Tierfutter mit Schimmel verseucht Landwirtschaft

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Tierfutter mit Schimmel verseucht Landwirtschaft
MARKTOBERDORFER LANDBOTE | OBERGÜNZBURGER NACHRICHTEN
...
A llgäuer Zeitung
Das große Sterben
Warum es bald keine
Frösche mehr geben könnte
Wochenend-Journal
SAMSTAG/SONNTAG, 2./3. MÄRZ 2013
Justiz
Österreich
Ein Milliardär
mischt die Polit-Szene auf
Porträt Seite 2
Methadonarzt wegen
fahrlässiger Tötung angeklagt
Allgäu-Rundschau
Bedeckt, 5 Grad
Teilweise neblig-trüb,
nur wenig Sonne
Wetter
www.all-in.de
NR. 52
PREIS ¤ 1,80
Blickpunkt Lokales
Energiewende vorantreiben
Im November finden in Marktoberdorf erstmals Bau- und Energietage statt. Dabei gibt es Tipps für
Hausbesitzer, wie die Energiewende zu schaffen ist.
»Seite 35
Verschlusssache Kirche
Hinter den Mauern
des Vatikan
Kommentar
VON WINFRIED ZÜFLE
Die Ära Benedikt ist Geschichte.
Die päpstliche Wohnung wurde
versiegelt. Wer zieht bald hier ein?
Niemand weiß das. Lesen Sie im
Leitartikel, was der künftige
Pontifex leisten muss. In welcher
Umgebung er leben wird, beantworten wir im Titel-Thema. Denn
der Vatikan ist: Kunst und Kultur,
Skandale und Schweizergarde,
Fußball und Finanzgeschäfte. Und
vieles, vieles mehr.
Bundesrat:
8,50 Euro
Mindestlohn
Neue Mehrheit
setzt Vorstoß durch
Berlin Der Bundesrat hat mit seiner
neuen Mehrheit aus SPD, Grünen
und Linken einen Vorstoß zur Einführung eines gesetzlichen flächendeckenden
Mindestlohns
in
Deutschland unternommen. Die
Länderkammer stimmte am Freitag
in Berlin für einen Gesetzentwurf,
der einen Stundenlohn von mindestens 8,50 Euro vorsieht. Im Bundestag dürfte die Initiative allerdings an
der schwarz-gelben Regierungsmehrheit scheitern.
Es war nach dem Amtsantritt
der rot-grünen Landesregierung in
Niedersachsen das erste Mal, dass
der Bundesrat mit den Stimmen
von Rot-Grün und dem rot-roten Brandenburg einen Gesetzentwurf beschloss. Allerdings unterstützten auch die Große Koalition
des Saarlandes unter Annegret
Kramp-Karrenbauer (CDU) und die
SPD/CDU-Koalition in Mecklenburg-Vorpommern unter Erwin
Sellering (SPD) den Entwurf.
Der Bundesrat sprach sich mit
seiner neuen Mehrheit auch für die
steuerliche Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften aus.
Ob dieser Gesetzentwurf eine
Mehrheit im Bundestag finden
wird, ist unklar. (afp)
»Politik
Unsere Aktion zur
Ausbildung startet
Augsburg Am 9. März startet wieder
die Lehrstellen-Offensive unserer
Zeitung: Betriebe, die Nachwuchs
suchen, und Jugendliche, die in den
Beruf starten, sollen besser zusammenfinden. Es ist eine gemeinsame
Aktion mit der Handwerkskammer
für Schwaben, der IHK Schwaben
und den Arbeitsagenturen der Region. In ihrem Rahmen können Firmen Angebote melden und Schüler
eine kostenlose Suchanzeige aufgeben. Der Coupon dafür findet sich
bereits in dieser Ausgabe. (huda)
» [email protected]
Foto: afp / Osservatore Romano
Gefährliche
Gier
Tierfutter mit Schimmel verseucht
Landwirtschaft In acht Bundesländern ist tonnenweise von giftigem Pilz befallener Mais
aus Serbien ausgeliefert worden. Landesamt für Gesundheit: Bayern nicht betroffen
VON JOSEF KARG
Augsburg Erst der Skandal ums
Pferdefleisch, dann der Wirbel um
falsch ausgezeichnete Bio-Eier, am
Freitag nun der nächste Aufreger.
Deutschlandweit sind tausende
Tonnen von verseuchtem Mais aus
Serbien im Tierfutter gelandet, teilte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium mit.
