Experimente mit Farbe oder Kleber – Frankenpost am 28.03.2015

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Experimente mit Farbe oder Kleber – Frankenpost am 28.03.2015
LANDKREIS KULMBACH
Samstag, 28. März 2015
KL5-1
Experimente mit Farbe oder Kleber
chel berichtet: „Zunächst durften
alle Eltern in einem Praxisteil mit
verschiedenen Aktionswannen, gefüllt mit Linsen, Aqua Perlen, Erde
und Farbe, experimentieren. Anschließend erfuhren sie etwas über
die Malentwicklung der Kinder und
warum gerade Farbe so anziehend für
die Kleinen ist.“
Von Werner Reißaus
Sie habe den Eltern erläutert, dass
sich das Leben in einer Kinderkrippe
Wirsberg – Die Entwicklung in den hauptsächlich vom Erfühlen zum ErKindertagesstätten hört nie auf! Das fahren abspielt. Und die Erzieherin
wird am Beispiel des „Herbert- konnte die Eltern, die zunächst noch
Kneitz-Kindergartens“ in Wirsberg etwas ungläubig drein schauten, auf
deutlich, denn dort wurde dieser Anhieb von ihrem Konzept überzeuTage das erste Krippen-Atelier eröff- gen: „Kleinkinder müssen ihre Umnet: Eine Einrichtung, die als Ort für welt mit all ihren Sinnen erleben,
kleine Forscher dienen soll. Der Leit- denn nur so lernen sie. Wen hat es
satz des Krippen-Ateliers lautet: Vom nicht schon mal in den Wahnsinn
Erfühlen zum Erfahren. Mit einer getrieben, wenn sein Kind alles in
Geldspende des Wirsberger Bauge- den Mund nimmt, ableckt und auch
schäftes Müller wurde das Atelier er- wirklich alles anfassen muss? Aber
möglicht und im Beisein von Ramo- die Kinder machen dies nicht um
na Müller offiziell eröffnet. Kita-Lei- uns zu ärgern, denn es liegt in ihrem
terin Kerstin Lobe sagte: „Ich freue natürlichen Drang, die Welt zu entmich, dass wir heute unser Atelier er- decken. Kleinkinder lernen mit dem
öffnen können. Wir sind mit dem Körper, und dabei benutzen sie vor
Geld gut ausgekommen, mussten allem die Hände, um die Welt zu beetwas drauflegen, aber es blieb im greifen. Was gibt es da Schöneres als
Rahmen.“ Die Idee zum Krippen- einen Raum, um mit den Dingen zu
Atelier hatte Lena Büchel, die vor hantieren, zu arbeiten, um herauszuzwölf Jahren als Vorpraktikantin mit finden, was man mit ihnen alles ander Wirsberger Kita das erste Mal in stellen kann“, sagt Büchel.
In der neuen Werkstatt können
Kontakt kam und sich mittlerweile
zur Krippenerzieherin und Entspan- sich die Kinder ausleben. Lena Bünungspädagochel sagt: „In eigin ausbilden
ner Malecke in
Es brauchte nicht viel
ließ. Das Wort
vielen Krippen
Überredungskunst, meine
Atelier stammt
finden wir ein
Mäusekolleginnen mit dem
aus dem Franzöpaar
DIN
Krippen-Atelier-Virus
sischen und beA 4-Blätter, dazu
zu infizieren.
deutet
nichts
vier, fünf Buntanderes
als
stifte. Wie öde ist
Werkstatt des
Kleinkinder lernen mit dem das denn für
Künstlers.
In
Körper, und dabei benutzen sie Kleinkinder?“
„Schon
seit
dem Atelier havor allem die Hände, um
ben die Kinder
Langem war es
die
Welt zu begreifen.
