de 9/2004 1. Mai-Heft
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1. Mai-Heft Ausgabe ZV Hüthig & Pflaum Verlag 69018 Heidelberg Postfach 10 28 69 ISSN 1617-1160 www.online-de.de 79. Jahrgang 6,– € Der Elektro- und Gebäudetechniker GEBÄUDETECHNIK CAD als MarketingInstrument ELEKTROINSTALLATION Brandschutz für Rettungswege und Stromversorgung 9/2004 NEU - LICH AUF DER LIGHT+ BUILDING INFORMATIONSTECHNIK Marktübersicht DVB-T-Empfänger AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Mensch-MaschineSchnittstellen haben Zukunft BETRIEBSFÜHRUNG Steuern sparen und Vermögen aufbauen ORGAN DES ZVEH D 4785 PVSt, DPAG · Entgelt bezahlt Editorial Das halb volle Glas K ürzlich veröffentlichte das Manager Magazin eine Studie mit dem Titel »Perspektive Mittelstand«, die es in Zusammenarbeit mit dem Energielieferanten Watt erstellt hatte. Die Fragen gingen in die Richtung, wie die befragten Unternehmen des Mittelstandes die allgemeine wirtschaftliche Lage am Standort Deutschland sowie die eigene Situation nun und zukünftig einschätzen. Weiterhin war von Interesse, mit welchen Mitteln man die anstehenden Probleme lösen wollte. Der Begriff des Mittelstandes umfasst grundsätzlich neben den kleinen und mittleren Unternehmen, den freien Berufen und höheren Beamten auch Angestellte und Facharbeiter. Ein Blättern durch die Geschichte der deutschen Wirtschaft bringt die Erkenntnis, dass der Mittelstand – eben, weil er ein derart breites gesellschaftliches Spektrum abdeckt – von jeher mit besonderen wirtschaftlichen Belastungen zurechtkommen musste und es daher das Ziel kluger Wirtschaftspolitik war und sein sollte, ihm mit entsprechenden Maßnahmen entgegenzukommen, z.B. Steuervergünstigungen, billigen Darlehen oder anderen Förderungen. Die Umfrage »Perspektive Mittelstand« beschränkt sich auf Unternehmen mit weniger als 500 Angestellten und einem Jahresumsatz von mindestens einer Mio. Euro. Dass es in Deutschland nicht gut aussieht und auch zukünftig nicht besser werden wird, darin sind sich fast alle Befragten (97%) einig. Die eigene Situation hingegen beurteilt dieser Mittelstand erheblich besser. Immerhin 39 % gehen davon aus, dass sich für sie persönlich de 9/2004 oder für ihr Unternehmen die Situation in den nächsten Jahren verbessert. Diese zweite Zahl lässt die gesamte Bandbreite an Interpretationen zu, will man der Frage auf den Grund gehen, ob der Mittelstand in Deutschland noch eine Perspektive bieten könne, und ähnelt der Diskussion, ob ein Glas noch halb voll oder schon halb leer wäre. Betrachtet man diesen Wert isoliert für sich, so liegt er klar unter 50 % und führt zu der Aussage, dass der deutsche Mittelstand für die Zukunft überwiegend »schwarz« sieht. In Relation zu der noch viel höher liegenden düsteren Prognose für Deutschland verkünden diese 39 % erfreulichen Optimismus. Auch der Ideenreichtum, mit welchen Mitteln sie den Zustand verbessern könnte, präsentiert die untersuchte Personengruppe durchaus findig und zukunftsorientiert. Dass man »neue Geschäftsfelder« erschließen wolle, heißt es da u. a., oder dass man sich spezialisieren wolle und/oder die Mitarbeiter qualifizieren. Aber auch »Defensivstrategien« werden genannt, z. B. erhöhten Druck auf zahlungsunwillige Kunden auszuüben, Einkaufspreise zu senken usw. In diese erfreuliche Erkenntnis, dass der deutsche Mittelstand noch Perspektiven sieht und zuversichtlich in die Zukunft schaut, gilt es zu investieren. Josef von Stackelberg Redakteur Das Wohlergehen des deutschen Mittelstandes hing und hängt von kluger Wirtschaftspolitik ab. Josef von Stackelberg 3 de 9 / 2004 Inhalt 3 Das halb volle Glas 6 Brennpunkt Endkunde 6 Messen im Mai 7 Bayerischer Qualitätspreis 2004 7 Metallnotierungen 7 Veranstaltungen, Kongresse und Roadshows 8 Wettbewerb der Gebäudetechnik ausgeschrieben Der Elektro- und Gebäudetechniker 79. JAHRGANG Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen. 57 Digital Video Broadcasting – terrestrisch (DVB-T) scheint bei den Verbrauchern gut anzukommen. Viele nutzen DVB-T als Zweitanschluss. Eine Marktübersicht stellt eine Reihe digitaler, terrestrischer Empfangsgeräte vor. 10 Personalien 11 Blitzschutz am Baukran 11 Spartransformator zur Netzspannungsanpassung – Zusatzanfrage (2) 12 Einordnung des Begriffes »elektrotechnisch unterwiesene Person« 13 Ausbau einer Hauptverteilung mit Provisorium 14 Aufteilung in Schutzleiter und Neutralleiter 15 Putzbündiger Einbau von Unterputzdosen 16 Einspeisung eines Kraftfahrzeuges mit Eigenerzeugungsanlage 17 Montagehöhe von Verteilern 17 Austausch von Perilex-Steckvorrichtungen 18 Aderfarben bei Betriebsmitteln aus den USA für den Einsatz in Deutschland 18 Korrosion durch Wechselstrom 20 32 In Gebäuden mit Flucht- und Rettungswegen müssen diese besonders im Brandfall funktionsfähig bleiben. Auch die Funktion sicherheitstechnischer Anlagen wie Brandmelde- und Rauch-Wärmeabzugsanlagen (RWA) muss eine ausreichende Zeit gewährleistet sein. Dafür gibt es besondere Installationskomponenten. 24 26 EIB-Einsatz in einer Schule Die neue ETS3 – Testen, Starten, Profi werden (3) Die Version »Professional« 29 Initiative »Intelligentes Wohnen« gestartet 31 Sicherheit von Spannungsprüfern 32 Vorbeugender baulicher Brandschutz Innovative Konzepte für Rettungswege und die Sicherheitsstromversorgung in Gebäuden ANZEIGE TITELSEITE Titelbild: Berker CAD als Marketinginstrument Saubere Pläne verhelfen Elektromeister zu lukrativen Aufträgen 34 36 Dialux mit neuer Version 3.1 Schnell und sauber installiert Brüstungskanäle als Systembestandteil 4 de 9/2004 38 Der »Rechen« wird wieder genutzt Mit speziellen Zimmerantennen empfängt man nun »überall« 41 Die Zimmerantenne feiert ein Revival Empfang terrestrisch gesendeter digitaler Fernseh- und Radioprogramme (DVB-T) 43 Satellitengestützte Kabel-Kopfstellen Boom von Kopfstellen: Immer mehr Wohnungsbauunternehmen und kleine Netzbetreiber setzen auf Unabhängigkeit 57 Wer macht das Rennen? Studie zur Umstellung des analogen Fernsehens zum digitalen und Marktübersicht von terrestrischen digitalen Empfängern 68 Scharfe Bilder Ersetzt das hoch auflösende Fernsehen den Guckkastenblick? 70 Analogsignale wandeln und überwachen 72 Steuerungslösungen mit Fernwirksystem 75 Miniaturisierung induktiver und photoelektrischer Sensoren 78 Mensch-Maschine-Schnittstellen steigern Umsatz 79 »de« testete den neuen VW Caddy 80 Schluss mit dem Blättern in Ordnern 82 Steuern sparen und Vermögen aufbauen (1) Strategien für systematischen Vermögensaufbau und Altersvorsorge 84 Betriebsberatung (10) 85 Erläuterungen zu neuen Normen und Bestimmungen 88 Neue Produkte 94 Firmenschriften 95 Fortbildung und Seminare 96 Vorschau, Impressum 105 Inserentenverzeichnis GELERNT IST GELERNT Die Aus- und Weiterbildung gibt es ab Seite 97 de 9/2004 G iG 5 Aktuell Regionaltagungen 2004 Über 500 Teilnehmer – Eltkauf-/Eltpoint- und Planet-Gesellschafter, Großhandelsmitarbeiter und Gäste – besuchten in den vergangenen Wochen die Regionaltagungen der beiden Marketingkooperationen. Allgemeine Themenschwerpunkte während der Informationstage waren der Rück- und Ausblick auf die Branche bzw. auf die beiden Für eine Vielzahl von Werbeartikel und Drucksachen gab es Sonderangebote bzw. Rabatte zu den Regionaltagungen. Wichtig war an dieser Stelle auch noch einmal der Hinweis, dass sich die Zentrale ein einheitliches Erscheinungsbild 500,- € kosten lässt. Die Voraussetzungen für Marketingunterstützungen sind auf den Euro-Scheinen zur Offensive 2004 nachzulesen. Brennpunkt Endkunde Immer geringer werdende Bautätigkeit und zunehmend schärfer werdender Kostendruck in der »Geiz-istgeil«-Gesellschaft sind die Rahmenbedingungen, unter denen hochrangige Vertreter des Zentralverbands des Elektrohandwerks (ZVEH) und der Landesinnungsverbände des Elektrohandwerks zwei Tage Marken- und Logo-Änderung Die Kaufel GmbH & Co. KG präsentiert eine neue Marke und ein neues Logo. Kooperationen und »Das andere Konzept« von Wilfried Ross. Als Industriepartner nahmen die Firmen Thomson in Deutschland und Legrand in Österreich teil. Die »Wertgarantie« stellte als neuer Dienstleister während der Veranstaltungen in Kassel und Karlsruhe ihre Angebote zur Garantieverlängerung vor. heißt ab jetzt : Der Spezialist für batteriegestützte Sicherheitsstromversorgung, der bisher unter dem Namen Nife bekannt war, firmiert jetzt unter dem neuen Markenzeichen. Kaufel ist ein Unternehmen der amerikani- schen Thomas & Betts Corporation. Die deutsche Tochter, jetzt mit der neuen Firmenmarke Kaufel Stromversorgungssysteme, ist Hersteller und Vertreiber von Anlagen für die Sicherheitsbeleuchtung und Sicherheitsstromversorgung. Die bisherige Marke Nife hat das Unternehmen über mehr als 75 Jahre begleitet. Nickel-Ferrum stand für die erste hochwertige, geschlossene Batterie mit Nickelanteil. www.kaufel.de lang mit ABB diskutierten. Stotz Kontakt, Striebel & John und die ASJ luden zu einer Gesprächsrunde mit dem Thema »Heidelberger Frühling – Brennpunkt Endkunde« ein. Nach der Begrüßung durch Klaus-Peter Paffenholz, Vorstandsmitglied der ABB Deutschland, wurde das Thema elektrische Gebäudeinstallation und deren Wahrnehmung, Bedeutung und Nutzen durch den Häuslebauer von Referenten eingehend beleuchtet. Weiterhin zeigten sie verschiedene Möglichkeiten und Wege auf, wie der Nutzen moderner Elektroinstallation in den Bereichen Gebäudesicherheit, Energieeinsparung und auch Wohnkomfort dem Hausbesitzer vermittelt werden kann. Kontroverse und doch zielgerichtete Diskussionen ließen die Überschrift der Veranstaltung »Heidelberger Frühling« trotz der kalten Außentemperaturen wahr werden. MESSEN IM MAI PCIM – Internationale Messe und Konferenz für Leistungselektronik, Antriebstechnik und Power Quality Zum 25. Mal in Folge findet am 25.5. bis 27.5.2004 die PCIM, internationale Konferenz und Fachmesse, statt. Aussteller zeigen auf der PCIM Entwicklungen in den Bereichen Leistungselektronik, intelligente Antriebstechnik und Power Quality. Die Veranstaltung profiliert sich sowohl im Bereich der Fachmesse als auch ganz besonders innerhalb der Konferenz durch ihre hohe fachliche Qualität und ihren internationalen Charakter. Auch in diesem Jahr werden alle Konferenzbeiträge Erstveröffentlichungen sein. Jeder Kongressteilnehmer hat die Möglichkeit, frei zwischen den einzelnen Sessions zu wählen. Erweitert wurde das Spek- 6 trum der PCIM-Konferenz um das Thema Energiemanagement. www.mesago.de Fachmesse für Kabel, Satellit und Multimedia Die Anga Cable 2004, die Fachmesse für Kabel, Satellit und Multimedia, findet vom 11. bis 13. Mai 2004 in Köln statt. Die Fachausstellung wird von dem Kongressprogramm Anga Cable Convention begleitet. Die Anga Cable bleibt auch in ihrem sechsten Veranstaltungsjahr klar auf Wachstumskurs: Auf dem Kölner Messegelände werden über 190 Unternehmen aus 26 Ländern alle wichtigen Neuentwicklungen der Kabel- und Satellitenbranche präsentieren. Auch die Erweiterung des Produktspektrums um die Bereiche Satellit und Multimedia hat sich bewährt. Neben den über 70 Herstellern von CATV-Equipment werden sich knapp 60 SatKomponenten-Hersteller präsentieren. Ort: Kölnmesse, Halle 13.1 und Congress-Centrum Ost Öffnungszeiten: Jeweils von 09.00 Uhr bis 19.00 Uhr, am letzen Tag bis 18.00Uhr Eintrittspreis: Tageskarte: 15,00 € Veranstalter: ANGA Services GmbH, Tel (02 28)9621 89-0 www.angacable.de Solarmesse Norddeutschlands Begleitet wird die Soltec, die am 14. Mai 2004 vom niedersächsischen Umweltminister Sander eröffnet wird, von der ebenfalls schon zum 9. Mal stattfindenden Architekten- und Ingenieurtagung, für die erneut das Institut für Solarenergieforschung (ISFH) unter Beteiligung von Architek- ten- und Ingenieurkammer sowie den Verbänden VBI, BDB und BDA verantwortlich zeichnet. Hameln wird damit wieder mal norddeutscher Anziehungspunkt von über Hundert Architekten und Ingenieuren. Auf der Soltec wird aufgezeigt, welche Alternativen es zur herkömmlichen Energieversorgung gibt. Ob und wo sich der Einsatz von Solarkollektoren, einer Wärmepumpe, einer Biomasseanlage oder einem privaten Blockheizkraftwerk lohnt. Und natürlich alles im Zusammenhang mit modernsten Energieeinspartechniken beim Neubau und der Haussanierung. Öffnungszeiten: 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr Eintrittspreis: 7,00 € Informationen: www.soltec-hameln.de de 9/2004 Aktuell Bayerischer Qualitätspreis 2004 Qualität im Handwerk hat in Niederbayern einen neuen Namen: Elektro Bachner. Das Familienunternehmen mit über 80 Jahren Familientradition und 250 Mitarbeitern erhielt den Bayerischen Qualitätspreis als bestes Unternehmen in der Kategorie Unternehmensqua- Die Übergabe des Bayerischen Qualitätslität im Handwerk. In preises 2004 der Staatskanzlei in »Qualität setzt sich München, überreicht von Herrn Dr. Otto Wiesheu, durch!« Mit diesen Worten nahm die Familie Bachner, mit würdigte Bayerns WirtschaftsHans Bachner sen., Hans minister Dr. Otto Wiesheu die Bachner jun., Sabine Bachner Leistungen der Preisträger des und Gerhard Müller, Assistent diesjährigen Bayerischen Quader Geschäftsleitung, den Preis litätspreises. Mit dem Preis, der seit 1993 jährlich verliehen stolz entgegen. Metallnotierungen wird, soll die Qualität und die damit verbundene Leistung eines Unternehmens messbar und nach außen sichtbar gemacht werden. Bewertet wurden die Kategorien Qualitätsstrategie, Integration der Mitarbeiter in ein Unternehmensqualitätskonzept, Qualität in Produktion und Auftragsabwicklung. In den Bereichen Strategie und Mitarbeiterintegration erreichte das Familienunternehmen die höchste Punktezahl, was zu der besten Gesamtbewertung mit 80,7 % im Bereich des Handwerks führte. Datum Kupfer (DEL-Notierungen) 22.03.2004 256,38 – 262,07 23.03.2004 250,22 – 255,93 24.03.2004 255,04 – 260,77 25.03.2004 254,65 – 260,44 26.03.2004 257,08 – 262,85 29.03.2004 261,39 – 267,19 30.03.2004 259,79 – 265,53 31.03.2004 256,44 – 262,18 01.04.2004 257,70 – 263,39 02.04.2004 257,75 – 263,45 05.04.2004 257,11 – 262,92 06.04.2004 252,40 – 258,20 07.04.2004 256,06 – 261,87 08.04.2004 251,28 – 257,06 13.04.2004 250,36 – 256,22 Blei in Kabeln 78,09 – 79,90 VERANSTALTUNGEN, KONGRESSE UND ROADSHOWS LCN-Seminare der HeinrichHertz-Schule Am 23. Juni 2004 führt die Heinrich-Hertz-Schule für den Bereich Gebäudetechnik ein LCN-Basisseminar durch. Am 12. und 13. Mai findet das zweitägige LCN-Aufbauseminar Teil I und am 7. und 8. Juli das zweitägige Aufbauseminar Teil II statt. Veranstalter: Gewerbliche Berufs-, Berufsfach- und Fachschule in Karlsruhe Anmeldung: Tel: (07 21) 133-48 48, [email protected]. de Informationen: www.hhs.ka.bw.schule.de Internationale Tagung zum energieoptimierten Betrieb Am 4.6.2004 findet in Bonn im Hotel Hilton die »Internationale Tagung zum energieoptimierten Betrieb« statt. Die Tagung für Unternehmen richtet sich an Geschäftsführer, Technische Leiter und Energieverantwortliche. Auch im internationalen Wettbewerb rückt der Kostenfaktor Energie in den Betrieben und Unternehmen immer stärker in den Blickpunkt ihrer Rationalisierungsbemühungen. Wegen begrenzter Kapazitäten ist eine frühzeitige Anmeldung notwendig. Interessenten melden sich an per E-Mail unter: de 9/2004 [email protected], per Fax unter (02 02) 2 45 52-30 oder per Post unter Energieagentur NRW, Herrn Dipl.-Ing. Rainer van Loon, Kasinostr. 19–21, 42103 Wuppertal. Die strukturierte Gebäudeverkabelung »de« veranstaltet gemeinsam mit VDE, Berlin, ein Seminar (26. bis 27. Mai 2004) für technische Fachkräfte (Ingenieure, Techniker, Installateure und Meister) aus Industrie und Handwerk, die Erfahrungen in der Nachrichtenübertragungstechnik besitzen und sich über die strukturierte Gebäudeverkabelung für die Informationstechnik näher informieren wollen. In dem zweitägigen Seminar werden die Grundlagen der Nachrichtenübertragungstechnik über Kupfer- und Glasfaserkabeln systematisch dargestellt und praktische Kenntnisse im Umgang mit Komponenten der Gebäudeverkabelung (Kabel und Stecker sowie Verteilersysteme) vermittelt. Am Beispiel verschiedener Stecker- und Installationssysteme werden wichtige Installationsmethoden und deren Normen und Vorschriften erläutert und Unterschiede im Hinblick auf Verarbeitung und Handhabung erklärt. Durch praktische Vorführungen und der Möglichkeit, selber Montagen an Übungsobjek- ten durchzuführen, bekommen die Teilnehmer das Gefühl und einen Überblick über die notwendigen Vorkehrungen und Bedingungen für eine Installation einer datentechnischen Gebäudeverkabelung. Abgerundet wird dieses Seminar mit dem Einsatz von entsprechenden Mess- und Prüfgeräten für die Installation. Veranstaltungsort ist das Tagungszentrum des VDE, Berlin, Bismarckstr. 33 Anmeldung: Tel/Fax: (0 30) 34 80 0180 oder bei der Redaktion »de« unter Fax: (0 89) 126 07-111 Informationen: www.onlinede.de/fachinfo/termine Kongress Gebäudetechnik mit Zukunft Die LON-Nutzer-Organisation e.V. (LNO) veranstaltet am 17./18. Juni 2004 in Düsseldorf-Ratingen, House of Sports, ihren 5. Kongress »Gebäudetechnik mit Zukunft – Ganzheitlich Planen und Betreiben«. Die eineinhalbtägige Tagung bietet praktische Informationen und Hilfen für die Planung, über den Nutzen und den wirtschaftlichen Einsatz der Netzwerktechnologie Lonworks in der Gebäudeautomation. Begleitend findet eine Ausstellung statt. Allgemeine Themen wie »Was ist LON?«, »Vergleich von Lonworks mit anderen Systemen«, »Informationsquellen über LON« sowie die Vorstellung von Referenzprojekten durch Planer und Nutzer stehen im Mittelpunkt. Workshops runden das Programm ab. Die Teilnahmegebühr beträgt 215 €. Informationen: LON Nutzer Organisation e.V. (LNO), Aachen, www.lno.de Tag der industriellen Bildverarbeitung in Leipzig Die GBS Fachschule für Technik und Wirtschaft führt in ihrem Kompetenzzentrum für Automatisierungstechnik gemeinsam mit Matsushita Electric Works Deutschland GmbH am 18. Juni einen »Tag der industriellen Bildverarbeitung« durch. Die industrielle Bildverarbeitung ist ein wesentlicher Baustein der automatisierten Mess- und Prüftechnik, der Qualitätssicherung und der Fertigungsüberwachung geworden. Auf der Veranstaltung in Leipzig soll die industrielle Bildverarbeitung (Machine Vision) als komplexes Zusammenspiel verschiedener Techniken, wie Beleuchtung, Optik, Elektronik, Sensorik, Automatisierung und Datenverarbeitung vorgestellt werden. Informationen: Frau Ute Lenz, Tel (0 80 24) 6 48-0, www.matsushita.de 7 Aktuell Wie steht es um die Zukunft deutscher Ingenieure? Im VDE-Zukunftsforum »Ingenieurarbeit 2010« in der Berliner Akademie der Wissenschaften diskutierten Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft Fragen, die aus den gegenwärtigen Entwicklungen resultieren. Die Tagung legte den Schwerpunkt auf die EU-Osterweiterung, Elite-Ausbildung, Ingenieurbedarf und Entwicklung neuer Studienprofile . Ingenieurwesen im Umbruch In Deutschland hängt etwa die Hälfte der Industrieproduktion und über 80 % des Exports von der Elektround Informationstechnik ab. Ingenieurarbeit in diesem Bereich ist Motor der Entwicklung. Neue Herausforderungen ergeben sich durch die Auswirkungen der EUErweiterung insbesondere für deutsche Ingenieure. In den zukunftsorientierten Technologien Elektro- und Informationstechnik entsteht durch die EU-Ost-Erweiterung Unsicherheit über Standortverlagerungen und neue Arbeitsformen. Der Arbeitsmarkt ist in diesem Bereich in Deutschland geprägt von einem Fachkräftemangel bei gleichzeitiger Frühverrentung von Ingenieuren. Bachelor und Master – die künftigen Ingenieure? Zusätzlich strebt die Bildungspolitik unter dem Stichwort Bologna-Prozess einen europäischen Hochschulraum bis zum Jahr 2010 an, in dem die gestuften Abschlüsse Bachelor und Master etabliert sein werden. Deutsche Fachhochschulen haben schon in großem Umfang dieses Studienmodell übernommen, während die Universitäten sich noch dagegen sträuben oder zögern. Es zeichnet sich ab, dass Fachhochschulen die Bachelorausbildung und Universitäten die Masterausbildung als ihr Hauptbetätigungsfeld sehen werden. Hochschulsituation im Argen In den Diskussionen wiesen Vertreter von Hochschulen und Universitäten auf die z. T. schlimme Situation ihrer Bildungseinrichtungen hinsichtlich mangelnder finanzieller und personeller Ausstattung hin. Die Länder kürzen die Mittel für Hochschulförde- Ein dicker Fisch geht ins Netz Der Image- und Hygieneprofi HTS geht mit seinen beiden Marken, Boco und CWS, im April integriert ins Netz. Mit wenigen Klicks und einfacher Navigation gelangen die Nutzer schnell zur gewünschten Information: über die HTS Gruppe, www.hts.com, über Mietberufskleidung von Boco, www.bo co.com, oder über die zuverlässige Waschraumhygiene 8 von CWS, www.cws.com. Das neue Portal zeigt alle drei Marken in einheitlichem De- sign, dialogorientierter Struktur und gezielter Nutzerfreundlichkeit. rung, was den einzelnen Standorten mittel- und langfristig schadet. Veranstalter der Tagung waren der VDE gemeinsam mit der Alcatel SEL und der Friedrich-EbertStiftung. Weiter Informationen unter www.vde.de/Allgemein/ Themen/StudiumBeruf Eine Nasenlänge voraus Das Beratungs- und Informationssystem im Handwerk (BIS) ist ein Jahr online. BIS hat den Praxis-Check durch die Betriebe und Unternehmensberater im Handwerk erfolgreich bestanden. Ein Jahr nach dem Start des Beratungs- und Informationssystems, kurz BIS, steigen die Nutzerzahlen weiter kontinuierlich an, auf über 20 000 Zugriffe im 4. Quartal 2003. Rückmeldungen der Betriebe bestätigen Praxisrelevanz und Zielgenauigkeit des Systems. Über den Betriebs-Check hinaus enthält das BIS noch weitere wichtige Managementhilfen für die Unternehmensführung. Der virtuelle Marktplatz bietet Börsen für Gebrauchtmaschinen, Gewerberäume und Kooperationspartner. Es können kos- tenfrei Angebote eingestellt und Angebote gesucht werden. Mit dem Anbieter kann direkt Kontakt aufgenommen werden. Der hier ebenfalls zugängliche Zulieferund Dienstleistungskatalog informiert Einkäufer aus Industrie und Handel über Leistungsprofile handwerklicher Zulieferer und Serviceanbieter. Weitere spezielle Datenbanken stehen zur Verfügung zu Themen wie Betriebsentwicklung im Handwerk, Betriebsvergleichsdaten, Marktdaten etc. Udo Kaethner, ECommerce-Berater der Handwerkskammer LüneburgStade: »Aktive Nutzer des umfassenden BIS-Angebots sind ihren Mitbewerbern immer eine Nasenlänge voraus.« www.bis-handwerk.de Wettbewerb der Gebäudetechnik ausgeschrieben Novar, der Komplettanbieter für Gebäudetechnik, schreibt vom 1. April bis zum 30. Juni 2004 »innovartio - den Wettbewerb für Gebäudesicherheit und -komfort« einen mit 10 000 € dotieren bundesweiten Innovationspreis, aus. Interessierte finden die kompletten Ausschreibungsunterlagen unter der Homepage www.innovartio.de Der Wettbewerb richtet sich an Studierende an den Hochschulen, die sich mit der Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren aus dem gesamten Bereich der Gebäudetechnik beschäftigen. Damit unterstreicht Novar, An- bieter von Brand- und Einbruchschutz sowie Lichtrufsystemen, seine Rolle als Wegweiser für innovative Ideen am Markt. Als Schirmherrin für innovartio konnte Hannelore Kraft, Ministerin für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, gewonnen werden. Der Wettbewerb wird in Kooperation mit den VDI-Nachrichten im Jahr der Technik durchgeführt. Das Jahr der Technik ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Im Oktober wird die fachspezifische Jury die Sieger küren. de 9/2004 Aktuell Personalien BERICHTIGUNG Franz Striebel verstorben Ein erfolgreicher Unternehmer und Mann großer Ideen ist tot: Franz Striebel ist in der Nacht zum 12. März verstorben. Der Gründer und langjährige Seniorchef von Striebel & John, Elektro-Verteilersysteme, wurde unter großer Anteilnahme in seiner Heimatstadt Obersasbach zu Grabe getragen. Udo Aull Vice President der Danaher Industrial Controls Group Europe ernannt, einer europäischen Gruppierung ähnlich gelagerter Firmen des US-Konzerns Danaher. Udo Aull ist seit über 20 Jahren in der Elektronikindustrie und Automationstechnik zu Hause. www.hengstler.de Franz Striebel Franz Striebel war ein erfolgreicher und beliebter Unternehmer, der mit seinen innovativen Ideen die ElektroVerteilersystem-Technik weiterentwickelte. Verstorben: Hartmut Nienstedt Ganz unerwartet ist der langjährige Vertriebsleiter Philips Licht, Hartmut Nienstedt, am Montag, den 5. April, im Alter von nur 59 Jahren verstorben. Erst mit dem Jahreswechsel war Hartmut Nienstedt nach 42 Berufsjahren bei Philips in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Fast 32 Jahre war er davon im Vertrieb beschäftigt. Über 15 Jahre war Nienstedt für den Vertrieb im Philips Unternehmensbereich (UB) Licht verantwortlich. Neuer Geschäftsführer bei Hengstler Zum 01. Februar 2004 wurde Udo Aull zum neuen Geschäftsführer der Hengstler GmbH in Aldingen sowie zum 10 Neuer Vorstand für Inga e.V. Die Mitgliederversammlung des Innovationsnetzwerks Gebäudeautomation e.V., kurz INGA, hat auf der Jahresmitgliederversammlung am 19. März in Kaiserslautern einen neuen Vorstand gewählt. Zum 1. Vorsitzenden wurde Dieter Michel, Inhaber des Ingenieurbüros D. Michel Engineering in Kaiserslautern, wiedergewählt. Er wird in der Vorstandsarbeit unterstützt von Herrn Stefan Gerhard, Institut für Zukunfts-EnergieSysteme (IZES) in Saarbrücken, der als 2. Vorsitzender neu in den Vorstand gewählt wurde, sowie den Herren Manfred Frenger, WaltherWerke, Eisenberg, und Thilo Knauber, Knauber Haustechnik, Göllheim, die als Beisitzer bereits dem alten Vorstand angehörten. Zusammen mit Frau Wilhelmina Katzschmann, Ingenieurbüro Katzschmann, Mannheim, übernimmt Herr Hans Kalthoff, Walther-Werke, Eisenberg, der dem Vorstand bisher als zweiter Vorsitzender angehörte, nun die Aufgabe der Kassenprüfung. CCTV-Überwachung in Kreditinstituten Bei dem Beitrag in »de« 6/2004, S. 24 steht in dem kleinen Lexikon bedauerlicherweise eine falsche Erläuterung. Die VBG wird dort fälschlicherweise als »Verband der Berufsgenossenschaften« bezeichnet. Korrekt ist die Erläuterung »VBG = Verwaltungs-Berufsgenossenschaft«. Der HVBG (www.hvbg.de) ist der Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften. Die VBG (Verwaltungs-Berufsgenossenschaft) ist die größte der 35 Berufsgenossenschaften in Deutschland und versichert über 500 000 Unternehmen mit rund 7 Mio. Versicherten in Dienstleistungsunternehmen aus über hundert Branchen, wie z.B. Banken und Versicherungen, Verwaltungen, Zeitarbeitsunternehmen, freie Berufe, Unternehmen der IT-Branche sowie Sportvereine. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite www.vbg.de Komplettsystem für Gebäudemanagement »4Control Building«, das webbasierte Gebäudemanagementsystem von Softing, Haar, läuft nach Herstellerangaben mittlerweile in mehr als 30 Projekten – vom kleinen Hotel über große Verwaltungsbauten bis zum großflächig verteilten Liegenschaftsmanagement. Einsatzgebiete finden sich in der Gebäudeautomation und -leittechnik, der Sicherheits- und der MSR-Technik (Heizung, Lüftung und Klima) sowie der Zutrittskontrolle, Videosteuerung und Medientechnik wieder. Die offene und webbasierte Architektur der Steuerungs-, Visualisierungsund Energiemanagementsoftware schafft die notwendigen Freiheitsgrade, um Anwendungen flexibel auf die Anforderungen der Kunden abstimmen zu können. Standardisierte Kommunikationsschnittstellen wie OPC und SQL – zwischen Feld-, Automatisierungs- und Managementkomponenten – erleichtern die Realisierung gewerkeübergreifender und herstellerunabhängiger Automatisierungslösungen. www.softing.com Showtime für Weiße Ware In großangelegten Marktingaktionen setzt Samsung Electronics Deutschland seine Markenprodukte für den Haushalt in Szene. Die Handelspartner profitieren von stimmungsvollen Shop-Displays, publikumswirksamen Promotions, frecher Printwerbung und attraktiver Werbung rund um die neuen Mikrowellen, Side-by-SideKühlschränken, Waschmaschinen und Staubsaugern von Samsung. Mit diesen Aktionen treibt Samsung seinen Vormarsch in den Markt weiter voran. Begleitet werden diese Promotions auch von speziellen Aktionen auf der Samsung Homepage unter www.samsung.de de 9/2004 Praxisprobleme Blitzschutz am Baukran DIN V 0185-3 (VDE V 0185 Teil 3):2002-11 FRAGESTELLUNG Vor kurzem schlug bei einem Gewitter ein Blitz in einen Baukran ein, es gab Verletzte. Laut Maschinenrichtlinie müssen Blitzschlag-gefährdete Maschinen und Anlagen geerdet werden. Es gibt aber auch Elektriker, die meinen, dass es ausreicht, wenn der Baukran über den Baustellenverteiler mit einem FI-Schalter geschützt ist. Wie lautet die richtige Ausführung? M. W., Baden-Württemberg ANTWORT Eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) – früher als FI-Schalter be- zeichnet – reicht als Schutzmaßnahme nicht aus. Vornorm liefert Details Da es sich in dem beschriebenen Fall um einen Blitzschlag handelt, müssen Sie sowohl die gesamte Elektroinstallation als auch die Blitz- und Überspannungsschutzmaßnahmen überprüfen. Die richtigen Blitzschutzmaßnahmen beschreibt die Vornorm DIN V 0185-3 (VDE V 0185 Teil 3):2002-11; Blitzschutz Teil 3: Schutz von baulichen Anlagen und Personen; Hauptabschnitt 2, Blitzschutz für besondere bauliche Anlagen, Abschnitt 12.1 Turmkrane auf Baustellen. Jede Schiene der Gleise muss an beiden Enden und bei Schienenlängen über 20 m alle 20 m geerdet werden. Wenn es sich um Bauten mit Stahlbewehrung in den Fundamenten handelt, so ist zwischen der Bewehrung und einer Schiene eine Verbindungsleitung zu installieren. Alle Einrichtungen im Umkreis von 20 m, z.B. Apparate, Maschinen, metallene Rohrleitungen usw., müssen ebenfalls mit den Schienen verbunden werden. Zu guter Letzt müssen Sie den Netzanschluss der elektrischen Einrichtungen zusätzlich in den Blitzschutzpotenzialausgleich mittels eines Blitzstromableiters einbeziehen. V. Kopecky Spartransformator zur Netzspannungsanpassung – Zusatzanfrage (2) Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100), DIN EN 61558-2-13 (VDE 0570 Teil 2-13) FRAGESTELLUNG (Zusatzanfrage zu den Beiträgen »Spartransformator zur Netzspannungsanpassung« in »de« 8/2002, S. 13, und »de« 12/2003, S. 18) Für mich bleibt immer noch folgender Sachverhalt offen: Der Sternpunkt wird in der Regel nicht aus dem Trafo herausgeführt und lässt sich dann natürlich auch nicht erden. Nach Aussage unserer Kunden enthalten außereuropäische Netze häufig keinen Neutralleiter. Muss eine Anlage von 400 V, die an einem Netz von 600 V über einen Spartransformator betrieben wird, in ihren Komponenten und Prüfspannungen der höheren Spannung entsprechen? H. H., Baden-Württemberg ANTWORT Zur Bemessungsisolationsspannung In den relevanten Normen (Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) und de 9/2004 DIN EN 61558-2-13 (VDE 0570 Teil 213) gibt es keine entsprechenden Festlegungen bezüglich der Bemessungsisolationsspannung von Betriebs-/Verbrauchsmitteln, die an einem Spartransformator angeschlossen sind. Sie können daher davon ausgehen, dass ohne entsprechende Forderungen in den Normen die Standardsituation gilt, d.h. die Betriebsmittel dürfen für die jeweilige Ausgangsspannung bemessen werden. Die Normen legen nicht das fest, was unnötig ist, sondern nur das, was unbedingt erforderlich ist. Auch bei einem Spartransformator kann in der Regel bei einem Fehler keine höhere Ausgangsspannung (in Höhe der primärseitigen Spannung) auftreten. Würde durch einen – eher unwahrscheinlichen – Fehler die Ausgangsspannung auf die Höhe der Eingangsspannung angehoben, käme es eher zu einer thermischen Zerstörung der angeschlossenen Betriebsmittel/Verbrauchsmittel, statt zu einem Schaden an der Isolierung aufgrund der höheren Spannung. So wird z. B. in Glühlampen der höhere Strom die Lampe zerstören. Bei Motoren würde ein richtig eingestellter Schutz bei Überlast auslösen, bevor es zu einer Zerstörung kommt. Fazit Somit müssen Sie für die angeschlossenen Betriebsmittel weder eine höhere Bemessungsisolationsspannung berücksichtigen, noch bei der Prüfung eine höhere Prüfspannung anlegen. Übrigens ist z. B. für Schaltanlagen nach DIN EN 6049-1 (VDE 0660 Teil 500) die Prüfspannung für Bemessungsisolationsspannungen (Leiter – Leiter) zwischen 300 V und 690 V gleich (Typprüfung 2,5 kV, Stückprüfung 85 % von 2,5 kV = 2125 V). Dies gilt auch für die meisten Schaltgeräte. Somit wären diesbezüglich sowieso keine anderen Maßnahmen erforderlich. Zur Sternpunktbehandlung Bezüglich der Behandlung des Sternpunkts an Drehstromspartransformatoren muss ich der Aussage in »de« 12/2003 widersprechen. Der Sternpunkt darf – sofern überhaupt zugänglich – in 11 Praxisprobleme den meisten Fällen nicht geerdet werden. Eine Erdung wäre nach DIN VDE 0100410 (VDE 0100 Teil 410) überhaupt nur in einem TN-C-System zulässig, d.h. wenn der Sternpunkt mit dem PEN-Leiter des Netzes verbunden wäre. Ist der Sternpunkt des Transformators mit dem Neutralleiter verbunden, wäre eine Verbindung mit Erde/Schutzleiter verboten. Im IT- und TT-System wäre eine Erdung unzulässig. Für den Schutz durch automatische Abschaltung der Stromversorgung ist eine solche Erdung des Sternpunkts keinesfalls erforderlich, da keine galvani- sche Trennung zum speisenden Netz besteht. Somit bestimmt das speisende Netz das System nach Art der Erdverbindung. Der Schutz durch automatische Abschaltung der Stromversorgung wird also durch das speisende System bestimmt. Lediglich die kleinere Spannung auf der Sekundärseite muss bei Fehlern auf der Sekundärseite berücksichtigt werden. Bei kleinerer Spannung kann auch nur ein kleinerer Kurzschlussstrom fließen. Richtig dagegen ist, dass für die Abschaltbedingung beim Schutz durch auto- matische Abschaltung der Stromversorgung ggf. die höhere Impedanz berücksichtigt werden muss. Diese kann sich durch den Spartransformator ergeben. In den meisten Fällen dürfte es sich aber auf der Primärseite – zumindest bei Spannungen größer 480 V – um ein ungeerdetes System (IT-System) handeln, bei dem eine Erdung sowieso nicht zulässig wäre. Ggf. muss aber auch hierfür die höhere Impedanz für die Abschaltung eines Doppelfehlers (Doppelkörperschluss) an angeschlossenen Betriebsmitteln berücksichtigt werden. W. Hörmann Einordnung des Begriffs »elektrotechnisch unterwiesene Person« FRAGESTELLUNG Bei einer Diskussion über die »elektrotechnisch unterwiesene Person« im Lehrerkollegium des Bereichs Elektrotechnik kamen folgende Fragen auf: 1) Wie ist die elektrotechnisch unterwiesene Person laut VDE und BGV definiert? 