rip curl ceo wilco prins skateboardings verlorene generation sup

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rip curl ceo wilco prins skateboardings verlorene generation sup
ISSUE #078. AUGUST / SEPTEMBER 2015. ¤5
RIP CURL CEO WILCO PRINS
SKATEBOARDINGS VERLORENE GENERATION
SUP FOKUS
BRAND PROFILES, BUYER SCIENCE
& VIELES MEHR
TREND REPORTS: ACTION CAMS & ZUBEHÖR, ACTIVEWEAR, LONGBOARDS, RUCKSÄCKE & GEPÄCK,
SONNENBRILLEN, SUP, SURF APPAREL, UHREN, WETSUITS.
US
Editor Harry Mitchell Thompson
[email protected]
Surf & French Editor Iker Aguirre
[email protected]
Snowboard Editor Rémi Forsans
[email protected]
Skate Editor Dirk Vogel
[email protected]
German Editor Anna Langer
[email protected]
SUP Editor Robert Etienne
[email protected]
Graphic Design Séréna Lutton
[email protected]
Web Media Manager Denis Houillé
[email protected]
Proofreaders
Insa Muth, Marie-Laure Ducos, Sam Grant
Contributors
Jokin Arroyo, Benoît Brecq, Gordon Way,
Fabien Grisel, Franz Holler, Adam Rowlands,
Robert Etienne, Anna Langer, Emma
Humphreys, Sam Grant, David Bianic, Robbie
Morgan, Francois Applagnat, Siana Ivanova.
HALLO #78
Die Boardsport Industrie hat eine Zeit des
Umbruchs und des Wandels durchlebt, seit
die weltweite Finanzkrise mit der Erkenntnis
zusammen fiel, dass viele Brands zu viel Ware
produzierten. Seither hieß es „Friss oder Stirb“.
Rip Curl hat sich dabei gut geschlagen, wie
wir in dieser Ausgabe von SOURCE erfahren.
Der Europa CEO Wilco Prins erklärt uns, wie
die Firma ihre Produktpalette um die Hälfte
reduziert und eine neue Strategie entwickelt
hat, um Konsumenten mit funktionalen
Innovationen, garantierter Qualität und
fesselnden Stories von ein paar der besten
Sportlern der Welt zu erreichen. Erste solide
Erfolge setzen ein feines Beispiel.
Wie in unseren Trend Reports bereits
angesprochen, haben die meisten Marken für
2016 einen höheren technischen Anspruch und
bringen neue, hochwertige Produkte heraus,
deren funktionale Aspekte entsprechende
Preise rechtfertigen.
Während Konsumenten früher möglichst alles
nur von einem („ihrem“) Brand kaufen wollten,
wird heute auf der Suche nach dem besten
Produkt viel mehr verglichen. Das öffnet neuen
Marken Tür und Tor, die Kunden schnell für sich
gewinnen können. Brands streben nicht mehr
nach riesigem Volumen, sondern qualitativer,
wiederkehrender Kundschaft. Und wenn ein
Kunde ein gutes, funktionales Produkt von einer
Marke kauft, schafft das Loyalität.
Diese Loyalität setzt sich im Handel fort, wo
die Zufriedenheit eines Verkäufers mit einem
Wetsuit, einer Sonnenbrille, einem SUP oder
Longboard große Ordern nach sich ziehen kann.
Entsprechend sind umfangreiche Unterstützung
und gute Zahlungsbedingungen eine wichtige
Voraussetzung für das Knüpfen oder Fortsetzen
von fruchtbaren (Handels-)Beziehungen
In den Trend Reports von SOURCE #78
brechen unsere Experten die wachsende
Menge an Produktinformationen wieder auf
eine verdauliche Größe hinunter und geben
Aufschluss darüber, was sich im nächsten
Jahr lohnt. Von Wetsuits, über Longboards,
Sonnenbrillen, Kameras und ihr Zubehör bis
hin zu Surf Apparel und Uhren. Darüber hinaus
schauen wir uns ein paar neue Kategorien
an, wie die Erfolgsgeschichte von Women’s
Activewear oder die neue Rucksäcke und
Gepäckstücke. Warengruppen, die vor allem
durch den kurzlebigen, bewegten Lebensstil der
heutigen Zeit beflügelt werden. Darüber hinaus
wartet in diesem Heft ein besondere Fokus
auf SUP, inklusive Trend Report sowie einem
Interview mit Red Paddle’s Co.’s Mit-Gründer
John Hibbard.
Always Sideways,
Harry Mitchell Thompson
Editor
CONTENT
09 INHALT
62 WOMEN’S SURF APPAREL SS16 TREND REPORT
11 NEWS
65 MEN’S SURF APPAREL SS16 TREND REPORT
14 TRADE SHOW REVIEWS
69 RUCKSÄCKE & REISEGEPÄCK SS16 TREND
17 RETAILER PROFILE – NOMAD STORE
REPORT
18 ACTIVEWEAR SS16 TREND REPORT
72 RED PADDLE CO. INTERVIEW
To Subscribe
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21 SUP SS16 TREND REPORT
75 WETSUITS SS16 TREND REPORT
27 SONNENBRILLEN SS16 TREND REPORT
80 BUYER SCIENCE – IVO NISA, 58 SURF, PORTUGAL
33 SONNENBRILLEN PICTORIAL
83 BRAND PROFILE: MAUI AND SONS
Publisher
[email protected]
36 BIG WIG INTERVIEW: RIP CURL CEO WILCO PRINS 84BRAND PROFILE: NICE SKATEBOARD
39 ACTION KAMERAS & ZUBEHÖR TREND REPORT
86 BRAND PROFILE: KORUA SHAPES
Published by
ESB
22 Friars Street, Sudbury
Suffolk, CO10 2AA. UK
42 UHREN SS16 TREND REPORT
88 GREENROOMVOICE - OUTERKNOWN
45 RIDE O’METER
90 NEUE PRODUKTE
49 DIE VERLORENE GENERATION
93 MARKET INTELLIGENCE
53 LONGBOARDS SS16 TREND REPORT
104 EVENTS
Boardsport SOURCE is published bi-monthly
© ESB. All Rights Reserved
59 SKATEBOARDING BEI DEN OLYMPISCHEN SPIELEN? 107 L’OEIL DU CYCLOPE
Advertising & Marketing
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Accounts Manager
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On the cover: François Liets, Billabong Brand Manager surfing Mullaghmore, in Ireland. Photo: Laurent Pujol.
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9
#78
INDUSTRY NEWS
14. AUSGABE DES EUROSIMA SURF
SUMMIT, 8.-9. OKTOBER 2015
VERANSTALTUNGSORTE FÜR DIE
SWATCH FREERIDE WORLD TOUR 2016
Der Termin für das 14. EuroSIMA Surf Summit steht fest: nachdem
der Quiksilver Pro Contest in Frankreich dieses Jahr etwas später
stattfinden wird, geht das Surf Summit vom 8.–9. Oktober im Belambra
in Les Estagnots in Seignosse über die Bühne. Auch dieses Jahr gibt die
Surfing Lounge den Marken die Möglichkeit, ihre neusten Innovationen
zu zeigen. Zu den Podiumssprechern auf dem Summit zählen Renaud
Vaschalde (Analyst für die Sportbranche, NPD Group), Dave Rastovich
(Surfer), Maurice Rebeix (Fotograf), Frédéric Beuvry (Senior VP
Brand, Design & Ergonomy, Schneider Electric), Jacques Paget (LIBRA
Conseil) sowie Charlotte Cochaud (Brand Content Manager, Michel et
Augustin). Weiterhin erwartet die teilnehmenden Händler ein European
Action Sports Retailers Round Table, veranstaltet von der ISPO.
Der Waterman’s Ball findet am Freitag, 9. Oktober 2015 in der gleichen
Location statt, wie im letzten Jahr. Ab 20 Uhr wird unter dem Motto ‘Hot
Rod’ mit Denim Dress Code gefeiert. Wie immer kommt die europäischen
Surf Industrie hier zusammen, um das Netzwerk auszubauen und
aktuelle Themen zu diskutieren. Wir freuen uns, euch dort zu sehen!
Swatch hat die Veranstaltungsorte der Freeride World Tour für 2016
bekannt gegeben. Die Wettkampfserie mit den weltbesten BackcountryFahrern startet in Vallnord Arcalis in Andorra und geht dann in
Chamonix weiter. Nächste Station ist Fieberbrunn, wo das Starterfeld
auf die Top-Fahrer für die nächste Runde reduziert wird, die in Haines,
Alaska stattfindet. Dort werden dann durch eine weitere Auswahl die
Top 6 männlichen und Top 4 weiblichen Snowboarder ermittelt, die
dann in Verbier beim Freeride World Tour Champion 2016 um den
Weltmeistertitel antreten.
NEUER ANSATZ BEI BRUNOTTI
Im Rahmen der Neupositionierung der Marke Brunotti bringt die Firma
180 neue Produkte der RDP (Rider Developed Product) Kollektion auf den
Markt. Die 1979 gegründete Traditionsfirma wird weiterhin eine modisch
ausgerichtete Kollektion unter dem Namen NMTC veröffentlichen, die
mit spezieller Vertriebsstrategie auf den Boardsporthandel abzielt, frei
nach Brunottis Motto, „möglichst viele Teilnehmer in den Boardsport zu
bringen.“
OAKLEY SCHLIESST EUROPAZENTRALE
IN ZÜRICH
Luxottica hat die Europazentrale von Oakley in Zürich geschlossen
und alle dortigen Stellen auf Luxottica-Standorte in Mailand, London
und Italien verteilt. Die Maßnahme ist Teil einer Umstrukturierung
von Oakley, die dem Unternehmen in den kommenden Jahren ¤100
Millionen einsparen soll. Durch die Integration soll Oakley zusätzlich
¤50 Millionen Umsatz generieren und jährlich ¤50 Millionen an Kosten
sparen. Oakley wurde im Jahr 2007 von Luxottica übernommen und bis
vor kurzem als separates Unternehmen geführt.
PENNY STEIGT IM
LONGBOARD-BEREICH EIN
Die Plastik-Cruiser-Marke Penny Australia steigt erstmals im
Longboard-Business ein: mit 36 Zoll Länge ist das Penny Longboard
ab jetzt in sechs Farbkombinationen erhältlich und ähnelt im Styling
den Cruisern der Marke.
PATAGONIA ERNENNT ALEX BEASLEY ZUM
NEUEN COUNTRY MANAGER FÜR GB UND
IRLAND
Im Rahmen einer Neustrukturierung mit vielen Neuzugängen in Europa
hat Patagonia Alex Beasley als neuen Country Manager für GB und
Irland ernannt. Zuvor arbeitete Alex bei The North Face im Verkauf in
Großbritannien und Irland und gründete 2014 seine eigene ConsultingAgentur für digitales Marketing.
ISPO PEKING: MESSE MÜNCHEN VERLÄNGERT
VERTRAG MIT ALPITEC CHINA
Am 31. Juni wurde Peking als Austragungsort der Olympischen
Winterspiele 2022 bestätigt. Zeitgleich gab die Messe München
(Veranstalter der ISPO) die Verlängerung der Zusammenarbeit mit
Alpitec China bekannt, der führenden internationalen Messe für
Bergsteigen und Wintersport von Fiera Bolzano.
SUPERBRAND BELIEFERT EUROPA MIT
AUSTRALISCHEN SURFBRETTERN
Nachdem SUPERbrand seine Surfboards für den europäischen Markt
fünf Jahre lang von Nuno Matta in Portugal anfertigen ließ, verlagert die
Marke ihre Produktion nun an die Gold Coast Australiens in eine Fabrik
unter Leitung von Adam „Sparrow“ Fletcher.
SURFERS AGAINST SEWAGE VERANSTALTEN
GLOBAL WAVE CONFERENCE IM OKTOBER 2015
Die Organisation Surfers Against Sewage veranstaltet im Oktober ihre
Global Wave Conference, eine große internationale Veranstaltung zum
Schutz von Gewässern, Stränden und Surf-Spots in aller Welt. Auftakt
bildet ein zweitägiges Treffen in Cornwall, England vom 12.–13. Oktober,
gefolgt von einem Treffen in London im Palace of Westminster am 14.
Oktober.
FREEZE BIG AIR 2015 IM LONDONER
OLYMPIAPARK IM NOVEMBER 2015
Beim Freeze Big Air treten die weltbesten Snowboarder und Skifahrer
in London an. Das Event verbindet die Contests FIS Snowboard World
Cup Big Air mit dem International Ski Invitational. Schauplatz ist der
Queen Elizabeth Olympic Park in London, wo ein Kicker aus echtem
Schnee von 120m mal 41m aufgebaut wird. Die PR zu Freeze Big Air
leitet die britische Agentur All Conditions Media, im Mittelpunkt der
Kampagne stehen die olympische Bronzemedaillengewinnerin Jenny
Jones und der britische Snowboard-Olympiafahrer Jamie Nicholls.
YOUR PEOPLE ÜBERNIMMT VERTRIEB VON
ANIMAL IN DEUTSCHLAND
Neuer Vertrieb von Animal in Deutschland ist Your People. Die Agentur
mit Sitz in Stuttgart betreut bereits Marken wie Smith Optics, Rome
SDS, Holden Outerwear, Spacecraft, Foolmoon sowie Maui and Sons.
11
INDUSTRY NEWS
J-BAY OPEN NACH HAIFISCH-ATTACKE IM
FINALE ABGEBROCHEN
EX-SURF-PRO NUNO MATTA STARTET
MATTASHAPES
Beim Südafrika-Event der World Surf League Championship Tour
ereignete sich ein dramatischer Zwischenfall: Kurz nach Start des
Finales wurde der australische Surfer Mick Fanning von zwei weißen
Haien angegriffen. Fanning überlebte den Angriff zwar unbeschadet,
doch die World Surf League brach die Veranstaltung ab. Fanning und
Wilson erhielten beide den zweiten Platz und teilten sich das Preisgeld
sowie die Ranglistenpunkte.
In den Neunzigerjahren war Nuno Matta einer der führenden Surfer
in Portugal. Er gewann mehrmals die Landesmeisterschaften und
zählte nicht nur zu den Top 16 der European Tour, sondern war auch
der einzige Fahrer, der als Shaper seine eigenen Surfbretter fertigte.
Nachdem er 20 Jahre Surfboards für diverse Kunden hergestellt hat,
startet Matta jetzt seine eigene Marke: MATTAshapes Surfboards.
PREMIUM GROUP ÜBERNIMMT BRIGHT
TRADESHOW
Die Premium Group (Inhaber der Messen Premium und Seek) hat die
Berliner Messe Bright mit einem Fünfjahresvertrag übernommen.
Im Vorfeld erhielt die Bright zahlreiche Angebote von interessierten
Partnern. Die Premium Group übernimmt die Anteile der beiden
Gründer der Bright, Thomas Martini und Marco Aslim, die als Manager
und Creative Directors der Bright an Bord bleiben werden.
JOFFREY DELFGAAUW NEUER HEAD OF DESIGN
VON BRUNOTTI
Joffrey Delfgaauw wurde zum neuen Head of Design von Brunotti
ernannt. Zuvor war Delfgaauw 14 Jahre lang als Design Manager bei
Protest und baute in dieser Zeit das Team von drei auf 14 Mitarbeiter
aus. Bei Brunotti leitet er die verschiedenen Kollektionen sowie ihre
Designer.
SUPERBRAND ERNENNT DOUBLE
OVERHEAD ZUM NEUEN VERTRIEB IN GB
Die beliebte Ski- und Snowboardmesse The Telegraph in London
findet 2015 am Standort Battersea Park statt. In Zusammenarbeit
mit dem Altitude Comedy Festival stehen diesmal auch Auftritte von
Komödianten auf dem Programm. Messetermin in London ist 5.–8.
November, während die Partnerveranstaltung in Nordengland vom 30.
Oktober bis 1. November über die Bühne geht.
WAVEGARDEN STARTET ZUSAMMENARBEIT
MIT SKILIFTEXPERTEN LEITNER
Die Spezialisten für künstliche Wellenparks Wavegarden vereinbarten eine
strategische Zusammenarbeit mit Leitner, dem Traditionsunternehmen
für Skilifte und Gondeln mit 150 Jahren Erfahrung. Die DirectDriveTechnologie von Leitner wird in den Becken der Wavegarden Parks
eingesetzt, um die „Wavefoil“ von einem Ende der Lagune zum anderen
zu ziehen, wobei Wellen mit 50–190cm Höhe entstehen, die bis zu 35
Sekunden anhalten.
THE RIDERS LOUNGE ÜBERNIMMT VERTRIEB
VON SANDBOX IN GB UND IRLAND
Double Overhead ist neuer Exklusiv-Vertrieb für Surfboards und
Bekleidung von SUPERbrand in Großbritannien. Double Overhead
vertreibt dort bereits Marken wie Santa Cruz, Carve Eyewear und
Independent Skate Trucks.
Die britische Boardsport-Vertriebsfirma The Riders Lounge ist neuer
Vertrieb von Sandbox in Großbritannien und Irland. Zum neuen Brand
Manager der Schutzausrüstungsmarke wurde Rich Wilder ernannt.
Neben Sandbox vertreibt das Unternehmen auch Capita Snowboards,
Union Bindings, 686 Apparel, DeeLuxe Boots und Coal Headwear.
ION CAMERAS UND CONTOUR BESTÄTIGEN
FIRMENFUSION
OCEAN AND EARTH STELLT VERTRIEB IN
DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH UM
Die Kameramarken iON Cameras und Contour schließen sich zusammen
und erreichen ab jetzt gemeinsam über 10.000 Händler in 40 Ländern. Im
Rahmen der Zusammenarbeit werden beiden Firmen in die Entwicklung
neuer Kameratechnologien sowie Softwarelösungen investieren, die es
Benutzern so leicht wie möglich machen, Videos zu schneiden, teilen,
streamen und in der Cloud zu speichern. Als CEO wurde der Gründer
und CEO von ION Cameras Giovanni Tomaselli ernannt. Als President
wurde der bisherige CEO von Contour, James Harrison bestätigt.
Ocean and Earth gibt eine Umstrukturierung der Vertriebswege in
Deutschland und Österreich bekannt. Im Rahmen der Umstellung
übernimmt Nuno Amado von Surfcloud Portugal die Vertriebsrechte
in den beiden Ländern. Nuno arbeitet in Portugal bereits seit acht
Jahren mit Ocean and Earth zusammen. In dieser Zeit hat er die Marke
erfolgreich zu einer der größten Brands für Surf-Hartware in Portugal
ausgebaut und erhielt im letzten Jahr von Ocean and Earth den Preis für
den Vertrieb mit dem größten Wachstum.
PERSONALWECHSEL BEI PROTEST
ARC’TERYX ERÖFFNET FLAGSHIP STORE
IN LONDON
Protest Sportswear hat Ine Wouters und Ingrid Kalma als neue Design
Manager verpflichtet. Nach Joffrey Delfgaauws Abgang entschied
Protest, die Position des Design Managers auf die beiden aufzuteilen.
Hierbei betreut Ine Wouters den kreativen Bereich, während sich Ingrid
Kalma um die organisatorischen Abläufe der Designabteilung kümmert.
Zusätzlich wurde Anjet Wesselink als neuer Head of Marketing ernannt.
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SKI- UND SNOWBOARDMESSE THE
TELEGRAPH WECHSELT STANDORT
Im August eröffnete die Marke Arc’teryx im Londoner West End den
ersten europäischen Flagship Store. Standort ist der neue Eagle Place
zwischen Piccadilly und Jermyn Street, eine hochkarätige Immobilie im
Wert von £100 Millionen, entwickelt von Investoren wie Crown Estate
and The Healthcare of Ontario Pension Plan.
TRADE SHOW REVIEW
BRIGHT, BERLIN, DEUTSCHLAND, 8.-10. JULI An ihrem neuen Standort im Arena Glashaus erschien die Bright
dieses Jahr wie eine richtige Messe. Der Aufbau der Halle, bei dem
sich alle Stände auf einem Stockwerk befanden, sorgte für einen
verbesserten Besucherdurchfluss. Bereits im Vorfeld war eine
Vergrößerung der Ausstellungsfläche um 20% angekündigt, und auch
insgesamt wirkte die Location viel geräumiger. Zwar variierten alle
Messestände in ihre Größe, doch die Beschränkung der zentralen
Stände auf Schulterhöhe sorgte für eine offene Atmosphäre. Die
Kulisse des stillgelegten Industriegebäudes erinnerte an frühere
Standorte der Bright und sorgte für szeniges Flair. Der erste Tag
war gut besucht, viele nutzten die Gelegenheit um zwischen Bright
und Seek, die gleich nebenan stattfand, hin- und herzupendeln.
Die Kombination beider Messen machte die Arena Berlin zum
Hauptanziehungspunkt der Berliner Fashion Week. Sowohl die
Aussteller der Bright als auch der Seek konnten Kontakte mit neuen
Händlern knüpfen, die dank ihre Produkte der neuen Location zu
Gesicht bekamen. Tatsächlich waren viele Brands, die man sonst auf
der Seek vermutet hätte, auf der Suche nach neuen Shops auf der
Bright unterwegs und umgekehrt.
Am letzten Tag der Messe verkündete die Premium-Gruppe,
Veranstalter der Seek, den Kauf der Bright. In den vergangenen
Monaten gab es bereits verschiedene Interessenten für die Messe,
doch die Premium-Gruppe konnte sich mit ihrem Vorhaben, die
Berliner Location beizubehalten, durchsetzen. Marco Aslim und
Thomas Martini bleiben weiterhin als Managing Directors der Bright
tätig und werden dafür sorgen, dass die DNA der Messe erhalten wird.
Wir sind gespannt, wie sich die Identität beider Messen bis zum Winter
entwickelt. Zweifelsohne werden Seek und Bright mit ihren über 600
Brands eine geballte Kraft darstellen.
SEEK, BERLIN, DEUTSCHLAND, 8.-10. JULI
Die Seek fand wie schon die Wintermesse wieder in der Berlin Arena
statt. Dank Brands, die man früher auf der Bread & Butter antraf,
war die Messe damals schon extrem gut besucht. Auch im Juli
setzte sich der Andrang fort, die Besucherzahlen stiegen um 5%.
Die Ausstellungshalle befand sich auf einem Stockwerk, alle Stände
waren im minimalistischen Einheitsdesign gehalten. Die Veranstalter
reduzierten das Branding und Marketing außerdem auf ein Minimum.
So garantierten sie den Ausstellern die volle Aufmerksamkeit der
Besucher. Die Catering-Stände wurden nach draußen verlagert und
schafften somit Platz für zusätzliche Aussteller. Die gemeinsame Party
von Seek und Bright stieg auf dem Party-Boot Hoppetosse, direkt neben
dem Messegelände auf der Spree.
SHITFOOT MONGOLAND (SFML), BERLIN, DEUTSCHLAND, 8.-10. JULI
Industrieveteranen Alex Irvine, Mitbesitzer von Witchcraft Hardware,
und Sean James von Perus war es zu verdanken, dass Skateorientierte Brands während der Berlin Fashion Week ihre eigene
Messe hatten. Die SFML fand auf der anderen Seite des Flusses gegenüber von Bright und Seek - in der Urban Spree Gallery statt. Die
Messe war gut besucht: zahlreiche Skate-Teams ließen sich blicken
und skateten die dort aufgestellten Rampen. Viele Crews reisten
sogar von weit her an, um ihre Decks zu verkaufen und die Partys zu
rocken. Die Brands konnten für schmale Taler kleine Stände mieten
und sie individuell gestalten. Holzpaletten grenzten die einzelnen
Stände voneinander ab und Skateboards dekorierten die Wände. Für
Unterhaltung am Abend sorgten die „Lousy One Up Party” und „Free
Skate Mag x Sour Skateboards“-Premierenparty sowie die „Dirt to
Dust“-Buchveröffentlichung von Carhartt. SFML hat eine Nische
gefunden und erfolgreich ausgefüllt. Freut euch auf mehr!
JACKET REQUIRED, LONDON, ENGLAND, 29.-30. JULI
Jacket Required kehrte mit einer Vorschau der Frühjahrs/
Sommerkollektionen 2016 zum mittlerweile neunten Mal ins Londoner
East End zurück. Ins Auge fiel sofort der neue Glaseingang, den die
Fachbesucher jetzt über die Hanbury Street erreichten. Dank der
vergrößerten Ausstellungsfläche liefen die Besucher erst durch eine
komplett neue Halle, bevor sie über den alten Eingang den Rest der
Show betraten. Der Action-Sport-Bereich befand sich noch immer am
gleichen Ort, die Out of Step Agency belegte mit ihren Brands Brixton,
HUF und The Hundreds einen großen Teil. The Critical Slide Society
zog vom gewohnten Platz in der Action-Sport-Ecke in die Haupthalle
um, wo sie sich in der Nähe von Lightning Bolt und Eastpak von einem
neuen Publikum umgeben sah.
Nach den Beschwerden aus dem vergangenen Jahr installierten
die Organisatoren eine riesige Klimaanlage in der Haupthalle, um
14
Gewächshaustemperaturen vorzubeugen. Allerdings zeigte sich das
Londoner Wetter diesmal wieder von seiner gewohnt kühlen Seite und
viele Aussteller griffen lieber zum dargebotenen Hoodie. Wie wir schon in unserem SS16 Trend Report berichteten, zeigte sich
auch auf der Londoner Messe, dass Labels zunehmend Performanceorientierte Produkte anbieten und damit höhere Preise rechtfertigen.
Auch im Sommer 2016 bleiben Prints gefragt. Vor allem Surf/
Outdoor-Labels setzen auf farbenfrohe Designs – ganz gleich ob
Vintage-inspirierte Looks der 70er und 80er oder Tiger-, Hai- oder
Wassermelonen-Prints.
Brands, die sonst eher für einen düsteren Look bekannt sind, zeigten
neue Coach Jackets und Flannel-Hemden im Arbeiter-Look, die zu
skatebaren Jeans und Hosen passen.
15
retailer profile
NOMAD, HENDAYE, FRANKREICH
Der „Nomad Surf Shop“ in Hendaye begann wie viele erfolgreiche Projekte als ein großer Traum. Mit Expertise,
Leidenschaft und technischem Knowhow sollte ein Nischen-Markt im Baskenland bedient werden, einer Gegend,
die als Anfänger-Surfspot bekannt ist. Acht Jahre später laufen die Geschäfte mit Surf und Skate-Equipment
besser denn je. Wir sprachen mit „Nomads“ Jeremy Jouhaud, um mehr über den Erfolg des Shops zu erfahren.
Gib uns bitte einen kurzen Überblick über euren Laden. Wann wurde
er eröffnet, wer hat ihn gegründet und wer sind die Schlüsselfiguren
hinter den Kulissen?
Ich habe den Nomad Surf Shop 2006 gegründet. Davor war ich sechs
Jahre lang „on the Road“, arbeitete im Winter in einem Ski-Resort und
surfte den Rest des Jahres an den Küsten des Atlantiks.
Irgendwann war es dann Zeit, sich nieder zu lassen und einen
lebenslangen Traum in die Realität umzusetzen: meinen eigenen Surf
Shop. Mein bester Kumpel lebte damals im baskischen Hendaye. Er
erzählte mir, es wäre der perfekte Ort dafür. Es gab viele Surfer in der
Region, allerdings weit und breit keinen Shop, nur zwei Shaper und ein
paar Surfschulen. Andere Leute meinten, ich wäre verrückt, da ich einen
reinen Hardware-Shop gründen wollte und Hendaye nur als AnfängerSpot bekannt war. Nach ein paar Jahren zeigte sich jedoch, dass die
Entscheidung goldrichtig war.
Was sind die Vorteile eines stationären Shops gegenüber online?
Es ist super wichtig, Kontakt mit den Kunden zu haben; sie zu beraten,
wenn es um technische Dinge geht. Ein richtiger Ratschlag zur richtigen
Zeit kann ausschlaggebend sein und entscheiden, ob er einen Sport,
in dem er gerade nicht weiter kommt, aufgeben, oder aber mit voller
Leidenschaft dabei bleiben wird. Ich erinnere mich noch gut daran,
als ich früher mit leidenschaftlichen Skateboardern und Surfern
gesprochen habe. Diese Gespräche änderten mein Leben für immer.
Onlineshops können das niemals liefern. Sie verkaufen Equipment, keine
Leidenschaft.
Welche Trends sind dir im Sommer 2015 aufgefallen?
Die Verkäufe von Longboards haben sich dieses Jahr etwas verändert.
Die Boards der großen, bekannten Brands laufen weniger gut, ebenso
die der super günstigen Brands, dafür verkaufen die Mid-Range-Brands
viel mehr. Ein anderer Trend ist, dass Surfboards zwar weiterhin kürzer
aber jetzt auch breiter gekauft werden. Mit diesem neuen Shape-Trend
ist es für die Kunden viel einfacher die Balance zwischen „wollen“ und
„brauchen“ zu finden.
Welche Strategie verfolgst du im Sales-Bereich?
Wir sind keine Verkäufer, wir sind Techniker. Wenn du weißt, worüber du
sprichst, brauchst du kein guter Verkäufer zu sein. Die Leute vertrauen
dir und die Ware verkauft sich von alleine!
Auf welche Produkte und Brands bist du in der kommenden SS16
Saison gespannt?
Ich habe vor drei Jahren mein eigenes Skateboard/Longboard Label Eat
The Beatume gestartet. Es wächst jedes Jahr stetig. Im Winter tüftle ich
an neuen Designs und Features für die Boards, die ich anschließend hier
im Baskenland produzieren lasse – darauf freue ich mich sehr!
Nutzt du Social Media, um deine neuen Produkte zu vermarkten?
Ich bin kein Social-Media-Typ. Ich versuche, die Shopseite so aktuell
wie möglich zu halten, aber wir posten nicht täglich Bilder und Videos
in den sozialen Netzwerken. Unser Ziel ist dabei, den Kunden alle Infos
zu liefern, die sie brauchen, um sich über unsere Produkte ein Bild zu
machen. Außerdem soll die Seite einen persönlichen Kontakt mit uns
herstellen.
Welchen Rat kannst du unabhängigen Einzelhändler geben, die
versuchen, sich gegen die riesigen Ketten zu behaupten?
Deren Ansehen ändert sich in den Köpfen der Leute gerade. Sie wollen
wieder mehr die kleinen, unabhängigen Shops, lokale Firmen, qualitativ
hochwertige Produkte und Experten. Unabhängige Einzelhändler müssen
sich spezialisieren und ihr Sortiment sorgfältig auswählen. Das macht
den Unterschied zwischen uns und den Großen aus. Und was man nicht
vergessen darf: jedes Mal, wenn ein Anfänger ein Board bei einer der
großen Ketten kauft, kann er in Zukunft auch dein Kunde sein. Denn
aus ihm wird eventuell eines Tages ein fortgeschrittener Surfer oder
Skateboarder, der dann zu dir in den Shop kommt, um sich ein echtes
Board zu kaufen...
WWW.NOMADSURFSHOP.FR
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trend report
trend report
CLWR bringt im Frühjahr/Sommer 2016 die erste ActivewearKollektion auf den Markt, auch wenn laut Neil Slinger, International
Brand Manager, “der Outdoor-Aspekt schon immer eine wichtige
Rolle in unseren Frühjahrslinien spielte.” Jetzt überträgt CLWR sein
Expertenwissen aus dem Winter auch auf die Sommersaison. Brand
Ambassadors wie Free Skier Emma Dahlstrom, die saisonunabhängig
einen aktiven Lebensstil führen, „reflektieren das Verhalten der
Konsumenten“. Demzufolge lautet der Slogan der Kollektion „Every
day outdoor“ und „beschränkt sich nicht allein auf Lauf- oder
Yogakleidung, sondern bietet kreativen Menschen funktionelle
Kleidung für einen Outdoor-Lifestyle. Sei es Trail Running im Wald,
Radeln zur Arbeit, Surf-Check an der rauen Küste Nordeuropas
oder einfach nur auf Musikfestivals trocken bleiben“, führt Neil aus.
Der typisch skandinavische Look mit seinen bewährten Schnitten
und den beliebten Wintermustern sowie Pink Leo oder Swedish
Camouflage darf dabei natürlich nicht fehlen. Auch die Stoffe
sind an die Outerwear angelehnt, „darunter extrem wasserdichte
20k-Membranstoffe wie Pintech oder der schnell trocknende Polyester
Swiftdry, den wir in unsere Fleece-Looks, Laufshorts oder TrainingsShirts integrieren, kombiniert mit atmungsaktiven Netzeinsätzen.“
photos: Bench / Burton
Atmungsaktivität ist entscheidend für Activewear und eines der
Hauptmerkmale des SUPPLEX-Stoffes, den Billabong einsetzt. „Dieser
Stoff knittert nicht, ist höchst resistent und lässt einem größte
Bewegungsfreiheit beim Trainieren. Unabhängig von der Körperform
oder der Einstellung geben diese High-Performance-Materialien erst
auf, wenn man es selbst tut“, erklärt Virginie Medel, Billabong Design
WOMEN’S SS16 ACTIVEWEAR
„Athleisure,“ laut digiday.com „das heißeste Schlagwort 2015“, bezeichnet die Fusion von Sport- und Freizeitkleidung und gibt
dem Erfolg von Yoga-Hosen einen Namen, deren Siegeszug wir bereits in verschiedenen Trend Reports angesprochen haben.
Und ein Ende dieses Trends ist noch lange nicht in Sicht. Denn auch wenn Zyniker behaupten, das er nur davon kommt, das viele
aus Faulheit ihre bequemen Jogginghosen gar nicht mehr ausziehen wollen, reflektiert er eine allgemeine Entwicklung unserer
Gesellschaft, die mehr Wert auf einen gesünderen Lebensstil legt und entsprechend funktionelle Kleidung dafür braucht. Der
Versuch, das Workout in den stressigen Alltag zu integrieren, macht „die Leggings zur neuen Jeans“, wie schon Nike-CEO Mark
Parker vergangenen Herbst beim Women’s-Innovation-Gipfel in New York meinte. Und sogar Wikipedia hat einen eigenen
Eintrag für „Athleisure“. Die im aktiven Lifestyle verwurzelten Boardsport-Brands sind schnell auf den Zug aufgesprungen und
haben Activewear in ihre Kollektionen integriert oder sogar als eigenständige Capsule Collections herausgebracht.
Von Anna Langer.
Roxy „hat vor drei Jahren mit einer speziellen Performance-Kollektion
angefangen“, berichtet Marie Lauga, Global Head of Design: „Das ist
noch nicht sehr lange, aber unsere ersten Kunden-Feedbacks sind
sehr positiv, das spornt immer an.“ Im Fokus stehen „drei Disziplinen:
Laufen, Yoga und Wasser, die der Essenz des Labels entsprechen“ und
darauf zielen, nicht nur technische Features mit Style zu vereinen,
sondern auch den Komfort zu steigern. „Die meisten unserer Produkte
sind aus Polyester/Elastan und haben spezielle Features,“ wie das
Ableiten von Feuchtigkeit, schnelles Trocknen oder Formbeständigkeit
„für besseren Sitz“. Dabei „müssen die Materialien aber immer auch
modern sein“, fügt Marie hinzu. „Mode ist ein wichtiger Aspekt der
Kollektion und viele Looks können auch außerhalb des Sports getragen
werden.” Was auch der Antrieb hinter „Athleisure“ ist und in der
“TO-FROM”-Kollektion umgesetzt wird. Die Linie ist „von diesem Trend
inspiriert: die Kleidung kann nach oder vor dem Sport getragen werden
und integriert Sportswear in den Alltag”, fasst Marie zusammen.
Hinblick auf die Zielgruppe „Stadtbewohner“ und kombiniert
„feuchtigkeitsabsorbierende, wind- und wasserabweisende,
atmungsaktive Stoffe mit reflektierenden Details und neuen,
klein zusammen packbaren Produktkategorien“, erklärt Sebastian
Streck, Chief Product Officer, und fügt hinzu: „Die Bench Life und
Performance-Linien sind auf die Entwicklung von Materialien und
Schnitten konzentriert, die den Kunden rund um die Uhr – von Arbeit
bis Freizeit - funktionelle und zugleich stylische Outfits bieten.“ 2011
hatte Bench die erste Hose dieser Art im Angebot, allerdings „nur auf
dem nordamerikanischen Markt, wo der Trend viel früher begann.“
In Europa kam die erste Kollektion im Winter 2014 in die Shops und
wurde seitdem erheblich erweitert. Die Inspiration für nächstes Jahr
ist die „nächtliche Party-Atmosphäre der Stadt“ mit einer Farbpalette
voll „satten, dunklen sowie grellen Neontöne”, gefolgt von weicheren
Farben, „wenn ein neuer Tag anbricht und die perfekte Inspiration
für den Frühsport liefert – ob Joggen im Park oder Schwimmen im
Freien.“
Auch Bench konzentriert sich auf Zweckmäßigkeit im
„Mode ist ein wichtiger Aspekt der Kollektion und viele Looks können auch außerhalb des
Sports getragen werden.“ Marie Lauga, Global Head of Design bei Roxy.