„Experimentiermein Traum, ein
Krippenerzieherin Lena Büchel
freiheit“. Die ErKrippen-Atelier
zieher nehmen
einzurichten,
denn während meiner Zeit in Mün- dort eine passive Rolle ein. „Unsere
chen hatte ich die Gelegenheit, in Aufgabe ist es, den Kindern Materiavielen Krippen zu hospitieren. Dort lien und Stoffe bereitzustellen, damit
bin ich auf das Konzept des Ateliers vielfältige Spiele aus einem Impuls
gestoßen. Ich war begeistert, welch entstehen können. Wir möchten,
große Experimentierfreiheit die dass jedes Kind eine Vielfalt von
Kleinkinder haben und wie wertvoll Handlungsmöglichkeiten mit den
dieses Konzept für die Entwicklung Materialien erleben kann, denn wer
von Krippenkindern ist“, sagt Bü- schon früh mit Fingern, Mund,
chel. Sie kam dann wieder in ihre alte Augen und Leib die Dinge erfahren
Heimat zurück und übernahm im kann, der hat die Welt auf eine Weise
AWO-Kindergarten die Leitung der begriffen, die es ihm später erlaubt,
„Mäusegruppe“. „Ich deckte mich sie auf einer höheren Stufe zu verstemit vielen Fachbüchern ein. Es hen.“ Das Atelier steht allen Grupbrauchte nicht viel Überredungs- pen im Haus offen, das heißt auch
kunst, meine Mäusekolleginnen mit die „Käfer- und Bärengruppe‘“ ist jedem Krippen-Atelier-Virus zu infizie- derzeit willkommen.
ren. Dank unserer tollen Kita-LeiIm Atelier gibt es eine große Maltung mit Kerstin Lobe und den Spen- wand, an der die Bewegungen der
dengeldern haben wir Anfang Januar Kinder nicht eingeschränkt sind,
grünes Licht für unser Vorhaben be- großes Papier von der Rolle ermögkommen. Ab dann wurde geplant licht den Kindern vollkommene Entund jeder Baumarkt im Kulmbacher faltungsfreiheit. Das Atelier ist ein
Landkreis unsicher gemacht.“
Ort zum Experimentieren, also müsNeben der Planung war es aber ge- sen auch verschiedene Perspektiven
nauso wichtig, im Rahmen eines El- erprobt werden. Dazu gehört auch
ternabends das „Klientel“ der Krab- der Boden, der für Krippenkinder bebelgruppen- und Krippenkinder über sonders wichtig ist. Boden abkleben
den Sinn eines Krippen-Ateliers zu und los geht’s: Ein Bad in Farbe,
informieren und zu überzeugen. Bü- Wachsmalkreiden oder Kleister, der
Gefrees aus
kunsthistorischer Sicht
CJ & The Sunshinegang
live im Nepomuk
Altenkunstadt – Da groovt der Tanzboden – bei der Frühlings-Soulnight
mit CJ & The Sushinegang im Nepomuk. Die siebenköpfige Kulmbacher
Formation mit ihrem charismatischen Sänger Charles Johnson aus
Miami/Florida lädt ein auf eine Zeitreise in die Discozeit der 70er- und
80er-Jahre. CJ & The Sunshinegang
reißt mit ihrer ansteckenden LivePerformance und ihren OhrwurmOldies alle Altersgruppen mit. Die
Live-Bläser prägten den Sound der
Formation schon in den 70er Jahren
bei der Kulmbacher Kultband Tin,
Skin & Wire. Und nun begeistern sie
ihre ständig wachsende Fangemeinde mit Ihrem packenden Groove.
Der Auftritt ist für die Besucher eine
gute Gelegenheit, sich „den Winter
aus den Knochen zu schütteln“ –
nach dem Motto Shake, shake, shake
– Shake your Boody! Die Soul-DiscoParty steigt am heutigen Samstag ab
21 Uhr im Nepomuk in Altenkunstadt.
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“
Ostermarkt im
Museum Grassemann
“
Das Bad in Farben macht den Kleinen so richtig Spaß: Am intensivsten malen Kinder mit dem Körper. Fotos: Reißaus
Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. An einem Arbeitstisch können
die Kinder kneten, kleben, die Schere
kennenlernen oder mit Ton arbeiten.
