen und die Bürger zugänglich sein. Auf welchem technischen Stand waren die Verwaltungen zum Start des Projektes? In puncto Digitalisierung von Bebauungsplänen waren sie auf ganz unterschiedlichem Stand. In der Verbandsgemeinde Gau-Algesheim beispielsweise lagen Bebauungspläne ausschließlich in Papierform vor. Bei der Stadt Bingen waren die Planwerke zwar bereits digitalisiert, jedoch in unterschiedlichen Formaten. Wenn Shape-Daten vorliegen, ist die Konvertierung kein Problem. Eine große Anzahl war aber in dxf-Formaten für CAD-Systeme abgespeichert. Das war schwieriger in XPlanGML konvertierbar. Wie sah der Status Quo bei der Landkreisverwaltung Mainz-Bingen aus? Beim Landkreis sah die Ausgangslage sehr gut aus. Das heißt, es lagen bereits viele Geodaten digital vor. Zudem war die Verwaltung stets daran interessiert, ihr GIS auf dem neuesten Stand zu halten. Mit welchen Prozessen wurde konkret der Standard bei den Pilotverwaltungen auf den Prüfstand gestellt? Es wurde zum einen XPlanung bei der Neudigitalisierung von analogen Bestandsplänen im Hinblick auf eine vereinfachte Objektbildung erprobt. Dabei wurden die Pläne eingescannt und der Planungsumring als ein Objekt georeferenziert. Zum anderen ging es um XPlanung bei der Neuplanung. Das heißt: Es wurde ein durchgreifender Prozessablauf auf Grundlage von XPlanung erarbeitet, der den vollen objektorientierten Datenaustausch von Bauleit- und Raumordnungsplänen auf elektronischem Wege ermöglicht und eine medienbruchfreie Verarbeitung gewährleistet. Exemplarisch wurden zwei Bebauungsplanverfahren, von der Entwurfserstellung in einer CAD-Software der Planungsbüros bis hin zum Datenaustausch und der Beteiligung mit XPlanung, elektronisch umgesetzt. Welche Bilanz können Sie nach den Erfahrungen ziehen? Zunächst ist es für solche Kommunen, die bisher ausschließlich mit Bauleitplänen in Papierform gearbeitet haben, schon ein großer Schritt zur Digitalisierung. Der ist natürlich erst einmal mit großem Aufwand verbunden. Gleichzeitig ist dieser Schritt eine Triebfeder für die weitere Modernisierung der Verwaltungsvorgänge unter dem Stichwort eGovernment. Wenn die Plandaten dann digital vorliegen, ist es nicht mehr weit zur Anwendung des Standards XPlanGML, aber auch zur INSPIRE-Kompatibilität. Nichtsdestotrotz: Die Einführung von XPlanung geht nicht von heute auf morgen, sie ist mit viel Aufwand verbunden. (jl) Das Wiesbadener CAD- und GIS-Systemhaus Widemann Systeme erkannte schon früh den Nutzen von XPlanung und implementierte diesen Standard in WS LANDCAD, der markführenden Software für Stadtplanung unter AutoCAD und BricsCAD. Mit dem Modul GeoXchange ist WS LANDCAD in der Lage, XPlanGML 3.0- und 4.0-Dateien zu exportieren und zu importieren. Das systemneutrale Austauschformat birgt viele Vorteile. So vollzieht sich die Übernahme extern erstellter Pläne in kommunale Informationssysteme sicherer und Inhalte können technisch überprüft werden. In vielen Kommunen, in denen WS LANDCAD im Einsatz ist, wird daher bei der Erstellung von Bauleitplänen mittlerweile auch die Integration von XPlanung erwartet. Widemann Systeme GmbH CAD- und GIS-Systemhaus Egerstraße 2, 65205 Wiesbaden Tel. +49 (0) 6 11/ 77 81 9 - 0 Fax +49 (0) 6 11/ 77 81 9 - 99 [email protected] · www.widemann.de XPlanung mit GeoMedia Kommunal Mit dem datenbankbasierenden GeoMedia Kommunal und der Fachanwendung XPlanung stehen dem Anwender verschiedene Szenarien zur Verfügung: • Analoge Bebauungspläne werden als Raster mit Umringen aufbereitet. • Alte Pläne werden thematisch vektorisiert. • Vorhandene Vektordaten (auch aus Fremdformaten) werden in XPlanGML umgesetzt. • XPlanungsdaten werden verlustfrei importiert. • Planungsdaten werden verlustfrei exportiert. • XPlan-konforme Pläne werden neu erzeugt und fortgeführt. Der Vorteile für die Kommune ist im Wesentlichen keine aufwändige Konvertierung der vom Dienstleister gelieferten oder abzugebenden Daten. Der Unterschied zur klassischen Erstellung von Bauleitplänen ist sehr deutlich. Bisher wurde zur „analogen“ Herstellung einer „Allgemeinen Wohnbaufläche“ zunächst eine gefärbte Fläche konstruiert und diese dann mit den entsprechenden Merkmalen versehen. Mit XPlanung wird eine Fläche erzeugt, deren Attribute anschließend in einer Sachdatenmaske angegeben werden. Nach Angabe der allgemeinen und besonderen Art der baulichen Nutzung, Name, Rechtscharakter etc. erzeugt das System automatisiert die entsprechende graphische Ausprägung nach der Planzeichenverordnung. Intergraph SG&I Deutschland GmbH Herr Dr. Uwe Jasnoch Reichenbachstr. 3, 85737 Ismaning Tel. +49 (0) 89 96106 - 0 [email protected] www.intergraph.de XPlanung mit der AED Solution Group Die AED Solution Group ist eine Unternehmensgruppe der führenden GIS-Lösungsanbieter AED-SICAD AG, AED-SYNERGIS GmbH, ARC-GREENLAB GmbH und BARAL AG. Wir entwickeln flexibel kombinierbare GIS-Fachlösungen und aufeinander abgestimmte Lösungsbausteine, die durchgängig auf der Technologiebasis von Esri ArcGIS® basieren. Unsere Kunden – Kommunen, Unternehmen, Utilities – profitieren von der regionalen Präsenz der Unternehmen innerhalb ganz Deutschlands und der Bündelung der Fachkompetenz in der Unternehmensgruppe. Was bieten unsere XPlan-konformen Kommunallösungen? - Flexible Import- und Exportroutinen (XPlanung) - XPlanungs-konforme Datenmodellierung - Konfiguration nach PlanZV - Konfigurationen für BBP, FNP und LSP - Fachorientiertes Arbeiten mittels Facheditor (Fachbaum) - Konfigurieren statt Programmieren - Integriertes Berichtsmodul – Bilanzierung mittels ePaper (Reporting) - Automatische Legendengenerierung - Durchgängig von Erfassung bis Bürgerauskunft Softwareprodukte für die Raumplanung Unsere kommunalen Fachlösungen für die Bauleitplanung, Flächennutzungsplanung und Landschaftsplanung unterstützen durchgängig den Standard XPlanung. Damit wird der Datenaustusch von jeglichen Plänen im Bereich Raumplanung zwischen verschiedenen Planungsebenen und IT-Systemen ermöglicht. Um die Anforderungen unserer Kunden sowie Aspekte moderner IT-Lösungen in die Weiterentwicklung des Standards mit einfließen zu lassen, sind wir bereits seit vielen Jahren Mitglied in der Arbeitsgruppe Modellierung. Unsere Lösungen sind modular aufgebaut und können frei nach den individuellen Anforderungen der Arbeitspraxis kombiniert werden. AED Solution Group Mallwitzstraße 1-3 53177 Bonn Tel. +49 (0)228 / 95 42 - 0 www.aed-solution-group.de Testen Sie unsere XPlan-Aktion 2013 Im Herbst 2013 startet unsere Sonderaktion – nutzen Sie die Gelegenheit und testen Sie unsere Produkte rund um den Standard XPlanung! Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte unserer Homepage. Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie! Anzeige www.business-geomatics.com 8 | Business Geomatics 5/13 | 12. August 2013 Software & Anwendungen www.business-geomatics.com GIS-Daten googeln Nachrichten Frisch gebackene Geomatiker 18 Auszubildende der Geoinformationsberufe haben ihre Ausbildung in der Bezirksregierung Detmold erfolgreich beendet, darunter sechs Geomatiker. Das sind die ersten aus Ostwestfalen Lippe (OWL), berichtet die Detmolder Behörde, die die Abschlusszeugnisse verteilte. Die frisch gebackenen Geomatiker sind nun ausgebildet, mit verschiedenen Methoden Geodaten zu erfassen und zu verarbeiten. Darüber hinaus wurden zwölf Vermessungstechniker ausgebildet. Mit dem neuen Produkt myWorld integriert Ubisense Google- und Open-Source-Daten mit Daten aus klassischen GIS-Anwendungen. Offene Arbeitsaufträge, Störungen, Netzwerkstatus, Standorte von Außendienstmitarbeitern oder Kundeninformationen könnten so in einer einzigen Übersicht zusammengefasst werden. Vor Ort im Außendienst können Anwender Netzwerk- und Anlagendaten abfragen, markieren und aktualisieren. Updates werden via Web automatisch mit der zentralen Datenbank synchronisiert und an das GIS übergeben, sodass Daten nur einmal erfasst werden müssen. Daten können plattformunabhängig auf allen Standardbrowsern und marktgängigen mobilen Betriebssystemen abgerufen werden. Ubisense myWorld basiert auf den gleichen grundlegenden Architekturprinzipien, die es Google Maps ermöglichen, auf Millionen von Benutzern zu skalieren. Vorberechnete Kartenkacheln und die effiziente Einbindung von Vektor- und Sachdaten garantieren einen sehr schnellen Bildaufbau auf Endgeräten und stellen eine extrem skalierbare Lösung dar. Auch hinsichtlich der Funktionalitäten haben sich die Entwickler hier Anregungen geholt: Zur Lösung gehört etwa eine Google-ähnliche Suchfunktion mit Volltextsuche und automatischer Ver- Mehr Fläche in Brandenburg Mehr Ausprobieren und Spielen Anzeige www.statistik-berlin-brandenburg.de Niederlande spart Die zwölf Provinzen der Niederlande haben nach eigenen Angaben 4,5 Millionen Euro gespart, weil sie freie und quelloffene Geographie-Software nutzen. Das meldet das Open Source Observatory der EU-Kommission. Seit 2006 setzen die Provinzen auf das Tool Flamingo, das Karten visualisiert und verwaltet. Künftig soll noch ein zweites System veröffentlicht werden: Central Data and Service Environment (CDS). Es importiert Geoinformationen der Provinzen, überprüft sie und stellt sie als nationalen Datensatz bereit. Diese Lösung setzt auf anderen OpenSource-Applikationen wie Postgis und Deegree auf. Durch die Möglichkeit der freien Nutzung der Software-Tools hoffen die Provinzen, auch andere öffentliche Verwaltungen für Produkte auf Open-Source-Basis zu sensibilisieren. Vor Ort im Netz: Nicht nur Fachinformationen, sondern jegliche Daten mit Raumbezug lassen sich von den Mitarbeitern des Außendienstes abrufen. vollständigung der Suchbegriffe. Auch die Standard-Google Suche nach Orten und Adressen ist möglich. Weitere Google-Produkte wie zum Beispiel Google Street View sind als Dienst integriert, neue Layer oder zusätzliche Informationen aus dem Internet lassen sich ebenso problemlos hinzufügen, heißt es von Ubisense, dessen deutsche Niederlassung in Düsseldorf ist. Auf Nutzerseite scheint sich dieses Konzept zu bewähren: „Die Anwendung möchte bei uns niemand mehr missen“, sagt Hubert Zimmerer, Abteilungsleiter GIS-HD im Vermessungsamt Heidelberg. In Heidelberg befindet sich seit Anfang 2013 myWorld Inside, die spezielle Anwendung für Smallworld-Kunden, im verwaltungsü- bergreifenden Betrieb. Der praktische Nutzen sei immens, resümiert Zimmerer – insbesondere der unmittelbare Zugriff auf Daten, die nicht im GIS vorliegen, erleichtere die tägliche Arbeit erheblich: „Beispielsweise bei der städtischen Feuerwehr, die ja schon lange an das GIS angebunden ist. Hier ist die neue Suchfunktion besonders hilfreich, etwa wenn ein Bürger eine Notsituation meldet und bei der Ortsbeschreibung auf seine Alltagswahrnehmung zurückgreift.“ Neben den Schrägansichten und dem 3D-Modell nutzt die Heidelberger Feuerwehr auch die von Google gelieferten Höhendaten, um die Druckverhältnisse bei Pumpstrecken zu ermitteln. www.ubisense.net Die Software Cadenza 2013 eröffnet neue Wege für das Geo-Datenmanagement. Disy Informationssysteme hat die Version 2013 ihrer Software-Plattform Cadenza herausgebracht. Cadenza ist nach Angaben des Unternehmens das einzige Werkzeug auf dem Markt, das die Vorteile eines Reportingsystems und eines Geoinformationssystems vereint. Die Neuerungen der aktuellen Version finden sich insbesondere in der Benutzerführung von Cadenza Web. Auch für Gelegenheitsnutzer sollen Sach- und Geodaten einfacher visualisiert und ausgewertet werden können. Hintergrund dieser Entwicklung ist die zunehmende Verbreitung von Geo daten. Bis vor wenigen Jahren war die Recherche und Analyse von Sach- und Geodaten Spezialisten vorbehalten. Mit der Einführung von webbasierten Kartendiensten sowie der rasanten Verbreitung von Smartphones und Tablets hat sich dies geändert. Neben den Spezialisten gibt es immer mehr Gelegenheitsnutzer, die webbasierte GIS-Anwendungen einsetzen. „Ein einfaches und intuitives Auskunftssystem für die Allgemeinheit zu schaffen, das gleichzeitig die Anforderungen von Fachabteilungen an ein Web-Auskunftssystem und die Voraussetzungen für Web-Fachanwendungen mit Datenerfassung erfüllt,“ so beschreibt Arnd Otterstätter, Produktmanager bei disy, die Herausforderungen bei der Weiterentwicklung. Bei manchen Fragestellungen kann sich der Anwender erst durch Ausprobieren und Spielen mit dem Datenbestand an die Antwort herantasten, welche Daten und Informationen er tatsächlich benötigt. Für solche Arbeitsprozesse bietet die neue Version viele neue Features. Anstelle starrer Dialogfolgen und komplexer Auswahlstufen bis zur Datenvisualisierung können jetzt intuitiv die Such- und Auswahlparameter zu jedem Zeitpunkt beliebig geändert werden – bei sofortiger paralleler Ergebnispräsentation in dynamisch angepassten Tabellen und Diagrammen. Gleichzeitig lädt das System nur die Daten, die derzeit in der Oberfläche angezeigt werden (Lazy Loading). „Deshalb bleibt die Bedienung auch bei großen Datenmengen disy Die Fläche des Landes Brandenburg ist 2012 wieder gewachsen. Das ergaben laut Amt für Statistik BerlinBrandenburg Neumessungen von Flächen, auf denen Baumaßnahmen oder Bodenordnungsverfahren durchgeführt wurden. Insgesamt kommt das größte der neuen Bundesländer nun auf 2.948.563 Hektar. Das sind 165 Hektar mehr als im Vorjahr. Die mit Abstand größten Flächennutzungen im Land Brandenburg betreffen die Landwirtschaftsfläche und die Waldfläche mit 1,45 beziehungsweise 1,05 Millionen Hektar. Ubisense Scheinbar selbstverständliche Wahrheiten zu hinterfragen, kann bisweilen zu ganz neuen Lösungen führen – und das gilt natürlich auch in der Geoinformatik. Hier war es bislang unbestritten, dass preiswerte, einfach bedienbare Endverbraucher-Anwendungen wie Google oder OpenStreetMap für den Alltag zwar ungemein hilfreich sind, für den professionellen Einsatz allerdings nicht taugen. Die fachliche Arbeit mit Geodaten und raumbezogenen Sachinformationen erfolgte daher bislang ausschließlich in komplexen und entsprechend teuren Geoinformationssystemen. Natürlich haben Webtechnologie und mobile Lösungen auch am GIS-Markt Einzug gehalten. Ihre Performance, Skalierbarkeit und Bedienung ist jedoch in der Regel nicht mit den genannten Consumer-Systemen vergleichbar. Mit dem neuen Produkt myWorld versucht Ubisense den Brückenschlag. Es wird direkt mit bestehenden professionellen GIS gekoppelt. Nach Auskunft des Anbieters können dabei alle in unterschiedlichen Systemen des Unternehmens vorliegenden Informationen mit Raumbezug auf einer einfachen Oberfläche im Google-MapsStil abgerufen und gepflegt werden. Geodaten + Reporting: In der Version 2013 finden sich die Neuerungen insbesondere in der Benutzerführung der Software-Plattform Cadenza Web. schnell und intuitiv, und das Stöbern in den Daten macht mit Cadenza Web richtig Spaß“, sagt Dr. Wassilios Kazakos von disy. Damit der Anwender mit unterschiedlichen Bildschirmgrößen arbeiten kann, passt sich die Darstellung der dynamisch erzeugten Tabellen, Diagramme oder Karten automatisch an die Bildschirmgröße des jeweiligen Endgeräts an. Auch die Oberfläche von Cadenza Web hat ein modernes Design bekommen. Sie wurde vereinfacht und mittels moderner WebTechnologien auf den aktuellen Stand gebracht. Daneben sind, so disy, die Bedienelemente intuitiv verständlich, um den Anwender an jeder Stelle über erklärende Infoboxen und Vorschaubilder sicher durch die Datenauswahl zu lotsen. Ingesamt besitzt Cadenza 2013 viele funktionale Erweiterungen und gleichzeitig auch Vereinfachungen bestehen- der Funktionen. Für Datenredakteure gibt es etwa Neuerungen in Cadenza Professional, die die Verknüpfung von Daten aus unterschiedlichen Quellen aufgrund der neuen Werkzeugunterstützung vereinfachen. Daneben wurde die Erstellung komplexer Druckberichte mit iReport und Jasper Reports nochmals erweitert. Jetzt werden auch Kartendiagramme unterstützt und die Datengrundlagen für Karten und Diagramme lassen sich noch flexibler steuern. Eine weitere Verbesserung ist, dass die Nutzer- und Rechteverwaltung von Cadenza auch komplexe Organisationen optimal unterstützt. Mit Cadenza Mobile lassen sich darüber hinaus Offline-Karten jetzt flexibler organisieren und kabellos über den neu entwickelten Cadenza Mobile Server austauschen. Eine voll funktionsfähige DemoVersion kann online angefordert und getestet werden. www.disy.net Software & Anwendungen Business Geomatics 5/13 | 12. August 2013 |9 Ein Kartenprojekt für alle Zwischen Grafikprogrammen und Geographischen Informationssystemen ist die Kartensoftware OCAD angesiedelt. Der Geschäftsführer Thomas Gloor der Firma OCAD präsentiert nun in der Produktfamilie das neueste Mitglied. OCAD 11 Enterprise stützt sich auf eine Client-Server-Architektur und ermöglicht so, dass mehrere Nutzer gleichzeitig an einem Kartenprojekt arbeiten können. Im Kern bietet die schweizerische Firma mit ihrem Hauptprodukt das Equipment, um eine Vielfalt an Karten zeichnen zu können, etwa topographische Karten, Stadtpläne, Wanderund Fahrrad-Karten oder Online-Maps. Das Besondere: Die Nutzer erhalten nicht nur grafische Tools, sondern auch die Möglichkeit, die Darstellung der Karteninhalte geographisch korrekt wiederzugeben. Damit schließt das Produkt OCAD jene Lücke, die zwischen kreativer Grafik-Software und GI-Systemen klafft. Nach dem Release von OCAD 11 Professional schlägt die Firma mit der Enterprise-Version den Weg in die Cloud ein. Dabei können die Anwender nicht nur auf die Funktionen von OCAD 11 Professional zurückgreifen, sondern auch auf Eigenschaften einer ausgelagerten Software. Ortsunabhän- OCAD Das Unternehmen OCAD bringt eine neue Edition seiner Kartensoftware heraus. Damit können Pläne von mehreren Personen gleichzeitig bearbeitet werden. Die Entwicklung stützt sich dazu auf eine Client-Server-Architektur. Für Anwender, die bereits OCAD nutzen, sind bei der Enterprise-Version die Eincheck-/Auscheck-Modi neu. gigkeit, Skalierbarkeit und konstante Verfügbarkeit zählen dazu. „Damit mehrere Anwender zur selben Zeit an bestimmten Aspekten eines Kartenprojektes arbeiten können, empfehlen wir aus Sicherheitsgründen eine VPNVerbindung“, so Geschäftsführer Gloor. Eine normale Leitung sei aber auch nutzbar. Durch das System eines Ein- check- und Auscheck-Modus werde sichergestellt, dass sich die Änderungen oder Aktualisierungen im Kartenbild nicht gegenseitig revidieren. So entsteht die Karte in einem aufeinander aufbauenden Prozess. Hinsichtlich der Funktionalität umfasst die EnterpriseVersion die Bandbreite von OCAD 11 Professional. Das technische Herzstück von OCAD 11 Enterprise ist eine PostgreSQLDatenbank, die auf lokalen wie auch gehosteten Servern installiert werden kann. Der Software haben die Entwickler eine neue „Client-Symbolleiste“ hinzugefügt. Diese ermöglicht es, die Karten im Datenbank-System zu speichern und zu bearbeiten. „Nutzer, die bereits OCAD in Betrieb haben, müssen sich lediglich daran gewöhnen, dass sie zuerst die Kartenobjekte vom Server herunterladen und das zu bearbeitende Kartenobjekt auschecken müssen“, erklärt Thomas Gloor die neue Vorgehensweise. Mit dem Auschecken ist das Objekt für andere Nutzer zunächst einmal gesperrt. Erst wenn es mit den Änderungen abgespeichert und wieder eingecheckt wurde, können die anderen Beteiligten darauf zugreifen. Zwei Jahre Entwicklungsarbeit hatte das Unternehmen im schweizerischen Baar in die neue Client-Server-Architektur gesteckt. Laut OCAD entspreche man mit der Neuerung den Kundenwünschen. Ebenfalls direkt auf den Bedarf der Nutzer zugeschnitten: Die Option, mit der sich verschiedene Symbolsätze einer einzigen Basiskarten-Geometrie zuweisen lassen. „Eine nachgeführte Kartengeometrie kann somit beispielsweise für eine Wanderals auch für eine Fahrradkarte genutzt werden“, erläutert Gloor. Die Enterprise-Edition ist ab einem Minimum von drei Named-User-Lizenzen erhältlich. Ein Paket mit drei neuen Lizenzen kostet einmalig 3.800 Euro. 950 Euro kommen ab dem zweiten Nutzungsjahr für das Update- und Service-Abo hinzu. www.ocad.com Energieatlas für Rhein-Neckar Auf der Regionalkonferenz Energie und Umwelt am 26. Juni in Ludwigshafen hat das Netzwerk Geoinformation der Metropolregion Rhein-Neckar (GeoNET.MRN) erstmals seine Pilotanwendung „Energieatlas der Metropolregion Rhein-Neckar“ vorgestellt. Darin sind digitale Karten mit den wichtigsten Regionaldaten zum Stand der Energiewende via Web-Browser und mobilem Endgerät abrufbar. GeoNET. MRN versteht den Atlas als