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Der Outdoor-Veteran Patagonia „produziert seit vielen Jahren
Activewear“, ohne sie als separate Kategorie auszuweisen. „Wir sehen
das als Expansion der Produkte, die für den Alltag entworfen wurden”,
führt Helena Barbour, Senior Director for Sportswear, aus. „Unsere
Kunden wollen ein aktives und sinnvolles Lebens mit ökologischer
sowie sozialer Verantwortung führen.“ Mit der starken Brand-Moral
in Bezug auf nachhaltige Produktion und umweltfreundliche Produkte
ist Patagonia auch wichtig, dass „Frauen die Designs miteinander
kombinieren und benutzen können – egal, ob beim Yoga oder Klettern.“
Vor allem sollen sie „die Wahl haben, umweltbewusste und soziale
Entscheidungen“ zu treffen. Realisiert wird dieser Anspruch mit
„Stofftechnologien, die funktionelle Bedürfnisse befriedigen und
bequem sind: rasch trocknend, dehnbar, pflegeleicht, UV-geschützt,
geruchskontrolliert, leicht und vielseitig“. Sie werden dank Fair Trade,
Bio-Baumwolle, Bluesign und recycelten Materialien „sozial und
ökologisch verantwortungsvoll“ produziert. Die Suche nach „Farben
und Prints, die jahrelang getragen werden können“, minimiert Abfall
und das Konsumverhalten. So bekommt Crossover-Funktionalität eine
neue Dimension .
Auch Burton interpretiert Funktionalität auf ganz eigene Weise
und hat Activewear auf die Idee ausgerichtet, „alles, was man für
einen Wochenendausflug braucht, in einen Rucksack zu packen.“
Dabei stehen drei Aspekte im Vordergrund: Packmaß, Gewicht
und Strapazierfähigkeit. „Wir haben uns auf die Kombination von
technischen Stoffen und Lifestyle-Silhouetten konzentriert, um Frauen
die Gelegenheit zu bieten, ihre Lieblingsteile immer und überall zu
tragen“, so Stephanie Renaud, Senior Global PLM of Softgoods. Als
„Dieser Stoff knittert nicht, ist höchst resistent und lässt einem größte Bewegungsfreiheit
beim Trainieren. Unabhängig von der Körperform oder der Einstellung geben diese HighPerformance-Materialien erst auf, wenn man es selbst tut“
Virginie Medel, Billabong Design & Product Developer
& Product Developer. Von tropischen Designs inspiriert, verkörpert
die Kollektion „unsere Identität, den Beach Spirit. Sie gibt aktiven
Mädels das Gefühl, in Meeresnähe zu sein. Es erinnert sie ans Joggen
am Strand oder an eine Yoga-Session bei Sonnenuntergang.“ Mit
„frischen Farben, türkisen und zitronengelben Knöpfen, leuchtenden,
tropischen Blumen und breiten Streifen“ knüpft sie perfekt an die Surf
Capsule Collection an, ähnlich wie der erste Vorstoß des Labels in den
Fitnessbereich im Herbst 2014. Das Ziel: den Traum der Kundinnen
von einem Leben am Meer zu erfüllen. „Egal, ob du in der Stadt oder
an der Küste lebst, diese Kollektion bringt dich dem Meer näher“,
verspricht Virginie.
Auch Finisterre ließ sich mit „modernen Nautik“-Elementen von
seiner großen Leidenschaft – dem Surfen – inspirieren, wenn
auch weniger „glänzenden und traditionell sportlich,“ sondern mit
matten Texturen, erklärt Product Director Debbie Luffman. Mit BioBaumwolle, Merinowolle, Tencel, recyceltem Nylon und Polyester aus
postindustriellem Nylon sowie PET, wie Fischnetze und Trinkflaschen,
„wird das Design unserer Activewear stark von der Stoffauswahl,
der Performance und der Qualität beeinflusst. Wir glauben nicht
an übermäßige Technologisierung oder übermäßiges Design“, sagt
Debbie.
Bei IONs Activewear 2016 dreht sich dagegen trotz der Herkunft
aus dem Wassersport alles um weiblichen Mountainbiker und ihre
Bedürfnisse im Hinblick auf Strapazierfähigkeit, Funktion und Gewicht.
Gleichzeitig soll ein „lässiger, aber sportlicher Look geboten werden,
der auch ohne Mountainbike funktioniert“, so Andi Lipp, International
Marketing Manager ION Bike. Zu den Stoffen zählen Drirelease®,
Coolmax®, Polyester und Polyamid sowie „elastische SoftshellMaterialien für Bike-Shorts, eine Kombination aus Polyester und
Bauwolle für T-Shirts in dezenten Farben mit lebhaften Akzenten.“
Paradebeispiel nennt sie die wendbare Plasma Leggings mit „einer
bedruckten und einer einfarbigen Seite, die sowohl auf der Straße als
auch im Fitnessstudio oder beim Wandern funktioniert.“ Für die hohe
Funktionalität der Leggings sorgt darüber hinaus das Packsystem,
mit dem man „die Hose in eine eigene Tasche zu einem ordentlichen
Bündel verpacken kann.“
Das ebenfalls im Wintersport verwurzelte Label Eivy macht seit 2009
„multifunktionelle Basic-Layers“und erweitert nun sein Angebot.
„Unsere Kunden nutzen unsere Sachen schon seit langem fürs
Workout. Jetzt wollen wir ihnen das gleiche Level an Funktionalität
auch mit leichteren Stoffen für Sommer- oder Indoor-Aktivitäten
bieten“, berichtet Anna Vister, Gründerin und Designerin. Dabei
überträgt Eivy seine „vom Street Style und Hip Hop inspirierte
Designsprache“ auf die Sommersaison. Dafür werden „leistungsaktive
Stoffe, die für Komfort und Atmungsaktivität sorgen, aber einen mit
Streetwear-Look haben” mit “Marmor- und Blumenmustern, ColourBlocking und plakativen Logos” kombiniert.
Ob das reiche Angebot an Activewear tatsächlich zu aktiveren
Konsumenten führt, bleibt abzuwarten…
HIGHLIGHTS
Praktischer Komfort
Technische Stoffe
Modische Schnitte
Reflektierende Details
Farbenfrohe Prints
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photos: Starboard
trend report
DIE SUP WELLE ERREICHT IHREN HÖHEPUNKT
Der Sommer 2015 wird als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem die Beliebtheit von SUP explodiert ist. Dazu trugen
verschiedene Komponenten bei: gute Produktverfügbarkeit durch verschiedene Netzwerke, außergewöhnlich warmes Wetter
an allen wichtigen Wasserflächen in Europa, sowie weite Verbreitung von SUP Verleihzentren mit ausgebildeten Trainern. Das
Zusammenlaufen dieser Faktoren hat zu einem so starken Anstieg der Nachfrage geführt, dass viele Boardsport Firmen ihr
zukünftiges Produkt Portfolio bereits überdenken, um mehr von diesem wachsenden Markt zu profitieren. Von Robert Etienne.
Wir können uns auch bei den „Early Adopters“ und anderen
Enthusiasten bedanken, die dazu beigetragen haben, diesen Trend
zu setzen. Nur durch ihren Fleiß, ihre Ausdauer und ihre Werbung
ist es überhaupt so weit gekommen. Heut sind SUPs auf fast allen
Wasserflächen präsent und ein echter „Trend-Sport“. Das ist ein noch
nie da gewesenes Phänomen und zieht als am stärksten wachsender
Wassersport in den letzten Saisons viele neidische Blicke auf sich. Wie
bei allem, was schnell wächst, wird es zwar noch einige Hürden zu
nehmen geben, doch durch die breite Zielgruppe, leichte Zugänglichkeit
und den Mainstream Spaßfaktor wird die SUP Industrie auch in
kommenden Jahren frisch und lukrativ bleiben.
und Zwecke werden auch gebraucht.
Dabei sind sich SUP Product Managern einig, dass einfache
Handhabung und 11’ Allrounder weiterhin wichtig bleiben. Das steigende
Interesse an SUP Touren bedeutet außerdem eine größere Nachfrage
nach Displacement Hull Noses, die für Stabilität und Geschwindigkeit
sorgen. Steve West, Mistral’s Brand Manager meint: „Eines hat sich
mittlerweile herausgestellt: kommerzielle Betriebe konzentrieren sich
auf kurze, breite Boards aus dem 10’ x 36” Bereich, während Schulen
mit längeren Modellen ab 11’ besser fahren. Kleinere Shops werden
in hochwertige Brands investieren, da sie die höheren Preise schnell
wieder rein holen.“
Es haben auch viele Händler verstanden, dass dieser Zweig mehr
zu bieten hat, als sie gedacht hätten. Für 2016 sollten sowohl SUPSpezialisten als auch Mainstream-Händler gut vorausplanen und clever
einkaufen. Vor allem die Vor-Order bedarf genauer Beurteilung, um
keine Impulskäufer zu verpassen, die es bei den ersten Sonnenstrahlen
aufs Wasser zieht.
Überall in Europa ist ein gewisser „Entdecker“-Trend spürbar, in dem
Silvain Aurenche von Lokahi viel Potential sieht: „Touring Boards sind
im Moment auf jeden Fall sehr wichtig in Europa, 12’6’’ x 30’’ Modelle
sind sehr beliebt und werden es dank ihrem angenehm breiten Tail auch
weiterhin bleiben.“
GRÖSSEN, SHAPES & FEATURES
Mit einem besseren Verständnis von den Bedürfnissen der Konsument
können die Hersteller ihr Angebot entsprechend verfeinern. Der Großteil
der Einsteiger-Produkte wird 2016 relativ breit bleiben (32’’/34’’ bis zu
36’’) mit Volumen zwischen 240 und 300 Litern. Aber je reifer der Sport
wird, desto mehr verschiedene Boards für verschiedene Einsatzgebiete
Benoit Brecq, Hoff’s Marketing Manager erkennt auch Bedarf nach
mehr Volumen für besseres Gleiten an der Rennfront: „Aufgrund
einiger Änderungen in den SUP Renn-Regularien gab es einen großen
Sprung zu 14’ Race SUPs mit schmäleren 26” bis 27” Breiten, sowie für
Downwind 14’ SUPs. All-Round 10’6’’, 11’ oder 10’2’’ (und dafür breitere)
SUPs sind beim Otto-Normal-Verbraucher weiterhin beliebt.“
„Wir hatten wieder ein tolles SUP Jahr und langsam wird der Sport auch als GanzjahresAktivität gesehen, was noch mehr Möglichkeiten eröffnet.“
Scott Warren von Starboard
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trend report
AUFBLASBARE KONSTRUKTIONEN
In unserem Trend Report im letzten Jahr galten aufblasbare Boards
bereits als größtes und am schnellsten wachsendes Segment der
Industrie. Ein Jahr später gibt es, neben qualitativ hochwertigen,
speziell angefertigten Boards eine wahre Flut von minderwertigen
Angeboten, die Konsumenten mit schlechter Qualität in die Irre führen.
Doch zum Glück gibt es auch Marken wie Red Paddle, die auf
aufblasbare Boards spezialisiert sind und ihre Innovationen an
vorderster Front vorantreiben, wie Media Director Luke Green
erklärt: „Unsere Mission war immer, Bretter zu produzieren, die
eine echte Erfahrung ermöglichen. Deswegen arbeiten wir mit einer
von Hand laminierten zweiten Schicht, um Steifheit und Haltbarkeit
zu verbessern. Dabei wird viel Kleber verwendet, den Menschen
auftragen, die natürlich Fehler machen können. Aber in den letzten
18 Monaten haben wir an einem automatisierten System gearbeitet,
mit dem wir die zweite Schicht noch in der Rohmaterial-Phase mit
dem Drop Stitch Core verschmelzen können, statt erst viel später
während der Boardproduktion. Das wird mit Maschinen gemacht und
ist dementsprechend absolut kontrollier- und messbar. Das wird MSL
Fusion (Monocoque Structural Laminate) genannt und bedeutet, dass
wir jetzt Boards mit einem hochwertigen kosmetischen Finish haben,
die bis zu 2kg leichter und bei weniger Luftdruck trotzdem stabiler
sind.“
Dabei muss man sich die Konfiguration der Drop Stitch Konstruktion
genau anschauen, denn wenn sie nicht eng genug gewebt ist, hält sie
keinen Druck über 1,17-1,37 Bar aus. Trotzdem bemerkt Scott Warren
von Starboard: „Die Materialien machen einen weiteren Sprung zu
besserem, technischen Verständnis. Die neuen Inflatables sind leichter,
steifer und stärker als je zuvor und sorgen damit für das beste
Paddel-Erlebnis. Die größte Entwicklung hat sich beim Material selbst
vollzogen, das jetzt leichter und stabiler ist, aber gleichzeitig so flexibel
Frankreich, Spanien, Portugal oder auch in Skandinavien verkaufen sich
dagegen auch harte Bretter.“ Delpero von BONZ geht sogar noch weiter:
„Wir glauben, dass sich der Markt bald stabilisiert,“ während Helgo Laas
es noch positiver sieht: „In bestimmten Ländern wird es bis auf 90%
gehen.“
Karin Gertenbach, Head of Marketing bei Fanatic International meint:
„Die Zahlen von iSUPs steigen weiter, da viele mit einem aufblasbaren
Modell starten, das ist bei der Handhabung und Lagerung noch
einfacher als ein reguläres SUP. Hobby-Nutzer werden wahrscheinlich
auch ein paar Saisons dabei bleiben, aber ich habe selbst schon oft
mitbekommen, wie sich viele Kunden dann doch noch ein hartes Board
kaufen. Vielleicht sogar zusätzlich, wenn sie eine richtige Leidenschaft
fürs Paddeln entwickeln.“
„Wir sind unserem Forecast
entsprechend gewachsen und rechnen
auch weiterhin mit mindestens 30%.“
Luke Green von Red Paddle Co.
Mit ihrer Fabrik in Vannes, die nur Hardboards herstellt, fährt Bic
eine anderen Linie und Benoit Tréguilly, Marketing & Communication
sieht eine Stabilisierung, während Scott von Starboard erklärt: „In den
letzten Jahren waren aufblasbare Boards die Marktführer. 2016 wird
das Wachstum weiter expandieren, je mehr der Sport ins Licht der
weltweiten Medien rückt“. Die Lifestyle-Klamotten Marke Brunotti ist
kürzlich ebenfalls ins SUP Geschäft eingestiegen und hat ehrgeizige
Pläne, wie Casper Bleijenberg, Brunotti Sales Director mitteilt: „Der
SUP Trend wächst rasant und spricht eine komplett neue Zielgruppe an,
was auch noch ein paar Jahre so bleiben wird.“
photos: Fanatic
Dabei ist klar, dass der aufblasbare Markt die Verteilung zwischen
Hardboards und Inflatables komplett verändert hat, indem er ganz neue
Konsumenten angelockt hat, wie Red Paddles Luke zusammenfasst:
„Diese Technologie hat es dem Sport erlaubt, sich wirklich zu
entfalten und unser Fokus auf hochwertige Produkte mit authentischer
Performance bedeutet, dass diese Sparte auch weiterhin schnell
wachsen wird. Heute gibt es für alle Paddelfreunde tolle Produkte,
von Schulen über Familien bis hin zu allen, die nach einer möglichst
praktischen Lösung suchen. Wenn sich dieser Trend weiter so
entwickelt wie in den letzten fünf Jahren, wird sich alles noch mehr in
diese Richtung verlagern.“
und robust, wie es aufblasbare Produkte verlangen.“
INFLATEABLES VERKAUFSZAHLEN
Im Zuge der Reifung des Marktes fällt es führenden Brands schwerer,
ihre Marktanteile zu behalten, da immer mehr Firmen sich ihren Weg
in den aufblasbaren Sektor bahnen, der mittlerweile, je nach Land, 8090% des gesamten Marktvolumens ausmacht. In Deutschland kommt
der sogar, wie Red Paddle Vertriebler Markus Schörling auf der Paddle
Expo meinte, auf 90%.
Allerdings entwickelt sich dieser Trend auch weiter, wie Silvain
von Lokahi betont: „Es hängt ganz davon ab, wie man es sieht. In
Deutschland sind heute 98% der SUP Boards aufblasbar. In Ländern wie
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WACHSTUM IN 2015
Mit steigendem Interesse an SUP blieb auch der Absatz weiterhin
stark, was an vielen Agenturen allerdings vorbei ging. Brands mit
strukturiertem Vertrieb liegen hier klar vorn, bestätigt Luke von
Red Paddle: „Wir sind unserem Forecast entsprechend gewachsen
und rechnen auch weiterhin mit mindestens 30%. Vor allem in
Schwellenmärkten ist das Potential groß, die Zahlen an unsere
weltweiten Verkäufe anzupassen. Das ist das schöne an SUP: es ist der
einzige Boardsport, den man in jedem Land machen kann!“
Was bedeutet das für Marken, die im Wassersport breiter aufgestellt
sind? Jacopo Giusti von RRD berichtet: „SUP ist bei uns in einem
Jahr von 18% zu 25% des gesamten RRD Umsatz gestiegen. Neben
Windsurfen, Kiteboarden, Wetsuits und Boardsport Accessoires wird
SUP jedes Jahr wichtiger.“ So ist die Aussicht am Ende des Sommers
ziemlich gut, meint Starboards Scott:„Wir hatten wieder ein tolles
SUP Jahr und langsam wird der Sport auch als Ganzjahres-Aktivität
gesehen, was noch mehr Möglichkeiten eröffnet.“
trend report
hinzu und schließt ohne zu zögern: „MSL Fusion ist die wichtigste aller
Neuerung in der Boardkonstruktion.“
GÜNSTIGE OPTIONEN
Das ¤400 Aufblasbar-Set (Board, Paddel & Pumpe), das diesen Sommer
so beliebt gewesen scheint, war extrem günstig (mehr als 50% unter
dem Preis eines normalen All-Round Inflatables). Dieser extrem
niedrige Preis hat aber auf jeden Fall seine Kosten, denn statt auf
einem ausgeklügelten Board steht der Kunde nur auf einer wabbeligen
Matratze. Vielleicht macht er damit sogar eine gute Erfahrung, wird von
seinem ersten Produkt aber auf jeden Fall enttäuscht sein. Wenn solche
Neueinsteiger nicht verstehen, dass der Grund dafür die schlechte
Qualität ider Ausrüstung war (zu geringer Luftdruck, schlechter Shape
und Konstruktion in Kombination mit einem fadenscheinigen Paddel),
sind sie unter Umständen komplett desillusioniert.
Helgo Laas von SIC erklärt die Problematik: „Der Markt für Inflatables
steht unter enormem Preisdruck, nicht zuletzt auch wegen steigenden
Lohnkosten in Asien sowie dem starken Dollar. Der Hardboard Markt
scheint davon weniger betroffen, allerdings hängt das stark von der
jeweiligen Produktion ab.“ Die Marken, die noch in Europa produzieren,
haben davon dagegen profitiert, da ihre Produkte in Euro verkauft
werden.
FAZIT
Wie wir von den einschlägigen Marken gehört haben, bleibt der Trend
zum einfachen Einstieg weiterhin bestehen. Die Kunden schauen
genauer hin. Vor allem wenn sie länger dabei sind, werden zum Beispiel
auch High Performance Paddel mit unterschiedlichem Flex zum einem
wichtigen Teil der Ausrüstung.
photo: Red Paddle Co
In den USA wächst gleichzeitig die SUPIA (SUP Industry Association)
und unterstützt die Surf Expo in Orlando sowie den Outdoor Retailer’s
Summer Market in Salt Lake City. Bei uns zieht die deutsche Paddle
Expo immer mehr Besucher und positioniert sich als wichtigste
europäische SUP Messe.
NEUE TECHNOLOGIEN
Im Zuge der schnellen Entwicklung im SUP Markt haben viele
Produktentwickler ein besonderes Augenmerk auf einfache Handhabung
und Modelle, die spezielle für Anfänger konzipiert sind. Was den
Einstieg für sie noch leichter macht, als je zu vor. Das unterscheidet
sich stark von anderen Sportarten, die in der Vergangenheit nicht so
clever waren. Wie zum Beispiel Windsurfen, das auch wegen seinem
starken Fokus auf Produkte für Elite-Kunden einen starken Rückgang
erlitt. Gleichzeitig hilft der Fortschritt mit High Modulus Carbon
dabei, leichtere und fester Race Hulls zu bauen, wie Karin von Fanatic
anmerkt: „Unsere Hardboards lassen wir zu 95% weiter in unserer
hochwertigen Produktionsstätte mit exklusiven Layups fertigen.“
Da Inflatables so ein wichtiger Teil der Industrie geworden sind, zielen
viele Entwicklungen auf die dafür verwendeten Materialien ab, wie
die bereits erwähnte MSL Technologie von Red Paddle. „Die neue
Laminierung reduziert auch das Schwinggewicht, was die Boards
reaktionsschneller und damit einfacher zu steuern macht.“ fügt Luke
Nach über 10 Jahren kann man ohne Gefahr sagen, dass SUP die
Kinderstube hinter sich gelassen hat. Hoffentlich sind die Lektionen aus
anderen Sportarten, die zu schnell zu groß geworden sind, dabei nicht
untergegangen. Dann hat die SUP Industrie eine strahlende Zukunft vor
sich, in der jeder neue Kunde von positiven Erlebnissen berichtet, um
die Leidenschaft für SUP noch weiter zu verbreiten.
HIGHLIGHTS
laminierte, ultraleichte Inflatable-Materialien
einfache Einsteiger-Modelle
über 30% Wachstum bei aufblasbaren Boards
europäische Produktion auf dem Vormarsch
Inflatable macht bis zu 80% des Marktes aus
„Die Zahlen von iSUPs steigen weiter, da viele mit einem aufblasbaren Modell starten, das
ist bei der Handhabung und Lagerung noch einfacher als ein reguläres SUP. Hobby-Nutzer
werden wahrscheinlich auch ein paar Saisons dabei bleiben, aber ich habe selbst schon oft
mitbekommen, wie sich viele Kunden dann doch noch ein hartes Board kaufen. Vielleicht
sogar zusätzlich, wenn sie eine richtige Leidenschaft fürs Paddeln entwickeln.“
Karin Gertenbach, Head of Marketing von Fanatic International
24
photo: Melon
trend report
50 SHADES OF NEW TRENDS
Nach mehreren actionreichen Saisons mit gewagten neuen Styles und innovativen Entwicklungen in Material- und
Glastechnologie beruhigt sich der Sonnenbrillensektor 2016 ein wenig. Das gibt den Trends Zeit, in der Bevölkerung
anzukommen und ermöglicht es den Brands gleichzeitig, ihre Styles zu verfeinern und zu etablieren.
Von Anna Langer.
„Einfach vereinfachen“ ist laut James Robinson, Carve Art Director/Brand
Manager, das Motto für das Jahr 2016 und steht damit im Gegensatz zu
den vielen neuen Trends der letzten Saisons. „In den vergangenen Jahren
ging es um leuchtende, plakative Neonfarben“, stellt er fest und fasst
zusammen: „Eyewear liegt nicht mehr im Hauptfokus, sondern ist Teil des
kompletten Looks.“
Design verbunden, das visuell für das Label spricht“, so Mike Tobia,
Director of Product. Electric schlägt eine ähnliche Richtung ein: die neue
S-Line kombiniert Style mit Performane „in einer Mischung aus unseren
beliebtesten Styles mit verschiedenen, leistungssteigernden Merkmalen.
Das ist unsere Antwort auf den Mangel an gut aussehenden PerformanceProdukten.“
ATHLEISURE
In Zeiten, in denen die Fusion von Sport- und Freizeitlooks unter dem
Schlagwort „Athleisure“ gefeiert wird (siehe Trend Report der Women’s
Activewear auf Seite 42), sollten Sonnenbrillen ebenso wie ihre Träger
die Balance zwischen Abenteuer und urbaner Mode reflektieren (wie auch
viele andere Produkte, siehe Trend Report Rücksäcke & Reisegepäck auf
Seite 61).
„Die Athleisure-Bewegung hat einen wesentlichen Einfluss auf Fashion
und Accessoires. Das führt dazu, dass die Kunden nach Produkten
suchen, die sowohl gut aussehen, als auch funktionelle Aspekte
erfüllen, wie polarisierte Gläser oder Hytrel™-Rahmen“, sagt Juliette
Koh, Spy Curator of Happy Eyewear (Product Director). Mit dem Launch
der XP Performance-Linie bediente Dragon diese Nachfrage bereits
im vergangenen Jahr. „Die diesjährige Kollektion umfasst ein noch
breiteres Sortiment von richtungsweisenden Lifestyle-Designs bis hinzu
erstklassigen Performance Features. Das wird durch ein einheitliches
Shred Optics bezieht sich ebenfalls auf den „Wunsch der Konsumenten
nach der perfekten Kombination von Style und Performance bei jeder
gekauften Sonnenbrille“. Animal findet auch, dass „Sportsonnenbrillen
zunehmend Lifestyle inspiriert sind“ und Zeal bringt seine automatische
Goggle-Technologie ins Spiel, „um einen nahtlosen Übergang der
Glastönung, unabhängig vom Wetter, zu garantieren“, sagt Nate Hrivnak,
Zeal Marketing.
Roxy und Quiksilver hingegen halten an ihrer Zweiteilung fest:
„Performance und Lifestyle“ für die Mädels, „Performance und Modern
Original“ für die Jungs. „Die Produkte konzentrieren sich auf Qualität
und Innovation, die im Sportsektor (Surf/Snow) eine Rolle spielen. Im
Hauptfokus stehen Optik-Technologien und Rahmeneigenschaften”, so
Eyewear Product Manager JP Bonnemason. „Unsere Lifestyle/Modern
Original-Kollektionen basieren auf dem Fashion-Kernmarkt und aktuellen
Sonnenbrillentrends.“
27
trend report
haben sie auch Styles im Sortiment, welche die Nachfrage nach
„leichtgewichtigen und simplen Designs“ mit schmaleren Formen
bedienen. So wie die neue Spy Cameo, die „eine filigrane, aber starke
Ästhetik“ aufweist oder Raens „super dünne Acetat-Metallrahmen“, die
laut Rob Fairweather von UK Sales einen beeindruckenden 3D-Look
erzeugen.
photo: Von Zipper
Besonders interessant ist das für Frauen, die Unisex-Modelle
bevorzugen. Electric, Shred und Animal haben aber noch mehr feminine
Modelle im Angebot und bauen ihre Linien in diesem Sektor aus.
Ein wesentlicher Faktor im Bereich Performance ist die Passform der
Sonnenbrillen. Hier spielt vor allem die Nase eine wichtige Rolle: die
Brille sollte weder rutschen noch drücken.
Smith löst das Problem mit „gummierten Nasen- und Schläfenpads
und Smith’ neuer, abnehmbarer Halteschnur“ sowie „maßgefertigter,
verstellbarer Nasenpadtechnologie“ an den Metallmodellen. „Nasenpads
mit doppelt verstellbarer Position sorgen für eine individualisierte
Passform, in der sich auch die Haare nicht verheddern, wenn die Brille
auf dem Kopf getragen wird“, schildert Joe Snyder von Smith. Electric
arbeitet ebenfalls mit „Nasen- und Schläfenpads, damit die Brille auch
bei schneller Bewegung oder beim Schwitzen nicht verrutscht.“ Auch
Neff setzt auf Gummi-Nasenpads bei den beliebtesten Modellen.
RETRO-LOOKS
Retro-Brillen sind nach wie vor angesagt – egal, ob im Performanceoder Lifestyle-Bereich. Kein Wunder, denn „runde Brillengestelle sind
heiß“, findet Dennis van den Ven von Sinner. Neff sieht das ebenso und
kürt das Oswald-Modell, eine „abgerundete Fassung, die modernes
Design mit Retro-Style kombiniert“, zu den Favoriten für 2016. Raen
setzt auf „Retro-Styling mit modernem Acetat und Veredlungen“. Auch
Carve ist sicher, dass „klassische Styles wie Wayfarer- und AviatorModelle ein Comeback feiern.“ Gloryfy integriert in seine Linie eine
„neue Version des klassischen Wayfarer-Looks, aber mit bruchsicherer
Technologie und unserem eigenen Design. Die matte Beschichtung in
Kombination mit den verspiegelten Gläsern gibt ihm einen einzigartigen
Look!”, so Claudio Blassnig, Head of Marketing.
Während Dirty Dog ein Comeback des Wrap-Styles erwartet,
28
SCHMAL & GRÜN
Ein weiterer Trend, der den Damen der Schöpfung zugute kommt, sind
die neuen, federleichten Brillen. Laut General Manager Martin Jones
verwendet Dirty Dog zwar keine neuen, spezifischen Materialien,
„entwickelt aber leichte Optionen, die besonders flexibel und
komfortabel sind.“ VonZipper setzt Nylon Grilamid für die „sportlicheren
Styles ein und ergänzt das Ganze mit Strapazierfähigkeit und wenig
Gewicht,“ so Aecio Flávio Costa, Brand & Marketing Manager Europe.
Shred ließ sich die NOWEIGHT™-Formel für extraleichte Gläser sogar
patentieren. Metall ist eine weitere Option für leichte Rahmen, wie
man bei Animal sieht. Spy probiert ebenfalls, „was man mit Metall
machen kann“, außer dem „immer gleichen Aviator“ und experimentiert
mit „verschiedenen Metallprofilen, Größen und Formen.“ Carve führt
„Aluminiumbügel“ ein, in Kombination mit TR90, „das über eine
Speichertechnik und extreme Flexibilität verfügt. Styles wie die DC
können platt gedrückt werden und federn sofort in ihre Ausgangsform
zurück“, berichtet James. Sinner setzt dieses extrem biegsame Material
vor allem in der Kinderkollektion ein, damit die Brillen nicht so schnell
kaputt gehen.
Unsinkbare Sonnenbrillen spielen nach wie vor eine wichtige Rolle - vor
allem im Wassersport. Dragon erweitert die H20-Kollektion mit neuen
Styles, „jetzt auch in farbigen Fassungen.“ Dirty Dog arbeitet ebenfalls
an der „Entwicklung von schwimmenden Modellen für den Outdoor- und
Extremsportbereich.“
Umweltfreundliche Sonnenbrillen sind noch immer in der Minderheit,
aber das Angebot wächst stetig. Smith verwendet Evolve, ein Material,
das auf „53% biologischen Stoffen“ basiert, und erweitert die Kollektion
zur „größten umweltfreundlichen Sonnenbrillenlinie weltweit.“ Und auch
Zeals Firmenethos lautet: „Wir sind der Meinung, dass Sonnenbrillen
handgefertigt sowie mit dem kleinstmöglichen ökologischen Fußabdruck
designt werden sollten. Das ebnet den Weg für verantwortungsvolle und
stylische Sonnenbrillen, die den Abenteuern des Lebens gewachsen
sind. Wir arbeiten mit den Besten der Industrie zusammen und bieten
so in Italien produzierte Rahmen aus M49 – einem umweltfreundlichen
Acetat mit höchster Passform. Die sind handgefertigt, strapazierfähig
und in einer anaeroben Umgebung dennoch in nur 18 Monaten
biologisch abbaubar.“ Sinner konzentriert sich ebenfalls „zunehmend
auf umweltfreundliche Produkte“ und führt 2016 ein neues,
umweltfreundliches Material ein. „Mit der brandneuen CX ECO
FRIENDLY SERIES haben wir unsere handgefertigte, umweltfreundliche
Bambus-Sonnenbrillenkollektion fertig gestellt. Diese Modelle sind zu
100% recycelbar und umweltfreundlich produziert“, erklärt Dennis.
INTELLIGENTE GLÄSER
Wie Technologie allgemeint, entwickelt sich auch die in
Sonnenbrillengläsern integrierte rasend schnell. Kaum vorstellbar, wie
viele verschiedene Funktionen mittlerweile in den Gläsern stecken. Bei
POC werden sie sogar zum Lebensretter: „In einer Kollaboration mit Carl
Zeiss Vision verfolgten wir das Ziel, Leben zu retten und Unfallfolgen
zu reduzieren, indem wir die Sicht verbessern und so die Reaktionszeit
minimieren“, sagt Product Developer Tove Fritzell. „Über eine Analyse
der äußeren Faktoren, die Performance und Sicherheit beeinflussen,
haben wir unsere Brillen für spezielle Aktivitäten optimiert. Die
Tönungen weisen spezifische Transmissionskurven auf, die Kontraste
erzeugen, wo sie gebraucht werden.”
29
trend report
Die Smith ChromaPop-Technologie verspricht dank stärkerer Kontraste
ebenfalls eine bessere Sicht. Das Design soll „Farben verbessern und
erstklassige optische Klarheit“ schaffen, ebenso wie Spys ‘Happy Lens
Technology’, die polarisierten SINTEC® und photochromen TRANS+®Gläser von Sinner oder Shreds ‘No Distortion’-Gläser, die „mit der US
Air Force unter den härtesten Bedingungen getestet“ wurden. Auch
Zeal hat neue„automatische Brillengläser“ in den Modellen Big Timber
und Decoy, die unterschiedlich viel Licht durch lassen (15-28% VLT),
„damit du dich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf den Weg
konzentrieren kannst, ohne die Brille zu wechseln.“
SPIEGLEIN, SPIEGLEIN
„Revo,“ also verspiegelte Gläser, bleiben uns auch 2016 erhalten. Hier
finden wir sowohl klassisch, kräftige als auch weichere Nuancen wie
„Bronze Fade w/ Silver Mirror“ oder „Green Polar w/ Blue“ bei Spy,
dezentes metallisches Silber und Rosa bei Electric und „RegenbogenGläser“ von Animal. „Vielfalt und Auswahl bestimmen unser
Kernangebot. Je nach Vorliebe des Kunden haben wir acht verschiedene
Farbtöne, sowie eine breite Auswahl an Revo-Beschichtungen im
Sortiment“, sagt James Pointer von Melon Optics. Darüber hinaus
arbeitet das Label „an der Verbesserung der wasserabweisenden
und der Anti-Kratz-Funktion und an der Entspiegelung der
Gläserinnenseiten.”
Quicksilver schlagen die gleiche Richtung ein, schließlich „ist dieser
Markt besonders wichtig“ für sie. Kinder und Teenager „sind nach wie
vor unsere beste Zielgruppe, weil sie dank Roxy und Quiksilver mit
den Logos, Farben und neuen Konzept Spaß an einem medizinischen
Accessoire haben können.” VonZipper betrachtet den „ophtalmischen
Markt als wesentliche Erweiterung des Labels. Wir haben eine
Weile ausgesetzt, jetzt ist es an der Zeit, mit neuer Stärke und einer
RX Collection zurückzukehren.“ Zeal fasst zusammen: “RX ist ein
wesentlicher Aspekt unseres Vorhabens, uns innerhalb der optischen
Industrie als Spitzenreiter zu etablieren. Das ist für alle Vier-Augen da
draußen, die Zeals Vorzüge erkennen und dabei weder Qualität noch
Komfort opfern wollen.”
Bei all dem scheint sich vor allem ein Trend herauszukristallisieren: die
Brillen, die sich im Boardsport-Sektor entwickeln, werden mit jedem
Jahr besser.
Dirty Dog kombiniert „Silver Mirror“ mit einem mattschwarzen Rahmen,
den auch Spy betont: „Nach dem Erfolg unserer Soft Matte BlackKollektion haben wir matte Töne bei den Tortoise-Farben – klassisches
„Nasenpads mit doppelt verstellbarer Position
sorgen für eine individualisierte Passform, in der sich
auch die Haare nicht verheddern, wenn die Brille auf
dem Kopf getragen wird“ Joe Snyder,Smith
Braun, helles Lila und Grüntöne – eingeführt“, erklärt Juliette.
