April 2002
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April 2002
an.schläge04/2002 an.schläge DAS FEMINISTISCHE MAGAZIN april thema ÄlterWerden Ältere Frauen haben sehr viel zu geben, werden jedoch strukturell stark benachteiligt politik AlleinErziehen Eine Studie der Wiener Arbeiterkammer kam zu wenig überraschenden Ergebnissen e 3,5 (Ö) e 4,– (D) sfr 8,– auf.takt an.schläge an.spruch „sich zurücknehmen“ Österreichs Frauen sind in Gebärstreik getreten 05 österreich.afghanistan „ein bisschen besser“ Die afghanische Frauenministerin Sima Samar zu Besuch in Wien 08 allein.erziehen Im Schatten Alleinerzieherinnen sind in der aktuellen Familienpolitik nicht eingeplant 10 international.irland Angriff abgewehrt forum thema politik Nach dem Referendum: Abtreibung bleibt in wenigen Fällen möglich 14 an.sage Kirche und Feminismus?! Sollen Frauen den Gang zur Priesterinnen-Weihe beschreiten? 24 lang.leben Raum zum Altern Ältere Frauen haben viel zu geben, werden aber strukturell benachteiligt 16 forum.wissenschaft Leben im Zwiespalt Die Romanfigur „Ifigenia“ der venezolanischen Autorin Teresa de la Parra 22 arbeit in.konkurs Abgeblitzt Die Elektrikerinnen Donna & Blitz müssen die Werkzeuge beiseite legen 28 junge.lesben Permanente Irritation Eindrücke vom Tun und Denken junger lesbischer Studentinnen 32 performance.privat Kunst im Wohnzimmer Der Salon-ARTBITE bietet einzigartiges heimisches Flair 34 kultur.ausstellung Aufgelöstes Ich Die japanische Künstlerin Yayoi Kusama gastiert in der Kunsthalle Wien 36 an.klang Entfernte Welten Eine Kostprobe von Melodien, die durch die Jahrhunderte gereist sind 38 lese.zeichen West-Amazonien Die Neue Frauenbewegung in Tirol zum Nachblättern 39 ge.fragt kultur Eine Produktion wie jede andere: Fotos suchen, Texte redigieren, Layoutieren, zu viel Kaffee trinken, Inserate keilen… Und doch war alles ganz anders. An meinem Schreibtisch sitzt Gabi, an Gabis Schreibtisch sitzt Heike, und Karin sitzt einmal da, einmal dort. Und ich sitze nirgends mehr. Ich suche zwischen Frauenhetz, Frauenzimmer, den an.schlägen und einer ungewissen Zukunft einen neuen Platz. Die an.schläge sind in den letzten drei Jahren zu einer Art Familie für mich geworden. Freundinnnen erreichten mich um zehn Uhr abends telefonisch im Büro und begrüßten mich mit den Worten: „Ah, Verena, du bist eh schon zu Hause“. Ab nächsten Monat bin ich sozusagen ausgezogen aus meiner an.schläge-Wohung. Ganz weg bin ich aber nicht, werde weiterhin die homepage machen, Redakteurin bleiben – meine „Familie“ also nicht ganz verlassen. Doch entlasse ich mich aus der Rolle der koordinierenden Redakteurin: Koordinieren werden ab sofort Gabi und Karin. An dieser Stelle freu ich mich ganz offiziell für die beiden! A propos Familie: Meiner Herkunftsfamilie wird in dieser Nummer viel Raum gegeben – eigentlich ganz zufällig, aber sehr passend eine Art Abschiedsgeschenk für mich. Am Cover ist meine Oma zu sehen, die im November vergangenen Jahres gestorben ist. Nicht mit dem Sterben, sondern mit dem Leben älterer und alternder Frauen beschäftigt sich Gabi Horaks Titelgeschichte (ab S. 16). Auf S. 27 kann meine Mama – überaus lebendig – bewundert werden. Sie hat den Verein VIELE mitgegründet, der kürzlich von der Stadt Salzburg mit einem Preis bedacht wurde. Ansonsten bieten die an.schläge den gewohnten Mix an Themen: Von afghanischen Frauen, die in Österreich leben (S. 8) bis zur lesbischen studentischen Jugend in Wien (S. 32). Außerdem ist es mitten in der Produktionswoche Frühling geworden – auch wenn der Regen nicht gerade frühlingshafte Gefühle aufkommen ließ. Alles neu macht der April nicht, eine Neuerung gibt es aber doch noch: Statt vier Seiten „Arbeit“, sind es nur mehr zwei, dafür sind es zwei Seiten mehr auf der „Kultur“, die wir umfassend als die Gesamtheit schöpferischer Leistungen und Lebensführung von Frauen verstehen. Schönes Lesevergnügen wünschen Verena und die anderen an.schläge-Frauen! Scharfe Zunge Unsere theaterbegeisterte Heldin bezeichnet sich selbst nicht als Feministin 42 an.an.schläge Die an.schläge-Frauen als HauptAbbilder am 8. März 2002: „Wir sind förderungswürdig: Betrifft: Rezension in 2/02 Betrifft: Abo und Dankbarkeit ge.ärgert be.wusster Für mich auch ein an.schläge-Abo, bitte! Über diesen Weg hab ich wenigstens die Gelegenheit, Euch zu sagen, wie dankbar ich dafür bin, dass es Euch gibt: das feministische Bewusstsein, das mir nun seit der letzten Dezemberausgabe – da hab ich spät, aber doch den Feminismus entdeckt – auf so wunderbar politische, kritische, erheiternde Weise zuteil wird. Ich möchte, dass mir dieses feministische Bewusstsein quasi „von selbst“ ins Haus flattert und dafür nicht mehr ins Frauenzimmer gehen… Das ist natürlich Blödsinn. Weil da geh ich ohnehin dauernd hin. Also, meine lieben Frauen, ich wär’ Euch sehr dankbar für ein Jahresabo und freue mich schon auf Euer nächstes Heft. Liebe Grüße. Ehlers/HE, Claudia Saller/cs, Eva Steinheimer/ESt Liebe an.schläge, danke für die kritische Rezension von „Diese Liebe nehm ich mir“. Ich habe das Buch schon vorher gekauft, weil ich eine gute Rezension gelesen hatte, und mich nach dem ersten Drittel nur noch geärgert. Dass das feministische Bewusstsein nicht bei allen Lesben groß ist, erlebe ich laufend mit, aber dass die Frauenbewegung tot sei, schreiben sonst nur konservative Mainstreammedien. Eine Freundin von mir hat gemeint, wenn sie dieses Buch und die Beschreibung der Lesbenszene mit 16 gelesen hätte, wäre sie keine Lesbe geworden. Vielleicht sollte man es also Laun & Co als Abschreckungs- bzw Bekehrungsliteratur empfehlen? Liebe Grüße. Mitarbeiterinnen dieser Nummer: Angelika Baier (ajb), Constanze Jutta an.schläge selbstlos aufopfernd, Pensionen Herausgeberinnen und Verlegerinnen: sichernd, Männerkarrieren CheckArt, Verein für feministische Medien und Politik unterstützend.“ A-1030 Wien, Hetzgasse 42/1, T. 01/920 16 76 Haupt himself ist dieser Fax: 715 98 88, e-mail: an.schlaege@chello .at Meinung nicht… http://www.anschlaege.at „Wir sind NICHT förderungs- Redaktionskollektiv: Karin Eckert/Keck (Koordination), Verena würdig: selbst.bestimmt, Fabris/vab (web), Angela Heissenberger/AH (Termine, wider.ständig, un.bequem“, Abos), Gabi Horak/GaH (Koordination), Kerstin verkündeten wir umso lauter. Kellermann/kek, Helga Pankratz/ pan Inserate, PR: Eva Melnik Ständige Mitarbeiterinnen: Doris Brenner/DoB, Anni Bürkl, Heike Elisa Heinrich Ertl, Daniela Fohn (DF), Kristin Harrich, Verena Hauser, Birgit Wolf an.sage: Elisabeth Maria Klocker & Maria Moser neu.land: Jasmina Jankovic’ heim.spiel: Angela Heissenberger wyber.space: Eva Steinheimer ge.fragt: Elke Koch an.klang: Regina Himmelbauer plus.minus: Helga Pankratz Cartoon: Gabi Szekatsch Unsere Werbung: Evelyn Rois Fotos: an.schläge-Archiv, Magdalena Blaszczuk, Bela Benkö, un.geschützt müssen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion Sehr geehrte Redakteurinnen, für April kündigen Sie einen Artikel an:„Alleinerzieherinnen. Konservative Familienpolitik drängt vom bürgerlichen Modell der Ehe und Familie abweichende Lebensformen an den Rand“. Ich versichere Ihnen, konservative Familienpolitik drängt alles NichtMännliche an den Rand, der Schutz der Frau in Ehe und Familie ist keinen Pfifferling wert. Alles Gute für Sie. entsprechen. Kürzungen vorbehalten. Hiltraud Windl Donna & Blitz, Verena Fabris, Grauenfruppe, Udo W. Häberlin, Kristin Harrich, Pez Hejduk, Evelyn Rois, Ghou Suddin an.schläge Schrift: Martha Stutteregger Grafisches Konzept: Beate Schachinger für Layout: Andrea Gadler Druck: Reha Druck, Graz © an.schläge: Titel, Vorspänne und Zwischentitel von der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Beiträge 04 an.schlägeapril 2002 Betrifft: Artikel „Tanz des Ostens“ in an.schläge 3/02 Betrifft: Alleinerzieherinnen wider.legt Liebe an.schläge! Ich möchte euch für den tollen Artikel von Susi Linzer über Raqs Sharqi gratulieren. Der Artikel widerlegt viele Vorurteile über den „Bauchtanz“ und wirft ein emanzipatorisches Licht auf diese Form von Frauenkultur. Christina Buder an.schläge werden gefördert von: FRAUEN BURO MAGISTRAT DER STADT WIEN österreichan.riss strafprozess MA 48 vs. FZ ega Umbau Vor 10 Jahren, pünktlich zum internationalen Frauentag, gründeten die Wiener SPÖ-Frauen im 6. Bezirk das ega-Veranstaltungszentrum. Seither fanden in der Windmühlgasse vielfältigste Veranstaltungen statt: politische Diskussionen ebenso wie Kulturveranstaltungen und Bildungsseminare. Das Zentrum bietet auch Raum für andere Initiativen. So haben Gruppen wie das Kulturforum „M“, die „Golden Girls“ oder „Soho“ (Arbeitsgemeinschaft für Lesben, Schwule, Bisexuelle und TransgenderPersonen in der Sozialdemokratie) im ega einen permanenten Standort gefunden. Im März verabschiedete sich das Veranstaltungszentrum in die Umbaupause, denn nach 10 Jahren sei die „Zeit für Veränderung“ gekommen. Bis Herbst 2002 wird das Haus von dem ArchitektinnenTeam „ESCAPE*spHERE“ ganz neu gestaltet. Ihr klarer moderner Entwurf wurde bei einem Wettbewerb gegenüber drei MitbewerberInnen bevorzugt und wird nun verwirklicht. Parallel zum Umbau wird auch an einem neuen inhaltlichen Konzept gearbeitet, denn „wir wollen noch offener und transparenter werden“, erklärt Monika Schickmayr von den SPÖFrauen. Bis dahin kann frau sich wie bisher am ega-Telefon über Seminare informieren, die ausgelagert wurden. Die unregelmäßig erscheinenden „ega-news“ informieren über den Stand der Umbauarbeiten und sind zu bestellen unter: [email protected] GaH Wie die „Lesben-Frauen-Nachrichten“ in ihrer aktuellen Ausgabe berichten, steht dem Wiener „Verein Kommunikationszentrum für Frauen“, besser bekannt als FZ, möglicherweise ein Strafprozess ins Haus. Bei der letztjährigen Demo zum 8. März wurde am Schwedenplatz eine Strohpuppe, die den Männerminister Herbert Haupt darstellte, verbrannt. Die Wiener Müllabfuhr, besser bekannt als MA 48, hatte die Spuren des kleinen Brandes beseitigt und verlangte hierfür vom FZ als offizielle Demoveranstalterin die Bezahlung der so entstanden Kosten. Weil sie rechtlich nicht dazu verpflichtet seien, derartige Reinigungskosten zu übernehmen, zahlten die FZ-Frauen nicht und werden nun mit einem Strafverfahren wegen Sachbeschädigung belastet. Ihnen wurde angeboten, die Strafe in einem außergerichtlichen Ausgleich zu bezahlen – bei Nichteinzahlung folgt ein Strafprozess. Falls es so weit kommen sollte, wird das FZ den Prozesstermin öffentlich an-kündigen. cs geburtsvorbereitung Lesbengruppe ega:Windmühlgasse 26, 1060 Wien, T. 01/589 80-0, Architektinnen-Team: http://www.escapesphere.at Das „Eltern-Kind-Zentrum“ in Graz plant ab Herbst eigene Geburtsvorbereitungskurse für lesbische Frauen. Die Gruppe wird jedoch nur dann zustande kommen, wenn Bedarf erkennbar ist, das heißt, wenn sich genug lesbische Frauen/Paare zu den Kursen anmelden. „Ich will nicht, dass Geburtsvorbereitung für Lesben etwas Einzigartiges ist“, sagt Birgit Bernhardt vom Eltern-Kind-Zentrum. Ihr geht es darum, Bewusstseinsarbeit zu leisten und einen eventuell vorhandenen Bedarf nach einer eigenen Gruppe abzudecken. GaH http://www.soho.or.at http://kulturforum-m.at Information und Anmeldung: Birgit Bernhardt, Eltern-Kind-Zentrum Graz, T. 0316/37 81 40, e-mail: [email protected] plus.minus plus.minus Reaktionen und Anregungen an die Redaktion per Brief oder e-mail, mit dem Betreff:„plus.minus“ „Supa-dupa“ „Supa-dupa Beine/ Supa-dupa wackelige kleine Brüste/. Doch am meisten bringt mich in Raasch/ dein supa-dupa Aa…“ – Um zu beweisen, dass Musik im Stil der 60er, Sexismus und Schwachsinn zusammenpassen, wäre es nicht nötig gewesen, ein solches Lied in die Auswahl für den Eurovisions-Contest aufzunehmen. Wenigstens bekam das Liedlein im Voting „null Punkte“. Das ist an der ganzen Sache als einziges supa-dupa. 06 an.schlägeapril 2002 zurücknehmen! zurückschicken! Minister Haupt NR Kukacka Finster kommentierte Generationenminister Herbert Haupt (FP) im Standard-Interview die zuletzt weiter gesunkene Geburtenrate. Die Schuldigen sieht er in Wohlfahrtsstaat, Wohlstandsgesellschaft und den „Sozialisten“, die „fünfzig Jahre lang Selbstverwirklichung gepredigt“ hätten. Er arbeite hart an der Trendumkehr, ließ er wissen: Mehr Bereitschaft, „sich zurückzunehmen“ sei angesagt. Und „wegen der Kinderlosigkeit weiter Teile der Bevölkerung“ würden übrigens zahlreiche Kindergärten unrentabel und müssten durch Schließung eingespart werden. (–) „Steuermillionen für die Rotlicht-Szene!“ So reißerisch wie die Überschrift war der ganze Artikel, in dem der U-Express letzten Februar der „Empörung“ des Nationalratsabgeordneten Helmut Kukacka (VP), welche sich vehementest gegen den Verein LEFÖ richtet, breiten Raum widmete. Als ob es etwas wie Sozialarbeit, Prävention und Opferschutz nicht gebe, skandalisierte der Beitrag, dass ein Verein überhaupt existieren darf, der sich für ausgebeutete und in die Illegalität gedrängte Migrantinnen einsetzt, statt eifrigst an deren Abschiebung mitzuwirken. (–) an.rissösterreich volksbegehren Sozialstaat Von 3.–10. April 2002 läuft österreichweit die Eintragungsfrist für das Volksbegehren „Sozialstaat Österreich“. Die Forderung des Volksbegehrens ist, Österreich in der Bundesverfassung als Sozialstaat zu deklarieren. Sozialstaatlichkeit, im Sinne von sozialer Sicherung und Chancengleichheit, würde dadurch zum Staatsziel. In Zeiten der Verbreitung neo-liberaler Einstellungen, die alle (politischen) Entscheidungen aufgrund von wirtschaftlichen Marktzwängen treffen, halten die InitiatorInnen des Volksbegehrens eine Rückbesinnung auf die solidarischen Werte des Sozialstaates für nötig. Besonders Frauen sind von der Schwächung des Sozialstaates in den letzten Jahren betroffen: „Diskriminierung in der Erwerbstätigkeit ist nur einer der Gründe für die Situation der Frauen. Entscheidend ist auch, dass Frauen durch sozial- und familienpolitische Maßnahmen in die Rolle der „Abhängigen gedrängt werden.“, meint die Politologin Sieglinde Rosenberger auf der Homepage des Volksbegehrens. Eine geschlechtergerechte Sozialpolitik sollte ihrer Meinung nach folgendes leisten: „Eigene soziale Absicherung für alle Frauen; umfangreiche Rahmenbedingungen für die Erwerbstätigkeit von Eltern; Gleichstellungsmaßnahmen im Bildungssystem und auf dem Arbeitsmarkt; soziale Einrichtungen und Dienste; österreichweite Beratungsstellen und fraueneigene Gesundheitszentren“. Unterstützt wird das Volksbegehren nicht nur von einer Reihe Prominenter sondern auch von zahlreichen Organisationen, deren Vielfalt von der ArbeiterInnenkammer über ÖH und Parteien bis zu kirchlichen Organisationen reicht. Unterschreiben können alle, die vor dem 1. Jänner 1984 geboren wurden, in den Eintragungslokalen ihrer Hauptwohnsitzgemeinde oder ihrem Magistratischen Bezirksamt. ESt Nähere Infos: http://www.sozialstaat.at/; Infohotline: 0810 00 17 55 an.ruf Miriam Wischer im Gespräch mit Eva Steinheimer Kröten für die Frauenhetz Die Räumlichkeiten der Frauenhetz sollen rollstuhlgerecht umgebaut werden. Warum erst jetzt? Wir sind seit einem Jahr mit der Planung befasst, nun soll es wirklich so weit sein. Diesen Sommer findet der Umbau statt. Die Frauenhetz gibt sich seit ihrer Gründung große Mühe, ihr Angebot möglichst vielen verschiedenen Frauen zugänglich zu machen. Der technische Teil ist aber bisher liegen geblieben. Der Umbau ist auch ein Aspekt unserer Offensive, unser Publikum wieder gemäß des ursprünglichen Anspruchs zu verbreitern. Wir wollen uns durch den Umbau selbst in die reale plurale Welt integrieren. Wir begreifen uns als öffentlicher Ort. Dieser soll der Tatsächlichkeit verschiedener Hintergründe entsprechen. Frauen sind verschieden – wir wollen hier möglichst verschieden sein. Wir wollen uns selbst als verschieden begreifen, und das muss die technischen Möglichkeiten miteinschließen, da das gleichzeitig Denkmöglichkeiten bedeutet. Kurz gesagt, wir haben keine karitativen Gründe, sondern machen den Umbau für uns selbst. Wir wollen an einer feminstischen Öffentlichkeit teilnehmen, die Verschiedenheit mitdenkt und mitträgt. Was sind die konkreten Vorhaben? bürgerinnen-initiative Neuwahlen! Sofortige Neuwahlen mittels geheimer Abstimmung im Nationalrat fordert eine BürgerInnen-Initiative, die sich Ende Februar zusammen gefunden hat. Es bestünden drei Möglichkeiten die blau/schwarze Herrschaft zu beenden: Rücktritt der Regierung, Auflösung der Regierung durch den Bundespräsidenten oder Auflösung durch den Nationalrat. Unterschriftenlisten werden bei Veranstaltungen oder etwa bei der Botschaft der Besorgten BürgerInnen aufgelegt, in die sich alle eintragen können, die ihre Stimme gegen die blau/schwarze Regierung erheben wollen. „Diese Koalition ist unerträglich, in einer demokratischen Republik muss nicht jede Art von Herrschaft ertragen werden“, heißt es auf der Homepage, wo Unterschriftenlisten zum download zur Verfügung stehen. Die ersten 500 Unterschriften wurden bereits Mitte März im Parlament eingereicht und werden Anfang April im Petitionsausschuss behandelt. „Wir werden aber permanent neue Unterschriften einbringen“, versichert Ursula Napravnik vom Koordinationskomitee. Da viele Menschen, die in Österreich leben, als BürgerInnen bisher nicht anerkannt werden – das 19. Lebensjahr nicht vollendet haben oder keine österreichischen StaatsbürgerInnen sind – gibt es zwei unterschiedliche Listen. Zumindest bis Ende Juni werden österreichweit Unterschriften gesammelt. GaH Es werden ein Treppenlift, elektrische Torantriebe und ein rollstuhlgerechtes WC eingebaut. Wie wird der Umbau finanziert? Das Wiener Frauenbüro hat in Aussicht gestellt, ein Drittel der Finanzierung zu übernehmen. Wir versuchen den Rest zu improvisieren. Aus diesem Anlass gibt´s am 6. Mai ein Baustelleneröffnungsevent. Auf der Suche nach Sponsorinnen haben wir die Umbaukröten erfunden. Die dienen als käufliche, symbolische Beteiligung am Umbau und sind ab 6. Mai zu haben. Außerdem haben wir mit der Organisation Service Social International (SSI) ein Workcamp geplant. Dabei werden Frauen aus aller Welt eingeladen, sich konkret an den Bauarbeiten zu beteiligen. Wann wird die Frauenhetz tatsächlich befahrbar sein? Die (Neu-)Eröffnung ist am 1. September geplant: mit ganz viel Tamtam, einem großen Fest und vielen Gästinnen. Die Einladung dazu folgt! Miriam Wischer ist verortet in der Frauenhetz (Siehe auch Seite 47) april 2002an.schläge 07 Fo t o : B e l a B e n k ö politiksima samar „ein bisschen besser“ Die afghanische Frauenministerin Sima Samar besuchte Wien und berichtete von den Zukunftsplänen ihres Landes. Andere Afghaninnen wollen hier leben. Sie erzählen von ihren Erfahrungen in Afghanistan und Österreich. Von Kerstin Kellermann „Unser Geld sollte nicht in den Kassen der warlords landen“, meinte die Sozialwissenschafterin Edit Schlaffer auf der Wiener Pressekonferenz „Afghanische Frauen kämpfen um ihre Zukunft“. Schlaffers neu gegründete Organisation „Frauen ohne Grenzen“ will afghanische und palästinensische Frauen in ihren Interessen unterstützen.„Wir geben Mädchen und Jungen die Chance, eine fundierte Berufsausbildung zu bekommen. Das Projekt soll eine Alternative zu den frühzeitigen arrangierten Ehen von Mädchen und zur Rekrutierung von Buben durch bewaffnete Gruppen sein“, hofft die strahlend optimistische Sozialwissenschafterin. Frauenministerin 08 an.schlägeapril 2002 Sima Samar sieht die Zukunft ihres Ministeriums nicht besonders rosig. Zwei Monate habe es allein gedauert, um überhaupt Räumlichkeiten für das Frauenministerium zu finden, noch immer fehle es an Schreibtischen oder Heizung. Gar nicht zu reden von Telefon oder Internet. „Niemand kann sich vorstellen, wie das Leben für afghanische Frauen verlief. Jetzt ist die Situation ein bisschen besser, aber nicht viel“, erzählt Samar, die von 1984 bis vor kurzem im pakistanischen Exil lebte. Nachholprogramm. 95 % der Frauen und Mädchen in Afghanistan sind Analphabetinnen. „Lehrerinnen kehren in die Schulen zurück. Mädchen werden nicht mehr bestraft, aber waren es fünf Jahre nicht gewöhnt, in die Schule zu gehen. Nun gibt es ein spezielles Nachholprogramm, besonders für die Universität.“ Verheiratete Frauen, denen der Schulzugang nicht erlaubt ist, sollen spezielle Schulen erhalten. 23 Jahre herrschte Krieg. Sima Samar organisierte ein riesiges Beratungstreffen von afghanischen Frauen „ohne Frauen aus anderen Ländern“, um mit ihnen über die Verfassung zu diskutieren und Wünsche zu formulieren. Nun sollen eigene Rechtsanwältinnen Informationen über die erreichten Frauenrechte vermitteln. Viele Frauen wissen nicht einmal von den Frauenrechten in der Verfassung! „Dann konnten wir Fo t o : G h o u s u d d i n sima samarpolitik Frauen des Afghanischen Kulturvereins drücken die Schulbank, um Deutsch zu lernen. (kleine Bilder) Frauenministerin Sima Samar in Wien (großes Bild) auf eigenen Füßen, sondern andere Mächte entscheiden. „Die Frauen möchten frei sein, Arbeit haben und studieren dürfen“, stellt sie fest. Eine andere Frau kritisiert die neue afghanische Regierung: „Die demokratischen Parteien sind nicht in diese Regierung mit einbezogen, allein die Mudjaheddins sind drin und die USA unterstützen das. In der früheren demokratischen Partei waren viele Ärztinnen, Schriftstellerinnen und Juristinnen aktiv. Jetzt sind nur wieder Islamisten und Fundamentalisten an der Afghaninnen in Wien. Am 8. März feierten Macht. Warum sind vier frühere Taliauch aus Afghanistan nach Österreich geflüchtete Frauen den internationalen ban-Minister freigelassen worden? Frauentag: In einer Volkshochschule im Warum sind nun Nordallianz-Leute an der Macht, die gefoltert haben, die un21. Wiener Gemeindebezirk. Die sieben afghanischen Frauen im Alter zwischen ser Land kaputt gemacht haben? Was 30 und 50 Jahren (in Afghanistan leben- bedeutet das?“ Es fehle eine gesellschaftliche de Frauen haben im Durchschnitt nur Struktur, es gäbe wenig Sicherheit. Das eine Lebenserwartung von 42 Jahren!), Gefährliche für Frauen wäre auch, dass die sich regelmäßig im „Afghanischen sich natürlich die Einstellung der MänKulturverein“ im 16. Bezirk treffen, sind in unterschiedlichen Zeitepochen nach ner nicht so schnell ändern könne, dass sich einzelne Männer nach wie vor wie Wien gekommen. Die erste vor etwa fünfzehn Jahren, Herrscher verhielten. „Buben klopfen an die Türe und warnen Mädchen und die letzte erst vor kurzem. Eine gute Ausbildung besitzen alle und einen Be- Frauen. ,Pass auf, ich habe dich gesehen ruf, den sie gerne in Österreich ausüben – nur mit einem kleinen Kopftuch oder mit lackierten Fingernägeln. Ich werde würden. „Als erstes braucht Afghanidich im Auge behalten!‘“ stan Ruhe, denn der Krieg brachte viele Probleme für Frauen und Kinder. Nach 23 Jahren Krieg gibt es viele Invaliden. Warten auf Asyl. Seit November herrscht Demokratie wäre sehr wichtig für die in Österreich Asylstopp für AfghanInBevölkerung, die immer von jemandem nen, denn seit einiger Zeit wird die Sibeherrscht wurde. Wir brauchen Demo- tuation in den Medien so dargestellt, kratie, Geld und Medikamente. Und Luft als wäre in Afghanistan Ruhe eingezum Atmen“, erklärt mir eine selbstbekehrt. Eine jüngere Frau wartet seit wusste ältere Frau in grauem Pullover zwei Jahren auf ihr Asyl, ihr Mann war auf die Frage nach ihren Wünschen für demokratiepolitisch aktiv. Nun steht Afghanistan. Ob sie sich nicht auch die das Bundesasylamt auf dem StandMonarchie wünsche, wie es angeblich punkt, dass die BeamtInnen momentan viele AfghanInnen tun? Das Land müsse nicht entscheiden könnten, ob jemand modernisiert werden, ist die Antwort. zurück geschickt wird oder in Österreich Pakistan, Iran, Tadschikistan wären viel bleiben darf. Seit im November die neue moderner, obwohl Afghanistan früher Regierung in Afghanistan im Amt ist, ein reiches, entwickeltes Land war. Doch drücken sich die österreichischen Beschon lange stehe Afghanistan nicht amtInnen vor der Asylerteilung. Das endlich den 8. März feiern“, erzählt die Ministerin in Wien. Eine Meldung der „Financial Times Deutschland“ sorgte vorübergehend für Verwirrung. Laut Ausgabe vom 19.3.2002 wollte die engagierte Ministerin mit dem Ende der Übergangsregierung Ende Juni ihr Amt aufgeben. Als Grund hätte Samar mangelnde Unterstützung ihrer Arbeit angegeben. Die Ministerin dementierte dies wenige Tage später. Argument, dass die Taliban ohnehin nicht mehr an der Macht seien, dominiert die aktuelle Debatte. Das Asylamt sagt nicht, dass die Flüchtlinge zurück müssen, es heißt immer nur: „Wir müssen warten.“ Langeweile. Nerven aufreibend für alle Beteiligten sind die Unsicherheit und die Armut, aber auch die Langeweile der Warterei. Inzwischen erscheinen neue Ankündigungen über einen Krieg gegen Saddam Hussein in den Nachrichten. „Die Familie Bush hat Interesse am Krieg mit den arabischen Ländern. Warum müssen Politiker immer angreifen? Vor dem elften September wollten uns die Amerikaner nicht helfen. Bush soll erst einmal Afghanistan aufbauen, bevor er jetzt den Irak angreift!“, betont eine afghanische Lehrerin. Auf die Frage, wie die ÖsterreicherInnen reagieren, bricht ein Wirbel los. Alle sieben Frauen reden durcheinander, der Dolmetscher lacht. „Ich will wieder arbeiten! Doch was mache ich? Alle Türen sind zu“, ruft eine. „Ein Flüchtling muss alles verkaufen, um bis hierher zu kommen. Sogar meinen Ehering bin ich los. Wie soll ich jetzt die 10.000 Dollar für die Rückreise meiner Familie aufbringen?“, eine andere. „Die österreichische Regierung muss über alle diese Leute nachdenken“, erklärt mir eine Ingeneurin. „Sollen unsere Professorinnen und Ingenieurinnen als Putzfrauen arbeiten?“, ruft eine Frau über den Tisch, „Egal, ob anerkannter oder nicht anerkannter Flüchtling, man muss eine Chance bekommen!