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DIPLOMARBEIT TECHNISCHE UNIVERSITÄT KAISERSLAUTERN FACHBEREICH ARUBI STUDIENGANG RAUM- UND UMWELTPLANUNG LEHRGEBIET COMPUTERGESTÜTZTE PLANUNGS- UND ENTWURFSMETHODEN SEBASTIAN ANTZ METHODEN ZUR ZIELORIENTIERTEN ERSTELLUNG VON 3D-STADTMODELLEN IM KOMMUNALEN KONTEXT BETREUUNG PROF. DR.- ING. BERND STREICH DIPL.-ING. PETER ZEILE 1 TECHNISCHE UNIVERSITÄT KAISERSLAUTERN FACHBEREICH ARUBI STUDIENGANG RAUM- UND UMWELTPLANUNG LEHRGEBIET COMPUTERGESTÜTZTE PLANUNGS- UND ENTWURFSMETHODEN Sebastian Antz Matrikelnummer 351147 Versicherung der selbstständigen Anfertigung der Diplomarbeit Hiermit versichere ich, dass ich diese Diplomarbeit selbstständig verfasst und keine anderen Hilfsmittel und Quellen als die angegebenen benutzt habe. Kaiserslautern im März 2009 ________________________ Sebastian Antz 2 1 Methoden zur zielorientierten Erstellung von 3D-Stadtmodellen im kommunalen Kontext ........................................................................... 6 1.1 Einleitung .......................................................................................................... 6 1.2 Ziel der Arbeit ................................................................................................... 7 1.3 Ablauf der Arbeit .............................................................................................. 7 1.3.1 Phase A – Die Theorie ............................................................................ 8 1.3.2 Phase B – Die Modellerstellung .............................................................. 8 1.3.3 Phase C – Die Bewertung ....................................................................... 9 2 Theoretische Grundlagen ................................................................... 9 2.1 Was versteht man unter „3D-Planung“ .......................................................... 9 2.2 Datengrundlagen und Datenbeschaffung .................................................... 10 2.2.1 DGM (Digitales Geländemodell) ........................................................... 11 2.2.2 Katasterkarte......................................................................................... 12 2.2.3 Luftbilder ............................................................................................... 13 2.2.4 Laserscan-Daten................................................................................... 14 2.2.5 Texturinformationen .............................................................................. 15 2.3 Detaillierung von 3D-Stadtmodellen ............................................................. 18 2.4 Einsatzfelder und Adressaten von 3D-Stadtmodellen ................................ 20 2.4.1 Stadtplanung ......................................................................................... 20 2.4.2 Vermessung .......................................................................................... 21 2.4.3 Tourismus ............................................................................................. 22 3 2.4.4 Denkmalschutz ..................................................................................... 22 2.4.5 Immobiliensektor ................................................................................... 23 2.4.6 Architektur ............................................................................................. 24 2.4.7 Katastrophenschutz .............................................................................. 25 2.4.8 Gewässerbau ........................................................................................ 25 2.4.9 Lärmschutz ........................................................................................... 26 2.4.10 Telekommunikation ............................................................................... 26 2.5 Vorgehensweise bei der Erstellung von 3D-Stadtmodellen ....................... 27 3 Praktische Umsetzung: Methoden im Vergleich ............................. 28 3.1 Die Datenbasis ................................................................................................ 28 3.1.1 Vorhandene Daten ................................................................................ 28 3.1.2 Generierte Daten .................................................................................. 29 3.1.3 Gebäude- Identifikationsnummern und Texturenbibliothek ................... 30 3.1.4 Bildbearbeitung ..................................................................................... 31 3.1.5 Datenbereinigung.................................................................................. 32 3.2 Google SketchUp............................................................................................ 33 3.2.1 Eigenschaften und Aufbau des Programms .......................................... 34 3.2.2 Erstellung eines 3D-Stadtmodells am Beispiel Neustadt a. d. W. Dokumentation der Arbeitsschritte ........................................................ 38 3.2.3 3.3 Autodesk Revit Architecture ......................................................................... 59 3.3.1 4 Workflow und Bewertung ...................................................................... 53 Eigenschaften und Aufbau des Programms .......................................... 60 3.3.2 Erstellung eines 3D-Stadtmodells am Beispiel Neustadt a. d. W. – Dokumentation der Arbeitsschritte ........................................................ 62 3.3.3 Workflow und Bewertung ...................................................................... 73 4 Gesamtbewertung und Ausblick ...................................................... 81 4.1 Gesamtbewertung .......................................................................................... 81 4.2 Präsentationsmöglichkeiten und Ausblick .................................................. 83 4.2.1 Google Earth ......................................................................................... 83 4.2.2 Mapping und Rendering in Autodesk 3dsMax....................................... 87 4.2.3 Photosynth als Präsentationsmedium ................................................... 89 4.2.4 Autodesk Ecotect .................................................................................. 91 5 Fazit..................................................................................................... 92 6 Literaturverzeichnis und Internet-Referenzen ................................ 96 7 Abbildungsverzeichnis ................................................................... 102 5 1 Methoden zur zielorientierten Erstellung von 3D-Stadtmodellen im kommunalen Kontext 1.1 Einleitung Denkanstoß für diese Arbeit war die Tatsache, dass am Lehrstuhl „Computergestützte Planungs- und Entwurfsmethoden“ an der Technischen Universität Kaiserslautern schon lange auf dem Gebiet der 3D-Stadtplanung geforscht und gearbeitet wird, die angewandte Vorgehensweise jedoch bisher noch nicht im Rahmen einer Ausarbeitung erläutert und dokumentiert wurde. In der heutigen Planung kommt der Kommunikation zwischen den Planungsbeauftragten und den sonstigen Beteiligten eine immer größere Bedeutung zu. Da das öffentliche Interesse an den politisch und gesellschaftlich relevanten Themen Stadtplanung und Stadtentwicklung ständig zunimmt und sich immer mehr Bürger detailliert mit Planungsvorhaben auseinandersetzen und diese hinterfragen, steigen auch die Anforderungen an die Art und Weise der Aufbereitung von planungsrelevanten Daten. Vielen Bürgern sind in diesem Zusammenhang die planerischen Abläufe sowie die verwendeten Fachbegriffe wenig oder gar nicht bekannt und ein nicht zu unterschätzender Teil der Bevölkerung tut sich durchaus schwer, eine reale 3DSituation planerisch aufbereitet als 2D-Plan wahrzunehmen und die Sachlage richtiggehend zu begreifen [Besser, T., Schildwächter, R. 2000]. In einem dreidimensionalen Modell können die Planungsinhalte hingegen für jedermann plausibel dargestellt werden und dem Interessierten bietet sich die Möglichkeit, sich virtuell in die – ihm eventuell sogar bekannte – Vor-Ort-Situation hineinzuversetzen. Somit wird die Intention einer Planung für eine breitere Masse verständlich und unbeabsichtigte Missverständnisse, etwa bei Beteiligungsverfahren, können in größerem Maße ausgeschlossen werden. In diesem Kontext spielt sicher auch eine Rolle, dass die menschliche visuelle Wahrnehmung in Zeiten, da 3D-Simulationen in Filmen, Werbung, Videospielen u. v. m. aufgrund ihrer Allgegenwärtigkeit unseren Alltag mitbestimmen, sich in gewisser Weise an Darstellungsformen dieser Art gewöhnt hat und deshalb zweidimensionale Abstraktionen für viele nur schwer zu begreifen sind. 6 Auch aus diesem Grund wird in der aktuellen Fachliteratur darauf hingewiesen, dass der Einsatz statischer Skizzen in der Planung als nicht mehr zeitgemäß gilt, da der am Planungsprozess Beteiligte eine gewisse Erwartungshaltung an die Verständlichkeit der Darstellungsform eines Planungsvorhabens richtet [Mitchell 1999]. 1.2 Ziel der Arbeit Die vorliegende Arbeit setzt sich zunächst mit den theoretischen Grundlagen und dem typischen Workflow einer 3D-Stadtmodellerstellung auseinander und erläutert detailliert deren einzelne Schritte. Im weiteren Verlauf werden die Programme zur Generierung von 3D-Stadtmodellen Google SketchUp und Autodesk Revit Architecture bezüglich ihrer Tauglichkeit zur Erstellung von 3D-Stadtmodellen verschiedener Detaillierungsstufen getestet. Als Untersuchungsgebiet zur praktischen Anwendung der Programme dient ein Teil des Sanierungsgebietes „Neustadt West“ in Neustadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Von der dortigen Bausubstanz wird zuerst mit Google SketchUp ein komplettes 3D-Stadtmodell angefertigt. Zum Vergleich werden einige spezielle Bauten ausgewählt, welche exemplarisch in Revit Architecture modelliert werden. Die Zielsetzung des Projektes ist die vergleichende Bewertung verschiedener 3DPlanungsmethoden im Kontext der Erstellung von 3D-Stadtmodellen, wodurch die Vor- und Nachteile der jeweiligen Vorgehensweisen herausgestellt werden. Hierbei muss zuvor untersucht werden, welche Art von Modell in den verschiedenen Planungsfällen hinsichtlich der Detaillierungsstufe sinnvoll erscheint. Der abschließende Ausblick beleuchtet den aktuellen Stand auf dem Gebiet der 3DStadtmodellerstellung sowie die sich bietenden Entwicklungsmöglichkeiten. 1.3 Ablauf der Arbeit Die Ausarbeitung zum Thema „Methoden zur zielorientierten Erstellung von 3DStadtmodellen im kommunalen Kontext“ ist hinsichtlich des Arbeitsablaufes in drei Phasen gegliedert: 7 1.3.1 Phase A – Die Theorie Im theoretischen Teil werden die wichtigsten Grundlagen zum weitreichenden Themengebiet „3D-Stadtmodelle“ erläutert. Der Begriff eines 3D-Stadtmodells wird definiert und die zur Modellerstellung benötigte Datenbasis aufgezeigt. Hier liegt das Hauptaugenmerk auf der Beschaffung der Datengrundlagen zur Modellerstellung. Weiterhin wird erörtert, welche potentiellen Einsatzfelder für 3D-Stadtmodelle bestehen und welche Zielsetzungen von den Anwendern verfolgt werden. Die Frage „Wer macht was mit Stadtmodellen?“ steht hier im Fokus. Schließlich werden die zur Modellerstellung genutzten Programme, in erster Linie „Google SketchUp“ und „Autodesk Revit Architecture“, hinsichtlich ihrer Eigenschaften und Funktionen erläutert und die programmspezifischen Techniken und Anwendungen herausgestellt. 1.3.2 Phase B – Die Modellerstellung Im Rahmen der Erstellung eines 3D-Stadtmodells für das Plangebiet „Sanierungsgebiet Neustadt West“ in Neustadt an der Weinstraße sollten die Vorund Nachteile der zum Einsatz kommenden Software in der Praxis herausgestellt und erläutert werden. Hierzu wurde der angewendete Arbeitsablauf dokumentiert, um die in den einzelnen Arbeitsschritten auftretenden Probleme zu erkennen, in Zukunft zu vermeiden und den Workflow zur Erstellung eines 3D-Stadtmodelles so effizient wie möglich zu gestalten. Als Datenbasis zur Umsetzung des 3D-Modells „Sanierungsgebiet Neustadt West“ dienten sowohl die von der Stadtverwaltung Neustadt, Abteilung Bauleitplanung und GIS, zur Verfügung gestellten Daten als auch die zusätzlich im Plangebiet erfassten Informationen. Nach Abschluss der Datenerhebung wird auf Grundlage der ermittelten Datenbasis durch den Einsatz der relevanten Software ein 3DStadtmodell generiert. 8 1.3.3 Phase C – Die Bewertung Aufgrund der im Laufe der Modellerstellung erworbenen Erkenntnisse wird nun die eingesetzte Software hinsichtlich ihrer Eignung im Kontext der jeweils relevanten Parameter bewertet. Aus den Resultaten werden gewisse Standards definiert, welche es in möglichst einfacher Art und Weise gestatten sollen, auf Grundlage von Stadtgestalt sowie vorhandener und zu erhebender Daten kostengünstig und wenig zeitintensiv ein 3DModell einer Stadt zu erstellen. Diese „Standards“ münden schließlich in einem Workflow, welcher zukünftig als eine Art Leitfaden zur Erstellung von 3DStadtmodellen dienen kann. Hierbei muss natürlich stets berücksichtigt werden, welche Zielsetzung hinter der Modellerstellung steckt und welchem Zweck das Modell dienen soll. 2 Theoretische Grundlagen 2.1 Was versteht man unter „3D-Planung“ Sucht man in Online-Enzyklopädien nach dem Begriff „Computermodelle“, so erfährt man schnell, dass Architekturmodelle heute häufig im Computer mittels CAD erzeugt werden und in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz kommen. So dienen die virtuellen Modelle in der Entwurfsphase vor allem zu Präsentationszwecken für die Bauherren oder die Öffentlichkeit. Definitionsgemäß versteht man unter einem digitalen 3D-Stadtmodell ein dreidimensionales Computermodell einer Stadt, in welchem die einzelnen Objekte der Stadt möglichst realitätsnah abgebildet werden. Zu jedem Objekt werden Informationen gespeichert, die für eine gesicherte räumliche Rekonstruktion erforderlich sind [Lorber 1996]. Wie bei realen Modellen, sind auch bei virtuellen dreidimensionalen Modellen verschiedene Darstellungsarten und Detaillierungsgrade möglich. Diese reichen von einfachen, so genannten „Klötzchenmodellen“, die lediglich einen Gebäudeblock ohne Dachformen oder Fassaden zeigen, bis hin zu fein ausdefinierten 9 „Innenraummodellen“, welche die Gebäude mit Etagen, Raumaufteilungen, Fassadentexturen und weiteren Einzelheiten sichtbar machen. Abhängig vom Detaillierungsgrad sind neben der virtuellen Begehung oder Durchfliegungen durch das 3D-Modell auch Gebäudesimulationen verschiedener Art möglich. So können etwa Schattenwürfe je nach Sonnenstand im Tagesverlauf und zu unterschiedlichen Jahreszeiten aufgezeigt oder Belichtungssituationen im Inneren der Gebäude schon vor Baubeginn überprüft werden. Auf diesem Wege liefern solche Simulationen oftmals wichtige Erkenntnisse, welche dann gegebenenfalls in die jeweilige Planung mit einfließen. Im Falle der Rekonstruktion historischer oder zerstörter Gebäude am Computer spricht man von „Digitaler Rekonstruktion“. Hier dienen noch vorhandene alte Pläne und Zeichnungen oder Bilder als Rekonstruktionsgrundlage. Mittels virtueller Architekturmodelle können auf diesem Wege historische Gebäude grafisch wieder aufgebaut, in die heutige Stadtgestalt eingefügt oder auch komplette Straßenzüge oder Städte in einem gewünschten historischen Zustand rekonstruiert werden. 2.2 Datengrundlagen und Datenbeschaffung Bei der Beschaffung oder Generierung von Daten zur Erstellung eines 3DStadtmodells muss stets beachtet werden, welchen Ansprüchen das jeweilige Modell künftig genügen soll. Als grundlegende Anforderungen gelten deshalb in erster Linie [Poesch, Schildwächter, Zeile 2004]: • unkomplizierte Anfertigung des Modells aus verfügbaren Daten • möglichst hohe Genauigkeit • ständige Aktualisierbarkeit und Modifizierbarkeit • Möglichkeit des Datenaustauschs mit anderen gebräuchlichen Programmen • Finanzierbarkeit Bevor allerdings an die ersten Schritte der Modellerstellung zu denken ist, müssen im Vorfeld die benötigten Realdaten gesammelt sowie, in den meisten Fällen, auch noch bearbeitet und konvertiert werden. 10 Hierbei liegt das Hauptaugenmerk in der Regel auf den geometrischen Daten, welche aus den Komponenten Punkt, Linie und Polygon bestehen. Unterschieden wird hierbei in [Mach, Petschek 2006]: • Vektordaten: (Höhen-) Linien oder Polygonzüge aus Erhebungen und Messungen bestimmen als Bruchkanten in Form von Straßenbegrenzungen, Mauern, Gebäudekanten oder ähnlichem die Umrisse der in einem Modell vorhandenen Objekte. • Rasterdaten: Bestandteile von Rastergrafiken sind so genannte Pixel oder Bildpunkte, denen, in Form eines Rasters gegliedert, je eine bestimmte Farbe zugeordnet ist. Ausschlaggebend für die Qualität einer Rastergrafik sind also die Breite und die Höhe der einzelnen Pixel sowie deren Farbtiefe. Für 3DStadtmodelle liefern grafische Daten, zum Beispiel im JPEG-, BMP-, GIF- oder georeferenzierten TIF-Format Luftbilder, Auskünfte zu Höhenverhältnissen oder nähere Informationen über das Erscheinungsbild des jeweils zu modellierenden Gebietes. • Sachdaten: Zusätzliche wichtige Auskünfte, außer jenen zur topografischen Veranschaulichung, liefern so genannte Sach- oder Attributdaten. Diese stellen eine Art Ergänzung zu den vorhandenen Geodaten dar und beinhalten beispielsweise Ergebnisse aus statistischen Erhebungen und Analysen. Die Informationen können hierbei sowohl numerische als auch alphanumerische Aussagen zu bestimmten Gegebenheiten sein, welche den raumbezogenen Geodaten zugeordnet werden. 