Holzbildwerke von Christoph Voll
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Holzbildwerke von Christoph Voll
Originalveröffentlichung in: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 2006, S. 173-188 Dietrich Schubert Holzbildwerke von Christoph Voll In memoriam Anne-Marie Kassay-Friedländer, Jerusalem Zusammenfassung Abstract Das Germanische Nationalmuseum zeigt in seinen Sammlungen fünf Figuren aus Holz von Christoph Voll ( 1 8 9 7 1 9 3 9 ) . Nach einer von übermäßiger Strenge geprägten Kindheit in einem Waisenhaus ließ sich Voll bei Albert Starke in Dresden zum Bild hauer ausbilden und nahm anschließend als Soldat am Frank reichfeldzug teil. Traumatische Kindheitserfahrungen und Kriegs erlebnisse fanden in seinen späteren Arbeiten, in denen er den elenden und geschundenen M enschen thematisiert, ihren Nie derschlag. 1920 wurde Voll M itglied der Dresdner Secession und erhielt mit 2 7 Jahren einen Ruf an die Staatliche Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken, von wo er 1928 an die Badische Landeskunstschule in Karlsruhe wechselte. Seine all gemeine Anerkennung fand ein jähes Ende, als die National sozialisten seine Arbeiten als »entartete Kunst« diffamierten und ihn aus seinem Lehramt entließen. In den folgenden Jahren ge rieten Volls Arbeiten zu Unrecht weitgehend in Vergessenheit. The Germanisches Nationalmuseum exhibits in its galleries five wooden figures by Christoph Voll (1 8 9 7 1 9 3 9 ) . After an ex cessively harsh childhood in an orphanage, Voll trained as a sculptor with Albert Starke in Dresden and subsequently served as a soldier in the French Campaign. Traumatic childhood oc currences and wartime experiences left their mark on his later work, in which he thematized human misery and devastation. In 1920, Voll became a member of the Dresden Secession and was appointed, at the age of 27, to the Staatliche Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken. From there, he went on, in 1928, to the Badische Landeskunstschule in Karlsruhe. Public recognition of Voll ended abruptly when the National Socialists defamed his work as »degenerate art« and dismissed him from his teaching position. In subsequent years, Voll's oeuvre was, for the most part, wrongly forgotten. Im Jahre 2 0 0 4 erhielt das Germanische Nationalmu seum vier Holzskulpturen des 1 9 3 9 gestorbenen Dresdner Realisten Christoph Voll als Dauerleihgaben von Alfred Höh in Fürth: »Arbeiterfrau mit Kind«, »Ar beiter mit Kind auf dem Arm«, die beinahe lebensgroße Figur des Saarbrücker Schriftstellers und Journalisten »Arthur Friedrich Binz«, um 1 9 2 6 , und die kleine Ge stalt eines »Blinden Bettlers«, um 1 9 2 3 / 1 9 2 4 . Dazu kam jüngst noch die Holzarbeit »Schwangere«, um 19231. W i e stiefmütterlich der bedeutende Bildhauer Voll noch in jüngster Zeit behandelt wurde, ja wie er gera dezu im von Klischees durchsetzten Kunstmarkt ver achtet wurde, geht daraus hervor, dass das bedeuten de BinzBildnis, als es 2 0 0 2 bei Lempertz in Köln an geboten wurde, keinen Käufer finden konnte (Abb. 1 ) 2 . Danach hörte man zwar von einem Interesse der Skulp turensammlung in Dresden. Zu einem Erwerb kam es je doch nicht, und die Figur erwarb Alfred Höh in Fürth. Diese Tat war von großer Umsicht und sensiblem Ge spür für einen im Schatten Barlachs immer noch unter bewerteten Bildhauer des expressiven Realismus vor der NSHerrschaft, der in den Schatten der radikalen Abstraktion regelrecht vergessen wurde. Die Verach tung des echten, verdichtenden und zupackenden Rea lismus nicht des Fotografismus 3 , gleicht der W u t Cali bans, als er sein eigenes Antlitz im Spiegel erblickte, schrieb bereits vor hundert Jahren Oskar Wilde. Die Diagnose bleibt gültig in einer Zeit der Scheinwahrhei ten und Abstraktionen, in der Zeit des immerwährenden Profits als dem höchsten Wert der Gesellschaft und der Kultur. 1 9 8 3 , vor mehr als 2 0 Jahren, hatte Stefanie Barron in ihre Ausstellung »German Expressionist Sculpture«, die zunächst in Los Angeles und anschließend in der Kunst halle Köln 1 9 8 4 zu sehen war, eine lebensgroße ex pressive M ännergestalt von Voll, den »Ecce Homo« von 1 9 2 4 / 1 9 2 5 aus der R. Gore Rifkind Collection, Beverly Hills, plaziert 4 . Das Eichenholz wirkte in der spotartigen Beleuchtung äußerst suggestiv, und die M enschenbe sucher reagierten betroffen auf diese Symbolfigur des Leidens, die sich aufgrund der Ausdruckskraft des 173 Abb. J Christoph Voll, Porträt des Kritikers Arthur Binz, Holz, um 1926. Nü rnberg, Germanisches Nationalmuseum, Leihgabe Alfred Höh Hässlichen von den ästhetischen Gestalten der Belling, Barlach und Lehmbruck und besonders von den kubisti schen Figurinen Archipenkos absetzte. Nur manche Pla stik von Bernard Hoetger, etwa der Figurenfries für das Volkshaus in Bremen von 1928, teilte eine verwandte Ausdruckskraft der Sinnlichkeit der menschlichen Figur5. Die Frage, ob der Realismus von Voll und Käthe Kollwitz in jener Ausstellung nicht überhaupt falsch stand, braucht hier nicht erneut gestellt zu werden6. In jener Ausstellung waren auch V olls antithetische Arbeitergestalten in Eiche von 80 und 90 cm Höhe, der »Arbeiter mit Kind« und die »Arbeiterfrau mit Kind« von 1 9 2 2 / 1 923 aus der Sammlung Fishman zu sehen, die später in den Nachlass V oll zurückgingen, den inzwi schen die Galerie Valentien in Stuttgart besitzt7. Aber so gar das Lehmbruckmuseum in Duisburg, ein ausgespro chenes Skulpturenmuseum, ignorierte V oll; seine Leiter kauften in Jahrzehnten kein Werk des Bildhauers an. Be zeichnend für diese Auslassung war die Ausstellung »Deutsche Bildhauer 19001933«, die S. Salzmann für Bukarest 1976 einrichtete. Diese Ausstellung zeigte zwar Georg Kolbe mit zwei Figuren von 1913 und 174 1926, und Ernst Barlach mit zwölf Plastiken, nicht je doch Voll 8 . Dagegen ist zu erinnern, dass sich Wilhelm W e b e r a i s Direktorder Pfalzgalerie Kaiserslautern nach 1 9 6 6 für Volls Kunst einzusetzen begann 9 . S ein Buch über den Bildhauer erschien in Bertonatis Galerie im Jahre 1975. Wegweisend für das Verständnis der Ar beiten Christoph Volls waren 1 9 8 5 der Aufsatz von Gert Reising und Wilfried Rößling und insbesondere die 1985 abgeschlossene Hamburger Dissertation über den Bildhauer Voll von AnneMarie KassayFriedländer, eine Monographie mit Werkverzeichnis, im Verlag von Dr. F. Werner in Worms 1 9 9 4 erschienen 10 . Im auf wendigen Dictionnary of Art von 1 9 9 6 fehlt Voll. Zum 100. Geburtstag des Bildhauers 1 9 9 7 schlug ich vergeblich den Kollegen in den Museen in Dresden, Heilbronn, Mannheim und S aarbrücken eine konzen trierte VollAusstellung vor. Voll blieb im S charten der Vorlieben der Museumsleiter, insbesondere der allzu starken Popularität Barlachs, und auch der experimen tellen, gegenstandslosen Neuplastiker mit ihren gegen standslosen MaterialKompositionen, die pauschal als »moderner« rezipiert und interpretiert werden. Ledig lich die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« brachte am 25. April 1 9 9 7 meinen gekürzten Artikel zum 100. m 1 Abb. 2 Christoph Voll, Sterbendes Waisenkind, Radierung, um 1922/1923. Privatbesit z Geburtstag Christoph Volls mit einer Reproduktion der Figur des »Malers Oskar Trepte«, die sich heute im Museum der S tadt Freital befindet 11 . V. CL m h T Abb. 