ALLE FARBEN DES REGENBOGENS
Passend zum „simplen“ Look feiern gediegene Schattierungen
ein Comeback, insbesondere bei den Lifestyle-Modellen von Roxy,
Quiksilver und Carve. Electric übernimmt diesen erdigen Vibe ebenfalls
in seinen Fassungen und „erforscht die dunkleren Erdtöne wie
dunkelgrün und oliv.“
KORREKTURBRILLEN
Laut Spy ist bunt auch bei Korrekturbrillen im Kommen: „Die
wichtigsten Trends sehen wir in den Farben. Während Schwarz ein
Beststeller unter den Sonnenbrillen ist, sind die Kunden mit ihren
RX-Rahmen überraschend mutig. Wir erweitern unser Angebot hier
mit neuen Farben wie Green Smoke oder Translucent Sepia.“ Dragon
vergrößert seine RX-Linie ebenfalls „mit drei neuen Kollektionen, die
auf unsere jüngeren Kunden zugeschnitten sind. Die Detail Collection
schlägt eine Brücke von den Sonnenbrillen zur RX Line§. Roxy und
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photo: Electric
Shred fügt „Holzeffekte und Struktur“ hinzu, außerdem wird es im Jahr
2016 viele Print-Fassungen geben. Melon „konzentriert sich auf die
vielfältige Farbgebung in der Premium und Original Collection. Dazu
gehören benutzerdefinierte Acetate und limitierte Print-Modelle.“ Auch
Neff arbeitet mit „saisonalen Mustern“. Dirty Dog „ist sicher, dass
Farben 2016 eine Schlüsselrolle spielen, sowohl beim Rahmen als auch
bei den Gläsern.“
HIGHLIGHTS
Simpel, simpler, am simpelsten
Funktionelle Gläser
‘Athleisure’-Styling
Leicht und schmal
pictorial
SUNGLASSES PICTORIAL
ANIMAL / Line
ANIMAL / Slip
ANIMAL / Rip
CARVE / Porto
CARVE / Crew
CARVE / Hot hot
DIRTY DOG / Vango
DIRTY DOG / Primp
DIRTY DOG / Beast
DRAGON / Watermanx
DRAGON / Roadblock
DRAGON / Monarch
ELECTRIC / Riot
ELECTRIC / Leadfoot
ELECTRIC / Knoxville
GLORIFY / Moonshiner
GLORIFY / Deja Vu
GLORIFY / Bon Voyage
MELON / Anvil
MELON / Tripper
MELON / Layback
NECTAR / Roscoe
NECTAR / Freeport
NECTAR / Tahoe
NEFF / Zero
NEFF / Brodie
NEFF / Jillian
pictorial
POC / Did glacier Jeremy Jones
POC / Crave Molybdenite
POC / Aspire Uranium
QUIKSILVER / Chaser
QUIKSILVER / The ferris
QUIKSILVER / Django
ROXY / Joplin
ROXY / Mellow
ROXY / Bridget
SHRED / Lance
SHRED / Belu$ski
SHRED / Axe
SINNER / Santos
SINNER / Red Forrest cx
SINNER / Beech
SMITH / Rockford
SMITH / Ramona
SMITH / Guide choice
URBAN BEACH / Tron wayfarer
URBAN BEACH / Kyle retro cat eye
URBAN BEACH / Hank wayfarer
VON ZIPPER / Plimpton
VON ZIPPER / Howl
VON ZIPPER / Buelah
ZEAL / Cascade
ZEAL / Carson
ZEAL / Big Timber
bigwig interview
bigwig interview
Parallel wuchs eine Generation heran, die große Brands viel kritischer
beurteilt. Heute kauft ein junger Kunde einfach das beste Produkt, das
er beispielsweise im Netz finden kann. Wir gingen durch eine sehr
schwierige Zeit und mussten uns erstmal wieder selbst finden.
Wie habt ihr das angestellt?
Das Erste, was getan werden musste, war die Dinge wieder zu
vereinfachen. Der europäische Markt ist sehr kompliziert, hat viele
verschiedene Sprachen, Länder, Geschmäcker, Währungen... Man muss
sich auf die richtigen Dinge fokussieren, was in unserem Fall hieß,
unserer Philosophie von „der ultimativen Surfing Company“ treu zu
bleiben und sie den Kunden wieder ins Gedächtnis zu rufen. Wenn wir
das richtig anstellen, werden wir wieder auf natürliche Art wachsen,
anstatt es krampfhaft zu versuchen.
Heute konzentrieren wir uns wieder auf unsere Kernprodukte.
Neoprenanzüge, Swimwear, Boardshorts, Uhren und im Winter
technische Produkte für den Berg. Inzwischen haben wir 50% weniger
Produkte als zuvor.
Eines unserer größten und wichtigsten Standbeine sind die
technischen Produkte. Wir können die großartige Technologie in
unseren Produkten nutzen, um einen „Unique Selling Point“ zu
generieren. Dafür haben wir stark an der Produkt-Qualität gearbeitet.
Wir wollten sicher gehen, dass wenn ein Kunde ein Rip Curl Produkt
kauft, er auch lange Spaß damit hat.
WILCO PRINS,
CEO RIP CURL EUROPE
1969 gründeten die beiden leidenschaftlichen Surfer Doug Warbrick und Brian Singer die Surfboard-Firma Rip Curl
im australischen Torquay. Schnell kamen zu den ersten paar Surfbrettern auch Wetsuits ins Sortiment, denn die
kühlen Bells Beach Sessions waren ohne Neos kaum auszuhalten. Über die Jahrzehnte wuchs Rip Curl zu einem
innovativen Brand mit einem der stärksten Athleten Teams im Business.
1997 stand Wilco Prins das erste Mal als Praktikant in den Räumlichkeiten von Rip Curl, ab 2000 dann regelmäßig.
Seit 2013 ist er der CEO bei Rip Curl Europa. Für dieses “Big Wig“-Interview reiste unser Autor Francois Applagnat
zum Rip Curl European HQ in Soorts Hossegor und plauderte mit Wilco über Innovation, neue Produktsegmente
und Strategien.
Kannst du uns einen kurzen Überblick über die Geschichte von Rip
Curl Europa geben und wie die Geschäfte laufen?
Rip Curl wurde 1969 von Brian Singer und Doug „Claw“ Warbrick
in Torquay (Australien) gegründet. Sie starteten die Firma mit der
Produktion von ein paar Boards und als sie eines Tages nach einer
Bells Beach Session fröstelnd um eine Schüssel heiße Bohnen
saßen, fragten sie sich: „Warum machen wir eigentlich keine eigenen
Neoprenanzüge?“
Während ihrer vielen Reisen verbreiteten Brian und „Claw“ den
Namen Rip Curl und trafen dabei auf begeisterte Surfer auf der
ganzen Welt. Die Firma wuchs somit langsam aber sicher auch
außerhalb Australiens und tauchte mit ihren Produkten überall dort
auf, wo Surfen groß war. 1983 fügte sich die Marke schließlich in
die vorhandenen Strukturen des europäischen Marktes ein und
etablierte sich zuerst hier in Hossegor, Frankreich. Maurice Cole, ein
berühmter australischer Shaper, hatte sich damals gerade auch in der
Gegend niedergelassen und arbeitete als Lizenznehmer für Rip Curl
Surfboards. Dort traf er auf Francois Payot und startete wenig später
zusammen mit Fred Basse durch. Auch heute sind noch viele der alten
36
Crew in der Firma tätig.
Die Vision war, Rip Curl auch in Europa als „den ultimativen SurfBrand“ zu etablieren und die Firmen-Philosophie von „The Search“ zu
verbreiten. Dieses Motto wird in allen Regionen gleich behandelt und
wir achten darauf, dass wir nicht nur die besten Produkte für unsere
reisenden Kunden liefern, sondern dass auch unsere gesamte Crew
dieses Motto lebt. Denn genau deshalb gibt es uns, wir wollen so oft
es geht Surfen gehen.
Der Wachstum von Rip Curl war und ist in den verschiedenen Regionen
sehr unterschiedlich verlaufen und Europa ist da sehr speziell. Wir
haben sehr wenige Hauptstädte oder Metropolen an den Küsten. Daher
stellte sich die Frage: wie entwickeln wir den Brand und wie erreichen
wir die Leute, die im Landesinneren leben, mit unserer Surffirma? Das
war eine echte Herausforderung, bei der wir in der Vergangenheit gute
aber auch schlechte Entscheidungen getroffen hatten. Letztendlich
profitierten wir aber von großartigem Wachstum... bis 2008. Da
rannten wir plötzlich gegen eine große Wand. Nichts ging mehr, die
Weltwirtschaftskrise hatte uns im festen Griff.
Habt ihr auch an euren Vertriebskanälen gearbeitet?
Wir befinden uns nicht mehr an dem Punkt, wo wir rein Masse
verkaufen wollen. Heute verkaufen wir Qualität. Und die Qualität, für
die unsere Produkte stehen, sollte sich auch in unserem Vertrieb und
Einkauf widerspiegeln.
Als Erstes arbeiteten wir daher an unserer Effizienz. Wir machen jetzt
weniger Produkte, und können daher auch gezielter einkaufen. Als
positiven Nebeneffekt haben wir weniger Überschuss und müssen
die ältere Ware am Ende nicht über das Internet oder Outlet-Stores
verscherbeln.
Auch die Zusammenarbeit mit unseren Kunden haben wir genau
durchleuchtet und geprüft, wo wir es Raum für Optimierungen gibt.
Wir haben angeschaut, wo es Probleme gab, vor allem was die
Profitabilität, sowohl von unserer Seite, als auch von Kundenseite
her angeht. Darauf hin haben wir ein paar Kundenbeziehungen direkt
aufgelöst.
Als dritten Punkt stellten wir uns die Frage, was wir eigentlich genau
verkaufen wollen? Dabei geht es uns vor allem darum, qualitativ
hochwertige Produkte mit einer guten Geschichte zu verkaufen,
anstatt an Volumen und Preisen zu schrauben. Inzwischen sind wir da
wieder auf einem sehr guten Weg.
Unsere Produkte vertreiben wir in unseren eigenen Rip Curl Läden
entlang der Atlantikküste. Wir haben rein technische Läden, wie hier
in Hossegor und in Bidart. In Peniche haben wir einen Pop-Up-Store
und einen 300 Quadratmeter großen Laden gebaut. Alle Geschäfte,
die in der Nähe von lebhaftem Surftourismus liegen, laufen gut. Wir
fokussieren uns daher auf Schlüssel-Locations an der Küste und in
Ski-Resorts wie Chamonix, Alp d’Huez oder Annecy.
15% des Umsatzes machen wir inzwischen über diese Läden, rund
40% über unser „Core-Netzwerk“ und den generellen Einzelhandel,
den Rest online – wobei die genauen Internet-Zahlen schwer zu
ermitteln sind. Wir haben viele Kunden, die sowohl in ihren Shops, als
auch in ihren Onlinestores verkaufen. Unsere Hauptkunden sind dabei
Blue Tomato, Surfdome und Junkyard.
Circa 15% unseres Umsatzes machen Neoprenanzüge aus, allerdings
kosten sie uns auch 25% unseres Investments. Wir haben unsere
eigene Produktion extra für Neos und stecken dort viel Zeit und Geld
hinein. Ebenso ist der Service ein wichtiger Punkt bei uns. Wenn man
ein Rip Curl Produkt mit laufender Garantie hat, wird man in der Regel
innerhalb von 48 Stunden eine Antwort von unserem Repair-Service
bekommen.
Wir versuchen immer, einen roten Pfaden durch all unsere
Kollektionen laufen zu lassen. Wie bei der G-Bomb Kollektion für die
Frauen, die sich vom Bombshell Neoprenanzug, über den Bomb Bikini
bis zur Mirage Swiwear-Linie erstreckt. Man sieht also eine klare
Segmentierung und hat einen ebenfalls klaren Übergang von den
technischen Produkten bis hin zu den „Lifestyle“_Produkten. Es geht
immer darum, einzigartige Kaufreize zu setzen.
Heute bringen technische Produkte mehr als 50% unseres Umsatzes.
Dazu zählen Swimwear, Boardshorts, Neoprenanzüge, Uhren und
unsere funktionalen Berg-Produkte.
In welche Richtung wollt ihr mit euren Neoprenanzügen gehen?
Unser Fokus lag immer auf der Frage, wie man einen Neo wärmer,
aber gleichzeitig dehnbarer und flexibler macht. Vor fünf Jahren
habe ich mich noch in Torquay um die Neoprenanzüge gekümmert.
Eines Nachts kamen wir auf eine großartige Idee: warum machen wir
nicht einen Anzug, der super schnell trocknet, so dass du auch alle
Sessions nach der ersten immer in einem warmen, trockenen Anzug
starten kannst? Das war der Moment, in dem wir uns den Flash Bomb
ausgedacht haben.
Wie geht ihr bei der Projektentwicklung für neue Produkte vor?
Wir arbeiten oft parallel an verschiedenen Projekten. Für einige
davon haben wir eine Deadline und sagen uns: das sollten wir in fünf
Jahren erreicht haben. Dann haben wir Projekte, an denen wir einfach
arbeiten und schauen, was passiert. Das sind meistens die, bei denen
wir so lange tüfteln, bis etwas wie der Flash Bomb oder die GPS
Uhren bei heraus kommen.
Was wird der nächste große Schritt bei euch sein?
Wenn wir eines Tages eine echte Alternative zu Neopren finden, was
wärmer, genauso dehnbar, dünner und umweltfreundlicher ist, dann
sind wir einen riesigen Schritt weiter. Momentan existiert das noch
nicht. Aber wir arbeiten eng mit verschiedensten Partnern zusammen,
um eine Lösung zu finden. Leider ist man am Ende meistens davon
abhängig, was das Militär herausbringt oder was in der Autoindustrie
passiert.
Im Moment wird immer noch ausschließlich Neopren als Material
benutzt. Das hat einfach den Grund, dass es sonst nicht viele
Einsatzbereiche gibt, in denen seine spezielle Kombination aus
Eigenschaften gebraucht wird. In der Autoindustrie braucht man zum
Beispiel Wärme-Isolation, aber keine Dehnbarkeit.
Kannst du uns nochmals erklären, wer hinter der „Crew“ steckt, von
der du am Anfang gesprochen hattest?
Das Senior Management von Rip Curl Global ist seit durchschnittlich
zehn bis 15 Jahren in der Firma tätig. Es ist eine sehr kleine, eng
zusammen gewachsene Gruppe. Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt
für den Erfolg einer Firma.
Wir sagen gern: „Disney hat Mickey Mouse, Rip Curl hat seine Crew.“
Rip Curl ist die Summe der Geschichten, Emotionen und des Outputs
seiner Leute. Von Mick Fanning oder Gabriel Medina bis zu den
Mitarbeitern in den Läden, Büros und Lagern.
Es ist die Leidenschaft und der Einsatz der gesamten Crew und der
Input der neuen, jungen Generation der aufstrebenden Stars. Sie
werden die Zukunft der Marke maßgeblich prägen.
37
photo: Section Pole
trend report
ACTION SPORT KAMERAS
&ZUBEHÖR
Im Zeitalter von Facebook, Instagram und Twitter gehören Kameras zu unseren ständigen Begleitern. Wie sonst hält man
sein soziales Netzwerk über alle neuen Erlebnisse auf dem Laufenden? Im Action-Sport-Bereich wollen die Leute gestochen
scharfe Aufnahmen aus der Ich-Perspektive sehen und dementsprechend sind spezielle Action-Sport-Kameras mitsamt
entsprechendem Zubehör zu einer starken Produktkategorie herangewachsen.s.
Anna Langer berichtet über aktuelle Trends.
KAMERA TRENDS
„Harder better stronger faster“ ist nicht nur eine Hymne für ElektroMusik-Fans, sondern das Motto zur Entwicklung elektronischer Geräte,
die immer schneller immer bessere Aufnahmen liefern und immer
robuster werden. Die neue GoPro Session ist kaum größer als das
eingebaute Objektiv und liefert dennoch hochauflösende Aufnahmen.
„Die Geräte werden zunehmend kleiner, während Qualität und Auflösung
zunehmen“, sagt GoPro European Senior Media Relations Manager
Isabel Pakowski. Kameras von Garmin speichern Informationen zu
Standort und Geschwindigkeit per G-Metrix Technologie und der
Gründer von Drift, Sab Jhooti, nennt als wichtigste Innovationen
für 2015 „mobiles Live-Streaming, höhere Videoauflösung und
Bildrate“ sowie „kleinere Geräte“. Gleichzeitig bemerkt TomTom „ein
steigendes Bedürfnis der Leute, ihre Videoaufnahmen zu teilen.“ Dabei
helfen bedienungsfreundliche Kamera-Benutzeroberflächen, LEDFernbedienungen und LCD-Displays.
HIGH TECH
Mittlerweile ist HD-Qualität weitgehend Standard, sogar bei
Einsteigermodellen. Hochwertige Kameras bieten in den meisten Fällen
4K-Aufnahmen, etwa die GoPro Hero4 Black mit bis zu 30 Bildern pro
Sekunde (FPS). Bei 1080-Pixeln Auflösung filmen Kameras von Sony
mit einer Bildrate bis zu 120 FPS, bei 720-Pixeln sogar bis zu 240 FPS.
„Hierdurch kann der Benutzer sehr leicht in Ultra-Zeitlupe aufnehmen,
was eindrucksvolle Bilder liefert“, sagt Alexandre Devulder, Product
Manager of Cameras Europe bei Sony.
Garmin bettet mithilfe der bereits erwähnten G-Metrix Technologie
sogar GPS-Standortdaten in die Videoaufnahmen ein. Dabei helfen
ein eingebauter Bewegungssensor (G-Sensor), ein barometrischer
Höhensensor sowie GPS-Receiver zum Aufzeichnen von Daten zu
Geschwindigkeit und Höhe sowie Schwerkraft und vielem mehr. Über
die ANT+ Schnittstelle ist Aufzeichnung von Puls, Pedalumdrehungen
etc. möglich. „All diese Daten lassen sich im Video über verschiedene
Widgets anzeigen“, sagt Markus Müller, CRAFT – GARMIN Kundendienst.
Aber selbst die beste Videoqualität sorgt nicht für sehenswerte
Aufnahmen, wenn das Bild pausenlos ruckelt. Daher rückt
Bildstabilisierung zunehmend ins Zentrum des Interesses, wobei
Zubehör (siehe weiter unten) sowie eingebaute Technologien große
Hilfe leisten können. Hierzu sagt Alexandre von Sony: „Unsere
Fortschritte in der Steadyshot-Technologie sind unheimlich wichtig
für Benutzer im Sportbereich, die oft bei hohen Geschwindigkeiten
filmen, in denen eine verwackelte Kamera selbst die besten Aufnahmen
komplett ruinieren können.“ Auf wichtige Kriterien angesprochen
meint Alexandre: „Benutzer im Sportbereich verlangen von den
Herstellern vor allem Bildqualität und Benutzerfreundlichkeit. Bei
der Veröffentlichung neuer Modelle liegt unser spezielles Augenmerk
auf Bildstabilisierungstechnologien, mit denen wir den Benutzern
zu Endergebnissen verhelfen, die sie voller Stolz mit anderen teilen
möchten.“
39
trend report
„Harder better stronger faster“ ist nicht nur eine Hymne für Elektro-Musik-Fans, sondern das
Motto zur Entwicklung elektronischer Geräte, die immer schneller immer bessere Aufnahmen
liefern und immer robuster werden.“
DISPLAYS & FERNBEDIENUNGEN
Beim Aufnehmen sehenswerter Filme spielen Kameradisplays und
Fernbedienungen ebenfalls eine bedeutende Rolle. Mit übersichtlichen
Displays lassen sich Kameras leichter an die Umgebungsbedingungen
anpassen. „Die TomTom Bandit Action Camera bietet ein sehr
energiesparendes Display für längere Batteriedauer und ermöglicht den
Benutzern sehr leichte Optimierung der Kameraeinstellungen.“ Sofern
ein Display die Möglichkeit zum Anschauen von Videoaufnahmen bietet,
wie etwa das Drift Ghost-S Colour LCD Display, können die Benutzer
ihre Bildkomposition im Vorfeld testen. Aber selbst ohne eingebaute
Preview-Displays können Nutzer eine Vorschau erstellen, etwa über
mit der Kamera verbundene Software auf Smartphones wie die Garmin
VIRB App oder die GoPro Mobile App. Gleichzeitig eignen sich diese
Apps auch als Fernbedienungen, welche von den Herstellern heutzutage
meistens nur noch bei Premium-Modellen als eigene Hartware
beigelegt werden. Als besonderen Bonus bietet die neu auf den Markt
gekommene Marke Rayen sogar „Videoschnitt-Software von Weltklasse
als kostenlosen Bonus beim Kauf einer Rayen-Kamera.“ Die Software
wird ab der Veröffentlichung der neuen Gold Edition Kamera erhältlich
sein, sagt Donovan.
dadurch störende Vibrationen.“ Weiterhin sagt Keith Bannon,
Business Development bei Jivo: „Der Zubehörmarkt tendiert zu
Geräten, die multifunktionell einsetzbar sind. Weiterhin sorgen wir
für den bestmöglichen Benutzerkomfort.“ Hierbei helfen Produkte
wie das im August veröffentlichte GoGear Cuff, „das nicht nur eine
Handgelenkschlaufe bietet, sondern auch ein360-Grad drehbares
Scharnier.“
Als Pionier für Action-Kamera-Zubehör ist Xsories der meistverkaufte
Hersteller in Frankreich, sagt Global Marketing Manager Ryan Roberts.
Für wackelfreie Aufnahmen sorgt die Marke mit X-Steady Electro 1 Axis,
einer stabilisierenden Halterung, die auch mit Smartphones funktioniert.
„Unser HorizonDrive garantiert, dass der Horizont immer genau
positioniert bleibt und erlaubt es dem Nutzer, dynamisch Objekten zu
folgen und scharf aufzuzeichnen, ohne sich mit der Ausrichtung der
Kamera abmühen zu müssen. Besonders optimal ist die Tatsache, dass
die Halterung ohne externe Kabel auskommt und extrem leicht unter
realen Bedingungen eingestellt und eingesetzt werden kann. Hierfür
haben wir mit langen Tests Sorge getragen.“
BENUTZERERFREUNDLICHKEIT
Durch leistungsstarke Displays und Fernbedienungen haben die Nutzer
deutlich mehr Kontrolle über ihre Aufnahmen und riskieren kein böses
Erwachen beim Anschauen zuhause auf dem Bildschirm. TomTom
bietet seinen Nutzern „die leichteste Art zum Schneiden und Teilen
von Video-Highlights.“ Auf Details angesprochen meinte TomTom:
„Vor ein paar Jahren waren Action-Sport-Kameras noch vorwiegend
für professionelle Sportler, aber jetzt erschließt sich der Markt einem
komplett neuen Publikum. Und genau hier können wir einen Unterschied
bieten: alle Leute, die nicht unzählige Stunden beim Schneiden
verbringen wollen, können ihre Aufnahmen ganz einfach innerhalb
weniger Minuten mit anderen teilen.“
Weiterhin rechnet Drift mit „einer generellen Abkehr von
Standardaufnahmen aus der Ich-Perspektive“, unterstützt durch
Drohnen, Stative und Aufhängeringe. So wird Zubehör zunehmend
wichtiger. Rayen bietet die neue Gold Edition Kamera mit „wasserdichter
Fernbedienung, 360-Grad-Halterung mit Schnellverschluss und 1,5-Zoll
LCD-Display sowie hochwertigem Zubehör im Wert von über $50,-.“
„Die Kameras der Zukunft sind wasserdicht ohne
zusätzliche Schutzgehäuse, die Tonqualität wird besser und
Live-Übertragungen werden zum Standard.“
Donovan Marais, Managing Director, Rayen.
ZUBEHÖR
Während immer mehr Action-Sport-Freunde sich mit entsprechenden
Kameras ausrüsten, wächst auch die Auswahl an Zubehör. Letztendlich
sorgt selbst die fortschrittlichste Kamera nicht immer automatisch für
die tolle Aufnahmen, vor allem wenn Blickwinkel und Perspektive nicht
stimmen.
Daher hilft Zubehör wie die SP Smart Mount Halterung dabei, die
Kamera an so ziemlich allem anzubringen. Bei Aufnahmen im Wasser
hilft das neue Floating Section System, das dem Namen getreu auf dem
Wasser schwimmt. „Beides sind einmalige Modul-Systeme, die sich
voll an die Ansprüche der Nutzer anpassen lassen. Wir werden beide
Produktkategorien die nächsten Monate über ausbauen“, erklärt Rob
Mathera, Marketing & Communication von SP.
Ebenfalls interessante Aufnahmen liefert die neue Jivo GoGear
Neopren-Schulterhalterung mit Klettverschluss sowie die
Handgelenkhalterung mit 360-Grad-Scharnier, die neue Garmin
Fahrradhalterung für Kameras und GPS sowie der für 2016
angekündigte Quadcopter von GoPro. Der TomTom 360 Pitch Mount
„befestigt die Kameralinse sehr nah an der Oberfläche und reduziert
40
Während die Kameras von Smartphones von Jahr zu Jahr immer
besser werden, kommen viele auch als Action-Sport-Kameras zum
Einsatz. Daher arbeitet SP auch an der „Integration von Mobiltelefonen
in unser Produktsortiment“, erklärt Rob. „Wir glauben, dass
Modulsysteme wie unsere die Zukunft darstellen.“ Die neu auf dem
Markt erhältliche Zubehörmarke BlackEye bedient diesen Bereich mit
dem Twister+, „einem Super-Fischauge-Objektiv zum Festschrauben,
speziell entwickelt für eindrucksvolle Aufnahmen von Skateboarding,
Snowboarding und vielem mehr“, sagt Marketing Manager Joni Granath.
FAZIT
Angesichts der zahlreichen High-Tech-Geräte, die dem Verbraucher
heutzutage zur Verfügung stehen, hat die Zukunft bereits begonnen.
Guter Beweis ist auch die GoPro Hero4 Session Kamera: „Sie
bietet ein langlebiges, wasserdichtes Gehäuse, das ohne separates
Schutzgehäuse ankommt. Durch einfache Bedienung über nur einen
Knopf werden einfühlsame Video- und Fotoaufnahmen so leicht wie nie
zuvor“, sagt Isabel und untermauert Donovan von Rayens Vorstellung:
„Die Kameras der Zukunft sind wasserdicht ohne zusätzliche
Schutzgehäuse, die Tonqualität wird besser und Live-Übertragungen
werden zum Standard.“
HIGHLIGHTS
Klein und leicht
Hohe Auflösung
Leichtes Schneiden
Stabile Aufnahmen
ride o’meter
ride o’meter
SOCIAL / RIDERS
MATCHUP
19. Juli 2015, Mick Fanning wurde während der Jbay Open von einem Hai attackiert. Nach diesem
Schockmoment in der WSL/ASP ist das Internet mit einer Masse an Social Media Beiträgen überflutet worden.
Mehr als 19 Millionen Mal wurden die Videos des Vorfalls innerhalb von zwei Tagen angesehen (ausschließlich
von exklusiven WSL Videos). Wenn man die sozialen Netzwerke beobachtet, bemerkt man 30% Zuwachs an
Fans von Mick Fanning innerhalb weniger Tage nach dem Vorfall. Somit avanciert der schreckliche Vorfall
gleichzeitig einer der meistbeachtetsten Social Media Ereignisse 2015.
VS
SURF MEDIA ANALYTICS
RIDE O’METER
TOP 5
RANKING
EVENT
1
Quiksilver Pro Goldcoast 2015
361 785 ¤
1 380
2
Volcom Pipe Pro 2015
241 995 ¤
759
3
Hurley Australian Open of Surfing 2015
229 965 ¤
469
4
Winter Session 2014/2015
159 096 ¤
129
5
Surfest Burton Automotive Pro 2015
104 238 ¤
321
EXPOSURE VALUE CLIPPINGS
1 010 318 likes
56 958 share
28 148 comments
THE
SHARK
10 DAYS BEFORE
48 FOLLOWING HRS
10 DAYS AFTER
Gabriel MEDINA
Diese Tabelle zeigt den Medienwert der Events durch unser
MediaPanel der 50 besten Surfing Websites. An der Spitze
der Rangliste finden wir zwei der aufregendsten Shows am
Anfang der Saison; das Quiksilver Pro Gold Coast, gefolgt
vom Volcom Pipe Pro. Beides sind absolute Highlights der
“Winter Saison”. Da wir uns hier auf das erste Viertel der
Saison konzentrieren ist es nicht verwunderlich, dass sich
zwei australische Events in den Top 5 finden. Besonders
interessant ist zudem die Präsenz des Online Wettkampfes
“Winter Session” (Nixon & Monster Energy), dank einer
exklusiven und strategischen Partnerschaft mit Magic
Seaweed. (159K¤ Medienwert)
Period analysed: 1/1/2015 - 31/3/2015
VIDEOS / BRAND RELATED
In den Top Posts finden wir sowohl
das brutale Verwschwinden von
Ricardo Dos Santos bis zu der
wundervollen Geburt von Bethany
Hamilton’s Sohn.
Bethany HAMILTON
MICK
FANNING
RIDE O’METER analysiert weltweit Actionsport - Medien in den Bereichen Print, Web, Online-Videos und Soziale Netzwerke.
Hier sind die Highlights der Surf - Saison 2015.
Präsentiert von RIDEOMETER.COM
WEB / EVENT RANKING
TOP POSTS RIDERS
TOP 5
337 818
Total Related interactions
2 939 238
20 150
Fanning own interactions
105 583
904 K
Total Fans
725 023
299 802 likes
3 436 comments
255 829
1 211 K
Bethany HAMILTON
PRINT / COVER RANKING
TOP 5
RANKING
BRAND
TOTAL EXPOSURE
NB OF COVERS
1
Hurley
68 166 ¤
4
2
Redbull
47 180 ¤
2
3
Oakley
43 496 ¤
2
4
Lost
25 746 ¤
2
5
Monster Energy
24 746 ¤
2
8 278 likes
3 424 share
Hier sind die Top 5 Marken, welche den größten Medienwert und die größte
Sichtbarkeit durch ihre Athleten auf den Titelseiten der internationalen Surf
Magazine von Jänner bis März hatten. Hurley sitzt dank Kolohe Andino und Julian
Wilson an der Spitze, welche nacheinander zwei Aerial Covers im Surfing Magazin
erhaschen konnten. Aber auch Filipe Toledo, der neue brasilianische Star trug dazu
bei. (Hardcore cover, Brazilian magazine). Red Bull (2), Oakley (3), und Monster
Energy (5) wissen offensichtlich wie man mit Logo Platzierungen auf Surfboards
umgeht. Das Aufscheinen von Lost im Ranking ist dank einem perfekten matchup
zwischen dem australischen Magazin STAB und dem Surfer Mason Ho.
Period analysed : 1/1/2015 - 31/3/2015
NB OF WEEKS ONLINE
MAIN BRANDS FEATURED
21 926 521
37
SAMSUNG
4 722 771
30
SAMSUNG
Garrett McNamara rides 90 Foot Wave
2 595 310
196
GOPRO
Who is JOB 3.0 - EP 6
1 020 669
157
REDBULL
Pipe Master 2014 - Jamie O’Brien
1 008 299
35
GOPRO, BILLABONG, REDBULL
RANKING
VIDEO NAME
1
La maniobra: Bob Burnquist vs Gabriel Medina
2
El Desafío: Bob Burnquist vs. Gabriel Medina
3
4
5
VIEWS
Period analysed: 1/1/2015 - 31/3/2015
Dieses Ranking zeigt die meist gesehenen “surf videos” zusammengestellt aus den Zahlen von sechs Video Plattformen (YouTube, Vimeo,
DailyMotion, Surfline, Mpora and Epic TV) zwischen dem 1. Jänner und dem 31. März 2015. Samsungs Werbung im Hollywood Style sowie die Big
Waves von Garett McNamara zeigen, wie Surf Videos über die Grenzen der Surf Community hinaus ihr Publikum finden. Jamie O’Brien gibt uns
dafür mit “déjà vus”, seiner unkonventionellen und lustigen Webserie ein weiteres Beispiel.
Hungry for more ? Drop us a line at [email protected]
42
43
photo: Rip Curl
trend report
UHREN: ZEIT FÜR ACTION
Revolutionieren Smartwatches den Uhrenmarkt im Boardsportbereich – oder sind spezielle Action-Sport-Uhren weiterhin gefragt?
Trend Report von Dirk Vogel.
Als die Apple Watch im April diesen Jahres mit entsprechendem
Hype auf den Markt kam, schien die Uhrenbranche vor einem
digitalen Paradigmawechsel zu stehen. Warum sollten Verbraucher
weiterhin „normale“ Uhren kaufen, wenn sie hunderte von Apps,
Benachrichtigungen und Mitteilungen direkt ans Handgelenk geliefert
bekommen können? Und weshalb sollten Uhrenhersteller noch auf
herkömmliche Uhren mit Qualität und Handwerkskunst setzen?
Weil nicht alle Kunden den ganzen Tag ihre Uhren statt ihrer
Smartphones anstarren wollen…jedenfalls noch nicht, wie sich
herausstellt. Das Interesse an der Apple Watch flaute schnell wieder
ab – Umsätze brachen innerhalb von drei Monaten um 90% ein (CNN)
– und Hersteller von Uhren für den Action-Sport-Bereich vertrauen
„$150 bis $250 ist der Hauptpreisbereich und $500 bis
$750 momentan die Obergrenze.“ Joe Babcock, Nixon
Category Manager for Technical Products.
.
weiterhin auf ihre Produkte. „Eine unserer Umfragen unter 7000
Branchenvertretern und Outdoor-Sportlern ergab, dass über 50%
keinerlei Interesse an einer weiteren tragbaren Technologie wie
einer Smartwatch haben, die sie ständig aufladen müssen“, sagt Ian
Elliot, Mitbegründer der britischen Uhrenmarke Elliot Brown Watches.
Auch bei Electric meint PR Manager Caroline Piechaud: „Wir sehen
Smartwatches nicht als Konkurrenz.“
Gleichzeitig gilt zu bedenken, dass Kunden im Boardsport ganz eigene
Anforderungen an ihre Uhren stellen. „Ich bin sicher, dass die [Apple]
Uhr für bestimmte Anwendungen Unglaubliches leistet, aber nicht
für Surfen – sie ist halt nicht wasserdicht“, sagt Borja Torres von
Rip Curl Europe. Zwischen den einzelnen Boardsportarten ähneln
sich die Ansprüche an Uhren, sagt Christian Dittrich, Junior Key
Account Manager G-Shock Watches bei Casio. „Egal ob Skateboarder,
Snowboarder oder Surfer – alle Sportler haben die gleichen
Erwartungen. Uhren sollten wasserdicht, stoßfest und bequem zu
tragen sein. Kein Problem für Modelle von G-Shock.“
PREISE: UHREN DÜRFEN AUCH MEHR KOSTEN
Im Laufe der Jahre haben sich Qualität und Leistungsmerkmale
von Action-Sport-Uhren zunehmend gesteigert. Das ist gut so,
denn gleichzeitig sind die Erwartungen der Kunden gewachsen.
Im Gegensatz zu Kategorien wie Sonnenbrillen, wo viele Marken
austauschbare Billigprodukte mit kreativem Marketing verkaufen,
zählt bei Uhren vor allem Qualität. Ein Großteil der Boardsport-Uhren
wird in der Schweiz hergestellt und bietet fünf Jahre Garantie bei
Umtauschraten unter 1%. Und nicht zu vergessen viele technische
Leistungsmerkmale, die Preise im dreistelligen Bereich rechtfertigen.
„Mit einfachen Uhren ohne technische Merkmale kann man im
Boardsporteinzelhandel schwer über $100 gehen“, sagt Kirsten Taylor,
International Marketing Manager von Neff.