2) Wenn ein Auszubildender im Elektroberuf ausgebildet wird, ab welchem Lehrjahr gilt dieser als elektrotechnisch unterwiesene Person? 3) Was darf diese Person auf Montage ausführen, was ist unter der Aufsicht einer Elektrofachkraft für sie durchführbar und was ist für diese Person im Allgemeinen verboten? 4) Wer darf diese Person in den erforderlichen Bereichen zur elektrotechnisch unterwiesene Person unterrichten? Gilt eine Nachweispflicht für die Unterweisung gegenüber der Berufsgenossenschaft? Wer darf – wenn erforderlich – einen Nachweis oder ein Zertifikat ausstellen? J. S., Hessen ANTWORT Zu Frage 1 In den elektrotechnischen Regeln (z. B. VDE 0105 Teil 100) wird in Übereinstimmung mit VDE 1000 Teil 10 »Anforderungen an die im Bereich der Elektrotechnik tätigen Personen« übereinstimmend festgelegt: »Elektrotechnisch unterwiesene Person ist, wer durch eine 12 Elektrofachkraft über die ihr übertragenen Aufgaben und die möglichen Gefahren bei unsachgemäßen Verhalten unterrichtet und erforderlichenfalls angelernt sowie über die notwendigen Schutzeinrichtungen und Schutzmaßnahmen belehrt wurde.« Unter Berücksichtigung des möglichen elektrotechnischen Gefährdungspotentials folgt, dass die o.g. Voraussetzungen immer aufgaben- und tätigkeitsbezogen umgesetzt werden müssen. Sie beziehen sich selbstverständlich nur auf einen begrenzten Bereich/Arbeitsumfang beziehen. D.h., der Umfang einer elektrotechnischen Unterweisung hängt immer ab vom jeweils vorgesehenen Arbeitsumfang. Die geplante auszuführende Tätigkeit bestimmt dabei also den Umfang. Eine generelle elektrotechnische Unterweisung für das gesamte elektrotechnische Tätigkeitsfeld ist nicht möglich. Diesen Festlegungen trägt auch die Unfallverhütungsvorschrift »Elektrische Anlagen und Betriebsmittel« (BGV A2) Rechnung und verwendet den Begriff »elektrotechnisch unterwiesene Person(en)« nicht im Vorschriftenteil, sondern ausschließlich nur im ergänzenden Teil der Durchführungsanweisungen (vergl. DA zu § 5 Abs. 1 Nr. 2 und DA zu § 8 Nr. 2 Tabelle 5) zur BGV A2. Zu Frage 2 Somit lässt sich aus der unter 1) beschriebenen Regelung zweifelsfrei ableiten, dass eine unmittelbare Zuordnung für eine notwendig werdende »elektrotechnische Unterweisung« aufgrund der absolvierten Ausbildungs-/Lehrjahre nicht möglich ist. Im Einzelfall – z. B. ein neuer Arbeitsauftrag – muss immer eine ergänzende bzw. erweiternde elektrotechnische Unterweisung eingeplant und auch vorgenommen werden. Zu Frage 3 Grundsätzlich darf ein Mitarbeiter keine Arbeiten ausführen, für die er nicht qualifiziert ist. Die BGV A2 führt unter § 3 dazu aus: »Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass elektrische Anlagen und Betriebsmittel nur von einer Elektrofachkraft oder unter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft den elektrotechnischen Regeln entsprechend errichtet, geändert und instandgehalten werden«. Diese Schutzzielbeschreibung bringt verbindlich zum Ausdruck, dass die Wahrnehmung der Fach- und Führungsverantwortung bei allen elektrotechnischen Tätigkeiten nur durch eine Elektrofachkraft erfolgen kann und muss. Bei der elektrotechnisch unterwiesenen Person setzt man nur Kenntnisse für die ihr übertragenen Aufgaben voraus. Art, Umfang und Teile der Unterweisung werden stark vom übertragenen Arbeitsfeld und von den örtlichen Verhältnissen bestimmt. Da dieser Personenkreis nur über einen begrenzten Wissens-/Kenntnisstand verfügt und somit keine elektrotechnische Gefährdungsbeurteilung durchführen kann, muss für de 9/2004 Praxisprobleme diese Personen gedanklich immer der Zusatz unterwiesen für eine bestimmte Arbeit verbunden werden. Eine vollständige Aufzählung aller Arbeiten, die eine elektrotechnisch unterwiesenen Person ausführen darf, ist nicht möglich. Deshalb findet man sie weder in der BGV A2 noch in den genannten elektrotechnischen Regeln. Zu Frage 4 Die verbindliche Unterweisung kann nur durch eine weisungsbefugte Elektrofach- kraft erfolgen (siehe hierzu auch die Antwort zu Frage 1). Zu den Fragen 5 und 6 Eine umfassende schriftliche Dokumentation der erfolgten Unterweisung zum Zweck der Nachweisführung wird durch die derzeit gültigen Arbeitsschutzbestimmungen nicht gefordert. Im Rahmen einer modernen Unternehmensführung (Schulungs- und Qualifizierungsmanagement) ist jedes Unternehmen gut beraten, alle tätigkeits- und mitarbeiterbezogenen Unterweisungsund Qualifizierungsmodule zentral zu erfassen, um die bedarfsorientierte (Einführung neuer Arbeitsprozesse) Ein-/ Unterweisung der Mitarbeiter dauerhaft sicherzustellen bzw. zu optimieren. Selbstverständlich sollte im Bedarfsfall der Unterweisungsnachweis (z. B. Erstellung des Unterweisungsprotokolls) auch von der unterweisenden Person/ Elektrofachkraft, verbunden mit einer kurzen Themenübersicht, ausgestellt werden. D. Seibel Ausbau einer Hauptverteilung mit Provisorium DIN VDE 0298 Teil 4 (August 2003), DIN VDE 0100 Teil 540 FRAGESTELLUNG In unserem Betrieb soll aufgrund eines Anlagenumbaus eine neue Hauptverteilung installiert werden (300 kVA). Die Verteilung wird als TN-C-System aufgebaut. In der Umbauzeit muss die alte Hauptverteilung (250 kVA) als TN-CSystem weiter betrieben werden. Nach dem Abschluss der Umauarbeiten wird diese dann außer Betrieb genommen. Es gibt in der Anlage Unterverteilungen, die zurzeit als TT-System betrieben werden. Sie sind als Vierleitersystem in der HV angeklemmt, während der PE auf einen dezentralen Potentialausgleich aufgeklemmt ist. Die HV ist als TN-CSystem angeklemmt. Die Unterverteiler befinden sich in einem Abstand von ca. 20 ... 70 m von der Hauptverteilung entfernt. 1) Ist es notwendig, an der neuen Hauptverteilung einen Sicherungsabgang für die vorhandene Hauptverteilung vorzusehen? Ist es anderenfalls möglich, die Hauptverteilung direkt nach dem Hauptschalter anzuklemmen? 2) Wie groß muss der Leitungsquerschnitt für den Anschluss der alten Hauptverteilung gewählt werden (Verlegeart C , Leitungslänge ca. 20 m)? 3) Ist es erlaubt, die vorhandenen Unterverteilungen, die zurzeit als TTSystem betrieben werden, an der neuen Hauptverteilung wieder in Betrieb zu nehmen, oder muss im Vorfeld die Netzform der Unterverteilungen geändert werden? de 9/2004 4) Welcher Leitungsquerschnitt muss fur den Hauptpotentialausgleich gewählt werden, wenn das EVU bei uns mit 3x4x120 mm2 einspeist? D. R., Nordrhein-Westfalen ANTWORT Zu Frage 1 Da auch so genannte Provisorien den Vorschriften entsprechen müssen, sollte für die vorhandene Hauptverteilung ein separater Sicherungsabgang geschaffen werden. Zu bedenken ist, dass sich die Umrüstung über einen längeren Zeitraum hinziehen könnte, in dem Teile beider Verteiler aktiv sein müssen. Während dieser Zeit muss gewährleistet sein, dass an beiden Verteilern gefahrlos gearbeitet werden kann. Dazu gehört dann auch, dass evtl. beide Verteiler getrennt geschaltet werden können. Ein zusätzlicher Sicherungsabgang ist zudem aus Gründen des Leitungsschutzes empfehlenswert. Zu Frage 2 Der Leitungsquerschnitt richtet sich nach dem Bemessungsstrom der Vorsicherungen im neuen Hauptverteiler. Um eine genaue Querschnittsbestimmung vornehmen zu können, sind weitere Daten des Netzes erforderlich. Außer der Verlegeart und der Umgebungstemperatur müssen zusätzliche Daten, z. B. zur Betrachtung des Kurzschlussschutzes, bekannt sein. Betrachtet man nur die Strombelastbarkeit der verwendeten Kabel, so können Sie hierfür Werte aus DIN VDE 0298 Teil 4 (August 2003) entnehmen. Bei Einzelverlegung (Verlegeart C) sowie einer Umgebungstemperatur von 30 °C ergibt sich für eine gG-400-A-NHSchmelzsicherung ein Mindestquerschnitt von 240 mm2 Cu. Entscheidet man sich für die Parallelverlegung von zwei Kabeln, so wird auf Grund der PRAXISHILFEN 5 Das Special »Praxishilfen 5« enthält die interessantesten Praxisproblemfälle der Jahre 2001 bis 2003 aus der Fachzeitschrift »de«. Zusätzlich bietet das Special bisher nicht veröffentlichte Fachfragen. ISBN 3-8101-0205-9; 15,80 € für »de«-Abonnenten Bestellungen bitte an: Hüthig & Pflaum Verlag, Tel. (0 62 21) 4 89-5 55, Fax (0 62 21) 4 89-4 43, E-Mail: [email protected] 13 Praxisprobleme Häufung ein Mindestquerschnitt von 150 mm2 je Kabel (also insgesamt 300 mm2 je Leiter) erforderlich. Hier möchte ich nochmals anmerken, dass es sich nur um ein Beispiel handeln kann, da das Kabel nach den Gegebenheiten vor Ort ausgelegt werden muss, die mir nicht vollständig bekannt sind. Zu Frage 3 Es muss eindeutig geklärt werden, welche Netzform errichtet werden soll. Falls es sich für die Gesamtanlage um ein TTSystem handelt, ist der vom EVU ankommende (meistens) grüngelbe Leiter wie ein Neutralleiter zu behandeln. Es darf also keine Verbindung dieses Leiters zum Schutzleiter und zum Potentialausgleich hergestellt werden. Zu den Unterverteilern könnten dann vieradrige Kabel – allerdings ohne grüngelbe Ader – verlegt werden. Der Hauptschutzleiter kann von der Hauptpotentialausgleichsschiene separat verlegt oder an separate Potentialausgleichsschienen, die mit dem Anlagenerder verbunden sind, angeschlossen werden. Eine Mischung von TN-C- und TT-System in einem Gebäude ist nicht möglich. Wenn jedoch ein TN-System errichtet werden kann, dann wird der PEN im Hauptverteiler in Neutralleiter und Schutzleiter aufgetrennt. Vom Schutzleiter ist eine Verbindung zum Hauptpotentialausgleich herzustellen. Ab Hauptverteiler wird dann ein TN-SSystem aufgebaut. Zu den Unterverteilern sind fünfadrige Zuleitungen zu verlegen. Neutralleiter und Schutzleiter dürfen nicht mehr miteinander verbunden werden. Für diesen Aufbau wird also die Verlegung fünfadriger Kabel erforderlich oder es müssen zusätzlich zu den vieradrigen Zuleitungen separate Schutzleiter verlegt werden. Eine Anpassung der Unterverteiler an das TN-SSystem wird voraussichtlich nicht nötig sein, da die Verteilungen nach Ihrer Aussage, für den Anschluss von fünfadrigen Einspeiseleitungen vorgesehen sind. Zu Frage 4 Der Querschnitt für den Hauptschutzleiter richtet sich nach dem Querschnitt der Außenleiter und kann DIN VDE 0100 Teil 540 Tabelle 6 entnommen werden. Die Querschnitte für die Leiter des Hauptpotentialausgleichs müssen mindestens halb so groß wie der Querschnitt des größten Schutzleiters der Anlage sein, jedoch mindestens 6 mm2. Der Querschnitt des Potentialausgleichsleiters braucht bei Kupfer nicht größer zu sein als 25 mm2. R. Soboll Aufteilung in Schutzleiter und Neutralleiter DIN VDE 0100-540 (VDE 0100 Teil 540) FRAGESTELLUNG Ich bin als Elektroinstallateurmeister in einem Energieversorgungsunternehmen beschäftigt. Als Verteilungsnetzbetreiber (VNB) stellen wir unseren Kunden am Hausanschluss ein TN-System zur Verfügung. Die Verbindungsleitung des PENLeiters zur Hauptpotentialausgleichs- schiene klemmen die Errichter direkt an die vorhandene PEN-Klemme im Hausanschlusskasten (HAK) an (Bild 1). In der Regel erfolgt die Trennung des PENLeiters und zum N-Leiter erst in der Zählerverteilung (siehe Variante 1 oder 2). In letzter Zeit führten einige Errichter auch die Variante 3 aus, d. h. die Aufteilung erfolgt bereits im HAK. M. E. spricht nichts gegen eine solche Ausführung. Gerade aus EMV-Sicht – denke ich – ist diese Variante zu favorisieren. Liege ich mit meiner Ansicht richtig? S. R., Bayern ANTWORT Aus Gründen des Schutzes gegen elektrischen Schlag spricht nichts gegen eine Aufteilung des PEN-Leiters im Hausanschlusskasten in Schutzleiter und Neutralleiter (Variante 3 im Bild 1). Allerdings stellt sich mir die Frage, warum der Schutzleiter »getrennt« von den Außenleitern am Hauptverteiler vorbei zum Unterverteiler geführt wird. Diese Ausführung macht wenig Sinn. EMV-freundliche Variante 3 Bild 1: Skizze möglicher TN-C-S-Systeme im VNB-Versorgungsgebiet 14 Wegen der von Ihnen mit in den Vordergrund gestellten »Elektromagnetischen Verträglichkeit – EMV« ist es sinnvoll, den Schutzleiter im gemeinsamen Kabel mit den Außenleitern zu verlegen. Dies empfiehlt auch der Abschnitt 6.1 von DIN VDE 0100-540 (VDE 0100 Teil 540):1991-11. Ein Vorteil ergibt sich durch eine getrennte Verlegung nicht. Sie haben recht. Unter dem Gesichtspunkt EMV ist die Variante 3 die bessere de 9/2004 Praxisprobleme Bild 2: Gewollte und ungewollte Stromwege – Variante 1: reines TN-C-System (z. B. in »klassisch genullten« Anlagen); Variante 2: TN-CS-System (normale Gebäudeversorgung); Variante 3: TN-S-System ab Hausanschluss der drei Varianten, da Unsymmetrieströme über fremde leitfähige Teile nicht (allenfalls ganz geringe Ströme über Erde) zum Fließen kommen können. Wie groß die in den Varianten 1 und 2 auftretenden Ströme über die Schutzleiter sind, und welche Beeinflussungen sich dadurch ergeben können, ist von der Gesamt-Konfiguration abhängig, d. h. von den Impedanzen der einzelnen Verbindungen (Bild 2). Die Beeinflussung im normalen Wohnungsbau dürfte aber sehr gering sein. Fazit Ein absolut EMV-gerechtes TN-S-System wäre gegeben, wenn die Aufteilung in Neutralleiter und Schutzleiter bereits an der Quelle (Transformator) erfolgen würde. Nur in solchen Fällen lässt sich vollständig verhindern, dass »parasitäre« Ströme fließen können. Seitens der Netzbetreiber wird es jedoch auch auf längere Sicht kein reines TN-S-System geben bzw. geben können. W. Hörmann Putzbündiger Einbau von Unterputzdosen Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) FRAGESTELLUNG Zum Thema putzbündiger Einbau von Unterputzdosen führe ich folgende Normen an: • DIN VDE 0100 Teil 410: Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Schutzmaßnahmen: Schutz gegen gefährliche Körperströme • DIN VDE 0606 Teil 1:Verbindungsmaterial bis 660 V, Installationsdosen zur Aufnahme von Geräten und/oder Verbindungsklemmen. Beide Normen fordern als Berührungsschutz bei Installation im Mauerwerksbereich IP 2x nach DIN VE 0470 T.1/ EN 60529 de 9/2004 Dies bedeutet die Verhinderung • des Eindringens von Fremdkörpern mit einem Durchmesser über 12,5 mm, • des Zugangs zu spannungsführenden Teilen des Schalters oder der Steckdose. Mehr ist nicht nötig und auch nicht gefordert. Dies wird durch jüngste Entscheidungen der entsprechenden Fachkomitees im DKE UK 221.8 K 221 bestätigt (6/95 bzw. 11/95). Um diese Schutzart zu gewährleisten, hat der Installateur beim Einbau der Dose einen Überstand für den Verputzvorgang von ca. 10 mm einzuhalten (siehe DIN 18550 Teil 2). Bei zu tief sitzenden Dosen durch dickere Putzschich- ten (mehr als 12 mm) kann er durch handelsübliche Verlängerungen die Schutzart IP2x wieder herstellen. Können Sie meinen Ausführungen zustimmen? K. B., Berlin ANTWORT Putzbündiger Einbau nicht genormt Bezüglich des putzbündigen Einbaus von Unterputzdosen gibt es in den Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) keine Festlegungen. Es gibt auch keinerlei Normenvorgaben bezüglich eines Überstands der Do- 15 Praxisprobleme sen zum Rohmauerwerk für den Verputzvorgang, auch Putzausgleichsringe sind nicht gefordert. Bei der von Ihnen angeführten Entscheidung des entsprechenden Fachkomitees handelt es sich um den Ergebnisbericht der Sitzung vom November 1995 des Komitees K 221 – zuständig für die Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100). An dieser Sitzung habe ich persönlich teilgenommen. Dort wurde die Forde- rung nach Putzausgleichsringen abgelehnt. Die Begründung hierfür lautete: • bisher gab es wegen zu großem Putzüberstand keinen Unfall, • es ist nicht die Aufgabe der Normen die Vermarktung eines bestimmten Produktes – z. B. Putzausgleichsringe – zu verbessern usw. Im Übrigen gilt, dass Putz im gewissen Umfang auch als Schutz gegen direktes Berühren angesehen werden darf, andernfalls müssten z. B. Stegleitungen ver- boten werden. Stegleitungen beinhalten auch nur basisiolierte Leiter. Die äußere Hülle von Stegleitungen kann nicht als Isolierung betrachtet werden. Daraus folgt, dass auch hierbei der Putz den Schutz gegen direktes Berühren darstellt. Die Basisiolierung hingegen übernimmt den Schutz bei indirektem Berühren. W. Hörmann Einspeisung eines Kraftfahrzeugs mit Eigenerzeugungsanlage DIN VDE 0100-721 (VDE 0100 Teil 721), DIN VDE 0100-722 (VDE 0100 Teil 722) FRAGESTELLUNG 1) Für die Stromversorgung einer Feuerwache mit zwei Fahrzeugen soll eine Steckdose an der Decke installiert werden. Von dort soll ein Gummikabel das Fahrzeug über eine CEE-Einspeisesteckdose einspeisen. Darf diese Einspeisedose im Fahrzeug installiert werden oder nur außerhalb des Fahrzeugs? Können sie da eine Norm benennen, da m.E. weder die Caravannorm noch Schaustellernorm zutrifft? 2) Eines der Fahrzeuge hat eine 230V-Eigenerzeugungsanlage. Gibt es dort auch bestimmte Vorschriften, z. B. hinsichtlich der Erdung? O. P., Schleswig-Holstein ANTWORT Zu Frage 1 In der Tat ist es problematisch, hier DIN VDE 0100-721 (VDE 0100 Teil 721) Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Caravans, Boote und Jachten sowie ihre Stromversorgung auf Camping- bzw. Liegeplätzen oder DIN VDE 0100-722 (VDE 0100 Teil 722) Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Fliegende Bauten, Wagen und Wohnwagen nach Schaustellerart direkt anzuwenden. Diese beiden Normen betreffen zwar auch bewegliche Objekte, die zeitweise an eine fest installierte elektrische Anlage angeschlossen werden, möchten 16 aber vor allem zusätzlichen Schutz in der strapazierten, mit Feuchtigkeit belasteten Umgebung bieten. Also ist für den angefragten Fall eher praktische Erwägung und eigenverantwortliches Handeln gefragt. Überlegungen zum Anwendungsfall Die Installation einer Steckdose an der Decke einer Garage dürfte unproblematisch sein, wenn alle Umgebungsbedingungen, wie Umweltbelastungen (Feuchtigkeit, Verschmutzung) und die Möglichkeit einer mechanischen Beschädigung, Berücksichtigung finden. Dies einzuschätzen bedarf es der Kenntnis der Gegebenheiten vor Ort und einer Abwägung, die letztlich dazu führt, die Betriebsmittel gemäß DIN VDE 0470-1 (VDE 0470 Teil 1), dem so genannten IP-Code, auszuwählen. Was das Feuerwehrfahrzeug betrifft, so ist es am einfachsten, wenn man sich das gesamte Fahrzeug als ein elektrisches Gerät vorstellt, welches durch die Installation eines Betriebsmittels (z. B. Steckdose) in seinem Innern zeitweise mit der festen Elektroanlage der Garage verbunden werden kann. Für dieses »Gerät« müssen Sie einkalkulieren, dass auch im Falle einer Störung durch einen Isolationsfehler der Schutz vor elektrischem Schlag unter Fehlerbedingungen gewährleistet bleibt. Besondere Beachtung verdient hier, dass auf einem solchen Fahrzeug die Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher Isolationsfehler einmal auftreten kann, deutlich höher ist. Die elektrischen Betriebsmittel dürften ja des Öfteren mechanischen Er- schütterungen wie Vibrationen ausgesetzt sein. Deshalb müssen alle Betriebsmittel entsprechend befestigt sein, das gilt vor allem für die Bestandteile, die dem Schutz dienen. Auch dürfen die Leitungsverbindungen in keinem Fall starr, sondern mindestens feindrähtig sein. Was kann im Fehlerfall passieren? Ein Fehler im Innern des Fahrzeugs kann bewirken, dass metallische Konstruktions- oder Verkleidungsteile eine Fehlerspannung annehmen. Berührt nun eine Person das durch die Reifen isoliert aufgestellte Fahrzeug, so kann es zu einem Fehlerstromfluss über diese Person kommen mit den bekannten fatalen Folgen. Deshalb ist es notwendig, dem eventuell auftretenden Fehlerstrom eine »gezielte Richtung« zu geben, so dass er sofort (innerhalb von 0,4 s) durch Auslösung des Schutzorgans für die Garagensteckdose unterbrochen wird. Um diese »gezielte Richtung« zu erreichen, ist es erforderlich, dass alle metallischen Konstruktionsteile des Fahrzeugs, die einen Fehlerstrom transportieren könnten, miteinander verbunden werden. Dieser Potentialausgleich muss auch den Schutzleiter des Anschlusskabels mit einschließen. Zur Beurteilung, ob die Abschaltbedingungen eingehalten sind, kann DIN VDE 0701 (VDE 0701) Abschnitt 5.4.4 herangezogen werden. Für einen eigenverantwortlich Handelnden, der die Installation im Fahrzeug nachträglich installiert – also nicht von einem Fahrzeughersteller serienmäßig hergestellt–, ist dringend der Einsatz einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) de 9/2004 Praxisprobleme mit I∆N ≤ 30 mA zur Unterstützung und Verbesserung des Einhalts der Abschaltbedingungen anzuraten. Für Normeninteressierte sei bemerkt, dass es für hier beschriebene Fälle bereits Vorarbeiten und Entwürfe zu einer Norm mit dem Titel DIN VDE 0100717 (VDE 0100 Teil 717) Elektrische Anlagen auf Fahrzeugen und in transportablen Baueinheiten gibt. Zu Frage 2 Hat ein Fahrzeug eine Stromversorgungsanlage an Bord, und soll es zusätz- lich auch eine Installation zur Versorgung von einer äußeren Anlage erhalten, so muss in jedem Fall sichergestellt sein, dass die aktiven Leiter beider Versorgungen nicht zusammengeschaltet werden können. Dies kann bereits durch ausreichende Beschriftung z. B. »Vor Motorstart Fahrzeug vom äußeren elektrischen Versorgungsnetz trennen« erfolgen. Die Zusammenschaltung beider Netze würde immer zu ganz erheblichen Schäden führen. Für den Schutz vor elektrischem Schlag unter Fehlerbedingungen gilt prinzipiell ebenfalls, dass sämtliche me- tallischen Konstruktionsteile des Fahrzeugs, die einen Fehlerstrom transportieren könnten, miteinander und mit dem Schutzleiter der Stromversorgung verbunden werden. Im Falle einer Störung würde sich je nach Bauart der Stromversorgungsanlage diese stillsetzen oder durch ein Signal den vorhandenen Fehler anzeigen. Eine weitere Erdung ist nicht nötig und in vielen Fällen gar nicht möglich, da die Stromversorgungsanlage an Bord auch während der Bewegung des Fahrzeugs benutzt werden kann. T. Flügel Montagehöhe von Verteilern DIN VDE 0100 Teil 510, DIN VDE 0100 Teil 729, DIN VDE 0660 Teil 500, DIN VDE 0603 FRAGESTELLUNG Zurzeit lehne ich es ab, einen Verteiler in Bodennähe zu installieren. Gibt es Mindesteinbauhöhen von Reihenklemmen oder Sicherungen? Wie hoch müssen diese Bauteile in einem Schaltschrank oder Verteiler vom Boden entfernt sein? H. H., Baden-Württemberg ANTWORT Zugänglichkeit als Kriterium Allgemein müssen Sie die Anforderungen aus den Errichternormen einhalten. Laut DIN VDE 0100 Teil 510 sind elektrische Betriebsmittel so anzuordnen, dass ihre betriebsmäßige Bedienung, ihre Inspektion, ihre Wartung und der Zugang zu den lösbaren Verbindungen leicht möglich sind. DIN VDE 0100 Teil 729 weist darauf hin, dass Schaltanlagen und Verteiler so auszuwählen und aufzustellen sind, dass Gefährdungen von Personen vermieden werden und ein hohes Maß an Betriebssicherheit erreicht wird. Schaltanlagen und Verteiler müssen nach den für sie geltenden Normen hergestellt werden. Für die Herstellung von Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen gilt DIN VDE 0660 Teil 500, für die Herstellung fabrikfertiger Installationsverteiler DIN VDE 0603. Auch diese Normen geben keine Mindestmontagehöhen an. Lediglich die DIN VDE 0660 Teil 500 empfiehlt, dass Anschlussklemmen wenigstens 0,2 m über de 9/2004 der Standfläche einer auf dem Boden aufgestellten Schaltgerätekombination so angeordnet werden sollen, dass Kabel und Leitungen leicht anzuschließen sind. Zählerverteiler bilden Ausnahme Eine generell einzuhaltende Mindestmontagehöhe von Verteilern gibt es also nicht. Ausnahmen bilden hierbei jedoch Zählerverteiler. In DIN 18013 wird gefordert, dass Zählernischen so angeordnet sein sollen, dass ihre Oberkante (1800 ± 5) mm über der Oberfläche des fertigen Fußbodens liegt. Es muss also grundsätzlich der Einzelfall betrachtet werden. R. Soboll Austausch von PerilexSteckvorrichtungen Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) FRAGESTELLUNG Sind Perilex-Stecker/-Steckdosen in lebensmittelverarbeitenden Betrieben (z. B. Metzgereien, Bäckereien, Großküchen usw.) zulässig? Nach Aussage von Kollegen dürfen hier nur noch Cekon-Stecker/-Steckdosen in den Einsatz kommen. M. R., Baden-Württemberg ANTWORT Im gewerblichen Bereich in der Regel immer noch zulässig Der § 31 Abschnitt 2.2 der inzwischen längst ungültigen DIN VDE 0100 (VDE 0100):1973-05 legte fest, dass ab 01.01.1975 in Neuanlagen nur noch Steckvorrichtungen nach DIN VDE 0623 (VDE 0623) verwendet werden dürfen. Davon wurden aber elektrische Neuanlagen in Geschäftshäusern, Hotels, Nähsälen, Schneidereien, Laboratorien, Großküchen und ähnliche Anlagen ausgenommen. Metzgereien und Bäckereien, zählen zu den »ähnlichen Anlagen« und Großküchen sind aufgeführt. Damit dürfen innerhalb der von Ihnen genannten elektrischen Anlagen Steckdosen nach DIN 49445 (bis 16 A) und DIN 19446 (bis 25 A) sowie Stecker nach DIN 49446 (bis 16 A) und DIN 49447 (bis 25 A) weiter verwendet und erneuert werden. Sie dürfen sogar noch für Neuanlagen in solchen Bereichen verwendet werden. W. Hörmann 17 Praxisprobleme Aderfarben bei Betriebsmitteln aus den USA für den Einsatz in Deutschland MSR, NSR, EMV, Maschinenrichtlinie, EN-Normen, HD-Dokumente FRAGESTELLUNG Wir erhalten in unsrerer Firma Vorrichtungen aus den USA. Als Zuleitungen dienen graue Flachkabel ohne Außenmantel. Der Schutzleiter hat die Farbe Grün. Kann man diese Vorrichtungen ohne Umverdrahtung in Deutschland einsetzen? A. W., Bayern ANTWORT malig in Verkehr gebracht werden, müssen den relevanten europäischen Richtlinien (MSR, NSR, EMV) entsprechen, die in nationales Recht umgewandelt wurden. Bezogen auf Ihre Vorrichtungen wird dies dadurch bestätigt, dass eine CEKennzeichnung an solchen Einrichtungen vorhanden ist und bezüglich der Maschinenrichtlinie eine Konformitätsbescheinigung vorliegt. CE-Kennzeichnung erforderlich Abweichungen von deutschen/europäischen Normen prinzipiell möglich Ich gehe davon aus, dass es sich bei den von Ihnen angeführten Vorrichtungen um Maschinen handelt. Elektrische Betriebsmittel bzw. Maschinen, die in Deutschland (oder auch in Europa) erst- Falls eine CE-Kennzeichnung vorhanden ist, können Sie diese Vorrichtung ohne Probleme einsetzen, auch wenn andere Leiterfarben oder andere Kabel/Leitungen für diese Vorrichtung verwendet wurden. Sie können davon ausgehen, dass eine gleichwertige Sicherheit auf andere Weise erreicht wurde, als in den Normen festgelegt ist. Nach den relevanten Richtlinien darf von Europäischen Normen (EN) und von Harmonisierungsdokumenten (HD) abgewichen werden, wenn eine gleichwertige Sicherheit auf andere Weise – wie auch immer – erbracht wurde. Der grün gekennzeichnete Schutzleiter dürfte allerdings Probleme bereiten, da hier die gleiche Sicherheit nur schwer auf andere Weise erbracht werden kann. Fehlt eine CE-Kennzeichnung, muss sie der Importeur dieser Vorrichtungen nachreichen. Ob eine CE-Kennzeichnung für die Vorrichtung ohne weiteres – ohne zusätzliche Änderungen – möglich ist, muss eine Risikobeurteilung klären. W. Hörmann Korrosion durch Wechselstrom FRAGESTELLUNG ANTWORT Im Bericht »Power-Audit für Netzsysteme« in »de« 5/2003, S. 50 ff., weist Herr Dipl.-Ing. Karl-Heinz Otto unter dem Punkt »Schäden wegen nicht ausreichender EMV« auf starke Korrosion bis hin zur völligen Durchrostung von Sprinklerleitungen hin. Könnten Sie mir weitere Hinweise bzw. Erläuterungen auf elektrochemische Erklärungen zu diesem Phänomen liefern? G. P., Bayern Seit Mitte der 80er Jahre ist bekannt, dass erdverlegte Rohrleitungen durch induzierte Wechselspannungen aus Freileitungen korrosionsgefährdet sind. Eine vollständig wissenschaftlich anerkannte Beschreibung dieser Wechselstromkorrosion gibt es zurzeit jedoch noch nicht. Praktisch sind entsprechende Korrosionsvorgänge bei im Erdreich verlegten Rohrleitungen bekannt, sodass dies in DIN 50925 Berücksichtigung findet. Vom DVGW (Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V.) wurde im Jahre 2003 ein Bericht mit dem Titel »Wechselstromkorrosion« herausgegeben (siehe www.dvgw.de/service). Mir liegt leider kein Exemplar dieser Druckschrift vor. Einen sehr aufschlussreichen Forschungsbericht können Sie sich auch unter www.setwedel.de/industrietechnik herunterladen. Dort bitte den Menüpunkt Falke anwählen. Dieser Bericht beschäftigt sich mit der Wechselstromkorrosion an erdverlegten Rohrleitungen. R. Soboll HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN LESERSERVICE Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich – unter Angabe der vollständigen Adressdaten – Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung eines »Praxisproblems« erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B. des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen. Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Alte Rhinstr. 16, 12681 Berlin, Tel.: (0 30) 46 78 29-14, Fax: (0 30) 46 78 29-22, E-Mail: [email protected] WIEDERGABE DER DIN-VDE-NORMEN Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte Auflage mit Genehmigung 052.