“ „Wir versuchen Deutschkurse zu organisieren“, erzählt Mir – sein Name bedeutet Friede. „Doch die Flüchtlinge können ohne Fahrschein nicht vom Lager Traiskirchen nach Wien kommen. Der Wiener Integrationsfonds behauptet, leider kein Budget zu haben“. Alle Frauen am Tisch nicken eifrig – obwohl sie kaum Deutsch verstehen. ❚ april 2002an.schläge 09 politikalleinerzieherinnen Fo t o : A r c h i v Im Schatten Schwarz-blaue Familienpolitik ist geprägt von Wertekonservatismus und erneuter Familiarisierung der Frau. Die ArbeiterInnenkammer Wien widmete sich in einer Studie den „Alleinerzieherinnen in Wien“ und kam zu wenig überraschenden Ergebnissen. Von Birgit Wolf Simple Lebensrealität: Beim Einkaufen ständig nach Sonderangeboten und reduzierter Ware Ausschau halten, langes Überlegen, ob vielleicht dieses Mal wieder Schokocrispies für die Tochter gekauft werden können. Die Familie wird seit der Wende besonders gern ins Blickfeld politischer Avancen gerückt und als Idealwert strapaziert. Bei Alleinerzieherinnen macht das idealisierte Mutterbild plötzlich Halt. Von dem bürgerlichen Modell der Ehe und Familie abweichende Lebensformen werden durch die schwarzblaue Familienpolitik an den Rand gedrängt. Dies obwohl ein Viertel aller Haushalte mit Kindern Teilfamilien sind. Im Falle der Alleinerzieherinnen bedeutet die konservative Familienpo10 an.schlägeapril 2002 litik noch mehr Belastungen – etwa bei Kürzung von Familienzuschlägen und anderen Sparmaßnahmen. Anfang des Jahres präsentierte die ArbeiterInnenkammer (AK) Wien einen Bericht zur Situation von Alleinerzieherinnen. Obwohl die Fakten über die Probleme und Diskriminierungen von Alleinerzieherinnen schon lange auf dem Tisch liegen, zeichnen sich auf politischer Ebene keine Lösungskonzepte ab. Als Erfolg kann die Untersuchung selbst gewertet werden, denn die letzte Studie stammt aus dem Jahr 1986. Belastungen. Laut AK-Studie leben 75.000 Teilfamilien in Wien, bundesweit werden 242.000 Alleinerzieherinnen gezählt. Sie kämpfen in mehreren Bereichen mit extremen Belastungen. Viele leben in prekären ökonomischen Verhältnissen und lavieren zwischen Vereinbarkeit und Isolation. Hinzu kommt die gesellschaftliche Stigmatisierung – „in der Arbeit unzuverlässig und dauernd krank“, „schlecht erzogene Kinder“und „beziehungsunfähig“ lauten häufige Vorurteile. Es mangelt an sozialer Integration und Unterstützung von außen. Nach einer Trennung/Scheidung geht meist auch der frühere gemeinsame FreundInnenkreis verloren. Doch gerade ein soziales Netz aus FreundInnen, Verwandten, NachbarInnen und Bekannten ist wichtig für die subjektive Befindlichkeit und positive Bewältigung des Lebensalltags. Das Gelingen der Vereinbarkeit von Betreuungspflichten und Erwerbsarbeit hängt großteils von der Fo t o : A r c h i v ( l i n k s) , Pe z H e j d u k ( r e c h t s) alleinerzieherinnenpolitik Von dem bürgerlichen Modell der Ehe und Familie abweichende Lebensformen werden durch die blau/schwarze Familienpolitik an den Rand gedrängt. hatte nicht einmal Warmwasser. Von Urlaub können diese Frauen sowieso nur träumen.“ Besonders betroffen seien Frauen mit mehreren Kindern, bei Migrantinnen entfielen dann auch noch staatliche Transferleistungen. Insgesamt stellen Alleinerzieherinnen eine sehr heterogene Gruppe dar, so haben beispielsweise ledige Frauen durchschnittlich weniger Einkommen zur Verfügung als geschiedene. BesonFinanzielle Unzufriedenheit. Die ökonomiders prekär ist die Situation für Notsche Situation der Alleinerzieherinnen ist von starker Unzufriedenheit gekenn- stands-, Sozial- und – damals noch – zeichnet. Vorwiegend Frauen mit höhe- Karenzgeldbezieherinnen sowie für rer oder akademischer Ausbildung erzie- Migrantinnen. Diese Frauen leben in len ein ausreichendes Einkommen, kön- Armut. Verantwortlich dafür sind unter anderem niedrige Qualifikation, Vernen sich Kinderbetreuung leisten und haben mehr Zeit für sich und die Fami- schuldung (oft durch gemeinsame lie. Doch diese Frauen bilden einen eher Kredite aus der Ehe) und unzureichende geringen Anteil in der Gruppe der Allein- Kinderbetreuungseinrichtungen. Die Politikwissenschafterin Sieglinerzieherinnen insgesamt. Etwa 45 % der de Rosenberger führt dabei ins Treffen, alleinerziehenden Haushalte können sich nur das Notwendigste leisten. „Das dass Frauen noch immer als „Dazuverdurchschnittliche Haushaltsbudget er- dienerinnen“ gelten und dementsprechend weniger Einkommen erzielen werbstätiger Alleinerzieherinnen liegt 30 % unter dem anderer Haushalte“, be- würden. Das Bild eines vorhandenen richtet Helene Schiffbänker vom Institut männlichen Ernährers werde suggefür Arbeitsmarktbetreuung, Mit-Autorin riert: „Alleinerzieherinnen stellen einen der AK-Studie. Zudem seien Alleinerzie- Angriff auf die bestehende ehezentrierte Familienpolitik dar und werden nur herinnen mit Kindern unter 15 österals Problemfall, als Abweichung behanreichweit überdurchschnittlich oft ardelt.“ Darin sieht Rosenberger eine beitslos. Hauptursache für die Situiertheit der Als zusätzliche Belastung empfinAlleinerzieherinnen als Randgruppe. Die den die Alleinerziehenden die Behördenkontakte. Bei Sozialamt und Arbeits- Politik will die Lebensform steuern, das Ideal der ehezentrierten Familie erreimarktservice fehle oft das Verständnis chen – folglich werden Alleinerzieherinfür ihre Problemlage. nen unzureichend unterstützt. Die Politik verneint mit ihrem ideaArmut. Helga Amesberger vom Institut für Konfliktforschung, ebenfalls Studien- lisierten Familienbild beharrlich die reale Situation. Caritasdirektor Michael Autorin:„Die Ergebnisse der Interviews waren zum Teil wirklich schockierend. In Landau kritisiert, dass sich PolitikerInvielen Fällen mangelt es schon am Geld nen zwar damit rühmen, das „familienfreundlichste Land“ der EU zu sein, für Grundbedürfnisse – Kleidung für sich selbst oder die Kinder ist nicht leist- trotzdem seien Alleinerzieherinnen massiv von Armut bedroht und betrofbar. Reparaturen werden auf die lange fen. Sie leiden an Zeitarmut, BezieBank geschoben. Die Wohnverhältnisse sind in vielen Fällen miserabel, eine Frau hungsarmut und Überforderung. Zur Unterstützung durch Bezugspersonen ab. Die alleinige Verantwortung, das Einkommen zu sichern und die Kinder zu betreuen, lässt kaum Zeit für Regeneration. Zeitliche Überlastung führt in die Isolation. Die Berufsausübung und Integration am Arbeitsmarkt ist ohne ein ausreichendes Netz an institutionellen Betreuungseinrichtungen unmöglich. Kürzung des Familienzuschlags beim Arbeitslosengeld hieß es: „Das sind ja nur ein paar Dutzend Euro.“ Doch für Alleinerzieherinnen ist das viel Geld, das an allen Ecken und Enden fehlt. „Wer das nicht sieht, hat den Blick auf die Realität verloren“, sagt Landau. Daher kommentiert die Autorin Elfriede Hammerl: „Teilfamilien und Alleinerziehende sind Normalität und nicht eine exotische Abweichung. Deutlich wurde: Geld kauft Lebensqualität. Die offizielle Haltung ist aber noch immer, dass Mutterliebe alles ausgleichen kann.“ Wertekonservatismus. Georg Ziniel, stellvertretender Direkter der AK Wien, will einen Rechtsanspruch bei Gestaltung der Arbeitszeiten für Alleinerziehende, um die Vereinbarkeit von Beruf und Betreuung abzusichern. Gesellschaftlich steht die Anerkennung der Alleinerzieherinnen als reguläre Familie an, ebenso die Unterstützung entsprechend ihrer Problem- und Lebenslagen. Und: Die Vermittlung eines realistischen Bildes der Familiensituation in Schulen und Medien, ohne Wertekonservatismus und Familiarisierung von Frauen. Die Idealisierung der bürgerlichen Familie spottet der Alltagspraxis von Alleinerzieherinnen: Sorgen wegen „ein paar Dutzend Euro“ mehr oder weniger, nicht nur beim Einkauf der Lebensmittel oder bei nötigen Reparaturen, auch beim richtigen Outfit für ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch. Selbst zum Pflegen der sozialen Kontakte ist Geld nötig – für gegenseitiges Einladen, Geschenke zu verschiedenen Anlässen. Erschwerend kommt hinzu, dass es noch immer kein gesetzlich gesichertes Minimum bei Unterhaltszahlungen für Kinder gibt. Bei Familienaktionen wie zum Beipiel beim „Niederösterreichischen Familienpass“ gibt es nur für Paare mit Kindern Preisnachlässe – Alleinerziehende kommen nicht vor. ❚ Kammer für ArbeiterInnen und Angestellte Wien Abteilung für Frauen und Familie Prinz Eugen-Straße 20-22, 1040 Wien T. 01/501 65/2425 april 2002an.schläge 11 internationalan.riss frankreich Verbot von FGM Female Genital Mutilation (FGM), weibliche Genitalverstümmelung, ist eine Praxis, die nicht nur in manchen Teilen Afrikas und Asiens üblich ist. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden täglich weltweit etwa 6000 Mädchen und junge Frauen diesem Ritual unterzogen. 130 Millionen Frauen müssen mit den gravierenden Folgen der Genitalverstümmelung leben. Auch in Europa wird FGM mitunter durchgeführt. Besonders verbreitet dürfte FGM in den ehemaligen Kolonialmächten Frankreich und Großbritannien sein. Diese haben nun strenge Gesetze gegen die traditionellen Verstümmelungen erlassen. So mussten sich im französischen Bobigny fünf MalierInnen vor Gericht verantworten, da sie Ende der 80er Jahre insgesamt sieben Mädchen verstümmeln ließen. Nichtwissen um das Verbot von FGM in Frankreich sei keine Entschuldigung für die Durchführung, so die Anklägerin. Gefordert werden von der Staatsanwaltschaft Bewährungsstrafen von zwei Jahren. Rechtlich wären bis zu 20 Jahre Haft möglich. Der endgültige Spruch der Geschworenen steht noch aus. Verbotsgesetze sind ein wichtiger Schritt, doch ist zu bedenken, dass gerichtliche Verfolgung dazu führen kann, dass Eltern ihre Töchter in den Herkunftsländern verstümmeln lassen. Keck hamburg Anti-Frauen-Politik bangladesh Säureattentate Fo t o : B r i g i t t e Vo y k o w i t s c h Von Jahr zu Jahr werden immer mehr Frauen – vor allem in Bangladesh, aber auch in Indien, Ägypten und Italien – Opfer von Säureattentaten. Der häufigste Grund: gekränkter Männerstolz. Nach Angaben der „Acid Survivor’s Association“ (ASF) handelt es sich bei den Tätern meist um Männer, die von jungen Frauen zurückgewiesen wurden. Aber auch Eifersucht und eine zu geringe Mitgift sind mitunter Anlass für die brutale Verstümmelung von Frauen. 35% der Opfer überleben das Attentat nicht. Die Folgen für die Überlebenden sind katastrophal. Sie leiden ihr Leben lang an einem entstellten Gesicht oder verätzten Genitalien, an Blindheit oder Gehörlosigkeit. Die psychischen Wunden empfinden die Betroffenen oft als noch gravierender. Viele sind gezwungen, die Schule abzubrechen. Eine entstellte Frau ist in Bangladesh auf dem Heiratsmarkt faktisch nicht vemittelbar. Ein Leben als unverheiratete Frau wiederum bedeutet eine extreme, gesellschaftliche Marginalisierung, ein Leben in Armut, mitunter sogar den Verstoß aus der Familie. Schwere Depressionen führen folglich nicht selten zum Selbstmord der Frauen. Der Täter erreicht somit sein Ziel: Wenn ich sie nicht haben kann, so soll sie auch kein anderer bekommen. Die neue Premierministerin Khaleda Zia will sich des Themas nun verstärkt annehmen. Sie brachte vor wenigen Wochen ein Gesetz ein, das Säureattentate als Kapitalverbrechen verurteilt, weiters soll die Einsetzung separater Gerichte die Verfahren beschleunigen. Frauenorganisationen zeigen sich jedoch skeptisch, da Zia zum einen vom „good will“ ihrer Koalitionspartner abhängig ist und zum anderen grundsätzliche Probleme im Gesetzestext nicht berücksichtigt werden. So lassen Todesdrohungen und die Angst vor einem neuerlichen Attentat die Opfer ihre Klage oft zurückziehen. Die Fluchtgefahr der Täter ist ein weiterer Hemmschuh für eine faktische Umsetzung des Gesetzes. Keck 12 an.schlägeapril 2002 „Ich weiß nicht, warum man eine Beratung speziell für Frauen braucht.“ Nicht Minister Haupt, sondern die Hamburger Senatorin SchnieberJastram begründet so ihre Sparstiftaktionen, mit denen die CDU-Politikerin zahlreichen Frauen-, MigrantInnen- und Obdachlosenprojekten das Messer an die Brust setzt. Beratungsstellen für Opfer sexueller Gewalt wiederum empfindet sie zwar nicht als unnötig, wohl aber offenbar als ineffizient, denn durch Kürzungen in diesem Sektor meint sie Synergieeffekte erreichen zu können – ein Hohn für die bereits völlig überlasteten Organisationen. Die Polizei ist ihr zusätzliche 20 Millionen Euro wert, Frauenangelegenheiten jedoch 40% Förderungen weniger. So wird beispielsweise der einzige Lesbenverein Hamburgs, das „JungLesbenZentrum“ finanziell geschrumpft. Im Jahr 2003 stehen ihm nur mehr 50% der bisherigen Gelder zur Verfügung, die Aufbauarbeit von 25 Jahren steht auf dem Spiel. Förderungswürdige Frauen – das seien laut Schnieber-Jastram in Zukunft in erster Linie jene, die Kinder groß ziehen. Symptomatisch dieser Sager, ist doch die Senatorin nur mehr für Soziales und Familie zuständig. „Frauen“ wurden aus ihren Agenden gestrichen. Klingelt’s? Keck Protestschreiben per e-mail an: [email protected] Nähere Infos unter e-mail: [email protected] indien Lesben-/Frauenprojekt Während unserorts zum Hohelied auf die indische Liebeskunst angestimmt wird, kennen im Land des Kamasutra Frauen aus allen Bildungsschichten oft nicht einmal den Unterschied zwischen ihrer Scheide und ihrer Harnröhre. Sexualität ist noch immer reine Männersache. Die 1997 von drei Frauen gegründete telefonische Beratungseinrichtung und Selbsthilfegruppe „Sangini“ richtet sich besonders an lesbische, bisexuelle, an.rissinternational transgender und sich in sexueller Hinsicht nicht definierende Frauen. „Sangini“ bietet aufgrund ihrer gesellschaftlichen Autonomie einen geschützten Raum für sexuelle Minderheiten und unterstützt sie bei ihrem Coming out. Ungefähr 15 Frauen kommen derzeit zu den wöchentlichen Treffen der Selbsthilfegruppe. In einem kürzlich begonnenen „Outreach-Programm“ versuchen die Initiatorinnen unter anderem durch die Herausgabe eines Gesetzesratgebers eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Um die Entstehung lesbischer und bisexueller Gruppen im ganzen Land zu fördern, wurde das Projekt „Hamara Samoodai“ („Unsere Gemeinschaft“) ins Leben gerufen, das der Ausbildung von Aktivistinnen und Beraterinnen dienen soll. Das Projekt wird unterstützt von der HOSI Linz und ist dringend auf finanzielle Unterstützung angewiesen! DF Spenden-Konto: 09924776900, BLZ 11920, Kennwort „Support Sangini“ saudi-arabien in memoriam Unfassbar Während die Situation der afghanischen Frauen derzeit weltweit ausführlich thematisiert wird, findet das Leben saudi-arabischer Frauen – aus wohlbekannten politischen Gründen – immer noch kaum Erwähnung. Dass sich dies schleunigst ändern sollte, zeigt ein unglaublicher Vorfall in Mekka: Laut amnesty international starben am 11. März bei einem Schulbrand 14 Mädchen. Dutzende wurden verletzt. Eine Tragödie, die zu verhindern gewesen wäre, hätte die Diskriminierung von Frauen in Saudi-Arabien nicht derart absurde Auswüchse angenommen. Die religiöse Polizei Mutawa’een hinderte jene Mädchen zu flüchten, die kein Kopftuch trugen und deren männliche Verwandte nicht vor Ort waren, um sie abzuholen. Eine Augenzeugin beschreibt die Vorfälle in der saudischen Tageszeitung „Arab News“:„Immer wenn ein Mädchen durch das Haupttor herauskam, wurde es von der Mutawa’een gezwungen, durch einen anderen Eingang zurückzukehren“. Da der öffentliche Kontakt zwischen Männern und Frauen verboten ist, wurden männliche Helfer zudem gehindert, die Schule zu betreten, um im Gebäude befindliche Schülerinnen zu retten. Amnesty fordert eine Untersuchung der Vorfälle und die Veröffentlichung der Ermittlungsergebnisse. Keck wyber.space www.krimi Marion Gräfin Dönhoff Fo t o : A r c h i v Die langjährige Herausgeberin der deutschen Wochenzeitung „Die Zeit“, Marion Gräfin Dönhoff, starb am 10. März im Alter von 92 Jahren. Die aus einem alten Ostpreußischen Adelsgeschlecht stammende Volkswirtschafterin war eine jener Widerständigen, die das am 20. Juli 1944 gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler vorbereiteten. Nach ihrer Flucht aus Kaliningrad „landete“ sie in Hamburg, wo sie 1946 in die Redaktion der „Zeit“ eintrat. 1955 zur stellvertretenden Chefredakteurin und Ressortleiterin für Politik aufgestiegen, übernahm sie 1968 die Chefredaktion, bevor sie 1972 Herausgeberin der „Zeit“ wurde. Dönhoff, die sich in ihrem umfangreichen literarischen Werk besonders mit der historisch begründetet schwierigen bilateralen Beziehung zwischen Osteuropa und Deutschland beschäftigte, hatte sich als scharfe Kritikerin Konrad Adenauers bereits 1955 für eine versöhnende Ostpolitik und die deutsche Wiedervereinigung eingesetzt. 1971 erhielt sie für ihr Engagement den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Ihre Autobiographie „Kindheit in Ostpreußen“ wurde 1988 mit dem Heinrich-Heine-Preis ausgezeichnet. DF Ich gebe es zu: Ich bin süchtig. Süchtig nach dem neuesten Krimi von Helene Tursten (eine meiner schwedischen Lieblingskrimiautorinnen). Was läge also näher, als mal im Internet zu suchen, was es in der Krimiwelt so alles gibt. Mein Krimi ist schließlich in 100 Seiten zu Ende und dann muss schnellstens Nachschub her! Das Ergebnis meiner Suche ist erst mal nicht sehr begeisternd. Es gibt zwar jede Menge Krimisites, wie z.B. http://www.der-buecherfreund.de/, die sind zwar umfangreich mit vielen Links, aber nicht gerade gendersensibel. Spannend fand ich trotzdem http://www.dassyndikat.com/, die Seite der „Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur“. Unter FAQ gibt´s hier eine genaue Anleitung für angehende KrimiautorInnen, von Recherchetipps bis zum Umgang mit dem Verlag. Endgültig zufrieden war ich aber erst, als ich doch noch eine Frauenkrimisite fand: http://www.sinc.de/. Die „Sisters of Crime“ haben als kämpferisches Ziel, die Diskriminierung von Frauen in der Krimiliteraturszene zu bekämpfen. Alleine nach dem Internetangebot zu schließen ist das auch bitter nötig! ESt april 2002an.schläge 13 Fo t o s : H a r r i c h K i r s t i n politikinternationalirland Angriff abgewehrt Am 6. März hat eine knappe Mehrheit der Irinnen und Iren in einem Referendum einen Regierungsvorschlag abgelehnt, der vorsah, dass Selbstmordgefahr nicht länger ein Grund für einen legalen Schwangerschaftsabbruch sein sollte. Aus Irland berichtet Kristin Harrich (Text und Fotos) Die Mittagsnachrichten im Irischen Öffentlich-Rechtlichen Radio werden von Kirchenglocken eingeläutet. Am 7. März, dem Tag nach dem Referendum, wurde das Geläute plötzlich für ein paar Sekunden von flotter Popmusik überlagert – eine kurze Entschuldigung des Tonmeisters aus dem Off, und schon legte sich wieder der würdige Glockenteppich über das Land und die Leute, die der Ergebnisse harrten. 14 an.schlägeapril 2002 Auch wenn die konservativen Kräfte in Irland immer noch die Grundstimmung auf der Insel angeben – die Moderne in Form einer aufgeklärte(re)n, säkularisierten, urbanen jungen Generation, aber auch in Form von Frauen jeden Alters, die ihren eigenen Kopf durchsetzen, hat ihnen mehr als nur ein bisschen dazwischengefunkt.„Taoiseach“ Bertie Ahern, der irische Premierminister, akzeptierte am Abend des 7. März zerknirscht und enttäuscht die Entscheidung der Bevölke- rung. Der traditionelle Vorsprung der Konservativen durch deren hohe Wahlbeteiligung galt diesmal nicht: Die Gebiete mit der höchsten Wahlbeteiligung (gegen 50 %) waren die, mit den meisten „NEIN“-Stimmen. Ganz Dublin, einschließlich Aherns eigenem Wahlkreis, der Umkreis von Dublin sowie städtische Gebiete im Süden und Westen hatte seinen jahrelang vorbereiteten Angriff auf das Höchstgerichtsurteil im „X Case“ abgelehnt. Als „X Case“ bekannt wurde irlandinternationalpolitik die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Jahr 1992, dass Abtreibung unter bestimmten Umständen erlaubt sei: Dann nämlich, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist – auch durch einen möglichen Selbstmord. Damals drohte eine 14jährige Frau, die durch eine Vergewaltigung schwanger geworden war, sich umzubringen, wenn sie das Kind austragen müsste. Zunächst sollte ihr durch eine einstweilige Verfügung die Ausreise nach Großbritannien, um dort die Schwangerschaft abzubrechen, verweigert werden. Doch der Oberste Gerichtshof hob die einstweilige Verfügung mit einer Mehrheit von drei zu zwei Stimmen auf. Mit dem „NEIN“ zum Regierungsvorschlag bleibt also das Höchstgerichtsurteil gültig, das eine physische Bedrohung des Lebens einer schwangeren Frau einer psychischen gleichstellt. Fortsetzung des Kampfes. Dennoch brachte der heurige 8. März Irlands Frauen eher ein erleichtertes Durchatmen vor Fortsetzung des Kampfes, denn triumphierendes Feiern. Abtreibung ist und bleibt in Irland verboten. Seit 1861 gilt Abtreibung als Kapitalverbrechen. Nach einer Volksabstimmung 1983, in der sich eine Mehrheit gegen die Legalisierung der Abtreibung aussprach, ist der Schutz des ungeborenen Lebens in der Verfassung festgeschrieben:„The state acknowledges the right to life of the unborn and, with due regard to the equal right to life of the mother, guarantees in its laws to respect, and, as far as practicable, by its laws to defend and vindicate that right.“ Opfer von Inzest und Vergewaltigung müssen ebenso nach Großbritannien reisen wie all die anderen Frauen, die aus den unterschiedlichsten Gründen eine Schwangerschaft abbrechen wollen. Premierminister Ahern stimmte in den Chor der Pro-Life AktivistInnen ein, die angesichts des knappen Ergebnisses (50,42 % „Nein“ zu 48,58 % „Ja“) die Botschaft der Bevölkerung ganz anders lesen möchten als Frauenorganisationen und die linken Parteien: Schließlich hatte ein radikaler Flügel der AbtreibungsgegnerInnen den Regierungsvorschlag ebenfalls abgelehnt: Weil Abtreibung hier definiert ist als „gezielte Zerstörung ungeborenen menschlichen Lebens nach Einnistung in die Gebärmutter“. Darin sahen die Pro-Life-AnhängerInnen die Gefahr einer Legalisierung der „Pille danach“ sowie offene Türen für Embryonenforschung. Unter Berücksichtigung dieser Stimmen, so die AbtreibungsgegnerInnen, hätte sich eine Mehrheit der IrInnen im Referendum gegen jegliche Liberalisierung in der Abtreibungsfrage ausgesprochen. Die Oppositionsparteien Fine Gael, Labour und Grüne hatten bereits vor dem Referendum einen Gesetzesvorschlag für nach den Wahlen im Mai angekündigt, der, dem Urteil im „X Case“ folgend, Abtreibung im Fall von Suizidgefahr legalisiert hätte. Während Fine Gael sich auf den Suizidfall beschränken will, hat Labour-Führer Ruairi Quinn angekündigt, am nächsten DelegiertInnenkongress Vorschläge zur Diskussion zu stellen, die Abtreibungen auch im Fall von Inzest und Vergewaltigung ermöglichen könnten. Effektive Verhütung notwendig. Die Irish Family Planning Association und Frauenorganisationen wie „The Well Woman“ fordern nun eine rasche Gesetzgebung. Alison Begas, chief executive von „Well Woman“ pocht darauf: „Wir wollen, dass die Gesetzgebung die Regelung aus dem „X Case“ umsetzt. Und wir glauben auch, dass eine Frau mit einem nicht lebensfähigen Fötus Zugang zu Abtreibung haben sollte. Wir sind in Irland noch nicht so weit, eine liberale Regelung zu fordern. Viel lieber würden wir effektive präventive Maßnahmen umgesetzt sehen, also hinsichtlich Bildung und Selbstwertgefühl. Frauen sollen Zugang zu Verhütungsmethoden haben, sie sollen wissen, was gut für sie ist. Wir machen die Erfahrung, dass eine sehr große Unwissenheit herrscht, was Möglichkeiten der Verhütung betrifft, aber auch Grundwissen über Biologie und Fruchtbarkeit.“ Eine Studie der „Well Woman“, bei der 850 Frauen befragt wurden, die an einer britischen Klinik eine Schwangerschaft abgebrochen hatten, ergab, dass 45 % der Frauen zum Zeitpunkt der Empfängnis keinerlei Verhütungsmethoden angewandt hatten. 45 % gaben an, Kondome verwendet zu haben. „Wenn dies der Fall ist, haben sie sie nicht effektiv verwendet. Eine substantielle Änderung der Haltung gegenüber Verhütung ist notwendig“, ist Begas überzeugt. Ein Punkt an die Frauen. Nach wie vor ist in der irischen Verfassung festgeschrieben, dass die „wertvolle Rolle“ der Frau jene daheim bei den Kindern ist. Außerdem ist festgehalten, dass „ökonomische Notwendigkeiten niemals dazu führen sollen, dass die Frau diese Pflicht vernachlässigt“. Die irischen Frauen sind allerdings vorerst nicht nur mit gesetzlichen Hindernissen konfrontiert: Das Referendum selbst war ein politischer Kuhhandel, ein Tribut der Mitte-Rechts-Partei des Premierministers und der Progressive Democrats an jene vier unabhängigen Konservativen, die die konservative Koalition ermöglichen und auch nach den Wahlen im Mai unterstützen sollen. Die Diskussion rund um das Referendum selbst bot jede Menge Zynismus. So vertrat etwa der Familienminister Dermot Ahern die Meinung, das Austragen eines Babys sei doch möglicherweise für eine depressive Frau die bessere Therapie als eine Abtreibung. Am Vorabend des Referendums wurde der Täter des „X Case“ nach einer weiteren Vergewaltigung zu 3,5 Jahren Haft verurteilt. Seine ursprüngliche Haftstrafe (14 Jahre) war nach Berufung auf 4 Jahre reduziert worden. 1997 war er durch Schlamperei der Behörden entgegen den geltenden Bestimmungen zu einer Taxi-Lizenz gekommen. 