Ein Team – ein Ziel
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Ein Team – ein Ziel
MITTWOCH 8. JUNI 2016 1 Fussball-Europameisterschaft Ein Team – ein Ziel Die deutsche Nationalmannschaft hat bei der Europameisterschaft in Frankreich nur ein Ziel: den Titel. In unserer Sonderbeilage erfahren Sie alles Wichtige zur EURO 2016. Ein Magazin des 2 Fussball-Europameisterschaft Der größte Star sitzt auf der Bank Deutschlands Auftaktgegner: Ukraine VON MAXIMI L IA N HA U PT U N D A NDREA S S TEIN Bremen. Beim Auftaktspiel gegen Deutschland am 12. Juni sitzt der größte Star in den Reihen der Ukraine sicher auf der Bank. Rekordtorjäger Andrej Schewtschenko ist auch als Co-Trainer die bedeutendste Figur für das erstmals sportlich für eine Fußball-EM qualifizierte Land. Ex-BayernProfi Anatoli Timoschtschuk ist mit inzwischen 37 Jahren über seinem Zenit. Potenzial hat der 26 Jahre alte Stürmer Andrej Jarmolenko von Dynamo Kiew, der sich mit einer guten Europameisterschaft für Clubs in England empfehlen will. Artem Kravets vom Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart zählt derweil nicht zum Kader der Ukraine. Fomenko strich den Stürmer aus seinem endgültigen Aufgebot. Der Partie gegen den Weltmeister in Lille (21 Uhr) misst Chefcoach Michail Fomenko große Bedeutung bei. „Dieses erste Spiel gibt die Richtung vor bei der EM. Das ist eine sehr wichtige Veranstaltung für unser Land und unsere Fans“, sagte der 67-Jährige. Entscheidend sei aber wohl das abschließende Duell mit Polen am 21. Juni. Als Gruppendritter hinter Spanien und der Slowakei qualifizierte sich die Ukraine in den Playoffs gegen Slowenien (2:0, 1:1) für die EM. Übersteht die Mannschaft, die ihr Basislager in Aix-en-Provence aufschlagen wird, die Gruppe C, haben die Männer in Gelb-Blau bereits alle Erwartungen übertroffen. Fußball hat einen hohen Stellenwert in dem Land, das zu Zeiten der Sowjetunion zumeist einen großen Block an Spielern stellte und so seinen Anteil am EM-Titel 1960 und den Finalteilnahmen 1964, 1972 und 1988 hatte. Größter Erfolg des noch jungen Verbandes ist der Sprung ins WM-Viertelfinale 2006. Als Co-Gastgeber war die Mannschaft 2012 automatisch qualifiziert und gab ihre EM-Premiere. Beobachter sagen, so vereint wie vor vier Jahren war das Land noch nie. Der Krieg um den Osten des Landes hat auch Auswirkungen auf den Fußball. Mehrere Nationalspieler stehen bei Schachtjor Donezk und Sorja Luhansk unter Vertrag. Beide Mannschaften können ihre Heimspiele nicht mehr im eigenen Stadion austragen. Ein Satz des Trainers ist daher vermutlich mehr als nur eine Plattitüde: „Wir wollen allen Freude machen.“ Und jetzt Europameister werden „Super Stimmung“ bei den Polen Joachim Löw hat das DFB-Team zum Weltmeister gemacht – folgt nun der EM-Titel? V ON MA RC HA GED ORN Bremen. Das muss man erstmal hinkriegen. Dass einem eine Hollywood-Größe ein Ständchen singt. Joachim Löw ist das vor ein paar Wochen passiert. In Berlin wurde Ende April der Laureus-Award verliehen, unter den Gästen auch der Bundestrainer. Irgendwann trat der Moderator des Abends, US-Star Bill Murray, an Löws Tisch. Nach einem Witzchen – Murray stellte Löw als Paul McCartney vor – stimmte der Schauspieler das Lied vom „Yogi Bear“ an. Das passte natürlich so gut, weil alle Welt Löw als „Jogi“ kennt, aber das passte auch so gut, weil die entscheidende Textzeile so geht: „Yogi bear, he’s smarter than An average bear“, auf Deutsch: des Nationaltrainers gewährt. Dann taucht er gern wochenlang ab, gibt keine Interviews, macht stattdessen Urlaub und arbeitet nur alle fünf, sechs Wochen für ein paar Tage mit der Nationalmannschaft, wenn wieder irgendwelche Freundschafts- oder Qualifikationsspiele anstehen. Löw mag den Er ist cleverer als der Durchschnittsbär. Durchschnitt in seinem Fach ist Löw, 56, spätestens seit dem Sommer von Brasilien 2014 nicht mehr. Löw zählt in seinem Metier zu den Besten, seit er die deutsche Nationalmannschaft zum Weltmeister gemacht hat. Nur Sepp Herberger, Helmut Schön und Franz Beckenbauer haben das hierzulande vor ihm geschafft. Legenden. Herberger, der Mann hinter dem „Wunder von Bern“. Schön, der Mann mit der Mütze, der 1972 erst Europameister wurde (mit der besten deutschen Mannschaft aller Zeiten, wie viele sagen) und zwei Jahre später auch noch Weltmeister. Und Beckenbauer, der, na ja, deutsche FußballKaiser. zugefügt. Los ging es damit, dass er auf jüngere Spieler setzte, dann erhöhte er das Tempo im Spiel. Anfangs waren die Balleroberung und das schnelle Umschalten das Erfolgsrezept. Mittlerweile erinnert das Spiel der deutschen Mannschaft eher an den Ballbesitzfußball der Bayern. Löw schwört immer mehr auf Ball-, sprich Spielkontrolle. Ist Löw auch so eine Legende? Wohl noch nicht so richtig, dafür ist zu wenig Zeit vergangen, als dass man jetzt schon mit der unvermeidlichen Portion Verklärung auf das Wirken dieses Mannes zurückblicken könnte. Außerdem, und das ist noch viel entscheidender, außerdem sieht Löw seine Mission noch gar nicht als erfüllt an. Er arbeitet an seiner nächsten Großtat als Trainer. Er will in etwas mehr als vier Wochen als Europameister aus Frankreich zurückkehren. Kann das was werden? Gegenfrage: Warum nicht? Löw liebt das, was gerade passiert. Der Bundestrainer ist längst im Turniermodus. Für sechs, sieben Wochen blendet er mit dem Einstieg ins Trainingslager alles um sich herum aus, was nichts mit Fußball zu tun hat. „Die Vorbereitung ist die alles entscheidende Phase“, sagt Löw. Er selbst ist dann im Tunnel. In diesen Wochen ist er einer wie Guardiola, Klopp oder Tuchel. Er ist dann täglich wie ein Vereinstrainer bei seiner Mannschaft, entwirft Taktikpläne, spricht mit den Spielern, studiert Spielzüge ein, kurz: Er arbeitet an seinem Ideal vom Fußball. Wenn das Turnier vorbei ist, verwandelt sich Löw wieder. Dann genießt er die Freiheiten, die ihm der Job Ernstfall lieber, so wie jetzt. Löw hat den deutschen Fußball verändert. Als zweiter Mann hinter Jürgen Klinsmann hat er vor zwölf Jahren einen Verband umgekrempelt, verkrustete Strukturen aufgebrochen und so das Sommermärchen 2006 möglich gemacht. Als Klinsmann nach diesen fordernden und zehrenden zwei Jahren nicht mehr konnte und wollte, rückte Löw nach – und entwickelte das Projekt Nationalmannschaft von Turnier zu Turnier weiter. Vize-Europameister 2008, WM-Dritter 2010, EM-Halbfinalist 2012. An diesem Punkt wackelte Löw das einzige Mal. Er habe das Aus gegen Italien 2012 zu verantworten, er habe das Spiel vercoacht, warfen ihm die Kritiker vor. Wunderbar anzusehenden Fußball spielen zu lassen, schön und gut, hieß es. Aber in letzter Konsequenz nicht den einen, den entscheidenden Sieg bei einem Turnier landen zu können, das sei ein Problem. Ein Makel. Löw drohte, als der Unvollendete in die deutsche Fußballgeschichte einzugehen. Aber dann kam – glücklicherweise – Brasilien. Löw hat dem deutschen Spiel immer wieder neue Akzente hin- Robert Lewandowski ist der Fixpunkt VO N MA RT I N M O R AVE C Umbruch läuft Die Arbeit am Ideal vom Fußball Ukraines Coach Michail Fomenko fiebert dem Duell gegen die DFB-Elf entgegen. FOTO: DPA MITTWOCH 8. JUNI 2016 Aber Löw ist intelligent genug, nicht stur an seinen Ideen festzuhalten. Vielleicht war es dieser Schuss Pragmatismus, der ihm 2014 den WMTitel bescherte. Bis weit in das Turnier hinein sah Löw seinen Kapitän Philipp Lahm als Mann fürs defensive Mittelfeld, vor dem Viertelfinale gegen Frankreich stellte er ihn dann aber doch nach hinten rechts, wo ihn viele Experten von Anfang an gesehen hatten, und Lahm spielte tatsächlich noch stärker. Im Mittelfeld war nun Platz für das Duo Khedira/ Schweinsteiger. Löw hielt auch lange Zeit nicht mehr viel vom Typus des klassischen Mittelstürmers. In Brasilien setzte er dann allerdings doch Miroslav Klose mehr und mehr ein, einen klassischen Mittelstürmer. Schließlich entschied sich Löw im Turnierverlauf schweren Herzens auch noch dafür, seinen Abwehrchef Per Mertesacker auf die Bank zu setzen. Es folgte die Geburtsstunde der weltmeisterlichen Innenverteidigung Hummels/Boateng. Die WM-Helden Lahm, Klose und Mertesacker sind seit zwei Jahren nicht mehr dabei, sie haben ihre Karrieren als Nationalspieler nach dem WM-Sieg beendet, von einem „Umbruch“ spricht Löw. Und genauso fühlten sich die vergangenen zwei Jahre auch an. Eine allenfalls mittelmäßige EM-Qualifikation spielte das Team, leistete sich unerwartete Niederlagen und bot seltener als erwartet Spitzenleistungen. Und dann sind jetzt auch noch Hummels und Schweinsteiger nicht fit… Löw ist