3 Christoph Voll, Kinderbegräbnis, Tusche, um 1923. Heidelberg, Privatbesitz 175 *f w f l Der Unbekanntheit von heute widerspricht eine we sentlich größere Bekanntheit Volls in den zwanziger Jahren. Um dies deutlich zu machen, sollen wesentliche S tationen seiner Karriere angeführt sein. Christoph war eines von drei Kindern des Bildhauers Roman Voll und der Malerin Felicitas Hösch, geboren 1 8 9 7 in Mün chen. Als sein Vater bereits ein halbes Jahr nach Geburt des S ohnes starb, g a b die Mutter ihre Kinder in Wai senhäuser, die älteren S chwestern getrennt von Chri stoph, der in Bayern ins Kloster Kotzing kam. Dort herr schte eine derartige S trenge bis Härte gegenüber den Kindern, dass Voll jahrelang traumatisiert wurde. Mit zahlreichen Zeichnungen und Radierungen nach 1 9 1 9 widmete er sich dem äußerst harten S chicksal der Kinder im Kloster Kotzing und seinen eigenen Erin nerungen, zum Beispiel mit der KaltnadelRadierungen »Betende Waisenkinder« und »S terbendes Waisen kind« (Abb. 2). In einer noch unpublizierten Feder zeichnung in S aarbrücker Privatbesitz skizzierte Voll die »Erscheinung des hl. Nikolaus«, der aber Ketten statt S chokolade hält und auf die angstvollen Kleinen mit einer Peitsche einschlägt. Eine zweite, verwandte Zeichnung zeigt eine Friedhofszene und ein »Kinder begräbnis« mit einer Nonne und mit Geistlichen, um geben von Kindern, wiederum in wildem Zeichnungs stil, in einem Duktus von fast automatischer Ecriture, der das innere Trauma reflektiert (Abb. 3). Das Thema ge staltete Voll auch in der Holzbildhauerei 1 2 . In der Fe derzeichnung setzte Voll einen Jungenkopf, der sich von der S zene abwendet, in die Achse des Priesters und des S arges zentral in den Vordergrund, offenbar ein S elbstbildnis. N a c h der Volksschule in Deggendorf nahm den 1 4jährigen seine nochmals verheiratete Mutter wieder zu sich nach Potschappel/Freital und gewährte dem Jungen den Wunsch, Bildhauer zu werden. Voll absol vierte 191 1 1 9 1 5 eine Bildhauerlehre bei Albert S tar ke in Dresden, meldete sich dann also noch nicht im S ommer 1 9 1 4 mit 18 Jahren zum Kriegsdienst und o 4* u I) m 'ff Ü r a f a f a f .. •V-. Abb. 4 Christo p h Voll, »Traum einer Nonne«, Radierung, datiert 7 9 7 9. Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, p Ku ferstichkabinett Abb. Holzschnitt, 176 5 Christo p h Voll, »Sp ielendes Kind«, 7 9 2 0 . Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, p Ku ferstichkabinett kam nach kurzer Ausbildung im Juni 1 91 5 in die Kämp fe des 1. Weltkrieges an der Yser. Er kämpfte im Sep tember 1 9 1 6 an der Somme und erhielt am 15. De zember 1 9 1 6 das Eiserne Kreuz II. Klasse. Im Herbst 1 9 1 7 war er stationiert am Zbrucz, wurde im Oktober 1 9 1 8 nach Posen versetzt und im Januar 1 9 1 9 nach Potschappel entlassen. Bis 1 9 1 8 erlebte Voll ähnlich wie Otto Dix die furchtbarsten Seiten dieses imperia listischen Krieges als Unteroffizier und M aschinen gewehrTruppführer an der Westfront 13 . Aber Voll stell te das jahrelang erlebte erbarmungslose Kämpfen, die Verwundungen der Landser und ihr elendes Sterben nicht dar, wie Dix es während der Kriegsjahre und um 1 9 2 3 / 1 9 2 4 mit der berüchtigten, seit 1 9 4 0 verschol lenen Leinwand »Schützengraben« und in den berühm ten Radierungen von 1 9 2 4 tat. In seiner Dresdner Zeit kam Voll natürlich in Kontakt mit den Künstlern der Dresdner Secession Gruppe 1 9 1 9 , gegründet im Februar 1 9 1 9 von Conrad Felixmüller, Otto Dix, W i l l Heckrott, Lasar Segall, Otto Schubert, C. von M itschkeCollande und dem Architek ten Hugo Zehder 1 4 . Zur 3. Ausstellung im Oktober 1 9 2 0 in der Galerie Arnold wurde Voll deren M itglied; die Ausstellung eröffnete der Kunstkritiker W i l l Groh mann 15 . Der Bildhauer schuf in dieser Zeit die Gruppe früher, stark abstrahierender Radierungen von 16 bis 2 0 cm Höhe, von der das Blatt in Dresden »Traum ei ner Nonne« 1 9 1 9 datiert ist (Abb. 4). W o h l 1 9 2 0 ent standen die hervorragenden, 3 5 bis 4 0 cm hohen Holzschnitte großformiger, mystischer Darstellungen mit spielenden Kindern, dem Waisenhaus, Kindern und Tieren, »Nonne und Stier«, »Sterbende Nonne«, »Kampf um die Kirche«, »Blinder mit Kind« und »Spie lendes M ädchen« (Abb. 5) 1 6 . In dieser Zeit folgte Christoph Voll der Dresdner Tradition des modernen Aquarellmalens: ganz frei, ohne Vorzeichnung, stark vereinfacht, aufgebaut allein aus der nassen Farbe, also koloristisch im umfassenden französischen Sinne wie bei Delacroix und van Gogh. Voll war bereits im Jahre 1 9 2 0 beteiligt an der großen AquarellAus stellung der Galerie Arnold, die besonders jüngere Dresdner zeigte 1 7 . 1 9 2 2 erhielt der Bildhauer seihe erste KollektivAus stellung in der renommierten Galerie Richter auf der Prager Strasse in Dresden 18 . Paul F. Schmidt, Direktor des Dresdner Stadtmuseums, rühmte im »Cicerone« das neue »hochgesteigerte. Verhältnis zur Wirklichkeit«, das Voll und Dix bildnerisch umsetzten, »jenseits aller Ekstase« oder lyrischer Abstraktion. In diesem Jahr pu blizierte Voll außerdem in nur 3 0 Exemplaren seine Graphikmappe »Sieben Radierungen«, zu der Paul F. 177 X k« *'/ JfcdlP. Abb. 6 Christoph Voll, »Selbst«, Radierung, 1921. Priv atbesitz Schmidt einen Text verfasste; die vollständige M a p p e ist heute kaum mehr zu finden: auf Blatt 1 mit dem ra dierten Selbstbildnis ä la Dürer in melancholischem Ha bitus vor dem Spiegel folgen Arbeiterfrau, M önch, sit zender Akt, Kohlenfrau, M a x John und Sprengbude (Abb. 6). In seinen Darstellungen von fetten M önchen, von hässlichen Nonnen, dicken Weibern und ab gehärmten Arbeitern zeigen sich charakteristische Zü ge wie Leidenschaft, Wahrhaftigkeit, Kontemporaneität und ein Akzent, den er mit Otto Dix teilt die Lust am Grotesken der M odelle beziehungsweise die Groteski sierung des M enschenbildes 19 . Die M assaker des im perialistischen Krieges und Volls authentisches Erlebnis dieses Krieges hatten ohnehin jegliches Ideal, sowohl das ethische als auch das der Schönheit, zerstört. Auch Dix schickt »an die Schönheit«, so Klingers berühmter Bildtitel, die Kümmernisse des Lebens, die Hässlichkeit dieser Nachkriegszeit, das Elend, die ver schrieb am 25. Juni 1 9 2 4 an Otto Dix: »M eine Samm lung hat sich nur gering vergrößert, ich habe noch ei nige Sachen von Ihnen hinzubekommen, hatte ferner das Glück einen M odersohn zu erwischen, habe ver schiedenes von Kretzschmar und vor allem eine M en ge von Voll gekauft. Voll schätze ich außerordentlich, nur was Sie besonders interessieren dürfte, ist dass ich von Voll das Gipsmodell Ihrer Büste gekauft habe, das jetzt in Bronze gegossen wird. Es wird nur ein Guss gemacht, aber vielleicht lässt es sich ermöglichen, ei nen weiteren Abguss zu machen, falls Sie einen wollen und Voll es erlaubt. Ich sagte, dass ich für Sie evtl. e i n ^ v v Guss machen lasse und ich mit Ihnen gegen ein Ölbild tausche.« 23 Dix winkte im Juli 1 9 2 4 ab: »Lieber Herr Roesberg ich erhielt Ihr Schreiben und danke Ihnen bestens dafür. Da ich gerade beim Radieren eines Kriegszyklus war, konnte ich Ihnen nicht eher schrei ben. [...] Es interessiert mich sehr, dass Voll die Plastik doch noch fertig gemacht hat und ich freue mich die selbe bei Ihnen anzugucken. Da ich aber für >Besitz< in jeder Art absolut keinen Sinn habe und mir [...] so ein Bronzeklotz mehr zur Last als zur Freude wäre, muss ich Ihr freundliches Angebot leider ablehnen. Ich male jetzt hier ein Bild meiner Tochter Nelly.