Informa- tionsmedium zum Ausbaustatus von Anlagen für erneuerbare Energien. Zurzeit sind 35 Karten online, die zumeist Inhalte des regionalen Energiekonzeptes oder Daten der Bundesnetzagentur darstellen. Diese werden in einzelnen Beiträgen erläutert. Die verfügbaren Karten können in andere Webseiten und Anwendungen eingebunden werden. Der weitere Ausbau der digitalen Plattform ist geplant. www.energie.geoportal-mrn.de Doppelt vermisst besser: Mit den neuen 13 Meter großen Teleskopen lassen sich zwei Objekte gleichzeitig beobachten. Die Lage der Erde im Raum Bundesamt für Kartographie und Geodäsie feiert sein 40-jähriges Bestehen und weiht zwei neue Radioteleskope ein. Damit eröffneten sich weitere Beobachtungsszenarien. Um die Erde noch besser vermessen zu können, hat das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) Ende April die neuen TWIN-Radioteleskope am Geodätischen Observatorium Wettzell eingeweiht. Rund 150 Gäste waren bei der Feierstunde dabei. Neue Präzisionsinstrumente sollen für eine verbesserte Genauigkeit sorgen. Das BKG und die TU München werden es gemeinsam betreiben. Bei den neuen Teleskopen handelt es sich um zwei identische Radio teleskope mit einem Durchmesser von rund 13 Metern, die wechselseitig eingesetzt und teilweise automatisch betrieben werden können. Dadurch ist es möglich, notwendige Wartungs- und anfallende Reparaturarbeiten durchzuführen, ohne Beobachtungsreihen zu unterbrechen, teilt das BKG mit. Außerdem lassen sich auch gleichzeitig zwei Objekte (Quasare oder Satelliten) beobachten. Dies eröffnet nach Angaben der Betreiber eine deutliche Erweiterung der Beobachtungsszenarien und wird genauere Ergebnisse liefern. Durch die Nutzung neuer Frequenzbereiche, einer breitbandigen und hoch abgetasteten Aufzeichnung der Signale wird die Signalqualität erheblich gesteigert. Die TU München erläutert des Weiteren, dass die TWIN-Teleskope künftig wesentlich zur Bestimmung der Erdrotation und der Lage der Erde im Raum beitragen werden. Dies bildet eine Grundlage für moderne Navigationssysteme, Raumfahrtprogramme und Beobachtungen von Veränderungen der Erdstruktur. Der Präsident des BKG, Hansjörg Kutterer, betonte bei seiner Begrüßungs- ansprache den wichtigen Beitrag des BKG zum globalen Koordinatenreferenzsystem, dadurch, dass es hochpräzise Beobachtungsdaten bereitstellt. Dies sei auch eine unverzichtbare Grundlage für den Raumbezug in Deutschland, so Kutterer. Die Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, Cornelia Rogall-Grothe, weihte die Radioteleskope mit ein. Sie hob die Rolle der Bundesregierung beim Neubau der TWIN-Teleskope hervor. Man habe beträchtliche Haushaltsmittel bereitgestellt und so einen wichtigen Beitrag für die nationale und internationale geodätische Infrastruktur geleistet. Damit werde auch die internationale Spitzenposition Deutschlands auf diesem Gebiet gefestigt, so die Staatssekretärin. www.bkg.bund.de Die Stadtwerke Emden setzen künftig bei ihrem Rechnungswesen auf die technischen Anwendungen der Firma Schleupen. Die Migration von der SAP-basierten Vorgängerlösung soll zu Schleupen.CS erfolgen. Die Implementierungskonzepte stehen fast komplett. Zurzeit wird die Migration der Daten vorbereitet und parallel das Customizing der Lösung gestartet. Gleichzeitig sind die Unternehmensberater der Schleupen-Tochter VISOS damit beschäftigt, im Rahmen der Entflechtung des Netzbereichs die Organisation und Prozesse für die Marktkommunikation neu aufzubauen. So sollen später alle rechtlichen Anforderungen sauber umgesetzt werden können. www.schleupen.de www.stadtwerke-emden.de Anzeige TU München Migration zu Schleupen.CS | 10 Software & Anwendungen 12. August 2013 | Business Geomatics 5/13 Peter birkner über die Herausforderungen urbaner Verteilnetzbetreiber bei der Integration von Solaranlagen „Wir können dies mit Fug und Recht als Smart Grid bezeichnen“ Der Mainova-Technikvorstand, Professor Peter Birkner, stellte zusammen mit Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann und Prof. Dr. Martina Klärle das Solarkataster Frankfurts vor. Es ist das erste seiner Art, das neben den Solar-Informationen auch Analyse-Tools für Netzbetreiber bietet. Grund genug für die Business Geomatics, Professor Birkner nach den zukünftigen Zusammenhängen von erneuerbaren Energien und Smart Grids zu befragen. Wie schätzen Sie das Solarpotenzial für Frankfurt ein? Birkner: Meiner Auffassung nach ist Solarenergie die bisher einzige regenerative Energiequelle, die das Potenzial hat, in naher Zukunft in großem Maßstab im urbanen Raum eingesetzt zu werden. Damit spielt sie auch perspektivisch für die Stadt Frankfurt eine wichtige Rolle. Die Potenzialanalyse der Fachhochschule Frankfurt hat ergeben, dass rund 40 Prozent der Frankfurter Dächer für Photovoltaik (PV) geeignet sind und dass wir hier gut 800 Megawatt an Photovoltaikleistung installieren könnten. Damit ließen sich pro Jahr rund 717 Gigawattstunden an elektrischer Energie produzieren. Das entspräche rund 12,5 Prozent des Jahresstrombedarfs von Frankfurt. Das ist aber noch nicht alles. Hinzu käme in einem nächsten Schritt noch die gebäudeintegrierte Solartechnik, deren Entwicklung stark voranschreitet und die sich aktuell in der Markteinführungsphase befindet. Wir gehen davon aus, dass sich damit das Solarpotenzial Frankfurts nochmals verdoppeln könnte. Zum Beispiel wird es in Kürze Fassadenelemente mit integrierter Photovoltaik geben, die nicht teurer als herkömmliche Elemente sind und zusätzlich Strom produzieren. Wie viel Einspeisung von Solarstrom verträgt das Verteilnetz der Mainova? Heute sind in Frankfurt PV-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 17 Megawatt installiert. Dies entspricht gerade einmal zwei Prozent der in Frage kommenden Dachflächen. Unserem Netz bereitet dies keine Schwierigkeiten. Die beschriebenen, heute noch nicht genutzten Potenziale, stellen jedoch eine Herausforderung dar. Nur zum Vergleich: Frankfurt hat einen maximalen Leistungsbedarf von etwa 800 Megawatt und unser Kraftwerks park weist eine Leistung von etwa 450 Megawatt auf, von denen in der Regel 200 Megawatt bis 300 Megawatt am Netz sind. Zu diesem System können durchaus einige 100 Megawatt an Photovoltaik hinzukommen. Für Frankfurt, das extrem dicht besiedelt ist und zudem hochsensible Kunden wie den Flughafen oder die vielen Rechenzentren hat, sind Versorgungs Anzeige „Frankfurt soll Solar-Hauptstadt werden“, sagt der Oberbürgermeister der Main-Metropole Peter Feldmann. Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich die Stadt Frankfurt und der Energieversorger Mainova zusammengeschlossen und die Erstellung eines Solardachkatasters mit der Fachhochschule Frankfurt auf den Weg gebracht. Die Plattform gilt als Meilenstein zum Ausbau der Solarenergie in der hessischen Kommune. Oberbürgermeister Feldmann betont: „Meine große Hoffnung ist, dass wir mit dem Solardachkataster eine Initialzündung auslösen und einen wichtigen Schritt in Richtung Solar-Hauptstadt Frankfurt machen.“ Bereits viele Städte und Kommunen in Deutschland haben ein solches Kataster. Die Bürger können über einen WebGIS-Zugang herausfinden, ob sich das Dach ihres Hauses für eine Photovoltaik-Anlage eignet. Die Online-Anwendung beantwortet oftmals auch Fragen, wie etwa: Wann amortisiert sich eine Anlage mit meinem individuellen Eigenverbrauch oder den Kreditkonditionen meiner Hausbank? Doch Frankfurts Solarkataster soll einen Schritt wei- FH Frankfurt Vom Dach ins Netz tergehen. Prof. Dr. Martina Klärle von der FH Frankfurt erklärt es so: „Das Frankfurter Solarkataster ist das erste seiner Art, das für Netzbetreiber und Energieversorger besondere Analysemöglichkeiten bietet.“ Es können damit etwa ganze Straßenzüge oder Stadtviertel analysiert werden – das kann dann für Netzbetreiber interessant sein. Klärle veranschaulicht durch ein Beispiel: „Der Netzbetreiber kann ohne dieses neue Solarkataster nicht automatisch erkennen, ob seine lokale Trafo-Einheit und die dazugehörigen Leitungen zur Aufnahme des Solarstroms der Produktionsspitze zu bestimmten Sommerstunden ausreicht. Mit dem netzintegrierten Solarkataster muss der Netzbetreiber nicht mehr teuere Individuallössungen bereitstellen, sondern kann vorausschauend die lokalen Netzausbauten in der richtigen Dimension planen.“ Das Solardachkataster liefert somit wichtige Informationen zur Sicherstellung der Netzstabilität auch bei maximalem Ausbau der Solarenergie. Zudem berücksichtigt der Wirtschaftlichkeitsrechner neben der aktuellen EEG-Einspeisevergütung auch die prognostizierte Strompreissteigerung. Damit bildet das analysierende Solarkataster Frankfurts einen wichtigen Baustein in einem Smart Grid, einem intelligenten Netz. www.ffin.eu www.mainova.de www.frankfurt.de/solarkataster Prof. Dr.-Ing. Peter Birkner verantwortet bei der Mainova AG die Bereiche Asset Netze und Regulierung, Asset und Anlagenbau Erzeugung, Betrieb und Instandhaltung Kraftwerke, Arbeitsmedizinischer Dienst, Sicherheit und Umweltschutz sowie Innovations- und Wissensmanagement. Weiterhin ist er zuständig für den Netzbetreiber Netzdienste Rhein-Main GmbH (NRM). sicherheit und Versorgungsqualität von immenser Bedeutung. Photovoltaik wirft hier zwei technische Fragestellungen auf. Zum einen ist zu klären, wie wir mit den hohen Leistungen umgehen, die zusätzlich in das System eingebunden werden. Es darf zu keinerlei Leitungsüberlastungen und damit verbundenen Stromausfällen kommen. Zusätzlich gibt es noch einen dynamischen Aspekt. Die Spannung muss auch dann konstant bleiben, wenn beispielsweise durch Wolkenfelder Leistungsblöcke von 50 Megawatt oder 100 Megawatt kurfristig quasi ab- und zugeschaltet werden. Dies stellt eine enorme, heute so nicht bekannte Herausforderung für das Stromsystem dar. Die technischen Antworten lauten: Netzverstärkung, Leistungsmanagement sowie automatisierte Netzüberwachung und -steuerung in Echtzeit. Wie realisiert dies die Mainova? Wir müssen unsere Verteilnetze sozusagen intelligenter machen. Zentrales Element für die technologische Weiterentwicklung unserer Netze sind intelligente Ortsnetzstationen, die autark Netzinformationen verarbeiten können. An ausgewählten Stellen im Niederspannungsnetz werden Spannungs- und Strommessungen installiert. Die erfassten Werte werden per Power-Line-Carrier-Technologie in die Ortsnetzstation, als den zentralen Punkt eines Niederspannungsnetzes, übertragen und dort ausgewertet. In einem Kleinrechner sind die netztopologischen Daten aus dem GIS hinterlegt und es werden mit einem speziellen Algorithmus die Spannungen und Ströme des Niederspannungsnetzes an allen relevanten Punkten ermittelt. Damit wird eine Zustandserkennung des gesamten Netzes erreicht. In erster Linie werden auf diese Weise Grenzwertverletzungen hinsichtlich Strom und Spannung im Netz in Echtzeit erkannt. Die Aufgabe der dezentralen Steuerung ist es, ein stabiles Netz zu erhalten, aber gleichzeitig eine möglichst hohe Übertragungsleistung des Netzes sicherzustellen. Wie sieht eine solche Netzsteuerung aus? Die intelligenten Ortsnetzstationen umfassen im Netz verteilte Aktoren, mit denen zum Beispiel die genannten Solaranlagen bei Bedarf direkt angesteuert werden können, um auf solche Grenzwertverletzungen zu reagieren. Dabei muss nicht gleich die erzeugte Wirkleistung reduziert werden. Häufig ist eine Adjustierung der Blindleistung, wie es bei modernen Solaranlagen möglich ist, ausreichend. Alternativ kann auch auf eine verstärkte Eigennutzung des Solarstroms durch den Kunden oder auf ein Einspeichern in eine Batterie hingewirkt werden. Die gesetzliche Lage erlaubt heute dem Verteilnetzbetreiber nur einen Eingriff in Notfällen. Klar ist aber, dass ein Netzbetreiber bei einem Netz mit signifikanter Solarstromeinspeisung künftig antizipativ handeln muss. Aktuell ist dies nur auf der Basis von bilateral ausgehandelten Verträgen möglich. Nur der Vollständigkeit halber: Wir betreiben bereits zwei solcher Pilotnetze in Frankfurt. Diese können mit Fug und Recht als reale Smart Grids bezeichnet werden. Wo liegen die Grenzen solcher Ansätze? Wir gehen davon aus, dass wir die Netzkapazität mit diesen intelligenten Ortsnetzstationen um 20 bis 25 Prozent erhöhen können. Wir haben aber in unserem urbanen Raum eine andere Situation als in ländlichen Regionen. Bisher fand der massive Ausbau von regenerativen Energien eigentlich nur im ländlichen Raum statt. Ich bin aber überzeugt, dass sich dies kurzfristig ändern wird. Durch das Zusammenballen großer Erzeugungskapazitäten auf engstem Raum erwarten uns ganz andere Herausforderungen als auf dem Lande. Das Smart Grid wird eine wichtige Rolle spielen, dennoch werden wir ohne Speicher nicht zurechtkommen. Für die stationäre Stabilität kann beispielsweise die Power-to-Gas oder besser Power-toHydrogen-Technologie eine Schlüsselrolle übernehmen. Wie weit ist die Mainova damit? Wir sind gerade dabei, gemeinsam mit dem Land Hessen und der Thüga ein Pilotprojekt aufzubauen. Damit kann überschüssiger Solarstrom per Elektrolyse in Wasserstoff oder synthetisches Erdgas umgewandelt und eingespeist werden. Später kann dieses in Blockheizkraftwerken an anderer Stelle zur Strom- und Wärmeproduktion eingesetzt werden. Wir untersuchen aber auch die Kombination von dezentralen Batterien mit Solaranlagen. Dies dürfte einen entscheidenden Schritt zur Beherrschung der dynamischen Probleme – es geht um die berühmte Wolke, die über die Stadt zieht – darstellen. Gibt es einen Königsweg, um intelligente Verteilnetze, sogenannte Smart Grids, zu realisieren? Ich glaube nicht, dass es einen Königsweg gibt. Meine Erfahrung lehrt mich, dass ein intelligenter Mix von Technologien in der Regel die besten Ergebnisse liefert. Zudem ist damit auch die Berücksichtigung der verschiedenen unternehmensspezifischen Rahmenbedingungen möglich. Jeder muss den Schwerpunkt entsprechend seinen Gegebenheiten setzen können. Als urbane Verteilnetzbetreiber befinden wir uns in einem Lernprozess auf dem Weg zur Smart City. Wir müssen wissen, was ein Smart Grid kann und was es kostet. Wir müssen verstehen, was Speicher können und was sie kosten. Die Smart City wird teilautonom sein und die Medien Strom, Gas und Wärme werden sehr eng verzahnt sein. Wir müssen ebenso lernen, welche konkreten Auswirkungen der Zubau von regenerativen Energiequellen auf das Netz hat. Es muss einen strukturierten Transformationsprozess geben, da Versorgungssicherheit und -qualität zu jedem Zeitpunkt gewährleistet sein müssen. (sg) Software & Anwendungen Business Geomatics 5/13 | 12. August 2013 | 11 Geodateninfrastruktur gelegt Mit einem symbolischen Klick auf die Rechnertastatur starteten der sächsische Staatsminister des Innern, Markus Ulbig, und der CIO Sachsens, Dr. Wilfried Bernhardt, Mitte Juni das neue Geoportal des Freistaates Sachsen. In einer rund eineinhalb-jährigen Entwicklungszeit hatte der Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen (GeoSN) das frühere Geoportal auf eine neue technologische Basis gestellt. „Wir wollen moderne Kommunikationstechnik nutzen, um Verwaltung und alltägliches Leben komfortabler zu machen“, sagte Ulbig. Damit ginge man einen großen Schritt in Richtung „Smart Saxony“ (Intelligentes Sachsen). Das Intelligente der sachsenweiten Anwendung liegt vor allem darin, dass sich das neue Geoportal an den üblichen Funktionen im Internet orientiert. Die Optionen, Geodaten zu recherchieren und im Viewer zu visualisieren, gehören zum Standard bei kartenbasierten Anwendungen. Das federführende Referat GDI (Geodateninfrastruktur) am GeoSN hat jedoch sein Vorbild in der kommerziellen Welt verfolgt. „Bei der Optik der Suchleiste und deren Bedienung sowie in der Kartenansicht haben wir uns an den verbreiteten Anwendungen im Internet, insbesondere Google, orientiert“, erklärt Jörg Taggeselle, Referatsleiter Administration GDI. Über die Suche können Orte und Stichworte gesucht werden. Diese werden dann auf den Karten visualisiert. Hier können verschiedene Hintergrundkarten wie Karte, Straßen oder Luftbilder ausgewählt werden. Dazu gibt es thematische Ebenen etwa zu Bereichen wie Verwaltung, Tourismus, historisches Sachsen, Geologie oder Lärm. Dieses frei zugängliche FrontEnd steht sowohl Bürgern als auch Unternehmen zur Verfügung, die sich mit Geodaten beschäftigen. Daneben ist der neue Sachsenatlas für interne Anwender neu aufgestellt. Referatsleiter Taggeselle hebt besonders den neuen Dienste-Server hervor. Mit diesem Angebot sorgt der GeoSN dafür, dass jegliche geodatenhaltende Stellen ihre Daten als Dienste bereitstellen können. „Das unterstützt vor allem kleine Gemeinden und Behörden, die nicht die Kapazitäten haben, eigene Dienste aufzusetzen. Somit schaffen wir nicht nur eine ITStruktur sondern auch eine Organisationsstruktur, die alle miteinbindet“, so Taggeselle. Vier weitere Anwendungen übernimmt das sächsische Geoportal überdies: Das Monitoring, das noch nicht offiziell freigeschaltet ist, soll für die Überwachung der Dienste sorgen. Eine SMS-Benachrichtigung wird eingerichtet, die die Zuständigen informiert, wenn Störungen bei den Geodiensten auftauchen. Über eine Ampel wird der Betriebsstatus eines Dienstes symbolisiert. Im Bereich Security steht die datenschutzrechtliche Sicherheit der Dienste im Fokus. Darunter fällt beispielsweise die gesamtsächsische Rechteverwaltung für die Nutzer. Für die Geodatenspeicherung und -aufbereitung bietet der GeoSN ebenfalls einen Service. Letzteres geschieht nach Unter anderem lassen sich beim neuen Sachsenatlas die Gebiete von genehmigten Bebauungsplänen anzeigen. den Vorgaben der europäischen Richtlinie INSPIRE, die für den formalen Aufbau einer einheitlichen, europaweiten GDI sorgen soll. Damit steht ein umfangreicher ITKomplex für interne Zwecke bereit. Um die Verfügbarkeit dieser Daten und Services täglich rund um die Uhr zu gewährleisten, betreibt der G eoSN die Portal-Plattform nicht selbst. Sie ist ausgelagert auf die von einer TSystems-Tochter betriebene E-Government-Plattform. „Damit können wir eine Verfügbarkeit von 99 Prozent rund um die Uhr anbieten“, versichert Taggeselle. Hauptauftragsnehmer für die E-Goverment Basiskomponente Geodaten war das Münsteraner Unternehmen con terra. Sein technologisches Tool-Kit map.apps ist der Kern der Viewer- und Portal-Lösung. Für den Diensteserver zeichnet im Wesentlichen die Firma interactive instruments als Sub-Auftragnehmer verantwortlich. AED-SICAD realisierte die umfangreichen Druckfunktionen, die im Geoportal angeboten werden. T-Systems MMS und T-Systems International wirkten bei der Realisierung der intelligenten Suche mit und realisierten das Geodienste-Monitoring. Alles in allem sind im neuen Sachsen atlas größtenteils Standard-Lösungen der Softwareanbieter implementiert. „Der alte Sachsenatlas wurde zu rund 80 Prozent durch individuell entwickelte Lösungen betrieben. Dieses Verhältnis haben wir zugunsten einer einfachen und wirtschaftlichen Pflege nahezu umgekehrt“, berichtet GDI-Ex- perte Taggeselle. Die Verwendung von standardisierten Lösungen war eine der Empfehlungen, welche die TU Dresden in einer Vorstudie gegeben hatte. Die Hochschule hatte im Jahr 2008 untersucht, welche Anforderungen ein neues Geoportal erfüllen müsste. Auf Basis dieser Leitlinien wurde 2010 ein Konzept erstellt, 2011 wurde die Gesamtausschreibung veröffentlicht, die con terra für sich entscheiden konnte. Mit dem jetzt erfolgten Startschuss geht nicht nur das neue Geoportal online, sondern steht auch die mobile Version für Smartphones zur Verfügung. Derzeit wird bereits das Modell iPhone 4 unterstützt. Die mobile Version für Android-basierte Smartphones ist noch in Arbeit. (jl) www.geoportal.sachsen.de Im voralpinen Untergrund Preis für Käfer-Map Absolventin der HAWK-Fakultät Gestaltung entwickelt interaktive App, mit der das Vorkommen von Käferarten digital kartiert werden kann. Sie erhielt den Red Dot Award. Länderübergreifende Karte soll den Weg zu geothermischer Energie aufzeigen. Das süddeutsche Molassebecken gilt als das wichtigste Gebiet für die geothermische Energienutzung in Deutschland. Der tiefere Untergrund birgt eine Vielzahl an natürlichen Ressourcen und Speichermöglichkeiten, die für eine nachhaltige Bewirtschaftung von erneuerbaren Energien nutzbar gemacht werden können. Sie würden damit einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten können. So formuliert es das EU-Projekt GeoMol, an dem die sächsische TU Freiberg als einzige Institution