mittlerweile lange genug dabei. Er lässt sich davon nicht verrückt machen. Er sagt, dass „die WM ein Höhepunkt war, aber sie war noch kein Abschluss“. Das weist den Weg. Nach der EM 2016 in Frankreich ist vor der WM 2018 in Russland. Löw träumt einen unerhörten Traum, den Traum vom Triple: Weltmeister, Europameister, und noch einmal Weltmeister. Das hat noch niemand im Weltfußball geschafft. Aber jetzt ist erstmal Frankreich. Steckbrief: Deutschland Welt- und Europameister gleichzeitig war die DFBAuswahl nur nach den Turniersiegen 1972 und 1974. Dieses Kunststück zu wiederholen, ist das erklärte Ziel von Bundestrainer Joachim Löw. Bisherige EM-Teilnahmen: 11 Größte Erfolge: Weltmeister 1954, 1974, 1990, 2014, Europameister 1972, 1980, 1996 Bremen. Robert Lewandowski hat natürlich längst seine beiden Favoriten auf das Weiterkommen in EM-Gruppe C ausgemacht. „Mein Wunsch ist, dass Polen und Deutschland weiterkommen“, sagte der Stürmerstar des FC Bayern München und Kapitän der polnischen Fußball-Nationalmannschaft. Angeführt von dem 27-Jährigen will der Olympiasieger von 1972 bei seiner dritten Endrunden-Teilnahme endlich den ersten Sieg holen. Und damit soll gleichzeitig der erstmalige Sprung ins Viertelfinale gelingen. „Das wäre für uns ein großer Erfolg. Wir haben gute Spieler und eine super Stimmung im Team“, meinte Lewandowski zuversichtlich. Der ehemalige Dortmunder ist der Fixpunkt im Team von Nationalcoach Adam Nawalka. Fast schon folgerichtig sicherte Lewandowski mit seinem Tor zum 2:1 gegen Irland das EM-Ticket. Satte 21 Punkte sammelte Polen in der Qualifikationsgruppe D, nur die DFB-Elf verbuchte in derselben Staffel einen Zähler mehr. Beim 2:0 in Warschau im Oktober 2014 konnte Polen auch schon zeigen, „dass wir große Mannschaften wie Deutschland schlagen können. Aber es wird natürlich nicht einfach, sie kennen uns ja schon aus der EM-Qualifikation sehr gut“, erklärte Lewandowski. „Wir wollen zeigen, welch großes Potenzial wir haben.“ Lewandowski hier, Lewandowski da – doch Polen bietet mehr als eine One-ManShow, nicht zuletzt wegen seines Nebenmannes Arkadiusz Milik. In Leverkusen und Augsburg kam der heute 22-Jährige nicht wie erhofft zum Zug. Seit er bei Ajax Amsterdam spielt, ist Milik nicht mehr aus dem Nationalteam wegzudenken. „Polen ist für jeden Gegner in Europa gefährlich“, meinte Verbandschef Zbigniew Boniek. Wichtig für die Struktur im polnischen Spiel sind auch Verteidiger wie Kamil Glik (FC Turin) und Lukasz Piszczek (Borussia Dortmund) sowie Mittelfeldspieler wie Kamil Grosicki (Stade Rennes) und Grzegorz Krychowiak (FC Sevilla). Robert Lewandowski. Inspiriert von Leicester Nordirland will überraschen Bremen. Das Premier-League-Märchen des englischen Meisters Leicester City macht auch dem EM-Außenseiter Nordirland Mut. „Wir können uns Leicester anschauen und uns davon inspirieren lassen“, sagt Trainer Michael O’Neill vor der ersten EM-Teilnahme für das kleine Land. „Was Leicester geschafft hat, ist unglaublich. Die haben keine großen Superstars und haben gezeigt, was man erreichen kann, wenn alle sich fürs Team opfern. Wir arbeiten ähnlich“, sagte O’Neill. In der Tat gibt es im Heimatland von Manchester-United-Legende George Best derzeit keine großen Namen in der FußballNationalmannschaft. Den größten hat noch Stürmer Kyle Lafferty, dessen Leihe von Norwich City zu Birmingham City vor der EM endet. In der EM-Qualifikation mit sieben Treffern Toptorjäger seines Teams, hofft der 28-Jährige durch eine starke Europameisterschaft auf das Interesse von guten Clubs. Ansonsten ist Trainer O’Neill der Star bei den traditionell in grün-weiß spielenden Briten. Nach der sensationell guten Qualifikation mit sechs Siegen und nur einer Niederlage aus zehn Spielen und Rang eins in Gruppe F vor Rumänien und Ungarn verlängerte der 46-Jährige seinen DPA Vertrag bis 2020. +++ 1972, 1980, 1996: DREI BUNDESTRAINER FÜHRTEN DAS DFB-TEAM BISLANG ZUM EM-TITEL +++ EM 1972: Helmut Schön Wenn vom „Mann mit der Mütze“ die Rede ist, wissen alle Fußballfanatiker sofort Bescheid: Helmut Schön ist gemeint. Der gebürtige Dresdener war von 1964 bis 1978 Nationaltrainer. Er führte die deutsche Mannschaft 1972 zum EM-Titel und zwei Jahre später im eigenen Land zur Weltmeisterschaft. Weitere Turnierplatzierungen: WM-Zweiter 1966, WM-Dritter 1970, EM-Zweiter 1976. EM 1980: Jupp Derwall Als Trainerlegende wie sein Vorgänger Helmut Schön und sein Nachfolger Franz Beckenbauer ging Jupp Derwall nicht in die Fußballhistorie ein. Dennoch: „Häuptling Silberlocke“ – den Spitznamen erhielt er von seinem früheren österreichischen Trainerkollegen Max Merkel – sicherte sich mit der DFB-Elf 1980 in Italien die Europameisterschaft in Spanien. Das Endspiel gegen Belgien endete 2:1. EM 1996: Berti Vogts FOTO: DPA Berti Vogts benötigte in seiner achtjährigen Amtszeit als Bundestrainer einen langen Anlauf, um seine vielen Kritiker stumm werden zu lassen. Der gebürtige Rheinländer hatte bei den Medien und Fans einen schweren Stand, sorgte allerdings mit dem furiosen EM-Sieg 1996 für einen Coup. Im Wembley-Stadion triumphierte sein Team nach Elfmeterschießen gegen Gastgeber England. 3 Fussball-Europameisterschaft MITTWOCH 8. JUNI 2016 Die 23 Spieler für den Titel Wo die deutsche Problemzone liegt und wer als Torschützenkönig auch endlich mal bei einer Europameisterschaft treffen muss VON MA RC HA G EDO R N Bremen. Im letzten EM-Test, beim 2:0 gegen Ungarn, war es so weit: Joachim Löw beorderte Mesut Özil in der zweiten Hälfte ins defensive Mittelfeld. Dort hatte Özil in 72 Länderspielen zuvor noch nie gespielt. Das zeigt einerseits, wie flexibel der Bundestrainer seine Spieler einsetzt. Auf einigen Positionen, besonders in der Abwehr, gehorcht Löw andererseits auch der Not. 23 Topspieler hat er im Kader, aber ohne Schwächen ist die Auswahl nicht. Die Torhüter Manuel Neuer ist die Nummer eins, in Deutschland, in Europa, in der Welt. Einen besseren Torwart als den 30-jährigen Profi des FC Bayern gibt es zurzeit nicht (vielleicht ist noch der Italiener Gianluigi Buffon genauso gut). Allerdings sollte Neuer tunlichst gesund bleiben, denn völlig ungewöhnlich für die Torwartnation Deutschland ist, dass Bundestrainer Joachim Löw hinter Neuer ein mittelgroßes Problem hat. Illgner gegen Köpke, Kahn gegen Lehmann, Stein gegen Schumacher, Tilkowski gegen Maier – die Geschichte der Nationalmannschaft ist voll von manchmal erbittert geführten Torwartduellen. Dieses Mal gibt es im deutschen Team weit und breit keinen Keeper auf Neuers Niveau. Bernd Leno und Marc-Andre ter Stegen sind solide Stellvertreter – wahrscheinlich immer noch besser als manch anderer Stammtorhüter in diesem Turnier –, aber jung und sehr fehleranfällig, wie ihre ersten Länderspieleinsätze gezeigt haben. Die Abwehr Wenn Mats Hummels fit wird, hat Löw das wohl beste Innenverteidiger-Duo dieses Turniers beisammen: Hummels und Jerome Boateng, in der neuen Saison auch das Defensivzentrum der Bayern, harmonieren prächtig. Beide überragend in der Spieleröffnung, souverän im Stellungsspiel, stark im Zweikampf; kleiner Schönheitsfehler aktuell: Hummels steigt nach seiner Wadenverletzung wahrscheinlich erst gegen Ende der Gruppenphase oder zu Beginn der K.o.-Runde ins Turnier ein. Bis dahin bieten sich drei Alternativen an: Benedikt Höwedes vom FC Schalke, der vor zwei Jahren als Außenverteidiger Weltmeister wurde und in dieser Saison lange Zeit verletzt gefehlt hat. Mehr Spielpraxis haben die beiden anderen Kandidaten Shkodran Mustafi (FC Valencia) und Antonio Rüdiger (AS Rom). Sie haben beide eine gute Spielzeit hinter sich. Mustafi war unumstrittende Stammkraft beim kriselnden FC Valencia, Rüdiger war so gut, dass der AS Rom ihn jetzt langfristig unter Vertrag genommen hat. Die Problemzone in der Abwehr bilden die Außenbahnen, hier ist das DFB-Team allenfalls mittelmäßig besetzt. Jedes dritte Gegentor leitet der Gegner über außen ein. Quasi konkurrenzlos ist Jonas Hector als linker Verteidiger. Der 26-Jährige vom 1. Hintere Reihe (von links): Antonio Rüdiger, Sami Khedia, Mats Hummels, Mario Gomez, Jerome Boateng, Benedikt Hoewedes, Shkodran Mustafi, Julian Weigl, Jonas Hector. Mitte (von links): Trainer Joachim Löw, Assistenztrainer Thomas Schneider, Bastian Schweinsteiger, Toni Kroos, Mesut Özil, Thomas Müller, Andre Schürrle, Assistenztrainer Marcus Sorg, Torwarttrainer Andreas Köpke, Teammanager Oliver Bierhoff. Vorne (von links): Emre Can, Mario Götze, Julian Draxler, Marc-Andre ter Stegen, Manuel Neuer, Bernd Leno, Lukas Podolski, Joshua Kimmich, Leroy