Bilder einer Ausstellung
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MIT DEMDER NIEDRIGSTEN CO2-WERT SEINER KLASSE. LEXUS RX 450h MIT DEM NIEDRIGSTEN CO2-WERT SEINER KLASSE. UBI BENE Frühjahr 2010 1/2010 € 4,00 Frühjahr 2010 MIT 148 DURCH DIE STADT.* MIT 148 DURCH DIE STADT.* DER LEXUS RX 450h Lifestyle in der Metropolregion Rhein-Neckar barbara nüsse Eysoldt-Preisträgerin neuer look Frühlings-Mode moselromantik Vino-Therapie Im neuen RX 450h führt Lexus fort, was 2005 im weltweit ersten Vollhybrid-SUV begann: neuen RX 450h führt Lexus fort, 2005 im weltweit ersten und Vollhybrid-SUV begann: dieImzukunftsweisende Verbindung vonwas beeindruckender Leistung minimaler Umweltdie zukunftsweisende Verbindung von beeindruckender Leistung minimaler Umweltbelastung. Bei kraftvollen 220 kW/299 PS verbraucht der Lexus und RX 450h gerade einmal belastung. Bei kraftvollen 220 kW/299 PS verbraucht der Lexus RX 450h gerade einmal 6,3 l auf 100 km. Und ist mit einem CO2-Wert von nur 148 g/km* das emissionsärmste 6,3 l auf 100 km. Und ist mit einem CO2-Wert von nur 148 g/km* das emissionsärmste Modell seiner Klasse. Modell seiner Klasse. Kunst-Galerien Bilder einer Ausstellung -Emissionen von von *Kraftstoffverbrauch l/außerorts6,0 6,0l)l)bei beiCO CO2-Emissionen *Kraftstoffverbrauchkombiniert kombiniert6,3 6,3l/100 l/100km km (innerorts (innerorts 6,6 l/außerorts 2 148 g/km imimkombinierten 148 g/km kombiniertenTestzyklus Testzyklusnach nachRL RL 80/1268/EWG. 80/1268/EWG. UBI BENE C<OLJ=FILD D8EE?<@D C<OLJ=FILD D8EE?<@D AHZ Automobil AHZ AutomobilHandels HandelsZentrum ZentrumGmbH GmbH Graudenzer Linie 99, 68307 Mannheim Graudenzer Linie 99, 68307 Mannheim www.lexusforum-mannheim.de www.lexusforum-mannheim.de Sandra Keppeler, Sandra Keppeler,Tel. Tel.06 0621/3 21/3919152-8 52-800 00 editorial Ute Maag – Redaktion „In jedem Winter steckt ein zitternder Frühling, und hinter dem Schleier jeder Nacht verbirgt sich ein lächelnder Morgen.“ W ann beginnt eigentlich der Frühling? Für die Meteorologen hat er schon am 1. März angefangen, „kalendarisch“ startet er am 20. März, doch für jeden einzelnen beginnt er jedes Jahr an einem anderen Tag. Dann nämlich, wenn wir dieses „Zittern“ spüren, das der große Dichter des Libanon, Khalil Gibran, besungen hat. Wenn uns nach dem Morgennebel das erste Mal ein warmer Sonnenstrahl streift, wenn uns zum ersten Mal der dezente Duft einer aufbrechenden Blüte um die Nase weht. Oder wenn wir staunend vor dem ersten Veilchen niederknien. Mit der Kunst verhält es sich ganz ähnlich. Ob uns ein Gemälde, eine Skulptur gefangen nimmt, ist ebenfalls die Sache eines Augenblicks, eines Wimpernschlags. Oft ist es eine besondere Form, eine hervortretende Farbe oder ein kühner Pinselschwung, der uns genauer hinsehen lässt, oder es ist eine große Inszenierung, eine herausragende schauspielerische Leistung, die sich einprägt in unser Gedächtnis. Der Kunst haben wir große Teile unserer Frühjahrs-Ausgabe gewidmet. Neben Museen und Kunsthallen leisten die privat geführten Galerien einen wesentlichen Beitrag zum Kulturstandort einer Region: indem sie Kunst der Öffentlichkeit zugänglich machen, dem interessierten Laien Wege aufzeigen, sich auf sie einzulassen und indem sie zeitgenössische Künstler fördern. Ausgewählte Galerien in der Metropolregion stellen wir in unserem Titelthema vor. Auch die hohe Theaterkunst erhält ihren Raum: Am 20. März wird in Bensheim der Gertrud- Khalil Gibran Eysoldt-Ring verliehen. Nach Klaus Maria Brandauer im vergangenen Jahr wird nun Barbara Nüsse diesen renommierten Preis erhalten. Unser Autor Thomas Tritsch portraitiert die große Schauspielerin, die seit 2009 in Köln in der Titelrolle des Shakespeare-Dramas König Lear brilliert. Und wir blicken nach Essen und ins Ruhrgebiet, das in diesem Jahr Kulturhauptstadt Europas ist. Gudrun Norbisrath, frühere Kultur-Chefin der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung und Expertin für das umfangreiche Programm, gibt einen Einblick in die „andere Romantik“ dieser Region und nennt die Höhepunkte, die eine Reise wert sind. Doch auch die anderen schönen Dinge dürfen im Frühjahrs-UBI BENE nicht fehlen: Die Mode präsentiert sich vielseitig wie lange nicht: Von kurzen Kleidchen über schmeichelnde Tuniken bis hin zu lässigen Jeans im Boyfriend-Style hat Frau die Qual der Wahl – und auch Mann sollte jetzt auf die Suche nach figurbetonenden Anzügen, lässigen Pullis und Sneakern gehen. Unsere Autorin Cordula Schuhmann hat sich außerdem bei den besten Coiffeuren nach den trendigsten Haarschnitten erkundigt. Und wem beim Hängen eines neuen Bildes auffällt, dass es auch höchste Zeit für einen Tapetenwechsel ist, der wird ihre Tipps in Sachen Wandgestaltung schätzen. In diesem Sinne: Genießen Sie den Frühling. UBI BENE. Da wo es gut ist. Ihre UBI BENE Redaktion UBI BENE 3 inhalt 34 54 50 64 08 TITELSTORY Bilder einer Ausstellung Kunst-Galerien in der Metropolregion Rhein-Neckar Alle lieben Bob Frisuren und Schnitte für jeden Typ 08 BACKSTAGE Auf Zeitreise Die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim Design mit Sahnehäubchen Blum Coffee Bar in der Schwetzingerstadt 20 Eventtipps UBI BENEVeranstaltungskalender ladySpecial Pragmatische Visionärin Dr. Ulrike Lorenz, Leiterin der Kunsthalle Mannheim 24 Frisch in den Frühling Acht UBI BENE Tipps, die Laune machen 6 UBI BENE 34 Der Berg ruft Schuh Keller in Ludwigshafen 38 KUNSTSINN 44 Ein mimisches Ereignis Barbara Nüsse erhält den Eysoldt-Ring 64 Klassik zum Anfassen Der Heidelberger Frühling 68 Gelesen Bücher zum Genießen 72 Gehört Musik, die unter die Haut geht 73 46 pferdestärken Saubere Sache Immer mehr Auto-Hersteller entdecken die Hybrid-Technik TRENDART Metamorphose now! Die Mode-Must-Haves der Saison Tapetenwechsel Neue Gestaltungselemente für Wände uNTERNEHMEN 28 GASTGEBER 33 Je später der Abend Die schönsten Bars in Mannheim und Heidelberg 50 54 60 KÖRPERGEFÜHL Ganz schön anspruchsvoll Hochwirksame Schönheitspflege 74 Bad im Wein Vinotherapie an der Mosel 78 UBI BENE Frühjahr 2010 bulthaup Lifestyle in der Metropolregion Rhein-Neckar Frühjahr 2010 1/2010 € 4,00 BARBARA NÜSSE Eysoldt-Preisträgerin NEUER LOOK Frühlings-Mode MOSELROMANTIK Vino-Therapie KUNST-GALERIEN UBI BENE Bilder einer Ausstellung titelbild: Bronzeplastik „Figur auf dem Pferd“ von Hannes Helmke in der Galerie Arthea und Lauth Foto: Christian Dammert rEISEFREUDE Eine andere Romantik Essen für das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt 2010 82 Seit über 10 Jahren Ihr kompetenter und verlässlicher bulthaup Partner in Mannheim! SZENETREFF Gourmetrestaurant Freundstück Jens Fischer ist Aufsteiger des Jahres Wir wurden vom Magazin »Der Feinschmecker« ausgezeichnet und unter die 150 besten Küchenstudios in Deutschland gewählt. 87 Fragebogen Nachgefragt bei Sarah Hecken 89 Editorial Impressum / Adressen Ausblick 03 86 90 bulthaup bei Berndt & Cwikla Augustaanlage 54-56. 68165 Mannheim Telefon 0621 4314990. www.bulthaup-haus.de TITEL story Bilder einer Ausstellung Bildende Kunst braucht Freiräume. Sowohl im übertragenen als auch im Wortsinn. Freiräume für Kreativität, aber auch Freiräume, die die Kunst ihren Liebhabern zugänglich machen. Kunsthallen. Museen. Oder auch die privatwirtschaftlich geführten KunstGalerien. Gerade durch sie wird der Kunstmarkt einer Region geprägt und werden zeitgenössische Künstler gefördert – auch wenn die Beziehung zwischen dem Künstler und seinem Galeristen nicht selten Züge einer Hassliebe hat. UBI BENE 9 TITEL story S ebastian Fath blickt im vordersten Raum seiner Galerie auf leere weiße Wände. „Wir hängen heute“, sagt er und meint damit: Heute werden neue Werke aufgehängt, eine neue Ausstellung, die Fath selbst kuratiert hat, hält Einzug in die Galerie Contemporary in der Mannheimer Elisabethstraße. tian Fath: „Und ich fand immer, die Galeristen haben den coolsten Job von allen.“ Also beschloss der heute 37-Jährige schon früh, selbst einer zu werden, studierte Kunstgeschichte und eröffnete 2003 seine Räume in der Elisabethstraße. Galeristen – Kunstliebhaber mit Geschäftssinn Auch Werner Lauth wurde familiär geprägt. Die Galerie Lauth in Ludwigshafen gibt es seit 1948, sein Großvater, selbst Maler, hat sie gegründet. Der Sohn absolvierte eine Ausbildung zum Vergolder in Bayern, Italien und Hamburg und schloss ab mit der Meisterprüfung, ehe er das Erbe antrat. Ende 2007 hat er mit seiner Geschäftspartnerin Dorothea Gänzler von der Galerie Arthea in Wiesloch großzügige Räume direkt am Rosengarten bezogen. Friedrich Kasten ist promovierter Kunsthistoriker und arbeitete als Kurator unter anderem für den Mannheimer Kunstverein, bis er 1990 beschloss, seine eigene Galerie zu gründen. „Ich bin vom Sammler zum Händler geworden, weil ich gemerkt habe, dass mir das Spaß macht“, begründet er: „Außerdem kann ich als Galerist die Entwicklung eines Künstlers mitverfolgen. Als Kurator mache ich eine Ausstellung mit ihm, und dann sehe ich ihn möglicherweise nie wieder.“ Drei Alltagssituationen dreier Mannheimer Galeristen, die veranschaulichen, wie vielseitig dieser Beruf ist – und wie viel Spaß er dem macht, der sich ihm mit ganzer Hingabe widmet. „Schon meine Kindheit war von Kunst geprägt, da mein Vater Leiter eines Museums war“, erzählt Sebas- Was alle drei eint, ist nicht nur der Sachverstand und die Liebe zur Kunst, sondern auch das Selbstverständnis, was ein „guter“ Galerist sein muss. „Wir gelten als die Bösen im Kulturgeschehen“, sagt Friedrich Kasten. Die Klischees sind ebenso zahlreich wie hartnäckig: Galeristen seien Bei Dr. Friedrich W. Kasten in der Galerie Kasten in der Werderstraße sind die Wände voller Bilder – aber nicht mehr lange. „Voraussichtlich nächste Woche werden wir die neue Ausstellung aufbauen“, erzählt er: „Aber den genauen Termin kenne ich selbst noch nicht. Ich bin in Gesprächen mit dem Künstler, wann ich mit den Werken rechnen kann.“ Werner Lauth berät in seiner Galerie Arthea & Lauth in der Stresemannstraße gerade einen Kunden, der auf der Suche nach einem Gemälde für sein Wohnzimmer ist – mit Geduld, Fachwissen und Einfühlungsvermögen. Denn darauf komme es an, sagt er. Blick in die ausstellung ottmar hörl „Meisterstücke“ in der galerie kasten. galerist Dr. friedrich w. kasten sieht sich als „anwalt“ seiner künstler. 10 UBI BENE In der Ausstellung Licht und Schatten zeigt Sebastian Fath u. a. zwei neue Werke des Künstlers Jens Trimpin (links: 3 x L und Lichtspeicher) sowie die 1983 und 1979 entstandenen Schattenbox 2-VI-83 und Schattenbox 7-VI-79 von Tom Mosley (rechts). ausschließlich marktwirtschaftlich orientiert, sie seien Ausbeuter „ihrer“ Künstler, die mit wenig Aufwand enorm von Verkaufserlösen profitierten. Dass hinter der Fassade viel Arbeit steckt, die sich nicht im Handel mit den Werken anderer erschöpft, sondern jede Menge Betreuung, Werbung und Kundenakquise beinhaltet, wissen die wenigsten. Als Qualitätssiegel kann die Mitgliedschaft eines Hauses im Bundesverband Deutscher Galerien und Editionen (BVDG) gelten. Werner Lauth bringt seine Arbeit so auf den Punkt: „Ich bin da, wo der Künstler nicht ist, und ich leiste das, was der Künstler nicht kann“, erklärt er: „Ein guter Galerist ist ein Kunstliebhaber mit Geschäftssinn.“ Friedrich Kasten sieht sich als „Anwalt“ seiner Künstler und Sebastian Fath ergänzt: „Wir Galeristen sind die Mittler zwischen dem Künstler und dem Sammler oder Käufer, wir sorgen für die Präsentation und natürlich auch für die Werbung.“ Die Galerie ist das Zentrum eines Netzes, das den Künstler und sein Werk mit der Öffentlichkeit verknüpft – die Präsentation auf den wichtigen Messen und den Kontakt zu Museen und Kunstsammlungen eingeschlossen. Mehr als 20 Künstler betreut daher kaum ein Galerist. „Das könnten Sie kaum bewältigen, wenn Sie jedem einzelnen gerecht werden wollen“, begründet Werner Lauth. Galerienverband bündelt die Kräfte der Wettbewerber Nur ein Tabu wird es immer geben: Kein Galerist schreibt einem Künstler vor, was er entwerfen soll. „Das geht gar nicht“, versichert Sebastian Fath: „Das wäre ja ein Eingriff in die Freiheit der Kunst.“ Und auch Friedrich Kasten „bestellt“ nichts bei seinen Schützlingen. „Als Galerist muss man mit dem Künstler mitgehen. Das schließt auch jede Krise mit ein,“ erzählt er. Werner Lauth berichtet: „Künstler sind sensible Menschen, da muss man mitunter Geduld haben und sich freuen, wenn man ein tolles Werk bekommt.“ Eine solche Zusammenarbeit funktioniert nicht immer ohne Spannungen. „Es gibt sicherlich Kombinationen, in denen man von einer Hassliebe zwischen Maler und Galerist sprechen kann“, erklärt Sebastian Fath: „Aber in den allermeisten Fällen sind das sehr stabile Beziehungen, die über Jahre dauern und die eher den Charakter von Freundschaften denn von rein geschäftlichen Beziehungen haben.“ Die meisten Galeristen werden mit den Künstlern, die sie vertreten, alt, und das, obwohl die wenigsten schriftliche Verträge schließen. „Es muss einfach passen, sowohl menschlich als auch in der Kunst“, erklärt Werner Lauth: „Ich vertrete nur Künstler, deren Werk nicht nur souverän gearbeitet ist, sondern das mich auch persönlich anspricht.“ Es sind nicht die Künstler aus der Region, die gezielt gefördert werden – im Gegenteil. „Das Regionale spielt in der Kunst keine Rolle“, sagt Werner Lauth. Friedrich Kasten wird noch deutlicher. „Ein Künstler muss raus aus seiner vertrauten Heimat, um zu reüssieren“, fordert er. Exklusivität gibt es für den Galeristen nicht. Fast alle renommierten oder aufstrebenden Maler und Bildhauer arbeiten national und international mit mehreren Galerien zusammen – doch innerhalb einer Region sind sie nur in einer zu sehen. Daher ist die Vielfalt der zeitgenössischen Künstler, die die Galeristen der Metropolregion Rhein-Neckar repräsentieren, durchaus beachtlich – auch wenn Friedrich Kasten eines bemängelt: „Mannheim fehlt eine Akademie. In Städten wie Karlsruhe oder Frankfurt ist das künstlerische Spektrum größer.“ Daher käme ihm die Bewerbung Mannheims als Kulturhauptstadt Europas gerade recht: „Das würde dem Kulturstandort neue Impulse verleihen.“ So wie der Mannheimer Galerienverband, der auf Initiative von Sebastian Fath 2004 gegründet wurde. Mittlerweile wächst er in die Metropolregion hinein und wurde daher im vergangenen Jahr umbenannt in Galerienverband Rhein-Neckar. „Auch wenn wir Wettbewerber sind, können wir in bestimmten Feldern zusammenarbeiten“, begründet Fath seinen Vorstoß, dem seinerzeit immerhin acht Galerien folgten. UBI BENE 11 TITEL story Die Galerie Arthea & Lauth, die Werner Lauth (rechts) gemeinsam mit Dorothea Gänzler leitet, zeigt z.B. Hannes Helmkes Bronzeplastik „Schüchterne“, das Ölgemälde „Rose“ von Gabi Streile oder „Roter Lichtspalt“ von Sibylle Wagner (oben von links nach rechts). Einige haben den Verband wieder verlassen, neue kamen hinzu, so dass in diesem Jahr erneut acht Häuser drei Projekte gemeinsam stemmen werden: Die Galerientage vom 7. bis 9. Mai, die Kurze Nacht der Galerien im September und die viermal im Jahr erscheinende Info-Broschüre „Kunst“, die über aktuelle Ausstellungen und Termine informiert. Die Freude an der Kunst verbindet Die Interessierten sind zahlreich. „Bei der Kunst gibt es keine sozialen Grenzen“, sagt Friedrich Kasten. In den Kundenstämmen der Galerien findet sich die 16-jährige Schülerin, die gerade voller Stolz ihren ersten Druck erstanden hat, genauso wie der passionierte Privat-Sammler oder der erfolgreiche Manager, der ein Gemälde für sein Büro sucht. „Dass Galerien elitär und teuer sind, ist ein Vorurteil“, klärt Werner Lauth auf, und Friedrich Kasten fügt hinzu: „Im Gegenteil, wir fördern die Bereitschaft, sich auf Kunst einzulassen.“ Denn wer sich einlässt auf die Werke und ihre Schöpfer, der wird wahre Freunde erleben. Als Spekulationsobjekt taugt zeitgenössische Kunst dagegen weniger – sagen die Experten. „Der Kunstwert verändert sich ja nicht. Es ist der Marktwert, der steigen oder fallen kann“, begründet Friedrich Kasten. Auch Werner Lauth rät davon ab, ein Gemälde oder eine Skulptur nur aus Gründen der Gewinnerwartung zu erstehen: „Es sollte der eigenen Ästhetik und dem persönlichen Geschmack entsprechen. Ideal ist es, wenn man sich darin wiederfindet.“ Sebastian Fath findet dennoch, dass man Geld auch in Kunst anlegen sollte. „Man hat vielleicht am Ende keine Wertsteigerung“, sagt er trocken: „Aber an Kunst, die man jeden Tag betrachten kann, hat man mehr Freude als an jedem Aktienpaket.“ Text: Ute Maag Fotos: Christian Dammert n 12 UBI BENE Arthea & Lauth – Galerie am Rosengarten Stresemannstraße 4, 68165 Mannheim Tel. 0621 1679292 www.arthea-lauth.de Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 14 bis 18.30 Uhr, Samstag 12 bis 16 Uhr Galerie Kasten Werderstraße 18, 68165 Mannheim Tel. 0621 407038 www.galerie-kasten.de Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14 bis 19 Uhr, Samstag 12 bis 15 Uhr Sebastian Fath | Contemporary Elisabethstraße 7, 68165 Mannheim Tel. 0621 7644400 www.fath-contemporary.de Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14 bis 19 Uhr, Samstag 10 bis 16 Uhr Galerienverband Rhein-Neckar www.galerienverband-rhein-neckar.de Chillap: höchst futuristisch Der Chillap macht der Kamasitra-Kollektion alle Ehre. Noch nie waren so viele Stände in einem einzigen Sessel möglich. Aufgrund der Flexibilität können Sie im Chillap JR-9080 ausruhen, entspannen, lesen, faulenzen, (mit dem Laptop) arbeiten... Erleben Sie den Komfort des Chillap in unserem Showroom ! Sanitherm ® | Hans Thoma Straße 89-99 | 68163 Mannheim [email protected] | Telefon: 06 21 / 4 10 97 02 Das führende Haus in der Metropolregion Bäder n Küchen n Fliesen n Möbel TITEL story Internationale Gegenwartskunst, konkret und konstruktiv: Wie vielfältig das spektrum an bildender kunst ist, zeigt Ein Rundgang durch ausgEwählte Galerien der Metropolregion Rhein-Neckar. Heidelberg Galerie G: Neue Sachlichkeit Galerie Marianne Heller: Galerie p 13: Konzeptionelle und Tier- und jagdkunst Zerbrechliche Schönheit Gegenwartskunst Im Jahr 1967 eröffnet, ist die Galerie G mit der Erfahrung aus über 40 Jahren Kunsthandel der kompetente Ansprechpartner für den anspruchsvollen Sammler und Liebhaber gegenständlicher Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts. Mit ihren Spezialgebieten „Zeitgenössische Kunst“ und „Neue Sachlichkeit“ stellt sie weit über die Region hinaus eine wichtige Größe dar. Ein weltweites Alleinstellungsmerkmal erlangt sie mit Tier- und Jagdkunst der hoch ausgezeichneten Künstler Wilhelm Kuhnert, Nobertine von Bresslern-Roth sowie Manfred Schatz und schließt damit nicht nur in Deutschland eine große Lücke. Die Leidenschaft der Kunstliebhaberin Petra Kern gepaart mit hoher fachlicher Kompetenz und Sensibilität sichern ihr das Vertrauen eines großen Kundenkreises aus Europa und Übersee. Darüber hinaus sieht sie in beständiger Qualität und einem beispielhaften Service die unverzichtbare Basis, um Kunstwerke mit Menschen entsprechend ihrem individuellen Anspruch zusammenzubringen. Marianne Heller war begeistert von der Vorstellung des englischen Künstlers Leach, nach der der Mensch in seinem Alltag mit schönen Dingen umgeben sein solle. 1978 gründete Marianne Heller die Galerie für zeitgenössische keramische Kunst, in einem Metier also, dessen lange Geschichte geprägt war von Innovation, schöpferischem Geist und gestalterischer Freiheit. In einer ständigen Ausstellung und in Einzel – und Gruppenausstellungen werden Skulpturen und Gefäße bedeutender Künstler präsentiert und damit aktuelle Trends und Standards internationaler Keramikkunst aufgezeigt. Mit ihren hellen, großzügigen Räumen ist die Galerie zu einer Attraktion im Zentrum der Stadt Heidelberg und zu einem internationalen Treffpunkt für Künstler, Sammler und alle, die sich für moderne angewandte Kunst und deren freie Tendenzen interessieren, geworden. Die 2007 gegründete Galerie in der Heidelberger Altstadt zeigt konzeptuelle Ansätze internationaler Gegenwartskunst und junge Kunst aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Skulptur und Installation. Pro Jahr finden bis zu zehn Ausstellungen statt. Das Galeriegebäude zeichnet sich aus durch schlichte, geradlinige Formen in Kontrast zu belassenen alten Bauteilen. In diesem Sinne ist es auch das Konzept der Galerie zeitgenössische Strömungen mit Bestehendem zu verbinden. Der offen gestaltete Galerieraum im Erdgeschoss des Gebäudes wird ergänzt durch ein lichtes Atrium, das zur Präsentation von Skulpturen und Installationen im Außenbereich genutzt wird. Künstler der Galerie sind u.a. Reiner Seliger, Marten G. Schmid, Tim Clorius, Friedemann Hahn, George Pusenkoff, Natalia Berschin. Neben der Ausstellungstätigkeit berät Galeristin Dr. Kristina Hoge Sammler und Unternehmen im Aufbau und der Betreuung von Kunstsammlungen und der Ausstattung von Räumlichkeiten. Galerie G Inhaberin Petra Kern Uferstraße 4, 69120 Heidelberg Tel. 06221 484120 Fax 06221 400188 E-Mail: [email protected] www.galerie-g.de Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 bis 13 Uhr, 14.30 bis 18 Uhr, Samstag 10 bis 14 Uhr Termine nach Vereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten 14 UBI BENE Galerie Marianne Heller Friedrich-Ebert-Anlage 2 (Am Stadtgarten), 69117 Heidelberg Tel. 06221 619090 www.galerie-heller.de Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 11 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Samstag 11 bis 16 Uhr Aktuelle Ausstellung: bis 18. April 2010: Galerie Heller, Heidelberg und Yufuku Gallery, Tokyo präsentieren vier japanische Keramik-Künstler. Galerie p 13 Pfaffengasse 13, 69117 Heidelberg Tel. 06221 7295543 www.galerie-p13.de Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 11 bis 13.30 Uhr und 14.30 bis 19 Uhr Aktuelle Ausstellungen: bis 17. April 2010: Modern Aboriginal Art 23. April bis 18. Mai 2010: Bruno Kurz „Polychrom“, abstrakte Malerei Kunsträume in Heidelberg: Die Galerie Heller für zeitgenössische keramische Kunst (links) und die Galerie P 13, in der internationale Gegenwartskunst in reizvoller Architektur präsentiert wird (rechts). Galerie Uwe Sacksofsky: Das Quadrat im Fokus Die Galerie wurde im Jahr 1991 in Heidelberg von Ulrike und Uwe Sacksofsky als Programmgalerie für konkrete und konstruktive Kunst gegründet. Mit dem Umzug der Galerieräume in die zentrale Lage Neuenheims im Dezember 2004 erhielt das ursprünglich strenge Galerieprogramm eine größere Vielfalt. Obwohl der Hauptfokus nach wie vor auf konkreter und konstruktiver Kunst liegt, werden zunehmend auch junge Positionen zeitgenössischer figurativer Kunst in das Galerieprogramm integriert. Im Depot der Galerie befinden sich darüber hinaus zahlreiche Werke der klassischen Moderne und Künstlernachlässe. Die Galerie Sacksofsky hat sich insbesondere international einen Namen gemacht und ist auf zahlreichen Kunstmessen vertreten, wie der Art Cologne, der Art Frankfurt und der Art Karlsruhe. Galerie Uwe Sacksofsky Brückenstraße 35, 69120 Heidelberg Tel. 06221 6553941 www.galerie-sacksofsky.de Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10.30 bis 18 Uhr, Samstag 10.30 bis 14 Uhr Aktuelle Ausstellungen: bis 30. April 2010: Johannes Itten „Ungezeigte Zeichnungen“ 8. Mai bis 26. Juni 2010: Gisela von Bruchhausen: Skulpturen, Wandobjekte, Zeichnungen Edition Staeck: Vorsicht Kunst! Die Edition Staeck wurde 1965 unter dem Namen »Edition Tangente« als Produzentenedition gegründet. In den ersten Jahren wurden vor allem Dokumentationen zur Avantgardekunst sowie Grafiken und Objekte von zeitgenössischen Künstlern verlegt. 1968 kamen die Postkarten dazu, 1971 das erste Plakat von Politkünstler Klaus Staeck. Inzwischen sind 600 Grafik- und Objektauflagen, über 300 Plakate und mehr als 500 Postkarten erschienen. Von Beginn an war es das Ziel der Edition, qualitätsvolle Grafik möglichst preiswert anzubieten. Künstler wie Joseph Beuys, Erwin Heerich, Palermo, Dieter Roth, Panamarenko, Christo, Ben Vautier, Wolf Vostell, Sigmar Polke, Günther Uecker, Nam June Paik und Marcel Broodthaers unterstützten dabei. In der letzten Zeit kamen u. a. Felix Droese, A. R. Penck, Kirsten Klöckner, Rolf Schneider, Harald Naegeli, Uwe Esser, Emilio Vedova, Katharina Sieverding, Carsten und Olaf Nicolai, Max Neumann, Moritz Götze, Markus Oehlen, Gerhard Richter, Neo Rauch, Astrid Klein, Rune Mields und Rosemarie Trockel dazu. Edition Staeck Ingrimstraße 3 und Krämergasse 12, 69117 Heidelberg Tel. 06221 24753 www.staeck.com Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 10 bis 13 Uhr Aktuelle Ausstellung: 12. März bis 30. Mai 2010: „Bild – Abbild“ – Medium Fotografie UBI BENE 15 TITEL story Bildhauerei ist der Schwerpunkt der Galerie Ruppert in Landau (links). Linde Hollinger arbeitet in Ladenburg gern mit jungen Avantgardisten zusammen (rechts). Mannheim Ladenburg Landau Galerie Angelo Falzone: Galerie Linde Hollinger: Galerie Ruppert: Ironischer Konzeptualismus Konkrete Kunst im Palais Schwerpunkt Bildhauerei Angelo Falzone hat die Bewegung des Ironischen Italienischen Konzeptualismus etabliert, einen Begriff, der inzwischen Eingang in die Kunstgeschichte gefunden hat. Legendär waren die Vernissagen in seiner ersten Mannheimer Galerie „Halskratz“. Seit 1995 trägt die Galerie den Namen des unkonventionellen Galeristen und ist seit 2009 – nach mehreren Zwischenstationen in den Quadraten – in unmittelbarer Nachbarschaft zu den ReissEngelhorn-Museen zu finden. Viele von Angelo Falzone geförderte Künstler sind inzwischen bundesweit und international von Bedeutung und in Museen und Sammlungen vertreten. Die bunte und innovative Ausstellungstätigkeit umfasst Fotografie und Malerei, Skulptur, Plastik und Objektkunst. „Kunst ist nie Nachahmung der Natur, sondern aus ebenso strengen Gesetzen gewachsen wie die Natur.