1999 vergewaltigte er ein 15jähriges Mädchen in seinem Taxi. Feststimmung kommt also ganz und gar nicht auf. Jedoch sind die Irinnen auf ihrem Weg bestärkt. Langsam aber sicher ändert sich die Einstellung gegenüber der Sexualität und der Rolle der Frau in der Gesellschaft. Früher oder später wird die Legalisierung der Abtreibung den Weg in die irischen Gesetzbücher finden. Auch der juristische Kampf um die „Pille danach“, der wohl demnächst in Irland ausbrechen wird, wird nur ein weiterer Punkt in einem Game sein, das schlussendlich an die irischen Frauen gehen wird. ❚ The Well Woman: Frauengesundheits-NGO, gegründet 1978: Gesundheitsservice mit mehreren Kliniken in Dublin. Information über Verhütung, Abtreibung Menopause, etc., Vor- und Nachsorge bei Abtreibung in UK, medizinische Versorgung; Kurse und Bildungsprogramme mit dem Ziel, auch das soziale Wohlbefinden der Frauen zu fördern. Hat unter anderem das Recht auf Information über Abtreibung gerichtlich durchgesetzt. http://www.wellwomancentre.ie Informationen der Referendums Kommission, z.B. Text des Referendums: http://www.refcom.ie Geschichte der Diskussion rund um den Schwangerschaftsabbruch http://www.ireland.com/focus/abor tion/issues/chronology.htm april 2002an.schläge 15 Fo t o : M a g d a l e n a B l a s zc z u k themaälterefrauen Raum zum Altern Ältere Frauen sind eine große Bevölkerungsgruppe in Österreich und hätten viel zu geben. Doch anstatt ihr Potential zu fördern, werden sie in vieler Hinsicht benachteiligt. Die aktuelle Pensionsdebatte geht an der Realität vorbei. Von Gabi Horak 16 an.schlägeapril 2002 frauenälterethema Was ist alt? Wann sind wir alt? Meine Oma ist für mich eine alte Frau: Aus ihr spricht so viel Lebenserfahrung und emotionale Weisheit. Sie hat Zeiten erlebt, die ich nur aus Geschichtsbüchern kenne, über die sie aber trotzdem spricht – kein Jahrzehnt war wie das andere, doch ist alles Teil ihrer Lebensgeschichte. Und meine Oma ist Teil meiner Lebensgeschichte, ein sehr wichtiger sogar. Durch sie wird mein Horizont immer weiter, und sie bleibt jung mit mir. Die WHO (World Health Organisation) definiert „ältere Menschen“ bis zum 65. Lebensjahr, 65-75 Jährige als „Alte“. Alter definiert sich weniger über Lebensjahre oder körperliche Mobilität. Es ist vielmehr ablesbar an den Rahmenbedingungen, in denen sich das Altern abspielt. Mit dem Eintritt in die Pension werden aus ArbeitnehmerInnen PensionistInnen. Von da an gelten „Ermäßigungen für PensionistInnen“ und spezielle Volkshochschulkurse werden angeboten. Die Freizeitangebote sind den „Alten“ zumutbar und gehen trotzdem selten auf spezielle und individuelle Bedürfnisse ein. Alter wird konstruiert, aber selten wirklich in Betracht gezogen. Blinde Flecken. 18 % der gesamten Bevölkerung in Österreich sind Frauen über 50 Jahre. Der Begriff der „älteren Frau“ deckt eine Zeitspanne von mehreren Jahrzehnten ab und ist dementsprechend vielfältig zu betrachten. Dieser Lebensabschnitt wird nach der Kindheit und dem Eintritt in das Erwachsenenalter auch als „drittes Lebensalter“ bezeichnet. Der Prozess des Alterns verläuft bei Frauen und Männern unterschiedlich, doch eine geschlechterdifferenzierende Sichtweise von Forschung oder Politik ist nur selten auszumachen. Die männliche Erwerbsbiographie wird in der SeniorInnenpolitik noch immer als Norm herangezogen, wodurch spezifische Lebenslagen älterer Frauen nur mühsam und langsam wahrgenommen werden. Heutige Forschungen haben „das Geschlecht als notwendiges Unterscheidungskriterium zumindest anerkannt, aber es bleiben blinde Flecken: Die Betrachtung ist vor allem deskriptiv“, sagt Gertrud Backes, Professorin für Soziale Gerontologie an der Universität Kassel. Sie war eine der Gastreferentinnen bei einer Ende Februar in Wien veranstalteten Tagung zur „Chancengleichheit älterer Frauen in Österreich“. GastgeberInnen waren das Europäische Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung sowie das Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen. Die Eröffnungsrede kam vom Haupt-Minister persönlich, der die Gelegenheit nutzte – „aus Kärnten kommend“ –, Werbung für die jüngste Idee seiner Partei, das PensionsSplitting, zu machen. Demnach solle die/der ehemals berufstätige PartnerIn die eigene Pension mit der/dem PartnerIn teilen müssen. Die Altersvorsorge der Frauen abhängig zu machen vom Pensionsanspruch der Männer wurde jedoch von Referentinnen und Teilnehmerinnen der Tagung einstimmig abgelehnt. In einem bereits vor Monaten verfassten Abschlusspapier eines ExpertInnenarbeitskreises von ArbeiterInnenkammer (AK) und Österreichischem Gewerkschaftsbund (ÖGB) wird die Kampflinie der beiden SozialpartnerInnen ebenfalls eindeutig festgelegt: „Wir treten für eine eigenständige, vom Familienstand unabhängige Alterssicherung im Gegensatz zu einer abgeleiteten Existenzsicherung der Frauen ein.“ Die Lebensrealität älterer Frauen werde nicht allein dadurch verändert, wenn ihnen der Zugang zu Bildung erleichtert würde, betonte Gertrud Backes als zweite Referentin der Tagung. Damit widersprach sie in einem weiteren Punkt dem Eröffnungsredner.„Das hättest du dem Haupt sagen sollen“, meinte eine Stimme aus dem Publikum.„Der ist schon weg!“, bemerkte meine Nachbarin. Umverteilung. „Soziale Probleme im Alter sind de facto zum überwiegenden Teil Probleme alter und hochbetagter Frauen“, weiß Gertrud Backes. Trotz fünf Jahren Unterschied beim gesetzlichen Pensionsantrittsalter liegt das tatsächliche Antrittsalter der Frauen durchschnittlich nur 1,3 Jahre unter dem der Männer. Wenn aktuell darüber diskutiert wird, das Pensionsalter für Frauen dem der Männer anzugleichen, hat das rechnerische Beweggründe. Die Menschen sollen länger arbeiten, um so das Pensionssystem für die ältere Generation zu finanzieren. Es ist doch nur fair: Wenn wir länger leben, dann müssen wir auch länger arbeiten und uns als PensionistInnen nicht von der Jugend durchfüttern lassen. Wie Sozialforscher Bernd Marin im ORF-Interview jedoch bemerkte, laufe die öffentliche Diskussion viel zu einseitig. Es gehe nur um Umverteilung von Jung zu Alt, doch umgekehrt wird der Umverteilung von Alt zu Jung kaum Beachtung geschenkt. Ältere Menschen haben nicht nur Erfahrungen weiter zu geben, sie geben auch andere Ressourcen, vor allem finanzielle. „So manche junge Familie könnte ihren Lebensstandard gar nicht halten, ohne die Zuwendung der Großelterngeneration“, sagt Marin. Abhängigkeit. Die tatsächliche Realität sieht anders aus, als durch die Brille des Gesetzgebers. Notwendig wären Maßnahmen, die die realen Lebensumstände vieler älterer Frauen verbessern. Die erschreckenden Zahlen zur weiblichen Alterssicherung in Österreich, im Rahmen der 2000 durchgeführten Studie „Ältere Frauen in Wien“ erhoben, sprechen eine eindeutige Sprache: Rund 40 % der Frauen über 60 Jahre verfügen über keinen Eigenpensionsanspruch, 15 % haben überhaupt keinen Pensionsbezug. Beide Gruppen sind somit komplett abhängig vom Ehepartner. Die durchschnittliche Alterspension für Frauen lag im Jahr 2000 bei ats 9.240,– brutto (Männer: ats 15.829,–). Im österreichischen Pensionssystem gibt es keine Mindestpension, sondern lediglich eine „Ausgleichszulage“. Diese betrug im Jahr 2000 für Alleinstehende ats 8.600,– und für ein Ehepaar ats 12. 386,–. 13 % der PensionistInnen leben allein davon, drei Viertel von ihnen sind Frauen. „Armut im Alter ist primär weiblich“, werden die Ergebnisse der Studie, in Auftrag gegeben von der MA 57, zusammengefasst. Gruppe „Feministisch alt werden“ Beethovengasse 5, 7202 Bad Sauerbrunn T. 02625/370 20 Initiative Wissensbörse T. 01/544 99 56 (Valerie Rücker) e-mail: [email protected] EURAG Internetcafé 50plus in Wien: jeden Donnerstag (ab 19. April) im Cafe Prückel in Graz: jeden Montag im Operncafe EURAG, Geschäftsstelle Österreich Curlandgasse 22, 1170 Wien T. 01/489 09 36 e-mail: [email protected] Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen Institut für Wirtschafts- u. Sozial- Wohnraum. Das lässt sich auch aus der Wohnsituation älterer Frauen ablesen. Mit dem Alter nimmt der Aktionsradius meist ab, weshalb die Wohnung als Lebensmittelpunkt an Bedeutung gewinnt. Doch Menschen über 60 Jahre leben weit häufiger als Jüngere in schlecht ausgestatteten Wohnungen der Kategorie C oder D – mehrheitlich ältere Frauen. 53 % der über 60jährigen Frauen leben in 1-Personen-Haushalten und sind damit der Gefahr der Isolation ausgesetzt. Alternative Wohn-, Begegnungsund Kommunikationsformen sowie ver- geschichte der Universität Wien Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien Zimmer: 2.U80 Öffnungszeiten: Di und Do 9 – 13.00 Uhr T. 01/4277/41306 e-mail: doku.wirtschaftsgeschichte@ univie.ac.at http://www.univie.ac.at/wissenschaftsgeschichte Links: http://www.mediaAge.net http://www.50plus.at http://www.sophia-net.org april 2002an.schläge 17 Fo t o s : Ve r e n a Fa b r i s themaälterefrauen Helmi Fabris im Sommer 1999, fotografiert von ihrer Enkelin. Damals lebte sie noch alleine in ihrem Häuschen in Purgstall. Auf den Fotos hat sie sich übrigens nie gefallen… 18 an.schlägeapril 2002 stärkte Kontrolle bei der Einhaltung der Richtlinien zum barrierefreien Bauen fordert der Arbeitskreis „Wohnen“ am Ende der Wiener Tagung. Allem voran müsse aber die Wahrnehmung der mangelhaften Wohnsituation älterer Frauen durch Politik und Interessenverbände eingefordert werden. Ein konkretes Phänomen offensichtlicher weiblicher Altersdiskriminierung ist ausgerechnet im Gesundheitssystem des viel gelobten Sozialstaates Schweden zu beobachten. Hier bekommen ältere Frauen grundsätzlich billigere Medikamente und spätere Operationstermine als ältere Männer. Statistisches Geheimwissen. Ab wann ein Mensch als „alt“ zu gelten hat, hängt auch davon ab, was erfragt werden soll. Der Arbeitsmarkt lässt Arbeitnehmerinnen sehr schnell alt aussehen. Bei der Pflege von kranken Angehörigen oder der Betreuung von Enkelkindern scheinen Frauen jedoch nie an jugendlichem Elan zu verlieren. Ihre Bereitschaft, sich ehrenamtlich und ohne angemessene Anrechenbarkeit auf Pensionszeiten ihrer Familie zu widmen, wird als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt.„Doppelte Vergesellschaftung“ lautet der soziologische Begriff für die Doppelbelastung von Frauen durch Erwerbs- und Familienarbeit. Frauen der „Sandwichgeneration“ zwischen 50 und 70 Jahren sind meist besonders belastet, wenn sie noch im Beruf stehen und zusätzlich an ihre Pflichten als Oma und pflegende Ehefrau und Tochter erinnert werden. Für diese Lebenssituationen, die nichts zu tun haben mit der „männlichen Erwerbsbiographie“, wurden noch keine adäquaten politischen Maßnahmen entwickelt. Das gilt für Österreich, aber auch den Rest Europas. Karin Stiehr vom Institut für Soziale Infrastruktur (ISIS) in Frankfurt am Main referierte im Rahmen der Tagung über ein Forschungsprojekt, das die Situation älterer Frauen in Frankreich, Deutschland und Österreich erfasste. Die Recherche nach demographischen Zahlen zum Thema verlief lange Zeit erfolglos. Es gab kaum Statistiken, in denen ältere Frauen sichtbar gemacht wurden.„Es handelte sich offenbar um ,Geheimwissen’, das ich erst durch persönliches Nachfragen beim statistischen Amt und gegen ein Bezahlung von 40 Euro bekam“, erzählte Karin Stiehr. Das wichtigste Ergebnis: 18,2 % der Bevölkerung in der Europäischen Union sind Frauen ab 50 – damit liegt Österreich genau im europäischen Durchschnitt.Wenig verwunderlich ist, dass Antworten auf die Frage, wie es diesen älteren Frauen in Europa nun geht, aus dem statistischen Material kaum abzulesen waren. Verantwortliche Teilhabe. „Ältere Frauen haben keine Lobby“, erkennt Karin Stiehr eine Hauptursache für die Unsichtbarkeit weiblichen Alterns. SeniorInnenorganisationen werden zwar großteils durch die Basisarbeit von Frauen getragen, doch Funktionsträger sind meist die alten Herren. „Und auch in Frauenorganisationen ist der Blick dominant auf junge Frauen gerichtet“, sagt Karin Stiehr. Eine Kritik, die im Laufe der Tagung noch einige Male zu hören ist. Grundsatzpartizipation, gleichberechtigte Teilhabe und Verantwortung älterer Frauen in Politik und Gesellschaft fordert der Arbeitskreis „Partizipation“ am Ende der Tagung. Bestehende Strukturen müssten adaptiert und neue Strukturen geschaffen werden. Ehrenamtliche Arbeit müsse gewürdigt und das Leben und Arbeiten älterer Frauen statistisch sichtbar gemacht werden. Dass ältere Frauen mit gesellschaftlicher Verantwortung umzugehen wüssten, darüber besteht kein Zweifel. Sie sind durch ihren Lebensverlauf geschult im Umgang mit biographischen Veränderungen und haben anderen Generationen vielfältige Erfahrungen weiter zu geben. Die derzeitige Situation ist jedoch von mangelndem Dialog zwischen den Generationen gekennzeichnet. Kontaktchancen sind rar, die Innovationsfähigkeit der „Alten“ wird selten erkannt. Im Netz. Eine Möglichkeit zu mehr Teilhabe und Kontakt mit anderen Generationen bieten neue Medien. Laut „Statistik Österreich“ beträgt der Nutzungsgrad bei Frauen ab 60 nur etwa 2 % (im Gegensatz dazu liegt der höchste Nutzungsgrad von 54% bei den 15 – 19 Jährigen). „Was machen Frauen zwischen 60 und 64 Jahren im Internet?“ war eine Frage, die Irmtraud Voglmayr, Sozialwissenschafterin und Seminarleiterin im Rahmen des Feministischen Grundstudiums, durch ihre Internet-Studie beantwortete. Am wichtigsten ist den älteren Frauen die „Teilhabe an der an.spruch Angela Heissenberger „sich zurücknehmen“ Österreichs Frauen sind in Gebärstreik getreten, wie es scheint. Die Geburtenraten sind so niedrig wie schon lange nicht. Gut so. Zu gerne hätten sich die Regierungsparteien mit einem Ansteigen der Kurve, was selbstverständlich als direkte Reaktion auf die Einführung des Kindergeldes interpretiert worden wäre, gebrüstet. Die selbstbeweihräuchernden Lobreden blieben uns also erspart. Doch Strafe für so viel Undankbarkeit muss sein. Der dramatische Geburtenrückgang sei „eine Folge des Wohlfahrtsstaates“, wetterte Männerminister Herbert Haupt in Richtung Frauen. Die Bereitschaft, „sich zurückzunehmen“, solange die Kinder noch klein sind, sei gesunken. Das alte Lied: Frauen sind eben nur an Karriere und Wohlstand interessiert und nicht mehr an (ihrer wahren Bestimmung?) der Kinderproduktion für „Vater Staat“. Böse Frauen – egoistisch, karrieregeil, verantwortungslos. Dass finanzielle Gebärprämien wie das Kindergeld als Anreiz für mehr Geburten ungeeignet sind, hatten ExpertInnen allerdings schon anlässlich des Probegalopps in Kärnten (wo die Geburtenrate übrigens besonders drastisch gesunken ist) verlautbart. Sie wurden nicht gehört. Zu stolz war die FPÖ auf dieses Wahlzuckerl, an dem prompt auch die beiden anderen Großparteien mitnaschen wollten – „Karenzgeld für alle“ (ÖVP), „Karenzgeld für alle, die es brauchen“ (SPÖ). Um Johanna Dohnal zu zitieren: „So kann man nicht Politik machen.“ Frauen lassen sich nicht für blöd verkaufen und kaufen schon gar nicht. Natürlich kostet ein Kind Geld, und zwar nicht wenig, doch noch wichtiger sind die sozialen und beruflichen Aspekte. Mütter stehen im gesellschaftlichen Abseits. Heutzutage mit Aussagen à la „Meine Mutter war Hausfrau und Mutter und glücklich damit“ (vergleiche Robert Hartlauer in der TV-Diskussion „Betrifft“) zu argumentieren, zeugt von mangelndem Realitätssinn. In Zeiten, in denen beinahe jede zweite Ehe geschieden wird, ist Mutterschaft als Beruf längst keine Lebensversicherung mehr. Die Mehrzahl der Frauen arbeitet in schlecht bezahlten, atypischen Beschäftigungsverhältnissen, um ihre Existenz und – so vorhanden – die ihrer Kinder zu sichern. Von 480 Euro Kindergeld monatlich (pro Familie, nicht pro Kind) kann niemand gut leben, und die staatliche Gebärprämie versiegt spätestens mit dem dritten Geburtstag des Kindes. Hier von Karrieregeilheit und Wohlstandsbequemlichkeit zu sprechen, ist blanker Zynismus. Diese Frauen wollen nicht nur arbeiten, sie müssen. Sie haben keine Wahl: weder die prinzipielle Entscheidung zwischen Beruf und Zuhause-Bleiben (Wie viele Väter mussten sich übrigens schon dieser Wahl stellen und „sich zurücknehmen“?), und schon gar nicht die Wahl zwischen mehreren adäquaten Jobs. Auf Mütter hat der Arbeitsmarkt nämlich am wenigsten gewartet. Wer nach zwei – noch schlimmer drei oder mehr – Jahren Dienst an der Familie ins Berufsleben zurückkehren will, muss das Kinderbetreuungsproblem lösen (im ländlichen Raum aufgrund der Öffnungszeiten der Kindergärten fast unmöglich) und empfindliche Abstriche am Arbeitsplatz hinnehmen. Mütter sind ja bekanntlich unzuverlässig, können keine Überstunden machen und bleiben immer gleich zu Hause, wenn das Kind krank ist. Eine leitende Position in Teilzeitarbeit? Wie stellen Sie sich das vor? Kein Wunder also, dass viele Frauen lieber kinderlos bleiben, als „sich zurückzunehmen“.Wäre die Kinderbetreuung flexibler und flächendeckend organisiert, das Karenzgeld einkommensabhängig gestaffelt und gleichzeitig die Unternehmenspolitik familienfreundlicher ausgerichtet, könnten beide Elternteile ohne größere Abstriche Kind und Beruf in Einklang bringen – eine Entscheidung oder ein Verzicht wären überflüssig. (Kleine Bemerkung am Rande: Die viel zitierte „Entscheidung“ betraf interessanterweise nie die Frage, ob mann oder frau die Karenzzeit in Anspruch nehmen würde, sondern immer nur, ob und wie sich frau zwischen Job und Familie entscheiden müsse.) Wie das skandinavische Beispiel zeigt, sind gerade in den Ländern mit hohem Pro-Kopf-Einkommen und den höchsten Frauenerwerbsquoten auch die Geburtenraten am höchsten. Finanzielle Erleichterungen für Familien (Steuernachlässe, Beihilfen etc.) sind notwendig, aber sicher kein alleiniger Anreiz, um das Nachwuchsproblem der heimischen Bevölkerung zu lösen. Dabei ließen sich die Sorgen durch Öffnung der Grenzen rasch und einfach beheben. Auch wenn es die FPÖ nicht wahrhaben will: Österreich braucht mehr ZuwandererInnen – oder wir sterben aus. Sogar Minister Bartenstein ist inzwischen schon diese Erleuchtung gekommen. ❚ april 2002an.schläge 05 frauenälterethema beitet: Derzeit schreiben die Frauen über die Beziehung zur eigenen Mutter.Was mit den fertigen Texten passieren wird, wissen sie noch nicht. Mögliche Anlaufstelle wäre die „Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen“. Dieses Archiv am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Wien wurde bereits Anfang der 80er Jahre in Zusammenhang mit dem aufkommenden Forschungsschwerpunkt Alltagsgeschichte und historische Familienforschung errichtet. Autobiographien erwiesen sich hierbei als ergiebige Quellen. Manche Themen konnten überhaupt erst auf Basis solcher Erinnerungstexte erforscht werden, sie eröffnen aber auf jeden Fall neuartige Perspektiven auf verschiedene Forschungsfelder. Das Archiv umfasst derzeit autobiographische Texte Internetcafé. Neben den prinzipiellen Zuvon etwa 1.800 Personen, wobei rund gangsmöglichkeiten spielt die Technikzwei Drittel von Frauen stammen. Die sozialisation für ältere Menschen und Dokumentationsstelle arbeitet auch mit gerade für Frauen eine wichtige Rolle. verschiedenen Berufsgruppen zusamDie neue Generation wächst mit dem Internet auf, doch ältere Frauen, oftmals men, die mit und für ältere Menschen tätig sind: SozialarbeiterInnen, Pflegeperein Leben lang nicht in Berührung mit sonen, Studierende. Durch kontinuierlitechnischen Anwendungen, müssen sich diese Fähigkeiten erst aneignen. Da- che Schreibbetreuung sollen die Erinnebei können Jüngere behilflich sein, doch rungstätigkeit stimuliert und persönliche Schreibhemmungen überwunden auch Schulungsmöglichkeiten speziell werden.„Damit es nicht verloren geht“, für die ältere Generation sind notwenlautet das Motto. dig. EURAG Österreich, Teil der überparteilichen und gemeinnützigen „Europäischen Arbeitsgemeinschaft“, bietet Miteinander. Lieselotte Weissinger-Lechner in Wien und Graz wöchentliche „Intererzählt:„Ich habe so viele Erfahrungen in netcafés 50plus“. Vor allem Frauen neh- meinem Leben gemacht. Davon würde men das Angebot der geleiteten Erfahich den Jungen gerne etwas weiter gerungsgruppen in Anspruch. ben. Das Problem ist nur, die richtige Die speziellen Bedürfnisse älterer Form zu finden, dass es auch für alle Menschen bleiben jedoch auch in der spannend bleibt.“ Computerbranche unsichtbar. AltersbeDie „Initiative Wissensbörse“ hat dingt häufig eingeschränkte körperliche sich genau diesem Wissens- und ErfahFähigkeiten, etwa Probleme mit den Aurungsaustausch zwischen den Generagen oder den Gelenken, werden von Indu- tionen verschrieben. Beispielsweise orstrie und Forschung nicht berücksichtigt. ganisierten Philosophie-Studentinnen in Wien vor zwei Jahren Gesprächsrunden zum Thema „Kino der Kriegs- und Geschichte aufschreiben. „Es ist eine AltersNachkriegszeit“, bei denen die gelaverleugnungsgesellschaft“, meint Irmdenen Gäste auch ihre eigenen Kinoertraud Voglmayr. Selbstbewusste Teilnahme am näheren öffentlichen Umfeld wol- lebnisse aus jener Zeit schilderten. Weissinger-Lechner weiß um die len die Frauen der Gruppe „Feministisch Bedeutung solcher intergenerationeller alt werden“ (wieder) erlernen.„Feministisch bedeutet für uns, sich persönlich in Aktivitäten. Es ist aber auch klar, dass Gedanken und Verhaltensweisen aus Ab- dadurch allein die Benachteiligungen hängigkeiten zu befreien“, sagt Lieselotte für ältere Frauen nicht aufgehoben werden können: „Es ist wunderbar, dass Weissinger-Lechner. Regelmäßig treffen die jungen Menschen speziell gefördert sich die rund 12 Frauen ab 53 Jahren, um einander Kraft zu geben. In kreativen Pro- werden, aber es muss auch Raum für ❚ jekten werden Lebenserfahrungen verar- Ältere geben.“ Gesellschaft“, bessere „Generationenkommunikation“ sowie das Internet als „Beziehungsmedium“. Der Bedarf nach neuen interaktiven Medien unter älteren Frauen ist durchaus vorhanden. Gerade für jene, die aus verschiedenen Gründen die eigene Wohnung nicht mehr so oft verlassen können wie vielleicht noch in jüngeren Jahren, bieten die Interaktivität sowie zeitliche und räumliche Unabhängigkeit des Mediums Internet neue Möglichkeiten. Ein Stück Welt kann in die eigenen vier Wänden gebracht und Kontakt mit Familie und FreundInnen aufrecht erhalten werden. Vorausgesetzt natürlich, dass die technische Ausstattung leistbar ist und der Umgang damit erlernbar. Selbständig zu sein – nicht als Kleinkind behandelt zu werden – war ihr bis ins hohe Alter wichtig, aufgrund ihrer körperlichen Schwäche aber immer schwieriger zu leben. april 2002an.schläge 19 an.risswissenschaft forschungsstipendium Women in Science Als erste Österreicherin erhielt die 34jährige Grazerin Andrea Hickel das UNESCO L’Oréal Stipendium „For Women in Science“. Diese Initiative wurde 1999 von der UNESCO (Organisation für Wissenschaft der Vereinten Nationen) ins Leben gerufen, um auf den bedeutenden Beitrag von Frauen in der Wissenschaft hinzuweisen. Jährlich werden in Paris weltweit fünf Preise und zehn Stipendien an herausragende Biowissenschafterinnen vergeben. Andrea Hickel erforscht eine völlig neue Methode zur Bakterienbekämpfung und arbeitet an der Entwicklung eines Wirkstoffes für Antibiotika, den so genannten antimikrobiellen Peptiden, die aufgrund eines speziellen Angriffsmechanismus auf Bakterien keine Resistenz bilden. Mit dem Stipendium wird sie an der Universität Oxford ihre Untersuchungen mit den Methoden der KernspinresonanzSpektroskopie fortsetzen, wofür ihr das auf diesem Gebiet weltweit leistungsfähigste Gerät zur Verfügung stehen wird. DF internet Neue Website Das Netzwerk für Frauenbildung im Forum Katholischer Erwachsenenbildung informiert seit Anfang März unter www.frauenbildung.at über Frauenbildungsangebote in ganz Österreich. Unter dem Motto „sich selbst und die Welt bewegen“ wollen damit Mitarbeiterinnen von rund 20 katholischen Bildungseinrichtungen einen Beitrag zur Frauenförderung leisten. Die Site informiert sehr vielfältig über Frauenbildungsangebote, wissenschaftliche Beiträge und auch Freizeitveranstaltungen, die von „Weiberwanderwochenenden“ bis zu einer Frauen-Motorrad-Wallfahrt reichen. Darüber hinaus verfügt die Site über ein virtuelles Lesezimmer, ein Dokumentationsarchiv und die Plattform „DenkRäume“, in der virtuelle Diskussionen Platz finden. Zur Mitarbeit an der Weiterentwicklung der Site sind alle Frauen eingeladen! he Kooperation und Kontakt: Michaela Moser, T. 01/317 05 10-15 expedition Frauen im ewigen Eis Bei bis zu minus 50 Grad Celsius sind drei britische Frauen auf einem 760 km langen Marsch in die kanadische Arktis unterwegs. Rund 60 Tage lang wird die Expedition dauern, bei der die Frauen Schlitten ziehen müssen, die das Doppelte ihres Körpergewichts ausmachen. Um diese Strapazen bewältigen zu können, hieß es zuvor neun Monate lang Gewichte heben, mit britischen Marinesoldaten trainieren und sich 10 kg Reserven für das kräftezehrende Experiment anzuessen. Neuland betreten die Frauen zwar nicht, denn alle nahmen bereits an Expeditionen zum Süd- und Nordpol teil. Sollten die Frauen aber ihr Ziel erreichen, so wären sie die erste rein weibliche Expeditionsgruppe, die sich ohne männliche Hilfe bis zum Pol durchgeschlagen hat. Ebenfalls erfreulich: Mit den Erlösen aus der Expedition wird ein Sozialprojekt für als geistig behinderte klassifizierte Menschen unterstützt. Wer sich über den aktuellen Stand der Dinge im ewigen Eis informieren will: unter http://www.northpolewomen.com sind täglich die neuesten Berichte abrufbar. Daumen halten! Keck universitäten Kostenloses Coaching Ab Mai haben Diplomandinnen und Dissertantinnen die Möglichkeit, vier Semester lang kostenlos Hilfe für die Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten in Anspruch zu nehmen. Teilnahmeberechtigt sind Dissertantinnen aller Institute der Universität und TU Wien sowie Diplomandinnen bestimmter Institute, in denen Frauen unterrepräsentiert sind. Für Diplomandinnen aller anderen Studienrichtungen gilt das Angebot des Frauenreferates der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) Wien, das Coaching gegen einen Selbstbehalt von 29,07 Euro bietet. Regina Trotz und Katharina Pewny bieten prozessbegleitendes Coaching. Die erklärten Ziele sind unter anderem, Wahrnehmungsblockaden zu lösen, Selbstorganisationsprozesse zu unterstützen, Strategien und Ressourcen zur Erreichung des Studienabschlusses zu entwickeln und die Vernetzung angehender Akademikerinnen zu fördern. Dafür werden Elemente aus der Gruppendynamik, körper- und bewegungsorientierte und kreativ-imaginative Methoden herangezogen. Außerdem