Sané. FOTO: IMAGO/DEFODI FC Köln hat seit seinem Debüt in der EMQualifikation in Pflichtspielen keine Minute mehr verpasst. Der passsichere Linksfuß ist defensiv und taktisch zuverlässig. Auf der anderen Abwehrseite gibt es keinen klaren Favoriten, nur viele Möglichkeiten: Emre Can vom FC Liverpool, Joshua Kimmich vom FC Bayern oder die Innenverteidiger Rüdiger und Höwedes kommen hier in Frage. Gut möglich, dass Löw auch ab und an mit einer Dreierkette spielen lässt. Das Mittelfeld Ja, Ilkay Gündogan fehlt, auch Marco Reus ist nicht dabei, und bei Bastian Schweinsteiger ist völlig unklar, ob er körperlich durch dieses Turnier kommt. Und trotzdem: Die deutsche Mannschaft ist im Mittelfeld mit großartigen Spielern bestückt. Sami Khedira, bei der WM 2014 leicht angeschlagen, ist auch danach immer wieder von kleineren Verletzungen zurückgeworfen worden. Aber wenn er für seinen Klub gespielt hat, dann war er bei Juventus Turin immer Taktgeber, Chef und Antreiber. Toni Kroos kommt als Champions-League-Sieger mit Real Madrid zur Europameisterschaft und dem Ritterschlag, den der argentinische Fußballphilosoph Jorge Valdano ihm jüngst erteilte. „Kroos ist ein großartiger Dirigent“, erklärte Valdano, einst Teamkollege von Diego Maradona und 1986 selbst Weltmeister mit Argentinien. Weltklasse auch davor: Mesut Özil darf endlich im Zentrum spielen, nachdem Löw ihn lange und gern auch auf den offensiven Außenpositionen oder als falschen Neuner im Sturm eingesetzt hat. 18 Tore hat er den Kollegen beim FC Arsenal aufgelegt in dieser Saison und sechs selbst geschossen. Noch immer gibt es Kritiker, die ihm vorwerfen, zu oft Pausen einzulegen und abzutauchen, aber selbst dann muss sich jeder Gegner höllisch vor Özil und dessen Geistesblitzen in Acht nehmen. Zehn Tore hat Thomas Müller bei Weltmeisterschaften geschossen, aber noch kei- nes bei einer Europameisterschaft. Das soll und wird sich sehr wahrscheinlich ändern, denn so unorthodox und ungelenk das Spiel des Münchners nach wie vor manchmal wirkt, er hat einen Torinstinkt wie kein anderer im Team. Unberechenbar und ein Kandidat auf den Titel des EM-Torschützenkönigs. Khedira, Kroos, Müller, Özil – hinter den gesetzten Spielern gibt es unzählige hochwertige Alternativen, die allerdings alle einen Makel mit in das Turnier nehmen. Andre Schürrle? Starker WM-Joker, aber schwach in seinem zweiten Wolfsburger Jahr in der Bundesliga. Mario Götze? Der WM-Held hat vielleicht das meiste Talent von allen Spielern, aber seine Leidensgeschichte beim FC Bayern ist hinlänglich bekannt. Lukas Podolski? Ein wichtiger Mann fürs Binnenklima, deutlich verbessert zuletzt, aber eigentlich überholt von den jungen Wilden im Team. Julian Draxler? Bei der WM Edelreservist und auch jetzt Kandidat für die Ersatzbank. Diese Rolle könnte auch den beiden Jüngsten im Team drohen: Leroy Sané und Julian Weigl. Dabei hat der Schalker Sané als blitzschneller und kreativer Flügelstürmer mehr Aussicht auf Einsatzzeiten als der Dortmunder Weigl, der im zentralen defensiven Mittelfeld mehr Konkurrenz hat als Sané vorne. Der Angriff Eigentlich hatte Löw ja lange Zeit alles dafür getan, den klassischen Stürmer abzuschaffen. Aber nach den guten Erfahrungen mit Miroslav Klose bei der WM ist auch dieses Mal ein Mittelstürmer alter Prägung dabei: Mario Gomez, Meister und Torschützenkönig in der Türkei mit Besiktas Istanbul. An Gomez scheiden sich nach wie vor die Geister: Vielen gilt er als aus der Zeit gefallen, nicht schnell, nicht trickreich genug. Aber Gomez hat Qualitäten, die vielen der wuseligen Leichtgewichtsdribbler im modernen Spiel abgehen: einen robusten Körper und kühlen Abschluss vor dem Tor. 4 Fussball-Europameisterschaft Die Siegertrophäe der Europameisterschaft Der „Coupe Henri Delaunay“ ist das Ziel der Begierde ✸ ✸ ✸ ✸ ✸✸ ✸ ✸ ✸ ✸ ✸ ✸ ✸ ✸ ✸ FINALE Frankreich Rumänien Fr, 10. Juni, 21 Uhr, Saint-Denis Sa, 11. Juni, 15 Uhr, Lens Mi, 15. Juni, 18 Uhr, Paris Mi, 15. Juni, 21 Uhr, Marseille So, 19. Juni, 21 Uhr, Lille So, 19. Juni, 21 Uhr, Lyon Albanien Schweiz Frankreich - Rumänien Albanien - Schweiz Rumänien - Schweiz Frankreich - Albanien Schweiz - Frankreich Rumänien - Albanien ______________________ – _______________________ __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ Sieger HF 1 __ : __ Sieger HF 2 Sonntag, 10. Juli, 21 Uhr, Saint-Denis/Paris HF 1: Mi, 6. Juli, 21 Uhr, Lyon _________ – _________ __ : __ HF 2: Do, 7. Juli, 21 Uhr, Marseille _________ – _________ __ : __ Sieger VF 1 Sieger VF 2 Sieger VF 3 Sieger VF 4 10. JUNI – 10. JULI Spanien Tschechien 5 MITTWOCH 8. JUNI 2016 Türkei Kroatien So, 12. Juni, 15 Uhr, Paris Türkei – Kroatien Mo, 13. Juni, 15 Uhr, Toulouse Spanien – Tschechien Fr, 17. Juni, 18 Uhr, Saint-Étienne Tschechien – Kroatien Fr, 17. Juni, 21 Uhr, Nizza Spanien – Türkei Di, 21. Juni, 21 Uhr, Bordeaux Kroatien – Spanien Di, 21. Juni, 21 Uhr, Lens Tschechien – Türkei __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ Die EM-Trophäe kehrt in diesem Sommer zu ihren Ursprüngen zurück. Der 60 Zentimeter hohe und acht Kilogramm schwere Henri-Delaunay-Pokal ist benannt nach dem ehemaligen Präsidenten des Französischen Fußballverbands. Delaunay hatte vor fast 90 Jahren erste Ideen zur Austragung einer EM, sein Landsmann Arthus Bertrand entwarf 1960 schließlich das erste Modell der silbernen Trophäe. Zwar ist der Pokal vor einigen Jahren vom Londoner Juwelier Asprey modernisiert worden, aber er trägt noch heute den Namen des EM-Visionärs. Die neue Version ist größer, schwerer, besteht aus Sterlingsilber und soll laut der Uefa „das gestiegene Ansehen des wichtigsten europäischen Nationalmannschaftswettbewerbs“ wiedergeben. Spaniens Nationaltorhüter Iker Casillas war 2008 der Erste, der den Pott in die Höhe reckte. In diesem Sommer könnten die Spanier erstmals überhaupt zum dritten Mal in Serie den Titel holen. Dann würde der Verband eine Nachbildung der Trophäe erhalten, die als WanDPA derpokal Eigentum der Uefa bleibt. Hawk Eye feiert Debüt Wie bei der WM 2014 gehört Felix Brych aus München als deutscher Referee zu den Unparteiischen bei der Europameisterschaft. Erstmals kommt bei einer EM die Torlinientechnik zum Einsatz. Mit dem Hawk Eye wird dasselbe System verwendet wie in der Bundesliga. Fingerspitzengefühl müssen Brych und seine Kollegen bei der neuen Regelauslegung bei Fouls oder Handspielen im Strafraum haben. Nur bei Absicht folgt noch eine Rote Karte. Ansonsten wird der Sünder mit Gelb belegt. Die umstrittene Dreifachbestrafung wurde im März für eine ProbeDPA zeit modifiziert. • Teppichreinigung • Polstereinigung • Kettelservice Telefon 04 21 - 21 22 26 · Inh. S. Saße Buchenstraße 7 · 28211 Bremen (Schwachhausen) Der „Beau Jeu“ ist eine Weiterentwicklung Spielball der EM kommt von Adidas England Russland Sa, 11. Juni, 18 Uhr, Bordeaux Sa, 11. Juni, 21 Uhr, Marseille Mi, 15. Juni, 15 Uhr, Lille Do, 16. Juni, 15 Uhr, Lens Mo, 20. Juni, 21 Uhr, Saint-Étienne Mo, 20. Juni, 21 Uhr, Toulouse Deutschland Ukraine Wales Slowakei Wales – Slowakei England – Russland Russland – Slowakei England – Wales Slowakei – England Russland – Wales Polen __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ Nordirland So, 12. Juni, 18 Uhr, Nizza Polen – Nordirland So, 12. Juni, 21 Uhr, Lille Deutschland – Ukraine Do, 16. Juni, 18 Uhr, Lyon Ukraine – Nordirland Do, 16. Juni, 21 Uhr, Saint-Denis Deutschland – Polen Di, 21. Juni, 18 Uhr, Marseille Ukraine – Polen Di, 21. Juni, 18 Uhr, Paris Nordirland – Deutschland __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ VF 1: Do, 30. Juni, 21 Uhr, Marseille _________ – _________ __ : __ _________ – _________ __ : __ VF 3: Sa, 2. Juli, 21 Uhr, Bordeaux _________ – _________ __ : __ VF 4: So, 3. Juli, 21 Uhr, Saint-Denis _________ – _________ __ : __ VF 2: Fr, 1. Juli, 21 Uhr, Lille Sieger AF 1 Sieger AF 3 Sieger AF 2 Sieger AF 6 Sieger AF 5 Sieger AF 7 Sieger AF 4 Sieger AF 8 AF 1: Sa, 25. Juni, 15 Uhr, Saint-Étienne _________ – _________ __ : __ AF 2: Sa, 25. Juni, 18 Uhr, Paris _________ – _________ __ : __ AF 3: Sa, 25. Juni, 21 Uhr, Lens _________ – _________ __ : __ AF 4: So, 26. Juni, 15 Uhr, Lyon _________ – _________ __ : __ AF 5: So, 26. Juni, 18 Uhr, Lille _________ – _________ __ : __ AF 6: So, 26. Juni, 21 Uhr, Toulouse _________ – _________ __ : __ AF 7: Mo, 27. Juni, 18 Uhr, Saint-Denis _________ – _________ __ : __ AF 8: Mo, 27. Juni, 21 Uhr, Nizza __ : __ Zweiter A Zweiter C Sieger B Dritter A/C/D Sieger D Dritter B/E/F Sieger A Dritter C/D/E Sieger C Dritter A/B/F Sieger F Zweiter E Sieger E