« 2 4 Der Bronzeguss des DixPorträts stand 1 9 2 9 in der Ausstellung »Neu ere Kunstwerke aus Dresdner Privatbesitz« im Kunst verein Dresden 25 , gemeinsam mit folgendem Werk: In Holz porträtierte Voll 1 9 2 4 auch den Rechtsanwalt der Roten Hilfe, Dr. Fritz Glaser, bei dem die Künstler aus und eingingen, wie aus Glasers Gästebuch hervorgeht. Das Porträt erwarb 1 9 6 6 die Nationalgalerie Berlin 26 . Voll wurde schnell bekannt und bekam schon im Herbst 1 9 2 4 einen Ruf an die Staatliche Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken unter der Leitung von Fritz Grewenig, w o er den Schriftsteller und Literaturkriti ker Arthur F. Binz kennenlernte. Seinen ebenfalls in Saar brücken lehrenden Kollegen, den M aler Oskar Trepte, kannte Voll bereits aus Dresden; beide hatten in der Dresdner Gruppe 1 9 1 9 und in M oskau 1 9 2 4 mit der »Roten Gruppe« ausgestellt 27 . Auch nach seiner Beru fung nach Saarbrücken hatte Voll Gelegenheit, weiter hin in Dresden auszustellen, so auf der Internationalen Kunstausstellung Dresden 1 9 2 6 , w o Voll seine ausge zeichneten M enschenFiguren präsentierte: »Lene«, da tiert 1925, den Jungen »Joseph« und die »M utter mit Kind« 28 . Ebenfalls beteiligt war Voll neben Liebermann, Corinth und Kirchner im Frühjahr 1 9 2 6 mit Holzfiguren in der Ausstellung im Nassauischen Kunstverein zu Wies baden und des weiteren, gemeinsam mit Oskar Trepte, im M a i 1 9 2 6 an der Großen AquarellAusstellung in Dresden mit vier Blatt 29 . Um 1 9 2 6 / 1 9 2 7 schuf er die schlissenen Menschen, wie das Käthe Kollwitz bereits vor dem Kriege in einem prinzipiell verwandten, kraft vollen Realismus tat. Die Prinzipien der Abstraktion und Verdichtung auf das Wesentliche verbinden Voll mit Kollwitz, was an den Zeichnungen ablesbar ist 20 . Bei de, Dix und Voll, härten mit dem Philosophen Friedrich Nietzsche sagen können: »Natürlicher ist unsere Stel lung zur Kunst: wir verlangen nicht von ihr die schönen Scheinlügen usw., es herrscht der brutale Positivismus, welcher constatiert, ohne sich zu erregen.« 21 Zweifellos hat Dix den jüngeren Voll auf Nietzsches Buch »Die Fröhliche Wissenschaft« hingewiesen, in welchem der produktive Ekel vor dem kulturellen »JahrmarktsBum bum der Reichen und Regierenden« ausgedrückt war, ebenso wie die radikale Absage an alles »Erhabene, Gehobene und Verschrobene« zugunsten der Aus druckskraft des Hässlichen 22 . In Dresden hatte Voll vielleicht als Auftrag durch den Fabrikanten M a x Roesberg den M alerfreund Ot to Dix in Gips porträtiert, vorgesehen für den Guss in Bronze. Das Bildnis ist heute verschollen. Im Juni 1 9 2 4 bot Roesberg Dix einen Bronzeguss seines Porträts von Volls Hand an, den jener jedoch ablehnte. Roesberg r Abb. 7 Christoph Voll, Selbstporträt, Holz, um Stuttgart, Privatbesitz 1924/1925. 178 Abb. 8 Christoph Voll, Arbeiterfrau mit Kind, Holz, 7 9 2 2 / ] 9 2 3 . r Nü nbe r g, r Ge manisches Nationalmuseum, Leihgabe Alf r ed Höh Abb. 9 C h r i s t o p h Voll, Ar beiter mit Kind, Holz, I 9 2 2 / 7 9 2 3 . r Nü nbe r g, r Ge manisches Nationalmuseum, Leihgabe Alf r ed 70 Holz, r Ch istoph Voll, Por rt ät des Maler s Oska r r T epte, um 7 9 2 5 / 7 9 2 6 . Fr eital, Haus der Heimat lebensgroße Halbfigu r »Selbstporträt« (Abb. 7), die der Künstler häufig ausstellte und die Will Grohmann im »Ci cerone« 1928 und Oskar Schürer im »Kunstblatt« Paul Westheims 1 9 2 9 publizierten 30 . Der Bildhauer zeigte dieses Selbstbildnis zusammen mit einer lebensgroßen »Badenden« in Gips in der Frühjahrsschau 1 9 2 8 der Preußischen Akademie der Künste in Berlin und erhielt am 12. M a i den AkademiePreis für Skulptur durch M a x Liebermann zugesprochen 31 und im Juli 1 9 2 8 bei der »Sächsische Kunst unserer Zeit« in Dresden, w o Dix sein GroßstadtT riptychon präsentierte 32 . Eine alte Raumauf nahme zeigt Volls Selbstbildnis neben Gemälden von Pol Cassel, SchmidtRottluff, Kirchner und Beckmann. Eine Wanderausstellung, betitelt »Holzbildwerke«, zusammengestellt von der Galerie NeumannNieren dorf in Berlin im Herbst 1 9 2 7 mit den wichtigsten Skulp turen, umfasste 16 Skulpturen, 7 0 Aquarelle, 9 9 Zeich Abb. Höh 179 Im Dezember 1 9 2 7 zeigte Gustav Hartlaub die Kol lektion auch in der Kunsthalle Mannheim, von dort wanderte sie im Januar 1 9 2 8 zum Kunstverein in Dres den. Hartlaub schrieb am 1 2. Dezember 1 9 2 7 an den Kultusminister Dr. Lehrs in Karlsruhe, indem er ihn zum Besuch einlud: »Ich halte diese Arbeiten für so bedeut sam [...]. Eine Information ist vielleicht auch im Hinblick auf den z.Zt. nicht besetzten Posten Prof. Edzards an der Kunstschule in Karlsruhe wünschenswert.« 36 Damit w a r Volls Renommee als führender Realist innerhalb der modernen Bildnerei der Weimarer Republik gefe stigt, wie Willi Wolfradt in seiner eindringlichen Wür digung in der »Weltbühne« betonte, als er von Figuren sprach, die geladen sind mit »Wirklichkeitsenergien« 37 . Manche seiner Holzfiguren beließ Voll ganz roh und bemalte sie mit Farben, etwa den »Frisör« und »Jo seph«, so dass sich Wirkungen einstellten, die heutige neoexpressionistische Bildnerei, etwa von Georg Ba selitz, vorwegnahmen. Widersprechen muss man heute dem Klischee »N eue Sachlichkeit«, welches Alfred Kuhn seinerzeit in seiner Rezension auf Volls Bildwerke anwenden zu müssen meinte 38 . Aber neusachliche Plastiken sehen anders aus: reduzierter, glätter, eleganter. M a n denke an Eugen Hoffmanns »Preisträgerin« von 1 9 2 8 oder sein DixBildnis von 1 9 2 5 im Museum Zwickau 3 9 . An dererseits erkannte Kuhn klar, dass für Voll der N atur eindruck in bildnerischer Ubersteigerung das Wesent liche ist, doch stellte er dessen Holzbildwerke schon da mals fatalerweise in den Schatten von Barlach und schrieb: »Das Material gibt ihnen nicht die Form.« Das Gegenteil ist der Fall. Treffender schrieb Oskar Schürer über Voll im »Kunstblatt«: »Als vor einigen Jahren eine Ausstellung von Werken dieses jungen Künstlers [...] wanderte, er schraken viele vor der Wucht, mit der hier das plasti sche Erleben vor sie hintrat. Klotzige Leiber aus Holz gehauen, Schreckensgestalten von Proletarierkindern, massige Weiber, eine ungestüme Fülle der Leiber, die alle skulpturale Durcharbeitung fast sprengte, [...] Schreie mehr als Rufe oder gar Lieder waren diese Ge stalten. Berstend von Anklage; auch nachzitternde Furcht war da. Die aber diente nur, um der überschüs sigen Kraft die tiefere Folie zu geben.« 4 0 Angesichts sei ner Ausstellung von Arbeiten auf Papier in der Galerie Kühl und Kühn, ebenfalls 1 9 2 6 , konstatierte W i l l Groh mann im »Cicerone« eine »erstaunliche Kraft der Sug gestion und eine seltene Sinnlichkeit der Abkürzung.