2.2.1 DGM (Digitales Geländemodell) Bei einem Digitalen Geländemodell (DGM) handelt es sich um einen Datenbestand zur Beschreibung von Geländehöhen und –formen einer bestimmten Landschaft durch räumlich angeordnete Flächen– oder Stützpunkte, etwa in Form von Dreiecksnetzen oder Gittern. Im Gegensatz zu einem Digitalen Oberflächenmodell (DOM) stellt ein DGM jedoch keine Objekte wie Gebäude, Vegetation oder Möblierungen dar. 11 Inhaltlich umfasst ein DGM die digitale Speicherung der idealerweise vollständigen Informationen über die Geländeoberfläche. Außerdem beinhaltet es Auskünfte zu spezifischen geomorphologischen Eigenschaften eines Geländes. Ein DGM dient beispielsweise der Anfertigung von Höhenlinienkarten oder der Berechnung von Volumina und Neigungen. Auch die englischen Begriffe Digital Terrain Model (DTM) und Digital Elevation Model (DEM) werden häufig verwendet. Zur Erstellung eines 3D-Stadtmodells sollte ein DGM einer Stadt in einer möglichst engmaschigen Rasterweite zur Verfügung stehen. Die vorliegenden Digitalen Geländemodelle oder Digitalen Landschaftsmodelle der Landesvermessungsämter eignen sich deshalb meist nur für Darstellungen im Außenbereich, da sie in einem standardisierten Verfahren aufgezeichnet werden und deshalb die Höhe der gemessenen Punkte nicht eindeutig zugeordnet werden kann. Ein DGM sollte nach Möglichkeit im DXF- beziehungsweise DWG-Format vorliegen [Zeile 2004]. Abbildung 1: Digitales Geländemodell [eigene Darstellung] 2.2.2 Katasterkarte Bei der Katasterkarte, die auch als Flurkarte oder Liegenschaftskarte bezeichnet wird, handelt es sich um eine großmaßstäbliche Darstellung der Ergebnisse von Katasteraufnahmen. 12 Sie beinhaltet als bildlicher Teil des Liegenschaftskatasters unter anderem Angaben zu Flurstücksgrenzen, Flurstücksnummern, Gebäuden und Nutzungen oder Resultaten aus Bodenschätzungen. Aufgrund ihres flächendeckenden Nachweises der Lage und Abgrenzung gilt die Katasterkarte als amtliches Verzeichnis der Grundstücke und ist somit für den Grundbuchnachweis entscheidend. Abbildung 2: Katasterkarte Neustadt mit eingezeichnetem Plangebiet [Stadtverw. Neustadt a.d.W. 2008] 2.2.3 Luftbilder Als Luftbildfotografie versteht man das Anfertigen von Luftbildern oder Luftaufnahmen im Rahmen von Befliegungen. Im Allgemeinen wird bei der Luftbildfotografie zwischen so genannten Geneigtaufnahmen und Senkrechtaufnahmen unterschieden. Um ein bestimmtes Gebiet zu erfassen, wird dieses in gleichlaufenden Streifen aufgenommen, die jeweils eine Überlappung aufweisen müssen. Diese Streifen werden dann zusammenfügt und entweder als Einzelbilder oder mittels Stereoskopie ausgewertet. Bei der stereoskopischen Auswertung werden aus zwei Bildern mit verschiedenen Blickwinkeln Höheninformationen im Sinne dreidimensional definierter Punkte abgeleitet [Mach, Petschek 2006]. Hinsichtlich der Erstellung von 3D-Stadtmodellen ergeben sich aus der Nutzung geeigneter Luftbilder vielerlei Chancen. Neben den Daten für die Anfertigung eines 13 DGM können Luftbilder weiterhin Anhaltspunkte zum Aufbau von Baukörpern, Dachformen oder Dachtexturen enthalten. Ebenso kann eine Luftaufnahme zur Erstellung der Texturen eines DGM genutzt werden. Qualitativ weisen Luftbilder häufig große Unterschiede auf, welche sich in erheblicher Weise auf ihre Verwertbarkeit auswirken. Als Negativeinflüsse gelten neben den physikalischen Komponenten wie beispielsweise Kontrast oder Auflösung ebenso visuelle Irritationen wie die Verdeckung wichtiger Bildbereiche durch Schatten oder Vegetation oder ungleiche Lichtverhältnisse [Zeile 2004]. Da Informationen aus Luftbildern generell unabdingbar für die Modellerstellung sind, sollte im Vorhinein Klarheit über die Verfügbarkeit adäquater Luftaufnahmen herrschen. Abbildung 3: Luftbild des Plangebietes in Neustadt an der Weinstraße [Live Search Maps 2009] 2.2.4 Laserscan-Daten Laser-Scanning oder Laserabtastung bezeichnet die Vermessung von dreidimensionalen Körpern wie Geländeoberflächen oder Objekten auf der Erdoberfläche. Die Vermessung erfolgt hierbei vollkommen berührungslos, indem ein Laserstrahl das Relief des jeweiligen Geländes abtastet. Der Vorteil gegenüber der Fotogrammetrie besteht darin, dass beim Laser-Scanning eine bedeutend größere 14 Zahl von 3D-Punkten eines zu untersuchenden Objektes in einem wesentlich kürzeren Zeitraum erfasst werden kann. Die aus dem Verfahren resultierende digitale Punktwolke kann dann in einem CADProgramm weiterbearbeitet werden. Alternativ kann durch Triangulation der einzelnen Punkte ein 3D-Volumenkörper zur weiteren Verwendung in CAD- oder Rendering-Programmen erzeugt werden [Zeile 2004]. Unterschieden wird beim Laser-Scanning zwischen drei verschiedenen Verfahren: Beim Terrestrischen Laser-Scanning (TLS) wird ein Objekt mit einem feststehenden Gerät Punkt für Punkt abgetastet, um die relevanten Daten zu erzeugen. Das Airborne Laser-Scanning (ALS) als flugzeuggestütztes Scanverfahren funktioniert ähnlich wie die Luftbildüberfliegung und dient der Aufnahme von Gelände- und Objekthöhen. Hierzu befindet sich eine Sensoreinheit an Bord eines Flugzeuges oder Helikopters, welche aus einem Laserdistanzmesser zum Scannen, einem GPS-Empfänger und einem Navigationssystem besteht. So kann die Erdoberfläche punktgenau abgetastet werden, wobei direkt eine 3D-Punktwolke generiert wird, deren Punktdichte und somit Qualität vom verwendeten Scanner und der Flughöhe abhängig ist. Merkmale dieses Verfahrens sind größtenteils automatische Messabläufe, komplette Datenaufzeichnung und computerbasierte Auswertungen [Leibniz Universität Hannover 2004]. Das Mobile Laser-Scanning (MLS) funktioniert ähnlich wie das Airborne LaserScanning. Hier werden Entfernungen von Fahrzeugen aus gemessen und so die benötigten Punktwolken erstellt. Das MLS bietet somit die Möglichkeit, Gebiete zu erfassen, die hinsichtlich des Kosten- und Zeitfaktors für TLS zu klein und für ALS zu groß sind [TopScan 2008]. Für die vorliegende Arbeit waren zwar Laserscan-Daten vorhanden, konnten jedoch aus qualitativen Gründen nicht verwendet werden. 2.2.5 Texturinformationen Der englische Begriff „texture“ bedeutet soviel wie „die Beschaffenheit von Oberflächen“. Übertragen auf den Bereich der Computergrafik sind Texturen digitale 15 Bilder, die auf Polygone bzw. Objekte projiziert werden. Dies erweckt den Eindruck, als bestehe die Objektoberfläche aus der jeweiligen Textur [Steudtner, H. 2003]. Das Verfahren des Projizierens der digitalen Bilder auf dreidimensionale Körper nennt man „Textur-Mapping“. Vorteilhaft hierbei ist, dass das oft sehr aufwendige und zeitintensive Modellieren von kleineren Details an Gebäuden erspart werden kann, diese aber trotzdem sichtbar sind. In 3D-Stadtmodellen dient die Fassadentexturierung der Steigerung des Realitätsgrades. Dies bewirkt vor allem, dass auch Menschen, die in der Materie nur wenig oder gar nicht bewandert sind, sich aufgrund eines gewissen Wiedererkennungswertes im Modell zurechtfinden. In erster Linie werden Texturen für 3D-Stadtmodelle nach ihrer Entstehung und ihrer visuellen Wahrnehmbarkeit unterschieden. So gelten Texturen mit generalisierten Mustern oder Farbabstraktionen als synthetische Texturen, die auf Grundlage vorliegender Fotos meist mit einem Zeichenprogramm angefertigt oder aus Texturbibliotheken zusammengefügt werden. Als Fototextur wird hingegen eine Textur bezeichnet, die fotografisch aufgenommen wurde und noch als Fotografie wahrgenommen wird. Wichtig hierbei ist, dass die Aufnahmen orthogonal ausgerichtet sind, da sie sonst vor Gebrauch aufwändig manuell entzerrt werden müssen. Welche Texturarten letztlich gewählt werden, richtet sich nach der Intention, die hinter der Modellerstellung steht. Zur Abbildung der Realität gibt es keine Alternativen zu Fototexturen, während ein realistischer Eindruck auch durch synthetische Texturen erzeugt werden kann. Dies gilt etwa für Modelle, die nach thematischen Gesichtspunkten aufgebaut sind [Buchholz, Döllner, Nienhaus 2006]. 16 Abbildung 4: Begriffsbestimmung der Fassadentexturen [Buchholz, Döllner, Nienhaus, 2006] Heute ist es auch möglich, Fassadenfotos vollautomatisch aufzunehmen. Hierzu dient ein Verfahren ähnlich dem Mobile Laser-Scanning, das auf dem City-Grid System basiert. Es handelt sich dabei um ein multisensorales Aufnahmesystem, welches sich auf einem Fahrzeug befindet und in der Lage ist, in kurzer Zeit komplette Straßenzüge zu vermessen, archivieren und texturieren. Eine digitale Kamera und ein Laserscanner nehmen im Stop-and-go-Verfahren Stereobilder und Punkte der Fassaden auf und speichern anschließend die erstellten Punktwolken, geometrischen Informationen und Texturen in einer Datenbank ab [Zeile 2004]. 17 Abbildung 5: Fotoaufnahme und bearbeitete Fassadentextur [eigene Darstellung] 2.3 Detaillierung von 3D-Stadtmodellen Im Vorfeld der Erstellung eines 3D-Stadtmodells ist es eminent wichtig, die Erwartungen an das Projekt genau zu kennen und frühzeitig eine detaillierte Zielsetzung bezüglich der Ausdefinierung des jeweiligen Modells abzustimmen und auszuformulieren. So können Missverständnisse und damit verbundener unnötiger Arbeits- und Kostenaufwand vermieden werden. Da lange Zeit keine einheitlich gültigen Standards zur Klassifizierung von 3DStadtmodellen verfügbar waren, ergaben sich in der kommunalen Planungspraxis häufig Probleme hinsichtlich der Ausführung und dem Verständnis von Sinn und Nutzen der 3D-Stadtmodelle. Um hier Abhilfe zu schaffen, entwickelte die aus der „Initiative Geodaten Struktur NRW“ hervorgegangene „Special Interest Group 3D (SIG 3D)“ Standards zur Erstellung, Nutzung, Editierung, Visualisierung etc. von 3DStadtmodellen und Regionalmodellen [ikg.uni-bonn.de 2009a]. Als mittlerweile allgemein gültiger Standard gilt die Klassifizierung von 3D-Stadtmodellen nach den so genannten „Level of Details (LOD)“. Hierbei werden 3D-Stadtmodelle, je nach ihrem Detaillierungsgrad, in vier Levels eingestuft, wobei jedem dieser Levels bestimmte Anforderungen zugeordnet sind. So handelt es sich beispielsweise bei Modellen des LOD 1 lediglich um einfache Kubaturmodelle, wohingegen detaillierte Innenraumodelle dem LOD 4 zugeordnet werden [Poesch, Schildwächter, Zeile 2004]. 18 LOD 0 – Regionalmodell • Geländemodell (DGM) mit Luftbildtextur LOD 1 –Stadt-/ Standort-/ oder „Klötzchenmodell“ • Modellierung der Gebäudeblöcke • keine ausdefinierten Dachformen LOD 2 – Stadt-/ Regionalmodell • differenzierte Dachformen (Typ und Ausrichtung) • einfache Fassadentexturen und Vegetationsattribute LOD 3 – Stadt-/ Architekturmodell • detailliert ausdefinierte und texturierte Architekturmodelle • realitätsgetreue Dachformen • Vegetationsmerkmale • Straßenmöblierung LOD 4 – Innenraummodelle • „begehbare“ Architekturmodelle • ausdefinierte Etagen, Innenräume, Möblierungen, etc. • komplette Texturierung Abbildung 6: In der Praxis anerkannte Parameter der LOD- Stufen (LOD 1-3 in Google SketchUp, LOD 4 in Revit Architecture) [eigene Darstellung] 19 2.4 Einsatzfelder und Adressaten von 3D-Stadtmodellen Die Erwartungen an ein 3D-Stadtmodell richten sich stets nach der Intention der Auftraggeber, Nutzer und des Erstellers. In der Regel soll ein Modell im kommunalen Kontext intern sowie auch extern vielfältig einsetzbar sein. Besonders interessant im Bezug auf den externen Gebrauch erscheint die Chance, mittels Aktivitäten im Tourismus-, Marketing- oder Immobilienbereich durch die Veräußerung von Teilen der Lizenzen einen gewissen „return of invest“ erreichen zu können. Einzelhandelsbetriebe etwa, die sich im Modell wieder finden, könnten die Präsenz zu Werbezwecken in eigener Sache nutzen. Die künftige Nutzung des Modells entscheidet letztlich auch über die jeweilige Detailgenauigkeit. So ist beispielsweise im Bereich des (Stadt-) Marketings ein gewisser Wiedererkennungswert unabdingbar, weshalb hier mindestens LOD 3Modelle mit realitätsgetreuen Fassadentexturen notwendig sind. Zur Ableitung von stadtplanerisch relevanten Informationen wie der Bebauungsdichte o. Ä. kann hingegen ein LOD1- Standortmodell genügen. Desweiteren ist bei der Arbeit an einem Projekt unbedingt darauf zu achten, dass das Modell in einer ständig erweiterbaren und aktualisierbaren Form vorliegt und die Möglichkeit besteht, die Daten auch mobil und online zu nutzen. In diesem Zusammenhang werden folgend verschiedene Zielgruppen aufgeführt, die als Anwender für 3D-Stadtmodelle in Frage kommen. Eine Differenzierung erscheint hier schwierig, da sich viele Disziplinen in ihren Aufgabenbereichen überschneiden. 2.4.1 Stadtplanung Im Bereich der Stadtplanung bieten sich hinsichtlich der Kommunikation zwischen den Planungsbeteiligten Planungsdaten durch vielfältige den Einsatz Möglichkeiten. Die entsprechend visuelle aufbereiteter Präsentation von Bestandssituationen oder Planungsszenarien fördert die Transparenz der einzelnen Phasen eines Planungsprozesses und dient der besseren Verständlichkeit. Da unterschiedliche Planungsvarianten oder Entwürfe und die daraus resultierenden Änderungen 20 im Stadtbild zeitnah diskutiert werden können, werden Entscheidungsfindungen beschleunigt und sind für die Teilnehmer leichter nachvollziehbar [Achleitner, Schmidinger, Voigt 2003]. Bei Überlegungen hinsichtlich der Erstellung von 3D-Stadtmodellen spielt jedoch der finanzielle Aspekt stets eine große Rolle. So wird von Fall zu Fall genau abgewogen, ob eine dreidimensionale Visualisierung in Anbetracht der Kosten-Nutzen-Relation sinnvoll erscheint. Im Rahmen der Flächennutzungsplanung beispielsweise wird aufgrund der Größe des Plangebietes meist ein LOD-1-Modell benutzt. Auf Grundlage eines einfachen Kubaturmodells können die relevanten Informationen, wie zum Beispiel Baustruktur oder Baudichte, abgeleitet werden und durch die Integration weiterer Daten auch Analysen bezüglich Bewohnerdichte, Nutzungsarten o. Ä. durchgeführt werden. Die Erstellung eines detaillierten LOD-3-Modells erscheint bei einer solchen Gebietsgröße hingegen unwirtschaftlich [Lorber, Luser 1997]. Wird ein dreidimensionaler Flächennutzungsplan (FNP) stets aktualisiert, können frühzeitig Veränderungen und die sich daraus ergebenden Probleme im Stadtbild erkannt werden. Auf diese Weise kann seitens der zuständigen Stellen zeitnah reagiert und der 3D-FNP in der Folgezeit zudem zur Erfolgskontrolle eingesetzt werden. 3D-Stadtmodelle als Kommunikationsinstrumente spielen im Rahmen der Bauleitplanung vor allem bei der Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange eine wichtige Rolle. Durch die Integration von Planungszielen in die Ist-Situation von 3D-Stadtmodellen können einzelne Planungsphasen erläutert werden. Die zur Debatte stehenden Planungsalternativen können, auch unter Nutzung des Internets, in Echtzeit miteinander verglichen und bewertet werden. Dies eröffnet auch Bürgern ohne planungsspezifische Kenntnisse die Möglichkeit, sich zu informieren und aktiv an der Planung zu beteiligen. 2.4.2 Vermessung Theoretisch besteht die Möglichkeit, dass die für ein 3D-Stadtmodell erhobenen Daten von Vermessungsämtern genutzt werden. Allerdings gilt für die Ämter ein hoheitlicher Auftrag, nach welchem nur sie selbst oder ein befugtes Planungsbüro 21 die Vermessungen durchführen dürfen. Die rechtliche Situation muss deshalb im Einzelfall geprüft Vermessungsämter werden. zur Zur Verwertung Verfügung von stehen, Daten, müssen die die seitens der notwendigen Genehmigungen eingeholt werden. 2.4.3 Tourismus Im Tourismusbereich nehmen heutzutage nicht nur 3D-Stadtmodelle sondern neue Medien allgemein eine wichtige Position ein. Das Internet dient als wichtige Informationsbörse für Reisende, da diese sich hier im Voraus informieren und ein ihren Ansprüchen und Interessen entsprechendes Reiseziel auswählen. Hinsichtlich 3D-Stadtmodellen ist zu beobachten, dass diese, wenn auch in unterschiedlichen Detailstufen, sowohl beim Outdoortourismus als auch bei Kulturoder Städtereisen zur Anwendung kommen. Während die Modelle bei Aktivitäten im Außenbereich hauptsächlich der Navigation dienen, werden sie im Kontext von Städtereisen zur Orientierung und gezielten Information bezüglich bestimmter, eventuell kulturhistorisch bedeutsamer Objekte benutzt. Deshalb ist gerade im Sektor der Städtereisen drauf zu achten, dass die Modelle über eine ausreichende Detailschärfe (mindestens LOD 2) verfügen und touristisch bedeutende Objekte mit spezifischen Hintergrundinformationen verknüpft sind. Dies bedeutet, dass zu den sogenannten „points of interest“ touristisch relevante Hinweise wie Veranstaltungstermine, Eintrittspreise oder Öffnungszeiten stets aktuell abfragbar sind. Weiterhin kann anhand von Funktionen wie Routenplanung, virtueller Stadtrundgang oder der visuellen Übermittlung historisch bedeutsamer Informationen mittels Überblendungstechniken die Informationsdichte erhöht und somit das Interesse an einem Reiseziel gesteigert werden [Lancelle 2004]. 