Zweiter D Zweiter B Zweiter F _________ – _________ Belgien Italien Irland Mo, 13. Juni, 18 Uhr, St. Denis Mo, 13. Juni, 21 Uhr, Lyon Fr, 17. Juni, 15 Uhr, Toulouse Sa, 18. Juni, 15 Uhr, Bordeaux Mi, 22. Juni, 21 Uhr, Lille Mi, 22. Juni, 21 Uhr, Nizza Schweden Irland – Schweden Belgien – Italien Italien – Schweden Belgien – Irland Italien – Irland Schweden – Belgien __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ Der EM-Ball „Beau Jeu“ soll vor allem eines: gut aussehen. Und das nicht nur, um seinem Namen – zu deutsch „schönes Spiel“ – gerecht zu werden. Viel wichtiger noch ist, dass Torhüter wie Manuel Neuer oder Torjäger wie Thomas Müller den Ball gleichermaßen gut wahrnehmen und sich auf seine Flugkurve einstellen können. Technisch ist das offizielle EMSpielgerät von Adidas keine Neuentwicklung, sondern ein optisches Update von „Brazuca“, dem WM-Ball aus Brasilien. Das Design von „Beau Jeu“besteht aus den französischen Nationalfarben Blau, Weiß und Rot. Dazu gibt es silberfarbene Elemente als Symbol für den EMDPA Pokal. Das Gewicht liegt zwischen 420 und 445 Gramm. Starten Sie mit uns in die Grillsaison 2016 RegalTM 690 XL Portugal Island Österreich Ungarn Di, 14. Juni, 18 Uhr, Bordeaux Österreich – Ungarn Di, 14. Juni, 21 Uhr, Saint-Étienne Portugal – Island Sa, 18. Juni, 18 Uhr, Marseille Island – Ungarn Sa, 18. Juni, 21 Uhr, Paris Portugal – Österreich Mi, 22. Juni, 18 Uhr, Lyon Ungarn – Portugal Mo, 22. Juni, 18 Uhr, Saint-Denis Island – Österreich __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ __ : __ GRAFIK/LAYOUT: TJARK WORTHMANN, FOTOS/LOGOS: DPA, UEFA.COM • 6 Dual TubeTM Edelstahl Stabbrenner 17,6 kW • Edelstahl-Seitenkochplate 2,7 kW • Spießbratenbrenner 4,4 kW nur • 6tlg. mat-emaillierte € Gussroste • Grillfläche 64 x 48,5 cm u. 30 x 48,5 cm • Emaillierte Ablageroste 62 x 21 cm u. 26 x 21 cm • Edelstahlseitenablage mit Zubehörhaken und Frontablage • Cabinetunterwagen mit Gasflaschenintegraion 2.399,– Stade de Nice in Nizza Stade Bollaert-Delelis in Lens Parc des Princes in Paris Stade Pierre-Mauroy in Lille Stade de France in Saint Denis/Paris Parc Olympique Lyonnais in Lyon StadeGeoffroy-GuichardinSaint-Etienne Stade Vélodrome in Marseille Stadium Municipal in Toulouse • 4 Dual TubeTM Edelstahl Stabbrenner 13,2 kW • Edelstahl Seitenkochplate 2,7 kW • Spießbratenbrenner 4,4 kW • Edelstahl Grillroste • Grillfläche 64 x 48,5 cm • Emailliertes Ablagerost 62 x 21 cm • Edelstahl Seitenablage mit Zubehörhaken u. 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Bei der bisher größten FußballEuropameisterschaft in Frankreich bieten ARD und ZDF ein Rekordprogramm. Die Aufstockung der Teams führt zu 51 LiveÜbertragungen, davon 45 bei den öffentlich-rechtlichen Sendern sowie sechs bei Sat1. „Es wird eine EM der Superlative“, sagt ARD-Programmdirektor Volker Herres. „Das wird eine große Geschichte.“ Fußballfans werden viel Zeit benötigen. Bei teilweise drei Partien pro Tag dauern die Fußballsendungen bei ARD und ZDF bis zu zehn Stunden. Auch Morgen- und Mittagsmagazine stehen im Zeichen des Fußballs. Und wem das zu wenig ist, bekommt später am Abend noch mehr. Reinhold Beckmann sendet beispielsweise aus der Sportschule im schleswig-holsteinischen Malente. Die ARD zeigt 22 Partien live, darunter das Finale in Paris. Das ZDF beginnt mit dem Eröffnungsspiel Frankreich gegen Rumänien am 10. Juni und überträgt 23 Spiele. An den jeweils letzten Gruppenspieltagen sendet auch Sat1. Die Fernsehzuschauer sehen bei den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern vor allem bekannte Gesichter und hören vertraute Stimmen. Beim Eröffnungsspiel, das vom ZDF übertragen wird, sitzt Béla Réthy am Mikrofon. Gerd Gottlob wird am 10. Juli in Paris das Endspiel der EM kommentieren und dabei eine Finalpremiere erleben. Neben Réthy sind beim ZDF Oliver Schmidt, Martin Schneider und Claudia Neumann als Live-Reporter im Einsatz. Zum ARD-Trio gehören neben Gottlob die erfahrenen Tom Bartels und Steffen Simon. Aus dem Quartier der deutschen Mannschaft in Évian-les-Bains am Genfer See meldet sich für das Erste Gerhard Delling. Beim ZDF übernimmt Katrin MüllerHohenstein diese Aufgabe. Auch bei den Moderatoren setzen die Sender in Frankreich auf bekannte Journalisten sowie ehemalige Bayern-Spieler. Vor den wichtigen Spielen melden sich bei der ARD Matthias Opdenhövel und Experte Mehmet Scholl zu Wort. Beim Zweiten moderieren Oliver Welke und Oliver Kahn. Neue Gesichter gibt es vor allem bei den Experten. Erstmals im EM-Einsatz für das ZDF sind der frühere Bundesligatrainer Holger Stanislawski sowie die Ex-Profis Hanno Balitsch und Simon Rolfes. ZDFSportchef Dieter Gruschwitz kündigte zudem an: „Sebastian Kehl wird uns häufiger besuchen.“ Bremen. Damals hatte man es gern noch etwas kleiner. Als Deutschland 1972 erstmals Fußball-Europameister wurde, trafen sich nur vier Mannschaften zur Endrunde in Belgien, bestritten insgesamt vier Spiele. Und nach dem Finale am 18. Juni feierte Europa die Deutschen als die Mannschaft, die den besten Fußball der Welt spielte. Der Bremer Horst-Dieter Höttges war dabei. Doch fragt man ihn nach seinem nachhaltigsten Erlebnis dieser Europameisterschaft, fällt ihm nicht das Finale gegen Russland ein, da gehen seine Gedanken rund sechs Wochen weiter zurück. „Das 3:1 in Wembley gegen England, das werde ich nie vergessen“, sagt der heute 72-Jährige. Vielen wird es ähnlich ergehen. Denn dieses Spiel, das offiziell das Viertelfinale der Europameisterschaft 1972 war, ging in die Fußball-Historie ein – weil es den Deutschen erstmals an diesem 29. Juni 1972 gelang, die Erfinder des Fußballs auf ihrem „heiligen Rasen“ in Wembley zu besiegen. Und weil sie es auf eine Weise schafften, die die Journalisten auf der Insel und auch Magische Schuhe und Umhang zum Fliegen MITTWOCH 8. JUNI 2016 „Das 3:1 in Wembley gegen England, das werde ich nie vergessen!“ Horst-Dieter Höttges in Deutschland jubeln ließ. „Wer soll diese Deutschen bei der EM schlagen?“ wurde gefragt. Nun, die Antwort stand am 18. Juni fest, dem Tag des Finales: keiner. Die Deutschen fertigten Russland auf eindrucksvolle Weise 3:0 ab. Mehr davon später, wir kehren noch einmal zu Horst-Dieter Höttges und nach Wembley zurück, das für den Bremer wohl noch bedeutender war als für alle anderen Sieger. Denn es war für den damals 28-Jährigen sein 50. Länderspiel, das brachte ihn zu der Zeit auf Platz acht in der DFB-Rangliste. „Aber es war auch der Tag, auf den ich sechs Jahre lang gewartet hatte“, sagt er. Denn der Fußballfreund erinnert sich: Sechs Jahre zuvor hatte Höttges auch auf dem Rasen von Wembley gestanden, in jenem denkwürdigen Weltmeisterschaftsfinale 1966, das die Engländer durch ein Tor in der Verlängerung, dessen Korrektheit wohl nie restlos geklärt werden wird, mit 4:2 gewannen. Allein drei Tore der Engländer schoss Geoff Hurst – und dessen Gegenspieler hieß Horst-Dieter Höttges. „Für viele war ich danach der größte aller Verlierer“, weiß Werders Ehrenspielführer noch heute. Erst nach jenem 29. Juni 1972 war die Welt für Horst-Dieter Höttges wieder in Ordnung. Denn wieder hieß sein Gegenspieler Geoff Hurst. Doch diesmal gewann die deutsche Elf um Höttges. „Er war nicht mehr so schnell und so beweglich wie sechs Jahre vorher“, sagt der Bremer nüchtern. Andere sahen es krasser: Englands Coach Alf Ramsey nahm Hurst zur Pause vom Platz und schickte dafür Rodney Marsh auf den Rasen. Doch auch der bekam gegen den „deutschen Ein-Mann-Tor- Das waren noch Zeiten: Horst-Dieter Höttges (rechts) im Gespräch mit der früheren Trainerlegende Helmut Schön. Höttges kickte 66 Mal für die deutsche Nationalmannschaft und wurde mit ihr 1972 Europameister und zwei Jahre später im eigenen Land sogar Weltmeister. FOTO: WILFRIED WITTERS pedo“ (Zitat aus der „Sun“) kein Bein auf die Erde. Notiz am Rande: Rund eine Woche später standen Höttges und Hurst sogar gemeinsam in einem Team: Zum Abschied von Uwe Seeler spielten sie in einer Europaauswahl gegen den Hamburger SV, die im Volksparkstadion mit 7:3 gewann. Zurück zur EM 1972: Das Viertelfinale wurde noch mit Hin- und Rückspiel ausgetragen, am 13. Mai hatten die Engländer in Berlin anzutreten. „Das wird in zwei Wochen ein Begräbnis erster Klasse“, hatte die englische Presse nach dem Hinspiel-Desaster noch prophezeit, doch sie lag schief. Nach einer unspektakulären Begegnung hieß es 0:0. Für England war die EM vorbei, die Deutschen fuhren zur Endrunde nach Belgien. Erst vier Wochen später wurde es wieder ernst. Der Gastgeber im Antwerpener Halbfinale hieß Belgien. Deutschland war Favorit, tat sich jedoch schwer. Erst durch zwei Tore von Gerd Müller gewann das Team von Bundestrainer Helmut Schön mit 2:1, Horst-Dieter Höttges hatte wesentlich dazu beigetragen. Denn sein direkter Gegner hieß Paul van Himst, in jenen Jahren die unbestrittene Nummer eins der belgischen Fußballer. „Er hat sich immer mehr zurückgezogen, um überhaupt ins Spiel zu kommen. Aber in Strafraumnähe habe ich ihn mir gegriffen und gestellt“, erinnert sich der Bremer an diese Begegnung, in der die Deutschen vor allem in der Schlussphase einige Probleme bekamen. Schon drei Tage später fand in Brüssel das Finale gegen Russland statt, die Deutschen hatten praktisch ein Heimspiel. Denn als Belgien ausgeschieden war, hatte das Interesse der Einheimischen rapide nachgelassen. Rund 40 000 der 55 000 Zuschauer waren aus Deutschland herübergekommen. Nach einer Stunde war alles gelaufen: Zweimal Gerd Müller sowie Herbert Wimmer hatten Deutschland mit 3:0 in Führung gebracht, dabei blieb es. Höttges lieferte als Manndecker auf der linken Seite gegen den pfeilschnellen Wladimir Onischenko die gewohnt souveräne Partie ab und urteilte hinterher: „Die Belgier waren im Halbfinale viel stärker, das Endspiel lief glatt.