« Die Folge seiner Anerkennung war, dass Voll bereits zum Winter 1 9 2 8 berufen wurde, in Karlsruhe an der Badischen Landeskunstschule in der N achfolge von nungen und Druckgraphiken. Darunter befanden sich folgende Arbeiten: das große Selbstporträt, der Bettler also der ausgemergelte M a n n (»Ecce Homo«), nur Haut und Knochen, mit wanken Knien und dürren Ar men, so beschrieb diese Figur Willi Wolfradt 3 3 , »Blin der mit Kind« von 1 9 2 6 3 4 , »Arbeiterfrau mit Kind« (Abb. 8), die Gruppe »Mutter und Tochter«, »Arbeiter mit dem Kind« im Arm (Abb. 9), das »Taubstumme Mädchen«, das hölzerne Bildnis »Maler Trepte« (Abb. 10), die Frau sich BH öffnend, die Figur »Kritiker A. F. Binz«, der Friseurgehilfe (»Der Frisör«), Frau Sörensen, der »Junge Joseph«, die Halbfigur » M a x John«, das Bildnis »Müsse« Voll, der »nackte Knabe«, das »Kin derbegräbnis«, kleinere und größere weibliche Akte wie die im Holz 1 9 2 3 datierte »Stehende« und die 1 9 2 5 datierte »Lene« 35 . Abb. I I Christoph Voll, Porträt des Botschafters Bronze, J 9 2 9 . Heidelberg, Universität Shurman, 180 Abb. 7 2 Ernst Barlach, Asket, Gips, 1925. Privatbesitz Wilhelm Gerstel und Kurt Edzarcl zu lehren, unterstützt durch die nachdrückliche Empfehlung Gustav Hart laubs von der Kunsthalle Mannheim. Im gleichen Jahr erhielt er in Baden den S taatspreis für Plastik, den Ba dischen BildhauerPreis, und bekam 1 9 2 9 den Auftrag für das Porträt des amerikanischen Botschafters Henry S hurman für das Foyer der Neuen Universität Heidel berg w o der in Bronze gegossene Kopf noch heute steht (Abb. 1 1 ) 4 2 . Aufschlussreich ist folgende Wertung, die ein erhel lendes Licht auf die S tellung von Volls Kunst in der Wei marer Republik wirft: Als die Pariser Zeitschrift Cahiers d'Art 1 9 2 8 eine Umfrage zu den künstlerischen Posi tionen innerhalb der modernen Plastik unternahm, be stimmte der Kritiker Will Grohmann in seinem Text den Holzbildhauer Voll also nicht Ernst Barlach als den »realiste extraordinaire« 4 3 . Grohmann legt mit seiner klaren Wertung einen Vergleich einer BarlachFigur mit denen von Voll nahe. W i r erkennen nicht nur, dass Bar lach einer Reliefauffassung verhaftet blieb und folglich Abb. I 3 Bernhard Hoetger, Müder Gips, 1927, zerstört Arbeiter, seine Gestalten in den zwanziger Jahren aus überwie gend konkaven, flach geschwungenen Formen auf baut, man denke an Figuren wie den »Moses« aus dem Jahr 1 9 1 9 bis zur »Hockenden Alten« von 1 9 3 3 , während Christoph Voll wie auch Käthe Kollwitz auffallend solche vermeidet und die konvexe Form, die kraftvoller und expansiver wirkt, bevorzugt 4 4 . Dazu kommt, dass Barlach seine S ujets in zahlreichen Fällen einem christlichen Horizont anverwandelt, vor wel chem die S kulpturen stehen, zum Beispiel »Der Asket«, um 1 9 2 5 , Gipsguss (Abb. 1 2) 4 5 . Hieraus beziehen sie ihre deutsche Innerlichkeit, die sie noch heute beliebt machen. Voll dagegen nahm derartige religiöse Überhöhun gen und Idealisierungen seiner Figuren nicht vor. S eine 181 rmPm Arbeit ausdrücken, ein Zyklus von M iserables, welche das »Leben unter dem Stigma der Arbeit« anschaulich machen, konzipiert als eine Art Denkmal der Arbeit und der Arbeiter. Die Figuren wurden vor 1 9 3 6 zerstört und 1 9 7 9 in Bremen teilweise rekonstruiert 47 . Als der Bildhauer mit der Galerie Nierendorf in Ber lin wegen einer eventuellen Beteiligung an der für Ja nuar 1 9 3 0 geplanten PlastikAusstellung in der Berliner Secession verhandelte, in der zwei kleinere Bronzpla stiken »Schwangere« und »Arbeiter« gezeigt werden sollten und zu der es wegen der Höhe der Transport kosten nicht kam, schrieb Voll an Joseph Nierendorf am 8. Dezember 1 9 2 9 : »Sonst geht es uns schlecht, kein Geld, mit dem Hauswirt Krach und am liebsten möchte ich von Karlsruhe wieder weg. Ich suche den Kunst händler, der meine Arbeiten verkaufen kann.« 48 fr: - (h W i e alle kritischen Realisten und Veristen wie Grosz, Heartfield, Schlichter, Dix und Beckmann, wie die Ex pressionisten der »Brücke« und wie die Abstrakten wurde auch Christoph Voll Ziel der NSKulturpropa ganda gegen die modernen Avantgarden und ein Op fer der Aktionen »Entartete Kunst« 1 9 3 3 und 1 9 3 7 / 1 9 3 9 4 9 . Bereits im November 1 9 3 3 stand sei ne Holzfigur eines dicken Weibes (»Frau«) aus der Städtischen Galerie Dresden in der Ausstellung »Ent artete Kunst« im Lichthof des Rathauses Dresden, von w o sie mit dieser Kollektion 1 9 3 4 / 1 9 3 5 in weitere Städte wanderte. Im August 1 9 3 5 war diese NSSchau wieder in Dresden, w o sie Hitler mit Goering und dem OB Zör ner besuchte 50 . In M ünchen 1 9 3 7 standen ein »Kopf mit Händen« und diese Figur mit dem Titel »Frau« zu sammen mit Kirchners »Paar« aus Hamburg neben dem Gemälde »Abenteurer« von Grosz. Im Ausstellungsfüh rer »Entartete Kunst« wurden auf einer Seite expressio nistischer Holzskulpturen Volls W e i b und Figuren von Eugen Hoffmann, Kirchner, Heckel und SchmidtRottluff abgebildet: »Jeder Kommentar ist hier überflüssig« 51 . W ä h r e n d seiner Arbeit als Lehrer in Karlsruhe hatte Voll dem allgemeinen Trend folgend einen beru higteren Stil präferiert und mit seinen Schülern der Bild hauerklasse in sehr harten Steinen wie Granit gearbei tet, was allein schon zu einem ruhigen Figurenstil führt. Er galt zwar politisch als »rot«, aber zugleich als aus gezeichneter Lehrer, so dass sein Vertrag trotz zuneh mender Anfeindungen, Verleumdungen und Hetze durch NaziGruppen, so wurde er im SAM ann, Juli 1 9 3 6 »Kulturbolschewist« oder »letzter lebender M ar xist« genannt, noch einmal verlängert wurde. »Wann endlich kommt Kulturbolschewist Voll zum verdienten Ruhestand?« titelte »Der SAM ann« und setzte in eine t Abb. 14 Christo p h Voll, Selbstbildnis mit Frau Erna, Skizzenbuch, 1921. Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Ku p ferstichkabinett Akt- und Gewandfiguren, materialevident ohne Gips modell aus dem Holz geschnitzt, stehen mit ihrer star ken sinnlichen Kraft und ihrer Verräumlichung in einer Unmittelbarkeit vor dem heutigen Betrachter, die emo tional berührt und aufgrund ihrer hohen Präsenz irritiert. Die sinnliche Kraft ihrer betonten Körperlichkeit, die bildnerisch nicht wie bei Barlach unterdrückt wird, bringt sie in eine gewisse Nähe zu den realistischen Figuren, die Bernhard Hoetger 1 9 2 7 / 1 9 2 8 für das Volkshaus in Bremen schuf (Abb. 1 3) 4 6 . Zu dem Zyklus gehören acht nackte Gestalten von der Jugend bis zum Alter, wobei die Alten die Schwere des Lebens und der 182 1 9 3 0 / 1 93 1 einen Text über Volls Kunst veröffentlich te, eine größere Ausstellung mit 132 Arbeiten durch den Badischen Kunstverein in der Kunsthalle Karls ruhe 56 . Gleichzeitig setzte gegen ihn die Hetze ein, als anlässlich dieser Ausstellung im ResidenzAnzeiger vom 1 0. Februar 1 9 3 1 zu lesen war: »Herr Voll ist ein Gesinnungsmaler: seine Gesinnung ist bolsche wistisch=kommunistisch [...], er ist bewusster Propa gandist [...]. Die Vorherrschaft des Elends, des Kran ken, des Dummen, des Plumpen, des Missgestalteten zu zeigen, hält er für seine Aufgabe [...]. Diese Galerie von Hässlichkeiten, plumpester Hervorkehrung der se kundären Geschlechtsteile [...]