beteiligt ist, die nicht aus den Anrainerländern kommt. Neben Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich und Slowenien sind von deutscher Seite die Geologischen Landesdienste Baden-Württembergs und Bayerns eingebunden. Für die letzteren sollen die Freiberger Wissenschaftler die Infrastruktur für ein einheitliches Modell des Untergrunds erstellen. www.tu-freiberg.de Anzeige Ein Navi für den Untergrund: Dafür wollen Geoinformatiker der TU Bergakademie Freiberg die Infrastruktur entwickeln, um den Weg zu Erdwärmeund Rohstofflagerstätten zu finden. Das Navigationsgebiet soll zunächst das voralpine Molassebecken sein. In einer gemeinsamen länderübergreifenden Karte für den Untergrund sowie einem 3D-Modell sehen die Forscher des Instituts für Geoinformatik und Geophysik den ersten Schritt. HAWK Dass ihr die kleinen Krabbler mal zu einer Auszeichnung verhelfen würden, das hat Nadine Weiberg vermutlich nicht gedacht. Doch nun erhielt die frisch gebackene Absolventin der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen den Red Dot Award für ihre App „Käferkunde“. Die Anwendung entstand im Rahmen von Weibergs Bachelor-Thesis im Wintersemester 2012/2013. Bei Käferkunde handelt es sich um eine App, mit der Käfer-Arten gelernt, nachgeschlagen, bestimmt oder gezeigt werden können. Weltweit gibt es mehr als 350.000 verschiedene Käfer arten – allein in Deutschland sind es circa 6.500. Während Waldspaziergänger oder Gartenbesitzer sie kaum beachten und nur zur Kenntnis nehmen, wenn sie als Schädling oder Nützling in Natur oder Wirtschaft eingreifen, sind es die Förster, die all diese Käfer – gerade deswegen – kennen müssen. Mithilfe der App können Käfer erfasst oder nachgeschlagen und sogar über eine Filterfunktion anhand ihrer Merkmale wie Größe, Farbe oder ähnliches zugeordnet werden. Weiterhin beinhaltet die App eine interaktive Karte, auf der per integrierter Fotofunktion sowie GPS die Lebensräume von Käfern von jedem Nutzer eingezeichnet beziehungsweise eingesehen werden können. Die Abschlussarbeit ist im Zusam- Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen Der Freistaat Sachsen wartet mit einem neu konzipierten Geoportal auf. Für den Sachsenatlas wirkte ein Firmenkonsortium zusammen. Rund 6.500 Käferarten krabbeln allein in Deutschland. Die Käfer-App soll dabei helfen, die Arten zuzuordnen. menhang mit dem EXIST-geförderten Gründungsprojekt FOVEA entstanden, in dem sich Nadine Weiberg zusammen mit zwei weiteren Gründungsmitgliedern mit der Softwareentwicklung für die Forstwirtschaft beschäftigt. Unter 6.800 Einreichungen konnte sich Weibergs Idee mit 509 anderen Kreativleistungen beim Red Dot Award durchsetzen. Der renommierte Designwettbewerb findet seit 1954 statt, die Auszeichnung wird vom heutigen Design Zentrum Nordrhein-Westfalen vergeben. Die diesjährige Preisverleihung findet am 18. Oktober in Berlin statt. www.hawk-hhg.de www.red-dot.de | 12 Software & Anwendungen 12. August 2013 | Business Geomatics 5/13 Drohne nimmt Witterung auf Veranstaltung in Druckform Anzeige Wie Rehkitze mittels High-Tech aus der Luft geortet und vor den Mähmaschinen der Landwirte in Sicherheit gebracht werden können, zeigen aktuell einige Hersteller von sogenannten Unmanned Aerial Vehicles (UAV). Mehr als 100.000 Rehkitze werden nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums jährlich getötet. Nachdem die jungen Tiere im Mai und Juni zur Welt kommen, sind sie den Gefahren der Umwelt ausgesetzt. Der größte Feind ist der Fuchs, doch gleich an zweiter Stelle sollen die Mähmaschinen der Landwirte den Kitzen das Aufwachsen schwer machen. Denn die Ricken verstecken ihre Kleinen im hohen Gras der Felder. Droht ihnen dort Gefahr, so rennen die Jungtiere nicht davon, sondern verharren gemäß ihres „Drückinstinkts“ am Boden. Das Verhalten wird zur Falle, wenn die Landwirte zum Mähen hinausfahren. Die UAVs von Firmen wie microdrones und HiSystems haben nun den Blick voraus geworfen. Ausgestattet mit Wärmebildkameras und Videosensor lassen die Firmen ihre Quadrokopter respektive Oktokopter über die Felder mit der Heuernte kreisen. Mittels Echtzeit-Datenübertragungen können die UAVs, die auch GPS und Höhensensoren an Bord haben, die Tiere aufgrund ihrer Körperwärme deutlich auf den Laptops abbilden. Die Laptops dienen gewissermaßen als Bodenstation. Darüber können die Anwender die Bilder von der Flugroute – egal, ob zuvor festgelegt oder manuell gesteuert – direkt überprüfen. Rund 20 bis 40 Minuten können die MikroKopter des Unternehmens HiSystems mit einer Akkuladung in der Luft bleiben, die Siegener Firma microdrones bringt es mit ihren gleichnamigen Flugplattformen sogar auf bis zu 88 Minuten. Viel Zeit also, um die verängstigten Tiere im hohen Gras zu finden. Eigentlich könnten auch Jäger, beauftragt von den Landwirten, vor dem Mähen die Felder mit ihren Hunden überprüfen und die Kitze aufscheuchen. Doch die Jungtiere werden so nicht immer gefunden, denn die ein bis zwei Monate alten Rehe haben noch kaum Eigengeruch, durch den sie gewittert werden könnten. Diesen Part haben bei den Beispielprojekten, wie etwa mit dem Schweizer Rehkitzprojekt der Berner Fachhochschule für Agrarwissenschaften (HFAL) und den MikroKoptern, jetzt die Drohnen eingenommen. Sind die Tiere geortet und die Koordinaten abgespeichert, bleibt die Drohne über dem Fundort stehen. Dann geht es an die eigentliche Rettungsaktion. Das Schwierige dabei: Direkter Kontakt mit Menschen muss vermieden werden, da die Kitze sonst nicht mehr vom Muttertier angenommen und gesäugt werden. Es gibt verschiedene Methoden, wie das Weiterleben www.mikrokopter.de Unbemannte Fluggeräte können nicht nur Vermessungsaufgaben übernehmen oder im Dienste des Militärs rotieren. Aktuelle Demonstrationen belegen, wie sie auch für die Rehkitz-Rettung eingesetzt werden können. Reh-Ortung: Der „Drückinstinkt“ der jungen Tiere sorgt dafür, dass sie bei Gefahr nicht wegrennen. Für Landwirte sind die Kitze im hohen Gras nicht zu sehen. der Kitze dennoch gesichert ist. Das Tier kann mit dichtem Gras als Isolierschicht an eine sichere Stelle getragen werden. Bei anderen Demonstrationen stellten die Helfer mobile Stoffwände um das Jungtier herum auf. So können sie vom Landwirt beim Mähen einfach umfahren werden. Nachdem nun die ersten UAV-Hersteller ihre Drohnen für die RehkitzRettung kreisen ließen, wird es künftig an den Landwirten liegen, solche Unternehmen vor dem Einfahren der Heuernte zu beauftragen. www.mikrokopter.de www.microdrones.de 230 Experten aus der Photogrammetrie, dem Laserscanning und der optischen 3D-Messtechnik trafen im Februar auf dem Gelände der Jade Hochschule zusammen. Dort hatte das Institut für Angewandte Photogrammetrie und Geoinformatik zu den „12. Oldenburger 3D-Tagen“ geladen. Den Kern des zweitägigen Programms bildeten 54 Fachbeiträge sowohl aus der aktuellen Forschung als auch in Form von Produktinformationen. Diese Vorträge sind jetzt in dem Band „Photogrammetrie, Laserscanning, Optische 3D-Messtechnik“ unter der Marke Wichmann im VDE Verlag veröffentlicht worden. Als Herausgeber zeichnen Thomas Luhmann und Christina Müller verantwortlich. Sie bündeln ein ausgewogenes Programm, das sich mit Software- als auch mit Hardware-Fragen auseinander setzt. Einen Blick auf die Scanregistrierung ohne Targets (Referenzpunkte) wirft beispielsweise Frank Gielsdorf. Der Mitarbeiter der Firma technet unterzieht terrestrische Laserscans einer statistischen Analyse. Dabei vergleicht er konventionelle Verfahren, also über die Ausrichtung der Scans anhand von identischen Punkten, mit der technetLösung Scantra, die die Registrierung über natürliche Ebenen ausführt. Dem Stichwort Kalibrierung widmen sich zum Beispiel Thomas Dunker und Sebastian Luther vom Fraunhofer IFF. Sie stellen ein Sensormodell und ein Kalibrierverfahren für einen Streifenlichtsensor an einem IR-3D-Scanner vor, das aus einer Infrarot-Kamera und einem Infrarot-Projektor besteht. www.jade-hs.de 12. August 2013 | Business Geomatics 5/13 | 13 Daten & Datenmanagement www.business-geomatics.com Intelligenz Es bedarf Schlüsseltechnologien, um Big Data der Erdbeobachtung zu bewältigen. Konferenz in Italien zeigt, wie wichtig stärkere Zusammenarbeit ist. Das Schlagwort Big Data treibt die ITBranche um. Unter dem Thema werden Technologien für die Analyse großer und unstrukturierter Datenbestände bezeichnet. Nach dem Motto „Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts“ wird Big Data als eine der wesentlichen Triebkräfte für die IT-Branche in Zukunft angesehen. Zuletzt befassten sich die 250 Teilnehmer der Konferenz „Big Data from Space“ der Europäischen Weltraumorganisation ESA in Frascati bei Rom, mit der Frage, wie Big-Data-Technologie helfen kann, um den Mehrwert von Fern erkundungsdaten zu verbessern. Schließlich hat das Spezialgebiet der Erdbeobachtung bereits seit den ersten Signalen, die Satelliten an die Erde funkten, das Problem, die großen Datenmengen zu managen und zu analysieren. Heute zeigt sich, dass sich das Problem trotz leistungsfähiger IT eher verschärft. sten, mit denen immer schneller wachsende Datenmengen in Echtzeit analysiert und für effiziente Geschäftsentscheidungen genutzt werden können. In vielen Bereichen der Erdbeobachtung besteht die Herausforderung, mit großvolumigen Daten und Datenarchiven umzugehen, bereits seit mehr als 35 Jahren – genauer gesagt, seitdem mittels Satelliten Erdbeobachtungsdaten gewonnen werden. Die konkreten Hemmnisse, die in wissenschaftlichen Disziplinen wie Supercomputer daten und wissenschaftliche Daten kombiniert auszuwerten, um so neue Erkenntnisse zu gewinnen. Forscher versprechen sich einen Fortschritt im Bereich der interdisziplinären, weltweit verteilten Kooperation. Dies setzt neue Wege beim Datenmanagement voraus, denn die Daten müssen schnell und zielgerichtet aufgearbeitet und verteilt werden. Speziell bei den Erdbeobachtungsdaten erwartet die ESA, so ein Resümee der Veranstaltung in Frascati, eine Zunahme an Anwendungen, die kein tiefes Expertenwissen erfordern, dafür aber einfach verständliche Informationen fordern. Diese werden zwar komplexen Analyse- und Auswerteprozessen unterworfen, sollen aber dennoch schnell abgerufen werden. Intelligenz statt Masse Allgemeiner Trend Weltweit wächst das Datenvolumen rasant – und mit ihm steigen die Probleme im Umgang mit der Datenflut. Laut Erhebung der von EMC gesponserten IDC-Studie „Extracting value from Chaos“ belief sich das globale Datenaufkommen im Jahr 2012 auf 1,8 Millionen Zettabytes, das sind 1,8 Billionen Gigabytes. Mit dieser weltweit produzierten Datenmenge habe das Informationsvolumen in den vergangenen fünf Jahren um den Faktor 5 zugenommen, so das international tätige Marktforschungsunternehmen. Die Erzeugung und der Austausch von Daten unterschiedlicher Struktur und Herkunft birgt große Potenziale für Wissenschaft, Industrie und unsere Gesellschaft. Doch um dieses Potenzial zu erschließen, muss nach neuen Lösungen im Umgang mit diesen mächtigen, heterogenen Datenmengen gesucht werden. Allein IBM plant Investitionen von 100 Millionen US-Dollar für die Entwicklung von Technologien und Dien- statt Big Data from Space: Ein einzelnes Satellitenbild kann ein Gesamtvolumen von etwa 150 Gigabyte haben. Big Data stellt in der Fernerkundung wie auch bei Unternehmensanwendungen ein strukturelles Problem dar: Laut Moore´s Law verdoppeln sich die Transistoren auf einem Chip alle 18 Monate. Greg´s Law besagt, dass sich die durchschnittliche Datenbankgröße alle 9 bis 12 Monate verdoppelt. Die Informationsflut wächst also den Kapazitäten exponentiell davon, und lediglich immer höhere Rechenkapazität etwa in Form von Supercomputern oder Cloud- Diensten bringen die Anwender an dieser Stelle nicht weiter. Statt Masse (= IT-Kapazität) ist also Intelligenz gefragt. Die weltweite Community im Umfeld der Erdbeobachtung erwartet, dass ein größeres Verständnis für neue Lösungsansätze jenseits der etablierten Spezialgebiete entstehen muss, um die Möglichkeiten von Big Data auszuschöpfen. Vor allem seien intelligente Algorithmen gefragt – und Flexibilität, um die Daten den Nutzern zugänglich zu machen. So formuliert die ESA die Herausforderung an die Informatik darin, spezielle Abfragesprachen zu entwickeln, mit denen die Nutzerintention einfach, aber maschinenlesbar ausgedrückt werden kann. Grundsätzlich gehen Experten davon aus, dass Teil-Disziplinen aus den Bereichen Supercomputing, Datenbanken, Machine Learning und Visualisierung enger zusammenarbeiten müssen, um Big-Data-Technologien breit in die Praxis zu bringen. Zudem erwartet die ESA für die Zukunft auch neue Prozessierungsdienste, die traditionelle Webservices ergänzen. So stellte der deutsche Forscher Peter Baumann von der Jacobs University Bremen auf der ESA-Konferenz etwa dar, wie der standardisierte Web Coverage Processing Service (WCPS) mit Abfragesprachen aus dem Umfeld der XML-Technologie verschmolzen oder 3D-Simulationen direkt auf Datenbankebene durchgeführt werden können, um so die Leistungsfähigkeit von Big-Data-Ana- Rom in Echtzeit Im Rahmen der Konferenz Big Data from Space haben die Unternehmen DMCii und Spacemetric gezeigt, wie schnell Satellitendaten nutzbar gemacht werden können. Dazu haben die Firmen ein Satellitenbild von Rom in nur elf Minuten prozessiert und verfügbar gemacht. Das Bild wurde am 5. Juni um 9:17 Uhr erstellt und am selben Morgen um 9.28 Uhr präsentiert. Üblicherweise vergeht mindestens ein Tag, bis die Daten genutzt werden können. Dies beweise, so die Unternehmen, dass Erdbeobachtung heutzutage nahezu in Echtzeit möglich sei. DMCii ist spezialisiert auf die schnelle Lieferung von Bildern für zeitkritische Anwendungen etwa im Bereich Katastrophenschutz oder Landwirtschaft. Das Unternehmen hat dazu einen direkten DownlinkService erstellt, um den Datentransfer vom Satelliten zum Endnutzer zu beschleunigen. lysen zu verbessern. Die ESA möchte jedenfalls weitere Veranstaltungen initiieren, um den notwendigen Dialog und die Kooperation weiter zu intensivieren.(sg) Autorin: Heike Hoenig, M.A., Wissenschaftsjournalistin, Bremen. Hintergrund zu Big Data der Meteorologie, Geologie, Klimatologie, luftgestützte Erdbeobachtung oder den planetaren Wissenschaften die effektive Nutzung großvolumiger Daten erschweren, beschäftigen Forschungsgruppen und -zweige schon lange Zeit. Ein konkretes Beispiel: Die Europäische Weltraumagentur ESA beabsichtigt, der Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft künftig zwölf Milliarden Satellitenbilder anzubieten. Berücksichtigt man, dass ein einziges Satellitenbild aus 36 bis 500 verschiedenen Kanälen bestehen kann, entsteht bereits für ein einzelnes Bild ein Gesamtvolumen von etwa 150 Gigabyte. Neben der Verwaltung der schieren Datenmenge kommt heute die Anforderung hinzu, Daten aus verschiedenen Weltraummissionen, Satelliten- Der Branchenverband BITKOM definiert Big Data als Analyse großer Datenmengen aus vielfältigen Quellen in hoher Geschwindigkeit mit dem Ziel, wirtschaftlichen Nutzen zu erzeugen. Inzwischen ist die Bezeichnung von vier Kategorien etabliert, die die Herausforderungen beschreiben. Die Kategorien werden mit vier V´s gekennzeichnet. Das erste V bildet den am wenigsten verwunderlichen Aspekt ab: das Volumen, also der reine Speicheranspruch der Daten. Schwierigkeiten entstehen vor allem beim Datentransport und Datenaustausch. Bis heute bringt man Datenmengen im Terabyte-Bereich, wie sie im Fernerkundungsbereich üblich sind, nicht einfach über eine Leitung auf den Weg, sondern verschickt sie noch immer als physische Datenträger. Die Geschwindigkeit, mit der die Daten ankommen, also die Velocity, ist demnach ein weiterer der vier entscheidenden Aspekte von Big Data. Variety bildet das dritte V und beschreibt die Vielfalt der Daten, die im Bereich der Erdbeobachtung besonders groß ist, nicht nur, weil die Daten sehr komplex sind oder eine Zeitdimen- sion besitzen, sondern weil sie auch auf verschiedensten in der Geographie bekannten Modellierungen basieren. Das vierte V bildet ein weiteres wesentliches Problem ab: Veracity, die Glaubwürdigkeit der Daten. Hier geht es genauso um die Beurteilung der Quelle der Daten als auch um eine Qualitätsprüfung. | 14 Daten & Datenmanagement 12. August 2013 | Business Geomatics 5/13 Flusslauf im Sucher Die Elbe hat die Landstriche in Sachsen und Sachsen-Anhalt mittlerweile wieder freigegeben. Wo bis vor zwei Monaten noch das Flusswasser Häuser und Wohnungen durchflutete, sind die Aufräum-Arbeiten in vollem Gange. Vergleichbare Szenen hatten sich in Bayern abgespielt, wo sich das Hochwasser der Donau seinen Weg gebahnt hatte. Hilflose Personen retten, Sandsäcke stapeln und die Deiche sichern, sind die vorrangigen Aufgaben in solchen Situationen. Während vor Ort helfende Hände mit anpackten, huschten in Weßling in Oberbayern Hände flink über die Tastatur. Im Zentrum für Satellitengestütze Kriseninformation (ZKI) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) wird im buchstäblichen Sinne grundlegende Arbeit getan. Die Fernerkundungs-Spezialisten erstellen aus den Rohdaten der Satelliten großflächige Karten für die Einsatzteams. Dr. Monika Gähler ist die Leiterin des ZKI am Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum. Sie weiß, wie wichtig das „große Bild“ für eine schnelle Reaktion auf die Naturkatastrophe ist: „Welche Straßen oder Brücken sind betroffen? Welche Häuser oder Siedlungen sind beschädigt? Solche Informationen liefern Satellitenbilder.“ Durch die Angaben aus der Luft können die Auftraggeber, wie beim jüngsten Hochwasser das Bundesministerium des Innern, entscheidende Maßnahmen auf den Weg bringen. Aber nicht jeder Erdbeobachtungssatellit arbeitet mit der gleichen Sensorik, um die Rohdaten für die Karten beizusteuern. Prinzipiell unterscheidet man optische Sensoren und Radarsensoren. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. „Die Radartechnik funktioniert wetterund zeitlich unabhängig. Das heißt: Sowohl bei einer dichten Wolkendecke als auch nachts können Aufnahmen angefertigt werden. Daraus werden dann die Wasserflächen abgeleitet und mit weiteren Informationen wie topographischen Karten kombiniert“, erklärt Gähler den Prozess. Ohne Kartenhintergrund könnten die Einsatzleute mit den Radardaten recht wenig anfangen, meint sie. Bei den optischen Sensoren sei das anders. „Sie liefern ein konkretes Luftbild, damit können viele etwas anfangen. Wir leiten darüber hinaus wieder die überfluteten Bereiche ab“, so Gähler. Für solche Bilder müsse der Himmel wolkenfrei sein. Durch die „International Charter on Space and Major Disasters“, konnte das ZKI zu diesem Hochwasser auf eine Vielzahl an Satellitendaten mit verschiedenen Aufnahmemodi kostenlos zugreifen. Stark genutzt wurde TerraSAR-X, der unter der Steuerung des DLR steht. Durch die feste Umlaufbahn der Satelliten ist klar, wann er die betroffenen Gebiete überfliegen wird. Zusätzliche Steuerungen oder Kursänderungen der Satelliten waren aufgrund der großen Auswahl nicht nötig. Doch nicht nur Satellitenbilder spielen im Notfall eine Rolle. Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) erfasste digitale Bilder von den überschwemmten Gebieten aus Bundesanstalt für Gewässerkunde Beim jüngsten Hochwasser in Deutschland lieferten Bilder aus der Luft Informationen zur Aufklärung. Satelliten- und Luftbilder erfüllten dabei unterschiedliche Funktionen. Das Rhein-Hochwasser im Juni überflutete auch die Schwetzinger Wiesen bei Brühl in Baden-Württemberg. Die Bundes anstalt für Gewässerkunde erstellte Messbilder der Hochwasser-Gebiete. Sie sollen die Wasserstandsvorhersage optimieren. eigens beauftragten Flugzeugen heraus. „Für uns ging es nicht darum, aus den Luftbildern aktuelle, sofort verfügbare Aufklärungsinformationen abzuleiten. Vielmehr können wir damit unter anderem den Wasserstand parallel zum höchsten Wasserspiegel ermitteln“, erklärt Herbert Brockmann von der BfG, Referatsleiter und Experte für Geodäsie. Dieser lässt sich aus in den Bildern gemessenen dreidimensionalen Überschwemmungsgrenzen ermitteln. „Dort sind – im Gegensatz zur Flussmitte – die notwendigen Kontrastverhältnisse in den Bildern gegeben“, so Brockmann. Daneben werden Hochwasser 2013 Im deutschen Flussgebiet traf es in diesem Jahr die Bereiche um Donau und Elbe am härtesten. Auf einer durchgängigen Strecke von über 250 Kilometern zwischen dem sächsischen Coswig und dem brandenburgischen Lenzen vermerkte die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) den höchsten jemals gemessenen Wasserstand. Die Pegel in Passau seien, wie ein Bericht der BfG dokumentiert, durch das Hochwasser größtenteils außer Funktion gesetzt. Die einzige Notablesung am Pegel Passau hatte jedoch am 3. Juni einen Scheitelstand von 1.298 Zentimetern angegeben. Noch höher stieg das Wasser nur im Jahr 1501, dort erreichte man 1.320 Zentimeter. Der Blick auf den Pegel Dresden zeigte der Bundesanstalt, dass seit Mitte des 19. Jahrhunderts nur drei Hochwasser den Stand von 2013 getoppt hatten. Darunter das „Jahrhundert-Hochwasser“ von 2002. Orthophotos erstellt, die durch ihre Georeferenzierung unter anderem direkt in GI-Systeme eingespeist werden können. Innerhalb eines Tages hatte die BfG Ingenieurbüros beauftragt, die überfluteten Gebiete des Rheins, der Elbe, der Mulde sowie der Saale parallel zum Hochwasserscheitel zu überfliegen. Insgesamt 5.500 Messbilder entstanden am Rhein, circa 16.500 an Elbe, Saale und Mulde mit einer Bodenauflösung von zehn mal zehn Zentimetern. Vergleichbare Erfassungen erfolgten auch an Donau und Weser im Auftrag der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. „Um die Messbilder im Nachgang gezielt stereophotogrammetrisch auswerten zu können, musste die Befliegung mit einer Längsüberdeckung von 60 Prozent und einer Querüberdeckung von 30 Prozent geflogen werden“, sagt Brockmann. Die Auswertung der Bilddaten und Prozessierung der Nutzerprodukte erfolgt im Nachgang der Befliegung. Das ZKI arbeitete beim Hochwasser 2013 ebenfalls mit Luftbildern aus Flugzeug-gestützten Erfassungsmethoden. Das Forschungsflugzeug des DLR hatte das Donauhochwasser in Bayern sowie die Elbe-, Saale- und Muldefluten in Sachsen und Sachsen-Anhalt überflogen. An Bord waren drei kommerzielle Canon-Kameras in Kombination mit weiteren Einbauten. Es entstanden georeferenzierte Luftbilder, die nach Angaben des DLR eine Auflösung von 24 mal 24 Zentimetern pro Pixel boten. Neben der Ereignisdokumentation dienen die einmaligen Daten der BfG nach entsprechender Auswertung vor allem dazu, die Wasserstandsvorhersage zu optimieren und denkbare Hochwasser-Ereignisse zu simulieren. Die Aufnahmen des ZKI sind dagegen für die direkte Verwendung ausgelegt. Dabei zählt oft jede Stunde. „In der Regel versprechen wir, dass der Auftraggeber innerhalb von sechs bis 18 Stunden sein Produkt erhält. Bei dem jüngsten Hochwasser haben wir teilweise in drei bis sechs Stunden nach dem Erhalte der Satellitendaten liefern können“, so Monika Gähler vom ZKI. Insgesamt über 50 Karten-Produkte erstellten die 30 Mitarbeiter, die in den drei Wochen des Hochwassers rund um die Uhr im Einsatz waren. Dazu zählen Karten, eine Web-Applikation und ein geo-pdf, das von den Nutzern heruntergeladen werden konnte. (jl) www.zki.dlr.de www.bafg.de Michael judex sieht in der Nutzung aller Sensoren und Plattformen das volle Potenzial von Fernerkundungsdaten „Flächen, wo Menschen wohnen, sind von besonderem Interesse“ Auf dem Landesfeuerwehrtag in Stuttgart hatte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gezeigt, wie mithilfe von luft- und weltraumgestützter Sensorik in einem Notfall Informationen für Einsatzteams abgeleitet werden können. Der praktische Einsatz erfolgte beim Hochwasser 2013. Der Fernerkundungs-Experte Michael Judex vom BBK erklärt, was unternommen wurde. Was können Satellitenbilder in Notfallsituationen liefern? Judex: Sie liefern insbesondere bei großflächigen und langanhaltenden Schadenslagen wie dem letzten Hochwasser einen Überblick über viele Quadratkilometer Fläche gleichzeitig. Die Daten werden dann entsprechend ausgewertet, um zum Beispiel die insgesamt vom Hochwasser betroffene Fläche zu ermitteln oder überflutete Straßen zu identifizieren. Hat das BBK auch bem jüngsten Hochwasser mit dem DLR bezie- Michael Judex vom Referat Grundlagen Krisenmanagement beim BBK hungsweise dem ZKI zusammengearbeitet? Das BBK hat den Rahmenvertrag des Bundesministeriums des Innern mit dem DLR genutzt, um Satellitenbilder der betroffenen Regionen aufnehmen und auswerten zu lassen. Dabei wurde auch die sogenannte „International Charter on Space and Major Disasters“ aktiviert, ein freiwilliger Zusammenschluss mehrerer Raumfahrtagenturen weltweit, die im Fall von solchen Ereignissen kostenfrei Satellitendaten bereitstellt. Insgesamt wurden vom ZKI innerhalb von circa zwei Wochen über 50 Karten erstellt, die die verschiedenen Schwerpunktregionen des Hochwasserereignisses abdecken. Das BBK hat jedoch nicht nur dieses nationale Verfahren genutzt, sondern auch den europäischen Notfallkar- tierungsdienst des COPERNICUS-Programms. Aufgrund der großflächigen Lage wurden hier gleichzeitig unterschiedliche Gebiete kartiert. Liefern denn Satellitenbilder die gewünschte Genauigkeit? Da der Himmel während eines Hochwassers in den meisten Fällen bewölkt ist, werden in der Regel Radarsatelliten genutzt. Großflächige Überschwemmungen von zum Beispiel Ackerflächen werden sehr gut erfasst; Wasserflächen in Siedlungen und bewaldeten Standorten können durch diverse Rückstreuungen weniger gut erfasst werden. Aber gerade bebaute Flächen, wo Menschen wohnen oder sich Industriestandorte befinden, sind natürlich für uns von besonderem Interesse. Individuelle Genauigkeitsangaben für die einzelnen Karten liegen uns jedoch nicht vor. Die Lagegenauigkeit ist generell sehr gut. Welche anderen fernerkundlichen Informationsquellen gab es noch? Neben den Satellitenaufnahmen wurden vom DLR Luftaufnahmen bestimm- ter Regionen gemacht. Dazu wurden zwar drei handelsübliche Kameras genutzt, die aber in einem sogenannten 3K-System zusammengeschaltet sind und gleichzeitig Aufnahmen aus unterschiedlichen Blickwinkeln machen. Das Besondere an diesem System ist, dass die Luftbilder in nahe-Echtzeit georeferenziert und dem Nutzer bereitgestellt werden können. Damit können diese unmittelbar in der Lage genutzt werden. Herkömmliche Luftbilder müssen in einem aufwändigen Verfahren erst entzerrt werden, allerdings mit dem Ergebnis einer sehr viel besseren Genauigkeit. Wo sind Grenzen der Einsatzmöglichkeiten von Satellitenbildern? Grundsätzlich ist der Satellit als Informationsquelle für ad-hoc Entscheidungen viel zu langsam. Er eignet sich daher gut für länger anhaltende (Schadens-)Lagen. Von der Beauftragung bis zur Produktbereitstellung müssen wir hier mit einer Zeitspanne von mindestens 48 Stunden rechnen, meistens mehr. Das liegt daran, dass die Satelliten schon Monate im Voraus programmiert sind. Im Ereignisfall müssen die Satelliten neu programmiert werden, und dies dauert entsprechend, da man nicht immer Kontakt zum Satelliten hat, der ja kontinuierlich um die Erde fliegt. Das klingt recht unflexibel. Hinzu kommt, dass auch die Genauigkeit der Analysen eingeschränkt ist. Eine wirklich präzise Erfassung zum Beispiel, welches Haus vom Hochwasser betroffen ist oder war, ist nur mit Luftbildern möglich. Wenn man einzelne Orte ganz präzise erfassen will, bieten sich auch unbemannte Fluggeräte an. Während des Hochwassers wurden auch damit Aufnahmen gemacht. Eine Schadensfeststellung ist dann nur mit einer Begehung vor Ort möglich, denn mit Fernerkundungsdaten kann man natürlich nicht in die einzelnen Gebäude hineinschauen. Aber eine erste grobe Abschätzung der betroffenen Gebiete ist damit sehr wohl möglich. Das volle Potenzial der Fernerkundung erschließt sich für uns erst in der gemeinsamen Nutzung aller verfügbaren Sensoren und Plattformen. (jl) Daten & Datenmanagement Business Geomatics 5/13 | 12. August 2013 | 15 Vom Orbit auf das Tablet Ausschnitt aus „Big Data“ Nach Angaben des Satellitendienstleisters Astrium Services werden allein mit den vier Sentinel-1 und 2-Satelliten täglich über 60 Terabyte an Bilddaten zur Erde gefunkt. Abgesehen von einem schnellen Übertragungsweg vom All zu den Bodenstationen geht es den Nutzern der Satellitenbilder vor allem darum, auf einfachem Wege aus dieser Rohmasse aktuelle Geoinformationen für ihre eigenen Anwendungen oder Prozesse zu gewinnen. Darüber hinaus greifen die Nutzer auf weitere aus der Luft erstellte Bilddaten zurück, etwa Orthophotos, Thermalbilder oder Spektralaufnahmen. Ausschließlich Ausschnitte aus dieser Masse an „Big Data“ aufzurufen, gestaltet sich für die Anbieter von GeodatenDiensten zunehmend als Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Erdbeobachtungsprogramme wie beispielsweise Copernicus werden ihren Teil dazu beitragen, verfügbare Daten zu vermehren. Effizient laufende Auswertungssoftware-Systeme bilden daher die Basis für Geodaten-Dienste, die auf Satelliten- oder sonstige Luftbilder zurückgreifen. Die gewünschten aktuellen Bilddaten für die Anwender herauszufiltern und maßgeschneiderte Analysen zu ermöglichen, ist mit hohen Ansprüchen an die Systemressourcen verbunden, weiß Dr. Thomas Bahr von der Firma Exelis Visual Information Solutions (Exelis VIS). Das Unternehmen ist mit der ENVI-Produktfamilie am Fernerkundungsmarkt vertreten und stellt sich genau dieser Herausforderung. Die ENVI-Plattform führt nicht nur die verschiedensten Bilddaten zusammen, das Besondere der Software ist, dass sie über eine Benutzeroberfläche auch eine Vielzahl an Analyse-Werkzeugen für die Bilder bereitstellt. Nun hat Exelis VIS mit der ENVI Services Engine (ESE) eine mobile Variante der ENVI-Plattform entwickelt. Die Services Engine macht Funktionen nach den Wünschen der Anbieter für portable Endgeräte kompatibel. „Lösungen, die sich ausschließlich auf Desktop-Software gründen, erfüllen nicht mehr die Anforderungen an eine moderne Auswertung von Geodaten“, erklärt Bahr zum Hintergrund. Er sieht den Trend hin zu komplexen Bildanalysefunktionen, die auf verschiedenen Endgeräten, wie Mobiltelefonen oder Tablet-PCs abrufbar sind. Die ESE soll diese Funktionalität bedie- nen. Hinsichtlich der Verarbeitung dieser speicherintensiven Prozesse setzt Exelis VIS auf das Schlüsselwort Cloud. Eine solche Server-Architektur bietet optimale Bedingungen wie Skalierbarkeit, Ortsunabhängigkeit und ständige Verfügbarkeit, ohne dass beim Nutzer des Dienstes eine entsprechende Software implementiert werden muss oder Daten abgespeichert werden müssen. Dreh- und Angelpunkt ist dabei eine standardisierte, HTTP-REST-basierte Schnittstelle, die auf einer Spezifikation von Esri basiert. Sie leitet die Bild- und Analyseanfragen der Nutzer von den mobilen Geräten an die ESE weiter. So können GIS-Anwender zum Beispiel über ArcGIS Online auf jede Bildanalysefunktion zugreifen, die sie für die Datenauswertung benötigen. Denn die enge Zusammenarbeit von Esri und Exelis VIS hat für eine besonders tiefe Integration der Softwareplattformen ENVI und ArcGIS gesorgt. Die Verwendung der ESE in Kombination mit anderen Software-Systemen ist ebenfalls möglich, betont Bahr. René Günzkofer, ebenfalls von Exelis VIS, verdeutlicht mit einem Beispiel die Prozesskette: „Angenommen ein Vermesser möchte feststellen, wie Wo schnelle Bildanalyse auch gefragt ist Medizin Ein anderes Einsatz-Feld solcher Bilddaten-Auswertungsprogramme ist abseits der Geo-Branche in der Medizin zu finden, etwa bei der Krebsforschung. Während eines automatisierten Screenings können von lebenden Zellen bis zu 50.000 Bilder pro Tag anfallen. Der Algorithmus für die Bilderkennung muss entsprechend schnell sein. In Tests konnte die Zeta Software des Fraunhofer FIT diesen Wert mit einem 20 Prozessoren-Server und 20-Gigabyte-Arbeitsspeicher erreichen. Ebenso wie bei Exelis VIS ist die Software-Architektur des Fraunhofer FIT skalierbar. Sie kommt als StandAlone-Lösung oder in Kombination mit der Fraunhofer FIT-Mikroskopie-Plattform TopoScan zum Einsatz. Abflug am Bahnhof AirRotorMedia Mitten im oberen Weserbergland liegt der Ort Holzminden. Der Bahnhof der Kreisstadt erfuhr durch die Deutsche Bahn (DB) in den letzten Jahrzehnten einen grundlegenden Umbau. Dieser machte eine Bestandsdokumentation der Gleisanlagen und des Gebäudes notwendig. Bei der Datenerfassung entschied sich die DB dafür, das Gelände von einer Drohne befliegen zu lassen. Den Zuschlag für das Projekt erhielt das Unternehmen AirRotorMedia. Seine Unmanned Aerial Vehicles (UAV) werden überall dort eingesetzt, wo Geodaten aus der Luft erfasst werden müssen. Das in Holzminden ansässige Unternehmen bietet den Vertrieb und die Dienstleistung der von AirRobot entwickelten Systeme. In Deutschland kommen überwiegend UAVs unter fünf Kilogramm Gesamtgewicht zum Einsatz. Alles darüber erfordere eine besondere Starterlaubnis, so AirRotorMedia. Mit den fliegenden Leichtgewichten vereinfacht das Unternehmen nach eigenen Angaben den Einsatz und die Flugplanung für deutsche Kunden. Für den Dokumentationsauftrag in Holzminden schickte AirRotorMedia seinen AR120 (Hexakopter) und seinen AR180 (Quadrokopter) in die Lüfte. sich die Landnutzung innerhalb eines bestimmten Zeitraums verändert hat. Für ein solches Monitoring benötigt er nicht alle verfügbaren Luftbilder des Geländes, sondern nur beispielsweise die aus den Jahren 1998 und 2004.“ Seine Anfrage wird vom Tablet via Web-Client oder mobiler App über eine Middleware-Komponente wie ein MapServer an die ESE geleitet. Die ESE steht in Verbindung mit der ENVICloud-Plattform, wo die Bilder sowie Funktions-Tools vorliegen. Abruf „on the fly“ „Die Schritte des Bildanalyse-Algorithmus müssen auf der Plattform schon einmal entwickelt worden sein. Nur so kann der automatisierte Abruf ‚on the fly‘ erfolgen“, so Günzkofer. Die ESE führt in der Folge die Anfrage aus, ermittelt und analysiert die gewünschten Bildausschnitte und sendet die Ergebnisse über die Schnittstelle an die Ursprungs-Anwendung zurück. Dort können sie von dem Vermesser gespeichert, in weitere Analysen eingebracht oder auf dem mobilen Endgerät visualisiert werden. „Den Nutzern sind bei der Auswahl an Bilddaten keine Grenzen gesetzt. Die ENVI-Plattform ermöglicht die Auswertung von so unterschiedlichen Quellen, wie panchromatischen, multispektralen, hyperspektralen Bildern oder Radar-, Thermal- und LiDAR-Aufnahmen“, fasst Exelis-VISMitarbeiter Bahr zusammen. Auch bezüglich der Analyse-Funktionen bietet die Plattform eine große Bandbreite, von Deformations-Erkennung über die Erfassung des Vegetationszustandes bis hin zur spektralen Identifikation. Den Applikationsentwicklern bei GeoDienstanbietern steht ein vielseitiges Programm zur Verfügung. Für den jeweiligen Anwendungszweck können sie auf der ENVI-Plattform entsprechende Services entwickeln, die über die ESE mobil abrufbar sind. „Die ESE“, resümiert Thomas Bahr, „ist für Enterprise-Webservices ausgelegt und kann so konfiguriert werden, dass sie mit verschiedenen Varianten von Thin- und Thick-Clients funktioniert, einschließlich Web-Browsern, Betriebssystemen von Mobiltelefonen und Desktop-Anwendungen wie ENVI oder ArcGIS.“ In puncto Kosten rechnet Exelis VIS mit einer Ausgabensenkung für die Nutzung von Geodaten. (jl) www.exelisvis.de Drohnen-Einsatz über Ölfeldern AirRotorMedia schickt seine UAVs über dem Bahnhof Holzminden in die Lüfte. Die Drohne AR180 zeichnete Bildmaterial der Gleisanlagen und des Gebäudes auf. Die Daten werden unter anderem für ein 3D-Modell des Bahnhofs genutzt. Gestartet von ArcGIS Online gibt die ENVI Services Engine die aus der Analyse resultierende Klassifikation über ArcGIS Server an den Endnutzer zurück. Ausgestattet mit einer Sigma-Kamera galt es, die Datengrundlage für ein Orthomosaik, einer daraus generierten 3D-Punktwolke und ein 3D-Modell des Bahnhofs zu liefern. „Darüber hinaus konnte die Drohnenbefliegung mit einer Inspektion des Gebäudedaches sowie der GSMR-Sendemasten verbunden werden“, erklärt der Ingenieur Thorsten Kanand von AirRotorMedia. In rund 60 Metern Höhe überflogen die UAVs das Gelände mit einem Flugstreifenabstand von 40 Metern und einem Aufnahmeabstand von zehn Metern. Gebäudezwischenräume sowie Bahnsteigbereiche wurden mit einem Streifenabstand von 20 Metern erfasst. „Dadurch ergibt sich eine Längsabdeckung von 80 Prozent und eine Querüberlappung von über 70 Prozent“, teilt Kanand mit. Für das Gelände konnte das Unternehmen eine Bodenauflösung von 28 Millimetern erreichen. „Der hohe Kontrast der Bilder ermöglicht eine hohe Detailerkennbarkeit und die geforderte Lagegenauigkeit von 50 Millimetern“, so Kanand. Insgesamt 800 Aufnahmen lieferten die beiden UAVs. Im Vergleich zu einem Hubschrauber-Einsatz und Kamera-System sei die Drohne attraktiver, meint der Hersteller AirRobot. Kosten für einen Tages-Einsatz lägen unter dem Stunden-Betrag für einen Helikopter. (jl) www.airrotormedia.de Wissenschaftler in Norwegen nutzen unbemannte Fluggeräte, um geologische Informationen aus der Luft zu erfassen. Das berichtet das OnlinePortal von Technology Review. Dabei arbeiten Forscher der Universität Bergen zusammen mit der Forschungsfirma Uni Research in der Gruppe „Virtual Outcrop Geology“ (VOG). Das Hauptziel der Gruppe ist es, digitale 3D-Karten von möglichen Ölfeldern zu erstellen. Die jetzt entwickelten Drohnen sollen über der rohstoffrei- chen Westküste Norwegens kreisen und präzise Bilder von solchen Vorkommen machen. Das Zentrum für integrierte Erdölforschung (CIPR) hat dafür Fluggeräte mit Laserscannern, Infrarotsensoren und hochauflösenden Digitalkameras ausgestattet. Die VOGGruppe hat bereits verschiedene Projekte durchgeführt. Das umfassendste war das SAFARI-Projekt, bei dem es um Datenbankmodellierungen von ÖlVorkommen ging. www.cipr.uni.no Anzeige Noch in diesem Jahr soll der erste Satellit der Sentinel-1-Mission ins All geschossen werden. Ein zweiter ist für das Jahr darauf geplant. Dem Duo sollen sich bis voraussichtlich 2019 noch weitere Raumgleiter zur Erdbeobachtung hinzugesellen. Während die Satelliten im Orbit dann munter ihre Bahnen ziehen, werden sie ihren Beitrag leisten, das Datenvolumen auf der Erde zu bereichern. Exelis VIS Mit der ENVI Services Engine bietet das Unternehmen Exelis VIS die Möglichkeit, Online-Apps zu erstellen, die rechenintensive Bildanalysen via Cloud-Architektur mobil durchführen. Fernerkundungsdaten sollen so zu angewandten Informationen werden. | 16 Daten & Datenmanagement 12. August 2013 | Business Geomatics 5/13 Nachrichten Telit-Lösungen für Galileo GeoContent Der Anbieter von Machine-to-MachineKommunikation, Telit Wireless Solutions, wird nach eigenen Angaben bei der Markteinführung des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo eine Führungsrolle einnehmen. Ausgewählt hat das Unternehmen die italienische Regierung. Die Aufgabe von Telit soll es sein, Produkte und Services zu entwickeln, welche die GalileoEinführung beschleunigen sollen. Dafür Auf Basis eines Luftbilds von Magdeburg kennzeichnete GeoContent die Hochwasser-Bereiche von diesem Jahr sowie vom sogenannten „Jahrhundert-Hochwasser“. Die Perspektive von oben erhält das Unternehmen von Italien ein begünstigtes langfristiges Darlehen in Höhe von 44 Millionen US-Dollar. Diese Mittel investiert Telit in die Bereitstellung von Lösungen zur Positionsbestimmung in seinem Forschungs- und Entwicklungszentrum in Triest. Durch mehrere Firmenakquisitionen kann das Unternehmen ein breites Portfolio von GNSS-Lösungen für OEM-Applikationen über Asset-Tracking- bis hin zu Automotive-Anwendungen anbieten. Agrarflächen-Kartierung Der Erdüberwachungssatellit SPOT 6 wurde von der EU-Kommission für MARS-CAP qualifiziert. Das Programm zielt darauf, landwirtschaftliche Flächen per Satellit in ganz Europa zu überwachen und zu kartieren. Dadurch sollen die Angaben der Landwirte zu Anbauund stillgelegten Flächen überprüft werden. Die von Europa an die Landwirte gezahlten Subventionen hängen von diesen Angaben ab. Rasterdaten in Millisekunden Die neue Version 9 der Software von rasdaman bietet einen noch schnelleren Download und Big-Data-Analysen. Anzeige Seit über zehn Jahren ist das Unternehmen GeoContent ein Akteur im Geschäftsfeld für Luftbilddaten und Geoinformationen. Das zentrale Produkt der in Magdeburg ansässigen Firma ist die digitale Luftbildkarte, die durch die enge Kooperation mit AeroGRID in einen internationalen Fokus gerückt wurde. Durch Vertriebskooperationen mit weiteren Datenanbietern, ist GeoContent in der Lage europaweit Orthophotos zur Verfügung zu stellen. Das Unternehmen setzt auf Verfahren, um Fachinformationen zu interpretieren und abzuleiten und diese für die unterschiedlichsten Anwendungen zu nutzen: beispielsweise für Powerline Mapping, Versiegelungskartierung oder Landnutzung auf Datenbeständen