2.4.4 Denkmalschutz Auf dem Gebiet des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege bedient man sich der Funktionen von 3D-Stadtmodellen, wenn entweder noch bestehende historische Bausubstanz aufgenommen und zu Präsentationszwecken aufbereitet oder nicht 22 mehr bzw. nur noch in Teilen vorhandene Bauwerke oder Denkmäler rekonstruiert werden. Grundlage für die Rekonstruktion historischer Bauwerke ist die Verfügbarkeit möglichst vollständiger und exakter historischer Datenbestände. Ausgehend von einer solchen Basis können historische, gegenwärtige und zukünftige Bestandssituationen sehr genau dargestellt und analytisch miteinander verglichen werden. Bei ungenauer oder nicht vollständiger Datenlage besteht allerdings die Gefahr, dass durch Interpretationen des Modellerstellers Elemente hinzukommen, die im Original nicht enthalten waren. Für 3D-Rekonstruktionen historischer Bestände greift man meist auf 3D-Modelle der Stufen LOD-3 oder LOD-4 zurück, da hier großer Wert auf Detailgenauigkeit gelegt wird und die Modelle häufig zu Präsentationszwecken (vgl. auch 2.4.3. Tourismus) eingesetzt werden. Kritisch betrachtet wird hierbei jedoch oftmals der nicht zu unterschätzende Zeit- und Kostenaspekt. 2.4.5 Immobiliensektor Im Immobilienmarketing spielen 3D-Stadtmodelle besonders bei der Kommunikation zwischen Immobilienmaklern und potentiellen Käufern oder Investoren eine Rolle. Neben harten und weichen Standortfaktoren wie Wohnqualität oder -umfeld sind speziell Informationen über Materialien, Farben, Ausstattungen o. Ä. von gesteigertem Interesse. Um diese Details in adäquater Art und Weise darstellen und präsentieren zu können, werden 3D-Modelle der Stufe LOD 3 oder LOD 4 benötigt. Durch die frühzeitige Kommunikation anhand von 3D-Modellen können bereits in der Planungsphase viele Fragen beantwortet, Wünsche berücksichtigt und so die Baukosten verringert werden. Werden 3D-Stadtmodelle auch nie Ortstermine oder direkte Verhandlungsgespräche ablösen können, dienen sie durch Darstellungen von Vorher-Nachher-Szenarien oder virtuellen Rundgängen durch das Umfeld des betreffenden Objektes zur Information, Meinungsbildung und Entscheidungsfindung. 23 Abbildung 7: Gebäudemodell mit detaillierter Fassadengestaltung [eigene Darstellung] 2.4.6 Architektur Architekturwettbewerbe sind wichtige Bestandteile eines jeden Bauvorhabens und dienen den befugten Instanzen zur Information bei ihren Abwägungsentscheidungen hinsichtlich der Vergabe von Aufträgen. Wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung ist hierbei, dass sich die Planung einerseits in die Umgebungsbebauung einfügt und andererseits architektonisch überzeugt. Bisher erstellten die Bewerber individuell ihre Präsentationsmodelle. Hierbei wurden meist komplett unterschiedliche Techniken angewandt, was bei den Ergebnissen zu großen qualitativen Abweichungen führte. Durch die Nutzung eines äquivalenten 3DStadtmodells können zumindest hinsichtlich der Darstellung der Umgebungssituation des zu planenden Objektes einheitliche Voraussetzungen geschaffen werden. Dies bedeutet eine faire Chance für alle Kandidaten und objektive Beurteilungsmöglichkeiten für die Entscheidungsträger. In der Praxis bietet sich durch die Nutzung von 3D-Modellen beispielsweise die Möglichkeit, durch Überblendungen verschiedener Entwürfe vor demselben Hintergrund deren Vor- und Nachteile in kurzer Zeit zu durchleuchten gegeneinander abzuwägen. 24 Die sich aus dem Gebrauch von 3D-Stadtmodellen im Rahmen von Architekturmodellen ergebende Chancengleichheit wird laut Umfragen auch von den beteiligten Planungsbüros befürwortet. So bewerteten laut Forschungsbericht des Projektes „Planung des öffentlichen Raumes - der Einsatz von neuen Medien und 3D Visualisierungen am Beispiel des Entwicklungsgebietes Zürich-Leutschenbach“ der HSR Rapperswil und ETH Zürich [Petschek, Lange 2004] zwischen 55% und 65% der Befragten den Einsatz von 3D-Simulationen im Rahmen von Architekturpräsentationen mit „sehr gut“. 2.4.7 Katastrophenschutz Beim Katastrophenschutz werden in erster Linie GIS-Systeme zur Erhebung, Auswertung und Visualisierung relevanter Daten eingesetzt. Auf 3D-Stadtmodelle wird in diesem Bereich zurückgegriffen, wenn für wichtige und somit besonders schützenswerte Objekte des öffentlichen Lebens wie beispielsweise Krankenhäuser, Energieversorgungsunternehmen oder Verwaltungsgebäude von den zuständigen Institutionen detaillierte Lageinformationen der Vor-Ort-Situation benötigt werden. Dies gilt etwa für die Erstellung von Einsatzplänen seitens der Rettungskräfte. Hierbei macht es Sinn, Modelle der Stufe LOD-2 oder LOD-3 zu benutzen, da Details wie Fassadentexturen helfen, sich im Modell schnellstmöglich orientieren zu können. 2.4.8 Gewässerbau Im Fachbereich des Gewässerbaus kommen 3D-Modelle bei der Analyse von Wasserabflüssen und der Planung von Retentionsräumen zur Gefahrenabwehr bei Hochwasserereignissen zur Anwendung. Ziel hierbei ist stets, ein denkbares Jahrhunderthochwasser ohne Gefahr für Bevölkerung und Bausubstanz und daraus entstehende Schäden ableiten zu können. Mit Hilfe eines digitalen Geländemodells (DGM, vgl. 2.2.1.) können in kurzer Zeit Abflussgrößen ermittelt und so die benötigten Retentionsräume dimensioniert werden [Endres 2008]. Da jedoch auch die jeweils bestehende Baustruktur und der 25 Versiegelungsgrad Auswirkungen auf das Fließverhalten des Wassers haben erscheint es sinnvoll, zur Simulierung von Hochwasserereignissen auf ein Blockmodell der Stufe LOD-1 zurückzugreifen. Aufgrund der Tatsache, dass Hochwasserereignisse auf Entwicklungen und Veränderungen im gesamten Gewässersystem zurückzuführen sind, sollte auch über ein grenzübergreifendes Beobachtungs- und Analysesystem, basierend auf einem LOD-1-Modell mit DGM und Gebäudeblöcken, nachgedacht werden. 2.4.9 Lärmschutz Im Bereich der Lärmminderungsplanung werden 3D-Stadtmodelle der Stufe LOD-1 zur Erstellung von Lärmmodellen verwendet. Hierzu werden zu untersuchende Lärmquellen in das Modell eingefügt und die Ausbreitung der Emissionen, je nach Stärke, mithilfe verschiedener Farbtöne dargestellt. Umso exakter die Schallintensität am Emissionsort gemessen wird, desto detaillierter kann die Schallausbreitung, auch bezüglich Veränderungen während eines bestimmten Zeitraumes, veranschaulicht werden. Durch die Zuordnung verschiedener Reflexionseigenschaften zu einzelnen Objekten im Modell werden die Erhebungen noch genauer. 2.4.10 Telekommunikation 3D-Modelle haben bei der Konzeption von Telekommunikationsnetzen eine große Bedeutung. Durch die Integration bereits bestehender Sender in das Modell kann durch die Simulation von Topographie, Gebäuden oder Straßenverläufen die Ausbreitung von Funkwellen und somit die Netzverfügbarkeit an bestimmten Orten im Modell mittels integrierter Sender überprüft werden. Auf diese Weise werden wichtige Erkenntnisse für die Planung von Sendemasten zur Erreichung einer möglichst kompletten Netzabdeckung und zur Vermeidung von „Funklöchern“ gewonnen. Als wichtigste Indikatoren für die Funkwellenausbreitung gelten neben Material, Form und Rauigkeit der Gebäude- und Geländeoberflächen vor allem die jeweiligen 26 Dachformen der vorhandenen Gebäude, da hier die Funkwellen in unterschiedlicher Form reflektiert und abgelenkt werden. Deshalb sollten hier Modelle mit ausdefinierten Dachlandschaften, sprich mindestens der Stufe LOD-3, verwendet werden 2.5 Vorgehensweise bei der Erstellung von 3D-Stadtmodellen Die Erstellung eines 3D-Stadtmodells lässt sich im Allgemeinen in vier Arbeitsphasen unterteilen. In der ersten Phase müssen die vorhandenen Datengrundlagen hinsichtlich ihrer Eignung für das Projekt untersucht werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Daten in möglichst aktueller Form und in geeigneten Dateiformaten vorliegen. Arbeitsphase zwei dient der Bearbeitung der Daten, so dass sie in der Folge als Rohdaten für das Modell verwendet werden können. So muss die vorliegende Katastergrundlage meist vor Verwendung „gesäubert“ werden. Dies bedeutet, dass alle nicht relevanten Inhalte, wie etwa Beschriftungen o. Ä. entfernt werden, um später Irritationen zu vermeiden und nicht zuletzt die Datenumfang zu reduzieren. Zudem müssen die Bilder der Gebäude, die zuvor in möglichst vielfältiger Form vor Ort aufgenommen wurden, geordnet abgelegt werden, um später einen einfachen Zugriff zu gewährleisten. Hierzu dient etwa die Einrichtung einer so genannten „Fassadenbibliothek“, in welcher die Bilder geordnet nach der jeweiligen „GebäudeID“ abgelegt werden. Diese Vorgehensweise wird zu einem späteren Zeitpunkt noch ausführlich erläutert. Um diese Bilder schließlich im Modell als Fassadentexturen nutzen zu können, müssen sie zuvor in einem Bildbearbeitungsprogramm wie beispielsweise Adobe Photoshop auf die geeignete Größe zugeschnitten und entzerrt werden. Die dritte Phase ist die eigentliche Phase der Modellerstellung. Hier wird mit geeigneter Software, in der vorliegenden Arbeit also Google SketchUp und Autodesk Revit 3D, das 3D-Modell angefertigt. Auf Grundlage der gemessenen Gebäudehöhen sowie der vorliegenden Kataster- oder Flurkarten werden die Baukörper erstellt und mithilfe der Auswertung von Luftbildern die Dachformen modelliert. Anschließend 27 folgt das Mapping der Gebäudeflächen. Hierzu dienen die zuvor bearbeiteten Texturen oder die im Programm verfügbaren Materialien aus der jeweiligen Materialsammlung. Diese werden jedoch meist nur für Bodenbeläge oder, wenn die Luftbildaufnahmen nur in einer unzureichenden Qualität vorliegen, auch für Dachflächen genutzt. 3 Praktische Umsetzung: Methoden im Vergleich Wie bereits in Punkt 1.2 geschildert, wurden am Beispiel des Plangebietes „Sanierungsgebiet Neustadt West“ zwei unterschiedliche Programme auf ihre Tauglichkeit zur Erstellung von 3D-Stadtmodellen hin getestet. Hierbei wurde insbesondere der jeweils typische Workflow dokumentiert und bewertet. 3.1 Die Datenbasis Die Datenbasis zur Generierung eines 3D-Stadtmodells besteht stets aus Daten, die bereits vorhanden sind und meist vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt werden, und Daten, die vor Ort erhoben werden müssen. Zudem besteht die Notwendigkeit, einen Großteil der Daten vorbereitend zu bearbeiten, um sie schließlich zur Erstellung eines 3D-Stadtmodelles verwenden zu können. 3.1.1 Vorhandene Daten Bei den meisten Projekten, welche im Bereich der 3D-Stadtplanung durchgeführt werden, spielen städtische Instanzen wie Stadtverwaltung, Stadtplanungsamt, Bauamt, Stadtmarketing o. Ä. in verschiedener Weise eine Rolle. Oftmals agieren sie als Auftraggeber oder Initiator für ein 3D-Modell der jeweiligen Stadt oder wirken zumindest projektbegleitend mit. Deshalb ist es häufig der Fall, dass von diesen Stellen wichtiges Datenmaterial zur Verfügung gestellt werden kann. Exemplarisch einige Basisdaten, die oftmals bei den städtischen Stellen verfügbar sind: 28 • ein Digitales Geländemodell (DGM) des betroffenen Gebietes, falls es die topografischen Verhältnisse vor Ort erfordern, • eine digitale Flurkarte, um hieraus die Gebäudegrundrisse ableiten zu können, • Luftbilder in möglichst hoher Auflösung zur Analyse der Struktur der Dachlandschaft, • Straßenvermessungspunkte und Kanaldeckelmesspunkte. 3.1.2 Generierte Daten Um die Datenbasis zur Modellerstellung zu komplettieren, war es notwendig, vor Ort zusätzliche Informationen aufzunehmen. Um die planungsrelevanten Gebäude später möglichst realitätsgetreu modellieren zu können, wurde von einem jeden Gebäude die Höhe von der Oberkante der Straße bis zur Unterkante der Dachtraufe sowie, wenn es die räumliche Situation zuließ, des Dachfirstes mit einem Laser-Distanzmessgerät („Laserdisto“) gemessen. Zudem wurden zur Orientierung während der Modellierphase sowie zur späteren Texturierung der Gebäude im zukünftigen Modell von jedem Gebäude möglichst genaue und abwechslungsreiche Bilder aufgenommen. Diese wurden anschließend im JPG-Format in der nach Gebäude-Identifikationsnummern geordnet und in der Texturenbibliothek abgelegt (vgl. 3.1.3). Abbildung 8: Einsatz des Laser-Distanzmessers [eigene Darstellung] 29 3.1.3 Gebäude- Identifikationsnummern und Texturenbibliothek Aufgrund der immensen Fülle von Daten und Informationen, die zur Erstellung eines 3D-Stadtmodells notwendig sind, empfiehlt es sich, diese systematisch zu organisieren und katalogisieren. Dies ermöglicht im späteren Projektverlauf einen direkten Zugriff auf einzelne Daten und vermeidet unnötigen Zeitaufwand für langwierige Suchvorgänge. Besonders die Identifikation einzelner Gebäude und der zugehörigen Datenbestände spielt hier eine wichtige Rolle. Eine durchgehende Nummerierung oder die Zuordnung zu jeweiligen Straßennamen ist zwar nahe liegend, doch kann dies gerade bei unübersichtlichen Situationen, etwa im dicht bebauten innerstädtischen Bereich, zu Irritationen führen. Die Lösung stellt hierbei die so genannte „Gebäude-ID“ dar, welche für das Projekt „Bamberg 3D“ konzipiert wurde. Hierbei wird jedem Gebäude eine eigene Identifikationsnummer zugewiesen, welche sich aus 13 Zeichen zusammensetzt. Verwendet werden hierzu die Gemarkungsnummer, die aus vier Zeichen besteht und für jede deutsche Gemeinde vorhanden ist, eine vierstellige Zahl aus dem Straßenschlüssel der jeweiligen Gemeinde sowie die Hausnummer des Objekts [Zeile 2004]. Die erhobenen Daten wie Gebäudehöhen und Fassadenfotos werden nach Gebäude-ID abgelegt und können auf diese Weise einfach und schnell separat abgerufen werden. Nach diesem Schema funktioniert auch die so genannte Texturenbibliothek, in welcher sämtliche Fassadenfotos, den Gebäuden zugeordnet, enthalten sind. Dies ermöglicht etwa beim Mapping einen raschen Zugriff auf die relevanten Texturen. Wird eine solche Datenbank auch nach Fertigstellung des Modells gepflegt und aktualisiert, kann ein bestehendes 3D-Stadtmodell stets auf aktuellem Stand gehalten werden und verliert somit nicht an Wiedererkennungswert. 30 Abbildung 9: Gebäude-ID, hier für das Objekt „Neustadt – Amalienstraße – 31“ [eigene Darstellung] 3.1.4 Bildbearbeitung Um eine Textur auf die Oberfläche eines Gebäudemodells aufbringen („mappen“) zu können, muss es sich bei der vorliegenden Fotografie um eine Orthogonalaufnahme handeln (vgl. 2.2.6 Texturinformationen). Während dies bei freistehenden Einzelgebäuden einfach zu bewerkstelligen ist, da man sich bei der Fotoaufnahme frei im Gelände positionieren kann, kommt es im dichter bebauten innerstädtischen Bereich aufgrund der räumlichen Enge oftmals zu Komplikationen, da hier keine orthogonal ausgerichteten Aufnahmen durchführbar sind. Aus diesem Grund bedient man sich bei der Vorbereitung von Texturen zur Integration in 3D-Stadtmodelle der Funktionen von Bildbearbeitungsprogrammen wie Adobe Photoshop, mit dem die vorhandenen Aufnahmen zugeschnitten und entzerrt werden. Außerdem können Fassadentexturen besonders breiter oder hoher Gebäude, welche aufgrund der räumlichen Enge im Umfeld dieser Bauten nicht am Stück aufgenommen werden konnten, aus mehreren einzelnen Texturen konstruiert werden. Störende Elemente, wie parkende oder vorbeifahrende Autos, Vegetationen, Spaziergänger o. Ä., welche zum Zeitpunkt der Aufnahme gegenwärtig und nicht vermeidbar waren, können mit den verfügbaren Retuschewerkzeugen eliminiert werden. Bei Gebäuden mit sich wiederholenden Fassadenelementen kann durch die Aneinanderreihung ein und derselben Aufnahme auch eine komplette Textur 31 generiert werden, welche dem Betrachter im Modell trotzdem einen realen Eindruck vermittelt. Abbildung 10: Fassadenfoto vor und nach der Bearbeitung mit Adobe Photoshop [eigene Darstellung] 3.1.5 Datenbereinigung Um die vorliegenden Daten bei der Erstellung eines 3D-Stadtmodelles nutzen zu können, müssen diese im Vorfeld genau untersucht und meist bearbeitet werden. So beinhalten beispielsweise Digitale Geländemodelle oder Katasterpläne, welche von den zuständigen städtischen Behörden angefertigt wurden, vielerlei Daten, die für die Anfertigung eines 3D-Stadtmodells irrelevant sind und unnötigerweise Arbeitsspeicherkapazitäten beanspruchen oder zu visuellen Irritationen führen. Daher empfiehlt es sich, solche Daten vor Beginn der eigentlichen Modellierungsarbeit zu bereinigen. Dies bedeutet einerseits, alle für den Zweck einer 3D-Modell-Erstellung irrelevanten und somit überflüssigen Inhalte zu löschen und andererseits sämtliche notwendigen Informationen für den Bearbeiter nachvollziehbar zu ordnen. Im Hinblick auf die für die vorliegende Arbeit zur Verfügung gestellten Daten heißt dies beispielsweise, dass in der Plangrundlage bis auf die relevanten Informationen 32 Gebäudegrundrisse, Straßen- Grundstücksgrenzen sämtliche und Bahngleiskörperbegrenzungslinien weiteren Inhalte gelöscht wurden. und Die arbeitsrelevanten Informationen hingegen wurden systematisch in einzelnen Layern abgelegt, denen zur einfacheren Nachvollziehbarkeit verschiedene Farben zugeordnet wurden. So kann der Bearbeiter im Laufe des Projektes leichter zwischen planungsrelevanten und sonstigen Objekten differenzieren. Abbildung 11: DGM in Google SketchUP- links unbereinigt, rechts bereinigt [eigene Darstellung] 3.2 Google SketchUp Das Programm SketchUp ist schon seit vielen Jahren auf dem Markt. Sein Bekanntheitsgrad steigerte sich allerdings erst mit dem Kauf durch den SoftwareRiesen Google Inc., worin auch die Namensänderung zu „Google SketchUp“ begründet liegt, und dem Hype um den virtuellen Globus Google Earth. Google SketchUp sollte ab diesem Zeitpunkt vor allem als Software zur Erstellung von 3DModellen für Google Earth zu fungieren. Heute ist die Software in einer Basisversion für den privaten Gebrauch kostenfrei erhältlich, eine Pro-Version mit weiteren Funktionen und der Möglichkeit der Integration einer Vielzahl von Plug-ins ist über die Homepage des Herstellers erhältlich [chip.de 2009]. Da Google SketchUp im Gegensatz zu anderen 3D-Planungsprogrammen auch für Laien vergleichsweise einfach und rasch zu erlernen ist, wird es in Fachkreisen auch als „Volks-AutoCAD“ bezeichnet. 