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin, erhältlich sind. 18 de 9/2004 Gebäudetechnik CAD als Marketinginstrument Saubere Pläne verhelfen Elektromeister zu lukrativen Aufträgen nen das Problem: Man macht Angebote, füllt Leistungsverzeichnisse aus, und dann erhält ein anderer den Auftrag. Elektromeister Oberfeld in Bochum sieht das anders: »Ich versuche schon in der Planungsphase dem Kunden Vertrauen und Sicherheit anzubieten, damit er bei mir bleibt«, betont er. Dies gelingt ihm besonders gut, seit er mit seinem neuen CADProgramm auf Anfragen schnell reagieren und mit eindrucksvollen Plänen auftreten kann. B ei den Geschäftsräumen der Oberfeld Gmbh am Rande von Bochum merkt man schnell: Hier hat der Chef Freude an Organisation, Ordnung und guter Arbeit. Martin Oberfeld und seine Ehefrau Heike haben sich vor 20 Jahren selbständig gemacht. Zu ihrem Kundenkreis gehören neben der privaten Kundschaft auch Gewerbebetriebe, Industriebetriebe, Supermärkte u. a. Von seinen Monteuren erwartet der 45jährige Elektromeister Selbständigkeit und wirtschaftliche Abwicklung der Aufträge. Dafür sorgt er wiederum mit guter Arbeitsvorbereitung und entsprechender Ausrüstung. Die gute Motivation der Mitarbeiter macht ihn frei vom Baustellengeschäft, auch wenn es um neue Techniken wie die Installation von Sat-Anlagen, EDV-Netzen, EIB/KNXGebäudesystemtechnik und E-CheckPrüfungen nach VDE 0105 sowie BGV2 geht. Dazu sind seine Mitarbeiter gut geschult. Zukunftssichere CAD-Lösung Sich ein CAD-Programm anzuschaffen, hatte M. Oberfeld schon lange im Sinn. Denn auch die Präsentation der AngeboHerrmann Hägele, Fachjournalist, Esslingen 20 Quelle: Hägele Die meisten Elektrofachbetriebe ken- Roth schon öfters am Telefon wertvolle Tipps geben, selbst zu ungewöhnlicher Zeit«, betont M. Oberfeld (Bild 2). Wichtig für die Entscheidung war ihm auch, dass er ein System erhält, das »up to date« bleibt und mit den technischen Entwicklungen der Installationstechnik und der Softwareindustrie Bild 1: Mit seinem neuen CAD-System Elektropartner kann Elektromeister M. Oberfeld nun auch professionelle Planung Schritt hält. Und nicht zuletzt dachte er auch anbieten an die gewerkeübergreifende Planung der gesamten Hauste, ordentliche Arbeitsunterlagen und technik mit Sanitär-, Heizungs- und die Dokumentation gehören bei der Klimatechnik. Mit DDS erhielt er auch Oberfeld GmbH zum Erfolgsrezept. Vor in dieser Hinsicht eine CAD-Lösung, die fast vier Jahren hat er sich für das CADsich bis hin zu TGA-BerechnungsmoduProgramm »ElektroPartner«, von der len erweitern lässt (Bild 3). Data Design System GmbH (DDS), Ascheberg, entschieden (Bild 1). Nähere Bekanntschaft machte M. Daten übers Internet oder via Oberfeld bei einer Vorführung des ProDatenträger gramms: »Ich war beeindruckt von der Kompaktheit, besonders die InstallaSein erstes Objekt war dann gleich ein tionsplanung mit intelligenten Symbolen Bürohaus mit anspruchsvoller Ausstatimponierte mir«, erzählt er. Leicht war tung wie Gebäudesystemtechnik, Datendie Entscheidung nicht – nicht nur netzwerk, Telekommunikation, Bodenwegen der Investition: »Ich dachte, ich kanäle, Beleuchtung usw. »Das war wie kann das nie«, erinnert er sich an ein Sprung ins Wasser«, erinnert er sich. seine Zweifel. Schließlich überzeugte So gefordert, ging ihm die Arbeit mit ihn die Zusage seines Softwareberaters der Software schnell in »Fleisch und von DDS, bei Problemen schnell zu helBlut über«. fen: »Tatsächlich konnte mir Gundolf Wie effektiv er heute mit ElektroPartner arbeiten kann, zeigt er gleich am Bildschirm: Architektenplan von der Diskette oder per Internet als DWG-Datei einlesen, Grundriss von überflüssigen Daten säubern, Beleuchtung projektieren, Symbole für Verteilungen, Schalter, Steckdosen, EIB-Geräte und Netzwerkkomponenten setzen, Leitungs- und Bodenkanäle projektieren usw. Bild 2: Hotline »rund um die Uhr«: Softwareberater Erhält er Pläne mit Gundolf Roth (rechts) gibt selbst beim Fototermin kurz mal schon eingezeichneten einen Tipp Quelle: Hägele Herrmann Hägele de 9/2004 Quelle: DDS Gebäudetechnik Bild 3: Planungsbeispiele aus einem der jüngsten Projekte: ein Einfamilienhaus mit hochwertiger Elektroinstallation Installationssymbolen, beispielsweise von einem Ingenieurbüro, werden diese durch eine bei DDS integrierten Symbolerkennung zeitsparend mit übernommen und quasi automatisch mit bestimmten Funktionalitäten versehen, also »intelligent« gemacht. Berechnungen im Hintergrund Während M. Oberfeld mit Tastatur und Maus arbeitet, geschehen im Hintergrund der Software noch ganz andere Dinge: Der zweidimensionale Grundriss wird durch Höhenangabe in die dritte Dimension erhoben, was nicht nur zur Ermittlung der Leitungslängen wichtig ist. Beim Festlegen der Beleuchtungskörper hilft eine integrierte Lichtberechnung (Bild 4). Die Symbole sind nicht nur Striche, sondern komplexe Objekte mit Informationen über tech- ELEKTROPARTNER AUF EINEN BLICK Bild 5: Schnelle Kontrolle der Leitungswege und Durchbrüche in der dreidimensionalen Darstellung Bild 7: Bei der Leitungsinstallation kann beliebig oft die Verlegeart gewählt werden Bild 6: Übernahme der Leistungen aus der Artikeldatenbank nach ZVEH Bild 8: Berechnungsprogramme vereinfachen die Planung • Grundrissbearbeitung: Architektenpläne können über das DXF- oder DWG-Format oder neuestens auch per IFC eingelesen werden. Für die dreidimensionale Weiterbearbeitung lassen sich auf einfache Weise Höhenmaße angeben. »ElektroPartner« stellt aber auch Werkzeuge zur Verfügung, mit denen sich Grundrisse schnell und einfach abzeichnen lassen. Als nächsten Schritt kann man Leitungswege und Mauer- bzw. Deckendurchbrüche einzeichnen (Bild 5). • Installationsplan: Über die Auswahl von Symbolen, die mit einer Artikeldatenbank nach ZVEH gekoppelt sind, lassen sich Schalter, Steckdosen, Leuchten etc. auswählen und platzieren (Bild 6). Bei Kabeln und Leitungen kann zusätzlich noch die Verlegeart eingestellt und während des Leitungszuges beliebig oft verändert werden. Der Installationsplan bildet die Grundlage für den späteren Massenauszug und die automatische Generierung der Schaltpläne (Bild 7). de 9/2004 Bild 9: Die Installationsplanung ist gleichzeitig Grundlage für die Verteilerpläne und -listen • Berechnungen: Wesentlich vereinfacht wird die Planung durch Automatismen. Hierzu verfügt ElektroPartner über eine Lichtberechnung nach der Wirkungsgradmethode, eine Spannungsfallberechnung, eine Leerrohrberechnung, eine Leitungsberechnung und eine Kurzschlussberechnung (Bild 8). • Schaltpläne: Nach Fertigstellung der Installationspläne lassen sich Schaltpläne und Listen automatisch generieren. Hierzu gehören: Übersichtsschaltplan ein- und allpolig, Verteilerliste, Prüfprotokoll des ZVEH, Verteilerübersichtsplan, Steuerstromlaufplan, Klemmen- und Kabelplan und Schaltschrankaufbauplan. Schaltpläne können aber auch unabhängig vom Installationsplan entworfen werden (Bild 9). • Massenermittlung: Die Massen lassen sich gesamt oder nach Raum, Geschoss, Gebäudeteil oder Installationsart ermitteln und in einer flexiblen ASCII-Datei speichern. Neben einfachen Ausdrucken können die Listen an eine Textverarbeitung, an GAEB oder an ein AVA- oder Kalkulationsprogramm übergeben werden. 21 Gebäudetechnik Quelle: DDS Mit den fertigen Plänen geht es zum Kunden: »Die farbigen Darstellungen der Installationen sind erst mal eine gute Gesprächsgrundlage«, erklärt M. Oberfeld. Änderungen und Sonderwünsche sind dann schnell nachgezeichnet, und der Bauherr kann seinen Auftrag auf Grundlage der Pläne erteilen. Auch während der Auftragsausführung sind diese eine wertvolle Hilfe: Kommen Änderungswünsche, können auch die Pläne geändert und entsprechende Nachtragsangebote gemacht werden – was bei der Durchgängigkeit des Programms problemBild 4: Vorteile von 3-D-Ansichten sind z. B. Visualisierung einer geplanten Beleuchtung (oben) oder Kollisionskontrolle los möglich ist, denn Stromkreis, Verteiler, (unten) Massenliste usw. werden automatisch angepasst: »Streitignische Eigenschaften, Stromkreiszukeiten über Kostensteigerungen lassen gehörigkeit, Montageart usw. Diese sich so vermeiden«, betont M. Oberfeld. Daten ermöglichen wiederum die auDer so geänderte Plan ist auch gleich tomatische Generation von VerteilerlisDokumentation und die Arbeitsanten, Stromlaufplänen und Massenausweisung. zügen. Wenn M. Oberfeld auch die Leitungsinstallation im Plan vornimmt, akBessere Auftragschancen tivieren sich auf Wunsch noch • die automatische SpannungsfallbeIst die Arbeit abgeschlossen, erhält der rechnung, die vor Überschreitung des Kunde wiederum eine Dokumentation Spannungsfalls warnt, über die ausgeführte Installation und • die Leitungsberechnung, die den zuläsmodifizierte Revisionspläne. Das macht sigen Betriebsstrom ermittelt, Eindruck. Nicht zuletzt dadurch erhält • die Kurzschlussberechnung, die den die Oberfeld GmbH vermehrt Aufträge Fehlerstrom prüft oder für Planung und Ausschreibung. • die Leerrohrberechnung, die das richtiAber schon beim Angebot schafft der ge Schutzrohr wählt. professionelle Auftritt Vertrauen: »Erst Schließlich kann man mit ElektroPartkürzlich bekam ich spontan den Zuner ganz nach individueller Gewohnheit schlag zu einem lukrativen Auftrag, einarbeiten. fach weil der Kunde uns eine ordentliche Ausführung aufgrund der eindrucksvollen Angebotspräsentation zutraute«, Änderungswünsche sind kein freut sich M. Oberfeld. Problem ■ Zum Schluss holt sich M. Oberfeld noch eine dreidimensionale Ansicht auf den Bildschirm und prüft die eingezeichneten Symbole und besonders die Führung der Leitungskanäle nochmals. Zur besseren Übersicht lassen sich die einzelnen Folien mit den unterschiedlichen Installationsarten zu- oder abschalten. 22 Gebäudetechnik EIB-Einsatz in einer Schule Mit einer EIB-Anlage wurde für eine Schule eine Energieoptimierung mit flächendeckender Bewegungsüber- wachung realisiert. Die Schwierigkeit der beschriebenen EIB-Anlage bestand in der komplexen Anforderung, die verschiedenen Medien in der EIBSteuerung und -Visualisierung zu vereinen, und besonders darin, die gesamten Verknüpfungen und die Stundenplanstruktur funktionell und visuell im Homeserver zu integrieren. B ei der Eichendorffschule in Esslingen (Bild 1) hat die Firma Heldele, Göppingen, für die Visualisierung und Steuerung der EIB-Anlage einen Homeserver von Gira eingesetzt (Bild 2). Der Homeserver übernimmt die komplexen Logikfunktionen zur Realisierung der Energieoptimierung sowie Betriebsstundenerfassung und Störmeldung. Im Homeserver hinterlegt sind über 100 Verknüpfungen/Logiken (Und, Oder, Sperren, Vergleicher, Verzögerer, usw.), fast 100 Schaltuhren, diverse Szenen und Sequenzen mit annähernd der gleichen Anzahl. Die Visualisierung lässt sich mit einem Internet-Browser betrachten. Über das Hauptmenü (Bild 3) kann man als zweite Ebene eine Grundrissmenüstruktur (Bild 4) aufrufen. Darüber lassen sich die einzelnen Räume gezielt auswählen. Gleichzeitig erreicht man über diese Seiten diverse Steuerungsseiten (Bild 5), z. B. die Zimmerbelegungsoder die Schaltuhrenmatrix, um hier gezielt einwirken zu können. Lichtsteuerung Flure und Klassenzimmer leuchtung lässt sich manuell über Taster zuschalten. Bei Veranstaltungen kann man über die Visualisierung die Beleuchtung der einzelnen Flure und Treppenhäuser schalten. Helligkeitsabhängige Präsenzmelder schalten die Beleuchtung der Klassenzimmer. Nach Erkennung der letzten Bewegung schaltet das Licht nach Verstreichen des vordefinierten Zeitraums von 45 min ab. Gleichzeitig ist es nicht möglich, bei einer Überschreitung der voreingestellten Grundhelligkeit die Beleuchtung einzuschalten. Dies gewährleistet, dass nach Beendigung des Unterrichts bzw. bei genügend natürlichem Lichteinfall keine unnötige Beleuchtung aktiv ist. Ferner erspart dies zeitaufwendige und kostenintensive Kontrollgänge des Personals durch das Gebäude. Für die beschriebene Funktionsrealisierung der Beleuchtungssteuerung kamen im Homeserver diverse Und-, Oder-, Sperren- und Verzögerungs-Bausteine zum Einsatz. Die Heizungssteuerung Die Heizung der Klassenzimmer wird Präsenzmelder- bzw. zeitabhängig gesteuert. Für die Zeitsteuerung existiert über die Visualisierung eine Stundenplanmatrix (Bild 6), die es erlaubt, die Zeiten für die Umschaltung von Nacht- auf Stand-by-Betrieb in jedem Raum individuell einzustellen. Eine separate Schaltuhr sorgt dafür, dass im Winter die Klassenzimmer pünktlich zum Unterrichtsbeginn die vordefinierte Komforttempe- Bild 1: Die Eichendorffschule wurde komplett mit EIB realisiert ratur haben. Die Schaltuhr nimmt die Temperaturregulierung eigenständig anhand von integrierten Messfühlern vor. Die Präsenzmelder regeln nach der zuletzt registrierten Bewegung innerhalb eines Raumes wieder auf Nachtabsenkung (Stand-by-Betrieb). Sämtliche Schaltzustände, Temperaturregulierungen und Temperaturstände kann man im Soll-Ist-Vergleich auf der Visualisierungsseite des jeweiligen Klassenzimmers betrachten. Von hier aus lassen sich die Sollwerte manuell verändern. Der Ferien- bzw. Feiertagskalender beeinflusst die Schaltuhren für die Temperatursteuerung der einzelnen Räume. Bei eingeschaltetem Ferienkalender (z. B. Weihnachten, Ostern, Pfingsten, siehe Bild 7) und/oder Feiertagskalender erfolgt der Betrieb der Heizung lediglich in Nachtabsenkung. Ein Zuschalten der Heizung je Raum über Bewegungsmelder bzw. manuell und zentral über die Visualisierung am Homeserver ist jederzeit möglich. Diese Heizungssteuerung auf Basis einer Präsenzmelder-Steuerung im Zusammenspiel mit einer Stundenplanmatrix sowie einer manuellen Taste zum Sperren der Heizung im Sommer verhindert ein unnötiges Heizen des Gesamtgebäudes sowie gezielter Räume. Quelle: Gira Frank Scheible Bild 2: Der Homeserver 2 übernimmt die Steuerung der Anlage Die Beleuchtung der Flure wird dämmerungs- und zeitabhängig geschaltet. Während dieser festgelegten Zeiten bleibt die gesamte Beleuchtung in den Fluren und Treppenhäusern an. Außerhalb dieser Zeit schalten Bewegungsmelder die Flurbeleuchtung zu 1/3, die restliche BeFrank Scheible ist Geschäftsführer der Heldele GmbH in Göppingen 24 Bild 3: Hauptmenü der Visualisierung Bild 4: Übersicht über ein Stockwerk de 9/2004 Gebäudetechnik Bild 5: Übersicht über die Steuerungen Bild 6: Die Matrix der Zimmerbelegung ermöglicht eine bedarfsgerechte Heizungssteuerung Die Sonnenschutzsteuerung Der Sonnenschutz der Klassenzimmer wird jeweils separat je Raum gesteuert. Ferner lassen sich die Jalousien vom Homeserver zentral, etagenweise und zeitabhängig sowie über eine Wetterstation sonnen-, wind-, regen- und frostabhängig steuern. Die Visualisierungsseite des Homeservers zeigt den Zustand jeder Sonnenschutzeinrichtung je Klassenzimmer an. Die Oberlichtsteuerung Die Oberlichtsteuerung dient der Pausenzwangsbe- und -entlüftung sowie im Sommer der Nachtauskühlung (Bild 8). Die Oberlichter der Klassenzimmer lassen sich gleichlautend zu der Sonnenschutzeinrichtung dezentral je Raum bzw. zentral über die Visualisierung steuern. Um den Klassenzimmern automatisch Frischluft zuzuführen, wurde eine sepa- Bild 7: Ferienkalender: Keine Heizung der Zimmer in den Ferien de 9/2004 Bild 8: Oberlichtsteuerung für Pausenzwangsbe- und -entlüftung sowie Nachtauskühlung im Sommer Bild 9: Statusübersicht der Gymnastikhalle rate Schaltuhr zur Oberlichtsteuerung realisiert, welche über eine eigens dafür eingerichtete Steuerungssequenz die Belüftung in Abhängigkeit der Zimmerbelegungs-, Stundenplan- sowie der Ferienund Feiertagsmatrix erlaubt. Hierbei öffnen sich die Fenster automatisch, und die Heizungen fahren auf Nachtabsenkung (Stand-by). Der Vorgang wiederholt sich in jeder vordefinierten Unterrichtspause. Durch Nutzung des Ferien- bzw. Feiertagkalenders kann man diese Funktion zentral deaktivieren. Ein manueller Eingriff bleibt jederzeit möglich. Für die Sommermonate existiert zusätzlich eine Nachtauskühlung der einzelnen Schulräume. Hierbei findet ein ständiger Abgleich der einzelnen Raumtemperaturen mit der aktuellen Außentemperatur statt. Sind die Raumtemperaturen in den vordefinierten Parametern größer bzw. gleich der aktuellen Außentemperatur, werden bei aktivierter Nachtauskühlung die Oberlichter zur Be- und Entlüftung aufgefahren. Nach Erreichen der Auskühltemperatur bzw. dem uhrzeitbedingten Regulierungsende schließen sich die Oberlichter wieder. Dieser Vorgang kann sich innerhalb einer Regulierungsperiode (Nacht) mehrmals wiederholen, so dass zum Unterrichtsbeginn ein angenehmes Arbeiten stattfinden kann. In der angrenzenden Sport- und Gymnastikhalle erfordert das Nutzungsprofil verschiedene Lichtszenen. So gibt es z. B. eine Grundbeleuchtung mit 200 lx oder eine spezielle Beleuchtung für Bildvorträge mit einem Beleuchtungsanteil von 25 % und vollständig aktiviertem Sonnenschutz. Diese Lichtszenen sind im Homeserver hinterlegt (Bild 9). Lichtszenen Die Betriebsstundenerfassung Für die schuleigene Sport- und Gymnastikhalle stellt die Visualisierung die Betriebsstunden der verschiedenen Lichtszenen dar und erfasst diese. Die Werte können zu festgelegten Zeitpunkten per E-Mail an entsprechende Stellen zur weiteren Auswertung und Bearbeitung versendet werden. Die Visualisierung ermöglicht auch ein Zurücksetzen der Aufzeichnung. Die Lüftungssteuerung Um eine Zwangsbelüftung der WCs in der Schule, der Sporthalle sowie den Umkleideräumen der Sporthalle zu erreichen, kann man über die Visualisierung des Homeservers für diese Anforderungen Schaltuhren programmieren, welche im Hintergrund über speziell erstellte Sequenzen die jeweiligen Lüfter steuern. Die Störmeldungen Diverse Störmeldungen (z. B. Heizung) laufen am Homeserver auf. Beim Auslösen einer Störmeldung baut sich eine Visualisierungsalarmseite auf, welche die nötigen Informationen zur Störungsursache, -quelle und -örtlichkeit beinhaltet. Gleichzeitig wird ein zuvor bestimmter Personenkreis per E-Mail-Funktion benachrichtigt. Eine Protokollierung mit Archivierung und anschließende Auswertung sämtlicher Störungen ist möglich, aber im jetzigen Umfang der Anlage nicht enthalten. Die Alarmanlage Durch Betätigen eines zentral angebrachten Schlüsselschalters am Haupteingang kann man die Bewegungsmelder der Flure in den Meldebetrieb versetzen. Bei einer Erkennung von Bewegungen löst der ansprechende Melder am Homeserver eine Sequenz aus, welche die Beleuchtung in unregelmäßigen Abständen ein- und ausschaltet und den Sonnenschutz ab- und auffährt (Effekt: blinkendes Haus). ■ 25 Gebäudetechnik Die neue ETS3 – Testen, Starten, Profi werden (3) Die Version »Professional« Willi Meyer Die neue EIB-Software ETS3 unterteilt sich in die beiden Versionen »Starter« und »Professional«. In diesem abschließenden Teil befassen wir uns mit der Dokumentation und den Ansichten in der Version »Professional«. D ie Möglichkeiten zur Dokumentationserstellung zeigen sich ebenfalls stark erweitert. Von der Gebäudeansicht bis zur Topologie sind alle wesentlichen gefilterten Informationen verfügbar. Mit dem »Vorschau«-Button sieht man nicht nur das zu erwartende Druckergebnis, sondern weitere Funktionen lassen den Export in unterschiedliche Editierformate zu. Somit kann man wichtige Dokumente aus dem Projekt heraus erstellen. Im Beispiel aus Bild 19 wurde mit Hilfe der Exportfunktion ein Funktionsabnahmeprotokoll in Excel-Format aus der Topologie erstellt (Bild 20). Willi Meyer, Elektromeister und Dozent sowie Seminarleiter bei der Elektroinnung Nürnberg Fortsetzung aus »de« 8/2004 Verschiedene Ansichten Neben der aus der ETS2 ebenfalls bekannten »Gewerke«Ansicht führt die ETS3 »Professional« noch weitere Ansichten ein, die hilfreich bei größeren Projekten sein können: • Ansicht aller Geräte: Alle Ge- Bild 19: Alle Informationen auf einen Blick per räte aus allen Bereichen und Reporter-Funktion Linien in einer gemeinsamen Ansicht. • Ansicht geänderte Geräte: Alle Geräte, deren Programmierzustand nicht aktuell ist (das heißt: geändert, aber noch nicht mit den Gerätedaten abgeglichen). Bild 20: Exportfunktionen der Reports: Funktionsabnahme• Ansicht keiner Linie zugeord- protokoll im Excel-Format nete Geräte: Geräte, die eventuell nicht in der Topologie angelegt Fazit wurden, tragen möglicherweise keine physikalische Adresse. Aus der Sicht des Anwenders ist die • Ansicht keinem Raum/Gewerk zugeETS3 »Professional« eine gelungene Löordneter Geräte: Normalerweise wird sung zwischen den Anforderungen Konein fertig angelegtes, parametriertes tinuität und Innovation. Sie unterstützt und mit Gruppenadressen verbundedie bewährten Mechanismen, fasst Benes Gerät in den Raum oder Verteiler reiche zusammen und führt neue, nützligezogen, in dem es auch physikalisch che Features ein. Viele der Verbesserunvorhanden sein wird. Bei Vergessen gen und Vereinfachungen sieht und dieses Schritts kann in einem großen schätzt man erst auf dem zweiten Blick. Projekt eine mühevolle Suche beginAndere wird man erst nach der Nutzung nen. Mit dieser Ansicht findet man die durch die Hersteller erkennen. Alle aufGeräte sehr schnell. zuzählen würde auch diesen Rahmen sprengen. Des Weiteren lassen sich »eige(Ende des Beitrags) ne« gefilterte Ansichten erstellen. DE-BUCHTIPP ZUM THEMA Bild 18: Online-Projektmonitor 26 Willi Meyer: Praxisbuch EIB Tool Software ETS 3 Professional, ETS 3 Starter und ETS 2, 2004. Ca. 350 Seiten, zahlr. Abb., Preis ca. 39,80 €, ISBN 38101-0212-1 Dieses Buch beschäftigt sich mit Aufbau und Anwendung der EIB Tool Software ETS. Im Mittelpunkt steht als brandneue Version die ETS 3 mit den Tools ETS 3 Starter und ETS 3 Professional. Zur Arbeit mit der ETS 2 gibt das Werk einen komprimierten, aber dennoch umfassenden Überblick. Ausführlich werden alle grundlegenden Funktio- nen der neuen Software vorgestellt. Besonders hilfreich: Zu jeder Software-Version gibt es einen sog. »roten Faden«, der in Tabellenform alle für die Projekterstellung und -programmierung wichtigen Arbeitsabläufe zusammenfasst. Empfehlenswert sind auch die Checklisten zur Fehleranalyse und -vermeidung. Zu bestellen beim Hüthig & Pflaum Verlag, Tel. (0 62 21) 4 89-5 55, Fax (0 62 21) 4 89-623, E-Mail: [email protected] de 9/2004 Gebäudetechnik Initiative »Intelligentes Wohnen« gestartet Andreas Stöcklhuber Inzwischen 31 Hersteller verschiedener Branchen haben sich zur vom ZVEI ins Leben gerufenen Initiative »Intelligentes Wohnen« zusammengeschlossen. Darunter versteht man das Leben mit neuen, »vernünftigen« technischen Lösungen für den Mieter wie auch für den Wohnungs- oder Hauseigentümer. D Quelle: ZVEI iese Lösungen bieten durch die Zusammenschaltung verschiedener Geräte und Systeme vom Herd bis zur Heizung, von der Türkommunikation bis zum Fernseher, dem Käufer einen neuen, sinnvollen Nutzen, nicht nur eine weitere Funktion. »Wir wollen gemeinsam deutlich machen, dass es bereits heute Produkte und Lösungen gibt, die längst aus dem Versuchsstadium heraus sind«, so der Leiter der Initiative, Dr. Reinhard Hund. Bild 2: Leerrohre bilden die Basis für die Nachrüstung von Komponenten des »intelligenten Wohnens« Zukunftsfähigkeit durch Vernetzung wird aus dem Haus mit einzelnen, unterschiedlich zu bedienenden Geräten eine Wohnung, die auf die individuellen Bedürfnisse des Bewohners ausgerichtet ist, ohne ihn mit Technik zu überfordern. Die Markennamen werden unter dem geschützten Logo der Initiative gemeinsam auftreten (Bild 1). Die Mitglieder der Initiative auf Herstellerseite sind bisher ABB Stotz-Kontakt, AEG Hausgeräte, BSH Bosch und Siemens Hausgeräte, Buderus, Dehn + Söhne, Deutsche Telekom, Diehl AKO, Gira, Gooroo, Hager Tehalit, Hirschmann, Honeywell, ise, Kathrein, Kerpen, Loewe, Merten, Miele, Oras, Philips, Reichle & De-Massari, Schüco, Siedle, Siemens, Somfy, Stiebel Eltron, TCS, Techem, Vaillant, Viessmann und Winkhaus. Für weitere Mitglieder ist die Initiative offen. Die Initiative versteht sich als Plattform, auf der Dienstleister, Hersteller, Nutzer und Partner wie Handel, Handwerk, Architekten und Planer den Einsatz von Technologien zur Vernetzung der Geräte und Systeme vorantreiben. Hier gilt es insbesondere, Standards und Normen in offenen Systemen zu etablieren und eine Mindestausstattung in der Vernetzung sicherzustellen, die z.B. uneingeschränkten Breitbandzugang ermöglicht. So erst Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«, nach Unterlagen des ZVEI Quelle: ZVEI Leerrohre sparen Aufwand und Kosten Bild 1: Das Logo der Initiative »Intelligentes Wohnen« de 9/2004 Die ZVEI-Initiative »Intelligentes Wohnen« bringt einen neuen Flyer heraus, der dem Bauherrn die Vorteile einer Verlegung von Leerrohren erläutert. Leerrohre sind eine Basis, um das eigene Wohnumfeld später mit Komponenten des »intelligenten Wohnens« nachrüsten oder erweitern zu können (Bild 2). Der Flyer gibt dem Endkunden Anregungen für Gespräche mit Architekten und Installateuren. Schon bei der Bauplanung sollte der Bauherr Vorsorge treffen, damit später z. B. eine Video-Sprechanlage an der Haustür installiert, eine Alarmanlage nachgerüstet oder die Rollläden elektrifiziert werden können. Diese und eine ganze Reihe weiterer Ausstattungswünsche lassen sich mit erheblich weniger Aufwand und Kosten realisieren, wenn im Haus Leerrohre verlegt sind. Auch der »Access Point« für den drahtlosen Internetanschluss muss für einen guten Empfang an der richtigen Stelle aufgestellt werden. Dort benötigt er eine dem aktuellen Stand der Technik entsprechende Leitung zum Internet. Auch hier ist Nachrüstung oder Austausch der Leitungen deutlich einfacher, wenn im Haus Leerrohre verlegt sind. Der Flyer steht unter www.intelligent eswohnen.com im Bereich »Weitere Infos« zum Download zur Verfügung. ■ 29 Gebäudetechnik Sicherheit von Spannungsprüfern Georg Hummel Normgerechte Spannungsprüfer müssen die Spannung mit einem definierten Prüfstrom messen. Außerdem dürfen sie nur in dem Messkreisbereich zum Einsatz kommen, dessen Messkreiskategorie sie entsprechen. W ährend des Alltages der Elektrofachkräfte zählt die Spannungsprüfung zu einer der häufigsten Tätigkeiten (Bild 1). Somit ist ein Spannungsprüfer das am häufigsten benutzte Prüfgerät, u. a. zur »Prüfung der Spannungsfreiheit«, wie es eine der fünf Sicherheitsregeln fordert. Für die Spannungsprüfer gelten besondere Sicherheitsanforderungen, welche die DIN VDE 0682, Teil 401 (EN/IEC 61243-3) zusammenfasst. Diese Norm tritt die Nachfolge der DIN VDE 0680, Teil 5 an. Mit Inkrafttreten der neuen Bestimmung ändert sich für die Anwender vorerst nichts. Hersteller hingegen dürfen nur noch Spannungsprüfer produzieren und in Verkehr bringen, die sie nach den Anforderungen dieser Bestimmung gebaut und geprüft haben (Bild 1). Mit dem CE-Zeichen bestätigt der Hersteller die Einhaltung der produktrelevanten Bestimmungen. Spannungsprüfer, die der Anwender schon in Gebrauch hat, kann er auch weiterhin verwenden. Echte und unechte Spannungen Eine wesentliche Eigenschaft eines Spannungsprüfers liegt darin, dass er »echte« Georg Hummel, Beha, Glottertal Bild 1: Drehfeldprüfung mit dem Unitest 2000 Safety auch mit Schutzhandschuhen; der Unitest 2000 entspricht der neuen Spannungsprüfernorm de 9/2004 Spannungen prüft. »Unechte« Spannungen entstehen z.B. durch kapazitive Einkopplungen von benachbarten spannungsführenden Leitungen oder induktive Kopplungen z. B. bei Transformatoren. Solche unechten Spannungen erfasst ein digitales Multimeter auf Grund des hochohmigen Eingangswiderstandes von 10 MΩ. Bild 2: Der Einschaltstrom wird meist über einen Kaltleiter Der Spannungsprüfer begrenzt; erfolgt die Spannungsprüfung zuerst Außenleihat einen niederohmigen ter gegen Neutralleiter, wird durch die thermische BelasEingangswiderstand, eine tung der Kaltleiter hochohmiger; dies begrenzt den Einso genannte Grundlast, schaltstrom und ermöglicht die Spannungsprüfung auch mit der er die zu prüfende gegen den Schutzleiter, ohne dass der FehlerstromschutzSpannungsquelle belastet. schalter auslöst; die meisten Unitest funktionieren nach Dadurch misst er eine ech- diesem Prinzip te Spannung und zeigt diese an. Aus Sicherheitsgründen darf der Betriebsstrom nicht beliebig hoch ausfallen. Als Nennwert gilt ein maximaler Strom von 3,5 mA AC bei maximaler Nennspannung + 5 %. Der Betriebsstrom muss mit einer Toleranz < 1 % nach 5 s und am Ende des festgelegten Belastungsintervalls gemessen werden. Gemäß dieser Anforderung kann ein Einschaltstrom > 3,5 mA AC auftreten. Das Verhalten des Prüfgerätes bleibt trotzdem normenkonform. Dieser Einschaltstrom kann z. B. bei der Spannungsprüfung zwischen Außenleiter und Schutzleiter einen FehlerBild 3: Je höher die Messkreiskategorie, stromschutzschalter auslösen (Bild 2). desto höher sind die SicherheitsanfordeBei Geräten, bei denen der Betriebsrungen an die Messgeräte; die Unitest strom > 3,5 mA AC ausfällt, müssen die 2000 eignen sich auch für SpannungsprüKontaktelektroden der Prüfspitzen gefungen im Bereich Cat. IV; zu diesem gen zufälliges Berühren geschützt sein. Messkreis zählt z. B. der Hausanschluss Dies erfolgt durch eine zusätzliche bis zum Zählerplatz Schutzhülse um die Kontaktelektrode. Diese Schutzhülse lässt sich entriegeln 0411/EN 61010. Diese teilt die elektriund legt dann die Kontaktelektroden zur sche Anlage in vier Messkreisbereiche Prüfung frei. Alternativ können zwei ein, welche den Messkreiskategorien Drucktaster die Belastung aktivieren. entsprechen (Bild 3). Grundsätzlich muss man beachten, dass Da der Spannungsprüfer zur Grundfür die Dauer der Prüfung ein Strom ausstattung einer Elektrofachkraft ge>3,5 mA AC auf den Schutzleiter eingehört, erhielten die Geräte weitere Zuspeist wird. Bei einem Prüfling mit fehlersatzfunktionen. Dazu zählt die Durchhaften Schutzleiteranschluss kann dies zu gangsprüfung, aber auch die Einpolprüeinem elektrischen Schlag führen. fung zur Ermittlung des Außenleiters (Phase), die Widerstandsmessung, das berührungslose Erkennen von WechselBeachtung der richtigen spannung sowie bei vielen Geräten Messkreiskategorie schon die zweipolige Drehfeldrichtungsprüfung. Für Messgeräte im Allgemeinen gilt die Niederspannungsrichtlinie DIN VDE ■ 31 Elektroinstallation Vorbeugender baulicher Brandschutz Innovative Konzepte für Rettungswege und die Sicherheitsstromversorgung in Gebäuden M. Berg, A. Salzmann Nicht zuletzt durch Großbrände in jüngster Vergangenheit ist das Thema Brandschutz verstärkt ins Blickfeld von Elektrotechnikern und Planern gerückt. Denn in Gebäuden mit Flucht- und Rettungswegen müssen diese funktionsfähig bleiben. Auch die Funktion sicherheitstechnischer Anlagen wie Brandmelde- und RauchWärmeabzugsanlagen (RWA) muss eine ausreichende Zeit gewährleistet sein. D ie Muster-Leitungs-AnlagenRichtlinie (MLAR) 3/2000 beschreibt die Maßnahmen, mit denen die Anforderungen des vorbeugenden baulichen Brandschutzes umzusetzen sind. Die gesetzlichen Grundlagen für den baulichen Brandschutz regeln im Wesentlichen die Musterbauordnung (MBO2002) § 3 und § 14 sowie auf dieser Grundlage die Landesbauordnungen (LBO). Diese verweisen auf die MLAR 3/2000, die als LAR in den Bundesländern eingeführt ist. Die MLAR legt fest, was bei der Planung und Ausführung von elektrotechnischen Einrichtungen Michael Berg, verantwortlicher Marktmanager für den Bereich Verteilungssysteme; Andreas Salzmann, Referent für Technische Schulung, beide bei der Hager Tehalit Vertriebsgesellschaft Bild 2: Alle Leitungen, die nicht zum Betrieb der Flucht- und Rettungswege dienen, muss man brandschutztechnisch davon trennen Bild 3: FWK-Anschlussstück für den Übergang zwischen den feuerwiderstandsfähigen Installationskanälen zum Brandschutzverteiler einschließlich der Leitungsanlagen zu beachten ist. Ferner bestimmt sie, welcher Klassifizierung der Funktionserhalt von elektrischen Einrichtungen im Brandfall zu entsprechen hat. Moderne Brandschutzsysteme müssen nicht nur die geforderten Sicherheitsvorschriften erfüllen, sondern sie sollten auch unkompliziert zu planen und zu installieren sein. Gute Voraussetzungen dazu bieten Brandschutzprodukte aus einer Hand, wie sie z. B. Hager Tehalit entwickelt hat. Solch ein Komplettsystem setzt sich zusammen aus geprüften Brandschutzverteilern, feuerwiderstandsfähigen Kabelkanal-Anschlussstücken und einem feuerwiderstandsfähigen Elektroinstallationskanalsystem für die Sicherheitsstromversorgung (Funktionserhalt) im Bereich der Flucht- und Rettungswege (Bild 1). Die Prüfung nach DIN 4102 Teil 12 regelt den Funktionserhalt von elektrischen Leitungsanlagen im Brandfall bei Außenbeflammung. So garantiert die Funktionserhaltklasse E 90, dass der Installationskanal bei Bränden für mindestens 90 min den Funktionserhalt der Leitungsanlage sicherstellt. Die erforderliche Dauer des Funktionserhalts muss bei Brandmeldeanlagen, Alarmierungsanlagen, Personenaufzügen und Sicherheitsbeleuchtungen mindestens 30 min betragen. Die Funktion von Feuerwehraufzügen, Rauchabzugsanlagen, Lüftungsanlagen von Sicherheits-Treppenräumen und Wasserdruckerhöhungsanlagen zur Löschwasserversorgung muss bei einem Brand mindestens 90 min aufrechterhalten bleiben. Die Hüllen der feuerwiderstandsfähigen Elektroinstallationskanäle von Tehalit bestehen aus einem wiederverschließbaren, stoßsicheren, verzinkten Stahlblechmantel zum mechanischen Schutz. Kanäle FWK 30 entsprechen der Feuerwiderstandsklasse I 90 nach DIN 4102, Teil 11. Die Kanäle FWK 90 erfüllen die Brandschutzanforderungen bis E 90 nach DIN 4102 Teil 12. Damit stellen sie den Funktionserhalt von Kabelanlagen für mindestens 90 min im Brandfall sicher. Diese Brandschutzkonstruktionen bedürfen keiner Belüftung (Verlegung nach DIN VDE 0298 Teil 4, Verlegart B2). Die Verwendung von Spezialkabeln oder halogenfreien Leitungen ist ebenfalls nicht erforderlich. Feuerwiderstandsfähige Leitungsführung Bild 1: Verteilerschrank von Hager mit Kanalanschlusstück und FWK-Kanal von Tehalit 32 Für die Leitungsverlegung in Fluchtund Rettungswegen fordert die MLAR 3/2000, dass alle Leitungen, die nicht zum Betrieb der Flucht- und Rettungswege dienen, brandschutztechnisch davon zu trennen sind (Bild 2). Diese Trennung kann mit Installationskanälen durchgeführt werden, die der DIN 4102 Teil 11 (I-Prüfung) entsprechen. Die Kennzeichnung eines Kanals I 90 besagt, dass der Kanal mindestens 90 min die Übertragung von Feuer und Rauch von innen nach außen verhindert. de 9/2004 Elektroinstallation Kanal-Brandschottung Die gebündelte Durchführung von Elektroleitungen durch Brandschutz-Wände und -Decken erfordert eine Brandschottung mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung nach DIN 4102 Teil 9. Sicherer Übergang: Das FWK-Kanal-Anschlussstück Der Übergang zwischen den feuerwiderstandsfähigen Installationskanälen zum Brandschutzverteiler hat Hager Tehalit jetzt mit dem FWK-Anschlussstück geschlossen (Bild 3). Es ist entsprechend DIN 4102 Teil 12 geprüft. Damit entspricht es den Anforderungen der MLAR 3/2000 und sorgt für einen einfachen und sicheren Übergang zur feuerwiderstandsfähigen Leitungsführung. Die Befestigung kann mit Haltewinkel und in Kombination mit Brandschutzkitt sowohl auf als auch unter einem Brandschutzverteiler erfolgen. Alternativlösung: Brandschutzverteiler Um den Funktionserhalt elektrischer Leitungsanlagen im Brandfall sicherzustellen, schreibt die MLAR 3/2000 vor, die Verteiler in eigenen Räumen unterzubringen. Diese dürfen nicht für andere Zwecke genutzt werden und müssen durch Wände, Decken und Türen aus nicht brennbaren Baustoffen abgetrennt sein. Alternativ zum separaten Raum lässt die MLAR auch Brandschutzsysteme als Stand- oder Wandverteiler zu, die aller- Bild 4: Brandschutzsysteme als Standoder Wandverteiler – eine kostengünstige Alternative zu begehbaren Räumen de 9/2004 dings die entsprechenden Normen und Bestimmungen erfüllen müssen. Das heißt: Sie müssen nach DIN 4102 Teil 2 in Anlehnung an Teil 12 geprüft sein. Solche Systeme stellen eine kostengünstige Alternative zu begehbaren Räumen dar und bieten sich vor allem bei der Renovierung älterer Gebäude an, die keine speziellen Räume für die Sicherheitsstromversorgung aufweisen (Bild 4). Als weitere Möglichkeit bei Renovierungen lassen sich mit Wandaufsatztüren konventionelle Unterputz-Verteiler entsprechend der MLAR 3/2000 »aufrüsten«, sofern die Wandaufsatztüren ebenfalls nach DIN 4102 Teil 2 in Anlehnung an Teil 12 geprüft sind. Einhaltung der Grenztemperaturen Brandschutzverteiler haben einen mehrschichtigen Wandaufbau. Neben Isolationsschichten sind auch Schichten mit kristallin gebundenem Wasser in den Aufbau integriert. Diese sorgen im Brandfall für eine endotherme Reaktion, die dem Geräteeinbauraum des Verteilers die Wärme entzieht (Bild 5). Um die Funktionsfähigkeit modularer Schutzgeräte wie FI- oder LS-Schalter für die Sicherheitsstromversorgung zu garantieren, müssen Brandschutzverteiler Grenztemperaturen und Luftfeuchtigkeitswerte einhalten, wie in der Norm VDE 0660 Teil 500 (EN 60439 Teil 1) gefordert. Dies bezieht sich sowohl auf den Normalbetrieb als auch auf den Brandfall. Die Brandschutzverteiler von Hager halten sowohl die Forderungen der DIN 4101 Teil 2 in Anlehnung an Teil 12 ein als auch die Grenztemperaturwerte entsprechend der DIN VDE 0660 Teil 500. Für die Funktionsfähigkeit einer elektrischen Anlage ist die DIN VDE 0660 Teil 500 von entscheidender Bedeutung. Denn die DIN 4102 Teil 2 begrenzt die maximal zulässige Temperaturerhöhung im Verteiler auf 180 K – ein Temperaturbereich, bei dem modulare Schutzgeräte ihre Funktion nicht mehr erfüllen können. Das heißt konkret: Sicherheitstechnische Einrichtungen wie Rauchabzugsanlagen oder Notbeleuchtungen versa- Bild 5: Temperaturentwicklung in einem Brandschutzverteiler beim Brandversuch gen in Fällen, in denen sie über einen definierten Zeitraum funktionieren müssten. Bei den neuen Brandschutzverteilern von Hager hingegen übersteigt die Temperatur den in der DIN VDE 0660 Teil 500 definierten Grenzwert von 40°C nicht: Die Funktionsfähigkeit von FI- und LS-Schaltern bleibt je nach Prüfung 30 min oder 90 min erhalten. Fazit Ein durchgängiges System zum vorbeugenden baulichen Brandschutz aus feuerwiderstandsfähigen Elektroinstallationskanälen, FWK-Anschlussstück und Brandschutzverteiler bietet eine hohe Sicherheit bei der Errichtung einer Elektroverteilung im Sinne der Vorschriften. Darüber hinaus erleichtert sie dem Elektrotechniker die Montage, da die einzelnen Komponenten auch konstruktiv aufeinander abgestimmt sind. ■ 33 Elektroinstallation Dialux mit neuer Version 3.1 Andreas Bossow Zur light + building in Frankfurt erschien die neue Version 3.1 des Beleuchtungsplanungsprogramms »Dialux«. Mittlerweile sind 40 namhafte Leuchtenhersteller Projektpartner von Dialux. S chwerpunkt der Weiterentwicklung war bei der aktuellen Version 3.1 die Umsetzung vielfältiger Kundenwünsche. Die Rückmeldungen von Anwendern haben es ermöglicht, die Software noch besser an Bedürfnisse von Lichtplaneren anzupassen und in den (digitalen) Workflow des Lichtplanungsprozesses zu integrieren. Einfacherer Umgang mit Möbeln und Texturen Bild 2: Mehrere Task Areas (blau) in einer Surrounding Area; Planung nach der neuen EN 12464 Bild 4: Iso-Lux-Linien im 3D-Rendering und liefert leicht verständliche Auswertungen (Bild 2). Isolinien in der 3D-Ansicht und in DXF Anordnungshilfen Iso-Lux-Linien sind neben der hochwertigen Visualisierung die entscheidende Möglichkeit, Beleuchtungsniveau und Lichtverteilung im Raum darzustellen. Um dies noch weiter zu vereinfachen, besteht in Dialux 3.1 die Möglichkeit, die Isolinien-Darstellung der Berechnungsergebnisse der Nutzebene sowohl in der 3D-Rendering-Darstellung als Die Planungspraxis erfordert oft Lichtlösungen, die man nicht als »Standardanordnungen«beschreiben kann. Beispiele hierfür sind Leuchtenkombinationen, wie sie oft in Shops oder Museen zum Einsatz kommen, z.B. Kombinationen aus verschiedenen Strahlern und Flu- Die auffälligste Änderung in Dialux 3.1 ist das geänderte Verhalten des Möbelund Texturauswahlbaumes. Auf den ersten Blick lokalisiert man das richtige Objekt und fügt es einfach per Drag and Drop in der Planung ein. Bei der Erstellung eigener Möbel legt Dialux diese Vorschaubilder automatisch an, was auch für diese Möbel die einfache Wiedererkennung gewährleistet (Bild 1). Neue Norm EN 12464 Dialux erfüllt alle Anforderungen, die internationale Normen an Lichtplanung stellen. Zum Beispiel unterstützt Dialux komfortabel das Platzieren von mehren Task Areas in einer Surrounding Area Dipl.