der GeoContent. Einen zusätzlichen Mehrwert sieht die Magdeburger Firma in der dritten Dimension. Die Produkte lassen sich dementsprechend mit 3D-Informationen anreichern. Der hohe Automatisierungsgrad erlaubt es, große Flächen und Datenmengen effizient auszuwerten. „Dadurch können zum Beispiel Volumenberechnungen im Bergbau mittels UAV bis hin zu einer automatisierten Ableitung von True Orthophotos durchgeführt werden“, teilt Dr. Rainer Malmberg, Mitglied der Geschäftsleitung von GeoContent, mit. Das Luftbild stelle inzwischen durch die Möglichkeit der pixelscharfen Korrelation eine wirtschaftliche Alternative zu Laserbefliegungen dar. Das Verfahren, mit dem daraus präzise und dichte Punktwolken erzeugt werden, nutzt GeoContent zum Beispiel, um das Solarpotenzial auf Dächern zu ermitteln. Bei Auflösungen von zehn Zentimetern werden bis zu 100 Punkte pro Quadratmeter erzeugt, in denen sowohl Dachformen wie auch die Aufbauten präzise dargestellt werden. Ein weiteres Anwendungsbeispiel zeigt sich beim Hochwasserschutz. Das Unternehmen verweist auf detaillierte Gelände- und Oberflächenmodelle, die auf der Basis von Befliegungsdaten die Grundlage für schnelle Schutz- und Rettungsmaßnahmen liefern können. Auch im Rahmen der veränderten Energiepolitik bilden die Daten aus der Luft eine Basis, um neue Energietrassen zu planen. „Immer bessere Sensoren, die beispielsweise auch Schrägsichten liefern, eröffnen immer breitere Einsatzgebiete für Luftbilder und deren Derivatprodukte“, resümiert Malmberg. Das Luftbild beinhalte unzählige Informationen, die Dienste-Anbieter nutzen können. GeoContent setzt nach der Konsolidierung mit neuer Gesellschafterstruktur, die aus Mitarbeitern des Unternehmens und Dr. Günter Kuscher als Geschäftsführer besteht, neben dem weiterhin bestehenden Produktportfolio verstärkt auf die Extraktion von Informationen für vielfältige Anwendungsfelder wie zum Beispiel den Energie-, Bahn- oder dem Umweltsektor. Im Fokus steht dabei die bedarfsgerechte Bereitstellung an verwertbaren Informationen. Weiterhin sollen die Daten auch als WMS, WFS oder als App dem Kunden zugänglich gemacht werden. www.geocontent.de rasdaman Solarpotenzial, Landnutzung, Hochwasserschutz – das Anwendungsgebiet für Luftbilddaten ist weit. GeoContent liefert die entsprechenden Erfassungsverfahren. Aus Rasterdaten lässt sich eine Vielzahl an Informationen ableiten. Dieses Modell wurde bei Waldbränden genutzt. Immer höhere Anforderungen müssen Geo-Dienste heute erfüllen. Eine umfassende Lösung für Raster- und Punktdaten bietet die rasdaman-Technologie. Dieser Open-Source „raster data manager“ wurde konsequent auf einfachen Zugang, Flexibilität und Skalierbarkeit optimiert. Geo-Dienste auf Basis von rasdaman erlauben ad-hoc Download und Analyse von 2D-, 3Dund 4D-Bilddaten. Auch die Zusammenführung heterogener Daten aus unterschiedlichen Datenquellen („mix and match“) auf Basis der OGC und künftigen INSPIRE-Standards wird unterstützt. „Unsere NewSQL-Technologie entstand in langjährigen Forschungskooperationen von Universitäten und Unternehmen“, sagt Dr. Peter Baumann, Professor an der Jacobs University Bremen und Firmengründer von rasdaman. Auf der INTERGEO 2013 wird die Version rasdaman 9.0 vorgestellt. Zahlreiche neue Features wurden spezifisch für moderne Server-Aufgaben entwickelt. Eines davon ist ad-hoc Analytics, also spontane, nicht vorausgeplante Analysen. Business Intelligence Systeme unterstützen solches „Online Analytical Processing“ (OLAP) schon lange – basierend auf der Flexibilität von SQL. Dieses Prinzip hat rasdaman auf Georasterdaten übertragen. „Die 9.0 Engine verarbeitet und optimiert beliebige Raster-SQL-Anfragen, ohne dass für neue Funktionalität Anpassungen im Server durchgeführt werden müssen, wie das bei anderer Software erforderlich ist“, beschreibt Baumann. Ein weiteres wichtiges Feature ist die Unterstützung von Zeitreihen. Schon länger erlaubt rasdaman multi- temporale Analysen von Klimadaten und Satellitenbildern. Jetzt ermöglicht rasdaman 9.0 auch irreguläre Gitter in Raum und Zeit gemäß GML 3.3, wobei reguläre und irreguläre Achsen sogar beliebig gemischt werden können. Neu sind auch multi-dimensionale Punktwolken. „Auf der INTERGEO werden wir den Millisekunden-Zugriff auf Big-Point-Clouds über Web Coverage Dienste demonstrieren“, erklärt der Computerwissenschaftler. Soll aber „einfach nur“ ein Download von Kartenprodukten angeboten werden, so leistet rasdaman dies problemlos über die integrierten WMS- und WCSSchnittstellen mit beliebigen standardkonformen Clients, wie OpenLayers. Besonderen Wert legt rasdaman darauf, dass für diese Flexibilität nicht die Performance geopfert wird. „Mit seiner skalierbaren, hochparallelen Archi tektur nutzt rasdaman vorhandene CPUs und Cores im Server, verteilt Anfragen dynamisch in Cloud, Cluster oder zwischen Datencentern“, beschreibt Baumann. Letzteres Szenario wurde beispielsweise im internationalen EarthServer-Projekt (abrufbar im Internet unter: www.earthserver.eu) umgesetzt. Für Sicherheit ist gesorgt: der Administrator kann für jeden Knoten individuell die befreundeten Rechner einstellen. Für Einsatzfälle, bei denen keine Datenbank genutzt wird, entstand das insitu Feature: die rasdaman Engine kann damit Anfragen auf der Datenbank, aber ebenso auf beliebigen existierenden Archivstrukturen ausführen. „Mehrere internationale Datencenter haben diese Funktionalität inzwischen installiert“, berichtet Baumann. Zur 3D-Visualisierung hat rasdaman mit dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD einen Weg entwickelt, DatenbankInhalte direkt in den Grafik-Prozessor des Clients zu injizieren. 3D-Geländedarstellungen, Heatmaps und viele andere Darstellungen lassen sich, so das Unternehmen, in Echtzeit aus allen Kartentypen kombinieren und ableiten. Nahtlose Tool-Integration ist bedeutsam für eine effektive und kostengünstige Dienste-Infrastruktur. MapServer skaliert mit seinem rasdaman-Treiber jetzt auch auf Rasterdaten. Ebenso ist eine GeoServer-Anbindung in Planung, und auch GDAL wird von rasdaman nativ unterstützt. Umgekehrt lassen sich externe Tools wie beispielsweise Hadoop, R oder Matlab nahtlos in Anfragen einbinden. Eine besondere Stärke von rasdaman sind offene Standards, insbesondere OGC. Implementiert sind die relevanten OGC-Rasterstandards WMS, WCS, WCS-T, WCPS und WPS. Diese breite Unterstützung ist kein Zufall: Das rasdaman-Team schreibt die Standards für Coverages und WCS, leitet die raster-relevanten Arbeitsgruppen und ist verantwortlich für die WCS Conformance Tests. Multi-nationale ExpertenTeams – unter anderem der Deutsche Wetterdienst, UK Metoffice, USGS, NASA, Oracle – arbeiten mit dem rasdaman-Team an den CoverageDiensten. Eine ideale Plattform für INSPIRE-konforme Coverage-Dienste: Die INSPIRE Annex II & III Data Specification beruht auf dem OGC Coverage Datenmodell; WCS ist vorgesehen für die INSPIRE-Download-Dienste. www.rasdaman.de 12. August 2013 | Business Geomatics 5/13 | 17 Hardware & Technologie www.business-geomatics.com Die Analysten von IDC und Gartner untersuchten die Absatzzahlen von Desktop-PCs und Laptops. Innerhalb des Abwärtstrends stehen die mobilen Geräte besser da. In der Region EMEA wurden im zweiten Quartal 2013 12,4 Millionen Laptops verkauft, während an Desktop-Rechnern 7,2 Millionen über den Ladentisch gingen. Die Zeichen stehen zwar auf „mobil“, doch die Umsätze lassen noch auf sich warten. Das übt einen großen Druck auf den gesamten PC-Markt aus. Diese Aussagen lassen sich aus einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens IDC ableiten. Die Analysten hatten die Absatzzahlen von PCs und Laptops unter die Lupe genommen. Ihre Erkenntnis: In der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) brachte das zweite Quartal 2013 einen Rückgang der PC-Verkäufe von 22,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Insgesamt 19,6 Millionen Geräte wurden demnach verkauft. Davon waren 12,4 Millionen Geräte mobiler Art, was einem Rückgang von 26 Prozent entspricht, bei 7,2 Millionen Einheiten handelte es sich um Desktop-, also stationäre Rechner. Bezogen auf Westeuropa und Deutschland sieht die Marktlage ähnlich aus: Die PC-Verkäufe in West europa gingen wie erwartet um 21,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Am härtesten wirkte sich das auf das südliche Europa, wie etwa Spanien, aus. Auf der Iberischen Halbinsel wurden aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation 43,7 Prozent weniger Desktop-Rechner und Laptops verkauft. In Deutschland sorgte die gesunkene Nachfrage für ein Minus von 18,7 Prozent. Den Trend der IDC-Studie bestätigen auch die Analysten von Gartner. Weltweit berechnet das Unternehmen einen wirtschaftlichen Sinkflug von 10,9 Prozent für das zweite Quartal 2013. Das entspricht 76 Millionen Einheiten und markierte das fünfte Quartal in Folge mit einem negativen Entwicklungskurs. „Unserer Ansicht nach ist der Rückgang im PC-Markt direkt mit der schrumpfenden Anzahl an stationär installierten Rechnern verbunden. Denn kostengünstige Tablet-PCs ersetzen die sogenannten Low-End-Produkte, die vorrangig in entwickelten Märkten genutzt werden“, erklärt Mikako Kitagawa, Chef-Analyst bei Gartner. In den neuen Märkten hätten sich kostengünstige Tablets bei vielen Nutzern als das Device der Wahl durchgesetzt, die auf diese Weise den Kauf eines PCs aufschieben. Gartner und IDC stellen des Weiteren die Absatzzahlen der verschiedenen Anbieter einander gegenüber. HP ist demnach in EMEA der stärkste Akteur – trotz eines leicht höheren Rückgangs (-23 Prozent) als der Marktdurchschnitt (-22,2 Prozent). Rund 3,7 Millionen Desktop-PCs und Laptops konnte das Unternehmen im zweiten Quartal 2013 absetzen. Der chinesische Computer-Hersteller Lenovo rangiert im EMEA-Markt zwar auf Platz 2 und verkaufte im selben Zeitraum 2,6 Millionen Geräte, im globalen Vergleich ist Lenovo aber vor HP dominierend. Den größten Verlust in EMEA, fast eine Halbierung des Absatzes (42 Prozent), fuhr die Acer Group ein. Die Analysten von Gartner und IDC erklären die schlechte Entwicklung größtenteils mit der Umstellung von Acers Portfolio, weg von den Netbooks hin zu Android-Tablets. Ein ähnlicher Trend zeigte sich in EMEA auch bei ASUS. Der Laptop-Hersteller fuhr die Entwicklung seiner Netbooks zurück, das hatte nach Meinung von IDC und Gartner auch Auswirkungen auf die gesamte Laptop-Sparte des Unternehmens. Während die Marktexperten im Zuge der Neuerungen um Windows 8, das für die Bedienung auf Touchscreens ausgelegt ist, zwar keine neue Antriebskraft für den PC-Markt sehen, so biete die Einstellung des Supports von Windows XP dennoch einige positive Impulse im kommerziellen Gebiet. www.idc.com www.gartner.com Geodaten für den ÖPNV mobil erfassen Der Anbieter von Telematik- und Asset-Tracking-Lösungen MECOMO stellt seine neue mobile Lösung zur Fahrstreckenerfassung im Personennahverkehr vor. Die Software MECOMO GPS capture erfasst die für die rechnergestützten Betriebsleitsysteme (RBLSysteme) nötigen Geodaten mobil. Die Daten dienen dazu, die Fahrzeuge der ÖPNV-Flotte zu koordinieren, Streckenlängen zu erfassen oder auch Haltepunkte zu vermessen, damit Türöffnungsimpulse genau gegeben werden können. In der Komplett lösung von MECOMO GPS capture ist für die Erfassung dieser Daten eine hoch-empfangsempfindliche, differenzielle GPS-Antenne und ein externer Akku enthalten. Der netzunabhängige Betrieb sei nach Herstellerangaben für mehr als fünf Stunden möglich. In Kombination mit einem modernen Laptop und einem Rucksack für die Einzelkomponenten, kann das System mobil verwendet werden. Neuer Großformatdrucker von Xerox Die Firma Xerox bringt den neuen Großformatdrucker Xerox Wide Format IJP 2000 auf den Markt. Er zeichnet sich nach Angaben des Herstellers durch eine schnelle Druckgeschwindigkeit aus. Bis zu 40 Mal schneller als vergleichbare Modelle soll er sein. Hochqualitative, farbige Schilder druckt er in fünf Sekunden, für neun Meter lange Banner benötigt er eine Minute und für Produktionsdurchläufe mit 200 Drucken 20 Minuten. Das Gerät ist ab sofort bestellbar. Reise-Infos in Echtzeit Intermec stellt in seiner Untersuchung die Bedeutung von mobilen Technologien für die Firmenprozesse heraus. Von denen könnten Transport- und Logistikunternehmen profitieren. Die in Moers ansässige Unternehmensgruppe Rhenus Veniro Süd-West, die in Rheinland-Pfalz in fünf Betrieben für den ÖPNV zuständig ist, führt das ITCS-System von IVU Traffic Technologies ein. Das betrifft die Verkehrsbetriebe Martin Becker, Stadtverkehr Martin Becker, VGK Bad Kreuznach, Verkehrsgesellschaft Idar-Oberstein und MB Moselbahn Verkehrsbetriebsgesellschaft. Künftig werden die fünf Betriebe mithilfe des ITCS-Systems ihre Fahrzeuge auf der Route orten und nachverfolgen. Zudem stellt es Echtzeit-Fahrgastinformationen auf der gesamten Strecke zur Verfügung. Um die Position ermitteln zu können, werden 200 Fahrzeuge mit Bordrechnern der Transport- und Logistikunternehmen können mit einer Neustrukturierung ihrer Prozesse (Process Reengineering) und dem Einsatz mobiler Technologien im Durchschnitt rund 360.000 Euro pro Jahr sparen. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie von Intermec. Das Unternehmen, das AIDC- und mobile Computersysteme für das Supply-Chain-Management anbietet, hat 375 Manager von Transport- und Logistikunternehmen aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, den USA, Australien und Neuseeland nach dem Stand ihrer Prozesse und dem größten Verbesserungspotenzial befragt. Die Angabe über die 360.000 Euro speist sich aus den Antworten der Befragten, die in den vergangenen zwölf Monaten ein solches Reengineering-Projekt durchgeführt haben. Jedoch würden diese Einsparpotenziale von vielen Unternehmen nicht realisiert. Mehr als ein Drittel (39 Prozent) der Befragten haben laut Studie im vergangenen Jahr keine Reengineering-Projekte auf den Weg gebracht. 72 Dachser Wo das Potenzial schlummert Basis jeder Versorgungskette sind durchgängige Prozesse: Mehr als ein Drittel der Befragten aus der Intermec-Studie haben keine Reengineering-Projekte gestartet. Prozent dieser Firmen gaben an, seit mindestens zwei Jahren ihre Prozesse nicht evaluiert zu haben. Den Schlüssel, um Betriebsabläufe zu verbessern, sieht Intermec im Einsatz von mobiler und standortgebundener Technologie. Die befragten Manager beziffern das Einsparpotenzial auf rund 220.000 Euro in den nächsten zwölf Monaten. 23 Prozent der befragten Unternehmen müssen zuerst standortgebundene Technologie implementieren. Dabei sehen die Studien-Teilnehmer eine Reihe von Hürden wie die An- schaffungskosten, die verhindern, dass sie von den Vorteilen der Technologien profitieren. „Mobile Technologien für Abholungen und Lieferungen werden seit langem als eine Möglichkeit gesehen, um die Effizienz zu verbessern und Kosten zu senken“, sagt Jeff Sibio, Director for Transport and Logistics bei Intermec Industry. Die Ergebnisse bestätigten diese Sichtweise mit Nachdruck. „Prozesse nicht zu adaptieren“, so Sibio, „ist langfristig einfach keine Option.“ www.intermec.de IVU ausgestattet. Das ITCS-System umfasst verschiedene Komponenten: IVU. fleet zur Betriebslenkung, integrierte Bordrechner, IVU.ticket.box und IVU.fare zum Ticketing sowie IVU.realtime zur Fahrgastinformation und ein Bedarfssystem, über das bedarfs orientierte Verkehrsmittel, wie Rufbusse zentral gebucht und gesteuert werden können. Diese werden über die StandardVDV-Schnittstelle 459 angebunden. Innerhalb eines Projektzeitraums von zweieinhalb Jahren sollen die Betriebe mit der neuen Technik ausgestattet und über die zentrale Koordinierungsstelle miteinander vernetzt werden. www.rhenus-veniro.de www.ivu.de Anzeige PC-Markt in schwierigen Zeiten Nachrichten | 18 Sonderseiten 12. August 2013 | Business Geomatics 5/13 ETL-Prozess www.business-geomatics.com Spezialist für alle Fälle jsabcvjasbv ETL ist in der weltweiten Geoinformationswirtschaft unverzichtbar geworden. Wie die fossilen Rohstoffe die mobile Welt des 20. Jahrhunderts angetrieben haben, so gelten Daten als der Rohstoff des 21. Jahrhunderts. Daten bestimmen die Qualität und Leistungsfähigkeit jeglicher digitalen Wertschöpfungsprozesse. Entscheidend für diese Wertschöpfung ist jedoch die Interoperabilität, also die Fähigkeit, heterogene Daten nahtlos auszutauschen und zu nutzen. Sollen aber Daten aus mehrere Quellsystemen zusammengeführt werden, muss ein spezieller Prozess für die Bearbeitung der Daten umgesetzt werden. Dieser wird als ETL bezeichnet. E steht für Extract, also für das Herauslesen der Daten aus dem Primärsystem, T steht für Transform, also die Transformation der Daten in das neue Modell und L steht mit Load schließlich für das Laden im Zielsystem. ETL-Tools können also als Datenintegrations-Plattform beschrieben werden, bei der die Überführung der Daten grafisch und damit einfach und übersichtlich vollzogen werden kann. Sie bieten eine Vielzahl einzelner Verfahrensschritte, mit denen der jeweilig geforderte Prozess individuell konfiguriert werden kann, um ihn dann automatisiert ablaufen zu lassen. Mit ETL kann schnell und unkompliziert auf anspruchsvolle Anforderungen reagiert werden, daher hat sich die Technik als Basisbestandteil nahezu aller Datenbank- und BusinessIntelligence-Anwendungen etabliert. Besonders das Aufkommen von Data Warehouses seit Ende der 1980er Jahre hat dem ETL-Markt ein stetiges ökonomisches Wachstum beschert. In der GIS-Branche wurde Interoperabilität lange Zeit aus Gründen der Marktagitation eher verhindert als gefördert. Da das übergreifende Prozessdenken in der Geoinformationswirtschaft heute zu den Kernanforderungen gehört, ist ETL zu einem Standardprozess in fast allen Geo-Projekten geworden. ETL-Verfahren sorgen für das automatische Verschneiden von Daten, ohne dass Anwender händisch auf viele Details achten müssen, die gerade bei der Integration von Geodaten eine Rolle spielen. Die Ergebnisse können dabei sehr unterschiedlicher Natur sein. Sie reichen von spontan erstellten Karten bis hin zu komplexen Datenbankanwendungen. Das ETL-Verfahren macht Anwender zudem unabhängig von herstellergetriebenen Standards. So können systemübergreifende Prozesse umgesetzt werden, die heute in allen Branchen gefordert sind. Außerdem ist ETL auch für viele Anwender älterer Systeme eine Chance, ihre bestehenden Systeme weiter zu verwenden, trotzdem aber die Anschlussfähigkeit an moderne Datenwelten zu gewährleisten. ETL erleichtert aber auch die Integration von Geodaten in weitere Fachanwendungen oder neuartige mobile Services beziehungsweise Apps. Wenn beispielsweise ein Service Autofahrern die aktuell verfügbare Anzahl an Parkplätzen liefert, sind es die ETLbasierten Prozesse, die dafür sorgen, dass Geodaten wie etwa aktuelle Koordinaten des Nutzers, der Ort des Parkhauses oder Navigationsdaten mit alphanumerischen Fachdaten wie etwa der Parkplatzanzahl oder den Öffnungszeiten des Parkhauses kombiniert werden. Beim ETL-Prozess wird auch geprüft, ob die Daten richtig, aktuell und vollständig zur Verfügung stehen. In der Geo-Branche hat sich der Begriff SpatialETL gebildet, denn Geodaten sind im Vergleich zu den meist alphanumerischen Daten aus Geschäftsprozessen komplex. Demnach gibt es spezialisierte Tools für Geodaten, von denen zwei hier näher vorgestellt werden. Marktübliche ETL-Tools etwa von den Oracle, IBM, Microsoft oder SAP sind nicht für die speziellen Anforderungen der Geodaten ausgerichtet. Öl für das Datengetriebe Anzeige Am Anfang einer Unternehmensgeschichte in der Softwareindustrie steht oft eine einzige gute Idee. Bei SAP hieß diese Idee standardisierte Firmensoftware, bei Oracle relationale Datenbanken und bei IBM war es, wenn man in die Frühzeit der Softwarebranche geht, die automatisierte Auszählung von Lochkarten. Die Idee von Dale Lutz und Don Murray zu Beginn der 1990er Jahre war es, ein generisches Schnittstellenkonzept zu kreieren, bei der eine universelle Arbeitsumgebung geschaffen wird, auf der Daten gewissermaßen neutralisiert und von dort aus in jedes beliebige Zielsystem überführt werden, anstatt für jeden Datentransfer zwischen zwei verschiedenen Systemen eine eigene Schnittstelle zu entwickeln. So entstand die Firma Safe Software, die heute in der weltweiten Geo-Branche bekannt ist für ihre FMETechnologie. FME steht für Feature Manipulation Engine und gehört zu den ETL-Tools. Heute arbeiten rund 110 Mitarbeiter für die im