33 Abbildung 12: Einfache Modellierung eines Gebäudes in Google SketchUp [eigene Darstellung] 3.2.1 Eigenschaften und Aufbau des Programms Bei Google SketchUp handelt es sich um eine Software zur Erstellung dreidimensionaler Modelle, welche anschließend mittels verfügbarer Bildexport- oder Animationsfunktionen zu Präsentationszwecken aufbereitet werden können. Der Name des Programms bezieht sich aufgrund der Form, in welcher die Modelle dargestellt werden, bewusst auf die traditionelle Handskizze. Die Software wird in vielen Bereichen eingesetzt. So zählen neben Architektur und Design auch das Bauingenieurwesen, die technische Konstruktion, die digitale Unterhaltung oder Bildung und Lehre zu den Anwendungsfeldern [sketchup.google 2009a]. Abbildung 13: 3D-Gebäude- und Konstruktionsmodell in Google SketchUp [Google 3D-Galerie 2009] 34 Abbildung 14: 3D-Modell „Lavalandschaft“ zur digitalen Unterhaltung in Google SketchUp [Google 3DGalerie 2009] Google SketchUp eignet sich zur Erstellung von 3D-Modellen zur Integration in den virtuellen Globus Google Earth. Das Programm gestattet einen effizienten Modellbau und bietet die Möglichkeit, fertige Modelle mittels einer Integrationsfunktion direkt in Google Earth einzufügen. Somit können in SketchUp angefertigte Arbeiten schnell und unkompliziert den Nutzern von Google Earth vorgestellt werden. Die „Google 3D-Galerie“, bei der es sich um ein durchsuchbares Online-Archiv für 3D-Modelle handelt, bietet dem Nutzer die Gelegenheit, entweder eigene Modelle in die Galerie hochzuladen und somit für andere Nutzer zugänglich zu machen oder sich Modelle aus der Galerie herunterzuladen und selbst zu nutzen beziehungsweise weiterzuverarbeiten. Als besonders nützlich stellte sich bei der Arbeit an 3DStadtmodellen die Tatsache heraus, dass die Google 3D-Galerie neben kompletten 3D-Modellen wie Gebäuden, Stadien, Maschinen u. v. m. auch Einzelobjekte enthält, welche während der Modellarbeit problemlos in das eigene aktuelle Projekt eingefügt werden können. So findet man in der Galerie mittlerweile eine Vielzahl von 2D- oder 3D-Modelltypen wie zum Beispiel menschliche Figuren, differenzierte Vegetationstypen oder geometrische Formen [sketchup.google 2009b]. 35 Abbildung 15: Modelle von Menschen als Silhouette, in Farbe und mit Texturen [Google 3D-Galerie 2009] Abbildung 16: Modelle verschiedener Baumarten [Google 3D-Galerie 2009] Google SketchUp verfügt über vielfältige Möglichkeiten bezüglich der optischen Aufbereitung von 3D-Modellen. So können zum Zweck von Präsentationen oder des Informationsaustausches 2D-Ansichten aus bestimmten Positionen im Modell exportiert oder mithilfe verfügbarer Plug-ins gerendert werden, so dass sie in einem gängigen Bilddateiformat (JPEG o.ä.) für jedermann einsehbar sind. Des Weiteren können mit geringem Aufwand Schattenstudien zu verschiedenen Tag-, Nacht- oder Jahreszeiten simuliert werden oder Rundgänge durch ein bestehendes Modell durchgeführt und aufgenommen werden. 36 Abbildung 17: Simulation des Schattenwurfs an der Ecke Karolinen-/ Bergstraße im Mai zur Mittagszeit [eigene Darstellung] Abbildung 18: Simulation des Schattenwurfs an der Ecke Karolinen-/ Bergstraße im Oktober zur Mittagszeit [eigene Darstellung] 37 3.2.2 Erstellung eines 3D-Stadtmodells am Beispiel Neustadt a. d. W. Dokumentation der Arbeitsschritte Im Folgenden werden die einzelnen Arbeitsschritte der Erstellung des 3DStadtmodells des Sanierungsgebietes „Neustadt West“ mit dem Programm Google SketchUp erläutert. Für die vorliegende Arbeit wurden von der Stadtverwaltung Neustadt an der Weinstraße, Abteilung Bauleitplanung und GIS, wesentliche Daten zur Verfügung gestellt. Aufgrund der räumlichen Lage der Stadt Neustadt an der Weinstraße und der dortigen topografischen Verhältnisse wurde bereits vor Beginn der Arbeit deutlich, dass das Modell nicht auf einer flachen Ebene erstellt werden kann, sondern ein möglichst realitätsgetreues Geländemodell als Basis dienen muss. Ein digitales Geländemodell im DWG-Format, welches annähernd das komplette Plangebiet umfasst, war bei der Stadtverwaltung Neustadt als Ergebnis früherer Vermessungsarbeiten bereits vorhanden und konnte somit zur Modellarbeit genutzt werden. Auch die benötigten Kataster- und Flurpläne wurden von der Stadtverwaltung Neustadt a. d. W. in digitaler Form zur Verfügung gestellt, ebenso der Straßenschlüssel der Stadt Neustadt zur Erstellung von Gebäude- Identifikationsnummern und Texturenbibliothek (vgl. 3.1.3). Nach der Analyse des Datenbestandes erfolgte dessen Bearbeitung (vgl. 3.1.5). Der im DWG-Format vorliegende digitale Katasterplan wurde in Google SketchUp importiert und dann bereinigt. Sämtliche für das Projekt nicht relevanten Inhalte wurden aus der Plangrundlage gelöscht, die projektrelevanten Inhalte hingegen farblich gekennzeichnet und in separate Layer abgelegt. Schaltet man nun im weiteren Arbeitsverlauf in den Ansichtsmodus „Farbe nach Layer“, können die Inhalte einfach unterschieden und dementsprechend bearbeitet werden. 38 Abbildung 19: Plangrundlage nach Import in Google SketchUp [eigene Darstellung] In der bearbeiteten Plangrundlage wurden folgende Layer angelegt: • relevante Gebäude (rot) • sonstige Gebäude (türkis) • Straßen (dunkelgrau) • Bahngleise (hellgrau) • Grundstücke (lila) Abbildung 20: Plangrundlage nach Bereinigung Google SketchUp [eigene Darstellung] 39 Auch das vorliegende DGM musste bearbeitet werden, da der vermessene Bereich nicht die Fläche des gesamten Planungsgebietes abdeckt. An den betroffenen Stellen wurde das DGM in idealisierter Form erweitert, wobei die vorhandenen Steigungen und Gefälle übernommen und fortgesetzt wurden. Wie bei der Plangrundlage waren auch im verfügbaren DGM viele irrelevante Informationen enthalten. Diese wurden entfernt und alle relevanten Konstruktionselemente in einem Layer abgelegt. Bei der Erweiterung des digitalen Geländemodells müssen in einem ersten Arbeitsschritt die Außenkanten des DGM nacheinander kopiert und nach außen verschoben werden. Hierzu benutzt man das „Kopieren-/Verschieben“-Werkzeug. Danach werden die zuvor verschobenen sowie die bestehenden Außenkanten einer jeden Seite des DGM markiert. Sobald die relevanten Kanten markiert sind, verbindet die Funktion „Aus Konturen“ des Werkzeugs „Sandkiste“ die beiden Kanten unter Fortführung der bestehenden Steigungs- und Gefällesituationen. Die nun entstandene Erweiterung liegt im „gruppierten“ Zustand vor und enthält keine Konturen oder Kanten. Mit den Befehlen „Rechtsklick + In Einzelteile auflösen“ und „Rechtsklick + Kanten abmildern/glätten“ kann die Erweiterung nun an das bestehende DGM angepasst werden. Abbildung 21: DGM nach Import in Google SketchUp und nach Bereinigung [eigene Darstellung] 40 Abbildung 22: Verschieben einer Außenkante des DGM [eigene Darstellung] Abbildung 23: „Sandkasten“-Funktion „Aus Konturen“ zur DGM-Erweiterung [eigene Darstellung] 41 Abbildung 24: Teilweise erweitertes DGM und Funktion „Kanten abmildern/glätten“ [eigene Darstellung] Abbildung 25: Teilweise erweitertes DGM mit Kanten und komplett erweitertes DGM [eigene Darstellung] Eine wichtige Arbeit im Hinblick auf einen weiteren unkomplizierten Arbeitsverlauf ist die geordnete Katalogisierung der vor Ort erhobenen Daten wie Gebäudehöhen und -aufnahmen. Die Messwerte und Fotos werden hier, wie bereits in 3.1.3 erläutert, anhand der jeweiligen Gebäude-ID geordnet abgelegt. Zudem werden mit der Bildbearbeitungssoftware Adobe Photoshop aus den Gebäudeaufnahmen die später benötigten Fassadentexturen erstellt (vgl. 3.1.4). Nach Abschluss dieser vorbereitenden Arbeiten kann anhand der gemessenen Gebäudehöhen und der in der bearbeiteten Plangrundlage ersichtlichen Gebäudegrundrisse mit der Modellierungsarbeit begonnen werden. Hierzu werden 42 die Gebäudegrundflächen mit dem Werkzeug „Änderung + Drücken/Ziehen“ in die jeweils zuvor gemessene Höhe gebracht, sodass die gewünschten Gebäudeblöcke entstehen. Nach Durchführung dieses Arbeitsschrittes an allen Gebäuden im Plangebiet entsteht als Ergebnis ein erstes Klötzchenmodell (vgl. 2.3, LOD-Stufe 1). Abbildung 26: Erstellung eines Gebäudeblockes [eigene Darstellung] Abbildung 27: LOD-1-Modell in Google SketchUp [eigene Darstellung] Der nächste Arbeitsschritt dient der Analyse der Dachlandschaft im Planungsgebiet und der sich daraus ergebenden Modellierung der relevanten Dachformen. Da keine 43 den Anforderungen entsprechenden Luftbilder des Betrachtungsgebiets zur Verfügung standen, wurden die Aufnahmen aus dem Microsoft Internet–Atlas „LiveSearch-Maps“ zur Analyse der Dachstrukturen der diversen Gebäude genutzt. Mithilfe der „Vogelperspektive“-Funktion können sowohl Dachausrichtung als auch Dachbeschaffenheit eines jeden Gebäudes differenziert betrachtet und ausgewertet werden. Die Erkenntnisse fließen anschließend gemeinsam mit den Fotoaufnahmen in die Modellierung der Gebäudedächer ein. Abbildung 28: Klassisches Luftbild des südlichen Teils des Betrachtungsgebiets und Ansicht "Vogelperspektive" des Bereichs Karolinen-/Talstraße [Live Search Maps 2009] Zur Gestaltung der Dachformen wird ein weiterer Layer „Dächer“ angelegt, um später zwischen den Elementen der Gebäudekörper und jenen der Dachlandschaft differenzieren zu können. Je nach Form und Ausrichtung des Daches wird dieses zuerst mit dem „Zeichnen“-Werkzeug „Linie“ und dem „Änderung“-Werkzeug „Verschieben/Kopieren“ erstellt. Danach werden, wenn nach Abgleich mit den Luftbildern auf „Live Search Maps“ und den Aufnahmen der jeweiligen Gebäude vorhanden, Giebel, Gauben oder Balkone ausdefiniert. Da es in diesen Bereichen der Gebäude kaum möglich war, mit dem Laserdisto genaue Abstände und Höhen zu messen, wurden diese von der Gesamtgebäudehöhe und der Geschosszahl abgeleitet. Im Falle besonders filigran gestalteter Giebel, die meist an älteren Gebäuden zu finden sind, kamen häufig die weiteren „Zeichnen“-Instrumente zum Einsatz. 44 Abbildung 29: Erstellung eines Daches [eigene Darstellung] Abbildung 30: Detaillierte Dachgauben [eigene Darstellung] Nach Fertigstellung des 3D-Stadtmodelles auf ebener Fläche müssen die Gebäude in das zuvor bearbeitete und erweiterte digitale Geländemodell integriert werden. Hierzu werden aus den Konstruktionselementen einzelner Gebäude oder zusammenstehender Gebäudekomplexe „Gruppen“ erstellt. Beim so genannten „Gruppieren“ werden sämtliche Elemente eines Objektes markiert und mit dem Befehl „Rechtsklick + Gruppieren“ zu einer „Gruppe“ zusammengefügt. Das somit entstandene Objekt kann nun im Ganzen bewegt werden, ohne dass zuvor wieder alle Konstruktionselemente einzeln markiert werden müssen. 45 Abbildung 31: Gruppieren eines Objekts [eigene Darstellung] Nach dem Gruppieren der einzelnen Objekte können diese anschließend mithilfe des „Änderung“-Werkzeuges „Verschieben/Kopieren“ entlang der blauen Y-Achse nach oben an den ihnen zugedachten Platz im DGM gezogen werden. Unter exakter Berücksichtigung der dortigen Steigungs- beziehungsweise Gefällesituation und der jeweiligen Gebäudehöhen muss nun jedes einzelne Objekt genau an das digitale Geländemodell angepasst werden. Hierbei ist wichtig, dass die Gebäudehöhen stets in der Mitte des Gebäudes aufgenommen wurden. So können die Objekte in abfallendem oder ansteigendem Gelände mittig angepasst werden und an einer ihren Seiten im DGM „versenkt“ werden. Abbildung 32: "Aufsetzen" eines Objektes auf das DGM [eigene Darstellung] 46 Sobald sich alle Objekte an der ihnen zugedachten Position im DGM befinden, kann mit der Texturierung, dem sogenannten „texture- mapping“, der Objektoberflächen begonnen werden. Hierzu können sowohl Fototexturen als auch künstliche Texturen verwendet werden, die nach Abgleich mit der jeweiligen Fotoaufnahme des betroffenen Gebäudes ausgewählt werden (vgl. 2.2.5). Mittels einer Material-Auswahl können unterschiedliche Farbtöne oder künstliche Materialien aus einer Materialbibliothek gewählt werden oder Bildmaterial in das Modell eingefügt werden. Um eine Fototextur auf ein Objekt im Modell mappen zu können, muss diese zuerst in das Modell importiert werden. Hierzu bestehen in Google SketchUp zwei Möglichkeiten: Zum einen können Bilder mittels der Materialien-Auswahl in das Modell importiert werden. Hierzu aktiviert man das Werkzeug „Farbeimer“, wodurch automatisch das Fenster „Materialien“ geöffnet wird. Dort öffnet man mit dem Befehl „Material erstellen“ ein weiteres Fenster, in welchem man nun die Funktion „Texturabbildung verwenden“ aktiviert und mithilfe des Befehls „Nach Materialbilddatei suchen“ das gewünschte Bildmaterial importieren kann. Abbildung 33: Importieren einer Fototextur mittels Materialienauswahl (1) [eigene Darstellung] 47 Abbildung 34: Importieren einer Fototextur mittels Materialienauswahl (2) [eigene Darstellung] Zum anderen besteht die Möglichkeit, Bildmaterial mit der „Importieren“- Funktion in das Modell zu integrieren. Mit dem Befehl „Datei + Importieren“ öffnet man ein Fenster, in dem man die gewünschte Bilddatei auswählt. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Einstellung „Als Textur verwenden“ aktiviert ist, da das Bildmaterial später nur in dieser Form auf die jeweilige Objektoberfläche gemappt werden kann. Abbildung 35: Importieren einer Fototextur [eigene Darstellung] Nach dem Import der Fototextur wird diese zunächst auf die Objektoberfläche aufgesetzt. Danach muss die Textur an die Größe der Objektoberfläche angepasst werden. Die Textur wird hierbei markiert, dann mittels Rechtsklick der Befehl „Textur 48 + Position“ ausgeführt. Unter Zuhilfenahme der so aktivierten „Reißzwecken“ kann die Textur durch Verzerren nun so positioniert werden, dass sie genau den Größenverhältnissen des betroffenen Objektes entspricht. Sobald sich die Textur in der richtigen Position befindet, wird das Positionieren mit dem Befehl „Fertig“ beendet. Hilfreich ist hierbei, den Layer „Dächer“ auszublenden, da sonst Elemente wie überstehende Dachvorsprünge bei der Positionierung der Bildtexturen stören und eine rasche Anpassung der Texturen behindern können. Abbildung 36: Aufsetzen der Fototextur auf die Objektoberfläche [eigene Darstellung] Abbildung 37: Positionieren der Fototextur (1) [eigene Darstellung] 49 Abbildung 38: Positionieren der Fototextur (2) [eigene Darstellung] Außer der (Front-) Fassaden der Objekte müssen auch die Seiten, Rückseiten sowie die Dächer und Giebel der im Modell vorhandenen Objekte texturiert werden. Da jedoch die Luftbildaufnahmen, welche zum Mapping der Dachlandschaft dienen können, nur in unzureichender Qualität vorlagen, wurden für die Dächer drei verschiedene Farbtöne aus der Materialsammlung ausgewählt. Die Entscheidung für diese Farben fiel nach Abgleich mit den vorhandenen Luftbildern sowie mit den Aufnahmen aus „Live-Search-Maps“. Bei der Texturierung einer Objektoberfläche mit einer bestimmten Farbe wird mit dem „Farbeimer“-Werkzeug der Farbton aus der Materialsammlung ausgewählt und auf die Objektoberfläche aufgebracht. Abbildung 39: Texturieren einer Dachoberfläche mittels Farbe [eigene Darstellung] 50 Zuvor wurde auch die Überlegung angestellt, auf synthetische Texturen aus der Google SketchUp Materialbibliothek zurückzugreifen. Da diese jedoch in vergangenen Arbeiten in Verbindung mit den verwendeten realen Fotoaufnahmen einen zu künstlichen Eindruck machten, fiel die Entscheidung auf die wirklichkeitsgetreuer wirkenden Farben. Für diejenigen (Rück-) Seiten der Gebäude, für die aufgrund der vor Ort- Situation keine Fotoaufnahmen erstellt werden konnten, mussten ebenfalls Lösungen gefunden werden. Hier stehen zweierlei Möglichkeiten zur Verfügung. Einerseits können die vorhandenen Aufnahmen mittels Bildbearbeitungssoftware (im Projekt Adobe Photoshop) so verändert werden, dass sie visuell nahe an das Erscheinungsbild der jeweiligen realen Gebäudefläche heranreichen. Hierzu bedient man sich der Zuschneide- oder Retuschewerkzeuge, um aus den bestehenden Aufnahmen (-teilen) eine neue Textur zu generieren (vgl. 3.1.4). Andererseits werden auch oftmals verschiedene Farbtöne benutzt, die stets von dem vorhandenen Bildmaterial abgeleitet werden. Auch so kann im Modell ein durchaus realer Eindruck erweckt werden. Gleiches gilt für die farbliche Ausgestaltung der Giebel und Gauben, für welche keine Fototexturen zur Verfügung stehen bzw. genutzt werden können. Hier werden die Giebel möglichst detailgetreu modelliert und, nach Abgleich mit den realen Fotoaufnahmen, geeignete Farbtöne zur Texturierung ausgewählt. Abbildung 40: Giebel als nicht brauchbares Foto und modelliert im Modell [eigene Darstellung] 51 Nach der Texturierung des gesamten Modells entsteht schließlich ein durchaus realer Eindruck des Betrachtungsgebiets. Da ein Projekt wie das hier vorliegende im Anschluss oftmals auf verschiedene Art und Weise vorgestellt und der Öffentlichkeit präsentiert wird, verfügt Google SketchUp über diverse Funktionen zur visuellen Aufbereitung eines erstellten Modells. Eine solche Funktion ist das Rendering-Plugin „Podium“, welches Oberflächen, Texturen, Ansichten, Hintergrundfarben und Schatten von SketchUp zum Erstellen fotorealistischer Bilder verwendet [sketchup.google.com 2009c]. Abbildung 41: Rendering ohne Texturen mit dem Plug-in Podium – dunkel [eigene Darstellung] 52 Abbildung 42: Rendering ohne Texturen mit dem Plug-in Podium - hell [eigene Darstellung] 3.2.3 Workflow und Bewertung Im Laufe der Arbeit am 3D-Sadtmodell „Sanierungsgebiet Neustadt West“ mit Google SketchUp konnten wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. Auf Grundlage dieser Erfahrungen soll nun ein möglichst effizienter Workflow formuliert werden. Bereits zu Beginn des Projektes zeigte sich, dass bereits vorhandene Daten meist nicht in dem Zustand verwendet werden können, in dem sie von den jeweiligen Stellen zur Verfügung gestellt werden. Bei der Bearbeitung dieser Daten, sei es bei der Bildbearbeitung (vgl. 3.1.4) oder beim Bereinigen der Plangrundlagen (vgl. 3.1.5) ist mit höchster Sorgfalt vorzugehen, da diese Daten die Basis für das später entstehende 3D-Modell darstellen. Jeder Fehler, der beim Umgang mit diesen Daten entsteht, zieht sich durch das gesamte Projekt und kann immer wieder zu zeitraubenden Verbesserungsarbeiten führen. 