. Die Ausstellung im ganzen: ein Dokument bolschewistischer Kunst« 57 . Im M a i und Juni 1 9 3 5 organisierte der Künstler mit Dr. Strübing eine Kollektivschau neuerer Arbeiten in Mannheim 5 8 , und trotz offizieller Hetze konnte Voll so gar während der NSDiktatur 1 9 3 7 in Zürich in der Ausstellung »Deutsche Bildhauer« neben O tto Schließler, Georg Kolbe, Gerhard Mareks, Wilhelm Gerstel und Karl Albiker vertreten sein 59 . Zudem such te er sich, um zu überleben, auch etwas anzupassen, in dem er zum Beispiel um 1 9 3 6 einen »Adlerträger« schuf, den die Kunsthalle Karlsruhe 1 9 3 7 ankaufte 60 . Doch im M ä r z 1 9 3 7 wurde Voll aufgrund andau ernder Hetze von seinem Lehramt in Karlsruhe entbun den und sein Vertrag zum 3 1. Oktober 1 9 3 7 beendet. Bereits im Juni 1 9 3 9 starb Voll an physischer Zerrüt tung, seine Frau und Tochter flohen nach Dänemark. Da sich Edvard Münch für eine VollAusstellung in O slo eingesetzt hatte, nahm Erna Voll den Nachlass mit. 1 9 4 8 kehrte dieser nach Karlsruhe zurück, w o man ihn lange Zeit im Depot ließ, bis ihn Emilio Bertonati, Mün chen und Mailand, übernahm, einige Holzskulpturen an verschiedene Museen verkaufte und auch Nach güsse herstellen ließ. Nach dessen Tod wanderte der Nachlass in die Hände mehrerer Händler. Die Misere um den VollNachlass ist zum Teil ein Grund für seine mangelnde Geltung in unserer Zeit. Heute besteht die Verpflichtung, das Ungleichge wicht von damaliger Bekanntheit und Schätzung Volls und heutiger Missachtung seines Werkes aufzuheben. Dies Bemühen kann eine kluge Ausstellung unterstüt zen, die nicht alles zeigt, sondern sich auf eine Auswahl nach Qualitätskriterien konzentriert, sowohl hinsichtlich der Holzskulpturen als auch der Handzeichnungen, der Druckgraphiken und der Aquarelle 6 ', welche bis lang nur unvollständig erfasst und beurteilt sind. Das un publizierte Skizzenbuch von 1921 aus dem Nachlass der Tochter Karen Voll, das am Beginn ein Selbstbild nis im November zeigt, befindet sich heute im Kupfer Sterncollage von Werken die Dresdner Gruppe »Mut ter und Kind« ins Zentrum 52 . Im Jahre 1 9 3 1 war Voll mit der großen Figur »Jun ger Arbeiter«, ursprünglich als Entwurf für ein Arbeiter Denkmal konzipiert 53 , auf der Internationalen Plastik Schau in Zürich vertreten und in der von der Zeitschrift »Der W e g der Frau« und der »Internationale Arbeiter Hilfe« organisierten Ausstellung »Frauen in Not« im Haus der Juryfreien in Berlin, im Oktober 1 93 1 5 4 . Auch in der von Ludwig Thormaehlen eingerichteten Ausstel lung »Neuere deutsche Kunst« der Nationalgalerie Berlin 1 9 3 2 in O slo, welche nach Norwegen auch in Köln gezeigt wurde 5 5 , war Voll mit der Skulptur »Mäd chen« vertreten. O hne Zweifel gehörte Voll zu den ge achteten Künstlern, die im Ausland präsentiert wurden. Im Februar 1 9 3 1 erhielt Voll durch die Initiative sei nes Förderers Dr. Kurt Martin, der im »Kunstwart« J w / Abb. 75 Christoph Voll, Selbst als Kind mit Holz, 7 9 2 4 . Privatbesitz Nonne, 183 Abb. 16 Christoph Voll, Blinder Nürnberg, Germani s che s Leihgabe Alfred Bettler, Holz, um Nationalmu s eum, Höh Abb. 1923. 17 Chri s toph Voll, Schwangere, Holz, um Nürnberg, Germani s che s Nationalmu s eum, Leihgabe Alfred Höh 1923. reits den Bannkreis derer verlassen, die ihn noch mit krallenden Fingern festhält« 63 . Vor dem Kruzifix an der Brust der Nonne formt sich in seiner Physiognomie der Wille des Jungen für eine andere Zukunft. Verzicht auf genaue Detaillierung ist das eine Ge staltungsprinzip des R ealismus, das andere die Ver dichtung des Sujets in der Verschmelzung des Beson deren mit dem Allgemeinen, aus dem sich das formt, was Friedrich Engels kulturtheoretisch als das »Typi sche« definiert hatte. Es geht nicht um platte Wider spiegelung, wie sie der amerikanische »Fotorealismus« der siebziger Jahre bis heute praktiziert und wie sie Tei le der »Neuen Sachlichkeit« kennzeichnete 64 . Von sol chem WachsfigurenKabinettPrinzip unterscheidet sich der kritische R ealismus von Dix in der Malerei und der bittere R ealismus von Voll in der Skulptur durch abstra hierende Ubersteigerung, Deformation und eine ge wisse Nähe zur kritischen Karikatur, wie dies bereits in den Arbeiten von Hogarth und Daumier zu beobach ten war 6 5 . Aufgrund der Einfachheit und der Konzen tration auf die große Form der geschlossenen Teile, die eine fast monumentale Wucht ausstrahlen, gehören die stichkabinett in Dresden (Abb. 14). In einer derartigen Ausstellung, die den Bildhauer wieder rehabilitieren würde, dürfen die Figuren aus dem Besitz von Alfred Höh nicht fehlen, da sie zweifellos zum Besten im Werk Volls gehören. Die beiden Arbeiterfiguren zeigen eine Abstraktion innerhalb der realistischen Haltung, die dem Ziel der Verdichtung, nicht dem der Entgegen ständlichung und Entwirklichung, gilt. Die Figuren sind von starker sinnlicher Präsenz, die Gebärden treffend und prägnant; der spannungsreiche Gegensatz zwi schen der Schwere der Alten und der Beweglichkeit der Kinder ist überhaupt ein geheimer Grundzug der Figu ren Volls. Seine schwere Kindheit vor 1 9 1 2 , die Weg gabe des kleinen Christoph durch die Mutter in das katholisches Waisenhaus Kloster Kotzing und das jah relange Leiden in diesem harten Milieu haben das »Menschenbild« Volls nachhaltig geprägt 6 2 . Das in der Kunst des 20. Jahrhunderts singuläre »Selbstbildnis als Kind mit einer Nonne« von um 1 9 2 3 / 1 9 2 4 ist der non verbale Kommentar zu seinem Kindheitsschicksal der Unfreiheit, der R ituale der katholischen Erziehung (Abb. 15); aber es scheint, als habe er innerlich »be 184 beiden Arbeitergestalten mit Kindern noch in Volls Dresdner Zeit. Bei beiden Werken wachsen die Figu ren aus einem wenige Zentimeter hohen Holzsockel heraus, der bei gedachter Verlängerung nach oben die Blockgrenzen des Holzes imaginieren kann. Die Schaffensphase seit Saarbrücken, also seit dem Winter 1 9 2 4 / 1 9 2 5 , unterscheidet sich gering, aber erkennbar: Voll strebt jetzt größere Figuren und Porträts an, die wegen ihres Maßstabes von noch stärkerer Suggestion sind. Der untere Teil ihrer Gewänder bildet eine abstrahierte, kompakte Form und damit den wuch tigen Sockel. Dies gilt für den damals ebenfalls an der Saarbrücker Kunstschule tätigen Maler Oskar Trepte wie für den L iteraten Binz, beide Zeitgenossen und Freunde in Saarbrücken; beide Bildwerke sind also um 1 9 2 6 zu datieren 6 6 . An der Kritikerfigur Binz fällt auf, dass Voll sich nicht scheute, ungewöhnlich für Skulptur porträts, auch die markante Hornbrille zu schnitzen. Damit betonte der Künstler das Besondere des Men schen Binz, den Kopfarbeiter mit der Hornbrille, also denjenigen Typus, der den nationalen und rechten Antiintellektuellen am Ende der Weimarer Republik als Zielscheibe ihres Spottes und Hasses diente . W ä h r e n d Binz als Kopfarbeiter und Kritiker seine Hände hinter dem Körper hält, verhüllt vom Mantel, der eine wuchtige Form und den Sockel zugleich darstellt, legt der Maler Trepte seine großen Hände vor dem Be trachter überkreuz, was Anne Kassay an Volls Haupt werk »Ecce Homo« erinnerte 68 . Der geöffnete Mund beider Männer lässt an einen Sprechakt denken, womit Voll die Synthese des Inneren mit dem Äußeren suchte und fand. Durch diese Äußerungen das Sprechen bei Binz, das Seufzen bei Trepte gelang dem Bildhauer der Ausdruck dessen, was der Kunstphilosoph Georg Simmel in seinen RembrandtStudien als die Beseelung der Figur oder die Beseeltheit des Bildnisses charakte risierte 69 . Die kleine Skulptur des »Blinden Bettlers« ist seit der Ausstellung zur Skulptur des Expressionismus in L os An geles 1 9 8 3 und Köln 1 9 8 4 und mit dem Buch über die Sammlung Höh 1 9 9 8 genügend bekannt gemacht worden (Abb. 16). Die »Schwangere« wurde von Anne Kassay ins Jahr 1 9 2 3 , also noch in Volls Dresd ner Zeit datiert (Abb. 1 7) 7 0 . Beide Werke gehören innerhalb der kleineren Arbeiten Volls gemeinsam mit der Terracotta »Frau, sich den BH öffnend«, zu den ex zellenten Beispielen plastischer Kraft und raumgreifen der FormGestalt. Sind es beim »Bettler« die Arme und das Gesicht, die den Umraum quasi ergreifen, so ist es bei der »Schwangeren« ihr rechter Arm und der kugel förmige Bauch, den die Hand stützt. 