“ Kurt Schwitters’ Erkenntnis steht für die Firmenphilosophie der Galerie. Im März 1990 gründete Linde Hollinger mit Blanka Heinecke die März-Galerien Ladenburg-Mannheim. Seit 2008 führt sie die Ladenburger Galerie unter eigenem Namen. Das anspruchsvolle Galeriekonzept präsentiert konstruktive, konkrete und konzeptionelle Kunst international bekannter Künstler. Neben Einzelausstellungen international bekannter Künstler arbeitet die Galeristin ebenso gerne mit jungen Avantgardisten zusammen. Das ideale Ambiente für die Ausstellungen bietet das Preysing-Palais, ein barockes Palais und eine Tabakmanufaktur aus dem frühen 20. Jahrhundert. Ständig vertreten werden durch die Galerie u. a. Werner Bauer, Nicholas Bodde, Hellmut Bruch, Vera Molnar, Jan van Munster, G. Y. Wu und Shizuko Yoshikawa. Das Ehepaar Ruppert gründete seine Galerie 1989 zunächst in Hainfeld, einem kleinen Weinort an der Südlichen Weinstraße. Ihre Liebe zur Kunst wurde bereits während des gemeinsamen Musikstudiums in Trossingen durch die Freundschaft mit dem Maler und Bildhauer Otto Herbert Hajek geweckt. 1993 zog die Galerie von dem kleinen Weinberghaus in komfortablere Räume in Landau in der Pfalz um. Im Hochparterre des Gründerzeithauses zeigen Thilo Ruppert und Eva Krebs-Ruppert jährlich vier bis sechs Ausstellungen. Inzwischen sind sie weiteren Bildhauern freundschaftlich eng verbunden. Schwerpunkt des Galerieprogramms ist nach wie vor die Bildhauerei. Folgende anerkannte Namen dieser Sparte in der Gegenwartskunst werden neben Franz Bernhard vertreten: Jürgen Brodwolf, Angela Flaig, Hans Michael Franke, Jörn Kausch, Stefanie Lampert, Werner Pokorny, Eckart Steinhauser, Ulrich J. Wolff und Andrea Zaumseil. Galerie Linde Hollinger Rheingaustraße 34, 68526 Ladenburg Tel. 06203 402510 www.galerielindehollinger.de Galerie Ruppert Ostbahnstraße 11, 76829 Landau in der Pfalz Tel. 06341 80659, www.galerie-ruppert.de Galerie Angelo Falzone D 6, 16, 68159 Mannheim Tel. 0621 416780 www.galerie-falzone.de Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14 bis 18 Uhr, Samstag 11 bis 15 Uhr und nach Vereinbarung Aktuelle Ausstellungen: 20. März bis Mitte April 2010: Fotografien von Luigi Toscano „Pistolen und Kaugummi automaten“ ab Mai 2010: Edgar Schmandt „Prinzhorn Portraits“ 16 UBI BENE Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 13 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung Aktuelle Ausstellung: bis 17. April 2010: Camille Graeser, Zeichnungen und Druckgrafik Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 12 Uhr, Donnerstag und Freitag 17 bis 19 Uhr, Samstag 11 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung Aktuelle Ausstellungen: 17. April bis 15. Mai: Josef Bücheler, Objekte Ständige Fachausstellung auf über 1.600 qm Komplettservice – von der Projektierung bis zur Übergabe Partnerschaft mit den Besten Michelstadt Lösungen, die begeistern Galerie Veronica Kautsch: Prägnante Positionen Seit 15 Jahren ist die Galerie Veronica Kautsch in Michelstadt / Odenwald ansässig. Im restaurierten und modernisierten Anwesen in der historischen Altstadt präsentiert Veronica Kautsch prägnante Positionen der nichtgegenständlichen Kunst und immer mal wieder – kontrapunktisch – Überraschungen aus Malerei, Plastik und Fotografie. Der Künstlerstamm ist international. Im „white cube“ werden pro Jahr vier Wechselausstellungen gezeigt. Das Schaulager präsentiert permanent Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler der Galerie. Galerie Veronica Kautsch Mauerstraße 9–11, 64720 Michelstadt Tel. 06061 12361 www.galerie-kautsch.de Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 15 bis 18.30 Uhr, Samstag 11 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung Aktuelle Ausstellungen: bis 10. April 2010: Ryo Kato „Schimpansen für Feinschmecker“, (Malerei) Juni / Juli 2010: Sabine Funke, Malerei Büros mit Persönlichkeit KAHL Büroeinrichtungen GmbH Industriestraße 17-19 68169 Mannheim Tel. 0621 32499-0 Fax 0621 32499-99 www.kahlgmbh.de [email protected] Öffnungszeiten: Montag - Freitag 7.30 - 17.00 Uhr Texte: Ute Hansen n KAHLimage 95x265UBI.indd 1 17.08.091710:59 UBI BENE Promotion Vom Auge – mitten ins Herz Einen Lidschlag entfernt scheint die Bewegung, das figürlich Greifbare, das man eben noch aus dem Augenwinkel zu erahnen glaubte. Ein winterblasser Sonnenstrahl fügt der Lichtstimmung in den Ausstellungsräumen seine aschige Nuance hinzu und schon scheint ein anderes Gemälde in sich zu vibrieren und sich, trotz der scheinbaren Schlichtheit, dem Betrachter erneut zu entziehen. Auch Peter Zimmermann erliegt immer wieder der Magie, die den Exponaten aus dem Bereich der Farbfeldmalerei innewohnt. Und so sind unter anderem Werke von Künstlern wie Kuno Gonschior, Johannes Geccelli oder Frank Piasta seit 1996 immer wieder „gerngesehene Gäste“ der Galerie Peter Zimmermann in der Mannheimer Oststadt. I n den Augen des Juristen und studierten Kunsthistorikers spiegeln sich Begeisterung und Leidenschaft, wenn er von Fotorealismus à la Mark Fairnington oder Vertretern des Deutschen Informel wie Gerhard Hoehme und Peter Brüning spricht. Aber auch die jungen, bis dato eher unbekannten Künstler wie Birgit Brandis oder die Engländer Sean Dawson und Roxy Walsh, die der Galerist zum Teil mit Erstpräsentationen in die Quadratestadt holt, treffen bei Zimmermann mitten ins Herz. Denn davon bringt der Fachmann bei aller künstlerischen wie kaufmännischen Expertise eine ganze Menge in seine Arbeit ein. „In meinem Beruf muss man das Kunststück beherrschen, mit einem Fuß in Bodennähe zu schweben“, lacht der Galerist. Traumberuf Galerist: Begleiter für Künstler, Werk und Käufer Gleichzeitig sieht es Zimmermann auch als seine Aufgabe, Nachwuchstalenten eine entsprechende Plattform zu bieten. Nimmt er aber 18 UBI BENE einen nicht-etablierten Künstler unter seine Fittiche, ist er von dessen Entwicklungspotenzial überzeugt. Er schlüpft dabei in die Rolle des Begleiters – der Kunstwerke, deren Schöpfer und letztlich auch deren Käufer. Zu Letzteren gehören private Sammler aus der ganzen Welt. Von der Westküste Amerikas, über Europa und Asien bis nach Australien reicht der Kundenstamm des Mannheimers. Darüber hinaus vertrauen Konzerne – unter anderem aus der Finanz-, Automobil- und der Chemiebranche – auf sein Urteil als Kenner. Denn die Werke selbst stehen für den glühenden Verehrer von Größen wie Francis Bacon immer im Mittelpunkt. „Der Handel mit Kunst mag wohl mein Beruf sein, aber meine Bestätigung ziehe ich nicht aus dem Verkauf selbst, sondern vor allem daraus, mit anderen meine Begeisterung teilen zu können.“ Und wer den Mann trifft, für den neben der Familie die Kunst zum Lebensinhalt geworden ist, ist von seiner authentisch-herzlichen Offenheit und seinem fundierten Wissen als Kenner der internationalen Kunstszene fast ebenso fasziniert wie von den Werken, die er in einem ansprechend zurückhaltenden Ambiente gekonnt zu inszenieren weiß. Atmosphäre, die Vertrauen schafft und Kunst in den Mittelpunkt stellt Dabei hat er sich bewusst gegen eine Galerie mit großen Fensterfronten entschieden. Interessenten gelangen durch einen seitlich gelegenen Eingang in die schmucke Villa in der Leibnizstraße 20. Im Innern des historischen Gebäudes bilden edle Dielenböden und dezent mit Stuck verzierte Decken einen fast intimen Rahmen, ohne von den Exponaten abzulenken. Dadurch entsteht eine Atmosphäre, in der sich der Kunde nicht nur wohl und ernst genommen fühlt, sondern sich auch ganz unverkrampft auf die Kunst einlassen kann. Ein Ambiente, das auch Gäste der hauseigenen Ausstellungen genießen, Markus Vater – Am Wasser, 2008 Öl auf Nessel, 200 x 300 cm (oben) Winston Roeth – Lovers Prayer, 2008 Tempera auf Aluminium, 300 x 120 cm (rechts auSSen) Peter Zimmermann lebt mit und für die Kunst, die er in seiner Galerie, bei Ausstellungen, Messen und in Büchern präsentiert. (rechts) wie die Einträge in seinem Gästebuch belegen. Wenn Zimmermann nicht gerade Kunden berät, in seiner Galerie eine neue Ausstellung oder einen Messeauftritt vorbereitet, pflegt er einen engen Kontakt zu Künstlern und anderen Galeristen. Darüber hinaus sind schon zu zahlreichen Ausstellungen sowie Künstlern aufwendig gestaltete Kataloge und Bücher erschienen, die Peter Zimmermann herausgegeben hat. „Kunst ist eben mein Leben.“ n Galerie Peter Zimmermann Leibnizstraße 20 68165 Mannheim Tel. 0621 419031 www.galerie-zimmermann.de Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 12.30 bis 18 Uhr Samstag 11 bis 14 Uhr, sowie nach Vereinbarung UBI BENE 19 BAckstage Auf Zeitreise Den Ausstellungen in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen gehen oft jahrelange Planungen voraus. Je näher der Eröffnungstermin rückt, desto mehr Mitarbeiter werden hinter den Kulissen in die Vorbereitungen einbezogen. Denn dem Zufall darf nichts überlassen bleiben. Kostbare Leihgaben: Die Gürtelplatte aus dem vierten Jahrhundert vor Christus, die in der Ausstellung „Das Gold der Steppe“ zu sehen ist, kommt aus St. Petersburg. Den thronenden König, der im 13. Jahrhundert in Norditalien entstand, stellt das New Yorker Metropolitan Museum of Art für die Staufer-Ausstellung zur Verfügung. W er hierher kommt, muss nicht nur Zeit mitbringen, sondern auch die Bereitschaft, sich auf eine Zeitreise zu begeben: Von den antiken Reiternomaden hinüber zu Friedrich Schiller, aus der Höhle der Steinzeitmenschen weiter bis zur Ausgrabungsstätte von heute und nach einem Abstecher in die Welt des Theaters noch einmal die Absurdität der Berliner Mauer Revue passieren lassen – in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen, kurz „rem“, sind solche gewaltigen Sprünge möglich. Man muss dafür lediglich einen Aufzug besteigen, ein paar Treppen gehen oder eine Straße überqueren: An vier Ausstellungsorten in den Quadraten B 5, C 4, C 5 und D 5 präsentieren die rem Kulturgeschichte der Vergangenheit und der Gegenwart. Einer der Aufzüge durch die Zeit befindet sich im Zeughaus in C 5: Von der „Schatzkammer“, einer Ausstellung sakraler Kunst im Erdgeschoss, bringt der Lift noch bis Ende Mai die Besucher in eine andere Welt – die Welt der Skythen und ihrer fast sagenhaft anmutenden Schätze. Im Halbdunkel des Ausstellungsraumes funkelt das „Gold der Steppe“: Halsreifen, 20 UBI BENE Ohrringe, Diademe, Schwerter in kostbaren Scheiden und Sattelbeschläge glänzen in Vitrinen auf dunklem Untergrund um die Wette und lassen den Betrachter staunen über die schiere Menge des Edelmetalls, über die Kunstfertigkeit der Reitervölker – und vielleicht auch über die Tatsache, dass all die Exponate hier in Mannheim zu sehen sind. Denn auch das ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Modernste Messgeräte überwachen Kostbarkeiten aus einer anderen Zeit „Die Auflagen der Leihgeber werden immer höher“, weiß Bernd HoffmannSchimpf, leitender Restaurator der rem. Fast alle Museen seien heute auf Sonderausstellungen als Publikumsmagneten angewiesen. „Viele Schauen wandern daher ständig. Den Objekten tut das nicht gut.“ Wer ein Exponat verleiht, ist daher sehr darauf bedacht, dass es in der Fremde „gut behandelt“ wird. Deshalb wird auch in Mannheim nichts dem Zufall überlassen: Die Zusammensetzung der Farbe, mit der die Vitrinensockel gestrichen Mannheimer Schatzkammern: Das Zeughaus in C 5 und das Museum Weltkulturen in D 5. sind, die Qualität des Stoffes, auf dem die Exponate liegen, das Raumklima und die Lichtregulierung – alles unterliegt strengster Überwachung, denn es kann ausschlaggebend dafür sein, ob eine Leihgabe in die Kurpfalz reisen darf oder nicht. Jeden Morgen prüft der Chefrestaurator auf seinem Rundgang durch die Ausstellungen, ob alles in Ordnung ist, kontrolliert die Messgeräte, schaut, ob in den Vitrinen nichts verrutscht ist. Wer Glück hat, kann Bernd Hoffmann-Schimpf derzeit außerdem bei einer anderen, für seinen Beruf typischen Tätigkeit beobachten: Der Restaurator hat seine Werkstatt mitten in die Mitmachausstellung „Achtung Ausgrabung!“ verlegt. Hier erfahren große und kleine Besucher, wie Archäologie funktioniert. Wer mag, kann in einem vorbereiteten Grabungsfeld selbst Strukturen freilegen und Funde bergen – oder eben dem Profi bei der Arbeit zusehen, wie er antike Fresken aus Pompeji restauriert. Drei Jahre Vorbereitung für die erste Staufer-Ausstellung seit über 30 Jahren Allzu viel Zeit kann Hoffmann-Schimpf zum eigenen Bedauern den italienischen Wandmalereien jedoch nicht immer widmen. Als leitender Restaurator ist er zuständig für alle großen Sonderausstellungen wie zuletzt die Alexander-Schau in Verbindung mit dem „Gold der Steppe“. Und das nächste Großprojekt steht schon an: „Die Staufer und Italien“ heißt die große Mittelalterschau, die die rem ab September zeigen. Mit BadenWürttemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz präsentieren dabei erstmals drei Länder gemeinsam ihren Anteil an der staufischen Geschichte. Die Vorbereitungen für die Ausstellung haben vor über drei Jahren begonnen und gehen nun in die „heiße“ Phase. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt abermals: Nichts ist selbstverständlich. Und: Für Ungeduldige und Einzelkämpfer ist hier der falsche Platz. Den letzten großen Überblick über die Stauferzeit hatte eine Ausstellung in Stuttgart im Jahr 1977 geboten. Seitdem hat die Wissenschaft viele neue Erkenntnisse hinzugewonnen, außerdem ist eine neue Generation von Museumsbesuchern herangewachsen – Gründe genug, das Stauferjahr 2010 auszurufen und in einer groß angelegten Schau die neuesten Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit vorzustellen. Klug gewählte Exponate schaffen eine Aura des Authentischen Die Planungen beginnen im kleinen Team. Gefragt sind zunächst vor allem die Kuratoren, die die Ausstellung konzipieren, sprich sich ins Thema einlesen, recherchieren und ein Netzwerk aufbauen. „Zuerst einmal geht es um die Frage, welche Aussage eine Ausstellung haben soll. Davon ausgehend ist zu überlegen, welche Exponate diese Aussage belegen können“, beschreibt Dr. Alexander Schubert seine Aufgabe und die seiner Kollegen. Der Mittelalter-Historiker ist Kurator der Staufer-Schau und zudem zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit und die Koordination aller teilnehmenden Ausstellungs-Orte. Wichtig ist es ihm, mit Hilfe der Exponate eine „Aura des Authentischen“ zu schaffen. „Die Leute bekommen eine Gänsehaut, wenn sie realisieren: Dieses Objekt war dabei, als Friedrich in Bad Wimpfen eingezogen ist“, beschreibt Schubert den gewünschten Effekt. „So entsteht auch das Bewusstsein für den zeitlichen Abstand.“ Je näher der Ausstellungstermin rückt und je detaillierter die Planungen werden, desto mehr Abteilungen des Museums werden mit einbezogen. Häufige Sitzungen sind nötig, denn genaue Absprachen sind jetzt wichtig – zum Beispiel was die Gestaltung der Ausstellung und den konkreten Aufbau angeht. In der Regel werden mit dem „Design“ spezielle Ausstellungsarchitekten beauftragt, die die Ideen der Kuratoren publikumswirksam umsetzen. Sie lassen sich Sachen einfallen wie etwa die riesige interaktive Tafel, die bei der Alexander-Schau eindrucksvoll den Zug des Feldherrn gen Osten veranschaulicht hat. Und auch der Restaurator kommt spätestens in dieser Planungsphase wieder ins Spiel: Wenn die Kuratoren ihre „Wunschzettel“ mit Exponaten erstellt haben, ist es an Bernd Hoffmann-Schimpf mit zu entscheiden: Kann das gewünschte Objekt nach Mannheim kommen – oder würde es beispielsweise durch den Transport zu stark belastet? Eine andere nicht unerhebliche Frage ist, ob die Leihgeber überhaupt einverstanden sind, dass ein Exponat die Reise in die Quadrate-Stadt unternimmt. Hier ist Diplomatie gefragt und ein gutes Netzwerk. Oft findet sich eine Lösung in Form eines Tauschgeschäftes nach dem Motto „Wir leihen euch dieses Objekt, dafür bekommen wir jenes von euch für unsere nächste Ausstellung.“ In der Regel sind solche Leihgaben Ehrensache unter den Museen, ein Vorteil für die rem ist UBI BENE 21 BAckstage außerdem, dass sie sich in der Szene einen guten Ruf erworben haben. „Viele Museen sind stolz darauf, Gegenstände aus ihren Sammlungen bei uns präsentieren zu können und so auf sich aufmerksam zu machen“, betont Alexander Schubert. Die großen Helden der Geschichte faszinieren Tausende Besucher Für die Staufer-Ausstellung rechnet der Kurator mit mindestens 100.000 Besuchern. Genau kann das Publikums-Interesse natürlich niemand vorhersagen, doch es gibt Erfahrungswerte, welche Themen die Leute besonders ansprechen: Vor allem die „großen Helden der Geschichte“, so Schubert, ziehen die Menschen in ihren Bann. Bei der Staufer-Schau werden das vor allem Friedrich I. Barbarossa, Friedrich II. und Heinrich VI. sein. Ebenfalls eine Erfolgsgarantie sind spektakuläre Themen wie etwa die Mumien-Ausstellung, die vor gut zwei Jahren über 200.000 Besucher zählte. Neben solchen Blockbustern legen die rem aber auch Wert auf die kleineren Ausstellungen – die im Übrigen häufig gar nicht wesentlich weniger aufwendig sind, was die Organisation angeht. „Evet – Ja, ich will“, die deutsch-türkische Hochzeitsausstellung, war im vergangenen Jahr so ein Beispiel. Dass die Zielgruppe bei diesem Thema nicht unendlich groß ist, war den Organisatoren bewusst. Dafür hat die ungewöhnliche Präsentation so manchen in die rem gelockt, der seine Freizeit ansonsten nicht mit dem Besuch von Ausstellungen verbringt. Denn auch das ist Ziel der Verantwortlichen: Das Museum für alle Bevölkerungs- und Altersgruppen öffnen und interessant machen. Die Vielfalt der Ausstellungsorte und der Themengebiete in den rem hilft den Mannheimern, diesem Anspruch gerecht zu werden. Und wem die auf derzeit 11.300 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentierten Objekte noch nicht genug sind, der darf sich schon auf den Herbst freuen: Dann nämlich wird mit dem Bassermannhaus in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zeughaus und dem Museum Weltkulturen ein Forum eröffnet, das komplett der Musik und der Kunst gewidmet ist. Text: Nicole Pollakowsky n Museum für alle Generationen: Kinder können in der Ausstellung „Achtung Ausgrabung!“ Einblicke in die Archäologie gewinnen und selbst nach Schätzen graben. 22 UBI BENE Chef-Restaurator Bernd Hoffmann-Schimpf bringt in liebevoller Kleinarbeit antike Fresken wieder zum Strahlen. Stichwort: rem Die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim (rem) gelten als herausragender Ausstellungsstandort und bedeutendes Forschungszentrum vor allem in den Bereichen Archäologie, Weltkulturen und Fotografie. Eine Besonderheit ist die enge Verbindung der als Eigenbetrieb der Stadt Mannheim geführten rem und der Curt-Engelhorn-Stiftung (CES). Die rem in Zahlen: n 4 Ausstellungsorte: Museum Zeughaus C 5, Museum Weltkulturen D 5, Museum Schillerhaus B 5, ZEPHYR – Raum für Fotografie C 4. Als fünfte Einheit kommt ab Herbst 2010 das Bassermannhaus für Musik und Kunst hinzu. n 11.300 qm Ausstellungsfläche (ab 2010 12.600 qm) n ca. 1,2 Millionen Objekte n 2 Forschungszentren: Curt-Engelhorn-Zentrum für Kunst- und Kulturgeschichte, Curt-Engelhorn-Zentrum für Archäometrie n 101 Mitarbeiter (rem und Curt-Engelhorn-Stiftung) n 230 Ehrenamtliche n 257.975 Besucher im Jahr 2009 ,BDIFMzGFO ,BNJOF /BUVSTUFJO "DDFTTPJSFT Ausstellungen 2010 n Noch bis 25. April im Museum Zeughaus C 5: Robert Häusser – Die Berliner Mauer. Fotografien und Zitate n Noch bis 25. Mai im Museum Zeughaus C 5: Das Gold der Steppe – Fürstenschätze jenseits des Alexanderreichs n Noch bis 19. September im Museum Weltkulturen D 5: Achtung Ausgrabung! Wie funktioniert Archäologie? n 13. Juni bis 13. Juni 2011 im Museum Weltkulturen D 5: Berlins verborgener Olymp in Mannheim. Die Rückkehr der Götter n 19. September bis 20. Februar 2011 im Museum Zeughaus C 5: Ralf Schnor GmbH Meisterbetrieb Neckarplatten 5 68239 MA-Seckenheim Navi-Adresse: Ilvesheim Die Staufer und Italien. Innovationsregionen im mittelalterlichen Europa Telefon 06 21. 47 42 82 n 17. Oktober bis 20. Februar 2011 im Museum Bassermannhaus C 4: COOL AND HOT – Eine Ausstellung anlässlich des 100. Geburtstags von Julius Shulman. www.ralfschnor.de UBI BENE 23 l adyspecial 24 UBI BENE Keine Angst vor großen Häusern „Pragmatismus und Vision“ lautet das Motto der neuen Leiterin der Mannheimer Kunsthalle, Dr. Ulrike Lorenz. Dass die zierliche Mittvierzigerin nicht vor der großen Herausforderung der Generalsanierung des Jugendstilgebäudes am Wasserturm zurückschreckt und zudem während der zweijährigen Bauphase auch noch ein hochkarätiges Ausstellungsprogramm stemmen will, erklärt sich aus ihren bisherigen beruflichen Erfolgen: Studium der Kunstwissenschaft und Archäologie mit Auszeichnung, Promotion mit dem Prädikat „magna cum laude“ zum Doktor der Philosophie und innovative Museumsdirektorin in Gera und Regensburg. Seit 2009 lebt und arbeitet sie in Mannheim. Z eit, das eigene Büro zu gestalten, fand die neue Museumsdirektorin noch nicht. Die Spuren der Vorgänger sind nach wie vor sichtbar. Wichtiger sind ihr ohnehin die großen Baupläne für „ihr“ Haus, von denen Ulrike Lorenz ungeheuer lebendig erzählt. Ihre Augen blicken offen und selbstbewusst durch die Gläser der roten Designer-Brille. Gesten unterstreichen ihre kluge, schnelle Rede. Dass die agile Thüringerin nie die Bodenhaftung verloren hat, ist in ihrem Lebensweg begründet. Geboren 1963 im thüringischen Gera, wuchs sie wohlbehütet in einer Goldschmiedefamilie auf. Die handwerkliche Tradition, gepaart mit protestantisch-bürgerlichen Werten, prägt sie bis heute. Einer ungeliebten Minderheit in der ehemaligen DDR angehörend, war es für Ulrike Lorenz nicht leicht, die Zulassung zum begehrten Studium zu erhalten. Nach einem zweijährigen Praktikum in der Städtischen Kunstgalerie Gera und bestandener Aufnahmeprüfung erhielt sie einen von zehn Studienplätzen an der Universität Leipzig, Sektion Kunstgeschichte und Archäologie. „Mit Zähigkeit den eigenen Weg gehen“, diese Maxime hat sie sich schon damals zu eigen gemacht. Zunächst belegte sie Mittelalterliche Kunst als Schwerpunkt, dann wechselte ihr Interesse zur Klassischen Moderne. „Es war ein Nischenstudium, verschult, aber sehr gründlich“, erzählt sie und zitiert den Kunsthistoriker Erwin Panofsky: „Ein Tafelberg des Wissens.“ Während ihrer Studienzeit entdeckte sie den deutsch-norwegischen Avantgarde-Architekten Thilo Schoder wieder und widmete ihm ihre Diplomarbeit. Nicht verwunderlich ist es daher, dass ihre erste Reise nach dem Mauerfall sie nicht nach Italien, sondern nach Norwegen führte, wo sie den Schoder-Nachlass sichtete. Später sollte daraus ihre Dissertation an der Bauhaus-Universität Weimar entstehen – eine kleine Architekturgeschichte. Ihre Heimatstadt Gera verdankt ihr eine große Otto-Dix-Sammlung Nach dem Studium wurde Ulrike Lorenz zur Direktorin der Kunstsammlung Gera und des Otto-Dix-Hauses berufen, ab 2003 oblag ihr auch die Leitung des Stadtmuseums Gera. Während der über zehnjährigen Tätigkeit in ihrer Heimatstadt hat sie – inzwischen promovierte Kunsthistorikerin – die Kunstsammlungen aus dem Dornröschenschlaf geweckt und zu einer vielbeachteten Adresse in der überregionalen Kunstszene aufgebaut. Ihrer Ankaufspolitik verdankt Gera inzwischen eine der umfangreichsten Dix-Sammlungen. Sie erinnert sich gern an die Anfangsjahre, als sie 1993 mit der Ausstellung „Faustrecht der Freiheit“ wichtige „West-Kunst“ nach Gera brachte. „Kein Mensch kannte Peter Doig oder Damien Hirst, die Mitarbeiter wussten mit einem Wolf Vostell und der Fluxus-Bewegung nichts anzufangen.“ Ulrike Lorenz’ Begeisterung riss jedoch alle mit und schmiedete ein sehr engagiertes, loyales Team zusammen. Selbst die Berliner Kunstinteressierten reisten in Bussen an, um diese Ausstellungen in der Provinz zu sehen. Die zierliche Frau kommt ins Schwärmen, spricht sie von „ihrem“ Geraer Team, dem sie sich bis heute sehr verbunden fühlt. „Die Aufbruchstimmung der Wende-Zeit hat mich geprägt, der einzelne wird wichtig, es kommt auf einen selber an“, sagt sie rückblickend. In Gera hängte sie mit feiner Ironie Joseph Beuys’ Spruch „Es gibt Leute, die nur in der DDR gut sind“ über ihren Schreibtisch. Ihre Interessen und Arbeitsgebiete waren schon immer breit gefächert. Erreichtes zu verlassen und zu neuen Ufern aufzubrechen, entspricht ihrem Wesen, und so zögerte sie nicht, als sie plötzlich ein neues Ziel vor Augen hatte: „Unerwartet kam dann Regensburg um die Ecke.“ Von Regensburg zieht es sie nach Mannheim Von 2004 bis 2008 leitete sie als Direktorin erfolgreich das dortige Kunstforum Ostdeutsche Galerie, eine deutlich größere Sammlung auf ihrem Spezialgebiet der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie entstaubte die Sammlung und stellte dank der Öffnung nach Osten Kollwitz, Hölzl und Menzel neben Kiefer und neue Kunst aus Mittel- und Osteuropa. UBI BENE 25 l adyspecial Damit brachte Ulrike Lorenz das Haus völlig neu in die Diskussion und verortete das Kunstforum als herausragendes Kunstmuseum in Süddeutschland. Blickfänge der Kunsthalle Mannheim (von oben): Das Heinrich-Vetter-Forum, die Arbeit „Die Welle“ von Anselm Kiefer und Martin Wöhrl: DJ Strohhalm / Spooky von 2009. Befragt nach den Beweggründen für ihre Bewerbung als Direktorin der Kunsthalle Mannheim antwortet Ulrike Lorenz: „Warum geht man weiter im Leben? Um sich weiter zu entwickeln, weiter zu lernen. Die Kunsthalle Mannheim besitzt eine phantastische Sammlung im internationalen Kontext. Und dann die Institutionsgeschichte mit den fünf großen Vorgängern, das zieht einen schon her.