coacht Gudrun Perko wissenschaftliche Schreibwerkstätten, bei denen in Einzel- und Kleingruppenarbeit wissenschaftliche Schreibkompetenz vermittelt wird. Zusätzlich gibt es neue, kostenlose Angebote für Universitätslehrende. Ab Juni bieten oben genannte Coaches 2-Tages-Trainings, die sich mit der Vermittlung von Schreibkompetenz und der Arbeitsgestaltung zwischen Lehrenden und Lernenden befassen. he Kontakt (Andrea Sanz): T. 01/4277-184 63, e-mail: [email protected], Anm. für Studentinnen bis 18. April, für Unilehrende bis 20 Mai 2002 – Kontakt ÖH: T. 01/4277-195 25, e-mail: [email protected] april 2002an.schläge 21 Fo t o : M a g d a l e n a B l a s zc z u k wissenschaftforum Leben im Zwiespalt Teresa de la Parra schuf Mitte des vorigen Jahrhunderts mit „Ifigenia“ eine Romanfigur, die den weiblichen Weg von Frauen in der venezolanischen postkolonialen Gesellschaft nachzeichnet. Von Verena Hauser Verena Hauser schrieb ihre Diplomarbeit zum Thema: „ ,Ifigenia’ von Teresa de la Parra. Aus feministisch-literaturwissenschaftlicher Perspektive“ 22 an.schlägeapril 2002 1924 wurde in Paris ein Roman mit dem sperrigen Titel „Ifigenia. Diario de una señorita que escribió porque se fastidiaba“ (Tagebuch einer Señorita, die schrieb, weil sie sich langweilte) veröffentlicht, der die LeserInnen polarisierte und leidenschaftliche Reaktionen hervorrief. Während die aufgeschlossene, meist europäische LeserInnenschaft den Ro- man mit Begeisterung aufnahm und ihn als den besten lateinamerikanischen Roman des Jahres prämierte, sahen die katholischen, reaktionären Kreise vor allem in Venezuela den Roman als Gefahr für die jungen Frauen der Gesellschaft. Die zu diesem Zeitpunkt 34jährige Autorin Teresa de la Parra schuf in „Ifigenia“ ein kritisches Sittenbild der postkolonialen venezolanischen Gesellschaft, welche ihren höheren Töchtern jegliche Art von Selbstbestimmtheit und Autonomie versagte. Viele, vor allem bürgerliche junge Frauen, erkannten sich in der Protagonistin des Romans mit all ihren Ängsten, Hoffnungen, Ausbruchversuchen und Enttäuschungen wieder. Vorbild. „Ifigenia“ handelt von einer jungen Frau, María Eugenia, die als Halbwaise bei ihrem Vater in Europa aufwächst forumwissenschaft und nach dessen Tod zur Familie in Caracas zurückkehrt. Nach anfänglichen Versuchen, das gewohnte freie, intellektuelle Leben in Caracas fortzuführen, muss die Protagonistin bald einsehen, dass eine bürgerliche Frau in Venezuela nur dann ökonomisch abgesichert und somit überlebensfähig ist, wenn sie einen begüterten Mann heiratet und die Rolle der an das Haus gebundenen Ehefrau übernimmt. Die Vermutung liegt nahe, dass Teresa de la Parra für die Handlung des Romans Bilder und Geschehnisse aus dem eigenen Leben zum Vorbild nahm. Nachdem die Autorin ihre Kindheit auf der familieneigenen Zuckerrohrhacienda in der Nähe von Caracas verbracht hatte, lebte sie nach dem Tod des Vaters mit Mutter und Großmutter einige Jahre in Europa und kehrte als 18 Jährige nach Caracas zurück. Im Gegensatz zu ihrer Romanfigur entfloh Teresa de la Parra der konservativen venezolanischen Gesellschaft und lebte ab 1923 in Paris. Für eine nähere Untersuchung des Romans bietet die Feministische Literaturwissenschaft eine adäquate wissenschaftliche Grundlage. Andrea Günter geht in ihrer Definition von Feministischer Literaturkritik nicht von einem fertigen Modell und abgeschlossenen Handlungsanweisungen aus, sondern von einem „Suchhorizont, in dem bestimmte Fragen gestellt und bestimmte Zusammenhänge immer wieder thematisiert werden (müssen)“.1 Textanalyse. Eine der Fragen der Feministischen Literaturwissenschaft ist jene nach den Strategien, die einer Autorin zur Verfügung stehen, um einen Text zu einer bestimmten Zeit zu schreiben und zu veröffentlichen. In „Ifigenia“ können solche bewusst oder unbewusst eingesetzten Strategien ausgemacht werden. Die literarischen Mittel, mit denen Parra allzu starke Gegenreaktionen auf ihre harsche Kritik am patriarchalen System zu vermeiden trachtet, sind vielfältig: Die Wahl der Genres Tagebuch und Brief, Wider- sprüche, Auslassungen und Ungereimtheiten im Text sowie das Aufgreifen so genannter banaler Themen („Tratsch“) und das Beschreiben belangloser Situationen (z.B. Körperpflege, Kleiderwahl) lassen den Text subversiv wirken. Die in den scheinbar harmlosen und unlogischen Text eingebettete patriarchatskritische Botschaft wird von den HüterInnen der Moral unterschätzt, und kann sich auf diese Weise verbreiten. Ambivalente Persönlichkeit. Die Verfasstheit der Protagonistin führt zu einer weiteren zentralen Frage der Feministischen Literaturwissenschaft: Inwieweit und in welcher Form drückt sich die spezifische Situation von Frauen in einer patriarchal geprägten Gesellschaft in der Darstellung der weiblichen Figuren eines Romans aus? María Eugenia ist eine durch und durch ambivalente Persönlichkeit. Sie lebt in einem ständigen Spannungsfeld zwischen den eigenen Überzeugungen und den nach außen hin sichtbaren Taten: Entgegen ihrem Wunsch nach einem Leben in Freiheit begibt sich María Eugenia in die Abhängigkeit einer Ehe. Und obwohl sie die traditionellen Moralvorstellungen der Großmutter vehement ablehnt, entscheidet sich die Protagonistin am Ende des Romans für deren konservatives Lebenskonzept. Die Begründung für das ambivalente Verhalten María Eugenias liegt in ihrem Versuch, die eigenen Prinzipien und Bedürfnisse mit den Erwartungen der Gesellschaft in Einklang zu bringen. Dieser Wunsch nach Harmonie mündet schließlich in María Eugenias äußerer Konformität und innerer Disharmonie. Eine Selbstverwirklichung, wie sie den männlichen Protagonisten des Bildungsromans zuerkannt wird, ist für die Protagonistin „Ifigenias“ ausgeschlossen. Ein weiteres Spannungsfeld, in dem María Eugenia lebt, wird durch den Umgang der Gesellschaft mit dem weiblichen Körper verursacht. Frauen stehen durch ihre gesellschaftliche Festschreibung auf den Körper in ei- nem ständigen Zwiespalt: Die Lust am eigenen Körper wird durch das Bewusstsein getrübt, dass dieser eine Ware darstellt. Der Gedanke der Vermarktung der Frau findet in einer Schlüsselszene in „Ifigenia“ seine Bestätigung, wenn María Eugenia sich nach den zwei vorgeschriebenen Trauerjahren um den Vater das erste Mal an das vergitterte Fenster im Haus der Großmutter setzen darf, welches der Auslage eines Kaufhauses gleicht. In einem Impuls, den eigenen Objektstatus spielerisch zu persiflieren, betätigt sich María Eugenia zum Entsetzen der Großmutter und der Tante als Marktschreierin, die sich selbst anpreist: „Ich bin zu kaufen! Wer kauft mich? Wer wird mich kaufen?“ Körperlichkeit. Wie oftmals in der Literatur wird in „Ifigenia“ die Thematisierung weiblicher Körperlichkeit mit dem Motiv des Spiegels verbunden. Der Spiegel fungiert einerseits als Metapher für die Bewertung einer Frau durch die Öffentlichkeit. Andererseits zeigt sich der Spiegel aber auch als durchaus positiv gezeichneter Gehilfe im Ausspielen der – nach Meinung der Protagonistin – einzigen Trumpfkarte, ihrer Schönheit. Schließlich repräsentiert der Spiegel ein Konglomerat von Über-Ich und Gesellschaftsmoral: Im Spiegel verbindet sich das Gewissen der Protagonistin mit den Normen der Gesellschaft zu einer mächtigen Instanz, welche die Entscheidung María Eugenias für eine Hochzeit und gegen ein Leben in Freiheit und Unabhängigkeit mitbestimmt. Die stärkste Waffe des Spiegels im Kampf um den Gehorsam der Protagonistin stellt das Spiegelbild selbst dar, indem es die Vergänglichkeit der Schönheit und Jugend María Eugenias zeigt. Teresa de la Parra beschreibt in ihrem Roman eindrucksvoll das Spannungsfeld in dem sich die Frau der venezolanischen postkolonialen Gesellschaft bewegt. „Ifigenia“ stellt daher nicht nur literarisch, sondern auch gesellschaftspolitisch einen Meilenstein der lateinamerikanischen Literatur dar. ❚ 1 Vgl. Günter, Andrea: Literatur und Kultur als Geschlechterpolitik. Feministisch-literaturwissenschaftliche Begriffswelten und ihre Denk(t)räume. Königstein/Taunus: Helmer 1997, S. 8 Zum Weiterlesen: Teresa de la Parra: Ifigenia. Diario de una señorita que escribió porque se fastidiaba. In: Obras escogidas I. Caracas: Monte Ávila Latino-americana 1992. Dora Stürber: Teresa de la Parra: Venezuela ocupa con Teresa de la Parra, una notable escritora, la primera fila en la literatura latinoamericana. In: Chasqui: boletín de Berlín 2: 1 (1998), S. 8-9. Sigrid Weigel: Topographien der Geschlechter. Kulturgeschichtliche Studien zur Literatur. Rowohlt 1990. april 2002an.schläge 23 an.sage Kirche und Feminismus?! Elisabeth M. Klocker, Kulturjournalistin und vieles mehr, und Maria Moser, Sprecherin des Standpunkte und Kommentare müssen nicht mit der Redaktionsmeinung Österreichischen Frauenforums Feministische Theologie, zum aktuellen Disput in der Kirche übereinstimmen. Elisabeth Maria Klocker Maria Moser Sollen sich Frauen tatsächlich Einlass in diese letzte Männerbastion erkämpfen oder ge-währt bzw. ver-währt der heilige Mann in Rom ihnen diese B/Würde? Dieser Schritt, die eigenen Energien in einen derart mustergültigen Männerverein einzubringen, will wohlüberlegt sein. Tatort Kirche: Ich stelle mich mir selber mal als eine dieser neuen Priesterinnen vor. In einem schicken, extra entworfenen Gewand als neue offizielle Dienerin Gottes (der wohl oder übel dann immer noch männlich ist) zelebriere ich die Heilige Messe. Aus Gottes Lob, stets der Liturgie, dem Kanon der Gebete und den Zeremonien folgend, spreche ich von dort oben – nicht von der Kanzel – ins Mikrofon: erhabene Floskeln und Aufrufe an die vorwiegend weibliche Gemeinde (Männer gehen lieber zum Stammtisch). Als frei herumlaufende Feministin hätte ich natürlich meine Schwierigkeiten in einem Priesterseminar. Allein die vielen Anreden für diesen männlichen Gott: wie Herr, mein Gott, Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist – das wäre mir schon zu viel. Habe mich ja schon ertappt, bei diversen Liedern aus dem Gotteslob statt „Herr“ immer „Herrin“ zu singen. Nein, das würde und könnte ich nicht überstehen. Obwohl mir die Möglichkeit vor großem Publikum und gefüllten Bänken verfeinerte Reden zu schwingen, schon von Jugend an ein Bedürfnis war. Die Mutter Kirche ist mir immer noch zu wenig weiblich, die femininen Gottheiten sind nicht vertreten und dabei hätte ich doch Lust, einen schalkhaften Kreistanz oder ein Schamanenritual zu vollziehen und zu Ostern die Perchten einzuladen oder sonstige Hexenkulte auszuüben. Alles subversiver Stoff. Im Ernst: Ohne Göttinnen im Pantheon ist dieser rigide Haufen hierarchischer Machtakkumulation für mich nicht so schmackhaft. Denn weisungsgebunden agieren doch auch PriesterInnen, sie sind den Bischöfen, Kardinälen und schließlich dem Heiligen Vater in Rom unterstellt. Und dann noch: wie stiefmütterlich hat sich die Kirche benommen. Historisch gesehen ist sie mit Andersgläubigen nicht gerade zimperlich umgegangen. Sie hat sie vertrieben, missioniert, zusätzlich unsere schönen Kulte (matriarchaler Ausprägung) wahrlich verdrängt und bekämpft. Von Frauenermordung (den Terminus Hexen will ich ungern verwenden), Ausbeutung und Paktiererei mit den Nazis mal abgesehen, war sie den homosexuellen Anliegen auch nicht gerade dienlich. Also sich freiwillig auszuliefern und diesen Herrgott, noch einmal, Herrgottnochmal anzubeten – auf Knien versteht sich – und den Leib Christi zu schlucken, bedenkend, was die gute alte Mutter Kirche alles angerichtet hat, das ist selbst mir zu viel. AMEN. ❚ Es gibt keine theologischen Gründe, die gegen die Weihe von Frauen zu Priesterinnen in christlichen Kirchen sprechen. Diese Frage ist seit über 20 Jahren geklärt. Das zeigt auch die Praxis eines Großteils der christlichen Kirchen, die Frauen zu Ämtern zulassen und dies selbstverständlich theologisch begründen. Wenn mann von Seiten der römisch-katholischen Kirche den Ausschluss von Frauen von Weihe und Amt nach wie vor von Christus her zu begründen sucht, so ist das eine Verdrehung und Verzweckung der christlichen Botschaft im Sinne der Erhaltung männlicher Macht (historisch kein Novum). Die Ankündigung einiger Frauen, sich demnächst zu Priesterinnen weihen zu lassen, kratzt genau an dieser Machterhaltung. Wenn Rom gesprochen hat, ist – wie diese Aktion zeigt – die Angelegenheit noch lange nicht beendet. Im Sinne des Machterhalts fielen denn auch die Reaktionen seitens kirchlicher Amtsträger aus: Sie strengten eine Debatte um die Erlaubtheit und die kirchenrechtlichen Konsequenzen der Weihepläne dieser Frauen an oder legten ihnen einen Konfessionswechsel nahe. Damit gerät die eigentliche Problematik aus dem Blick. Es geht nicht um die Weihe für Frauen an sich. Es geht um den Zugang zu allen kirchlichen Ämtern und damit zu allen Entscheidungsfunktionen für Frauen. Und es geht um eine Demokratisierung klerikal-autoritärer Strukturen der römisch-katholischen Kirche. Überhaupt ist die Amtsfrage nur ein Teilbereich feministisch-theologischer Reflexionen, in denen Fragen der symbolischen (Geschlechter)Ordnung, der Geschlechteranthropologie, der Ethik etc. thematisiert und grundlegende theologische Aussagen aus feministischer Perspektive reformuliert werden. Aber warum sich überhaupt noch um die Kirchen – besonders die römisch-katholische – bemühen, wo sie doch, wie manche meinen, das Urbild einer patriarchalen Institution sind? Die Frage der vollen Partizipation von Frauen in irgendeinem gesellschaftlichen Segment – und deren eines ist die römisch-katholische Kirche – auszulassen, hieße, Bereiche zu schaffen, in denen Androzentrismus und patriarchale Ideologie und Praxis frei schalten und walten können. Und das ist m.E. aus feministischer Perspektive nicht nur kontraproduktiv, sondern auch unhistorisch im Sinne des Bewusstseins für Frauengeschichte. Es hat in Christentum und Kirche(n) immer widerständige Frauen gegeben. Meist sind sie wenig bekannt, weil sie nicht als Siegerinnen aus der Geschichte hervorgegangen sind. An diese widerständigen Traditionen gilt es anzuknüpfen. ❚ 24 an.schlägeapril 2002 an.schläge abo , bitte! o Schnupperabo (3 Hefte/9 e) o Jahresabo (10 Hefte/32 e) o für Erwerbslose (10 Hefte/26 e) o Unterstützungsabo (10 Hefte/40 e) o Auslandsabo (10 Hefte/44 e) Absenderin Geschenk-Abo an Datum, Unterschrift Abo-Angebote gelten, wenn nicht anders angegeben, nur in Österreich. Keine Sorge: Ein an.schläge-Abo endet automatisch. So ein Glück: Du kannst es jederzeit verlängern. T. 01/920 16 76, F. 01/715 98 88, e-mail: [email protected], www.anschlaege.at Ein An die Redaktion an.schläge DAS FEMINISTISCHE MAGAZIN Hetzgasse 42/1 1030 Wien an.zeigen filme Frauenfilme auf DVD gesucht: Bound (UK-Fassung), Desert Hearts, When night is falling, Short Shorts (US-Fassung), Novembermoon, Fried Green Tomatoes, Aimee & Jaguar etc. T. 01/5228345 od. 0676/6436205 wohnen Kosmos.frauenraum sucht dringend Schlafplätze für Musikerinnen zum Festival „Hear I am“ vom 24. bis 28. April. Danke für Eure Unterstützung! Manuela Schreibmeir T. 01/523 12 26 eines der ersten Frauenprojekte der Autonomen Frauenbewegung gegründet. Urlang ist´s her? Dazwischen hat sich politisch viel verändert, nicht nur zum Positiven ... Positiv und stolz wollen wir aber heuer unser Vierteljahrhundert-Jubiläum feieren. In diesem Sinne sind alle interessierten Frauen und Lesben herzlichst eingeladen, sich in ihrer je eigenen Unterschiedlichkeit mit Darbietungen und Veranstaltungen einzubringen. Anmeldung erbeten bis Ende Mai im Frauencafé, Lange Gasse 11, 1080 Wien, T. 01/406 37 54 Frauenhetz suche Grippeviren gehen zur Zeit keine um – Computerviren immer wieder. Wer weiß ein gutes Virenprogramm für den PC und kann es mir schenken? e-mail: [email protected] Hetzgasse 42/1 1030 Wien fon: 715 98 88, e-mail: [email protected] Autonome 04.04.02 18.30h 08.04.02 18.30h Beratung für Frauen & Mädchen m i t s ex u e l l e n G e w a l t e r f a h r u n g e n a k t i v i t ä te n FrauenLesben-Vollyballgruppe „Flying Sox“ sucht Mitspielerinnen, Dienstag 18-19.30 Renate T. 01/810 92 31 ö s t e r r. Frauennotrufe Frauenhetz im April mit Kinderbetreung im Montessori-Kinderhaus, Hetzgasse 45 Wien 01/523 22 22 Graz 0316/31 80 77 Innsbruck 0512/57 44 16 4 E Feministische Ökonomie in Österreich, Präsentation und Diskussion des neuen „Kurswechsel“, mit D.Weichselbaumer, K.Schönpflug, B.Krondorfer, N.Bergmann, UKB 4 E 19.04.02 18.30h Erzählcafé mit Johanna Dohnal UKB 4 E 20./21.04.02 Noch ein Viertel, bitte! Das Frauencafé wurde 1977 gemeinsam mit der Buchhandlung Frauenzimmer als Linz 0732/60 22 00 Salzburg 0662/88 11 00 Dipl.Diss-Forum: „Utopische Maschinen“, Vortrag & Diskussion mit Amelie Cserer (Soziologin, Wien), UKB 23.04.02 12 – 18.00h 18.30h Körper.Sprechen.Denken, Studio zu Drama und Trauma weiblicher Verhaltensmuster mit Gerburg TreuschDieter (Soziologin, Schauspielerin, Berlin), UKB 4 E Ad Afghanistan, Kritische Reflexionen zur gegenwärtigen Frauenpolitik. Diskussionsforum mit Kinder bitte eine 1/4 Stunde vor Veranstaltungsbeginn einchecken!!! Kleinanzeigen gratis für alle Frauen! Chiffre 3,50 E Absenderin Telefon Datum, Unterschrift an.rissarbeit enquete Einkommensunterschied Die Frauenabteilung des ÖGB (Österreichischer Gewerkschaftsbund) lädt am 9. April zu einer Enquete:„Wenn es ein Mädchen wird, nennen wir es Einkommensunterschied!“ Anlass ist die wieder einmal bestätigte Tatsache, dass Österreich innerhalb der EU zu den Ländern mit dem höchsten Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen zählt. Aktuelle Statistiken für das Jahr 2000 beziffern das Jahreseinkommen der Männer mehr als doppelt so hoch wie jenes der Frauen. Die Gründe dafür liegen vor allem in der ungleichen Arbeitsaufteilung:Während Frauen vor allem schlecht bezahlten Arbeiten nachgehen, sind die Spitzenpositionen von Männern besetzt. Halbzeit- bzw. Teilzeitarbeit ist in erster Linie Sache der Frauen. Zur unteren Einkommensschicht mit einem Bruttojahreseinkommen bis 250.000 Schilling zählten 2000 knapp eine Million Frauen, aber nur etwa 630.000 Männer. Unter den SpitzenverdienerInnen (mehr als eine Million Schilling brutto) fanden sich rund 80.000 Männer, aber nicht einmal 10.000 Frauen. Laut ÖGB hat sich das Einkommen in den letzten 20 Jahren sogar noch weiter auseinander entwickelt, obwohl Frauen an Ausbildungsstandard und Qualifikation gewonnen haben. Die Enquete will die bestehende Situation analysieren und mögliche Wege für eine gleichberechtigtere Zukunft aufzeigen. Anmeldeschluss ist am 2. April. he 9. April 2002, 9 – 13.00 Uhr, BAWAG, Hochholzerhof, 1010 Wien, T. 01/534 44 579, e-mail: [email protected] ausgezeichnet Viele Frauen Auf den ersten Blick sieht die von der Regierung vorgeschlagene Neuerung zur Sterbekarenz fortschrittlich aus: Angehörige können sich karenzieren lassen, um sterbenden Verwandten zu Hause eine würdevolle Betreuung bis in den Tod zu gewähren. Aber auf den zweiten Blick wird klar: Geld gibt es für die Pflegenden nicht. Es werden also wieder nur die Frauen bei der Familie zu Hause bleiben, da sie in der Regel weniger verdienen. „Kommt die Karenz ohne Bezahlung, wird die Pflege und Betreuung schwerstkranker Angehöriger wieder als reine Frauensache betrachtet werden“, warnt ÖGB-Frauenvorsitzende Renate Csörgits. Mit der großen seelischen und körperlichen Belastung werden pflegende Angehörige weiterhin alleine gelassen. Die ÖGB-Frauen haben daher ein Modell zur finanziellen Absicherung der Familienhospizkarenz erarbeitet, das sich aus dem Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) sowie der Arbeitslosenversicherung speist. Sie treten für eine einkommensunabhängige Entschädigung ein. Damit würde ein Anreiz für Männer geschaffen werden, die Karenz in Anspruch zu nehmen, und für schlechterverdiendende Familien wird die Sterbekarenz überhaupt erst möglich. ESt VIELE Frauen setzen sich in Salzburg für die Integration von Migrantinnen ein. Eine Frau gilt wohl zurecht als erste Salzburger Frauenrechtlerin: Irma von Troll-Borostyani lebte als Schriftstellerin und Essayistin von 1882 bis zu ihrem Tod 1912 in Salzburg. Mutig und kompromisslos trat sie in zahlreichen programmatischen Schriften für die volle soziale und politische Gleichstellung der Frau ein. Am 8. März 2002 wurde die Arbeit des Vereins VIELE (Verein für Interkulturelles Lernen und Erziehung) von der Stadt Salzburg mit dem nach Irma von Troll-Borostyani benannten Preis bedacht. Ausgezeichnet wurden heuer Frauen(projekte), die sich „um die Verbesserung der Situation von ausländischen Frauen in Salzburg verdient gemacht haben“. Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert und wohl in erster Linie ein symbolischer Akt. Obfrau Gertrude Schönauer betonte bei der Preisverleihung: „In Zeiten wie diesen ist es nicht alltäglich, sondern ein Signal gegen Intoleranz und Frauenfeindlichkeit, wenn gerade der Verein VIELE den nach Irma von Troll-Borostyani benannten Preis überreicht bekommt.“ Der Verein VIELE führt seit über zehn Jahren ein Interkulturelles Frauenzentrum, weiters ist er Träger einer Familienberatungsstelle des Familienministeriums. Er bietet spezielle Deutschkurse für Frauen an, und er organisiert die Lernhilfe für SchülerInnen mit anderer Erstsprache an Salzburger Pflichtschulen. „Besonders wichtig ist uns, dass drei unserer MitarbeiterInnen aus der Türkei und Kroatien kommen; wir wollen im Sinne interkulturellen Zusammenlebens MIT den Frauen aus anderen Ländern und nicht nur FÜR diese Frauen arbeiten“, sagt Gertrude Schönauer. Ebenfalls ausgezeichnet wurde Christl Holztrattner aus Puch für ihren Einsatz und ihr Engagement zur Sicherung des Aufenthaltes einer ausländischen Familie in der Tennengauer Marktgemeinde. vab Weitere Infos: http://www.oegb.or.at/ Verein VIELE, Auerspergstraße 51, 5020 Salzburg, T. 0662/ 87 02 11 sterbekarenz Frauensache april 2002an.schläge 27 Fo t o : D o n n a & B l i t z arbeitelektrikerinnenkonkurs Die Frauen von Donna & Blitz: Anita Szász, Christine Rochelt, Silvia Meierhofer, Gabriele Mitterbauer, Maria Newald (von links nach rechts) 1 Der Verein Sunwork in St. Pölten bietet Bildungsalternativen für Frauen und Mädchen mit dem Schwerpunkt handwerklich technische Berufe. Das AMS stellt eineN der GeldgeberInnen dar. Infos: www.sunwork.at; T. 01/667 20 13 28 an.schlägeapril 2002 Abgeblitzt Die Elektrikerinneninitiative Donna & Blitz ging noch vor der Rückzahlung des Gründungskredites in Konkurs. Damit hat die Branche ein feministisches Projekt mit Schwerpunkt Elektrobiologie verloren. Von Heike Ehlers In einem Lager im 17. Wiener Gemeindebezirk ertönt durchdringend das Läuten eines Telefons. Aber außer den NachbarInnen hört das niemand mehr: Die Elektrikerinneninitiative Donna & Blitz hat ihre Sachen bereits gepackt und den Betrieb aufgelöst. Ein einmaliges Frauenprojekt wurde damit nach acht Jahren hartem Kampf beendet. Das Prädikat „einmalig“ hat sich Donna & Blitz durch vielfältige Leistungen verdient. Als einzige reine Frauenkooperative drang das Unternehmen in den von Männern dominierten Markt der Elek- triker vor und leistete qualitativ hochwertige Arbeit. „Zusätzlich waren wir immer bemüht, Frauen Technik näher zu bringen. Noch immer machen Silvia und ich Kurse in Volkshochschulen oder im Verein Sunwork“1, erzählt Maria Newald von Donna & Blitz. Diese Informationsarbeit transportiert vor allem Elemente der Elektrobiologie und Ökotechnik – Aspekte an Elektrik, die den Frauen in ihrer Arbeit sehr wichtig waren. Der Sprung in die Selbstständigkeit wurde durch Förderungen des Arbeitsmarktservices (AMS) ermöglicht. Donna & Blitz erhielt zur Neugründung des Un- ternehmens eine Förderung über 600.000 Schilling (43.603,70 Euro), wobei die Hälfte des Betrages nicht zurückgezahlt werden musste und der andere Teil einen zinsfreien Förderkredit darstellte. Dieser sollte von 1996 bis 2004 in halbjährlichen Raten refundiert werden. Als Voraussetzung mussten sich die fünf Frauen dazu verpflichten, im Rahmen einer GesmbH mindestens drei Jahre lang angestellt zu bleiben und Kalkulationen vorzulegen, wie der Betrieb Gewinne erzielen könnte. Bei der Planung des Projektes wurde Donna & Blitz zwar von der Unternehmens- konkurselektrikerinnenarbeit und Gründungsberatungs-GesmbH (ÖSB) unterstützt. Die Kompetenz von ÖSB zweifelt aber auch eine andere Unternehmensgründerin an, die keine guten Erfahrungen mit deren Diensten machte. „Es war ein nettes Plaudern, und mein Berater vom ÖSB hat mir Tipps zur Gestaltung eines Folders gegeben. Aber dass er mich auch in steuerrechtlichen Dingen beraten hätte können, wäre mir nicht in den Sinn gekommen“, erzählt Irene S.* Bei Donna & Blitz hat die Beratung jedenfalls keinen langfristigen Erfolg bewirkt. Unerwartete Ereignisse. 1997 und 1998 verließen drei Frauen den Betrieb. Maria Newald und Silvia Meierhofer führten das Unternehmen gemeinsam mit einer Lehrlingsfrau weiter. Die ursprünglichen Kalkulationen waren damit nicht mehr haltbar, und die Zahlungsschwierigkeiten vergrößerten sich. 2001 klagte das AMS die Restsumme ein, Donna & Blitz musste den Konkurs anmelden. Maria Newald zündet sich eine Zigarette an. Sie ist über das Vorgehen des AMS empört: „Das AMS hat mit unserem Unternehmen sehr viel Werbung gemacht. Der ORF hat uns ständig gezeigt, wenn es um Frauen und Unternehmen gegangen ist. Wir haben uns dann überrascht im Fernsehen gesehen, ohne überhaupt etwas davon zu wissen. Wir haben zwar Fehler gemacht und Termine versäumt, trotzdem bin ich vom AMS enttäuscht, weil es auf unser Stundungsansuchen trotz versprochener Rückantwort nur mehr mit einer Klage reagiert hat, und uns nicht darüber informierte, wer letztendlich verantwortlich ist. Wir stellten erst fest, dass nicht das AMS, sondern das Wirtschaftsministerium die Kompetenz zur Entscheidung über Ratenverlängerungen und Gelderlasse hatte, als das Gerichtsurteil zugestellt und fast rechtskräftig war.