kanadischen Vancouver beheimatete Firma an der Weiterentwicklung des Produktes. Für weitere Tätigkeiten wie Service, Vertrieb, Schulung und Projektmanagement sorgen weltweit Partner und Reseller. In Deutsch- con terra Mit der FME-Technologie von Safe Software hat sich ein ETL-Tool fest in der weltweiten Geoinformationswirtschaft etabliert. Beispiel für die grafische Konfiguration innerhalb der FME Workbench. land fungiert das Unternehmen con terra als European FME Service Center und hat den Status eines Platin Resellers inne. Die FME-Technologie hat ihre Ursprünge in der Geoinformatik. Inzwischen bietet das Tool in der aktuellen Generation über 300 Formate an, die lesend und schreibend unterstützt werden. „FME hat sich schon lange als universelles Werkzeug etabliert, das, wie Safe es in der Regel formuliert, ‚spatial‘ als auch ‚non-spatial‘-Formate unterstützt“, sagt Christian Heisig, der bei con terra den Arbeitsbereich Spatial ETL/FME leitet. Seit der Vorgängerversion FME 2012 sind beispielsweise 25 neue Formate dazugekommen. Darunter sind sowohl solche aus der Welt der Geschäftsanwendungen (etwa das CRM-Format Salesforce) als auch viele spezialisierte Geo-Formate. „Die Anwendungsfälle sind vielfältig und reichen von der Datentransformation, der Migration, der Datenkonvertierung, der Koordinatentransformation über die Qualitätssicherung räumlicher und nicht-räumlicher Daten und Datenbankaktualisierungen bis zur Homogenisierung von Informationen aus verschiedensten Quellen“, so Heisig. Zentrale Komponente dafür ist die sogenannte FME Workbench. Auf dieser grafisch interaktiven Benutzeroberfläche kann der User genau definieren, wie der Prozess en detail ablaufen soll. Dies ist für die Verarbeitung von unterschiedlich strukturierten Geodaten essentiell, denn die Anwendung von Standardprozessen auf Knopfdruck ist aufgrund der Heterogenität der unterstützen Datenquellen quasi unmöglich. Übliche Probleme beginnen bereits bei der Definition von Farben oder der Beschreibung einzelner Flächen und enden bei komplexen Modellierungen. FME bedient das gesamte Spektrum an Anforderungen. „Unsere Kunden bezeichnen FME in dieser Beziehung auch gerne als eierlegende Wollmilchsau oder als Schweizer Taschenmesser, denn in dem Programm sind quasi alle Möglichkeiten gegeben, um die Transformation verlustfrei, effektiv und qualitätsgesichert durchzuführen“, berichtet Heisig. Grundlage dafür ist eine hohe Anzahl standardisierter Funktionsbausteine, die in der FME Workbench zu einem Gesamtprozess zusammengestellt werden – gewissermaßen nach dem Lego-Prinzip. Einmal konfiguriert, kann dieser definierte ETL-Prozess auch von GIS-Laien genutzt werden, um Daten zu bearbeiten. Häufig wissen die Nutzer gar nicht, dass FME gerade im Hintergrund der „Knopfdruckanwendung“ liegt. FME gibt es als Desktop und als Server-Anwendung. Dabei ist die Funktionstiefe, je nach erworbener Lizenz, gleich. Mit der Server-Variante haben Anwender die Möglichkeit, FME-Prozesse einem breiten Mitarbeiterkreis zur Verfügung zu stellen. Auf dem Server lässt sich die Anwendung beliebig skalieren, so dass auch anspruchsvolle Aufgaben performant durchgeführt werden können. Außerdem gibt es weitere Features wie etwa den Notification Service, mit dem automatisierte Kommunikationsprozesse erstellt werden können. Die Anwendung erstellt dabei automatisch Nachrichten und versendet diese über beliebige Kanäle an festgelegte Zielsysteme. So werden zum Beispiel Dienste erstellt, die mobile Services beinhalten, beispielsweise Bürgerservices für die öffentliche Verwaltung (Schlaglochmeldung) oder auch Warndienste im Umfeld von Hochwasserschutz, die vom jeweils aktuellen Wasserpegel ausgehend Warnungen versenden können. Allein das Vortragsangebot der von con terra und Safe Software kürzlich veranstalteten FME Days in Berlin zeigt: ETL-Prozesse sind bei nahezu allen GIS-typischen Anwendungsgebieten anzutreffen. Dies betrifft in erster Linie Anwendungen mit starkem Geobezug, der universelle Ansatz verschafft dem Tool auch einen wichtigen Stellenwert bei der Geschäftsprozessoptimierung. FME ist heute auch Bestandteil fast aller bekannten Geoinformationssysteme, schließlich bildet FME quasi das Öl in den Getriebegängen der Daten übertragungen. Safe Software versucht, mit jedem Release immer am Puls der Zeit der Entwicklungen zu bleiben. So stehen 3D-Daten schon seit Längerem intensiv auf dem Radar, vor allem weil sie immer stärker in Praxisbeispiel Die Berliner Stadtreinigung (BSR) hat mit FME ihre bisherige sekundäre Datenanbindung abgelöst und eine zentrale Integrationsplattform geschaffen, über die neuartige Prozesse gestaltet werden. Dabei werden Daten aus verschiedensten Quellsystemen zusammengeführt. Als Ergebnis entstand ein internetbasiertes Auskunftsportal, bei dem Bürger adressgenaue Auskunft über die gesamten Entsorgungs- und Reinigungsdienstleistungen des Betriebs einholen können. Der Vorteil dieses Ansatzes: Alle Mitarbeiter arbeiten wie gewohnt in ihren Primärsystemen, gleichzeitig schafft die universelle Datendrehscheibe eine Unabhängigkeit von den Einzellösungen. So ist das SAP-System beispielsweise bidirektional an Fachsysteme angebunden, das heißt, SAP greift direkt auf Daten aus diesen Fremdanwendungen zu und umgekehrt, wobei Daten sowohl mit als auch ohne Raumbezug betroffen sind. Der ETL-Prozess wird im Fall der BSR dabei jeweils nachts automatisch gestartet. So realisieren die Berliner einen tagesaktuelles Auskunftsportal für die Entsorgungsleistungen. Anwendungen und Prozesse integriert werden. Ein weiterer Fokus liegt bei Prozessen, die auf Webdienste (Services) zugreifen, Mash-ups erzeugen oder Mehrwertdienste generieren. Vor dem Hintergrund der dynamischen Entwicklung neuer Standardformate in der heutigen IT-Welt sind den Ideen von Lutz und Murray also auch weiterhin keine Grenzen gesetzt. (sg) www.conterra.de www.safe.com Sonderseiten Business Geomatics 5/13 | 12. August 2013 | 19 ETL-Prozess www.business-geomatics.com Der rote Faden CISS TDI ist mit der CITRA-Technologie spezialisiert auf Datenhomogenisierungen, die ein spezielles Know-how erfordern. cke der Rationalisierung von Dokumentation und Planung mittels EDV im Fokus stand. Heute ist CITRA mit mehreren Tausend Lizenzen im deutschsprachigen Markt eines der führenden Lizenzprodukte im Bereich der Geodatenmodellierung. Der rote Faden innerhalb der Produktstrategie des Unternehmens wurde somit schon früh festgelegt, denn CISS TDI ist heute mit der CITRATechnologie noch immer auf Projekte spezialisiert, bei denen die Integration und die Migration von komplexen Datenbeständen gefordert ist. Vor allem geht es darum, auch tiefliegende Informationen bei dem Migrationsprozess sinnvoll zu überführen. „Wenn man Praxisbeispiel Ein Anwendungsbeispiel ist die Verbesserung der Datenqualität eines Gasnetzes. Werden dabei die Leitungsdaten eines Gasnetzbetreibers aus einem CAD-nahen GIS in ein komplexes GIS migriert, findet man regelmäßig Inkonsistenzen, die es auszuräumen gilt. „So findet man beispielsweise Leitungsabschnitte mit unterschiedlichen Eigenschaften, obwohl bereits die Netzlogik schon verdeutlicht, dass hier nur eine Eigenschaft vorliegen kann“, beschreibt Figura. Solche Inkonsistenzen erkennt der Konverter und markiert oder korrigiert diese je nach Kundenwunsch automatisch. In einem vergleichsweise sehr einfachen Beispiel werden Symbole, die teils richtig teils auf dem Kopf stehen, von CITRA angepasst, gegebenenfalls um 180 Grad gedreht. Ein komplexes Beispiel ist die Erzeugung von Topologie wie die Erzeugung eines korrekten Knoten-/ Kantenmodells. Auch die Nutzung von ALKIS-Daten außerhalb des Vermessungsumfeldes ist prädestiniert für einen ETL-Prozess, insbesondere weil die ALKIS-Daten präsentationslos sind und einer sehr komplexen Struktur unterliegen. Der Ansatz von CISS TDI ist neben der Vereinfachung des ALKIS-Datenmodells und der Erstellung der Präsentationslogik auch die Bereitstellung in verschiedenen Formaten. Dazu gehört auch die Speicherung der Daten samt Präsentation in einem Oracle Geodata Warehouse. CITRA ist daher in vielfältigen Anwendungsszenarien die Drehscheibe für ALKIS-Daten. Zum Beispiel sorgt das Programm dafür, dass die verschiedenen Objektklassen in ein einheitliches Darstellungsschema überführt werden. „In diesem Anwendungsfall gilt es beispielsweise tief verschachtelte Regeln auszuwerten, wann und wie zum Beispiel Texte und Symbole platziert werden müssen. Will man die Darstellung gemäß den Vorschriften korrekt umsetzen, so übersteigt dies deutlich den Aufwand, den man von den Darstellungsregeln aus der Zeit der EDBS kennt“, sagt Figura. Geoinformationssysteme im Haus hat, können die Migrationsprojekte überwiegend im Haus durchgeführt und die Ergebnisse dem Kunden fertig bereit gestellt werden. Mit den Modellierungswerkzeugen kann der Transformationsprozess sowohl von alphanumerischen als auch von geometrischen Daten durchgeführt werden. Alphanumerische Daten, wie etwa die Fachdaten eines Stromnetzes werden dabei je nach Anforderung aufgetrennt, aggregiert oder auch weiter attributiert. Bei der Transformation geometrischer Daten sind Anzahl und Komplexität dieser Detailprozesse weit höher. Das detaillierte Verfahren des ETL-Prozesses wird meist komfortabel mit dem CITRA ConfigCenter definiert. Die grafisch interaktive Nutzer oberfläche ermöglicht es, die Einzelschritte bei der Transformation in einer Ablauflogik festzulegen und anschließend konfigurieren zu können. Hier sind viele Funktionen wie beispielsweise Flächen- oder Topologiebildung oder die Erzeugung von Präsentationen hinterlegt. Fehlerund Konsistenzprüfungen und insbesondere auch Module zur Qualitätsverbesserung gehören ebenfalls zum Funktionsumfang. Beispiel für eine Prozessgestaltung innerhalb des CITRA ConfigCenters. CISS TDI hat aufgrund seiner Historie gewisse Schwerpunkte in komplexen Anwendungen, bei denen sich die umfangreichen Erfahrungen in den Details der Konvertierungsprozesse niederschlagen. Solche Schwerpunkte finden sich zum Beispiel in den Bereichen ALKIS-ATKIS-AFIS, kurz 3A oder auch in typischen GIS-Anwendungen der Energiewirtschaft. „Die Anforderungen an die Modellierung sind jedes Mal ein wenig anders und erfordern die genaue Anpassung des Konvertierungsprozesses“, sagt Figura. Das Ergebnis ist ein Prozess, der fast komplett automatisiert werden kann. Das bringt gerade bei großen Datenmengen einen wirtschaftlichen Vorteil mit sich. Je nachdem, wie CITRA die Validität bewertet, markiert das Tool Stellen, die einer manuellen Prüfung unterliegen sollten. Die Anwender behalten so jederzeit den Überblick bei dem komplexen ETLProzess. (sg) www.ciss.de Anzeige sich intensiv mit Datenmodellen und Systemarchitekturen beschäftigt, erkennt man einerseits, wie wichtig diese Anforderung ist und andererseits auch, wie sehr dieser Punkt bei Projekten im Vorfeld unterschätzt wird“, weiß Geschäftsführer Joachim Figura. CISS TDI fungiert dabei als zentraler Ansprechpartner, denn das Unternehmen leistet sowohl die zentrale Produktentwicklung als auch das Projektmanagement. CITRA kann dementsprechend als Lizenzprodukt erworben werden, ist aber natürlich auch bedeutender Bestandteil von Dienstleistungsprojekten, deren Erfolg stark durch die Philosophie „Alles aus einer Hand“ geprägt ist. „Diese Philosophie‚ ist für unsere Kunden von zentraler Bedeutung, denn der Teufel steckt bei den Projekten meist im Detail“, so Figura. „Eine enge und flexible Zusammenarbeit ist daher sehr wichtig.“ Sicherlich geht es dabei nicht mehr nur wie zu Beginn der Firmenhistorie um die bloße Konvertierung von einem Format in das andere. Heute stehen Fragestellungen rund um die datenbankgestützte Verwaltung von Geodaten und die bedarfsgerechte Bereitstellung der Daten für Anwender im Fokus, die beispielsweise auch bei internetbasierten Shop-Lösungen, die CITRA nutzen, gefragt ist. Dabei sind bei CITRA standardmäßig alle im deutschen Markt gängigen und somit mehr als 40 Konverter für die jeweiligen Systeme/Formate hinterlegt. Die meisten ermöglichen lesenden und schreibenden Zugriff, sprich, die Formate werden sowohl beim Quellals auch beim Zielsystem des ETL-Prozesses unterstützt. Die Daten werden dabei in ein neutrales CITRA-Format transformiert, von dem aus die Daten für das Modell des Zielsystems modelliert werden. So ist es möglich, Konverter zusammen zu stellen, die individuellen Anforderungen in der Geoinformatik genügen. Da CISS TDI alle führenden CISS TDI Als Joachim Figura das Unternehmen CISS TDI 1982 gründete, waren in der IT-Branche Begriffe wie Data Warehouse oder ETL noch nicht bekannt. Die Firma startete jedoch bereits in dieser Frühzeit der Softwaregeschichte mit dem Produkt CITRA, einer Software, die auf den Datenaustausch, die Datenmodellierung und die Datenmigration spezialisiert ist. Schon damals erkannte der Mathematiker die Notwendigkeit der Transformation und Modellierung von Daten insbesondere in der Geoinformationswirtschaft, obwohl in den 1980er Jahren noch die bloße Erfassung einzelner Datenbestände zum Zwe- 20 | Business Geomatics 5/13 | 12. August 2013 Forschung & Entwicklung www.business-geomatics.com Über den Akku in den Strommarkt Nachrichten Blick unter Kreta „Erneuerbar mobil“ – unter diesem Titel vereint das Bundesumweltministerium (BMU) Projekte, die die Entwicklung der Elektromobilität voranbringen sollen. Die Bundesregierung hatte 2012 in diesem Bereich zwei von insgesamt neun Projekten als Leuchtturmprojekte hervorgehoben. In diesem Jahr wurden erneut sechs besonders herausragende Projekte durch die Bundesregierung benannt. Unter ihnen ist das vom BMU geförderte Forschungs projekt INEES. Das Besondere bei INEES: Elektromobilität und Stromwirtschaft werden direkt miteinander verknüpft. Den Batterien der Fahrzeuge kommt eine Schlüsselfunktion zu, wenn es darum geht, die schwankende Produktion von Windund Sonnenenergie auszugleichen und das Stromnetz zu stabilisieren. Partner aus Industrie und Wissenschaft arbeiten bei INEES zusammen. Volkswagen, der Ökostrom-Anbieter LichtBlick, der Solar-WechselrichterHersteller SMA Solar Technology und das Fraunhofer-Institut für Wind energie und Energiesystemtechnik (IWES) tüfteln gemeinsam an der „Intelligenten Netzanbindung von Elektrofahrzeugen zur Erbringung von Systemdienstleistungen“, wie INEES in der Langfassung heißt. Das Projekt ist bis Mai 2015 ausgelegt. Die Projektpartner sehen in Elektrofahrzeugen gewissermaßen ein mo- Pixelio / Semen Grinberg In dem Forschungsprojekt INEES wird untersucht, welchen Beitrag Batterien von Elektroautos leisten können, um die unstete Produktion von Wind- und Sonnen energie auszugleichen. Hohe Erwartungen: Elektroautos wie die von Renault sollen den CO2-Anteil reduzieren und als Stabilisator dienen. biles Ausgleichsmodul. Während ihre Batterien an Ladestationen gekoppelt sind, könnten sie bei Bedarf flexible Regelenergie zurück ins Stromnetz liefern, so die Idee. Dadurch könnten die Netze bei einer kurzfristigen Differenz zwischen Stromerzeugung und -nachfrage stabilisiert werden. Die Beteiligten sehen großes Potenzial, dass die Einbindung der e-Fahrzeuge in den Strommarkt zukünftig für Fahrzeugbesitzer finanziell attraktiv sein wird. Denn die Energiedienstleistung, die ein Elektrofahrzeug während seiner Standzeit in der Garage durch eine intelligente Batteriesteuerung erbringen kann, ist nach Meinung der INEES-Projektpartner bares Geld wert. Durch diese Strommarkt-Einbindung sollen Elektroautos schneller für einen großen Kundenkreis attraktiv werden, da sich die höheren Anschaffungskosten vorzeitig amortisieren lassen. Begleitend wird mit INEES untersucht, welche Auswirkungen derartige Energiedienstleistungen auf die Fahrzeugbatterie und ihre Lebensdauer haben. Kern des Forschungsprojektes ist ein zweiteiliger Feldversuch, der 2014 in Berlin durchgeführt werden soll. Es ist geplant, dass zwanzig Teilnehmer je ein halbes Jahr mit einem Volkswagen e-up! testen, wie sich ihr persönliches Fahrverhalten und die Anforderungen des Strommarktes miteinander verbinden lassen. Der Automobilhersteller Volkswagen konzipiert die Flottenfahrzeuge prototypisch dafür so, dass bei Bedarf Strom ins Netz zurückgespeist werden kann. Dazu soll eine Smartphone-App entwickelt werden, mit der die Teilnehmer ihre Fahrzeuge während der Standzeit für Lade- und Entladevorgänge im Stromnetz freischalten und den benötigten Batterie ladestand für die nächste Fahrt auf eine bestimmte Uhrzeit festlegen können. So werde sichergestellt, dass die Batte- rie auch dann ausreichend Fahrstrom vorhält, wenn zuvor Elektrizität in das Netz gespeist wurde. Teil des Projektes ist es auch, für die Test-Fahrer Ladestationen an ihrem Wohn- und Arbeitsort zu installieren. Für diesen Part des Projektes ist das Unternehmen SMA Solar Technology zuständig. Eine Ladestation, die bidirektionale Ladevorgänge ermöglicht, gilt als neuartig. Der Energieanbieter LichtBlick wird die Elektroautos über seine Steuerungssoftware „SchwarmDirigent“ in den Energiemarkt einbinden. Mit dieser Software vernetzt LichtBlick im Rahmen seines SchwarmStrom-Projektes bereits erfolgreich dezentrale ZuhauseKraftwerke von Volkswagen. Das Fraunhofer IWES begleitet das Projekt und untersucht mittels Simulationen die Auswirkungen der intelligenten Einbindung von Elektrofahrzeugen auf das Stromnetz. www.erneuerbar-mobil.de Aus 2D mach 3D fekt kennt man auch vom Autofahren, wo sich Objekte, an denen man gerade vorbeifährt, scheinbar sehr viel stärker „bewegen“ als weit entfernte. Diese Disparitäten gilt es, für das dreidimensionale Modell zu ermitteln. Entspricht der Disparitätenraum dem ganzen Bild, so wurden die Bildpunkte beider Aufnahmen bisher komplett miteinander verglichen. Zeitaufwendige Berechnungen waren damit verbunden. „Diese Vorgehensweise stößt insbesondere dann an ihre Grenzen, wenn die tatsächliche Größe des Suchraumes unbekannt ist“, sagt Absolvent Christoph Drexler, der heute als Software Engineer arbeitet. Etwa wenn man beiden Fotos ohne Spezialausrüstung freihändig mit einer handelsüblichen Digitalkamera aufnehmen will. GISociety traf sich in Salzburg „Auf dem Weg zur Geoinformationsgesellschaft“ war man auf der 25. AGIT in Salzburg. Vom 3. bis zum 5. Juli lockte das Symposium kombiniert mit einer Expo über 1.100 Teilnehmer aus 50 Ländern in die Universität der österreichischen Stadt. 