53 Dies gilt in besonderem Maße für die Anlage der einzelnen Layer. Die Tatsache, dass in Google SketchUp die Zuweisung der Konstruktionselemente und der daraus entstehenden Objekte in die jeweils angelegten Layer manuell getätigt werden muss, erfordert vom Anwender stets große Achtsamkeit. Werden hier Konstruktionselemente im „falschen“ Layer abgelegt, verursacht dies beim späteren Verschieben von Objekten oder beim Ein- und Ausblenden einzelner Layer zwangsläufig zu Komplikationen. Dies bedeutet, dass die zu einem bestimmten Zeitpunkt erstellten Elemente nur dem ihnen zugedachten Layer zugeordnet werden, wenn dieser „aktiviert“ ist. Vergisst der Anwender also, vor der Arbeit an einer Ebene den jeweiligen Layer zu aktivieren, werden die Elemente in dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktiven Layer abgelegt. Beispiel: Der Bearbeiter hat einen Layer „Gebäude“ angelegt, in welchen sämtliche Konstruktionselemente zur Erstellung der LOD-1-Modelle der vorhandenen Gebäude abgelegt werden und einen Layer „Dächer“, welchem alle Elemente der Dachformen zugeordnet werden sollen. Arbeitet er nun beispielsweise zunächst im aktiven Layer „Gebäude“ an den Grundrissen oder Außenwänden eines Gebäudes und bearbeitet anschließend die Dachstruktur, ohne zuvor den Layer „Dächer“ zu aktivieren, werden weiterhin alle Konstruktionselemente im Layer „Gebäude“ abgelegt. Beim eventuellen Verschieben der einzelnen Objekte oder Layer oder beim Ein- und Ausblenden der einzelnen Layer führt dies zwangsläufig zu Problemen. Abbildung 43: Komplikationen beim Ausblenden des Layers "Dächer" [eigene Darstellung] 54 Während der Arbeit am vorliegenden Projekt mit Google SketchUp erwies sich die „Kombinationen-Funktion“ als sehr hilfreich, da zeitsparend. Nahezu alle Funktionen in Google SketchUp können den sogenannten „Kombinationen“ verknüpft werden. Somit müssen die einzelnen Werkzeuge vor Gebrauch nicht immer wieder aktiviert werden, sondern können nach Betätigung der ihnen zugewiesenen Kombinationen über die Tastatur direkt genutzt werden. Im Menü unter „Fenster + Systemvoreinstellungen + Kombinationen“ können diese Verknüpfungen erstellt werden. Im Gegensatz zu anderen Programmen, bei denen nur Kombinationen aus mindestens zwei Tasten wählbar sind (meist Verbindungen mit der „Steuerung“Taste, etwa Strg+c für das Kopieren von Objekten), kann in Google SketchUp ein Befehl auch mit nur einer Taste verknüpft werden. Die in den Werkseinstellungen vorgegebenen Kombinationen sind jederzeit im Menü modifizierbar, so dass benutzerspezifische Einstellungen möglich sind. Ebenfalls als sehr nützlich erwies sich, besonders bei der Erstellung des vorläufigen LOD-1-Modelles, die für Google SketchUp patentierte Extrusionsfunktion. Mit diesem Werkzeug können die Grundflächen des Gebäudes ohne langwieriges Markieren der einzelnen Konstruktionselemente schnell und einfach extrudiert, d. h. entlang der blauen Y-Achse bis zur gewünschten Höhe gezogen werden. Als nächster Arbeitsschritt folgte die Modellierung der Dachlandschaft. Da hier im Rahmen der vorhergehenden Datenerhebungen aufgrund der räumlichen Situation vor Ort oft nur die Traufhöhe der Gebäude gemessen werden konnte, mussten die Firsthöhen teilweise geschätzt werden. Als Anhaltpunkte dienten hier neben Traufhöhe und Geschosszahl der Gebäude auch die Fotoaufnahmen. Vor allem aber stellte sich heraus, dass sich der Internet-Atlas „Live Search Maps“ von Microsoft sehr gut zur Analyse der verschiedenen Dachformen und –strukturen eignet. Die Dächer der jeweiligen Gebäude können hier von allen Seiten begutachtet werden und somit die ungefähren Maße von Baukomponenten wie Gauben o. Ä. einfacher abgeleitet werden (vgl. 3.2.2). Leider sind die Aufnahmen in Live Search Maps noch nicht für alle Gemeinden verfügbar. Für diese Bereiche bleibt als einzige Alternative, auf eventuell vorhandene Luftaufnahmen zurückzugreifen oder eine Luftbildüberfliegung in Auftrag zu geben, was jedoch mit hohen Kosten verbunden ist. Mittlerweile ist es im Rahmen einer Luftbildüberfliegung auch möglich, Schrägbildaufnahmen zur Analyse von Gelände, Baustruktur oder Beschaffenheit der 55 Dachlandschaften anzufertigen. Diese sogenannten „Pictometry-Schrägaufnahmen“ entsprechen hinsichtlich des Betrachtungswinkels den Aufnahmen, die in Live Search Maps unter dem Modus „Vogelperspektive“ (vgl. 3.2.2) eingesehen werden können, verfügen aber meist über eine höhere Auflösung [pictometry.com 2009]. Abbildung 44: Ansicht der Dachlandschaft aus vier verschiedenen Einstellungen [Live Search Maps 2009] Bei der nun folgenden Integration des fertigen Modells in das angepasste Digitale Geländemodell wurden die Gebäude einzeln gruppiert und dann mit dem DGM verbunden. Auch hier ist hohe Präzision gefordert, da sonst schwerwiegende Fehler unterlaufen können. Wird ein Modell nicht ordnungsgemäß mit dem DGM verbunden wird, „schwebt“ es anschließend über dem DGM. Zum anderen besteht die Gefahr, dass ein Objekt zu tief im DGM „versenkt“ wird. Dies bedeutet, dass das Objekt im Modell letztendlich eine geringere Traufhöhe aufweist als sein reales Pendant. Im Laufe dieses Arbeitsschrittes warf sich außerdem die Frage auf, ob es nicht einfacher und zeitsparender sei, das Modell direkt auf dem DGM zu erstellen. Zwar ist das Gruppieren der Gebäude rasch zu bewerkstelligen, doch ist die Integration der Objekte in das DGM doch recht zeitintensiv. Andererseits wäre im 56 Umkehrschluss eine Konstruktion des Modells direkt auf der DGM-Oberfläche sehr viel komplizierter und mit einem vielfach höheren Zeitaufwand verbunden. In diesem Fall müssten die Gebäude bereits schon in der LOD-1-Stufe an das DGM angepasst werden. Dies würde bedeuten, dass einfache Arbeitsabläufe wie die Nutzung der zuvor bereits erläuterten Extrusionsfunktion nicht durchführbar wären und stattdessen sämtliche Konstruktionselemente separat von Hand erstellt werden müssten. Beim Texturieren der Objektoberflächen ist im Vorfeld darauf zu achten, dass alle Flächen korrekt ausgerichtet sind („Frontseite“). Zeigt nämlich bei einer zu texturierenden Fläche deren Unterseite nach oben („Rückseite“), können weder Fototexturen noch synthetische Texturen aus der SketchUp-Texturensammlung gemappt werden. Diese fehlerhafte Ausrichtung von Objektoberflächen kann eintreten, wenn lange im „Farbe nach Layer“-Modus gearbeitet wurde und dieser dann zum Texturieren deaktiviert wird. Die betroffenen Flächen können jedoch mit dem Befehl „Flächen umkehren“ gedreht und somit korrekt ausgerichtet werden. Abbildung 45: Ausführung des Befehls "Flächen umkehren" [eigene Darstellung] Im Rahmen der vorbereitenden Bildbearbeitung ist bezüglich der „power of two“ darauf zu achten, dass die später als Fototexturen verwendeten Bilddateien nicht zu groß sind. Bei der Arbeit mit zu großen Bilddateien kommt es sonst bei steigender Anzahl eingefügter Texturen zu deutlichen Verzögerungen im Arbeitsablauf aufgrund unnötiger Belastung des Modelles und Inanspruchnahme der Rechnerkapazitäten. 57 Erfahrungswerte aus der Arbeit an früheren 3D-Stadtmodellen belegen, dass Bilddateien mit einer Auflösung von 72dpi (Punkte pro Zoll) und einem Bildmaß von maximal 512x512 Pixel deutlich ausreichen, um die Objekte realitätsgetreu darzustellen, ohne dabei die Kapazitäten übermäßig zu beanspruchen [sketchup.google.com 2009d]. Des Weiteren ist es ratsam beim Positionieren der Fototexturen mithilfe der „Reißzwecken“ den Modus „Fixierte Reißzwecken“ zu deaktivieren. So kann jeder der vier Pins frei bewegt werden, was sich besonders bei der Anpassung an Ecken oder Rundungen, etwa im Bereich von Dächern und Giebeln oder am unteren Ende des Objektes, am Übergang zum DGM, als sehr hilfreich erwiesen hat. Abbildung 46: Deaktivieren der "fixierte Reißzwecken"-Funktion [eigene Darstellung] Im Allgemeinen ist festzustellen, dass sich Google SketchUp gut zum Erstellen von 3D-Stadtmodellen eignet. Aufgrund der einfach gestalteten Anordnung des Arbeitsbereichs ist kein langes Suchen nach bestimmten Funktionen und Werkzeugen vonnöten. Unter den Grundfunktionen befinden sich nahezu alle Tools, die man zum Erstellen eines vorläufigen Modells benötigt. Die grundlegenden Funktionen sind relativ einfach und rasch zu erlernen, eine lange Einarbeitungszeit oder Schulungen mit mehreren Sitzungen sind kaum notwendig. Besonders herauszuheben sind hinsichtlich der Funktionen etwa das patentierte Extrusionswerkzeug oder der die Werkzeuge zum Verzerren der Texturen, die das Modellieren sehr vereinfachen und Arbeitszeit einsparen. 58 Auch die Möglichkeiten zur Texturierung oder zur Simulation von Schattenwürfen, Rundgängen o. Ä. in kürzester Zeit sprechen für Google SketchUp. Was in anderen 3D-Programmen oftmals nur durch den Export und die Bearbeitung in einem anderen Programm möglich ist, kann hier unmittelbar erledigt werden. Allerdings erfordert Google SketchUP gerade zu Beginn der Arbeit aufgrund der bereits erläuterten „Layer-Problematik“ ein höchstes Maß an Konzentration. Geschehen hier durch Unachtsamkeiten Fehler, müssen diese im Verlauf der Arbeit immer wieder bereinigt werden, was einen hohen Zeitaufwand mit sich bringt. Ebenfalls nachteilig und zeitintensiv ist die Tatsache, dass einzelne Flächen manchmal ohne Zutun des Bearbeiters mit ihrer Rückseite nach oben zeigen und deshalb manuell in die richtige Ausrichtung gebracht werden müssen. Diese beiden Ansatzpunkte stellen durchaus Potentiale dar, an denen zu arbeiten wäre, um das Programm weiter zu optimieren. 3.3 Autodesk Revit Architecture Die Gebäudeplanungssoftware Revit Architecture wurde speziell für „Building Information Modeling“ (BIM) konzipiert. Definitionsgemäß steht die Bezeichnung „Building Information Modeling“ für eine Methode, die eine optimierte Planung, Erstellung und Bewirtschaftung von Gebäuden ermöglichen soll. Beim BIM werden sämtliche projektrelevanten Daten miteinander verknüpft. So können im Verlauf einer Projektarbeit zu jedem Zeitpunkt eventuelle Änderungen auf alle Elemente im Projekt übertragen werden [softguide.de 2009]. Als Vorteile des BIM gelten im Allgemeinen: • ständige Verfügbarkeit aller aktuellen und relevanten Daten, • besserer Informationsaustausch zwischen den Planungsbeteiligten, • ständige Aktualisierung und Synchronisierung der Daten eines Gebäudes • qualitativ bessere Daten, da gemeinsame Datenbasis. Diese Eigenschaft war auch ausschlaggebend bei der Namensgebung für das Programm. So leitet sich „Revit“ von den Begriffen „Revise Instantly“, zu deutsch „sofort ändern/ korrigieren“, ab. 59 Da bei der Arbeit mit Autodesk Revit ein parametrisches Gebäudemodell erstellt wird, können jederzeit Änderungen am jeweiligen Projekt vorgenommen werden. Sämtliche Modifizierungen werden unter Berücksichtigung ihrer Abhängigkeiten automatisch aktualisiert. Dies führt zu einer höheren Effizienz im Sinne einer Zeitund Kostenersparnis, da nicht immer alle relevanten Projektkomponenten separat bearbeitet und angeglichen werden müssen. In der vorliegenden Arbeit soll nun erörtert werden, inwiefern Autodesk Revit Architecture als Gebäudeplanungssoftware auch zur Erstellung eines 3D- Stadtmodells geeignet ist. Hierbei war von Beginn des Projektes an ersichtlich, dass nur ein geringer Teil der Funktionen des komplexen Programms zum Tragen kommen würden. Deshalb fokussierten sich die Überlegungen frühzeitig auf folgende Fragestellungen: • Welche Funktionen kommen bei der Modellerstellung zum Tragen? • Inwiefern können die betreffenden Funktionen aufgrund der Funktionsvielfalt in Revit effizient eingesetzt werden? • Besteht die Möglichkeit, ein komplettes 3D-Stadtmodell, vergleichbar mit dem SketchUp-Modell „Sanierungsgebiet West, Neustadt a. d. W.“, zu generieren? 3.3.1 Eigenschaften und Aufbau des Programms Autodesk Revit Architecture als Programm zur Gebäudedatenmodellierung kann in allen Phasen eines Planungsprojekts zur Anwendung kommen. Neben der Erstellung von Zeichnungen oder Modellen können auch Bauteiltabellen oder Dokumentationen angefertigt werden. Dies ermöglicht neben der eigentlichen 3D-Modell-Erstellung eine detaillierte Dokumentation des Projekts, in welche ohne großen Aufwand frühzeitig Angaben zu Projektumfang oder Zeit- und Budgetplanung einfließen können. Das Prinzip von Revit Architecture basiert auf der Nutzung von 2D- wie auch 3DModellierungen eines sogenannten „bauteilorientierten Gebäudemodells“. Während der Arbeit an einem Projekt kann ständig zwischen 2D- und 3D-Ansichten gewechselt werden. So kann man im Bereich der 2D-Ansichten sowohl in 60 Grundrissansichten verschiedener Ebenen als auch in Schnitten oder Front- Rückund Seitenansichten arbeiten [autodesk.de 2009]. Der größte Unterschied zwischen Revit Architecture und anderen 3D- Modellierungsprogrammen wie etwa AutoCAD liegt in der Tatsache, dass Revit mit parametrischen Gebäudeelementen arbeitet. Diese parametrischen Komponenten verfügen über Angaben hinsichtlich ihrer Beziehungen zu anderen Objekten im jeweiligen Projekt. Wird also eine beliebige Änderung in einem Planungsprojekt ausgeführt, wird diese automatisch für das Gesamtmodell übernommen. Das bedeutet, dass alle projektbezogenen Entwürfe und Dokumentationen stets in aktueller und kompletter Form vorliegen. So können von jedem Arbeitsfortschritt im Verlauf eines Projekts 3D-Ansichten generiert werden und so der jeweilige Status quo anschaulich dargestellt werden. Revit Architecture verfügt zudem über eine umfangreiche Objektbibliothek. Aus dieser können während der Arbeit an einem Projekt verschiedenste Objekte wie Pflanzen, Türen oder Fenster, sowie komplette geometrische Körpermodelle, wie Dächer oder Dachgauben, in das aktuelle Modell importiert und unmittelbar integriert werden. Revit unterstützt, wie viele andere 3D-Planungsprogramme auch, hinsichtlich des Datenaustauschs die branchenüblichen Standardformate (.rvt, .dwg, .dxf, .dwf). Dies eröffnet Möglichkeiten, ein Modell in einem dieser Programme anzufertigen und zu einem späteren Zeitpunkt extern in anderen Programmen weiter zu bearbeiten. So weist Autodesk auf seiner Homepage explizit auf diese Export- und Import-Optionen hin: „Importieren Sie konzeptionelle Massenmodelle aus Form-Z, Rhino, Sketchup und AutoCAD oder anderen Anwendungen auf ACIS- oder NURBS-Basis und verwandeln Sie diese in Revit-Körper. Wählen Sie anschließend Flächen für Wände, Dächer, Fußböden und Fassadensysteme“ [autodesk.de 2009b]. Als eine in der Praxis gängige Methode gilt hier beispielsweise die Modellierung eines Projektes in Revit, AutoCAD, SketchUp o.Ä. mit anschließender Texturierung in Autodesk 3ds Max. Auch hierauf wird von Autodesk hingewiesen: „Mit dem Rendering-Mechanismus mental ray können Sie (…) hochwertige Entwurfspräsentationen anfertigen. Falls Sie eine feinkörnigere Kontrolle über die gerenderte Szene wünschen, verwenden Sie das Format Autodesk FBX zum 61 Importieren Ihres Entwurfs in Autodesk 3ds Max. Sie erhalten eine unerreichte Flexibilität und Kontrolle darüber, wie Sie Ihre Arbeit darstellen und präsentieren. Weitere Informationen zur Entwurfsvisualisierung“ [autodesk.de 2009c]. Da die Erläuterung der zahlreichen Funktionen des Programms jedoch den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, werden nachfolgend nur diejenigen Funktionen beleuchtet, die zur Erstellung eines 3D-Stadtmodells notwendig sind. Anschließend soll ein möglichst effizienter Workflow für die 3D-Stadtmodell-Erstellung in Revit Architecture entwickelt und ausformuliert werden. 