“ Diese Herausforderung und nicht zuletzt das Motto des Gründungsdirektors Fritz Wichert, „Kunst für alle“, reizte die Fachfrau. „Jeder bewegt sich und alles wird bewegt.“ Und natürlich die Doppelrolle als Leiterin der Kunsthalle und Bauherrin. Im Zuge der zweijährigen Generalsanierung werden das 1907 von Hermann Billing errichtete Jugendstilgebäude 26 UBI BENE und die Museumstechnik auf den neusten Stand gebracht. Gleichzeitig werden im angrenzenden Museumsbau am Friedrichsplatz ein hochkarätiges Ausstellungsprogramm und Spitzenwerke der Sammlung bis zur Wiedereröffnung des Altbaus 2012 präsentiert. „Wir werden durch und durch gerüttelt in der ersten Umbauphase, jeder bewegt sich und alles wird bewegt“, schildert die Museumschefin die aktuelle Situation, die sie auch an ihre ersten Berufsjahre erinnert: „Damals war es eine Ernüchterung ohne Ende, aber es half anzukommen in der Realität.“ Zu den Erfahrungen, die sie bis heute tragen, kommt in Mannheim etwas Neues hinzu: Die Mannheimer Bürger stehen zu ihrer Kunsthalle, das bewies nicht zuletzt eindrucksvoll der Besucherstrom am Abschiedsabend vor der (Teil-) Schließung. Auch deshalb sieht Ulrike Lorenz ihre Verpflichtung darin, den legendären Ruf der Mannheimer Kunsthalle in der deutschen, aber auch europäischen Museumslandschaft neu zu begründen. Mit hohem bürgerlichem Engagement wird gerade das Projekt „Bildpatenschaften“ auf Pragmatische Visionärin: Die Leiterin der Mannheimer Kunsthalle, Dr. Ulrike Lorenz. die Schiene gesetzt: Gesucht werden Paten, die die Restaurierungskosten für ausgewählte Sammlungsgegenstände übernehmen. Ihre neue Heimat hat sie sich über die Kunst erschlossen Die Thüringerin ist in der Metropolregion RheinNeckar angekommen. Bedeutete die neue Tätigkeit auch eine „riesige Transformation im persönlichen Bereich“, so konnte Ulrike Lorenz sich von Anfang an auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Team, der Stadtverwaltung und dem Freundeskreis stützen. Entspannung findet sie im unmittelbaren Umgang mit Kunst. Neben vielen anderen ist Fritz Klemms „Gelber Sessel“ von 1962 eines ihrer Lieblingswerke der Mannheimer Sammlung. Aber sie liebt auch das Gespräch. Zum Wandern und Fahrradfahren mit ihrem Lebensgefährten blieb im vergangenen Jahr kaum Zeit. Ihre neue Heimat hat sie auf ganz eigene Weise erkundet. Für ihr neuestes Ausstellungsprojekt begab sich Ulrike Lorenz auf Spurensuche in 70 Ateliers im Südwesten. In der im März beginnenden Ausstellung „Fremde Heimat“ stellt sie 34 künstlerische Positionen vor. Auf ihren Reisen hat sie ihre neue Heimat erfahren – oder wie sie es nennt, eine neue Landschaft „erobert“, denn Kunst entstehe im „Unbehausten, im Niemandsland“. Ihr neuestes Projekt ist ein ganz persönliches Statement der Kuratorin zur aktuellen Kunst in Baden-Württemberg – und die eigene Annäherung an den neuen Lebensmittelpunkt. Gefragt, was für sie ein geglücktes Leben sei, antwortet Ulrike Lorenz mit der ihr eigenen Spontaneität: „Wenn ich in mein eigenes Leben eingreifen kann, wenn ich gestalten, die Umgebung formen kann.“ Und sie zitiert den frühen Marx: „Wenn ich die Verhältnisse nach der eigenen Melodie zum Tanzen bringen kann.“ Wo sie sich in zehn Jahren sieht? „In einer neuen Kunsthalle Mannheim.“ Ob sie dabei die Vision eines Museumsneubaus vor Augen hat, lässt die Pragmatikerin bewusst offen. Text: Ute Hansen Fotos: Thomas Neu n trendart Metamorphose now! Elegante Lady, cooles Genie, romantische Muse, klassischer Businessman, Rock’n’Roll-Göre, lässiger Sunnyboy oder Stammeskönigin – für jedes Lebensgefühl gibt es in dieser Modesaison den passenden Look. Dabei sind die neuen Stylings bis aufs i-Tüpfelchen durchkomponiert. Ausdruck und Ausstrahlung bilden eine Einheit und machen dabei Lust, sich immer wieder neu zu verwandeln. Körpernahe Sakkos und enge Hosen für Ihn, relaxte Silhouetten für Sie: Bei der Sommermode ist Stil und Authentizität gefragt. A uthentizität ist daher auch beim Alltagsoutfit gefragt. Dass dabei selbst klassischer Chic keinesfalls Langeweile aufkommen lassen muss, beweisen die neuen figurnahen und trotzdem relaxten Silhouetten. Souverän, aber kein bisschen bieder, präsentieren sich unter anderem die neuen Anzüge und Kombinationen. Während Er körpernahe zweireihige Sakkos mit schmalen Hosen in sommerlichen Baumwoll-Leinen-Mischungen mit sportiven Schals kombiniert, setzt Sie auf die neuen kurzen Mantelkleider, schmal geschnittene Blazer, eine elegante Weste für darunter und dazu Bermudas, einen asymmetrischen Hosenrock oder die lange Hose im angesagten Boyfriend-Style. Ton-in-Ton-Outfits in gedeckten Farben zum absoluten Must-Have, dem Trench, wirken hierbei besonders edel. 28 UBI BENE Noch reiner und reduzierter ist der an die 90er angelehnte „Clean Chic“. Um das „Weniger ist mehr“-Prinzip dieses puren Stils perfekt zu inszenieren, ist der Schnitt entscheidend: klare, schnörkellose Konturen wie bei den Paradebeispielen dieses Looks – dem weißen Etuikleid oder dem sandfarbenen Leinenanzug. C M Y CM MY Vintage-Style und Used-Look bleiben im Trend CY CMY Diesen eher unaufgeregten Klassikern setzen Designer einen urbanen Sommerlook entgegen. Freche Leichtigkeit und Workwear-Elemente im Used-Look verbinden sich bei den Damen mal mit femininer Coolness, mal mit verträumtem mädchenhaftem Charme. Mann hingegen unter- K streicht sein lässig-maskulines Fashion-Statement mit einem facettenreichen Vintage-Look. Im Mittelpunkt dieser Styling-Variante stehen außergewöhnliche Färbungen und spannende Materialkombinationen. Die Jeans nimmt in dieser Modesaison eine ganz besondere Stellung ein. Ob als Boyfriend-Variante getragen, als angesagte Röhre oder Jeggings – die Vintage-Jeans meldet sich prominent mit Waschungen, Fransen und Destroyed-Optik zurück. In die Riege der Revival-Stücke reihen sich zudem Jeans-Jacke und -Hemd ein. Kombiniert werden Jeans bei den Herren unter anderem als Bermudas mit Blockstreifen-Shirts oder Longsleeves mit knallig gewagten Prints. In der geraden, langen Variante trägt er die Jeans zu Karohemd, Trenchcoat oder Lederjacke. Fashionistas hingegen setzen sich mal im sexy Einteiler zum coolen Pailletten-Bolero, mal mit lieblich-leichten Maxi-Sommerkleidern zur figurbetonten Jeansjacke in Szene. Zu den Keylooks bei den Damen gehören zudem neben Krempel-Hosen, Leggings und Bermudas auch kurze, cleane Blazer oder Tailleurs sowie Longblusen und Tuniken. Bei den Röcken rutscht die Länge bis zum Knie, die Formen sind trapezförmig, gerade oder schmal. Einen Hauch mehr Romantik bekommt der City-Chic mit Trendstücken, die mit verführerischen Transparenzen, raffinierten Raffungen, Spitzenbesatz, charmanten Volants oder dramatischen Tülleinsätzen einen feminin-verträumten Born UBI AZ 2.pdf 13.02.2010 12:28:34 Uhr Spannende Materialkombinationen und Workwear-Elemente prägen den Chic dieses Sommers. Die Jeans als Röhre oder im Boyfriend-Style lässt dank Destroyed-Optik tief blicken. CHRISTIANE FUCHS Exklusive Mode nach Maß. trendart Kontrapunkt setzen. Ideale Begleiter sind Häkel-Cache-Coeur oder Strick. Als Pendant dazu gibt es den leichten Pullover als den HerrenModetrend. Nackte Haut und bunte Farben sind die Hingucker der Saison Verwegen zeigt sich der Rock’n’Roll-Trend: Cut-outs heißt hier das Zauberwort. Must-Haves dieses glamourösen Gothic-Stils sind unter anderem aufgestylte Röhrenjeans, Hotpants oder Lederhosen sowie Kleider und Röcke mit asymmetrischen Ausschnitten, Schlitzen und Löchern. Diese zeigen an unerwarteten Stellen nackte Haut oder bunte Stoffe. Im Kontrast dazu stehen Rundhals-Shirts und Blazer mit Schulterpolstern. Highheels, Stilettos oder die neuen Wedges sind bei diesem Look Pflicht. Übrigens, auch Ethno bleibt ein großes Thema in der aktuellen Mode. Wobei damit Exotik, nicht Öko, gemeint ist. Dieser Look liefert eine Mischung, die es in sich hat. Er verbindet Animalprints von Leo über Schlange bis Zebra sowie japanische und afrikanische Muster mit figurbetont femininem Schnitt. Auffällige Accessoires – breite Armreife sind ein Muss – machen diesen Trend unwiderstehlich. Generell zeigt sich diese Saison in vitalen Farben von Koralle, Rot, Lila, Türkis, Pink und Kiwigrün, über die Klassiker Schwarz, Weiß, Grau und Braun. Dabei haben diese unter anderem auch in Form von ansprechenden Farbverläufen ebenso ihre Berechtigung wie Nude- und Pastelltöne. Wobei gerade die zarten Farben besonders bei romantischen Ensembles zum Tragen kommen. Auffälligste Farbe der Saison ist insbesondere bei den Herren Blau. In all seinen Schattierungen wirkt es edel. Mit Weiß kombiniert setzen vor allem helle Nuancen frische Akzente. Text: Cordula Schuhmann n Tullastr. 2 68161 Mannheim Telefon: (0621) 178 38 69 www.christianefuchs.de 30 UBI BENE Schwarz bleibt auch in diesem Sommer ein Klassiker. Der Ethno-Look verbindet Animal-Prints oder afrikanische Muster mit figurbetonten Schnitten. Auffällige Accessoires sind ein Muss. Tunika, der Lenz ist da! Die Damen geben sich flatterhaft in diesem Frühling: Transparente Tuniken und luftige Kleidchen umschmeicheln den Körper, Leggings werden mit hippen Boyfriend-Blazern kombiniert und die gepflegten Füße stecken in Römer- oder Zehensandaletten. Mann fühlt sich wohl in körpernah geschnittenen Anzügen und lässigen Shirts, und auch die Accessoires sind absolute Hingucker. Modeexperten der Region empfehlen die Must-Haves für Frühling und Sommer. // Pascale Mariette: „Basics dieses Frühjahrs und Sommers sind zweifelsohne Tuniken und kurze schmal geschnittene Kleider. Diese zaubern, mit figurbetonten Hosen kombiniert, eine elegante Silhouette. Dieser feminin-frühlingsfrische Look ist für Frauen jeden Alters tragbar. Denn eine echte Alternative zu Leggings bieten beispielsweise schmale Strickhosen. Diese werden unter anderem mit Satinkleidern und taillierten, verspielt-gerafften Kurzjacken kombiniert, wie es Rivamonti in der aktuellen Kollektion zeigt. Das Ergebnis: ein stilvoll-sportives LayerOutfit, mit dem Frau bei jeder Gelegenheit eine ausgezeichnete Figur macht.“ Mariette Moden, Mannheim // Georg Amling: „Das Must-Have für die Frau ist ein fließendes, knapp über den Knien endendes, luftiges Kleid oder eine Tunika. Uni oder dezent bedruckt werden diese gerne mit Leggings, Römersandaletten und passendem leichten Schal kombiniert. Die Hosenträgerin favorisiert leichte helle Jeans oder Baumwollhosen im Boyfriend-Style – am besten knöchellang oder bis zum Wadenansatz nach oben gewickelt. Luftige unifarbene T-Shirts – gerne etwas länger – oder ein etwas kürzerer leichter Baumwoll- oder Leinenpulli machen den Look perfekt. Bei den Herren wird es im Gegensatz zu den Damen wesentlich bunter. Zur schmalen Jeans in hellen Waschungen werden bunte Polos in uni, bedruckt oder Ringeloptik kombiniert. Bunte Hemden setzen Akzente in kräftigem Grün, Gelb, Lila und Rosa. Beruhigung in den aufregenden Style bringen ungefütterte leichte Sakkos oder Blazer. Dazu trägt Mann leichte Polo-Schuhe oder Sneaker. Jetzt darf der Frühling kommen.“ fashion house amling, Ludwigshafen Q 1, 18 Fressgasse Mannheim www.troncone.de UBI BENE 31 trendart Der dünne Pulli in hellen Farben ist eines der Must-haves für den Mann. Schuhe und Taschen trägt er in gewaschenem Leder oder zartem Velours. Sie hüllt sich in federleichte kurze Sommerkleidchen. 32 // Petra Schmiedel-Baggio und Roger Baggio: „Für uns gibt es in die- // Bernd Waltemode: „Sich außergewöhnlich zu kleiden hat rein gar ser Saison nicht nur ein Must-Have. Die neuen Sommerlooks machen einfach Lust auf mehr. Trendsetterinnen tragen Jeansleggings – Jeggings des hippen Labels J Brand – zum lässigen Tory-Burch-PaillettenShirt und coolem Boyfriend-Blazer von See by Chloé. Für das ultimative Hochsommer-Feeling sorgen die federleichten, stylischen Sommerkleider und transparenten Tuniken von Missoni oder Diane von Fürstenberg. Mit einem trendigen Designer-Bikini für darunter und metallic-farbenen Tory-Burch-Zehensandalen sind diese unwiderstehlichen Outfits sowohl beach- als auch citytauglich.“ La Bottega, Weinheim nichts mit modischen Trends und angesagten Labels zu tun. Alles was zählt, ist Phantasie, ein Gespür für Qualität und die Bereitschaft, auch einen entsprechenden Preis dafür zu zahlen. Denn perfekte Schnitte, aufwendige Verarbeitung und die raffiniertesten Stoffe, verarbeitet von den allerbesten neapolitanischen Schneidern, in traditioneller Handarbeit, schaffen die Aura, die dem persönlichen Auftritt Klasse und Charisma verleiht. So weiß, fühlt und sieht Mann beispielsweise bei einem körpernah geschnittenen, wunderbar geschmeidigen und leichten Kitonanzug sein Geld bestens angelegt.“ Bernd Waltemode menswear GmbH, Bensheim // Katrin Leiber: „Alle Jahre wieder – das unverzichtbare Accessoire für die Damen ist auch in diesem Frühjahr und dem bevorstehenden Sommer die Handtasche. Dabei liebt es Frau gerne kontrastreich: Im Alltag sind Supersize-Bags das Must-Have schlechthin. Am Abend hat die zierliche Pochette ihren großen Auftritt. Doch gleich in welcher Größe, die bedingungslose Liebe ihrer Trägerin gewinnen nur die Modelle, die mit Linienführung, Materialqualität, Verarbeitung sowie durchdachten Details punkten können. Ein absolutes Lieblingsstück könnte da meine erste ‚Notebag‘ werden. Denn sie vereint alle Vorzüge einer Business-, Hand- und Laptoptasche in sich, ohne dabei auf modische Eleganz zu verzichten.“ Katrin Leiber Store, Mannheim // Raphael Pellegrini: „Junge, frische Modelle übernehmen jetzt bei den Herren das Zepter, und so haben insbesondere die Modelle hohe Erfolgschancen, die ‚anders‘ sind. Insgesamt muss der Look luftig und lässig sein, was sich auch in der Materialauswahl widerspiegelt. Ob Flechtungen, gewaschenes Leder, softes Velours oder Perforationen – auch die Herren mögen die Abwechslung. Und bei den Damen darf neben der Formenvielfalt nicht das gewisse Etwas fehlen. Vor allem Nieten, aber auch Ketten, Perlen und Schmucksteine oder wahlweise Lederfransen machen Schuhe zu Kunstwerken. Dabei will Frau in dieser Saison mit ihren dekorativen Must-Haves – Plateau oder nicht – zweifelsohne ganz hoch hinaus.“ Pellegrini Schuhe, Mannheim UBI BENE Promotion Lampe Berger, die stilvolle Raumbeduftung in dekorativen Flakons, 59 €, gesehen bei Cotto Wohnaccessoires Kollektion „Asher Cut“ in Gelb- und WeiSSgold, in verschiedenen Farben, Ring ab 2.000 €, aus dem Atelier von Juwelier Nitsch, www.nitsch.de Model Mannheim² (handmade) 329 € aus der eigenen Mannheim Kollektion von Born Brillen Optik, www.born-brillen-optik.de Frisch in den Frühling Der Frühling macht Laune – mit neuen Looks, edlen Accessoires und betörenden Düften. Acht UBI BENE Trends für einen verheißungsvollen Start in die Saison. Dior, Tasche aus Schlangenleder, 3.465 €, gesehen bei Engelhorn Acc/es, www. engelhorn.de CONTURELLE DESSOUS ENSEMBLE MIT TRANSPARENTER, MEHRFARBIGER MILLE-FLEURS-STICKEREI, DEKOLLETÉBH UND STRING, SET AB 103 €, WWW.FELINAINTERNATIONAL.COM interessantes Kleid aus edlem Merinojersey in verschiedenen Längen und Farben, 169 €, gesehen bei Silvia Adler Naturtextilien, www.adler-naturtextilien.de Adressen auf Seite 86. Zehensandale mit aufwendigen Applikationen von Lanvin, 570 € gesehen bei engelhorn acc/es, www.engelhorn.de High Line, der neue florale Duft von Bond No. 9, 100 ml ab 220 €, ab ende April in der Kurfürsten Parfümerie, www.essenza-nobile.de UBI BENE 33 trendart Alle lieben Bob „Nur chic ist zu wenig.“ So lautet die klare Botschaft der aktuellen Frisurenkollektionen für Frühjahr und Sommer. Wandelbar, flexibel und dennoch natürlich sowie zeitlos-modern soll er sein, der ultimative Look der Saison. Und das gilt nicht nur für die Damen. Auch bei den Herren kommt Bewegung ins Haar. Der „Wow“-Effekt: Schwere Ponypartien setzen einen bewussten Kontrast zu den federleichten Längen, die beim aufgewuschelten Long-Bob eine freche trapezförmige Silhouette schaffen und beim Langhaar-„Sleek-Look“ der Trägerin die Aura einer Diva verleihen. M al aufgewuschelt, dann wieder locker nach hinten frisiert, glatt im Ansatz und wellig in der Spitze, zum formvollendeten Gesamtkunstwerk gewunden oder mit großen definierten Locken als Traummähne in Szene gesetzt – ganz gleich, für welche Haarlänge sich Frau in diesem Frühjahr entscheidet, langweilig wird es mit den angesagten Schnitten sicher nicht. Insbesondere Pixie, Pilzkopf, Bob und LongBob machen jetzt bei der Damenwelt als wahre Verwandlungskünstler von sich reden. Der kreative Kopf, der gemeinsam mit Friseurmeisterkollege Thomas Mück das Salon-Label TOM|Co. in Mannheim, Heidelberg und Saarbrücken führt, spürt gerade in dieser Saison einen starken Wunsch nach mehr Expressivität bei seinen Kunden. „Die einen spielen schlichtweg gerne mit ihrem Look, den sie je nach Anlass ganz konträr variieren möchten. Die anderen suchen gezielt nach mehr Ausdruck – denn brav, lieb und nett war eindeutig gestern“, beschreibt Mathes. Wenngleich es sich im Grunde um Frisurenklassiker handelt, so sind die Neu-Interpretationen durch ihre Gesamttextur und versteckten Asymmetrien aufregend wie selten. Vom smart-eleganten über den urban-kühlen Chic bis hin zu verwegener Extravaganz reicht das Repertoire dieser exquisiten Hairstyles. Dass das Alter der Trägerin dabei keine Rolle spielt, beweisen Sängerin Rihanna, Ex-Spice-Girl und Designerin Victoria Beckham sowie Schauspielerin Sharon Stone. Einen möglichen Grund für diesen Wandel sieht der Haar-Designer, der zweimal jährlich Damen- und Herren-Kollektionen sowie im EinjahresRhythmus eine Avantgarde-Linie kreiert und darüber hinaus als Mitglied des Modeteams des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) die aktuellen Trends aktiv mitgestaltet, darin, dass gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten Stärke und Flexibilität wichtige Attribute sind. „Frauen haben dafür ein feines Gespür – sie wollen zwar feminin, aber keinesfalls schwach wirken.“ Lieb und nett war gestern Ohne Stufen geht es nicht Darüber hinaus sind sich die Coiffeure lokal wie international sicher: Noch so manche überzeugte Langhaarträgerin wird sich von den dynamischen Looks verführen und mehr als nur die Spitzen schneiden lassen. Denn „der Trend geht bei den Damen – ja inzwischen auch schon bei jungen Mädchen – ganz klar zu den Kurzhaarschnitten“, bestätigt Thomas-Armin Mathes von TOM|Co. Friseure. Und auch Joel Frank Platzer pflichtet seinem Kollegen bei: „Die neuen Stylings schreien geradezu nach Aufmerksamkeit und Publikum.“ Die Raffinesse der Schnitte liege dabei ganz klar in der Struktur, die auf Stufen und gezielte Kontraste setze. Bei aller Extravaganz stehe jedoch die natürliche Bewegung des Haares im Vordergrund, erklärt der Stylist und Geschäftsführer von J.O.E.L. Style in Mannheim. UBI BENE 35 trendart <ÜiÌ >>À-ÌÕ`Ê6 /,ÊUÊÜÜÜ°>Û>Ì}>À`iâÜiÌ >>ÀÃÌÕ`°`iÊUÊvJ>Û>Ì}>À`iâÜiÌ >>ÀÃÌÕ`°`i Hätten Sie es bemerkt? „Mann-O-Mann“: Die eher kompakten Längen am Oberkopf und im Ponybereich lassen sich von romantisch bis verwegen stylen und bilden die „Leinwand“ für neue Farbspiele. Ich will selbstbewusst und mobil am aktiven Leben teilnehmen, durch die Permanentbefestigung meiner Haare bewege ich mich sicher. Neben Hairweaving und Naturhaarergänzung fertigen wir außerdem Perücken für therapie-begleitenden Haarausfall an. Selbstverständlich auch im Echthaarprogramm. Unser Studio hat seit über 30 Jahren Erfahrung! Wir beraten diskret Damen und Herren und rechnen mit Ihrer Krankenkasse ab. Rufen Sie uns doch einfach und unverbindlich an. Ob softer Rebell oder schwarzer Ritter: Der modebewusste Mann bestimmt seine Haarfarbe selbst Das gilt auch für die neuen Herren-Schnitte, die ebenfalls zum Experimentieren einladen. So zeigt sich Mann beispielsweise mit „Short-Cuts“, deren Markenzeichen lässig-rebellische Längenunterschiede am Oberkopf sind, die gewollte Brüche zu den eher kurzen Seitenpartien bilden. Angesagt sind aber auch romantisch-weiche Pilzkopfvarianten, die stylischverträumt die Augen betonen. Futuristische, an den Emo-Style angelehnte Frisuren mit überlangen Ponypartien sind eher etwas für Dramatiker, aber wie alle anderen Schnitte ungemein wandelbar. Mit diesen flexiblen Looks, die Mann mal in die Rolle des Gentleman, mal in die des soften Rebellen oder gar des schwarzen Ritters schlüpfen lassen, vollzieht sich weniger die Demonstration von Stärke, sondern vielmehr „eine klare Trennung zwischen Alltags- und Freizeit-Ich“, erläutert Mathes. Dass die Herren dabei inzwischen auch unterstützenden Farbakzenten und Strähnen im natürlichen Braunbereich nicht abgeneigt sind, dürfte keinen mehr wirklich überraschen. Klare, aschig-kühle Töne liegen beim pflege- und modebewussten Herrn dabei in dieser Saison im Trend. Zweithaar-Studio AVANTGARDE 67346 Speyer Postplatz 6 Telefon 06232/26127 Di – Fr 09.00 – 18.00 Uhr Sa 08.30 – 13.00 Uhr 36 Selbstredend ist langes oder halblanges Haar damit nicht komplett out. Doch auch hier vollzieht sich ein deutlicher Wandel. Ohne Stufen geht es nicht mehr. Diese werden bei langem Haar mit der so genannten SliceTechnik scheinbar zufällig arrangiert. Dadurch entsteht viel natürliche Bewegung. Gleichzeitig bilden schwere, zum Teil schräg verlaufende Ponypartien häufig einen aparten Kontrast zum locker-leichten Fall der Längen, die mit Wellen edles oder mit Locken wildes Volumen zeigen dürfen. So entstehen auch bei längerem Haar energetische Frisuren, die auch gerne mal etwas ungebändigt wirken. UBI BENE Besondere Akzente werden auch bei den Frauen durch typgerechte, meist sehr natürliche Farbnuancierungen gesetzt. Brauntöne weisen in diesem Frühjahr und Sommer in Richtung Violett oder Kupfer. Dabei sind Farbverläufe innerhalb einer Strähne und des jeweiligen Farbspektrums der Blickfang schlechthin. Aber auch die Signalfarbe Rot ist wieder gefragt, weiß Thomas-Armin Mathes. „Damit es natürlich aussieht, müssen allerdings Hautton und Augenfarbe stimmen“, warnt der Fachmann. Ist jedoch ein bewusster Kontrast mit artifiziellem Effekt gefragt, steht auch knalligem Rot – besonders bei einem frechen Kurzhaarschnitt – nichts im Text: Cordula Schuhmann n Wege. Promotion Weil Wohlgefühl „Hautsache“ ist Schöne, streichelweiche Haut ohne lästige Härchen – ein Traum, der längst keiner mehr bleiben muss. Das hairfree® Institut Mannheim kennt den sanften Weg zu Ergebnissen, die man nicht nur sehen, sondern auch fühlen kann. Dauerhaft! Von Simone Voltmer und ihrem Team bestens betreut können sich Kunden des hairfree® Instituts Mannheim auf die schönsten Seiten ihrer Haut freuen. W ohlbefinden ist von vielen Faktoren abhängig. Ein ansprechendes Äußeres beziehungsweise ein gutes Körpergefühl gehören für Frauen und Männer heute nicht nur aus ästhetischen Gesichtspunkten dazu. Insbesondere der Haut, die nicht nur Schutzschild gegen Umwelteinflüsse ist, sondern gleichzeitig unser größtes Sinnesorgan, kommt hierbei große Bedeutung zu. Lästige Haarstoppeln und Irritationen durch Epilation, Rasur oder Wachsung können diesem ersehnten Rundum-Wohlgefühl im Wege stehen. Dabei ist der Schlüssel zu einer dauerhaft seidig streichelweichen Haut Licht, das seinerseits einen positiven Einfluss auf Stimmung und Wohlbefinden hat. Simone Voltmer und ihr Team des hairfree® Instituts Mannheim, das auf dauerhafte Haarentfernung spezialisiert ist, sorgen also mit ihren Behandlungen bei ihren Kunden gleich doppelt für Wohlbefinden. Denn die Expertin setzt auf die so genannte INOS© Methode, die haarigen Problemzonen hautschonend und alleine auf der Wirksamkeit von reinem Licht basierend, ein dauerhaft geschmeidiges Aussehen verleiht. Dabei ist die Methode so sanft, dass sie von Dermatologen, Kosmetik-Instituten und renommierten Ästhetikkliniken empfohlen wird. Kein Wunder also, dass die hairfree® GmbH im Bereich der dauerhaften Haarentfernung in Deutschland marktführend ist. In über 90 Instituten in Deutschland werden über 5.000 Behandlungen pro Woche erfolgreich durchgeführt. Die Kommentare zufriedener Kunden kann man auf www.kennstdueinen.de von allen teilnehmenden Instituten, auch vom hairfree® Institut Mannheim, nachlesen. Sanfte Haarentfernung mit reinem Licht „Qualität, Sicherheit und Kundenzufriedenheit stehen dabei immer an erster Stelle“, unterstreicht Simone Voltmer. Erfolgreiche Behandlungsergebnisse sind daher auch nur ein Baustein ihres Erfolges. Zuvorkommender Service in einem ansprechenden Ambiente, aber vor allem eine kompetent versierte und individuelle Beratung sind der Fachfrau und ihren längst nicht mehr nur weiblichen Kunden wichtig. Aus diesem Grund geht der Behandlung eine individuelle Beurteilung des Haut- und Haartyps der zu behandelnden Körperpartien voraus. Abhängig davon wird ein auf den Einzelnen zugeschnittener Behandlungsplan erstellt. Zwischen den hairfree® Behandlungen wird die Haut immer wieder begutachtet, ein vertrauliches Be- handlungsprotokoll geführt und somit alle Kriterien erfasst, die zu schnellen, sicheren und seidigen Erfolgen führen. „Neben langjähriger Erfahrung im Bereich dauerhafte Haarentfernung und einer Methode, die nach strenger Einhaltung und Prüfung der gesetzlichen und medizinischen Sicherheitsstandards zertifiziert ist, geben regelmäßige Fortbildungen mit Dermatologen und ästhetischen Fachkliniken unseren Kunden zusätzliche Sicherheit“, erläutert Simone Voltmer. „Sie wissen sich in den Händen entsprechend geschulter Hautexperten und können sich so in entspannter Atmosphäre auf die schönsten Seiten ihrer Haut freuen.