“ Andere waren euphorischer. Der russische Trainer Alexander Ponomarew be- scheinigte dem Europameister, er würde in dieser Form gewiss auch Weltmeister werden. Und der Ungar Gyula Lorant, 1954 noch selbst im WM-Finale und später eine beeindruckende Trainerfigur in der Bundesliga, sagte kurz und bündig: „Es gibt derzeit keine bessere Mannschaft.“ Der Europameister von 1972 gilt für viele auch heute noch als die fußballerisch beste Elf, die je das DFBTrikot trug. Ein Weltklassetorwart (Sepp Maier), eine Abwehr mit DefensivAssen (Höttges, Georg Schwarzenbeck) und perfekten Technikern (Franz Beckenbauer, Paul Breitner), ein Mittelfeld mit einem genialen Strategen (Gerd Netzer) und zwei laufstarken Kämpfern (Uli Hoeneß, Wimmer) sowie individuell überragenden Stürmern (Jupp Heynckes, Gerd Müller, Erwin Kremers) sorgten für die perfekte Kombination. Horst-Dieter Höttges bestätigt es nach 66 Länderspielen auch heute noch: „Ich habe nie in einer besseren Mannschaft gespielt.“ Der verhinderte Europameister Dieter Burdenski hinterlässt im Vorfeld der EM 1980 einen starken Eindruck – muss das Turnier allerdings von zu Hause aus verfolgen VON HEI NZ F RI CK E Frankreichs Super Victor ist das Maskottchen des EM-Turniers. FOTO: GUILLAUME HORCAJUELO Bremen. Er lacht und freut sich einfach. Er, das ist Super Victor – das Maskottchen der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Was bei den Titelkämpfen im Land der Grande Nation vor 22 Jahren noch ein Hahn war, ist nun ein kleiner Junge mit rotem Umhang, magischen Schuhen und einem Dauerauftrag für gute Laune. „Als offizielles Maskottchen der Uefa Euro 2016 ist es meine Aufgabe, mit den Fans aus aller Welt Spaß zu haben und die Kunst des Fußballs zu feiern“, schreibt Super Victor auf seiner Homepage. Ein eigenes Twitter-Profil hat der Sohn eines guten Fußballers aus einer kleinen Stadt in Frankreich natürlich auch. Seinen kometenhaften Karriereaufstieg, der ihn garantiert bis zum Finale am 10. Juli ins Stade de France von Saint-Denis bringt, verdankt Super Victor einem Fehlschuss. Als er den Ball holen wollte, entdeckte er in einer Kiste den roten Umhang, neue Fußballschuhe und den offiziellen EM-Ball. „Auf einmal hörte ich ein merkwürdiges Geräusch und alles drehte sich um mich. Plötzlich merkte ich, dass ich viele unglaublich coole Dinge tun konnte!“ Und so soll Super Victor, dessen Name durch eine öffentliche Abstimmung gefunden wurde, als Nachfolger von Slavek und Slavko (EM in Polen und der Ukraine) vom TMN 10. Juni an die Fans verzücken. Bremen. Fußball-Europameister? Nein, das war Dieter Burdenski nie. Doch man muss es ihm wohl glauben, wenn er auch heute noch sagt: „Ich hätte es verdient gehabt. Aber man braucht auch im Fußball immer etwas Glück.“ Wir stimmen nach Kenntnisnahme der Fakten zu. Und deswegen erzählen wir hier die Geschichte des verhinderten Europameisters Dieter Burdenski, der länger als jeder andere im Tor von Werder Bremen stand. Genauer: 444 Bundesligaspiele lang. Und fairerweise sollte man auch noch die 38 Zweitligaspiele in der Saison 1980/81 mitrechnen, in der Werders heutiger Ehrenspielführer großen Anteil daran hatte, dass die Grün-Weißen nach nur zwölf Monaten wieder erstklassig waren. Genau das bringt uns wieder zurück zum Beinahe-Europameister 1980. Denn als das EM-Jahr begann, war sich „Budde“ eigentlich ziemlich sicher gewesen, im Sommer in Italien dabei zu sein. „Ich habe in der gesamten Qualifikation im Tor gestanden und war gut. Harald Schumacher hat mir damals noch die Tasche getragen“, sagt er salopp. Die Statistik belegt es: Die Deutschen begannen zwar ziemlich katastrophal mit zwei 0:0-Spielen auf Malta und in der Türkei – trotz vermeintlicher Weltklassestürmer wie Karl-Heinz Rummenigge, Bernd Schuster, Klaus Fischer und Klaus Allofs. Vor allem an die Partie in Istanbul hat Burdenski noch unauslöschliche Erinnerungen. „Die türkischen Fans haben bis in die Morgenstunden vor unserem Hotel mit Tröten und Hupen randaliert, wir sollten nicht ausgeschlafen sein.“ Für die DFB-Elf stand Dieter Burdenski von 1977 bis 1984 zwölf Mal zwischen den Pfosten. Auch nach seiner aktiven Zeit hütete die Bremer Torwartlegende in Traditionsmannschaften hin und wieder noch das Tor. FOTO: INGO MOELLERS Das waren sie dann auch nicht, immerhin reichte es zu einem 0:0. Auch in den beiden folgenden Spielen blieb Torwart Dieter Burdenski ohne Gegentor. Eigentlich hatte er sich nach der Qualifikationsrunde überhaupt nichts vorzuwerfen. Die Deutschen gewannen nach den beiden torlosen AuftaktUnentschieden die restlichen vier Partien souverän. Insgesamt kassierte Burdenski in sechs Spielen nur ein Gegentor – beim 5:1 gegen Wales. Gute Voraussetzungen, auch bei der EM die Nummer eins zu sein – sollte man meinen. Doch „Buddes“ Verein spielte nicht mit. Ausgerechnet in der Saison 1979/80 war vor allem Werders Hintermannschaft – bis auf den Torwart – von ziemlich allen guten Geistern verlassen, am Saisonende stiegen die Bremer ab. Und beim DFB war man offensichtlich der Überzeugung, mit einem Absteiger-Torwart könne man nicht zur EM fahren. Näheres weiß Burdenski bis heute nicht. „Mit mir hat in der Sache niemals jemand gesprochen. Ich flog einfach aus dem Aufgebot. Das habe ich aus der Zeitung erfahren und musste mir für den Sommer etwas anderes vornehmen“, erinnert er sich. Der Schluss- mann räumt aber ein: „Ich muss zugeben, es war bei Werder nicht beim bestes Jahr.“ Das hatte er schon zwei Jahre vorher, und das fiel auch dem damaligen Bundestrainer Helmut Schön auf. Er holte den Bremer ins Aufgebot der A-Nationalmannschaft, 1977 bestritt er in Uruguay sein erstes Länderspiel. Er blieb im Schön-Kader, obwohl es in jenen Jahren einen Besseren in Deutschland gab. „Sepp Maier war der Überflieger, vielleicht damals der Beste der Welt“, lobt Burdenski den „Bayern-Sepp“, der ein Jahr später auch die Nummer eins bei der Weltmeisterschaft in Argentinien war. Doch der Bremer war 1978 dabei und bei der WM die Nummer zwei, vor dem Hamburger Rudi Kargus. Und „Budde“ war auch wieder mit von der Partie, als es 1984 zur Europameisterschaft nach Spanien ging, die sich für Deutschland als ziemlich unerfreuliches Event entpuppte: Als die Vorrunde vorüber war, fuhr man schon wieder nach Hause, mit nur einer Niederlage (0:1 gegen Spanien), nur zwei Gegentoren – aber auch nur einem Sieg (2:1 über Rumänien) und einem Unentschieden (0:0 gegen Portugal). Die EM 1980 – ohne Burdenski – verbrachte der Bremer weitgehend vor dem Fernseher. „Ich war erst sauer. Aber dann hat es mich nicht mehr sonderlich erregt, es war auch kein großer Fußball“, weiß er nur noch. Die Deutschen gewannen das Finale gegen Belgien durch ein Kopfballtor von Horst Hrubesch, waren mit dem mühsamen 2:1 ein ziemlich glanzloser Europameister. Wenn man es im Nachhinein durch die hanseatische Brille betrachtet, lässt sich mit etwas gutem Willen allerdings doch noch eine Bremer Beteiligung erkennen. Denn Torschützenkönig dieser Europameisterschaft mit nur drei Toren wurde Klaus Allofs. Und der stand ja immerhin mehrmals auf Werders Gehaltsliste. MITTWOCH 8. JUNI 2016 7 Fussball-Europameisterschaft „Besser war ich nie“ Dieter Eilts zur EM 1996: Defensivstratege entpuppt sich beim Turniertriumph in England als wichtige Stütze des deutschen Teams Vor dem Finale am 30. Juni schaltete Berti