185 Zum Schluss sei betont, dass das Engagement für Künst ler wie Voll, die von der Kunsthistoriographie durch die M o d e der Abstraktion unterbewertet werden, eine Verantwortung für die Zukunft impliziert, und dass man sich wie seit Jahren wünschen muss, eine kluge, konzentrierte KollektivAusstellung der Werke Christoph Volls zu erleben, die sich auf die Qualität des Bildhauers besinnt. Die letzte Ausstellung wander te von 1 9 6 0 bis 1 9 6 4 von Karlsruhe ausgehend über Kaiserslautern, BadenBaden, Pforzheim, Mann heim und Saarbrücken nach Bremen und München. Seinerzeit lagerte der Nachlass noch in der Kunst halle Karlsruhe, doch dann übernahm ihn in Absprache mit den VollErben der Münchner Galerist E. Bertonati, der mit Wilhelm W e b e r 1 9 7 5 ein schmales Buch publizierte 71 und 1981 mit Erhard Frommhold eine Ausstellung von Skulpturen und Druckgraphik in München zusammenstellte, die 1 9 8 2 vom Galeristen Albert Ernst in Saarbrücken und von Wilhelm W e b e r in der Pfalzgalerie Kaiserslautern gezeigt wurde. Zweifelhaft waren die Aktivitäten Bertonatis deshalb, weil er postum von Holzskulpturen Bronzegüsse her stellen ließ. Nach Bertonatis Tod übernahm der Galerist F. Valentien in Stuttgart 1 9 8 6 den noch vor handenen Nachlass, der nur schlampig aufgelistet war, wie Anne Kassay anmerkte 72 . Die Situation war also grotesker Weise schwieriger geworden, nachdem der gesamte Nachlass, der Gipse, Hölzer, Bronzen und Arbeiten auf Papier umfasste, aus der wissenschaft lichen Obhut der Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe entlassen wurde und in finanzielle Kalkulationen pri vater Händler geriet. Und da Voll als expressiver Realist konträr zum globalen Trend der abstrakten Kunst stand, wurde er auch von den Deutern der »West kunst« vernachlässigt oder gar vergessen. Sein Ge genspieler Barlach aber triumphierte, obwohl er, offen bar wegen seiner religiösidealistischen Seiten, nicht der fortgesetzten Abstraktion in die Gegenstands losigkeit folgte. Auch die Verfemung durch die Nazis verhalf Voll nicht zu seiner Rehabilitierung; die Ver achtung seines Realismus gleicht tatsächlich wie ein gangs gesagt der W u t Calibans, als er sein hässliches Antlitz im Spiegel sah. »Die Stereotypie neuerer Kunstkritiken zeugt zudem von einem generellen Unverständnis gegenüber den körperlichräumlichen Formen gegenständlicher Bildnerei«, stellte Anne Kassay zu Recht fest. Christoph Voll, ohne organi sierende und produzierende Familie, sein Nachlass in den Händen eines privaten Händlers, und ohne kunst historische L obby ein Opfer des modernen Kunst betriebs? 11 Im Jahre 1 9 9 3 photographierte ich die Skulptur des »Trepte« im Museum Freital. S. Huth: Dresdner Malerei und Graphik 1 9 1 8 1 9 3 3 . Staatliches Museum Schwerin. Schwerin 1 9 7 2 , Abb. S. 1 3 . Dietrich Schubert: Ein Tolstoi der Holzskulptur. In: Frankfurter Allge meine Zeitung, 25. April 1 9 9 7 . Anmerkungen 1 »Blinder Bettler«, Eiche, H. 3 7 cm. - »Schwangere«, H. 4 8 cm, aus dem Teilnachlass Volls in Stuttgart. - Internationale Sp rachen der Kunst. Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen der Klassischen Mo derne aus der Sammlung Höh. Bearb. von Ursula Peters. Ausst. Kat. Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg. OstfildernRuit 1 9 9 8 , Nr. 8 3 , S. 2 2 2 . 12 Kinderbegräbnis, Holz, Br. 5 0 cm, Museum Heilbronn. A. Kassay (Anm. 10), S. 4 6 und Werkverzeichnis Nr. 9. Wilhelm W e b e r : Der Bildhauer Christoph Voll, Photos Ugo Mulas. M ü n c h e n M a i l a n d 1975, Abb. 8, 9. 2 L empertzAuktion 8 3 1 , Köln 2 0 0 2 , Nr. 1 0 9 7 mit Farbtafel. Das W e r k stand lange Zeit im SaarlandMuseum Saarbrücken als L eihgabe, bis es die Besitzer veräußern wollten. Vgl. Dietrich Schu bert: Skulpturen und Plastiken des Expressionismus. In: Kunsthisto rische Arbeitsblätter, H. 4, (Köln) 2 0 0 4 , S. 5 9 mit Abb. 13 MilitärdienstBescheinigung für den ehemaligen Unteroffizier Reinhard Christoph Voll, Reichsarchivzweigstelle Dresden vom 9. M a i 1 9 3 3 (Kopie im Archiv der Akademie Karlsruhe, dank der Hilfe von Joachim Heusinger von W a l d e g g ) . A. Kassay (Anm. 10), 3 Dass das photographistisch genaue Abmalen eines Teils sichtba rer Wirklichkeit gerade kein Realismus im Sinne von dessen Tradition ist, müsste sich endlich auch in den Begriffen zeigen. Schon Dela croix und Courbet hatten gegen das Trompe l'Oeil der Naturalisten polemisiert und gezeigt, dass der echte Realismus abstrahiert, verein facht, verdichtet, um das Wesentliche im Charakteristischen und Typi schen zu gestalten. J.A. Schmoll gen. Eisenwerfh: Realistische Male rei und Fotorealismus. In: Kunstchronik, Bd. 27, Februar 1974, S. 4 4 f . Jutta Held: Visualisierter Agnostizismus zum amerikanischen Foto realismus der Gegenwart. In: Kritische Berichte, Bd. 3, 1 9 7 5 , S. 6 3 77. J.A. Schmoll gen. Eisenwerth: Realismus, Photographie, Photo realismus Definitionen. In: Jahresring 1 9 7 7 / 7 8 , S. 7 2 2 . Das Problem der Auswahl und Verdichtung hat von den existentialisti schen Schriftstellern besonders Albert Camus betont; Albert Camus: Der Künstler und seine Zeit (Vortrag in Uppsala 1957). In: Albert Camus: Fragen der Zeit. Reinbek 1 9 7 0 , S. 21 1 2 1 2 . s.u. 14 Dieter Gleisberg: C. Felixmüller und die Gründung der Dresd ner Sezession Gruppe 1 9 1 9 . In: Dezennium, Bd. 2. Dresden 1 9 7 2 , S. 1 6 2 1 8 1 . Dietrich Schubert: Otto Dix. 5. verbesserte Aufl. Rein bek 2 0 0 1 , S. 3 5 ff. 15 Fritz L öffler: Die Dresdner Sezession Gruppe 1 9 1 9 . In: Kunst im Aufbruch Dresden 191 8 1 9 3 3 . Albertinum Dresden 1 9 8 0 , S. 3 9 f f . (dank der Hilfe von Roland März). Zur 3. Ausstellung der Gruppe 1 9 1 9 in der Galerie Arnold im Oktober 1 9 2 0 kam Voll mit Eugen Hoffmann hinzu. E. Frommhold: Christoph Voll Radierun gen und Holzschnitte. Galleria del L evante, München 1 9 8 1 , S. 5. Die Dresdner Künstlerszene 1 9 1 3 1 9 3 3 . Hrsg. von Peter Barth. Düsseldorf 1 9 8 7 , S. 1 5 1 7 . 16 Erhard Frommhold: Christoph Voll Radierungen und Holz schnitte. München 1 9 8 1 . 4 Die erschütternde »Ecce Homo«Figur stammt aus dem Nachlass Volls und wurde von E. Bertonati nach Amerika verkauft. German Expressionist Sculpture. Hrsg. von S. Barron. L os Angeles 1 9 8 3 , Nr. 146. deutsche Ausgabe: Skulptur des Expressionismus. Kunsthalle Köln 1 9 8 4 . München, Nr. 1 4 7 (P.W. Guenther). 17 Paul F. Schmidt. In: Das Feuer, Bd. 1, 1 91 9 / 2 0 , S. 7 8 2 . 18 Paul F. Schmidt. In: Cicerone, Bd. 14, 1 9 2 2 , S. 4 4 4 . Otto Haupt: Der Bildhauer Christoph Voll. In: Hochland, Bd. 5 6 , 1 9 6 3 / 6 4 , S. 5 7 1 . Stephan Weber: Christoph Voll Arbeiten auf Papier. Phil. Diss. Köln 1 9 9 7 , S. 3 4 8 . 19 W o l f g a n g Kayser: Das Groteske in Malerei und Dichtung. Reinbek 1 9 6 0 . D. Schubert (Anm. 14), S. 4 0 f . 5 Dieter Hönisch: Uberlebensfries der arbeitenden Menschen. In: Der Tagesspiegel, 15. Januar 1 9 8 1 . Dietrich Schubert: Hoetger. In: Skulptur des Expressionismus (Anm. 4), S. 100. 