Ein Großteil der Umsätze konzentriert sich auf einen Preisbereich,
der Händlern gute Margen und Stückzahlen verspricht, während im
oberen Preissegment auch Raum für Premiumprodukte besteht. „$150
bis $250 ist der Hauptpreisbereich und $500 bis $750 momentan die
Obergrenze“, sagt Joe Babcock, Nixon Category Manager for Technical
Products. Diese höheren Preise bestätigt auch Christian von G-Shock:
: „Die wichtigsten Preissegmente im unteren bis mittleren Bereich
45
trend report
„Eine unserer Umfragen unter 7000 Branchenvertretern und Outdoor-Sportlern ergab, dass über 50% keinerlei
Interesse an einer weiteren tragbaren Technologie wie einer Smartwatch haben, die sie ständig aufladen
müssen.“ Ian Elliot, Mitbegründer von Elliot Brown Watches, Großbritannien.
liegen zwischen ¤89,90 und ¤149,-. Profi-Sportler und Sammler
zahlen auch mal ¤500 und mehr, sofern eine Uhr ihren Erwartungen
und Funktionsansprüchen entspricht.“
FUNKTIONALITÄT: MEHR SPASS DURCH TECHNIK
Selbst ohne Smartwatch-Funktionen wie Apps sind Uhren im
Boardsport immer noch ziemlich „smart“ in der Funktionalität, vor
allem im Surfbereich. „Für uns sind smarte und verbindungstaugliche
Uhren der größte Trend für 2015. Wir haben das bereits seit 2010
kommen sehen und entsprechend in die Entwicklung investiert. Im
Jahr 2015 brachten wir die Ultratide auf den Markt, die weltweit
erste Uhr mit Anzeige von Surfbedingungen in Echtzeit. Das war
unser Einstieg in die Kategorie Smart and Connected“, erklärt Joe
von Nixon. Bei Electric dreht sich alles um „Style und Leistung in
allen Lebenslagen, also extrem robuste Funktionen wie klare Anzeige
von Datum und Zeit, Wasserständen, Gezeiten und Chronograph“,
sagt Caroline. Die Search GPS Uhr von Rip Curl zeigt ebenfalls
Informationen zu den Gezeiten in Echtzeit. “Obwohl die Uhr seit über
einem Jahr auf dem Markt ist pushen wir sie weiterhin, immerhin ist
sie die einzige Uhr, die während der Surf-Session Daten sammelt“,
sagt Borja. Mithilfe der Search GPS Uhr und dazugehöriger App
können Benutzer die Zahl der Wellen, Höchstgeschwindigkeiten
und Länge der Session aufzeichnen. „Für uns ist das mehr als
eine Uhr, sondern ein elektronisches Hilfsmittel.“ Neben Funktion
im Wasser bringen Action-Sport-Uhren ihre leistungsstarke
Technik auch an Land. „G-Shock bietet einen Tidegraph (Surfen),
Barometer (Snowboarding) und wir sehen große Nachfrage nach
Bluetooth-Verbindungen für Funktionen wie Musikbedienung und
Benachrichtigung zu Anrufen und SMS“, sagt Christian von G-Shock.
MATERIAL: ROBUST UND STYLISH
Materialien von Uhrengehäusen teilen sich in zwei Bereiche: Plastik
und Metall. Bei schicken Premium-Uhren sind Titan und Edelstahl
weiterhin führend, während bei den Sportuhren Silikon und
Kunststoff den Ton angeben, unter anderem bei G-Shock: „Wir haben
andauernden Erfolg mit Resin-Gehäusen und -Armbändern. Weiterhin
bieten wir im Premium-Bereich auch G-Shocks mit Edelstahlgehäuse.“
In fast allen Kollektionen genießen Gehäuse aus Titan und Edelstahl
einen hohen Stellenwert, etwa bei Nixon, Electric, Elliot Brown
und Rip Curl. Unter den Plastikuhren zeichnet sich ein Trend ab zu
Digitaluhren im Achtzigerjahre-Look, etwa die Odyssey Watch von Neff
mit Gehäuse und Armband aus Silikon. Diesen Trend bedient Electric
mit einem Model namens Prime: „Wir schauen in die Vergangenheit
und sehen die Zukunft. Die Prime ist eine Digital-Uhr im modernen
Gewand mit geometrischem Design und High-Tech-Materialien“, sagt
Caroline.
Bei den Armbänder geht der Trend zu edlem Leder. „Wir haben nach
neuen Materialien gesucht und sehr schönes Leder aus Handarbeit
gefunden, das sich im Laufe der Zeit beim Tragen eine schöne
Struktur aneignet, ähnlich wie ein Ledergürtel“, sagt Ian von Elliot
Brown Watches. Diesen Trend bestätigt Joe von Nixon: „Für die LederVersion unseres Modells Ranger nutzen wir hochwertig gegerbtes
Leder und in einigen Fällen Horween-Leder aus den USA.“ Als
Premium-Uhr mit zahlreichen Leistungsmerkmalen bietet Electrics
Carroway Automatic Uhr „ein in Italien gegerbtes Lederarmband
mit Schnalle aus Edelstahl, oder wahlweise ein Nato-Armband aus
Polyester.“
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FARBEN: GRELL ODER SCHLICHT
In der Farbgebung teilt sich das Angebot in edle, polierte PremiumUhren mit Lederbändern und Metallgehäusen sowie Plastikuhren
mit interessanter Farbwahl. Hierzu Christian von G-Shock: „Die
großen Trends sind momentan dezente Uhren mit detailreichen
Akzenten sowie gefärbte Uhren mit stylischen Mustern wie Tarnfarbe,
polarisiertem Marmor oder Blumenmustern. Gleichzeitig konzentrieren
wir uns auf unsere populärste Farbe – schwarz! Daher haben wir
die Mission Black Kollektion entwickelt.“ So ziemlich alle Marken
bieten Schwarz-auf-Schwarz-Modelle, darunter auch die Carroway
Automatic von Electric.
LIFESTYLE: FÜR ALLE LEBENSLAGEN
Die Kunden von heute sehen Uhren als Accessoires und tragen je
nach Anlass unterschiedliche Modelle. „Unsere Umfragen zeigen
eine klare Trennung zwischen Kunden, die auf Technik stehen und
solchen, die einfach eine gut funktionierende Uhr möchten. Das sind
extrem unterschiedliche Ansprüche, einerseits ein Gebrauchsobjekt
und auf der anderen Seite ein Accessoire, mit dem man langfristig
eine emotionale Verbindung aufgrund von Langlebigkeit und Qualität
eingehen kann“, sagt Ian von Elliot Brown Watches. „Dabei hilft auch,
dass wir jede Uhr 200 Meter unter Wasser testen.“
Was Uhren als modische Accessoires angeht, kommen die
interessantesten Modelle von Marken, die diesen Bereich gezielt
bedienen. „Neff Uhren sind ein Blickfang am Handgelenk und gelten
als Fashion-Acessoires. Wir spielen gern mit Farben, coolen Details
und verschiedenen Materialien“, sagt Kirsten und nennt als Beispiel
das Modell Esteban PU mit Edelstahl-Gehäuse und geflochtenem
Nato-Armband. Als Allround-Uhr empfiehlt Joe von Nixon: „Unsere
Ranger-Kollektion ist unser Focus für 2015/2016. Sie ist als Armeeuhr
gleichzeitig robust und sehr leicht mit verschiedenen Outfits
kombinierbar und in verschiedenen Gehäusegrößen und Materialien
sowie als Version mit und ohne Chronograph erhältlich.“
FAZIT
Plastik oder Metall, Style oder Technik, Lifestyle oder Leistungssport
– im Action-Sport-Uhrenbereich ist für jeden Geschmack etwas
dabei. Und während Smartwatches momentan noch keine Rolle
spielen, wird das keinesfalls so bleiben. „Casio arbeitet seit einer
Weile an einem entsprechenden Gerät fürs Handgelenk, das auf
der CES 2016 Premiere feiern soll. Das Gerät soll unsere Stärken
als Marke einbringen und uns von der Konkurrenz abheben“, sagt
Christian, während viele andere Marken ebenfalls an Smartwatches
arbeiten. Bis dahin sollten wir die Zeit geniessen, in denen die Session
auf dem Surfboard eine willkommene Gelegenheit bietet, all die
Benachrichtigungen, Apps und Updates wenigstens für ein paar kurze
Momente abzuschalten.
HIGHLIGHTS
(noch) keine Trendwende durch Smartwatches
Technische Surf-Uhren
Edle Lederbänder & Titangehäuse
Schwarz bleibt führende Farbe
Digitaldisplays im 80er-Look
retailer help
DIE VERLORENE GENERATION
Vor rund 30 Jahren erlebte die europäische Skateboard-Branche ein seltenes Ereignis: Ein komplett neuer
Konjunkturzyklus – ein wahrer Jackpot für Skateboardfirmen – begann ganz ohne externe Einflüsse. Leider endete der
Boom abrupt wieder. Schuld war eine „verlorene Generation“ von abtrünnigen Teilnehmern. Die entsprechende Theorie zu
Generationseffekten im Boardsport präsentiert Iker Aguirre.
Einige Leser erinnern sich vielleicht noch an den ersten Beitrag zum
Thema „Lost Generation“ in der 15. Ausgabe der SOURCE. Inzwischen
konnte die Theorie mit zahlreichen Marktstudien belegt werden, unter
anderem von der EuroSIMA.
EINE FRAGE VON GENERATIONEN
Der Mensch entwickelt sich in Zyklen von jeweils sieben Jahren. Als
Beispiel schauen wir zurück in die Achtzigerjahre auf drei Menschen:
Ein neugeborenes Baby (0 Jahre), ein Kind (7 Jahre) und einen
Teenager (14 Jahre).
Das neugeborene Baby hat noch null Perspektive im Leben. Das Kind
ist mit 7 Jahren noch auf seine Eltern als Vorbilder angewiesen.
Aber mit 14 Jahren rebelliert der Teenager bereits gegen seine
Eltern und die Gesellschaft. Dabei hat der Teenager drei Bedürfnisse:
Differenzierung, Zugehörigkeit und Selbstverwirklichung. Und
dafür ist Skateboarding natürlich nahezu perfekt! Skaten hat eigene
Verhaltensregeln, Gleichgesinnte mit starker Gruppenidentität sowie
körperlich anspruchsvolle Bewegungsabläufe.
Drei Jahre später lernt das Baby immer noch seine Welt kennen. Das
Kind geht mit 10 Jahren gerne draußen spielen und beobachtet die
„Älteren“ aus der Ferne, wie sie auf ihren Rollbrettern die Gegend
unsicher machen (in den Achtzigern galt Skaten noch als verrucht).
Der Teenager ist inzwischen 17 und lebt für Skateboarding. Es bietet
ihm alles, was er braucht, hat ihm aber auch schon die ersten großen
Verletzungen eingebracht.
DIE VERLORENE GENERATION
Noch mal vier Jahre später ist unser Skater inzwischen 21 und seine
Vorlieben haben sich komplett verändert. Seine Pubertät ist längst
vorbei und sein Selbstbild gereift. Skateboarding hat seinen Reiz
verloren – es ist zu kompliziert, zu zeitintensiv und zu gefährlich. Also
hört er auf zu Skaten und widmet sich Studium und Karriere sowie
seiner ersten ernsten Beziehung.
Das Kind ist inzwischen 14 Jahre alt und auf der Suche nach
seinen eigenen Helden und Vorbildern, die seine Eltern nicht
bieten können. Die „Älteren“, die er früher beobachtet hat, hören
inzwischen wieder mit dem Skaten auf. Zwar hat der 14-Jährige
die drei gleichen Bedürfnisse – Differenzierung, Zugehörigkeit und
Selbstverwirklichung – bekommt aber von den Älteren die gleichen
Ausreden: „Ich musste einfach aufhören“, „Mein Körper ist total
kaputt“, „Viel zu teuer“, „Zu viele Verletzungen“, oder „Ich hab’
Wichtigeres zu tun.“ Mit einem Mal ist Skateboarding also uncool,
und der Teenager sucht sich ein anderes Betätigungsfeld. Er ist also
Vorreiter einer „verlorenen Generation“ – verloren aus Sicht der
Skate-Branche.
DER HARTE KERN
Neben den vielen, die das Handtuch werfen, hält ein kleiner
harter Kern am Skaten fest. Diese eingefleischten Skater sind die
Überlebensgarantie für Skateboarding und die dazugehörige Kultur.
Egal wie es der Branche geht und wie alt sie auch werden, sie werden
immer am Skaten festhalten. Diese Fahrer stehen für eine ständige,
nicht abflauende Nachfrage. Sie halten die Branche auf Dauer am
Leben. Wird der harte Kern jedoch zu klein, wie es in den späten
Achtzigern und frühen Neunzigern der Fall war, reichen die von
ihnen gebrauchten Stückzahlen als Überlebensgarantie für Marken
und Shops nicht mehr aus. Dann beginnt schnell ein Teufelskreis, die
Branche schrumpft.
Genau das haben wir Anfang der Neunzigerjahre erlebt: Am
Höhepunkt des Skateboard-Booms in den späten Achtzigern hatte
der französische Vertrieb von Powell-Peralta noch jede Woche einen
Container voller Boards importiert. Ein paar Jahre später fanden nur
noch eine Handvoll Bretter ihre Käufer. Skateboarding war tot, weil
eine verlorene Generation sich für etwas Cooleres interessierte.
Neben den vielen, die das Handtuch werfen, hält ein kleiner harter Kern am Skaten fest. Diese eingefleischten
Skater sind die Überlebensgarantie für Skateboarding und die dazugehörige Kultur. Egal wie es der Branche geht
und wie alt sie auch werden, sie werden immer am Skaten festhalten. Diese Fahrer stehen für eine ständige, nicht
abflauende Nachfrage. Sie halten unsere Branche auf Dauer am Leben.
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retailer help
DAS COMEBACK
Viele Jahre später entdeckt dann das Baby von Früher im
Teenageralter Skateboarding für sich. Das gilt inzwischen als
„Underground“ und dementsprechend „cool“, auch dank der
unermüdlichen Hardcore-Fahrer. Somit beginnt der Zyklus wieder von
vorne. Erneut gibt es Wachstum, Hype, hohe Nachfrage und steigende
Gewinne für die Marken in der Branche.
DIE MARKTFORSCHUNG
Seit fast 20 Jahren versuche ich mithilfe diverser Theorien die
wechselnden Zyklen in unserer Branche zu erklären und meine
Geschäftsstrategien entsprechend anzupassen. Meine eigenen
empirischen Erfahrungen über die Jahre haben meine Thesen bereits
untermauert und die von der EuroSIMA in Auftrag gegebene Studie der
NPD Group lieferte nun auch wissenschaftliche Bestätigung.
Statt der „verlorenen Generation“ könnte ebenso gut die
Wirtschaftskrise an den Schwankungen Schuld sein.
Der Markt ist seit den Achtzigerjahren sehr viel komplexer geworden
und von zahlreichen externen Faktoren abhängig. Einen einzelnen
Faktor zu isolieren ist nahezu unmöglich.
Die Bestätigung einer Theorie muss auf klaren kausalen Verhältnissen
beruhen. Die Realität ist oft leider deutlich diffuser.
Sollte die Theorie dennoch zutreffen, können wir für die Zukunft
folgendes erwarten:
Umsatzwachstum in unserer Branche aufgrund des Aufkommens einer
neuen Generation begeisterter Teilnehmer.
Positive Geschäftsentwicklung im Boardsport in den nächsten sieben
Jahren.
Anpassung der strategischen Ausrichtung im Boardsportmarketing
über die 15- bis 25-Jährigen hinaus, um einen absehbaren Effekt
durch die „verlorene Generation“ im Jahr 2020-2025 auszugleichen.
Wachstum der Hardcore-Teilnehmergruppe im Boardsport, die auf
Dauer für Überleben und Weiterentwicklung der Boardsportkultur
sorgen werden.
Ein erneutes Aufkommen der „Boardsport-Mode“ als Phänomen.
Künftige Hungerstrecken in deren Verlauf die Branche leidet und man
mit Investitionen vorsichtig sein sollte.
Ganz entscheidend ist auch: Sollte es dem Boardsportmarkt
demnächst wieder besser gehen, dürfen wir keinesfalls das Trauma
der Jahre von 2008-2015 vergessen und weitermachen, als sei nichts
passiert! Denn das wäre fatal.
Wir haben in diesen Jahren einige wichtige Lektionen gelernt und
sollten nun reif genug sein, diese auch anzuwenden. An welches
Paradigma sollen wir glauben? Tragen wir eine grün getönte Brille
(siehe Beitrag in SOURCE Ausgabe 77)? Oder kehren wir den
verantwortungsbewussten Wurzeln und grundlegenden „grünen“
Überzeugungen im Boardsport den Rücken zu? Es liegt an uns allen,
den Traum vom Boardsport am Leben zu halten – ein Traum, der jedem
von uns so unheimlich viel bedeutet.
Mit „Pool Benchmark“ (deutsch: „Vergleichswert“) ist die gesamte
Sportindustrie als Bezugswert zur Boardsportbranche gemeint. In
dieser Statistik wird das Phänomen der „verlorenen Generation“
anhand eines merklichen Rückgangs unter den 15- bis 35-jährigen
Kunden sehr klar; ein Rückgang, der durch die allgemeine
Wirtschaftskrise noch verdeutlicht wird. Im Vergleich zur allgemeinen
Sportindustrie zeigt sich: dieses Phänomen ist allein auf den
Boardsport begrenzt! Ebenfalls sichtbar ist die Trendwende im Jahr
2010 unter der neuen Generation, den bis zu 14-Jährigen – und zwar
drastischer als im allgemeinen Sport. Und das ist ein gutes Zeichen
für die Boardsportbranche!
100
%
6,5
%
6,2
%
6,0
%
6,1
5,6
%
77
2012
2013
%
%
15
In dieser Statistik sehen wir den Einfluss der „verlorenen Generation“
%
der 15- bis-35-Jährigen zwischen 2008 und 2013. Sollte die Theorie
stimmen, dann könnte ihr Anteil ab 2014 wieder steigen, wobei die
Schwankungen zwischen 2012 und 2013 bereits eine Trendwende
signalisieren könnten.
Bei der Interpretation der Ergebnisse ist folgendes zu beachten:
2008
2009
2010
2011
Tabelle: Marktanteile der 15- bis-35-Jährigen, Boardsportbranche von 2008-2013, €%
Quelle: NPD Consumer Tracking Panel - EuroSIMA
Sollte die Theorie stimmen, dann könnte ihr Anteil ab 2014 wieder steigen, wobei die
Schwankungen zwischen 2012 und 2013 bereits eine Trendwende signalisieren könnten.
50
photo: Loaded / Duster
trend report
LONGBOARD TREND REPORT SS16
Im Laufe der Jahre ist der Longboard-Markt zunehmend gereift. Dennoch erzielen die Marken weiterhin Wachstum mit
Premiumprodukten und Nischen wie „Flat Dancing“, während zunehmend neue Anbieter auf den Markt drängen.
Unser Trend Report von Dirk Vogel zeigt die neusten Entwicklungen.
Das berühmte Computer-Marketing-Genie Bill Gates sagte bereits:
„Wir überschätzen stets die Veränderungen innerhalb der nächsten
zwei Jahre und unterschätzen die kommenden zehn.“ Auf den
Markt für Longboards angewandt wird deutlich, wie radikal sich
diese Kategorie in den letzten zehn Jahren in vielen Shops vom
Randphänomen zur lukrativen Einnahmequelle gewandelt hat.
Mit Blick auf die nächsten zehn Jahre stellt sich jedoch die Frage: was
wird der Longboard-Bereich der Branche auf lange Sicht bringen?
Auf die Zukunft angesprochen sind die meisten Markenvertreter
optimistisch, etwa Shane Maloney von Madrid Skateboards:
„Longboarding, oder generell gesagt ‚Weiche-Rollen-Skateboarding’
bringt Leute in die Core Shops, die sich vorher nicht mit der
Philosophie von Street-Skaten identifizieren konnten, die
jahrzehntelang dominant war. Skateboarding bedeutet nicht nur 20
Stufen Stunts, 1080s in der Megaramp, oder Downhill mit 100 km/h.
Weiche-Rollen-Skateboarding erinnert die Leute wieder daran, wie viel
Spaß einfaches Rollen und Cruisen machen kann. Mit diesem Ansatz
zu Skateboarding können sich deutlich mehr Menschen identifizieren.“
Dieser Optimismus basiert auch auf positiven Umsatzergebnissen:
die meisten Marken berichten deutlichen Zuwachs im Vergleich
zum Vorjahr. Hierzu Steve Douglas von der Dwindle-Marke Dusters
California: „Unsere Longboardumsätze sind im letzten Jahr um 50%
gestiegen, die mit Cruisern um 13% in EMEA und global 26%.“ Im
laufenden Jahr berichtet Andy King von Mindless Longboards 55%
Steigerung seit Jahresbeginn, sieht aber auch eine zunehmende
Spezialisierung im Longboarding: „Klar braucht man weiterhin
Einsteigerbretter, um junge Fahrer an den Sport zu führen. Aber
momentan gehen viele Fahrer an die Grenzen des Möglichen und
brauchen technischere Boards. Wir rechnen im Longboard-Bereich
2016 mit einem weiteren guten Jahr voller Wachstum in neuen
Ländern und gleichen Ergebnissen wie im Vorjahr in etablierten
Regionen.“
„Skateboarding bedeutet nicht nur 20 Stufen Stunts, 1080s in der Megaramp, oder Downhill
mit 100 km/h. Weiche-Rollen-Skateboarding erinnert die Leute wieder daran, wie viel Spaß
einfaches Rollen und Cruisen machen kann. Mit diesem Ansatz zu Skateboarding können sich
deutlich mehr Menschen identifizieren.“ Shane Maloney, Madrid Skateboards
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trend report
„Der europäische Markt ist längst nicht so übersättigt wie die USA und wächst weiterhin, während die Spitze
dort in bestimmten Bereichen schon erreicht ist.“ Mike Jucker, Mitbegründer von Jucker Hawaii Longboards.
GRUND ZUR VORSICHT
Trotz der positiven Stimmung häufen sich in den USA, wo Trends
gewöhnlich ein Jahr vor Europa aufkommen, die Anzeichen für
eine allmähliche Sättigung des Marktes. Das belegen Stimmen wie
Mike Jucker, Mitbegründer von Jucker Hawaii Longboards: „Der
europäische Markt ist längst nicht so übersättigt wie die USA und
wächst weiterhin, während die Spitze dort in bestimmten Bereichen
schon erreicht ist.“ Ähnlich berichtet auch Marin McGinnis von Rayne
Longboards „internationales Wachstum aber Abflauen in den USA.“
Auch Steve Douglas von Dusters bestätigt den Trend: „In der
EMEA-Region erwarten wir für Dusters weiterhin Wachstum. Aber
Gesprächen mit wichtigen Händlern in den USA zufolge hat das
dramatische Wachstum mit Longboards und Cruisern an Schwung
verloren. Nach jahrelangem Anstieg ist das auch kein Wunder.“
Ob dementsprechend für das nächste Jahr ein Abflauen der
Wachstumskurve in Europa auf uns zukommt, bleibt abzuwarten. Wie
gesagt sind die USA dem europäischen Markt jedoch oft ein ganzes
Jahr voraus.
NACHWUCHS: MARKEN UND KUNDEN
Angesichts des anhaltenden Wachstums strömen weiterhin neue
Marken in den Bereich, darunter auch Brunotti. Deren erste Kollektion
bietet „einsteigerfreundliche Drop-Through-Boards gemäß unserer
Philosophie #getonboard: alle möglichen Leute aufs Brett zu bringen“,
sagt Frank Uyt den Bogaard, Creative Marketing Director von Brunotti.
Die neue Marke von Shiner Distribution, D Street, läuft Karl Martinez
zufolge bereits bestens: „Wir hatten ein phänomenales Jahr mit 92%
Umsatzsteigerung zum Vorjahr. Wir sind eine junge Marke, machen
aber bereits große Schritte in Europa.“ Ebenfalls neu im Business ist
OBFIVE: „Wir sehen uns eher als Surf-, Skate- und Lifestyle-Marke
und konzentrieren uns 2015 darauf, unsere Message einem breiten
Publikum näher zu bringen“, sagt Brand Director Kris O’Brien.
Mit Sitz in Frankfurt erfreut sich auch die Marke Nice Skateboards
schnellem Wachstum. „Nach dem Start im Jahr 2014 ist die Firma nun
beim vierten Produktionslauf ihrer 20 Longboardmodelle und wird bis
Anfang 2016 insgesamt 28 neue Modelle auf den Markt bringen. In
unserer ersten Kollektion konzentrieren wir uns auf Drop-ThroughBoards in verschiedenen Varianten“, sagt Geschäftsführer Gerd
Weisner.
Sogar die Cruiser-Marke Penny Australia stellt 2015 ihr erstes PlastikLongboard für rund ¤200 in Primärfarben mit passenden Achsen
und Rollen vor. Hierzu Gründer Ben Mackay: „Als Skater möchte
ich auf einem einmaligen Longboard fahren, mit komplett anderem
Fahrverhalten als andere Bretter auf dem Markt. Wir haben dabei auch
auf die wachsende Penny-Fangemeinde gehört, die sich schon seit
Jahren ein Penny-Longboard wünscht.“
Begleitend zum Markteintritt im Longboard-Bereich stellt Penny die
Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von 7966 Fans vor: „44,8%
aller Fahrer mit Zweit-Skateboard nutzen ein Longboard zum Cruisen,
während 22,5% mit ihrem Longboard Downhill fahren.“ Steve Douglas
von Dwindle hat ebenfalls interessante Informationen zur Zielgruppe:
„Unsere Hauptzielgruppe ist weiterhin männlich und zwischen 18
und 24 Jahren alt. Wir merken aber auch deutlichen Zuwachs bei den
Jüngeren zwischen 13 und 17 sowie erheblich mehr Resonanz bei den
Mädels. Für 2016 werden wir diese Bereiche gezielt bedienen, da sich
diese Entwicklung bestimmt noch weiter fortsetzen wird!“
DER EUROPÄISCHE MARKT
Der hiesige Markt ist insgesamt durchwachsen, sagt Marin von
Rayne Longboards: „Der europäische Markt ist deutlich vielfältiger
54
als Nordamerika. Wir sehen in Europa mehr regionale Trends.“
Gleichzeitig bemerkt Andreas „Maui“ Maurmeir von Sector 9 Europe
eine Spezialisierung in Fahrstilen und Produkten: „Europa wird immer
offener gegenüber bisher nur in den USA zu findenden Stilrichtungen
wie Mini-Freeride-Boards oder längeren und ausgereifteren
Parkboards. Dafür hat Europa recht lange gebraucht!“
Auf die vorherrschenden Vorlieben in den einzelnen Regionen Europas
angesprochen sagt Don Tashman von Loaded: „Flatland Dancing und
Freestyle sind eher in Nordeuropa zu finden, wo es eine starke Szene
mit vielen Events gibt. Europäische Städte sind generell günstiger für
Longboards zur Fortbewegung als Städte in den USA, daher merken
wir starkes Wachstum bei unseren Carving- und Pendlerboards.“
Als weiteren Pluspunkt bemerkt Matt Wong, President der Globe
Product Division: „In Europa erzielen wir großartige Ergebnisse mit
unseren Boards aus hochwertigeren Hölzern mit Design-Merkmalen –
die dürfen auch mehr kosten. Ein Beispiel ist unsere Cabin Series mit
Boards wie dem Cutler, das extrem gut läuft. Diese Bretter verbinden
schön verarbeitetes Walnuss-Holz mit einzigartigen Perlmutt-Einlagen
in echten Premium-Produkten.“
PREISENTWICKLUNG FÜR 2016
Wo wir gerade beim Thema Premium-Produkte sind: diese Art von
Produkten sind der Grund hinter gestiegener Akzeptanz für höhere
Preise bei Komplett-Longboards, sagt Mike Jucker. „Die Kunden zahlen
gern gutes Geld für ein Board, solange die Qualität das rechtfertigt.
Bei uns zahlt der durchschnittliche Kunde auch mal über ¤200 für ein
hochwertiges Board. Aber darüber hinaus wird es eng.“
Die durchschnittlichen Preise in den einzelnen Kategorien erklärt
Chris Brunstetter, Marketing Director, Goldcoast Skateboard Co.:
„Der Schwerpunkt bei Komplett-Longboards liegt bei ¤190, Decks bei
¤100, Achsen ¤50 pro Satz und Rollen um ¤35-¤40.” Auf lange Sicht
braucht unsere Branche vor allem vorausschauende Preissetzung, sagt
Maui von Sector 9: „Wer sich seine Kunden heranzieht bestimmt auch
den Preis. Wir sind keine Discounter. Das macht alles kaputt.“
DIE 7 GRÖSSTEN TRENDS IM LONGBOARD-BEREICH
Aufgrund der (noch) geheimen Produktinfos zur nächsten Saison von
führenden Marken ergeben sich die folgenden sieben Trends für die
Saison 2016:
1. Spezialisierung und Untergruppen: Kunden in Europa verlangen
technisch immer versiertere und vielseitigere Boards, also müssen
Händler ihrem Publikum entsprechend passende Spezialbretter bieten:
„Der Longboard-Markt in Europa ist deutlich reifer als in Australien. In
Europa spielen Downhill und Drop-Through-Boards eine größere Rolle
und wir bedienen diese Bereiche mit entsprechenden Brettern sowie
Größen“, sagt Kris O’Brien, Brand Director von OBFIVE. Zwei wichtige
Spezialisierungstrends sind Boards für „Flat Dancing“ sowie technisch
hochwertige Pendler-Boards.
2. Trend zum Zweitboard. Die Kunden greifen gerne zu
unterschiedlichen Brettern für unterschiedliche Situationen. Das
bestätigt Nate von Landyachtz: „Die Kunden fangen an, Longboards
mit bestimmten Shapes für bestimmte Fahrstile zu sammeln. Das sind
gute Aussichten für 2016. Der Markt wird breiter und umfasst Leute,
die nur aus Spaß cruisen wollen, ebenso wie Pendler und DownhillFreerider.“ Mindless Longboards unterstützt diesen Trend: „Unsere
Preise für Twin-Tip-, Drop-Through-, und Freeride-Boards sind
erschwinglicher denn je. Hierdurch können die Kunden regelmäßig ihre
Boards wechseln und ihr eigenes Sortiment ausbauen.“
trend report
4. Exklusive Details im Premiumbereich. Der
Trend zu hochwertigen Holzkonstruktionen
im Zusammenspiel mit edler Verarbeitung und
Grafiken geht weiter. Das meint auch Ross
Bradley, International Sales Manager von
Osprey: „Für 2016 erweitern wir unser Angebot
an Stilrichtungen und Farbvarianten mit BatikMustern und Photo-Drucken gemäß der Wünsche einer immer
breiteren Longboard-Zielgruppe und der wachsenden weiblichen
Teilnehmerzahl. Im Premium-Bereich bieten wir tolle Laser-gefräste
Muster.“ Jucker Hawaii setzt auf „nachhaltige Materialien. Wir sind
keine Freunde von Plastik, auch wenn der Trend in einigen Bereichen
dahin zu führen scheint.“ Bei Neueinsteiger Brunotti ist „das
Hauptmaterial acht-lagiges Verbundsholz sowie unsere neue BambusGlasfaser-Sandwich-Konstruktion.“
5. Technologie ist die Zukunft. In Sachen Materialien und
Produktentwicklung ist ein wahres Wettrüsten entbrannt. Das
Andreas „Maui“ Maurmeir von Sector 9 Europe
bemerkt eine Spezialisierung in Fahrstilen und
Produkten: „Europa wird immer offener gegenüber
bisher nur in den USA zu findenden Stilrichtungen
wie Mini-Freeride-Boards oder längeren und
ausgereifteren Parkboards. Dafür hat Europa recht
lange gebraucht!“
kommentiert Don von Loaded Longboards: „ThermoplastikKonstruktionen wie von Bustin sind sinnvoll und auf jeden Fall
zukunftsträchtig. Auch die Hollowtech-Verarbeitung bei Landyachtz
ist super und der Einsatz von recycelten Fischernetzen bei Bureo
eine große Inspiration. Ebenfalls genial sind die Konstruktionen mit
fettem Unterbau bei Rayne und Icone. Wir hier bei Loaded haben alle
Boards auf ein neues Herstellungsverfahren umgestellt, basierend auf
geklonten Mastodonten-Stoßzähnen und einem gitterförmigen NanoMuster.“
Marin von Rayne berichtet: „Unsere Kunden sind komplett von den
Socken, da die Dee-lite-Versionen unserer Bretter nicht nur so robust
sind wie herkömmliche Boards, sondern auch 15% leichter.“
6. Mehr Flair beim Zubehör. Bei den Rollenfarben kommt
Achtzigerjahre-Neon-Feeling auf, während das gesamte Brett farblich
besser abgestimmt wird. Maui von Sector 9 bestätigt: „Farbliche
Abstimmung wird immer gefragter. Die Rollen müssen die passende
56
photo: Landyachtz
3. Shapes: Drop-Thru ist Nr.1! Während die
Fahrstile zu immer mehr Vielfalt tendieren (siehe
1.), zeichnet sich bei den Shapes ein klarer Sieger
ab. Hierzu Chris von GoldCoast: „In Europa
verkaufen wir deutlich mehr Drop-ThroughBoards als in den USA! Generell erwarten wir
eine Verlagerung der Umsätze auf Drop-ThroughModelle bei steigenden Preisen.“ Der Trend zum
Drop-Through verdrängt zunehmend andere
Shapes, sagt Nathan Pauli, VP Sales, Origin
Distribution (DB Longboards): „Die Popularität von
Twin-Tip-Drop-Through-Shapes steigt zunehmend
und überzeugt auch viele Erstkäufer, die vorher
vielleicht zum Pintail-Board gegriffen hätten.“
Farbe zum Deck haben und so weiter. Das gilt vor allem in klassischen
Kategorien wie Carven und Cruisen.“ Beim Zubehör verzeichnet
Sector 9 auch „wahnsinniges Wachstum“ mit Downhill- und SlideHandschuhen, sagt Griffin Halpern, International Sales Manager.
Auf Handschuhe angesprochen präsentiert Nathan von Origin die
neuste Errungenschaft der Marke Atlas: „Der Atlas Touch Glove
bringt erstmals Smartphone-freundliche Finger-Technologie in den
Slide-Handschuh-Bereich. Somit ist Schluss mit dem Ausziehen der
Handschuhe wenn man ein Foto machen oder eine SMS senden will!“
7. Man muss nicht alles mitmachen. Für Händler gilt 2016 der
Leitsatz: kenne dich selbst – und deine Kunden – anstatt es allen
Recht machen zu wollen. Das bestätigt auch Shane von Madrid: „Im
Einzelhandel haben etablierte Händler stets einen Vorteil, aber wenn
sie versäumen, auf Trends zu reagieren und ihren Ansatz anzupassen,
riskieren sie den Verlust von Umsätzen an Neueinsteiger, die besser
aufpassen.“
Aber mit der richtigen Kombination aus Marken und Händlern sollten
die kommenden zehn Jahre im Longboarding gesichert sein. Maui von
Sector 9 findet: „Die Leute bleiben nicht nur bei einem Brett. Wenn
man sie mit dem ersten Board begeistert, kommen sie gerne wieder
und kaufen ein zweites oder drittes Board. Daher macht es auch so
großen Spaß mit ausgezeichneten Produkten und gutem Marketing zu
arbeiten – man baut eine Beziehung zum Kunden auf und er wird zum
Stammkunden im Shop.“
HIGHLIGHTS
+25% Umsatzwachstum seit Jahresbeginn
Ladenpreise über ¤200,- im Premium-Segment
Marktsättigung in USA – bald in Europa?
Mädels entdecken Longboarding
Drop-Thru-Shapes führend
Farblich abgestimmte Boards und Komponenten
Heißer Trend: Longboard-Handschuhe!
skate olympics
PRO UND CONTRA:SKATEBOARDING BEI DEN
OLYMPISCHEN SPIELEN 2020?
Taugt das Brett mit vier Rollen als Sportart mit fünf Ringen – und was bedeutet Olympia für die Skateboardbranche?
Report von Boardsport SOURCE Skateboard Editor Dirk Vogel.
Skateboarding als Olympiasport – dieser Gedanke ist fast so alt wie die
Skateboardkultur an sich. Bereits 1965 schrieb John Severson in der
Erstausgabe des Magazins The Quarterly Skateboarder: „Wir sehen eine
echte Zukunft für den Sport – eine Zukunft, die bis zu den Olympischen
Spielen führen kann. Es ist ein deutlich ‚messbarerer’ Sport als Surfen und
somit besser als Wettkampf geeignet.“ Skateboarding habe das Potenzial
zur „richtigen Sportart“ meinte Severson. „Wettkämpfe sollten ein großer
Bestandteil von Skateboarding sein, doch das erfordert Verbände und
Unterstützung seitens der Teilnehmer.“
Genau diese Voraussetzungen – Verbände und Unterstützung seitens der
Teilnehmer – sind daran schuld, dass Skateboarding 50 Jahre später immer
noch kein Olympiadisziplin ist. Zwar gab es immer wieder organisatorische
Bemühungen innerhalb der Skateboardszene, jedoch ohne Ergebnisse. Und
den meisten Skateboardern ist Olympia auch ziemlich egal, darunter MOB
Skateboards Inhaber Christian Roth: „So lange ich mich erinnern kann, habe
ich die Olympiade nie verfolgt. Das interessiert mich überhaupt nicht und
ich würde nicht einmal merken, wenn die ganze Veranstaltung über Nacht
verschwinden würde.“ Doch gerade in letzter Zeit gewinnt das Thema wieder
an Brisanz…
Die kritischen Stimmen häufen sich seit im Mai 2015 die World Skateboarding
Federation (WSF) bei einem Gipfeltreffen in Istanbul mit Vertretern des
Internationalen Olympischen Komitees (IOC) konkret über Skateboarding
als Olympiadisziplin verhandelte. Am 22. Juni gab das IOC bekannt, es habe
„Rollsportarten“ – inklusive Skateboarding – in die engere Auswahl neuer
Disziplinen bei den Spielen 2020 in Tokio aufgenommen.