Lena Büchel sagt: „All diese Tätigkeiten fördern die Feinmotorik. Deshalb sind Erfahrungen mit Knete,
Kleber oder mit der Schere von enormer Bedeutung für die feinmotorische Entwicklung.“
Zu den Einrichtungsgegenständen
gehört auch ein großer Spiegel, denn
Kleinkinder lieben es, sich im Spiegel
zu betrachten. Das Prinzip der Aktionswanne ist, dass die Kinder bei Aktionen und Spielen ohne das Eingreifen anderer gestört oder überfordert
werden. Dazu kommen noch zwei
große Materialschränke, in denen
das ganze Material für das Atelier verstaut ist.
„Wir wollen für Eltern, aber auch
für uns die Experimente der Kinder
sichtbar machen. Krippenkinder
hantieren nicht nur mit Pinseln, Farbe und Malgrund wegen dem, was
nach dem Trocknen der Farbe vor ih-
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Warmensteinach – Der Naturpark
Fichtelgebirge lädt am morgigen
Palmsonntag von 11 bis 17 Uhr zum
Ostermarkt ins Freilandmuseum
Grassemann bei Warmensteinach
ein. Neben ganz besonderen kunsthandwerklichen Osterdekorationen
gibt es auch Dekoratives und Pflanzen für den Garten, Duftendes und
Schmackhaftes aus Kräutern, Wunderbares aus Wolle und Filz, Stoff,
Holz, Glas oder Korb, besondere Taschen und Täschchen, Kerzen oder
Schmuck. Den Besucher erwarten
natürlich auch kulinarische Köstlichkeiten.
Saisonauftakt im Museum
Scherzenmühle
Kita-Leiterin Kerstin Lobe eröffnet das Krippen-Atelier offiziell mit dem Durchschneiden eines Bandes. Unser Bild zeigt (von links) Elternbeirätin Denise
Fölkel, Erzieherin Jenny Promeuschel, Kerstin Lobe, Ramona Müller vom BauFotos: Reißaus
geschäft Müller und Initiatorin Lena Büchel.
nen liegt, sondern hauptsächlich wegen der Momente des Tuns. Deshalb
wird es ganz viele Fotos geben, auf
denen das konzentrierte und immer
wieder variierte Werkeln der Kinder
zu sehen ist. Unser Ziel ist es, durch
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WHO Tipps aus der Region
Gefrees – Das Colloquium Historicum Wirsbergense (CHW) lädt gemeinsam mit dem Historischen Forum Gefrees für den heutigen Samstag um 14.30 Uhr zu einer architekturgeschichtlichen Führung durch
Gefrees mit dem Kunsthistoriker Robert Schäfer ein. Treffpunkt zu dem
Rundgang ist an der evangelischen
Kirche von Gefrees. Die Teilnahme
ist kostenlos.
Die Kindertagesstätte
Wirsberg eröffnet das erste
Krippen-Atelier im Landkreis. Hier können die
Kleinkinder die Welt mit
allen Sinnen entdecken.
„
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GH
aussagekräftige Dokumentationen
den Eltern einen Einblick in unsere
Pädagogik zu verschaffen, um sie
selbst daran mitwirken zu lassen und
die Bedürfnisse der Kinder zu verstehen.“
Weidenberg – Eine von zwei funktionsfähigen altdeutschen Getreidemühlen in Bayern im Freilichtmuseum Scherzenmühle bei Weidenberg startet am Sonntag, 29. März,
mit einem Schlachtfest in die neue
Saison. Von 11 bis 16 Uhr gibt es
Schauvorführungen in der Mühle.
Weitere Informationen zu der Veranstaltung gibt es im Internet auf der
Homepage des Fichtelgebirgsvereins
Weidenberg unter der Adresse
fgv-weidenberg.de