20 Die innere Verwandtschaft zwischen Kollwitz und Voll ist noch nicht untersucht. Beide stellten nebeneinander in »Frauen in Not« 1931 in Berlin aus. Monika Jagfeld: Die Ausstellung »Frauen in Not«. Magisterarbeit. Universität Heidelberg 1 9 9 5 . Vgl. Anm. 5 4 . 6 German Expressionist Sculpture (Anm. 4), Nr. 1 4 0 1 4 1 und Skulptur des Expressionismus (Anm. 4), Nr. 1 4 1 1 4 2 . Fritz L öffler: Dresdner Sezession Gruppe 1 9 1 9 . In: Expressionismus die zweite Generation 1 9 1 5 1 9 2 5 . Hrsg. von S. Barron. L os AngelesDüssel dorf 1 9 8 8 / 1 9 8 9 , S. 6 3 . Der Händler Valentien übernahm nach E. Bertonatis Tod im Herbst 1 9 8 4 den VollNachlass nach Stuttgart. Ich habe mich kritisch zur Ausstellungskonzeption geäußert. Die trich Schubert: Die Kunst L ehmbrucks ( 1 9 8 0 ) . 2. verbesserte Aufl. WormsDresden 1 9 9 0 , S. 1 6 1 7 . Eduard Beaucamp: W i l d e und Büßer Skulpturen des Expressionismus in Köln. In: Frankfurter Allge meine Zeitung, 17. Juli 1 9 8 4 . 21 Nietzsches NachlassText von 1 8 8 7 in: G. C o l l i M . Montinari: Nietzsche. Kritische Gesamtausgabe der Werke, Abt. VII, 2. Bd. 1 9 7 0 , S. 149. 22 Friedrich Nietzsche: Die Fröhliche Wissenschaft. Vorrede zur 2. Ausgabe 1 8 8 6 . D. Schubert (Anm. 14), S. 5 4 5 6 . 23 Brief Roesbergs an Dix vom 25. Juni 1 9 2 4 , Archiv für bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg, NL Otto Dix. 7 Nach Auskunft des Inhabers wollte die Galerie Valentien seit mehr als 15 Jahren eine VollAusstellung in Stuttgart zeigen, wozu es aber nicht kam. 24 Undatierter Brief von Dix an Roesberg (Juli 1924). D. Schu bert (Anm. 14), S. 7 1 . A. Kassay (Anm. 10), Nr. 4 3 . Otto Dix Der Krieg. Hrsg. und kommentiert von Dietrich Schubert. Marburg 2 0 0 2 , Anm. 7 4 . 8 Dietrich Schubert: Deutsche Bildhauer 1 9 0 0 1 9 3 3 . In: Welt kunst, 15. M ä r z 1 9 7 7 , S. 5 4 6 5 4 7 . 25 Neuere Kunstwerke aus Dresdner Privatbesitz. Ausst. Kat. Säch sischer Kunstverein Dresden 1 9 2 9 , Nr. 4 0 8 : Christoph Voll, »Bildnis skizze Otto Dix«, Bronze, H. 5 0 cm (ohne Abb.). 9 Wilhelm Weber: Christoph Voll L ehrer in Saarbrücken. In: Saarheimat, 1 9 6 0 , H. 6 / 7 , S. 1 4 . 26 Peter Barth: Die Dresdner Künstlerszene. Düsseldorf 1 9 8 7 . Kunst in Deutschland 1 9 0 5 1 9 3 7 . Sammlung der Nationalgalerie. Hrsg. von Roland März. Berlin 1 9 9 2 , Nr. 129. 10 G. ReisingW. Rößling: Christoph Voll ein Bildhauer zwi schen Revolte und Reaktion. In: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsamm lungen BadenWürttemberg, Bd. 2 2 , 1985, S. 1 1 2 1 4 9 . Anne marie KassayFriedländer: Der Bildhauer Christoph Voll 1 8 9 7 1 9 3 9 . Worms 1 9 9 4 . W e n n G. ReisingW. Rößling, S. 1 19 den Figuren Volls »geringe psychologische Kraft« nachsagten, so irrten sie sich meines Erachtens in einem zentralen Punkt. 27 Zum Autor Arthur F. Binz Saarbrücker Zeitung, 14. M ä r z 1961, zum Porträt des Malers Oskar Trepte, der bis 1 9 3 6 in Saar brücken lehrte, Revolution und Realismus. Hrsg. von C. Suckow. Ausst. Kat. BerlinOst 1 9 7 8 , S. 3 4 1 . Mensch Figur Raum. 186 39 Zu den Begriffen Realismus/Sachlichkeit und ihrer Differenzie rung Die Zwanziger Jahre im Porträt. Hrsg. von Joachim Heusinger. Ausst. Kat. Bonn 1 9 7 6 . Roland M ä r z G . Riemann (Hrsg.): Realis mus und Sachlichkeit Aspekte deutscher Kunst 1 9 1 9 1 9 3 3 . Texte von Roland M ä r z und Renate Hartleb. Berlin 1 9 7 4 , Nr. 3 1 8 Bildnis Dr. Glaser, Nr. 31 9 Bildnis Trepte, Nr. 3 2 0 L iebespaar. ferner D. Schubert (Anm. 2), S. 4 9 6 0 . W e r k e deutscher Bildhauer des 2 0 . Jahrhunderts. Hrsg. von A. Beloubek-Hammer. Ausst. Kat. Berlin 1 9 8 8 , S. 164. - zu Trepte A. Kassay (Anm. 10), S. 18. 28 »Lene«, Holz, H. 1 7 0 cm; »Joseph«, Holz f arbig behandelt, H. 1 5 9 cm, heute Lenbachhaus München; »Mutter mit Kind«, Holz, H. 7 4 cm, Stadtmuseum Dresden, 1 9 3 7 beschlagnahmt, seither ver schollen. Internationale Kunstausstellung (Jahresschau deutscher Arbeit), Ausst. Kat. Dresden 1 9 2 6 , Nr. 9 5 7 9 5 9 , Abb. »Mutter und Kind« (ehemals Stadtmuseum Dresden). S. W e b e r (Anm. 1 8), S. 3 5 6 (Katalog unvollständig). 40 O . Schürer (Anm. 30), S. 2 6 2 . 41 W i l l Grohmann. In: Der Cicerone, Bd. 1 8, 1 9 2 6 , S. 2 6 7 . S . W e b e r (Anm. 28), S. 3 5 6 . 29 Katalog AquarellAusstellung Dresden. Dresden 1 9 2 6 , Nr. 873876. 42 A. Kassay (Anm. 10), S. 1 7 4 f . und Werkverzeichnis Nr. 9 8 . Christoph Voll Menschen im Milieu. Aus einer süddeutschen Privat sammlung. Hrsg. von Dietrich Schubert. Privatdruck, Heidelberg 2 0 0 4 , S. 3 6 mit Abb. Die Bronze des Porträts Botschafter Shurman wurde vor der Installierung in der Universität Heidelberg von M a i bis Juni 1 9 2 9 gezeigt in der Schau »Badisches Kunstschaffen der Ge genwart«, Mannheim, Nr. 4 0 5 . 30 »Selbstporträt«, Eiche, H. 1 0 0 cm, signiert, aber nicht datiert, heute im VollDepot der Galerie Valentien, Stuttgart. M a n konnte das Selbstbildnis Volls sehen in der Ausstellung »Die Expressionisten«. Ausst. Kat. Museum L udwig Köln. Köln 1 9 9 6 , S. 2 1 6 , Nr. 4 0 7 (ohne Abb.) (G. Kolberg). W i l l Grohmann: Kunst in Sachsen 1 8 8 0 1 9 2 8 . In: Cicerone, 1 9 2 8 , S. 6 6 7 Abb. Oskar Schürer: Neue Ar beiten des Bildhauers Voll. In: Das Kunstblatt. Hrsg. von Paul West heim, Bd. 13, 1 9 2 9 , S. 2 6 2 . Das »Selbst« behandelt auch Birgit Hofer: Das plastische Selbstporträt im 2 0 . Jahrhundert. Magister arbeit, Heidelberg 1 9 8 8 , S. 5 9 f . 43 W i l l Grohmann: Enquete sur la sculpture moderne en Alle magne et en France. In: Cahiers d'Art, Bd. 3, H. 1 0, 1 9 2 8 , S. 3 7 2 . 44 Die konvexe Form als die eigentlich plastische, sinnlich wir kungsvolle Rundung nach außen in den Raum beschrieb in diesem Sinne Kurt Badt: Wesen der Plastik. In: Kurt Badt: Raumphantasien und Raumillusionen. Köln 1 9 6 3 , S. 156. 31 Genaue Angaben bei A. Kassay (Anm. 10), S. 2 1 . Zur Aka demieSchau 1 9 2 8 Bruno E. Werner. In: Die Kunst, Bd. 5 7 , 1 9 2 8 , S. 3 0 6 . In der Kunsthalle Mannheim, M a i bis Juni 1 9 2 9 , zeigte Hartlaub in »Badisches Kunstschaffen der Gegenwart« als Nr. 4 0 3 das »Selbstbildnis« (Abb. im Katalog), ferner Volls »Arbeiter« in Bron ze, den Kopf des Botschafters Shurman (Bronze) und die »Badende« in Gips, verschollen, bei A. Kassay (Anm. 10), Nr. 82. die Granit fassung steht heute in der Orangerie in Karlsruhe. 32 Sächsische Kunst unserer Zeit (Kunst in Sachsen 1 8 8 0 1 9 2 8 ) . Ausst. Kat. Sächsischer Kunstverein. Dresden 1 9 2 8 . 45 Zu Barlachs »Asket« Kurt Badt: Ernst Barlach der Bildhauer. Kiel 1 9 7 1 . N.J. Groves: Ernst Barlach L eben im Werk. König stein 1 9 7 5 , S. 9 1 . Ernst Barlach, W e r k e und Werkentwürfe aus 5 Jahrzehnten. Hrsg. von Elmar Jansen, Katalog 1: Plastik 1 8 9 4 1 9 3 7 . Berlin 1 9 8 1 . Elmar Jansen: Ernst Barlach. Berlin 1 9 8 4 . Ders.: Ernst Barlach 1 8 7 0 1 9 3 8 . Ausst. Kat. Künstlerhaus Wien, W i e n 1 9 8 4 , J ü r g e n Doppelstein: Ernst Barlach 1 8 7 0 1 9 3 8 . Ant werpen 1 9 9 4 . Eva Caspers: Ernst BarlachHaus Hamburg. Mün chen 2 0 0 0 , S. 8 2 8 3 . 33 Willi Wolfradt: Christoph Voll. In: Weltbühne, 1 9 2 7 , S. 7 6 5 767. 46 Albert TheileKasimir Edschmid u.a.: Bernhard Hoetger Bild hauer. Bremen 1 9 3 0 . 34 »Blinder mit Kind«, Kunsthalle Karlsruhe. Die Hochschule der bildenden Künste Karlsruhe im 3. Reich. Hrsg. von Joachim Heusin ger von W a l d e g g . Karlsruhe 1 9 8 7 , S. 1 7. Anja EichlerSiegmar Holsten: Katalog der Skulpturen. Staatliche Kunsthalle. Karlsruhe 1 9 9 4 , S. 1 4 3 1 4 7 . 