“ Mit den Vorwürfen konfrontiert weist das AMS die Anschuldigungen von sich. Maria Ladnik, die zuständige Sachbearbeiterin, erklärt: „Andere Unternehmen konnten sich unter den selben Voraussetzungen durchsetzen. Aus unserer Sicht sind wir sehr kulant mit Donna & Blitz umgegangen. Wir hätten es gerne gesehen, dass sie es schaffen. Es wurden auch mehrere Stundungsansuchen bewilligt. – Dass Donna & Blitz nichts von der Zuständigkeit des Ministeriums wusste, ändert nichts am Ausgang des Unternehmens, denn die Ansuchen wurden ja weiter geleitet. Zusätzlich gab es eine Extraförderung für die Lehrlingsfrau. 2001 war der Kredit nur zu einem sehr knappen Teil2 zurückgezahlt. Donna & Blitz wurde gegen Ende auch kostengünstig ein Unternehmensberater aus der Wirtschaftskammer zur Verfügung gestellt, mit dem wir uns in Verbindung setzten. Auch er hat den Konkurs empfohlen, weil nach acht Jahren Unternehmensführung noch immer kein Gewinn in Aussicht war. Außerdem gab es neben uns noch andere Gläubiger.“ Auch Lenz Peter aus dem Kreditreferat der Wirtschaftskammer sieht in der Handlungsweise keinen Skandal: „Acht Jahre Rückzahlungszeit liegt ungefähr im Mittel bei Förderkrediten. Wenn Fristen und Termine versäumt werden, wird natürlich geklagt und auch der Konkurs angemeldet.“ Ganzheitliches Arbeiten. Maria Newald wirkt heute gelassen: „Mir geht es wieder gut. Wir haben beim Konkurs das gelernt, was uns noch gefehlt hat. Nun steigen wir ohne die Altlasten neu ins Arbeitsleben ein, das hat auch Vorteile. Aber um den Namen Donna & Blitz ist es wirklich schade. Der ist für etwas gestanden!“ Donna & Blitz war eben mehr als nur eine Elektrikerinneninitiative: Es war ein Beispiel für praktizierten Feminismus in einer rauen Umgebung. Probleme mit männlichen Arbeitskollegen gab es dabei so gut wie keine:„Wir hatten kaum Schwierigkeiten. Die uns beauftragt haben, wussten, dass wir Frauen sind. Auf den Baustellen sind wir mit Handwerkern zusammengetroffen, die selten mit einer Frau zusammengearbeitet haben. Aber die waren auch nett. Einzelne waren sexistisch unterwegs. Die mussten sich dann aber zurückhalten – schließlich haben sie ja auch Strom gewollt!“ Trotz der guten Zusammenarbeit sieht Newald einen Unterschied in der Arbeitsweise der Geschlechter: „Frauen arbeiten anders als Männer. Während Männer in der 0/1-Logik denken, agieren Frauen eher ganzheitlich.“ Mit Ideen aus der Ökotechnik und Elektrobiologie konnte Donna & Blitz diesem Anspruch der Ganzheit- lichkeit nachkommen und herkömmliche ElektrikerInnenarbeiten ergänzen. „Inzwischen sind schon viele Sachen, die Auswirkungen von Spannungsfeldern betreffen, anerkannt. Es gibt ja auch vorgeschriebene Normwerte. Wir wollten verstärkt in diesem Bereich arbeiten und machten Messungen, verkauften Chips, welche die Strahlung bei Handys abschirmen und leisteten Informationsarbeit. Beispielsweise kann eine Steckdose neben einem Bett störend sein. Aber nachdem heute jeder eine Dose neben seinem Bett haben will, ist die Frage, wie man sie installiert. Durch eine Nachtabschaltung, bei der nicht nur kein Strom mehr fließt, sondern auch die Spannung aus der Leitung weg geschaltet wird, können Spannungsfelder verhindert werden.“ Neue Blitzlichter. Das Spannungsfeld zwischen AMS und Donna & Blitz entlud sich leider zu Ungunsten der Jungunternehmerinnen. Die gute Idee reichte nicht aus, um das Unternehmen zu etablieren. Das AMS hat aus dem Fall gelernt. Heute setzt es auf umfassende Beratungen. „Wir haben ein gutes Programm für Unternehmungsgründungen, auch speziell für Frauen. Wir stellen Fachleute kostenlos zur Verfügung, die feststellen, ob der Markt überhaupt ein neues Unternehmen verträgt, Marketingratschläge erteilen und Tipps zur günstigen Geldbeschaffung geben. Damit passiert hoffentlich nicht noch einmal ein Fall wie Donna & Blitz“, berichtet Maria Ladinik. Voraussetzung für die Förderung ist „eine gute Idee“ und die „Unvermittelbarkeit“ am Arbeitsmarkt – Interessierte können sich an ihre/n zuständige/n BetreuerIn wenden. Ob vor acht Jahren zu voreilig eine Förderung ausgegeben wurde, oder andere Umstände zum Konkurs führten, ist heute schwer nachzuweisen. Im kleinen Rahmen und unter anderem Namen lebt Donna & Blitz aber ohnehin weiter. Silvia Meierhofer legte für Donna & Blitz ihr Einzelunternehmen still. Jetzt hat sie es wieder in Angriff genommen. Wenn es gut läuft, wird aus dem Eine-Frau-Unternehmen wieder ein größeres Projekt. Wer Probleme mit der Elektrik hat oder die eigene Wohnung auf Störfelder überprüfen lassen will, kann die Frau Ingenieurin heute wieder anheuern. ❚ Silvia Meierhofer T. 01/ 319 19 24, 0664/283 36 89 2 Zum Zeitpunkt der Klage war etwa ein Drittel der bis dahin fälligen Summe bezahlt. *Name der Redaktion bekannt april 2002an.schläge 29 kulturan.riss radio orange Finanzdebakel musikerinnenfestival A cosmos of sound Vom 24. bis 28. April steht der kosmos.frauenraum ganz im Zeichen der Musik. Unter dem Motto „Hear I am“ wird ein internationales Musikerinnenfestival ins Leben gerufen, das vor allem neue Möglichkeiten und Impulse liefern soll: Gefördert werden Begegnungen zwischen österreichischen und internationalen Künstlerinnen sowie Generationenübergreifende Projekte. Performances aus den unterschiedlichsten Musikgenres, wie Jazz, elektronische Musik, Pop, Experimentalmusik sowie Klassik, spannen den Bogen zu einem vielseitigen Programm. Zur Eröffnung ist eine interaktive Klanginstallation der Wiener Künstlerin Gabriele Proy geplant. Weitere Highlights sind das „United Women‘s Orchestra“, eine internationale Big Band bestehend aus 19 Frauen, sowie das „Collective Trio“, eine freie Improvisationsgruppe, die ihr Wien-Debüt feiert. Manuela Schreibmaier, Musikkuratorin des kosmos.frauenraums, betont das langfristige Ziel, mit „Hear I am“ den Auftakt für ein regelmäßiges Musikerinnenfestival zu setzen, das von nun an alle ein bis zwei Jahre stattfinden soll. Es gilt, den kosmos.frauenraum als Musikort zu etablieren. Besonders in Anbetracht der derzeitigen prekären finanziellen Situation – Geld ist nur mehr bis zum Herbst da, wenn sich in Sachen Subventionen nichts ändert – gilt es ein Zeichen zu setzen, dass weibliche Kunst noch sehr lebendig ist. ajb Dreieinhalb Jahre nach dem Sendestart 1998 droht dem einzigen Freien Radio Wiens, Orange 94,0, das finanzielle Aus. Der Bund fühlt sich nicht zuständig, ergo gibt es seit letztem Jahr keine Förderungen von seiner Seite. Sperrt Radio Orange zu, verliert Wien eine wichtige Medienplattform. Schließlich nutzen derzeit über 500 in Wien lebende RadiomacherInnen die Ressourcen des Senders, um ein alternatives Radioprogramm zu gestalten. Besonders Minderheiten will der Sender die Möglichkeit bieten, sich zu artikulieren. Benötigt wird nicht nur eine einmalige Finanzspritze, vielmehr steht eine langfristige Basisförderung im Vordergrund. Der Appell, das vorhandene Budgetloch zu füllen, richtet sich nun an die Stadt Wien. Darüber, dass gefördert werden soll, ist man sich einig, nur die Höhe der Summe steht noch nicht fest. Zur Erhaltung der in Österreich ohnehin nicht sehr ausgeprägten Medienvielfalt ist aber jede Spende willkommen. ajb Spenden: P.S.K.-Kontonummer.:930 47 47 2, BLZ 60.000 Weitere Informationen: http://www.orange.or.at, Detailierteres Programm siehe Termine Karten und Infos: kosmos.frauenraum, Siebensterngasse 42, 1070 Wien, T. 01/5231226 e-mail: [email protected], http://www.kosmos.frauenraum.at theater literaturpreis Phantom Genderation Prosa oder Lyrik Ab 5. April präsentiert die „Menschenbühne“ das Theaterfestival „Phantom Genderation“ in deutscher und rumänischer Sprache. Die „Menschenbühne“ ist das erste Wiener MigrantInnen-Theater und wurde 1996 gegründet. Ziel ist u.a. die Schaffung einer internationalen Plattform zur Präsentation multikultureller und multilingualer Ausdrucksformen im Bereich des Sprechtheaters. Die DarstellerInnen sind ausschließlich MigrantInnen nicht-deutscher Muttersprache. Eine der heuer präsentierten Autorinnen ist die aus der Ukraine stammende Irina Balyaschowa. Sie ist eine der wichtigsten Autorinnen der „Careless women`s school“, einem Sozialprojekt für misshandelte Frauen in den USA. Die Beschäftigung mit Gender und mit der Suche nach neuen Ausdrucksformen im Theater kennzeichnet die Arbeit der jungen rumänischen Autorin Savania Stanescu, deren neues Stück „Silicon Valley“ ebenfalls zu sehen sein wird. cs Die „Frau Ava Gesellschaft für Literatur“ vergibt auch 2002 wieder einen Literaturpreis für Schriftstellerinnen. Ava, die erste bekannte deutschsprachige Dichterin wurde um 1060 geboren und lebte nach dem Tod ihres Mannes vermutlich im ehemaligen Frauenkloster Göttweig. Der nach ihr benannte Preis richtet sich an alle deutsch schreibenden Autorinnen, die mindestens einen eigenen Prosa- oder Lyrikband bei einem Verlag (kein Eigenverlag) veröffentlicht haben. Der eingereichte Text kann auch Teil eines umfangreicheren literarischen Werkes sein, sollte sich mit Spiritualität, Religion oder Politik auseinandersetzen und 40.000 Zeichen nicht überschreiten. Die Einreichung erfolgt anonym, die Beiträge in fünffacher Ausfertigung müssen mit einem Kennwort versehen werden. Persönliche Daten der Autorin werden – gemeinsam mit dem Kennwort – in einem eigenen Umschlag mitgesendet. Einsendeschluss ist der 30.September 2002. DF „Phantom Airport“: 5., 6., 12. und 13.4. 2002, jeweils 20.00 „Silicon Valley“: 20. und 21. 4. 2002, jeweils 20.00, Kartenpreise: 11 Euro, ermäßigt 6 Euro Kontakt: Literaturhaus Mattersburg, z.H. Karla Stifter, Wulkalände 2, 7210 Mattersburg, T. 02626/67710-13 Reservierung: T. 01/715 08 00, Ort: LaWien, Landstraßer Hauptstraße 96, 1030 Wien F. 02626/67710-5, e-mail: [email protected] Homepage: http://www.menschenbuehne.com 30 an.schlägeapril 2002 an.risskultur literaturwettbewerb heim.spiel Be a speaker Seit nunmehr zwei Jahren findet im Schikaneder der allmonatliche Poetry Slam statt, eine literarische Präsentation, die als Mischung aus DichterInnenlesung, Performance und Wettkampf zu verstehen ist. Teilnehmen kann jedeR, auf eine Vorauswahl wird bewusst verzichtet. Die/ der SiegerIn wird durch die Lautstärke des Publikumsapplauses bestimmt und mit einem Preisgeld belohnt. Schikaneder und das UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) bieten nun auch Flüchtlingen die Möglichkeit, ihre Texte auf spontane Weise einem größeren Publikum zu präsentieren. Dadurch soll das Selbstbewusstsein dieser Menschen gestärkt, ein Austausch zwischen Flüchtlingen und ÖsterreicherInnen gefördert und überhaupt den Exilierten das (literarische) Wort gegeben werden. Vermeintliche Sprachlosigkeit wird so in Experimentieren mit der eigenen oder fremden Sprache verwandelt, die Flüchtlinge können Gegenwelten kreieren und sich angstfrei und in ihrer eigenen Sprache ausdrücken. Keck Angela Heissenberger Ilvy allein zu Haus Anmeldung: Anna Ladurner & Karin Pichler (UNHCR): T. 01/26060-4049, F. 01/263748 Anmeldeschluss: 18.04.2002, Termin: 30.04.2002, 20 Uhr Ort: Schikaneder, Margaretenstraße 22-24, 1040 Wien film Kosova TRANSIT Fo t o : I r e n a L u c a j Seit dem Ende der NATO-Bombardements steht die Provinz Kosova (Kosova albanisch; Kosovo serbisch) unter internationaler Verwaltung. Im März 2001 interviewte Susanne Guggenberger sechs Frauen, deren (Lebens)geschichten in „Kosova TRANSIT“ erzählt werden. Guggenbergers Fokus richtet sich auf Frauen aus der albanisch-kosovarischen Mittelschicht: eine Malerin, eine Musik-Studentin, eine Polizistin, eine Gynäkologin, eine Lehrerin und eine Fernseh-Redakteurin. Wenig erfährt die Zuschauerin darüber, wie sich „patriarchale Strukturen“, von denen die Frauen berichten, im Leben der interviewten Frauen selbst widerspiegeln. Die Frauen erinnern sich an ihre Kriegserlebnisse und die Zeit vor dem Eingreifen der NATO. Der Regisseurin geht es nicht um historische Zusammenhänge, sondern um „fragmentarische Einblicke in vielschichtige Entwicklungen Kosovas“ – von Kamerafrau Christiane A. Maier wunderschön gefilmt. Vor allem werden alle sechs Frauen als starke Frauen präsentiert, die sich für die Anliegen anderer Frauen stark machen. vab Der Film „Kosova TRANSIT“ (78 min) ist am 21. April 2002 um 16.00 im Filmcasino, Margaretenstr. 78 zu sehen Seit nunmehr vier Jahren, seit damals, als die kleinen Monster noch im Babymassagekurs nackt auf Schaffeln lagen, trifft sich einmal monatlich unsere kleine Runde, um bei Kaffee und Kuchen der kollektiven Verwüstung einer Wohnung zuzusehen. Daneben lässt sich wunderbar das Neueste über Impfungen, Kindergärten oder Jobwechsel austauschen. Wuselten die Zwerge früher noch rudelartig in Sichtweite am Boden herum, ist seit einiger Zeit ein beunruhigender geschlechtsspezifischer Wandel zu bemerken. Die Buben erobern Stockbett, Rutsche und sämtliche Lego-Steine und toben anschließend durch Vor- und Kinderzimmer. Die Mädchen ziehen sich nach Ablauf einer angemessenen Aufwärmphase in einen stillen Winkel – bevorzugt Schlafzimmer, Garderobe oder Bad – zurück, um dort ihrer Mode- und Kosmetikleidenschaft zu frönen: Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit grell geschminkten Prinzessinnen. Die Buben haben zu deren Privatgemächern übrigens keinen Zugang, was Jan anfangs empfindlich kränkte. Als er sah, was dort abging, flüchtete er beruhigt. Nur Raphael erhält zeitweise befristeten Zutritt: Als begeisterter Küsser ist er ein beliebter Bräutigam bei Hochzeits-Spielen. Es ist also doch so gekommen, dass die Kids den klassischen Klischees entsprechen. Mit kleinen Abstrichen, denn ein bisschen hat unsere geschlechtssensible Pädagogik doch Spuren hinterlassen: Jan und Nils bügeln, kochen und saugen wie echte Hausmänner, derzeit allerdings noch mit den passenden Kinder-Trainingsgeräten. Nur die Mädchen lassen Mut und Wildheit missen. Zum Entsetzen ihrer Eltern hat das „Vorbild“ schönheitsfixierter Freundinnen aus dem Kindergarten aus den Mädchen kleine Girlies gemacht. Die rosa Rüschenphase, die vermutlich die meisten Eltern von Töchtern irgendwann überstehen müssen, tritt offenbar immer früher ein. Wie gut, dass es ausgerechnet Jans Kindergartenfreundin Stephanie ist, die – ansonsten schüchtern wie er – seine Begeisterung am wilden Laufen durch die Gänge teilt. Sonst würde ich fast glauben, die letzten Baumkletterinnen und Radcrossralley-Fahrerinnen seien mit meiner Generation erwachsen geworden. Zu meiner Erleichterung ist Jan fest überzeugt, dass Wickie ein Mädchen ist. Und Pippi ist sowieso die Größte. Das sind eben noch Vorbilder. Nur dass Ilvy immer zu Hause bleiben muss, war mir vor 30 Jahren schon ein Dorn im Auge. Vorfilm: Barbara Kaiser: Experiment on a map (10 min) april 2002an.schläge 31 Fo t o : U d o w. H ä b e r l i n ( l i n k s) , H u m p e l p r i v a t ( r e c h t s) gesellschaftjungelesben Permanente Irritation Sie sind Geburtsjahrgänge zwischen 1977 und 1982. Sie heißen Anna, Bianca, Britta, Clara, Lisa und Lisl… Eindrücke vom Tun und Denken der studentischen jungen Lesbengeneration in Wien, gesammelt von Helga Pankratz Mit viel Drive in die queere Hochschulpolitik eingestiegen: Bianca Rusu, die neue Mitarbeiterin am HomoBiTrans-Referat der HTU. Foto links Permanent irritierend politisch aktiv: Clara Humpel bei einer Aktion der GEWI-Frauen gegen die blau/schwarze Bildungspolitik unter dem Motto „Warum widerständig, wenn es auch bärtig geht?“ im Oktober 2001 Foto rechts 32 an.schlägeapril 2002 In einer einzigen 6. Klasse eines Klagenfurter Gymnasiums gab es im Jahr 1996 nicht weniger als drei junge Lesben. Eine von ihnen war Britta. Heute ist sie fast 22, studiert in Wien und betreute im Wintersemester bereits zum zweiten Mal ein Lesbentutorium. Ganz besonders sinnliche Momente ihres Lesbischseins mit 16 in Kärnten beschreibt sie als „eine Kombination von ,Stone Butch Blues` lesen und dazu warme, fette Milch vom Biobauern trinken“. Von ihren „Ersten Büchern“ spricht Britta so zärtlich wie von einer Ersten Liebe: „In den Sommerferien war ich in Wien und habe die Buchhandlung Frauenzimmer entdeckt!“ Radclyffe Hall und Judith Butler, Audre Lorde und Annemarie Schwarzenbach. Das und mehr hat sie gelesen und 1998 in Englisch zum Thema ,Jewish Feminism` maturiert. Globales Dorf. Den krassen Unterschied zwischen Frauenbuchhandlung und ,business as usual‘ am Buchmarkt merkte Britta, als sie in einer Klagenfurter Buchhandlung den gerade auf Deutsch erschienenen ,Stone Butch Blues‘ bestellte: „Ich weiß noch, wie die Buchhändlerin gesagt hat, ,a-haa ... mhmm ... Krug und Schadenberg? Den Verlag kenn ich gar nicht‘.“ Von der Lektüre selbst fühlte sich die junge Kärntnerin aber bestens auf das lesbische Leben in der Großstadt vorbereitet:„Es war genauso wie in den Büchern!“, erinnert sie sich daran, wie sie mit 18 erstmals in die Wiener Szene ging: „Ich kam mir vor wie in den Geschichten! Dieser erste Eindruck war einfach umwerfend.“ Der Einfluss der Queer Theory auf das Weltbild und Selbstbild der jungen Lesbengeneration ist groß: „Ich bin sozusagen mit Butler sozialisiert wor- den“, sagt Britta – sicher stellvertretend für viele: „Die Folge ist, dass ich oft nicht mehr von mir als ,Lesbe‘ sprechen kann. Um mich selbst zu erklären, genügt mir das Wort einfach nicht. Die Kategorie Lesbe macht nur noch im politischen Gebrauch Sinn.“ Wiener Schule. Ausnahmslos alle jungen Frauen, die ich befragte, kennen und schätzen die Lehrveranstaltungen einer Lektorin am Institut für Politikwissenschaft: Gudrun Hauers Proseminare aus dem Bereich Lesben- und Schwulenforschung. Insgesamt haben, so schätzt Gudrun Hauer, seit dem Wintersemester 1994/95 zwischen 300 und 400 Studierende ihre stark feministisch akzentuierten Lehrveranstaltungen besucht: Rund vier Fünftel davon Frauen. Denn: „In Veranstaltungen mit feministischen Themen ist lesbenjungegesellschaft generell der Männeranteil sehr gering – auch bei anderen Lektorinnen.“ Die Zahl jener Studentinnen, die sich im Lauf der Jahre im Proseminar offen als lesbisch deklariert haben, beziffert Hauer mit ungefähr 15. Diese sprechen durchwegs mit Begeisterung – und vor allem mit dem Gefühl, wertvolle Erkenntnisse vermittelt bekommen zu haben – vom Hauer-Proseminar: „Das ist eine ganz wichtige Öffentlichkeitsarbeit, und leider noch immer viel zu wenig sichtbar an der Uni“, sagt eine ihrer Studentinnen. „Dr. Hauer ist eine der wenigen Lehrenden an der Uni Wien, die ihre Studierenden auch gleich mit der ,Szene‘ vertraut macht“, lobt eine andere. identity:queer. Auch i:q, die queere Gruppe an der GEWI, haben so gut wie alle von ihnen irgendwann besucht. Manche fanden die Schwulen dort zu dominant. Manche blieben. „Anders als die Lesben- und LesBiSchwulen Tutorien, die von den Referaten für Erstsemestrige angeboten werden, ist i:q eine unmoderierte Gruppe, in der es sehr basisdemokratisch zugeht“, erklärt die heute 25jährige Faika Anna. Sie arbeitete in den späten 90er Jahren im HomoBiTrans-Referat der Wiener ÖH mit. Anschließend, „als durch die konservative Mehrheit am Hauptausschuss der Uni Wien das Referat vier Jahre lang finanziell ausgehungert wurde“, engagierte sie sich bei i:q. Die Gruppe übernahm in dieser Zeit viele brachliegende politische und soziale Aufgaben der Referate. Seit den ÖH-Wahlen vom Mai 2001 gibt es an der Uni Wien wieder eine linke Exekutive und mit der Referentin Lisa Appiano ein voll besetztes HomoBiTrans-Referat. Auch wenn i:q dadurch merklich entlastet ist, versteht sich die Gruppe doch stark als politisch:„für LesBiSchwule Studierende und gegen jede Art von Ismen“, so Faika Anna, die inzwischen ihren Tätigkeitsschwerpunkt von der Uni in die Frauenprojekte-Szene verlagert hat. Neu gemischt. Bereits seit 1992 gibt es auch an der TU Wien ein HomoBiTransReferat. Im Lauf der Jahre war es häufig nur mit Männern besetzt. Das änderte sich schlagartig, als die Technikstudentin Bianca Rusu im Frühsommer 2001 beim Referat anrief. Sie wollte Infos. „Und schon ging ‘s los!“ erzählt sie lachend: „Die wichtigste Info, die ich Permanenz. Clara Humpel (23) studiert Politikwissenschaft und eine Kombina- kriegte, war nämlich, dass im Referat noch ein Platz zu besetzen sei; vorzugstion aus Geschlechterforschung und Zeitgeschichte. Während der konserva- weise mit einer Frau.“ Seither ist sie Referentin. Sich als Frau auf Anhieb aktiv tiven Frostperiode engagierte auch sie einzubringen, fällt ihr nicht schwer: sich bei i:q und wechselte im Sommer 2001 – fraktionslos – ins wiederbelebte „Schließlich bin ich HTL-sozialisiert!“, ÖH-HomoBiTrans-Referat. Als eines der sagt sie selbstbewusst, „und damit gewohnt, mich in einem männerdomiwesentlichsten Programme des Refenierten Umfeld durchzusetzen“. Gerats bezeichnet sie „die Irritation des öffentlichen Raumes. Die ständige Prä- mischte Tutorien, Frauenfeste und gemischte Feste, Vernetzung mit universenz im Universitätsalltag, im Unterschied zu spektakulären aber kurzzeiti- sitären und außeruniversitären schwul-lesbischen Einrichtungen – gen Inszenierungen à la Regenbogenbei all dem ist Bianca voll aktiv. parade“, die, wie sie kritisch anmerkt, Enormen Zustrom von Frauen und „fast immer männerdominiert und teildamit eine merkliche Verbesserung weise sogar sexistisch“ seien. Mittels des Angebots für Lesben verzeichnete kleiner aber wirkungsvoller Aktionen will das Referat radikale Sexismus- und letzten Sommer auch Rainbow Online. Dating, Chat und Info per Mouseclick Patriarchatskritik üben. Das erklärte gehören für die junge Generation zum Ziel, Queer Studies an der Uni Wien zu Alltag. Die Arbeit, die hinter diesem etablieren, wird, wie Clara bemerkt, aufgrund der Umstrukturierungen der Service steckt, leisten allerdings, wie sich auf Nachfrage herausstellt, durchUniversitäten zusehends schwieriger wegs ,ältere` Frauen. Im Rainbow-Lesdurchzusetzen. bian-Team ist die 23jährige Lisi Cinatl Neben der politischen Arbeit biezur Zeit die jüngste. „Seit sie sich dartet das Referat LesBiSchwule Tutorien um kümmert, ist unsere Termine-Seite an, organisiert Feste und hat regelmäßige Sprechstunden. Clara selbst ist eine wahre Fundgrube geworden“, mittlerweile ins ÖH-Referat für Gesell- weiß Rainbow-Online-Kollegin Jutta Zalud (46) Lisis Arbeit zu schätzen, und schaftskritik gewechselt, wo sie am setzt gleich nach: „An der Mitarbeit Aufbau einer Diskriminierungs-Dokuvon jüngeren beziehungsweise ganz mentation mitarbeitet, die Fälle von jungen Frauen sind wir sehr interesSexismus, Rassismus und Antihomosexualität an der Wiener Uni sammelt, siert. Die wissen einfach am besten, was junge Lesben interessiert und um gezielt dagegen vorgehen zu bewegt.“ ❚ können. Proseminar Gudrun Hauer Sprechstunde/Stammtisch: Jeden Di während des Vorlesungsbetriebs um 19.00 Uhr, Café Berg, 9., Bergg. 8 i:q Gruppentreffen: Jeden Do um 19.30 Uhr, Hof 2 Unicampus (Altes AKH) 9., Spitalgasse 2-4 e-mail: [email protected] http://www.univie.ac.at/i_q ÖH – HomoBi Trans Referat Campus, 9., Spitalgasse 2-4 Beratung: T. 01/1 4277-19569 Mo 10–12:00, Mi 11–13.00 Uhr e-mail: [email protected] http://www.oeh.univie.ac.at/referate/homobitrans.htm HTU Wien – Lesbisch Schwul Trans X Referat 4., Wiedner Hauptstraße 8-10 T. 01/58801-49526, Fr 13–14.30 Uhr e-mail: [email protected] http://www.htu.tuwien.ac.at/referate/lesbischwul Rainbow Online http://www.rainbow.or.at http://www.lesbian.or.at Leslie Feinberg: Träume in den erwachenden Morgen. (im Original: Stone Butch Blues) Aus dem amerikanischen Englisch von Claudia Brusdeylins. Krug und Schadenberg 1996, 25,60 E april 2002an.schläge 33 Fo t o : E v e l y n Ro i s kulturartbite Kunst im Wohnzimmer Der Verein ARTelier lädt seit 1995 zum ARTBITE-Salon in private Wohnzimmer von „grauenfruppe“-Mitglied Karin Seidner. Je nachdem, wo die Salondame gerade wohnt… ARTBITE steht für Kunst mit Biss, aber auch für Kunst mit Buffet. Ein ARTikel von Constanze Ertl und Claudia Saller Ursprünglich wollten sie ja alte Schlager miteinander singen. Zumindest die beiden Germanistinnen Karin Seidner und Martina Sinowatz wollten das. Daniela Beuren, u.a. „phoe-nixen“Rätselautorin, und Elke Papp, Performancekünstlerin, waren eher skeptisch, was die Schlager betrifft. „Aber ich hätte das nicht ausgehalten, wenn diese interessanten Frauen vielleicht was ohne mich machen, dann sing` ich halt auch Schlager“, dachte sich Daniela Beuren. Das gemeinsame Interesse galt 34 an.schlägeapril 2002 dann doch vor allem der Literatur und dem Schreiben – und der Suche nach neuen Formen, Texte einem Publikum zu präsentieren. Die vier Frauen, die dann um 1995 die „grauenfruppe“ gründeten, haben sich in der „Schule für Dichtung“ und im „Salon“ in der Praterstraße kennengelernt. Seither betreiben sie, zusammengefasst unter dem Verein „ARTelier“, verschiedene künstlerische Projekte: Die Collagenzeitschrift „Kunstfe ler“, Schreibwerkstätten sowie regelmäßige Auftritte als Performancegruppe. Ganz privat. Das Herzstück dieser Aktivitäten ist wohl der „ARTBITE“-Salon, zu dem die „Salondamen“ (wie sie sich selbst nennen) Seidner und Papp einmal im Monat einladen. Dieser literarische Salon findet tatsächlich, wie im Programm angekündigt, in Seidners Wohnzimmer statt, ganz privat und trotzdem offen für alle Interessierten. Der private Rahmen für diese künstlerischen Zusammenkünfte, an denen um die zwanzig KünstlerInnen und Kunstinteressierte teilnehmen, wurde aus verschiedenen Gründen gewählt. Fo t o s : g r a u e n f r u p p e ( l i n k s) , E v e l y n Ro i s ( r e c h t s) artbitekultur Elke Papp und Martina Sinowatz in Performance-Aktion: Bei günstiger Witterung übersiedelt der Salon auch mal in den Garten. links Karin Seidner, Daniela Beuren und Elke Papp: Dreiviertel der „grauenfruppe“ auf dem Balkon vor dem Wohnzimmer. rechts Zunächst aus einem ganz eigennützigen Grund, wie Elke Papp erklärt: Man erspare sich dadurch sowohl die Suche nach einem geeigneten Raum, wie etwa einem Theater, als auch die entsprechenden Kosten. Auch das Publikum ist angehalten (aber nicht verpflichtet), künstlerische Beiträge zu einem vorher vereinbarten Thema darzubieten. Ein Ziel des Salons ist, die Kommunikation zwischen VertreterInnen verschiedener Kunstsparten anzuregen: „Mir kommt vor, dass immer die gleichen Leute zu Lesungen oder zu Vernissagen gehen, und dass es da eine Vermischung gibt, war die Idee“, sagt Seidner. Bisher gab es neben Textbeiträgen bereits Videos, Malerei, Dias, Fotos, Tanz und Musik. Auch verschiedene Altersgruppen sollen sich im Salon treffen. Das Konzept der multiplen Vermischungen sei „ganz gut aufgegangen“. schen wird geplaudert, gegessen, gescherzt und geschwiegen. Beruhigend zu wissen, dass das nicht nur für uns Besucherinnen von den an.schlägen zeitweise ziemlich merkwürdig ist. „Man redet vorher noch ganz normal miteinander, und auf einmal macht man eine Kunstaktion. Das ist schon sehr unmittelbar. Das fällt mir immer mehr auf“, erzählt uns Elke Papp im Interview. Obwohl über Bekannte und FreundInnen, die jemanden mitbringen, aber auch durch Inserate immer wieder neue Leute dazustoßen, hat sich im Laufe der Jahre doch so etwas wie ein „harter Kern“ gebildet. Dadurch entsteht im Salon „eine eigene Dynamik. Daraus kann man schöpfen, aber es entstehen auch Schwierigkeiten“, meint Papp. wie ist mir halb schlecht geworden. Ich hab mir gedacht, du nährst da einen gewissen Voyeurismus.