3.3.2 Erstellung eines 3D-Stadtmodells am Beispiel Neustadt a. d. W. – Dokumentation der Arbeitsschritte In diesem Abschnitt werden die einzelnen Arbeitsschritte zur Erstellung eines exemplarischen 3D-Gebäudemodells aus dem Planungsgebiet „Sanierungsgebiet West“ Neustadt a. d. W. in Autodesk Revit Architecture dokumentiert. So sollen die Vorgehensweise sowie eventuell auftretende Probleme analysiert und ein effizienter Workflow entwickelt und erläutert werden. Vor Beginn der eigentlichen Modellierungsarbeit müssen in Revit Architecture sogenannte „Arbeitsebenen“ angelegt werden. Diese gestatten später das Arbeiten in den 2D-Grundrissen der jeweiligen Ebenen, die Erstellung von Schnitten etc. Wird in Revit Architecture ein neues Projekt geöffnet, stehen einige vorgefertigte Arbeitsebenen zur Verfügung, die nun entsprechend des zu modellierenden Objekts modifiziert werden müssen. Um Gebäudemodelle für ein 3D-Stadtmodell zu generieren, erwies es sich als sinnvoll, mindestens folgende Ebenen anzulegen: • Ebene „0“, „Fundament“ o. Ä. mit einer Höhenangabe von 0 Metern, • Ebene „Traufe“, deren Höhe der im Rahmen der vorbereitenden Arbeiten (vgl. 3.1.2.) gemessenen Traufhöhe entspricht, • Ebene „First“, deren Höhe der im Rahmen der vorbereitenden Arbeiten (vgl. 3.1.2.) gemessenen Firsthöhe entspricht. Zusätzlich sollten, wenn am betroffenen Gebäude vorhanden, Ebenen für Trauf- und Firsthöhen von Dachgiebeln oder -gauben sowie für Anbauten wie Garagen o. Ä. angelegt werden. 62 Zur Einrichtung der Arbeitsebenen, welche auf zwei Arten vorgenommen werden kann, muss im Projektbrowser eine der vier wählbaren Gebäudeansichten („Süd, West, Nord, Ost“) geöffnet werden. Mit der Funktion „Ändern“ können die Höhen und Bezeichnungen der bestehenden Ebenen modifiziert werden. Durch Aktivierung der Ebenenbezeichnungen oder -höhen können diese benannt und die jeweiligen Höhenangaben zugeordnet werden. Abbildung 47: Modifizierung bestehender Arbeitsebenen mit „Ändern“-Funktion [eigene Darstellung] Außerdem können weitere Ebenen mittels der Funktion „Ebene“ in Verbindung mit dem Werkzeug „Linie auswählen“ unter Eingabe der jeweiligen Werte in das Eingabefenster „Versatz“ in der Optionsleiste angelegt werden. Nach Aktivierung der „Ebene“-Funktion wird hier als „Versatz“ die gewünschte Höhe eingetragen. Wird nun mit dem Werkzeug „Linie auswählen“ eine bestehende Ebene hervorgehoben, wird eine weitere Ebene als gestrichelte Linie im zuvor bestimmten Abstand dargestellt. Durch einen Klick wird die Einrichtung der neuen Ebene bestätigt und abgeschlossen. Bei mehrteiligen Gebäuden oder Gebäudekomplexen mit mehreren verschiedenen Trauf- und/oder Firsthöhen empfiehlt es sich, für diese separate Ebenen einzurichten. 63 Abbildung 48: Einrichtung neuer Arbeitsebenen [eigene Darstellung] Nach Einrichtung der Arbeitsebenen können nun im Projektbrowser die Grundrissansichten der einzelnen Ebenen aktiviert werden. Zur Modellierung der Außenwände eines Objektes muss zur Ansicht des Grundrisses derjenigen Ebene gewechselt werden, deren Höhenwert 0 Meter beträgt. Diese Arbeitsebene entspricht in der Realität der Fläche (meist Oberkante Bordstein), von welcher aus im Rahmen der Datengenerierung die Höhenwerte der Gebäude aufgenommen wurden. Abbildung 49: Relevante Arbeitsebenen (links) und Ansichtsauswahl (rechts) [eigene Darstellung] Nachdem die Funktion „Wand“ aktiviert wurde, kann nun mithilfe der Typenwahl ein bestimmter Wandtyp ausgewählt werden. Hierbei ist zu beachten, dass den Wandtypen stets Wandstärken zugewiesen sind, welche bei der Modellierung 64 berücksichtigt werden müssen. Wählt man beispielsweise den Wandtyp „Basiswand Standard 20.0“, so beträgt die Wandstärke 20 cm. Dies hat zur Folge, dass, wenn die Grundrissbemaßungen aus der vorliegenden Plangrundlage eins zu eins übernommen werden, der Grundriss des fertigen Objektes später um einen der Wandstärke entsprechenden Wert größer ausfällt als der des realen Gebäudes. Aus diesem Grund muss bei der Modellierung der Außenwände eines Objekts stets die jeweilige Wandstärke abgezogen werden. Abbildung 50: Funktion „Wand“ und Wahl des Wandtyps [eigene Darstellung] Zur Festlegung der Höhe der Außenwände kann in der Optionsleiste mit der Auswahl „Höhe“ diejenige Ebene bestimmt werden, bis zu welcher die Höhe der Wand reichen soll. Durch die Wahl der Höhe „Traufe“ wird festgelegt, dass die in diesem Arbeitsschritt angefertigten Wände von der untersten Ebene (Höhe 0 Meter) bis zur Ebene auf Höhe der Traufkante reichen. Mit dem Werkzeug „Zeichnen“ können nun die Außenwände entsprechend ihrer Länge gezogen werden. Die genauen Längenmaße werden auch hier manuell eingegeben. 65 Abbildung 51: Bestimmung von Höhen und Längen der Außenwände [eigene Darstellung] Nach Abschluss der Modellierung der Außenwände kann das Ergebnis durch Aktivierung der 3D-Ansicht begutachtet werden. Im nächsten Arbeitsschritt werden die Dachgiebel in das Beispielprojekt importiert, anschließend entsprechend der realen Maße modifiziert und unter Beibehaltung des 3D-Ansichtsmodus in das bestehende Objekt integriert. Revit Architecture verfügt hier über eine Objektbibliothek, aus welcher vorgefertigte Objekte, sogenannte „Familien“, in ein Projekt importiert und integriert werden können (vgl. 3.3.1). Mit dem Befehl „Datei + Aus Bibliothek laden + Familie laden“ wird die Objektbibliothek geöffnet und die gewünschten Objekte können ausgewählt werden. Abbildung 52: 3D-Ansichtsmodus (links) und Öffnen der Objektbibliothek (rechts) [eigene Darstellung] 66 Nach der Auswahl des zu integrierenden Objektes wird dieses in das Projekt importiert. Die Objekte, welche aus der Bibliothek importiert werden können, liegen jedoch zunächst in den Bemaßungen vor, die ihnen ursprünglich zugewiesen wurden. Deshalb ist es unumgäglich, die importierten Objekte zunächst hinsichtlich ihrer Größe anzupassen. Hierzu wird die Funktion „Elementeigenschaften“ aktiviert, in der sämtliche Informationen über das zuvor markierte Objekt einsehbar und modifizierbar sind. Hier ist es nun möglich, unter der Eigenschaft „Bemaßungen“ die jeweilige Höhe und Breite des Elements zu bestimmen und es somit in die gewünschte Form zu bringen. Danach wird das Objekt mittels der „Ändern“-Funktion in die passende Position verschoben und dort platziert. Verfügt ein Objekt, wie das vorliegende, über mehrere gleichartige Elemente (hier Dachgiebel), können diese kopiert und anschließend verschoben sowie platziert werden. Mit der „Ändern“Funktion wird das betreffende Objekt markiert, unter Betätigung der „Steuerung“Taste kopiert und an die gewünschte Stelle verschoben. Abbildung 53: Auswahl und Import eines Objekts aus der Bibliothek [eigene Darstellung] 67 Abbildung 54: Modifizieren des Objekts mittels der „Elementeigenschaften“ [eigene Darstellung] Abbildung 55: Platzieren und Vervielfältigen des Objekts [eigene Darstellung] Im nächsten Arbeitsschritt wird nun ein Dach auf das bisher erstellte Gebäude gesetzt. Hierzu wird die Funktion „Dach“ mit der Option „Dach über Grundfläche“ aktiviert. Mithilfe des Eingabefensters in der Optionsleiste kann der Dachüberstand bestimmt und mit der Option daneben die Dachneigung reguliert werden. Die Option „Bestimmt Neigung“ wird vor Erstellung derjenigen Dachflächen angewählt, die eine Neigung aufweisen. Bei Flachdächern wird die Option nicht benötigt. Nun werden mit der Funktion „Wände auswählen“ diejenigen Wände hervorgehoben, über denen das Dach entstehen soll. Die Traufkanten der Dachflächen werden daraufhin als farbige Linien in einem dem Dachüberstand entsprechenden Abstand angezeigt. Sind diese Linien angelegt, wird mit der Funktion „Dach fertigstellen“ die Arbeit am Dach 68 beendet. In der 3D-Ansicht kann das Ergebnis nun begutachtet werden. Ruft man danach eine der Gebäudeansichten auf, können dort anhand der Ebenen in Verbindung mit den zugehörigen Höhenangaben die Höhenverhältnisse im Modell überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Abbildung 56: Erstellen eines Dachs [eigene Darstellung] Abbildung 57: Fertigstellung und 3D-Ansicht des Dachs [eigene Darstellung] Da nun im vorliegenden Beispiel die Grundmauern sowie das Dach zwar fertiggestellt, aber noch nicht miteinander verbunden sind, geschieht dies mithilfe der Option „Fixieren. Mit der „Ändern“-Funktion wird zunächst die betroffene Wand markiert. Danach wird die Option „Fixieren“ in Verbindung mit „Wand oben 69 verbinden“ aktiviert und anschließend das Dach markiert. Die jeweils ausgewählte Wand wird so automatisch mit dem Dach verbunden. Abbildung 58: Verbinden von Dach und Außenwänden [eigene Darstellung] Anschließend werden die zunächst noch in das Dach hineinragenden Dachgiebel mit der Dachfläche „verbunden“. Somit sitzen sie nur noch auf der Dachfläche und ragen nicht mehr in sie hinein, sind aber immer noch mit dieser verbunden. Hierzu werden zunächst der jeweilige Dachgiebel und die Dachfläche, mit welcher der Giebel verbunden werden soll, markiert. Danach wird die Option „Geometrie verbinden“ gewählt, woraufhin die Gauben mit dem Dach „verschnitten“ werden. Mit der Funktion „Ändern“ wird der Arbeitsschritt abgeschlossen. Anhand der nun sichtbaren Abschlusskanten auf der Dachfläche erkennt man, dass die Gauben nun mit dem Dach verbunden sind. 70 Abbildung 59: Verbinden von Dachgauben und Dachfläche (1) [eigene Darstellung] Abbildung 60: Verbinden von Dachgauben und Dachfläche (2) [eigene Darstellung] Abschließend werden die Modelle mit entsprechenden Fototexturen belegt. Dies dient jedoch nur dem Zweck der Präsentation und Veranschaulichung, da Modelle aus Revit Architecture nicht mitsamt ihren Texturen exportiert werden können. Das bedeutet, dass die texturierten Modelle gerendert werden müssen, um die Texturen sichtbar zu machen. Diese Ansichten werden dann direkt im gewünschten Bilddateien-Format exportiert und können zu Präsentationszwecken aufbereitet werden. 71 Die Texturierung der Modelle erfolgt in Revit Architecture mittels der sogenannten „Abziehbild“-Funktion. Im Menu unter „Einstellungen“ wird durch die Option „Abziehbildtypen…“ die Texturenauswahl geöffnet. Mit dem Befehl „Neues Abziehbild erstellen“ können die benötigten Fototexturen ausgewählt und, wenn nötig, benannt werden. Die Textur wird nun auf die ihr zugedachte Fläche gemappt und dann mit der „Ändern“-Funktion markiert. In der Optionsleiste können anschließend manuell die exakten Werte von Höhe und Breite der zu texturierenden Fassade eingegeben werden, so dass die Textur genau der Fassade angepasst wird. Die Option „Proportionen sperren“ muss bei diesem Vorgang allerdings deaktiviert sein. Abbildung 61: Auswahl der Fototextur [eigene Darstellung] Abbildung 62: Anpassen der Fototextur [eigene Darstellung] 72 Abschließend muss die nun zur Verfügung stehende Ansicht gerendert werden, um die gewünschten Ansichten exportieren zu können. Mithilfe der Funktion „Rendern + Dialogfeld rendern“ werden die Rendering-Einstellungen geöffnet. Hier können Qualitäts- und Ausgabeeinstellungen vorgenommen sowie Beleuchtungs- oder Hintergrundeffekte aktiviert werden. Mit dem Befehl „Rendering“ wird der Vorgang gestartet. Die so entstehenden Bilder können schließlich exportiert und etwa zu Zwecken der Projektdokumentation oder zu Präsentationszwecken verwendet werden. Abbildung 63: Rendering einer Gebäudeansicht [eigene Darstellung] 3.3.3 Workflow und Bewertung Während der Arbeit mit Autodesk Revit Architecture konnten eine Reihe von Erkenntnissen hinsichtlich der Eignung des Programmes zur Erstellung von 3DStadtmodellen gewonnen werden. Schon früh wurde hierbei deutlich, dass nur ein kleiner Bruchteil der vielfältigen Programmfunktionen für die Erstellung eines 3D-Stadtmodells zum Tagen kommen würde. Die Funktionen von Revit sind auf die Generierung von kompletten Gebäudemodellen ausgelegt, welche – auch aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten zur innenarchitektonischen Planung – der Detaillierungsstufe LOD 4 entsprechen. Zudem verfügt das Programm über Möglichkeiten, ein Modell mit sämtlichen planungsrelevanten Kalkulationen, wie Kostenplanungen, Projektdokumentationen, Baumateriallisten o. Ä. auszustatten. Die 3D-Gebäudemodelle, welche zur Erstellung 73 eines 3D-Stadtmodells im Verständnis der vorliegenden Arbeit benötigt werden, entsprechen der Detaillierungsstufe LOD 3 und verfügen somit nur über eine texturierte „Außenhülle“ in Form von Außenwänden und Dachflächen sowie gegebenenfalls vorhandenen Dachaufbauten (vgl. 2.3). So galt es, mit den hierfür relevanten Funktionen einen möglichst effizienten Workflow zu entwickeln und Möglichkeiten auszuloten, nicht vorhandene Funktionen durch die externe Weiterbearbeitung in anderen Programmen zu kompensieren. Bereits zu Beginn der Arbeit ergab sich ein erstes Problem, da in Revit Architecture nach einem Datenimport nur solche Objekte aufgelöst werden können, die maximal 10.000 Elemente beinhalten. Da die zuvor bereits bereinigte Plangrundlage jedoch wesentlich mehr Elemente aufwies, war es nicht möglich, die Beispielobjekte aus dem Plangebiet „Sanierungsgebiet Neustadt West“, wie geplant, auf der vorbereiteten Plangrundlage zu modellieren. Dies bedeutet konkret, dass zwar eine Modellerstellung auf Basis von vorhandenen Plangrundlagen im entsprechenden Dateiformat möglich ist, diese jedoch maximal 10.000 Elemente beinhalten darf. Auf die Praxis bezogen heißt dies, dass Einzelgebäude, Gebäudekomplexe oder auch kleinere Gebäudegruppen auf zuvor importierten Plangrundlagen erstellt werden können, nicht aber 3D-Modelle ganzer Straßenzüge, Stadtteile oder kompletter Städte. Aus diesem Grund wurden die Beispielobjekte separat modelliert. Zur weiteren Bearbeitung, wie der Integration in Plangrundlage oder Digitales Geländemodell, muss hier auf die Funktionen anderer Programme zurückgegriffen werden. Abbildung 64: Fehlgeschlagener Import der Plangrundlage, da > 10.000 Elemente [eigene Darstellung] 74 Erster Arbeitsschritt bei der Erstellung eines 3D-Modells ist die Einrichtung der Arbeitsebenen. Hier erwies sich im vorliegenden Projekt als sinnvoll, sich hinsichtlich der Ebenen an den im Rahmen der Datengenerierung vor Ort (vgl. 3.1.2) aufgenommenen Höhenwerten zu orientieren. So wurden für alle Objekte Ebenen auf Höhe von 0 Metern, auf Höhe der Dachtraufe und auf Höhe des Dachfirstes eingerichtet. Bei Gebäuden, die entweder aus mehreren Gebäudeteilen mit verschiedenen Trauf- oder Firsthöhen bestehen oder Anbauten, Dachgiebel oder Gauben aufweisen, sollten auch für diese Elemente Ebenen angelegt werden. Zwar ist es auch möglich auf nur einer Ebene zu arbeiten und die Höhe von Außenwänden und sämtlicher weiterer Elemente manuell einzugeben, doch entfällt so die Option in einer der verfügbaren Gebäudeansichten die Höhenverhältnisse im Projekt zu kontrollieren und gegebenenfalls zu regulieren. Abbildung 65: 3D-Ansicht und Seitenansicht [eigene Darstellung] Bei der Konstruktion der Außenwände mittels der Funktion „Wand“ wird auf die vorhandenen Traufhöhenwerte, welche den Wandhöhen der Gebäude entsprechen, zurückgegriffen. Die Wandlängen ergeben sich aus den Gebäudegrundrissen der vorliegenden (Kataster-) Plangrundlagen und werden bei der Konstruktion ebenso wie die jeweiligen Wandhöhen manuell eingegeben. Die manuelle Eingabe der Werte garantiert eine sehr hohe Konstruktionsgenauigkeit. Vorsicht ist hier bei der Auswahl des „Wandtyps“ geboten. Den in Revit Architecture verfügbaren Wandarten sind stets bestimmte Wandstärken zugeordnet, die sich an der technischen Beschaffenheit der jeweiligen Mauerwerke in der Realität orientieren. Dies führt dazu, dass eine Wand 75 den eingegebenen Längenwert immer um den der Wandstärke entsprechenden Wert übertrifft. Um dies zu vermeiden, müssen die Wandstärkenwerte vor der Konstruktion der Außenwände von den eigentlichen, sich am Gebäudegrundriss orientierenden, Wandlängen subtrahiert werden. Abbildung 66: "Wandstärken-Problematik" [eigene Darstellung] Bei der Erstellung von Gebäudeteilen wie Dachgiebeln o. Ä. kann in Autodesk Revit Architecture auf vorgefertigte Objekte, sogenannte „Familien“ zugegriffen werden. Diese können aus einer Objektbibliothek in das laufende Projekt importiert und dort integriert werden. Die Auswahl in der Revit-Objektbibliothek reicht hier von komplett modellierten Dächern bis zu Bepflanzungen oder Inneneinrichtungsgegenständen. Nachdem ein solches Objekt, im Beispielmodell handelt es sich um Dachgiebel, importiert wurde, kann es hinsichtlich seiner Beschaffenheit und Form mittels der „Elementeigenschaften“ bearbeitet werden. Auch hier werden die Eigenschaften durch manuelle Eingabe der relevanten Werte modifiziert. Auf diese Weise wird das Objekt dahingehend verändert, dass es anschließend hinsichtlich der Proportionen in das bestehende Objekt eingefügt werden kann. Wie andere 3D-Planungsprogramme verfügt auch Revit Architecture über eine „Kopieren und Verschieben“-Funktion. Diese kommt zum Einsatz, wenn – wie im vorliegenden Beispielobjekt – mehrere Gebäudeteile gleicher Beschaffenheit vorhanden sind. Nachdem ein erstes Gebäudeteil nach Modifizierung der Elementeigenschaften fertiggestellt ist, wird es mittels der „Ändern“-Funktion markiert und kann unter Betätigung der „Steuerung“Taste kopiert und direkt an der ihm zugedachten Position im Gesamtobjekt platziert 76 werden. Durch diese Funktion ist es nicht notwendig, alle diese Elemente separat zu importieren und zu modifizieren, was eine deutliche Zeitersparnis mit sich bringt. Die Erstellung des Daches wird anschließend mittels der Funktion „Dach + Dach über Grundfläche“ ausgeführt. Hierbei werden in der Ebene „Traufhöhe“ diejenigen Wände angewählt, über welchen das Dach entstehen soll. Mittels vorheriger Eingabe eventueller Dachüberstände werden diese automatisch bei der Modellierung berücksichtigt. Ebenfalls wird durch Aktivierung der Option „Bestimmt Neigung“ festgelegt, welche Dachflächen eine Neigung aufweisen. Die Neigungsverhältnisse eines Daches können jedoch auch noch im Nachhinein in den Elementeigenschaften des Daches modifiziert werden. Problematisch ist hierbei, wenn keine Informationen über die Neigungsverhältnisse eines Daches vorliegen. In diesem Fall wird das Dach unter Berücksichtigung der Dachform und der vorgegebenen Neigungsverhältnisse modelliert und anschließend in der Gebäudeansicht an die der Ebene „Firsthöhe“ zugewiesene Höhe angepasst. Abbildung 67: Anpassung der Dachhöhe in einer Seitenansicht [eigene Darstellung] Beim Texturieren der Objekte zeigte sich die Problematik, dass in Revit Architecture mittels der „Abziehbild“-Funktion zwar Fototexturen auf Flächen im Modell gemappt werden können, diese allerdings nicht in sichtbarer Form exportiert und in anderen Programmen weiterverarbeitet werden können. Die texturierten Modelle können jedoch gerendert und die so entstehenden Ansichten als Bilddateien exportiert und zu Präsentations- oder Dokumentationszwecken weiterverwendet werden. Zur 77 Simulation von Schattenwürfen, Hintergrundszenarien, Belichtungen etc. im Rahmen eines Renderings bestehen in Revit Architecture vielfältige Möglichkeiten. Abbildung 68: Ansicht vor und nach dem Rendering in Revit Architecture [eigene Darstellung] Um die in Revit Architecture erstellten Modelle jedoch in einer Form texturieren zu können, die es ermöglicht, die Modelle mit sichtbaren Texturen zu exportieren und weiter zu verwenden, muss das Mapping extern vorgenommen werden. So wird beispielsweise von Autodesk auf die Kompatibilität mit dem über sehr gute MappingFunktionen verfügenden Programm Autodesk 3ds Max hingewiesen. Doch auch mit anderen gängigen Programmen wie SketchUp o.