“ Dabei fängt die Entspannung im hairfree® Institut Mannheim schon bei der Terminvereinbarung an. Das Team von Simone Voltmer bringt Kunden an sechs Tagen in der Woche jeweils zwischen 9 und 21 Uhr ihrem persönlichen Traum von streichelweicher, schöner Haut näher. n hairfree® Institut Mannheim Friedrichsring, Q 7, 17 68161 Mannheim Tel. 0621 1789799 Email: [email protected], www.hairfree-mannheim.de UBI BENE 37 trendart 38 UBI BENE Tapetenwechsel Marmorartige Effekte machen selbst eine kleine Wohnung zum Palazzo, Verkleidungen in metallischen Optiken zaubern Tiefe und geheimnisvollen Schimmer an die Wand, pfiffige Farb- und Material-Spiele bringen Frische und Lebendigkeit in den Raum, außerdem sorgt neueste Technik für aufregende Lichtspiele. Ausgefallene Ideen, die bereits Liebhaber gefunden haben oder schon bald echte Trends im Bereich der Wandgestaltung werden könnten, liefern den Stoff, aus dem neue Wohnträume sind. D as eigene Heim zu dekorieren und zu verschönern scheint ein Phänomen, das so alt ist wie die Menschheit selbst. Urmenschen bemalten die Wände ihrer Wohnhöhlen, Nomaden schmücken bis heute ihre Zelte mit Teppichen – kunstvolle Vertäfelungen, Mosaike und Fresken sowie Wandbekleidungen aus Leder oder handbemaltem Stoff belegen es: Die Lust am Wandschmuck ist seit Jahrhunderten ungebrochen. Wände dauerhaft zu Kunstwerken werden lässt dagegen Klaus Wangen. Auf in Größe und Form variablen Unterkonstruktionen erschafft er aus Massivholzteilen schmückende Skulpturen, die durch ihre Oberfläche und ihren dreidimensionalen Charakter eine Wand zum Leben erwecken. Farbliche Variationsmöglichkeiten bieten zudem verschiedene Oberflä chenbearbeitungen. Erscheinung: Ubi Bene, 18/03/10 95 x 130 mm Dass sich dabei auch Klassiker immer wieder neu inszenieren lassen, beweisen unter anderem die aktuellen Trends im Bereich der Tapeten. Sie zeigen sich 2010 von romantisch-verspielt in Kombination mit Spitze über modern-glamourös mit changierenden Lackoberflächen in Weiß, Lila oder Grün bis hin zu ornamental-elegant in dunklen Beerentönen oder natürlich erdigen Nuancen und eher zurückhaltenden Mustern. Zur Avantgarde unter den neuen Schmuckstücken von der Rolle gehören zweifelsohne großflächige mehrdimensionale Designs, die nicht nur farblich die üblichen Sehgewohnheiten auf die Probe stellen. Bilden Blockstreifen mit figürlichen Motiven und expressiver Farbgebung eine Einheit, sprengt das jede bisher dagewesene Perspektive. LED-Technik zaubert Lichtstimmungen an Wände – auf Knopfdruck Revolutionär sind auch die Wandpaneele des Niederländers Jonas Samson. Mit „Ecco luce“ nutzt er modernste LED-Technik, um Räumen eine neue Dimension zu geben. Denn der Künstler setzt nicht auf vorgefertigte Designs, sondern kann, je nach gewünschtem Effekt, die Paneele, die optisch Tapeten, aber auch Glasflächen ähneln können, entsprechend programmieren. So ist von der Lichtstimmung bis zum animierten Bild nahezu alles möglich – und das per Fernbedienung oder an einen Bewegungsmelder gekoppelt. Ausgeschaltet ist die Wand wieder einfach nur Wand. überraschende Lichtblicke: Mit neuester Technik zaubert Jonas Samson märchenhafte Designs per Knopfdruck ins heimische Wohnzimmer. Wertstück USM Möbelbausysteme schaffen Einzelstücke mit bleibendem Wert. Raum-Konzepte Sabine Kümmel oHG Showroom: Lorscher Straße 26 68519 Viernheim Tel. 06204-60 20 80 [email protected] www.raum-konzepte.com UBI BENE 39 trendart Tadelakt – mit Halbedelsteinen auf Hochglanz gebracht Tatsächlich lebendig sind die Dekorationen von art aqua. Das Unternehmen aus Bietigheim-Bissingen verwandelt Wände mit echten Pflanzen in vertikale grüne Oasen. Für die optimale Versorgung des Bewuchses sorgt ein verstecktes und vollautomatisches Bewässerungs- und Lichtsystem nebst 24-Stunden-NotrufProgramm. Dass diese Form der Wandgestaltung auch nachhaltig das gesamte Raumklima beeinflusst, macht sie nicht nur für öffentliche Bereiche oder im Ladenbau interessant. Natürlichkeit mit einem besonderen Finish bietet eine erst kürzlich wiederentdeckte Form der Wandveredelung, die bereits vor mehr als zweitausend Jahren in Marokko entwickelt wurde. Tadelakt heißt der rein mineralische Glanzputz aus gebranntem und gelöschtem Muschelkalk, der in aufwendiger Handarbeit mit Halbedelstein – Achat, Rosenquarz oder Bergkristall – verdichtet wird. Mit Pigmenten abgetönt und mit Olivenseife poliert, entstehen natürlich glänzende Wandoberflächen, die je nach Lichteinfall von innen heraus zu leuchten scheinen. Derartige Symbiosen aus traditionellen, natürlichen Materialien sowie modernen Designs und Techniken liefern genau die Impulse, die die jahrhundertealte Leidenschaft zum Dekorieren auch in diesem Jahr nicht nur bei Interieur-Fans aufs Neue entfacht. Text: Cordula Schuhmann n Schmuckstücke von der Rolle und grüne Wandoasen: Ob groSSe Ornamente oder kleine grüne Blätter – die Effekte sind immer raumgreifend. 'UTGERàSTETFàR2EGENUND3ONNE $ER#LOUDER4ERRADOISTDIE+OMBINATION AUS 'LASDACH UND -ARKISE 3IE SCHàTZT VOR INTENSIVER 3ONNENEINSTRAH LUNGEBENSOWIEVORPLÚTZLICHEN2EGEN SCHAUERN $IE WITTERUNGSBESTËNDIGE PULVERBESCHICHTETE!LUMINIUMKONSTRUK TIONMITOPTIONALER-ARKISEISTGENAUDIE RICHTIGE ,ÚSUNG FàR )NDIVIDUALISTEN MIT EINEMBESONDEREM!NSPRUCHAN&UNKTI ONUND¯STHETIK 3ERIENMËIG MOTORGETRIEBEN LËSST SIE SICH KOMFORTABEL AUS UND EINFAHREN %INOPTIONALERHËLTLICHES"ELEUCHTUNGS SYSTEMSORGTFàRANGENEHMESWARMES ,ICHT UND ZAUBERT MEDITERRANES &LAIR AUFDIEHEIMISCHE4ERRASSE 40 UBI BENE Heckert GmbH Mannheimer Landstraße 15 68782 Brühl/Baden T 06202 947 99 66 F 06202 574 91 95 E [email protected] H www.heckert-markisen.de son heck Von berufs wegen immer auf der Suche nach neuen Materialien und Trends sind die Innenarchitektinnen Sabine Kümmel und Luana Kroner-Stasek vom Einrichtungshaus Raum-Konzepte in Viernheim. Wohlfühlfaktor Wand Materialien, Farben und Strukturen verändern die Wirkung eines Raumes. Sabine Kümmel und Luana Kroner-Stasek, beide Diplom-Designerinnen und Innenarchitektinnen, vom Einrichtungshaus Raum-Konzepte in Viernheim verraten, was es zu beachten gilt und welche Trends auf dem Vormarsch sind. Gibt es Wandgestaltungsformen, die sich nur für bestimmte Räume eignen? Sabine Kümmel: Prinzipiell ist kein Raum zu klein oder zu groß, um etwas Ausgefallenes zu gestalten. Ich muss nur durch gezielte Lichtakzente den Fokus entsprechend lenken und kann somit auch den kleinsten Raum zum Gesamtkunstwerk werden lassen. Wichtig ist jedoch immer die professionelle Planung und Umsetzung, damit es seine Wirkung nicht verfehlt. In welchen Räumen wird besonders auf die Wandgestaltung geachtet? Sabine Kümmel: Wohn- und Schlafräume sowie die Bäder sind die Hauptbereiche. Kann man bei dem großen Einfluss persönlicher Vorlieben überhaupt von echten Trends bei der Wandgestaltung sprechen? Luana Kroner-Stasek: Grundsätzlich ist es so, dass die Neuheiten im Bereich Innenarchitektur etwas Zeit brauchen, bis sie in den Wohnräumen ankommen. Zwischen der innovativen Idee und der Akzeptanz durch einen größeren Teil unserer Klientel liegen geschätzte drei Jahre. Was sind also aktuell die gängigsten Gestaltungsformen? Sabine Kümmel: Klassiker sind und bleiben Farbe sowie die Tapete. Bei beiden zeichnet sich gerade bei partieller Raumgestaltung ein klarer Trend vom dezenten kompletten Raumgefühl hin zu kräftigen Farbakzenten beziehungsweise großen ornamentalen Mustern und vergleichsweise voluminösen OberflächenStrukturen ab. Besonders gefragt sind zudem nach wie vor hochwertige Spachteltechniken. Dahinter steht dann meist der Wunsch: „Ich will etwas, was lange hält und in der Optik dennoch unempfindlich ist.“ Besonderheit dieser etwas teureren Form der Wandgestaltung ist die Individualität, die zudem vom ausführenden Handwerker ein hohes Maß an Kunstfertigkeit fordert. Und wohin geht der Trend? Sabine Kümmel: Wir beobachten, dass gesellschaftliche Strömungen einen Einfluss auf die Wohnwünsche der Leute haben. Je verunsicherter Menschen durch ihr Umfeld, ihre Arbeit, die gesellschaftliche Gesamtsituation sind, umso stärker ist der Wunsch nach einem Stück Natur in den eigenen vier Wänden. Luana Kroner-Stasek: Darüber hinaus spüren wir deutlich den Wunsch nach mehr Ausdrucksstärke. Deutliche Strukturen sind gefragt, wobei nicht nur Optik, sondern auch die Haptik zum entscheidenden Faktor wird. KOZLOWSKI IMMOBI LI EN FÜR DI E BESTEN ADRESSEN ubibene_rz.indd 1 05.02.2010 14:20:21 Uhr UBI BENE 41 trendart Burgstr. 12–14 67105 Schifferstadt Tel.: 06235 . 9310 [email protected] www.salischer-hof.de Und müssten Sie sich auf den Gang nach Canossa vorbereiten, im Salischen Hof sind und bleiben Sie der König. Für Tagung oder Seminar finden Sie die kreative Atmosphäre … Die gute Idee garnieren wir mit Leib und Seele: Auf Wunsch als Amuse-bouche-Menü in 10 Gängen. Hier ist jeder Gang ein Genuss. Widmen Sie sich den kleinen Gaumenfreuden: Aufgrund großer Nachfrage servieren wir zusätzlich das Amuse-bouche-Menü am 16. und 23. April jeweils ab 19 Uhr für 39 Euro pro Person. Wir freuen uns auf Ihre Reservierung! 42 UBI BENE Der 3D-Effekt: Wandkunstwerke von Klaus Wangen sind zu schön, um sie nur anzusehen. Mit ihrer einmaligen Haptik wecken sie die Lust, sie zu „begreifen“. Mit welchen Materialien kommen Sie diesen Wünschen in der Praxis nach? Sabine Kümmel: Ein Mehr an Ausdruck kann man ganz unterschiedlich erreichen: Vom Naturstein bis zur Sichtbetonoptik reicht da das Repertoire. Darüber hinaus kommt Holz wieder eine ganz neue Bedeutung zu – beispielsweise in Form einer Holztapete oder als 3D-Kunstwerk. kommenden Jahren, zumal sie eine geringe Aufbauhöhe haben. Luana Kroner-Stasek: Aber auch mit Stoffbespannungen, Flechtwerk oder gar bepflanzten Wänden lässt sich ein völlig neues Raumgefühl erzeugen. Zum gestalteten Raum gehört die Einrichtung, worauf sollte hier geachtet werden? Sabine Kümmel: Auch für uns Profis stellt sich da die Frage: Soll alles harmonisch abgestimmt sein oder ein bewusster Kontrast gesetzt werden? Gleich wie die Antwort ausfällt, gilt: Raumgestaltung und Mobiliar müssen sich quasi auf einem stilistisch sauberen Niveau bewegen, damit die entsprechende Wirkung erzielt wird. Um Kontraste zu erzielen, bedarf es allerdings eines hohen Maßes an Designqualität der entsprechenden Komponenten. Sabine Kümmel: Generell gilt für alle verwendeten Materialien, dass sie atmungsaktiv, natürlich und ohne Schadstoffbelastung sein sollen. Sie als Profis sind ihren Kunden hinsichtlich der Ideen immer einen Schritt voraus, wo sehen Sie Potenziale in der Wandgestaltung? Sabine Kümmel: Wir erwarten gerade im Bereich der LED-Technik viele Neuerungen in den Luana Kroner-Stasek: Mit Innovationen wie Räumen, die per Spracherkennung die Farbe wechseln, erreicht man zwar wohl nicht die große Masse, aber es ist ungemein spannend, was bereits jetzt technisch möglich ist. Weitere Informationen: www.raum-konzepte.com Promotion Persönlich. Nah. Gut. BMW und MINI Fahrer, die ein überschaubares und individuelles, von der Inhaberin persönlich geführtes Autohaus suchen, sind bei der Peter Nick GmbH bestens aufgehoben. In einer hellen und freundlichen Ausstellungshalle beraten die Verkäufer BMW- und MINI-Interessenten, bieten aber auch Gebrauchtwagen anderer Marken an. Hier und auf dem Freigelände gegenüber lockt die „Verführung auf vier Rädern“. Inhaberin Petra Nick (links) führt ihr Autohaus persönlich. Sie berät gerne bei Fragen rund um BMW und mini, präsentiert aber auch mal gerne Schmuckstücke wie die BMW Isetta von 1962 (rechts, zusammen mit Seniorchefin Alexandra Nick). H ochglanzpolierte BMW- und MINI-Modelle – von ganz jung bis gut gebraucht – lassen die Herzen höher schlagen. Ist das Wunschmodell aktuell nicht vor Ort, besorgen die Verkaufsberater es sehr schnell. Ob Leasing und Finanzierung, Versicherung, Teile und Zubehör – hier findet jeder, was er sucht. Auf eine erstklassige Beratung legt man im Autohaus Nick größten Wert – und dies seit der Firmengründung vor über 60 Jahren. Langfristige Kundenbindung durch persönliche, individuelle Beratung und Zufriedenheit des Kunden ist die Maxime des Unternehmens. Und die endet nicht nach dem Kauf, sie setzt sich im Service fort! Dieser hat heute eine größere Bedeutung denn je. Aufgrund verlängerter Kaufintervalle sieht der Kunde den Verkäufer einmal in vier bis sieben Jahren. Die Werkstatt besucht er meist zweimal im Jahr. Auch dann, wenn weder Service noch Reparatur notwendig sind. Der Wechsel von Sommer- auf Winterräder und umgekehrt führt die meisten Kunden ins Autohaus, wo die Räder auf Wunsch auch über die Saison eingelagert werden. Viele nutzen die Gelegenheit für eine Intensivreinigung, Sicherheits- oder Klimaanlagencheck, Haupt- und Abgasuntersuchung. Wenn es wirklich einmal „kracht“, werden Karosserie- und Lackschäden professionell instandgesetzt und bei eindeutiger Schuldfrage der Unfallschaden direkt mit der Versicherung abgewickelt. Kleine Parkdellen werden mit smart repair kostengünstig weggezaubert, ebenfalls kleine Steinschlagschäden in der Windschutzscheibe. Bleibt man mit einer Panne liegen oder das Auto springt nicht an, kommt das Autohaus zu Hilfe. Bei Bedarf stehen Kundendienst-Ersatzfahrzeuge, bei Unfällen Mietwagen zur Verfügung. Wer sein Auto außerhalb der Serviceöffnungszeiten von Montag bis Freitag 7.15 bis 18 Uhr und Samstag von 9 bis 12 Uhr in die Werkstatt bringen will, kann dies über den 24-Stunden-Abgabeservice „rund um die Uhr“ tun und auch einen 24-StundenAbholservice vereinbaren. Für die Autorisierung durch die BMW AG hat die Peter Nick GmbH verbindlich festgelegte Standards zu erfüllen: Erstklassige Werkstattausrüstung, hohe Anforderungen an Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter, ein strenges Qualitätsmanagement u.v.m. Für „Frau“ als Kundin in ihrem Autohaus sieht Firmeninhaberin Petra Nick besondere Vorteile: In einem von einer Frau geführten Autohaus sind die Mitarbeiter besonders für die Belange weiblicher Kunden sensibilisiert – sei es beim Autokauf oder beim Werkstattbesuch. So wissen die Verkaufsberater zu berichten: „Wenn ein Automobilverkäufer eine Frau nicht ernst nimmt, hat er schon verloren!“ Für Frauen ist die gute Beratung beim Werkstattbesuch aber mindestens ebenso wichtig wie beim Kauf, resümiert Firmenchefin Petra Nick. Sie kaufen am liebsten da, wo sie später ihre Wartungsund Reparaturarbeiten in kompetenten Händen wissen und über viele Jahre ihre vertrauten Ansprechpartner in allen Abteilungen eines Autohauses kennen. Bei uns haben die Kunden ihr „Rundumsorglospaket“ – denn das ist genau das, was Frauen und Männer wünschen, schmunzelt Autofrau Petra Nick. Und dafür sorgt sie in dem Bei uns haben die Kunden ihr „Rundumsorglospaket“. seit bereits über 60 Jahren bestehenden und von ihr seit über 25 Jahren geführten Autohaus immer noch sehr gerne – und persönlich. Unterstützt von einem motivierten und kompetenten Team von 20 Mitarbeitern, gut ein Drittel davon Frauen. „Wir leben unsere Unternehmensphilosophie“, betont sie: „Persönlich. Nah. Gut.“ n Peter Nick GmbH BMW und MINI Service Autorisierte Vertragswerkstatt Händelstraße 10–12 69469 Weinheim Tel. 06201 63041 www.bmw-nick.de www.bmw-service-nick.de UBI BENE 43 trendart Designobjekte mit Sahnehäubchen Das Rezept ist höchst ungewöhnlich, die Zutaten ausgesucht, das Ergebnis ein Genuss nicht nur für den Gaumen, sondern auch für die Augen: Wer die Blum Coffee Bar in der Schwetzingerstadt besucht, fühlt sich zunächst wie in einem gemütlichen Tagescafé. Doch dieses Café ist noch viel mehr: ein Showroom für Möbel im Dutch Design, dessen Interieur sich ständig verändert. A us der Vitrine duftet es verlockend. Diese leckeren Kuchen, kunstvoll verzierten Torten und zartschmelzenden Pralinés können keine Sünde sein. Schwer fällt nur die Entscheidung: Gedeckter Apfelkuchen? Französische Obsttarte? Nein, doch lieber zuerst den Rhabarberkuchen mit Baiser. Beim ersten Gäbelchen dieses luftig-süßen Eischaums auf dem säuerlichen Rhabarber neigt mancher Genießer dazu, die Augen zu schließen. Doch beim zweiten Bissen sollte er sie wieder öffnen. Denn in der Blum Coffee Bar in der Schwetzinger Straße will nicht nur der Gaumen verführt werden. Sondern alle Sinne. Im großen Gastraum laden große und kleine Massivholztische zum Platz nehmen ein. Die Sitzgelegenheiten sind ungewöhnlich für ein Kaffeehaus: grob gezimmerte Bänke, schlichte Hocker und Stühle in den verschiedensten Materialen, Formen und Farben. Auch die De- 44 UBI BENE koration hat nicht die übliche Uniformität. Wer den Blick schweifen lässt, entdeckt immer neue Details an schönen und funktionellen Dingen. Der Grund: Die Blum Coffee Bar ist auch ein Möbel- und Designhaus. Hier kann man nicht nur Kaffee und Kuchen kaufen, sondern auch alle Einrichtungsgegenstände. Probewohnen zur Kaffeestunde Fast alle. Hoch über den Köpfen der Gäste balanciert ein kleiner Mann auf einer Stange – eine Miniatur der großen Hubertus-von-derGoltz-Skulptur auf dem Dach der Mannheimer Kunsthalle. Harald Blum hat sie dort angebracht. „Die gehört hierher, die ist unverkäuflich“, hat der kunstliebende Konditormeister verfügt. Ende 2005 eröffnete er mit dem Handelsfachwirt und Möbelspezialisten Andreas Schäfer das Café. Die Idee: Kuchen und Konfiserie anzubieten in einem Showroom für Möbel und Designobjekte, in dem der Gast zur Kaffeestunde gleich probewohnen kann. Harald Blum ist für die leiblichen Genüsse zuständig. Seine Backstube hinter dem Gastraum ist längst zu klein geworden. Seit 2009 entstehen seine Kuchen zwei Häuser weiter mit Unterstützung eines weiteren Konditors. Zu den Kunden gehören nicht nur junge und alte Leckermäuler aus Mannheim, sondern auch namhafte Cafés und Restaurants wie das Flo oder das Gasthaus am Fluss an den Rheinterrassen. Am Sonntag floriert der Straßenverkauf ebenso wie wochentags der frisch gekochte Mittagstisch oder der Businessbrunch und die AfterWork-Events, für die man die Räumlichkeiten samt Catering buchen kann. Andreas Schäfer sorgt für die optischen Höhepunkte. „Dutch Design“ heißt der Stil, den Schäfer bei Herstellern in den Niederlanden In Blums Coffee Bar gibt es Genüsse für Augen und Gaumen. Die Männer hinter der ungewöhnlichen Geschäftsidee: Andreas Schäfer (links) und Harald Blum. und Skandinavien findet, ob bei Gelderland, Pilat & Pilat oder der Designfabrik Stockholm. „Diese Möbel sind lebhaft, witzig und ironisch“, sagt er. Neulich hat er einen Satz gelesen, der ihm gefallen hat. „Don’t make something unless it’s both necessary and useful; but if it’s both necessary and useful, don’t hesitate to make it beautiful.” Die Dinge nützlich und auf das Notwendige beschränkt zu gestalten, und dann auch noch dafür zu sorgen, dass sie schön sind – nach diesem Grundsatz entwirft Schäfer Einrichtungskonzepte, von denen man in der Blum Coffee Bar einen Eindruck bekommt. Acht bis zehn mal im Jahr verändert sich das Interieur. Die beiden Mittvierziger mit den spannenden Biographien ergänzen sich perfekt. Harald Blum absolvierte erst eine Lehre als KfZ-Mechaniker, ehe er beschloss, seine Leidenschaft des Backens zum Beruf zu machen. Andreas Schäfer studierte an der Akademie des Tanzes in Mann- heim. Nach dem Ende seiner Karriere etablierte er sich in der Möbelbranche. Beide zusammen bilden ein ebenso ungewöhnliches wie produktives Team mit hohem Unterhaltungswert – vor allem, wenn der eine sich in den Bereich des anderen einmischt. „Er kann einen ganz passablen Latte Macchiato machen“, sagt Blum über Schäfers Fähigkeiten an der Bar. Schäfers Konter: „Wenn er bei Möbelmessen mit dabei ist, beweist er manchmal durchaus Geschmack.“ Text: Ute Maag Fotos: Christoph Blüthner n blum coffee bar Schwetzinger Straße 92 68165 Mannheim www.blum-du.de Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 bis 18.00 Uhr Samstag 11 bis 16.00 Uhr Sonntag 14 bis 18.00 Uhr UBI BENE 45 event tipps Veranstaltungskalender für die Metropolregion Rhein-Neckar und über deren Grenzen hinaus. UBI BENE nennt kulturelle, gesellschaftliche und sportliche Höhepunkte im Frühling 2010. REGIONAL wellness Adieu Tristesse: Pünktlich zum astronomischen Frühlingsanfang startet ein Event der besonderen Art in Bad Dürkheim. An zwei Tagen präsentieren sich Anbieter aus verschiedenen Bereichen und Disziplinen im besonderen Ambiente der Brunnenhalle am Kurpark. Medical Wellness, Beauty, Kosmetik und Ästhetik, Ernährung und gesundes Leben stehen im Mittelpunkt dieser Messe. Anregungen und Ideen zur aktiven Freizeitgestaltung erhalten die Besucher ebenso wie Inspirationen zur Erholung und Erhalt der Vitalität. Vorträge mit Referenten der Zahnästhetik, Ernährung und ästhetischen Chirurgie runden das Angebot ab (20. und 21. März 2010). www.adieu-tristesse.info Gesundheit, Wellness und Ästhetik stehen im Mittelpunkt der Messe „Adieu Tristesse“ in Bad Dürkheim. Ausstellungen Berühmte Ansichten des Badischen: Es gibt wohl kaum ein berühmtes Gebäude in Baden, das Wilhelm Kratt (1869–1949) nicht fotografiert hat. Nicht ohne Grund galt und gilt der gebürtige Karlsruher als der „Schöpfer des Badischen Denkmälerarchivs“. Auch in Weinheim hielt Wilhelm Kratt Anfang des 20. Jahrhunderts historische Gebäude und Wahrzeichen, aber auch stimmungsvolle Altstadtwinkel fest. Rund 60 Original-Abzüge befinden sich im Besitz des Weinheimer Stadtarchivs, das dem Fotografen eine Ausstellung im Museum der Stadt Weinheim in der Amtsgasse widmet (noch bis zum 25. April 2010) ----- feste Weinfeste in der Pfalz: Die Weinfest-Saison wird traditionell im April eröffnet. Zahlreiche 46 UBI BENE Dörfer laden zum Verkosten ein – Freinsheim zum Blütenfest (17. und 18. April 2010), Kallstadt zum Fest der 100 Weine (23. bis 25. April und 30. April bis 2. Mai 2010) und NeustadtHaardt zum Haardter Weinfest (7. bis 13. Mai 2010). Das wiederholt zum schönsten Dorf der Pfalz gekürte Rhodt unter Riedburg feiert sein Heimat- und Blütenfest (21. bis 24. Mai 2010) und die Deidesheimer versteigern ihren Geißbock am 25. Mai 2010. ----- mal wird „Das Cabinet des Dr. Caligari“ aus den Beständen der Friedrich-Wilhelm-MurnauStiftung in Wiesbaden musikalisch neu vertont. Der naturkundige DJ Dominik Eulberg nimmt seine Zuhörer im Planetarium mit auf eine audiovisuelle Rundreise durch die Natur. Parallel zum Jetztmusikfestival findet B-Seite | Festival für visuelle Kunst statt (20. bis 27. März 2010). www.jetztmusik-festival.de ----- theater musik Jetztmusikfestival in Mannheim: Mit vielfältigen Projekten werden die Schnittstellen von Jetztmusik zu Kunst, Film, Literatur und Tanz aufgezeigt und in Workshops das dazugehörige Hintergrundwissen vermittelt. „A critical mass“, bestehend aus Henrik Schwarz, Âme und Dixon, arrangieren den Cinemix, die Neuvertonung eines Stummfilmklassikers. Dies- Karl-Heinz Helmschrot in „Fast Faust“: Fast Faust – die alte Geschichte neu, in der Alten Wollfabrik in Schwetzingen. Mit seiner gehassliebten Kultfigur, dem schlagfertigen, improvisationsfreudigen „Oberstudienrat der Nation“ holt Karl-Heinz Helmschrot den Zuschauer dort ab, wo der Faust zum ersten Mal zuschlug – in der Schule. Mit viel Hingabe und Leidenschaft wirft sich der Vollblut-Komödiant und Schauspieler in die Szenen, Situationen und Charaktere. Er kann von einer Sekunde auf die andere durch Stimme, Gestik, Mimik und mit einem Minimum an Requisiten in die unterschiedlichsten Rollen schlüpfen. Im Kopf des Zuschauers entfaltet sich so die ganze Fülle der reichhaltigen faustschen Welten voller Magie, Witz und Geist (9. April 2010). www.alte-wollfabrik.de ----- genuss Genuss³ – Genießen in neuer Dimension: Wenn sich Traum und Wirklichkeit zu Kunstwerken verbinden und eine Liaison mit Saxophonklängen, Gesang oder Klaviermusik sowie kulinarischen Kreationen von Venusmuschel bis Trüffel eingehen, ist das Genuss³. Die gleichnamige Veranstaltungsreihe des Musikerportals Leondra music, die am 19. März startet, verspricht dabei Unterhaltung auf höchstem Niveau. Zum Auftakt für das Jahr 2010 sind in Kooperation mit dem Mercure Hotel Mannheim neun geschmackvolle Abende mit wechselnden Künstlern, Musikern und jahreszeitlichen Vier- Gänge-Menüs geplant. www.genusshoch3.de und www.leondra.de/news. ----- sport Eishockey-WM 2010: Der Olympiasieger im Eishockey kommt nach Mannheim! Die bärenstarken Kanadier treffen hier in der Vorrunde auf die Schweiz, Lettland und Italien. Außerdem tragen Schweden, Tschechien und Norwegen ihre Matches in der SAP-Arena aus. Zusammen mit den beiden Viertelfinals erleben Fans des schnellen Kufen-Sports in zwei Wochen insgesamt 26 spektakuläre Spiele (7. bis 23. Mai 2010). www.saparena.de ----- NATIONAL ausstellungen Nude Visions: 150 Jahre Körperbilder in der Fotografie: Zu sehen sind mehr als 250 Ori- ginalfotografien, Bücher und Mappenwerke mit gedruckten Aktstudien, darunter Meisterwerke aus jeder Epoche. Von Fotografien aus dem 19. Jahrhundert, die sich an Vorbildern der Antike und Renaissance orientieren, bis zu surrealistischen Experimenten und der Modeund Lifestyle-Fotografie. Die Ausstellung im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe illustriert den Wandel von Schönheitsidealen und Moralvorstellungen und offenbart einmal mehr die stetige Gratwanderung zwischen Aufklärung, Anregung und Schaulust (noch bis zum bis 25. April 2010). www.mkg-hamburg.de ----KÖRPERWELTEN & Der Zyklus des Lebens: Thematisch spezialisiert, neu inszeniert und mit spektakulären Exponaten des umstrittenen Plastinators Gunther von Hagens nimmt die Ausstellung in der Halle K 39 in Offenbach den Besucher mit auf eine eindrucksvolle Entdeckungsreise unter die Haut. Die Stationen des menschlichen Körpers sowie seine Veränderungen – beginnend bei der Zeugung bis in das hohe Alter – werden deutlich (26. März bis 4. Juli 2010). www.koerperwelten.de Olympiasieger Kanada und weitere Spitzenteams kommen im Mai zur Eishockey-WM in die Mannheimer SAP-Arena (links). Fast Faust: Karl-Heinz Helmschrot spielt in der Alten Wollfabrik in Schwetzingen (rechts). UBI BENE 47 %:/".