-Ing. Andreas Bossow, stv. Geschäftsführer, Dial, Lüdenscheid Bild 3: Einfach: Mehrfaches Anordnen von Leuchtengruppen oder Raumelementen in eine Richtung tern. Hat man solch eine Kombination einmal angelegt, ist es mit Dialux 3.1 nun ein Leichtes, diese mehrfach in beliebige Richtungen zu kopieren. Dies gilt nicht nur für Leuchten, sondern auch für Möbel, Berechnungsobjekte oder Kombinationen aus diesen Elementen (Bild 3). Bild 1: Selbsterklärende Vorschaubilder erleichtern die Auswahl von Möbeln und Texturen 34 auch beim DXF-Export auszugeben. Letzteres komplettiert den Datenaustausch CAD -> Dialux -> CAD (Bild 4). Online-Plug-ins Aktuelle Leuchtendaten stellen eine wichtige Grundlage für die Planung dar. Wird z. B. ein Projekt mit den aktuellen Messeneuheiten geplant, und das Plugin des Herstellers ist noch nicht aktualisiert, arbeitet man mit einer EulumdatDatei. Diese Methode ist zwar möglich, bietet aber entscheidende Nachteile: Bild und Leuchtenbeschreibungstext fehlen. Die Geometrie der Leuchte lässt sich nicht darstellen. Diese Zeiten sind mit Dialux vorbei. Die beteiligten Hersteller können ihre neuen Produkte als so genannte »ULDde 9/2004 Elektroinstallation Dialux 3.1 nun die Möglichkeit, ein »Angebotsanforderungs-Dokument« zu erstellen. Dies beinhaltet die technischen Informationen der verwendeten Leuchten, Artikelnummern und Stückzahlen. Das Dokument lässt sich mit einer beliebigen Officeanwendung bearbeiten. Bild 5: Wahlweise kann man auf die Leuchtenkataloge der Hersteller online über das Internet oder offline von der eigenen Festplatte zugreifen Datei« dem Anwender zur Verfügung stellen, inkl. aller marktrelevanten Informationen. Die Einführung der OnlinePlug-ins in Dialux 3.1 vereinfacht diese Methode. Mit einem Klick auf den OnlineKatalog kommt man sofort zum Hersteller. Alle Produkte sind verfügbar, das Online-Plug-in ist immer aktuell (Bild 5). Durch die Online-Verbindung kann auch die Installation der Herstellerdaten auf Festplatte entfallen. Aktueller und mit allen Informationen verbunden erhält man die Leuchtendaten via Internet. de 9/2004 Bild 6: In sechs Schritten zum Ergebnis mit »Dialux light« Ausschreibung, Angebotsanforderung Nach der Planung folgen Bestellung, Angebotsanforderung und ggf. Datenaustausch mit Bauleitung oder Architekt. Um dies zu vereinfachen, hat Dialux nun zusätzliche Exportfunktionen. Die in einer Planung verwendeten Leuchten kann man über die GAEB-Schnittstelle ins Format D81 übertragen. Mittels AVA-Programm kann das Planungsergebnis von Dialux dort direkt weiterverarbeitet werden. Um vom Hersteller bzw. Großhändler ein Angebot über die verwendeten Leuchten anzufordern, hat Abgespeckte Version für gelegentliche Planungen Einige Anwender benutzen Dialux nur für Gelegenheitsplanungen. Dafür gibt es in Dialux nun den Assistenten »Dialux light« (Bild 6). Ein eigenes Icon und eine vollständig eigene Programmoberfläche machen Dialux sehr einfach bedienbar. So einfach wie möglich bedeutet vor allem das Weglassen von Funktionen, die man selten braucht. Hier kommt der besondere Vorteil von »Dialux light« zum tragen: Ein mit »Dialux light« erstelltes Projekt kann man einfach mit Dialux öffnen, um weitere Funktionen zu nutzen, die in »Dialux light« fehlen. ■ www.dialux.com 35 Elektroinstallation Schnell und sauber installiert Brüstungskanäle als Systembestandteil Michael Muschong Am Beispiel eines modernen Brüstungskanalsystems zeigt der Beitrag, welche Vorteile komplette Systeme aus einer Hand bieten. G erade im so genannten Objektgeschäft setzen Anlagenerrichter häufig auf flexible Systeme, am besten aus einer Hand. Im Vordergrund stehen dabei neben dem günstigen Objektpreis kurze Montagezeiten, möglichst viele zueinander passende Systemzubehörteile sowie die Anpassungsfähigkeit an alle erdenklichen Montagesituationen. Lösungen für viele Bereiche Das System Rapid 45 von OBO Bettermann lässt sich für Kabelführungen in Büro- und Verwaltungsgebäuden oder in Lager- und Werkstatträumen – mitunter sogar im Wohnbereich – einsetzen. Variable Formteile ermöglichen eine problemlose Montage auch bei nicht rechtwinkligen Raumecken. So lässt sich in kurzer Zeit eine Installation errichten, Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong, Redaktion »de«, nach Unterlagen von OBO Bettermann, Menden die den Eindruck handwerklicher Vollkommenheit hinterlässt (Bilder 1 bis 3). Auf einen Blick bietet Rapid 45 folgende Vorteile: • Modernes Design Kanalprofil in den zwei Größen 53 mm x 100 mm und 53 mm x 160 mm (Bild 2) • Als Sockelleisten- und Brüstungskanal einsetzbar • Durch schwenkbare Formteile jeder Raumsituation anzupassen • Saubere Trennung von Energie- und Datenkabeln möglich • Zeitsparende Montage • Endgeräte werden lediglich in das Profil eingeklickt • Das System eignet sich für Neubau, Sanierung und Modernisierung. Das Steckprinzip ermöglicht ohne Spezialwerkzeuge eine schnelle und einfache Montage. Die horizontale und vertikale Ovallochung erleichtert zudem die Ausrichtung bei der Wandmontage. Für die Stoßstellen gibt es AbdeckElemente, die die Kanalsegmente optisch einwandfrei verbinden. Endstücke sorgen für saubere Abschlusskanten. Das System verfügt über Trennwände, die z. B. zur klaren Trennung von Energie- und Datenkabeln dienen. Die Schalter, Steckdosen oder Dateneinbaugeräte aus dem auf der light & building 2004 vorgestelltem Einbaugerätesystem Modul 45 lassen sich exakt dort einklicken, wo man sie braucht. Änderungen und Ergänzungen der Installation sind jederzeit möglich. Ohne Leitungsknick um die Ecke Der normgerechtem Biegeradius stellt im Installationsalltag – insbesondere bei Lichtwellenleitern – eine Herausforderung an den Ausführenden. Mit dem Bend-Radius lassen sich Lichtwellenleiter im Brüstungskanälen normgerecht verlegen (Bild 4). Er verhindert das Unterschreiten der vorgeschriebenen Biegeradien der Lichtwellenleiter. Der Bend-Radius wird ledigBild 1: Schnell montierbares Brüstungskanalsystem Rapid 45 36 Bild 2: Zwei Kanalbreiten Bild 3: Ausgewogenes Design, flexibles Zubehör lich wie der Trennsteg auf den Bodenpilz der Brüstungskanäle aufgerastet. Elemente für die repräsentative Umgebung Als Pendent zum Rapid 45 gibt es die AlAusführung in beiden Kanalbreiten (Bild 5). Sowohl für die PVC- als auch für die Al-Ausführung bieten die variablen Haubenformteilen einen Schwenkbereich von 70 ° bis 130 °. Der Ergänzung dienen feste Formteile in den Materialien PVC und Al. Mit dem Sockelleistenkanal SKL lassen unauffällige Installationszonen schaffen, die dann z. B. in einen Rapid 45 münden. Die Dichtlippen am Deckel des SKL sorgen für einen optimalen Übergang an an Wänden und Böden ohne häßliche Spalten (Bild 6). Selbst bei strukturierten Wänden kann die Nacharbeitung mit Silikon entfallen. In diesen Sockelleistenkanal mit den Höhen von 50 mm und 70 mm lassen sich Geräteträger montieren, die ebenfalls die Modul-45-Geräte aufnehmen. Kabelsalat am Schreibtisch muss nicht sein Der flexiblen und sicheren Führung von Leitungen im Fußbodenbereich – z. B. unter Schreibtischen – dient der in mehreren Farben erhältliche Flexkanal. Er eignet sich zur Anbindung vom Schreibtisch zum Brüstungskanal oder zur Unterfluranschlussdose (Bild 7). Die Leitungen legt man von oben in den Flexkanal ein, der diese dann mittels des so genannten Flexdeckels umschließt. Die beiden Kammern des Flexkanals können Energie- und Datenleitungen voneinander trennen. de 9/2004 Elektroinstallation Bild 4: Formteile schließen das Unterschreiten der Biegeradien bei Lichtwellenleitern aus Bild 6: Sockelleistenkanal passt sich Wandunebenheiten an Bild 5: Nahtloser Übergang in die Al-Variante, z. B. im Chefzimmer Schutzgeräte – verbrauchernah und dezentral In modernen Installationen geht man immer öfter zur dezentralen Unterbringung von Schutzgeräten in Brüstungskanälen über. Die dafür vorgesehenen Automateneinbaueinheiten gibt es mit drei, sechs und zwölf Teilungseinheiten. Dem Schutz der Sicherungsautomaten dient eine durchsichtige Abdeckung. Somit lässt sich ein ausgelöster Sicherungsautomat schnell lokalisieren. Zur Verdrahtung für den Neutral- und Schutzleiter stehen Klemmböcke zur Verfügung. Die Automateneinbaueinheit für drei Sicherungsautomaten lässt sich im Brüstungskanal montieren. Die 6er und 12er Einheit kann wahlweise auf oder unter dem Kanal installiert werden. Das Überspannungsschutz-Modul 45 ist u.a. zur stationären Installation in Rapid-45-Brüstungskanälen geeignet. Es entspricht dem Typ 3 der Klasse D nach Bild 7: Anpassbarer Leitungsweg für die letzten Zentimeter DIN VDE 0675 Teil 6-11 (DIN EN 61643-11) und ist somit universell in alle Modul 45-Kanäle und Adapter einzurasten. Mit dem Überspannungsschutz-Modul 45 lassen sich nicht nur Einzelsteckdosen, sondern auch Steckdosenkombinationen wirksam vor Überspannungen schützen. Das Modul gibt es in zwei Varianten, mit optischer oder akustischer Funktionsanzeige. ■ Informationstechnik Der »Rechen« wird wieder genutzt Mit speziellen Zimmerantennen empfängt man nun »überall« Sigurd Schobert Die althergebrachte Fernsehdachantenne (auch Yagi-Antenne genannt) erlebt eine Renaissance: Für den DVB-TÜbertragungsstandard – das digitale Überall-Fernsehen – erfüllt sie wieder ihre Aufgaben. Nicht so die Zim- W ie bei allen DVB-Standards wird das Signal auch bei DVB-T nach MPEG-2 (Motion Pictures Experts Group, 2. Norm) übertragen, dem mittlerweile weltweit verwendeten Verfahren für die Digitalisierung von TV-Signalen. Alles in einem DVB transportiert die Information in Form von gleich großen Datenpaketen schlossenen Räumen bietet der nach dem »Container-Prinzip«. Damit Markt neue Antennen an – hierzu finüberträgt man gleichzeitig Fernsehsignale und Zusatzdaten, zusammengefasst in den Sie eine Marktübersicht. einem MPEG-Transportstrom. Da das verfügbare Frequenzspektrum begrenzt ist, werden die Signale vor der ÜbertraSigurd Schobert, Redaktion »de«, gung reduziert und komprimiert. Beim nach Unterlagen von der Deutschen TV-Plattform e.V., Berlin MPEG-2-Verfahren stellt man die Datenrate für ein Fernsehprogramm zwiDVB-T-Antennen schen 2 MBit/s und 15 MBit/s ein. Marke Modell Preis (€) Gerätetyp merantennen: Für den Empfang in ge- Ancaro Ancaro Ancaro Hirschmann Hirschmann Hirschmann Kathrein Lorenzen Lorenzen Lorenzen Lorenzen Lorenzen Lorenzen Schwaiger SM-Electronic SM-Electronic SM-Electronic Technisat Thomson Thomson Thomson Thomson WISI Wittenberg Wittenberg Wittenberg Wittenberg Wittenberg DSI 200 DSO 600 ZA 100 ZIFA D-16 V ZIFA 796 LPV ZIFA D-2 BZD 30 3906 3907 T-1332 3905 3908 3909 ZA8855 Skymaster 3608 Skymaster 3609 Skymaster 3607 Digitennne ANTD 110 ANTD 200 ANTD 210 ANTD 100 FW 89A ZAV 2 D FLA 4 DV ZA 3 D ZA 1 D FLA 4 D 48,– 59,– 15,– 39,– 139,– 32,– 35,– 44,95 49,95 49,95 19,95 19,95 29,95 k. A. 24,50 19,99 9,99 20,– 19,99 26,99 26,99 14,99 47,50 29,9 k. A. 24,90 19,90 k. A. aktiv aktiv aktiv aktiv aktiv passiv aktiv aktiv aktiv aktiv passiv passiv passiv aktiv aktiv aktiv passiv aktiv aktiv aktiv aktiv passiv aktiv aktiv aktiv passiv passiv passiv Tabelle 1: Marktübersicht zu Antennen für den DVB-T-Empfang 38 Variable Übertragungsraten Für eine dem heutigen analogen PAL-Fernsehsignal gleichwertige Bildqualität werden bei digitaler Übertragung ca. 3 ... 5 Mbit/s benötigt. Für die Übertragung von Bildern mit sehr hohem Bewegungsanteil, z. B. Sportübertragungen, muss eine größere Datenrate gewählt werden. Die MPEG-Codierung ermöglicht es, auf einem heute üblichen Übertragungskanal (7 MHz bzw. 8 MHz Bandbreite) mehrere Fernsehprogramme und zusätzlich noch andere Dateninhalte zu senden. Für DVB-T sind mehrere Modulationsverfahren festgelegt worden. Sie erfüllen gemeinsam mit weiteren wählbaren Systemparametern unterschied- liche Anforderungen an Übertragung und Empfang. So kann z. B. der Schutz gegen Übertragungsfehler unterschiedlich hoch gewählt werden. DVB-T-Sender arbeiten bei der Übertragung nach dem COFDM-Verfahren (Coded Orthogonal Frequency Division Multiplex). Das wesentliche Prinzip dieses Verfahrens ist die Verteilung der Information auf viele, dicht nebeneinander liegende Trägerfrequenzen. Werden einzelne Träger auf dem Übertragungsweg gestört, führt das Empfangsgerät mit bestimmten Rechenverfahren eine Fehlerkorrektur durch. Solche Störungen des Empfangs sind beispielsweise beim mobilen Empfang unvermeidbar; hier benötigt man deshalb einen sehr hohen Fehlerschutz, um ein robustes Signal für eine störungsfreie Wiedergabe zur Verfügung zu stellen. Das digitale System nutzt allerdings in bestimmten Grenzen solche »Störungen« sogar zur Verstärkung: dies gilt beispielsweise für die durch Reflexionen erzeugten Mehrwegesignale, die beim Analogempfang zu den bekannten Geisterbildern führen. Besserer Empfang Ein weiterer Vorteil von DVB-T besteht in der Möglichkeit, auf einem Kanal mehrere Sendeanlagen an verschiedenen Standorten im so genannten »Gleichwellenbetrieb« (Single Frequency Network, SFN) für die Ausstrahlung zu betreiben. Der Gleichwellenbetrieb bietet verbesserte Empfangsbedingungen im Versorgungsgebiet durch den entstehenden Netzgewinn. Marktübersicht Die Tabellen 1 und 2 geben einen Überblick (nach Angaben der Hersteller) zu den derzeit angebotenen Antennen für den digitalen Empfang in geschlossenen Räumen sowie in Fahrzeugen – für den mobilen Empfanng. Die Angaben beruhen auf Recherchen durch die Deutsche TV-Plattform e.V. (2001) und durch »de«. Vollständige Übersichten erscheinen unter www.ueberall-tv.de und www.online-de.de unter Fachinformationen. Für die Vollständigkeit der Angaben übernimmt die Redaktion keine Gewähr. de 9/2004 Informationstechnik Zimmer- und Mobilantennen für den digitalen, terrestrischen Empfang Hersteller Ankaro Hirschmann Kathrein-Werke-KG Lorenzen Schwaiger Modell DSI 200 ZIFA D-16 V BZD 30 Terrestr. Ant. – 3906 ZA 8855 Gerätetyp Preis Brutto Bauform Gewinn VHF/UHF (dB Länge Antennenkabel Verstärkung Fremdspeisung Besonderheiten Zimmerantenne aktiv 48 € Flächenantenne 3 ... 14 dB 3m nein ja kleine Digital-SignalAntenne für DVB-T Heim- und MobilEmpfang Aktivantenne 39 € 10,0x18,6x1 13 dB/16 dB 2m ja 5 V/30 mA formschönes Design, für vertikale und horizontale Polarisation, mit GSM-/DECT-Störfilter; waagrecht oder senkrecht positionierbar Aktivantenne 35 € 14 x 19,5 18 dB/15 dB 2m ja/– ja für horizontale und vertikale Polarisation geeignet Passivantenne 35 € Stabantenne k. A. 1,20 m nein nein Auch für mobilen Empfang geeignet Aktivantenne k. A. Flächen/Teleskop 20 dB/25 dB k. A. stufenlos regelbar nein Durchschleifbetrieb für Hausantenne (oder analogen Kabelanschluß). 12-V-Anschluss für mobilen Betrieb Herstellerkontakt www.ankaro.de www.hirschmann.de www.kathrein.de www.lorenzen.de www.schwaiger.de Hersteller SM Electronic TechniSat THOMSON WISI WittenbergAntennen GmbH Modell Skymaster Universal Zimmerantenne 3608 Digitenne ANTD 110 FW 89A ZA 3 D Folienantenne Gerätetyp Preis Brutto Bauform Gewinn VHF/UHF (dB) Länge Antennenkabel Verstärkung Fremdspeisung Besonderheiten Aktivantenne 24,50 € 18,4 x 34,6 x 8,5 cm 25 dB 1m regelbar ja Separater Eingang für Außenantenne, Stromanschluss 230 V und 12 V-Anschlussbuchse für Camping: UHF/VHF/UKW/MW Aktivantenne 20 € Flächen/Teleskop 20 dB/36 dB k. A. stufenlos regelbar nein k.A. Aktivantenne 19,99 € 6,5 x 34,0 x 8,0 15 ... 18 dB 1,2 m regelbar 5V/30 mA Omnidirektional, Rauschunterdrückung/GSM-Filter, inkl. Adapter, KoaxKupplung auf F-Stecker aktiv 47,50 € passiv 24,90 € 5 x 35 0 dB 1,2 m k.A. k.A. modernes Design Herstellerkontakt www.sm-electronic.de www.technisat.de www.thomson.de www.wisi.de VHF: 20 dB UHF: 30 dB k.A. stufenlos regelbar niedriges Rauschmaß 1,5 ... 3,0 dB, hor.+vert. einstellbar www.wittenbergantennen.de ■ Tabelle 2: Details zu aktiven und passiven Empfangsantennen für DVB-T 40 de 9/2004 Informationstechnik Die Zimmerantenne feiert ein Revival Empfang terrestrisch gesendeter digitaler Fernseh- und Radioprogramme (DVB-T) Wolfgang Wendel nen mit entsprechend hohem Gewinn erforderlich. Nach und nach soll das terrestrische digitale Fernsehen bundesweit zur Verfügung stehen und das analoge Übertragungsverfahren ablösen. Für den Empfang der DVB-T-Programme benötigt man allerdings neben entsprechenden Receivern auch spezielle Antennen. D igitale Fernseh- und Radioprogramme kommen bereits über Satellit und Kabel in die Wohnzimmer. Darüber hinaus werden sie nun auch via Terrestrik ausgestrahlt. Die erste Region in Deutschland, die mit dem neuen DVB-T-Standard versorgt wird, ist der Großraum Berlin-Brandenburg. Nach dem dort 2003 erfolgreich durchgeführten Umstieg wird DVB-T Ende Mai diesen Jahres auch in Teilen Norddeutschlands und Nordrhein-Westfalens die analoge Übertragung ablösen. Regionen im Rhein-Main- und im RuhrGebiet (Mai 2004), in Schleswig-Holstein sowie der Großraum Hamburg (Herbst 2004) sollen ebenfalls noch in diesem Jahr folgen. Die Gleichwellennetze in BerlinBrandenburg sind so geplant worden, dass in geschlossenen Räumen eine Empfangswahrscheinlichkeit von > 95 % erreicht werden kann – dies gilt übrigens ebenso für die in Kürze in Betrieb gehenden Netze in den nord- und westdeutschen Ballungsräumen. Nach Aufnahme des Regelbetriebs und Abschaltung der analogen Programme hat sich jedoch herausgestellt, dass der relevante Pegelwert zwar im VHF-Bereich erreicht, im UHF-Bereich dagegen um ca. 6 dB unterschritten wurde. Allerdings zeigte sich auch, dass in den meisten Fällen Zimmerantennen für einen einwandfreien Empfang ausreichen. Lediglich in den Randgebieten, also in größerer Entfernung zu den Sendern, waren Dachanten- Dipl.-Ing. Wolfgang Wendel, Leiter »Entwicklung Hausverteilnetze« bei der Hirschmann Multimedia Electronics GmbH, Neckartenzlingen de 9/2004 Fraktale Struktur ermöglicht kompakte Form Prinzipiell eignen sich für den Empfang von DVB-T-Programmen alle bekannten Antennensysteme wie etwa Stab-, Dipol- oder Yagi- Für den Empfang terrestrischer FernsehproAntennen (die üblichen Dachan- gramme benötigt man geeignete Receiver tennen mit Richtwirkung, bekannt (Hirschmann: DVB-T-Receiver) auch als »Rechen«). Diese Antengramm steigen erheblich an und ermögnen, die schon seit geraumer Zeit in lichen eine allseits gute Anpassung im vielfältigen Ausführungen auf dem gesamten UHF-Frequenzbereich. Markt sind, haben jedoch den Nachteil, Fraktale sind – einfach gesprochen – dass sie – mit Ausnahme der Yagiin sich ähnliche Strukturen. Die bei den Antennen – nicht breitbandig genug neuen DVB-T-Zimmerantennen von sind. Denn bei DVB-T wird sowohl Hirschmann realisierte elfeckige Strukder Empfang von Band III (174 MHz tur (Bild 1) weist eine Stromverteilung – 230 MHz) als auch Band IV/V auf (Bild 2), die Ähnlichkeit mit einer (470 MHz – 862 MHz) gefordert. YagiMandelbrotmenge hat. Diese Menge – Antennen besitzen zwar die erforderlibenannt nach ihrem Entdecker Benoit che Breitbandigkeit, können aber aufMandelbrot – ist das wohl bekannteste grund ihrer großen Abmessungen die Fraktal. Mit dieser auf einer Leiterplatte Ansprüche, die heute an das Design und realisierten Struktur erreicht die Antendie Handhabung einer Zimmerantenne ne hervorragende Empfangseigenschafgestellt werden, nicht erfüllen. Deshalb ten, d. h. einen Gewinn von bis zu 3 dB mussten neue Wege beschritten werden. gegenüber einem Normdipol bei einer Ein Lösungsansatz liegt darin, eine breitbandigen Anpassung > 12 dB im Flächenantenne zu realisieren, die eine gesamten UHF-Bereich. so genannte fraktale Struktur aufweist. Solche Strukturen verkürzen Antennengeometrien auf bis zu 1/4 der normalerEmpfang über Koax-Außenleiter weise benötigten Größe. Die Eigenschaften fraktalisierter Antennen in Bezug auf Für den direkten Empfang des VHF-BeGewinn, Anpassung und Richtdiareichs müsste eine fraktale Antenne allerdings größere Abmessungen besitzen. Um dies zu vermeiden, wurde ein neues Empfangsprinzip angewendet, bei dem das VHF-Signal über den Außenleiter des Koaxialkabels empfangen und in die Antenne eingespeist wird. Dazu ist eine Mantelwellensperre mit mehreren Ferritkernen in ca. 2 Meter Abstand von der Antenne am Kabel aufgebracht und in Resonanz zur Mittenfrequenz im Band III (200 MHz) abgestimmt. Über die Mantelwelle wird dieses Signal auf die fraktale Struktur der UHF-Antenne eingekoppelt und so über den Innenleiter des Koaxialkabels an den DVB-T-Receiver weitergeleitet. Dadurch besitzt auch dieser Frequenzbereich gute Empfangseigenschaften. Ohnehin ist die im VHF-Bereich benötigte Bandbreite verBild 1: Die Leiterplatte der Antenne 41 Informationstechnik Bild 2: Die Stromverteilung (links) auf der aktiven Fläche der Antenne bei 730,469 MHz. Die Form der Antenne ähnelt der fraktalen Struktur nach Benoit Mandelbrot (rechts) gleichsweise gering. Hirschmann wird auf der diesjährigen Messe Anga Cable in Köln sowohl eine aktive als auch eine passive Zimmerantenne vorstellen (Bild 3), die eine fraktale Struktur haben und die VHF-Signale über den Außenleiter des Koaxialkabels empfangen: Beide Versionen sind für sämtliche terrestrisch gesendeten digitalen Fernseh- und Radioprogramme in den Frequenzbereichen VHF 174 MHz bis 230 MHz sowie UHF 470 MHz bis 862 MHz ausgelegt. Bei der aktiven Antenne kann das Eingangssignal um 16 dB erhöht werden. Außerdem verfügt sie über einen GSM/DECT-Störfilter, der verhindert, dass der Empfang durch Mobiloder SchnurlosTelefone gestört wird. Da sich die Zimmerantennen für den portablen Einsatz eignen, sind sie auch gegen elektromagnetische Entladungen von bis zu 20 kV geschützt. Die aktive Ausführung benö- Bild 3: DVB-T-Zimmerantenne tigt 5 V/30 mA und wird vom Receiver via Koaxialkabel fernversorgt. Die Antennen, die lediglich die Maße von 186 mm x 100 mm x 10 mm aufweisen, bestehen aus einer im Kunststoff integrierten Leiterplatte sowie einem runden Standfuß. Um von der vertikalen auf die horizontale Position zu wechseln, lässt sich die Kunststoffplatte problemlos umstecken. Aufgrund einer sehr guten Rundstrahlcharakteristik ist kein aufwändiges Ausrichten bei einem Programmwechsel erforderlich. Fazit Ob im Einzelfall eineDachantenne notwendig ist oder eine Zimmerantenne ausreicht und ob eine Signalverstärkung sinnvoll ist, hängt von mehreren Faktoren, in erster Linie aber von der Entfernung zum Senderstandort ab. ■ www.hirschmann.com www.ueberall-tv.de 42 de 9/2004 Informationstechnik Satellitengestützte Kabel-Kopfstellen Boom von Kopfstellen: Immer mehr Wohnungsbauunternehmen und kleine Netzbetreiber setzen auf Unabhängigkeit, Ulrich Horn Deutschland rüstet um. Das digitale Fernsehen gewinnt an Fahrt. Spätestens 2010 sollen alle analogen Programme verschwinden. Der Beitrag beschreibt die Umrüstung einer zentralen Versorgung von 4 000 Wohnungen in Duisburg. W ohnungsbauunternehmen und Hausverwaltungen stehen heutzutage vor der Frage, wie sie ohne hohen technischen und wirtschaftlichen Aufwand ihre Mieter mit der neuen digitalen Vielfalt versorgen können. Beim Gemeinschaftsempfang haben sie vor allem in ländlichen Regionen außerhalb der kommenden vorgese- ren für das Kabel. Da kommen schnell 30 € und mehr im Monat zusammen. Da zudem der Betreiber das Programmangebot selber festlegt, haben Mieter in den meisten Fällen keine echte Auswahl. Mit dem Umstellen auf digitalen Empfang drohen neue Kosten. So will die Kabel Deutschland (KDG) von ihren Kunden neben den normalen Gebühren ein monatliches Zusatzentgelt für den Anschluß an das digitale Fernsehen und für neue Digitalpakete erheben. Experten erwarten darüber hinaus aufgrund der kürzlichen Übernahme der anderen großen Netzbetreiber Iesy, Ish und Kabel Baden-Württemberg durch die KDG steigende Preise. Satellitengestützte Kopfstationen Eine echte Alternative zum Angebot der großen Netzbetreiber ist der Aufbau eigener Kabelkopfstationen. Mehr und mehr Wohnungsbauunternehmen und auch kleine lokale Netzbetreiber investieren in die Unabhängigkeit. Fortschritte in der Empfangs- und Verteiltechnik sowie sinkende Hardwarekosten haben in den beiden letzten Jahren bundesweit zu einem Boom bei satellitengestützten Kopfstationen geführt (Bild 1). Bild 1: Die Empfangsantennen für die satellitengestützte Hiervon profitieren vor Kopfanlage in Duisburg-Rheinhausen allem Handwerks- und Elektrobetriebe. Es lohnt sich: Abhängig henen terrestrischen Verbreitungsgebiete von der Größe des zu versorgenden Netnur die Wahl zwischen Kabel und Satelzes amortisieren sich die Investitionen lit. Gegen den Satelliteneinzelempfang im Vergleich zum Kabelanschluss in drei spricht jedoch für viele Eigentümer das bis fünf Jahren vollständig. äußere Erscheinungsbild der WohnanlaDas Beispiel eines Wohngebiets in gen mit zahlreichen Schüsseln auf DäDuisburg-Rheinhausen der Thyssenchern und Balkonen. Daher haben sich Krupp Wohnimmobilien GmbH mit viele Verwaltungen in der Vergangenheit über 4 000 Einheiten zeigt, wie es geht. für die Zusammenarbeit mit überregioDer Bochumer Systemanbieter STG nalen und regionalen KabelnetzbetreiKommunikation hat für das Wohngebiet bern entschieden. Doch die Folgekosten kürzlich ein bereits für die Zukunft vorvon Kabelfernsehen sind hoch. Neben bereitetes, rückkanalfähiges Netz mit eider GEZ zahlt der Mieter noch Gebühner zentralen Kopfstation geplant und installiert. Zudem wartet und betreibt Ulrich Horn, Projektleiter STG Kommunidas Unternehmen das Netzwerk. kation, Bochum de 9/2004 Die Antennen einer Kopfstation sind auf Positionen von 8° West bis 42° Ost ausgerichtet, darunter das mit über 700 freien und verschlüsselten digitalen Programmen weltweit größte Satellitensystem für TV-Sender: Hot Bird von Eutelsat Das Projekt Der zu versorgende Teil von DuisburgRheinhausen besteht aus einem zentralen, zusammenhängendem Wohngebiet und einer Reihe kleinerer verstreuter Wohnanlagen. Die Größe variiert vom Einfamilienhaus bis hin zum Hochhaus mit 91 Wohnungen. Bisher versorgten drei BK-Netze rund 90 % dieser mehr als 4000 Wohneinheiten. Im Rahmen des Projekts hat die STG diese drei separaten Netze zu einem zentralen Netzwerk zusammengefasst. Bei weiter entfernten, kleineren Wohnanlagen hat sich der Auftraggeber bereits im Vorfeld für eine Satelliten-ZF-Verteilung mit zwei Anschlüssen je Teilnehmer entschieden. Gute Koordination Das Umstellen von 4 000 Wohneinheiten erfordert genaue Koordination und Planung. Zu jedem Zeitpunkt der Umschaltung musste gewährleistet sein, das nicht einzelne Gebiete mit mehreren hundert Teilnehmern über einen längeren Zeitraum ohne Fernsehversorgung waren. Der langfristig zuverlässige Betrieb eines Netzwerks mit funktionierendem 43 Informationstechnik Kabelmodem PC TV Endkunde Grundig Radio/TV Kopfstelle Mgmt . Server Internet Zugangs- Fire- Cisco router wall CMTS BK-Netz Bild 2: Das Netz basiert auf einer sternförmigen Struktur Rückkanal hängt von der Qualität der eingesetzten Bauteile ab. Daher entsprechen alle eingesetzten Komponenten dem Schirmungsmaß auch der Class-ASpezifizierung. Die Class-A-Anforderung sichert zudem als wichtiger Bestandteil des Aufbaus moderner KabelTV-Anlagen vor späteren Problemen mit zukünftigen gesetzlichen Auflagen, die im Extremfall eine erneute Umrüstung notwendig machen. Das Netzwerk Das rückkanalfähige Netz basiert auf 862-MHz-Technik. Für den Rückkanal wird der Frequenzbereich zwischen 5 MHz – 65 MHz eingesetzt. Die Anlage ist in einem Vollstern aufgebaut. In den angeschlossenen Wohnungen ist die Zweitdose an die erste Dose in Reihe geschaltet (Bild 2). Bild 3: Kopfstation in der Beethovenstraße 44 Bild 4: Geschlossene Montageschränke schützen die Verteilanlagen vor unberechtigtem Zugriff Das Netz versorgen vier Antennen mit jeweils 1,5 Metern Durchmesser an einer zentralen Kopfstation (Bild 3). Die Kopfstelle basiert auf der PSU-Baureihe von Grundig. Aus Sicherheitsgründen setzt sich diese aus redundanten Netzteilen und redundanten Kassetten für die einzelnen TVProgramme zusammen. Das Netz lässt sich per Fernwartung überwachen und programmieren. Alle aktiven und passiven Bauteile sind in Montageschränken (Bild 4) untergebracht, um ein Beschädigen und eine Manipulation der Anlage zu verhindern. Die Anlage besteht aus Class-A-Spezialkabeln von Draka Multimedia. Diese stellen sicher, dass von dem Netz keine Störstrahlung ausgehen kann, die umliegende Anlagen und Geräte beeinträchtigt. TV-Versorgung Derzeit ist das erweiterbare Netz für den Empfang von über 40 analogen und 70 digitalen TV-Programmen ausgelegt. Die angeschlossenen Wohneinheiten können das Grundangebot von rund 40 analogen Programmen