Im Internet formierte sich sofort der Widerstand: „Olympia wird
Skateboarding ruinieren!“ kommentierte ein User namens Mei Phuk die
Meldung. Überall im Netz gingen Skateboarder auf die Barrikaden, bis hin
zu einer Unterschriftensammlung auf der Website Care2 mit dem Ziel, die
Aufnahme von Skateboarding zu verhindern. Originaltext: „Skateboarding ist
kein ‚Sport’.“ Die WSF goss zusätzlich Öl ins Feuer, indem sie internationale
Skateboardranglisten der führenden Athleten veröffentlichte, und zwar in
Disziplinen wie Street, Halfpipe, Downhill, Freestyle und Slalom. „Slalom?!
Was denkt sich die WSF?“ kam sofort als Frage auf, ebenso wie: „Wer oder
was ist überhaupt die WSF?“
VERBÄNDE: WER STEHT HINTER DEN ABKÜRZUNGEN?
Die WSF wurde gegründet von Tim McFerran, ehemaliger
Basketballfunktionär und Organisator der World Skateboarding Grand
Prix Serie. WSF ist momentan einer von drei Verbänden, die um die
Anerkennung als offizieller internationaler Verband für Skateboarding vor
dem IOC konkurrieren. Das ist die entscheidende Voraussetzung für eine
Einführung bei den Olympischen Spielen, denn jede Sportart braucht einen
anerkannten internationalen Verband zur Organisation von Regeln, Formaten,
Qualifikationsveranstaltungen und Preisrichtern. Die Wahl des Verbandes
hat gravierende Folgen, betont Jörg Ludewig von Urban Supplies: „Im
Snowboarden wurde der Verband der Snowboarder (ISF) bei Olympia durch
den FIS ersetzt. Das hat dem Sport nicht wirklich geholfen.“
Für die Skateboardbranche ist Snowboarden ein warnendes Beispiel. „Die
wichtigste Lektion war, dass wir Geduld haben mussten und nicht mit einer
Organisation teilnehmen, die nicht zu unseren Vorstellungen passt, so wie
Snowboarden durch Skifahren vertreten wurde. Das war vor 20 Jahren
und es hat lange gedauert, bis die Snowboardbranche das Format an ihre
ursprünglichen Vorstellungen anpassen konnte“, sagt „Mr. Vans“ Steve Van
Doren. „Wir müssen grundlegend dafür sorgen, dass alle Gesichtspunkte der
Skateboardwettbewerbe durch authentische Ansprüche und Bedürfnisse von
Skateboarding umgesetzt werden. Wenn das nicht gewährleistet ist, riskieren
wir unseren Ruf bei unseren Fans und unsere Legitimität als professioneller
Sport-Lifestyle.“
‘Mr. Vans’, Steve Van Doren: Wir müssen grundlegend dafür sorgen, dass alle Gesichtspunkte
der Skateboardwettbewerbe durch authentische Ansprüche und Bedürfnisse von
Skateboarding umgesetzt werden. Wenn das nicht gewährleistet ist, riskieren wir unseren Ruf
bei unseren Fans und unsere Legitimität als professioneller Sport-Lifestyle.“
59
skate olympics
Jörg Ludewig, Urban Supplies: „Olympia wird generell überschätzt. Windsurfen ist – oder war?
– auch mal olympisch und wo ist Windsurfen heute? Weg! Skateboarding ist, wie Snowboarden
und Surfen, durch den Spaß und das ‚Einzigartige‘ groß geworden – nicht durch TV Präsenz.“
Als offizieller Verband steht neben der WSF auch die International
Skateboarding Federation (ISF) zur Debatte, von Gary Ream gegründet
und von weiten Teilen der Branche unterstützt. Durch strategische
Zusammenarbeit mit Street League Skateboarding (SLS) will die ISF
das Sofort-Bewertungssystem der SLS-Contests und die SLS Super
Crown World Championship als Qualifikationswettbewerb bei Olympia
einführen. Dritter Anwärter ist die Federation International de Roller
Sports (FIRS), ehemals der offizielle internationale Verband für
Rollhockey – also vielleicht doch eher Street League...
Die Entscheidung zum offiziellen Verband steht noch aus und
hierzu meint Kelly Bird, Global Brand Manager bei Nike SB und
Vorstandsmitglied der International Association of Skateboard
Companies (IASC): „Das Treffen in der Türkei war Teil eines
komplizierten und politisierten Prozesses zur Festlegung des
offiziellen Verbandes für Skateboarding. Ich kann aber mit Sicherheit
sagen, dass es nicht die Gruppe sein wird, die in der Türkei war.“
Kommen wir also zu den Vor- und Nachteilen von Skateboarding als
Olympiadisziplin.
DAFÜR! PRO OLYMPIA
Olympia braucht Skateboarding. Das IOC braucht jüngere
Zuschauer – das Durchschnittsalter der TV-Zuschauer der
Olympiade 2012 war 49,4 Jahre (Nielsen Data) – und gibt sich
entsprechend verhandlungsbereit. „Ich glaube fest daran, dass die
Olympiade Skateboarding braucht. Ich und einige Vertreter der
Skateboardbranche arbeiten seit über zehn Jahren daran, Olympia
unsere Vorstellung von Skateboarding bei den Spielen zu vermitteln“,
sagt Steve.
Höhere Akzeptanz, neue Skateparks. Olympia könnte die
gesellschaftliche Akzeptanz von Skateboarding steigern, sagt
Veith Kilberth, der nach dem Studium der Sportwissenschaften
die Boardsport-Marketingagentur fine lines mitbegründete: „Die
Etablierung von Skateboarding kann die Infrastruktur durch
neue Skateparks und Nachwuchsförderung in Form von Skate
Workshops begünstigen. Diese Akzeptanz kann den entscheidenden
Unterschied machen, Skatepark-Projekte durch öffentliche Gelder zu
realisieren.“
Snowboarden ist bereits dabei. „Seit Snowboarden sich als große
Attraktion bei den Winterspielen erwiesen hat, war es nur eine Frage
der Zeit“, sagt Kelly. Hierzu meint Antoine Soule von DC Shoes: „Das
IOC schleicht schon lange um Skateboarding herum und braucht
einfach einen erfrischenden neuen ‚Sport’ wie Snowboarden es im
Winterbereich war.“
Enorme Medienpräsenz. „Die Veranstaltung verspricht massive
Präsenz in allen Bereichen, von den Athleten bis hin zu den Zubehörund Bekleidungsfirmen, die unsere Branche am Leben halten“,
sagt Steve von Vans. Hierzu Veith von fine lines: „Mit der erhöhten
Aufmerksamkeit einher geht ein hohes Vermarktungspotential und
Interesse von Corporate Brands auf das Thema Skateboarding
aufzuspringen und sich zu engagieren. Auf diese Weise werden mehr
Budgets und insgesamt mehr Geld in die Branche investiert.“
DAGEGEN! CONTRA OLYMPIA
Mehr Zuschauer bedeutet nicht mehr Teilnehmer. „Snowboarden hat
durch Olympia enorm an Zuschauern gewonnen, aber nicht an aktiven
Snowboardern. Die Zahl der Aktiven ist seit Jahren rückläufig“, sagt
Jörg und fügt hinzu: „Olympia wird generell überschätzt. Windsurfen
ist – oder war? – auch mal olympisch und wo ist Windsurfen heute?
Weg! Skateboarding ist, wie Snowboarden und Surfen, durch den Spaß
und das ‚Einzigartige‘ groß geworden – nicht durch TV Präsenz.“
Branding als heikles Thema. Franz Josef Hoeller von Fresco
Distribution sieht Schwierigkeiten mit sichtbarem Branding „aufgrund
der strengen Vorschriften zu sichtbarer Markenpräsenz bei der
Olympiade.“ Das befürchtet auch Antoine von DC: „Die Marken müssen
irgendwie für einen sichtbaren Auftritt sorgen, während das IOC
drastische Einschränkungen bei Größe und Platzierung von Branding
vorgibt. Vielleicht bleiben Hartware und Schuhe unbeeinflusst und
weiterhin sichtbar.“
Geeignete Austragungsformate. Die Berichterstattung zu Sport
im Fernsehen hat ihre eigenen Regeln, warnt Christian von MOB
Skateboards: „Zur Ansprache eines breiteren Publikums muss man
Skateboarding auf Attraktionen reduzieren, da die meisten Zuschauer
nur passiv teilnehmen und den Schwierigkeitsgrad vieler Tricks nie
nachvollziehen könnten. Also braucht man Sachen wie Mega Ramp
oder Contests á la Street League.“
Größere Marken, größerer Nutzen. „Sicher haben die Marken Vorteile,
da der Sport mehr den Mainstream erreicht, aber eher die größeren
Konzerne als die kleinen, bodenständigen Skateboardmarken“, meint
F.J. Hoeller. Ähnlich sieht das Jörg: „Bogner macht seit Jahren die
Skianzüge des deutschen Teams, es soll ihnen trotzdem nicht gut
gehen. Olympia kann etwas Starkes eventuell etwas stärker machen,
aber ob es etwas Schwaches stärkt, wage ich zu bezweifeln.“
FAZIT
Das IOC wird seine Entscheidung zu Skateboarding im Vorfeld
der Olympiade 2016 in Rio de Janeiro verkünden. Ungeachtet des
Ausgangs sollte die Branche ihre Erwartungen nicht zu hoch setzen,
rät Kelly: „Ich sehe keine Nachteile einer Aufnahme, aber auch die
Vorteile werden realistisch betrachtet minimal sein.“
Der harte Kern der Skateboardszene wird von Olympia unbeeinflusst
bleiben. „Durch Olympia werden sich die Grundaspekte im
Skateboarding keinesfalls ändern. Wenn die Mainstream-Medien mit
Street League und Olympia die progressiven, leistungsorientierten
Aspekte von Skateboarding pushen, werden Teile der Core-Szene im
Gegenzug weniger messbare Aspekte anstreben wie Kreativität und
Rebellion gegen Autorität. Das ist der Lauf der Natur und zeichnet sich
bereits jetzt ab“, meint Veith.
Veith Kilberth, Mitbegründer von fine lines marketing: „Die Etablierung von Skateboarding
kann die Infrastruktur durch neue Skateparks und Nachwuchsförderung in Form von Skate
Workshops begünstigen. Diese Akzeptanz kann den entscheidenden Unterschied machen,
Skatepark-Projekte durch öffentliche Gelder zu realisieren.“
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photos: T.C.S.S / Billabong
trend report
SURFMODE ODER HAUTE COUTURE?
Die Surfmarken arbeiten mit Hochdruck an ihren Produktveröffentlichungen für die Saison Frühjahr/Sommer 2016 (SS16).
Ersten Previews nach zu urteilen erwarten uns reifere, kosmopolitische Styles und Kollektionen. Beginnt im Surfbereich das
Zeitalter der Haute Couture? Trend Report von Dirk Vogel.
Egal wohin man schaut, das Geschäft mit Herrenmode boomt gewaltig.
Statistischen Erhebungen zufolge geben Männer heutzutage mehr
Geld für Bekleidung aus, als Frauen. Und bis zum Jahr 2019 soll
Herrenbekleidung stattliche Jahresumsätze von $40 Milliarden
einfahren (FashionUnited).
Gleichzeitig verlangen die Männer von heute – aus einer Vielzahl
von Gründen – zunehmend nach reiferen, hochwertigeren
Kleidungsstücken. Dieser Prozess vollzog sich zuerst in der
Streetwear: mittlerweile kehrt sogar die Hip-Hop-Szene Marken aus
der Urban Wear zunehmend den Rücken zu und verlangt nach LuxusBekleidung, etwa ausgefranste Moto-Jeans von Designer-Marken wie
Balmain für $1500. Der Mode-Blog Business of Fashion sieht bereits
Anzeichen für das Ende von Streetwear – und den Anfang von „Rap
Couture“.
Auch die Surfbekleidung hat sich die letzten Jahre über zunehmend
an den High-Fashion-Bereich angenähert was Schnitte, Materialien
und exklusive Details angeht. Einen neuen Höhepunkt, auch bezüglich
Preise, erreicht die Surfmode mit Launch der neuen Marke von
Kelly Slater, Outerknown, als Teil der Kering Group: raffiniert
und kosmopolitisch im Styling umfasst die Kollektion nachhaltig
hergestellte Chino Pants ($185), weiche Strickpullis ($385), Hoodies
mit Geo-Mustern ($425) und figurbetonte Pea Coats ($545). Das
Männermagazin GQ lobte die Kollektion bereits als modischen
Lichtblick im Surfbereich mit einem Look, der „verdammt fast überall
funktioniert.“
THEMEN
Obwohl es noch zu früh ist, ein Zeitalter der Haute Couture im Surfen
auszurufen – Hoodies für $400 sind längst keine Jeans für $1500 –
trifft der GQ-Artikel einen Nagel auf den Kopf: Surfbekleidung muss
heutzutage „verdammt fast überall“ funktionieren – eben nicht nur am
Strand. Das führt uns auch zum wichtigsten Trend der kommenden
Saison: Surfbekleidung, erklärt Urban Beach, „muss sich heute an den
Einsatzbereich anpassen können, vom Surfen und Chillen am Strand
bis zum Besuch in der Bar später am Abend.“ Auf Kollektionsebene
erfordert dieser fließende Übergang von Tag auf Nacht vielseitige
Stücke, die am Strand ebenso wie im Nachtleben zuhause sind.
Als perfekte Begleiter rund um die Uhr empfiehlt The Critical Slide
Society die kurzärmligen Cotton Gauze Hemden. „Die eignen sich
perfekt als schicke Abendgarderobe, wirken nachmittags am Strand
aber genauso lässig.“ Als Allround-Kleidungsstück verweist die
finnische Marke Baja Clothing auf ihren Hoodie: „Ein Produkt für
verschiedene Situationen mit großer Kapuze, Känguru-Tasche und
frischen Farbvarianten. Es ist das perfekte Oberteil für Festivals, laue
Sommernächte, den Strand und das Stadtleben!“
„Der Hyperdry T-Shirt Stoff aus bionischen Fäden besteht aus Baumwolle, recyceltem Plastik
aus dem Meer sowie Polyester. Er wirkt feuchtigkeitsdurchlässig und ist perfekt für den
alltäglichen Gebrauch, ebenso wie für Surfen oder andere Sportarten.“
– Jan Lindeboom, O’Neill Category Manager, Men’s Surf, Apparel and Footwear.
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trend report
trade report
photo: T.C.C.S
Hierzu Juliana Dantas, SUPERbrand Apparel M&D Director: „Das
Hauptthema unserer Kollektion heißt Sea Culture und fängt die
Strandstimmung in Südkalifornien in einer modernen Interpretation
ein.“ Mit Blick in die Vergangenheit holt sich Baja Clothing Einflüsse
aus dem Strandort Baja, Kalifornien, in den Siebziger Jahren. „Abends
braucht man nach dem Surfen oder in der Stadt einfach einen
bequemen und schicken Pulli – und da ist unser Baja Hoodie geradezu
perfekt!“
Reisen ist auch diese Saison wieder ein ergiebiges Thema und lädt
die Designer der Surfmarken zum Träumen ein. Quiksilver holt sich
Inspiration von Brasiliens Stränden und Favelas, während sich Reef in
eine der neuen Surfhochburgen verliebt hat: „Bali war die Region, die
uns diese Saison in Sachen Drucke, Farben und Stimmung inspiriert
hat. Die Farbe des Meeres beeinflusste maßgeblich die Farbgebung,
ebenso die natürlichen Schattierungen der Landschaft sowie die
grellen Töne der hiesigen Kultur.“ Das Thema bei Iron & Resin
lautet diese Saison „eigene Wege gehen“, erklärt Chris Smith: „Im
Mittelpunkt unserer Kollektionen stehen Leute, die wir als Wegbereiter
bezeichnen.“
Apropos Stadtleben: Quiksilver unterteilt die neue Stay High Kollektion
nach Tageszeiten – im Englischen AM und PM. „AM zeigt BeachBekleidung mit leichteren, entspannten Farben und Waschungen mit
verspielten, bunten Grafiken und großem Augenmerk auf Boardshorts.
Die PM Kollektion greift Elemente aus der Streetwear auf und
übernimmt Trends, die wir bislang kaum angesprochen haben.“
INSPIRATION
Zur kommenden Saison bedienen sich Surfbekleidungsmarken wieder
aus einer Vielzahl von Stilrichtungen. Die neue Surf Plus Kollektion
von Billabong „leiht sich Schnitte aus Militär und Seefahrt, wobei
die Lederarten, Waschungen und Textil-Details mit Augenmerk
auf Haltbarkeit sowie unbeschwerten Tragekomfort ausgewählt
wurden.“ In unserer Branche spielt Musik natürlich immer eine große
Rolle als Inspirationsquelle und The Critical Slide Society (TCSS)
bedient sich bei einem der großen Lebemänner der Musikgeschichte:
„Hauptinspiration unserer aktuellen Kollektion war ein Song von Serge
Gainsbourg namens Sea, Sex & Sun. Das fasst unsere Sommerlaune
hier bei TCSS perfekt zusammen und die Kollektion heißt Hotel
Particular.“ Klingt jedenfalls pikant!
Auch die Ursprünge der Surfkultur an den Stränden Kaliforniens – und
zwar Gestern wie Heute – liefern jede Menge Inspirationsquellen.
FARBEN
Zur Saison 2016 tendieren Farbwege in drei Hauptbereiche, erklärt
Joffrey Delfgaauw, Head of Design bei Brunotti: „Unsere Kollektion
Blu Italiani verbindet unsere italienischen Wurzeln mit den blauen
Farbtönen des Meeres, das wir so sehr lieben. La Giungle Surf
thematisiert den Dschungel neben dem Strand mit farbenfrohen,
tropischen Drucken und sommerlicher Stimmung. Und Spiaggia Della
Sardegna bringt Strandklassiker mit sonnengebleichten Farbtönen.“
Diese wichtigen Farbtrends ziehen sich durch alle aktuellen
Kollektionen, etwa ausgebleichte Primärfarben und Neontöne bei
Billabong, oder eine Farbpalette von Ozeantönen bei Protest: „Schöne
tiefe Lagunen, Muscheln und tropische Vögel – eine paradiesische
Tropeninsel – stehen im Mittelpunkt der Marooned Kollektion zum
Thema Schiffbruch im Paradies.“ Dauerbrenner in Sachen Farbgebung
ist die gesamte Bandbreite militärischer Farbtöne, von Sandfarben
über Olivgrün und Schwarz bis Marineblau, zu finden in fast allen
SS16 Kollektionen, vorzugsweise ausgewaschen und sonnengebleicht
mit leichtem Vintage-Look.
Typisch für den Surfbereich dürfen auch poppige Farbakzente
nicht fehlen. Adam von DaKine erklärt: „Unsere Farben für SS16
sind eine Mischung aus vielseitigen Neutralfarben mit poppigsportlichen Akzenten wie Schwefel oder Neonblau.“ Als Geheimtipp im
Farbbereich für die kommende Saison sieht Juliana von SUPERbrand:
„Ich sehe für SS16 jede Menge Orange, von warmen bis kühleren
Tönen.“ Einflüsse aus der Streetwear – genauer gesagt der „Street
Goth“-Bewegung – zeigen sich in Form von weißen T-Shirts mit
schwarzen Drucken. Hierzu Nicolas Perceval von Billabong: „Das
Shirt Rapture SS aus der Garage Kollektion wurde inspiriert von
unserem Free-Surf-Freak-Punk Creed McTaggart. Die geometrischen
Muster dominieren die schwarz-weiße Silhouette mit psychedelisch
wirkenden optischen Täuschungen.“
MATERIALIEN
Letztendlich rechtfertigt kein anderer Faktor höhere Preissetzung so
plausibel wie hochwertige Materialien. In diesem Bereich sind die
Hauptthemen für SS16 technische Innovationen für sportliche
„Die Kollektion ist inspiriert von klassischer Skateboard- und Rennmotorrad-Kultur. Diese
vorwiegend schwarz-weiß gehaltene Kollektion ist sehr symbolisch und thematisiert die
Atmosphäre der urbanen Straßen in Downtown Los Angeles.“
– Anjet Wesselink, Protest.
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„Hauptinspiration unserer aktuellen Kollektion war ein Song von Serge Gainsbourg namens
Sea, Sex & Sun. Das fasst unsere Sommerlaune hier bei TCSS perfekt zusammen und die
Kollektion heißt Hotel Particular.“ – The Critical Slide Society.
Performance, nachhaltige Stoffe sowie edle Materialien – oder
Mischtextilien – mit spürbar hoher Qualität. Technisch leistungsstarke
Stoffe sind die Domäne von innovativen Marken wie O’Neill. Jan
Lindeboom O’Neill Category Manager, Men’s Surf, Apparel and
Footwear empfiehlt: „Unsere Hyperdry Technologie in Zusammenarbeit
mit LIQUIPEL ist ein super schnell trocknender Stoff mit Nanotechnik.
Der Hyperdry T-Shirt Stoff aus bionischen Fäden besteht aus
Baumwolle, recyceltem Plastik aus dem Meer sowie Polyester. Er
wirkt feuchtigkeitsdurchlässig und ist perfekt für den alltäglichen
Gebrauch, ebenso wie für Surfen oder andere Sportarten.“
Stichwort „recycelte Stoffe aus dem Meer“: nachhaltige und
wiederverwertete Materialien halten mittlerweile Einzug in fast
allen Kollektionen. Früher galten umweltfreundliche Stoffe als
bahnbrechend, heute sind sie weitgehend die Norm. Baja Clothing
aus Finnland verspricht sogar: „Wir werden in Zukunft ausschließlich
umweltfreundliche Materialien einsetzen.“
Der dritte große Trend für die kommende Saison liegt im gezielten
Einsatz von Materialien um spürbare Wertigkeit der Kleidung zu
Erzeugen. Wie die rebellische Surfmarke The Critical Slide Society
erklärt: „Wir verwenden eine Auswahl an Baumwolle und Mischstoffen
in verschiedenen Gewichtsklassen und Verarbeitungen, um unserer
Kleidung ihren eingelebten, spürbar weichen Charakter zu verleihen.
Die Waschungen spielen in der Materialbeschaffenheit ebenfalls eine
große Rolle, und wir setzen eine Reihe von Effekten ein.“
SCHNITTE
Auch die Schnitte und Passformen werden zunehmend reifer und
edler, damit Surfbekleidung den nahtlosen Übergang vom Strand in die
coole Bar oder das angesagte Restaurant meistern kann. (Passgenaue
Kleidung ist begrüßenswert für Händler, denn die Kunden müssen die
Stücke zuerst anprobieren. Bleibt nur zu hoffen, dass sie dann auch
direkt im Laden kaufen – und nicht im Internet.) Für coolen Style rund
um die Uhr setzt Iron & Resin auf neue Schnitte im Hosenbereich:
„Unsere Engineer Chino Pants und Shorts passen perfekt in alle
Lebenslagen! Ebenso zum Lagerfeuer am Strand wie als schicke
Abendgarderobe fürs erste Date mit einer Lady. Der hochwertige
Segelstoff liegt weich auf der Haut und wird mit dem Tragen sogar
noch besser.“
Sogar das gewöhnliche T-Shirt wird von vielen Marken mit neuen
Passformen gemäß aktueller Farbtrends überarbeitet. Hierzu Anjet
Wesselink, Head of Marketing bei Protest: „Im T-Shirt-Bereich
herrscht jede Menge Vielfalt, also haben wir unsere T-Shirts von
Grund auf neu gestaltet. Wir bieten in der gesamten Kollektion
hochwertige Gestaltungsmittel wie verschiedene Kragenöffnungen,
Waschungen und Textilien. Das unterstreichen bunte Volldrucke –
auch auf den Taschen – sowie schicke Streifen oder ausgebleichte
Farben. Für jeden Geschmack etwas.“ Als Shirt für alle Fälle setzt
Urban Beach auf das Bizzaro T-Shirt: „Das erweist sich momentan als
unser beliebtestes Herren-T-Shirt. Es besteht zu 100% aus BaumwollMelange in dicker Slub-Optik mit ausgewaschenem Vintage-Styling
und qualitativ hochwertigem Logo-Druck. Es ist erhältlich in Palm
Island Farbgebung mit Farbtönen im Copacabana Beach Stil.“
Freunde aktiver Bewegung freuen sich auch über etwas Stretch
in der Materialwahl. Genau die richtige Mischung aus sportlichen,
flexiblen Stoffen und aktuellen Passformen bietet die Street Trunk
Kollektion von Quiksilver: „Das Modell Yoke Cracked ist eine einfarbige
Hose mit gerader Passform, die einen Volldruck am Bund mit allen
nötigen Leistungsmerkmalen einer modernen Walkshort verbindet:
Multifunktions-Taschen und entspannter Schnitt, Stretch-Baumwolle
und vom Surfen inspirierter Streetwear-Style.“
DRUCKE UND MUSTER
Hawaii-Muster und Blumendrucke mit raffinierten Details sind immer
noch schwer beliebt. Brunotti verbindet diese Spielarten mit seinen
italienischen Wurzeln, erklärt Joffrey: „Beide sind enorm wichtig
für uns. Zu den wichtigsten gehört ein Muster mit Olivenblättern
und Basilikum - typisch italienische Tropen!“ Bei Protest mischt
das Jungle-Muster „einen Hauch von Vintage-Hawaii-Feeling mit
sattem Grün und Foto-Drucken von exotischen Pflanzen, Blättern und
Blumen.“
Unter den trendigen Schwarz-Weiß-Drucken sticht vor allem die
Rebel Pack Kollektion von Protest heraus, „inspiriert von klassischer
Skateboard- und Rennmotorrad-Kultur. Diese vorwiegend schwarzweiß gehaltene Kollektion ist sehr symbolisch und thematisiert
die Atmosphäre der urbanen Straßen in Downtown Los Angeles.“
Weiterhin gewinnen geometrische Drucke – vor allem Dreiecke –
zunehmend an Bedeutung, wie etwa in der Garage Kollektion von
Billabong mit „geometrischen Elementen und dezenter Farbgebung.“
Trotz dezenter Elemente und reifen Gestaltungsformen dürfen auch
diese Saison „laute“ Graphic T-Shirts mit surfgerechter Message nicht
fehlen. Zu den Highlights zählt der coole Slogan von TCSS „Life Fast
Die Shredding“ sowie die Zusammenarbeit von Billabong mit dem
Künstler Ornamental Conifer, bürgerlicher Name Nicolai Sclater, mit
Slogans wie „Shape Up or Ship Out!“ und jeder Menge authentischem
Surf-Flair.
FAZIT
In der kommenden Saison sind authentisches Styling und
surfgerechtes Auftreten rund um die Uhr immer noch wichtiger als
Eskapaden in den Bereich der Haute Couture. Beruhigend ist dabei
auch, dass Surfmarken immer noch echten Mehrwert fürs Geld bieten
wollen – also keine Jeans für $1500. Wie Chris von Iron & Resin
erklärt: „Die von uns eingesetzten Stoffe, vom Canvas der Union Work
Pant, dem Jeansstoff im Scout Jacket, den hochwertigen Strick- und
Chambray-Stoffen und die Verarbeitung der Hosen und so weiter – das
sind insgesamt die qualitativ besten Stoffe, die unsere Mitbewerber
bei gleichem Preis erst einmal bieten müssen.“ Also ist Surfen immer
noch Welten entfernt von Rap Couture, wo Kleidung als schön gilt weil
sie teuer ist – und nicht umgekehrt.
HIGHLIGHTS
Kleidung für Rund-um-die-Uhr
Reisen, Seefahrt und 70er Cali Beach Culture
Spürbar andere Materialien
Sonnengebleicht und ausgewaschen
Reifere, figurbetonte Schnitte mit Stretch
Geometrische Drucke in Schwarz-Weiß
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photo: Burton / Eastpak
trend report
RUCKSÄCKE & REISEGEPÄCK
SS16 TREND REPORT
Das ganze Jahr über träumen wir von Surf-Eskapaden an den warmen Stränden Indonesiens, Skate-Sessions im
Baskenland, oder Powder-Abfahrten im unberührten Alaska. Oft bleibt es beim Träumen, aber wenn sich dann doch die
Gelegenheit zum Abenteuer-Trip ergibt, muss man erst einmal mit seinen ganzen Sachen heil ankommen. Dabei spielt
robustes, Boardsport-taugliches Gepäck eine entscheidende Rolle, und lässt sich nebenbei auch
zum alltäglichen Pendeln ins Büro einsetzen.
Grund genug für einen Trend Report für Rucksäcke und Gepäckstücke, die Boardsportlern die richtige Portion Stauraum
und Funktionalität bieten. Harry Mitchell Thompson zeigt die wichtigsten Trends und Marken für SS16.
ÜBERBLICK
Durch das Internet und preiswerte Flugreisen wird die Welt
zunehmend kleiner und immer mehr Boardsport-Marken bieten
spezielles Gepäck für Surfer, Skater und Snowboarder an, mit
funktionellem Design und anspruchsvollem Styling.
Nach den typischen Kunden gefragt erklärte Marc-Alexandre Ducoté,
Global Product Manager for Accessoires bei Quiksilver: „Surfer,
Skater und Snowboarder sind ständig unterwegs. Sie sind quasi von
Natur aus Pendler. Das ist Teil ihres Lifestyles, und für den wollen wir
ihnen die besten Produkte bieten. Qualitativ hochwertige Rucksäcke
und Reisegepäck sind definitiv Teil ihrer täglichen Grundbedürfnisse
und eine Kategorie, in der wir hervorstechen möchten.“
Billabong sieht die Kategorie als Gelegenheit, „das technische KnowHow von Billabong zu zeigen, das bereits aus dem Wetsuit-Bereich
bekannt ist“, sagt Alexandre Berthonneau, Outerwear and Accessoires
Product Manager. Für DaKine ist Gepäck nicht nur eine Kategorie
unter vielen, sondern Grundkompetenz: „DaKine ist seit Jahren
führend in Sachen technischer Straßentaschen. Darin liegt unsere
Markenidentität und unser Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen
Brands.“
Nixon sieht die Kategorie als Weiterführung des Uhrensegments.
„Wir erzählen die Nixon Story und zeigen unsere Marken-DNA durch
unsere Taschen-Designs“, sagt Ryan Martinez, Product Manager
Nixon Accessoires. Für Burton ist Gepäck ein „relevanter und
entscheidender Teil von Snowboarden für die Reise auf den Berg.
Dieser Lifestyle hat eine natürliche Verbindung zum Reisen.“
SEGMENTIERUNG
Dabei sind Kollektionen klar zwischen technischen Rucksäcken und
Reisegepäck segmentiert. Die schwedische Marke Douchebag teilt
ihr Angebot übersichtlich in Rucksäcke und Rollkoffer, während
bei Nixon die Länge der Reise entscheidend ist. Entsprechend
teilt sich ihr Angebot in „längere Reisen, Ein-Wochen-Trips und
Wochenendausflüge“ auf. DaKine teilt seine Kollektion in Handgepäck
und geräumige Taschen, und Quiksilver bietet entweder „Performanceoder Lifestyle-Produkte.“
Poler Stuff verfolgt einen anderen Ansatz: „Wir wollen unsere Taschen
lieber nicht segmentieren, sondern stattdessen die Brücke schlagen
mit Multi-Funktions-Taschen, die ebenso für den Outdoor-Bereich,
als für den modernen Reisegebrauch geeignet sind.“ Heimplanet sieht
das ähnlich und bietet statt Taschen für spezielle Anwendungsgebiete
lieber flexible und erweiterbare Modelle, die sich unterwegs flexibel
an wechselnde Anforderungen anpassen können, etwa durch
zusätzlich befestigte Seitentaschen.
„Surfer, Skater und Snowboarder sind ständig unterwegs. Sie sind quasi von Natur aus Pendler. Das ist Teil
ihres Lifestyles, und für den wollen wir ihnen die besten Produkte bieten. Qualitativ hochwertige Rucksäcke und
Reisegepäck sind definitiv Teil ihrer täglichen Grundbedürfnisse und eine Kategorie, in der wir hervorstechen
möchten.“ Marc-Alexandre Ducoté, Global Product Manager für Accessoires, Quiksilver.
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trend report
RUCKSÄCKE FÜR URBANE PENDLER
Bei den Rucksäcken sind gepolsterte Laptop-Fächer weitgehend
Standard, gemäß den Ansprüchen einer wachsenden mobil
arbeitenden Bevölkerung. Alle Marken bieten unterschiedliche
Taschen und Fächer an, wobei Nixon den Kern des Modells „Shadow“
besonders innovativ aus Neopren gestaltet hat: „Hierdurch kann
sich die Tasche dehnen und zusammenziehen und der Kunde den
maximalen Stauraum ausnutzen, ohne dass zusätzlicher Druck auf
den Reißverschlüssen lastet. Diese dämpfende Wirkung verhindert
das Platzen der Reisverschlüsse und verlängert die Lebensdauer der
Tasche ungemein.“
Burton denkt sowohl an Reisende als auch an Snowboarder, etwa mit
„Board-Trageschlaufen bei den Snow-Taschen und Computer-Fächern
in einigen unserer Reise- und Schultaschen. Unsere neuen PendlerTaschen bieten Fächer mit U-Lock-Verschluss sowie wasserdicht
bezogene Taschen und wetterfeste Stoffe.“
Bei Poler Stuff soll der Kunde möglichst leicht an seine Sachen
kommen: „Über den Zugang von oben sowie durch die breite
Reißverschlussöffnung vorne an der Tasche muss man nicht alles
rauswühlen, um an den Kram im unteren Teil zu gelangen.“
Die meisten Marken haben inzwischen ergonomische Schulterriemen
und Quiksilver bringt zusätzlich „Brustgurte, die etwas Gewicht von
den Schultern verteilen sowie mit Fleece gefütterte Taschen für
Wertsachen und interne Sortierfächer für kleines Zubehör.“ Billabong
wurde bereits mit einem ISPO Award für den „Apex Boa“ Rucksack
aus der Adventure Division (A/DIV) ausgezeichnet. Hierbei nutzt die
Marke ihre BOA-Technologie zum Festziehen von Schlaufen und bietet
eine Tasche für nasse Wetsuits, deren Wasser einfach durch ein Ventil
abgelassen werden kann. Nixon vertraut auf „Schaum und andere
Materialien für optimalen Tragekomfort, den man auf langen Reisen
braucht.“
Alle Marken bieten zusätzliche Funktionsmerkmale, allen voran
DaKine, etwa „gepolsterte Laptop-Fächer (in manchen Modellen nach
TSA-Sicherheitsnorm), iPad Fach (Mini und Classic), Zubehörfach
(Smartphone, Stifte, Visitenkarten), Wasserflaschenhalter, gepolsterte
Sonnenbrillentasche, etc. Unsere High-End Tasche Network II bietet
ein atmungsaktives Rückensegment.“ Electric Taschen haben ein
konturgenaues Sonnenbrillenfach, robuste Skateboardschnallen und
eine wasserdichte Außenhülle.
Douchebags setzt auf ultraleichte Produkte mit maximaler
Schutzwirkung. „Wir arbeiten mit den besten Rucksackherstellern
zusammen, die ebenso wie wir an hohe Qualität und die gleiche
skandinavische Design-Philosophie glauben“, sagt Truls Brataas,
Gründer und CEO.
ROBUSTES GEPÄCK
Im Gepäckbereich bieten die Marken konsequente Weiterentwicklungen
bisheriger technischer Errungenschaften mit leichten Verbesserungen.