*,*/ 4$)/45&/ ;FJUMPTFMFHBOUFT%FTJHOLPNCJOJFSUNJUEFONPEFSOTUFOVOEFG趑[JFOUFTUFO.PUPSFOEJF#.8KFFOUXJDLFMUIBU %BT3FTVMUBUEFSOFVF#.8FS&SCJFUFUNFIS3BVNNFIS-FJTUVOHTDIMJDIUVOEFJOGBDIOPDINFIS'SFVEFBN'BISFO %&3/&6&#.8FS BMW EfficientDynamics Weniger Verbrauch. Mehr Fahrfreude. /FDLBSBVFS4USBF .BOOIFJN 5FM #.8/JFEFSMBTTVOH XXXCNXNBOOIFJNEF *)3&3 '03. CFJXFOJHFS7FSCSBVDI&OUEFDLFO4JF'BISGSFVEFJOJISFSOFVFTUFO'PSN%FSOFVF#.8FSFSXBSUFU4JFBC4BNTUBH EFO.¤S[JO*ISFS#.8/JFEFSMBTTVOH.BOOIFJN#FTVDIFO4JFVOTVOEFOUEFDLFO4JFJIOTFMCTU8JSGSFVFOVOTBVG4JF .BOOIFJN pferdestärken Saubere Sache Sie sind die harmonische Verbindung von Vernunft und Emotion: Automobile mit Hybrid-Technologie. Und egal, ob sie komplett elektrisch fahren oder die umweltschonende Technik nur unterstützend wirkt – sie erzeugen eine ganz besondere Freude am Fahren. UBI BENE stellt acht Modelle vor: vom kleinen Stadt-Flitzer bis hin zu SUV und Luxuslimousine. Honda Insight – Kleines Sparwunder Mit einem Preis von 19.950 € ist der Honda Insight das derzeit günstigste Hybrid-Modell auf dem Markt. Es handelt sich um einen MildHybrid, dessen 10 kW starker E-Motor den 1,3-Liter-Benziner unterstützt, der über 88 PS verfügt. Den Normverbrauch gibt Honda mit 4,4 Litern auf 100 Kilometer an, was einem CO2- Ausstoß von 101 Gramm pro Kilometer entspricht. Deshalb werden für das Auto auch nur 28 € Steuern pro Jahr fällig. Auffällig ist das Design der Karosserie, das den Luftwiderstand reduziert und so einen Beitrag zu den Sparbemühungen leistet. Honda Civic Hybrid – Modern und effektiv Anderes Design als der Insight, aber ähnlicher Motor: Im Civic Hybrid leistet der 1,3-Liter-Benziner 95 PS. Ihm assistiert ein 15 kW starker Elektromotor. Als Mild-Hybrid kann der Civic nicht ausschließlich elektrisch fahren. 23.990 € verlangt Honda für das Auto, das eine um- fangreiche Serienausstattung mitbringt. Der Hersteller gibt einen Normverbrauch von 4,6 Litern auf 100 Kilometer und eine Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 in 12,5 Sekunden an. Toyota Prius – vom Pionier zum Liebling Mit dem Prius verfügt Toyota über das weltweit bekannteste Hybrid-Auto. Mit der Markteinführung 1997 leistete Toyota Pionierarbeit. Mittlerweile rollt die dritte Generation über die Straßen und feiert beachtliche Erfolge. So war der Prius 2009 das meistverkaufte Auto in Ja- Lexus RX 450h – ein SUV als Verbrauchskünstler SUVs, die Mixtur aus Geländewagen und Van, gelten vielen als Inbegriff umweltschädlichen Fahrens. Der 4,77 Meter lange RX 450 h beweist, dass das nicht sein muss. Denn das Auto verfügt neben seinem 3,5 Liter großen V6-Benziner mit 249 PS auch über zwei Elektromo- 50 UBI BENE toren, so dass eine Gesamtleistung von 299 PS zusammenkommt. Das Auto, ein Voll-Hybrid, kann auch rein elektrisch fahren. Erstaunlich ist der Verbrauch, den Lexus mit 6,3 Liter auf 100 Kilometer angibt. Zu haben ist das edle Gefährt ab 59.690 €. pan. Kurze Strecken bis zu etwa 1,6 Kilometer kann der Prius rein elektrisch fahren – ein VollHybrid für 25.450 €. 99 PS leistet der Benziner, 60 kW der Elektromotor. Die kombinierte Leistung gibt Toyota mit 136 PS an, den Normverbrauch mit 3,9 Litern auf 100 Kilometer. Lexus GS 450h – Von Null auf Hundert in 5,9 Sekunden Mit einem Normverbrauch von 7,6 Liter auf 100 Kilometer brilliert die Sportlimousine GS 450 h. Dabei verfügt das Auto über eine Systemleistung von 345 PS, zu der ein 3,5 Liter großer V6-Benziner und ein Elektromotor beitragen. Aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigt der elegante Sportler bei Bedarf in 5,9 Sekunden. Und sein starker Elektromotor macht ihn zum Voll-Hybriden, der auch ausschließlich elektrisch fahren kann. Ab 59.200 € ist der GS 450 h zu haben. Lexus LS 600h – Der stärkste Hybrid Als derzeit weltweit stärkstes Hybrid-Modell gilt der LS 600 h. Er verfügt über einen 4,9 Liter großen V8-Benziner und einen E-Motor, die es zusammen auf 445 PS bringen. Aus dem Stand sprintet das Oberklasse-Auto in 6,3 Sekunden auf Tempo 100 und rennt bis zu 250 Stundenkilometer schnell. Den Verbrauch gibt Lexus mit erstaunlichen 9,3 Liter auf 100 Kilometer an. Nicht viel für ein Auto dieser Kategorie. Die Preisliste für den LS 600h beginnt bei 103.900 €. BMW ActiveHybrid 7 – Achtzylinder mit E-Unterstützung Auf der IAA hat BMW das Modell ActiveHybrid 7 präsentiert, das in diesem Frühjahr auf den Markt kommen soll. Mit einer Systemleistung von 465 PS würde es dem Lexus LS 600 h den Thron des stärksten Hybridmodells streitig machen. Allerdings handelt es sich bei dem Bayern auf der Basis des 7er um einen Mild-Hy- brid, der nicht ausschließlich elektrisch fahren kann. Kein Wunder: Der Achtzylinder-Benziner wird lediglich von einem kleinen Elektromotor unterstützt. BMW gibt einen Durchschnittsverbrauch von 9,7 Liter auf 100 Kilometer an. Dem Vernehmen nach soll der ActiveHybrid 7 mit 105.900 € in der Preisliste stehen. Mercedes-Benz S 400 BlueHybrid – die schonendste S-Klasse Für 85.323 € ist die umweltschonendste Variante der S-Klasse zu haben, der S 400 BlueHybrid. Darin wirkt ein 279 PS starker Sechszylinder-Benziner im Einklang mit einem etwa 20 PS starken Elektromotor. Letzterer macht dem Mercedes vor allem beim Anfahren und Beschleunigen zusätzlich Dampf, ist aber nicht in der Lage, das rund zwei Tonnen schwere Gefährt eigenständig anzutreiben. Der NobelBenz sprintet in 7,2 Sekunden auf Tempo 100 und wird bei 250 Stundenkilometern elektronisch abgeriegelt. Den Verbrauch gibt Mercedes mit 7,9 Liter an. Stichwort: Die Hybrid-Technik Kern der Hybrid-Technik ist die Kombination von Verbrennungs- und Elektromotor. Das hört sich einfach an, funktioniert aber in der Praxis nur durch Einsatz von hohem technologischen Können. Unterschieden wird grob zwischen drei aktuellen Hybrid-Arten. Da ist zum einen der Mikro-Hybrid, der neben dem konventionellen Motor über ein Start-Stopp-System verfügt. Weiter verbreitet ist der Mild-Hybrid, bei dem der Elektromotor den Benziner in bestimmten Fahrsituationen unterstützt, aber nicht in der Lage ist, das Auto eigenständig voranzubewegen. Als „Königsklasse“ gilt der Voll-Hybrid. Hier sind die Elektromotoren kräftig genug, um das Fahrzeug anzutreiben und den Benziner häufiger zu entlasten, was wiederum den Spritspar-Effekt erhöht. Aufgeladen werden die Batterien durch Bremskraft-Rückgewinnung, im SchiebeBetrieb oder vom Benzinmotor. Bald auf den Markt kommen sollen die Plug-In-Hybride. Geplant ist bei diesen Modellen der Einsatz von leistungsstärkeren Batterien, die an der Steckdose aufgeladen werden können. UBI BENE 51 pferdestärken „Das Ziel von Lexus ist es, Fahrzeuge zu bauen, die null Emissionen ausstoSSen“, sagt Jens W. Mächler. In der Hybrid-Technik ist die Luxusmarke führend. Wer ein emissionsarmes Auto fahren will, muss sich nicht mehr mit einem Kleinwagen begnügen. Auch für das Premium-Segment gilt inzwischen: Leistungsstärke und Umweltschutz passen durchaus zusammen. Jens w. mächler Die Hybrid-Technologie macht’s möglich. Führend in der Fahrzeug-Entwicklung ist Lexus, die Luxusmarke aus dem Hause Toyota. UBI BENE-Autor Dr. Klaus Backes sprach mit Jens W. Mächler, Brand Manager im Lexus Forum Mannheim. Mit drei Vollhybrid-Modellen hat Lexus neben der Muttermarke Toyota als einziger Autohersteller Fahrzeuge dieser Art mit 200 PS starken Elektromotoren in der Palette. Setzt Lexus auch weiterhin auf Hybrid-Technik? Jens W. Mächler: Das Ziel von Lexus ist es, Fahrzeuge zu bauen, die null Emissionen aus- 52 UBI BENE stoßen. Es wird deshalb bald die komplette Flotte als Vollhybride geben. Das heißt: Wir werden dann keine Autos mehr mit konventionellen Motoren anbieten. Die Vorteile des Hybrid-Antriebs für den Fahrer liegen auf der Hand: Er hat maximale Leistung mit sofort anhängendem maximalem Drehmoment dank der 200-PS-Elektromotoren und minimalen Verbrauch. Vollhybrid bedeutet übrigens, dass das Auto eine Strecke rein elektrisch fahren kann. Weltweit laufen über zwei Millionen dieser Fahrzeuge von Toyota und Lexus problemlos. Wir geben auf gebrauchte Lexus, die maximal fünf Jahre alt sind und nicht mehr als 150.000 Kilometer auf dem Tacho haben, drei Jahre Garantie bis zu einer maximalen Laufleistung von einer Million Kilometern. Das bietet sonst keiner. Mit dem RX450h haben wir im Sommer 2009 die zweite Generation des Hybrid-Antriebs eingeführt. Das heißt, dass wir ausgereifte Technik anbieten. Bei Lexus steht der Kunde im Mittelpunkt. Für ihn haben wir die Verpflichtung, höchste Qualität zu liefern, verbunden mit ausgezeichnetem Service. Wir werden übrigens keine Fahrzeuge bauen, die mit Biokraftstoffen laufen. Toyota hat die Maxime, dass wir keine Lebensmittel verbrennen, nur um uns fortbewegen zu können. Viele Experten bezeichnen den Hybrid-Antrieb als Übergangslösung. Sieht man das bei Lexus auch so? J. W. M.: Ja. Mit dem Thema „Hybrid“ sind wir an einer Zwischenstation. Es wird eine Übergangstechnik zu Wasserstoff- und Elektroantrieb sein. Derzeit gibt es bei Elektroautos noch Probleme mit der Batteriekapazität. Aber in etwa zehn Jahren dürften solche Modelle zu marktfähigen Preisen bei den Händlern stehen. Bei der Brennstoffzelle dagegen liegen die Schwierigkeiten bei Lagerung und Kühlung des Kraftstoffs sowie vor allem darin, bezahlbare Großserienfahrzeuge zu bauen. Mit dem etwa 150 PS starken CT 200h bringt Lexus zum Jahresende ein Vollhybrid-Auto in der Kompaktklasse auf den Markt. Wollen Sie damit dem VW Golf Konkurrenz machen? J. W. M.: Ja, er passt in die Klasse des Golf oder Audi A 3. Das Auto erhält ein sportlich-avantgardistisches Design. Und es wird den CT 200h nur als Vollhybriden geben. Eine ideale Kombination von Vernunft und Emotion. Über Preise kann ich noch nichts sagen; sie stehen noch nicht fest. Wird es einen Lexus-Kleinwagen geben? J. W. M.: Man denkt auch über solche Konzepte nach. Sie haben Emotion angesprochen. Den Hybrid-Antrieb verbindet man aber viel eher mit Vernunft. J. W. M.: Der CT 200h ist ein Auto, das Kunst, Individualität und modernste Technik vereint. Es ist eine harmonische Verbindung von Silberpfeil zum Superzins! Schnell sein und attraktive Angebote sichern. · Zum Beispiel die C-Klasse inkl. Innovationspaket u.a. mit Bi-Xenon-Scheinwerfern, PARKTRONIC und PRESAFE® Sicherheitsausstattung · 2,99 % Sonderzins3 für die A-, B-, C-Klasse und den SLK C 180 CGI Limousine BlueEFFICIENCY1 Vernunft und Emotion. Im Hause Lexus spielt Emotion ohnehin eine große Rolle. Wir haben ja nicht nur Hybrid-Fahrzeuge in unserer Palette, sondern auch reinrassige Motorsportgeräte. Bereits zu haben ist der ISF mit Fünfliter-V8 und 423 PS. 2,99 % effektiver Jahreszins2,3 1 Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 10,1–10,6/5,5–6,2/7,1–7,8l/100km; CO2-Emission kombiniert: 166–181g/km. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. 2Kaufpreis ab Werk 34.795,- Euro, Anzahlung 7.900,- Euro, Laufzeit 36 Monate, Gesamtlaufleistung 30.000 km, effektiver Jahreszins 2,99 %, Schlussrate 18.140,- Euro, monatliche Finanzierungsrate 299,- Euro. 3Ein zeitlich begrenztes Finan-zierungsangebot der Mercedes-Benz Bank AG. Und wer etwas ganz Exklusives will, kann ab sofort versuchen, in den erlauchten Kreis der 500 echten Motorsport-Enthusiasten auf der ganzen Welt aufgenommen zu werden, die einen LFA kaufen und fahren dürfen. Die Betonung liegt auf „fahren“, denn die Autos sollen nicht in Sammlungen verschwinden, sondern bewegt werden. Für ein Auto dieser Klasse sind 375.000 Euro nur angemessen. Und für echte Enthusiasten werde ich eine Möglichkeit finden, Eigner eines solchen Fahrzeugs zu werden. Lexus hat Pionierarbeit in Sachen Hybrid geleistet und tut dies noch: erstes Hybridmodell im Premiumsegment, nun erster Vollhybrid in der Kompaktklasse. Wird es Lexus weiterhin gelingen, an der Spitze der Entwicklung zu bleiben und Trends vorzugeben? J. W. M.: Ja. Immerhin schreibt die Presse, wir wären den Europäern zwölf Jahre voraus. Wir werden die Entwicklung stetig vorantreiben und Maßstäbe setzen. Interview und Texte: Klaus Backes n Mercedes-Benz Niederlassung Mannheim-Heidelberg-Landau der Daimler AG Mannheim, Fahrlachstr. 50 Heidelberg/Rohrbach-Süd, Haberstr. 26 Landau, Am Schänzel 1 Telefon 0621 453-855, www.unser-mercedes.de gastgeber Je später der Abend … Ein phantasievoller Cocktail gefällig? Ein perfekt gemixter Longdrink? Oder doch lieber ein schwerer Rotwein oder ein gepflegter schottischer Whisky? In den schönsten Bars in Mannheim und Heidelberg wird jede Kostprobe zum sinnlichen Gesamterlebnis. Entspannt die Atmosphäre, urban und weltoffen das Ambiente – so lässt sich genießend die Nacht zum Tag machen. Restaurants Blass eröffnet wurde. Das onyx ist chic, aber nicht kalt und gewinnt mit einem eleganten Ambiente aus warmem Holz und Ledermöbeln. Für Nachtschwärmer ein Muss mit sehr ruhiger und entspannter Atmosphäre. Überschaubare, aber feine Cocktail-Auswahl und souverän gemixte Drinks von einer sehr aufmerksamen Bar-Crew. Neben der Hauptund Wochenkarte gibt es Business-Specials, im Sommer ist die Außenbestuhlung am Friedrichsplatz eine der schönsten Locations in Mannheim. Auch als Catering-Partner der Mannheimer Kunsthalle ist das onyx ein Begriff. Der Name ist Programm: Das Quarzgestein ist ein zentrales Gestaltungsmerkmal im Onyx am Wasserturm. // Onyx: Ein Muss für Nachtschwärmer Mittelpunkt des Hauses ist eine mit Onyx verkleidete Bar. Das Quarzgestein schimmert in warmen Gelb- und Karamelltönen und ist ein zentrales Gestaltungsmerkmal des ArkadenCafés am Wasserturm, das vor neun Jahren in den Räumlichkeiten des ehemaligen Gourmet- Öffnungszeiten: Täglich von 9 bis 1 Uhr Onyx Bar & Restaurant Friedrichsplatz 12, 68165 Mannheim Tel. 0621 1286888 www.onyx-mannheim.de MENS CH.S EIN. W OHL.F ÜHL EN. A U F. L E B E N . Arbeiten mit Weitblick in der neuen Business-Etage. www.janus-wa.de 54 UBI BENE 68775 Ketsch | Telefon 06202 697-0 | [email protected] | www.seehotel.de // Dolceamaro Bar & Caffè: Verspieltes Design in den Arkaden Eine brandneue Adresse ist das Dolceamaro in den Mannheimer Arkaden. Was auf den ersten Blick als gekonnt verspielte und kontrastreich gestylte Szene-Location daher kommt, ist weitaus mehr als ein Oststadt-Refugium für anspruchsvolle Citybewohner. Das Dolceamaro gibt sich urban und weltoffen, stilistisch bunt und kulinarisch reizvoll. Hier verführt visuelle Opulenz, ohne den Gast mit Design zu übersättigen. Verantwortlich für die geschmackvolle Inneneinrichtung ist Iris Tsabari-Haas, die gemeinsam mit ihrem gastronomisch versierten Ehemann Daniel Haas auch Eigentümerin der Bar ist. Das Interieur stammt aus ganz Europa, die beleuchtete Blumenwand stand zuvor bei Modemacher Roberto Cavalli, die handgeschnitzte Barfront kommt aus der Pariser Kunstschreinerei, die sonst exklusiv für Designer Phillipe Starck arbeitet.Hinterm Tresen stehen international erfahrene Könner, auf der Karte tummelt sich Erlesenes mit italienischem Zungenschlag. Küchenchefin Ana Bendel serviert ein kleines, aber sehr kreatives Angebot an außergewöhnlichen Gaumenfreuden. Im Frühling lockt der sonnige Außenbereich mit Blick auf den Wasserturm. Öffnungszeiten: Täglich von 7.30 bis 1 Uhr Dolceamaro Bar & Caffè Unter den Arkaden, Friedrichsplatz 13, 68165 Mannheim, Tel. 0621 72492020 www.dolceamaro.de // Visuelle Opulenz im dolceamaro: Die beleuchtete Blumenwand stand zuvor bei Modemacher Roberto Cavalli. Turmcafé Stars: Die Cocktail-Experten Schöne Aussichten im Turmcafé Stars. Auch beim Blick auf die Getränkekarte. Wer sich selbstbewusst "die Cocktailmacher" nennt, wird wohl schon was können, denkt man beim Premierenbesuch und wird von der Auswahl und Qualität der Drinks überzeugt. Man genießt die durchweg professionell gemixten Cocktails, darunter neben vielen Klassikern auch eine Menge selbst entworfener Kreationen in fruchtig oder herb, süß oder exotisch. Ein besonderes Talent der Barmixer ist die Zubereitung alkoholfreier Genüsse, die in puncto Geschmack ihren alkoholischen Verwandten zum Verwechseln ähnlich sind. In gut 30 Metern Höhe über dem Stadthaus N 1 schweift der Blick über die City bis zu den Hügeln des Odenwalds. Man sitzt auf zwei Ebenen gemütlich bei Ben Affleck oder Cameron Diaz (so heißen hier die Drinks) und lässt entspannt das Auge schweifen. Ein Dorado für die Fans von gut gemachten und phantasievoll servierten Cocktails. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 14 bis 1 Uhr, Freitag und Samstag von 14 bis 3 Uhr, Sonntag von 14 bis 1 Uhr Turmcafé Stars N 1 am Paradeplatz, 68161 Mannheim Tel. 0621 21600 www.turmcafe-stars.de 3VIFPBTF JN'SIMJOH 4DIBVFO4JFBVGVOTFSF8FCTJUFVOE CFUSBDIUFO4JFEJF'PUPTVOTFSFSXVOEFSTDIzOFO 5FSSBTTFJN)PGHBSUFOEFT;FVHIBVTFT XXXD¾WFEF 3FTUBVSBOU #BS -PVOHF $.BOOIFJN5FM 0OMJOF3FTFSWJFSVOHVOUFSXXXPQFOUBCMFEF UBI BENE 55 gastgeber GroSSstadtflair im Quadrat: Die Bar im C Five. www.janus-wa.de Öffnungszeiten: Mo. Ruhetag Di. bis So. 17:00 – 24:00 Uhr Sa., So. und feiertags 12:00 – 14:30 Uhr Business-Lunch Mi. bis Fr. 12:00 – 14:30 Uhr Hauptstraße 61 | 68526 Ladenburg Tel.: +49 (6203) 40 40 80 [email protected] Inhaber: Rainer Döringer www.back-mul.de 56 UBI BENE // C Five: Eine Location – viele Gesichter Das C Five residiert im gleichnamigen Quadrat und strotzt vor Stil und Eleganz. Seit drei Jahren betreibt Ronnie Boland die Remise hinter dem Mannheimer Zeughaus. Die legere und stilvolle Bar verbreitet Großstadtflair und offenbart eine gelungene Mischung aus Nostalgie und Modernismus. Wunderbar: Ein Pianist sorgt allabendlich am Flügel für dezente Klaviermusik! Das Restaurant hat einen neuen Küchenchef: Kurt Blass, früher mit eigenem Gourmetrestaurant am Wasserturm, sorgt jetzt im C Five für exquisite Gaumenfreuden. In der Lounge geht es an sieben Tagen der Woche bunt gemischt und sehr urban zu. Das Publikum genießt die exklusive Atmosphäre und den kurfürstlichen Charme des Hauses. Die Cocktail-Kreationen sind tadellos gemixt, aber wer das C5 betritt, sollte unbedingt einen schottischen Whisky probieren. Im Frühling auch auf der großzügigen Terrasse im Hofgarten des Zeughauses. // Öffnungszeiten: Restaurant täglich 12 bis 15 und 18 bis 22 Uhr, Lounge Bar täglich zwischen 12 und 22 Uhr, Restaurant Lounge Bar Sonntag bis Donnerstag bis 24 Uhr, Freitag und Samstag bis 1 Uhr Öffnungszeiten: Montag 9 bis 24 Uhr, Dienstag bis Donnerstag 9 bis 1 Uhr, Freitag und Samstag 9 bis 2 Uhr, Sonntag 14 bis 1 Uhr C Five C 5, 68159 Mannheim, Tel. 0621 1229550 www.c-five.de Palms Pacific Lounge: Gut gepolstert Wer beim Namen Montecristo nicht nur an den Grafen denkt, ist im Palms genau richtig. Die Selektion feiner Zigarren überschreitet den Rahmen üblicher Bars und spiegelt ein Faible für harmonische Begegnungen: Zu jedem Rauchwerk gibt es den passenden Getränketipp. Zur Cohiba Siglo I in der Zigarrenecke der Pacific Lounge fühlt sich auch ein tropischer Cocktail beinahe wie zu Hause. Das Ambiente schwankt zwischen Karibik und Südsee, die Bar und der Lounge-Bereich punkten mit Gemütlichkeit und regelmäßig wechselnden Angeboten. Dazu gibt es einen entsprechend lässigen Soundtrack, der aus einem Cocktailabend einen Kurzurlaub macht. Die Atmosphäre ist großzügig und entspannt, der Service wieselflink, auch wenn es mal etwas voller wird. In den Ledergarnituren fühlt man sich gut gepolstert. Im Außenbereich wachsen die Palmen (fast) in den Himmel und es lässt sich auch im deutschen Winter tropisch genießen. Palms Pacific Lounge P 6, 25 (Plankenhofpassage) 68161 Mannheim, Tel. 0621 7189890 www.palms-ma.de ˆ Hochzeitsparadies ˆ Familienfeiern von 10–150 Personen ˆ Kastaniengarten mit 200 Plätzen ˆ 100 Parkplätze am Haus // Havana: karibisch-kolonial Großräumig, elegant und ein bisschen verspielt: Im Havana mischt sich der Prunk der Heidelberger Stadthalle mit Anklängen an die Kolonialzeit. In Gesellschaft von über einhundert Cocktails genießt man die karibisch angehauchte Atmosphäre, die von viel Holz und warmen Farben gekennzeichnet ist. Kokospalmen sind harmonisch in den Raum integriert, eine Nische für Zigarrenraucher ist Pflicht in der kubanischen Bar, die für jeden etwas zu bieten hat. Die Rum-Cocktails, Coladas und Granizados passen ideal zu den authentisch zubereiteten Speisen des Restaurants, tropische Akzente ziehen sich durch die gesamte Speisenkarte des Havana am Rande der Heidelberger Altstadt. Die lateiname- rikanische Musik weist auf den dazugehörigen Salsa-Club im Kellergewölbe hin, der direkt über das Restaurant zu erreichen ist. Hier finden regelmäßig Tanzkurse und Workshops statt. Im Dezember feiert das Havana sein zehnjähriges Bestehen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 12 bis 1 Uhr, Samstag von 13 bis 3 Uhr, Sonntag von 10 bis 1 Uhr „Wonderful Gemütlichkeit“ Henry Ford Havana im Kongresshaus Neckarstaden 24, 69117 Heidelberg. Tel. 06221 38934330 www.havana-heidelberg.de Landgasthof, „Die Rainbach“, Ortsstr. 9, 69151 Neckargemünd, Tel. 06223-2455 www.rainbach.de // Le Corange: Über den Dächern Mannheims Restaurant, Lounge und Bar auf zwei Ebenen: Ein kulinarischer Dreiklang über den Dächern von Mannheim. Seit Ende 2006 ist das „Le Corange“ im Modehaus Engelhorn eine der edelsten Adressen der Stadt. Man genießt das schnörkellos sachliche Interieur aus Sandstein, Holz und Leder und die fein abgestimmte Kombination aus lockerer Atmosphäre und erstklassigem Service. Der ehemalige Chef des „Kopenhagen“, Manfred Bantle, hat ein exquisites Konzept realisiert, das mit tadellosem Angebot und brillanter Aussicht punktet. In der Bar kümmert sich ein Team aus kenntnisreichen Keepern um das Wohl der Gäste. Die Thekenmannschaft bereitet zirka 80 verschiedene Cocktails und Longdrinks zu, und wenn man es nicht genauer wüsste, könnte einem schon mal ein Hauch New York um die Nase wehen. Öffnungszeiten: Täglich außer Sonntag von 10 bis 24 Uhr durchgehend geöffnet. Zugang durch das Modehaus, abends über den Seiteneingang Le Corange O 5, 9–12, 68161 Mannheim Tel. 0621 1671133 www.corange-restaurant.de **** ART-Hotel Neckar ˆ hoher Komfort ˆ umfassender Service ˆ im Herzen der Altstadt alles ˆ richtig ˆ traumhaft ART Hotel Neckar Hauptstr. 40 – Nackargemünd Tel: 0 62 23 – 86 27 68, Bar mit Dachterrasse: Das Le Corange in der Innenstadt. www.art-hotel-neckar.de UBI BENE 57 gastgeber // Pizza-Spezialitäten aus dem original Holzofen Cocktail Café Regie: Filmreife Drinks Klassiker und Eigenkompositionen beherrschen die Cocktailkarte im Heidelberger Regie. Das Haus bietet eine riesige Auswahl filmreifer Drinks mit entsprechenden Titeln: Die Cocktails heißen „High Noon“ oder „Pink Panther“ und sorgen mit exotischen Früchten und ausgefallenem Design für Aufsehen. Die jugendfreien, nicht alkoholischen Versionen hören auf Bezeichnungen wie „Peter Pan“ und „Pinocchio“. Die perfekte Bar für erfahrene Cocktail-Fans, die auch eine Doppelvorstellung zu schätzen wissen: Das Regie bietet regelmäßig Sonderaktionen und wechselnde Angebote. Prädikat: empfehlenswert. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 12 bis 1 Uhr, Freitag und Samstag von 12 bis 3 Uhr, Sonntag von 12 bis 1 Uhr Cocktail Café Regie Theaterstraße 2, 69117 Heidelberg, Tel. 06221 652226 www.regie-heidelberg.de PIZZA PASTA UND ANDERE PIZZA, ITALIENISCHE GAUMENFREUDEN Heinrich-Lanz-Straße 3 (am HBF) 68165 Mannheim Tel.: 06 21/43 17 97 98 // Onkel Otto Bar: Retro mit Stil Ein Name mit Geschichte: Die Onkel Otto Bar wurde 1954 eröffnet und war über Jahrzehnte der Hafen für gestrandete Seemänner, die sich im Mannheimer Rotlichtmilieu erholen wollten. Nach unruhiger See und der vollständigen Havarie Ende der 90er Jahre hat sich das Nachtcafé im Jungbusch wieder berappelt und zu einem Szenetreff gemausert, der gerne mit seiner Vergangenheit als Animierbar kokettiert. Gemeistert wurde die erfolgreiche Reanimation vor drei Jahren von Martin und Eric Schweppe. Die Zwillingsbrüder bewiesen zwei gute Nasen für den Trend im aufgemotzten Hafenviertel. Das originale Mobiliar wirkt authentisch, Tresen und Sitzgruppen verströmen den Geist der frühen Jahre, ohne verstaubt zu sein. Eine Retro-Bar mit Falten und Narben, aber genau die machen das Haus sympathisch. Eine Bar wie ein alter Bekannter. Reeperbahn meets Quadrate. Öffnungszeiten: Freitag, Samstag und an Vorabenden von Feiertagen von 21 bis 3 Uhr Onkel Otto Bar Jungbuschstraße 8, 68159 Mannheim, Tel. 0621 39179320 www.onkelottobar.de WIR ENTLEDIGEN SIE ALL IHRER KULINARISCHEN SORGEN! Zu jedem Anlass… zu jeder Zeit… an jedem Ort… organisieren wir für Sie Ihr Fest! Eine Hochzeit im Mannheimer Schloss oder in der Haldmühle… Der Geburtstag bei Ihnen zu Hause… eine Firmenfeier im Landesmuseum… Gerne kümmern wir uns um die reibungslose und professionelle Durchführung, damit Sie mehr Zeit für Ihre Gäste haben. Wir freuen uns auf Sie! Delikatessentor Speyerer Strasse 63 û 68199 Mannheim Telefon: 0621-126710 Telefax: 0621-12671-20 www.delikatessenkontor.de 58 UBI BENE TAGEN IN SCHWETZINGEN Vollklimatisierte Gasträume für jeden Anlass – bis zu 250 Personen in angenehmer Atmosphäre. TAGUNGSANGEBOT » Tagungsraum » Tagungsequipment Efeu ist das Sinnbild für Heiterkeit und Geselligkeit. Das spürt der Gast im Ivy. // Ivy: Lichtspielhaus am Wasserturm Direkt gegenüber dem Wasserturm gelegen, überzeugt das Ivy mit einer großzügigen Art und einem stilsicheren Auftreten. Doch die zurückhaltende Eleganz täuscht: Hinter dem Tresen werden 140 verschiedene Cocktails und Longdrinks zubereitet, die genauso gut schmecken wie sie aussehen. Beim Anblick der Karte könnte einem vor lauter Auswahl glatt schwindelig werden. Efeu (Ivy) gilt seit dem Altertum als Sinnbild der Freundschaft, von Heiterkeit und Geselligkeit – genau das bekommt auch der Gast zu spüren, der in der City-Bar mit den vielen originellen Details eine Pause einlegt. Die akzentuierte Beleuchtungsgestaltung macht die Lounge zum facettenreichen Lichtspielhaus. Die Karte ist üppig und mit vielen Daily Specials garniert, der flinke Business Lunch ermöglicht eiligen Geschäftsleuten eine gehaltvolle Mittagspause. Auch die alkoholfreien Longdrinks sind mehr als einen Versuch wert. Eine stattliche Tee-Auswahl regt zum Probieren an. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 9 bis 1 Uhr, Sonntag von 9 bis 24 Uhr, Freitag, Samstag und an Feiertagen von 9 bis 2 Uhr » 2 Kaffeepausen mit Gebäck » Mittagessen als 3-Gang-Menu » Alkoholfreie Getränke nach Bedarf Pauschale pro Pers. 30,– w Parkgelegenheiten stehen kostenfrei zur Verfügung! Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Ivy Restaurant & Cocktailbar O 7,16 68161 Mannheim Tel. 0621 97690720 www.ivybar.de HOTEL ZAGREB Der Szenetreff kokettiert mit seiner Vergangenheit im Rotlichtmilieu: Die Onkel Otto Bar im Jungbusch. Robert-Bosch-Str. 9 68723 Schwetzingen Tel.: 06202 284 0 Fax: 06202 284 200 [email protected] www.hotel-zagreb.de Texte: Thomas Tritsch n UBI BENE 59 unternehmen Der Berg ruft Wer bei Google den Suchbegriff „Bergschuhe“ eingibt, landet unweigerlich in Ludwigshafen. www.schuh-keller.de erscheint an Nummer zwei der gefundenen Internet-Seiten: direkt hinter dem Spezialhersteller Hanwag und noch vor dem Wikipedia-Eintrag zum Thema. Und das ist auch völlig richtig so. Denn wer etwas über Berg- und Wanderschuhe erfahren will, sollte sich nicht mit Halbwissen aufhalten, sondern gleich bei den Experten nachfragen. Seit 1955 führt Edmund Keller das Traditionshaus Schuh Keller, seit acht Jahren gemeinsam mit seinem Sohn Marcus Keller-Leist. Neben einem hochwertigen Sortiment an Damen- und Herrenschuhen werden hier Spezialstiefel für Hobbywanderer, Bergfexe und Himalaya-Abenteurer verkauft. Die Kunden kommen aus der ganzen Welt. Die Geschäftsführer Marcus Keller-Leist (links) und Edmund Keller. Anprobe, von der Trekkingsandale über den soliden Lederstiefel bis hin zum High-Tech-Boot für extremste Bedingungen. D ie Ludwigshafener Innenstadt. Hier, wo die Ludwigstraße auf die Wredestraße stößt, der Rhein keine 200 Meter entfernt vorbeifließt und die Stadt am flachsten ist, sind die höchsten Gipfel der Erde ganz nah. Die Aufschrift an der Hauswand ist wörtlich zu nehmen: „Keller – Berg- und Wanderschuhe der Spitzenklasse“. Was beim Eintreten aussieht wie ein gut sortiertes Geschäft mit chicen Pumps und eleganten Sandalen für Damen und handgenähten Halbschuhen der Linie Keller-Klassik für Herren, entpuppt sich im hinteren Teil des Ladens als erste Adresse für die ChampionsLeague der Bergsportler. Hier warten Wanderschuhe aller Top-Marken und Größen auf die 60 UBI BENE Die Auswahl ist riesig und dennoch übersichtlich. In Reih und Glied stehen die Schuhe und Stiefel von Hanwag, Lowa, Scarpa, La Sportiva oder Meindl, fein säuberlich getrennt nach den sieben Kategorien, in die sie bei Keller eingeteilt werden: von Kategorie 1 für Freizeitaktivitäten wie Nordic-Walking, über Kategorie 4 mit trittfester Sohle für Klettersteige, bis Kategorie 6: steigeisenfeste Treter für das Hochgebirge. Ein wenig abseits sind wie auf einem Altar die Boots der Kategorie 6+ aufgestellt. In ihnen steckt der Fuß bei jeder Himalaya-Expedition, selbst auf den Mount Everest, sicher im Schaft. Vier Modelle hat Schuh-Keller davon auf Lager, das ist einmalig in Europa. „Wer solche Expeditionsschuhe sucht, sollte Vergleichsmöglichkeiten haben“, begründet Geschäftsführer Marcus Keller-Leist: „Und er muss intensiv und kompetent beraten werden.“ Spezialschuhe für das Dach der Welt Das Team von Schuh-Keller ist bergerfahren – allen voran Kajetan Murswieck. Der durchtrainierte Verkaufsberater hat mehrfach an Expeditionen auf das Dach der Welt teilgenommen. Auch Keller-Leist war schon am Basislager des Bei Keller findet man nicht nur exklusive Damenschuhe, sondern auch ein riesiges Sortiment hochwertiger Berg- und Wanderschuhe. Mount Everest. 1988 fing der heute 37-Jährige als Lehrling im Schuhhaus Keller an. Bei einer Schulung, zu der ihn Edmund Keller schickte, entdeckte er die Lust am Wandern und Bergsteigen. „Damals galt das noch als Seniorensport“, erinnert er sich schmunzelnd: „Heute wandern alle meine Freunde mit großer Begeisterung. Da gab es einen radikalen Wandel hin zum Trendsport auch für junge Leute.“ Dass der Betriebswirt das Schuhhaus heute gemeinsam mit seinem Vater Edmund Keller leitet, empfindet er als Traumjob – „die Verbindung von Geschäft und Leidenschaft“. Edmund Keller würde das genauso formulieren. Er empfängt zwei Stockwerke höher in seinem Büro, zu dem eine steile Wendeltreppe hinaufführt. Hier stehen alle Türen offen. Hat einer seiner Mitarbeiter eine Frage, streckt er kurz den Kopf herein, und Keller antwortet. Freundlich, knapp, präzise und korrekt. Egal, ob es um Leder, Sohlen, Goretex-Membranen oder knifflige Kundenwünsche geht. Sein Credo: „Ich muss alles können, aber ich kann nicht alles machen.“ Der Keller-Katalog – das Standardwerk der Branche Man sieht diesem drahtigen Mann, der gern im Schwarzwald und in den österreichischen oder schweizer Alpen wandert, nicht an, dass er in diesem Sommer 80 Jahre alt werden wird. Erst wenn er beginnt, von der Geschichte des Ludwigshafener Traditionshauses zu erzählen, wird deutlich: Er hat sie live erlebt. 1936 hatte sein Vater, Edmund Keller senior, die Firma SchuhKeller in der Ludwigstraße gegründet. Die Mutter führte sie durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs. 1954 trat der Junior in den florierenden Handel ein. Schon in der Wirtschaftswunderzeit baute er das Bergschuh-Segment zum zweiten Standbein neben den Markenschuhen für Damen, Herren und Kinder aus, der Kundenkreis wurde größer. „In München oder den Voralpen ist ein Bergschuh-Geschäft wahrscheinlich nichts besonderes, aber hier sprach sich schnell herum, dass wir ein Angebot hatten, das weit über das anderer Städte in der Region hinausging“, berichtet er: „Das lockte auch Käufer von außerhalb nach Ludwigshafen.“ Mehrfach wurde umgebaut und erweitert, mit sicherem Gespür nicht nur für neue Trends in Mode und Lifestyle, sondern auch für die technische Entwicklung. „Wir waren eines der ersten Einzelhandelsunternehmen in Ludwigshafen mit einem EDV-basierten Warenwirtschaftssystem und das erste, das 1995 eine eigene Internetseite ins Netz stellte“, blickt Keller zurück. Seit 1990 lässt er jedes Jahr einen Katalog drucken, der längst zum Standardwerk der Branche avanciert ist. „Hersteller und Händler schauen schon, was wir führen, und orientieren sich UBI BENE 61 unternehmen daran“, verrät er stolz. Und er scheut sich nicht, Wünsche an die Hersteller zu richten, was produziert werden soll. Sein Fachwissen scheint unerschöpflich. Der Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes der Region Ludwigshafen sitzt auch im Prüfungsausschuss Schuh- und Lederwaren der Industrie- und Handelskammer Pfalz. Doch sein ganzer Stolz ist das beachtliche Sortiment an zwiegenähten Schuhen. „Nur noch wenige Schuhmacher beherrschen diese traditionelle Machart“, bedauert er: „Aber in Anpassungsfähigkeit, Atmungsaktivität und Lebensdauer sind sie unschlagbar.“ Und gerade junge Wandervögel finden den Retro-Style dieser ledernen Stiefel cool. Beratung ist die Kunst, die richtigen Fragen zu stellen Doch man muss gar nicht meilenweit für gute Schuhe gehen – bei Schuh-Keller kann man auch telefonisch oder über den Online-Shop bestellen. Seit Edmund Keller Ende der 80er Jahre das erste Paar Bergstiefel an einen Kun- Wanderschuhe werden bei Keller auch telefonisch oder im Online-Shop bestellt und versandt. Verkaufsberater Kajetan Murswieck weiSS, wovon er spricht, wenn er Bergschuhe für Extrembereiche empfiehlt: Er hat selbst an mehreren Himalaya-Expeditionen teilgenommen. 62 UBI BENE den nach St. Petersburg schickte, hat er einen weiten Weg zurückgelegt: Er hat einen Fragenkatalog entwickelt, der so detailliert ist, dass er aus den Informationen das perfekte Paar Schuhe ableiten kann. Er hat sein Team aus insgesamt 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den telefonischen Verkauf geschult – und er hat die Umsätze damit in völlig neue Höhen geführt. „Die Kunst ist, die richtigen Fragen zu stellen“, erklärt Marcus Keller-Leist: „Nach der Fußform, aber natürlich auch danach, wo und in welchem Gelände gewandert werden soll.“ Nach dem ausführlichen Gespräch werden ein bis drei Paar Schuhe gepackt und verschickt – die Erfolgsaussichten, dass der erste Versuch erfolgreich ist, sind außerordentlich hoch. Einige Tausend Paar Berg- und Wanderschuhe werden pro Jahr ausgeliefert – an Kunden unter anderem in den USA, in Asien und Australien. Rund 200 Paar davon sind Spezialmodelle für Extrembergsteiger. Und einige Hundert gehen sogar per Feldpost nach Afghanistan und in andere Krisengebiete, denn auch die Bundeswehr ist Kunde bei Keller. Dem mit Ratschlägen der Firma Keller entwickelten Lowa-Modell „SEK Renegade“ gab Marcus Keller-Leist den Namen. Die Rückmeldungen der Kunden, die ihre Schuhe aus dem Paket nehmen und nach beiliegender Anzieh-Anleitung anprobieren, sind durchweg positiv. „Beratung ist das A und O unseres Geschäfts. Das schließt die Pflege und selbst die Wahl der richtigen Socken ein und gilt auch noch Jahre nach dem Kauf, wenn mal was repariert werden muss“, sagt Edmund Keller: „Denn Schuhkauf ist Vertrauenssache.“ Und warum das ganz besonders für das Kernsegment bei Schuh-Keller, die Bergschuhe der Kategorien 3 bis 6+ gilt, bringt Marcus KellerLeist auf den Punkt: „Der falsche Schuh im Pfälzerwald kann eine schmerzhafte Blase verursachen. Aber der falsche Schuh auf 4.000 oder 6.000 Metern Höhe kann tödlich sein.“ Text: Ute Maag Fotos: Christoph Blüthner n Weitere Informationen: www.schuh-keller.de NICHTS KLEIDET EIN BAD BESSER ALS ZEITLOSE ELEGANZ. Für die Planung und Realisierung von Bädern mit dem Anspruch an formale Schlichtheit und höchste Funktionalität in einwandfreier Ausführungsqualität sind wir Ihr Partner. www.willergmbh.de · Telefon 06 21 / 6 68 89-0 UBI BENE 63 kunstsinn Ein mimisches Ereignis Das Feuilleton feiert sie als „mimisches Ereignis“. In der Rolle des König Lear zeige sie eine derart eindrucksvolle Intensität, dass man den Wahnsinn fast schon schmecken könne. Ihr Spiel wird als „schonungslos“, „authentisch“ und „tief berührend“ gelobt. Für ihre herausragende Leistung in der bejubelten Kölner Inszenierung von Shakespeares Spätwerk wird die Schauspielerin Barbara Nüsse mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring 2009 ausgezeichnet. Berührend, verstörend: Mit der Darstellung des König Lear ist Barbara Nüsse eine Glanzleistung gelungen. D er Preis sei auch eine Würdigung ihres Lebenswerks, wie der Präsident der Akademie der Darstellenden Künste, Hermann Beil, die Entscheidung der Jury kommentiert. Seit den späten 60er Jahren ist Barbara Nüsse auf den bedeutendsten deutschen Theaterbühnen unterwegs. Daneben ist sie regelmäßig in Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Aus ihrem sehr breit gefächerten Repertoire ragen Titelrollen wie in „Minna von Barnhelm“ oder der „Jungfrau von Orléans“ heraus, doch mit ihrer Rolle in einem der schwierigsten Stücke der Weltliteratur hat die Schauspielerin auch innerhalb ihres persönlichen Œuvres Maßstäbe gesetzt. In der von Intendantin Karin Beier tiefgehend und verstörend inszenierten Tragödie überzeugt Nüsse mit einer grandiosen Bühnenpräsenz und einer bis aufs Blut sezierten Titelfigur: Sie durchlebt den Absturz Lears, indem sie sein tiefstes Innerstes offen legt und in den Kern der persönlichen Identität hinein stößt. Die Presse ist sich einig: eine Glanzleistung in einer Inszenierung, die auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck hinterlässt. 64 UBI BENE In Köln hat die Regisseurin Shakespeares Rezept umgekehrt und alle Figuren mit Frauen besetzt – Barbara Nüsses Hosenrolle steht damit in der Tradition von Hildegard Schmahl bei George Tabori und Marianne Hoppe unter Robert Wilson. Doch wie sie sich im Verlauf der Aufführung von der Selbstsicherheit in den Wahnsinn treibt und ihre Figur bis auf das blanke Fleisch offen legt, das ist Schauspielkunst allerfeinster Art. Sie beherrscht die gesamte Spannweite von Shakespeares Figur und ein Repertoire an künstlerischen Mitteln, das sie als vielseitige und wandelbare Charakterdarstellerin auszeichnet. Leidenschaftlich spielt sie die Zerfetzten, die Grenzwertigen, die Kaputten Ihre Biografie spiegelt ein Höchstmaß an schauspielerischer Progressivität und eine feine Balance aus klassischen und modernen Stücken. Immer wieder lässt sie sich auf Rollen ein, die ein Höchstmaß an Emotionalität, an zerrissenen Situationen und menschlichen Tragödien Wie Barbara Nüsse sich im Verlauf der Aufführung von der Selbstsicherheit in den Wahnsinn treibt und ihre Figur bis auf das blanke Fleisch offen legt, das ist Schauspielkunst allerfeinster Art. Der Eysoldt-Ring ist der Lohn dafür. abbilden. Die Nüsse schätzt den existenziellen Kampf von innerem Gesetz und äußerem Druck, leidenschaftlich spielt sie die Zerfetzten, die Grenzwertigen, die Kaputten. Der Lear, eine Erfüllung für den reifen Schauspieler, war da eine logische Konsequenz. „Ein Geschenk“, wie die Mimin erklärt. Dass die Inszenierung eine gewisse Kühnheit vermittelt, kommt ihrem schauspielerischen Ehrgeiz gerade recht. Geboren 1943 als Kind des Ruhrgebiets, zeigt sich früh eine Form von souveräner Geradlinigkeit, die in ihrer Biografie bis heute spürbar ist. Aufgewachsen als Tochter eines Bergbau-Ingenieurs („Eigentlich bin ich als Junge groß geworden“), wird sie sich irgendwann ihrer eigenen Identität bewusst und wählt den Weg ins Theater. Mit 18 geht sie zum Vorsprechen nach München. Im Gepäck die Rollen Phädra, Medea und die Jungfrau von Orléans. Emanzipierte, leidenschaftliche Frauen von mörderischer Stärke, die so gar nichts mit dem dünnen jungen Mädchen von damals zu tun haben. Barbara Nüsse überzeugt und wird gleich beim ersten Versuch aufgenommen. Nach ihrer Ausbildung an Stichwort: Gertrud-Eysoldt-Ring Seit 1986 vergibt die Stadt Bensheim gemeinsam mit der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste den Gertrud-Eysoldt-Ring – ein Vermächtnis des Theaterkritikers Wilhelm Ringelband, der 1981 in Bensheim gestorben ist. Ringelband stand mit der Schauspielerin und Regisseurin Gertrud Eysoldt in engem Kontakt, die unter anderem Ensemblemitglied bei Max Reinhardt war. Mit der Stiftung des Eysoldt-Rings wollte Ringelband die Erinnerung an die von ihm hoch verehrte Schauspielerin wach halten. Der bedeutende Theaterpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird jedes Jahr von einer alternierenden Jury aus Mitgliedern der Akademie für herausragende schauspielerische Leistungen auf einer deutschsprachigen Theaterbühne vergeben. Seit 1991 ist der Verleihung auch ein nach dem Intendanten Kurt Hübner benannter Förderpreis für junge Regisseure angeschlossen. Er geht in diesem Jahr an Tilmann Köhler. Die Preisverleihung findet am 20. März im Bensheimer Parktheater statt. Namhafte Festredner waren bisher unter anderen Walter Jens, Peter Stein, Dietmar N. Schmidt und der Ehrenpräsident der Akademie, Günther Rühle. UBI BENE 65 kunstsinn „Jeder Mensch hat einen Abgrund in sich.“ der Münchner Otto-Falckenberg-Schule spielt sie unter anderem in Bern und Köln, Bochum und Stuttgart. Barbara Nüsse erlebt die stürmischen Theaterjahre bei Peymann in Stuttgart und Bochum sowie bei Hansgünther Heyme in Köln: 1972 spielt sie die Klara in „Maria Magdalena“. „Ein Naturereignis“, schwärmen die Theaterkritiker Anfang der 80er Jahre folgt sie dem Ruf ans Hamburger Schauspielhaus, dessen Star-Ensemble sie fünf Jahre lang angehört und zu dem sie in den 90er Jahren zurückkehren wird. 1980 wird sie von „Theater heute“ für ihre Rolle der Leonore von Este in Peymanns Inszenierung von „Torquato Tasso“ zur Schauspielerin des Jahres gewählt. 1989 spielt sie tatsächlich die Medea in Düsseldorf. Mit dem dramatischen Talent und diesem feinen Gespür für die intimen Innereien ihrer Figuren, das ihr zu eigen ist. Mit dem szenischen Monolog der Molly Bloom aus James Joyces „Ulysses“ reist sie 18 Jahre lang durch die Kulturhäuser. „Ein Naturereignis“, schwärmen die Theaterkritiker. Für viele ist das grandiose Solo die Lebensrolle der Nüsse. Doch der dauerhafte Erfolg des Eigenprojekts stempelt sie hier und da auch als „Monologspielerin“ ab. Die Mimin sucht neue Herausforderungen. Auf den renommiertesten deutschen Sprechbühnen spielt sie in Inszenierungen zwischen Klassik und Avantgarde. Stets sind es Rollen, die mit ihrer jeweiligen Lebensphase kompatibel, ja notwendig sind, wie sie damals erläutert. Barbara Nüsse war niemals eine, die sich ihre Stücke leichtfertig aussucht. Schauspielerin Barbara Nüsse In den 90er Jahren gastiert sie unter anderem an den Kammerspielen in München, am Schauspielhaus Zürich und am Maxim-Gorki-Theater Berlin. Für ihre Darstellung der Virginia Woolf in „Vita und Virginia“ an den Hamburger Kammerspielen wird sie 2006 mit dem Rolf-MaresPreis gewürdigt. Die Duisburger Uraufführung von Wilhelm Genazinos „Courasche“ bei der Ruhr-Triennale wird zu einem Heimspiel der gebürtigen Essenerin. Auch hier spielt sie eine Frau in Männersachen. Eine, die kämpft und ihrem Vorteil nachjagt. Die intensive Bühnenpräsenz der Frau in Männersachen Aktuell wird ihre intensive Bühnenpräsenz in Jon Fosses „Todesvariationen“ und im Schauspiel „Riesenbutzbach“ beklatscht. An den Münchner Kammerspielen ist sie 2009 als jüdische Auswanderin in „Späte Nachbarn“ zu sehen. Für ihre Lesung des Hörbuchs „Der verbotene Ort“ nach Fred Vargas erhält sie im gleichen Jahr den Internationalen Buchpreis Corine. In Köln steht Barbara Nüsse weiterhin als König auf der Bühne. In jener Rolle, mit der sie die Jury der Akademie überzeugt hat. Auch, aber nicht nur wegen der Nähe zu ihrem Ehemann und dem Wohnort Hamburg wird sie sich demnächst wieder einem festen Ensemble anschließen. Das Thalia Theater mit seinem neuen Intendanten Joachim Lux hat die Schauspielerin zurück an die Elbe geholt. Darauf freut sie sich. Und auf die Premiere des Eröffnungsstücks im kommenden September. n Die Preisträger von 1986 bis 2008 1986Doris Schade 1987 Gert Voss 1988 Edith Clever 1989 Hans Christian Rudolph 1990Cornelia Froboess 1991 Ulrich Mühe 1992 Rolf Boysen 1993 Jürgen Holtz 1994Christa Berndl 1995 Martin Wuttke 1996Corinna Harfouch 1997 Josef Bierbichler 66 UBI BENE 1998 Jutta Lampe 1999 Hans-Michael Rehberg 2000 Angela Winkler 2001 Judith Engel 2002 Michael Maertens 2003Dörte Lyssewski 2004 Ulrich Matthes 2005 Tobias Moretti 2006 Nina Hoss 2007 Ernst Stötzner 2008 Klaus Maria Brandauer „Mir tat sich eine ganz neue Welt auf.“ Von der Kölner Inszenierung des „Lear“ haben Sie gesagt, Sie wollten „den Riss in der Tiefe der Figur sichtbar machen“. Wie meinen Sie das? Barbara Nüsse: Jeder Mensch hat einen Abgrund in sich, der im normalen Leben meist nicht zum Vorschein kommt. Diesen Bruch in der Persönlichkeit gilt es auf der Bühne sichtbar zu machen. Ich liebe diese extremen Situationen, in denen man sehr viel über die Charaktere und auch über sich selbst erfährt. Ist Shakespeares König eine Traumrolle für einen gereiften Schauspieler? Was fasziniert Sie an der so schwierigen Rolle des irre Scheiternden? BN: Es ist eine großartige Rolle für jeden Schauspieler. Noch dazu in einer hervorragenden Inszenierung. Es war kühn von der Regisseurin Karin Beier, alle Figuren weiblich zu besetzen. Der große Erfolg freut uns sehr, das gesamte Ensemble hängt an dieser Arbeit. Sie sind eine leidenschaftliche Kunstsammlerin. Welche Richtung bevorzugen Sie? BN: Während meiner Zeit im Münchner Residenztheater Ende der 60er Jahre ging ich oft in die damals sehr wegweisende Galerie von Heiner Friedrich in der Maximilianstraße. Dort habe ich moderne Kunst unter anderen von Cy Twombly, Blinky Palermo und Gerhard Richter kennen gelernt. Mir tat sich eine ganz neue Welt auf. Text und Interview: Thomas Tritsch n kunstsinn Klassik zum Anfassen Musik liegt in der Luft, wenn der „Heidelberger Frühling“ vom 20. März bis 24. April die Weltelite der Klassik in die Metropolregion lockt. Das international renommierte Festival lädt mit 88 Veranstaltungen zu einer musikalischen Europareise ein. Große Stars, junge Künstler, Workshops, offene Proben und Gespräche – auch nach 14 Jahren bleibt Intendant Thorsten Schmidt seiner Philosophie treu: ein Festival zum Anfassen zu schaffen. 68 UBI BENE GroSSe Stars, aber auch Nachwuchstalente, geben sich beim diesjährigen „Heidelberger Frühling“ wieder die Klinke in die Hand. Fünf Wochen lang können die Besucher rund 600 Künstler live erleben. In der mittlerweile 14. Saison vom 20. März bis zum 24. April lädt das Festival unter dem Motto „Ach Europa“ zu einer musikalischen Reise durch den Kontinent ein. D ie Welt der Klassik blickt ins romantische Heidelberg: Fünf Wochen lang geben sich hier Stars und Nachwuchskünstler die Klinke in die Hand. Gleich mit dem Eröffnungskonzert am 20. März beginnt der Reigen großer Namen beim „Heidelberger Frühling“: Das City of Birmingham Symphony Orchestra und die Lettin Baiba Skride interpretieren Schostakowitschs erstes Violinkonzert. Am Pult steht ShootingStar Andris Nelsons. Bevor das Festival am 24. April traditionell mit dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg ausklingt, gibt es zahlreiche Gelegenheiten, die Elite der klassischen Musik zu erleben. Zu den Gästen gehören neben der argentinischen Cellistin Sol Gabetta und dem amerikanischen Star-Bariton Thomas Hampson auch internationale Pianistengrößen wie Hélène Grimaud, Ivo Pogorelich, Grigory Sokolov, David Fray und Alfred Brendel. Der erste „Artist in Residence“ ist ebenfalls eine Pianistin, die ECHO-Klassik-Preisträgerin Ragna Schirmer, die in vier Konzerten und einem öffentlichen Klavier-Meisterkursus zu hören ist. Dialog und Begegnung „Unser Thema ist diesmal die kulturelle Identität Europas“, sagt Intendant Thorsten Schmidt. Gibt es in Europa außer politischen noch andere Gemeinsamkeiten? Wo liegen die Unterschiede? Lässt sich in der Kunst eine Identität spüren? Diesen Fragen möchte das Festival auf einer Reise durch den Kontinent nachgehen. Um Musik geht es dabei immer, aber nicht nur um Konzerte. Workshops, Podiumsdiskussionen oder offene Proben laden zum Gespräch ein. Zahlreiche Vorträge, Künstlergespräche und Filmvorführungen – bei „festival+“ – regen außerdem zur Auseinandersetzung mit Musik an. Auf diese Weise gibt das Programm Orientierungshilfen und lotst Interessierte durch die Fülle der künstlerischen Strömungen. Herzstücke des Festivals Neue Formate und der intensive Austausch zwischen Künstlern und Publikum sind typisch für den Heidelberger Frühling. „Ein Herzstück ist das Streichquartettfest (9. bis 11. April), bei dem sich Spitzenensembles für ein Wochenende dem Phänomen Streichquartett widmen. Aber auch das Heidelberger Atelier (26. bis 28. März), das zeitgenössische Musik in den Fokus nimmt“, sagt Thorsten Schmidt. Besucher können dort auch erleben, wie geprobt wird. „Das ist gerade für Einsteiger interessant“, betont Schmidt. Erstmals vergibt der Heidelberger Frühling den „Publikumspreis Heidelberger Atelier“. Sechs internationale junge Komponisten stellen sich und ihre Werke vor. Die Zuschauer können dann für ihren Favoriten stimmen. UBI BENE 69 kunstsinn Bühne für die Stars der Zukunft Wer künftig zu den Großen auf den Konzertbühnen gehören wird, ist beim „Forum junger Künstler“ zu entdecken. Mit dabei ist der Gewinner des renommierten Concours Reine Elisabeth in Brüssel, der australische Geiger Ray Chen, oder das Duo Riul mit Martin Klett am Klavier und dem Klarinettisten Sebastian Manz. Auch fünf herausragende junge Pianisten kommen: die 22-jährige Georgierin Khatia Buniatishvili, der erst 17-jährige Amerikaner Kit Armstrong oder die jüngst von Sony unter Vertrag genommene 23-jährige Russin Olga Scheps. Die Verbindung von Musik und Wort schließlich wird bei „Literatur und Musik“ gefeiert. Ein Gast ist Schauspieler Ulrich Noethen, der mit der Pianistin Hideyo Harada Briefe, biografische Dokumente, Zeugnisse von Zeitzeugen und Musik von Frédéric Chopin anlässlich dessen 200. Geburtstag präsentiert (16. April). Und der Schauspieler Dominique Horwitz ist Sprecher bei Stravinskys „Die Geschichte des Soldaten“ (26. März). Jugendliche entdecken klassische Musik Neulinge und Klassik-Profis sollen beim „Heidelberger Frühling“ gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. Musikvermittlung für Jugendliche steht deshalb wieder im Zentrum des Jugendprojekts „Classic Scouts“. Mit selbst erarbeiteten Konzerteinführungen, eigenen Programmheften und sogar einer Scout-Zeitungsbeilage wollen die 13- bis 19-Jährigen bei Gleichaltrigen das Interesse für klassische Musik wecken. Wenn das weiterhin so erfolgreich gelingt wie bisher, muss sich Intendant Thorsten Schmidt keine Sorgen um die Zukunft seines Festivals machen – denn Text: Christine Storck n die Fangemeinde wächst ständig mit. Weitere Informationen: www.heidelberger-fruehling.de Das Programm kann man anfordern unter Tel. 06221 1422411 Ein Schwerpunkt des „Heidelberger Frühling“ ist das Streichquartettfest, bei dem sich Spitzenensembles ein Wochenende dem Phänomen Streichquartett widmen, gemeinsam musizierend und probend, im Austausch mit Komponisten und Experten und in Interaktion mit dem Publikum. 