Vogts einen Gang zurück. „Wir haben mehr im Hyde Park gejoggt als trainiert“, erzählt Eilts. Denn die Liste der Ausfälle war mit Jürgen Kohler, Mario Basler, Fredi Bobic, Steffen Freund und Stefan Reuter schon lang geworden. Viel Entspannung also im Mannschaftshotel Mottram Hall, einer Luxus-Destination inmitten eines Golfplatzes, in der nicht nur das deutsche Team wohnte. Das führte zumindest einmal zu einem gewaltigen Presse-Echo des englischen Boulevards. „Das Hotel hatte auch eine Sauna, da sind wir reingegangen wie bei uns üblich – ganz ohne Klamotten“, erzählt Eilts. Dumm für die Deutschen: In England pflegt man in feineren Kreisen im Badedress zu saunieren, etliche einheimische Gäste nahmen an den nackten Deutschen Anstoß. Und die bekanntlich besonders aufgeregte englische Boulevardpresse konnte sich über die sittenlosen Deutschen erregen. VON H EI NZ FR IC KE Bremen. Es war später Vormittag am 28. Juni des Jahres 1996. Die deutschen Fußball-Nationalspieler Dieter Eilts aus Bremen und Fredi Bobic aus Stuttgart bummelten durch die Londoner City. Angekommen am Piccadilly Circus, im Herzen der Metropole, fielen ihre Blicke auf eine große Videowand, auf der in Text und Fotos an das Ereignis des Vortages erinnert wurde: das EM-Halbfinale England gegen Deutschland, das die DFB-Auswahl nach Verlängerung und Elfmeterschießen gewonnen hatte. Die beiden Deutschen blieben stehen, schauten vergnügt zur Videowand, und dann nahm das Vergnügen bei dem Bremer gänzlich ungewöhnliche Ausmaße an. Denn auf der Wand erschien auch noch die Schlagzeile: „Player of the Match: Dieter Eilts“. Auch heute noch, genau zwei Jahrzehnte später, gibt er zu: „Das war wohl mein emotionalster Moment bei dieser Europameisterschaft. Ich war so ungeheuer stolz.“ Der Stolz war berechtigt. Denn die Auszeichnung kam von allerhöchster Stelle. Brasiliens Fußball-Idol Pelé und Englands Fußball-Held Bobby Charlton hatten sich für den Bremer als herausragenden Mann des Spiels entschieden, die Weltpresse kannte ihn plötzlich und feierte ihn. „Der eiserne Damm im deutschen Spiel“, schrieb etwa die „Gazzetto dello Sport“ in Italien. Und BBC-Kommentator Kevin Keegan, selbst einst ein großartiger Fußballer, fand die schöne Formulierung: „Eilts ist die Versicherungspolice der Deutschen.“ „Perfekter Abfangjäger“ Es war die fünfte Partie des Bremers bei dieser EM, es war gewiss die beste von ansonsten ebenfalls überdurchschnittlichen Leistungen, an deren Ende der Gewinn der Europameisterschaft stand. „Diese EM war auch der sportliche Höhepunkt meiner Karriere, ich war nie besser“, sagt Dieter Eilts heute. Mit 51 Jahren bestimmt der Fußball immer noch sein Leben: Bei Werder leitet er die Fußballschule, in der im Laufe eines Jahres knapp 2000 Kindern in zahlreichen Camps an die Sportart herangeführt werden. Zurück nach England: Bevor es am 8. Juni losging, war Eilts nur einer von vielen im DFB-Aufgebot, nicht unbedingt als Bierhoffs „Golden Goal“ Zu Recht verewigt auf dem „Walk Of Fame“ im Wuseum des Weserstadions: Dieter Eilts. Stammspieler eingeschätzt. Doch dann verletzte sich der Dortmunder Steffen Freund, Eilts rückte in die Elf und blieb dort bis zum Titelgewinn am 30. Juni. Denn von Match zu Match wurde er im Team von Berti Vogts mehr zu einer Stütze im Mittelfeld. „Heute würde man sagen, ich war der Sechser. Aber den Begriff gab es damals noch nicht. Ich war einfach defensives Mittelfeld“, sagt er. Die Medien formulierten es griffiger: Als „perfekten Abfangjäger“ bezeichneten sie Eilts. Das bewies er nachhaltig und wurde während der EM immer selbstbewusster und nachdrücklicher. Im ersten Endrundenspiel der Gruppe C machte er beim 2:0 vor allem dem tschechischen Regisseur Pavel Nedved das Leben schwer, Christian Ziege und Andreas Möller schossen die Tore zum verdienten Sieg. Noch glatter wurde es beim 3:0 gegen Russland, zu dem Matthias Sammer und Jürgen Klinsmann (2) die Tore beisteuerten. Dann hieß der Gegner wieder im Old Trafford in FOTO: NORDPHOTO / EWERT Manchester Italien, wieder bleibt die deutsche Mannschaft ohne Gegentor – auch, weil Andreas Köpke einen Elfmeter hielt. Damit stand das deutsche Team als Gruppenerster im Viertelfinale gegen Kroatien, es gab durch Tore von Klinsmann und Sammer einen 2:1-Sieg. „Er war verdient. Wir hatten die größeren Anteile“, erklärt Eilts. Drei Tage später kam es in Wembley zum Klassiker gegen England. „Es ging hin und her. Beide Teams hatten große Chancen“, erinnert sich der Bremer. Doch nach den frühen Toren von Shearer (3.) und Kuntz (16.) traf keiner mehr. Im Elfmeterschießen verwandelten jeweils vier Schützen, ehe der Brite Southgate an Köpke scheiterte, Möller blieb nervenstark und traf. Im Finale ging es wieder gegen die Tschechen, die im Halbfinale Frankreich per Elfmeterschießen ausgeschaltet hatten. Eilts war erneut dabei, aber nur bis zur Pause. „Ich musste mit einem Innenbandriss raus“, sagt er. Für ihn kam sein Bremer Teamkamerad Marco Bode aufs Feld. Und der erlebte den Triumph der Deutschen mit, den Oliver Bierhoff durch sein „Golden Goal“ in der Verlängerung sicherte. Es war ein verdienter Erfolg. „Ganz ehrlich – wir waren die beste Mannschaft bei diesem Turnier“, versichert Dieter Eilts und verknüpft es mit seinem ganz persönlichen Fazit: „England war der Höhepunkt meiner Laufbahn. Allein zwei Mal in Wembley und vier Mal in Old Trafford gespielt zu haben, das war für mich schon etwas Besonderes.“ Nur eines bedauert der „Ostfriesen-Alemao“: „Ich habe kein Bild von der Videowand auf dem Piccadilly Circus.“ Denn es gibt welche. Zahlreiche deutsche Touristen haben die Inschrift „Dieter Eilts: Player of the Match“ fotografiert, einige haben ihm das Foto über Werder zugesandt und um Autogramme gebeten. Er hat alle brav zurückgeschickt, sich nie eine Kopie angefertigt, was er inzwischen bedauert. Deswegen nun seine Hoffnung: „Vielleicht liest das ja einer und schickt eine Kopie.“ Wir versprechen, sie direkt weiterzuleiten . . . 8 Fussball-Europameisterschaft MITTWOCH 8. JUNI 2016 +++ ALLE MANNSCHAFTEN – ALLE SPIELER +++ FRANKREICH RUMÄNIEN Tor: Benoît Costil (Stade Rennes), Hugo Lloris (Tottenham Hotspur), Steve Mandanda (Olympique Marseille) Tor: Ciprian Tatarusanu (AC Florenz), Costel Pantilimon (FC Watford), Silviu Lung (Astra Giurgiu) Abwehr: Lucas Digne (AS Rom), Patrice Evra (Juventus Turin), Christophe Jallet (Olympique Lyon), Laurent Koscielny (FC Arsenal), Eliaquim Mangala (Manchester City), Bacary Sagna (Manchester City), Adil Rami (FC Sevilla), Samuel Umtiti (Olympique Lyon) Mittelfeld: Yohan Cabaye (Crystal Palace), Morgan Schneiderlin (Manchester United), N‘Golo Kante (Leicester City), Blaise Matuidi (Paris Saint-Germain), Paul Pogba (Juventus Turin), Moussa Sissoko (Newcastle United) Angriff: Kingsley Coman (FC Bayern München), AndréPierre Gignac (UANL Tigres/Mexiko), Olivier Giroud (FC Arsenal), Antoine Griezmann (Atlético Madrid), Anthony Martial (Manchester United), Dimitri Payet (West Ham United) Trainer: Didier Deschamps Abwehr: Cristian Sapunaru (Pandurii Targu Jiu), Alexandru Matel (Dinamo Zagreb), Vlad Chiriches (SSC Neapel), Valerica Gaman (Astra Giurgiu), Dragos Grigore (Al Sailiya), Cosmin Moti (Ludogorez Rasgrad), Razvan Rat (Rayo Vallecano), Steliano Filip (Dinamo Bukarest) Tor: Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach), Marvin Hitz (FC Augsburg), Roman Bürki (Borussia Dortmund) Abwehr: Lorik Cana (FC Nantes), Naser Aliji (FC Basel), Ansi Agolli (Qarabaq Agdam), Elseid Hysaj (SSC Neapel), Arlind Ajeti (Frosinone Calcio), Mergim Mavraj (1. FC Köln), Andi Lila (PAS Giannina), Frederik Veseli (FC Lugano) Abwehr: Johan Djourou (Hamburger SV), Ricardo Rodriguez (VfL Wolfsburg), Fabian Schär (1899 Hoffenheim), Nico Elvedi (Borussia Mönchengladbach), Stephan Lichtsteiner (Juventus Turin), Steve von Bergen (Young Boys Bern), Michael Lang (FC Basel), Francois Moubandje (FC Toulouse) Angriff: Shkëlzen Gashi (Colorado Rapids), Sokol Cikalleshi (Medipol Basaksehir), Armando Sadiku (FC Vaduz), Bekim Bala (HNK Rijeka) Trainer: Anghel Iordanescu Tor: Igor Akinfeev (ZSKA Moskau), Yuri Lodygin (Zenit St. Petersburg), Guilherme (Lokomotive Moskau) Trainer: Roy Hodgson Tor: Etrit Berisha (Lazio Rom), Orges Shehi (Skenderbeu Korce), Alban Hoxha (Partizan Tirana) Angriff: Claudiu Keseru (Ludogorez Rasgrad), Bogdan Stancu (Genclerbirligi), Florin Andone (FC Cordoba), Denis Alibec (Astra Giurgiu) Tor: Fraser Forster (FC Southampton), Joe Hart (Manchester City), Tom Heaton (FC Burnley) Angriff: Harry Kane (Tottenham Hotspur), Marcus Rashford (Manchester