“ Im öffentlichen Raum. Obwohl es für Karin Seidner schon manchmal stressig ist, die Gastgeberin des ARTBITE-Salons zu sein, kommt eine Verlegung in einen öffentlichen Raum für sie nicht in Frage, denn „das würde sich wahrscheinlich in Richtung Veranstaltungsort entwickeln und dann überlegst du dir vielleicht, ob du nicht doch Eintritt verlangst, und auf einmal ist man dann in was, was nicht mehr dasselbe ist“. Die „grauenfruppe“ hat sehr wohl schon ihre Erfahrungen mit Auftritten in öffentlichen Räumen gesammelt. Diese waren nicht nur positiv: Eine Performance, basierend auf Texten der Wiener Schriftstellerin Elfriede Gerstl, die als Hommage an die Skandal. Das erklärte Ziel der Initiatorinnen des Salons war es immer, einen „ge- Autorin gedacht war, wurde von dieser nicht besonders wohlwollend aufgeschützten Rahmen zum Experimentienommen. Deshalb hat die „grauenren“ zu schaffen:„Leute, die am Anfang Willkommen im Salon. Zum ersten Mal zu fruppe“ auch beschlossen, „dass wir nur gelesen haben, haben dann auch Gast im Salon fällt frau die freunduns wieder auf unsere Sachen konzenSachen probiert, wie man was bringen schaftliche, fast familiäre Atmosphäre trieren. Mit eigenen Texten ist man kann.“ Dabei wurden schon einige auf. Während einige Gäste schon im schon freier“. Grenzen und Tabus berührt, was etwa gemütlichen Wohnzimmer warten, ein Auch die „grauenfruppe“ bzw. der die Wahrung der Privatsphäre betrifft – Glas Wein trinken oder sich am Buffet Verein ARTelier bekommt den langsatrotz oder gerade wegen des intimen bedienen, sind die vier Mitglieder der men Rückzug staatlicher Unterstüt„grauenfruppe“ noch im Bad und berei- Rahmens. An einem denkwürdigen zung, aber auch jener der Stadt Wien, ten sich auf ihre Performance vor. Lang- Abend war es Elke Papp selbst, die eine zu spüren. Für einzelne Projekte hatte es Grenze überschritt. Ihre Performance sam füllt sich das Wohnzimmer und immer wieder Subventionen gegeben, war als Führung durch Seidners Wohimmer mehr Leute nehmen auf der Couch, den Sesseln oder einfach auf Kis- nung gestaltet, in deren Verlauf sie auch aber „da haben wir offenbar eine gute Räume betrat, die normalerweise für die Zeit erwischt, da hab ich gedacht, die sen am Fußboden Platz. Karin Seidner sind auch wirklich daran interessiert“, GästInnen nicht zugänglich sind. Sie berichtet kurz, wer noch erwartet wird erzählt Beuren aus früheren Zeiten. Im selbst wurde dabei von Raum zu Raum und wer dieses Mal leider nicht kommen kann. Es wird beschlossen, mit der ein bisschen nackter. Daniela Beuren er- Gegensatz dazu hieß es jüngst bei einer zuständigen Behörde: „Das müsste innert sich am Tag nach dem „Skandal ART noch zu warten, bis auch die letzmich schon sehr vom Stockerl reißen“. im Salon“ bei Elke angerufen zu haben, ten GästInnen eingetroffen sind, und Trotzdem: Die erste Schreibwerkstätte sich vorerst noch einen BITE vom Buffet um ihr zu sagen, sie sei zu weit geganfür Mütter mit Kindern läuft nun seit zu genehmigen. Dann wird es spannend. gen. „Es war einerseits das, wie Elke die Elke Papp erläutert kurz das Thema des Wohnung in Besitz genommen hat. Weil März, „egal, ob wir dann eine Subvention dafür bekommen oder nicht“. Auf Abends:„Zaubern“. Klaus trägt Gedichte ich eben auch immer schon gefunden habe, dass es irrsinnig großzügig von Ka- die Frage nach den Zukunftsplänen der aus seiner Anfangszeit vor, Robert legt rin ist, ihre Räume zu öffnen.“ Auch Elkes „grauenfruppe“ und ihres Salons anteine selbst gesampelte CD ein und wortet Seidner: „Unser zehnjähriges JuNacktheit war Daniela in dieser Situaspielt dazu auf der Maultrommel. Die biläum möchten wir auf jeden Fall noch tion zuviel. „Ich hab immer die Männer „grauenfruppe“ wartet mit einer ihrer ❚ angeschaut, die dort waren und irgend- feiern!“ literarischen Performances auf. Dazwi- nächste Termine: ARTBITE-Salon: 12. 4. 2002 zum Thema „Mangel“ 7. 6. 2002 zum Thema „Geld“ Schreibwerkstätte für Mütter mit Kinderbetreuung: jeden Mittwoch ab 10.00 Uhr beides findet statt in der Schönbrunner Allee 15/3, 1120 Wien Kontakt: [email protected] april 2002an.schläge 35 Fo t o s : Ka t a l o g z u r Ya y o i Ku s a m a - A u s s t e l l u n g i n d e r Ku n s t h a l l e Wi e n kulturausstellungkusama Aufgelöstes Ich Die japanische Künstlerin Yayoi Kusama macht seit den 60er Jahren mit aktionistischen Performances und obsessiven Installationen auf sich aufmerksam. Ihre erste große Einzelschau in Mitteleuropa zeigt Einblicke in ihr selbst geschaffenes Universum aus Punkten, Mustern und Netzstrukturen. Von Angela Heissenberger Ort: Kunsthalle Wien, 7., Museumsplatz 1 (Museumsquartier); bis 28. 4., tgl. 10.00–19.00, Do 10.00–22.00 Uhr 36 an.schlägeapril 2002 Riesige, aufblasbare, phallusartige Gebilde füllen die Räume fast zur Gänze aus. Die Objekte wie auch Wände, Decke und Boden sind über und über mit Punkten auf einfärbigem Hintergrund bedeckt. Form und Raum heben sich auf, alles verschwimmt zu einem Punktemeer, das Ich ist nur noch ein einzelnes Pünktchen im Universum. „Polka Dots“ nennt die Japanerin Yayoi Kusama ihre Tupfenexzesse, mit denen sie schon früh Menschen, Tiere, Räume und Gegenstände überzog. Ein zweites Markenzeichen ihrer Arbeiten sind die „Infinity Nets“, unendliche Netzstrukturen, mit denen Kusama ebenfalls ihre Halluzinationen gestalterisch umsetzt. Selbsttherapie. Es ist einfach, Yayoi Kusamas Kunst in Hinblick auf ihre psychische Krankheit abschätzig als „verrückt“, im Sinne von nicht ernst zu neh- men, abzustempeln. „Immer wenn sie Pillen nahm“ betitelte auch „Der Standard“ den Bericht über ihre Ausstellungseröffnung in der Kunsthalle Wien. Würde die Kritik weniger herablassend ausfallen, wäre nicht bekannt, dass die heute 72jährige Japanerin seit Jahrzehnten freiwillig in einer psychiatrischen Klinik lebt? Tatsächlich wurde ihr Werk trotz reger Ausstellungstätigkeit weder von KunstkritikerInnen noch von KollegInnen kusamaausstellungkultur lerin stand sexuelle Freiheit im Mittelpunkt, andere „Begleiterscheinungen“ oder auch die geschlechtliche Identität waren sekundär – eine frühe „queere“ Sichtweise, wie frau die Austauschbarkeit der Geschlechtsmerkmale interpretieren könnte, die Yayoi Kusama tatsächlich aber nie in dieser Klarheit formuliert hat. Radikaler waren da schon ihre Kleiderentwürfe, deren provokante Löcher bzw. Aussparungen an üblicherweise züchtig bedeckten Körperstellen die taxierenden Blicke der Betrachter entlarven. Das Faible für Modedesign hat sie bis heute nicht losgelassen, wenn sie sich auch enttäuscht zeigt, dass viele ihrer Ideen ungeniert kopiert wurden. Den Ruhm und den finanziellen Erfolg ernteten andere. Unverstandene Einzelkämpferin, immer ihrer Zeit voraus oder Body & Love. 1958, nach dem Studium beleidigte Reaktion auf fehlende Anerder klassischen Nihonga-Malerei, war die 29jährige Künstlerin aus familiären kennung? Vielleicht hatte sie sich aber auch Zwängen und der konservativen Enge zu deutlich mit der internationalen Japans nach New York, in das Mekka Kunstmaschinerie angelegt, als sie der freien Kunst und Jugendkultur, sich 1966 selbst zur Biennale in Venegeflüchtet. Die Hippie-Ära war der dig einlud und die Veranstaltung mit Nährboden für ihre Body- und LoveFestivals, die vorwiegend von aufsehen- einem skandalträchtigen PublicityAuftritt persiflierte: Kaum war ihr Arerregenden Körperbemalungen gerangement von 1500 silberglänzenden prägt waren – wobei das Spektakuläre daran wohl weniger in den berühmten Spiegelkugeln auf dem Rasen vor dem italienischen Pavillon geduldet Punkten, als vielmehr den öffentlich worden, began sie, die einzelnen Kuzur Schau gestellten nackten Körpern geln – als Kritik an der Kommerzialibestand. Der soziale und politische Protest, den Kusama mit diesen frühen sierung des Kunstmarktes – um zwei Dollar pro Stück an PassantInnen zu Performances erhob, fand zwar Resonanz in der Populärkultur, ist aus heuti- verkaufen. ger Sicht aber nur bedingt ablesbar. Im Dunstkreis von Andy Warhol entRehabilitierung. 1974 kehrte Kusama nach wickelte und perfektionierte sie ihre Japan zurück und schrieb sich ihre New minimalistische Auseinandersetzung Yorker Erfahrungen in Gedichten und mit der Wirklichkeit. Damals entstanErzählungen von der Seele. Einige Liteden auch serielle Arbeiten mit Alltags- raturpreise unterstreichen ihre vielseitigegenständen – eine Idee, die Warhol ge Begabung auch in dieser Sparte. Erst von ihr geklaut habe, meint sie im seit Ende der 80er Jahre wird Yayoi KuInterview. Warhol dürfte das bessere sama in schöner Regelmäßigkeit als bilMarketingtalent gewesen sein. dende Künstlerin „wiederentdeckt“ und „Meine Kunst ist pure sexuelle Bein diverse Gruppenausstellungen gesessenheit“, lautet einer von Kusamas presst – Pop Art, Minimal Art, Abstrakter Leitsätzen. Trotz ihres politischen AnExpressionismus, Frauenkunst. Sie spruchs thematisierte sie in ihren Körselbst wird dagegen nicht müde, ihre peraktionen nie den männlichen Blick Autonomie zu betonen: „Kusama ist nur auf die Frau als Objekt oder gar sexuelle Kusama, sonst nichts.“ Bisheriger HöheGewalt. Hier setzt auch die feministipunkt ihres Schaffens: 1993 gestaltete sche Kritik an, die mangelndes Bewussie auf der Biennale in Venedig als erste stsein für den sexistischen Kontext und Künstlerin eine Einzelausstellung im die in Kusamas Arbeiten reproduzierten japanischen Pavillon. Diesmal auf offiStereotypen reklamierte. Für die Künst- zielle Einladung hin. ❚ wirklich anerkannt; in der Fachliteratur findet Yayoi Kusama kaum Erwähnung. Ihr zwanghafter Hang zu Wiederholungen wird lediglich als Ausdruck ihrer psychotischen Krankheitsschübe gewertet. Ihre Unangepasst- heit, ihre nicht in gängige Kategorien einzuordnenden Arbeiten, aber auch ihr kindliches Auftreten trugen wohl das Übrige dazu bei, dass sie in der Kunstszene weitgehend belächelt wurde. Zu wenig ideologischer Hintergrund, zu viel Unbekümmertheit, ja fast trotzige Naivität verhinderten ihren Aufstieg in den Olymp der Kunstszene. Erst Ende der 80er Jahre setzte eine Phase der Rehabilitierung ein, teilweise wird Kusama aber bis heute Unverständnis entgegengebracht. traum.projekt Charlotte Eckler und Lisa Rosenblatt all over usa Fo t o : Ru d o l f B a c h e r wir suchten im cyberspace nach traumfrauen. wow! bei feministischen verlagen der usa, connecticut, und anderen zwischenorten… seit einiger zeit ist dco auf zwei seiten unterwegs: eine seite behütet das geschehen in wien, die andere versucht, in den usa neue felder zu finden. die aspekte des zwischenraums, der zwischensprachlichen kommunikation, der zwischenzeit, rücken damit in den vordergrund. deutsch bleibt eine wichtige sprache der reflexion, nimmt aber von dieser seite aus eine abstraktion an – sie ist nicht die erlebte sprache, sondern repräsentiert eine andere kultur, einen ort auf dieser welt, wo frauen anders kommunizieren und leben, anders träumen. frauen hier im konservativen ami-land träumen auch in ihren gewohnten metaphern: von besseren bedingungen, von einem friedlicheren leben, von mehr verständnis. das erzählen zwischen zwei kulturen bringt manche frauen auf neue ideen. meine gruppe von eifrigen englishstudents (fast alle aus südamerika) waren etwa erstaunt, dass eine frau länger als 2 monate karenz bekommen kann (oder dass eine frau auch ohne mann glücklich sein kann, was aber weltweit ein aha-erlebnis sein kann). hier scheinen dagegen manche ökonomischen entwicklungen für frauen und ihre zwischenkulturelle kommunikation besonders vorteilhaft zu sein: beispielsweise feministische verlage, verlage für frauengeschichte. daher möchte ich betonen, dass eines der wichtigsten anliegen von dco bleibt, frauengeschichte für ein englisch-sprachiges publikum zu übersetzen und in den usa einen verlag zu finden, beispielsweise www.alyson.com www.feministpress.org, www.ladybugbooks.com www.naiadpress.com, www.risingtidepress.com www.sealpress.com, www.sohopress.com, www.spinstersink.com, www.kensingtonbooks.com (Zebra books) p.s. viele dieser verlage haben auch newsletter und mailing lists, die (nicht nur) verbesserte englischkenntnisse bewirken können. viel spaß wünscht euer dream coordination office: [email protected] april 2002an.schläge 37 an.klang Entfernte Welten Melodien, die durch die Jahrhunderte gereist sind, versüßen die lauen Abende und bringen gleichzeitig eingeschlafene Tanzbeine zum Schwingen. Eine Kostprobe von Regina Himmelbauer Cecilia Bartoli: Gluck Italian Arias Amarillis: G. F. Händel Bois de Colonge: Stella splendens Sequentia: Der Fluch d. Rheingoldes G. Fussenegger: Ich bin Ophelia 38 an.schlägeapril 2002 Die jüngste Musik, die dieses Mal an dieser Stelle präsentiert wird, ist „nur“ ein Viertel Jahrtausend alt. Die Mezzosopranistin Cecilia Bartoli, unumstrittene Diva vor allem im Bereich der Alten Musik, setzt ihre dramatische Stimme mit makelloser Technik gerne in den Dienst der Entdeckung unbekannterer Werke der großen Meister. Nach einer furiosen Vivaldi-CD bringt sie bisher selten zu hörende Arien aus Werken des bedeutenden Opernreformators Gluck (1714-1787) zu Gehör („Gluck Italian Arias“, Decca 467 248-2). Und auch hier wieder: Erstaunen über die rasanten Koloraturen, Berührt-Sein durch die lyrischen Momente, dazwischen viele Facetten des Ausdrucks, deren dramatische Tiefe wohl nur von wenigen SängerInnen so innig mit Leib und Seele erfasst wird wie von Cecilia Bartoli. Feinstes Musizieren im zurückhaltenderen kammermusikalischen Ton bietet das Ensemble Amarillis (Héloise & Ophélie Gaillard, Violaine Cochard) mit seiner Interpretation von Blockflöten- und Oboensonaten Georg Friedrich Händels (1685-1759) („G. F. Hamlet“, AMB 9910/Extraplatte). Oftmals zu hören, überzeugt diese Interpretation durch ihre Klarheit, ihre Einfälle, ohne dabei ins Exzentrische zu verfallen. Makellose Eleganz. Jahrhunderte zurück, musikalische entferntere Welten – spritzige Tanzmusik, dreistimmige Instrumentalsätze in sperrigen Sextakkordparallelen, rhyth- misch spitzfindige Spielstücke, humorvolle instrumentale Neckereien und Hühnergekreischimitationen. Das Ensemble Bois de Cologne (Meike Herzig und Dortohee Oberlinger, Blockflöten, Tom Daun, Harfe) hat eine abwechslungsreiche Mischung von Musik vom 14. bis zum 17. Jahrhundert zusammengestellt („Bois de Cologne“, MA20005/ Extraplatte). Schade nur, dass vor allem die Solostücke so kurz ausfallen – das überschwängliche, detailreiche und kurzweilige Spiel verrinnt viel zu schnell... Mit dem gleichen Ensemble gibt es übrigens zusammen mit der Sängerin eine stimmungsvolle Einspielung von Marienliedern des Mittelalters („Stella splendens“, MA20003/Extraplatte). Die in spanischen Handschriften des Mittelalters und der Renaissance überlieferten Lieder sind zum einen Loblieder zu Ehren der Heiligen Frau, die auch immer wieder die soziale Barmherzigkeit Marias betonen, aber auch Schilderungen von Wundern, die sie bewirkt habe. Die Auswahl auf der CD beschränkt sich vor allem auf die Anbetungslieder, was aber nicht heißt, dass von Anfang bis Ende ein ruhiger, weihevoller Ton vorherrscht – das sinnenfreudige Mittelalter kannte viele Töne der Verehrung, vom frei schwingenden Dahinströmen einer Melodie bis hin zum rhythmisch mitreißenden Tanzlied aus Freude über die „Lilie, Rose, versiegelte Quelle und würzige Olive“.Welch viel versprechende Kombination! Wer hat nicht im Deutschunterricht das Nibelungenlied gelesen, und dabei vollkommen übersehen, dass es sich bei diesen ausführlichen mittelalterlichen Texten eigentlich um gesungene Geschichten handelt? Aus der Isländischen Edda hat das Ensemble Sequentia den Beginn ausgewählt: „Der Fluch des Rheingoldes – Ein altgermanisches Epos von Gier und Rache“ (MA 20016/Extraplatte). Beginnend mit der Weissagung der Seherin, die mit zwei Stimmen vom Beginn der Welt berichtet, wird das Unheil ausgebreitet, das da unausweichlich seinen Lauf nimmt. In starken Bildern werden der unglückselige Verlauf von Liebe und Hass, von Ausgeliefert-Sein und blindwütigem Töten geschildert. Die sparsam instrumentierte Musik und der blutvolle Text gehen in dieser Rekonstruktion eine enge Verbindung ein – selbst nach so vielen Jahrhunderten viel-sagend. Noch ein Hörbuch-Tip: Gertrud Fussenegger, die in ihren Geschichten immer wieder historischen Figuren aktuelle Facetten abzugewinnen vermag, liest „Ich bin Ophelia“ (der hörverlag ISBN 3-89584-711-9). Mit ihrer noch immer energische Stimme erzählt sie überzeugend die Geschichte der alternden Schauspielerin im noblen SeniorInnenheim, die ganz in ihrer ehemaligen Glanzrolle, der Ophelia aus Shakespeares Hamlet, aufgeht und die Rolle mit ihrer eigenen zurechtgerichteten Erinnerung an ihr Leben vermischt. ❚ lese.zeichen West-Amazonien Vom Innsbrucker ArchFem veranstaltete „Erzählcafés“ über die Anfänge der Neuen Frauenbewegung führten zur Idee eines Buches, das Frauen weit über das Land Tirol hinaus bewegt. Von Helga Pankratz „Innsbruck liegt am Amazonas“ – diese von Barbara Hundegger stammende Gedichtzeile, die mir schon vor vielen Jahren sehr gefallen hat, kam mir wieder in den Sinn, als ich „vielstimmig.mancherorts“ las. Die sorgfältig gestaltete Dokumentation lässt Innsbrucks „Amazonen“ vor dem geistigen Auge Gestalt annehmen: Wie sie dem Kruzifix die Streitaxt entgegen halten und die Subventions-Verweigerung der „Schwarzen Mander“ im Landtag mit ihrer Subordinations-Verweigerung quittieren.„Vergelt’s Gott!“. Seit 30 Jahren, mit immer wieder neuer Kraft. Das Buch versammelt 21 Beiträge von 29 Autorinnen aus feministischer Politikwissenschaft, Pädagogik, Psychologie und Theologie, aus der Tiroler Künstlerinnen- und Frauenprojekteszene. Aus Erna Appelts Vorwort spricht große Anerkennung für die standhafte Radikalität im politisch tiefkonservativen Milieu des Landes. Dieses Milieu nimmt denn auch Lisa Gensluckner unter die Lupe – und stellt fest, dass auch die für Tirol so typische Traditionalität nicht monolithisch ist. Schließlich ging auch ein kritischer Ansatz wie das Kirchenvolksbegehren im Jahr 1995 von Tirol aus. Fest steht aber auch, dass die (autonome) Frauenbewegung in den Gremien mit politischer Macht so gut wie keine Verbündeten vorfindet. Hildegard Knapp erinnert daran, dass die konservative Wende nicht erst vor zwei Jahren begann – sondern etwa 1983, mit dem Ende der Ära Kreisky –, und dass die Innsbruckerinnen darauf mit zwischenzeitlich recht erfolgreichen breiten Allianzen wie „Weiberrat“ und „Frauenplattform“ reagierten. Die feministischen Theologinnen Ruth Fricke-Pöder und Gertraud Ladner referieren unter anderem die Geschichte der Katholischen Frauenbewegung des Landes, die 1999 die Einrichtung eines Frauenreferats und einer Frauenkommission der Diözese erreichte, die aber auch Sparmaßnahmen hinnehmen muss, durch die Frauen in der Kirche erneut vom „Amt“ ins „Ehrenamt“ zurückgedrängt werden. Problemzonen der Frauenbewegung, die von weit mehr als nur lokaler Relevanz sind, analysiert Monika Windisch: Individualisierende Aufsplitterung der politischen Artikulation des Lesbischen durch Lifestyle-Diskurse etwa. Oder der (zer-)störende Einfluss marktwirtschaftlicher Logik auf Frauenprojekte am Beispiel der 1994 bundesweit eingeführten „Effizienz“-Kriterien für die Vergabe von Fördermitteln. Christine Regensburger untersucht „Feministische Öffentlichkeit“, worunter das Frauenzentrum als öffentlicher (d.h. politisch relevanter) Raum nur für Frauen ebenso fällt, wie Plakate, Pickerln, Flugblätter, Demos, Graffiti und Aktionen aus 30 Jahren. Die historische Entwicklung vom Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft (AEP) zu den Frauenabenden an „gemischten“ Orten und dann zu „women only“ – und den damit verbundenen Wandel von (Selbst-)Definitionen – zeichnet Verena Schlichtmeier nach. Stellvertretend für viele andere stellt Sonja Prieth einige ausgewählte, sehr unterschiedliche Frauen-Initiativen außerhalb Innsbrucks vor: Die Plattform Außerferner Frauen (PAF), die mit dem Frauenzentrum B.A.S.I.S. verbunden ist, und die seit den 70er Jahren entstandenen „Frauentreffs“ in mittlerweile 24 Tiroler Orten. Monika Windisch schließlich reflektiert über Generationen. Sie fasst dabei Feminismus als einen ständigen Entwicklungs- und Aushandlungsprozess auf, sowohl innerhalb der eigenen Biographie als auch zwischen Frauen, in ständigem Bezug auf das gesamtgesellschaftliche Hier und Jetzt. Insofern ist Feminismus – entgegen dem ständigen Totsagen – höchst lebendig. Weitere Beiträge schlagen themenzentrierte Bögen über 30 Jahre bewegte Geschichte: Fristenlösung, Frauenforschung, Arbeit, sexualisierte und familiäre Gewalt... Abschließend stellen sich Innsbrucks Künstlerinnen vor, deren Plakate auch uns im „fernen Osten“ – mancher(Frauen)orts – ein stets inspirierender Anblick sind. ❚ vielstimmig. mancherorts Hg. von Lisa Gensluckner, Christine Regensburger, Verena Schlichtmeier, Helga Treichl, Monika Windisch Die Neue Frauenbewegung in Tirol seit 1970. Studienverlag 2001, 28,80 E (Ö) april 2002an.schläge 39 lese.zeichen Weiblich, indigen, arm Quietschgedichte Wilde Mutterliebe „Die indigene Frau in Guatemala erleidet die Diskriminierung ab dem Moment, wo sie geboren wird, ja sogar schon bevor sie geboren ist; die Probleme, denen sie sich stellen muss, ergeben sich aus ihren Eigenschaften, Frau, indigen und arm zu sein.“ Dreifache Diskriminierung – das war der Grund, warum indigene guatemaltekische Frauen den Kampf um demokratische Strukturen nicht mehr allein den Männern überließen, sondern begannen, eigene Frauenräume zu schaffen: als Guerrilleras, als Gründerinnen, Mitarbeiterinnen und Rat-Suchende in indigenen Frauenorganisationen. Nicht prototypische Helden à la Che Guevara treten in Kühhas‘ Werk in Aktion. Vielmehr ist es eine Vielzahl an Frauen, die sich aktiv und organisiert gegen bestehende Machstrukturen zur Wehr setzt und Genderbeziehungen als Teil ihrer Unterdrückung begreift. Die Autorin lässt die Frauen selbst über lange Passagen zu Wort kommen, sodass viel von der persönlichen Betroffenheit und vom weiblichen Alltag ans Tageslicht tritt.Wie gehen Frauen mit ihrer Marginalisierung um? Welche Visionen einer demokratischen Gesellschaft präsentieren sie? Mit welchen Problemen und Herausforderungen sind die indigenen Frauenorganisationen konfrontiert worden, und welche Auswirkungen hatte dies auf ihre Arbeit? Für einen ersten Einblick in die Thematik weiblicher politischer Partizipation ist dieses Werk ob seiner Detailliertheit zwar nur bedingt zu empfehlen, die beeindruckende Fülle von Informationen über indigene Frauenorganisationen, über ihre Geschichte und ihre Veränderungen macht es für Spezialistinnen und näher Interessierte allerdings zu einer Fundgrube. Karin Eckert Ich mag Gedichte, denke ich laut, während ich mir Elfriede Czurdas Gedichte vorlese. Nicht alle Gedichte mag ich, aber diese hier, die Sindsgedichte, sind Gedichte, die ich mag. Ich mag es, wie die Sprache sich zusammenzieht, wie die Autorin die Sprache quetscht, wie die Sprache am „Quetschenbaum“ hängt, wie die Sprache quietscht! Es kann ein vergnügtes Quietschen sein, kann aber auch ein erschrockenes Quietschen sein, wenn die Sprache bemerkt, was in ihr steckt. Und da steckt nun einmal viel mehr, als im alltäglichen SprachGebrauch heraus darf! Und, links besehen, ist das erschreckte Quietschen der Sindsgedichte auch ein übermütiges Quietschen, weil die Sprache sich von einer Seite zeigen darf, die ihr zweckdienlicher Gebrauch nicht vorsieht. Die Sprache will nicht immer einem Zweck dienen, sie will sich nicht immer einem Zweck unterordnen. Der Zweck und die Sprache sind, wie sie sind. Dieses „wie sie sind“ stellen die Sindsgedichte dar und infrage, sie ringen mit der in der Sprache versteckten Zumutung,Vermutung und Entmutigung. Sie arbeiten dabei mit der fröhlichen Wissenschaft der kleinen Kunstgriffe, die die Sprachgewalt verweigern und die, wie wir von Judo und Wendo wissen, sehr wirkungsvoll sein können. Die Sindsgedichte nehmen es auf sich, gegen die Macht der Vernunft, die die Vernunft der Macht ist, alphabetisch anzuspielen am „schlachtfeld des sagens“. Das individuelle Glücksstreben aber behauptet sich z.B. als Nashornkind in seinem Aufbegehren gegen das „Nashornhorn“, an dem – die Nashornmama weiß es schon – kein Weg vorbeiführt.Wir spielen mit und gegen die Regel:„laut lacht die löwin“. Ich lache mit. Ich mag Gedichte. Ilse Kilic In einem Interview aus dem Jahr 1986 spricht Louise Bourgeois, amerikanische Bildhauerin mit französischen Wurzeln, über die Gründe, warum sie erst in Amerika zur Bildhauerin wurde und wie ihr ganzes Werk auch von ihrer „wilden Mutterliebe“ erfüllt ist, einer Mutter, die als Füchsin mit abgeschlagenem Kopf und aufgeschlitzter Kehle dargestellt wird. Dieser kleine Ausschnitt aus einem der vielen in diesem schwergewichtigen Band enthaltenen Interviews zeigt schon, dass nicht nur Kunsthistorikerinnen, sondern auch alle anderen, die sich von den Objekten Louise Bourgeois‘ beunruhigen lassen, hier in diesem Buch fündig werden können. Sei es in den Tagebuchauszügen, die ihre lebenslange Auseinandersetzung mit den Bedingungen künstlerischen Schaffens bezeugen oder sei es in den Interviews aus den letzten zwanzig Jahren, in denen die Künstlerin sich auch von ihrer ironischen und humorvollen Seite zeigt. Helga Widtmann Barbara Kühhas: Die indigenen Frauen Guatemalas Elfriede Czurda: Wo bin ich. Wo ist es Brandes & Apsel/Südwind 2000, 20,50 E (Ö) Sindsgedichte. Literaturverlag Droschl 2002, 18 E (Ö) k Schriften und Interviews 1923–2000. Herausgeben, zusammengestellt und mit Beiträgen von Marie-Laure Bernadac und Hans-Ulrich. Ammann Verlag 2001, 41,35 E (Ö) Handlungsbedarf „Der Umgang mit Gewalt unter Frauen in lesbischen und feministischen Zusammenhängen“ lautet der Untertitel des Sammelbandes, in dem – verständlich und mit alltäglichen Beispielen – Gewalterfahrungen, Strategien gegen Gewalt, neue Möglichkeiten sowie Perspektiven zum Umgang mit Gewalt diskutiert werden. Die Beiträge von verschiedenen Autorinnen beschäftigen k k k Frauenzimm Reconstruction of the Father k k k k Louise Bourgeois: Destruction of the Father – 1 0 7 0 W i e n , Z i e g l e r g a s s e 2 8 • Te l . 