70 UBI BENE ww Bu s A f te r in 0 4 . ess C lu 0 03 . 20 b 1 w. s . 0 4 . 2 0 10 c hl o s s 10 - clu b.d e Weinabend Am 26. März 2010 5-Gang-Menü mit passenden Weinen des Weinguts Reichsrat von Buhl, Deidesheim Festival-Intendant Thorsten Schmidt hat den „Heidelberger Frühling“ 1997 mitgegründet. ES BLEIBT SPANNEND Der Heidelberger Frühling schwimmt seit Jahren auf der Erfolgswelle. Intendant Thorsten Schmidt hat die Veranstaltung 1997 mit ins Leben gerufen. Seitdem verfolgt er ein Ziel: Klassische Musik für jeden erlebbar zu machen. Herr Schmidt, der „Heidelberger Frühling“ gehört zu den großen internationalen Festivals. In den vergangenen Jahren sind die Besucherzahlen um fast 50 Prozent gestiegen. Was ist das Geheimnis des Erfolgs? T.S.: Der Heidelberger Frühling ist nach 13 Jahren fest in der Region verankert. Es ist ein Festival zum Anfassen für die Menschen, die hier leben, obwohl wir auch Besucher aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland haben. Mir ist wichtig, auf Reaktionen zu hören, das Gespräch zu suchen und immer nahbar zu bleiben. Um erfolgreich zu sein, müssen wir aber auch ein einzigartiges Programm schaffen und Künstler entdecken, bevor sie ganz oben sind. Hier haben manche Stars, wie etwa der Schlagzeuger Martin Grubinger, ihre ersten Konzerte gegeben. 98,00 € pro Person Schlossbrunch Sonntags | 11 – 15 Uhr Brunch-Buffet, inkl. Sekt, Säften und Heißgetränken 29,50 € pro Person (Kinder bis 14 Jahren bezahlen pro Lebensjahr 1,00 €) Osterbrunch Sonntag & Montag 11.30 – 15.00 Uhr Brunch-Buffet, inkl. Sekt, Säften und Heißgetränken 32,00 € pro Person (Kinder bis 14 Jahren bezahlen pro Lebensjahr 1,00 €) Es locken 88 Veranstaltungen und 600 Künstler – wie finden sich Klassik-Neulinge in diesem umfangreichen Programm zurecht? T.S.: Jeder soll Spaß haben – Kenner und Einsteiger. Niemand braucht Schwellenangst zu haben. Mir ist wichtig, dass jeder Fragen stellen kann. Und die Erfahrung zeigt: Gespräche über Musik entstehen beim Festival schnell. 2009 kamen rund 25.000 Besucher, dieses Jahr sollen es noch mehr werden. Welche Pläne haben Sie für die Zukunft, um den Erfolg zu sichern? T.S.: Das Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft. In den nächsten Jahren wird es Neuheiten geben. 2011 findet etwa eine Liedakademie unter der Leitung des amerikanischen Baritons Thomas Hampson statt. Damit wollen wir noch mehr Musikstudenten nach Heidelberg holen und internationalen Dozenten den Anreiz geben, länger zu bleiben. Es bleibt Interview: Christine Storck n also auch in Zukunft spannend. Mövenpick Restaurants Schloss Heidelberg Schlosshof 1 ∙ 69117 Heidelberg Telefon 06221 872 70 - 00 restaurant.schloss-heidelberg @moevenpick.com www.moevenpick.com 5=B$Q]HLJHB0g9B00B[BLQGG UBI BENE 71 kunstsinn | buch-tipps Ein Psychoanalytiker schreibt über einen alten Freund, eine junge Autorin über die Frauen ihrer Generation, und ein erfolgreicher Unternehmer über Männerträume – Bücher für die echten Heldinnen und Helden des Alltags. Analyse einer Freundschaft Wunschdenken trifft Wirklichkeit Nichts für Weicheier Es ist eine Geschichte über eine lange Freundschaft zwischen dem einflussreichsten Psychoanalytiker der USA, Irvin D. Yalom, und dem genialen Herzchirurgen Robert L. Berger. Eine Beinah-Entführung während einer Geschäftsreise führt dem 77-jährigen Robert „Bob“ Berger eine grausame Begebenheit aus seiner Zeit im Widerstand gegen die Nazis vor Augen – scheinbar vergessen und doch so grundlegend für seine Persönlichkeit und sein gesamtes Leben. Vier Frauen Mitte Dreißig, vier Lebensmodelle und nur ein Wunsch: Alison, Siri, Friedericke und Yoko warten auf den Startschuss ins Leben. Trotz privater und beruflicher Erfolge sind sie unzufrieden mit ihren Jobs, Ehemännern und ihrer Lebenssituation. Alle vier suchen auf ihre Weise nach einer ultimativen Lösung und müssen dabei – manchmal schmerzlich – feststellen, dass nicht jede Entscheidung in ihren Händen liegt. Männer gelten gemeinhin als Wesen mit überschaubarer Bedürfnisstruktur – ein warmes Essen, ein kaltes Bier, Fußball im Fernsehen, und ihre Welt ist in Ordnung. Sehen so echte Helden aus, mit Sehnsüchten und dem unbändigen Drang sie zu verwirklichen? Thomas Gruber meint: Nein. Der Chef der Mannheimer Werbeagentur Square hat einen durchaus ernst gemeinten Ratgeber für Männer geschrieben. Ein Handbuch zum Träumeerfüllen, ein Manifest gegen die Trägheit und eine Anleitung zum Cowboy-Sein. Irvin D. Yalom hat sich mit seinem erzählerischen Können längst einen Namen unter den Literaten gemacht. In diesem Buch vermag er auf nur wenigen Seiten den Charakter seines Freundes umfassend zu schildern und den Leser mit dieser literarischen Psychoanalyse bis zur letzten Zeile zu fesseln. Es ist erschütternd, aufregend, zutiefst berührend – und eine ungewöhnliche Charakterstudie eines Holocaust-Überlebenden. „Ein menschliches Herz“ ist aber vor allem eine Erzählung über die Macht des Verdrängens und die Kraft der Erinnerung. Annika Reich fängt in ihrem zweiten Roman „Durch den Wind“ das Lebensgefühl einer Frauengeneration ein: manchmal eben ein wenig durch den Wind, aber immer bestrebt, Wünsche in Wirklichkeit zu verwandeln. Die Frauen in diesem Buch sind vielschichtig, jenseits aller Extreme und lassen sich nicht einfach in eine Schublade stecken. Spannung entsteht in diesem Werk durch die Sprache – mal zaghaft, mal knallhart setzen sich die Frauenfiguren mit der eigenen Realität und ihren Ängsten auseinander. Ein Buch, das verstört, irritiert und einen zugleich hoffnungsvoll aufatmen lässt. Irvin D. Yalom Ein menschliches Herz btb 2009 Annika Reich Durch den Wind Hanser 2010 Der Buchdeckel sieht aus wie eine Saloon-Tür im Wilden Westen, doch im Innern geht es auf knapp 300 Seiten um weit mehr als nur darum, ein Blockhaus zu bauen. Es geht um den Erfolg im Beruf, um Stil, Luxus und um Rock’n’Roll. Doch vor allem geht es um Selbstbewusstsein und darum, sich aufzuraffen. Geschrieben ist es, als hätte Lucky Luke locker aus der Hüfte seinen Schatten erschossen: prägnant, pointenreich und bisweilen (selbst)ironisch. Echte Helden ist daher – natürlich – ein Buch für Männer. Aber auch eines für Frauen, die von den Träumen ihrer Kerle keine Ahnung haben. Thomas Gruber Echte Helden Droemer/Knaur 2009 Texte: Viktoria Jerke, Ute Maag n 72 UBI BENE cd-tipps | kunstsinn Ein Lamento über Trennung, ein Vermächtnis, das Wehmut hervorruft und Bilder der Einsamkeit und des Todes – drei CDs, die unter die Haut gehen. Eels: End Times Die Eels sind eine der stabilsten Bands der Gegenwart: Seit „Beautiful Freak“ im Jahr 1996 haben sie acht Platten produziert, die selten nur guter Durchschnitt, meist aber schlichtweg großartig sind. Dabei präsentiert sich ihr Kopf und Songwriter Mark Oliver „E“ Everett gern labil, auch „End Times“ ist inhaltlich zum Großteil ein Lamento über Einsamkeit, Trennung, Verfall und Alter. Everett ist übrigens zarte 46. Eingebettet wird das in wunderbar empfindsamen Folk-Blues, dessen pure Schönheit der Sänger und Multiinstrumentalist „E“ oft durch ungewohnt leichte Hammond-Orgelklänge zu verspotten scheint. Beißenden Powerblues, wie ihn zuletzt im Juni „Hombre Loco“ bot, hat nur die Tom-Waits-Hommage „Paradise Blues“ im Repertoire. Trotzdem gilt: große Klasse. Wie immer. (Coop) David Bowie: A Reality Tour Seit David Bowie am 25. Juni 2004 beim Hurricane Festival in Scheeßel einen Herzinfarkt erlitt, ist die Popwelt um eine ihrer größten Attraktionen ärmer: Danach hat der „Thin White Duke“ kein Album mehr aufgenommen und kein komplettes Konzert mehr gespielt. Damit muss die gerade erschienene Live-Doppel-CD „A Reality Tour“ als eine Art Vermächtnis gelten. Ein sehr gelungenes, denn Bowie inszeniert hier virtuos 30 Jahre seiner Karriere – und zwar nicht nur die Hitparade der 80er oder das Kultmaterial der 60er und 70er. Die Songs der als sperrig geltenden „neoklassizistischen Phase“ ab 2000 hat er im Dubliner Point Depot im November 2003 so geschickt eingebaut, dass sich Früh- und Spätwerk gegenseitig befruchten. Tolle Live-Platte, hoffentlich nicht wirklich die letzte … (Sony) Feinste Pralinen und Schokoladensorten „Ich kann allem widerstehen außer der Versuchung“ Oscar Wilde David Fray spielt Franz Schubert: Moments musicaux D. 780 und Impromptus D. 899 Er ist nicht weniger als bemerkenswert, dieser David Fray aus Frankreich. 2006 sprang er in Bremen für die schöne Hélène Grimaud ein – und avancierte gleich zum Shootingstar. Kein Wunder! Nach Bach, der von einer seltenen Klarheit geprägt war, widmet sich der Franzose aus den Pyrenäen nun dem Heiligtum Schubert. Fray macht nicht den Fehler, gleich mit den letzten drei Sonaten zu beginnen. Er spielt erst einmal die „Moments musicaux“ und die Impromptus D. 899. Hier entdeckt er, mit feinem Anschlag und rhetorischer Diktion, Bilder der Einsamkeit und des omnipräsenten Todes, wie sie Schuberts Musik zwar immer kennzeichnen, aber bei Pianisten – gerade in diesem Alter – nicht immer erfahrbar werden. Fray hat offenbar die Persönlichkeit, um die psychologische Tiefe dieser Stücke zu erkunden. Ganz platt könnte man sagen: Kein Wunder! Sein Vater ist ein Kant- und Hegel-Forscher. Doch auch mit Hilfe von Kant und Hegel lässt sich ein Werk wie das c-Moll-Impromptu nicht so betörend und erschütternd musizieren. (Virgin Classics) L 8, 4 68161 Mannheim 0621 - 39749944 www.chocolatnoir.de Texte: Stefan M. Dettlinger, Jörg-Peter Klotz n UBI BENE 73 körpergefühl Ganz schön anspruchsvoll Betörende Düfte, glättende Crèmes, sanfte Massagen – Schönheitspflege ist Stimulation für Körper, Geist und Sinne. Das „Wohlgefühl“ ist allerdings nicht das einzige, was Frauen und Männer dabei im Blick haben. Der Trend heißt: „Besser aussehen, aber möglichst ohne aufzufallen“ und verlangt nach mehr. Hersteller und Kosmetikinstitute reagieren: Produkte mit höherem Wirkstoffgehalt und ganzheitliche Behandlungen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. N ano-Kosmetik, Super-Peptide und Milchsäure? Die neuen Beauty-Trends klingen zum Teil recht wissenschaftlich. Kein Wunder, denn Frauen wie Männer werden bei der Körperpflege immer anspruchsvoller. „Die Menschen investieren mehr, sind aber viel kritischer geworden“, bestätigt Barrie Matthews, Inhaber des gleichnamigen Medical Wellness Center in Mannheim. Forschung und Technik tragen zu dieser Entwicklung maßgeblich bei. In den Laboratorien dieser Welt wird jeden Tag nach neuen Wirkstoffen gesucht, die Pflegeprodukte noch besser machen. Die Beauty-Industrie muss sich ständig neu erfinden und den Trends in Schönheit und Kosmetik Rechnung tragen. Alles Nano? Das Geschäft mit Nanoteilchen in Kosmetika boomt. Die winzigen Partikel werden als Transportmittel für Wirkstoffe in die tieferen Hautschichten eingesetzt. Aber nicht überall, wo Nano draufsteht, ist auch Nano drin: Oft sind es so genannte Liposome, die wegen ihrer geringen Größe so bezeichnet werden. Auch ist nicht ganz klar, wie sich Nano auf die Gesundheit auswirkt. Kritiker befürchten, dass die winzigen Partikel schädlich sein können. Aber nicht mehr lange – eine EU-Richtlinie, die 2012 in Kraft tritt, soll für mehr Transparenz in der Nanotechnologie sorgen. Bei der Milchsäure sind die „AHA“-Säuren (Alpha-Hydroxy Acids) für Kosmetikhersteller interessant. Sie sollen die Neubildung tiefer sitzender Zellen anregen, Fältchen beseitigen und die Haut jünger wirken lassen. Außerdem wird der Milchsäure eine Feuchthaltewirkung zugeschrieben. Mintel, eine in den USA führenden Marktforschungsgesellschaft, bestätigt den Trend, dass künftig immer mehr vorteilhafte NahrungsmittelInhaltsstoffe auch in Cremes und Seren eingesetzt werden. Schönheitspflege hat auch viel mit Wellness zu tun: Einmal dem Alltagsstress entfliehen und sich verwöhnen lassen, das wollen viele. 74 UBI BENE Frauen und Männer werden in Puncto Körperpflege immer anspruchsvoller – sie investieren mehr und verlangen nach Produkten, die tatsächlich Wirkung zeigen. Straffe Haut aus der Waschmaschine In Europa sorgt zurzeit „cosmetic clothing“ – kosmetische Bekleidung – für Furore. Erst war es Unterwäsche mit Koffeinextrakten gegen Cellulite, jetzt sind es Lotionen, die ihre Wirkstoffe über die Kleidung an den Körper abgeben sollen. Eine französische Firma hat eine feuchtigkeitsspendende Variante, eine gegen Cellulite und eine zur Erfrischung müder Beine auf den Markt gebracht. Und so einfach soll es gehen: Die Lotionen in die Waschmaschine geben, dann legen sich die silikonumhüllten Mikrokapseln auf die Klamotten. Zieht man Lieblingshose und Pulli wieder an, löst sich beim Tragen der Inhalt und wird an die Haut abgegeben. Diese nimmt ihn wie eine Creme oder Bodylotion auf. Klingt toll! „Multi-Tasking“ ist ein anderes Zauberwort in der Kosmetikbranche. AntiAging-Wirkstoffe, wie Peptide und seltene Antioxidantien, werden laut Mintel künftig fast überall enthalten sein – vom Rouge bis zum Lidschatten. Solche „Alleskönner“ schlagen mehrere Fliegen mit einer Klappe. So gibt es schon Concealer mit Peptiden gegen Augenringe, Lidschatten, die Fältchen minimieren, und Wimperntusche, die Wimpern länger und stärker wachsen lassen soll. Man darf gespannt sein, was noch alles kommt. Weniger, aber dafür richtig Aber egal, ob Peptide, Milchsäure oder Nano-Power, die Zeiten, in denen unzählige Tuben und Tiegel die – zumeist weiblichen – Wohlbefinden für Körper & Geist Die Messe Medizinische Anwendungen für Gesundheit, Wellness & Ästhetik Alternative Behandlungen 20. & 21. März 2010 / 10. - 18. Uhr Brunnenhalle am Kurpark – Bad Dürkheim Ernährung Naturheilkunde 00 www.adieu-tristesse.info 00 Beauty, Kosmetik und Ästhetik Aktive Freizeit Gesundes Leben und Wohnen Bei Vorlage dieser Anzeige freier Eintritt körpergefühl =mpno q`mbm¡`mpib Dhkg\iojgjbd` ojgjbd` In den Laboratorien dieser Welt wird jeden Tag nach neuen Wirkstoffen geforscht. Die Beauty-Industrie erfindet sich ständig neu und trägt den Trends mit neuen Produkten Rechnung. =j_t >jiopmdib =mpno q`mfg`di`mpib <pb`i(pi_ A\^`gdaop)q)h) U\ci noc`odf H`_d^\g R`ggi`nn i\omgd^c N>CI @ma\cm`i'nd^c`mpi_ upq`mgnndbÊhdo A\^c\muo]`om`ppibn`do h`cm\gn,0E\cm`i) )_` gdidf(qdo\gdo\n rrr)kmdq\of+3A\s +1.-,( 4. 23 -3 O`g) +1.-, ( 4. 23 Kmdq\ofgdidfQdo\gdo\n R\go`m(@ib`gh\ii(Kg\ou, 12/./I`pno\_o diaj;kmdq\ofgdidf(qdo\gdo\n)_` I`p A<GO@IAM@DJCI@NF<GK@GG A\go`inkm`^cnopi_` \p^c\hRj^c`i`i_`) @mno]`m\opibfjno`iam`d 76 UBI BENE Badezimmerregale füllten, scheinen vorbei zu sein. Weniger ist mehr – stellen Beauty-Experten fest. „Die meisten wollen nur noch ein paar Produkte, die tatsächlich eine Wirkung erkennen lassen“, sagt Barrie Matthews. „Alles andere ist zu umständlich und zeitaufwendig.“ Das Interesse an Produkten mit intensiverem Wirkstoffgehalt ist gestiegen, in gleichem Maße wie das Körpergefühl. Frauen wie Männer gehen bewusster mit ihren Problemzonen um und suchen gezielt Lösungen für ihre Bedürfnisse. „Viele Kunden wissen sehr gut darüber Bescheid, was auf dem Markt ist und sehen die Werbe-Versprechen der Hersteller sehr kritisch“, weiß Elke Popp von der Kurfürstenparfümerie in Mannheim. Stattdessen suchen die Kunden vor allem eins: Kosmetika mit hoher Glaubwürdigkeit. Das trägt Früchte: Immer mehr Mediziner entwickeln Pflegeserien, die beim kritischen Verbraucher großen Anklang finden. So hat zum Beispiel die französische Dermatologin und Biologin Dr. Véronique Simon eine Spezial-Zonenkosmetik auf den Markt gebracht. Ein kleines Sortiment von drei Peelings und drei Cremes kämpft gegen den Konturenverlust an Gesicht, Hals und Oberkörper. Die Lift-Peeling-Produkte wurden auf Basis neu erforschter Pflanzenfasern hergestellt und sind durch ein weltweites Patent geschützt. Die Natur als Vorbild Naturprodukte haben erfahrungsgemäß eine hohe Glaubwürdigkeit, das wird in unabhängigen Tests immer wieder bestätigt. Daran und an den hochwertigen Inhaltsstoffen orientieren sich immer mehr Verbraucher. Schließlich will man sich bei der Körperpflege etwas wirklich Gutes tun. „Der Trend geht hin zu Produkten ohne Silikone, synthetische Farb- und Duftstoffe oder andere Erdölprodukte“, bestätigt Barrie Matthews. Seine Kunden schwören unter anderem auf Produkte der Firma Dr. Belter Cosmetics, die aus der gesamten Vielfalt der Natur schöpfen. Nach Angaben des Unternehmens bestehen die mineralöl- und silikonölfreien Pflegeprodukte teilweise bis zu 100 Prozent aus natürlichen Inhaltsstoffen. Verarbeitet werden zum Beispiel kostbare Pflanzenextrakte, marine Wirkstoffe oder hautidentische Essenzen. Ganzheitlich pflegen Hauptsache, die Schönheitspflege zeigt Wirkung: Mit diesen Ansprüchen ist auch das Angebot professioneller Beauty-Institute gewachsen. „Medical Spa“ heißt das Schlagwort, das den neuen Bedürfnissen Rechnung Ästhetik & Laserzentrum Dermatologische Laserbehandlung ● Besenreiser, Äderchen ● Störende Warzen, Knötchen ● Altersflecken ● Narben u. Falten, Thermage ● Dauerhafte LaserHaarentfernung tragen soll. Dabei werden medizinisch-therapeutische Leistungen mit vitalisierenden und entspannenden Behandlungen verknüpft. Hochwertige Produkte und Essenzen werden von Profi-Hand in die Haut eingearbeitet und können dadurch besser wirken. Hauttherapeutin Bruni Herrmann aus Ladenburg weiß: Wer früh mit einer „Medical Spa“-Behandlung beginnt, braucht kaum einen Gedanken an Schönheitschirurgie zu verschwenden. „Mit der richtigen Therapie lässt sich die Hautalterung bis zu 30 Prozent hinauszögern“, sagt sie. Ganz wichtig dabei: die genaue Diagnose der Haut. Wird festgestellt, in welche Richtung sich die Haut entwickelt, kann die Behandlung umfassend darauf abgestimmt werden. Die Qualität der Produkte ist dabei von großer Bedeutung. Bruni Herrmann hat sich auf Kosmetika von LaPrairie spezialisiert. Denn das Schweizer Unternehmen gilt als Pionier der Anti-Aging-Behandlungen und der wissenschaftlich fundierten Hautpflege. Den Erfolg ganzheitlicher Ansätze kann Bruni Herrmann schnell erklären: „Es gibt immer mehr den Anspruch, möglichst lang jugendlich auszusehen. Dafür geben die Menschen gerne mehr aus.“ Aber nicht nur Frauen. Auch das starke Geschlecht kommt in Sachen Schönheitspflege immer mehr auf den Geschmack. Gesichtsbehandlungen, Augenbrauenpflege oder das Entfernen von Körperbehaarung – das Angebot wächst. „Viele wollen mal dem Stress entfliehen und entdecken den Wellness-Faktor für sich“, stellt Bruni Herrmann fest. Neues für Männerhaut Die Kosmetikbranche antwortet auf die neuen Bedürfnisse: Vor rund zehn Jahren hat der Luxushersteller Clarins begonnen, Männer sanft anzuleiten, das Vergnügen der täglichen Gesichtspflege zu entdecken. Neue Energie für Männerhaut verspricht jetzt eine komplette Pflegeserie, die ab diesem Frühjahr zu haben ist. „Abdo Fermeté“ etwa unterstützt den Fettabbau im Bauchbereich, das „Spray Hydratant Corps“ ist eine schnell wirkende Feuchtigkeitspflege, die sofort einzieht und nicht klebt. Und das Duschgel „Douche Exfoliante“ ist Reinigung und Peeling in einem. Länger jugendlich aussehen – davon träumt fast jeder. Die neuen Entwicklungen der Kosmetikbranche stärken die Zuversicht, dass dies nicht unbedingt ein Traum bleiben muss. Es reicht allerdings nicht, dem Körper nur äußerlich Gutes zu tun. Nur wer gleichzeitig Wert legt auf eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und einen gesunden Lebenswandel, kann darauf hoffen, dass der Traum jünger auszusehen auch in Erfüllung geht. Text: Christine Storck n Dermatologische Gesicht- und Körperbehandlung ● Peelings, TCA, ACE ● Cellulite-Behandlung ● Fettwegspritze ● LaserBodySculpting ● Mesotherapie ● Akne-Rosacea-Therapie ● Faltenbehandlung und Prävention ● Botox, Hyaluronsäure und andere Filler, Augenringe ● Lippenformung, Augmentation ● Lidstraffungen, Schlupflider, Tränensäcke Dr. med. Ursula E. Kisiel Hautärztin - Allergologie Lasertherapie Ambulante Operationen Ästhetische Medizin Bahnhofstrae 29 68 526 Ladenburg Fon 0 62 03 / 180 118 körpergefühl Bad im Wein Sanft streift die Mosel, diese kurvenreiche Schönheit, um die grünen Hügel. Unzählige Reben haben sich tief in den schwarzen Schiefer gegraben, um nicht die steilen Hänge hinabzurutschen, und lassen sich von der Sonne wärmen. Hier dreht sich alles um den Wein. Junge Winzer zaubern wunderbare Rieslinge, und innovative Hoteliers leben die traditionsreiche Gastfreundschaft dieser Region. Einer von ihnen ist Armin Hoeck. Sein Relais & Château Weinromantikhotel Richtershof in Mülheim an der Mosel hat sich in den vergangenen Jahren einen beachtlichen Ruf erworben – als heimeliges Refugium mit einer Gastronomie zum Genießen und einem Verwöhnprogramm, in dem – natürlich – ebenfalls der Wein im Mittelpunkt steht: der Vinotherapie. Der Richtershof ist ein Ensemble mit Gebäuden aus dem Barock, der Gründerzeit und dem Jugendstil. Der historische Weinkeller ist über 300 Jahre alt. H istorische Gebäude entfalten eine einzigartige Aura. Ihre Mauern erzählen Geschichte und Geschichten, sie zeugen vom Wohlstand der Generationen, die sie bewohnten und bewirtschafteten. Der Richtershof am Rande des Moseldörfchens Mülheim kann viele spannende Geschichten erzählen. Von Arthur Niessen, dem Urahn der Dynastie, der 1680 hier sein Kolonialwarengeschäft für Luxusgüter und einen Handel für Moselweine gründete. Von Franz Ludwig Niessen, der den Ort Mülheim 1813 durch kluge Verhandlungen mit Napoleon vor seiner Zerstörung rettete und dafür den Elisenberg, 78 UBI BENE eine der Top-Weinlagen, geschenkt bekam. Von Anna Niessen, die gemeinsam mit ihrem Mann Ferdinand Richter das Erbe des Vaters fortführte, und von Louis Richter, der das Gut Ende des 19. Jahrhunderts erweiterte und für die Hochzeiten seiner fünf Töchter jenen Ballsaal bauen ließ, in dem bis heute rauschende Feste gefeiert werden. Er ist das Herzstück des schmucken Ensembles mit Gebäuden aus dem Barock, der Gründerzeit und dem Jugendstil, das Mitte des 20. Jahrhunderts in einen tiefen Dornröschenschlaf fiel, aus dem es kurz vor der Jahrtausendwende Jutta Die Davidoff-Lounge ist ein Refugium für Zigarrenraucher. Die 43 Zimmer und Suiten sind individuell und gemütlich gestaltet. und Manfred Preuß wachküssten. Die heutigen Besitzer verliebten sich in die heruntergekommenen Gebäude. Gemeinsam mit dem Direktor und Gesellschafter Armin Hoeck und dessen Frau Manuela verwirklichten sie ihren Traum von einem kleinen, kuscheligen, sehr persönlich geführten Hotel, in dem Gäste sich zu Hause fühlen und Entspannung auf höchstem Niveau genießen – das Weinromantikhotel Richtershof entstand. Zu Hause im Hotel – dank Guglhupf und „Private Spa Night“ Gekeltert wird hier seitdem nicht mehr, doch im über 300 Jahre alten Weinkeller wird verkostet, was die Gegend an edelsten Tropfen hervorbringt. Im Forum Vinum präsentieren sich zehn Spitzenwinzer aus dem Moseltal, deren Weine die Menüs im Gourmetrestaurant „Culinarium R“ abrunden. Küchenchef Peter Krones, ein Kind der Region, und Chef-Sommelier Pascal Brizin verwöhnen ihre Gäste in den Räumen des ehemaligen Kolonialwarenladens mit Gaumenfreuden und Geschichten rund um den Weinbau. Erzeugnisse aus der nächsten Umgebung prägen auch die Gerichte, die in der Bistro-Bar „Remise“ und im „Wintergarten Baldachin“ gereicht werden. Hier, in dieser von Jugendstilsäulen getragenen und komplett verglasten ehemaligen Kelterhalle, reckt sich ein alter Fasskran in die Höhe, ein Glasboden gibt den Blick in den darunter liegenden Gewölbekeller frei. In der DavidoffLounge mit ihren schweren Holzbalken und den tiefen braunen Ledersesseln ist eine Zigarre zum Whiskey gestattet. Und in den Sitzungsräumen finden Geschäftsreisende alle Annehmlichkeiten eines Tagungshotels – den hauseigenen Hubschrauberlandeplatz inbegriffen. „Das Besondere bieten“ ist das Motto von Hotelchef Armin Hoeck. „Die perfekte Erholung findet man, wo man sich zu Hause fühlt“, sagt er und eine große Zahl an Stammgästen geben ihm recht. Was sie schätzen? „Die private, persönliche Atmosphäre und den exklusiven Service“, zählt er auf. Und natürlich die Gemütlichkeit der 43 Zimmer und Suiten, für deren geschmackvolle und individuelle Interieurs Manuela Hoeck verantwortlich ist. Einige sind englisch inspiriert, andere durch das nahe gelegene Frankreich, alle zusammen chic und edel dekoriert und mit Namen von Rebsorten und Weinlagen versehen statt mit Nummern. Schon beim Betreten erschnuppert der Gast den frisch gebackenen Guglhupf, der noch warm unter einer Haube wartet. Die Fenster geben den Blick auf die weitläufige Parkanlage frei, die zum Spaziergang und zur Teestunde im kleinen Pavillon einlädt. Und das römische Spa mit Sauna, Tepidarium und Whirlpool kann man zu nächtlicher Stunde ganz intim zu zweit genießen – bei der „Private Spa night“ mit einer eisgekühlten UBI BENE 79 körpergefühl Das Beauty-Atelier empfängt mit einer kuscheligen Lounge. Raumhohe Fenster geben bei der Vinotherapie den Blick in den Park frei. Flasche des prämierten Richtershof-Sekts und einer Auswahl feiner Häppchen am knisternden Kamin. Die Beauty-Therapie der Reben Die vollkommene Entspannung erlebt der Gast jedoch im kleinen, feinen Beauty-Atelier des Richtershofs. Im vergangenen Jahr wurde es neu und luxuriös in harmonischen Braun- und Crème-Tönen gestaltet; die beiden Leiterinnen Eva Rieb und Yvonne Lieser haben das Angebot auf zwei Premium-Marken für höchste Ansprüche konzentriert: Kanebo-Sensai und Caudalie. „Wir sind eine Weinregion, das spiegelt sich auch in unserem Beauty-Angebot“, betont Armin Hoeck. Der Fokus liegt daher auf der 8OTDIFO4JFTJDIFJOFTDIzOFSF)BVU 6OTFSF -PX-FWFM-BTFS CFIBOEMVOHJTU HFFJHOFU[VS© 7FSCFTTFSVOHVOE7FSKOHVOH EFT)BVUCJMEFT &OUGFSOVOHWPOPCFS¿jDIJHFO 1JHNFOU¿FDLFO &OUGFSOVOHWPOWFSBOMBHUFO PEFSMJDIUCFEJOHUFO 7FSIPSOVOHTTUzSVOHFO 7FSSJOHFSVOHWPO)BVUHMBO[ 7FSSJOHFSVOHEFS1PSFOHSzFCFJ HSPCQPSJHFS)BVU 3FEV[JFSVOHWPO-JOJFOVOE'BMUFO )ZESBUBUJPOEFSUSPDLFOFO)BVU "VGGSJTDIVOHEFS)BVUGBSCFVOE "OHMFJDIVOHEFT5FJOUT 3FEVLUJPOWPOMJDIUJOEV[JFSUFS)BVU7PSBMUFSVOH 3FEVLUJPOEFS/BSCFOHSzFCFJ)BVUOBSCFO 3VOEVNGSFJOGSJTDIFTHMFJDINjJHFTTDIzOFT)BVUCJME -BTTFO4JFTJDIFNQGBOHFO© ©WPO.FOTDIFOEJFTJDIGS*ISFJOEJWJEVFMMFO#FESGOJTTF;FJUOFINFO JO7FSCJOEVOHNJUMBOHKjISJHFS&SGBISVOHVOEEFS-JFCF[VN#FSVG )FS[MJDI8JMMLPNNFO *ISF6MSJLF%FFHF°#FBVUZVOE"OUJ"HJOH4QF[JBMJTUJO 'BSCVOE4UJMCFSBUVOH (BO[LzSQFSCFIBOEMVOHFO .BOJLSFVOE1FEJLSF 1FSNBOFOU.BLFVQ .FEJDBM8FMMOFTT6MSJLF%FFHF )BMPDI 8JMIFMN#VTDI4US 5FM 'BY .PCJM &.BJMVMSJLFEFFHF!HNYEF XXXNFEJDBMXFMMOFTTEFFHFEF eGGOVOHT[FJUFOOBDI5FSNJOWFSFJOCBSVOH.POUBHCJT4BNTUBHWPO6ISCJT6IS 80 UBI BENE Worauf warten Sie? 2 bis 3 Kleidergrößen weniger, schlank, fit, beweglich, attraktiv … … so könnte 2010 für Sie sein Viele Menschen können gar nichts für ihr Übergewicht, der Stoffwechsel hindert sie am Abnehmen. 