Ä. ist Revit Architecture kompatibel und es besteht die Möglichkeit, Revit-Modelle dort weiter zu bearbeiten. Als Fazit ist zu festzuhalten, dass sich das Programm Revit Architecture, das eigentlich zur Erstellung von Architekturmodellen konzipiert ist, durchaus auch für 3D-Stadtmodelle eignet. Jedoch ist zu berücksichtigen, dass man aufgrund einiger notwendiger Funktionen, wie etwa dem Importieren einer kompletten Plangrundlage oder dem Texturieren des gesamten Modells, auf weitere Programme angewiesen ist. Um bereits fertiggestellte aber noch nicht texturierte 3D-Modelle extern weiterzubearbeiten, müssen diese zunächst in ein kompatibles CAD-Dateiformat wie .dwg, .dxf o. Ä. konvertiert und in dieser Form abgespeichert werden. Danach können die Modelle in ein vorgesehenes Programm importiert und nach Bedarf modifiziert werden. 78 Bewährt haben sich in diesem Zusammenhang folgende Methoden: Das Modell kann zunächst in das Programm Google SketchUp importiert werden. Anschließend wird es dort mit den verfügbaren Funktionen in ein bestehendes Modell integriert, texturiert oder in anderer Form verändert. Abbildung 69: Importiertes Revit-Modell vor und nach dem Mapping in SketchUp [eigene Darstellung] Auch das Programm Autodesk 3ds Max bietet, besonders im Hinblick auf das Mapping und Rendering von 3D-Modellen, die zuvor in externen Programmen angefertigt wurden, vielseitige Möglichkeiten. Hier wurden bereits in der Vergangenheit positive Erfahrungen gesammelt. Exemplarisch ist das Projekt „Alter Markt Landstuhl“ des Lehrstuhls Computergestützte Planungs- und Entwurfsmethoden (CPE) an der Technischen Universität Kaiserslautern aus dem Jahr 2008. Hier wurde ein 3D-Modell für eine geplante Platzgestaltung in Google SketchUp erstellt, das anschließende Mapping und Rendering in Autodesk 3ds Max durchgeführt. 79 Abbildung 70: Gerenderte Ansicht des Projekts „Alter Markt Landstuhl“ (1) [Antz, Kratz, Zeile 2008] Abbildung 71: Gerenderte Ansicht des Projekts „Alter Markt Landstuhl“ (2) [Antz, Kratz, Zeile 2008] 80 4 Gesamtbewertung und Ausblick Nach Abschluss der Modellierungsarbeiten fließen die gewonnenen Erkenntnisse nun in eine Gesamtbewertung ein. Die Ergebnisse bezüglich der Eignung der verwendeten Programme Google SketchUp und Autodesk Revit Architecture zur Erstellung von 3D-Stadtmodellen werden gegenübergestellt und die jeweiligen Vorund Nachteile erläutert. Bei der Erstellung eines 3D-Stadtmodells steht jedoch nicht nur die Konstruktion im Mittelpunkt. Auch die anschließende Aufbereitung und Präsentation der Ergebnisse spielen eine wichtige Rolle und sind mit ausschlaggebend für das Verständnis und die Akzeptanz der Thematik „3D-Stadtmodelle im kommunalen Kontext“. Die sich hier bietenden Chancen werden im Ausblick aufgezeigt. 4.1 Gesamtbewertung Im Hinblick auf die im vorliegenden Projekt zur Anfertigung der 3D-Modelle verwendeten Programme Google SketchUp (vgl. 3.2) und Autodesk Revit Architecture (vgl. 3.3) ergibt sich hinsichtlich des Workflows ein gravierender Unterschied: Während in Google SketchUp ein komplettes 3D-Stadtmodell erstellt werden kann, ist man bei der Arbeit mit Revit Architecture auf weitere Programme angewiesen. So kann bereits zu Beginn der Modellarbeit in Google SketchUp eine komplette, vorher entsprechend bearbeitete Plangrundlage importiert, aufgelöst und weiter bearbeitet werden. In Revit Architecture können hingegen nur Objekte mit maximal 10.000 Elementen aufgelöst werden. Dies bedeutet, dass sehr wohl Grundrisse einzelner Gebäude (-gruppen) importiert und als Plangrundlage benutzt werden können, nicht aber etwa die Katastergrundlagen größerer Gebiete, wie es für das Betrachtungsgebiet „Sanierungsgebiet Neustadt West“ notwendig gewesen wäre. Hinsichtlich der Konstruktion unterscheiden sich die beiden Programme ebenfalls grundlegend. In Google SketchUp arbeitet der User ständig in einer 3D-Ansicht und erstellt das komplette Modell in diesem Modus. In Revit Architecture wird dagegen oft zwischen verschiedenen Ansichten, etwa dem 3D-Modus und Seiten- oder Grundrissansichten gewechselt. Während in SketchUp die Konstruktionselemente 81 stets mithilfe der verfügbaren Werkzeuge erstellt werden, sind in Revit Architecture in nahezu allen Arbeitsschritten die betreffenden Längen-, Höhenwerte etc. manuell einzugeben. Wichtig ist die Funktion „Elementeigenschaften“, anhand derer einzelne Objekte auch noch im Nachhinein modifiziert werden können. Bei der differenzierten Ausgestaltung eines Modells mit Elementen wie Dachgauben, Vegetation u. Ä. kann in beiden Programmen auf eine Objektbibliothek zurückgegriffen werden, die über verschiedene 3D-Objekte verfügt. Diese können in das jeweils aktuelle Projekt importiert und integriert werden. Unterschiede bestehen allerdings auch hier. Hinter der „Google 3D-Galerie“ (vgl. 3.2.1), welche 3D-Objekte für SketchUp-Modelle beinhaltet, steht eine Community, in die sich jeder SketchUpUser einloggen kann. Die Mitglieder dieser Community haben die Möglichkeit, ihre SketchUp-Modelle in die Google 3D-Galerie hochzuladen. Hierdurch werden die Modelle kostenlos der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt und jeder User kann sie für sein eigenes Projekt verwenden. Dies führt dazu, dass die 3D-Galerie zwar sehr vielfältige Objekte beinhaltet, deren Qualität jedoch oftmals fragwürdig ist. Die Objektbibliothek von Autodesk Revit Architecture hingegen ist kein Online-Archiv, sondern beinhaltet lediglich eine bestimmte Anzahl an 3D-Objekten. Dieses Archiv kann nur von den Nutzern, die miteinander oder in einem Netzwerk an einem gleichen Modell arbeiten, erweitert werden. Außerdem besteht die Gelegenheit, Objektbibliotheken vom Hersteller zu beziehen, was jedoch mit Kosten verbunden ist. Das Mapping und Rendering von 3D-Modellen ist in beiden Programmen möglich. Während diese Funktionen in Revit Architecture in erster Linie dazu dienen, mittels der verfügbaren „Rendering“-Funktion 2D-Ansichten des aktuellen Modelles zu exportieren und für Präsentationen o. Ä. zu verwenden, können in Google SketchUp texturierte Modelle auch inklusive Texturen exportiert werden. In Bezug auf die Erstellung eines 3D-Stadtmodells für ein Planungsgebiet wie das Sanierungsgebiet Neustadt West, ist Google SketchUp letztendlich zu favorisieren. Ausschlaggebend hierfür ist die Tatsache, dass ein Modell der Detaillierungsstufe LOD 3, welches den gestellten Anforderungen genügt, komplett in Google SketchUp erstellbar ist (vgl. 3.2.2). Von der Modifizierung der Plangrundlage bis hin zum Mapping und Rendering des kompletten Modells können sämtliche Arbeiten in einem Programm getätigt werden. Bei der Bearbeitung mit Autodesk Revit Architecture hingegen ist man auf die Funktionen anderer Programme angewiesen. Die 82 Anschaffung dieser Programme verursacht in Verbindung mit den notwendigen Personalschulungen und Einarbeitungszeiten zusätzliche Kosten und ist besonders im Hinblick auf die momentane wirtschaftliche Lage und die damit verbundene finanzielle Situation der meisten Städte und Gemeinden, die in der Regel als Auftraggeber auftreten, von Nachteil. 4.2 Präsentationsmöglichkeiten und Ausblick Hinsichtlich der Möglichkeiten zur Aufbereitung eines 3D-Stadtmodelles zu Präsentationszwecken, stehen vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung. Einige Optionen werden nachfolgend anhand des mit Google SketchUp erstellten 3DStadtmodells des Plangebietes „Sanierungsgebiet Neustadt a. d. W. West“ erläutert. Zu den bereits erwähnten Alternativen zählen sowohl Simulationsvarianten, wie Sonnenstudien oder virtuelle Rundgänge durch ein Modell, als auch gerenderte Ansichten von 3D-Modellen. Im Bereich des Renderings ist wiederum zwischen unterschiedlichen Herangehensweisen zu differenzieren. Einerseits verfügen viele Programme über Renderingfunktionen oder entsprechende Plug-ins, andererseits besteht die Möglichkeit des Exports der Modelldaten in externe (Rendering-) Programme zur weiteren Bearbeitung. Zudem existiert mit dem virtuellen Globus Google Earth ein Medium, das es ermöglicht, 3D-Stadtmodelle, sofern sie im adäquaten Dateiformat (.kmz) vorliegen, zu integrieren und auf diese Weise allen Nutzern dieses Programms vorzustellen. 4.2.1 Google Earth Bei Google Earth handelt es sich um eine kostenlos erhältliche Software, die einen virtuellen Globus darstellt. In Google Earth werden Satelliten- und Luftaufnahmen verschiedener Qualität und Auflösung in Verbindung mit Geodaten und digitalen Geländemodellen präsentiert. Der User bewegt sich auf diesem Globus, kann Ziele ansteuern und virtuell besuchen. Hierbei kann er Informationen über bestimmte Orte, Sehenswürdigkeiten, Verkehrsdaten, Wetterinfos etc. erhalten. Dieser Informationsaustausch wird dadurch ermöglicht, dass jeder User die in Google Earth vorhandenen Objekte mit Informationen unterlegen kann. Besonders seit Beginn der 83 Zusammenarbeit mit der Webseite „Panoramio.com“ und der damit verbundenen Möglichkeit, Benutzerfotos einzustellen, textlich zu erläutern und zu verlinken, hat der Informationsgehalt von Google Earth stark zugenommen. Im Rahmen der vorliegenden Ausarbeitung war jedoch in erster Linie von Interesse, dass 3D-Modelle mit dem Programm Google SketchUP (vgl. 3.2.) in Google Earth integriert und mit relevanten Informationen bestückt werden können. Dies bietet die Chance, ein Modell weltweit zu präsentieren, und birgt etwa im Stadt- und Regionalmarketing, im Tourismus oder anderen Bereichen Potentiale, die auf diesem Weg erschlossen werden können. Nachfolgend die Vorgehensweise bei der Integration des 3D-Stadtmodelles „Sanierungsgebiet Neustadt a. d. W. West“ aus Google SketchUp in Google Earth: Im ersten Arbeitsschritt wird das Modell in Google SketchUp sowie das Programm Google Earth geöffnet. In Google Earth wird der Ort, an dem das Modell letztlich platziert werden soll, angesteuert. Abbildung 72: Plangebiet als Luftbild in Google Earth und als 3D-Modell in SketchUp [eigene Darstellung] Mithilfe der Funktion „Aktuelle Ansicht übernehmen“ wird der relevante Bereich aus Google Earth in Google SketchUp importiert. Der Ausschnitt aus Google Earth, in SketchUp schwarzweiß dargestellt, enthält Luftbildaufnahmen des Ortes verbunden mit den Höheninformationen des in Google Earth vorhandenen Digitalen Geländemodells. Mit der Funktion „Gelände umschalten“ wird das aus Goolge Earth importierte digitale Geländemodell aktiviert. 84 Abbildung 73: Import der Google Earth-Daten [eigene Darstellung] Abbildung 74: Aktivierung des Google Earth-DGM in Google SketchUp [eigene Darstellung] Mittels der Funktion „Verschieben“ wird das 3D-Modell an die Google EarthGrundlage angepasst. Da zwischen den Höhendaten aus Google Earth und den zur Modellerstellung verfügbaren digitalen Geländemodellen meist geringe Abweichungen bestehen empfiehlt es sich, das 3D-Modell mit einem „Sockel“ zu unterbauen. Diese Maßnahme verhindert, dass später einzelne Objekte über der Google Earth-Oberfläche schweben und nicht mit dem Gelände verbunden sind. 85 Abbildung 75: Anpassung des Modells (mit Sockel) an die Google Earth- Grundlage [eigene Darstellung] Anschließend wird das fertige Modell mit der Funktion „Modell platzieren“ in Google Earth integriert und am zuvor ausgewählten Ort platziert. Das Modell erscheint in Google Earth nun im Menü unter „Temporäre Orte“. Mit dem Befehl „Unter Meine Orte speichern“ wird das Modell gespeichert und kann vom Nutzer nun je nach Bedarf aktiviert werden. Mit dem Befehl „Ort speichern unter“ wird das Modell als .kmz-Datei abgelegt. Durch das Öffnen dieser Datei wird Google Earth automatisch gestartet und das Modell erscheint an der ihm zugewiesenen Position. Abbildung 76: Integration des Modells und Ansicht in Google Earth[eigene Darstellung] 86 Abbildung 77: Ansicht des 3D-Stadtmodells "Sanierungsgebiet West" in Neustadt a. d. W. in Google Earth [eigene Darstellung] 4.2.2 Mapping und Rendering in Autodesk 3dsMax Das Computergrafik- und Animationsprogramm Autodesk 3ds Max (ehemals 3D Studio Max) wird bei der Produktion von Filmen, Computerspielen oder Comics benutzt. Gleichermaßen wird es aber auch in Berufsfeldern wie Design, Architektur oder Stadtplanung eingesetzt. 3ds Max verfügt über vielfältige Funktionen in den Bereichen Licht- und Beugungseffekte, Mapping, Rendering etc. Bei der Erstellung und Aufbereitung von 3D-Stadtmodellen kommen insbesondere die Mapping- und Renderingfunktionen zur Anwendung. 87 Abbildung 78: Rendering in 3ds Max [eigene Darstellung] Abbildung 79: Rendering mit Texturen in 3ds Max [eigene Darstellung] 88 4.2.3 Photosynth als Präsentationsmedium Photosynth ist eine kostenlose Fotoverwaltungssoftware von Microsoft Live Labs. Zielsetzung war zu Anfang, möglichst viele Aufnahmen populärer Orte in einem 3DRaum zu sammeln, durch den sich der User virtuell bewegen kann. Das Programm verfügt über einen besonderen Algorithmus, der spezielle Elemente eines Bildes, wie etwa Kanten, Gegenstände, Kamerapositionen etc. in eine Punktwolke konvertiert. Durch die Identifikation von Überschneidungen in den einzelnen Punktwolken generiert Photosynth anschließend aus den Einzelaufnahmen eine 3D-Szene [photosynth 2009]. Hieraus ergab sich die Überlegung, ob Photosynth nicht auch als Präsentationsplattform für 3D-(Stadt-)Modelle infrage käme. Nach einigen Tests wurde der Bereich Hetzelanlage aus dem Google- SketchUp- Modell „Sanierungsgebiet Neustadt a. d. W. West“ als Beispielobjekt ausgewählt. Um geeignete Aufnahmen zu erhalten, wird mithilfe der Funktion „Kamera positionieren“ ein Standpunkt im Modell ausgewählt, von dem aus dann in regelmäßigen Abständen 2D-Grafiken aufgenommen und aus SketchUp exportiert werden. Diese werden anschließend in Photosynth eingelesen und zusammengefügt. Aufgrund der äußerst zufrieden stellenden Ergebnisse und der zunehmenden Popularität von Photosynth sollte das Programm auch zukünftig in die Überlegungen hinsichtlich der Präsentation von 3D-Modellen einbezogen werden. 