47 Dieter Hönisch: Uberlebensfries der arbeitenden Menschen. In: Der Tagesspiegel, 15. Januar 1 9 8 1 . D. Schubert (Anm. 4), S. 9 8 1 0 1 . Peter van der Coelen: Die Interpretationsgeschichte von Hoet gers VolkshausFiguren. In: Deutsche Bildhauer 1 9 0 0 1 9 4 5 »entar tet«. Hrsg. von Christian Tümpel. Zwolle 1 9 9 2 , S. 1 6 8 1 7 3 . 35 »Arbeiterfrau mit Kind«, »Mutter und Tochter«, »Arbeiter mit dem Kind« im Arm, Sammlung Höh; »Taubstummes Mädchen«, Mu seum Saarbrücken; »Maler Trepte«, Holz, Museum Freital; »Frau, sich den BH öffnend«, Holz und Terracotta, H. 6 4 cm, Dresden, Skulpturensammlung; »Kritiker A. F. Binz«; »Der Frisör«; Frau Sören sen; »Junger Joseph«, L enbachhaus München; » M a x John«, L andes museum, Mainz; »Müsse« Voll, Pfalzgalerie Kaiserslautern; »nackter Knabe«, Museum Wuppertal; »Kinderbegräbnis«, Museum Heil bronn; »Stehende«, im Holz datiert 1 9 2 3 , H. 1 1 2 cm, Moritzburg, Halle, »L ene«, 1 9 2 5 datiert, H. 1 7 0 cm, Nachlass Voll. Kunst im Aufbruch (Anm. 15), Nr. 5 3 5 . A. KassayJAnm. 10), S. 2 5 6 schrieb, das einzig datierte W e r k von Voll sei die »L ene« von 1 9 2 5 , aber die 1 9 6 5 von Dr. Fritz Glaser erworbene Stehende in Halle trägt die Bezeichnung »C. Voll 23«, und dessen PorträtWerk in der Nationalgalerie ist 1 9 2 4 datiert. A. Kassay, Nr. 4 4 . 48 Brief im Archiv Nierendorf. An Anja Walter mein Dank für freundliche Hilfe 1 9 9 7 . 49 M a r i o A. von L üttichau: Rekonstruktion der Ausstellung Entarte te Kunst München 1 9 3 7 . In: Die Kunststadt München 1 9 3 7 . Hrsg. von PeterKlaus Schuster. München 1987. C. Zuschlag: Entartete Kunst Ausstellungsstrategien. Worms 1 9 9 5 . 50 Siehe die Fotos in Kölnische Illustrierte Zeitung, 1 7. August 1935. 51 Entartete Kunst. Ausstellungsführer. München 1 9 3 7 , S. 19. J. Heusinger von W a l d e g g (Anm. 34), S. 7. A. Kassay (Anm. 10), S. 2 1 9 und Abb. 2 3 . C. Tümpel (Anm. 47), S. 2 4 4 (Hubertus Adam). 52 Der SAMann, 10. Juli 1 9 3 6 , S. 9. G. ReisingW. Rößling (Anm. 10), S. 144. Besonders ausführlich A. Kassay (Anm. 10), S. 2 7 und S. 2 0 7 2 2 0 : Voll und die Nazis. 36 Der Brief Hartlaubs in Kopie im Archiv der Kunsthalle Mann heim. 37 W . Wolfradt (Anm. 33), S. 765-767. (Anm. 28), S. 3 5 8 . 53 Revolution und Realismus (Anm. 27), S. 3 4 1 . Stilstreit und Führerprinzip. Ausst. Kat. Karlsruhe 1 9 7 8 , S. 83: großer Gips des »Arbeiter«. - Das Zitat in S. W e b e r 54 »Frauen in Not«, besprochen von Adolf Behne. In: Die W e l t am Abend, 1 9 3 1 , Nr. 2 4 3 . In dieser Ausstellung waren u.a. vertreten: 38 Alfred Kuhn: Berliner Ausstellungen. In: Der Cicerone, Bd. 19, 1 9 2 7 , S. 7 0 6 7 0 8 . 187 Bruno Taut, Otto Nagel, Käthe Kollwitz mit einem ganzen Raum, Bar lach, Zille, Voll mit »Im Waisenhaus«, Otto Dix, Hans Baluschek, George Grosz, Joachim Ringelnatz, Karl Hofer, Frans M asereel; Weimarer Republik. Ausst. Kat. hrsg. vom Kunstamt Kreuzberg Berlin. BerlinHamburg 1 9 7 7 , S. 5 9 7 . Die Gruppe von Voll als »Findelkind« abgebildet in R. TassiE. Bertonati: Christoph Voll. Skulpturen Aqua relle Zeichnungen. M ünchen 1 9 8 1 , S. 23: Holz, H. 3 5 cm, Nachlass Kurt M artin, M ünchen, ein Bronzeguss bei A. Kassay (Anm. 10), Nr. 1 0 / 1 1. Ich danke Gerhard M artin, M ünchen, für freundliche Hilfe 1 9 9 1 . M . Jagfeld (Anm. 20). Barbara Lülf: Die Plastik des Realis mus der 20er Jahre. Hamburg 1 9 9 3 , S. 101, Abb. 27. 55 Nyere tysk kunst M aleri og skulptur. Ausst. Kat. Oslo 1 9 3 2 , Nr. 1 7 6 (M ädchen). M a x Liebermann fehlte in Oslo, während Lud wig Thormaehlen zu viele Bilder von Emil N o l d e aufnahm. N o l d e be schimpfte kurz darauf Liebermann in der 1. Auflage seines Buches, mit dem er sich den Nazis anbiederte; Emil Nolde: Jahre der Kämp fe. Berlin 1 9 3 4 , S. 143. Zur Ausstellung M arkus Lörz: Oslo 1 9 3 2 . Neuere deutsche Kunst. Diss. Universität Heidelberg 2 0 0 5 . bildnis mit dem Kopf seiner Frau Erna, H. 19 cm, Br. 1 2 cm, ehemals AnneM arie Kassay, Jerusalem, jetzt Kupferstichkabinett, Dresden (Abb. 14). 63 65 Dass die Avantgarden des Realismus aufgrund ihres antiklassi zistischen Kunstwollens und ihrer kritischen Emotionen eine N ä h e zur Karikatur und Groteske zeigen, ist bekannt; Peter Szondi: Poetik und Geschichtsphilosophie, Bd. 1. Frankfurt am M a i n 1 9 7 4 , S. 36. Dies gilt natürlich auch für Otto Dix, George Grosz, Rudolf Schlichter und für den Wiener Graphiker und Zeichner Alfred Hrdlicka. Zum Kontext von Realismus und Karikatur siehe auch Werner Busch: Adolph M enzel Leben und Werk. M ünchen 2 0 0 4 , S. 34. 66 56 Kurt M artin: Der Bildhauer Christoph Voll. In: Der Kunstwart, Bd. 4 4 , 1 9 3 0 / 3 1 , S. 5 3 3 mit Abb. des »Arbeiters«. Stilstreit und Führerprinzip Künstler und W e r k in Baden 1 9 3 0 1 9 4 5 . Hrsg. von Wilfried Rößling. Ausst. Kat. Kunstverein Karlsruhe 1 9 8 7 , S. 8 2 und S. 1 84. A. Kassay (Anm. 10), S. 1 0 6 1 0 8 . 67 A. Kassay (Anm. 10), S. 1 0 6 1 0 7 . Zum sozialen Typus ins besondere Kurt Lenk: Über rechten AntiIntellektualismus 15 The sen. In: Kunst M acht und Institution. Festschrift für KarlSiegbert Reh berg. Hrsg. v o n j . FischerH. Joas. Frankfurt am M a i n 2 0 0 3 , S. 3 8 0 . 68 57 ResidenzAnzeiger, 10. Februar 1931, zitiert nach Der SA M ann, Juli 1 9 3 6 , S. 9. A. Kassay 1 9 9 4 , S. 108. 69 G e o r g Simmel: Rembrandt. Leipzig 1 9 1 6 , S. 2 2 : die Beseelt heit des Porträts. 58 Unterlagen im Archiv der Städtischen Kunsthalle M annheim; G. ReisingW. Rößling (Anm. 10), S. 1 1 2 1 4 9 . W . W e b e r (Anm. 1 2). S. W e b e r (Anm. 28), S. 3 6 8 3 7 0 . 70 A. Kassay (Anm. 10), Werkverzeichnis Nr. 1 8 und S. 5 7 : Holz, H. 4 8 cm. 71 59 Deutsche Bildhauer. Ausst. Kat. Text von W . Wartmann. Kunst haus Zürich 1 9 3 7 , Nr. 1 0 7 1 3 2 (keine Holzfiguren I). W . W e b e r (Anm. 12). 72 A. Kassay (Anm. 10), S. 3 1 . Der Händler Valentien wollte wie er mir selbst sagte bereits in den späten achtziger Jahren in sei ner Stuttgarter Galerie eine Verkaufsausstellung machen, tat aber zum 100. Geburtstag des Künstlers 1 9 9 7 und bis heute nichts. 60 Im Jahre 1 9 9 0 tauchte dieser »Adlerträger« von 1 9 3 6 aus Privatbesitz wieder auf und wurde von der Kunsthalle zurückerwor ben; Bronze, H. 103 cm, Guss Noack Berlin Friedenau; A. Eichler— S. Holsten (Anm. 34), S. 146. 61 A. Kassay (Anm. 10), S. 4 8 . 64 Harald Olbrich: Die »Neue Sachlichkeit« im Widerstreit der Ideologien und Theorien zur Kunstgeschichte des 2 0 . Jahrhunderts. In: Weimarer Beiträge, Bd. 26, H. 1 2, 1 9 8 0 , S. 6 5 7 6 . D. Schu bert (Anm. 14), S. 78 f. Olaf Peters: Neue Sachlichkeit und Natio nalsozialismus. Berlin 1 9 9 8 . S. W e b e r (Anm. 1 8). Abbildungsnachweis 62 Ausführliche Biographie bei A. Kassay (Anm. 10), S. 9 3 1 . Erst durch die Heirat im M a i 1 9 2 2 mit der dänischen M alerin Erna Sörensen, genannt M üsse, und mit der gemeinsamen Tochter Karen, geboren am 14. Februar 1 9 2 4 , milderte sich das tragische Lebens gefühl von Voll. In dem Skizzenbuch von 1 9 2 1 g a b Voll ein Selbst Heidelberg, Kunsthistorisches Institut der Universität: 1 1; Karlsruhe, Staatliche Kunsthalle: 7; M ailand: Ugo M ulas: 14; Nürnberg, Ger manisches Nationalmuseum: 1, 8, 9, 15, 1 6; Verfasser: 2 6 , 10, 12, 13. 188