Billabong hat flexible Lösungen für Wochenenden und längere Reisen
im Programm. „Kompressionsgurte, verschiedene Griffe zum Anpacken
der Tasche an verschiedenen Stellen von allen Seiten, Innenfächer,
separate Wäschetasche, externe Taschen sowie ein Reisepassfach.“
Quiksilver hat „eine leichte Lifestyle-Kollektion in drei verschiedenen
Tragevolumen mit Premium-Merkmalen wie ultraleichten Taschenkern
und Skateboardrollen.“
Als feste Größe im Gepäcksegment setzt DaKine auf Langlebigkeit
und Funktionalität. Die Marke brachte vor Jahren die aufklappbaren
Taschen mit „Split-Design“ auf den Markt, unterstützt durch smarte
Innenfächer. Dieses Prinzip ist inzwischen bei zahlreichen Marken
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zu finden, wobei DaKine mit Premium-Rollen und ausziehbarem Griff
Qualität garantiert. Nixon sorgt mit „ausziehbaren Aluminiumgriffen
für weniger Gewicht sowie ABEC 5-Kugellager in allen Rollen für
sanfte und leichte Fortbewegung.“
Douchebags und Eastpak bringen diese Saison jeweils eine neue
Generation schützender Außenhüllen heraus. Burton steht voll hinter
der Haltbarkeit seiner Taschen und gibt Garantie auf Lebenszeit.
Eastpak expandiert 2016 merklich im Gepäckbereich: „Wir haben
nun Taschen mit zwei oder vier Rollen, einer oder zwei Etagen, im
Duffle-Bag-Stil oder als Rollkoffer sowie mit passenden Tragetaschen,
Rucksäcken und Accessoires.“
AUSSEHEN UND STYLING
Mit Boardsport aufgewachsene Kunden greifen von Natur aus gern zu
Produkten von Marken aus der Szene, während andere einfach den
Lifestyle und Look mögen. Hierzu Ryan von Nixon: „Wir bemerken
einen Anstieg in Verkaufskanälen außerhalb des Boardsports neben
kontinuierlichem Wachstum in bestehenden Core-Action-SportKanälen.“ Die Marke setzt auf „schlichte schwarze Grundfarben
mit sportlichen Farbakzenten, was der Kollektionen einen für Nixon
charakteristischen, unerwarteten Look verleiht.“
Billabong setzt auf schlichte Farbtöne in Kombination mit technisch
funktionellen Designs. Burton bietet „viele verschiedene Materialien,
unerwartete Designs und frische Farbkombinationen passend zu
einem flexiblen, aktiven Lifestyle.“ Eastpak bleibt seinen Wurzeln mit
originellen Farben und Druckmustern treu.
Als Teil seiner ästhetischen Linie für 2016 blickt Quiksilver nach
Brasilien und feiert mit künstlerisch anspruchsvollen Effekten Street
Art und Graffitis des Landes, ebenso wie die Kontraste zwischen Tag
und Nacht, Strand und Favelas.
ZIELGRUPPEN
Die Hauptzielgruppe von Quiksilver ist zwischen 15 und 25 Jahre
alt, obwohl sie nach eigenen Angaben Produkte für 6-bis-66-Jährige
im Programm haben. Nixon zielt auf die 18-bis-50-Jährigen vom
Abiturienten bis zum Berufstätigen, während Poler Stuff auf die
„jungen abenteuerlustigen Männer und Frauen“ zwischen 18 und
35 schaut. Burton hat im Laufe der Jahre bemerkt, dass „unsere
Zielgruppe gleich geblieben ist, während allgemeine Vorlieben etwas
reifer geworden sind.“ Douchebags sieht das ähnlich und zielt auf
„moderne Reisende.“
Für Heimplanet ist das Alter jedoch nur eine Zahl. „Wir konzentrieren
uns lieber auf Lifestyle und Einstellung unserer Zielgruppe. Unserer
Erfahrung nach sind Kategorien wie Alter immer weniger relevant.“
Bei Eastpak ist der Kunde so alt, wie er sich fühlt: „Wir zielen auf den
jungen Berufstätigen oder Hochschulstudenten. Das erweitern wir
aber gerne auf alle Leute mit junger Einstellung!“
HIGHLIGHTS
Gepolsterte Laptop-Fächer
Skate-Rollen & ausziehbare Griffe
„Moderne Reisende“
Zielgruppe der 18-bis-25-Jährigen
trend report
trend report
photo: Red Paddle
Wir produzieren aufblasbare Boards, mit denen man eine echte Erfahrung macht. Dafür schauen wir uns alle
Aspekte des Designs und der Konstruktion genau an und lassen uns nicht von anderen Technologie ablenken. Wir
machen auch keine Produkte für andere Sportarten.
SUP FOCUS
RED PADDLE CO. MIT-GRÜNDER
JOHN HIBBARD
Wenn man an die Hauptakteure der boomenden SUP Industrie denkt, kommen einem sofort ein paar Firmen in den
Sinn. In Anbetracht der Innovationen der letzten Jahre wird schell klar, dass John Hibbard die beste Wahl für das erste
Industrie-Interview in diesem Bereich ist. Ein unnachgiebiger Visionär, der neben seiner Mit-Gründung von Red Paddle
Co. auch ein talentierter Produktentwickler ist. Mit einer Reihe cleverer Innovationen hat er viel zur Entwicklung der
Branche beigetragen, wie die gefragteste aller SUP Pumpen: die Doppelkammer Titan Pump. Oder das patentierte Rocker
Stiffening System, das die Längssteifigkeit von Boards über zwei seitlich in spezielle PVC Taschen eingesetzte Fiberglas
Latten erheblich erhöht. Damit haben sie letztes Jahr sogar den Award für das „coolste Produkt“ auf der Paddle Expo in
Nürnberg geholt.
Wir haben ihn gefragt, wie er diesen spezialisierten Markt unterstützt, wohin die Entwicklung geht und wie wichtig es ist,
dass die wie Pilze aus dem Boden schießenden SUP Zentren an allen möglichen Wasserflächen mit besten Ressourcen
ausgestattet sind. Interview von Robert Etienne.
Stell dich bitte kurz vor und erkläre uns deinen Hintergrund im
Boardsport.
Meine Geschichte mit Boardsport beginnt in meiner frühen Kindheit,
als ich in den Sommerferien mit den hölzernen Boards meines Dads
surfen war. Als Teenager bin ich dann auf „richtige“ Surfboards
umgestiegen und habe Windsurfen angefangen. Damit habe ich dann
auch den höchsten Lehrer-Schein gemacht und die windfreien Tage
mit Arbeit in einer Windsurf-Schule sowie dem lokalen Windsurf/
Board-Store überbrückt. Mit Anfang 20 habe ich als professioneller
Windsurfer die PWA World Tour bestritten. In Großbritannien war ich
2007 sogar Wavesailing Meister und beschloss die Gunst der Stunde
zum Ausstieg zu nutzen. Seit 2008 habe ich mich ganz auf Red Paddle
Co. konzentriert und nie zurück geblickt.
72
Wie grenzt sich deine Marke auf dem SUP Markt ab?
Wir haben immer nur aufblasbare Boards verkauft. Das macht uns als
eine der wenigen auf diese Technologie spezialisierten Marken relativ
einzigartig. Es gibt zwar andere „Marken“, die auch nur aufblasbare
Boards haben, allerdings sind das OEM (Erstausrüster) Marken, die
einfach nur ihr Logo auf ein Produkt klatschen.
Wir produzieren aufblasbare Boards, mit denen man eine echte
Erfahrung macht. Dafür schauen wir uns alle Aspekte des Designs
und der Konstruktion genau an und lassen uns nicht von anderen
Technologie ablenken. Wir machen auch keine Produkte für andere
Sportarten.
Das ist ein Grund.
Der andere ist, dass wir SUP anders angehen. Wir haben immer die
Massentauglichkeit gesehen und unsere Produktpalette sowie unser
Marketing auf diese Art von Konsumenten ausgerichtet. Das spricht
dieses Publikum auf eine Art und Weise an, die sie neugierig auf den
Sport macht. Wir hatten und haben immer noch das Gefühl, dass viele
Firmen SUP aus einer elitären Performance Perspektive angehen, wozu
der normale Kunde keinen Bezug hat.
einiges recherchieren muss, gleicht sich das wieder aus. Viele Shops
haben heute eine gute Online-Präsenz und die Tipps, die dort oft geben
werden, motivieren die Leute, sich vor Ort noch mehr Wissen abzuholen.
Hier haben die stationären Shops einen großen Vorteil und wenn sie
diesen Service richtig ausspielen, kann ihnen das viel bringen.
Was kann SUP von anderen Boardsportarten lernen?
Den Sport für alle interessant zu machen ist in unserem Interesse und
das kann SUP von vielen Sportarten lernen. Oft wird mehr Wert auf die
Entwicklung von hochwertigen Produkten gelegt, wodurch die, die es
nur zum Spaß machen, schnell vergessen werden. Wir möchten dagegen
auch die ansprechen, die einfach gerne paddeln und alles genießen, was
diese Aktivität Positives bringt, anstatt nur die wenigen, die sich für die
extremen Bereiche interessieren.
Wie unterstützt ihr stationäre Läden?
Wir halten Vertriebe dazu an, physischen Läden Demos anzubieten, um
sie bei Paddel-Abenden und anderen Events zu unterstützen. Außerdem
arbeiten wir an einem Trainings-Paket für unsere globalen Händler, das
ihnen dabei helfen soll, mehr über Red zu erfahren und unsere Produkte
so noch einfacher und besser verkaufen zu können.
Wie kann die SUP Industrie das Wachstum des Marktes unterstützen?
Die Leute weiterhin über die verschiedenen Bereiche von SUP
aufklären, vor allen Dingen, dass man dafür nicht im Paradies leben
muss. Sie ermutigen, die Wasserflächen ihrer Umgebung zu erkunden
und ihnen zeigen, dass man überall paddeln kann. SUP ist das Fahrrad
des Wassers. Die meisten wohnen näher an tollen Paddel-Gründen, als
sie wissen. Zu viele idyllische Bilder und extreme Action vermitteln
nicht unbedingt das richtige Bild und vor allem Verständnis davon, wo
man paddeln kann.
Was hältst du von spezialisierten Shops?
Diese Jungs sind gut und haben meist auch eine gute Vorstellung
davon, was der Markt bei ihnen braucht. Die meisten sind außerdem
mit Leidenschaft dabei und können gute Ratschläge geben. Dabei
sehe ich nur ein einziges Risiko: wenn sie auf machen, bevor die
SUP Welle richtig angekommen ist. So mussten leider einige schon
wieder schließen, da die ersten Jahre noch nicht das erwartete
Verkaufsvolumen mit sich brachten. Wer sich halten konnte, kann jetzt
eine viel breitere potentielle Kundenbasis bedienen. Wobei es noch
kein Freifahrtschein ist, auf SUP spezialisiert zu sein. Man muss sich
trotzdem immer um neue Kunden bemühen und Events wie PaddelAbende veranstalten, um alles am Laufen zu halten.
Sind Online-Shops eine große Konkurrenz?
Wenn sich ein Online-Shop nicht nur über Preise und billige Produkte
hervortut, muss er sich mit SUP auskennen, um zu überleben, denke
ich. Ich nehme auch an, dass viele Onliner viel Zeit damit verbringen
müssen, potentielle Kunden per Telefon oder Email zu beraten.
Online Retail ist heute eine feste Größe und hat genauso Tücken, wie
stationäre Shops. Und auch wenn sie nicht mit ihren Kunden paddeln
gehen, müssen sie entsprechendes Wissen an den Tag legen, um nicht
unterzugehen.
Wenn der Kauf eines SUP Boards eine leichte Entscheidung wäre,
hätten die Onliner sicher die Nase vorn. Da der Kunde dafür aber doch
Wir sind auch in viel mehr physischen Shops vertreten, als online.
Dabei ist uns sehr wichtig, dass die Shops das nötige Wissen haben, um
gut verkaufen zu können. Dafür wird das Trainings-Paket jede Menge
hilfreiche Ressourcen bieten.
Welche deiner Entscheidung hatte den größten Einfluss auf die Marke?
Wir wollten schon immer so viel der Produktion und des Designs wie
möglich selbst in der Hand haben. Das Ziel war nie, eine OEM Firma zu
sein, die Standardprodukte herstellt. Deswegen haben wir von Anfang
an auch Pumpen, Taschen, etc. entwickelt, damit wir mit unserem
Produkt am Ende auch selbst glücklich sind. Vor kurzem sind wir damit
sogar noch einen Schritt weiter gegangen und haben eine eigene Fabrik
aufgebaut, die unsere Boards fertigt.
Wenn die Nachfrage steigt, muss sich jeder konzentrieren – auch das
Team, das die Bretter baut. In den meisten Produktionsstätten sind die
Arbeiter an einem Tag mit Boards beschäftigt und machen am nächsten
etwas anderes. Das kann Qualitätssicherung und Lieferzeiten zu echten
Herausforderungen machen.
Deswegen haben wir ab 2016 unsere eigene Fertigungslinie, die fast
durchgehend laufen wird. Das bedeutet, dass die Arbeiter sich nur
mit unseren Boards beschäftigen. So haben wir viel mehr Kontrolle
über alle Variablen und können unsere innovativen Projekte hinter
verschlossenen Türen halten.
Wo siehst du SUP in den nächsten fünf Jahren?
Die Zukunft ist richtig spannend, ich glaube, dass wir das wirkliche
Potential noch gar nicht angezapft haben. Ich denke, SUP wird vor allem
im Mainstream noch stärker, da so jeder aufs Wasser kommt. Genauso,
wie man einfach aufs Rad steigt, um am Wochenende die Gegend
zu erkunden, wird man bald paddeln gehen. Dass man damit auch
Weltmeister werden kann, wissen die meisten wahrscheinlich nicht.
Aber das macht gar nichts... Ich muss auch gleich weg, nicht zu einem
Rennen, sondern um mich am anderen Ende der Bucht mit einem Freund
auf ein Bier zu treffen. Oder zwei. Denn Kontrollen gibt es auf dem SUP
ja zum Glück noch nicht...
Ich denke, SUP wird vor allem im Mainstream noch stärker, da so jeder aufs Wasser kommt.
Genauso, wie man einfach aufs Rad steigt, um am Wochenende die Gegend zu erkunden, wird
man bald paddeln gehen.
73
WETSUITS SS16 TREND REPORT
photo: O’neill
trend report
Europäische Winter sind lang und dunkel. Da freuen wir uns jedes Jahr aufs Neue, wenn der Sommer kommt und wir zurück
in unsere 3/2er oder 2/2er Neos schlüpfen können. Die Freude wird umso größer, wenn man hört, was unser Autor Francois
Applagnat herausgefunden hat. Denn unsere Neoprenhersteller haben wieder ordentlich in die Innovationskiste gegriffen und
die SS16er Sommerkollektionen mächtig aufgewertet. Also Bleistift gespitzt und schon mal die Order-Formulare rausgekramt...
WAS GIBTS NEUES FÜR SS16
Von zähen Gummihäuten zu passgenauen Hightech-Materialien in den letzten Jahrzehnten haben Neoprenanzüge eine rasanten
Evolution hingelegt. Und die Firmen werden nicht müde, weiter nach
Innovationen und Trends zu forschen. Was können wir also für SS16
erwarten? Die neusten Neos trocknen schneller, werden immer
flexibler und dank der digitalen Technologie nähern sich Klamottenund Neodesigns immer weiter an. Momentan wird Neopren von
mehr und mehr Firmen auch in andere Sparten ihrer Produkt-Range
übernommen, wie Rip Curl es mit der Bikini-Kollektion von Alana
Blanchard vor macht. Aber das ist noch längst nicht alles, auf das sich
der Kunde im kommenden Frühjahr freuen darf.
„Der Markt für Spring/Summer-Neoprenanzüge ist viel größer als der
für Herbst/Winter. Daher muss man auch Produkte schaffen, die einer
größeren Nachfrage und den unterschiedlichen Geschmäckern der
Kunden gerecht wird,“ meint Joe Turnbull von O’Neill Wetsuits.
Dabei setzt jede Firma auf die eigenen Stärken. Der Zipless Wetsuit
ist das dominierende Feature bei Ion. Der Brand wird SS16 außerdem
verstärkt Produkte rausbringen, die fashion-lastiger sind, wie die
Muse-Range, erzählt uns Carlo Rauen, Brand Product Developer bei
Ion. Neos ohne Reißverschluss sind schwer im Trend, aber gerade
für den Einsteigerbereich wird es auch weiterhin „Back-Zips“ geben.
3/2er und 2/2er sind die beliebtesten Stärken in der SS16. Donovan
Marais, Chief Executive bei Derevko Wetsuits bricht das Ganze
allerdings etwas auf, in dem er auf seine neuen 2.5mm Steamer setzt.
Bei Brunotti wird voll und ganz auf eine komplett neue Range
gesetzt. Marketing Director Franck Uyt den Bogaard sagt: „Dieses
Jahr launchen wir die RDP Kollektion, bestehend aus Software und
Hardgoods.“ Franck erklärt weiter, dass die RDP (Rider Developed
Product) Range von zwei Produkten im letzten Jahr auf jetzt zehn
Produkte erweitert wurde und nun bereit für den Markt ist. Bei Tiki
International stehen weniger die Trends im Fokus, dafür mehr die
Funktion. Dort merkt man, dass die Nachfrage nach den Produkten
ansteigt, mit denen ihr Pro-Team unterwegs ist. Onda Wetsuits
arbeitet ebenfalls eng mit ihren Pro-Ridern zusammen, um die nächste
Generation an Neos weiter zu verbessern. Benoit Brecq von Madness
kooperiert speziell mit Surfschulen und bietet ihnen die EvolutionWetsuits an, die einen sehr guten Fit für Anfänger haben.
MATERIALIEN & INNOVATIONEN
Innovation wird von jedem Brand anders definiert. Während sich einige
mehr an Fashiontrends orientieren, arbeiten viele Produkt-Designer
weiter mit ihren (meist asiatischen) Herstellern an der MaterialVerbesserung. Somit gibt es SS16 verschiedene Wege zur Innovation
eines Produkts.
75
trend report
Joe von O’Neill Wetsuits baut mit Technobutter2, einem super leichten
und wenig Wasser aufnehmenden Neopren, auf den kommerziellen
Erfolg vom ersten Technobutter auf.
Rip Curl arbeitet momentan an ihrem E4, „dem dehnbarsten und
leichtestem Material auf dem Markt“, wie uns Rip Curl Wetsuit
Product Manager Borja Torres erzählt. Bei Brunotti steht die
Gewichtsreduzierung ganz oben auf der To-Do Liste für die nächste
Saison.
Carlo von Ion Wetsuits führt eine neue Naht namens Maki ein, welche
die Dehnbarkeit des Neos verbessern soll. Währenddessen setzt
Patricia Siepel, Product Designer bei Jobe auf Folgendes: „Wir
Für James von Circle One liegt der Fokus auf den neuen PremiumMaterialien SCR und Xtend, die in den schnell trocknenden Top-ofthe-Range-Linien verarbeitet wurden. Bei Quiksilver finden wir das
Thermo-Innenmaterial DryFlight in Kombination mit dem F´N Lite
Neopren. Die wasserdichten Red Seal Nähte runden das Ganze ab
und sorgen für einen warmen aber flexiblen Anzug. Eine interessante
Entwicklung gibt es bei Gul. Die Flexor Booties mit ihrer H10-Sohle
sorgen für extra Grip und Flex. Und zu guter Letzt ist uns Onda´s
super leichtes RS Neopren in ihren 3/2ern aufgefallen, dass nur Rund
ein Kilo wiegt.
photo: Brunotti
MULTIPLE SESSIONS
Wenn die Wassertemperatur im Frühling auf ein erträgliches Niveau
steigt und die Tage im Sommer länger werden, ist die Zeit kommen,
jeden Tag mehrmals ins Wasser zu gehen. Und wie bereits erwähnt
setzten die Neoprenhersteller alles daran, uns diesen Fakt so
angenehm wie möglich zu machen.
Carlo von Ion Wetsuits empfiehlt uns daher ihre Plush-Linie, die dank
schnell trocknendem Neopren für mehr Spaß bei multiplen Sessions
sorgen soll. Patricia von Jobe und Phil von Tiki International setzen
ebenfalls auf schnelles Trocknen und haben dies in ihren Linien für
nächstes Jahr verbessert.
Bei Rip Curl kann man zwischen dem Freeflex und dem E4 wählen,
je nach Flex/Haltbarkeits-Verhältnis, und das Technobutter2 Jersey
zieht 30% weniger Wasser als das klassische Jersey. Brunotti setzt
ebenfalls darauf, dass ihre Produkte weniger Wasser ziehen.
Nicht nur durch schnelles Trocknen werden mehrere Sessions pro
Tag möglich. Je langsamer wir müde werden, desto länger können wir
surfen und daher setzen Brands wie Rip Curl, O´Neill und Madness
auch ganz besonders auf den perfekten Sitz der Neos. Das verhindert
zusätzliche Irritationen der Haut. „Besondere Beachtung schenken
wir dabei den Bereichen, die ständig in Bewegung sind und beim
Paddeln besonders gefordert werden,“ meint James von Circle One.
„Intelligentes Setzen der Nähte ermöglicht dem Neopren sich dort zu
dehnen, wo es am meisten verlangt wird (unter den Armen und an den
Schultern).“
beobachten viele verschiedene Fashion-Trends. Der Modebezug bei
unseren Wetsuits wird immer wichtiger für uns.“
Wie wir an Patagonias Yulex sehen konnten, wird auch der ökologische
Aspekt im Neobusiness immer wichtiger. Phil Bridges von Tiki
International berichtet uns daher stolz: „Wir werden nächstes Jahr
PAK-freien, aus Kalkstein hergestellten Neopren vorstellen, der mit
Kleber auf Wasserbasis verarbeitet wird. Dies ist ein großer Schritt hin
zu einem ökologisch korrekten und auch bezahlbaren Anzug.“ Er fügt
noch hinzu, dass sie SS16 einen „zipless“ und schnell trocknenden
Neo verkaufen werden, der von Big Wave Pro Andrew Cotton bereits
auf Herz und Nieren getestet wurde.
Die größte Innovation bei Madness wird man kommendes Jahr in
der Unlimited Range finden. Das Donut Cuff System verhindert
das Eindringen von Wasser an den Handgelenken. Billabong Brand
Manager François Liets hebt die Furnace Linie hervor, die bereits in
der Herbst/Winter-Kollektion eingeführt wurde und für extrem schnell
trocknende Anzüge steht, so dass der Surfer problemlos mehrere
Sessions an einem Tag haben kann.
76
DEHN- VS. HALTBARKEIT
Wenn man leichteres Neopren verwendet, um den Anzug dehnbarer zu
machen, stößt man irgendwann an die Grenzen der Haltbarkeit. Kunden
sind immer auf der Jagd nach einem Schnäppchen und mit mehr
Konkurrenz als jemals zuvor sind alle Brands gezwungen, ihre Preise
genauestens zu kalkulieren.
Bei Ion Wetsuits werden spezielle „Ninja_Knees“ und ein „Ninja_
Spine“ für extra Stretch um die Knie und am Rücken verarbeitet.
Patricia bei Jobe sagt zu dem Thema: „An der Innenseite der Nähte
verarbeiten wir sogenannte Critical Point Savers an allen Punkten, die
viel Druck abbekommen und wo hoher Verschleiß herrscht.“
Phil von Tiki International erklärt, dass Haltbarkeit eines der
wichtigsten Qualitätskriterien ist. Joe von O’Neill Wetsuits hat eine
Lösung in S-Nähten gefunden. Diese Nähte sollen stabil aber flexibel
bleiben. Stretch ist der wichtigste Punkt für einen angenehmen
Neo für Benoit von Madness, der denkt, dass dieser Punkt bis
zum Maximum ausgereizt werden muss, um den perfekten Neo zu
produzieren.
“Mit Hinsicht auf die Haltbarkeit haben wir Stresspunkte aus Gummi
eingeführt, so dass der Kunde möglichst lange etwas von seinem
Neoprenanzug hat.”, erklärt Abby Millar von Osprey.
Bei Derevko ist weniger mehr. „Wir arbeiten mit möglichst wenig
Nähten. Unsere Neos bestehen nur aus vier großen Teilen. Weniger
Nähte = mehr Stretch! Für Haltbarkeit sorgt unser G5 Neopren,
das sich durch den perfekten Mix aus Dehnbarkeit und Haltbarkeit
bewiesen hat.“
FARBEN
Während sich für die Herbst/Winter Saison nach wie vor Schwarz
als die dominierende Farbe bewährt hat, werden die kommenden
trend report
photo: Roxy
Sommer Kollektionen grell und bunt! „Wir in den letzten Jahren haben
große Veränderungen bemerkt. Immer mehr bunte, leuchtende, teils
fluoreszierende Farben drängen auf den Markt“, erzählt Abby von
Osprey. Derevko’s leuchtendes Grün ist in Australien und Südafrika
bereits zum Markenzeichen der Firma geworden.
Ion Wetsuits und Circle One verändern von Saison zu Saison ihre
Farben, wobei Ion einen Mix aus dunkeln Grautönen, Rot und Orange
wählt, und Cirlce One ihr Pacific Blue und Fire Red je nach Jahreszeit
anpasst. Patricia von Jobe nutzt grelle Farben und digitale Drucke von
Fotos, um ihren Produkten einen einzigartigen Look zu verpassen.
Neoprenanzüge für Frauen sind ein stetig wachsender Markt und
werden bei Rip Curl sowie O´Neill optisch auf die Bikini Kollektionen
abgestimmt.
Benoit von Madness kennt seine Kunden und weiß, dass sie auf
schwarze Neos mit kleinen farbigen Details stehen. Neongelb ist daher
bereits in der aktuellen Kollektion zu sehen. Paolo von Onda Wetsuits
bleibt bei reinem Schwarz, während Brunotti mit den Farben Dunkelrot
und Dunkelblau spielt.
François Liets von Billabong führt knallige Farben wie Orange und
Gelb bei den Furnace Anzügen ein: „Die Farben in der Kids-Range sind
definitiv greller als bei den Erwachsenen. Und für die Mädchen haben
wir ein paar schicke Blumen Prints eingeführt.“
DIE HIGHLIGHT PRODUKTE
Jeder Brand wirbt mit dem eigenen Flagship-Neo. Ion Wetsuits
hebt ihren Zipless Neo mit den Ninja-Nähten hervor, der dank der
Verbesserungen mit Gewicht und Stretch punktet.
Der Honolulu 2mm Patina, der femininste Neo dort draußen, bietet
einen sexy Schnitt und steht sich an der Spitze der Produkt-Serie von
Jobe. Bei Tiki International ist es der Zepha ZF. Der kombiniert ein
Maximum aus Stretch und Wärme, ist Zipper-frei und trocknet schnell.
Zwischen dem PsychoOne, dem PsychoFreak und dem PsychoTech
bietet O’Neill Wetsuits mit dem Technobutter2 einen Neo mit
exzellentem Stretch und federleichtem Gewicht.
Bei Madness Wetsuits ist der Unlimited Shorty für Frauen mit seinem
knappen Schnitt und frischen Farben das Highlight der Saison. Von
ihnen gibt es ebenfalls Lycra-Shorties für Kinder in knalligen Farben,
so dass die Eltern ihren Nachwuchs am Strand auf keinen Fall aus den
Augen verlieren können.
François von Billabong wählte den Furnace Pro 302 und den Spring
Salty Days aus der Surf Capsule Kollektion zu seinen Favoriten für
SS16.
Der Eleven8 Frontal Zip und die Teile aus der Icon Serie sind mit dem
SCR Super Stretch Material, den sogenannten Ultraseal-Nähten und
dem LGS Seal-System, das Wasser mittels einem Drainage-Systems
aus dem Anzug leitet, die Highlights bei Circle One.
Bei Quiksilver ist der AG47 die Speerspitze der Männerkollektion
und der XY Capsule bei den Frauen. Gul’s Top-of-the-Range Stück ist
aus dem markeneigenen X Flex Neopren hergestellt und bietet laut
Commercial Director Mike Pickering 150% mehr Stretch.
FAZIT
Der Frühjahr/Sommer Neopren-Markt boomt gewaltig. Die
verschiedenen Ranges sind im ständigen Wandel und werden stetig
verbessert. Zipless-Neos sind stark im Kommen und alle Firmen
arbeiten intensiv an neuen Materialien – In-House oder zusammen mit
ihren Produzenten.
Um pro Tag öfter ins Wasser zu kommen, bieten Firmen immer
schneller trocknende, sehr dehnbare und haltbare Produkte an.
Passform und Nähte verbessern sich jede Saison und bringen immer
mehr Komfort und Haltbarkeit ins Spiel. Die Konkurrenz untereinander
drückt die Preise zugunsten der Kunden und jede Firma kämpft mit
den besten Preis-Leistung Kompromissen.
Fluoreszierende und knallige Farben sind ein starker Trend. FrauenNeos werden mit bestehenden Bikini-Kollektionen verknüpft und bieten
eine große Auswahl an verschiedenen Prints, während sie funktional
und dabei aber auch sexy bleiben.
HIGHLIGHTS
Zipless
Fluoreszierend und knallig
Multiple Surfsessions
Clevere Verarbeitung der Nähte
„Wir arbeiten mit möglichst wenig Nähten. Unsere Neos bestehen nur aus vier großen Teilen.
Weniger Nähte = mehr Stretch! Für Haltbarkeit sorgt unser G5 Neopren, das sich durch den
perfekten Mix aus Dehnbarkeit und Haltbarkeit bewiesen hat.“
Donovan Marais, Derevko
78
buyer science
BUYER SCIENCE
Der Surfer und Künstler Ivo Nisa ist Gründer des ersten
58 Surf in Peniche. Auch heute, 14 Jahre später, kümmert
sich Nisa als Haupteinkäufer des Shops, sowie der
zweiten Filiale in Ericeira und des hauseigenen OnlineStores, um die Geschäfte. Inzwischen gehört 58 Surf zur
portugiesischen Handelsagentur Despomar und bietet
Kunden eine riesige Auswahl an Surfboards, technischen
Produkten und Textilien. Für unsere „Buyer Science“-Rubrik
sprachen wir mit darüber, was sich in so vielen Jahren als
Einkäufer alles verändert hat.
Wie lange bist du jetzt schon bei 58 Surf und seit wann gehört ihr zu
Despomar?
2001 habe ich den 58 Surf Shop in Baleal, Peniche eröffnet und seit
dreieinhalb Jahren gehören wir zu Despomar. Ich bin dort einfach
reingerutscht, da meine ehemalige Firma enge Beziehungen mit ihnen
pflegte.
Was waren die wichtigsten Lektionen, die du während deiner Zeit als
Einkäufer gelernt hast?
Ehrlich und sauber mit den Kunden über deine Produkte zu reden.
Bei 58 Surf ging es nie darum, Billig-Ware von schlechter Qualität zu
verhökern. Das merkt der Kunde..
Wonach suchst du die Brands aus, die du in deinen Läden verkaufst?
Wir sammeln erst alle Informationen zu neuen Brands, vergleichen sie
und entscheiden dann was am besten zu unseren Kunden sowie zu
unseren Stores passen würde. Wir sind auf jeden Fall immer offen für
Neues.
Braucht es unterschiedliche Strategien beim Einkauf für einen
Online-Shop, im Vergleich zu einem Retail-Shop?
Ja, schon. Aber unabhängig von beidem ist es wichtig, die
Hauptthemen der Shops nie aus den Augen zu verlieren - bei uns
„Surf und Urban“! Beim Einkauf müssen wir eine perfekte Balance
zwischen laufenden, funktionierenden Produkten und neuen Projekten
finden. Wir sind immer gewillt neue Sachen auszuprobieren, sind aber
auch vorsichtig und wollen nicht zu viel riskieren.
Welche Brands machen es in deinen Augen momentan richtig? Eher
die kleinen Coolen oder doch die großen Erfahrenen?
Alle Brands, mit denen wir momentan zusammen arbeiten, egal ob
klein oder groß, machen es irgendwie richtig. Am Ende braucht
es meiner Meinung nach eine gesunde Balance zwischen den
großen, mittleren und kleinen Marken. Es braucht sie, um den Markt
interessant zu halten. Ist es immer das Beste, wenn eine kleine
Firma schnell wächst? Oder wird der Wachstum sie davon abhalten,
weiterhin so gut zu sein? Wenn eine große Firma kleiner wird, wird
sie dadurch automatisch auch besser, bzw. cooler? Für eine gut
ausbalancierte Industrie brauchen wir sie auf jeden Fall alle.
Was glaubst du ist es, was deine Läden so populär macht?
Sehr viel Hingabe, Arbeit und Zusammenhalt innerhalb des Teams.
Und die Hilfe unserer vielen guten Freunde.
Wie passt du deine Kauf-Strategie den aktuellen
Währungsschwankungen an?
Ich muss viel genauer im Voraus planen, wie und wann ich saisonale
Produkte kaufe.
Welche Messen sind wichtig für dich und wie wichtig sind sie für
deine Entscheidungsfindung?
Ehrlich gesagt besuche ich kaum Messen. Am meisten beeinflussen
mich die Leute da draußen. Ich schaue mir an, wie sie ihren Alltag
leben und lasse Inspirationen von meinen Reisen mit einfließen.
Firmen besuche ich gerne vor Ort um zu sehen, wie sie ihre Produkte
produzieren und wie sie verbessert werden. Ich versuche, die Dinge
immer neugierig wie ein Teenager anzugehen, allerdings mit dem
Bewusstsein eines 35-Jährigen. Das hilft mir, die Träume der Kunden
in die Regale zu bekommen.
Welche Trends sind dir im Bereich des Streetwear/Outdoor
Crossover Segments aufgefallen?
Der Geschmack der Leute verändert sich viel schneller als früher.
Durch den leichten Zugang an Informationen verschieben sich Trends
unglaublich schnell, quasi im Sekundentakt. Outdoor- und Streetwear
vermischen sich dabei. Wir wollen alle gut aussehen und uns sowohl
bei der Arbeit, am Strand, beim Joggen, im Skatepark, auf der
Tanzfläche, etc. immer super wohl fühlen. Daher ist meiner Meinung
nach der größte Trend der, Kleidung zu tragen, in der man sich in jeder
erdenklichen Situation gut fühlt.
Hast du ein paar Ratschläge für neue Brands, wie sie RetailEinkäufer von sich überzeugen können?
Du brauchst den Überraschungsfaktor. Dazu eine leidenschaftliche
Repräsentation deiner Marke und ein solides Sales Team. Damit hast
du schon viel gewonnen!
Firmen besuche ich gerne vor Ort um zu sehen, wie sie ihre Produkte produzieren und wie sie verbessert werden.
Ich versuche, die Dinge immer neugierig wie ein Teenager anzugehen, allerdings mit dem Bewusstsein eines
35-Jährigen. Das hilft mir, die Träume der Kunden in die Regale zu bekommen.
80
brand profile
MAUI AND SONS
Maui and Sons zählt zu den bekanntesten kalifornischen Surf-Lifestyle-Bekleidungsmarken. Das runde Keks-Logo mit
hohem Wiedererkennungswert wurde im Laufe der über 30-jährigen Firmengeschichte zur Ikone. Inzwischen macht die
Marke sogar Produkte wie SUP-Boards und Cruiser sowie Boardshorts und eigenes Kokusnuss-Wasser. In Europa führt Nuno
Fonseca die Geschäfte und erzählt uns mehr über Vergangenheit und Zukunft von Maui and Sons.
Erzähle doch bitte von den Anfängen der
Marke Maui & Sons in den Achtzigerjahren.
Im Jahr 1980 gründeten drei junge Surfer in
Südkalifornien eine eigene Firma für Kekse
namens Maui’s Chocolate Chip Cookies. Leider
brannten ihnen die ersten Kekse an, also
entwickelten sie lieber Kleidung für Surfen
und Action Sport. Die Kekse lieferten jedoch
die Inspiration für das markante Logo von Maui
and Sons.
Eine treibende Kraft hinter der neuen
Marke Maui and Sons war der Mitbegründer
und Künstler Rick Rietveld. Mit dem
unverwechselbaren Logo auf der Hintertasche
der Shorts wurden die Produkte von Maui and
Sons bald unter Surfern in Südkalifornien
beliebt. Angesichts des rasanten Wachstums
holten die Gründer Richard Harrington an
Bord, ein erfolgreicher Geschäftsmann, der die
Marke dann 1989 aufkaufte. Richard erkannte
das globale Potenzial der Marke und wandelte
Maui and Sons vom reinen Kleidungshersteller
in ein Lizenzunternehmen mit internationaler
Reichweite um.
Seitdem ist Maui and Sons zu einer der
bekanntesten Marken für Bekleidung
und Zubehör im Action-Sport-Bereich
herangewachsen. Inzwischen werden unsere
Produkte in über 100 Ländern weltweit
verkauft. Seit über 30 Jahren entwickelt Maui
and Sons authentische Produkte, die den
Lifestyle und Spaß an der Surfkultur weltweit
verbreiten.
Wer sitzt bei euch im Management-Team und
welchen Hintergrund bringen sie mit?