89 Abbildung 80: Ansicht eines Modellbereichs im Photosynth- 3D-Raum [eigene Darstellung] Abbildung 81: Vollbild- Ansicht eines Modellbereiche im Photosynth- 3D-Raum [eigene Darstellung] 90 4.2.4 Autodesk Ecotect Das 3D-Simulationsprogramm Ecotect dient der Einbeziehung umwelt- und energieeffizienzrelevanter Aspekte in die Planung. Anhand von Szenarien, welche mithilfe der Simulation von Schall- oder Lichtausbreitung und anderer relevanter Parameter erstellt werden, können wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. Die hieraus resultierenden Ergebnisse fließen in die Entscheidungsfindung im Rahmen eines Planungsprozesses ein und können richtungsweisenden Charakter haben [archit.uni-karlsruhe.de 2009]. In Bezug auf das vorliegende Projekt war von Interesse, inwiefern man derartige Simulationen auf das angefertigte 3D-Stadtmodell „Sanierungsgebiet Neustadt a. d. W. West“ anwenden kann. Exemplarisch wird hier ein Szenario erstellt, welches die aus der Sonneneinstrahlung resultierende Energie in Wattstunden (Wh) simuliert, die unter zuvor festgelegten Bedingungen (Zeit, Dauer, etc.) an Orten im Modell vorhanden ist. Die Analyse eines solchen Szenarios kann etwa im Bereich der Solartechnik aufschlussreiche Informationen liefern. Abbildung 82: Darstellung der Sonneneinstrahlung in Autodesk Ecotect [eigene Darstellung] 91 Abbildung 83: Analyse des 3D-Stadtmodells "Sanierungsgebiet Neustadt West" in Autodesk Ecotect [eigene Darstellung] 5 Fazit Die Akzeptanz sowie das Interesse für das Thema 3D-Stadtmodelle sind im Laufe der letzten Jahre merklich gestiegen. Während anfangs bei der Erstellung von 3DSatdtmodellen beispielsweise meist auf topografische Elemente verzichtet wurde, sind diese in heutigen Modellen kaum noch wegzudenken: Nur eines von vielen Indizien für die qualitative Weiterentwicklung der Modelle und der Arbeit auf dem Gebiet der 3D-Planung im Allgemeinen. Folgerichtig vermehrten sich auch die Anwendungsbereiche, in denen 3D-Stadtmodelle zum Einsatz kommen. Dienten sie früher lediglich der Rekonstruktion und Präsentation von Bestandsszenarien, spielen sie heute in vielen planungsrelevanten Bereichen eine bedeutende Rolle. Exemplarisch zu nennen wären hier etwa Stadt- und Regionalmarketing, Tourismus, Denkmal- oder Katastrophenschutz. Durch die Erläuterung verschiedener methodischer Herangehensweisen zur Erstellung von 3D-Stadtmodellen werden in der vorliegenden Arbeit die vielseitigen Möglichkeiten im Bereich der 3D-Modellerstellung aufgezeigt. Ein effizienter 92 Workflow ist hierbei wesentlicher Bestandteil eines erfolgreichen Projektes, da sonst ein unverhältnismäßig hoher Zeit- und Kostenaufwand betrieben werden muss. Der Vergleich der beiden Programme Google SketchUp und Autodesk Revit Architecture belegt, dass aufgrund der ausgeprägten Kompatibilität hinsichtlich der verwendeten Dateiformate ein problemloser Datenaustausch möglich ist und somit die Funktionen mehrerer Programme zur Erstellung eines 3D-Stadtmodells genutzt werden können. Abbildung 84: Workflow zur Erstellung von 3D-Stadtmodellen [eigene Darstellung] 93 Als Programm, welches auf die 3D-Modellerstellung für Google Earth ausgelegt ist, verfügt Google SketchUp über alle Funktionen, die für die Anfertigung eines 3DStadtmodells notwendig sind. Das Modell kann komplett in einem Programm erstellt werden. Auf externe Funktionen muss man lediglich zur weiteren Aufbereitung des Modells, etwa zu Präsentationszwecken, zurückgreifen. Autodesk Revit Architecture hingegen ist für die Erstellung komplexer Architekturmodelle konzipiert. Das Programm beinhaltet viele Funktionen, die 3DStadtmodelle der Detaillierungsstufe LOD 2-3 nicht gebraucht werden. Hierbei handelt es sich um Instrumente zur Ausdefinierung von Architekturelementen, zur Innengestaltung von Modellen oder Funktionen zur Dokumentation und Kalkulation von Bauprojekten. Hier gilt es, die für die zur Erstellung eines 3D-Stadtmodells relevanten Funktionen zu bestimmen, effizient anzuwenden und nicht vorhandene Instrumente durch die Nutzung adäquater Programme zu kompensieren. Aus beiden Ansätzen kann, so zeigt die Arbeit, trotz unterschiedlicher Methoden ein praktikabler Workflow entwickelt werden. Doch, so zumindest die Vermutung, wird die Entscheidung im Gros der Fälle auf Programme wie Google SketchUp fallen, da hier alle Arbeitsschritte in einem Programm erledigt werden können und dies nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen ausschlaggebend sein wird. Über die eigentliche Modellerstellung hinaus reichen die Möglichkeiten, welche sich durch die weitere Aufbereitung und Nutzung von 3D-Stadtmodellen bieten. Ein wesentlicher Aspekt, besonders im Hinblick auf den bestehenden Wettbewerb in den Sektoren, in denen 3D-Modelle zum Einsatz kommen, stellt die angemessene Präsentation der Ergebnisse dar. In der vorliegenden Arbeit werden verschiedene Alternativen aufgezeigt, um Projekte der breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Neben den mittlerweile schon als klassisch zu bezeichnenden Methoden, 3D-Modelle durch Renderings grafisch aufzuwerten oder durch die Integration in Google Earth für jedermann einsehbar zu machen, bergen auch neue Anwendungen wie Photosynth viel versprechende Potentiale. Ebenso entwickeln sich im Bereich der Simulation interessante Ansätze. So werden 3D-Stadtmodelle in Programmen wie Autodesk Ecotect zur Generierung realitätsnaher Szenarien verwendet, deren Analyseergebnisse schließlich in die Entscheidungsfindung bei Planungsprozessen einfließen können. 94 Nach Abschluss des Projektes ist vorausblickend festzustellen, dass die 3DStadtplanung auch zukünftig weiter in den Fokus der Betrachtungen rücken wird. Es entstehen ständig neue Einsatzfelder und mit der technischen Weiterentwicklung steigt der Realitätsbezug der Darstellungen. Diese Chancen gilt es zu nutzen; sowohl im Bereich der Planung als auch auf Seiten der kommunalen Entscheidungsträger. 95 6 Literaturverzeichnis und Internet-Referenzen A Achleitner, E., Schmidinger, E., Voigt, A.: Dimensionen eines digitalen Stadtmodelles am Beispiel der Stadt Linz, in Schrenk, M. (Hrsg.): 8. 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Neustadt a.d.W. 2008] .............................................................................................. 13 Abbildung 3: Luftbild des Plangebietes in Neustadt an der Weinstraße [Live Search Maps 2009] ............................................................................................................... 14 Abbildung 4: Begriffsbestimmung der Fassadentexturen [Buchholz, Döllner, Nienhaus, 2006] ....................................................................................................... 17 Abbildung 5: Fotoaufnahme und bearbeitete Fassadentextur [eigene Darstellung] . 18 Abbildung 6: In der Praxis anerkannte Parameter der LOD- Stufen (LOD 1-3 in Google SketchUp, LOD 4 in Revit Architecture) [eigene Darstellung] ...................... 19 Abbildung 7: Gebäudemodell mit detaillierter Fassadengestaltung [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 24 Abbildung 8: Einsatz des Laser-Distanzmessers [eigene Darstellung] ..................... 29 Abbildung 9: Gebäude-ID, hier für das Objekt „Neustadt – Amalienstraße – 31“ [eigene Darstellung] .................................................................................................. 31 Abbildung 10: Fassadenfoto vor und nach der Bearbeitung mit Adobe Photoshop [eigene Darstellung] .................................................................................................. 32 Abbildung 11: DGM in Google SketchUP- links unbereinigt, rechts bereinigt [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 33 Abbildung 12: Einfache Modellierung eines Gebäudes in Google SketchUp [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 34 Abbildung 13: 3D-Gebäude- und Konstruktionsmodell in Google SketchUp [Google 3D-Galerie 2009] ...................................................................................................... 34 Abbildung 14: 3D-Modell „Lavalandschaft“ zur digitalen Unterhaltung in Google SketchUp [Google 3D-Galerie 2009] ........................................................................ 35 Abbildung 15: Modelle von Menschen als Silhouette, in Farbe und mit Texturen [Google 3D-Galerie 2009] ......................................................................................... 36 Abbildung 16: Modelle verschiedener Baumarten [Google 3D-Galerie 2009] .......... 36 Abbildung 17: Simulation des Schattenwurfs an der Ecke Karolinen-/ Bergstraße im Mai zur Mittagszeit [eigene Darstellung] ................................................................... 37 Abbildung 18: Simulation des Schattenwurfs an der Ecke Karolinen-/ Bergstraße im Oktober zur Mittagszeit [eigene Darstellung] ............................................................ 37 102 Abbildung 19: Plangrundlage nach Import in Google SketchUp [eigene Darstellung] ................................................................................................................................. 39 Abbildung 20: Plangrundlage nach Bereinigung Google SketchUp [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 39 Abbildung 21: DGM nach Import in Google SketchUp und nach Bereinigung [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 40 Abbildung 22: Verschieben einer Außenkante des DGM [eigene Darstellung] ......... 41 Abbildung 23: „Sandkasten“-Funktion „Aus Konturen“ zur DGM-Erweiterung [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 41 Abbildung 24: Teilweise erweitertes DGM und Funktion „Kanten abmildern/glätten“ [eigene Darstellung] .................................................................................................. 42 Abbildung 25: Teilweise erweitertes DGM mit Kanten und komplett erweitertes DGM [eigene Darstellung] .................................................................................................. 42 Abbildung 26: Erstellung eines Gebäudeblockes [eigene Darstellung] ..................... 43 Abbildung 27: LOD-1-Modell in Google SketchUp [eigene Darstellung] ................... 43 Abbildung 28: Klassisches Luftbild des südlichen Teils des Betrachtungsgebiets und Ansicht "Vogelperspektive" des Bereichs Karolinen-/Talstraße [Live Search Maps 2009] ........................................................................................................................ 44 Abbildung 29: Erstellung eines Daches [eigene Darstellung] ................................... 45 Abbildung 30: Detaillierte Dachgauben [eigene Darstellung] .................................... 45 Abbildung 31: Gruppieren eines Objekts [eigene Darstellung] ................................. 46 Abbildung 32: "Aufsetzen" eines Objektes auf das DGM [eigene Darstellung] ......... 46 Abbildung 33: Importieren einer Fototextur mittels Materialienauswahl (1) [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 47 Abbildung 34: Importieren einer Fototextur mittels Materialienauswahl (2) [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 48 Abbildung 35: Importieren einer Fototextur [eigene Darstellung] .............................. 48 Abbildung 36: Aufsetzen der Fototextur auf die Objektoberfläche [eigene Darstellung] ................................................................................................................................. 49 Abbildung 37: Positionieren der Fototextur (1) [eigene Darstellung]......................... 49 Abbildung 38: Positionieren der Fototextur (2) [eigene Darstellung]......................... 50 Abbildung 39: Texturieren einer Dachoberfläche mittels Farbe [eigene Darstellung] 50 Abbildung 40: Giebel als nicht brauchbares Foto und modelliert im Modell [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 51 103 Abbildung 41: Rendering ohne Texturen mit dem Plug-in Podium – dunkel [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 52 Abbildung 42: Rendering ohne Texturen mit dem Plug-in Podium - hell [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 53 Abbildung 43: Komplikationen beim Ausblenden des Layers "Dächer" [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 54 Abbildung 44: Ansicht der Dachlandschaft aus vier verschiedenen Einstellungen [Live Search Maps 2009] .......................................................................................... 56 Abbildung 45: Ausführung des Befehls "Flächen umkehren" [eigene Darstellung] ... 57 Abbildung 46: Deaktivieren der "fixierte Reißzwecken"-Funktion [eigene Darstellung] ................................................................................................................................. 58 Abbildung 47: Modifizierung bestehender Arbeitsebenen mit „Ändern“-Funktion [eigene Darstellung] .................................................................................................. 63 Abbildung 48: Einrichtung neuer Arbeitsebenen [eigene Darstellung] ...................... 64 Abbildung 49: Relevante Arbeitsebenen (links) und Ansichtsauswahl (rechts) [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 64 Abbildung 50: Funktion „Wand“ und Wahl des Wandtyps [eigene Darstellung] ........ 65 Abbildung 51: Bestimmung von Höhen und Längen der Außenwände [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 66 Abbildung 52: 3D-Ansichtsmodus (links) und Öffnen der Objektbibliothek (rechts) [eigene Darstellung] .................................................................................................. 66 Abbildung 53: Auswahl und Import eines Objekts aus der Bibliothek [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 67 Abbildung 54: Modifizieren des Objekts mittels der „Elementeigenschaften“ [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 68 Abbildung 55: Platzieren und Vervielfältigen des Objekts [eigene Darstellung] ....... 68 Abbildung 56: Erstellen eines Dachs [eigene Darstellung] ...................................... 69 Abbildung 57: Fertigstellung und 3D-Ansicht des Dachs [eigene Darstellung] ......... 69 Abbildung 58: Verbinden von Dach und Außenwänden [eigene Darstellung] .......... 70 Abbildung 59: Verbinden von Dachgauben und Dachfläche (1) [eigene Darstellung] ................................................................................................................................. 71 Abbildung 60: Verbinden von Dachgauben und Dachfläche (2) [eigene Darstellung] ................................................................................................................................. 71 Abbildung 61: Auswahl der Fototextur [eigene Darstellung] ..................................... 72 104 Abbildung 62: Anpassen der Fototextur [eigene Darstellung] .................................. 72 Abbildung 63: Rendering einer Gebäudeansicht [eigene Darstellung] ..................... 73 Abbildung 64: Fehlgeschlagener Import der Plangrundlage, da > 10.000 Elemente [eigene Darstellung] .................................................................................................. 74 Abbildung 65: 3D-Ansicht und Seitenansicht [eigene Darstellung] ........................... 75 Abbildung 66: "Wandstärken-Problematik" [eigene Darstellung] .............................. 76 Abbildung 67: Anpassung der Dachhöhe in einer Seitenansicht [eigene Darstellung] ................................................................................................................................. 77 Abbildung 68: Ansicht vor und nach dem Rendering in Revit Architecture [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 78 Abbildung 69: Importiertes Revit-Modell vor und nach dem Mapping in SketchUp [eigene Darstellung] .................................................................................................. 79 Abbildung 70: Gerenderte Ansicht des Projekts „Alter Markt Landstuhl“ (1) [Antz, Kratz, Zeile 2008] ..................................................................................................... 80 Abbildung 71: Gerenderte Ansicht des Projekts „Alter Markt Landstuhl“ (2) [Antz, Kratz, Zeile 2008] ..................................................................................................... 80 Abbildung 72: Plangebiet als Luftbild in Google Earth und als 3D-Modell in SketchUp [eigene Darstellung] .................................................................................................. 84 Abbildung 73: Import der Google Earth-Daten [eigene Darstellung] ......................... 85 Abbildung 74: Aktivierung des Google Earth-DGM in Google SketchUp [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 85 Abbildung 75: Anpassung des Modells (mit Sockel) an die Google Earth- Grundlage [eigene Darstellung] .................................................................................................. 86 Abbildung 76: Integration des Modells und Ansicht in Google Earth[eigene Darstellung] .............................................................................................................. 86 Abbildung 77: Ansicht des 3D-Stadtmodells "Sanierungsgebiet West" in Neustadt a. d. W. in Google Earth [eigene Darstellung]............................................................... 87 Abbildung 78: Rendering in 3ds Max [eigene Darstellung] ....................................... 88 Abbildung 79: Rendering mit Texturen in 3ds Max [eigene Darstellung] .................. 88 Abbildung 80: Ansicht eines Modellbereichs im Photosynth- 3D-Raum [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 90 Abbildung 81: Vollbild- Ansicht eines Modellbereiche im Photosynth- 3D-Raum [eigene Darstellung] .................................................................................................. 90 105 Abbildung 82: Darstellung der Sonneneinstrahlung in Autodesk Ecotect [eigene Darstellung] .............................................................................................................. 91 Abbildung 83: Analyse des 3D-Stadtmodells "Sanierungsgebiet Neustadt West" in Autodesk Ecotect [eigene Darstellung] ..................................................................... 92 Abbildung 84: Workflow zur Erstellung von 3D-Stadtmodellen [eigene Darstellung] 93 106 DANKSAGUNG Ich danke an dieser Stelle meinen Eltern Sylvia und Helmut Antz, die mich während meiner gesamten Studienzeit unterstützt haben sowie Christine Strasser, die mir immer den nötigen Rückhalt gegeben hat. Für hilfreiche Ratschläge, die mir im Verlauf der Anfertigung dieser Arbeit geholfen haben, danke ich in besonderer Weise: Prof. Dr.-Ing. Bernd Streich, der den Studenten in seinem Lehrgebiet ermöglicht, eigene Ideen einzubringen und selbstständig umzusetzen. Meinem Diplomarbeitsbetreuer Herrn Dipl.-Ing Peter Zeile, der mir während der Arbeit stets mit Rat und Tat zur Seite stand und mich mit vielen hilfreichen Anregungen und Ideen zum Thema versorgte. Der Stadtverwaltung Neustadt an der Weinstraße, Abteilung Bauleitplanung und GIS in Person von Dipl.-Ing. Christian Blarr, der die nötigen Plangrundlagen zur Verfügung stellte. 107