weiter mit ihrem normalen TV-Gerät frei empfangen. Neben dem deutschsprachigen Angebot besteht in dem Wohngebiet auch eine hohe Nachfrage nach fremdsprachigen Programmen bei der ausländischen Mieterschaft. Das Landesmediengesetz in Nordrhein-Westfalen lässt jedoch ein Einspeisen frei über Satellit empfangbarer Programme in Kabelnetzen nicht einfach so zu. Daher setzt das Projekt zur Versorgung der ausländischen Mieter auf die digitale Fremdsprachenplattform visAvision des Satellitenbetreibers Eutelsat. Diese besteht zur Zeit aus zwanzig internationalen Sendern, unterteilt in sechs VIS-AVISION Eutelsat hat die Service-Plattform vis-Avision für Netzbetreiber und Wohnungsunternehmen entwickelt, die ihren fremdländischen Kunden und Mietern TV aus der Heimat bieten wollen. Derzeit gibt es 20 digitale Programme, unterteilt in neun Sprachpakete: • Arabisch • Italienisch • Griechisch • Kroatisch • Polnisch • Russisch • Serbisch • Spanisch • Türkisch Nähere Informationen: www.visavision.biz Sprachpakete. Zum Empfang der verschlüsselten Programme benötigen die Mieter lediglich eine digitale SettopBox. Gegen geringe Gebühren werden die jeweils gewünschten Sprachpakete freigeschaltet. Neue Dienste Die angeschlossenen Netzteilnehmer sollen eine Alternative zum DSL-Angebot erhalten. Die STG hat bereits den Rückweg mit Flächen deckender Versorgung für die Internetdienste aktiviert. Ab Mitte Mai stehen die ersten Internetdienste zur Verfügung. Für den Internetzugang werden eine CiscoCMTS (Cable Modem Terminator System, Medienumsetzung für IP-Netz-BKNetz) und Motorola Cable-Modems eingesetzt. Auch über weitere Angebote im Bereich Telefonie und zusätzliche Mehrwertdienste denkt der Systemanbieter nach. ■ de 9/2004 Informationstechnik Wer macht das Rennen? Studie zur Umstellung des analogen Fernsehens zum digitalen und Marktübersicht von digitalen, terrestrischen Empfängern Jürgen Schlomski, Sigurd Schobert Die Akzeptanz von DVB-T (Digital Video Broadcasting – terrestrisch) erwies sich bei der Umstellung im Nowartet. Unter dem Strich gibt es keinen »eindeutigen Gewinner« unter den Anbietern des digitalen Fernsehens, wohl aber freut sich die Industrie der Anbieter digitaler Empfänger für die terrestrische Übertragung. Viele nutzen DVB-T als Zweitanschluss. Nach dieser Studie folgt hier eine Marktübersicht zu digitalen, terrestrischen Empfangsgeräten. D ie terrestrische Übertragung war lange Zeit der originäre Übertragungsweg fürs Fernsehen. In der Region Berlin–Potsdam hat es im vergangenen Jahr die erste Umstellung von analoger auf digitale Technik gegeben. Noch in diesem Jahr sind weitere Gebiete an der Reihe. Zum Beispiel Köln/ Bonn Ende Mai und Düsseldorf/Ruhrgebiet im November (Bild 1). Wer also hier weiterhin Fernsehen per Dach- oder Zimmerantenne empfangen möchte, muss sich einen digitalen Receiver anschaffen (siehe dazu Marktübersicht, Tabellen 1 und 2), der dem Fernsehgerät vorgeschaltet werden muss. Jedenfalls hat die ARD-/ZDF-Medienkommission im Berliner Großraum die Umstellungsphase untersucht, da man davon ausgehen kann, dass sich Ähnliches auch in den anderen Umstellungsregionen wiederholen wird. Der Siegeszug des Kabelfernsehens Im Berliner Großraum dominierte vor der Umstellung das Kabel. Von den Jürgen Schlomski, Pressebüro, Dietzenbach (Leitartikel), Sigurd Schobert, Redaktion »de«, Marktübersicht dig. Receiver, S. 95 - 67, nach Unterlagen von TV-Plattform, Berlin de 9/2004 Quelle: Bayrische Medien Technik/www.bmt-online.de vember 2002 in Berlin größer als er- schieden sich für den Satelliten-Bereich. Das betrifft besonders Teilnehmer, die in eigenen Immobilien wohnen. Überraschend ist jedoch, dass während der Umstellungsphase auch die Sat-Ebene rund 14 % ans Kabel abgeben musste. Die Ursache hängt ebenfalls mit Aktivitäten von Vermietern zusammen. Das heißt, sie haben ihren Wohnungsbestand modernisiert, also mit Kabelanschlüssen versehen, und die Mieter zum Abbau der Satellitenschüsseln bewegt. Viele rüsteten Zweitgeräte mit digitalen, terrestrischen Empfängern nach 9 % der Haushalte nutzten bereits vor der Umstellung nicht nur eine, sondern zwei Ebenen. Also • Kabel plus Terrestrik oder Bild 1: Einführung des digitalen Fernsehens in • Sat plus Terrestrik. Deutschland Das beantwortet, welche Verschiebungen es in den drei Empfangsebenen 1,6 Mio. Haushalten, die von der Studie Kabel, Satellit und Terrestrik gegeben erfasst wurden, nutzten 82 % diesen hat. Nach der Umstellung waren es soWeg für das meistgenutzte Gerät. Beim gar 14 %. Das bedeutet, dass viele BerSat-Empfang waren es 8 % und bei der lin-Brandenburger die DVB-T-Einfühanalogen Terrestrik fast 10 %. rung dazu genutzt haben, ihre ZweitUnd wie sah die Situation nach der und Drittgeräte mit Digital-Receivern Umstellungsphase aus? Das Kabel konnaufzurüsten. Laut ARD-/ZDF-Studie te 1,6 % gewinnen. Der Sat-Empfang war das bei über 60 000 Kabel- und Sahielt das Niveau, stieg nur minimal. tellitennutzern der Fall. Besonders MieAber die Terrestrik verlor 2%. Das ist ter haben davon Gebrauch gemacht, ein Verlust von ca. 30 000 Haushalten, weil sonst aufwendige Umbaumaßnahso dass noch ca. 130 000 Terrestrikermen notwendig gewesen wären, um alle Haushalte übrig blieben (Bild 2). vorhandenen Geräte mit Kabel- oder Satellitenempfang zu versorgen. Mit andeRingtausch ren Worten: Diese »Aufrüster« haben Wie sahen die Wanderbewegungen im Detail aus? Bei mehr als jedem dritten Haushalt diente der Umstieg dazu, die terrestrische Ebene zu verlassen. 23 % der Zuschauer wechselten zum Kabel. Vor allem Mieter großer Wohnanlagen, in denen die Entscheidung die Hausverwaltung bzw. der Vermieter getroffen hat. 13 % Bild 2: Vergleich der Nutzer in Berlin vor und nach der Umder TV-Haushalte ent- stellung zu DVB-T 57 Informationstechnik die Verluste, die durch die Abwanderungsbewegung der 30 000 TerrestrikerHaushalte entstanden sind, mehr als kompensiert. Und jetzt noch etwas über das Profil der verbliebenen Terrestriker. Fast die Hälfte der Umrüster ist 65 Jahre und älter, ein knappes Drittel davon zwischen 40 und 64 Jahre. Die jüngeren Jahrgänge sind nur noch zu 20 % vertreten. Ein großer Teil dieser Altersgruppe hat sich von der Terrestrik verabschiedet. Außerdem lebt die Mehrheit in Ein-PersonenHaushalten. Die Macht der Gewohnheit Bemerkenswert ist, dass die meisten, die der terrestrischen Übertragung treu geblieben sind, dieses nicht aus Überzeugung getan haben, sondern mehr oder weniger zwangsweise. Viele wären lieber bei der herkömmlichen, analogen Übertragungsart geblieben. Nicht einmal die größere Programmauswahl und die bessere Ton- und Bildqualität konnte sie umstimmen. Selbst der Aspekt der Mobilität zählte bei ihnen nicht. Das änderte sich erst, als die ersten »Betriebserfahrungen« vorlagen. Auf einmal fanden 41 % ihre Entscheidung für richtig, vor allem preiswerter als Kabel- oder Satellit. An zweiter Stelle wurde die Verbesserung der Empfangsqualität genannt. Auch nahm die persönliche Entscheidungsfreiheit (man braucht niemanden um Erlaubnis zu fragen!) einen hohen Stellenwert ein. Erst an vierter Stelle wurde die größere Programmauswahl genannt. Diese nachrangige Position kann jedoch mit einer speziellen Berliner Besonderheit zusammenhängen. So konnten dort schon zu »Analog-Zeiten« um die elf Programme empfangen werden. Das dürfte in den Regionen, die in Kürze umgestellt werden, sicher anders aussehen, weil der Programmgewinn wesentlich größer ausfällt. Jedenfalls sind fast 30 % der Umrüster mit dem neuen Fernsehempfang sehr zufrieden. Selbst die Kosten für die Empfangsgeräte (150 bis 200 Euro) wurden von 40 % als nicht überzogen angesehen. Umstiegsgrund: mehr Programme Was gibt es über die »Wechsler« zu berichten, also über die TV-Haushalte, die sich vom terrestrischen Empfang verabschiedet haben? Hierbei handelt es sich vorwiegend um jüngere und Mehrpersode 9/2004 Übersicht: DVB-T-Receiver/A–N Marke Anam Ankaro Arcus Aver Media Becker BMW Digatron digenius Echostar Elgato Europhon Europhon Eurosky Finepass Finepass Fuba Galaxis Grundig Grundig Car Grundig Hauppauge Hauppauge Hirschmann Hirschmann Hirschmann Humax Humax Humax Humax Humax Kathrein Kathrein Kathrein Lemon Loewe Loewe Loewe Lorenzen Lorenzen Lorenzen Lorenzen Mercedes-Benz Metz MicroniK MicroniK MicroniK MicroniK MicroniK MicroniK Neusat Neusat Nokia Nokia Modell T-501 DTR 3018 T A-700 Aver DVB-T STB Mobil STB Mobil Genio DVB-T MII TV Box T4 Echostar T707 Eye TV 400 DT 3100 R DTR 1190 DTR 2300 FTR-500 FTR-1000 DR ODE 340 Pop T DER 1101-T Mobilreceiver DTR 2420 DEC 2000T Win Nova-T CTR 10 FTA CTR 10 M Hit CTR 5 FTA F1-4000T F2-1001T DV 1000 T PVR 8000 T IDTV UFD 570/S UFE 370/S UFD 574 D01 T 2T CI Nemos 32 DVB-T Aventos 3772 SL DVB-T2 SL DVB-T5 SL DVB-T PCI Mobil-Koffer DVB-T Kit DVB-T1 Elipsus FTA 100T Elipsus DVR 3000 T Elips DVR 3002T Elips DVR 3004T Elipsus DVR 3012 T / 3014 T Elipsus DVR 3022 T / 3024 T DVBT 4012 DR 3018 T 110T Mediamaster 150T Mediamaster Preis (€) 199,– k. A. 249,– 99,– k. A. 650,– 649,– 159,– 279,– 349,– 179,– k.A. 109,– k. A. 129,– 199,– k. A. 369,– k. A. 139,229,– 119,– 179,– 179,– 149,– 249,– 160,– 399,– k. A. k. A. 149,– ca. 122,– ca. 330,– 159,– 399,– 1999,– 1399,– 124,95 109,95 109,95 599,– k. A. 399,– 199,– 349,– 399,– 399,– ab 599,– ab 699,– 106,– 100,– 149,– 169,– Geräteart Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box PCI-Karte PKW-Nachrüstbox Kfz-Nachrüstbox PKW-Box (SL DVB-T2) Set-Top-Box Set-Top-Box STB für Macintosh Laptop Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box STB mit DigitalRecorder Set-Top-Box Set-Top-Box TV-Nachrüstsatz PKW-Nachrüstbox Set-Top-Box Set-Top-/PC-Box mit USB PCI-Karte Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box STB mit DVD-Player HD-Recorder IDTV-LCD 16:9, 17'', 30'' Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Nachrüstsatz mit 2 x CI IDTV (81 cm) IDTV (81 cm) Set-Top-Box Set-Top-Box PCI-Steckkarte PKW-Bundle mit LCD PKW-Box TV-Nachrüstsatz Set-Top-Box Set-Top-Box STB mit HD-Recorder, 40 GB STB mit HD-Rec, 160 GB Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box 59 Informationstechnik Übersicht: DVB-T-Receiver/N–Z Marke Nokia Nokia Nokia Nokia Pace Pace Pace Panasonic Panasonic Panasonic Philips Quelle Quelle Radix Radix Sagem Sagem Samsung Samsung Samsung D Sanyo Schwaiger Schwaiger SCM Micro s-k-t Sky Plus Sky Plus Sky Plus Skymaster Skymaster Skymaster Skymaster Sony Sony Strong Strong Strong TechniSat TechniSat TechniSat Technisat Technisat Technisat Thomson Thomson Triax Vision Plus Vision Plus WELA Electr. WELA Electr. WiSi Zehnder Zehnder Modell 210T Mediamaster 230T Mediamaster 250T Mediamaster 310T DTVA-T CDTV 410-T Puma T TU-CT20E TX-32DTX30C TU-CT30 E DTR 1000 Universum 8129 Universum IDTV DT-2000T DT-2000TM ITD 601 ITD 611 STD 103 STD 702 DTB-700F Duon 32/28DFH1-F DSR 1007 DSR 4007T PC-Card Set DTR 201 Digital 1600 Digital 1700 R 9100T DXT 20s DX 20 DT 500 DTL 1000 KD32-NX200 VTX-D800D SRT 5100 SRT 5110 SRT 5125 DigiPAL 1 Inter Digital-T AirStar 2 AirStar USB Digicorder T1 DigiPAL 2 DTI 1001 DTI 551 DVB 180 T DTV Mini Ter DTV USB Ter Smart Terra X Smart Terra X CI OR 86 TX 300 CI LapTV LTV-02 Preis (€) 269,– 299,– 599,– k. A. 179,– k. A. – 199,– 1499,– 149,– 150,– 130,– 799,– 179,– 179,– 130,– 150,– 249,– 199,– 349,– k. A. 179,– 299,– k. A. k. A. 99,90 119,90 149,– k. A. 79,– 89,– 109,– k. A. 199 k.A. k.A. k.A. 190,– 250,– 90,– 190,– k. A. k. A. 149,– 129,– 159,– k. A. k. A. 169,– k. A. 179,– 249,– 1299,– Geräteart Set-Top-Box mit CI Set-Top-Box mit CI STB mit HD-Recorder MHP-fähige Set-Top-Box Set-Top-Box STB mit CI nicht mehr im Programm Set-Top-Box Info IDTV (82 cm, 16:9) Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box *) IDTV (keine weiteren Ang.) Set-Top-Box Set-Top-Box, Netzteil Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box STB mit DVD-Player IDTV, 2 Größen Set-Top-Box Set-Top-Box PCMCIA, Typ 2 (PC-Card) Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box IDTV, 32" (Röhren-TV) Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Multifunktionsbox (Internet) Mini-IDTV PC-Box mit USB-Anschluss STB mit Digital-Recorder Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box PCI-Karte für PC PC-Box mit USB-Anschluss Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box Set-Top-Box mit CI Laptop-Fernseher Tabelle 1: Übersicht zu den Empfangsgeräten für den digitalen, terrestrischen Empfang 60 nen-Haushalte. Interessanterweise wurde von ihnen die Entscheidung zum Umstieg schon frühzeitig getroffen. Bereits Ende 2002 (die erste Stufe des Projekts mit acht Digital-Programmen war gerade im November 2002 gestartet) hatten 50 % den Wechsel vollzogen. Als Ausschlag gebenden Grund nannten fast die Hälfte die Vermehrung auf 40 bzw. 50 Programme. Fazit: Vorteile sind vielen unbekannt Ist der einzigartige Mehrwert dieses Verbreitungswegs, die Mobilität, noch nicht in seiner ganzen Tragweite bei den Fernsehteilnehmern »angekommen«? Das ist jedoch nicht deren Schuld, sondern einzig und allein im mangelnden Angebot begründet. Gerätetechnisch stehen wir erst am Anfang. Mit dem preiswerten Flachbildschirm wird sicher auch der tragbare Fernseher eine Wiedergeburt erleben. Die ersten Prototypen, zum Beispiel in Form von Laptops mit DBV-TSteckkarten, konnten bereits auf der Funkausstellung betrachtet werden. Details zur ARD/ZDF-Studie unter: www.media-perspektiven.de Mehr über das Umstellungs-Szenario: www.ueberall-tv.de Marktübersicht zu digitalen Empfangsgeräten Im Folgenden bieten die Tabellen 1 (Seiten 59 und 60) und 2 (Seiten 62 bis 67) eine Marktübersicht zu den derzeit lieferbaren Receivern für den terrestrischen, digitalen Empang. Aus der Tabelle 2 gehen weitere Details zu den Geräten hervor. Die Geräte gliedern sich in • Set-Top-Boxen • Integrierte digitale Fernsehempfänger (IDTV) • PC-Einschubkarten • TV-Nachrüstsatz • PKW-Nachrüstbox und • Multifunktionsempfänger auf PC-Basis Diese Zusammenstellung basiert auf einer Übersicht, die von der Deutschen TV-Plattform e.V., Berlin, 2001 zusammengestellt wurde. Die hier abgedruckte Übersicht beinhaltet den Stand bei Redaktionsschluss dieses Hefts. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage www.online-de.de unter Fachinformationen/Marktübersichten. Die Inhalte werden zukünftig mit der Deutschen TV-Plattform abgeglichen. de 9/2004 Informationstechnik DVB-T-Empfangsgeräte Hersteller Modell Gerätetyp UVP Abmessung in cm (B x H x T) Pay-TV vorbereitet Videotext über TV/Box Antenne: Loop through/HF Timer Video out: Scart/S-VHS/Cinch Audio out: analog/digital Update: über PC/Over the Air RS232/USB Aufzeichnungsmedium Aufnahmekapazität Fernspeisung für Antenne Stromversorgung Besonderheiten Ankaro DTR 3018 T Set-Top-Box k. A. 30 x 5 x 22 nein k. A. k. A. k. A. 2/–/– ja / nein k. A. ja / nein entfällt entfällt k. A. Netzkabel Picture in GraphicsFunktion (PIG) Hersteller-Kontakt Hersteller Modell Gerätetyp UVP Abmessung in cm (B x H x T) Pay-TV vorbereitet Videotext über TV/Box Antenne: Loop through/HF Timer Video out: Scart/S-VHS/Cinch Audio out: analog/digital Update: über PC/Over the Air RS232/USB Aufzeichnungsmedium Aufnahmekapazität Fernspeisung für Antenne Stromversorgung Besonderheiten Hersteller-Kontakt www.ankaro.de AverMedia Aver DVB-T PCI-Karte 99 € k. A. k. A. k. A. nein k. A. –/1/1 über Soundkarte k. A. entfällt PC-Festplatte wie Festplatte k. A. über PC 16 Channel Preview. Timeshift. IR-Fernbedienung. AV/S-Eingang für externe Videoquellen www.avermedia.de BMW AG STB »Mobil« Kfz-Nachrüstbox 650 € 18 x 3 x 14 nein ja / ja ja / ja k. A. nein ja / nein ja / nein ja / nein entfällt entfällt ja über Bordnetz Nachrüstsatz für Kfz-AnalogTV-Empfang. Doppeltuner mit automatischem Hintergrundsuchlauf. Antennen und Frequenz-Diversity www.bmw.de Digatron Genio Mark II Kfz-STB 649 € 19 x 5,5 x 17 nein ja nein / ja nein nein ja / nein k. A. ja / nein entfällt entfällt nein über Bordnetz PKW-Box auf Basis von Lorenzen. SL DVB-T2 mit veränderten Anschlüssen und Ganzmetallgehäuse speziell für PKW-Einbau www.digatron-me.de Grundig DER 1101 T TV-Nachrüstsatz 399 € *) k. A. nein ja / k. A. ja / nein nein wie TV-Gerät wie TV-Gerät ja / nein ja / nein entfällt entfällt ja über TV-Gerät Nachrüstmodul für alle TVGeräte mit Digi100 Chassis. Einbau nur durch Vertragswerkstatt *) Preis ohne Einbau www.grundig.de Hauppauge DEC 2000 T PC-Receiver 199 € k. A. nein ja / entf. entf. / entf. über PC-Software 1/–/– nein / nein ja / ja nein / ja PC-Festplatte wie PC-Festplatte ja 12-V-Netzteil Nutzung an TV und PC gleichzeitig. Aufzeichnung auf PCFestplatte und Videotext über PC mit beigegebener Software möglich www.hauppauge.de Hirschmann CTR 10 FTA Settopbox 190 € 32 x 7 x 22 nein ja / ja ja / nein 7 Plätze 2/–/1 ja / ja ja / nein ja / nein entfällt entfällt ja Netzkabel Manuelle PID-Eingabe möglich. Kindersicherung, 5 Favoritenlisten. Datenübertragung von Receiver zu Receiver. 8 Menüsprachen www.hirschmann.de Humax F1-4000 T Settopbox 249 € 31 x 6 x 23,5 nein ja / nein ja / nein ja 2/–/1 ja / nein ja / ja ja / nein entfällt entfällt nein Netzkabel Mehrere Kanallisten speicherbar www.humax-digital.de Tabelle 2 a: Digitale, terrestrische Empfangsgeräte (Angaben laut Hersteller) 62 de 9/2004 Informationstechnik Digenius TV Box T4 Set-Top-Box 159 € 28 x 6 x 27 nein ja / ja nein / ja 12 Plätze 2/–/– ja / nein ja / nein ja / nein entfällt entfällt nein Netzkabel Spiele, Kalender, »TEST« (Nr. 3/03): Befriedigend (Note 2,9), Platz 8 unter 10 Set-Top-Boxen www.digenius.de Eurosky DTR 2003 Set-Top-Box 109 € k. A. nein k. A. k. A. k. A. k. A./ k. A. / k. A. k. A./ k. A. k. A. ja / nein entfällt entfällt k. A. Netzkabel Vertrieb: Conrad Electronic Kathrein-Werke-KG UFD 574 Set-Top-Box ca. 330 € 33,5 x 6,3 x 28,5 nein TV/Box Loop through/HF 14 Scart/S-VHS/Cinch analog/digital ja/ja ja/– ja 40 GB ja 230 V/50 Hz www.kathrein.de de 9/2004 Europhon DT 3100 R Set-Top-Box 179 € k. A. nein ja / nein ja / ja k. A. 2/–/1 ja / ja k. A. ja / nein entfällt entfällt nein Netzkabel k. A. FUBA ODE 340 Set-Top-Box 199 € 30,5 x 4,8 x 21 nein ja / k. A. ja / ja 5 Plätze 2/1/– k. A. k. A. ja / nein entfällt entfällt nein Netzkabel Menüführung (Deutsch/Englisch), Kindersicherung www.conrad.de Elgato Eye TV 400 MAC-STB 349 € k. A. nein nein nein ja nein ja / nein ja / nein nein / ja Mac-Festplatte wie Festplatte k. A. über MAC STB für Macintosh. Stabantenne und Fernbedienung inklusive. Nutzung mit WebEPG »TVTV« möglich. Brennen mit Toast Titanium www.elgato.com www.europhon.de www.fuba.com Lemon Lemon 01-T Set-Top-Box 159 € 31,5 x 6,1 x 15,5 nein k. A. / k. A. optional / ja Sleeptimer 2/1/1 ja / ja ja / nein ja / nein entfällt entfällt k. A. Netzk. oder 12-V-Netzteil Wahlweise mit Netzkabel oder 12-V-Netzteil zu betreiben. Vertrieb: Europhon und Lorenzen www.europhon.de www.lorenzen.de Loewe 2-T-CI TV-Nachrüstsatz 449 € k. A. ja über TV-Gerät entfällt nein wie TV-Gerät wie TV-Gerät durch Fachhandel k. A. / nein entfällt entfällt k. A. über TV-Gerät Nachrüstmodul für Fernseher mit Mediaplus-Chassis (Produktfamilien Aconda, Articos, Aventos, Cantus, Mimo, Nemos und Vitros) www.loewe.de Lorenzen DVB-T Koffer PKW-Set 599 € 14,5x3,5x15,5 nein ja / nein ja / ja nein 1/–/– ja / k.A. nein / ja nein / nein Mercedes-Benz DVB-T Kit PKW-Box k. A. k. A. nein ja / k. A. entfällt entfällt entfällt entfällt k. A. / k. A. ja / nein entfällt entfällt k. A. Bordnetz Nachrüstung für S-, CL-, SL-, EKlasse mit »Command«-System und analoger TV-Ausstattung. 1000 S. VT-Speicher ja Bundle aus Lorenzen SL DVBT2, Fensterklemmantenne und 7”-LCD-TV im Koffer. Inkl. 12-V-Adapter und Netzteil für Heimanschluss www.lorenzen.de www.mercedes.de 63 Informationstechnik DVB-T-Empfangsgeräte Micronik Ellipsus DVR 3002T Set-Top-Box 399 € 21,5 x 7,5 x 24,5 nein ja / ja ja /ja ja 2 /1 / – ja / ja ja / ja ja / ja Festplatte 40 oder 120 GB ja 12-V-Netzteil Designbox, Zoom-Funktion, Kinderschutz, speicherbare Bilddarstellung, Timeshift, Spiele u.v.m. Neusat DSR 3018 T Set-Top-Box 100 € 30 x 3,7 x 21,3 nein k. A. nein / ja ja 2/–/1 ja / nein k. A. ja / nein entfällt entfällt nein Netzkabel 2 Spiele Nokia MM 110 T Set-Top-Box 149 € 17 x 4,5 x 16,5 nein k. A. ja / ja k. A. 1 / k. A. / k. A. k. A. nein / ja nein / nein entfällt entfällt k. A. 12-V-Netzteil k. A. Hersteller-Kontakt Metz DVB-T Decoder TV-Nachrüstsatz 399 € k. A. ja ja / entf. entf. / ja nein wie TV-Gerät wie TV-Gerät ja / nein ja / nein entfällt entfällt ja über TV-Gerät Für viele TV-Geräte von Metz ab BJ 97 (Bildschirmdiagonalen von 55 bis 82 cm). Ausbau zum Videorecorder mit zus. Festplattenmodul möglich www.metz.de www.micronik.de www.grocos.com www.nokia.de Hersteller Modell Gerätetyp UVP Abmessung in cm (B x H x T) Pay-TV vorbereitet Videotext über TV/Box Antenne: Loop through/HF Timer Video out: Scart/S-VHS/Cinch Audio out: analog/digital Update: über PC/Over the Air RS232/USB Aufzeichnungsmedium Aufnahmekapazität Fernspeisung für Antenne Stromversorgung Besonderheiten Schwaiger DSR 1007 Settopbox k. A. 23 x 6 x 17 nein k. A. k. A. ja 1/–/– k. A. k. A. ja / nein entfällt entfällt k. A. 12-V-Netzteil keine weiteren Angaben Sky Plus Digital 1600 Set-Top-Box 99,90 € 32x6,7x21,5 nein ja/ja ja / nein nein 1/ – / 1 ja / nein ja / nein ja / nein entfällt entfällt nein Netzkabel Menü in 14 Sprachen Hersteller-Kontakt www.schwaiger.de Sharp AD1-Serie IDTV ab 2.500 € k. A. nein k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. entfällt entfällt k. A. Netzkabel Geräteserie mit 16:9-LC-Displays und Bilddiagonalen 37", 30" und 22". Mit Doppeltuner auch für analogen Empfang geeignet www.sharp.de Skymaster DXT 20s Set-Top-Box k. A. 20,4 x 4,5 x 12,7 nein ja / ja ja / ja 6 Plätze 1 / k. A. / k. A. k. A. k. A. ja / nein entfällt entfällt k. A. 12-V-Netzteil Speicher für 300 S. Videotext. Vertrieb: sm-electronic. »TEST« (Nr. 11/03): Befriedigend (Note 3,4), Platz 5 unter 6 Set-Top-Boxen www.sm-electronic.de Hersteller Modell Gerätetyp UVP Abmessung in cm (B x H x T) Pay-TV vorbereitet Videotext über TV/Box Antenne: Loop through/HF Timer Video out: Scart/S-VHS/Cinch Audio out: analog/digital Update: über PC/Over the Air RS232/USB Aufzeichnungsmedium Aufnahmekapazität Fernspeisung für Antenne Stromversorgung Besonderheiten www.skyplus.de Tabelle 2 b: Digitale, terrestrische Empfangsgeräte (Angaben laut Hersteller) 64 de 9/2004 Informationstechnik Panasonic TX-32DTX30C IDTV 1.499 € 90,2 x 56,6 x 56,9 ja ja / entfällt entfällt ja 3/1/1 ja / k. A. ja / nein ja / nein entfällt entfällt nein Netzkabel 16:9-Röhren-TV/Gerät mit 32"- Bilddiagonale, 100 Hz. 500 S.VT-Speicher, Doppeltuner für DVB-T und anal. Antennen- und Kabelempfang www.panasonic.de Philips DTR 1000 Set-Top-Box 150 € ¤ 26 x 6 x 22 nein x/x/k. A. 2 / x (Scart) / x ja / Ja nein / ja RJ 9 / nein entfällt entfällt nein 230 V Fast Zapp < 1 sec, Pulse Killer Chip Quelle Universum 8129 Set-Top-Box 130 € k. A. nein ja / nein ja / nein ja 2/–/– k. A. k. A. ja / nein entfällt entfällt nein Netzkabel »TEST« (Nr. 3/03): Befriedigend (Note 2,8), Platz 6 unter 10 Set-Top-Boxen. Auch per Finanzkauf Sagem ITD 601 Set-Top-Box 130 € 25,4 x 6 x 20,5 nein ja / ja ja / nein ja 2/–/– nein / nein nein / ja nein / nein entfällt entfällt k. A. Netzkabel k. A. Samsung Corp. SDT-103 Set-Top-Box 249 € 34 x 6 x 27,5 nein ja / ja ja / ja k. A. 2/–/1 ja / ja ja / nein ja / nein entfällt entfällt nein Netzkabel »TEST« (Nr. 3/03): Befriedigend (Note 2,8), Platz 6 unter 10 Set-Top-Boxen www.philips.de www.quelle.de www.sagem.de http://stb.samsungcorp.com Strong SRT 5100 Set-Top-Box 99 € k. A. nein k. A. k. A. k. A. 2/–/1 ja / ja k. A. ja / nein entfällt entfällt k. A. Netzkabel k. A. TechniSat DigiPal 1 Set-Top-Box 189,95 € 15,8 x 4,7 x 11,5 nein ja / ja nein / ja ja 1/–/– nein / nein ja / nein ja / nein entfällt entfällt nein 12-V-Netzteil Einfache kleine Box. Auch in Silber gegen Aufpreis (10 €) erhältlich. »TEST« (Nr. 3/03): Gut (Note 2,3), Platz 1 unter 10 Set-Top-Boxen www.technisat.de Thomson DTI 1001 Set-Top-Box 149 € 2,52 x 4,3 x 15,3 nein ja / ja ja / ja 32 Plätze 2/–/– ja / ja nein / ja nein / nein entfällt entfällt ja Netzkabel Steuerung von Thomson-Videorecordern über Scart-Kabel (Programmierung per EPG). Fernbedienung für TVund DVD-Player von Thomson www.thomson.de WELA electronic Smart Terra X CI Set-Top-Box k. A. k. A. ja ja/ja ja/ja k. A. 2/–/1 ja/ja ja/ja ja/nein – – nein Netzkabel Common Interface zur Nachrüstung weiterer Verschlüsselungsarten WISI OR 86 Set-Top-Box 179 €¤ 28x6x15 nein ja/ja ja/nein ja 2/–/– ja/ja ja/nein ja/nein entfällt entfällt nein Netzkabel Kindersicherung, zusätzlicher Netzschalter www.smart-electronic.de www.wisi.de www.strongsat.com de 9/2004 65 Informationstechnik DVB-T-Empfangsgeräte Hersteller Modell Gerätetyp UVP Abmessung in cm (B x H x T) Pay-TV vorbereitet Videotext über TV/Box Antenne: Loop through/HF Timer Video out: Scart/S-VHS/Cinch Audio out: analog/digital Update: über PC/Over the Air RS232/USB Aufzeichnungsmedium Aufnahmekapazität Fernspeisung für Antenne Stromversorgung Besonderheiten Zehnder Lap TV 02 Mini-IDTV 1.299 € 31 x 3,5 x 21 ja ja / nein k. A. k. A. *) 3,5 mm Klinkenstecker / nein ja / ja ja / nein entfällt entfällt nein 12-Volt-Netzteil Tragbarer DVB-TTV, 17,5-cmTFT-Monitor (16:9). Akkusatz, Adapterkabel, Netzteil und Ledertasche mitgeliefert Anam T-501 Set-Top-Box 199 € 34 x 6,5 x 26 nein ja / ja k. A. / ja ja 2/–/1 ja / nein k. A. ja / nein entfällt entfällt k. A. Netzkabel Vertrieb: Quadral Finepass FTR-500 Set-Top-Box k. A. k. A. nein k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. entfällt entfällt k. A. k. A. Kompaktbox. Auch senkrecht aufstellbar. Optional: Autoadapter. Fineview-Display zur Visualisierung von EPG-Daten www.anamelectronics.de/anam Becker Mobilempfänger Mobil-IDTV k. A. k. A. nein k. A. nein k. A. –/1/– ja / nein k. A. entfällt entfällt entfällt k. A. Netzteil/Bordnetz Tragbarer Mini-TV (LCD, 6,5“, 16:9). An PKW-Kopfstütze einklinkbar. Mit Netzteil »solo« nutzbar, auch als Monitor für DVD oder Kamera www.becker.de Hersteller-Kontakt www.zehnder-sat.de Hersteller Modell Gerätetyp UVP Abmessung in cm (B x H x T) Pay-TV vorbereitet Videotext über TV/Box Antenne: Loop through/HF Timer Video out: Scart/S-VHS/Cinch Audio out: analog/digital Update: über PC/Over the Air RS232/USB Aufzeichnungsmedium Aufnahmekapazität Fernspeisung für Antenne Stromversorgung Besonderheiten Sony KD32-NX200 IDTV k. A. k. A. nein k. A. k. A. ja k. A. k. A. k. A. k. A. entfällt entfällt k. A. Netzkabel 16:9/32”Röhrenfernseher Triax DVB 180 T Set-Top-Box 159 € 30 x 6 x 29 nein ja / k. A. ja / ja ja 2/–/– ja / nein k. A. ja / nein entfällt entfällt k. A. Netzkabel k. A. Vision Plus DTV Mini Ter PCI-Karte k. A. k. A. nein k. A. k. A. ja k. A. über Soundkarte k. A. k. A. PC-Festplatte wie Festplatte k. A. über PC Timeshift Sony VTX D800D Set-Top-Box k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. Neues Gerät auf dem Markt, Standmodell Hersteller-Kontakt www.sony.de www.triax-gmbh.de visionplus.com.tw www.sony.de www.finepass.de Tabelle 2 c: Digitale, terrestrische Empfangsgeräte (Angaben laut Hersteller) 66 de 9/2004 Informationstechnik Grundig DTR 2420 Set-Top-Box 139 € 36 x 6 x 26,6 nein ja / nein ja / nein 10 1/-/ja / ja ja / ja ja / -. entällt entfällt ja Netzkabel Qualitätssiegel der DTVP Radix DT-2000 T Set-Top-Box 179 € 27,5 x 5,6 x 16,5 nein k. A. ja / nein 10 Plätze 2/–/– ja / ja ja / ja ja / nein entfällt entfällt nein Netzkabel k. A. Sanyo DFH1-F-Serie IDTV k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. entfällt entfällt k. A. Netzkabel 100-Hertz-Fernseher mit 28oder 32“-Bildröhre www.grundig.de www.radix-sat.de www.sanyo.de DVB-T-Logo wird Qualitätszeichen Als das terrestrische Digitalfernsehen »DVB-T« im Großraum Berlin/Potsdam vor rund anderthalb Jahren startete, war das Geräteangebot nicht nur spärlich, sondern es gab sogar Lieferengpässe. Inzwischen hat sich die Situation total geändert und die Zahl der Modelle vervielfacht. Etwa 100 verschiedene Versionen ringen um die Gunst der Käufer. Kein Wunder, dass die »Deutsche TVPlattform« ihr mittlerweile bei Handel und Endkonsumenten bekanntes Logo zum Qualitätssiegel (Bild 3) aufwertet. Das heißt, die Hersteller dürfen ihre Geräte nur dann damit schmücken, wenn bestimmte Mindestanforderungen erfüllt werden. SCM Micro PC-Card Set PC-Card k. A. PCMCIA Typ II nein Software entfällt ja entfällt über Soundkarte ja / k. A. entfällt PC-Festplatte wie Festplatte k. A. über PC DVB-T-Empfangskarte im Scheckkartenformat für Computer mit PCMCIA-Typ II-Slot. Software für IBMkompatible PCs und MAC www.scmmicro.com lerwelts-Modellen und Markengeräten.« Als Beispiel nennt er das Software-Update. So fordert das Logo nicht nur die Aktualisierung über eine Datenbuchse an der Geräte-Rückseite, sondern auch per Luftschnittstelle. Also über die Antenne. »Leider steht noch nicht fest, wie Bild 3: DVB-T-Logo wird Qualitätszeichen das Ganze gehandhabt werden soll. Das heißt, wir können diesen Punkt zwar bei unseren Geräten einplanen, die endgültige Nutzung jedoch nur von einem Software-Update abhängig machen.« Große Qualitätsunterschiede Die Wunschliste für DVB-T-Empfänger »Ich finde die Kennzeichnung gut. Die Kunden haben mit DVB-T-Geräten keine Erfahrungen. Sie wissen nicht, was wichtig oder unwichtig ist«, sagt Uwe Press, Marketing- und Vertriebsleiter beim Receiver-Newcomer »Homecast«. Press weiter: »Jetzt gibt es klare Unterscheidungsmöglichkeiten zwischen Al- Neben der Update-Funktion ist die Vergabe des Gütesiegels noch an das Vorhandensein weiterer Eigenschaften gebunden. So sind in einer Wunschliste über zwanzig »unbedingt« notwendige Punkte aufgelistet. Zum Beispiel sollte eine 5-V-Speisung für aktive DVB-T-Antennen vorhanden sein. Darüber hinaus de 9/2004 s-k-t DTR 201 Set-Top-Box k. A. 28 x 5,2 x 2,07 nein ja / k. A. ja / ja k. A. 2/–/1 ja / ja ja / nein ja / nein entfällt entfällt k. A. Netzkabel Testbildgenerator, Netzschalter, Kindersicherung www.s-k-t.de muss der Empfangspegel und die Bitfehlerrate angezeigt werden, damit man schnell die geeignete Antennenposition finden kann. Sind zwei Scartbuchsen vorhanden, ist ein Timer zur VCR-Steuerung sinnvoll. Vorteilhaft erscheint ferner ein Navigator, der der besseren Übersicht wegen die Service-Information von mehreren Kanälen auswertet. Und last but not least: Das VPS-Signal muss, wenn der Sender eines anbietet, an den Videorecorder weitergegeben werden. Die Wunschliste erwähnt noch MHP und hochwertige Anschlüsse in Richtung PC-Welt und DSL-Telefon. Das sind jedoch Eigenschaften, die nur Spitzenmodelle liefern, z. B. für Receiver mit Festplatten-Speicher oder Twin-Tuner. Bleibt zu hoffen, dass das Signet sich recht bald durchsetzt. Jedoch wird es noch keine Auswirkungen auf den Start von DVB-T in Norddeutschland und NRW (Köln/Bonn) haben. »Unsere Branche ist zwar schnell, aber bis Ende Mai werden die wenigsten Modelle das Überall-Fernseh-Logo zieren«, meint Uwe Press abschließend. ■ 67 Informationstechnik Scharfe Bilder Ersetzt das hochauflösende Fernsehen den Guckkastenblick? Das hochauflösende Fernsehen HDTV (High Definition Television) war schon in den 90er ein Thema, fasste aber nie richtig Fuß auf unserem Markt. Im Zusammenhang mit der Einführung des DVB (Digitales Fernsehen) scheint es aber wieder Interesse zu finden – die ersten Programme gehen bereits auf Sendung. Dieser Beitrag beschreibt die technische Entwicklung und Hintergründe zur Markteinführung. E igentlich sollte der Start des hochauflösenden Fernsehens bereits 1995 erfolgen. Daraus ist nichts geworden. Das Veto der Engländer hat das Vorhaben der EU-Kommision schon 1992 gestoppt. Der Grund: HD-Mac, so das Kürzel für das »Fernsehen mit Telepräsenz«, galt schon damals, wegen der analogen Übertragung, als veraltet. Trotz des Debakels hat es Fortschritte beim Jürgen Schlomski, Pressebüro, Dietzenbach Quelle: JVC-Professional DIE NEUE TECHNIK Fernsehen gegeben. Erinnert sei nur an PAL-Plus, durch das das breite Bildformat mit kinoähnlichem Seitenverhältnis von 16:9 Einzug in die Wohnzimmer hielt. Oder die Entwicklung leistungsfähiger Datenreduktions- und Modulations-Verfahren, durch die die riesigen Datenmengen »eingedampft« und über die vorhandenen Der Projektor von NEC. Er bietet nicht nur ein hohes Übertragungswege (Satellit, Kontrastverhältnis (3500:1), sondern mit eine Auflösung Kabel, Terrestrik) zu den von 1024 x 768 Bildpunkten fast volle HDTV-Qualität Fernsehzuschauern transportiert werden konnten. Kurz: Die Kraftan»Main Channel«, wird unverschlüsselt strengungen haben sich gelohnt. Die digiausgestrahlt und dient vorerst der Öftalen Medien, wozu auch die DVD-Scheifentlichkeit. Das zweite, »Event Chanbe zählt, boomen auf breiter Front. nel«, ist verschlüsselt und richtet sich beispielsweise an Kinos, die, entsprechend mit elektronischen Projektoren Wiedergeburt und Mehrkanal-Tonanlagen ausgerüstet, viel beachtete Sport- und KulturerDoch zurück zum hochauflösenden eignisse einem zahlenden Publikum zuFernsehen. Die englische Bezeichnung gänglich machen. heißt »High Definition Television« oder kurz »HDTV«. Nach Jahren der Abstinenz kommt HDTV jetzt auch nach EuAndere Receiver erforderlich ropa zurück. Jedoch in digitaler Form. Das Verdienst gebührt »Alfacam«. Das Das hochauflösende Fernsehen funktiobelgische Unternehmen sendet über den niert allerdings nur auf dafür ausgelegSatelliten »Astra« unter dem Namen ten Gerätschaften. Das liegt daran, dass »Euro1080« zwei Programme. Das eine, trotz Reduktion der verbleibende Datenstrom noch sehr hoch ist. Das heißt: Auch wenn die Übertragung nach dem gleichen Standard wie das normale Digital-Fernsehen (DVB) erfolgt, sind die Rechnerkapazitäten üblicher Digital-Receiver für Kabel, Satellit oder Terrestrik nicht in der Lage, die bei HDTV anfallenden Datenmengen zu verkraften. Quelle: JVC-Professional Jürgen Schlomski Der neue Projektor DLA-HX-1 von JVC ist für das Heimkino gedacht Projektoren fürs Heimkino Dieser neue Projektor von JVC ist für das Heimkino gedacht. Er bietet nicht nur ein gutes Kontrastverhältnis (800:1) und eine hohe Auflösung (1400 x 788 Bildpunkte) für den HDTV-Standard »720p«, sondern auch extrem geringe Pixelabstände für eine homogene Bildwiedergabe ohne sichtbares Pixelraster. Die Lichtleistung beträgt 1000 ANSI-Lumen. Der Verkaufspreis des DLA-HX-1 wird von JVC mit etwa 11 000 Euro angegeben. 