Aus einem Teil der Lieferung sei
Mischfutter hergestellt und in rund
3600 landwirtschaftlichen Betrieben
in acht Bundesländern verfüttert
worden: in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz,
Sachsen-Anhalt,
Brandenburg,
Schleswig-Holstein, MecklenburgVorpommern und Sachsen.
„Bayern ist nach dem aktuellen
Stand der Erkenntnisse nicht betroffen“, sagte Katrin Grimmer, Sprecherin des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit,
unserer Zeitung. Zuständig für die
Kontrolle sind an Landratsämtern
Veterinärassistenten, die regelmäßig
prüfen würden. In Bayern werden
im Jahr über 3600 amtliche Futtermittelproben genommen. Giftige
Stoffe seien dabei nicht gefunden
worden, heißt es.
Anders in Niedersachsen. Nach
Angaben des Agrarministeriums in
Hannover gab es den ersten Hinweis
auf den möglichen neuen Lebensmittelskandal bei einer Routinekontrolle im ostfriesischen Leer bereits
Ende November vergangenen Jahres. Dort sei der Grenzwert von 50
Nanogramm des Schimmelpilzgiftes
Aflatoxin B1 pro Kilogramm Milch
leicht überschritten gewesen. Die
Behörden recherchierten daraufhin
und ermittelten eine Schiffsladung
von 45 000 Tonnen Mais aus Serbien
als Ursprung der Belastung. Dort
hatte es im vergangenen Sommer
wegen des heißen Wetters und Problemen bei der Ernte eine erhebliche Belastung mit dem Schimmelpilz gegeben.
Schimmelpilzgift Aflatoxin
● Allgemein Aflatoxine werden von
Schimmelpilzen gebildet. Das gefährlichste Gift davon ist Aflatoxin B1.
● Wirkung Aflatoxine sind krebserregend und können bei einer regelmäßigen Einnahme zu Schäden im Erbgut
und im Immunsystem führen. Die
akut tödliche Dosis beim Menschen
wird auf 1 bis 10 Milligramm pro
Kilo Körpergewicht geschätzt.
● Betroffen Der Pilz befällt Samen,
Nüsse, Gewürze sowie Getreidesor-
ten und Früchte. Aufgrund der Wachstumsbedingungen für die Pilze bei
Temperaturen zwischen 25 und 40
Grad sind sie überwiegend in tropischen und subtropischen Gebieten und
weniger in gemäßigten Klimazonen
beheimatet. In Europa gelten sie daher
als „importierte Toxine“.
● Verbraucher Sie sollten keine Lebensmittel essen, die muffig riechen
oder die sogar schon von Schimmelpilzen befallen sind. (AZ)
Wichtel-Jubiläum
Fernsehen Die kecken Mainzelmännchen werden 50 Jahre alt
Mainz Die Mainzelmännchen werden 50 – aber sie wirken jünger und
kecker denn je. Anton, Berti, Conni,
Det, Edi und Fritzchen können ihren runden Geburtstag kaum erwarten. Deshalb toben die sechs „Zipfelkobolde“ schon vor ihrem großen
Tag am 2. April in einer Galerie in
Mainz herum: Eine Ausstellung
zeigt die Mainzelmännchen von
ihrer Geburt über die Kindertage bis zur jetzigen,
modernen Generation. Es
sind allesamt Raritäten –
denn erstmals nach dem
Tod ihres Schöpfers
Wolf Gerlach sind
zahlreiche
Werke
mit den Mainzelmännchen aus seinem
Nachlass zu sehen.
Von diesem Samstag an präsentieren sich die Wichtel auf Bildern
und als Figuren in der Galerie
„Mainzer Kunst“. „Die Mainzelmännchen haben mich ein Leben
lang begleitet“, sagt Inhaber Rolf
Weber-Schmidt. „Sie waren die
Wichtel, die man als Kind auch
schauen durfte.“ Die Figuren sind
in ganz unterschiedlichen Situationen zu sehen – als Wetterfrosch,
Gärtner, im Bad und als Wichtel
im Pult versteckt, die dem
Schüler die Lösungen für Mathe zuflüstern.
Der 55 Jahre alte Galerist
war lange Jahre befreundet
mit Wolf Gerlach. „Ich
habe ihn eingeladen, bei mir
auszustellen.“ Das war 2008.
Zum 50. seiner Mainzelmänn-
chen kann Gerlach nun nicht mehr
dabei sein. Weber-Schmidt zeigt
von Gerlach auch einige andere,
moderne Werke, die gar nichts mit
den Männchen zu tun haben.