250 Fachvorträge, Workshops und Spezialforen bildeten das Programm für die Besucher aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Der veranstaltende Fachbereich für Geoinformatik – Z_GIS zieht insgesamt ein positives Fazit. Themengebiete wie Green Energy, Naturgefahren, Open Government und Geodateninfrastruktur sowie Verkehrsmanagement wurden aufgegriffen. Unter dem Dach der AGIT fand auch der erste UAS Summit statt, wo zivile Drohnen in der praktischen Anwendung zu sehen waren. Geo-Absolventen in der Berufswelt Master-Absolvent der FernUniversität Hagen erstellt mit seinem Algorithmus aus 2D-Aufnahmen 3D-Bildpunkte. Über das Stereo-Matching soll sein Vorgehen ein zeitintensives Verfahren ablösen. Eine Methode, um aus zwei zweidimensionalen Aufnahmen mit erheblich verringertem Zeitaufwand ein 3D-Modell zu generieren, hat ein Master-Absolvent der FernUniversität Hagen entwickelt. Christoph Drexler als „Master of Science in Praktischer Informatik“ hatte sich die „Beleuchtungsinvariante und rauschintensive Disparitätskartenberechnung“ zum Thema gemacht. Die Zauberformel lautet für ihn Stereo-Matching. Das könnte auch für die Geo-Branche interessant sein. Dreidimensionale Modelle gehören dort zu informativen Visualisierungsmöglichkeiten. Zentral bei Drexlers Arbeit sind die Disparitäten, also Ungleichheiten, zwischen einzelnen Bildpunkten. Ein Beispiel: Mit einer Kamera werden zwei Objekte fotografiert. Rechts eine Kaffeetasse, links dahinter eine Kaffeekanne. Für das zweite Foto wird die Kamera ein wenig seitlich verschoben. Diese Verschiebung wirkt sich bei der Perspektivveränderung auf die vorne stehende Tasse stärker aus als bei der Kanne hinten – die Disparitäten sind also unterschiedlich. Einen ähnlichen Ef- Mithilfe von hochauflösenden Laserscanning-Daten der Erdoberfläche und geophysikalischen Messdaten des Untergrundes konnten jetzt die sogenannten Karsthohlformen der griechischen Insel Kreta abgebildet werden. Wissenschaftler der Universität Heidelberg erstellten aus den Daten ein dreidimensionales Modell der unterirdischen trichterförmigen Senken. Durch die neue Methode der 3D-Darstellung sollen besonders Umweltszenarien der Vergangenheit rekonstruiert werden können. Bisher wurden Karsthohlformen, so die Heidelberger Geographen, zumeist nur im Zusammenhang mit Sedimentbohrungen betrachtet. Sie geben einen punktuellen Einblick in den Untergrund und wurden in Kombination mit geomorphologischen Oberflächenbefunden herangezogen, um die Entstehung und Funktionsweise von sogenannten Dolinen zu erklären. Um die Anzahl der zu berechnenden Disparitäten zu reduzieren, hat Drexler einen Algorithmus ent- 3DModelle sollen künftig einfacher entstehen. wickelt, der den Disparitätsbereich abschätzt: Durch die Untersuchung markanter Ähnlichkeiten auf beiden Bildern nähert er sich der Lösung schrittweise an. Diese Methode spart Zeit, weil nicht mehr komplette Bilder miteinander verglichen werden, sondern nur Teilbereiche. Diese werden in mehreren Durchgängen verändert, bis das Ergebnis optimal ist. Die FernUni Hagen führt ein Benchmarking an, in dem sich der Algorithmus mit bekannten Datensätzen als effizient und genau erwiesen hat. Betreut wurde Drexlers Master-Arbeit von Dr. Klaus Häming und Prof. Dr. Gabriele Peters im Lehrgebiet Mensch-Computer-Interaktion. www.fernuni-hagen.de Die Vermessungswissenschaften entstanden aus der Notwendigkeit, Land aufzuteilen, Eigentumsgrenzen zu definieren und Landesgrenzen zu dokumentieren. Heute werden Geodäsie und Geoinformatik in vielen unterschiedlichen Bereichen des Alltags und der Industrie eingesetzt. Die Jade Hochschule gibt einige Beispiele, in denen ihre Absolventen aus dem Bereich Geoinformation Fuss fassten. Katrin Hucke etwa verfasste ihre Abschlussarbeit im Master-Studien gang „Geodäsie und Geoinformatik“ in Kooperation mit Volkswagen. Heute arbeitet sie als Entwicklungsingenieurin bei dem Automobilhersteller und untersucht die Sensorik zur Unfallvermeidung. Fahrversuche werden mit geodätischen Hilfsmitteln wie GPS, Messkameras und Laserscannern durchgeführt. Kirsten Spradau setzt mit ihrem heutigen Job an anderer Stelle an. Sie unterstützt das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) dabei, Geodaten zu beschaffen und diese einzusetzen. Davon, dass sie im Studium den Umgang mit unterschiedlichen Geoinformationssystemen kennengelernt hat, profitiert sie bei ihrer Arbeit noch immer. www.jade-hs.de 12. August 2013 | Business Geomatics 5/13 | 21 Unternehmen & Märkte www.business-geomatics.com Mühlrad im Stillstand Zoller + Fröhlich Im Urlaub Energie tanken innen und außen gemacht, um das Haus sowie die Transmissionswellen zu dokumentieren. Die ursprüngliche Bausubstanz der Deggenhausertal-Mühle geht zurück auf das 18. Jahrhundert. Von ihrer Blütezeit im 19. Jahrhundert war der Bau noch bis in die 1960er Jahre in Betrieb. Das Mehl wurde überregional vertrieben, bis in die nahegelegene Schweiz. Darüber hinaus erzeugte ein Generator auch Strom für die umliegenden Höfe. Das dreigeschossige Bauwerk war für die damaligen Verhältnisse sehr fortschrittlich ausgestattet, heißt es, auch mit dem in Mühlen gebräuchlichen Aufzug. Der sowie die Maschinen wurden über die Transmissionswellen und Lederriemen durch Wasserkraft angetrieben. Nach Jahren des Betriebs wurde der Fachwerkbau baufällig. Der Teilabriss der ursprünglichen Baumasse stand bevor. Z+F handelte demnach spontan und brachte den IMAGER 5010C zum Einsatzort. Die integrierte Kamera Kalkulation neu ansetzen Studie des DIW stellt eine Kostenüberschätzung bei erneuerbaren Energien fest. Kostenmodelle für Atomstrom hingegen würden systematisch zu tief angesetzt. Die Europäische Kommission unterschätzt bei ihren Planungen einer europäischen Energiepolitik systematisch die Kosten der Atomkraft und Kohlenstoffdioxid-Abscheidung, während sie die Kosten erneuerbarer Energien überschätzt. Das geht aus dem aktuellen Wochenbericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hervor. Laut der Studie stützen sich die Planungen auf noch nicht ausgereifte Technologien und in wesentlichen Teilen nicht mehr aktuelle Kostenschätzungen. „Atomstrom kann aufgrund der hohen Sicherheitsrisiken nicht wirtschaftlich angeboten werden, und die Hoffnungen auf eine ökonomisch und technisch realisierbare CO2-Abscheidung wurden zuletzt nicht nur in Deutschland, sondern weltweit gedämpft“, erklärt Claudia Kemfert, Leiterin der DIW-Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt. Die Produktivitätsfortschritte bei erneuerbaren Energien hingegen seien in den vergangenen Jahren bahnbrechend gewesen, so Kemfert – insbesondere in der Solar- und Windenergie. Die Europäische Kommission hat in ihrem Grünbuch „Ein Rahmen für die Klimaund Energiepolitik bis 2030“ dazu aufgefordert, Einschätzungen für umwelt- und energiepolitische Entwick- lungen jenseits des Jahres 2020 zu entwickeln. Die vom DIW Berlin festgestellte Kostenüberschätzung bei erneuerbaren Energien trifft insbesondere auf die Photovoltaik zu, deren Kapitalkosten bereits heute zum Teil unterhalb der Werte liegen, die die Kommission für das Jahr 2050 erwartet. Besonders eklatant ist die „Kleinrechnung“ der Kosten von Atomstrom in den 2011 erstellten Szenarien, welche einen weiteren Anstieg der Kernkraftwerksleistungen von derzeit 120 auf über 140 Gigawatt voraussagen. „Weder in Europa, noch an einem anderen Ort dieser Welt ist jemals ein Atomkraftwerk unter marktwirtschaftlichen Bedingungen gebaut worden. Lediglich die Formen der staatlichen Subventionierung unterscheiden sich“, sagt Christian von Hirschhausen, Forschungsdirektor am DIW Berlin. „Übliche Kostenschätzungen für Atomkraft beinhalten oft nicht den Rückbau der Anlagen sowie die Endlagerung des Atommülls, ganz zu schweigen von den enormen Kosten möglicher Großunfälle wie in Fukushima oder Tschernobyl.“ Die Europäische Kommission sollte umgehend aktualisierte Modellrechnungen bereitstellen, appelliert von Hirschhausens Kollegin Claudia Kemfert. So könnten der Energiepolitik transparente und nachvollziehbare Szenarien als Entscheidungshilfe an die Hand gegeben werden. Das DIW Berlin sieht seine Kernaufgaben in der anwendungsorientierten Grundlagenforschung, wirtschaftspolitischer Beratung und dem Bereitstellen von Forschungsinfrastruktur. www.diw.de stellte die Punktwolken komplett in Farbe her. Via HDR-Funktion wurde die Mühle bis tief in ihre dunklen Ecken und Ritzen farblich dokumentiert. Das Bild der „Schönen Mühle“ soll die Nutzer von Z+F-Laserscannern animieren, ihre schönsten Scans und Aufnahmen an das Unternehmen zu senden. „Die besten Bilder werden in unserem nächsten Newsletter, September 2013, und auf dem Z+F-Messestand auf der INTERGEO veröffentlicht“, teilt Z+F mit. www.zf-laser.com Neu-Mitglied im BITKOM-Präsidium Winfried Holz, CEO von Atos Deutschland, ist erstmals in das Präsidium des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) berufen worden. Mitte Juni wurde er auf der Jahrestagung in das höchste Entscheidungsgremium des Verbands gewählt. Als Ziel hat Holz anlässlich seiner Ernennung angeführt, den IT-Standort Deutschland stärken zu wollen. Seine Schwerpunkte: Bekämpfung des Fachkräftemangels und die Förderung des Cloud Computings. Holz ist seit Juli 2011 CEO von Atos Deutschland. Der studierte Wirtschaftsingenieur begann seinen beruflichen Werdegang als System Engineer und später als Sales Manager bei Siemens. Weitere Stationen waren Siemens Business Services, Fujitsu Services und der IT-Dienstleister TDS. Von November 2008 bis Juli 2011 verantwortete Winfried Holz das Geschäft von Atos Origin in der Region Deutschland und CEMA (Österreich, Schweiz, Polen, Türkei, Griechenland und Südafrika). www.de.atos.net www.bitkom.org Anzeige Die Laserscanning-Experten von Zoller + Fröhlich (Z+F) haben sich daran gemacht, die „Schöne Mühle“ im Ort Deggenhausertal beim Bodensee zu digitalisieren – nur einen Tag, bevor erste Abrissarbeiten beginnen sollten. Damit leistete das Unternehmen einen Beitrag, um solche rar gewordenen Bauwerke zu erhalten. In Form eines digitalen Modells wurde das historische Gebäude festgehalten. Dazu nutzte Z+F den 3D-Laserscanner Z+F IMAGER 5010C. Rund 40 Aufnahmen wurden Das Beispiel Rügen macht es vor: Auf Deutschlands größter Insel kommt die Wärmeenergie für die Erholungszentren zunehmend aus regenerativen Quellen. Außerdem gibt es organisierte Führungen zu den Wind- und Solarparks der Insel. Demnächst soll eine Geocaching-Tour zum Thema erneuerbare Energien angeboten werden. Damit wird auf Rügen der Tourismus anschaulich mit der Energiewende verbunden. Viele Gemeinden und Regionen entdecken durch solche Ideen den touristischen Anreiz, der in den Standorten von alternativen Energieanlagen liegt. Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) plant daher zusammen mit dem MairDumontVerlag, einen Reiseführer herauszubringen, der Ziele im Kontext der erneuerbaren Energien vorstellt. Bereits 2011 hatte es eine vergleichbare Publikation gegeben. Die Nachfrage nach „Deutschland – Erneuerbare Energien entdecken“ hatte selbst den herausgebenden Baedeker Verlag überrascht. Nach diesem Vorbild soll nun eine Neuauflage erscheinen. „Der Reiseführer soll einen weiteren Beweis erbringen, dass erneuerbare Energien einen Gewinn für Deutschland darstellen – auch bei ‚weichen‘ Standortfaktoren wie der touristischen Attraktivität“, erklärt AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer. Diese Erfahrung machte auch Hessens höchstgelegener Ort Ulrichstein am Vogelsberg. Mit seinen 53 Windkraftanlagen könnte auch er sich in der Neuauflage wiederfinden. www.unendlich-viel-energie.de | 22 Unternehmen & Märkte 12. August 2013 | Business Geomatics 5/13 Freier Blick auf Scanning-Neuheiten Mit einer groß inszenierten Enthüllung starete die Firma RIEGL ihre internationale LIDAR User Conference 2013 vom 25. bis 27. Juni in Wien. 265 Teilnehmer waren dabei, als das neue Laser Scanning System RIEGL LMS-Q1560 erstmals präsentiert wurde. Die Vorstellung des luftgestützten 2-Kanal-Systems bildete den Auftakt der dreitägigen Veranstaltung im Herzen der österreichischen Hauptstadt. Über 20 Industrie-Partner unterstützten das Programm, in mehr als 90 Anwender-, Partner- und wissenschaftlichen Präsentationen zu Themenbereichen wie Vermessung, Bergbau, Architektur, Photogrammetrie, Geologie und UAV wurde über aktuelle Erfahrungen und Projekte mit RIEGL-Produkten berichtet. Konzipiert wurde der neue LMSQ1560 für den Einsatz in großen Höhen. Das zwei Phasen-basierte System arbeitet mit zwei Hochleistungs-Laserquellen, verfügt über Echodigitalisierung und Full-Waveform-Analyse und ist „Multiple-Time-Around“-fähig. Das prädestiniert das System somit für die luftgestützte Vermessung von ausgedehnten Flächen selbst im alpinen Gelände und von komplexen Stadtlandschaften. Die Laserpulsrepetitionsrate liegt bei bis zu 800 Kilohertz und liefert eine Messrate von bis zu 530.000 Messungen pro Sekunde, lässt RIEGL wissen. Ein ausgeklügelter Schwenkmechanismus erlaubt die Datenerfassung aus verschiedenen Winkeln. Integriert ist neben einem inertialen Navigationssystem auch ein GNSS-Empfänger sowie eine Multi-Megapixel MediumFormat-Luftbildkamera. Optional lässt sich auch noch eine zweite Kamera hinzufügen, wie beispielsweise eine Infrarot-Kamera. Kurz nach der offiziellen Vorstellung konnte bereits der Verkauf eines ersten Systems an einen langjährigen RIEGL-Kunden aus Kanada bekannt gegeben werden. Der LMS-Q1560 blieb aber nicht die einzige Neuheit, die auf der LIDAR 2013 dem Publikum vorgestellt wurde. Es folgten weitere Premieren in den Bereichen Hard-, aber auch Software. Das neue, mobile VMS-250 Shipborne Laser Scanning System etwa ist als kompaktes, voll-kalibriertes System für den Einsatz auf Schiffen konzipiert worden. Dabei werden ein RIEGL VQ250 Laserscanner und eine optionale Kamera kombiniert. Das VMS-250 verfügt über eine Messrate von bis zu 300 Messungen pro Sekunde, einen Field of View von 360 Grad und eine Reichweite bis zu 500 Metern. Eine Seewasser-feste Abdeckung aus Polyethylen schützt Laserscanner und VMS-Subkomponenten während des Transports und der Lagerung am Schiff. Raue See hat das neue VMX-450RAIL hingegen nicht zu fürchten. Das für das Bahntrassen-Monitoring entwickelte Gesamtsystem kombi- RIEGL Der Experte für Lasermesstechnik RIEGL LMS lockte die internationale Laserscanning-Szene nach Wien. Die LIDAR-Anwenderkonferenz bot ein Programm aus Premieren, Workshops, Präsentationen und Firmenführungen. Management von RIEGL LMS: Johannes Riegl jun., Andreas Ullrich und Johannes Riegl (v. l. n. r.) präsentierten das neue Laser Scanning System LMS-Q1560. niert das bewährte RIEGL VMX-450RAIL Mobile Scanning System mit der TECHNET-RAIL Software SiRailScan. Ein eigens entwickelter Montagerahmen ermöglicht die Installation auf gängigen Schienenfahrzeugen. Die so erstellte Punktwolke wird in klassische Eisenbahn-Vermessungsprodukte wie Gleisachsenvermessung, Lichtraum überwachung oder OberleitungsdrahtDigitalisierung überführt. Neuerungen in dem Geschäftsfeld Software hatte RIEGL bei den Lösungen RiPRECISION und RiSOLVE zu bieten. Während das Software-Plugin RiPRECISION eine komplett automatisierte, effiziente und rigorose Optimierung der Trajektorie durch Ausgleich der mit RIEGL Laser Scanning Systemen aufgenommenen mobilen Scandaten ermöglicht, ist RiSOLVE in Kombination mit den terrestrischen RIEGL-Scannern VZ-400 und VZ-1000 auf die schnelle, optimierte Erfassung, Registrierung und Einfärbung von Scandaten und kalibrierten Kameradaten ausgelegt. Durch diese Konzeption sollen Außendienst und Nachbearbeitungszeiten minimiert werden. Als typische Anwendungsfelder nennt der Hersteller RIEGL die Unfallvermessung, das Krisenmanagement oder die lokale Gebietskartierung. Neben den Produktneuheiten gab es für die Besucher, die aus über 40 Ländern angereist waren, eine Reihe an technischen Workshops, in denen die vier Fachbereiche luftgestütztes, mobiles, terrestrisches und industrielles Laserscanning bedient wurden. Parallel zu den Workshops nutzten rund 80 Teilnehmer die Möglichkeit, die RIEGL-Produktion in Horn zu besichtigen. Die Chance, hinter die Kulissen der RIEGL Airborne Partner Airborne Technologies, Schiebel und Diamond Airborne Sensing zu schauen, wurde von rund 120 Teilnehmern wahrgenommen. Sie besuchten im Anschluss an die Konferenz am Freitag die Firmen in Wiener Neustadt. Der Veranstalter zieht ein höchst zufriedenes Resümee. „Die RIEGL LIDAR User-Konferenz hilft uns, den für unser Unternehmen so wichtigen Kontakt mit unseren weltweiten Kunden und Partnern zu pflegen und auszubauen. Unsere Besucher schätzen die Möglichkeit, sich direkt mit unseren Spezialisten auszutauschen“, führt Johannes Riegl jun., Mitglied der Geschäftsführung bei RIEGL LMS aus. „Das Feedback zu dieser Veranstaltung war überwältigend positiv. Wir planen für 2015 die nächste derartige Veranstaltung.“ (jl) www.riegl.com Für das Gelingen der Energiewende Forschungsgelder Die Situation für Netzbetreiber soll sich nicht verschlechtern, appelliert der BDEW mit Blick auf die Novellierung der Netzentgelt- und Regulierungsverordnung. Das Bundeskabinett spricht von neu geschaffenen Anreizen, die Investitionsbedingungen verbessern sollen. Keine Kürzungen im Sektor Informations- und Kommunikationstechnik (IKT), das fordert die Informationstechnische Gesellschaft im Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) in ihrem neuen Positionspapier „The Importance of ICT in Horizon 2020“. Mit der Forderung sowie der Empfehlung, die Größenordnung der Forschungsfinanzierung für IKT beizubehalten, kommentiert der Verband die andauernden Verhandlungen in Brüssel über das 8. Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“. Darin sollen alle forschungs- und innovationsrelevanten Förderprogramme der Europäischen Kommission zusammengeführt werden. Der VDE sieht in den Kommunikationsnetzen den Schlüssel zu Wachstum Null-Entgelte sollen laut neuer Verordnung einem reduzierten Netzentgelt weichen. Die neuen Verordnungen auf dem Gebiet des Energiewirtschaftsrechts sehen unter anderem vor, für die energieintensive Industrie wieder ein reduziertes Netzentgelt einzuführen. Zuvor galt für solche Unternehmen eine Sonderregelung. Sie konnten sich Photocase Der Bundesverband der Energieund Wasserwirtschaft (BDEW) ist unzufrieden. Der Grund: der aktuelle Regierungsentwurf zur Änderung von Netzendgelt- und Regulierungsverordnungen. „Die bisher vorgeschlagenen Änderungen dürfen die derzeitige Situation für alle Netzbetreiber nicht verschlechtern, sondern sollten sie verbessern“, sagt Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, nachdem der Entwurf Ende Mai im Kabinett der Bundesregierung verabschiedet wurde. Andernfalls würden die Ziele des Gesetzgebers, die Investitionsbedingungen zu verbessern und bestehende Rechtsunsicherheiten zu beseitigen, klar verfehlt. Müller bezieht sich mit ihren Äußerungen vor allem auf Erlösobergrenzen und damit auf die Bildung der Netzentgelte der Gasund Stromnetzbetreiber. Der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik warnt vor EU-Kürzungen im IKT-Sektor. Laut BDEW sind erhebliche Investitionen in die Energienetze erforderlich. zum Zweck der gleichmäßigen Stromabnahme grundsätzlich von Netzentgelten (die sogenannten Null-Entgelte) befreien, wenn sie für ihre Produktion große Strommengen benötigten. Weitere Änderungen liegen in Anpassungen der Anreizregulierung, die die Investitionsbedingungen in einzelne Netzebenen verbessern sollen. Der bisherige Rechtsrahmen habe den zusätzlichen Aufwand für Netzbetreiber, die in die Forschung und Entwicklung neuer Energietechnologien investieren, etwa in Demonstrationsprojekten, nicht hinreichend abgedeckt. Diese vorgenommenen Anpassungen begrüßte der BDEW. „Gleichzeitig steuert der Verordnungsgeber teilweise mit den vorgesehenen Änderungen auf eine Verschlechterung der derzeitigen Situation für die Netzbetreiber zu. Dies betrifft die geplanten Anpassungen zur Ermittlung der sogenannten Tagesneuwerte sowie zum Zinssatz für den die Eigenkapitalquote übersteigenden Anteil des Eigenkapitals“, erläuterte BDEW-Vorstand Müller. Für das Gelingen der Energiewende müssten jedoch erhebliche Investitionen in den Ausbau, Umbau und den Erhalt der Energienetze erfolgen. Die mit der Branche nur unzureichend diskutierten Vorschläge für die Anpassung der Netzentgeltverordnungen stehen aus Sicht des BDEW damit im Widerspruch zu den energiepolitischen Zielen der Bundesregierung. www.bdew.de www.bmwi.de in allen Bereichen der Gesellschaft und Wirtschaft. Zwar stagniere der europäische Markt, doch das globale Pendant wachse. Die hohe Verfügbarkeit eines Breitbandzugangs setzt der VDE mit der Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften gleich. Daher sieht der Verband eine große Herausforderung für die EU darin, ein günstiges Investitionsklima für den notwendigen Aufund Ausbau von IKT-Technologien und -Systemen zu schaffen, um Wirtschaftswachstum und Beschäftigung in Europa zu sichern. Aufgrund dieses Zusammenhangs richtet sich der VDE mit seinem Positionspapier an die EU-Kommission und plädiert für eine Priorisierung der IKT-Sektoren mit besonders großem Förderbedarf. www.vde.com Rollendes Netzwerk Echtzeit-Verkehrsdaten von Nokia werden auf Web- und Cloud-Location-Plattform von Esri integriert. Das Unternehmen Esri wird künftig Echtzeit-Verkehrsdaten von Nokias Geschäftsbereich HERE nutzen. Mit HERE Traffic will der GIS-Anbieter seine Web- und Cloud-Location-Plattform mit noch präziseren Orts- und Kartendaten für eine intelligente Streckenführung erweitern. Fuhrpark-Manager sollen mit diesen Daten über die Plattformen ArcGIS Online und ArcGIS for Transport Analytics Störungen besser bewältigen können. Etwa wenn es darum geht, Fahrzeuge bei unerwartet hohem Verkehrsaufkommen umzuleiten oder Benachrichtigungen bei Verzögerungen zu senden. Die Echtzeit-Verkehrsinformationen von HERE basieren auf ano nymisierten Daten aus einer großen Anzahl an verschiedenen Quellen. Dazu gehören die nach Nokias Angaben weltweit größte Aufstellung von kommerziellen und nutzergenerierten GPSProben, das weltweit größte Netzwerk an fest installierten Messsensoren sowie Ereignis-basierte Daten aus sowohl kommerziellen als auch behördlichen Quellen. Hinzu kommen außerdem die Aufzeichnungen zurückliegender Verkehrsaufkommen. www.nokia.de www.esri.com Unternehmen & Märkte Business Geomatics 5/13 | 12. August 2013 Anzeige Videochannel der Business Geomatics freigeschaltet | 23 Probe-Abo Ja, ich möchte zwei aktuelle Ausgaben von Business Geomatics kostenlos zugesandt bekommen. Entspricht die Zeitung nicht meinen Erwartungen, werde ich spätestens 10 Tage nach Erhalt der zweiten Ausgabe eine schriftliche Mitteilung an die sig Media GmbH & Co. KG, Zollstockgürtel 63, 50969 Köln, senden. Die Lieferung wird dann eingestellt. Wenn Sie bis zu diesem Termin keine Nachricht von mir haben, möchte ich Business Geomatics im Jahresabonnement (8 Ausgaben) zum Preis von EUR 57,00 (zzgl. EUR 7,00 Porto + Versand) beziehen. Name / Vorname Fotolia/ werbefoto burger.ch Firma / Institut In Zeiten zunehmend vernetzter Kommunikation nimmt auch die Wahrnehmung von „bewegten Bildern“ extrem zu. Alleine in Deutschland werden pro Jahr mehr als 40 Millionen Videos ins Netz gestellt. Tendenz: stark steigend. Auch in der BtoB-Kommunikation erfahren Videos eine immer größere Bedeutung, ist es doch mit den neuen Zugangs- und Präsentationsmöglichkeiten im Web und über mobile Technologien nahezu von jedem Ort aus möglich, diese dem Zielpublikum zugänglich zu machen. Ein Bild sagt bekanntlich mehr als 1.000 Worte und deshalb sind Videos gerade zur Erläuterung von erklärungsbedürftigen Produkten, komplexen Projekten, Events und Entwicklungen äußerst geeignet. Doch auch die berühmte Anwendergeschichte lässt sich über ein Video viel authentischer und damit glaubwürdiger vermitteln. Business Geomatics (BG) trägt jetzt diesem Trend mit einem eigenen Video channel Rechnung. Seit dem 1. August 2013 ist dieser Kanal offiziell unter youtube und über die Hauptwebseite www.business-geomatics.com erreichbar. Der BG-Videochannel bietet verschiedene Kategorien an. Unter Veranstaltungen, Produkte & Technologien, Anwendungen & Projekte sowie Forschung & Entwicklung wird sich künftig ein buntes Portfolio von Einspielern finden. Schon jetzt sind aktuell erste Videos freigeschaltet. Neben dem Videochannel, in den Unternehmen, Institute, Personen und Organisationen ihre Videos einstellen können, befindet sich ein digitaler Business-Geomatics-Newsletter in Vorbereitung. Unter anderem sollen dort die jeweils jüngsten Videos dem Publikum vorgestellt werden. Der Newsletter soll ab Oktober 2013 vierteljährlich erscheinen. Über den bereits seit Jahren erfolgreichen BG-Twitter-Account werden zudem künftig ebenfalls die „Follower“ über die neuesten Video erscheinungen informiert. Interessenten zur Videoeinstellung wenden sich bitte an die Redaktion der Business Geomatics. Auch wenn sie noch kein eigenes Video präsentieren können, hilft ihnen die Business Geomatics mit attraktiven Videoproduktionsangeboten gerne weiter. www.business-geomatics.com www.youtube.com/businessgeomatics Unternehmensindex Acer Group..................................... 