United), Wayne Rooney (Manchester United), Daniel Sturridge (FC Liverpool), Jamie Vardy (Leicester City) SCHWEIZ Mittelfeld: Armir Lenjani (FC Nantes), Migjen Basha (Calcio Como), Burim Kukeli (FC Zürich), Odise Roshi (HNK Rijeka), Ledian Memushaj (Delfino Pescara), Armir Abrashi (SC Freiburg), Taulant Xhaka (FC Basel), Ergys Kaçe (PAOK Thessaloniki) RUSSLAND Mittelfeld: Dele Alli (Tottenham Hotspur), Ross Barkley (FC Everton), Eric Dier (Tottenham Hotspur), Jordan Henderson (FC Liverpool), Adam Lallana (FC Liverpool), James Milner (FC Liverpool), Raheem Sterling (Manchester City), Jack Wilshere (FC Arsenal) ALBANIEN Mittelfeld: Mihai Pintilii (Steaua Bukarest), Ovidiu Hoban (Hapoel Be’er Scheva), Andrei Prepelita (Ludogorez Rasgrad), Adrian Popa (Steaua Bukarest), Gabriel Torje (Osmanlispor), Alexandru Chipciu (Steaua Bukarest), Nicolae Stanciu (Steaua Bukarest), Lucian Sanmartean (Al Ittihad) ENGLAND Abwehr: Ryan Bertrand (FC Southampton), Gary Cahill (FC Chelsea), Nathaniel Clyne (FC Liverpool), Danny Rose (Tottenham Hotspur), Chris Smalling (Manchester United), John Stones (FC Everton), Kyle Walker (Tottenham Hotspur) GRUPPE A Kingsley Coman trifft mit seinen Franzosen in Gruppe A auf starke Gegner. FOTOS: IMAGO/DPA GRUPPE B Abwehr: Aleksey Berezutski (ZSKA Moskau), Vasiliy Berezutskiy (ZSKA Moskau), Sergey Ignashevich (ZSKA Moskau), Georgiy Shchennikov (ZSKA Moskau), Igor Smolnikov (Zenit St. Petersburg), Roman Neustädter (FC Schalke), Dmitry Kombarov (Spartak Moskau), Roman Shishkin (Lokomotive Moskau) Trainer: Leonid Sluzki DEUTSCHLAND UKRAINE Tor: Manuel Neuer (Bayern München), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Bernd Leno (Bayer Leverkusen) GRUPPE C Trainer: Vladimir Petkovic SLOWAKEI Tor: Wayne Hennessey (Crystal Palace), Danny Ward (FC Liverpool), Owain Fon Williams (Inverness) Tor: Matus Kozacik (Viktoria Pilsen), Jan Mucha (Slovan Bratislava), Jan Novota (Rapid Wien) Abwehr: James Chester (West Bromwich Albion), James Collins (West Ham United), Ben Davies (Tottenham Hotspur), Chris Gunter (Reading), Ashley Richards (FC Fulham), Neil Taylor (Swansea City), Ashley Williams (Swansea City) Abwehr: Peter Pekarik (Hertha BSC), Milan Skriniar (Sampdoria Genua), Martin Skrtel (FC Liverpool), Norbert Gyoember (AS Rom), Jan Durica (Lokomotive Moskau), Kornel Salata (Slovan Bratislava), Tomas Hubocan (Dynamo Moskau), Dusan Svento (1. FC Köln) Angriff: Gareth Bale (Real Madrid), Simon Church (MK Dons), David Cotterill (Birmingham City), Hal Robson-Kanu (FC Reading), Sam Vokes (FC Burnley) Underdog: Wales möchte mit Top-Star Gareth Bale in Gruppe B für eine Überraschung sorgen. Angriff: Haris Seferovic (Eintracht Frankfurt), Admir Mehmedi (Bayer Leverkusen), Breel Embolo (FC Basel), Eren Derdiyok (Kasimpasa Istanbul), Shani Tarashaj (Grasshopper Club Zürich) WALES Mittelfeld: Joe Allen (FC Liverpool), David Edwards (Wolverhampton Wanderers), Andy King (Leicester City), Joe Ledley (Crystal Palace), Aaron Ramsey (FC Arsenal), David Vaughan (Nottingham Forest), George Williams (FC Fulham), Jonathan Williams (Crystal Palace) Mittelfeld: Aleksandr Golovin (ZSKA Moskau), Roman Shirokov (ZSKA Moskau), Aleksandr Samedov (Lokomotive Moskau), Denis Glushakov (Spartak Moskau), Pavel Mamaev (FC Krasnodar), Oleg Ivanov (Terek Grozny), Igor Denisov (Dynamo Moskau), Oleg Shatov (Zenit St. Petersburg), Dmitriy Torbinskiy (Krasnodar) Angriff: Artyom Dzyuba, Aleksandr Kokorin (beide Zenit St. Petersburg), Fyodor Smolov (FC Krasnodar) Trainer: Gianni De Biasi Mittelfeld: Granit Xhaka (Borussia Mönchengladbach), Valon Behrami (FC Watford), Xherdan Shaqiri (Stoke City), Gelson Fernandes (Stade Rennes), Fabian Frei (FSV Mainz 05), Blerim Dzemaili (Genua 1893), Denis Zakaria (Young Boys Bern) Trainer: Chris Coleman Mittelfeld: Viktor Pecovsky (MSK Zilina), Robert Mak (PAOK Saloniki), Juraj Kucka (AC Mailand), Patrik Hrosovsky (Viktoria Pilsen), Jan Gregus (FK Jablonec), Stanislav Sestak (Ferencvaros Budapest), Marek Hamsik (SSC Neapel), Ondrej Duda (Legia Warschau), Miroslav Stoch (Bursaspor), Vladimir Weiss (Al Gharafa/Katar) Angriff: Michal Duris (Viktoria Pilsen), Adam Nemec (Willem II) Trainer: Jan Kozak POLEN NORDIRLAND Tor: Denis Bojko (Besiktas), Andrej Pjatow (Schachtjor Donezk), Nikita Schewtschenko (Sarja Luhansk) Tor: Artur Boruc (AFC Bournemouth), Lukasz Fabianski (Swansea City), Wojciech Szczesny (AS Rom) Tor: Roy Carroll (Notts County), Michael McGovern (Hamilton Academical FC), Alan Mannus (St. Johnston MC) Abwehr: Jérôme Boateng (Bayern München), Emre Can (FC Liverpool), Jonas Hector (1. FC Köln), Benedikt Höwedes (FC Schalke 04), Mats Hummels (Borussia Dortmund), Shkodran Mustafi (FC Valencia), Antonio Rüdiger (AS Rom) Abwehr: Bogdan Butko (Schachtjor Donezk), Jewgeni Chatscheridi (Dynamo Kiew), Artjom Fedezki (Dnipro), Alexander Kutscher (Schachtjor Donezk), Jaroslaw Rakizki (Schachtjor Donezk), Wjatscheslaw Schewtschuk (Schachtjor Donezk) Mittelfeld: Julian Draxler (VfL Wolfsburg), Sami Khedira (Juventus Turin), Joshua Kimmich (Bayern München), Toni Kroos (Real Madrid), Thomas Müller (Bayern München), Mesut Özil (FC Arsenal), Lukas Podolski (Galatasaray Istanbul), Leroy Sané (FC Schalke 04), André Schürrle (VfL Wolfsburg), Bastian Schweinsteiger (Manchester United), Julian Weigl (Borussia Dortmund) Mittelfeld: Denis Garmasch (Dynamo Kiew), Andrej Jarmolenko (Dynamo Kiew), Alexander Karawajew (Sarja Luhansk), Viktor Kowalenko (Schachtjor Donezk), Jewgeni Konopljanka (Sevilla), Ruslan Rotan (Dnipro), Sergej Rybalka (Dynamo Kiew), Sergej Sidortschuk (Dynamo Kiew), Taras Stepanenko (Schachtjor Donezk), Anatoli Timoschtschuk (Kairat Almaty), Alexander Sintschenko (FK Ufa) Abwehr: Thiago Cionek (US Palermo), Kamil Glik (FC Turin), Artur Jedrzejczyk (Legia Warschau), Michal Pazdan (Legia Warschau), Lukasz Piszczek (Borussia Dortmund), Bartosz Salamon (Cagliari Calcio), Jakub Wawrzyniak (Lechia Gdansk) Abwehr: Craig Cathcart (FC Watford), Jonathan Evans (West Bromwich Albion), Gareth McAuley (West Bromwich Albion), Luke McCullough (Doncaster Rovers), Conor McLaughlin (Fleetwood Town), Aaron Hughes (Melbourne City FC), Lee Hodson (Kilmarnock FC), Chris Baird (Derby County), Patrick McNair (Manchester United) Angriff: Mario Gomez (Besiktas Istanbul), Mario Götze (Bayern München) Angriff: Filipp Budkowski (Sarja Luhansk), Roman Sosulja (Dnipro), Jewgeni Selesinow (Schachtjor Donezk) Trainer: Joachim Löw Trainer: Michail Fomenko SPANIEN TSCHECHIEN Tor: Iker Casillas (FC Porto), David de Gea (Manchester United), Sergio Rico (FC Sevilla) Abwehr: Héctor Bellerin (FC Arsenal), Juanfran (Atlético Madrid), Gerard Piqué (FC Barcelona), Sergio Ramos, (Real Madrid), Marc Bartra (FC Barcelona), Jordi Alba (FC Barcelona), César Azpilicueta (FC Chelsea) Mittelfeld: Mikel San José (Athletic Bilbao), Bruno Soriano (FC Villarreal), Koke (Atlético Madrid), Thiago Alcántara (FC Bayern München), David Silva (Manchester City), Sergio Busquets (FC Barcelona), Cesc Fàbregas (FC Chelsea), Andrés Iniesta (FC Barcelona), Lucas Vázquez (Real Madrid) Angriff: Nolito (Celta de Vigo), Pedro Rodríguez (FC Chelsea), Alvaro Morata (Juventus Turin), Aritz Aduriz (Athletic Bilbao) Mittelfeld: Jakub Blaszczykowski (AC Florenz), Kamil Grosicki (Stade Rennes), Tomasz Jodlowiec (Legia Warschau), Bartosz Kapustka (Cracovia Krakau), Grzegorz Krychowiak (FC Sevilla), Karol Linetty (Lech Posen), Krzysztof Maczynski (Wisla Krakau), Slawomir Peszko (Lechia Gdansk), Filip Starzynski (Zaglebie Lubin), Piotr Zielinski (FC Empoli) Mittelfeld: Steven Davis (FC Southamptom), Oliver Norwood (FC Reading), Corry Evans (Blackburn Rovers), Jamie Ward (Nottingham Forest), Stuart Dallas (Leeds United), Niall McGinn (Aberdeen FC), Shane Ferguson (FC Millwall), Angriff: Robert Lewandowski (Bayern München), Arkadiusz Milik (Ajax Amsterdam), Mariusz Stepinski (Ruch Chorzów) Angriff: Will Grigg (Wigan Athletic), Kyle Lafferty (Norwich City), Conor Washington (Queens Park Rangers), Josh Magennis (Kilmarnock FC) Trainer: Adam Nawalka Trainer: Michael O‘Neill TÜRKEI KROATIEN Tor: Petr Cech (FC Arsenal), Tomas Koubek (Slovan Liberec), Tomas Vaclik (FC Basel) Tor: Volkan Babacan (Medipol Basaksehir), Onur Recep Kivrak (Trabzonspor), Harun Tekin (Bursaspor). Tor: Danijel Subasic (AS Monaco), Lovre Kalinic (Hajduk Split), Ivan Vargic (HNK Rijeka) Abwehr: Theodor Gebre Selassie (Werder Bremen), Roman Hubnik (Viktoria Pilsen), Pavel Kaderabek (1899 Hoffenheim), Michal Kadlec (Fenerbahçe Istanbul), David Limbersky (Viktoria Pilsen), Daniel Pudil (Sheffield Wednesday), Tomas Sivok (Bursaspor), Marek Suchy (FC Basel) Abwehr: Gökhan Gönül (Fenerbahce), Sener Özbayrakli (Fenerbahce), Ahmet Yilmaz Calik (Genclerbirligi), Hakan Kadir Balta (Galatasaray), Mehmet Topal (Fenerbahce), Semih Kaya (Galatasaray), Caner Erkin (Fenerbahce), Ismail Köybasi (Besiktas). Abwehr: Darjo Srna (Schachtjor Donezk), Vedran Corluka (Lokomotive Moskau), Domagoj Vida (Dynamo Kiew), Ivan Strinic (SSC Neapel), Gordon Schildenfeld (Dinamo Zagreb), Sime Vrsaljko (US Sassuolo Calcio), Tin Jedvaj (Bayer Leverkusen) Mittelfeld: Vladimir Darida (Hertha BSC), Borek Dockal (Sparta Prag), Daniel Kolar (Viktoria Pilsen), Ladislav Krejci (Sparta Prag), David Pavelka (Kasimpasa Istanbul), Jaroslav Plasil (Girondins Bordeaux), Tomas Rosicky (FC Arsenal), Jiri Skalak (FC Brighton), Josef Sural (Sparta Prag) Mittelfeld: Selcuk Inan (Galatasaray), Ozan Tufan (Fenerbahce), Oguzhan Özyakup (Besiktas), Nuri Sahin (Borussia Dortmund), Hakan Calhanoglu (Bayer Leverkusen), Volkan Sen (Fenerbahce), Emre Mor (FC Nordsjaelland). Mittelfeld: Luka Modric (Real Madrid), Ivan Rakitic (FC Barcelona), Ivan Perisic (Inter Mailand), Mateo Kovacic (Real Madrid), Milan Badelj (AC Florenz), Marcelo Brozovic (Inter Mailand), Marko Rog (Dinamo Zagreb), Ante Coric (Dinamo Zagreb) Die Ukraine tritt in Gruppe C mit viel Erfahrung an: Ex-Bayer Anatoli Timoschtschuk. GRUPPE D Angriff: Arda Turan (FC Barcelona), Olcay Sahan (Besiktas), Burak Yilmaz (Beijing Guoan), Cenk Tosun (Besiktas), Yunus Malli (Mainz 05). Angriff: David Lafata (Sparta Prag), Tomas Necid (Bursaspor), Milan Skoda (Slavia Prag) Ein Hauch Werder bei der EM: Theodor Gebre Selassie (l.) spielt mit Tschechien in Gruppe D. Trainer: Vincente del Bosque Trainer: Pavel Vrba BELGIEN ITALIEN IRLAND SCHWEDEN Tor: Thibaut Courtois (FC Chelsea), Jean-Francois Gillet (KV Mechelen), Simon Mignolet (FC Liverpool) Tor: Gianluigi Buffon (Juventus Turin), Federico Marchetti (Lazio Rom), Salvatore Sirigu (Paris Saint Germain) Tor: Shay Given (Stoke City), Darren Randolph (West Ham United), Keiren Westwood (Sheffield Wednesday) Tor: Andreas Isaksson (Kasimpasa Istanbul), Robin Olsen (FC Kopenhagen), Patrik Carlgren (AIK Solna) Abwehr: Toby Alderweireld, Jan Verthonghen (beide Tottenham Hotspur), Thomas Vermaelen (FC Barcelona), Jason Denayer (Galatasaray Istanbul), Jordan Lukaku (KV Ostende), Thomas Meunier (FC Brügge), Christian Kabasele (RC Genk), Laurent Ciman (Impact Montreal) Abwehr: Andrea Barzagli (Juventus Turin), Leonardo Bonucci (Juventus Turin), Giorgio Chiellini (Juventus Turin), Angelo Ogbonna (West Ham United), Matteo Darmian (Manchester United), Mattia De Sciglio (AC Mailand) Abwehr: Seamus Coleman (FC Everton), Cyrus Christie (Derby County), Ciaran Clark (Aston Villa), Richard Keogh (Derby County), John O‘Shea (AFC Sunderland), Shane Duffy (Blackburn Rovers), Stephen Ward (FC Burnley) Abwehr: Ludwig Augustinsson (FC Kopenhagen), Erik Johansson (FC Kopenhagen), Pontus Jansson (FC Turin), Victor Lindelöf (Benfica Lissabon), Andreas Granqvist (FK Krasnodar), Mikael Lustig (Celtic Glasgow), Martin Olsson (Norwich City) Mittelfeld: Daniele De Rossi (AS Rom), Alessandro Florenzi (AS Rom), Emanuele Giaccherini (FC Bologna), Thiago Motta (Paris Saint Germain), Marco Parolo (Lazio Rom), Stefano Sturaro (Juventus Turin), Antonio Candreva (Lazio Rom), Federico Bernardeschi (AC Florenz), Stephan El Shaarawy (AS Rom) Mittelfeld: Aiden McGeady (Sheffield Wednesday), James McClean (West Bromwich Albion), Glenn Whelan (Stoke City), James McCarthy (FC Everton), Jeff Hendrick (Derby County), David Meyler (Hull City), Stephen Quinn (FC Reading), Wes Hoolahan (Norwich City), Robbie Brady (Norwich City), Jonathan Walters (Stoke City) Mittelfeld: Jimmy Durmaz (Olympiakos Piräus), Albin Ekdal (Hamburger SV), Oscar Hiljemark (US Palermo), Sebastian Larsson (AFC Sunderland), Pontus Wernbloom (ZSKA Moskau), Erkan Zengin (Trabzonspor), Oscar Lewicki (Malmö FF), Emil Forsberg (RB Leipzig), Kim Källström (Grasshopper Zürich) Angriff: Eder (Inter Mailand), Ciro Immobile (FC Turin), Lorenzo Insigne (SSC Neapel), Graziano Pellè (FC Southampton), Simone Zaza (Juventus Turin) Angriff: Robbie Keane (LA Galaxy), Shane Long (FC Southampton), Daryl Murphy (Ipswich Town) Angriff: Marcus Berg (Panathinaikos Athen), John Guidetti (Celta Vigo), Zlatan Ibrahimovic (Paris St. Germain), Emir Kujovic (IFK Norrköping) Mittelfeld: Mousa Dembélé (Tottenham Hotspur), Axel Witsel (Zenit St. Petersburg), Radja Nainggolan (AS Rom), Marouane Fellaini (Manchester United) Angriff: Kevin De Bruyne (Manchester City), Yannick Carrasco (Atlético Madrid), Dries Mertens (SSC Neapel), Romelu Lukaku (FC Everton), Christian Benteke (FC Liverpool), Michy Batshuayi (Olympique Marseille), Divock Origi (FC Liverpool), Eden Hazard (FC Chelsea) Trainer: Marc Wilmots Trainer: Antonio Conte PORTUGAL ISLAND Tor: Rui Patricio (Sporting Lissabon), Anthony Lopes (Olympique Lyon), Eduardo (Dinamo Zagreb) Tor: Hannes Thor Halldorsson (Bodö/Glimt), Ögmundur Kristinsson (Hammarby IF), Ingvar Jonsson (Sandefjord) Abwehr: Vieirinha (VfL Wolfsburg), Cedric (FC Southampton), Pepe (Real Madrid), Ricardo Carvalho (AS Monaco), Bruno Alves (Fenerbahce Istanbul), José Fonte (FC Southampton), Eliseu (Benfica Lissabon), Raphael Guerreiro (FC Lorient) Abwehr: Birkir Mar Saevarsson (Hammarby IF), Ragnar Sigurdsson (FK Krasnodar), Kari Arnason (Malmö FF), Ari Freyr Skulason (Odense BK), Haukur Heidar Hauksson (AIK Solna), Sverrir Ingi Ingason (KSC Lokeren), Hördur Björgvin Magnusson (AC Cesena), Hjörtur Hermannsson (IFK Göteborg) Mittelfeld: William Carvalho (Sporting Lissabon), Danilo Pereira (FC Porto), Joao Moutinho (AS Monaco), Renato Sanches (Benfica Lissabon), Adrien Silva (Sporting Lissabon), André Gomes (FC Valencia), Joao Mario (Sporting Lissabon) Mittelfeld: Aron Einar Gunnarsson (Cardiff City), Emil Hallfredsson (Udinese Calcio), Birkir Bjarnason (FC Basel), Johann Berg Gudmundsson (Charlton Athletic), Gylfi Thor Sigurdsson (Swansea City), Theodor Elmar Bjarnason (Aarhus GF), Runar Mar Sigurjonsson (GIF Sundsvall), Arnor Ingvi Traustason (IFK Norrköping) Angriff: Rafa Silva (Sporting Braga), Ricardo Quaresma (Besiktas Istanbul), Nani (Fenerbahce Istanbul), Cristiano Ronaldo (Real Madrid), Eder (OSC Lille) Trainer: Fernando Santos Angriff: Eidur Smari Gudjohnsen (Molde FK), Kolbeinn Sigthorsson (FC Nantes), Alfred Finnbogason (FC Augsburg), Jon Dadi Bödvarsson (1. FC Kaiserslautern) Trainer: Lars Lagerbäck GRUPPE E Wohl sein letztes großes Turnier für Schweden in Gruppe E: Zlatan Ibrahimovic. GRUPPE F Trainer: Fatih Terim Angriff: Mario Mandzukic (Juventus Turin), Andrej Kramaric (1899 Hoffenheim), Nikola Kalinic (AC Florenz), Marko Pjaca (Dinamo Zagreb), Duje Cop (FC Malaga) Trainer: Martin O‘Neill Trainer: Erik Hamrén ÖSTERREICH UNGARN Tor: Robert Almer (Austria Wien), Heinz Lindner (Eintracht Frankfurt), Ramazan Öczan (FC Ingolstadt) Tor: Gabor Kiraly (Haladas Szombathely), Denes Dibusz (Ferencvaros Budapest), Peter Gulacsi (RB Leipzig) Abwehr: Aleksandar Dragovic (Dynamo Kiew), György Garics (SV Darmstadt 98), Christian Fuchs (Leicester City), Florian Klein (VfB Stuttgart), Sebastian Prödl (FC Watford), Martin Hinteregger (Borussia Mönchengladbach), Markus Suttner (FC Ingolstadt), Kevin Wimmer (Tottenham Hotspur) Abwehr: Attila Fiola (Puskas Akademia), Barnabas Bese (MTK Budapest), Richard Guzmics (Wisla Krakau), Roland Juhasz (Videoton FC), Adam Lang (Videoton FC), Tamas Kadar (Lech Posen), Mihály Korhut (Debreceni Vasutas SC) Mittelfeld: David Alaba (Bayern München, Julian Baumgartlinger (FSV Mainz 05), Stefan Ilsanker (RB Leipzig), Jakob Jantscher (FC Luzern), Zlatko Junuzovic (Werder Bremen), Marcel Sabitzer (RB Leipzig), Alessandro Schöpf (Schalke 04) Cristiano Ronaldo darf als Hingucker bei einer EM nicht fehlen. Portugal spielt in Gruppe F. Trainer: Ante Cacic Mittelfeld: Adam Pinter (Ferencvaros Budapest), Gergö Lovrencsics (Lech Posen), Akos Elek (Diosgyöri VTK), Zoltan Gera (Ferencvaros Budapest), Adam Nagy (Ferencvaros Budapest), Laszlo Kleinheisler (SV Werder Bremen), Zoltan Stieber (1. FC Nürnberg) Angriff: Marko Arnautovic (Stoke City), Martin Harnik (VfB Stuttgart), Lukas Hinterseer (FC Ingolstadt), Marc Janko (FC Basel), Rubin Okotie (1860 München) Angriff: Balazs Dzsudzsak (Bursaspor), Adam Szalai (Hannover 96), Krisztian Nemeth (Al-Gharafa), Nemanja Nikolics (Legia Warschau), Tamas Priskin (Slovan Bratislava), Daniel Böde (Ferencvaros Budapest) Trainer: Marcel Koller Trainer: Bernd Storck