Die Geschäfte leitet nach wie vor Richard
Harrington, der sehr stark ins Tagesgeschäft
von Maui and Sons involviert ist. Ihm
steht der President der Firma, Jim Demet,
zur Seite. In Europa kümmere ich mich
zusammen mit Blake Harrington, dem Sohn
von Richard, um den Ausbau der Geschäfte
und Kollektionen der Marke. Wir bringen alle
die unterschiedlichsten Erfahrungen mit: Jim
ist Rechtsanwalt, während ich eher aus der
Marketing-Ecke komme und bereits im Brand
Marketing für Sportmarken wie adidas und
Nike gearbeitet habe.
Wie hebt ihr euch von der Konkurrenz ab?
Unser Maskottchen, der „Sharkman“ sowie
unsere Grafiken und Neonfarben sind
deutliche Alleinstellungsmerkmale unserer
Marke. Unsere Einstellung sticht ebenfalls
heraus, immerhin sind wir so ziemlich die
einzige Surf- und Lifestyle-Marke, die auch im
Mainstream Gemeinschaftsprojekte mit breit
aufgestellten Marken und Händlern umsetzt.
In den letzten Jahren haben wir gemeinsame
Projekte realisiert mit H&M, Pull and Bear,
OVS und sogar Primark. Durch unsere starke
Segmentierungsstrategie können wir unsere
Core-Kollektionen gleichzeitig auch erfolgreich
im Fachhandel platzieren.
Was erwartet ihr für die Zukunft von
Maui&Sons?
In Europa erobern wir uns gerade die starken
Marktanteile zurück, die wir in den Achtzigern
und Neunzigern hatten. Wir haben den Markt
analysiert und herausgefunden, dass der
Kunde unsere Marke mit Wertigkeit verbindet.
Also haben wir unsere Vertriebsstrategie
angepasst, um den Kunden jeweils die
passenden Produkte zu bieten. Wir wachsen in
vielen Bereichen, und Produkte mit Rollen sind
momentan ein starker Antreiber, bei dem wir
sehr gern führend sein wollen.
Wie seht ihr die Marktentwicklung im Bereich
Boardsport-Bekleidung?
Die einzelnen Marktregionen verändern sich.
In Europa sind Großbritannien und DACH
ganz verschiedene Märkte. Wir teilen Europa
daher in unterschiedliche Märkte und passen
unsere Produktpalette dementsprechend an.
In DACH-Ländern zählen vor allem Qualität,
Leistung und neue Technologien, während
Trends eher konservativer sind. Und die
Decathlon-Länder – also Länder, in denen
die Kette Decathlon mit vielen Filialen und
aggressiven Preisen einen hohen Stellenwert
hat – fordern eine gute Auswahl an Designs
und wettbewerbsfähigen Preisen für
Produkte mit hohem Mehrwert. Der wichtige
gemeinsame Nenner ist, dass viele Kunden
einen gesünderen Lifestyle suchen und
davon kann die Sportbranche insgesamt nur
profitieren. Dementsprechend werden die
Märkte wachsen. Der Boardsport, vor allem
Longboards und Cruiser als Transportmittel,
ist dabei ein wichtiger Wachstumsfaktor.
WWW.MAUIANDSONS.COM
83
brand profile
NICE SKATEBOARD
Die Frankfurter Marke Nice Skateboard erlebt seit ihrer Gründung im Jahr 2014 rasantes Wachstum. Momentan arbeitet Nice
am vierten Produktionslauf der ersten 20 Longboard-Modelle und will in den nächsten Monaten 28 neue veröffentlichen.
Zum umfangreichen Produktangebot von Nice zählen bereits Drop-Throughs, Cruiser und Park-Boards, die über die Grenzen
Deutschlands hinaus für Aufsehen sorgen.
Wie ist das Konzept zu Nice Skateboard
entstanden?
GTA Distribution ist ein alt eingesessener
Boardsport-Vertrieb. Seit 20 Jahren vertreten
wir zahlreiche Marken aus den Bereichen
Surfen, Snowboarden und in gewissem
Umfang auch Skateboarding. Vor zwei Jahren
baute die Stadt Frankfurt einen unglaublichen
neuen Skatepark direkt neben dem Gebäude
der Europäischen Zentralbank am Main. Einer
der besten Parks überhaupt, entworfen von
Fahrern des hiesigen Skateboardvereins.
Unsere Firma ist ebenfalls direkt am Main,
500 Meter vom Park entfernt. Beim ersten
Produktionslauf haben wir uns auf DropThrough-Longboards konzentriert. Diesen
Herbst kommen noch Cruiser und ParkBoards sowie unsere eigene Rollen- und
Achsenmarke Porter hinzu.
Welche Wertvorstellungen sind für Nice
Skateboard wichtig?
Nice beschränkt sich nicht allein auf
Longboards, wir sind eine Skatemarke der
neuen Generation. Wir sind aufgeschlossen
und legen Wert auf Design und Qualität.
Unsere Freunde, Mitarbeiter und Teamfahrer
nutzen Longboards zur Fortbewegung sowie
für Downhillabfahrten und sind mit Cruisern
in Skateparks oder Bowls unterwegs. In
allen Bereichen sind uns Funktionalität
und Qualität am wichtigsten, ebenso wie
gute Grafiken. Aber vor allem bemühen
wir uns um funktionelle Shapes und hohe
Qualitätsstandards. Wir skaten selbst und
vertrauen auf unsere eigenen Produkte
aufgrund ihrer Leistungsmerkmale – das ist
die wichtigste Wertvorstellung.
Wie hebt ihr euch von der Konkurrenz ab?
Warum sollten Händler eure Marke ins
Programm nehmen?
Energie, schnelle Entscheidungsfindung,
Kapitalressourcen für neue Produkte
und keine standardmäßig festgesetzten
Gewinnspannen. Auf der Suche nach einem
besseren Skateboard investieren wir mehr
Zeit und Geld in die Herstellung. Wir wollen in
Sachen Design und Preis-Leistungsverhältnis
in allen Preisklassen neue Maßstäbe setzen.
Und wir haben eine klare Vertriebsstrategie.
Bei uns sind alle Entscheidungen langfristig.
Welche Ziele verfolgt ihr für die künftige
Entwicklung eurer Marke?
Wir haben mit 20 verschiedenen Longboards
einen Blitzstart hingelegt. Nur acht Monate
später gehen wir mit diesen Modellen bereits
in den vierten Produktionslauf. Diesen
Herbst kommen 14 neue Modelle hinzu und
Anfang 2016 nochmal 14, wobei wir Cruiser
und Park-Boards ins Programm nehmen.
Nice Skateboard bietet mit leistungsstarken
Produkten und authentischen Grafiken gute
Grundlagen für künftiges Wachstum.
Wie seht ihr den europäischen Markt und die
generelle Entwicklung der Branche?
Der Markt ist sehr weitläufig mit
unterschiedlichen Szenen, was ihn sehr
WWW.NICESKATEBOARD.COM
84
interessant macht. Eine europäische Marke
aufzubauen ist ebenso wie der Aufbau
einer weltweiten Marke nie langweilig.
Wir vertrauen auf echte Skateshops und
Leute mit eigenem Charakter. Momentan
reißen Handelsketten Marktanteile an
sich, im Internet verkaufen globale
Konzerne „Nischen-Produkte“, sogar
Bekleidungsmarken verkaufen Longboards,
und viele Marken beliefern Endkunden direkt.
Ein moderner Dschungel! Wir glauben jedoch
an klare Strategien und Verständnis für die
Regeln unserer Branche. Und wir wissen,
dass die besten Produkte, Marken und
Händler einander finden werden.
Verwendet ihr nachhaltige Rohstoffe in euren
Produkten?
Kanadisches Ahorn ist ein ziemlich
nachhaltiges Holz. Bambus ist enorm
nachhaltig. In Verbindung mit Epoxydharz ist
der Umweltaspekt so gut wie möglich.
Sponsert ihr eigene Teamfahrer?
Wir haben mit einigen lokalen Fahrern und
Freunden angefangen, die wir nicht nur mit
Boards und Klamotten unterstützen – im
Kühlschrank ist auch immer ein kaltes Bier.
Welche anderen Arten von Marketing betreibt
ihr?
Für 2016 haben wir einen Flow-Fahrer
Contest geplant, zu dem wir bald mehr Infos
haben. Und wir wollen unsere „THIS IS
NICE“-Family weiter ausbauen.
brand profile
KORUA
Die unkonventionellen Shapes der in Deutschland ansässigen Marke Korua Shapes versprechen ein ganz neues SnowboardErlebnis. Von den Pros Nicholas Wolken und Stephan Maurer gegründet und vom Snow-Surfing inspiriert, bringt Korua mit
speziell designten Boards wieder mehr Spass in die Berge. Nicholas erzählt uns mehr.
Wie kamt ihr auf die Idee, eine eigene Marke
zu gründen?
Ich hatte schon seit einiger Zeit Probleme,
mich mit dem Snowboarden zu identifizieren.
Wahrscheinlich auch, weil ich älter wurde.
Während meines ersten Japan-Trips mit
True Color Films habe ich zum ersten Mal
von der Snow-Surfing Bewegung durch
die Car Danchi Crew gehört. Der Fokus auf
perfekt ausgeführte Turns und ein Gefühl wie
beim Surfen war sofort total mein Ding. Zur
gleichen Zeit habe ich mit meinem damaligen
Sponsor Boards entwickelt und sprach
die ganze Zeit von neuen, experimentellen
Shapes. Das hat wohl Eindruck hinterlassen,
denn im Juli des nächsten Jahres rief mich
Jerry — der Produktentwickler, mit dem ich
gearbeitet hatte — an, um mir zu sagen, er
hätte einen Weg gefunden, eine europäische
Snow-Surf Marke auf die Beine zu stellen.
Danach holte ich sofort Stephan Maurer und
Alvaro Vogel von True Color Films an Bord.
Wir sind gut befreundet und da ich mit beiden
auch schon Surfen war wusste ich, dass
wir ähnliche Vorstellungen davon haben,
was Snowboarden ist oder sein könnte.
Zusammen haben wir ein Brand Profil erstellt,
um es einem Investor (WINCKLER&CO.,LTD)
zu präsentieren, der uns ein Budget
bewilligte, um unsere Ideen zu realisieren.
Im Moment sind ich (Nicholas Wolken; Brand
Management, Rider, Produktentwicklung,
Distribution Schweiz), Stephan Maurer (Rider,
Produktentwicklung, Design, Social Media
Management), Jerry Niedermeier (Product
Development, Budgetplanung, Distribution
Europa) und WINCKLER&CO.,LTD (Distribution
Asien) involviert. Nicht zu vergessen unsere
Ambassadors und Freunde, deren Meinung
und Ideen sehr wichtig für das ganze Projekt
sind.
Ihr mixt alte mit aktuellen Shapes und
fügt gleichzeitig etwas Neues zu jedem
Board hinzu. Warum der Fokus auf
unkonventionelle Boards?
Ganz einfach: es macht viel mehr Spaß, sie
zu fahren, vor allem in den Bedingungen, für
die sie gemacht wurden. Genauso, wie es
mehr Spaß macht, ein Longboard in kniehohen
Wellen zu surfen und ein Shortboard in
schnellen, hohlen Wellen. Jedes Board hat
einen anderen Charakter und bietet neue
Erfahrungen. Ein Board kennenzulernen und
seine Vorzüge zu spüren ist etwas wirklich
Schönes.
Die meisten unserer Boards lassen sich
gut auf der Piste carven, sind direktional
und haben eine Swallowtail-Variante, da
wir denken, dass die meisten vor allem
präparierte Pisten fahren, gelegentlich
Powder und so gut wie nie switch — und
wenn, dann vielleicht fünf Turns am Tag.
Für alle, die große Tricks in tiefen Powder
setzen, gibt es unseren Trannyfinder. Meiner
Erfahrung nach machen unsere Shapes
das Snowboarden schlicht und ergreifend
einfacher. Und je einfacher sich ein Board
fährt, umso besser fährt man und umso mehr
Spaß hat man, richtig?
WWW.KORUA-SHAPES.COM
86
Wie sieht der Prozess aus, wenn ein Korua
Board gebaut wird?
Zuerst entwickeln wir ein Konzept für jedes
Board, beginnend beim Einsatzbereich
und den Eigenschaften, die es haben soll.
Danach zeichnen wir von Hand Skizzen.
Natürlich gibt es unterschiedliche Meinungen
und Erfahrungen in Hinblick darauf, wie
bestimmte Charakteristika die Performance
eines Boards beeinflussen. Deshalb setzen
wir uns als Team zusammen und legen
gemeinsam Spezifikationen und Materialien
fest. Danach zeichnet Jerry die ersten
Entwürfe am Computer und wir geben
ihm Feedback, das in den zweiten Entwurf
einfließt. Dieser Prozess wiederholt sich so
lange, bis wir alle mit der gesamten Linie
zufrieden sind. Danach produzieren und
testen wir Prototypen, um zu sehen, wie gut
unser Konzept funktioniert, und nehmen,
wenn notwendig, weitere Änderungen vor.
Insgesamt dauert das meist ein paar Monate…
Für wen bzw. welche Zielgruppe sind eure
Produkte?
Wir bauen Boards, die wir selbst gerne fahren
würden, also denke ich, dass die Zielgruppe
— wenn man sie so nennen kann — männlich
und zwischen 28 - 40 Jahren alt ist. Nach der
ersten Saison hatten wir aber auch gezielte
Anfragen von Frauen sowie von japanischen
Kunden, die wir in unsere neue Kollektion
integriert haben.
green page
OUTERKNOWN
SPEERSPITZE EINER BEWEGUNG
Kelly Slater launcht das exklusive Männer-Label Outerknown in den USA. Mit seiner ökologisch vorbildlichen
Material-Auswahl setzt der elf-fache Surf-Champ ein klares Statement. Besonders da die Surf-Industrie
den großen Outdoor Brands, wie auch kleineren, innovativeren Surf-Labels in Sachen strategischen
Entscheidungen zu Gunsten der Nachhaltigkeit und der Kreislaufwirtschaft hinterher hinkt. Cira Riedel von
„GreenRoomVoice“ schaut sich die Sache genau an.
Kelly und John Moore (2014 von der amerikanischen GQ zum
„Best New Menswear Designer“ gewählt), haben erkannt, dass es
keine jungfräulichen Rohmaterialien braucht, um Qualitätskleidung
herstellen zu können. Sie nutzen für ihre schlichten und zeitlosen
Kleidungsstücke das Polyamid „Econyl“ des italienischen Herstellers
Aquafil, ein Abfallprodukt, das aus ausgemusterten Fischernetzen
up-gecycelt wird. Zusätzlich haben sich Kelly und sein Team bei
bluesign® als System-Partner verpflichtet, schädliche Chemikalien im
Vorfeld der Kleidungs-Produktion auszuschließen. Durch ein strenges
Verfahren wird genauestens darauf geachtet, welche Chemikalien
vertretbar sind und in welchen Mengen sie benutzt werden dürfen.
Erst wenn alle bluesign® Vorgaben erfüllt worden sind, kann Kelly
ein Etikett mit der Aufschrift ‘bluesign® approved product’ an
seine Kleidungsstücke hängen. Auch recycelte Schurwolle und
Bio-Baumwolle stehen bei Outerknown auf der Material-Liste ihrer
zeitlosen Stücke, die sich durch gedeckte Farben, wenig Accessoires,
wenig Wiedererkennungswert und hohe Qualität auszeichnen.
Die regenerierte Wolle aus Italien, wie sie zum Beispiel im
“Hemisphere Peacoat” verwendet wird, ist an sich kein neues Konzept.
Eher im Gegenteil, denn noch vor ein paar Jahrzehnten war das
eher die gängige Praxis. Danach waren dann ausschließlich neue
dem Abfall, den wir heute produzieren, entsteht in der Regel nichts
Brauchbares mehr. Eine Prozesskette, die nicht endlos weiter geführt
werden kann.
Doch wie kam die Menschheit darauf, linear zu wirtschaften?
Erst seit ca. 150 Jahren basiert die beliebteste Lösung für die
Herstellung fast aller Produkte auf synthetischer Chemie. Chemiker
entdeckten bestimmte Stoffe als Abfallprodukt in der Stahlproduktion,
mit denen fast alles produziert werden kann. Plötzlich war die
Herstellung von synthetischen Farben, Medizin und Plastik möglich!
Revolutionär! Eine Chemie-Industrie, die zuerst auf dem Abfallprodukt
der Stahlindustrie, später auf fossilem Öl basierte, war geboren.
Das Roh-Material war günstig und erzeugte schnelles Wachstum,
Wohlstand und Reichtum. Die Industrie-Länder gewöhnten sich schnell
an die neuen Ressourcen. Mit der Produktion von synthetischen
Farben startete der Trend der schnelllebigen „Consumer Goods“
mit eingebautem Verfallsdatum auch in der Mode. Das Zeitalter der
Wegwerfgesellschaft war geboren.
Durch die drohende Ressourcen-Knappheit und der Anstieg der Preise
für Rohmaterialien, ist es um so wichtiger die lineare Bewegung der
letzten Zeit zurück in eine Kreisbewegung zu transformieren und
“Jeder träumt davon, am Meer zu leben – so wie es der Surf-Lifestyle vormacht. Aber nicht jeder mag sich von
Kopf bis Fuß wie ein Surfer kleiden.” John Moore, Designer Outerknown
Materialien maßgebliche Kauffaktoren bei den Kunden. Recycling war
verpönt und das bekannte, vor 50 Jahren eingeführte „Schurwolle“
Label wies auf frisch geschorene Wolle hin. Doch dass Kellys
Kundschaft heute recyceltes Material als höherwertig einstuft, wo
noch vor kurzem so viel Wert auf das „Neue“ gelegt wurde, hat etwas
Revolutionäres.
Wenn so wie bei Outerknown recycelte Stoffe das Herz der
Material-Philosophie einer Marke ist, bewegen wir uns Richtung
Kreislaufwirtschaft. Zu Recyceln ist ein wichtiger Teil dieser
Philosophie. Aus der Tatsache, dass Wiederverwendung heute mit
Qualität und einem kaufkräftigen Kunden in Verbindung gebracht wird,
kann man folgern, dass ein gesellschaftliches Umdenken stattfindet.
Aus der Natur kennen wir den Materialkreislauf schon lange. Dort
verwandelt sich „Müll“ ganz selbstverständlich in etwas Neues. Erst
in den letzten zwei Jahrhunderten sind wir aus diesem Kreisvlauf
ausgebrochen und haben einen linearen Prozess gestartet. Aus
Alternativen zu fossilen Rohmaterialien zu finden. Sonst werden aus
Einbahnstrassen Sackgassen.
Outerknown zeigt uns die beste gängige Praxis. Allerdings zahlt
man hier für die Qualität, das Design und die Positionierung des
Labels am Markt, nicht zwangsläufig für die Nachhaltigkeit und die
Wahl der Materialien. Das zeigen andere, ähnlich kleine Brands, bei
denen gleichwertige Nachhaltigkeit und „best practice“ in ihrem
geografischen Kontext wesentlich günstiger zu bekommen sind.
Was Outerknown auszeichnet, ist die hohe Qualität. Gute Sachen
halten lange, besonders wenn dann noch das Design stimmt, dass den
Besitzer im Idealfall viele Jahre begleiten wird. Hoffen wir, dass dies
auch für die angekündigte Frauenkollektion zutreffen wird. Weniger
schnelllebige Mode, mehr ausgewählte, gut geschnittene „Muss
ich behalten“ Stücke, die unser Leben nicht nur optisch bereichern
werden.
WWW.GREENROOMVOICE.COM
88
NEW PRODUCTS
01-PENNY - LONGBOARD
Die Cruiser-Marke Penny Skateboards erweitert ihr
Sortiment mit hochwertigen Plastik-Longboards.
Die bunten Boards mit 36 Zoll Länge bringen ein
komplett neues Fahrerlebnis von einer Marke, die
eine möglichst breite Kundengruppe vom Skaten
begeistern will.
www.pennyskateboardsonline.com
01
02-FREEWATERS - SKY TRAINER
Der Sky Trainer ist ein extrem leichter und schicker
Lifestyle-Schuh, der ebenso zum Sport wie zum
Ausgehen geeignet ist. Ein Paar in Größe 9 wiegt
gerade mal 370 Gramm – so leicht wie Sandalen.
Der Sky Trainer besteht aus Smartsuede, einer
veganen Alternative zu Wildleder, und bietet eine
komfortable Passform mit Super Pillow Innensohle,
die doppelt so dick gepolstert ist wie herkömmliche.
www.freewaters.com
02
03
03-URBAN BEACH - CLOUD NINE 4 WAY
STRETCH BOARDSHORT
Die erste Signature Boardshort von Pro-Teamfahrer
Tom Butler spiegelt seine Persönlichkeit und
Errungenschaften im Big Wave Surfing wider.
Die Vierfach-Stretch-Short besteht aus einer
bewegungsaktiven Mischung aus Polyester und
Elasthan. Für technische Funktionalität sorgen
Belüftungsschlitze an den Seiten sowie eine
Reißverschlusstasche.
www.urbanbeachclothing.com
04-EASTPAK - WYOMING INTO OLDIES
RUCKSACK
Manchmal passen Vintage-Klassiker in komplett
unveränderter Form perfekt in die heutige Zeit. So
auch der „Into Oldies“-Druck aus dem Jahr 1987,
der nun als Teil der Into The Out Kollektion echtes
Underground-Flair der 80er versprüht.
www.eastpak.com/eu-en/
04
05-SANUK - BIANCA
Als Teil der Alphie Kollektion bietet das Modell
Bianca ultra leichte, biegsame Außen- und
Innensohlen. Der Schnürschuh im Oxford-Stil
besteht aus weichem Wildleder mit dezent
platziertem Logo. Das Fußbett verbindet Polsterung
mit Yogamatten-Einlage an der Ferse und
antibakterieller Beschichtung zu einem Schuh, der
sich ebenso bequem trägt wie die bekannten Yoga
Mat Sandalen von Sanuk.
www.sanuk.com
06-OSPREY - CHECKERS LONGBOARD
Dieses Board mit Twin-Tip Shape und DropThrough-Konstruktion wurde per Laser-Skalpell
mit Schachbrettmuster verziert. Ebenso technisch
ist auch die Verarbeitung des 35 Zoll langen
Bretts, das aus sieben Lagen kanadischem Ahorn
und einer Schicht Fiberglas besteht. ABEC 9
Chrome Kugellager und SHR 82A PU Rollen mit
abgeflachten Kanten sorgen für ein butterweiches
Fahrerlebnis.
www.osprey-surf.co.uk
90
05
06
market intelligence
MARKET INTELLIGENCE GROSSBRITANNIEN
Von Gordon Way
Ich schreibe diesen Artikel in einem Schockzustand – aus
beruflichen und privaten Gründen. Ich habe jemanden verloren,
der mir nahestand, viel zu früh und unerwartet. Das veranlasst
einen dazu, sein Leben zu überdenken und vor allem seine
Lebensgestaltung zu hinterfragen. Natürlich geht das Leben
weiter. Wir halten inne, überlegen, denken nach. Und stellen dabei
hoffentlich fest, dass wir etwas auf dem richtigen Weg sind. Denn
weiter geht es immer – allerdings hoffe ich, dass sich etwas
verändert hat.
Dann der nächste Schock: Paul Halinan, ein Ex-Präsident des SIGB,
verlor durch seine Krebserkrankung ein Bein. Dieser Mann ist einer
der freundlichsten, aktivsten Menschen über 50. In dieser Situation
hat er sein Leben sicher hinterfragt, eins ist aber gewiss: seine
Lebensauffassung, sein Schwung und seine Leidenschaft sind nicht
weniger geworden. Er mag zwar ein Bein verloren haben, seinen
Sinn für Humor nicht – was ihm hoffentlich ein sicheres Standbein
verschafft (Wortspiel beabsichtigt).
Hier sind wir also… angeblich am Ende der Rezession, angeblich
mit einer florierenden Wirtschaft in Großbritannien, angeblich im
Aufschwung. Verbraucher geben mehr Geld aus, das Pfund ist
stärker als in den letzten Jahren und dennoch benutze ich das Wort
„angeblich“, weil es viele schlechte Neuigkeiten gibt.
Die Anzahl der Händler, die ihre Rechnungen nicht bezahlen
können, ist nach wie vor hoch, einige der wichtigsten Händler haben
Probleme und das Sommergeschäft hat (für manche) noch immer
nicht zugeschlagen. Das SUP-Business floriert zwar zweifelsohne,
allerdings dreht das anderen Sektoren den Hahn zu – vor allem
Kajak und Surf. Die Verkaufszahlen von Surfboards sind ingesamt im
Keller und der Markt scheint nicht in Schwung gekommen zu sein.
Die meisten Händler sprechen bereits vom Saisonende und ihren
Lagerüberschüssen. Die Distributoren zeichnen zwar ein positives
Bild, ein Blick in die Lager beweist jedoch das Gegenteil. Und weiter
geht der Teufelskreis.
Das Ende (dieser Rezession) naht. Ruhig Blut, es ist in Sicht. Ich bin
(wie andere) alt genug, um mich an die letzte schwere Rezession
zu erinnern. Als sie begann dachte ich, dass unser Business davor
sicher sei – als die Wirtschaft um uns herum zusammenbrach, ging
es uns noch gut. Als der Rest der Welt die Rezession hinter sich
ließ, warteten wir darauf, dass es steil bergauf gehen würde. Nichts
dergleichen geschah… Wir schienen der letzte Wirtschaftssektor zu
sein, der sich erholte. Warum? Keine Ahnung, aber mein Bauchgefühl
sagt mir, dass wir diesmal in einer ähnlichen Situation stecken.
Luxusautos verkaufen sich gut, überhaupt sind die Verkaufszahlen
von neuen Autos in den vergangenen acht Jahren auf einem
Höhepunkt angelangt. Die Leute stecken Geld in ihre eigenen vier
Wände… aber der Bordsport in Großbritannien scheint nicht zu
florieren… noch nicht!
Trotzdem ist nicht alles negativ – auch wenn ich diesmal lange nach
etwas Positivem suchen musste.
Ian von Boardshop / Hard Cloud kann sich in einigen Bereichen
nicht beklagen: „Hardware ist phänomenal – wir hatten zwei gute
Monate. Soft Goods sind allerdings entsetzlich… Da hatten wir zwei
schreckliche Monate.”
Warum die Hardware so gut läuft, kann sich Ian aber auch nicht
recht erklären: „Ich kann’s dir nicht genau sagen. Wir haben eine
gute Verkaufsstrategie und konzentrieren uns auf den Customer
Service, wo die Konkurrenz vielleicht weniger professionell ist.
Wir verwandeln Anfragen in Umsatz, sind enthusiastisch und
leidenschaftlich in unserem Job und sprechen alle die gleiche
Sprache wie unsere Kunden. Das steigert die Verkäufe und lässt uns
Verträge abschließen.”
Die negative Situation der Soft Goods erklärt sich Ian so: “Bei
Soft Goods gibt es keine Loyalität und der Preis ist zu 100% König
– sobald jemand den um einen Bruchteil senkt, kauft der Kunde
woanders. So verpufft die Gewinnspanne bei Soft Goods. Deshalb
liegt unser Fokus natürlich woanders. Das wird so weitergehen, bis
die Lieferanten das Problem erkennen.”
In Erwartung des Winters bezieht sich Ian auch hier wieder auf
den Service: “So wie Euro/Pfund derzeit stehen, wird es sicher ein
harter Winter – die Preise werden sensibler als je zuvor sein, aber
wir kämpfen weiter mit unserem Service. Unsere Kunden wissen,
dass sie sich auf uns verlassen können – egal, was passiert oder
wo sie sind. Viele Euro-Händler, die es auf die britischen Kunden
abgesehen haben, haben diesen Service nicht in ihrem Businessplan
integriert.”
Kitesurfing ist nach wie vor ein sehr fachspezifischer Boardsport,
von dem sich die meisten Händler fernhalten. Dennoch bleibt es Teil
des Business, das boomt – zumindest bis zu diesem Jahr. Tris Cawte
ist einer der Partner des Kitesurf Centres in Camber Sands: “Dieses
Jahr war durchwachsen, aber Kitesurf hat insgesamt ein gewisses
Level erreicht. Ich kann nichts besseres sagen, als das es in Ordnung
ist. Abgesehen davon leidet unser Business unter den Bauarbeiten
neuer Küstenschutzanlagen, doch für das kommende Jahr bin ich
optimistisch.” Natürlich ist Kiten – wie alle Boardsportarten – vom
Wetter abhängig, aber für diesen Sektor sind gutes Wetter und Wind
noch wichtiger, um Urlauber anzulocken. “Mit dem Wetter steht
oder fällt alles – wir brauchen die Sonne und den Wind, damit wir
unterrichten und Umsätze im Shop verzeichnen können. Das ist
schon hart.”
Schließlich wandte ich mich an PC (Peter Caldwell von Hectic und
O’Neill Wetsuits), der nicht nur O’Neill Wetsuits für Europa leitet,
sondern auch verschiedene Surf-, Winter- und Outdoor-Brands
vertreibt. „Boards sind gut“ bei Firewire. „Dass Kelly Slater die
Marke erworben hat, half ihnen sehr und jetzt wird sie immer
stärker.“ Dieser Sektor des Surfmarkts scheint zu boomen und PC
gibt sich optimistisch: „In diesem Jahr sollten wir trotz des starken
Marketings der Konkurrenz ein zweistelliges Wachstum verzeichnen.
Alle Bereiche sind stark, aber SUP ebnet den Weg für eine gute
Entwicklung – vor allem im Lycra-Sektor, wo die Leute jetzt Rash
Vests als Sonnenschutz verwenden.“ Aber wie sieht es mit dem
Winter aus? „Wir haben Stance, die boomen. Traurig, aber wahr –
dein Tag kann davon abhängen, welche Socken du morgens anziehst.
Er kann davon bestimmt werden, ob du ein neues Paar oder ein
altes Lieblingspaar trägst.“ Genau das hat PC gesagt. Ich musste ihn
einfach zitieren. Verkäufer bis in den Tod. Oh, und etwas positives
für Paul (ich weiß, dass ihn ein geschmackloser Witz auf seine
Kosten nicht stört) – seine Socken werden doppelt so lange halten!
Der Sommer ist (so gut wie) vorbei – der Winter kann losgehen!
93
market intelligence
MARKET INTELLIGENCE FRANKEICH
Von Benoît Brecq
In Frankreich verbesserte sich das Wirtschaftsklima seit Beginn
des Jahres und im Juli war die Entwicklung sogar noch positiver als
die Monate zuvor. Sind dies erste Anzeichen eines Aufschwungs?
Auch wenn die Zahlen ziemlich positiv sind, bestätigen sie noch
keinen Aufschwung an sich. Sie zeigen ein stärkeres Wachstum, doch
das ist nicht unbedingt das Gleiche. Von Aufschwung kann man erst
sprechen, wenn das Wachstum beginnt Arbeitsplätze zu schaffen. Für
Eric Heyer, Ökonom am französischen Wirtschaftsforschungsinstitut
(OFCE) befinden wir uns im Moment eher in einer „Rebound“ Phase.
Diese wird so lange andauern, bis Unternehmen wieder beginnen,
Leute einzustellen und Investitionen zu tätigen. Dennoch scheint sich
die Lage in Frankreich in die richtige Richtung zu entwickeln und erste
Anzeichen eines Aufschwungs mehren sich. So stellte die französische
Sozialversicherung ACOSS (Agence centrale des organismes de
sécurité sociale) im Juli fest, dass auch die Beschäftigung im zweiten
Quartal weiter angestiegen ist.
Ende Juni war die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat
praktisch unverändert, in den großen Städten sank sie um 0,1% auf
10% im ersten Quartal 2015. Das Wirtschaftsklima verbesserte sich
zu Beginn des Sommers noch weiter. Nach INSEE (nationales Institut
für statistische Studien) stieg die Arbeitsmoral unter Vorgesetzten im
Juni um einen Punkt, zuvor war diese schon stabil. Dies sind weitere
Zeichen dafür, dass es aufwärts geht und sich der Aufschwung langsam
einstellt.
Die Erholung der Konjunktur — angetrieben von niedrigen Ölpreisen,
Zinssätzen und dem Euro — erlaubt Unternehmen nach Jahren
der Stagnation endlich wieder, nach und nach etwas Schwung ins
Business zu bringen. Wie INSEE bestätigt, zeigen sich „in begünstigten
Regionen erste Anzeichen für eine Erholung der Gesamtwirtschaft“. Die
Sommersaison, die für unseren Markt in Frankreich entscheidend ist,
profitierte von diesem positiven wirtschaftlichen Klima.
Während der Saisonbeginn ziemlich ruhig war, „stieg der Verkauf in
den Monaten Juni und Juli im Vergleich zum Vorjahr“, stellt Gontrand
Marchal vom OGM Bodyboard Shop in Capbreton fest. Diesen Trend
bestätigen alle Händler in Küstennähe. „Während der Juni sich nur ein
wenig verbesserte, lief der Juli ganz klar um einiges besser als im
letzten Jahr“, äußert sich Fred Tisné, Geschäftsführer des TAO Surf
Shops in Hossegor.
Das überaus gute Wetter zu Beginn der Saison ist einer der
Gründe für die momentane Situation der Industrie. Tatsächlich
lockten laut Didier Poupon vom BUD Surf Shop in Longeville sur mer
„außergewöhnlich hohe Temperaturen im Juni und Juli zusammen
mit wirklich guten Wellen die Touristen an und motivierten sie zum
Einkaufen.“
Fred von TAO erklärt: „Die Ankunft der vielen Touristen am Anfang
der Saison, das schöne Wetter und die guten, kleinen Wellen halfen
dabei, quer durch das gesamte Board-Sortiment— von Malibus über
Mini-Malibus bis zu Foam Boards — gut zu verkaufen.“
Das gleiche ist an der mediterranen Küste im Süden passiert,
wo nach Patrick Colin vom ALOHA Shop in Six Fours „das schöne
Wetter und die kleinen Wellen den Verkauf von Einsteiger-Boards
begünstigten.“ Patrick erklärt des Weiteren: „Wir bemerkten diese
Saison tatsächlich einen Anstieg im Verkauf von Foam Boards. Die
Boards können sowohl von Kindern als auch Eltern benutzt werden
und sind dank kurzer, verspielter Shapes nicht mehr nur für Anfänger
94
geeignet, sondern werden im Sommer in überfüllten Line-Ups auch von
guten Surfern als Alternative zu PU- oder klassischen Epoxy-Boards
verwendet.“
Brands wie Catch Surf, Softech und Softjoy haben sich daran
angepasst und bieten eine breite Auswahl, die in den Shops relativ
erfolgreich ist.
In den Städten zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: in Lyon bemerkt
David vom ABS Shop „eine gute Verkaufsquote der Summer Wear,
vor allem bei Shorts und Caps“. Dennoch: „Andere Produkt dürften
etwas schlechter laufen als im Vorjahr, vor allem Accessoires und
Skateschuhe“, sagt Florian Bathaud von Okla in Toulouse. Für David
„profitierte die Skateboard-Abteilung am meisten vom schönen
Wetter“, er bestätigt außerdem einen Trend, der sich seit kurzem klar
und deutlich manifestiert: „Cruiser verkaufen sich immer noch gut
und dieses Phänomen zeigt keinerlei Anzeichen, kommende Saison
nachzulassen, eher das Gegenteil ist der Fall.“ Brands wie „Globe,
Penny und Prohibition bringen den kalifornischen Skate-Lifestyle nach
Europa und somit wieder frischen Wind ins Skateboarden.“
Florian von Okla bestätigt: „Skateboarden explodiert dieses Jahr. Das
Wetter passt und die Entwicklung von modernen Concrete Skateparks
steigert das Wachstum zusätzlich.“ Er fügt noch hinzu: „Street
Skateboarden scheint unter den Jüngeren ein richtiges Comeback zu
feiern.“
Das Gleiche gilt für küstennahe Händler wie TAO in Hossegor,
wo Fred bestätigt: „Der Skateboard-Markt ist die letzten zwei Jahre
gewachsen und das zeigte sich auch deutlich in der diesjährigen
Sommersaison.“
Für den SUP-Markt spielte das Wetter ebenfalls eine große Rolle, vor
allem bei „aufblasbaren Touren-Stand-Ups und Anfänger-SUPs, die die
Hälfte des Verkaufs ausmachen“, wie Patrick von Aloha mitteilt. Didier
vom Bud Surf Shop stellt für seinen Shop „ein leichtes Nachlassen beim
Wachstum des SUP Marktes“ fest, aber alle Händler sind sich einig,
dass die größte Nachfrage bei qualitativ hochwertigen, aufblasbaren
SUPs herrscht. Diese Produkte werden am häufigsten gekauft, und zwar
von Brands wie Red Paddle, Fanatic and Ari’i Nui.