Die größte Rarität sind zwei
Werke, die Geschichte zeigen: die
ersten Bilder der Mainzelmännchen,
die Gerlach 1963 dem damaligen
ZDF-Intendanten Karl Holzamer
gezeigt hat. Der soll damals etwas
skeptisch gewesen sein und gesagt
haben, das sei noch zu sehr Deutscher Michel. Und so stellte Gerlach
sie noch kecker dar.
Am 50. Geburtstag, dem 2. April,
will das ZDF die Figuren feiern:
Dann sollen Mainzelmännchen aus
allen fünf Jahrzehnten auf dem Bildschirm zu sehen sein.
Marc-Oliver von Riegen, dpa
Der Mais war über einen Hamburger Importeur im niedersächsischen Hafen Brake angekommen.
Davon gelangten den Angaben zufolge rund 10 000 Tonnen in Umlauf, die von 13 niedersächsischen
Herstellern zu Mischfutter verarbeitet wurden.
Das verseuchte Futter kann auch
für den Menschen problematisch
werden. Denn fressen Rinder das
Futter, reichert sich das Gift in der
Milch an. Hunderte Milchbetriebe
wurden vorläufig gesperrt. Nach
Einschätzung der Behörden ist eine
Gefährdung durch Fleischverzehr
nicht zu erwarten, allerdings könnten bei der Rohmilch Grenzwerte
überschritten werden. Eine Gesundheitsgefährdung sei „unwahrscheinlich“, so das Bundesinstitut
für Risikobewertung.
Bund und Länder berieten in einer Telefonkonferenz über das weitere Vorgehen. Wie ein Sprecher des
Bundesverbraucherministeriums
sagte, wurden auch die EU-Partner
per Schnellwarnsystem informiert.
(mit dpa) »Kommentar, Panorama
Strenge Kontrollen
für Skifahrer
Augsburg/Kempten Tricksereien mit
Skipässen machen immer mehr Liftbetreibern zu schaffen. Durch den
Weiterverkauf von Ganztageskarten
am Nachmittag entstehen den Unternehmen hohe Verluste. „Der
Schummel mit den Pässen ist für uns
ein immenses Problem“, sagt Verena Lothes, Sprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn. Dagegen wollen die Liftbetreiber nun entschieden vorgehen. Sie planen Überwachungskameras an den Skiliften, die
bereits in einigen Wintersportorten
Praxis sind. Alle Skifahrer sollen fotografiert und die Aufnahmen gezeigt werden, sobald sie erneut die
Drehkreuze passieren. Im Skigebiet
„Das Höchste“ in Oberstdorf denkt
man sogar über ein Video-System
nach. Die Kosten sollen auf den
Preis der Skipässe aufgeschlagen
werden. (uj)
»Bayern
D
ie Herstellung gesunder Lebensmittel scheint in Gefahr.
Jedenfalls häufen sich die Skandale,
die den Verbraucher verunsichern:
Pferdefleisch in der Lasagne, falsch
deklarierte Bio-Eier und jetzt Futtermais, der mit dem Gift von
Schimmelpilzen verseucht ist.
Das Muster, das hinter den Skandalen steckt, ist dasselbe: das Streben von Herstellern und Händlern
nach Profit. Und zwar nach ungerechtfertigtem Extra-Profit. Pferdefleisch und Eier hätten ohne Betrügereien verkauft werden können
– wenn auch zu niedrigeren Preisen. Insofern wurden die Verbraucher „nur“ betrogen.
Der verseuchte Mais hingegen
hätte aus dem Verkehr gezogen
gehört, denn das Gift gelangt auch in
die Milch und damit in den
menschlichen Körper. Geldgier, gepaart mit Sorglosigkeit, geht in
diesem Fall auf Kosten der Gesundheit. Selbst wenn Grenzwerte nur
leicht überschritten sind.
Mancher wird sich verwundert
die Augen reiben, wie weit die Internationalisierung der Lebensmittelproduktion inzwischen gediehen ist und welche Möglichkeiten
der Manipulation sich damit auftun. Mehr Kontrollen wären nötig,
gewiss. Aber noch besser wäre es,
wenn immer mehr Kunden die teureren regionalen Produkte aus
bäuerlichen Betrieben kaufen.
Heute in Ihrer Zeitung
Clowns beschweren sich
Mehrere echte Clowns ärgern sich
über SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück. „Ein Zirkusclown ist kein
Depp, den man auf eine Stufe mit
Berlusconi stellt“, sagte Bernhard
Paul vom Circus Roncalli. »Politik
Sport vom Freitag
FUSSBALL
Eintr. Frankfurt – M’gladbach
0:1
EISHOCKEY
Augsburg – Mannheim
Füssen – Selb
2:4
5:3
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