68 Der DLA-HX1 wird derzeit in Europa am Markt eingeführt Die Leinwand zu Hause Das Zoomqbjektiv dieses neuen JVC-Projektors zaubert Kinofilme auf eine Leinwand, die eine Breite zwischen 0,8 m bis 6,1 m haben kann. Der 16:9-Bildwandler ist HDTV-Kompatibel. Es ist ein aufwändiges 3-Chip-Panel mit je 1,1 Mio. Pixel, und zwar in der D-ILA-Technologie, die JVC auch bei den professionellen Projektoren einsetzt. Andere Auflösung Aber das ist nur ein Aspekt. Der andere hat mit dem Bildschirm, also etwas mit Zeilen und Bildpunkten zu tun. Wenn wir von einem HDTV-Bild ausgehen, wird hier nicht mit 576 aktiven Zeilen wie beim konventionellen Bild gearbeitet, sondern mit 1080. Außerdem beträgt die horizontale Auflösung pro Zeile statt 720 jetzt 1920 Bildpunkte (Pixel). Das heißt: Beim normalen PAL-Fernsehen wird eine Gesamtauflösung von rund 410000 (720 mal 576) Pixeln erreicht, bei HDTV jedoch eine von über 2 Mio. (1920 mal 1080). Das HDTV-Bild ist alde 9/2004 Informationstechnik so rund fünf mal höher aufgelöst als das herkömmliche PAL-Bild. Der Bildwechsel erfolgt dagegen nach dem konventionellen Zeilensprungverfahren mit 50 Halbbildern pro Sekunde. Durch diesen verzahnten Bildwechsel (interlaced) wird das Helligkeitsflackern der Bildröhre aufgrund der Trägheit des Auges minimiert. Damit die Zeilenstruktur des Fernsehbilds auf das Auge nicht störend wirkt, sollte der Zuschauer einen Betrachtungsabstand von etwa dem Siebenfachen der Bildhöhe einhalten. Nur bei HDTV könnte man wegen des noch feineren Zeilenrasters noch näher an den Bildschirm rücken. Diese Möglichkeit der Nahbetrachtung ist jedoch nicht der Sinn von HDTV. Sinnvoller ist es, der TV-Zuschauer hält den gewohnten Abstand zum Bildschirm bei und vergrößert dafür die Bildschirm-Dimensionen. Das hat außerdem den Effekt zur Folge, dass sich der horizontale Bildwinkel vergrößert. Liegt er beim konventionellen Fernsehen bei rund 10 °, kommt er bei HDTV mit etwa 30° dem menschlichen Gesichtsfeld von 45° schon sehr nahe. Anderes Sehverhalten Das Ganze hat aber noch andere Auswirkungen. Bereits bei einem Bildfeldwinkel von 20 ° spricht man von »Telepräsenz«. Das heißt: Das Auge schaut nicht starr wie durch einen Guckkasten auf ein Ereignis, sondern wandert in natürlicher Weise über ein Großbild. Wie beispielsweise beim Betrachten eines Films auf einer Kino-Leinwand. Allerdings hat diese Telepräsenz auch dramaturgische Konsequenzen. Während beim konventionellen Fernsehen mit Großaufnahmen, vielen Bildschnitten und hektischen Schwenks gearbeitet wird, die die Detailunschärfe und das »wandernde Auge« ersetzen sollen, wirkt das bei HDTV sehr störend. Hier ist die ruhige und vor allem totale Sicht angesagt. Mit anderen Worten: HDTV und herkömmliches Fernsehen sind szenisch inkompatibel und sollten daher über getrennte Wege die Zuschauer erreichen. Das Gefühl des »Dabeiseins« Die meisten Fachleute nennen als untere Grenze für die Bildschirmdiagonale eine von 2 m. Bei kleineren Maßen lässt die Zeilenrasterung die HDTV-Technik nicht zur Wirkung kommen. Bei einem 16:9-Display würde das in etwa einem Bildschirm von 1,70 m mal 1,00 m entsprechen. Also Dimensionen, die von LCD, Plasma oder Rückprojektion beherrscht werden. Wenn es um Bilddiagonalen oberhalb von 2 m geht, ist der Projektor die einzige Alternative. Wichtig ist jedoch, nicht auf den von der Werbung arg strapazierten Begriff »HDTV-fähig« hereinzufallen. Hier wird kräftig getrickst und mit interpolierten, also errechneten Pixelzahlen operiert. Echte HDTV-Displays erfordern eine Mindestzahl von 1920 x 1080 Pixeln. Trotz dieser Vorgaben, sollten sich Technikbegeisterte nicht davon abhalten lassen, mit dem derzeit technisch Machbaren zu experimentieren. Schon jetzt wird mit den »HDTV-tauglichen« Gerätschaften eine merkliche Verbessung der Wiedergabe erreicht. ■ www.euro1080.tv de 9/2004 69 Automatisierungstechnik Analogsignale wandeln und überwachen J. Wendel, E.-C. Reiff Sensoren wandeln in der Automatisierungstechnik Prozessgrößen, z. B. Temperaturen, Drücke usw., in elektrische Signale und stellen sie den nachgeschalteten Steuerungs- und Überwachungseinrichtungen zur Verfügung. Normalerweise liefern sie als Ausgangssignal elektrische Stromoder Spannungswerte, die dem Messwert proportional sind. Viele Anwendungen erfordern jedoch eine Wandlung der Signale. Wenn die Signale nicht in der Form zur Verfügung stehen, wie es die Weiterverarbeitung oder die störsichere Übertragung erfordert, braucht man zusätzliche Wandlerbausteine. D ie Analog/Analog-Wandler (A/AWandler) der Baureihe »Microkon« von Lütze, Weinstadt, messen je nach Funktionsumfang 6,2 mm bzw. 22,5 mm in der Breite und bieten Hutschienenmontage (Bild 1). Weiterhin kann man ihre Parameter von außen einstellen, wodurch mögliche Fehlgriffe auf die Elektronik entfallen. Um Beeinträchtigungen durch Schwankungen in der Netzspannung auszuschließen, arbeiten die Wandler mit weiten oder sogar universellen Eingangsspannungsbereichen. Sie sind außerdem selbst kalibrierend, was Installation, Inbetriebnahme und den Austausch im Servicefall beschleunigt. Die einkanaligen Ausführungen und die Multifunktionswandler für bis zu 48 unterschiedliche Signalumsetzungen lösen viele Aufgabenstellungen in den verschiedenen Bereichen der Automatisierungstechnik. Umsetzung normierter Stromund Spannungssignale Viele typische Einsatzbeispiele für die Microkon-Wandler finden sich in der Dipl.-Ing.(FH) Jürgen Wendel, Produktmanager Technische Warengruppe, Lütze, Weinstadt Ellen-Christine Reiff, M.A., RBS Stutensee 70 Bild 1: Die Analog/Analogwandler der Serie Microkon konvertieren genormte und ungenormte elektrische Signale in genormte Strom- und Spannungssignale Mess-, Steuer- und Regelungstechnik. Hier haben sich normierte Strom- und Spannungssignale durchgesetzt, z. B. 0...10 V, 0...20 mA oder 4...20 mA. Leider hat man in der Praxis oft das falsche Normsignal zur Verfügung. So liefert die Steuerung z. B. ein 0...10-V-Spannungssignal, während man für eine störsichere Übertragung oder die Weiterverarbeitung ein Stromsignal von 0...20 mA oder 4...20 mA benötigt. Solche Fälle übernehmen die A/A-Wandler. Sie eignen sich für die Umsetzung normierter Signale, also für 0...10 V, 0...20 mA und 4...20 mA. Einbereichswandler bieten jeweils eine festgelegte Signalform für Ein- und Ausgang, während man bei so genannten Mehrfachwandlern die gewünschten Normsignale am Ein- und Ausgang von außen einstellen kann. Mehrbereichswandler kommen auch mit nicht normgerechten Eingangssignalen zurecht. 16 Bereiche lassen sich einstellen. In der Praxis heißt das, dass sie Eingangssignale von z. B. 0...500 mV oder 0...1 V bzw. ± 5 mA oder ± 20 mA in ein beliebiges der Norm entsprechendes Ausgangssignal umsetzen können. Die Bereiche kalibriert ein integrierter Mikroprozessor. Der Anwender muss lediglich die DIP-Schalter entsprechend einstellen. Die matrixförmige Legende für die Schalterstellungen befindet sich auf dem Gehäuse. Durch die universelle Einsatzmöglichkeit reduziert sich die Lagerhaltung. Spezielle Wandler-Ausführungen für Anwendungen im Bereich der Gebäudetechnik haben darüber hinaus auf der Frontseite einen Umschalter für »Hand« und »Automatik«. Die A/A-Wandler arbeiten mit einer Toleranz von 0,1%, sind kurzschlussfest, verpolsicher und lassen sich mit Schraub- oder Federzugklemmen anschließen. Eine besondere Version der Wandler stellt die Ausführungen mit einem Frequenzausgang dar. Hier bildet der Ausgang eine Rechteckfrequenz von 0...50 Hz, 0...1 kHz und 0...10 kHz entsprechend der analogen Messgröße. Signaltrennung und Störsicherheit Einige der A/A-Wandler bieten zusätzlich noch die sichere galvanische Trennung zwischen Mess- und Steuerkreisen. Galvanische Trennung verhindert Messfehler oder gar größere Schäden, die z. B. durch Spannungsverschleppungen, EMVStörungen oder Potentialdifferenzen entstehen können. Je nach der eingesetzten Technik können bei einer Drei-WegeTrennung die Signale dabei sowohl gegeneinander als auch gegenüber dem Auswertekreis getrennt sein (Bild 2). Ein typischer Anwendungsfall für »trennende« A/A-Wandler findet sich Bild 2: Prinzip der Drei-Wege-Trennung; die Trennung besteht sowohl zwischen Ein- und Ausgang als auch zur Spannungsversorgung; auf diese Weise kann auch über diesen Weg keine störende Kopplung zu anderen Signalen enstehen de 9/2004 Automatisierungstechnik z.B. in verketteten Messkreisen. Hier entstehen Potentialdifferenzen durch Masseschleifen. Das Zusammenschalten mehrerer Messkreise erhöht die Bezugspannung mit möglicherweise fatalen Folgen für die Datenübertragung. A/AWandler verhindern das zuverlässig. Sie trennen Signaleingang und -ausgang galvanisch und entkoppeln so die Messkreise. Zusätzlich filtern sie Störeinflüsse heraus, verstärken die Signale für lange Übertragungswege und setzen sie so um, wie die nachgeschaltete Auswerteelektronik sie benötigt. Temperaturwandler in zahlreichen Varianten Einfache Sensoren liefern meist keine Ausgangssignale, die der oben erwähnten Norm entsprechen. Ein typisches Die Umgebungstempertur verarbeitet der Baustein dazu als Korrekturgröße. Die Wandler arbeiten mit einer Toleranz von 0,5 %. Eine integrierte Überwachungsschaltung garantiert hohe Langzeitstabilität. Den Messbereich kann der Anwender frei wählen. Überwachungsmodule mit direkter Schaltfunktion Oft muss der Anwender aus einem Temperatur-, Strom- oder Spannungswert eine direkte Schaltfunktion ableiten. Hierfür bieten sich so genannte Überwachungsmodule an, die häufig auch als Grenzwertschalter oder Limitkomparatoren bezeichnet werden (Bild 3). Sie erfassen analoge Signale und steuern bzw. überwachen in Abhängigkeit vom Signalwert bestimmte Funktionen, schalten Bild 3: Die so genannten Überwachungsmodule erfassen analoge Signale und steuern bzw. überwachen in Abhängigkeit vom Signalwert bestimmte Funktionen, schalten also z. B. ein Relais Beispiel hierfür findet man in der elektrischen Temperaturmessung. Hier verwendet man heute hauptsächlich zwei Aufnehmertypen: Thermoelemente und Widerstandsthermometer. Beide unterscheiden sich zwar in den Anwendungsbereichen, haben aber eine entscheidende Gemeinsamkeit. Damit die kleinen Messspannen der Aufnehmer nicht auf langen Leitungen verfälscht werden, muss man die Messsignale möglichst nahe am Aufnehmerort in normierte Signale umsetzen. Das Microkon-Programm stellt auch hierfür einige Wandler zur Verfügung. So lassen sich Pt100-Signale in 2-, 3oder 4-Leitertechnik je nach Bedarf in normierte Signale von 0…20 mA, 4…20 mA oder 0…10 V umsetzen. Bei den für Thermoelemente vorgesehenen Wandlermodulen verhindert die standardmäßige Kaltstellen- oder Vergleichstellenkompensation Fehlmessungen. de 9/2004 also z.B. ein Relais. Die Module gibt es für Pt100-Sensoren, Thermoelemente, analoge Normsignale und beliebige Strom-, Spannungs- oder kundenspezifische Sondersignale. Die Überwachungsmodule haben zwei Wechslerausgänge, deren Grenzwerte man unabhängig voneinander einstellen kann. Beim Über- oder Unterschreiten der eingestellten Schaltschwelle reagiert das jeweilige Relais. Anziehende oder abfallende Funktion ist dabei ebenfalls über DIP-Schalter wählbar. LED an der Frontseite zeigen den aktuellen Schaltzustand. Auch diese Modulen haben eine sichere Trennung zwischen Sensorebene und Auswerteelektronik. Sie sind ebenfalls kurzschlussfest, verpolsicher und wahlweise mit Schraub- oder Federzugklemmen erhältlich. ■ 71 Automatisierungstechnik Steuerungslösungen mit Fernwirksystem Josef von Stackelberg Ein Fernwirksystem übernimmt nicht nur die Datenübertragungsfunktionen, sondern bietet auch die Möglichkeit, Steuerungsaufgaben zu löBehälterfüllstandssteuerung. Quelle: EES sen. Ein typisches Beispiel bildet die Eine weitere Einsatzmöglichkeit findet sich im Bereich der Gebäudeüberwachung mit Alarmierung. Bild 2: Schema der Steuerlogik für die Füllstandsregelung; die Parametrierung erfolgt über einen PC, die Verwendung von Klartextplatzhaltern erleichtert die Erstellung des Schemas N Regelung eines Behälterfüllstandes Quelle: EES eben den fernwirktechnischen Möglichkeiten der »MFW«-Systeme von EES, Backnang, kann man steuerungstechnische Aufgaben direkt durch den Einsatz der modularen Geräte lösen. Für diesen Zweck bietet das MFW eine Reihe logischer Verknüpfungen und sonstiger Steuerungsbefehle an. Bild 3: Schema der Steuerlogik für die Objektüberwachung Der Behälter soll bei Unterschreiten eines bestimmten minimalen Pegels solange gefüllt werden, bis der maximale Pegel erreicht wird. Das Befüllen beginnt mit dem Öffnen eines Zulaufschiebers oder dem Einschalten einer Pumpe. Das Aggregat hat dafür einen impulsgesteuerten Befehlseingang zum Öffnen bzw. Einschalten und einen zum Schließen bzw. Ausschalten. Den aktuellen Pegelstand nimmt ein 0...20-mA-Sensor auf. Die BehältersteuJosef von Stackelberg, Redaktion »de«, erung soll vor Ort autark arbeiten. Benach Unterlagen von EES, Backnang hälterfüllstand und Zustand der Regelung sollen in einer Zentrale zur Anzeige kommen. Der minimale und der maximale Behälterfüllstand sollen sich vor Ort durch Potentiometer und damit je einer Spannung von 0...10 V einstellen lassen. Zur Sicherheit soll der minimale Behälterstand jedoch nicht kleiner als 20 %, der maximale Behälterstand Bild 1: Behälterfüllstandssteuerung mit MFW-System; neben dem Grundmodul benötigt man noch ein Relaisausgangsmo- nicht größer als 95 % werden. dul und ein Analogeingangsmodul Quelle: EES Die Steuerung für die Befüllung von Hochbehältern erfordert neben einem Differenzierer und einem logischen »Und« noch einige Zeitglieder (Bilder 1 und 2). Die Parametrierung der Systeme soll dabei ohne komplexe Software erfolgen. Für die Umsetzung benötigt man ein Grundmodul, welches die CPU, den Modem und die I/O-Karte in sich vereint. 72 Objektschutz mit Fernwirksystem Die Überwachung räumlich verteilter Objekte bildet ein weiteres Einsatzfeld der MFW-Systeme. Hier kann man mit Hilfe der Datenübertragung und der Steuerungsfunktionen Alarmierungssysteme aufbauen (Bild 3). Hardwaremäßig kamen neben dem Master- und Grundmodul die digitalen Eingangsmodule zum Einsatz. Der Mikroprozessor im Erweiterungsmodul übernahm im vorliegenden Fall die benötigten Steuerungsfunktionen. Die Lösung der Objektschutzfunktion sieht vor, dass Eingang E6 als Begehung/Alarmquittierung sein Signal von einem Schlüsselschalter erhält. Die Eingänge E7 und E8 dienen als Alarmeingänge, z. B. Türkontakt, Bewegungsmelder usw. Für Eingang E8 besteht die Möglichkeit, ihn per DIP-Schalter (B8) als Arbeits- oder als Ruhestromeingang umzuschalten. Erhält einer der beiden Alarmeingänge ein gültiges Signal, während der Eingang E6 inaktiv ist, so entsteht nach Ablauf der Alarmverzögerungszeit die Meldung »Objektschutzalarm«. Ein anstehender Objektschutzalarm lässt sich durch Aktivieren des Eingangs E6 zurücksetzen. ■ de 9/2004 Automatisierungstechnik Miniaturisierung induktiver und photoelektrischer Sensoren W. Schmitz, E.-C. Reiff Der Automatisierungsgrad von Maschinen und Anlagen steigt. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an eine möglichst durchgängige Fertigungskontrolle. Das bedeutet für die zur Überwachung eingesetzten Sensoren, dass einerseits die Anzahl der benötigten Geräte wächst, andererseits aber auch immer weniger Einbauplatz zur Verfügung steht. Der ideale Sensor für die moderne Automatisierungstechnik sollte heute also möglichst klein, leistungsfähig, beständig gegen Umgebungseinflüsse, servicefreundlich und kostengünstig sein. D ie Hersteller von Sensoren stehen bei der Konstruktion miniaturisierter Sensoren vor besonderen Anforderungen. Man kann dabei häufig nicht von bereits existierenden größeren Ausführungen ausgehen. Dies gilt insbesondere für die optischen Elemente photoelektrischer und den aktiven Teil induktiver Sensoren. Außerdem erwar- Wilfried Schmitz, Contrinex GmbH, Nettetal, Ellen-Christine Reiff, Redaktionsbüro Stutensee Bild 1: Die kleinsten heute in Serie gefertigten Näherungsschalter haben einen Durchmesser von 3 mm bzw. ein M4-Feingewinde bei einer Gehäuselänge von 22 mm; die Schaltabstände liegen bei 0,6 mm und 1 mm de 9/2004 Bild 2: Selbst die kleinsten heute erhältlichen Leuchtdioden sind für wirklich kleine Reflexlichtschranken noch zu groß, was eine schlechte Strahlqualität zur Folge hat tet der Anwender von kleineren Geräten die gleichen technischen Spezifikationen wie bei großen Ausführungen, also z. B. Schutzbeschaltungen und vergleichbare mechanische Eigenschaften, z. B. hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit gegen Umgebungsbedingungen. Gleichzeitig muss man bei der Entwicklung miniaturisierter Sensoren auf wirtschaftliche Faktoren Rücksicht nehmen. Auch leistungsfähige »Zwerge« dürfen nicht viel mehr kosten als ihre größeren Verwandten. Ansonsten würde sich ihr Einsatzbereich auf wenige Spezialanwendungen beschränken. Größere Schaltabstände bei induktiven Sensoren Durchmesser von 3 mm bzw. ein M4-Feingewinde bei einer Gehäuselänge von 22 mm (Bild 1). Das entspricht ungefähr den Abmessungen eines Streichholzes. Die Schaltabstände liegen bei 0,6 mm bzw. 1 mm. Mit den etwas größeren Näherungsschaltern im M8-Feingewinde oder mit 6,5 mm Durchmesser lassen sich Objekte bis 4 mm Entfernung sicher erfassen. Hohlspiegeloptik reduziert Baugröße bei photoelektrischen Sensoren Für die Objekterkennung über größere Distanzen oder bei nichtmetallischen Werkstoffen benötigt man photoelektrische Sensoren. Die unterschiedlichen Funktionsprinzipien Einweglichtschranke, Reflexionslichttaster und Reflexionslichtschranke ermöglichen eine große Einsatzvielfalt. Auch bei den photoelektrischen Sensoren geht der Trend zu kleinen, zylindrischen Bauformen. Die Linse selbst lässt sich dabei zwar fast beliebig verkleinern, nicht aber die Abmessungen der Sendeund Empfangsbauteile. Selbst die kleinsten heute erhältlichen Leuchtdioden sind für wirklich kleine Reflexlichtschranken noch zu groß, was eine Ein spezielles Oszillatorprinzip ermöglicht es, gegenüber früheren induktiven Sensoren die Schaltabstände zu verdreifachen. Bei gleichem Schaltabstand lassen sich dadurch wesentlich kleinere und auch leichtere Geräte einsetzen. Von der Gewichtseinsparung profitieren vor allem »bewegte« Anwendungen, z.B. in Robotik und Fördertechnik. Außerdem vereinfacht sich prinzipiell die Montage, da größere Schaltabstände auch größere Toleranzen zulassen. Die kleinsten heute in Bild 3: Neukonstruktion der Optik: Die HohlspiegelhälfSerie gefertigten Nähe- ten lenken sende- und empfangsseitig das Licht um 90° rungsschalter haben einen abund bündeln es gleichzeitig 75 Automatisierungstechnik schlechte Strahlqualität zur Folge hat (Bild 2). Also bleibt nur der Übergang auf ungehäuste Chips, deren Verarbeitung jedoch sehr aufwändig ausfällt. Es gibt jedoch noch einen anderen Weg. Möglich wurden kompakte und kleine Baugrößen bei photoelektrischen Sensoren durch eine Neukonstruktion der Optik. Nimmt man statt einer Linse einen geteilten Hohlspiegel, lässt sich der ganze zur Verfügung stehende Raum ausnutzen. Die prinzipielle Funktion ist einfach zu verstehen. Die Hohlspiegel- hälften lenken sende- und empfangsseitig das Licht um 90° ab und bündeln es gleichzeitig (Bild 3). Die dazwischenliegende Leiterplatte bildet bei Lichttastern zwischen Sender und Empfänger eine lichtundurchlässige Schicht. Gleichzeitig kann sie auch eine elektrische Kopplung zwischen beiden vermeiden. Die Gehäuse der zylindrischen photoelektrischen Sensoren, die dieses Optikprinzip nutzen, haben einen Durchmesser von 4 mm bzw. ein M5-Gewinde (Bild 4). Die Kabelausführung misst 35 mm in der LänBild 4: Die Gehäuse der zylindrischen photoelektrischen »Zwerge«, die die Hohlspiegel-Optik nutzen, haben einen Durchmesser von 4 mm bzw. ein M5-Gewinde ge, die Steckerausführung 45 mm. Der Reflexionslichttaster detektiert über eine Distanz von 50 mm, Lichtschranken arbeiten bis 250 mm. Dabei bleibt durch moderne Fertigungstechniken trotz der hohen Integrationsdichte der Preis für die miniaturisierten Lichtschalter im wirtschaftlich interessanten Rahmen. Dadurch sind die photoelektrischen Miniatursensoren eine ernstzunehmende Alternative zu induktiven Näherungsschaltern, wenn deren Schaltabstände nicht ausreichen oder die zu detektierenden Objekte aus nichtmetallischen Materialien bestehen. Sie eignen sich aber auch oft als wirtschaftlicherer Ersatz für Lichtleiter-Sensoren. Man braucht kein zusätzliches Steuergerät und spart Platz und Montageaufwand. Gleichzeitig sind die photoelektrischen Zwerge auch sehr robust. Sie werden unter Vakuum vollständig mit transparentem Kunststoff blasenfrei vergossen. Die Lichtein- und -austrittsflächen bestehen aus Glas und erweisen sich als kratzfest und reinigungsmittelbeständig. Da die Geräte 76 de 9/2004 Automatisierungstechnik keine Keramikhybride enthalten, besteht außerdem keine Bruchgefahr. Kurzschlussschutz, Verpolschutz, Überspannungsschutz und Einschaltimpulsunterdrückung sind eingebaut. Eine LED zeigt den Schaltzustand an und dient gleichzeitig als Funktionskontrolle. Kugeloptik für parallelen Lichtaustritt Die Hohlspiegeloptik hat eine Eigenschaft, die sich in manchen Anwendungsfällen als nachteilig erweist: Mit ca. 22° fällt der Öffnungswinkel relativ groß aus. Nicht akzeptable Funktionsergebnisse ergeben sich daraus, wenn die Sensoren z.B. versenkt eingebaut werden sollen oder beim Abtasten aneinandergereihter Objekte, Zahnräder oder Gitter. Wiederum brachte ein ungewöhnlicher Lösungsansatz den gewünschten Erfolg: Den für Reflexlichttaster sonst nicht realisierbaren nahezu parallelen Lichtaustritt ermöglicht heute eine Kugeloptik (Bild 5). Zur Trennung von Sende- und Empfangsteil wird eine Saphirkugel geteilt. Zwischen den bei- de 9/2004 engstem Öffnungswinkel bis auf Distanzen von 20 mm arbeitet, kann er in vielen Fällen induktive Näherungsschalter gleicher Baugröße ersetzen, wenn sich deren Schaltabstand als zu klein erweist. Die Sensoren im KleinBild 5: Den für Reflexlichttaster sonst nicht realisierbaren format decken mit unternahezu parallelen Lichtaustritt ermöglicht eine Kugelop- schiedlichen Funktionsprinzipien Reichweiten tik; zur Trennung von Sende- und Empfangsteil wird eine von 0,6 mm bis 250 mm Saphirkugel geteilt; zwischen den beiden Kugelhälften ab. Damit lässt sich für eiverhindert eine lichtundurchlässige Schicht jede direkte ne Vielzahl industrieller Kopplung Anwendungen ein maßgeschneiderter Sensor mit geringst mögden Kugelhälften verhindert eine lichtlichen Abmessungen finden. Bei prakundurchlässige Schicht jede direkte tisch gleicher Baugröße der zylindriKopplung. schen Gehäuse mit 3 mm bzw. 4 mm Die Halbleiterchips von Sender und Durchmesser wird die Reichweite zum Empfänger werden so nahe wie möglich entscheidenden Auswahlkriterium, was an die Kugelflächen montiert. Sendedie Wahl des für die Anwendung am besstrahl und Erfassungsbereich des Empten geeigneten Schalters beträchtlich fängers »schielen« dabei etwas, d.h. sie vereinfacht. kreuzen sich in einem gewissen Abstand vor dem Gerät. Dadurch ergibt sich ein ■ annähernd zylinderförmiger Erfassungswww.contrinex.de bereich. Da dieser Reflexlichttaster bei 77 Automatisierungstechnik Mensch-Maschine-Schnittstellen steigern Umsatz technik arbeiten, Bedarf für innovative Bedienerschnittstellen. Josef von Stackelberg Geräte zum Bedienen und Beobach- Nachfrage nach softwarebasierten MMS steigt ten von Maschinen und Anlagen spielen eine immer größere Rolle. Die Anwender wünschen sich in hohem Magrafischer Darstellung. Steuerungsbauer sollten komplette Lösungen von der Steuerung bis zum Anzeige- Quelle: Moeller ße Geräte mit Berührbildschirm und und Bedientableu anbieten. M ensch-Maschine-Schnittstellen (MMS) finden in der europäischen Industrie nach Einschätzung einer neuen Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan immer mehr Einsatzfelder. Das Wachstum stützt sich dabei ebenso auf die Fortschritte in der Schnittstellentechnologie wie auf die Notwendigkeiten eines effizienten Betriebs und der Überwachung wichtiger Produktionsanlagen. MMS vereinfachen Bedienung »Die Zahl der Bediener pro Maschine hat sich in den letzten zehn Jahren deutlich verringert, weil moderne MenschMaschine-Schnittstellen die Überwachung komplexer Fertigungssysteme vereinfachen«, erläutert Gabriela Martinho, Frost & Sullivan. »Diese Systeme sind ohne großen Aufwand zu installieren, zu betreiben und zu warten und ermöglichen es den Unternehmen, ihre Ressourcen auf andere Bereiche, z. B. die Produktentwicklung, zu konzentrieren.« Moderne Schnittstellenlösungen verfügen über ein breites Aufgabenspektrum, das auch traditionelle ScadaFunktionen (Supervisory Control and Data Aquisition = Übergeordnete Steuerung und Datenerhalt) umfasst, und tragen dadurch zur Erhöhung der Flexibilität von Fertigungssystemen bei. Deren schnelle und unkomplizierte Neukonfiguration und Anpassung an neue Aufgaben gewinnt sowohl in der TeilefertiJosef von Stackelberg, Redaktion »de«, nach Informationen von Frost & Sullivan 78 gung als auch in den Prozessindustrien an Bedeutung, wenn es um die Erfüllung der Anforderungen eines globalisierten Marktes geht. Starkes Wachstum beim Einsatz in der Prozessindustrie Größter Anwendungssektor für Mensch-Maschine-Schnittstellen bleibt die Teilefertigung, allerdings holen die Prozessindustrien schnell auf. Allein die Größe solcher Branchen wie der chemischen und petrochemischen oder der Ölund Gasindustrie erfordert stetige Investitionen in Überwachungs- und Steuerungsanlagen, da sich durch eine gezieltere Steuerung der Produktion der Ausstoß erhöhen lässt und man zugleich die Vorschriften zum Umweltschutz einhalten kann. Die Versorgungsunternehmen setzen effizientere Überwachungs- und Bedienerschnittstellen ein, um den steigenden Anforderungen an die Energie- und Wasserversorgung sowie an die Abwasserentsorgung in Europa gerecht zu werden. MMS benötigt man auch in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, wo die Produktionskapazitäten ausgeweitet werden, um ein vielseitiges, hochwertiges und attraktiv verpacktes Lebensmittelangebot zu garantieren. In der Pharmaindustrie verfolgen Investitionen in MMS vor allem das Ziel der genauen Überwachung von Anlagen und Prozessen. Ebenso setzen die Papierund Zellstoffindustrie sowie die Automobilindustrie MMS zur Produktivitätssteigerung ein. In der Verpackungsindustrie schaffen moderne Maschinen, die zunehmend mit speicherprogrammierbaren Steuerungen und Roboter- Die zunehmende Akzeptanz von PC-basierten offenen Plattformen fördert die Nachfrage nach softwarebasierten MMS. Da hardwareseitig die Voraussetzungen für eine verbesserte Skalierbarkeit von Software-MMS bestehen, kann die Konzentration auf MMS-Software den Herstellern helfen, die Auswirkungen sinkender Preise aufzufangen. Grafische Bedienerschnittstellen bildeten im Jahr 2003 mit einem Umsatzanteil von 42,6 % das größte Segment des MMS-Marktes. Diese Geräte verfügen über zusätzliche Funktionen und lassen sich problemlos vernetzen. Ihre größere Flexibilität im Vergleich zu textbasierten Schnittstellen und die Vertrautheit der Anwender mit dieser Art Schnittstelle sollen dem Umsatz weiter zugute kommen. Touch-Screens bewähren sich im Einsatz in der Industrie Das zweitgrößte Produktsegment stellen Touch-Screen-Bedienerschnittstellen dar. Durch die Touch-Screen-Technologie lassen sich Schnittstellen für große und komplexe Anlagen vereinfachen, da man auf Tastatur, Maus und andere Peripheriegeräte verzichten kann. Diese Geräte entsprechen meist auch den Anforderungen industrieller Umgebungen, d. h., sie geben sich unempfindlich gegen Schmutz, Fett, Erschütterungen und elektromagnetische Interferenz. Außerdem müssen sich die Hersteller darauf einstellen, dass die Kunden Komplettanbieter bevorzugen. Gleichzeitig sollten sie Lösungen bereithalten, bei denen Software und Hardware ein Minimum an Integration erfordern. Insgesamt sollten die Anbieter von MMS-Lösungen über Erfahrungen mit speziellen Anwendungen oder Branchen und eine genaue Kenntnis der dortigen Betriebsbedingungen, Normen und Vorschriften verfügen. ■ www.frost.com de 9/2004 Betriebsführung »de« testete den neuen VW Caddy Brigitte Rolfes »de« ließ den neu aufgelegten kleinsten Transporter von Volkswagen, den Caddy, vor dem offiziellen Verkaufsstart testen. An seinen Vorgänger erinnert nur noch der selbe Name. E igentlich ähnelt der Caddy einem fensterlosen Van – vorn wie Golf V und Touran und hinten ein Mix aus Lieferwagen und Schnelltransporter. Obwohl seine Zuladung 750 kg beträgt, benötigt er lediglich den Parkraum eines durchschnittlichen Pkw. Brigitte Rolfes, Fachjournalistin, Herschbach Fahrzeugdaten Fahrzeuglänge 4,40 m Fahrzeugbreite 1,80 m Fahrzeughöhe 1,83 m Ladehöhe 1,25 m Laderaumbreite2) 1,34 m Laderaumlänge 1,78 m Laderaumvolumen 3,2 m3 1,4-l-Benziner 75 PS (55 kW) 1,6-l-Benziner 102 PS (75 kW) 2,0-l-Pumpe-Düse-SDI 70 PS (51 kW) 1,9-l-Pumpe-Düse-TDI 104 PS (77 kW) 2) Laderaumbreite zwischen den Radhäusern 1,17 m Die wichtigsten Fahrzeugdaten des Caddy de 9/2004 VWs Vorteil, über 50 % der Teile aus dem eigenen Lager beziehen zu können, macht den Wagen einerseits insgesamt günstig und andererseits gibt es nun gegenüber den VW-Pkws kaum noch Unterschiede bzgl. Sitzposition, Anmutung, Handling und Wertigkeit. Von innen und außen betrachtet VWs neuer, solide verarbeiteter Caddy mit großer Frontscheibe, erhöhtem Dach und markantem Heck; der Einstiegspreis beträgt 12 900 €, und die von der Dekra ermittelten Kilometerkosten belaufen sich auf 0,36 ... 