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Mit den Caudalie-Produkten aus Frankreich können wir ein umfassendes Pflegeangebot zusammenstellen, das perfekt auf den jeweiligen Hauttyp und seine Ansprüche abgestimmt ist.“ Und nach dem man sich wie neu geboren fühlt: Feinst gemahlene Traubenkerne, mit Öl gemischt, peelen schonend die Haut. Ein Bad mit Traubenkernzusätzen in der warmen CrystalWanne bei leiser Musik und einem farbigen Lichtspiel weckt die Lebensgeister. Die an- schließende Ganzkörpermassage mit warmem Traubenkernöl oder mit erwärmten Traubenkern-Stempeln entspannt und löst Muskelverspannungen. Eine Gesichtspflege mit dem besten, was die Rebe zu bieten hat, rundet die Wohlfühl-Behandlung wunderbar ab. Und weil man in der Stille des Moseltals und in den weichen Betten der Zimmer und Suiten die Qual der Wahl zwischen drei verschiedenen Kopfkissen hat, sinkt man nach einem Tag im Richtershof in einen Schlaf, wie am ihn nur in der einzigartigen Aura historischer Gebäude geText: Ute Maag n nießen kann. Weitere Informationen: www.weinromantikhotel.de Das Vital-Frühstück wird in der ehemaligen Kelterhalle gereicht. Für den persönlichen Service stehen Manuela und Armin Hoeck. UBI BENE 81 reisefreude Eine andere Romantik Das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt 2010. Es hat keine Akropolis und keine Uffizien, keine pittoresken Altstädte oder verträumten Brücken – aber es besitzt etwas, das eine Reise dorthin unvergleichlich macht. Eine andere Romantik. E ssen ist schön. Nicht in der City, trotz des Doms mit seinen Schätzen, unter denen die tausendjährige Goldene Madonna der wunderbarste ist; der niedrige Kirchenbau liegt eher unscheinbar am Rande der Einkaufsstraße. Schön ist Essen draußen im Vorort, in Katernberg. Auf Zollverein, der einst größten Steinkohlenzeche Deutschlands, einem weit ausgedehnten, eindrucksvoll verfallenden Gelände. Heute ist es Weltkulturerbe. Kubistisch funktional reihen sich die Bauhaushallen der Architekten Schupp und Kremmer, rostigrot und gewaltig erstreckt sich die Kokerei am Rande der alten Zeche: stillgelegte Industrie, Zeugin einer Arbeit, die es hier nicht mehr gibt. Spektakulär ist auch das von weitem sichtbare Doppelbockgerüst mit dem zur Ikone gewordenen Schriftzug „Zollverein“, und die monumentale Kohlenwäsche – eine riesige Maschine, in der die Kohle vom Gestein getrennt wurde. Geziegelte Schutzmauern machten sie zum Kubus. Eine endlos scheinende, wie Hüttenfeuer orangerot leuchtende Rolltreppe führt 24 Meter hoch zum Eingang: Hier hat seit Januar 2010 das RuhrMuseum seinen Sitz, ein Regionalmuseum, wie es keines gab. Vielschichtige Erinnerung auf dem Weg, den einst die Kohle nahm Über drei Etagen wird der Besucher nach unten geleitet, auf dem Weg, den einst die Kohle nahm. Er begegnet der vielschichtigen Erinnerung dieser Region; zwischen Fotos aus der Bergmannssiedlung und vom letzten Streik im Stahlwerk Rheinhausen, neben Monstranzen, Stempeluhren, Fahnen der Kommunistischen Partei, Suppentellern mit blassem Goldrand und Taubensportpokalen liegen die alten Maschinenteile, schlafende Dinosaurier der Industriegeschichte, die diesen verwunschenen Ort seltsam beseelen. Hier ist Essen sprödschön, auf eigenartig berührende Weise. Das ehemalige Hüttenwerk Meiderich ist heute Landschaftspark. Die Natur bricht sich Bahn, die Kultur findet in der Gebläsehalle eine raue Bühne. 82 UBI BENE Oder Dortmund. Die Kirchen mit ihren Altären werden klein zwischen den Kauftempeln Wie Hüttenfeuer leuchtet die Rolltreppe am Eingang zum RuhrMuseum in der Kohlenwäsche auf Zollverein. Die einst gröSSte Steinkohlenzeche Deutschlands ist heute Weltkulturerbe. ringsum; aber das ehemalige Gärhaus der Dortmunder Union Brauerei, das Dortmunder U, ist einzigartig. Bald soll es wieder Wahrzeichen der Stadt werden, im Mai wird hier ein Zentrum für Musik und Medien eröffnet. Man könnte vieles von dieser Art nennen. Die Zeche Zweckel in Gladbeck, die Herren der Grube ließen sie wie ein Schloss erbauen. Die Maschinenhalle der Dortmunder Zeche Zollern mit ihrem Jugendstilportal. Oder das ehemalige Hüttenwerk in Meiderich, heute Landschaftspark Duisburg Nord. Seit die Industrie vor 25 Jahren stillgelegt wurde, sucht sich die Natur ihren Raum zwischen Hochöfen, stillen Gleisanlagen und Gasometern, und die Kultur findet in der behutsam restaurierten Gebläsehalle eine raue Bühne. Industriekultur in den Kathedralen der Arbeit Das ist der Kern der Kulturhauptstadt, ihr Ursprung; diese Orte, die man besuchen und staunend fotografieren kann wie anderswo ba- rocke Brunnen. Und wo eine emotionale, auf besondere Weise inspirierte Kunst entsteht. „Kathedralen der Arbeit“ hat Gerard Mortier diese Hallen genannt und 2001 für die Ruhr Triennale entdeckt. Das Festival zeigt hier alljährlich im Herbst seine eigenwilligen Inszenierungen – Kreationen, die Elemente aus Tanz, Theater, Musik und Literatur miteinander ins Spiel bringen. Hier hat Christoph Schlingensief 2008 seinen eigenen Tod suggestiv in Szene gesetzt, hier entstanden die faszinierend anderen Opern-Inszenierungen „Die Soldaten“ von Bernd Alois Zimmermann und Schönbergs „Moses und Aron“, beide atonale Werke, beide hymnisch gefeiert in einer Region, deren Publikum nie zur Avantgarde zählte. Durch die Ruhr Triennale hat das Ruhrgebiet ein neues, originäres Stück Kultur gewonnen; wer das erleben will, muss herkommen. Die Industriekultur und ihr Festival haben beträchtlichen Anteil daran, dass es die Kulturhauptstadt Ruhr 2010 gibt. „Essen für das Ruhrgebiet“, so der korrekte Titel, hatte starke Konkurrenten. Köln, Regens- burg, Kassel, Münster, Bremen; zuletzt noch Görlitz. Es ist auch jetzt, ein Vierteljahr nach dem Start, fast ein Wunder, dass es Sieger blieb gegen diese Schwergewichte. Kunst für Kohle – so war das, so schön Sie bewiesen Mut, die Ruhrstädte, als sie sich 2003 gemeinsam als Kulturhauptstadt bewarben. Das Revier galt als Inbegriff der grauen, von Arbeit verschlissenen Region, Spitze nur in der Arbeitslosenstatistik; dabei hat Kultur im Ruhrgebiet Tradition. Das Bochumer Schauspielhaus ist eine Legende seit 100 Jahren, in Oberhausen prägte Hilmar Hoffmann, Erfinder der Kurzfilmtage, den unschlagbaren Satz: Kultur für alle. Und die Ruhrfestspiele begründeten eine neue, demokratische Kulturtradition: Recklinghausen half dem Hamburger Schauspielhaus im Winter 1946 etwas außerhalb der Legalität mit Briketts, und die Künstler bedankten sich bei den Kumpels mit dem, was sie hatten. Kunst für Kohle – so war das, so schön. UBI BENE 83 reisefreude Der ferne Osten liegt im Herzen Mannheims. Kultur für alle: Unzählige Aufführungen, wie die Show „Ein Tag in der Metropole Ruhr“ (Regie: Gil Mehmert) bereichern das Programm der Kulturhauptstadt Ruhr 2010. Die wunderbare Welt der asiatischen Küche Damals wurde aus einem Feuerchen ein Festival, das der Gewerkschaft bis heute heilig ist; aus dem Titel Kulturhauptstadt soll noch viel mehr werden: ein neues Image, ein neues Selbstbewusstsein und eine neue Kulturszene. „Kultur durch Wandel, Wandel durch Kultur“ ist nach einem Wort des Industriellen und großen Hagener Sammlers Karl Ernst Osthaus das Motto der Kulturhauptstadt. Es ist die zärtliche Umschreibung von „Strukturwandel“. Theater und Festivals stärken das Selbstbewusstsein der Bewohner Kombinieren Sie selbst am Buffet aus frischen Zutaten in unzähliger Vielfalt! Stadthaus N1 am Paradeplatz Tel. 06 21 / 17 89 52 52 www.theeast.de 84 UBI BENE Tatsächlich gibt es im Revier nicht nur die Industriekultur, sondern in 53 Städten sagenhafte 20 Kunstmuseen, sechs Theater, das Choreografische Zentrum PACT Zollverein, renommierte Orchester in Duisburg, Bochum, Essen und Dortmund; das Jüdische Museum Dorsten, die Volkstheater „Mondpalast von WanneEickel“ und das Theater Freudenhaus in Essen, eine unüberschaubar vielfältige Kabarettszene, fünf Opernhäuser, darunter die Aalto-Oper in Essen. Und 20 Festivals: vom Klavierfestival Ruhr über das Bochumer Figurentheater der Nationen FIDENA bis zu den Wittener Tagen für Neue Kammermusik. Herner Tage für alte Musik gibt es auch. Das ist alles zusammen mehr Kultur als in mancher Metropole, und 2010 legt das Ruhrgebiet noch eins drauf: damit die Welt sieht, was sie nicht verpassen soll; und damit das Selbstbewusstsein der Bewohner sich stärkt, trotz der Übermacht der Ökonomie in ihrer Lebenswelt. Damit sie sich nicht nur als Nokia- und OpelOpfer erleben, sondern als Menschen, die ihren Wert kennen und verteidigen. Das ist ein ausdrückliches Ziel der Kulturhauptstadt, und die Rückbesinnung auf das, was Kultur, was Kunst kann. Die Jury, die damals die Bewerberstädte bereiste, war beeindruckt. Von den hohen Räumen der Bochumer Jahrhunderthalle, in der Dörthe Lyssewski Verse rezitierte. Von dem, was das Ruhrgebiet hatte und was es 2010 hinzuzufügen versprach. Von der kulturellen Einzigartigkeit der Region und dem starken Willen der Städte, den Titel gemeinsam zu nutzen zur Verbesserung der Lebensbedingungen für alle. Der Aufbruch einer Region Das Ruhrgebiet hat sich verändert seit dem ersten Tag der Bewerbung. Künstlerbünde, Kinder- und Jugendtheater, Heimatvereine haben begriffen, dass sie gemeinsam stärker sind. Die Museen bieten Themen-Touren an von einem Haus zum anderen; die Theater schaffen gemeinsam eine neue Odyssee, und die Chöre, Kompagnien und Orchester feiern den Komponisten Hans Werner Henze, jede Woche gibt es irgendwo eine Aufführung. Die Kulturhauptstadt Ruhr.2010 ist eine kollektive Anstrengung. Darin erinnert sie an ihre Vergangenheit, an den Bergbau; unter Tage half Solidarität überleben. Der Reisende wird diesen Geist spüren; er findet industrielle Erinnerung und das, was Kultur daraus Neues geschöpft hat. Wer herkommt, erlebt nicht nur große Konzerte, besondere Theatererlebnisse und traumhafte Ausstellungen. Er erlebt den Aufbruch einer Region. Text: Gudrun Norbisrath n Kultur für alle Noch über das Jahresende hinaus lockt das Ruhrgebiet Besucher mit einem vielfältigen Veranstaltungskalender. Eine kleine Auswahl. AUSSTELLUNGEN n Biennale für Internationale Lichtkunst 2010 28. März bis 27. Mai: 60 Familien im Raum Unna stellen private Wohnzimmer, Vorratskammern oder Gartenhäuser zur Verfügung, damit Lichtkünstler in ihnen ausstellen. Mit James Turrell, Olafur Eliasson, Christian Boltanski, Monica Bonvicini, Mischa Kuball u. a. www.biennale-lichtkunst.de $'4)70&9#0&'45%*7*' &'452+6<'0-.#55' 705%*.#)$#4 9'00'57/ 5%*7*')'*6 Ein Highlight aus unserem neuen Katalog 2010: n Museum Folkwang, Essen Im neuen Erweiterungsbau gibt es zwei Sonderausstellungen. 20. März bis 25. Juli: Das schönste Museum der Welt. Die Ausstellung versammelt die von den Nazis beschlagnahmten und verkauften Werke noch einmal in Essen. 2. Oktober bis 30. November 2011: Bilder einer Metropole. Paris in der Zeit des Impressionismus. n Zeche Zollverein, Sanaa-Gebäude 24. April bis 24. Oktober: „Ruhrblicke“ – Fotos des neuen Ruhrgebiets THEATER n Theater der Welt 2010 30. Juni bis 17. Juli: Das wichtigste internationale Festival der dar– stellenden Künste Deutschlands zu Gast am Theater an der Ruhr, Mülheim, und dem Schauspiel Essen. Künstlerische Leiterin ist Frie Leysen. n Ruhr Triennale Wie jedes Jahr im September und Oktober, Intendant ist Willy Decker. MUSIK n Day of Song – !SING CITY 5. Juni: Tausende Sänger verwandeln die Innenstädte in Chöre, jeder kann mitsingen. Den Sonnenaufgang besingt das Chorwerk Ruhr, um 12 Uhr nach dem Mittagläuten wird in der ganzen Region dasselbe Lied angestimmt. Am Abend Konzertprogramm zum Mitsingen in der Arena Auf Schalke in Gelsenkirchen mit Bobby McFerrin. n Sinfonie der Tausend 12. September: Rekonstruktion der Uraufführung von Mahlers 8. Sinfonie 1910 durch die Orchester und Chöre der Region. Musika– lische Leitung: Lorin Maazel, Landschaftspark Duisburg Nord UND SONST … n ISEA2010Ruhr 20. bis 29. August: Internationales Symposion für elektronische Kunst. Essen, Dortmund, Marl, Duisburg. 'KPGUXQP.19#/QFGNNGPCWUWPUGTGT FKGULiJTKIGP$GTIUEJWJ-QNNGMVKQP'KPPGWGT VGEJPKUEJGT$GTIYCPFGTUEJWJXQPUGJT IGTKPIGO)GYKEJVIGOGUUGPCPFGT8KGN UGKVKIMGKVUGKPGT8GTYGPFWPIUOyINKEJMGKVGP /QFGTPG1RVKMDGYiJTVG2CUUHQTOWPF 3WCNKViV 9iJNGP5KGDGKWPU+JTGP9CPFGTQFGT $GTIUEJWJCWU~DGT/QFGNNGPFGT DGUVGP*GTUVGNNGTYKG*#09#).19# /#//76/'+0&.5%#42#QFGT.# 52146+8#.CUUGP5KG+JTG(~GDGUVKOOGP YGNEJGT5EJWJH~T5KGFGTDGUVGKUV#WHWPUG TG$GTCVWPIWPFNCPIG'THCJTWPIMyPPGP5KG XGTVTCWGP5KGF~THGPXKGNXQPWPUGTYCTVGP $GUWEJGP5KGWPUKP.WFYKIUJCHGPKO +PVGTPGVQFGTHQTFGTP5KGWPUGTGPCMVWGNNGP -CVCNQICP n Mord am Hellweg 18. September bis 13. November: Das Krimi-Festival mit 400 Lesungen, Krimi-Veranstaltungen und Familien-Programm. Weitere Informationen und Termine: www.ruhr2010.de 5EJWJ-GNNGT-) 9TGFGUVTCG .WFYKIUJCHGP 6GN (CZ www.schuh-keller.de NEU: J�t�t �ost�nlos onlin� �intr���n! Shoppin� � Lif�st�l� Cit� Guid� M�nnh�im … di� int�r�ss�nt�n Adr�ss�n d�r St�dt im Cit� Guid� M�nnh�im. Shoppin� Food � mor� Cultur� impressum Herausgeber Mannheimer Morgen, Großdruckerei & Verlag GmbH, Dudenstr. 12–26, 68167 Mannheim Redaktionsleitung Ute Maag, Stefan Wagner (V.i.S.d.P.) Anschrift der Redaktion impuls Verlags GmbH, Redaktion UBI BENE, Dudenstr. 12–26, 68167 Mannheim, E-Mail: [email protected] Autoren dieser Ausgabe Klaus Backes, Stefan Dettlinger, Ute Hansen, Viktoria Jerke, Jörg-Peter Klotz, Gudrun Norbisrath, Nicole Pollakowsky, Cordula Schuhmann, Christine Storck, Thomas Tritsch Fotos /Bildmaterial Dietrich Bechtel, Christoph Blüthner, BMW, Boss, Elisabeth Brockmann / rem, btb, Jean Christen / rem, Clarins, Cooperative Music, Christian Dammert, Antonio D’Amato, Deutsche Grammophon, Diane von Fürstenberg, Dr. Belter Cosmetics, Dr. Véronique Simon, Droemer / Knaur, Ecco luce / Maarten Willemstein, Frank Eidel, EMI Records Ltd / Virgin Classics, Felina, Fotolia, Galerie Heller, Galerie Linde Hollinger, Galerie P 13, Galerie Ruppert, Hanser, Karl-Heinz Helmschrot, Michael Herdlein, Honda, Ivy, Michael Kneffel / Ruhr2010, Bernhard Kunz, La Prairie, Le Corange, Klaus Lefebvre / Schauspiel Köln, Lexus, Lexus Forum Mannheim, Thommy Mardo, Mercedes-Benz, Thomas Neu, Onkel Otto Bar, Onyx, P+S International und art aqua GmbH & Co, Peter Nick GmbH, Roger Rachel, Relais & Châteaux Weinromantikhotel Richtershof, Manfred Rinderspacher, SeeHotel / Restaurant Die Ente, Sony classical, Sony Music, Staatliche Eremitage St. Petersburg / rem, Stadt Bensheim, The Metropolitan Museum of Art New York / rem, TOM / Co. Friseure, Toyota, Manfred Vollmer / Ruhr2010, Klaus Wangen, Leonard Zubler Anzeigen Gerhard Haeberle Für Fragen und Informationen [email protected], www.ubibene.eu Gestaltungskonzept & Layout xmedias GmbH, Mannheim / www.xmedias.de Druck DruckhausDiesbach GmbH, Weinheim adressen m�hr unt�r ���.cit��uid�-m�nnh�im.d� Alter Mönchhof GmbH & Co. KG, Mönchhofstr. 3, 69120 Heidelberg, www.alter-moenchhof.de / Beier Blumen, Viernheimer Weg 43, 68307 Mannheim, www.beierblumen.de / BMW Niederlassung Mannheim, Neckarauer Str. 164–166, 68163 Mannheim, www.bmw-mannheim.de / BMW Peter Nick GmbH, Händelstr. 10–12, 69469 Weinheim, www.bmw-service-nick.de / bodycure, Collinistr. 11, 68161 Mannheim, www.bodycure-mannheim.de / Born Brillen Optik, O 4, 5, 68161 Mannheim, www.born-brillen-optik.de / Bulthaup, Augustaanlage 54–56, 68165 Mannheim, www.bulthaup-haus.de / C.F. Design Christiane Fuchs, Tullastr. 2, 68161 Mannheim, www.christianefuchs.de / C Five, C 5, 68159 Mannheim, www. c-five.de / Chocolat Noir, L 8, 4, 68161 Mannheim, www.chocolatnoir.de / CM-Concept, Im Nonnengarten 53, 67098 Bad Dürkheim, www.cm-concept.biz / COTTO Wohnaccessoires, P 6, 6–7, 68161 Mannheim, Tel. 0621 21152 / Delikatessenkontor, Speyerer Str. 63, 68199 Mannheim, www.delikatessenkontor.de / dermaforum Dr. Kisiel, Bahnhofstr. 29, 68526 Ladenburg, Tel. 06203 180118 / Die Ente, Kreuzwiesenweg 5, 68775 Ketsch, www.seehotel.de / Die Rainbach, Ortsstr. 9, 69151 Neckargemünd, www.rainbach.de / DruckhausDiesbach GmbH, Bergstr. 249, 69469 Weinheim, www.druckhausdiesbach.de / Duxiana, Q 3, 1–3, 68161 Mannheim, www.duxiana.de / Engelhorn Mode GmbH, O 5, 68161 Mannheim, www.engelhorn. de / expert Esch GmbH, Kaiserring 42–44, 68161 Mannheim, Brückeswasen 36–40, 68199 Mannheim, www.expert-esch.de / Felina GmbH, Lange Rötterstr. 11 –17, 68167 Mannheim, www.felinainternational. com / Galerie Peter Zimmermann, Leibnizstr. 20, 68165 Mannheim, www.galerie-zimmermann.de / Geiß & Niedersetz GmbH, Untermühlaustr. 81 A, 68169 Mannheim, www.geiss-niedersetz.de, www. praxis-uweweber.de / Hairfree, Q 7, 17, 68161 Mannheim, www.hairfree-mannheim.de / Heckert GmbH, Mannheimer Landstr. 15, 68782 Brühl, www.heckert-markisen.de / Hotel Zagreb, Robert-Bosch-Str. 9, 68723 Schwetzingen, www.hotel-zagreb.de / Juwelier Franco Troncone, Q 1, 18, 68161 Mannheim, www. troncone.de / Juwelier Nitsch, P 7, 2–3, 68161 Mannheim, www.nitsch.de / Kahl Büroeinrichtungen GmbH, Industriestr. 17–19, 68169 Mannheim, www.kahlgmbh.de / Kozlowski Immobilien, Friedrichsplatz 19, 68165 Mannheim, www.kozlowski-immobilien.de / Kurfürsten-Parfümerie, P 7, 24, 68161 Mannheim, www.kurfuersten-parfuemerie.de / Lexus Forum Mannheim, Graudenzer Linie 99, 68307 Mannheim, www.lexusforum-mannheim.de / LGT Bank Deutschland, Am Oberen Luisenpark 5, 68165 Mannheim, www.lgt.de / Medical Wellness – Ulrike Deege, Wilhelm-Busch-Str. 3, 67454 Haßloch, www.medicalwellness-deege.de / Mercedes-Benz Niederlassung Mannheim-Heidelberg-Landau der Daimler AG, MA-Fahrlachstr. 50, HD-Rohrbach-Süd, Haberstr. 26, LD-Am Schänzel 1, www.unser-mercedes.de / Minova Bad, Brunnenweg 7, 64331 Weiterstadt, www.minova-bad.de / Mövenpick Restaurants, Schlosshof 1, 69117 Heidelberg, restaurants.moevenpick.com/heidelberg / Pfeffer und Salz, Neuzenlache 10, 68519 Viernheim, www.pfeffersalz.de / Ralf Schnor GmbH, Neckarplatten 5, 68239 Mannheim, www. ralfschnor.de / Raum-Konzepte Sabine Kümmel oHG, Lorscher Str. 26, 68519 Viernheim, www. raum-konzepte.com / Restaurant Backmulde, Hauptstr. 61, 68526 Ladenburg, www.back-mul.de / Rhein-Neckar-Zentrum Viernheim, Robert-Schumann-Str. 8, 68519 Viernheim, www.rhein-neckarzentrum-viernheim.de / Ristorante Piccola Milano, Heinrich-Lanz-Str. 3, 68165 Mannheim, www. milano-mannheim.de / Saigon, Augustaanlage 54-56, 68165 Mannheim, Tel. 0621 14604 / Salischer Hof, Burgstr. 12–14, 67105 Schifferstadt, www.salischer-hof.de / Sanitherm, Hans-Thoma-Str. 89–99, 68163 Mannheim, www.sanitherm-mannheim.de / Schuh-Keller KG, Wredestr. 10, 67059 Ludwigshafen, www. keller-klassik.de / Silvia Adler Naturtextilien, Rathausstr. 80, 68519 Viernheim, www.silvia-adler.de / THE EAST Restaurant Lounge, Stadthaus N 1, 1, 68161 Mannheim, www.theeast.de / Tom/Co., Q 4, 20, 68161 Mannheim, www.tomco.de / Vitalitas Ästhetik GmbH, Walter-Engelmann-Platz 1, 67434 Neustadt, www.privatklinik-vitalitas.de / Weinhaus Puppel, Am Marktplatz 18, 69469 Weinheim, www.weinhauspuppel.de / Willer Sanitär + Heizung GmbH, Oppauer Str. 81, 67069 Ludwigshafen, www.willergmbh.de / Zahnarztpraxis Dr. Uwe Weber, Lenaustr. 6, 68167 Mannheim, www.praxis-uweweber.de / Zweithaarstudio Avantgarde, Postplatz 6, 67346 Speyer, www.avantgarde-zweithaarstudio.de szene treff Seit 25 Jahren wählen die Leser der Zeitschrift Feinschmecker den besten jungen Koch Jens Fischer und sein Team in der Freundstück-Küche Köstlichkeit beim Flying Dinner: marinierter Thunfisch mit Kokos Jens Fischer – Aufsteiger des Jahres Im Ketschauer Hof in Deidesheim gab es wieder einmal Grund zum Feiern: Jens Fischer, seit Sommer 2009 Küchenchef im Gourmetrestaurant „Freundstück“, wurde von den Lesern der Zeitschrift Feinschmecker zum „Aufsteiger des Jahres“ gewählt. Dem jungen Thüringer gratulierten die Zweit- und Drittplatzierten Dirk Schröer („Caroussel“, Dresden) und Iris Bettinger („Reuter“, Rheda-Wiedenbrück), Feinschmecker-Chefredakteurin Madeleine Jakits, Ute Pfestorf vom Förderer Alessi und 140 Gäste. Nach der Ehrung bewiesen die drei Spitzenköche, dass sie die Auszeichnungen zu Recht erhalten haben: Das zehngängige Flying Dinner war ein Feuerwerk der Aromen. Und in der offenen Freundstück-Küche wurde sichtbar, dass Küchenmeister mehr als ein Beruf ist – nämlich kochende Leidenschaft. Alexander Hess und Gunther Hauck Iris Bettinger, Jens Fischer, Ute Pfestorf, Dirk Schröer, Madeleine Jakits (v.l.) Prof. Dr. Günter Germann Christiane Kressa, Carolin Helfer, Magdalena Englert 140 geladene Gäste feierten die Sieger UBI BENE 87 fragebogen Nachgefragt Ihre Olympia-Premiere meisterte sie mit Bravour: Im Eiskunstlauf belegte die Mannheimerin Sarah Hecken nach einer sehenswerten Kür den 18. Platz. Doch Vancouver 2010 ist für das erst 16-jährige Küken der deutschen Mannschaft nur eine Durchgangsstation auf dem Weg in die Weltspitze. 1,70 Meter große Läuferin des MERC Olympia-Luft. Mit Rang 18 und der persönlichen Bestnote von 143,94 konnte sie zufrieden sein. Ihre Bilanz nach dem Wettbewerb: „Ich war zwar sehr nervös. Aber ich hatte nichts zu verlieren und wollte alles zeigen, was ich kann. So gesehen habe ich mein wichtigstes Ziel erreicht.“ Auch ihr Trainer Peter Sczypa blickt zufrieden in die Zukunft: „Sarah kann es ganz weit bringen.“ Zur Person Sarah Hecken wurde am 27. August 1993 in Mannheim geboren. Die Elftklässlerin an der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried stand schon mit zwei Jahren auf Schlittschuhen – in Größe 19, die ein paar Nummern zu weit waren. „Meine ältere Schwester Alexandra lief auch, da habe ich meine Mutter gequält, bis sie mir das kleinste Paar, das zu finden war, gekauft hat“, erzählt sie. Als sie vier Jahre alt war, wurde Landestrainer Peter Sczypa ihr Trainer, der schon Claudia Leistner zur Europameisterin und Vize-Weltmeisterin geformt hatte. Jetzt, mit 16, schnupperte die Welche Eindrücke haben Sie bei Ihrem ersten Olympiaauftritt gesammelt? Sarah Hecken: Am meisten haben mich die große Wettkampfhalle und die begeisterten Zuschauer beeindruckt. Welchen Berufswunsch haben Sie? Das weiß ich noch nicht. Was bringt Sie auf die Palme? Wenn mein Training oder Wettkampf nicht gut läuft. Da werde ich richtig wütend. Ihr Vorbild? Yu Na Kim, die in Vancouver Olympiasiegerin geworden ist. Sie ist einfach phantastisch! Wobei entspannen Sie? Beim Musik hören und am Laptop. Wie sieht für Sie ein perfekter Tag aus? Ausschlafen, Trainieren und Shoppen. Wie kann man Sie kulinarisch verwöhnen? Mit Spaghetti Bolognese. Haben Sie sich hier bei Olympia ein Souvenir gekauft? Ja, klar! Ich habe mir ein Kanada-T-Shirt gekauft und ein Maskottchen. Womit kann man Ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern? Wenn die Preisrichter mich gut bewerten. Worauf sind Sie stolz? Ich bin stolz, dass ich in Vancouver dabei sein durfte. Wie feiern Sie einen Erfolg? Mit der Familie, mit Freunden und dem Team. Welchen Traum möchten Sie sich noch erfüllen? An die Weltspitze zu kommen. Blütenfest Gut in Form Frühlingsduft Dekofreuden Ihr Pflanzenspezialist Viernheimer Weg 43, Ma.-Sandhofen · 0621 / 77 78 60 Öffnungszeiten: Mo – Fr 9.00 – 18.30 · Sa 9.00 – 16.00 Interview: Ute Maag n UBI BENE 89 ausblick Die nächste Ausgabe UBI BENE Sommer 2010 erscheint am 10. Juni mit folgenden Themen: Mediterran · Direkt am historischen Marktplatz von Weinheim · Gemütliches Ambiente mit südländischem Flair · Mit großer Sommerterrasse · Riesige Auswahl an erstklassigen Weinen · Mediterrane Speisen Vielseitig · Weinverkauf mit 400 Weinen aus Deutschland, Italien, Frankreich, Österreich und Südafrika · Über 30 offene Weine zum sofortigen Genuss · Versand- und Präsentservice Sommerzeit ist Freizeit Draußen sein heißt aktiv sein, beim Spazierengehen und Radeln, beim Nachmittag im Gartenbeet oder beim Abend auf der Terrasse. Die Sonne genießen, am Wasser sitzen oder unter freiem Himmel dinieren – UBI BENE zeigt Lieblingsplätze für den Sommer. Individuell · · · · · Weinverkostungen Spezielle Weinproben Themenbezogene Weinabende Interessante Neuvorstellungen Frühschoppen mit Live-Musik Weinhaus PUPPEL Am Marktplatz 18 69469 Weinheim Tel./Fax 0 62 01 - 6 77 00 www.weinhaus-puppel.de [email protected] 90 UBI BENE Sommerzeit ist Golfzeit Im Sommer macht Golf am meisten Spaß, ob auf dem heimischen Grün oder bei einer Urlaubsreise. UBI BENE hat sich umgehört und einige Tipps zusammengetragen. hohe auszeichnungen Der Eysoldt-Ring für Schauspielerin Barbara Nüsse und die Anzeige des Jahres im Mannheimer Morgen – UBI BENE zeigt die schönsten Bilder der Preisverleihungen.