0 1 / 5 2 2 4 8 9 2 • Fa x 0 1 / 5 2 2 6 3 2 0 • f r a u e n z i m m e r @ a o n . a t • w w w. f r a u e n z i m m e r. a t 40 an.schlägeapril 2002 lese.zeichen sich beispielsweise mit Mobbing, Ächtung und Ausschluss in Frauen- und Lesbenbeziehungen. Es werden unterschiedliche Formen von Gewalt aufgegriffen: unter Freundinnen, in Liebesbeziehungen, bei Projekten oder auch in „Szene“-Lokalen. Besonderes Interesse gilt der Frage, wie sich strukturelle Gewalt – Rassismus, (Hetero-) Sexismus, Pornographie, Klassizismus – auf lesbische Bezüge und Beziehungen auswirkt. Für die Autorinnen werden die gesellschaftlichen Unterdrückungsstrukturen unter anderem durch Tabuisierung und Verschleierung aufrechterhalten. Das Buch fordert, diese Gewalt- und Machtstrukturen aufzuzeigen, und möchte Frauen darin bestärken, persönlich und miteinander Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Ewa Dziedzic Entscheidend Einschneidend Hg. von Ebner/Goutrie/Newald/Pewny/Schönpflug/ Steininger/Wochner Milena Verlag 2001, 17,90 E (Ö) Grabenkämpfe Die Gentechnik war in den vergangenen Jahren ein brisantes mediales Thema. Anfängliche Hysterie und Angst vor dieser Technologie sind durch das große Angebot von Information gemildert worden. Heute wird immer weniger über die neue Technik der Genmanipulation informiert, seltener von den möglichen Risiken gesprochen, hingegen werden mehr Hürden der praktischen Anwendung der Gentechnik aus dem Weg geräumt. Der Versuch, sie als neue vermarktungsfähige Innovation in das Wirtschaftsleben zu integrieren, fand im Jahr 1998 durch die Schaffung des patentrechtlichen Schutzes von gentechnischen Erfindungen durch das Europäische Parlament statt. Susanne Pernicka beschreibt den politischen und ökonomischen Kampf zwischen den AkteurInnen bis zur Beschlussfassung. Sie selbst versteht ihr Buch auch als Beispiel für diese Machtverhältnisse innerhalb der EU. Auf philosophische oder geschichtliche Zusammenhänge – wie die „Grüne Revolution in Indien“ – muss die Leserin verzichten. Diese Tatsache schmälert jedoch in keiner Weise die Qualität des Buches, das aus wirtschaftlicher und weniger aus ökologischer Perspektive geschrieben wurde. „Wem gehören die Gene“ gewährt der Leserin Einblicke in die praktische Umsetzung der theoretischen Prozesse innerhalb der Europäischen Union. Das Buch liest sich sozusagen wie eine wirtschaftliche Backstage-Erzählung über die Bühne der Union. Eva Melnik neu.land Susanne Pernicka: Wem gehören die Gene? Patente auf Leben für ein neues Wachstumsregime. Argument 2001, 17,90 E (Ö) Familienstrafe J a s m i n a J a n k o v i c’ Alles wandelt sich, nur das Geschlechterverhältnis nicht: Die europäischen Arbeitsmärkte sind im Umbruch, der Abschied von der „Normalerwerbsbiographie“ scheint unaufhaltsam. Wenngleich die Erwerbsquote von Frauen in der EU in den letzten dreißig Jahren gestiegen ist und Frauen langsam in „Männerberufe“ eindringen, bleibt zumindest ein Faktor konstant: die „Familienstrafe“. Kinderkriegen und Reproduktionsarbeit bringen nach wie vor massive Nachteile für Frauen, vor allem was beruflichen Aufstieg und soziale Absicherung betrifft. Der vorliegende interdisziplinäre Sammelband, in dem vorwiegend französische AutorInnen die Arbeitsmarktsituationen von Frauen und Männern vergleichend analysieren, liefert ein gutes Bild über den Umgang einzelner europäischer Staaten mit der Erwerbstätigkeit von Frauen und den Wandel von sogenannter Frauenarbeit. Gutes Beispiel hierfür ist der klassisch weibliche Beruf der Sekretärin: Anforderungen und Arbeitszeit dieses Berufsstandes steigen kontinuierlich, während Entlohnung und Prestige hinterher hinken. Die AutorInnen bringen spannende neue Aspekte in die Debatte ein, wie etwa die gesellschaftliche Regulierung der Zeit und urbane Strukturen und ihre nicht unerheblichen Auswirkungen auf die „Frauenarbeit“. Claudia Saller Revolution für AnfängerInnen Frauenarbeit – Männerarbeit Neue Muster der Ungleichheit auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Fo t o : M a g d a l e n a B l a s zc z u k Revolutionen waren ja nie gerade eine österreichische Spezialität. Vertragen sich nicht besonders mit Gemütlichkeit und „Passt schon“ – Mentalität. Aber jetzt kündigt sich möglicherweise die erste österreichische Revolution an, ausgerechnet in einem Bereich, in dem eher Evolutionsvorgänge gefragt wären. Sprache in hundert Stunden lernen! Instant – Kurse, Deutsch light, Landeskunde inklusive! Mehrfachbonus! Turbo – Integration! Profitieren Sie von unserer neuen, revolutionären Methode! Wie kann jedoch diese einmalige Methode ausschauen, die den Sprachlernprozess revolutionieren soll? Achtzig Stunden Sprache, zwanzig Stunden Staatsbürgerkunde zum Beispiel? Ja, Österreich ist ein Land der StaatsbürgerInnen. Nicht eines der Bürger und Bürgerinnen. Tja, du kommst in dieses Land als BürgerIn ohne Staat, hast ein Jahr lang Zeit, um Deutsch in hundert Unterrichtsstunden zu lernen, bekommst es im Alltag leider selten zu hören. In einer der ersten Lektionen heißt es „Guten Tag“, es bringt dir eigentlich nicht viel und bedeutet wenig im „Grüß Gott“ – und „Mahlzeit“ – Land. Na ja, spielt wahrscheinlich eh keine große Rolle. Viel verstehen sollst du ja nicht. Für das, was dein Chef sagt, und für Schlagzeilen der „Kronen Zeitung“ ist es ja wohl ausreichend, wenn du diese hundert Stunden hinter dich bringst. Hauptsache, du bekommst die begehrte Bestätigung, bist „integriert“, darfst da bleiben und weiter Klos putzen. Und bezahlen darfst du natürlich auch. Und zwar immer mehr, wenn du es im ersten Jahr nicht schaffst. Und vielleicht kommt eines Tages das Zauberwort „Staats-“ vor „BürgerIn“. Du verstehst zwar nicht, warum du immer noch „Tschusch“ genannt wirst, warum du als Frau immer noch weniger verdienst, warum du bei „Guten Tag“ immer noch schief angeschaut wirst. Tut uns leid: Für die Beantwortung solcher Fragen sind keine Kurse vorgesehen. Und von den Revolutionen hätten wir eigentlich auch schon genug. Hg. von Beate Krais/Margaret Maruani, Campus 2001, 41,10 E (Ö) april 2002an.schläge 41 ge.fragt Wer war die unerbittliche Kritikerin, die als emanzipierte Frau sich selbst nicht als Feministin bezeichnete? Antworten bis 12. April an die Redaktion 1030 Wien, Hetzgasse 42/1, T. 01/920 16 76, Fax: 01/715 98 88, e-mail: [email protected] Scharfe Zunge Von Elke Koch Auflösung aus 3/02 Unsere März-Heldin, aus deren Verwundungen Literatur entstand, war Nelly Sachs. Wieder einmal wusste dies eine Vorarlbergerin, nämlich Elfie Knapp aus Feldkirch. Herzlichen Glückwunsch von der anderen Seite Österreichs! 42 an.schlägeapril 2002 Am 21. Juni 1912 wird unsere Frühlingsheldin in Seattle geboren. Als sie sechs ist, werden ihre Eltern durch die große Grippeepidemie dahingerafft – unsere Heldin samt drei jüngeren Brüdern wird von den beiden Großelternpaaren aufgezogen: eines davon streng katholisch, das andere eher liberal-protestantisch. Vor allem das erzkatholische Umfeld macht unserer Heldin zu schaffen, ihre unerquicklichen Erfahrungen verarbeitet sie später in ihren „Memories of a Catholic Girlhood“. Jedenfalls legen die Großeltern großen Wert auf eine gediegene Ausbildung, und so wird unsere theaterbegeisterte Rätselfrau nach der High School auf das renommierte Vassar-College geschickt. In Vassar stellt sie fest, dass ihr das Schreiben leichter fällt als das Schauspielern – aus Protest gegen die konservative und bigotte Collegepolitik gründet sie eine neue Studentinnenzeitung und wird deswegen fast von der Universität verwiesen. 1933 stürzt sich unsere 21jährige Heldin in das intellektuelle Leben New Yorks. Die Wirtschaftskrise ist auf dem Höhepunkt, und unter der New Yorker Intelligentia gibt es derart viele KommunistInnen, dass Norman Mailer meint, die Stadt sei „the most in- teresting part of the Soviet Union“. In diesem pulsierenden Umfeld richtet sie sich ein. Sie arbeitet als Kritikerin und Lektorin, lehrt an verschiedenen Colleges Literatur. Schnell avanciert sie zur meist gefürchtetsten Kritikerin der Literatur- und Theaterszene. Sie ist klug, elegant, scharfsinnig und verfügt über große Ausstrahlung. Mit ihrer literarischen Meinung ist sie unerbittlich. Nachdem der berühmte Theaterschriftsteller John Osborne sein fünftes Stück publiziert hat, schreibt sie sarkastisch, sie warte immer noch auf sein zweites Werk. Ihr Streit mit Lillian Hellman ist legendär. Noch 1980 behauptet sie im Fernsehen, alles was ihre Konkurrentin schreibe, sei eine Lüge. („Every word she writes is a lie, including and and the.“) Hellman fordert 2,35 Millionen Dollar Schadenersatz, gewinnt den Prozess in erster Instanz – und stirbt dann. Unerbittlich ist unsere Heldin auch in ihrem politischen Engagement. Sie sympathisiert mit den TrotzkistInnen, ist in den 60er-Jahren aktiv in der AntiKriegs-Bewegung und wird beschuldigt, mit ihren Reportagen aus Südvietnam „vor allem den Interessen der USA zu schaden“. 1963 erscheint ihr Roman „Die Clique“ und wird von ihren männlichen Kollegen in der Luft zerrissen: Es handle sich um ein militantes feministisches Pamphlet, meint ein Kritiker. Für unsere Heldin selbst ist es nicht mehr als „die Geschichte des Verlustes des Glaubens an den Fortschritt, an die Idee des Fortschritts“. Eine erklärte Feministin ist unsere Ratefrau nie. In einem Interview erklärt sie, sie kenne „keine Intellektuelle, die gleichzeitig Feministin sei“. Sie hält nichts von Simone de Beauvoir, allerdings pflegt sie eine tiefe Freundschaft mit Hannah Ahrendt, die sie vehement gegen alle Angriffe nach der Veröffentlichung ihres Eichmann-Buches verteidigt und deren Nachlassverwalterin sie später wird. In ihren Essays deckt unsere Heldin ein weites Feld ab. Die Themen reichen von sexueller Emanzipation (sie selbst lässt sich auf vier Ehen ein und genießt nach eigenen Aussagen mehrere hundert Liebhaber), Kommunismus, Atomwaffenproblematik, Vietnam und Watergate bis hin zur Kritik am ständig wachsenden Konsumwahn. In einem ihrer meist diskutierten Texte („America the Beautiful: The Humanist in the Bathtub“) lässt sie sich über die Pseudogleichheit aus, die der Shopping-Rausch mit sich bringt:„ …an equality of things rather than of persons ... We are a nation of twenty million bathrooms, with a humanist in every tub.“ ❚ an.künden musik.tanz 4.–13. 4., 20.00, Wien 4 Women. Ch: Saskia Hölbling. Mit A. Juren, H. Kinzelhofer u.a. dietheater Künstlerhaus, 1., Karlsplatz 5, T. 587 05 04 7. 4., 15.30, Wien Jennifer Bate. Orgel Konzerthaus, Großer Saal, 3., Lothringerstraße 20, T. 242 002 10. 4., 20.00, St. Pölten Carla Bley/Andy Sheppard/Steve Swallow. Jazz 26.4., 20.00, Wien Winnetou 1 super 8. Mit Lisa Spalt als Winnetou, Magdalena Knapp-Menzel als Old Shatterhand, Ilse Kilic als Tangua u.a. Amerlingahaus, 7., Stiftgasse 8 t h e a te r . ka b a r e t t 2.–6. 4., 19.00, Salzburg Drei Schwestern. R: R. Rustler-Ourth Elisabethbühne, 5020, Erzabt-KlotzStraße 22, T. 0662/80 85/0 2.–13. 4., 20.00, Wien Andrea Händler: „Paradies“ Bühne im Hof, 3100, Linzer Straße 18, T. 02742/35 22 91 Vindobona, 20., Wallensteinplatz 6., T. 332 42 31 13. 4., 15.30, 14. 4., 10.30, Wien Wiener Kammerorchester. Dirigentin: Gloria Isabel Ramos Triano ab 4. 4., 20.00, Wien EiferSucht. Von Esther Vilar, R: Christine Wipplinger. Konzerthaus, Mozart-Saal, 3., Lothringerstraße 20, T. 242 002 Theater die Tribüne, im Café Landmann (neben Burgtheater), 1., Dr.-Karl-Lueger-Ring 4, T. 533 84 85 13.–20. 4., 20.00, Wien Tango contigo. Mit Maria Düchler (Akkordeon), Jella Jost (Stimme) und Barbara Ruppnig (Klavier) Bar & Co, 1., Drachengasse 2, T. 512 13 54 14. 4., 20.00, Wien Anne Wylie:„Songs & Sounds of Ireland“ Orpheum, 22., Steigenteschgasse 94b, T. 481 17 17 17.–20. 4., 22.00, 21. 4., 11.00, Wien Helen Schneider:„Transformations Ver. 0.1“. Ein Trip durch die psychedelisch transformierten Welten der Gebrüder Grimm. Nach Texten von A. Sexton 5.4., 19.30, Wolkersdorf Benefizveranstaltung „Haus der Frau“. Kabarett von Eva Poltrona: „immer wieder“ – gschichtln und vieles mehr Schloß Wolkersdorf, 2120, Schloßplatz 2 4.–6. 4., 20.30, Wien Todschick. Forumtheater nach A. Boal, R: Margarete Meixner. Mit P. Pfalzer, S.Pultz, I.Hammer-Tschepisch, u.a. kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 5.–6., 19.–20. u. 26.–27. 4., 20.00, Wien Tamara Stadnikow: „Simpl wie früher“ Schauspielhaus, 9., Porzellangasse 19, T. 317 01 01/18 Kabarett Stadnikow, 1., Biberstraße 2, T. 512 54 00 18. 4., 20.00, Wien Monika Stadler & Franz Schmuck: „Harfe & Percussion“ 8. 4., 20.30, Wien Angela Waldegg: „Histörrische Frauen: Aysel Özakin” AERA, 1., Gonzagagasse 11, T. 533 53 14 kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 19.4., 20.00–22.00, Wien Happy Our: Piano-Life-Music von Brigitte Frauencafé, 8., Lange Gasse 11 23. 4., 20.30, Wien Celia Mara kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 24.–28. 4., Wien Hear I am. Int. Musikerinnenfestival: Electric Violin meets Electric Indigo (24.4.), United Women`s Orchestra (25.4.), Komponistinnen um Mozart (26.4.), Ingeborg Freytag, Zrazy (27.4.), Collective Trio (28.4.) kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 30. 4., 15–18.00, Wien 3. Babyclubbing im WUK WUK, 9., Währinger Straße 59, T. 40 121/44 film 11. 4., 20.00, 13. 4., 22.00, Bregenz La saison des hommes – Zeit der Männer, Zeit der Frauen Metro-Kino Bregenz 23. 4., 20.30, Wien Antiglobalisierung und Utopie. Filmund Diskussion zu Christina von Braun: „Vom Wunschtraum zum Alptraum“ (BRD 1984) und Marea:„Le Donne“ (I 2001); Konzert von Celia Mara kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 21.4., 16.00, Wien Kosova TRANSIT. Erzählungen und Bilder von Frauen aus Kosova. (78 min, albanisch mdU) Regie und Buch: Susanne Guggenberger Filmcasino, 5., Margaretenstraße 78, T. 587 90 62 9.–28. 4., 20.00, Wien Medea. Nach Euripides, Prosafassung von Susanne Wolf Schauspielhaus, 9., Porzellangasse 19, T. 317 01 01 10.–20. 4., 20.30, Wien Cyberflug der Rebellinnen. Tanztheater. R: Corinne Eckenstein. Mit S. Browne, A. Morawetz, J. Pihnlein, u.a. kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 26. 4., 20.00, St. Pölten Andrea Händler: „Paradies“ Bühne im Hof, 3100, Linzer Straße 18, T. 02742/35 22 91 29. 4., 20.00, Wien Die Prayner Players: „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“. Theatershow „Lebenszeichen“ von Jane Martin Sargfabrik, 14., Goldschlagstraße 169, T. 988 98 ab 30. 4., 20.00, Wien Dolores Schmidinger: „Operation Punschkrapferl“ ab 3. 4., 18–20.00, Zwettl Deutsch für Ausländerinnen. Mit Anschela Ehrgott Anm.: Frauenberatung, 3910, Galgenbergstraße 2, T: 02822/522 71/0; eur 36,34 5.–7. 4., Salzburg Der Teppich meines Lebens. Autobiographische Schreibwerkstatt Anm.: Bildungshaus St. Virgil, 5026, Ernst Grein-Straße 14, T. 0662/65 901/14 5.–6. 4., Graz Internet-Vertiefung. Mit Brigitte Hinteregger GewiLab, Uni Graz, Wallzentrum. Anm.: Frauenservice, 8020, Idlhofgasse 20, T. 0316/71 60 22; eur 66,– ab 5. 4., 9–13.00, Wien EDV für Frauen II Anm.: VHS Landstraße, 3., Hainburgerstraße 29, T. 715 08 00; eur 159,88 5.–6. 4., Wien Selbstbewusst reden – selbstsicher auftreten. Mit Gerda Miggitsch Info u. Anm.: ega, 6., Windmühlgasse 26, T. 589 80/0; eur 72,– 5.–6. 4., Wien Zur Ruhe kommen. Mit Brigitte Mensens-Fritz Info u. Anm.: ega, 6., Windmühlgasse 26, T. 589 80/0; eur 72,– 6. 4., 10–17.00, Wien Vernetzungen: Ein Diskurs über Globalisierung und Widerstand. Workshops mit Susanne Schunter-Kleemann, Karin Lukas, Gerti Perlaki u.a. Anm.: kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 6. 4., 10–17.00, Wien Websites suchmaschinenfreundlich gestalten Anm.: Webakademie Wien, 1., Schottenring 33, T. 96 90 207; eur 305,– 7. 4., Bregenz Jahresgruppe Balancing. Mit Claudia Golomb und Lidija Milon PfadfinderInnenheim Thalbachbergstraße. Anm.: Frauengetriebe, 6900, Schillerstraße 2, T. 05574/45 538 7. 4., 10–17.00, Wien Kommunikationswerkzeuge für Projektleiterinnen Anm.: Webakademie Wien, 1., Schottenring 33, T. 96 90 207; eur 305,– ab 8. 4., 19–21.00, Zwettl Maltherapie. Mit Susanne Temper Anm.: Frauenberatung, 3910, Galgenbergstraße 2, T: 02822/522 71/0; eur 15,– ab 8. 4., 18.30, Graz Jahrestherapiegruppe für Frauen. Mit Christa Leibnitz und Karin Winkler Anm.: Frauenservice, 8020, Idlhofgasse 20, T. 0316/71 60 22; eur 131,– 6. 4., 9–17.00, Zwettl Kerbschnitzen in Holz, Grundübungen. Mit Birgit Reif EiferSucht Die Anwältin Helen lebt in einer Idylle. Erfolgreich im Beruf und seit 20 Jahren glücklich verheiratet. Glaubt sie. Bis sie von der Geliebten ihres Mannes einen Brief erhält. So weit, so trivial – stammte diese böse Komödie nicht von Esther Vilar. Nicole Fendesack, Christiane Kain und Birgit Krammer liefern sich das Gefecht rund um das leidige Thema „EiferSucht“. Ungewöhnlich ist auch die Spielstätte: im Café Landtmann, neben dem Burgtheater. Ort: Theater die Tribüne, 1., Dr.-Karl-Lueger-Ring 4, T. 01/533 84 85; ab 4. 4., 20.00 Uhr 11. u. 13. 4., Wien Internet spezial für Anwenderinnen. Mit Sabine Bauer Info u. Anm.: ega, 6., Windmühlgasse 26, T. 589 80/0; eur 80,– ab 12. 4., 18–20.00, Zwettl Nette kleine Spiele für jeden PC Anm.: Frauenberatung, 3910, Galgenbergstraße 2, T: 02822/522 71/0; eur 69,04 12.–13. 4., Linz Schritt für Schritt zur eigenen Web-Präsenz Anm.: Webakademie Linz, Uni Linz, 4040, Altenbergstrasse 69, T. 0676/841 874 16; eur 335,– 12. 4., 9.30–12.30, Salzburg Vernetzungstreffen Feministische Mädchenarbeit: „Mädchenbilder in den Medien“. Mit Gitta Mühlen-Achs 12.–13. 4., Bregenz Genderkompetenz. Gender Training für eine geschlechtergerechte Praxis. Mit Renate Fleisch und Martina Lehner Hotel Messmer, Bregenz. Info u. Anm.: Frauengetriebe, 6900, Schillerstraße 2, T. 05574/45 538 ab 12. 4., 17–20.00, Wien Selbstmanagement im Beruf. Mit Brigitte Mensens-Fritz Info u. Anm.: ega, 6., Windmühlgasse 26, T. 589 80/0; eur 72,– 12.–13. 4., Wien Dicke Luft? Vom Konflikt zum Konsens. Mit Gerda Miggitsch Info u. Anm.: ega, 6., Windmühlgasse 26, T. 589 80/0; eur 72,– 12.–13. 4., Wien Rhetorik für Frauen II. Mit Andrea Broz Anm.: VHS Landstraße, 3., Hainburgerstraße 29, T. 715 08 00; eur 84,– Seminarraum Akzente. Anm.: make it – Büro für Mädchenförderung, 5020, Glockengasse 4c, T. 0662/84 92 91/11 12.–14. 4., Wien Unbeschreiblich weiblich: Frauen zwischen Barbie und Grace Jones. Mit Sabine Kern und Sonja Hintermeier ab 9. 4., 19–20.00, Zwettl Ungehalten – gehalten. Schwimmkurs für Frauen. Mit Theresia Blatnek-Wondraczek 12. 4., 15–20.00, Graz Halten oder Loslassen. Ein kreativer Nachmittag mit Malen, Tanzen und Entspannungsübungen. Mit Christine Saiko-Jogan Anm.: VHS Landstraße, 3., Hainburgerstraße 29, T. 715 08 00; eur 108,– Hallenbad Stift Zwettl. Anm.: Frauenberatung, 3910, Galgenbergstraße 2, T: 02822/522 71/0; eur 36,34 Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98; eur 12,– ab 3. 4., 18–19.30, Hollabrunn Windword-Aufbaukurs. Mit Brigitte Jirsa 10. u. 17. 4., 18–20.30, Graz Den Rücken stärken. Mit Katharina Krassnig 12.–13. 4., Graz Stimme, Sprechtechnik und Präsentation. Mit Monika Schmidt Anm.: Frauenberatungs- und -bildungszentrum, 2020, Kirchenplatz 1-2, T. 02952/21 82; eur 58,10/46,50 Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98; eur 40,– Café Palaver, 8020, Griesgasse 8. Anm.: Frauenservice, 8020, Idlhofgasse 20, T. 0316/71 60 22; eur 80,– Orpheum, 22., Steigenteschgasse 94b, T. 481 17 17 30. 4.–7. 5., 20.00, Wien Le Balayeur (Der Straßenkehrer). Clown-Musiktheater. Mit A. Walenta dietheater Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, T. 587 05 04 s e m i n a r . w o rk s h o p Anm.: Frauenberatung, 3910, Galgenbergstraße 2, T: 02822/522 71/0; eur 15,– 12. u. 19. 4., 17–19.00, Wien Porträtfotografie für Anfängerinnen. Mit Nicole Aders Anm.: VHS Landstraße, 3., Hainburgerstraße 29, T. 715 08 00; eur 36,– 13.–14. 4., Wien Future-Talk. Kommunikationstraining für Frauen. Mit Karin Hofer Anm.: VHS Penzing, 14., Linzer Straße 146, T. 914 22 55; eur 54,50 april 2002an.schläge 43 an.künden 13.–14. 4., Wien Radioworkshop. Mit Dagmar Kogoj Anm.: VHS Landstraße, 3., Hainburgerstr. 29, T. 715 08 00; eur 98,84 15.–16. 4., 18–21.30, Wien Word I: Texte schön gestalten. Mit Irmgard Klammer 26.–27. 4., Wien „Anziehungs“-Kraft. Das etwas andere Selbstbewusstseinstraining. Mit Doris Gartner 10. 4., 19.00, Stift Vorau Sylvia Groth: „Die Gebärmutter – ein wichtiges Organ. Vom Sinn und Unsinn von Unterleibsoperationen“ 24. 4., 19.00, Salzburg Evelyn Hettrich: „Alternative Behandlungsmöglichkeiten bei Wechselbeschwerden“ Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71; eur 109,50 Bildungshaus Stift Vorau. Info: Anm.: Frauengesundheitszentrum Graz, T. 0316/83 79 98 Anm.: ISIS, 5020 Salzburg, Willibald Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55; eur 5,80 Info u. Anm.: ega, 6., Windmühlgasse 26, T. 589 80/0; eur 72,– 26.–27. 4., Wien Atem – Stimme – Präsenz. Mit Lena Rothstein ab 16. 4., 17–20.00, Zwettl Internet und e-mail Info u. Anm.: ega, 6., Windmühlgasse 26, T. 589 80/0; eur 72,– Anm.: Frauenberatung, 3910, Galgenbergstraße 2, T: 02822/522 71/0; eur 174,41 27.–28. 4., 10–17.00, Linz Grafische Gestaltung von Webseiten mit Photoshop 6.0 ab 17. 4., 10.30–12.00, Salzburg Angst-Mut-Gruppe. Mit C. Wanko Anm.: Webakademie Linz, Uni Linz, 4040, Altenbergstr. 69, T. 0676/841 874 16; eur 400,– 15. 4., 19–21.00, Graz Claudia Scheer: „Körperlich gesund, aber krank vor Angst? Angst- und Panikattacken“ 27. 4., 13–18.00, Salzburg Ich bin einmalig! Selbstbewusst als Frau. Mit Hemma Ploier Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanng. 48, T. 0316/83 79 98; eur 5,– Anm.: ISIS, 5020 Salzburg, Willibald Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55; eur 21,70 16. 4., 18–19.30, Wien Sylvia Löw: „Kavaliersdelikt, Gewalt gegen Frauen’?“ 18.–19. 4., Wien Fortbildung für Psychotherapeutinnen und Psychologinnen. Mit Renate Gänszle 27.–28. 4., 10–17.00, Wien Einführung in Flash 5 VHS Landstraße, 3., Hainburgerstraße 29, T. 715 08 00; eur 8,– Anm.: Webakademie Wien, 1., Schottenring 33, T. 96 90 207; eur 400,– Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71 29. 4.–3. 5., Salzburg Mit Herz – Hirn – Hand. FrauenBildungs-Woche. Mit Jutta Held und Christa Weschke 16. 4., 20.00, Wien MigrantInnen in der lesbischen und schwulen Community Wiens. Round Table mit Faika Anna El Nagashi, Lissethe Grania de Leon u.a., Mod.: Helga Pankratz Anm.: ISIS, 5020 Salzburg, Willibald Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55; eur 70,– 17.–18. 4., Wien Die einfache Lösung zur WebsiteGestaltung Anm.: Webakademie Wien, 1., Schottenring 33, T. 96 90 207; eur 260,– 19.–21. 4., Dornbirn Lebensgemeinschafts-Skulpturen nach Virginia Satir. Mit G. Matthies Gesundheitstreffpunkt Dornbirn, Riedgasse. Info u. Anm.: Frauengetriebe, 6900, Schillerstraße 2, T. 05574/45 538 19.–20. 4., Wien Der weibliche Weg der Stressbewältigung. Mit Michelle Haintz Info u. Anm.: ega, 6., Windmühlgasse 26, T. 589 80/0; eur 72,– Anm.: Bildungshaus St. Virgil, 5026, Ernst Grein-Straße 14, T. 0662/65 901/14 ab 6. 5., 18–20.00, Hollabrunn Internet und e-mail. Mit Irene Patschka Anm. (bis 29.4.): Frauenberatungs- und bildungszentrum, 2020, Kirchenplatz 1-2, T. 02952/21 82; eur 58,10/46,50 v o r t r a g . d i s ku s s i o n 19.–20. 4., Wien Reden wie geschmiert. Praktisches Üben mit Video. Mit Gerda Miggitsch 4. 4., 19.00, Hollabrunn Angelica Dawson: „Spiritualität und Weiblichkeit“ Info u. Anm.: ega, 6., Windmühlgasse 26, T. 589 80/0; eur 72,– Anm.: Frauenberatungs- und -bildungszentrum, 2020, Kirchenplatz 1-2, T. 02952/21 82; eur 5,80/2,90 19. u. 23.–24. 4., 17.30–21.30, Wien Grafische Gestaltung von Webseiten mit Photoshop 6.0 Anm.: Webakademie Wien, 1., Schottenring 33, T. 96 90 207; eur 400,– 20.–21. 4., Salzburg Nach der Trennung... neue Lebensmöglichkeiten verwirklichen. Mit Leopoldine Mautner 4. 4., 15.00, Graz Beratung: Myome. Mit Marianne Stögerer Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98; eur 5,– Anm.: Bildungshaus St. Virgil, 5026, Ernst Grein-Straße 14, T. 0662/65 901/14 5. 