0,38 € Glatte Wände, vorbereitete Traversen und Blechknotenpunkte für Werkzeugkisten, Regale oder Messgeräte erlauben einen bedarfsgerechten Ausbau des VW-Kleintransporters in Eigen- oder Fremdleistung. Die Trennwand hinter den Vordersitzen ist serienmäßig und auf Wunsch gibt es den durchweg ebenen Laderaum mit Platz für eine Europalette mit bodenschonendem Gummiboden. Auch lässt sich eine Dachreling für den Transport von Leitern, Kabelschächten, Rohren und leichten Verteilerkästen ordern. Das Fahrverhalten untersucht Den Kasten mit serienmäßiger Schiebetür rechts1) (0,7 m x 1,1 m) und asymmetrischen Flügeltüren hinten – auf Wunsch mit Durchsicht – gibt es als 1,4-l- bzw. 1,6-l-Benziner und als 1,9-l- bzw. 2,0-lDiesel (Tabelle). Empfanden wir den Benziner mit der von uns getesteten Einstiegsmotorisie1) Linke Schiebetür optional rung besonders bei nicht befestigten Baustellenzufahrten und an Steigungen unter voller Beladung als etwas müde, sollte der Diesel auf Grund des höheren Drehmoments mehr leisten. Wer den Caddy voll auslastet, einen Hänger zieht und längere Strecken zurücklegen muss, sollte sich für ein Modell mit 1,9-l-Pumpe-Düse-Diesel (77 kW) entscheiden, der auch im T5-Transporter arbeitet und rund 6,1 l auf 100 km benötigt. Nicht nur das exakt arbeitende Fünfganggetriebe fiel uns in puncto Fahrkomfort auf, sondern auch die beim Einparken und auf unbefestigtem Boden leichtgängige Servolenkung (elektromechanisch), die Spurtreue, der günstige Wendekreis von 11,30 m sowie die lastabhängigen Stoßdämpfer, die je nach Beladung ihre Kennlinie automatisch ändern und einstellen. Der Caddy wird serienmäßig mit Fahrerairbag, Antischlupfregelung (ASR) und ABS ausgeliefert. ■ 79 Betriebsführung Schluss mit dem Blättern in Ordnern Elektronische Archive sind nicht nur komfortabel und bequem, sondern auch für kleine und mittelständische Unternehmen wie HandwerksbetrieQuelle: privat be bezahlbar, wie zwei unterschiedliche Softwareprodukte zeigen. S tamer Electric aus Jesteburg setzt seit einigen Jahren die kaufmännische Branchensoftware LC-Top von Locher & Christ ein. Im Herbst 2003 wechselte man auf das neue Release mit der Funktion »Memorybaum«, die es erlaubt, Dokumente strukturiert zu archivieren und zu verwalten. Elektrotechnikermeister und Inhaber Andreas Stamer berichtet über seine Erfahrungen mit dem Programm. »de«: Braucht ein Handwerksbetrieb ein elektronisches Archiv? A. Stamer: Auf jeden Fall. Heutzutage noch in Akten zu blättern, um bestimmte Informationen und Auskünfte zu erhalten, gilt sicher nicht als zeitgemäß. Will man außerdem z. B. auf die vom Kunden unterschriebenen Montageaufträge zurückgreifen, lässt sich der Zeitaufwand ohne Archivfunktion wirtschaftlich eigentlich nicht mehr vertreten. Aber kaufmännische Branchenlösungen bieten meines Wissens so eine Archivfunktion nicht. Da müsste man sich schon eine separate elektronische Archivanwendung anschaffen. Die Frage, zu investieren oder nicht, stellt sich uns nicht mehr, seitdem das Programm LCTop im letzten Jahr um eine integrierte Archivierungsfunktion erweitert wurde. Damit gehen wir jetzt in den vorhandenen Auftrag, wählen das passende Dokument und sehen es direkt auf dem Bildschirm. Das dauert keine Minute. Dadurch kann man einem Kunden am Telefon sofort eine Antwort auf seine Frage geben. Das ermöglicht der so genannte Dokumentenbaum, in dem wir sämtliche Informationen über Kunden und Lieferanten sowie Aufträge und Projekte hinterlegen. Dank der übersichtlichen Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin, Hamburg 80 Elektrotechnikermeister Andreas Stamer führt seit 2001 einen eigenen Betrieb einschließlich Ladengeschäft mit 14 Mitarbeitern in Jesteburg; seit Herbst 2003 nutzt er das neue Release des Programms LC-Top mit Archivierungsfunktion Ablagestruktur können wir nun ganz gezielt auf ständig benötigte Daten zugreifen. Dazu muss ich lediglich im Memorybaum nach der gewünschten Datei suchen. Die Optik entspricht dem Layout der Microsoft-Office-Umgebung und kommt einem daher gleich bekannt vor. Die Archivfunktion stellt gerade für die Auftrags- und Projektabwicklung eine große Hilfe dar, weil sämtliche Dokumente – also auch Ausdrucke von Schriftverkehr oder Rechnungen – elektronisch vorliegen, die ich also sofort am Bildschirm einsehen kann. so braucht kein Obermonteur oder ich selbst mit auf die Baustelle, wenn wir sie genau kennen • Ablage von Fotos fertiger Anlagen, Geräte und Spezialanfertigungen • Schnelle Recherche in der Standortdokumentation, um festzuhalten, wo z. B. die installierten Kameras oder Alarmmelder montiert sind • Speichern originaler Angebote von Lieferanten • Kostenverfolgung: Ausgangsrechnungen mit Zahlungseingang und noch offene Beträge sind direkt sichtbar; man braucht nicht mehr zurückrufen und nachfragen • Kontrolle im Bestellwesen: Die Bestellungen lassen sich direkt einsehen und die Lieferscheine einem Auftrag zuordnen • Speichern von Schriftverkehr, Kurznotizen und Abnahmebelege zum Auftrag • Ablage der vom Kunden unterschriebenen Aufmaß- und Gesprächsprotokolle »de«: Wozu nutzen Sie die integrierte Archivierungsfunktion? A. Stamer: Für die gesamte Ablage eingehender Papierdokumen- Der Dokumentenbaum enthält digitale Ordner für te, die wir scannen und als Image den Schriftverkehr und Notizen/Infos; in Letzteren speichern, sowie für die im Pro- lassen sich z. B. Zeitschriftenbeiträge archivieren gramm erzeugten Dateien, wie • Speichern von Inbetriebsetzungsanträausgedruckte Rechnungen oder Notigen beim EVU zen. Eigentlich nutzen wir die Archivie• Ablage von Mess- und Anlagenüberrungsfunktion für sämtliche Arbeiten, gabeprotokollen um alle wichtigen Informationen direkt im Zugriff zu haben. »de«: Wozu setzen Sie LC-Top sonst Konkrete Aufgaben sind: noch ein? • Ablage der originalen Arbeitsaufträge A. Stamer: Für die Auftragsbearbeitung zu den Aufträgen und Kalkulation aller Arbeiten in unse• Ablage der fertig ausgefüllten und vom rem Elektrofachgeschäft. Darüber hiKunden unterschriebenen Arbeitsaufnaus verwalten wir an drei vernetzten träge bzw. Leistungsnachweise Arbeitsplätzen im Büro die Montageauf• Speichern von Anfahrtsskizzen für träge sowie die Anfahrtsskizzen und Monteureinsätze Einsatzanweisungen für den Kunden• Ablage von Baustellenfotos für Mondienst. Auch für die Planung, Überwateureinsätze, um genaue Arbeitshinchung und Abrechnung sämtlicher Leisweise zu den Örtlichkeiten zu erteilen; de 9/2004 Quelle: Locher & Christ Corinna Linke Betriebsführung EIGENES ARCHIVSYSTEM ALS ALTERNATIVE In der Version 3.6 als Standard Edition richtet sich das Archivsystem »Windream« des gleichnamigen Herstellers an kleinere und mittelständische Unternehmen. Die Anwendung wurde – nach eigenen Angaben als erste weltweit – vollständig in das Windows-Betriebssystem integriert. Damit stellt Windream kein eigenes Programm im klassischen Sinn dar, sondern eine Erweiterung von Windows. Dementsprechend niedrig fällt der Preis aus: Ab 258 € netto für die Einzelplatzversion und die Datenbank Microsoft Database Engine. Die Zweiplatz-Variante mit SQLDatenbank kostet ab 1390 € netto. Außerdem kann der Anwender einen herkömmlichen Ansicht einer Registerkarte des Archivprogramms Windream im Modus Indexe, wo das Programm die Stichwörter für die spätere Recherche vorschlägt bzw. der Nutzer seine Einträge macht tungen bis hin zum Großprojekt nutzen wir das Programm. Außerdem kontrollieren wir damit den Personal- und Wareneinsatz, um eine realistische Nachkalkulation erstellen zu können. Mit der Software schreiben wir Auftragsannahmen, Lieferscheine und Rechnungen für das Ladengeschäft. Des Weiteren verwalten und überwachen wir damit die Ausgangsrechnungen, die offenen Posten und die Zahlungseingänge. »de«: Wie wurden Sie auf das Programm aufmerksam? A. Stamer: Über verschiedene Kanäle. Z. B. haben wir im Internet nach relevanten Programmen gesucht, hörten Tipps von Kollegen und des Weiteren las ich Berichte in Zeitschriften und bekam zuletzt eine Werbenachricht des Herstellers per Post über seinen Vertrieb in Norddeutschland. Das machte mich neugierig, weil ich konkret nach einer Alternative für unsede 9/2004 Scanner für die Digitalisierung der Papierdokumente verwenden, was die Investition überschaubar macht. Das elektronische Archiv ermöglicht ein direktes Speichern und Öffnen von Dateien mit den üblichen Befehlen der vorhandenen Standardanwendungen. Mit dem Speichern werden die Dateiinformationen um Angaben zu Suchindexen, Lebenszyklus, Historie, Langtext und eigenen Bemerkungen ergänzt. Die Recherche erfolgt einfach nach Stichworten in der bekannten Windows-Umgebung. Dabei lassen sich sämtliche Belege über alle Projekte und Aufträge hinweg zu einem oder mehreren Stichwörtern suchen. Die aufwändige manuelle Verschlagwortung, auch Indizierung genannt, entfällt teilweise, da Windream automatisch Stichwörter vorschlägt bzw. vergibt (Bild). Nach Aussage des Herstellers fallen keine kostenintensiven Anpassungen an bestehende und kommende Programme an. Zudem entstünden dem Nutzer nur minimale Einführungsund Folgekosten, da der Aufwand für Schulung und Administration gering sei. Der Hersteller sieht einen besonderen Vorteil darin, dass der Anwender nicht sofort gänzlich auf Papier verzichten muss. Vielmehr kann er allmählich jene Projekte und Arbeitsbereiche auf den Computer verlagern, die er sehr häufig benötigt, um schließlich eine durchgängige sichere Ablage seiner Ex-Papier-Dokumente inklusive individueller Aufbewahrungsfrist aufzubauen. Fazit: Wie intensiv der Nutzer künftig noch mit Papierdokumenten arbeitet, bestimmt er selbst. Bei dem o.g. Anschaffungspreis steht ihm die Wahl auch wirklich frei. re bisherige Auftragsbearbeitung SCC Control von Ziemer aus Bad Reichenhall suchte. Denn die bisherige Lösung war den täglichen Anforderungen in einigen Punkten nicht mehr gewachsen. So arbeitete die Suchfunktion im Materialstamm zu langsam, womit sich die Erstellung von Angeboten und Rechnungen hinzog. Sie müssen heutzutage aber den Kunden schnell mit einem Angebot bedienen; und dementsprechend darf das Verfassen dieser Dokumente nur wenig Zeit in Anspruch nehmen. »de«: Läuft die Suche bei LC-Top denn schneller? A. Stamer: Ja, wesentlich. Die so genannte Fragmentsuche ermöglicht eine wirklich einmalig schnelle Recherchefunktion, mit der sich selbst ausgefallene Artikel mit wenigen Wortteilen binnen 1 s in riesigen Datenbeständen finden lassen. Wie schnell das geht, soll ein konkretes Beispiel zeigen: Benötigt man ein Überlastrelais 0,90 A ... 1,25 A, reicht die Eingabe »über 9012«, um die Suche anzustoßen. Das Programm liefert im Handumdrehen das gewünschte Teil aus über 600 000 Artikeln im Datenstamm. Des Weiteren arbeitet das neue Programm in puncto Ablaufgeschwindigkeit, also beim Aufruf von Dokumenten oder beim Maskenwechsel, wesentlich schneller als der Vorgänger. Ein weiterer Vorteil in Bezug auf die Geschwindigkeit ergibt sich durch die parallel mögliche Bedienung über Tastatur oder Maus. Ich persönlich arbeite gern mit der Tastatur, weil mich diese Art viel schneller zum Ziel führt. Leider war das mit SCC Control kaum möglich. Last but not least erscheint die Optik von LC-Top wesentlicher übersichtlicher, da es keine unnötigen Fenster enthält. So besteht die Möglichkeit, nahezu alle Eingabefelder direkt zu erreichen. Das spart wirklich Zeit und erhöht die Übersicht. »de«: Wie unterstützt Sie der Hersteller? A. Stamer: Wir werden von der Vertriebsfirma LC-Top Nord in Rosengarten bei Hamburg betreut. Das ist von uns nicht weit entfernt. Die Spezialisten des norddeutschen Standorts installierten uns das Programm komplett und nach unseren Vorgaben. So waren wir sicher, es schon nach einer kurzen Einweisung selbst nutzen zu können. Das war eine gute Entscheidung, zumal die Installation und Schulung preisgünstig ausfielen. Die konkreten Kosten möchte ich aber nicht nennen. Sensationell finde ich die Hotline für Wartungskunden, zu denen auch mein Betrieb gehört. Unter normalen Telefonoder Handynummern haben wir jeden Tag die Möglichkeit, von früh morgens bis spät abends kompetente Auskunft und Hilfe zu erhalten, falls man selber einmal Fehler gemacht hat oder zur Bedienung selten benutzter Funktionen Unterstützung braucht. »de«: Würden Sie das Programm Ihren Kollegen empfehlen? A. Stamer: Ja, auf jeden Fall – aber nur, wenn der Kollege nicht in direkter Nähe von Jesteburg in der Lüneburger Heide arbeitet und mir vielleicht regional Konkurrenz machen könnte. »de«: Herzlichen Dank für das Gespräch. ■ www.lc-top.de www.windream.de 81 Betriebsführung Steuern sparen und Vermögen aufbauen (1) Strategien für systematischen Vermögensaufbau und Altersvorsorge Hans-Jürgen Richter Eine steuerlich optimierte Geldanlage gilt heute als intelligente Strategie für Vermögensaufbau und systematische Altersvorsorge. Fest steht: Da die Leistungen der staatlichen Rentenversicherung in den kommenden Jahren immer weiter reduziert werden, wird sich ohne private Rücklagen der gewohnte Lebensstandard zukünftig nicht mehr halten lassen. V ermögen schaffen aus ersparten Steuern – wer wünscht sich das nicht. Doch ob sich eine Geldanlage unterm Strich wirklich lohnt, hängt immer auch von steuerlichen Aspekten ab. Diese bei Anlageentscheidungen nicht zu berücksichtigen, heißt deshalb immer bares Geld zu verschenken. Geld, das man im Alter gut gebrauchen könnte, denn der Staat fährt die Leistungen für seine Bürger immer mehr zurück. Im Angesicht drohender Rentenkürzungen ist private Vorsorge das Gebot der Stunde, zumal die statistische Lebenserwartung derzeit bei 80 Jahren (Männer) bzw. 84 Jahren (Frauen) liegt. In diesem Jahr sind die deutschen Banken auch erstmals gesetzlich verpflichtet, Kapitaleinkünfte – Zinsen, Dividenden, Gewinne aus Spekulationsgeschäften – für jeden einzelnen Bankkunden gesammelt zu dokumentieren. Steuerzahler müssen die entsprechenden Jahresbescheinigungen, die sämtliche Zinszahlungen und Veräußerungsgewinne zusammenfassen, dann auf Anfrage im Besteuerungsverfahren jederzeit vorzeigen. »Vergessene« Kapitaleinnahmen darf es für Zinseinnahmen aus dem Inland ab 2004 also praktisch nicht mehr geben. Dabei gelingt es mit einer intelligenten, die steuerlichen Aspekte systematisch berücksichtigenden Anlagestrategie, legal und mit gutem Gewissen Vermögen aus ersparten Steuern zu schaffen, intelligent fürs Alter vorzusorgen und dabei auch noch die persönliche Dr. Hans-Jürgen Richter, Wirtschaftsjournalist, Steißlingen 82 Steuerlast zu senken. Die folgenden Gestaltungsstrategien, übersichtlich nach Themen geordnet, lassen sich – je nach individueller Situation – auf die eigenen Anlageentscheidungen abstimmen. Steuern sparen mit Immobilien In vermietete Immobilien zu investieren, gilt seit diesem Jahr wieder als sehr gutes Steuersparmodell. Zum einen lassen sich alle aus dieser Anlage entstehenden Kosten steuerlich voll absetzen. Darüber hinaus dürfen Verluste aus Vermietung und Verpachtung wieder unbegrenzt mit anderen Einkünften ausgeglichen werden – bis Ende 2003 konnten Anleger Verluste aus Vermietung lediglich bis 51 500 € steuerlich absetzen. So gehören Immobilien also wieder zu den klassischen Methoden der Vermögensbildung aus ersparten Steuern. Abschreibungsförderung nutzen Für vermietete Immobilien liegen die Abschreibungssätze seit 2004 bei 4 % für die ersten zehn Jahre, für weitere acht Jahre bei 2,5 % und für die folgenden 32 Jahre bei 1,25 %. Darüber hinaus sind auch die derzeit noch günstigen Zinsen für Baugeld für Vermieter steuerlich absetzbar. So lässt sich über viele Jahre das laufende Einkommen langfristig und zugleich berechenbar drücken. Zusätzlich können alle Kosten für Instandhaltung steuerlich abgesetzt werden – noch im gleichen Jahr, wenn die Kosten nicht 15 % der Anschaffungskosten überschreiten. Ansonsten sind solche Kosten über die Laufzeit der Abschreibung zu verteilen. Eine noch höhere Abschreibungsförderung gilt für die Investition in Baudenkmäler: 9 % für die ersten acht Jahre, 7 % für vier weitere Jahre. Zusatzvorteil bei Baudenkmälern: Die Abschreibung lässt sich auch bei Eigennutzung (und zusätzlich zur Eigenheimzulage) geltend machen. Darüber hinaus werden auch umfangreiche Instandsetzungs-, Modernisierungs- und Sanierungskosten gefördert, oft bis zu 80 % der Gesamtkosten (bei einer verkürzten steuerlichen Absetzung über zehn Jahre). Steuerprofis legen Modernisierungsmaßnahmen natürlich bevorzugt in Jahre mit sehr guter Gewinnsituation – dies senkt die Steuerlast zusätzlich wegen der Abmilderung der steuerlichen Progression. Mit höherem Disagio noch mehr Steuern sparen Der Zinssatz für die Rückzahlung von Immobilienkrediten lässt sich durch die Vereinbarung eines möglichst hohen Disagios (Auszahlungsverlust) drücken. Vorteil: Diese vorgezogene Zinszahlung an die Bank kann ein Anleger noch im gleichen Jahr als Finanzierungskosten steuerlich geltend machen. Dies lohnt sich besonders dann, wenn sich die Gewinnsituation im betreffenden Jahr als überdurchschnittlich darstellt. Das Disagio auf Hypothekenzinsen darf allerdings seit Anfang des Jahres nur noch bis maximal 5 % der Darlehenssumme steuerlich sofort abgesetzt werden. Steuergünstige Übertragung von Vermögen Immobilien schenken ist derzeit noch die günstigste Art der Vermögensübertragung innerhalb der Familie – sei es etwa zur Altersversorgung eines Ehepartners oder zur Absicherung der Ausbildung von Kindern. Der steuerliche Freibetrag liegt bei 307 000 € pro zehn Jahre. Auf Grund des Steuerprivilegs (für vermietete Objekte müssen maximal 70 % des Marktwerts steuerlich angesetzt werden) fällt für den über den Freibetrag hinausgehenden Betrag nur eine relativ geringe Schenkungssteuer an. Noch interessanter: Für selbst bewohnte Häuser und Wohnungen fällt bei Vermögensübertragung unter Ehepartnern überhaupt keine Schenkungssteuer an, selbst bei Überschreiten des oben angegebenen Freibetrages. Allerdings könnten sich die SteuerSpielregeln für Immobilien-Erbschaften und -Schenkungen demnächst ändern, denn das Bundesverfassungsgericht prüft, ob Geld- und Immobilienvermögen tatsächlich einer unterschiedlichen Besteuerung unterliegen dürfen. Günstige Vermietung an Verwandte Viele vermieten gerade die zum Zweck der Steuerersparnis errichteten Immobilien besonders günstig an Verwandte. Der Mietzins darf laut Gesetz dabei allerdings nicht unter 56 % der ortsübde 9/2004 Betriebsführung lichen Miete liegen. Im Prinzip ist auch eine Vermietung auf 40-%-Basis möglich, in diesem Fall dürften jedoch auch nur 40 % etwaiger Verluste aus Vermietung und Verpachtung steuerlich verrechnet werden. Hält sich der Vermieter an den »offiziellen Grenzsatz« von mindestens 56 %, lassen sich solche Verluste in voller Höhe absetzen. Die Finanzämter sind jedoch angewiesen, den langfristigen Gesamtgewinn von Immobilienanlagen zu prüfen – ergibt sich auf längere Sicht (30 Jahre) rechnerisch ein Verlust, gilt die vom Bundesfinanzhof aufgestellte 75-%-Regel: Bei Vermietung unter 75 % der ortsüblichen Miete müssen die Finanzämter dann auch nur den prozentual anteiligen Kostenabzug steuerlich anerkennen. Mit Ferienimmobilien das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden Auch ein Feriendomizil im sonnigen Süden kann beim Steuernsparen helfen – wenn man die folgenden Details und Fallstricke beachtet. Vermietet man die Wohnung oder das Haus ganzjährig an zahlende Gäste, lassen sich sämtliche Kosten steuerlich absetzen (Betriebskosten, Abschreibung, Zinsen, Wartung, Renovierung). Etwaige Verluste können in diesem Fall auch mit anderen Einkunftsarten verrechnet werden. Reserviert man das eigene Feriendomizil z. B. für zwei Monate im Jahr für sich selbst oder die Familie, sind die steuerlich absetzbaren Kosten anteilig zu reduzieren. Wichtig ist dabei eine genaue Dokumentation der selbst genutzten Zeiten, denn nach einem Urteil des Bundesfinanzhofs (Az. IX R 97/00) stuft das Finanzamt sonst u. U. einfach die Hälfte des Jahres als selbst genutzte Zeit ein. Schließlich sollte die Ferienimmobilie kalkulatorisch auf jeden Fall über einen Zeitraum von 30 Jahren rentabel sein – ansonsten könnte das Finanzamt wegen fehlender Gewinnerzielungsabsicht den Abzug sämtlicher Werbungskosten streichen. Abgeschmolzene Vorteile für Selbstnutzer Die Eigenheimförderung für Selbstnutzer bringt nur noch 1250 € pro Jahr (Grundförderbetrag), für acht Jahre. Hinzu kommt eine Kinderzulage von 800 € pro Jahr und Kind. Voraussetzung für die Förderung: Als Lediger betrug das Jahreseinkommen in den letzten zwei Jahren weniger als 70 000 € (Ehepaare: 140 000 €). Diese Einkommensde 9/2004 grenze erhöht sich um 30 000 € pro Kind. Bei gemischt genutzten Wohnimmobilien – etwa ein Mehrfamilienhaus mit mehreren Mietwohnungen und einer selbst genutzten Wohnung unter einem Dach – sollte man die Investition von vornherein steuerlich sinnvoll aufteilen. Steuerprofis empfehlen, notwendige Kredite ausschließlich für den vermieteten Wohnanteil aufzunehmen – steuerlich voll absetzbar. Eigenes Geld sollte man in die selbst genutzte Wohnung investieren, denn Finanzierungskosten lassen sich hier ohnehin nicht geltend machen. Bei diesem Steuerspar-Modell sind nur im Kauf- oder Bauvertrag die Kostenanteile pro Wohnung nach Wohnflächen explizit in einer Teilungserklärung aufzuteilen. Aktien und Investmentfonds Durch das Investmentmodernisierungsgesetz gelten seit diesem Jahr neue Steuer-Spielregeln für deutsche und ausländische Fonds-Anlagen, insbesondere für die weit verbreiteten Renten- und Geldmarktfonds sowie Aktienfonds. Aktienanlagen eignen sich eher für längere Zeithorizonte. Wer bereits kurz vor dem Ausstieg aus dem aktiven Berufsleben steht, geht eher mit Anleihen auf Nummer Sicher oder investiert bevorzugt in Fonds, die in den letzten Jahren eine gute Entwicklung zeigten. Generell achten Anlageprofis auch bei der Fonds-Anlage auf eine steueroptimierte Anlagestrategie des Anbieters. Die Fonds-Manager erzielen bei dieser Strategie ihre Gewinne in erster Linie über Kurszuwächse und nur zu einem kleinen Teil über steuerpflichtige Zinserträge. Der Vorteil bei Anlagen in gut geführten Aktienfonds: Hält man die Beteiligung länger als ein Jahr, bleibt der Wertzuwachs steuerfrei, nur auf die Hälfte der Dividenden wird Steuer fällig. Diese einjährige Spekulationsfrist soll allerdings demnächst abgeschafft und durch eine pauschale Abgeltungssteuer (25 %) auf alle Spekulationsgewinne ersetzt werden – voraussichtlich ab 2005. Geschlossene Fonds Bei hoher Steuerbelastung setzen Anleger gern Beteiligungen an geschlossenen Fonds ein – die Verlustzuweisungen für die Anlage im laufenden Jahr verlagern Gewinne in künftige Jahre. Daumenregel: Je höher die Verlustzuweisung, umso höher meist auch das Anlagerisiko. Dies gilt insbesondere für die Medien- fonds (Filmproduktion u. a.), derzeit die einzigen Fonds, die auf Grund der speziellen Geschäftskonstruktion (hohe Vorkosten für Produktion und Promotion) noch mit Verlustzuweisungen um 100 % operieren können. Doch viele Filmprojekte floppen und die Initiatoren setzen oft überhöhte Verwaltungskosten an. Steuerlich wirklich interessant ist diese Art der Anlage überdies erst ab einem tatsächlich zu versteuernden Einkommen über 50 000€. Bei einer Investition in reine Steuersparkonstruktionen ohne nachvollziehbaren wirtschaftlichen Sinn riskieren Sie außerdem den Rotstift des Steuerprüfers – der Fiskus erkennt in solchen Fällen die Verlustzuweisungen nicht an. Gleiches gilt, wenn die Werbung eines Fondsanbieters auf hohe Steuervorteile abhebt. Anlageprofis wissen ohnehin: Anlagen, die sich nur der Steuervorteile wegen rechnen, rechnen sich unterm Strich meist überhaupt nicht. Zwischengewinne beim Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen werden nicht mehr börsentäglich sofort besteuert, sondern nur noch einmal pro Jahr. Anleger sollten vor einem möglichen Verkauf von Fondsanteilen die Spekulationsfrist (12 Monate) peinlich genau einhalten, denn verkauft man vor Ablauf dieser Frist, ist der Ertrag komplett zum individuellen Steuersatz zu versteuern, wenn der Ertrag über der Freigrenze von 512 € (Ehepaare: 1 024 €) liegt. Wie bei individuellen Aktiengeschäften werden auch Dividendenanteile und Spekulationsgewinne aus Fonds allerdings nur zur Hälfte mit Einkommensteuer belegt (Halbeinkünfteverfahren) – dies gilt sowohl für deutsche als auch (seit Januar 2004) für ausländische Fonds. Offene Immobilienfonds Offene Immobilienfonds gehören zu den beliebtesten Geldanlagen in Deutschland. Steueroptimierte Angebote setzen auf gewerbliche Immobilienanlagen im Ausland. Zusatzvorteil solcher Fonds: Gewinne aus Auslandsimmobilien werden bereits im Ausland besteuert, so dass die Erträge hier zu Lande steuerfrei bleiben. Allerdings sollten Anleger gerade solche Fonds ganz besonders kritisch prüfen, da Steuervorteile allein noch nicht unbedingt eine überdurchschnittliche Rendite garantieren. Profis vergleichen auch die tatsächliche Entwicklung solcher Angebote für mindestens die letzten drei Jahre. (Fortsetzung folgt) 83 Betriebsführung Betriebsberatung (10) Muss man Schwarzarbeit seiner Mitarbeiter akzeptieren? FRAGESTELLUNG Ich überlasse meinen Mitarbeitern das Firmenfahrzeug, sodass sie damit nach Hause fahren können. Wie ich jetzt bemerkt habe, nutzen sie aber das Firmenfahrzeug und das im Fahrzeug befindliche Werkzeug ganz offensichtlich dazu, um schwarzzuarbeiten. Einen meiner Mitarbeiter erwischte ich nämlich mit meinem Firmenfahrzeug an einem Wochenende auf einer Baustelle. Als ich ihn zur Rede stellte, sagte er lediglich: »Das ist ein guter Freund von mir, und guten Freunden muss man helfen.« Wie soll ich reagieren? Mittelständischer Unternehmer aus dem Saarland ANTWORT Hierzu trifft das Arbeitsrecht eine klare Aussage: Nebenberufliche entgeltliche oder unentgeltliche Tätigkeit in der gleichen oder in einer ähnlichen Branche ist untersagt, wenn sich dadurch irgendeine Wettbewerbssituation zum Aufgabengebiet des Arbeitgebers ergibt oder sie die Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters beeinträchtigt. Schließlich muss ein Mitarbeiter seine volle Arbeitskraft dem Unternehmen zur Verfügung stellen, bei dem er beschäftigt ist. Es empfiehlt sich, in jedem Arbeitsvertrag zu vereinbaren, dass fachbezogene Nebentätigkeiten anzumelden sind. Sollte diese Klausel in bestehenden Arbeitsverträgen fehlen, kann sie der Arbeitgeber auch noch nachträglich vereinbaren. Schwarzarbeit rechtfertigt eine schriftliche Abmahnung und im Wiederholungsfall eine fristlose Kündigung. BUCHTIPP ZUM THEMA Ulrich C. Heckner, Kaufmännisches Handbuch für das Elektrohandwerk, 244 S., 25 €, ISBN 37905-0865-9, Richard Pflaum Verlag, München Der Meistertitel und die damit verbundenen Kenntnisse und Fähigkeiten genießen hohes Ansehen beim Verbraucher. Allerdings genügt es heute bei weitem nicht mehr, nur in fachlicher Hinsicht meisterlich zu sein. In einer Zeit des rasanten technischen Wandels und eines härter werdenden Wettbewerbs rücken die unternehmerischen Fähigkeiten immer stärker in den Mittelpunkt. Mit diesem Buch soll allen, die sich auf die Meisterprüfung im Elektrohandwerk vorbe- Privatnutzung von Firmenfahrzeugen: lohnsteuer- und sozialversicherungspflichtig Wenn Mitarbeiter ein Firmenauto nutzen, um damit in die Arbeit und von der Arbeit nach Hause zu fahren, haben sie den so genannten geldwerten Vorteil zu versteuern und der Sozialversicherung zu unterwerfen. Es sind Fälle bekannt, in denen der Betriebsprüfer ermittelte, dass den Mitarbeitern ein Firmenfahrzeug zur Verfügung stand und sie mit diesem Fahrzeug Privatfahrten tätigten. Weil der Betriebsprüfer auch herausfand, dass diese privaten Fahrten weder der Sozialversicherung noch der Lohnsteuer unterworfen wurden, forderte er diese Aufwendungen vom Arbeitgeber nach, und zwar für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren. Der geldwerte Vorteil beträgt monatlich 1 % vom Bruttolistenpreis des Firmenfahrzeugs (hier ca. 20 000 €). Für einen Zeitraum von fünf Jahren ergibt das einen nachträglich zu versteuernden Be- PROBLEME – FRAGEN – LÖSUNGEN Heute hat fast jeder Fragen und Probleme, mit Mitarbeitern, mit der Hausbank oder mit dem Steuerberater. Mancher weiß bei der Kalkulation nicht ein noch aus, bei anderen will das Eintreiben von Außenständen nicht klappen. Meister und Gesellen plagen wieder ganz andere Sorgen. Doch »de« ist mit der neuen Serie »Betriebsberatung« für alle Elektrofachleute da. Wir gehen auf Ihre Fragen ein – wie immer natürlich absolut vertraulich und anonym. 84 Richten Sie Ihre Fragen schriftlich an uns oder rufen Sie uns an. Sie erhalten dann eine schriftliche Antwort von kompetenten Fachleuten: Redaktion »de« Christiane Decker Lazarettstraße 4 80636 München Tel. (0 89) 12 60 72 42 Fax (0 89) 12 60 71 11 E-Mail: [email protected] reiten, aber auch allen Betriebsinhabern das kaufmännische Basiswissen näher gebracht werden, das sowohl für die Prüfung als auch für eine erfolgreiche Betriebsführung notwendig ist. »Der Autor, Ulrich C. Heckner, kennt die betriebswirtschaftlichen Anforderungen, aber auch die Schwachstellen im Elektrohandwerksbetrieb aus langjähriger Praxis als Unternehmensberater wie kaum ein anderer. Wir wünschen uns, dass mit diesem Lehrbuch ein hilfreicher Beitrag zum kaufmännischen Erfolg im Elektrohandwerk geleistet wird«, schreibt der LIV Bayern im Vorwort zu diesem Handbuch. trag in Höhe von 12 000 €. Unterstellt man lediglich einen Lohnsteuersatz von 30 %, so musste dieser Unternehmer pro Mitarbeiter 3 600 € Lohnsteuer nachzahlen. Die zusätzlichen Forderungen aus der Sozialversicherung liegen noch deutlich über diesem Betrag. So kann die Prüfung eine Nachzahlung in Höhe von 8 000 € pro Mitarbeiter ergeben. Empfehlungen Verwenden Sie die Musterarbeitsverträge Ihres Landesinnungsverbandes. Mit diesen Verträgen sind Sie auf der sicheren Seite. Entweder sollen die Firmenfahrzeuge am Abend auf dem Firmengelände geparkt werden oder der Mitarbeiter akzeptiert die 1-%-Regelung. Ulrich C. Heckner »de« antwortet E-Mail: [email protected] de 9/2004 R e g e l n d e r Te c h n i k Erläuterungen zu neuen Normen und Bestimmungen DIN VDE 0100-701/A1 (VDE 0100 Teil 701/A1): 2004-02 Errichten von Niederspannungsanlagen – Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art Teil 701: Räume mit Badewanne oder Dusche – Änderung 1 Die Änderung zu DIN VDE 0100-701(VDE 0100 Teil 701):2002-02 behandelt die im Bereich 1 von Bade- und Duschräumen zulässigen elektrischen Verbrauchsmittel. Neben den in der Norm vom Februar 2002 genannten Verbrauchsmitteln wie Wassererwärmer, Whirlpooleinrichtungen und Abwasserpumpen sowie den Verbrauchsmitteln mit Nennspannungen bis 25 V AC oder 60 V DC, die aus SELV- oder PELV-Stromkreisen versorgt werden, sind dort jetzt ebenfalls wieder Abluftgeräte für den Betrieb mit Netzspannung zulässig. Berichtigung 1 zu DIN V VDE V 0185-2 (Berichtigung 1 zu VDE V 0185 Teil 2):2004-02 Blitzschutz Teil 2: Risiko Management: Abschätzung des Schadensrisikos für bauliche Anlagen Die Berichtigung enthält Korrekturen zu DIN V VDE V 0185-2 (VDE V 0185 Teil 2):2002-11. Betroffen sind folgende Bilder, Tabellen und Abschnitte: • Bild A.2 »Äquivalente Einfangflächen für direkte Blitzeinschläge bezüglich der baulichen Anlage«, (Quelle: Normen- und Vorschriftendienst der bfe-TIB GmbH, Oldenburg) de 9/2004 • Tabelle B.9 »Werte der Reduktionsfaktoren für Überspannungs-Schutzmaßnahmen«, • Tabelle D.6 »Einfangflächen der baulichen Anlage und der Versorgungsleitungen«, • Tabelle D.9 »Schadensart D4: Wirtschaftliche Verluste« • Bild D.1 »Schutz eines Wohngebäude nach DIN V VDE 0185-3 (VDE V 0185 Teil 3)« sowie • Bild D.2 »Schutz eines Krankenhauses nach DIN V VDE V 0185-4 (VDE V 0185 Teil 4)«. DIN VDE 0298-300 (VDE 0298 Teil 300):2004-02 Verwendung von Kabeln und isolierten Leitungen für Starkstromleitungen Teil 300: Leitfaden für die Verwendung harmonisierter Niederspannungsstarkstromleitungen Die neu herausgegebene Norm – sie ersetzt DIN VDE 0298300 (VDE 0298 Teil 300):1999-04 – enthält Regeln für die sichere Verwendung von isolierten Leitungen • mit Isolierungen aus thermoplastischem Kunststoff oder • mit vernetzter Isolierhülle, beispielsweise Gummi- oder Silikonumhüllungen für Nennspannungen bis 450/ 750 V. Ziel der Veröffentlichung ist es, den Anwender über die Eigenschaften und Grenzbedingungen isolierter Starkstromleitungen zu unterrichten, um Missbrauch zu vermeiden. Grundsätzlich sind die genannten Starkstromleitungen bei bestimmungsgemäßer Verwendung als sicher anzusehen, wenn die in der Norm gestellten Anforderungen, von denen nachstehend nur einige we- sentliche genannt sind, eingehalten werden. Allgemeine Anforderungen Leitungen sollten so ausgewählt werden, dass sie für die Betriebsbedingungen, die jeweilige Geräte-Schutzklasse und für die auftretenden äußeren Einflüsse geeignet sind. Beispiele dafür sind: • Spannung und Strom, • Art der Verlegung und Häufung von Leitungen, • Umgebungstemperatur, Ansammlung von Wasser und Feuchtigkeit sowie • mechanische Beanspruchungen, Einfluss von Nagetieren und Pflanzen. Anforderungen an flexible Leitungen Mit Ausnahme der schweren Leitungsbauarten und der Anschlussleitungen für fest installierte Betriebsmittel sollten flexible Leitungen nicht fest verlegt werden. Andere flexible Leitungen sind bei fester Verlegung zusätzlich mechanisch zu schützen. Zugentlastungen und andere Anschlussmittel sind so auszuführen, dass keine unzulässigen Beanspruchungen durch Zug, Druck, Verdrehen und/oder Knicken auftreten. Strombelastbarkeit und thermische Einflüsse Der Nennquerschnitt der Leiter ist so zu wählen, dass die Strombelastbarkeit nicht geringer ist als der zulässige Dauerstrom Iz. Dabei ist unter anderem DIN VDE 02984 (VDE 0298 Teil 4) zu beachten. Erst- und Wiederholungsprüfungen Leitungen sollten regelmäßig besichtigt werden. Dieses gilt besonders, wenn der Verdacht besteht, dass die Leitungen durch erhöhte Bean- spruchungen beschädigt sein könnten. Leitungen, die im Handbereich liegen, müssen, wenn es erforderlich erscheint, zusätzlich durch entsprechende Messungen geprüft werden. Verwendung von bestimmten Leitungstypen Als Ergänzung zu den vorstehenden Ausführungen gibt die Norm dem Anwender • detaillierte Hinweise und Beispiele zur vorgesehenen Verwendung von PVC- oder gummiisolierten sowie sonstigen Leitungen, • nennt ihm die Grenzbedingungen der Leitungen (Spannungen, Temperaturen), • gibt ihm Hinweise zu den maximal zulässigen Befestigungsabständen und dem kleinsten Biegeradius, • nennt ihm Werte für die Strombelastbarkeit im Dauerbetrieb und bei verschiedener relativer Einschaltdauer für wiederholte Lastspiele sowie • Werte für den Spannungsfall bei erhöhten Temperaturen. Einteilung der Beanspruchung Die Beanspruchung von Leitungen wird in vier Bereiche eingeteilt: • Sehr leichte Beanspruchung: Die Gefahr einer mechanischen Beschädigung ist vernachlässigbar, z.B. bei Elektrorasierern. • Leichte Beanspruchung: Die Gefahr einer mechanischen Beschädigung ist gering, z.B. beim Einsatz in Haushalten, Läden, Büros. • Normale Beanspruchung: Die Gefahr einer mechanischen Beschädigung ist gering, z.B. beim Einsatz mittelschwerer Geräte im Gewerbe, im Haushalt und in der Leichtindustrie. 