Eines ist jedenfalls sicher, auch hier sind sich die Händler einig:
Die Kunden sind auf der Suche nach guten Deals. Obwohl sich die
Wirtschaftslage in Frankreich langsam verbessert und das Licht
auf Grün steht, sind die Haushaltseinkommen — und somit auch
die Touristenbudgets — derzeit noch begrenzt. Der Euro/DollarUmrechnungskurs führte dieses Jahr zu einem leichten Anstieg der
Verkaufspreise, aber da dies so flächendeckend passierte, blieb den
Konsumenten kaum eine andere Wahl, als ihn zu akzeptieren.
Die Sommer-Kundschaft besteht großteils aus Touristen und
Anfängern und für sie sind Preis sowie Brand Image die wichtigsten
Faktoren für einen In-Store-Kauf. Für regelmäßigere Surfer spielen
Qualität und Preis/Leistungsverhältnis die Hauptrolle für die
Kaufentscheidung. Sie tendieren jedoch eher dazu, am Ende der
Saison Geld auszugeben. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als zu
hoffen, dass die Sonne weiter so verlässlich vom Himmel strahlt wie
im Juni und Juli, sodass wir gänzlich positiv auf die 2015er Saison
zurückblicken können.
market intelligence
MARKET INTELLIGENCE DEUTSCHLAND
Von Anna Langer
„Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ ist hierzulande nicht
jedermann bekannt und einer der deutschen Top-Hits von Rudi
Carrell, sondern auch eine der Lieblings-Fragen der Deutschen
– normalerweise. Denn in diesem Jahr waren wir mit Sommer,
Sonne, Sonnenschein in unseren Breitengraden sogar mehr als gut
bedacht und so bleibt nur noch die Frage, wie sich das wohl auf den
Boardsportmarkt ausgewirkt hat?
Für den Your People Vertrieb mit Sitz in Stuttgart auf jeden
Fall sehr positiv, ganze 20% Plus im Vergleich zum Vorjahr konnte
Inhaber Kolja Keetman hier verbuchen, was er vor allem auf die
neuen „Sommer“-Marken wie Maui and Sons Longboards, Animal
und Foolmoon SUP zurückführt, mit denen er das Sortiment
ergänzt hat. „Der Surf Markt ist hier bei uns im Süden der Republik
natürlich nicht ganz so stark wie im Norden aber SUP entwickelt
sich immer besser. In Bayern wesentlich stärker als in BadenWürttemberg und in verschiedenen Städten im Norden auch sehr
stark, wie z.B. in Hamburg und Berlin,“ berichtet er. Longboards
sind ebenfalls weiterhin stark gefragt, „vor allem auch Pennyboards,
im Original oder als günstige Kopien. Die retten den Händlern
das Sommergeschäft“ meint Kolja. Etwas überrascht ist er dabei
allerdings über Sector 9, die von diesem Trend nicht wie erwartet
profitiert haben. „In Deutschland haben sie sich von Madrid und
anderen deutlich die Butter vom Brot nehmen lassen.“
Im Santo Loco in München hat man das Sortiment an Longboards
und Cruisern auch entsprechend an die gestiegene Nachfrage
angepasst, erklärt Verkaufsleiter Roman: „Wir haben die Auswahl
für unsere Kunden dieses Jahr erweitert und werden auch in
Zukunft an Skate- und Longboarding festhalten. Globe und Never
Summer spielen bei uns in diesem Segment eine wichtige Rolle.“
Die Kernkompetenz des Shops in der Fußgängerzone mitten in der
Innenstadt bleibt jedoch weiterhin im Surfbereich, der in diesem
Frühjahr noch weiter ausgebaut wurde. Kein Wunder – schließlich ist
dieser Sport in der River Surfing Hauptstadt Deutschlands „zu jeder
Tag und Nachtzeit möglich. Dazu kommt, dass die Surfgemeinde
nicht erst seit gestern wächst. Und der Nachwuchs steht schon in
den Startlöchern.“ Entsprechend hat man im Santo Loco vor allem
bei Neopren und Accessoires aufgestockt. „Marken wie Patagonia,
Rip Curl und O’Neill arbeiten sehr eng mit uns zusammen, vielen
Dank an dieser Stelle!“ Nicht ganz unschuldig an dieser Entwicklung
ist aber mit Sicherheit auch das in den Shop integrierte Surf Café.
„Wir wollten den Menschen einfach ‘Meer’ bieten! Und was liegt da
näher, als den Menschen, die sich für dich und deinen Lebensstiel
interessieren die Möglichkeit zu geben, gemeinsam einen leckeren
Kaffee zu trinken!?“ meint Roman. Die Umsetzung war zwar nicht
ganz unkompliziert, gibt er zu, die Schwierigkeiten aber alle mal
wert: „Das Schöne an dem Café-Konzept ist, dass so auch Menschen,
die mit Boardsport nicht soviel zu tun haben, doch auch ein stückweit
in die Surfwelt eintauchen können, wenn sie sich bei uns einen Kaffe
holen.“
In Kempten war das Jahr bisher „durchaus durchwachsen“, wie
Geschäftsführer Bernhard ‘Boogie’ berichtet. „Im 5ive Skateshop
hatten wir im vierten Jahr in Folge mit einem schwierigen Winter
zu kämpfen, sodass wir entschieden haben, nach 19 Jahren die
Geschichte Snowboardhardware und Outerwear zu beenden, und
im Frühjahr 2015 einen Ausverkauf vollzogen haben. Dieser wurde
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wider Erwarten sehr gut angenommen, sodass wir im 1. Quartal viel
abverkaufen konnten, allerdings zu Rabatten zwischen 40-70%.“
Dafür wurde die Skateboard Hardware Kompetenz stark ausgebaut,
die neben der guten Bilanz mit Schuhen einen wichtigen Teil zur
positiven Entwicklung im 2. Quartal 2015 beitrug, berichtet er weiter.
„Mit über 150 Skateboards und 130 Longboards sowie ausreichend
Zubehör im Sortiment lassen wir die Herzen höher schlagen.“
Manchmal tut es eben auch gut, sich von etwas zu trennen – auch
von einzelnen Marken und so hat man sich beim 5ive dieses Jahr von
Naketano getrennt, „da wir mit der Verkaufs- und Vertriebspolitik
nicht einverstanden waren,“ erklärt Boogie. DC, Element, Volcom und
Brixton tragen die Umsätze weiter und auch die Schwester-Filiale,
der Hice Ladiesstore, verzeichnet eine positive Entwicklung. „Im Hice
profitieren wir von einem guten Markenmix, wo wir Big Player wie
Vans, Irie Daily oder Gang, aber auch kleinere Brands wie Toms und
Satorisan gut verkaufen.“
Nach „zwei Online-Shop Abenteuern“, wie Boogie es ausdrückt,
konzentriert er sich derzeit auf den stationären Shop. Das tut man
auch im Santo Loco. „Online ist die Konkurrenz sehr groß,“ meint
auch Roman. „Wir arbeiten zwar ständig daran, uns online weiter
zu entwickeln und werden demnächst auch unsere Homepage noch
kundenfreundlicher gestalten, aber anders als bei den meisten Shops
legen wir unser Hauptaugenmerk nicht auf den Onlinebreich.“ Und
fügt als waschechter Verkäufer mit Herzblut hinzu: „Wir lieben
es, mit den Kunden in persönlichem Kontakt zu stehen und uns
auszutauschen. Wir wollen dem Kunden ein ‘Zuhause geben’, in dem
er sich wohl fühlt und ihm jederzeit kompetent zur Seite stehen.“
Eine gute Strategie, denn Kolja vom YourPeople Vertrieb
beobachtet schon länger, dass die Dominanz der Online-Shops
gegenüber den stationären „zu einem großen Teil auch an der
Qualität der Beratung in stationären Läden“ liegt. „Wir stellen bei
Veranstaltungen immer wieder fest, dass der Endverbraucher sich
eigentlich Beratung und auch ein Einkaufserlebnis wünscht.“ Ihm
ist vor allem im Snowboard Bereich aufgefallen, „dass viele der
älteren Snowboarder kaum mehr Shops finden, in denen sie sich
wirklich wohl fühlen. Sie steigen dann teilweise wieder auf Ski um,
teilweise kaufen sie online.“ Der 5ive ist dabei nicht der einzige,
der sich ganz vom Snowboard-Segment getrennt hat, weiß Kolja zu
berichten. „Dies trifft sowohl diverse Sporthändler, als auch einige
Boardsport / Skateshops, denen das Risiko, auch wegen des hohen
Wareneinsatzes, zu hoch ist.“ Andererseits hat er mit den Händlern,
die sich mit Ausfahrten, Kursen und Events aktiv engagieren,
den Umsatz wieder gesteigert. Im Santo Loco hat man den Snow
Bereich letzten Jahr um einen Board Service erweitert, der dabei
geholfen hat, die gesetzten Ziele zu erreichen. „Snowboarden ist
sehr, sehr wetterabhängig. Wenn der Schnee in den niedrigen Lagen,
sprich der Stadt, ausbleibt, ist so gut wie keine Nachfrage nach
Snowboards und Outerware. Dazu kommt, dass in Deutschland so
gut wie kein Snowboard Nachwuchs nachkommt!“ erläutert Roman
die Problematik weiter, auf die kein Shop der Welt Einfluss nehmen
kann. Ausnahmsweise haben wir damit in der heißen Saison endlich
mal wieder Glück - „Beardsworth, Tanktop und so verkaufen sich nur
schlecht bei kaltem Wetter“ schmunzelt Roman. Gut, dass wir uns
darüber dieses Jahr mal keine Gedanken machen brauchen.
market intelligence
SPANIEN
Von Jokin Arroyo Uriarte
Im ersten Halbjahr 2015 erholte sich die spanische Wirtschaft
weiter. Nach einem Wachstum von 0,9% des Bruttoinlandsproduktes
zwischen Januar und März lassen Daten einen weiteren leichten
Anstieg im zweiten Halbjahr vermuten, bis zu 1% von Quartal zu
Quartal, was einen Anstieg von 3,1% für das gesamte Jahr bedeuten
würde. Dank steigenden Vertrauen in die Wirtschaft und der positiven
Entwicklung des Arbeitseinkommens, den niedrigeren Ölpreisen und
der spanischen Einkommensteuerreform steigen die Privatausgaben
wieder.Blickt man auf den Arbeitsmarkt, legte die Beschäftigung
trotz eines bereits hohen Wachstums im zweiten Quartal noch weiter
zu, mit Verbesserungen der sozialen Absicherung in Industrie und
Dienstleistungssektor sowie einer anhaltend guten Quote bei der
Arbeitsplatzbeschaffung in der Produktion. Die Arbeitslosenquote,
die beim Arbeitsmarktservice (SEPE) registriert wird, sank
wiederum signifikant (7,8% im Mai 2015). Betrachtet man den
Boardsportsektor, so ist die Entwicklung positiv. Es zeichnet sich
ein genereller Anstieg im Sportbereich und somit auch beim Verkauf
von technischem Equipment ab, sowie eine langsame Erholung des
Verkaufs von Bekleidung und Schuhen. Dennoch kämpft man mit
einer starker Konkurrenz durch Fashion Brands, deren Kollektionen
Surf- und Skate-Styles zu sehr niedrigen Preisen beinhalten.
Die Caribbean Surf & Skate Shop Familie, einer der etabliertesten
Boardsport-Händler in Madrid, sagt: „Der Boardsportsektor ist
zu einem Stillstand gekommen. Skateboarden und Longboarden
stagnieren momentan ein wenig und der Verkauf steigt im Vergleich
zu den Vorjahren nicht weiter an, dafür zeigt sich beim Surfen
ein geringer Zuwachs, der gerade bei den Frauen beträchtlich
ist. Surfskate legt in Städten wie Madrid gut zu, wo es mehr und
mehr Fans dieser Boards gibt, die einen bequem und schnell von A
nach B bringen und das gleichzeitig mit Surf-Training verbinden.
Bekleidung und Schuhe sind unglücklicherweise am Boden, trotz neu
entstandenen Brands, die versuchen frischen Wind in die Branche
zu bringen. Heute ist es leider unmöglich, in diesem Bereich gegen
große Konzerne wie Inditex anzukommen. Betrachtet man das OnlineBusiness, so hat sich Spanien noch immer nicht völlig an das digitale
Shoppen gewöhnt. Hier gibt es ebenfalls viel Konkurrenz und im
Moment verhält sich der Kunde mehr als „Price Tracker“. Es ist zwar
wichtig, im Internet präsent zu sein, aber ein Heilmittel ist es nicht…“
Santi Zaldua von Next Surfing Company and Premium Wetsuits
konzentriert sich mehr auf den Surfmarkt und stellt fest: „Zum Glück
leidet das Surfen nicht ganz so stark unter der Krise wie andere
Sportarten und der Anstieg an neuen Surfschulen ermöglicht mehr
Leuten den Zugang als zuvor, was zu einer höheren Zahl an Surfern
führt, von der wiederum die Surfindustrie im allgemeinen profitiert.
Bis jetzt hat der Verkauf in diesem Jahr um 30% zugelegt. Wir
werden sehen, wie sich der Preisanstieg, den die Kurssenkung des
Euros im Vergleich zum Dollar nach sich zieht, im nächsten Jahr
auf den Verkauf auswirken wird. Als Brand und Vertrieb haben wir
alle Produkte gut verkauft (Wetsuits, Surfboards, Soft-Surfboards,
Soft-SUPs, Accessoires, …), sowohl an Schulen als auch an Shops.
Das half uns, die Produkte gut zu positionieren und den Markt nach
Frankreich und Portugal zu öffnen. Durch die Krise suchen sowohl
Surfanfänger, als auch langjährige Surfer nach neuen Brands, die
qualitativ hochwertige Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen
anbieten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass technisches
Equipment in der Industrie gerade boomt.“
98
ITALIEN
Von Franz Josef Holler
Nach den italienischen Medien sind die Konjunkturaussichten gut,
aber die vergangene Frühjahrssaison war für die Boardsport-Industrie
nicht die beste. Händler beschwerten sich über einen langsameren
Abverkauf als in vergangenen Saisonen, vor allem bei der Bekleidung.
Im Vergleich dazu verkauften sich Schuhe besser und blieben der
Haupt-Umsatzbringer. Hardgoods waren stabil, vor allem Cruiser und
Longboards — ein Trend, der allem Anschein nach anhalten wird. Surf
läuft okay, aber die Shops kämpften mehr als in vergangenen Jahren.
Die ersten Tage der Saison liefen ziemlich langsam an, da das
Land sich mit Temperaturen um die 40 Grad konfrontiert sah und
die Menschen lieber am Strand oder in den Bergen waren und das
Shoppen vertagten. Nicht unbedingt gute Neuigkeiten und manche
Händler wurden ein bisschen nervös, da sie immer noch hohe
Lagerbestände hatten und auf eine starke Verkaufssaison hofften.
Generell lief der Verkauf dann aber ziemlich gut.
Frühjahr und Sommer waren bisher großartig, mit viel
Sonnenschein und jeder Menge Zeit zum Surfen, Skateboarden,
Cruisen oder Longboarden. Boardsport ist gerade ein Trend und
viele Händler außerhalb der Industrie versuchen, das zu nutzen und
Bekleidung und Schuhe an „Boardsport“- oder „Action Sport“-Kunden
zu verkaufen — eine wachsende Konkurrenz, die kleinere Stores
spüren. Die ist sowieso gestiegen, da viele der größeren Brands jetzt
auch an Ketten verkaufen. Für die kleineren Core Shops wird das
Überleben dadurch schwieriger, sie müssen sich nun gegen OnlineShops und größere Händler behaupten, die die gleichen Produkte
anbieten.
Das Longboarden hat sich den Weg in viele Skate Shops gebahnt,
so wie Cruiser vor ein paar Saisonen. Viele Cruiser-Käufer steigen
jetzt auf Longboards oder mittelgroße Cruiser um, oder sogar auf
Skateboards!
Der Laufschuh-Trend ist gekommen um zu bleiben, aber zum
Glück ist die Auswahl in den meisten Shops gut verteilt und das
Angebot reicht bei den meisten Händlern von vulkanisiert bis Cupsole.
Fabio Degasperi vom 100ONE Shop in Rovereto stellt fest: „Das
Marktpotential für Boardsport-verwandter Produkte ist in Italien sehr
gut und bietet viele Möglichkeiten. Allerdings haben wir zu wenig
junge Leute, die sich den Lifestyle leisten können, das macht der
Industrie zu schaffen.“
Das ist mehr ein ökonomisches Problem als eines, das wir beheben
können. Als Shop-Besitzer selbst aktiv zu werden ist ein anderes
Thema, auf das sich heute viele Händler konzentrieren. Mit den
Kunden bei Store-Events oder auf Instagram, Twitter und Facebook zu
interagieren ist ein Schlüsselfaktor für eine starke Bindung. Ebenso
wichtig ist es, hinter den Produkten zu stehen, die man verkauft, und
mit Leidenschaft dabei zu sein — das zu vermitteln ist etwas, das man
mit Geld nicht kaufen kann, und was Kunden sehr schätzen.
Da die Ware heute überall verfügbar sind, schätzen viele Kunden,
wenn die „Coolness“ eines Stores das Shoppen zum Erlebnis macht.
Wenn Produkte austauschbar werden muss man sich vom Rest
abheben. Wenn wir zum Thema Events übergehen, sind die Italian
Skateboarding Championships erwähnenswert, die mit DVS Shoes
als Hauptsponsor von 5. bis 6. September 2015 erneut in Bozen
stattfinden werden. Dieser Event war im Vorjahr ein großer Erfolg und
wird die italienische Skateboard-Szene wieder zusammen bringen. Der
Sommer ist noch lange nicht vorbei, also ab nach draussen, lasst uns
Spaß haben!
market intelligence
SCHWEIZ
ÖSTERREICH
Von Fabien Grisel / David Lambert
Von Anna Langer
Endlich ein richtiger Sommer! Es ist schon eine Weile her, dass wir
so großartiges Wetter hatten und sich dank ständigem Sonnenschein
und anhaltender Hitzewelle Urlaubsfeeling einstellt, sobald man vor die
Haustür tritt. Die Menschen verlagern ihr Leben ins Freie und machen
das Beste aus den warmen Abenden. Unglücklicherweise war der
Frühling nicht ganz so dankbar und, wie wir nur zu gut wissen, ist diese
Saison entscheidend für den Handel, da die Produkte da zum regulären
Preis verkauft und ordentliche Gewinnspannen erzielt werden.
Im Grunde genommen brachte das Frühjahr unterschiedliche
Entwicklungen: ein gutes Verkaufsvolumen und hohe Besucherzahlen
einerseits und etwas geringeren Umsatz andererseits — größtenteils
aufgrund des Preissturzes nach der CHF-Euro-Bindung. Lieferanten
forderten eine Preisreduktion, die auch die Verkaufspreise betraf, und
so wurde auf Umsatz verzichtet, um Kunden zu halten.
Ebenso wichtig ist es Ware zu verkaufen, bevor alles reduziert wird,
was aufgrund des Drucks der großen Ketten immer früher beginnt. Viele
Shops finden es heute notwendig, die Preise bereits Anfang Juni zu
reduzieren, bevor die Temperaturen überhaupt steigen. So verkaufen
sich Shorts, Boardshorts und Tank Tops zwar gut, aber günstig. Nicht zu
vergessen, dass die Schweiz die rechtlichen Rahmenbedingungen dazu
seit November 1995 nicht angepasst hat. Es gibt keinen festgesetzten
Sales-Zeitraum für den Handel, Beginn und Ende variieren um Wochen.
Nachlässe weichen stark voneinander ab (zwischen 50 und 70%).
Zum Glück betrifft das nicht alle Produkte: Skateboards und
Wassersport-Hardgoods können weiterhin bis Anfang Herbst zum
vollen Preis verkauft werden — in manchen Fällen sogar das ganze
Jahr über. Hier war das schöne Juli-Wetter sehr hilfreich, vor allem
im Wassersport. Hierzu gehört ein kleiner Kitesurf-, ein wachsender
Wakeboard- und Wakesurfmarkt sowie eine Explosion an aufblasbaren
Stand Up Paddle Boards (der „harte“ SUP Markt macht in der Schweiz
nur etwa 20% aus). Diese Entwicklung war in der französischen
Schweiz überraschenderweise viel schneller als in der DeutschSchweiz. Entsprechend freuen sich die SUP-Händler, denn die Preise
bleiben hoch und das Verkaufsvolumen steigt. Vergleicht man das mit
vor drei Jahren, so hat es sich laut Yan Bosson von SB Sport in Gland
verdoppelt. Man sieht klar und deutlich, dass dieser Sport auf unseren
Seen immer populärer wird, sowohl bei Erwachsenen als auch bei
Kindern, denn Verleih-Stationen schießen überall aus dem Boden. Die
Popularität ist so hoch, dass sogar die großen Händler „auf der Welle
mitreiten“ wollen und aufblasbare Stand Up Paddle Boards zu sehr
niedrigen Preisen anbieten. Zum Beispiel gibt es bei Migros ein Set
für etwa 399CHF. Spezialisten wie SB Sport machen sich jedoch keine
Sorgen, sie sind überzeugt, dass die meisten Kunden weiterhin zu ihnen
kommen werden: einerseits aufgrund des qualitativ besseren Services,
andererseits um die billigen Einsteiger-Produkte gegen ein qualitativ
hochwertigeres Produkt einzutauschen. Die gängigsten Brands sind hier
Hobie, RED und Nidecker.
Der Anstieg dieses Marktes hat auch den Verkauf von
verwandten Produkten, Bekleidung und Accessoires wie Swimwear,
Wetsuits, Sonnenbrillen und wasserdichten Taschen gesteigert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Wassersport dem
Schweizer Boardsport-Handel eine Atempause gönnt, dessen
Sommersaison zunehmend komplizierter wurde.
100
Dass in Österreich vieles etwas anders läuft, haben wir schon ein paar
Mal erwähnt. Und so wäre auch ein wohltätiger Event wie der Lake Of
Charity in Saalbach Hinterglemm andernorts kaum möglich.
Ein ganzes Tal packt mit an, um für einen guten Zweck und
jede Menge Spaß ein lustiges Wochenende für die ganze Familie zu
organisieren, inklusive Wasserrutsche, Wakeboard-Winch & Mini Ramp.
Und jeder Menge toller Preise zu gewinnen, unter anderem Gutscheine
und Goodies vom La Resistance Shop aus Zell am See, die eingesprungen
sind, nachdem ein großer Online-Shop kurzfristig vom Sponsoring
abgesprungen war. „Das sind die kleinen Siege,“ schmunzelt Peter und
berichtet von einem insgesamt sehr positiven, aber auch anstrengenden
Jahr bisher. „Unsere Szene wird permanent mit den Füssen von so
manchem großen Online Händler getreten. Wir als einer der ganz wenigen
Core Läden in Österreich, wenn auch nicht der letzte, leisten aber immer
noch Widerstand - vergleichbar mit Asterix gegen die Römer... Unser
Jahr hat sich eigentlich sehr positiv entwickelt, da wir unserer Linie treu
geblieben sind und immer noch stark verwurzelt sind mit der Szene.“
Und das spürt man im kompletten Laden. „Kleine Firmen funktionieren
besser als die Big Player aber eben weil wir da auch mit Herzblut dabei
sind,“ erklärt er und nennt das Gypsy-Skate Label Woodybunch als
Beispiel: „Uns gefällt der Stuff, also wechselt dieser auch schnell den
Besitzer.“ Dabei funktioniert vor allem das, wovon es keine Mengen
gibt – ganz konträr zum Gedanken stetiger Steigerung. „Wen will in der
heutigen Zeit mit dem gleichen Shirt wie 50.000 andere herum laufen?
Niemand!“ meint Peter und erklärt: „Bei uns funktioniert es umso
besser, da wir nur eine kleine Mengen an zB Shirts haben, die niemand
von den Grossen kaufen würde.“ Diese Strategie hat ihm auch schon
einige Kunden wieder zurückgebracht, die er zwischenzeitlich „an die
Onlinehändler verliehen“ hatte. Diese Problematik ist auch den Marken
bewusst, wie Völkl Geschäftsführer für Österreich, Hans Doblhammer,
erläutert: „Das ist für uns ein sehr schwieriges Thema, das auch nicht
leicht zu beurteilen ist. Aber man muss leider sagen, dass der Auslöser
meistens wirklich aus dem Internet kommt. Wenn da frühzeitig aktuelle
Boards entsprechend günstig angeboten werden, bleibt dem stationären
Handel ja nicht viel übrig, als irgendwie mit zu ziehen. Dadurch geht die
Preisspirale permanent nach unten.“ Allerdings kann er den Händlern
auch keine Preise vorschreiben. „Wir versuchen schon bei der Auswahl
der Händler, die wir beliefern, diejenigen herauszufiltern wo wir wissen,
dass eine gewisse Preis-Transparenz bzw. -Stabilität gegeben ist - das
ist die einzige Möglichkeit.“Einen weiteren Faktor sieht er allerdings
auch in der Produkt-Auswahl sowie der Beratung der stationären Shops.
„Bei Völkl merken wir, dass die Technik wieder in den Vordergrund
tritt.“ Bei Kunden wie Händlern gleichermaßen. Das können Shops als
Vorteil nutzen – sofern sie sich damit auskennen, meint Hans: „Wenn der
Händler entsprechende Erklärungen abgeben kann zu einem technisch
hochwertigen Board, kann er sich dadurch profilieren. Denn im Internet
kann man das so nicht, zumindest nicht so intensiv.“ Dafür bietet die
Marke jedes Jahr Workshops direkt in den Läden an, bei denen sich
Händler und Mitarbeiter weiterbilden können. „Bei denen, die sich dafür
interessieren, bleibt auch was hängen, so dass sie das der Kundschaft
entsprechend rüber bringen können.“ Wer dagegen beim Einkauf nur auf
den Preis schaut, wird deutlich gegen die verlieren, die auf hochwertige
Ware setzen, denkt er. Das sieht Peter ähnlich: „Wenn man unseren
Bienenexperten glauben kann, dann wird das ein guter Winter für alle, die
nachhaltig arbeiten, mit 100% Überzeugung - nicht zwecks dem Geld. In
diesem Sinn Quod eram demonstrandum!“
OPPORTUNITIES
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We are currently hiring for our HQ in Munich a:
Key Accounts Coordinator North Europe M/F
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Reference Number: 10082015
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Key Responsabilities :
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Key Accounts relationship :
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Provide high quality, professional and consistent service to our Key Accounts;
Sales analysis & sales follow-up reports ;
Stock analysis ;
Monitor the merchandising plan;
Support with marketing campaigns;
Support in selling Women/Kids categories for KA;
Collaborate in the staff training;
Management of POS.
-
Back Office support :
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Assist the Country Managers;
Trade show support ;
Showroom management (calendar) ;
Samples management ;
Different administrative tasks.
Skills :
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University diploma/College degree in Business Administration;
Minimum 2 years of experience in sales in Action Sports/Lifestyle environment;
Strong Excel knowledge ;
Fluent in German and English, French is a plus;
Based in Munich.
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Type of contract: Unlimited-in-time ; full-time.
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Date of start : September 1st 2015.
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To apply please send your CV and Cover Letter to Poliana SILVA COUTO ([email protected]) before
August 22nd 2015.
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department: marketing
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103
E V E N T S # 78
SURF / SKATE / SNOW / SUP TRADE
SEPTEMBER
9-20 HURLEY PRO AT TRESTLES SAN CLEMENTE
USA
SURF
WWW.
WORLDSURFLEAGUE.COM
10-12
SURF EXPOORLANDOUSASURF WWW.SURFEXPO.COM
12 VANS SHOP RIOT
PORTUGAL
SKATE WWW.VANSSHOPRIOT.COM
17-19
PADDLE EXPONUREMBERG
GERMANYTRADE WWW.PADDLEXPO.DE
19-20
VANS SHOP RIOT FINALS
SPAIN SKATE
WWW.VANSSHOPRIOT.COM
25-28
SILMOPARIS FRANCE TRADE WWW.SILMOPARIS.COM
22-28
CASCAIS WOMEN’S PRO
CASCAIS PORTUGAL
SURF
WWW.WORLDSURFLEAGUE.COM
OKTOBER
1-4 WOMEN IN BOARDSPORTS CONFERENCE BIARRITZ FRANCE SNOW
WWW.WOMENINBOARDSPORTS.COM
2-4
CAPSULE WOMEN’SPARIS FRANCETRADE WWW.CAPSULESHOW.COM
6-17 QUIKSILVER PRO LANDESFRANCESURFWWW.WORLDSURFLEAGUE.COM
8-9 SURF SUMMITHOSSEGORFRANCESURFWWW.EUROSIMA.COM
9-11 KAUNERTAL OPENING AUSTRIAWWW.KAUNERTALER-GLETSCHER.AT
15-17 SNOWBOARD GARDEN FESTIVAL GRENOBLE
FRANCE
SNOW
WWW.SNOWBOARDGARDENFESTIVAL.FR
16-18 MOREBOARDS STUBAI PREMIERESTUBAIAUSTRIASNOWWWW.STUBAI-PREMIERE.COM
20-31 MOCHE RIPCURL PROPENICHEPORTUGALSURFWWW.WORLDSURFLEAGUE.COM
30-1 SKI AND SNOWBOARD SHOW NORTH
MANCHESTER
UK
SNOW
WWW.SKIANDSNOWBOARDSHOW.CO.UK
29-1 SKIPASSMODENAITALYSNOWWWW.SKIPASS.IT
30 - 1 SKIEXPOHELSINKIFINLANDSNOWWWW.SKIEXPO.FI
NOVEMBER
5-8
14 14- 16 21-4 SKI AND SNOWBOARD SHOW SOUTH
LONDON
FREEZE FESTIVALQUEEN ELIZABTH OLYMPIC PARK O’NEILL PLEASURE JAM – SCHLADMING DACHSHUN
TARGET MAUI WOMEN’S PRO
HAWAII
UK
UK
AUSTRIA
USA
SNOW
SNOW
SNOW
SURF
WWW.SKIANDSNOWBOARDSHOW.CO.UK
WWW.FREEZEFESTIVAL.COM
WWW.PLEASUREJAM.COM
WWW.WORLDSURFLEAGUE.COM
DEZEMBER
4-5
AIR & STYLEBEIJINGCHINASNOWWWW.AIR-STYLE.COM
8-20
BILLABONG PIPE MASTERS OAHUHAWAIISURFWWW.WORLDSURFLEAGUE.COM
10-13
DEW TOURBRECKENRIDGE
USASNOWWWW.DEWTOUR.COM
20
WORLD SNOWBOARD DAYWORLDWIDE
SNOW WWW.WORLD-SNOWBOARD-DAY.COM
JANUAR
7-8
AGENDA LONG BEACH
USATRADEWWW.AGENDASHOW.COM
10-11
FUTURE TRYDAVOSSWISSTRADEWWW.SNOWBOARDBOX.CH
10-12
SNOW AVANT PREMIERE
LAS CLUSAZ
FRANCE
TRADE
WWW.SPORTAIR.FR
11-12 ANNECY SHOWROOMANNECYFRANCEWWW.SPORTAIR.FR
18-24
LAAX OPENLAAXSWISSSNOWWWW.LAAX.COM
19-21
BRIGHTBERLINGERMANYTRADEWWW.BRIGHTTRADESHOW.COM
19-21
SLIDETELFORDUKTRADEWWW.SLIDEUK.CO.UK
24-27
ISPO MUNICHGERMANYTRADEWWW.ISPO.COM
28-31
SIADENVER, COLORADO
USATRADEWWW.SIASNOWSHOW.SNOWSPORTS.ORG
31-2
PRO SHOP TESTBARDONECCHIA
ITALYTRADEWWW.SNOWSHOPTEST.COM
FEBRUAR
3-4
JACKET REQUIREDLONDONUKTRADEWWW.JACKET-REQUIRED.COM
5-6
AIR + STYLEINNSBRUCKAUSTRIA SNOWWWW.AIR-STYLE.COM
15-17
AGENDA LAS VEGASUSATRADEWWW.AGENDASHOW.COM
20-21
AIR + STYLE
LOS ANGELES
USA
SNOW
WWW.AIR-STYLE.COM
104
ONE EYED MONSTER
#78
MUTE FILM PREMIERE, WASTED TALENT BOUTIQUE, HOSSEGOR
Kyle Lochhead, Ambassador of Fun regales rolling projection’s Tristian Sandbrook a funny tale
Mute European Film Premiere - Wasted Talent
Boutique, Hossegor
Pro surfer and model Victoria Vergera and pro
surfer Tristian Guilbaud
Andrea Tiling (K2 Ski) & Friend
A man and his Hammer! Wolfgang Buchwieser
(Ride)
Andi Threimer (K2)
Brixton - Out of Step Agency’s Hannah with
Brixton’s The Conway hat
Electric’s European Sales Manager Etienne
Pinon holding their Bengal with added top wire
for SS16
Globe’s Josh Barrow with the Tribe shirt
RVCA’s Matt Bryer with their Brush Black short
sleeve shirts
Iron and Resin’s UK Account Manager Joe Scott
with the Nationals jersey and the Rambler jacket
HUF - Out of Step Agency’s Adam Scotland wth
the Pyramid logo tee and HUF’s fleece coach’s
jacket
Lightning Bolt’s International Sales Manager for
Europe, Sergio Santos with their cotton nylon
boardshorts - either with, or without elastic
waste.
Ally Barr showing Ridgemont Outfitters Monty
and Outback shoes
Nixon are telling a road trip story from their HQ
in Encinitas, California south to BAJA.
Etnies Country Manager Scott Wayman with
the Jamieson vulc in Nick Garcia’s colourway
and the high end skate performance shoe The
Marana XT
Element’s Tony Wood (S.East England Sales
Agent)
Deus ex Machina’s Joel Fairweather with the
Surfing Cup tee and Tugu Banana boardshort
The exterior, with benches for visitors to eat
and drink
Couches looking back to the main entrance as
SFML’s Alex gives SOURCE’s Clive the lowdown
Shitfoot Mongoland, Core Skate Gathering
Debuts In Berlin
DJ Clement Frossiart formerly of Concorde
band
K2/RIDE EUROPEAN HQ RENOVATION PARTY
Muck Müller (munchie Konsilium) & Bene
Heimstaedt (Pleasure Mag)
JACKET REQUIERED
SHITFOOT MONGOLAND
The popup skate ramp, built by organisers and
anyone who had spare time earlier in the week
BRIGHT
Electric booth party - Electric’s Trade Marketing
Manager Maite Duport and PR & Web Communications Manager Caroline Piechaud
Black Eye Lens’ Marketing Manager Joni
Gramath, Partner Kalle Suhanen, Arto Ekman
(CEO & Founder) and Sales Manager Matti
Karjanlahti
Maui and Sons European Director Nuno Fonseca
with the Madras boardshorts
DC - Dennis McGrath signing his new book
HEAVEN
Zimtstern’s Rafael Knupp (Marketing) and Thomas ‘Lou’ Triet (CEO)
Vans turn 50 in 2016 and are rolling out the
checkered line to celebrate
Vans - Pro Classics stronger than ever
The Hundred’s Patrick Hill (Creative Director)
with the Cruiser Annorak
Templeton’s Klaus Zenker and Marinus Schuster
with their pirate mascot
SEEK entrance from Bright
Neff’s Cope & International Marketing Manager
Kirsten Taylor with the Simpsons collab
Kone of actionsportjob.com and one half of the
happy Bright boys
Globe’s Marketing Manager Jessica Lanzi
Element’s VP Global Marketing Julien Duval
repping the Westgate collab deck
Electric booth party - Bright’s Thomas Martini
and DC’s Emmanuel Labadie
Electric - skate pro Madars Aps getting to grips
with some Electric shades
DC’s Smoke On The Water skate event - the
official Bright Opening party
DC - Dennis McGrath hanging some of his photography from his book HEAVEN on the walls
Circa’s EMEA Sales Director Peter Frericks
Bright’s new home on the River Spree
BAJA’s Heidi Sipla (Designer) and Janne Karjula
(Founder) with the Baja Barbados Ecomex
Pullover
Antonio Melero European Marketing Operations
Manager for Sole Tech
Adrien Waller Brand Manager at Vissla in Europe
Dan Dougherty International sales director and
Hanus from Horsefeathers