17 AED-SICAD...................................... 11 AED-SYNERGIS................................. 7 AeroGRID........................................ 16 Agentur für Erneuerbare Energien...21 Airborne Technologies..................... 22 AirRobot.......................................... 15 AirRotorMedia............................ 1, 15 Amt f. Statistik Berlin-Brandenburg��8 Astrium Services............................... 5 ASUS............................................... 17 Atos................................................ 21 Baedecker Verlag............................ 21 BBK............................................. 1, 14 BDEW........................................ 22, 24 Berliner Stadtreinigung................... 18 Bezirksregierung Detmold................. 8 BITKOM..................................... 13, 21 BKG......................................... 4, 9, 20 BMELV............................................ 12 BMI............................................. 9, 14 BMU................................................ 20 Bundesanstalt für Gewässerkunde...14 Bundesnetzagentur........................... 9 CISS TDI.......................................... 19 con terra................................... 11, 18 Deutsche Bahn............................ 1, 15 Deutscher Landkreistag.................... 6 DStGB............................................... 6 Deutscher Städtetag......................... 6 Deutscher Wetterdienst................... 16 DGfK............................................... 24 Diamond Airborne Sensing............. 22 disy Informationssysteme................. 8 DIW Berlin....................................... 21 DLR............................................. 5, 14 DMCii.............................................. 13 DVW................................................ 24 EMC................................................ 13 ESA................................................. 13 Esri.................................. 2, 15, 22, 24 Exelis VIS......................................... 15 Fachhochschule Frankfurt............... 10 FernUniversität Hagen.................... 20 FH Mainz....................................... 6, 7 Fraunhofer Fit��������������������������������� 15 Fraunhofer IFF................................. 12 Fraunhofer IGD............................... 16 Fraunhofer IWES............................. 20 Gartner........................................... 17 Gemeinde- und Städtebund RLP....... 6 Geo Leipzig..................................... 24 GeoContent..................................... 16 Geodan........................................... 24 GeoDatenService Bauer.................... 6 GEOkomm....................................... 24 GeoNET.MRN.................................... 9 GEO-PHOTO...................................... 5 geoplana........................................... 5 GeoSN............................................. 11 GiN................................................. 24 GIS-Akademie NRW........................ 24 Google........................................ 8, 24 Hasso-Plattner-Institut...................... 3 HAWK............................................. 11 HFAL............................................... 12 HiSystems....................................... 12 HP................................................... 17 IABG................................................. 4 IBM........................................... 13, 18 ICA.................................................. 24 IDC............................................ 13, 17 InGeoForum.................................... 24 interactive instruments................... 11 Intergraph......................................... 5 Intermec.......................................... 17 IP SYSCON........................................ 6 IVU Traffic Technologies.................. 17 Jacobs University Bremen......... 13, 16 Jade Hochschule....................... 12, 20 Karlsruher Institut f. Technologie...6, 24 Landkreistag RLP.............................. 6 Leica Geosystems............................ 24 Lenné3D............................................ 2 Lenovo............................................ 17 LGV Hamburg................................... 5 LichtBlick......................................... 20 M2M Alliance.................................. 24 Mainova.......................................... 10 MairDumont Verlag......................... 21 Martin Becker Stadtverkehr............ 17 MB Moselbahn............................... 17 MECOMO........................................ 17 Mensch und Maschine...................... 4 Mettenmeier................................... 24 microdrones.................................... 12 Microsoft......................................... 18 NASA.............................................. 16 Nokia.............................................. 22 OCAD............................................ 1, 9 Oracle....................................... 16, 18 rasdaman........................................ 16 Rhenus Veniro Süd-West................. 17 RIEGL.............................................. 22 Runder Tisch GIS............................. 24 Safe Software.................................. 18 SAP................................................. 18 Schiebel.......................................... 22 Schildwächter Ingenieure.................. 4 Schleupen......................................... 9 SMA Solar Technology.................... 20 Spacemetric.................................... 13 Sprengnetter................................... 24 Stadt Frankfurt................................ 10 Städtetag RLP................................... 6 Stadtwerke Emden........................ 4, 9 technet............................................ 12 Telit Wireless Solutions................... 16 T-Systems International................... 11 T-Systems MMS.............................. 11 TU Bergakademie Freiberg.............. 11 TU Berlin......................................... 24 TU Dresden..................................... 11 TU München............................ 3, 9,24 TU Wien............................................ 5 Ubisense........................................... 8 UK Metoffice................................... 16 Uni Research................................... 15 Universität Amsterdam................... 24 Universität Bergen.......................... 15 Universität Heidelberg.................... 20 Universität Rostock......................... 24 Universität Stuttgart....................... 24 USGS............................................... 16 VDE Verlag...................................... 12 VDE................................................. 22 VDV................................................. 24 Verkehrsgesellschaft Idar-Oberstein... 17 Vermessungsamt Heidelberg............. 8 VGK Bad Kreuznach........................ 17 virtualcitySYSTEMS........................... 2 VISOS................................................ 9 Volkswagen..................................... 20 WhereGroup................................... 24 Xerox.............................................. 17 Z_GIS.............................................. 20 ZKI.............................................. 1, 14 Zoller + Fröhlich.............................. 21 Anzeigenindex AED Solution Group�������������������������������������������� 6 CISS TDI�������������������������������������������������������������� 9 con terra����������������������������������������������������������� 10 Deutsche Tiefbauberatung���������������������������������� 4 GeoContent������������������������������������������������������� 15 geoplana Ingenieurgesellschaft������������������������ 16 Gingko Systeme�������������������������������������������������� 6 Hinte Messe������������������������������������������������������ 19 HHK Datentechnik����������������������������������������������� 6 IABG����������������������������������������������������������������� 11 Intergraph����������������������������������������������������������� 7 Lenné 3D������������������������������������������������������������� 5 Logic Instrument����������������������������������������������� 17 Mensch und Maschine�������������������������������������� 21 Abteilung / Funktion Straße / Nr. PLZ / Ort Datum 1. Unterschrift Vertrauensgarantie: Ich bestätige ausdrücklich, vom Recht des schriftlichen Widerrufes dieser Vereinbarung innerhalb von 10 Tagen Kenntnis genommen zu haben. Datum 2. Unterschrift sig Media GmbH & Co. KG Zollstockgürtel 63 50969 Köln/Germany Impressum Redaktion Stefan Grebe (Leitung) Tel.: +49 (0)221-92 18 25 52 [email protected] Jennifer Lepies Tel.: +49 (0)221-92 18 25 62 [email protected] Hardy Möller (Internet) Tel.: +49 (0)221-92 18 25 34 [email protected] Grafik/Layout Michael Joschko Tel.: +49 (0)221-92 18 25 31 [email protected] Justin Fest Tel.: +49 (0)221-92 18 25 30 [email protected] Anzeigenvertrieb Desiree Jaeger Tel.: +49 (0)221-92 18 25 72 [email protected] Verlag sig Media GmbH & Co. KG Zollstockgürtel 63 50969 Köln/Germany Tel.: +49 (0)221-92 18 25 50 Fax: +49 (0)221-92 18 25 16 www.sig-media.de Druck Freiburger Druck GmbH & Co. KG Lörracher Straße 3 79115 Freiburg Tel.: +49 (0)761-496 12 01 Fax: +49 (0)761-496 712 01 15. Jahrgang ISSN 1437-5532 Erscheinungsweise: 8 x jährlich OCAD������������������������������������������������������������������ 8 Pitney Bowes���������������������������������������������������� 12 rasdaman���������������������������������������������������������� 18 sig Media�������������������������������������������� Vollbeilage virtualcitySYSTEMS��������������������������������������������� 3 Widemann Systeme�������������������������������������������� 7 Die Ausgabe 6/2013 der Business Geomatics erscheint am 30. September. Telefon: +49(0)221-92 18 25 50 Telefax: +49(0)221-92 18 25 16 [email protected] © Copyright sig Media GmbH & Co. KG, Köln. Die Zeitung und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Mit der An nah me des Manuskriptes und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das volle Verlagsrecht sämtlicher abgedruckter Beiträge inklusive darin enthaltener Fotos und Abbil dungen für alle Sprachen und Länder einschließlich des Rechts der Vervielfältigung und Wieder gabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege, im Magnetverfahren, Vortrag, Funkund Fernsehsendung sowie Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen an sig Media GmbH & Co. KG über. Dies gilt auch für die auszugsweise Wiedergabe sowie den Nach druck von Abbildungen und Fotos. Die Wie dergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in Business Geomatics berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichenund Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag und Herausgeber nicht übernommen werden. Fotonachweise Seite 1: www.mikrocopter.de, pixelio/PaulGeorg Meister, AirRotorMedia, fotolia/roxcon; Seite 5: geoplana; Seite 13: America´s Air Force, Justin Fest; Seite 17: Apple, pixelio/pauline, pixelio/Harald Lapp, pixelio/ Mario Simeuovic; Seite 20: pixelio/magicpen; Seite 21: pixelio/Thorben Wengert; Seite 23: twitter Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 15 vom 1.1.2013 Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) sig Media GmbH & Co. KG ist ein führender Fachverlag und Anbieter von Fachpublika tionen, Mehrwertangeboten und Events in den Bereichen Geoinformatik, Telematik, IT und Telekommunikation. | 24 Unternehmen & Märkte 12. August 2013 | Business Geomatics 5/13 Geo-Branche gestaltet Lebensräume Mit Optimus auf Tour Die Kongress- und Fachmesse INTERGEO öffnet vom 8. bis 10. Oktober ihre Pforten. Die Metro polregion Ruhr steht beispielhaft für das Thema Stadtentwicklung, das von der Geoinformatik geprägt wird. Von Open GeoData bis 3D Spezialisten der Branche wollen insbesondere in den Foren und Vorträgen des Kongresses ein breites Spektrum an Diskussionsstoff auf die Agenda bringen: Dazu gehören etwa Energiethemen, Open GeoData, Cloud Computing, 3D-Technlogien, Stadtentwicklung und Wertermittlung. Auch der vielfältige Nutzen von Geodaten im Katastrophenschutz und -management ist Thema des Kongresses. Unter dem Stichwort „Geoinformation im Kontext der Energiewende“ gestalten die GIS-Verbände InGeoForum, GEOkomm, Runder Tisch GIS und GiN HINTE In Hannover hatten sich im vergangenen Jahr rund 16.000 Fachbesucher bei 520 ausstellenden Unternehmen über die neuesten Trends in der Geo informationswirtschaft informiert. Ähnliche Besucherzahlen erwartet der Veranstalter, DVW – Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement, auch in diesem Jahr, wenn vom 8. bis 10. Oktober 2013 die Kongress- und Fachmesse INTERGEO in Essen stattfindet. Die Firma Mettenmeier setzt ihre Tour fort. Nachdem das Unternehmen im Mai dieses Jahres die Work-Management-Lösung OPTIMUS bereits in drei deutschen Städten mittels Live-Vorführungen und Vorträgen präsentiert hatte, folgen im September drei weitere Termine: 10.9. St. Gallen in der Schweiz, 11.9. Linz in Österreich und am 12.9. Würzburg in Deutschland. OPTIMUS, das aktuell in der neuen Version 5 verfügbar ist, wurde speziell auf die Anforderungen der Ver- und Entsorgungsbranche zugeschnitten. Fachund Führungskräfte der Energie- und Wasserwirtschaft können sich auf der Roadshow kostenlos über Prozesslösungen für die Planung, Projektierung, Netzbau, Wartung, Entstörung sowie Arbeitsvorbereitung und -steuerung informieren. www.mettenmeier.de Nürnberg 2011, Hannover 2012: Die INTERGEO setzt ihre Schauplatz-Reise zur 19. Auflage in Essen fort. einen ganztägigen Kongress-Themenzug. Von der Planung von Stromtrassen mittels Geoinformation bis hin zur GIS-gestützen Ermittlung des Wärmebedarfs von Wohngebäuden, widmet sich dieser Kongressteil dem sinnvollen und effizienten Einsatz und der Planung von Energietechniken. „Die erfolgreiche Gestaltung der Energiewende als wohl wichtigstes innenpolitisches Vorhaben erfordert Expertise durch Geoinformationen und kreatives Landmanagement und das Ruhrgebiet steht wie keine andere Region für innovative Stadtentwicklung“, so Prof. Dr.Ing. Karl-Friedrich Thöne, Präsident des DVW. Daher wird diese Region auch das Thema auf der INTERGEO repräsentieren. Dazu gehören Maßnahmen wie Landstriche zu renaturieren, Stromtrassen sinnvoll zu planen, kommunale Gewerbeflächen zu entwickeln oder auch U-Bahnstrecken zu planen und zu bauen – diese Maßnahmen sind nicht zuletzt auf der Grundlage von Geoinformationen möglich. Metropolregion Ruhr Zum zweiten Mal wird auch die Nationale INSPIRE-Konferenz Teil des INTERGEO-Kongressprogramms sein. Der Blickpunkt richtet sich hier auf „INSPIRE kommunal“ und beschäftigt sich mit Fragen rund um die Anwendung von Geoinformationen in den verschiedenen Bereichen der Kommunen. Unter anderem gilt es herauszufinden, wie weit der Aufbau der Geodateninfrastruktur im kommunalen Sektor vorangeschritten ist. Eröffnet werden die Kongresstage mit den Keynotes des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministers Garrelt Duin, des Präsidenten von Leica Geo systems, Dr.-Ing. Jürgen Dold, und Prof. Dr.-Ing. Reiner Rummel vom Institut für Astronomische und Physikalische Geodäsie von der Technischen Universität München. www.intergeo.de Aus für Googles Latitude Google hat seit dem 9. August seinen GPS-Dienst Latitude eingestellt. Damit konnten Nutzer von Smartphones ihren Freunden und Bekannten ihren aktuellen Standort übermitteln sowie den Standort von Freunden anzeigen lassen. Betroffen von der Einstellung sind die App-Versionen für Android und iOS sowie die Latitude API, das iGoogle-Gadget und die Latitude-Website. Laut Google wird Latitude ersetzt durch ein neues Feature in der App von Google+. Aktuell steht die LocationFunktion bereits Android-Nutzern in den Einstellungen zur Verfügung. www.google.com/enterprise Terminkalender August - Oktober 2013 Datum Veranstaltung Ort Veranstalter Aug. /Sep. Sprengnetter-Seminare deutschlandweit Sprengnetter-Akademie www.sprengnetter.de 19. bis 23.8. FOSS Academy Sommerschule 2013 Leegebruch WhereGroup GmbH & Co. KG www.foss-academy.eu ab 19.8. Praxisqualifizierung GIS und Geodatenspezialist Dortmund GIS-Akademie NRW www.gis-akademie.de 22.8. Berufspflichten und Haftung des beliehenen Unternehmers ÖbVI Berlin TU Berlin www.tu-berlin.de 25. bis 30.8. International Cartographic Conference Dresden International Cartographic Association www.icc2013.org 28. bis 30.8. Deutscher Kartographentag Dresden Deutsche Gesellschaft für Kartographie e.V. www.dgfk.net 4. bis 6.9. Unmanned Aerial Vehicle in Geomatics (UAV-g) Rostock Universität Rostock www.uav.g.org 9. bis 13.9. Photogrammetrische Woche Stuttgart ifp der Universität Stuttgart www.ifp.uni-stuttgart.de 10.9. 15. Wertermittlungstag NRW Herne-Sodingen Bildungswerk VDV www.bw-vdv.de 10.9. M2M Summit Düsseldorf M2M Alliance e.V. www.m2m-summit.com Berlin Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. www.bdew.de 17.9. und 18.9. Energierechtliche Tagesthemen 2013 19.9. GEOforum Mitteldeutschland Leipzig Geo Leipzig e.V. www.geoleipzig.de 19. und 20.9. Geodesign Summit Europe Herwijnen (NED) Universität Amsterdam, Esri, Geodan www.geodesignsummit.com/europe 26. und 27.9. Fortbildung: Mobile GIS und Android Karlsruhe Karlsruher Institut für Technologie www.gik.kit.edu 8. bis 10.10. INTERGEO 2013 Essen DVW www.intergeo.de 18.10. Projektbezogene Auswertestrategien beim terrestrischen Laserscanning Würzburg Bildungswerk VDV www.bw-vdv.de Eine ausführliche Terminvorschau finden Sie unter www.business-geomatics.com im Terminkalender.