4., Graz Waltraud Posch: „Öffentlichkeitsarbeit zu Ess-Störungen“. Referat u. Workshop im Rahmen des Kongresses Ess-Störungen der Unilinik Graz 20. 4., 10–17.00, Wien Aktuelle Inhalte fürs Internet Vorklinik der Uni Graz, 8010, Harrachg. 21. Info: Kongressbüro, T. 0316/385/3614 Anm.: Webakademie Wien, 1., Schottenring 33, T. 96 90 207; eur 305,– 7. 4., 15.00, Wien Treffen lesbischer und schwuler (ehren- und hauptamtlicher) MitarbeiterInnen in den Evangelischen Kirchen in Österreich 20. 4., 10–18.00, Wien e-commerce basics. Mit Sabine Bauer und Irmgard Klammer Info u. Anm.: ega, 6., Windmühlgasse 26, T. 589 80/0; eur 80,– 21. 4., 10–17.00, Wien Texte fürs Web konzipieren und gestalten Anm.: Webakademie Wien, 1., Schottenring 33, T. 96 90 207; eur 305,– 26.–28. 4., Salzburg Zeitmanagement mit neuen Medien. Mit Ulrike Dietmann Anm.: Bildungshaus St. Virgil, 5026, Ernst Grein-Straße 14, T. 0662/65 901/14 26.–27. 4., Graz Bauchtanz – orientalischer Tanz. Workshop für Anfängerinnen und Frauen mit leichten Vorkenntnissen. Mit Gabriele Roll Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98; eur 43,– 44 an.schlägeapril 2002 Evangelische Akademie, Albert SchweitzerHaus, Saal 1, 9., Schwarzspanierstraße 13, T. 408 06 95/24 8. 4., 18–21.00, Wien Irene Fleiss: „Wo Frauen das Sagen haben – matriarchale Gesellschaften heute“ VHS Landstraße, 3., Hainburgerstraße 29, T. 715 08 00 11. 4., 18.00, Zwettl Astrid Cisar: „Spannung im Kopf – Wissenswertes über Migräne“ Anm.: Frauenberatung, 3910, Galgenbergstraße 2, T: 02822/522 71/0; eur 3,63 HOSI-Zentrum, 2., Novaragasse 40 16. 4., 9–17.00, Wien Gewalt gegen Frauen als Thema in Pastoral und geistlicher Begleitung. Studientag mit Anneliese ErdemgilBrandstätter, Doris Gabriel und Maria Katharina Moser Anm.: kardinal könig haus, 13., Lainzerstraße 138, T. 804 75 93; eur 22–34,– 17. 4., 19.00, Salzburg Gerda Damisch: „Wenn die Regel aus der Regel fällt – Akupressur bei Regelbeschwerden“ Anm.: ISIS, 5020 Salzburg, Willibald Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55; eur 5,80 18. 4., 19.30–21.00, Graz Christine Saiko-Jogan/Lieselotte Nausner: „Missbrauch durch den Therapeuten in einer Psychotherapie“ Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanng. 48, T. 0316/83 79 98; eur 5,– 18. 4., 18–19.30, Wien Katharina Richter-Kovarik: „Neue soziale Frauenbewegungen in Lateinamerika“ VHS Landstraße, 3., Hainburgerstraße 29, T. 715 08 00 18. 4., 19–21.00, Wien Barbara Heyse-Schaefer/Lise Abid: „Männer und Frauen in Religion und Gesellschaft“ Evangelische Akademie, Albert SchweitzerHaus, Saal 1, 9., Schwarzspanierstraße 13 18. 4., 19.30, Wien E. Thurner: „Bodybuilding der Vagina“ Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71; eur 5,– 22.4., 19.30, Wien GenderTalk: Was haben feministische mit transgender-Politiken zu tun? 9. 4., 18–20.00, Wien Alles was Recht ist. Fragen zu Trennung, Scheidung und gemeinsame Obsorge. Mit B. Stekl und B. Zehetner Frauencafé, 8., Lange Gasse 11 Anm.: Frauen beraten Frauen, 6., Lehárgasse 9/17, T. 587 67 50 Anm.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 2224/Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45 10. 4., 19.00, Salzburg Carmen Wanko: „Umarme Deine Angst!“ Anm.: ISIS, 5020 Salzburg, Willibald Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55; eur 5,80 22. 4., 18–20.00, Wien Zukunftsberufe. Infoabend über Berufswahl für Mädchen ab 12 und Eltern 2. 4., 19.00, Wien Vernissage: Christine & Irene Hohenbüchler: „...we knitted braids for her“ kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 24. 4., 19.30, Wien Bibiana Kalmar: „Diagnose: Myom, Zyste, Polyp“ 5. 4., 19.00, Wien Widerstand in der Praxis. Diskussion mit Johanna Dohnal, Karin Kühlböck, Gundi Dick und Renata Schmidtkunz Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71; eur 5,– kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 25. 4., 19.00, Hollabrunn Sabine Röckel: „Mutterglück und Tränen. Depression nach der Geburt“ 9. 4.–8. 5., Wien Thema: Frauen: Thema: „Alltag“. Mit Arbeiten von I. Andraschek, H. Czipin, S. Demandt, R. Fabsits, L. Long, A. Manfredi, F. Rukschcio und M. Zoitl Anm.: Frauenberatungs- und -bildungszentrum, 2020, Kirchenplatz 1-2, T. 02952/21 82; eur 5,80/2,90 25. 4., 19.30, Zwettl Gabriele Kastner: „Achtung Pubertät!“ Anm.: Frauenberatung, 3910, Galgenbergstraße 2, T: 02822/522 71/0; eur 3,63 25. 4., 18.30, Wien Tanja Odehnal: „Die neue KindergeldRegelung. Tipps und Infos“ F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38 Fotogalerie Wien, 9., Währinger Straße 59; Di–Fr 14–19.00, Sa 10–14.00 Uhr. Vernissage: 8. 4., 19.00 Uhr 24.–28. 4., Wien Trude Kloiber & Christine Schelberger. Bilder WUK, Projektraum, 9., Währinger Str. 59; tgl. 15–20.00 Uhr. Vernissage: 23. 4., 19.00 Uhr lesung 26. 4., 19.00, Wien Elisabeth Holzleithner: „Get her! Die Sprache der Pornographie und radikalfeministische Perspektiven“ 3. 4., 17.00, Mattersburg Sigrid Laube:„Und jenseits liegt kein Paradies. Eine Reise ins nördliche Eismeer“. Lesung für Kinder und Jugendliche Stichwort – Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung, 15., Diefenbachgasse 38/1 Literaturhaus Mattersburg, Wulkalände 2 29. 4., 19.00, Graz Sylvia Groth: „Anatomie der Lust. Die Klitoris: Das verlorene, fragmentierte und wiederentdeckte Lustorgan“ Literaturhaus, 7., Zieglergasse 26 a Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanng. 48, T. 0316/83 79 98; eur 5,– a u s te l l u n g bis 21. 4., Klagenfurt Linda McCartney: „Sixties & Roadworks“ – ihr fotografisches Werk Alpen-Adria-Galerie, 9020, Theaterplatz 3; Mo–Fr 10–19.00, Sa 10–17.00, So 10–15.00 Uhr bis 3. 4., Wien Claudia Pilsl: „Palais Liechtenstein“, Karoe Goldt: „Ilox“ Fotogalerie Wien, 9., Währinger Straße 69; Di–Fr 14–19.00, Sa 10–14.00 Uhr 14.4., Wien Finissage der Ausstellung: „strip – no body for nobody“ von Petra Paul Frauencafé, 8., Lange Gasse 11 bis 21. 4., Wien Die Gewalt ist der Rand aller Dinge. Subjektverhältnisse, politische Militanz und künstlerische Vorgehensweisen. L. Bilda, K. Eydel, U. Müller, u.a. Generali Foundation, 4., Wiedner Hauptstraße 15; Di–So 11–18.00, Do 11–20.00 Uhr bis 26. 4., Wien Frauen machen Druck. Radierklub Wiener Künstlerinnen 1903–1914 Galerie im Sitzungssaal, SPÖ Landstrasse, 3., Landstrasser Hauptstrasse 96; Mo–Mi 8–16.00, Do 8–18.00, Fr 8–12.00 Uhr 4.4., 19.00, Wien Juli Zeh: „Adler und Engel“ 8. 4., 19.00, Linz Politisches Café/Bibliothekseröffnung. Ursula Kubes-Hofmann: „Wohin und zurück“. Politische Essays Autonomes Frauenzentrum, 4020, Humboldtstraße 43, T. 0732/60 22 00 8.4., 19.00, Wien Lesung von Elfriede Gerstl Frauencafé, 8., Lange Gasse 11 11. 4., 19.00, Wien Barbara Kreilinger: „20 Jahre Leben in der Psychiatrie. Eine Frau erzählt ihre Geschichte – Erinnern als integrativer Prozess“. Buchpräsentation Pädagogische Buchhandlung, 8., Strozzigasse 14–16 19. 4., 19.00, Wien Margret Kreidl: „Damenprogramm“. Hörspiel und Lesung Fotogalerie Wien, 9., Währinger Straße 59 19. 4., 19.00, Wien Lydia Mischkulnig und Liesl Ujvary: „Am Anfang ist das Wort. Der literarische Blick auf die Geburt“ Literaturhaus, 7., Zieglergasse 26 a s e l b s t v e r te i d i g u n g 6.–7. 4., Neunkirchen Wen Do-Kurs für Fortgeschrittene Sporthaus Neunkirchen, Fabriksgasse 34. Anm.: Frauenberatungsstelle Freiraum, 2620, Wiener Straße 4/9, T. 02635/611 25; eur 18–33,– 6. 4., 9–19.00, Linz SV für Frauen bis 28. 4., Wien Kim Sooja: „A Needle Woman“ Anm.: Autonomes Frauenzentrum, 4020, Humboldtstraße 43, T. 0732/60 22 00 Kunsthalle, project space, Karlsplatz, 4., Treitlstr. 2; tgl. 12–20.00, Sa/So 12–18.00 Uhr 6.–7. 4., Wien Silat Harimau Betina-Wochenende für Anfängerinnen. bis 28. 4., Wien Yayoi Kusama Kunsthalle, Halle 1., 7., Museumsplatz 1; tgl. 12–20.00, Sa/So 12–18.00 Uhr FrauenLesbenMädchen-Zentrum, 9., Währinger Straße 59/6. Info u. Anm.: Edeltraud Haselsteiner, T. 983 40 38 22. 4., 20.30, Wien Hilde Schmölzer: „Histörrische Frauen: Flora Tristan” ab 2. 4., 19.00, Wien Opening des Zyklus 09 „kleiderflug. cyberflug“ mit Vernissage: Christine & Irene Hohenbüchler ab 8. 4., 18–21.00, Wien SV für Frauen und Mädchen ab 14, Technik: Drehungen. Mit Hanja Dirnbacher kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 Anm.: VHS Floridsdorf, 21., Angerer Straße 14, T. 271 32 36; eur 47,– an.künden 13.–14. 4., Wien SV für Frauen, Technik: Drehungen. Mit Hanja Dirnbacher Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71; eur 88,– 26.–27. 4., Zwettl SV-Kurs für Frauen, Technik: Drehungen. Mit Rosemarie Ertl Anm.: Frauenberatung, 3910, Galgenbergstraße 2, T: 02822/522 71/0; eur 29,07 26.–27. 4., Linz SV für Mädchen (10–14 Jahre) Anm.: Autonomes Frauenzentrum, 4020, Humboldtstraße 43, T. 0732/60 22 00 26.–27. 4., Wien SV für Frauen und Mädchen ab 14,Technik: Drehungen. Mit Hanja Dirnbacher Anm.: VHS Großjedlersdorf, 21., Siemensstraße 17, T. 294 66 60; eur 47,– f i x te r m i n Montag Gruppe für Eltern Homosexueller HOSI Linz, 4020, Schubertstraße 36, T. 0732/60 98 98/1. Jeden 2. Mo 20–22.00 Uhr Dienstag Frauenlaufgruppe Hollabr. Mit S. Möstl Treffpunkt: Parkplatz des ATSV, 2020 Hollabrunn. Jeden Di 9.00 Uhr Frauencafé der Frauengruppe ABRAXA 4060 Wels, Spitalhof 3, T. 07242/55 6 40, [email protected]. Jeden Di 14–18.00 Uhr Selbsthilfegruppe für von sexualisierter Gewalt betroffene Frauen AFZ, 4020 Linz, Humboldstr. 43. T. 0732/60 22 00/60. Jeden 2. und 4. Di. 17.30–18.30 Uhr Raus aus der Schuldfalle. Gesprächsgruppe für Mütter von Kindern mit Essstörungen. Mit Christine Saiko-Jogan Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanng. 48, T. 0316/ 83 79 98. Jeden 1. Di 16.15–17.30 Uhr Selbsthilfegruppe: „Wenn Frauen zu sehr lieben“ Frauenservice, 8020 Graz, Idlhofgasse 20, T. 0316/71 60 22. Jeden Di 19.30–21.00 Uhr Telefonische Verhütungsberatung – kompetent, anonym, kostenlos Coffee Corner, 4020, Bethlehemstr. 30. Jeden Mo ab 20.00 Uhr Frauengesundheitszentrum Graz, T. 0664/99 27 44. Jeden Di 17–19.00 Uhr. Infos auch unter http://www.fgz.co.at/links.htm Frauencafé Gynäkologische Kummernummer Frauen-Abend der HOSI-Lesben Linz AFZ, 4020, Humboldtstr. 43, T. 0732/602 200. Jeden Mo 18–22.00 Uhr Politisches Café AFZ, 4020, Humboldtstr. 43, T. 0732/602 200. Jeden 1. Mo ab 19.00 Uhr Selbsthilfegruppe: Brustkrebs aktiv begegnen Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98. Jeden 2. Mo 18–20.00 Uhr Selbsthilfegruppe für Frauen zum Thema: Verlust eines Kindes Frauenservice, 8020 Graz, Idlhofgasse 20, T. 0316/71 60 22. Jeden 1. Mo 19.30–21.00 Frauencafé F.E.M.,T. 01/476 15/57 75. Jeden Di 9–12.00 Uhr Team for girls: Gruppe für weibliche Lehrlinge Anm.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 22-24/ Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45. Jeden Di 18–21.00 Uhr Therapeutische Gruppe für Frauen mit Missbrauchs- und Gewalterfahrungen. Mit Bettina Reinisch Anm.: Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden Di 18.30–20.00 Uhr; eur 21,–/Abend Mittwoch Schreibwerkstatt für Frauen. Mit Fini Zirkovich FLZ, 6020 Innsbruck, Liebeneggstr. 15. Jeden Mo, Mi u. Fr 20–24.00, T. 0512/58 08 39 Literaturhaus Mattersburg, Wulkalände 2. Jeden Mi 19.00 Uhr. Anm.: T. 02626/677 10 Encounter-Gruppe für Lesben und Frauen, die sich da noch nicht so sicher sind Selbsthilfegruppe für Frauen nach einer Scheidung/Trennung Institut Frauensache, 15., Reindorfg. 29/7, T. 89 58 440. Jeden 2. u. 4. Mo 19.30 Uhr; eur 21,–/Abend Internet-Café für Frauen und Mädchen. Auch Anfängerinnen. Kinderbetreuung Zeit!Raum, 15., Braunhirscheng. 33-37, T. 895 72 67. Jeden Mo 15–18.00 Uhr Zwischen den Welten. Erfahrungsaustausch für lesbische (Co-)Mütter Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden 1. Mo 19.30, eur 3,6/Abend Dein Körper, deine Verbündete. Gruppe für Frauen, „einfach zum Wohlfühlen“. Mit Andrea Scheutz Anm.: Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden 2. Mi 19.00 Uhr, eur 21,–/Abend FrauenART – offenes Atelier für Frauen. Lustvolles Experimentieren; keine künstl. Vorkenntnisse nötig Jeden 1. Mi.abend. Info & Anm.: Anna Rakos, T. 478 63 88 Gesprächsgruppe für Frauen mit sexuellen Gewalterfahrungen Anm.: Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen, T. 523 222. Jeden Mi 18.00 Uhr HOSI Lesbengruppe Novaragasse 40, 2., T. 216 66 04. Jeden Mi ab 19.00 Uhr Open House – Für Frauen, die Kontakt zu anderen Frauen suchen Frauenberatung, 1., Seitenstetteng. 5/7, T. 587 67 50. Jeden Mi 18–20.00 Uhr Selbsthilfegruppe für Frauen mit Brustkrebs Wiener Krebshilfe, 18., Theresiengasse 46/ Ecke Kreuzgasse, Info-T. 408 70 40. Mo–Mi 9–14.00, Di, Do 14–19.00 Uhr Selbsthilfegruppe für Frauen mit Angststörungen Jazzfreundinnen aufgepasst: Carla Bley, Rebellin am Piano, gastiert wieder in Österreich. Die 63jährige Virtuosin hat mit modernen Orchesterprojekten wie ihrer „Big Band Theory“ Jazzgeschichte geschrieben, wandelte sich aber vor einiger Zeit zur feinfühligen Komponistin kammermusikalischer Stücke. Ihr Lebensgefährte Steve Swallow (Bass) und Andy Sheppard (Sax) unterstreichen die Frische und Gelassenheit dieser neuen Harmonie. Leise Töne in einer lauten Welt – manchmal gar nicht so verkehrt. Ort: Bühne im Hof, 3100, Linzer Straße 18, T. 02742/35 22 91; 10. 4., 20.00 Uhr Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden 2. Mi 18.30 Uhr; eur 3,6/Abend Kostenloser Deutschkurs für Migrantinnen. Mit Irmtrud Pohl Donnerstag Anm.: Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden Do 10.30 Uhr Die Tür – Frauencafé 7000 Eisenstadt, J. Joachimstr. 11/2, 02682/66 124; 7210 Mattersburg, Brunnenpl. 3/2, T. 02626/62 670. Jeden Do 10–12.00 Uhr Treffpunkt Internetcafé. Mit Sylvia Körbler Frauenberatung, 3910 Zwettl, Galgenbergstraße 2. Jeden 1. u. 3. Do 16– 19.00 Uhr, T. 02822/522 71-0 Selbsthilfegruppe für Angehörige von Frauen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind AFZ, 4020 Linz, Humboldtstr. 43, T. 0732/602 200, Mi 18–19.00 Uhr AFZ, 4020 Linz, Humboldtstr. 43, T. 0732/602 200, Do 15–16.00 Uhr Frauenselbsthilfe nach Krebs Gynäkologische Ordination und „zweite“ Meinung. Mit M. Stögerer Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanngasse 48. Info: Elisabeth Holzer, T. 0316/32 34 33. Jeden 2. Mi 16–17.30 Uhr Pianowoman Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98. Muttertag. Kostenlose Kinderbetreuung Anm: ega, 6., Windmühlgasse 26, T. 589 80/0. Jeden Do 14–19.00 Uhr Selbsthilfegruppe für Frauen mit Essstörungen. Mit Olivia Wollinger Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden Do 18.30; eur 7,3/Abend sistaDance-Toptraining 4., Rienößlgasse 4. Jeden Do Frauendisco Feel Free, 8020 Graz, Rapoldgasse 24. Jeden letzten Fr 19–2.00 Uhr Frauendisco. Powered by Las Chicas Rosebud, 2., Obere Augartenstraße 5. Jeden Fr ab 21.00 Uhr Internet-Café von Frauen für Frauen abz wien.cybercenter, 6., Gumpendorfer Str. 83, T. 595 21 55. Jeden Fr 13–19.00 Uhr, jeder letzte Fr speziell für Mädchen! Resis.danse-Tanzabend Brot & Rosen, 12., Ratschkygasse 48. Jeden Fr 21.00 Uhr Widerstandslesung. Künstlerische Beiträge (lesen, spielen, singen, feuerschlucken etc.) willkommen http://www.awadalla.at Samstag Botschaft der besorgten BürgerInnen, 1., Ballhausplatz 1a. Jeden Do 17–19.00 Uhr Sonntag Freitag Treffpunkt für junge Lesben bis 25 HOSI Linz, 4020, Schubertstr. 36, T. 0732/ 60 98 98. Jeden 2. u. 4. Fr ab 20.00 Uhr Bücherflohmarkt für den Deutschkurs für ausländ. Frauen Comgirls. Kostenlos chatten, mailen und surfen für Mädchen Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Verkauf u. Abgabe von Büchern jeden Mi 9–12.00 Uhr Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 22–24/Stg. 1/ Top 1, T. 789 45 45/14. Jeden Do 16–19.00 Uhr Come in. Offene Gruppe für Lesben Feministische Schreibwerkstatt Frauencafé der Rosa-Lila-Pantherinnen – für Lesben und Freundinnen Lila Tip, 6., Linke Wienzeile 102, T. 586 81 50. Jeden 2. Mi ab 20.00 Uhr Frauencafé, 8., Lange Gasse 11. Jeden 2. Do 19.30–21.00 Uhr Feel Free, 8010 Graz, Rapoldgasse 24. T. 0316/32 80 80. Jeden Mo 19–22.30 Uhr Welser Frauen-Stammtisch Schubert-Stüberl, 4600 Wels, Schubertstr. 13. Jeden 4. Fr ab 20.00 Uhr Club Anderwelt Orlando-Samstag-Abend-Club, 6., Theobaldgasse 10. Jeden zweiten Sa ab 22.00 Uhr Sonntagsfrühstück. Für Lesben und interessierte Frauen Frauengetriebe, 6900 Bregenz, Schillerstr. 2 T. 05574/ 45 538. Jeden 1. So ab 11.00 Uhr Frauenbadefreuden. Anm.: Sargfabrik, 14., Goldschlagstr. 169, T. 988 98 214. Jeden 3. So 16–20.00 Uhr Nach Vereinbarung Frauenberatung Verein Frauen für Frauen Burgenland, 7400 Oberwart, Spitalgasse 5, T. 03352/338 55; 7540 Güssing, Hauptstr. 26, T. 03322/430 01 april 2002an.schläge 45 an.künden Psychologische , juristische und arbeitsmarktpolitische Beratung sowie Sozialberatung für Frauen Medizinische Sprechstunde für Mädchen und Frauen mit Bulimie und Magersucht Die Tür – Frauenservicestelle, 7210 Mattersburg, Brunnenpl. 3/2, T. 02626/62 670; 7000 Eisenstadt, Joachimstr. 11/2 T. 02682/66 124 Anm.: F.E.M., 18., Bastieng. 36-38,T. 476 15/57 71 Beratung, Gruppen, Kurse, Vorträge für Frauen Wendepunkt, 2700 Wr. Neustadt, Raugasse 16, T. 02622/825 96. Mo, Do, Fr 9–12.00, Di 17–20.00 Uhr Beratung im Schwangerschaftskonflikt, bei Verhütung und Essstörungen ISIS, 5020 Salzburg, Willibald Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55 Schwanger – was nun? Beratungshotline F.E.M., T. 476 15/57 71 Video-Workshop „Essstörungen einmal anders“. Mit Renée Frauneder und Martina Nöster Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 72 Women first: Selbstbestimmung für behinderte Frauen Info: Verein Ninlil, 3., Hetzgasse 42/1, T. 714 39 39 20. 4., 14–19.00, Zwettl Südamerikanische Tänze. Ein heißer Nachmittag für coole Frauen, für Einsteigerinnen und Eingetanzte. Mit Bettina Froelian und Keyla Krautschneider Anm.: Frauenberatung, 3910, Galgenbergstraße 2, T. 02822/522 71/0; eur 15,– 27. 4., 20.00, Wien LA FEMME, die Frauendisco der HOSILesbengruppe (women only) HOSI-Zentrum, 2., Novaragasse 40 30. 4., Wien Arabisches Tanzfest zur Walpurgisnacht. Mit Wiener Raqs Sharqi-Frauen Zugabe, 1., Schwarzenbergplatz 10 Hotline Essstörungen des Frauengesundheitszentrums Graz Your line. Für Mädchen, die gerade eine Lehre machen und darüber reden wollen 30.4., ab 21.00, Wien WALPURGISNACHT, Frauencafé und FZ-Beisl feiern gemeinsam Telefon zum Ortstarif: 0810/810 400. Mo u. Do 16–19.00, Mi 9–12.00 Uhr Sprungbrett, T. 789 45 45/12. Jeden Mo/Di/Mi 12–16.00 Uhr FZ-Beisl, 9., Währingerstr. 59, Eing. Prechtlg. Psychotherapeutisches Orientierungsgespräch. Einmalige, kurzfristige Unterstützung in einer schwierigen Lebenssituation. Mit Christine Saiko-Jogan Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98; eur 22,50 r a d i o . f i x te r m i n Di 18–19.00 ta mera – an Orten wie diesen. Von Frauen für Frauen. Von Lesben für Lesben Radio Orange 94,0 MHz Schwangerschaftstest zum Selbstkostenpreis (eur 1,50). Infos zu Schwangerschaftshilfen und/oder Schwangerschaftsabbruch Mi 20.05–20.20 Das Frauenzimmer. Die Plattform für eine frauenspezifische Information Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98; Mo/Di/Mi/Fr 9–13.00, Do 15–19.00 Uhr Mi 18–19.00 Abwechselnd: Dyketime – Radiomagazin für Lesben/frauenforum Info und Beratung zu Wechseljahren, Brustveränderungen, Krebsfrüherkennung, Myome, Zysten, Gebärmutterentfernung u.a. Mit Sylvia Groth RadioHelsinki, 92,6 MHz (Graz) Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98; kostenlos! Arbeitsgruppe für Frauen mit sexuellen Missbrauchserfahrungen in der Kindheit Verein Frauen beraten Frauen, 1., Seitenstettengasse 5/7. Info: T. 0676/717 29 67 Beratung, Kurse, Information für geistig oder mehrfach behinderte Frauen und ihre Angehörigen Verein Ninlil, 3., Hetzgasse 42/1, T. 714 39 39 Coaching für berufstätige Mütter. Hilfestellung zur Orientierung und Selbstpositionierung. Mit Gundi Grunner Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71 Coaching und Supervision für berufstätige Frauen. Mit Susanne Schmölzer Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71 Einzelberatung für Frauen in der Lebensmitte – die „berüchtigten“ Wechseljahre. Mit Helga Kalmar Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71 Einzelberatung für Frauen in Krisensituationen. Mit Isabella Ammering Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71; Erstgespräch kostenlos! Einzelberatung und Therapie bei Essstörungen für betroffene Frauen und Eltern. Mit Renate Gänszle Freies Radio Salzburg, FM 94.0 MHz Mi 18–19.00 Abwechselnd: orangina – Fanzine zu Mädchennetzwerken in der Subkultur bauch, bein, po – Die Sendung für die ganze Frau Radio Orange 94,0 MHz Do 18–19.00 Abwechselnd: HOSI Lesbenradio/la manifesta/fragmente – die Frauenmusiksendung Radio Orange 94,0 MHz Do 18–19.00 Abwechselnd: HOSI Lesbenradio/ das Wissenschafts-Feministische Duett/lourdes Radio Orange 94,0 MHz Jeden 1. u. 3. Fr 16.30–17.30 SPACEfemFM. Frauenradio Radio FRO, 105,0 MHz (Linz) Fr 16.30–17.00 Kosmos-Frauenraum-News Radio Orange 94,0 MHz Jeden 2. Fr 18–19.00 Radio UFF. Das Radio des Unabhängigen Frauenforums Radio Orange 94,0 MHz tanz.fest 5.4., ab 21.00, Wien Quote mit den DJanes shushu und miss klang Pulse, 7., Schottenfeldgasse 3 ab 11. 4., 19–21.00, Zwettl Je älter desto ich. Neue Perspektiven für die zweite Lebenshälfte. Mit Christa Psenicka diverses 2. 4., 14–15.30, Graz FrauenStadtSpaziergang – Diskussionen auf der Straße: „Politikerinnen“. Mit Brigitte Dorfer und Ilse Wieser in allen Bezirks- und Gemeindeämtern (Lichtbildausweis nicht vergessen!) ab 4. 4., 15–16.30, Salzburg Selbsthilfegruppe für junge Mütter unter 20. Jugendliche Mütter zwischen Anforderung und positiver Bewältigung. Mit Eva Eggerth-Seilinger Anm.: ISIS, 5020 Salzburg, Willibald Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55; eur 4,–/Termin 7. 4., 11.00, Bregenz Lila Treff: „Coming Out und seine Tücken“. Sonntagsfrühstück für Lesben und interessierte Frauen An alle führerscheinlosen Frauen! Gutscheine der Wiener Fahrschule „Easy Drivers“ zu 182,- E zu gewinnen. Info: Frauengetriebe, 6900, Schillerstraße 2, T. 05574/45 538 nach Vereinbarung Selbsthilfegruppe f. Mädchen und junge Frauen, die sexuell missbraucht wurden Wenn du eine Freundin, Info: make it – Büro für Mädchenförderung, Theresa Lugstein, 5020, Glockengasse 4c, T. 0662/84 92 91/11 Kollegin, deine Mutter oder 17. 4., 16–19.00, Wien Fähigkeitencheck. Für Mädchen zw. 7. u. 9. Schulstufe zeugen kannst, dass ihr zum Anm.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 2224/Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45 Schwiegermutter davon überGlück nur noch ein an.schläge – Abo fehlt, bist du dabei. 17. 4., 16–19.00, Wien Love Box. Die 1000 wichtigsten Fragen zum Erwachsenwerden rund um Körper, Sex, Verhütung & Co. Anm.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 2224/Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45; eur 1,45 19. 4., 16–18.00, Salzburg Sherezades Töchter tanzen, spielen, singen. Ein orientalischer Nachmittag für Mädchen von 6–9 Jahren. Mit Silvia-Morgana Breidbach Anm.: ISIS, 5020 Salzburg, Willibald Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55; eur 7,30 22. 4., 16.30, Graz Projektvorstellung: Frauengesundheitszentrum Graz. Info für allgemein Interessierte und Interessierte an einem Praktikum Help – schnelle Hilfe für junge Leute bei Fragen zu Partnerschaft, Liebe und Sexualität 12., 19., u. 26. 4., 21.00, Wien Resis.danse-FrauenTanzAbend (women only) F.E.M., T. 476 15/57 72 HOSI-Zentrum, 2., Novaragasse 40 Redaktionsschluss Mädchenworkshop: Besuch bei der Frauenärztin. Mit Gabriele Knappitsch 13. 4., 20.00, Wien Frühlingsfest der HOSI-Lesbengruppe (women only) Termine 5/02: 46 an.schlägeapril 2002 sind Gewinnerinnen! 3.–10. 4., Österreich Sozialstaat-Volksbegehren Anm.: Frauenberatung, 3910, Galgenbergstraße 2, T: 02822/522 71/0; eur 14,53 HOSI-Zentrum, 2., Novaragasse 40 an.schläge – Abonnentinnen Treffpunkt: Rathaus, Eingang Hauptplatz Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71; Erstgespräch kostenlos! Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71 gewinnen Ruf an oder maile, gib uns deinen Namen und die Daten der Neuabonnentin bekannt und du nimmst an der Verlosung teil. Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98 9.4. 2001 T. 01/920 16 76, e-mail: [email protected] Die Frauenhetz wird befahrbar! Seit über einem Jahr bemühen wir uns darum, die Angebote der Frauenhetz und ihrer Bürogruppen auch Rollstuhlfahrerinnen zugänglich zu machen. Es mögen wohl auch in den Gewohnheiten noch Barrieren zu überwinden sein, ganz sicher Türen, Tore und Treppen. Am 6. Mai 2002 findet ein Baustellen-EröffnungsEvent statt. Umbaukröten werden dort unter die Frauen gebracht. Ersteigern Sie Ihre Kröte aus der Produktion der integrativen Textilmanufaktur tema/GIN, Wien! Spenden ab sofort an: Frauenhetz – Verein für feministische Bildung, Beratung & Kultur, Erste-Bank, Blz. 20111, Kontonr. 081-15834 aus.blick an.schläge im mai österreich Integration? Das sogenannte Integrationspaket beinhaltet viele Pflichten, aber kaum Rechte für MigrantInnen tanz In Bewegung Ausdruckstänzerinnen im Faschismus balancierten zwischen Freiheit und Notwendigkeit sport Elfmeter Frauenfußballerinnen tümmeln sich auf den frisch ergrünten Plätzen und haben dabei viel Spaß an.schläge gibt’s in folgenden Buchhandlungen Winter Zentralbuchhandlung Ebbe & Flut Jeller Südwind Frauenzimmer Riedl Löwenherz buch am stein Südwind 1010 1010 1030 1040 1070 1070 1080 1090 1090 1090 an.schläge Landesgerichtsstr. 20 Schulerstr. 1-3 Radetzkystr. 11 Margaretenstr. 35 Mariahilferstr. 8 Zieglergasse 28 Alser Str. 39 Berggasse 8 Währinger Str. 2-4 Schwarzspanierstr. 15 Nr. 04/02, april 2002/16. Jahrgang, e 3,5 (Ö) e 4,– (D) sfr 8,– , P.b.b. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1030 Wien, envoi à taxe réduite, GZ 02Z031419 M
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