85 R e g e l n d e r Te c h n i k • Schwere Beanspruchung: Die Gefahr einer mechanischen Beschädigung ist von mittlerer Schwere, z.B. beim Einsatz in der mittelschweren Industrie, auf Baustellen und in der Landwirtschaft. Wichtiger Hinweis: Mit der Neuausgabe der Norm gilt die schwere Gummischlauchleitung vom Typ H07RN-F als nicht mehr geeignet für das ständige Eintauchen in Wasser. Dafür ist als wasserbeständige, schwere Schlauchleitung nunmehr der Leitungstyp H07RN8-F anzuwenden. DIN VDE 0833-2 (VDE 0833 Teil 2):2004-02 Gefahrenmeldeanlagen für Brand, Einbruch und Überfall Teil 2: Festlegungen für Brandmeldeanlagen (BMA) Die neu herausgegebene Norm – als Ersatz für DIN VDE 0833-2 (VDE 0833 Teil 2):2000-06 – legt Anforderungen für Brandmeldeanlagen zum Schutz von Personen und Sachen in Gebäuden fest. Sie ist zusammen mit DIN VDE 0833-1 (VDE 0833 Teil 1) »Allgemeine Festlegungen« und DIN 14675 »Brandmeldeanlagen – Aufbau und Betrieb« anzuwenden. Grundsätze für das Planen und Errichten von Brandmeldeanlagen Brandmeldeanlagen müssen unter Verwendung von normgerechten Bestandteilen durch eine Elektrofachkraft so geplant und errichtet werden, dass das funktionsmäßige Zusammenwirken aller Teile sichergestellt ist. Nach DIN 14675 ist dafür eine zertifi- 86 zierte Fachfirma heranzuziehen. Folgende Punkte sind besonders zu berücksichtigen: • die Alarmorganisation, • der Überwachungsumfang und Ausnahmen von der Überwachung, • die Festlegung der Meldebereiche unter Berücksichtigung ihrer zulässigen Größe und der örtlichen Gegebenheiten, • die Auswahl der geeigneten Brandmelder in Abhängigkeit von voraussichtlicher Brandentwicklung, Raumhöhe, Umgebungstemperatur usw., ihre Zusammenfassung zu Meldergruppen und ihre Anzahl und Anordnung sowie • die Festlegung der Übertragungswege. Für die Planung und Projektierung enthält die Norm Tabellen mit detaillierten Hinweisen zur Eignung punktförmiger automatischer Brandmelder in Abhängigkeit von der Raumhöhe, zu den Überwachungsbereichen und möglichen horizontalen Abständen von punktförmigen Rauch-, Wärme- und Flammenmeldern. Elektrische Leitungen Als Leitungen sind vorzugsweise Installationskabel und Leitungen nach DIN VDE 0815 (VDE 0815) mit einem Durchmesser der Adern von mindestens 0,6 mm zu verwenden. Die Zahl der Leitungsverbindungen sollte auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt bleiben. Alle Verbindungen müssen durch zuverlässige Verfahren, wie Schraub-, Löt- oder Klemmverbindungen, hergestellt werden. Der Isolationswiderstand gegen Erde muss ≥ 500 kΩ bei 500 V Gleichspannung sein, sofern vom Hersteller der BMA keine anderen Werte gefordert sind. Leitungen von bauordnungsrechtlich erforderlichen Brandmeldeanlagen müssen auch im Brandfall in der Regel für mindestens 30 min funktionsfähig bleiben. Die entsprechenden Anforderungen legt die »Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen« fest. Im Zweifelsfall kann darüber die zuständige Bauaufsichtsbehörde Auskunft erteilen. Für Leitungen von nicht bauordnungsrechtlich erforderlichen Brandmeldeanlagen kann unter bestimmten Umständen, die in der Norm näher erläutert sind, auf einen Funktionserhalt im Brandfall verzichtet werden. Räume für Brandmeldezentralen Die Räume müssen trocken und ausreichend beleuchtet sein. Wenn im Gebäude eine Sicherheitsbeleuchtung vorhanden ist, muss auch der Raum für die Brandmeldezentrale mit einer Sicherheitsleuchte in Dauerschaltung nach DIN VDE 0108-1 (VDE 0108 Teil 1) versehen sein. Ausführungsunterlagen Die Unterlagen sind als Ergebnis der Planung und Projektierung für eine Brandmeldeanlage dem Errichter und Betreiber zur Verfügung zu stellen. Dazu gehören z.B.: • Installationsplan (Sicherungs-, Alarmierungs- und Meldebereiche, Meldergruppen, alle Anlagenteile der BMA, Verteiler mit den Verbindungen), • Meldergruppenverzeichnis, • Liste der Anlageteile, • Blockdiagramm (Benennung und Nummerierung der Meldebereiche, Meldergruppen und Melder), • Anlagenbeschreibung, • Prüfplan für wiederkehrende Prüfungen. Nach dem Errichten ist durch eine Abnahmeprüfung festzustellen, ob die Brandmeldeanlage den Ausführungsunterlagen entspricht. Dem Betreiber ist ein Abnahmeprotokoll zur Verfügung zu stellen. DIN EN 60079-7 (VDE 0170/0171 Teil 6):2004-02 Elektrische Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche Teil 7: Erhöhte Sicherheit »e« Die neu herausgegebene Norm – ersetzt DIN EN 50019 (VDE 0170/0171 Teil 6):2001-06 und DIN V ENV 50269 (VDE V 0170/0171 Teil 60):199805 – enthält Anforderungen für die Konstruktion, Prüfung und Kennzeichnung elektrischer Betriebsmittel in der Zündschutzart Erhöhte Sicherheit »e«, die zum Einsatz in gasexplosionsgefährdeten Bereichen bestimmt sind. Bei der Zündschutzart Erhöhte Sicherheit »e« sind zusätzliche Maßnahmen getroffen, um mit einem erhöhten Grad an Sicherheit die Möglichkeit des Auftretens von unzulässig hohen Temperaturen und des Entstehens von Funken oder Lichtbogen im bestimmungsgemäßen Betrieb oder unter festgelegten außergewöhnlichen Bedingungen zu verhindern. de 9/2004 R e g e l n d e r Te c h n i k Die in dieser Norm enthaltenen Anforderungen gelten zusätzlich zu den Festlegungen in DIN EN 50014 (VDE 0170/0171 Teil 1) für Betriebsmittel mit einer maximalen Bemessungsspannung von 11 kV. Anschlussklemmen Die Anschlussklemmen müssen • fest montiert und gegen Selbstlockern gesichert sein, • so beschaffen sein, dass sich die Anschlussleitungen nicht aus der vorgesehenen Position lösen können, • einen ausreichenden Kontaktdruck sicherstellen, ohne dass die – insbesondere mehrdrähtige – Leiter, beschädigt werden und • zum Anschluss mehrdrähtiger Leiter mit einem elastischen Zwischenglied versehen sein. Ähnliche Anforderungen gelten für Leiterverbindungen innerhalb der Betriebsmittel, für die neben den Schraubverbindungen ebenfalls Verbindungen mittels Quetschen, Weichlöten, Hartlöten, Schweißen und vergleichbare Verfahren zulässig sind. Grundsätzlich sind bei allen Klemmen und Verbindungen die in der Norm angegebenen, von der Arbeitsspannung abhängigen, MindestLuft- und Kriechstrecken einzuhalten. Wicklungen Wickeldrähte müssen mindestens mit einer Zweilagen-Isolierung versehen sein und von Ausnahmen abgesehen, einen Mindestdurchmesser von 0,25 mm haben. Die Wicklungen sind nach der Fertigstellung und Bandagierung vorzutrocknen und mit einem geeigneten Tränkmittel nach den Verarbeitungsanweisungen des TränkmittelHerstellers im Tauch-, Träufel- oder Vakuumverfahren zu tränken. Bei der Verwendung von lösemittelhaltigen Tränkmitteln ist mindestens zweimalig zu tränken. de 9/2004 Die max. zulässigen Grenztemperaturen für isolierte Wicklungen in Abhängigkeit der Wärmeklasse der Isolierstoffe enthält diese Norm. Besteht Überlastungsgefahr der Wicklungen, sind geeignete Schutzeinrichtungen einzusetzen, die das Überschreiten der zulässigen Grenztemperatur verhindern. Schutzarten für Gehäuse Wenn keine anderen Festlegungen bestehen, sind Gehäuse • die blanke Teile enthalten, mindestens in der Schutzart IP 54 und • die nur isolierte Teile enthalten, mindestens in der Schutzart IP 44 auszuführen. Abweichend davon sind für drehende elektrische Maschinen, die in sauberen Räumen stehen und durch geschultes Personal überwacht werden, mit Ausnahme der Klemmkästen und von nicht isolierten Teilen die Schutzarten IP 23 für die Gruppe I und IP 20 für die Gruppe II ausreichend. Weitere Sonderregelungen bestehen für Gehäuse mit Öffnungen zur Entwässerung und Durchlüftung oder mit zusätzlichen Stromkreisen bzw. Systemen in der Zündschutzart Eigensicherheit »i«. Maschinen mit Käfigläufer Um die max. Grenztemperatur der Motorwicklungen während des Anlaufs bei Überlast oder festgebremstem Läufer nicht zu überschreiten, sind geeignete Schutzeinrichtungen einzusetzen. Werden dazu stromabhängige Schutzeinrichtungen wie Motorschutzschalter oder thermische Überstromrelais verwendet, sind das Anzugsstromverhältnis IA/IN und die Zeit tE zu ermitteln und auf dem Leistungsschild anzugeben. Innerhalb der angegebenen Zeit tE muss bei festgebremsten Läufer die vorgeschaltete, stromabhängige Schutzeinrichtung den Motor abschalten. Die Mindestwerte für tE in Abhängigkeit vom Verhältnis IA/IN können dem Bild 3 der Norm entnommen werden. In keinem Fall darf tE kleiner sein als 5 s und/oder das Verhältnis IA/IN den Wert 10 überschreiten. Die Auslösekennlinien der stromabhängigen Schutzeinrichtungen, die die Auslösezeit in Abhängigkeit von Stromverhältnis aufzeigen, müssen dem Betreiber vorliegen. Bei Motoren für schwere Anlaufbedingungen oder für hohe Schalthäufigkeit können andere Schutzeinrichtungen als stromabhängige erforderlich sein, die z.B. die Wicklungstemperatur direkt erfassen. Dieses gilt ebenso für Motoren, die über Frequenzumrichter betrieben werden. Hier müssen Motor, Umrichter und Schutzeinrichtung als eine Einheit geprüft und deren Wirksamkeit bescheinigt werden. Weitere Betriebsmittel Neben den vorstehend genannten, stellt die Norm weitere Anforderungen an: • Leuchten für Netzanschluss und Kopfleuchten, • Messgeräte und -wandler, • Transformatoren, • Zellen und Batterien, • Abzweig- und Verbindungskästen, • Widerstandsheiz-Elemente und -Einrichtungen sowie • Kennzeichnung der Betriebsmittel. Überarbeitet wurden gegenüber der Vorausgabe im Wesentlichen die Anforderungen • an die Bemessung der Kriech- und Luftstrecken, • an Hochspannungsmaschinen, • an die Vermeidung von Funkenbildung im Luftspalt von Käfigläufern sowie an Wicklungen, Potentialausgleich und Wellendichtungen, • an Akkumulatoren mit einer Kapazität > 25 Ah sowie • an Bedienungsanleitungen und Installationsanweisungen. ■ Produkte Gebäudetechnik ¤ Berührbildschirme für diverse Busprotokolle Falk, Oberstenfeld, stellt die Bedienpanel-Generation »MC2« mit einigen neuen Funktionen vor. Die »Touchcontrol«-Geräte »MC2 10,4« und »MC2 12,1« bieten onboard die Schnittstellen CAN, Ethernet und RS232. Sie lassen sich auch bussystemübergreifend einsetzen, z.B. kann ein Panel gleichzeitig über LON und EIB kommunizieren, die Geräte arbeiten damit als Gateway für alle anderen dezentralen Bedienelemente. Außerdem kann jede analoge oder digitale Kamera mit entsprechenden Datenaus- gängen als Videodatenlieferant dienen. Die MC2-Serie gibt es in zwei technologisch unterschiedlichen Ausführungen: Infrarot-Touch und ResistivTouch. Fax (07062) 9488-88 www.falk-gmbh.de ¤ Rolltorantriebe mit Funksteuerung Der Rolltorantrieb »duo« von Sommer, Kirchheim, verfügt über eine universelle Stromzuführung sowie ein separates Steuerungsgehäuse mit integriertem Innentaster und Beleuchtung. Die Einspeisung erfolgt über eine 220-V-AC-Steckdose. Der Monteur kann flexibel vor Ort entscheiden, ob er den 24-V-Stromanschluss vorn oder hinten an der Schiene anbringen will. Da sich im separaten Steuerungsgehäuse ein Taster befindet, benötigt man keinen zusätzlichen Innentaster. Der Installationsaufwand und die Installationskosten reduzieren sich auf diese Weise. Fax (0 70 21) 80 01-50 www.sommer-torantriebe.de – Kopieren Sie diese Seite – Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an – Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein – Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht Name Firma Anschrift Tel. + Fax Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt 88 ¤ Energiezähler für mehrere Funktionen Das Multifunktionsmessgerät »Sirio« von Zeheter, Isen, übernimmt die Messung und Anzeige der elektrischen Netzgrößen. An einem achtstelligen LCD-Display zeigt es auf Abruf von sieben verschiedenen Parametern die Echteffektivwerte an. Die Setup-Menüs und die Rücksetzfunktion lassen sich durch ein Passwort schützen. Das Sirio gibt es in verschiedenen Modellvarianten mit zwei Relaisausgängen für Alarmmeldungen oder Mengenimpulse. Die Ausführung mit RS485-Schnittstelle erlaubt die Übertragung und Weiterverarbeitung der Messwerte in ein PC-Netzwerk. Für spezifische Anwendungen, z.B. Vierquadrantenbetrieb, gibt es weitere Produktbausteine. Fax (0 80 83) 90 83-22 www.zeheter.de ¤ Energiedatenerfassungsgerät mit Busanschluss Das Energiedatenerfassungssystem »BZEM« von Berg, Gröbenzell, ermöglicht die Erfassung und Auswertung von Strom-, Gas-, Wasseroder Wärmemengenzählern in Gebäuden und Industrieunternehmen. Dem Nutzer stehen mit dem BZEM-System online Verbrauchswerte, z.B. kWh, und Leistungsprofile, z.B. kW, im 15-min-Raster für eine beliebige Anzahl von Messungen zur Verfügung. Die Analyse und Abrechnung der Energierohdaten kann automatisiert erfolgen. Darüber hinaus bietet BZEM die Möglichkeiten der Störmelde- und Grenzwertverarbeitung, Alarmweiterschaltung, das Verarbeiten aller am Markt gängigen Signale, z.B. Pt 100, Ni 1000, 0…10 V, 0/4…20 mA, M-Bus, Modbus, und darauf aufbauend eine Prozessvisualisierung. Fax (0 81 42) 55 33 [email protected] ¤ Gebäudesteuerung mit dem Telefondisplay Novar, Neuss, und Alcatel entwickelten eine Schnittstelle, die es ermöglicht, Meldungen der Gebäudeleittechnik grafisch auf dem Telefondisplay anzuzeigen. Im Gegenzug dient das Telefon als Bedienelement für umfassende Funk- tionen der Gebäudetechnik. Die Basis dafür bilden die Telekommunikationstechnik »Omni-PCX« von Alcatel und die Gebäudeschwachstromtechnik von Novar. Für die Anzeige nutzt Alcatel das neue Telefonsystem »IP-Touch«. IP-Touch ermöglicht die Darstellung komplexer Farbgrafiken. Löst z.B. ein Brandmelder Alarm aus, wird eine Übersichtsgrafik, die seinen Standort zeigt, an das Telefon gesendet. Fax (02137) 17-286 [email protected] de 9/2004 Produkte Sicherheitstechnik Beleuchtungstechnik ¤ LON-Modul für Brandschutzklappen ¤ Strahlerfamilie für Objektbeleuchtung Das »Easylon I/O 22 AD« von Gesytec, Aachen, erfasst thermisch ausgelöste Brandschutzklappen im LON-Netz und steuert Volumenstromregler entsprechend an. Das Modul führt je zwei digitale und analoge I/Os, da im Gebäude Regler und Klappe meistens eine Einheit bilden, welche im Falle der Zu- und Abluftregelung in zweifacher Ausführung vorliegen. Die Erfassung der Brandschutzklappenstellung erfolgt über zwei Die Strahler und Wandfluter der Produktfamilie »Parscan« von Erco, Lüdenscheid, eignen sich wegen ihrer klassischen zylindrischen Grundform für inszenierende Beleuchtung, z. B. in Museen, Galerien oder Sakralräumen. Der Tragbügel, der das Gehäuse gelenkig mit der Stromschiene verbindet, fügt sich bei vertikaler Abstrahlung formschlüssig in die Gehäuseform ein. Mit einer einzigen Klemmschraube lassen sich alle Bewegungsachsen fixieren. Strahler und Wandfluter der Parscan-Familie stehen in der Farbe potentialfreie digitale Eingänge. Der Anschluss der Volumenstromregler erfolgt über eine 0…10-V-Schnittstelle. Fax (0 24 08) 9 44-1 00 www.gesytec.de ¤ Rolltor- und -gittersteuerung mit Sicherheitsüberwachungen Rolltore und -gitter können beim Schließen Personen oder Gegenstände einklemmen. Bei Rollgittern besteht die Gefahr, dass Personen in die Wickelwelle gezogen werden. Die Torsteuerungen von Elero, Beuren, reduzieren hier das Risiko. »Safecontrol«, eine Steuerung für Wechselstromrohrantriebe, entspricht der EN 12453 zur »Nutzungssicherheit kraftbetätigter Tore«, die auch eine Testung des Einzugschutzes vorschreibt. Dabei werden die Lichtschranken am oberen Ende des Tores ¤ Hängeleuchte mit Schienenbefestigung vor dem Schließen getestet. Safecontrol verfügt außerdem über eine Schließkantensicherung. Für den Einsatz in Tiefgaragen verfügt Safecontrol über eine Gegenverkehrsteuerung mit Ampelfunktion. Fax (0 70 25) 1 31 96 www.elero.com Elektroinstallation ¤ Leistungsschalter im Kompaktformat Mit den Kompaktleistungsschaltern der G-Serie präsentiert Eaton, Neuss, auf kleinem Gehäuseraum bislang unerreichte Leistungswerte. Die Serie bietet dabei mit einer ganzen Reihe von Auslösemöglichkeiten hohe Flexibilität und erfüllt die Normen IEC60947-2 für Leistungsschalter und IEC60947-3 für Lasttrennschalter. Die G-Serie gibt es in fünf Baugrößen mit Bemessungsströmen von 16 A bis 2500 A und einem Schaltvermögen bis 100 kA bei de 9/2004 Weiß und in drei verschiedenen Größen zur Verfügung. Als Lichtquellen kommen für die Strahler Halogen-Glühlampen, Niedervolt-Halogenlampen, Halogen-Metalldampflampen sowie PARund QPAR-Lampen zum Einsatz, für die Wandfluter Niedervolt-Halogenund QPAR-Lampen. Fax (0 23 51) 5 51-3 40 www.erco.com Mit »Le Perroquet« bietet Iguzzini, Planegg, ein Strahlersystem, dessen Hängeleuchten mit Adaptern an einer Stromschiene befestigt werden und eine rasche und flexible Änderung der Lichtregie erlauben. Die Lampen bestehen aus Aluminiumdruckguss und Polycarbonat. Die Strahler lassen sich um 340 ° um die senkrechte Achse drehen und um 10 °-180 ° in ihrer Neigung zur horizontalen Ebene verstellen. Für die Leuchtmittel kann man eine breite Auswahl an Niederspannungs- und Entladungslampen verwenden. Le Perroquet ermöglicht verschiedene Lichtkegel: Spot, Flood, Wide Flood und eliptische Lichtstreuung. Das Zubehör umfasst u. a. Strahlerkappen, Wall-Washer-Schirme, Farbfilter usw. Fax (0 89) 85 69 88-33 [email protected] – Kopieren Sie diese Seite – Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an – Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein – Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht Name 415 V AC und 200 kA bei 240 V AC. Die Kalibrierung liegt bei 40 °C. Fax (0 21 37) 78 11 78 www.eaton.com Firma Anschrift Tel. + Fax Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt 89 Produkte Automatisierungstechnik ¤ Nummerische Tastatur mit zusätzlichen Funktionstasten Die PIN-Eingabe-Tastaturen von EAO, Taufkirchen, verhalten sich unempfindlich gegenüber Erschütterungen und Vibrationen und bieten Schutzart IP67. Die Tastatur mit 16 Tasten verfügt über vier Doppeltasten für Befehle wie »Enter«, »Cancel« und »Clear« sowie über einen Blindenpunkt. Auf Anfrage gibt es auch laserbeschriftete Sondersymbole in vielen Farben. Die ausreißsicheren Vollmetalltasten widerstehen Vandalenangriffen und haben eine Lebensdauer von vier Mio Betätigungen im Temperaturbereich von -25 °C bis +80 °C. Weiterhin gibt es aus der W-Serie eine zusätzliche Tastatur mit vier Tasten, die zur Erweiterung dient. Fax (089) 6662949-50 www.eao.com ¤ Prozess-E/A-System mit Ethernet-Anschluss Mit dem »I-8831MTCP« stellt Spectra, Leinfelden-Echterdingen, ein Prozess-E/A-System mit Ethernet-Schnittstelle vor, dessen E/As mit dem weit verbreiteten Modbus/ TCP-Protokoll kommunizieren. Das System besteht aus einer Grundeinheit mit 10BaseT-Ethernet-Schnittstelle, drei seriellen Schnittstellen sowie Stromversorgungseinheit und verfügt über acht Steckplätze für Ein-/Ausgabe- Funktionsmodule. Die Liste an lieferbaren Prozess-E/AModulen umfasst derzeit mehr als 50 Typen mit unterschiedlichen Ein-/Ausgabekonfigurationen. Fax (07 11) 9 02 97-90 [email protected] ¤ Ethernet-Komponenten für Schutzart IP67 ¤ Durchflussmesser und -wächter mit Prallscheibentechnik Die Durchflussmesser und -wächter der Typenreihe DP05/DP06/DP07 von PKP, Wiesbaden, arbeiten nach dem Prallscheibenprinzip. Die Geräte dienen zur Überwachung von dünnflüssigen und gering viskosen Medien in mittleren bis grossen Durchflussbereichen für Rohrleitungen von DN10 bis DN600. Ausführungen mit Gewinde oder Flanschanschluss in Messing, Edelstahl oder PVC stehen zur Verfügung. Beim DP05 und DP06 erfolgt die Abdichtung gegenüber dem Medium durch ein Faltenbalgsystem. Beim DP07 stellt ein Zweikammersystem sicher, dass auch im Fehlerfall kein Medium in das Elektronikgehäu- se eindringen kann. Wahlweise können die Geräte als Durchflusswächter mit einem oder zwei Schaltpunkten (DP05), als Durchflussmesser mit zusätzlichen Kontakten (DP06) oder als Durchflusstransmitter mit Analogausgangssignal (DP07) eingesetzt werden. Fax (0 61 22) 99 37 25 www.pkp.de – Kopieren Sie diese Seite – Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an – Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein – Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht Name Firma Anschrift Tel. + Fax Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt 90 Für das industrielle Ethernet gibt es mit der RJ-Lnxxx-Familie von Systerrra, Wiesbaden, eine ganze Serie von geschützten, verkapselten Ethernet-Steckern, Empfängern und -Switches für IP67-Maschinenmontage sowie IP20-DIN-Rail-Montage- und Aktive-I/O-Modulen. Für die Kabelset-Reihe gibt es für Verbindungen von Maschinen in rauer Umgebung Stecker, die an beiden Enden industriell versiegelt sind. Für den Einsatz zwischen Maschine und Leitstand kann auch einer der beiden Stecker das RJ45-Format haben. Verschiedene Kabeloptionen helfen, die Anforderungen an die Kabelflexibilität so genau wie möglich zu treffen. In Verbindung mit den anderen Familienmitgliedern wird IP65 eingehalten. Fax (0611) 9748-100 [email protected] ¤ Industrie-PC als SPS mit Bedienfunktionen Die Maschinensteuerung »SMax« von Phoenix Contact, Blomberg, kombiniert eine PC-Plattform, eine Soft-SPS und einen Feldbusmaster mit den Funktionen Bedienen und Beobachten. Der Anwender wählt das Betriebssystem und den Feldbusmaster aus und Phoenix Contact liefert eine vorgetestete und installierte Lösung mit aufeinander abgestimmten Hard- und Softwarekomponenten. Als Basiseinheit für die Maschinensteuerung dient ein Panel-PC in einem kompakten Aluminiumgehäuse. Das 6,4" große Farb-TFT-Display mit TouchScreen und einer Auflösung von 640x480 Bildpunkten so- wie zwei Ethernet-Schnittstellen gehören zur Grundausstattung. Durch die OPCSchnittstelle lassen sich Objekte in vorhandene Projekte integrieren. Ein Feldbusmaster mit Konfigurationstool für die Standard-Feldbussysteme Interbus, Profibus, CANopen oder Devicenet komplettiert S-Max. Fax (0 52 35) 3-4 18 25 www.phoenixcontact.com de 9/2004 Produkte ¤ Bediengeräte mit Windows-Oberfläche Mit den Bedienterminals »PMI visu« stellt Pilz, Ostfildern, eine neue Generation des »Pilz Maschine Interface« (PMI) zur Verfügung. Für Projektierung und Bedienung kommt die Visualisierungssoftware PMI-Pro zum Einsatz. Das Betriebssystem Windows-CE.net integrierte Pilz in eine hausintern entwickelte Hardware. Die Displaydiagonalen umfassen die Größen 5,7", 10", 12" und 15". Der lüfterlose, thermisch stabile Aufbau der PMI-Systeme gewährleistet eine hohe Lebensdauer. Zur Kommunikation verfügen die Geräte über alle gängigen Schnittstellen. Das breite Angebot an Treibern ermöglicht die Ankopplung der Visualisierungssoftware »PMI-Pro« an eine Reihe speicherprogrammierbarer Steuerungen. Fax (07 11) 34 09-1 33 www.pilz.com ¤ Hutschienennetzteil mit 48 V Ausgangsspannung Bei der Silver-Line-Serie von Puls, München, gibt es mit dem »SL10.305« ein Dreiphasen-DIN-Schienen-Schaltnetzteil mit 48…52 V Ausgangsspannung und 240 W bzw. 5 A Ausgangsstrom. Der Power Boost liefert kurzzeitig 288 W bei voller Ausgangs- spannung, das Overload Design liefert bei Bedarf bis zu 280 % des Nennstromes bei Rücknahme der Ausgangsspannung. der Dreiphasenweitbereichseingang basiert auf einem Nennspannungsbereich von 340…576 V dauerhaft und kurzzeitig 300…620 V. Das Gerät arbeitet auch im Zweiphasenbetrieb und verträgt DC-Speisung mit 400…850 V und kurzzeitig 400…890 V. Alternativ kann man in der Schutzcharakeristik den »Fuse-Mode« oder den »Continuous Mode« wählen. Fax (089) 92 78-2 99 [email protected] ¤ Energiesparantriebe nach EFF1 Mit Energiesparantrieben von Getriebebau Nord, Bargteheide, lassen sich Betriebskosten um bis zu 40% senken. Sie reduzieren diesen Verbrauch durch höheren Materialaufwand, z.B. für größere Kupferwicklungen sowie besondere Blechsorten im Stator eines Drehstrommotors. Die Antriebe erfüllen die europäische EFF1-Norm. Die Getriebe arbeiten durch eine optide 9/2004 Werkstatt ¤ Datenlogger mit funkgestützter Messwerterfassung Synotech, Linnich, stellt eine Serie von Datenloggern mit integrierter Funkdatenübertragung von T&D vor, einem japanischen Hersteller von Datenloggern. Diese eignen sich zur Aufzeichnung von Temperatur, relativer Luftfeuchte, Spannung/Strom, Impulsen oder Ereignissen. Die verwendeten Frequenzen ermöglichen die lizenzfreie Nutzung in ganz Europa. Die Modelle der RTR-5-Serie bieten Schutzart IP67 bzw. IP64 und verfügen über ein LCDDisplay. Der Arbeitstemperaturbereich liegt zwischen - 40°C und +80°C. Die Logger haben Messbereiche von -60°C bis +155°C, 10% bis 95% r.F., 0…6,5 V, können Impulse zählen und Ereigniszeiten erfassen. Ein RTR-5Logger speichert bis zu 16000 Messwerte, bevor er sie zum mobilen Datensammler RTR57 überträgt. Fax (0 24 62) 99 19-79 www.synotech.de ¤ Testgerät für Steckdosen und FI-Schutzschalter Weidmüller, Paderborn, bietet die »SchukiTester« in drei Varianten an: Die Steckdosen- und FI-Tester dienen der schnellen Prüfung bei Wartung, Instandsetzung oder Inspektion von Einphasensteckdosen. Der Steckdosen- und FITester Schuki 1 ist ein direkt anzeigendes Prüfgerät für Steckdosen, Kabeltrommeln, Verbindungskabel und Geräteleitungen in 230V-Anlagen sowie alten Anlagen mit »klassischer Nullung«. Schuki 2 testet ebenfalls Steckdosen und FISchutzschalter. Alle lebensgefährlichen Steckdosenfehler zeigt das Prüfgerät durch unterschiedliche Leuchtkonfigurationen der Signallampen an. Schuki 3 überprüft ausschließlich Steckdosen auf richtige bzw. falsche Verdrahtung und zeigt das Ergebnis direkt an. Fax (0 52 52) 9 60-1 16 www.weidmueller.de – Kopieren Sie diese Seite – Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an – Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein – Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht mierte Verzahnungsgeometrie besonders verschleiß- und wartungsarm. Die Frequenzumrichter reduzieren den Energieumsatz auf ein notwendiges Minimum. Fax (04532) 4 01-253 [email protected] Name Firma Anschrift Tel. + Fax Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt 91 Produkte ¤ Handthermometer für den Ex-Bereich Mit dem »Thermopen TMTP 200Ex« hat SKF, Schweinfurt, sein Sortiment an Messinstrumenten erweitert. Das Fühler-Thermometer in eigensicherer Ausführung eignet sich speziell für explosionsgefährdete Bereiche. Es wurde nach der ATEX-Richtlinie geprüft und zugelassen. Es entspricht Gerätegruppe I, Kategorie Ml und Gerätegruppe II, Kategorie 1 nach EN 50014. Insgesamt erstreckt sich der Ein- satzbereich auf explosionsfähige Atmosphären, bestehend aus LuftGasgemischen, Dampf, Dunst oder Luft-Staubgemischen, welche dauerhaft oder über längere Zeiträume vorhanden sind (Zone 0 nach ATEX). Das Thermometer misst Temperaturen von -40 °C bis + 200 °C, die Temperaturanzeige ist zwischen °C und °F umschaltbar. Fax (0 97 21) 5 66 33 39 www.skf.com ¤ Etikettendrucker mit Bluetooth-Schnittstelle Der Minithermodrucker »Gebeflash« von Gebe, Germering, kann ab sofort auch als Etikettendrucker arbeiten. Normalerweise führt man Etikettenpapier gerade durch den Drucker, was sich bei kleineren Druckwerken durch die starke Umlenkung oft als problematisch erweist. Durch die extreme Biegung des Papiers lösen sich die Etiketten vom Trägermaterial und verkleben im Druck- werk. Der Gebeflash arbeitet mit einem neuen Etikettenmaterial, welches die Ablösung der Labels durch individuelle Perforation verhindert. Der integrierte Stromsparmodus ermöglicht eine lange Laufzeit. Der Drucker unterstützt sowohl kabellose, z. B. Bluetooth, als auch kabelgebundene Schnittstellen. Fax (0 89) 89 43 99-11 www.gebe.net ¤ Stift-Digitalmultimeter mit Beleuchtung ¤ Zangen mit ergonomisch geformten Griffen Der Werkzeugspezialist Emil Lux, Wermelskirchen, stattet das gesamte Sortiment der Profizangen mit neu entwickelten Griffen aus. Die bishe- rigen transparenten Einkomponentengriffhülsen weichen den weicheren und rutschsicheren Zweikomponentengriffen. Damit geben sie auch feuchten und öligen Händen sicheren Halt. Zudem gewährleisten weiche Rundungen der Griffhülle eine angenehmere Handhabung und eine Schonung der Handinnenflächen. Dazu tragen auch großflächigere Griffe bei, die den Druck besser in der Hand verteilen. Alle Profi-Zangen führen das Label »Made in Germany« und bestehen aus C45Stahl, der eine lange Lebensdauer garantiert. Sind Schneiden vorhanden, so sind diese zusätzlich induktiv gehärtet. Fax (02196) 76-4002 www.lux-werkzeuge.de – Kopieren Sie diese Seite – Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an – Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein – Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht Name Firma Anschrift Tel. + Fax Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt 92 Mit dem Multimeter »3246« von Hioki, welches ASM, Moosinning, vertriebt, kann man DC/AC-Spannung, Widerstand und Durchgang messen sowie Diodentests durchführen. Das Gerät bietet einen Überlastschutz bis 600 Veff (sin) oder 3 x 106 VHz. Das Multimeter hat mit Data Hold, Sparschaltung und Batteriezustandsanzeige zusätzliche Funktionen integriert. Eine Beleuchtung für den Prüfpunkt, eine Hintergrundbeleuchtung für das LCDDisplay, eine Schutzkappe für die Messspitze und eine Halterung für die zweite Messspitze runden die Merkmale ab. Das Gerät entspricht den Sicherheitsstandards EN 61010 Cat. III 600 V und EMC EN 61326. Fax (08123) 986-500 www.asm-sensor.de Hausgeräte ¤ Haushaltsstaubsauger mit Nasssaugfähigkeiten Die Bodenstaubsauger »Targa 1600 NT« von Glen Dimplex, Sonneberg, können ebenso gut Flüssigkeiten aufsaugen wie die normale Reinigung von Böden vornehmen. Die zentrale Komponente bildet dabei die Staub/Wasser-Box. Sie fasst bis zu 1,5 l Flüssigkeit und lässt sich einfach entnehmen und entleeren. Sie kann mit rund 1 l Wasser gefüllt die Funktion eines staubbindenden Wasserfilters übernehmen oder in trockenem Zustand den Schmutz in einer speziellen Staubkammer auffangen. Der Motor mit Bypass-System unterstützt mit 1600 W jeden Saugvorgang. Weiterhin gibt es ein Modell mit 2000 W und der bewährten Airbox-Ausstattung. Damit entfällt der Kauf von Papierfiltern. Fax (03675) 879-304 www.glendimplex.de de 9/2004 Firmenschriften ¤ Der neue Benning-Katalog Im neuen 48-seitigen Gesamtkatalog von Benning wird ausführlich über die Prüf-, Mess- und Sicherheitsgeräte informiert. Seit 1948 stellt Benning zweipolige Spannungsprüfer her. Die neue DuspolSpannungsprüfer-Generation bietet dem Fachmann eine hohe Produktsicherheit z. B. mit Vibrationsalarm, Messstel- lenbeleuchtung und der Schutzart IP64. Um die Entscheidung zu erleichtern, sind im Gesamtkatalog praktische Übersichtstabellen zu jeder Produktgruppe enthalten. Empfehlenswert sind auch die Praxistipps zu den Prüf- und Messgeräten. Fax (0 28 71) 93 -4 29 www.duspol.de ¤ Das Dimmer-Standardwerk Se Lightmanagement AG, Schweiz, bietet als Hersteller von Dimmern Vorschaltgeräte und Lichtsteuerungen an. Um die Kunden laufend über die neuesten Technologien und Produkte zu informieren, erscheint einmal jährlich das Dimmer-Standardwerk in Form eines Datenbuchs. Die jetzt verfügbare Ausgabe beinhaltet neu u.a. den derzeit wohl führenden Systemdimmer, SDK-U410, und ein Kleinsystem für die perfekte Lichtstimmung im Einzelraum (Gastronomie, Hotellerie, Shop und Wohnen). Fax (00 41 56) 4 01 49 86 www.se-ag.ch ¤ Das Programm von Severin Severin präsentiert in seinem aktuellen Katalog ein umfangreiches Elektrokleingeräteprogramm mit über 200 leistungsstarken Produkten. Das gewohnt breite Sortiment an Kaffeeautomaten wird durch den Zweitassen-Automaten »Cafe 2« abgerundet. Besonders vielfältig ist wieder das Angebot an elektrischen Barbecue-Grillgeräten. Dem zunehmenden Trend zum Essen in gemütlicher Runde bei Fondue, Raclette und Co. trägt Severin mit einem erweiterten Sortiment Rechnung. Auch bei den Küchengeräten finden sich zahlreiche Neuheiten. Fax (0 29 33) 98 24 80 www.severin.de ¤ Produkte rund um IT Das Tübinger Unternehmen Transtec stellt mit seinem Katalog 2004 sein umfangreiches Angebot zu Service, Systemen, Rechnern, Speicherlösungen, Monitoren, Peripherie und Zubehör vor. Außer den Produktbeschreibungen findet der Leser auch praktische Anwendungsbei- spiele von Systemlösungen für Vernetzungen, insbesondere für kleine Betriebe. Abgerundet wird dieser Katalog mit einem hervorragenden IT-Kompendium für Neueinsteiger sowie Kenner der Materie. Fax (0 70 71) 7 03 90 - 4 00 www.transtec.de ¤ Satelliten-Empfangsanlagen⁄-antennen Unter dem Motto »Zeit für kreative Lösungen« werden auf über 200 Seiten neben bewährten Produkten und Systemlösungen rund um die Satelliten-Empfangs- und Verteiltechnik auch zahlreiche Neuheiten zu aktuellen Themen wie digitaler terrestri- scher Empfang (DVBT), mobiler Satellitenempfang oder von Premiere zertifizierte Digital-Receiver vorgestellt. Der KathreinKatalog 2004 ist über die bekannten Kathrein-Vertriebszentren und -Niederlassungen erhältlich. Fax (0 80 31) 18 43 06 www.kathrein.de ¤ Der Lon-Katalog 2004 Der Lon-Katalog der Firma SVEA ist ein Hilfsmittel bei der Planung von Lon-Anlagen geworden. Er veranschaulicht Bauherren, Planern, Systemintegratoren und sonstigen Anwendern der LonTechnologie die Einsatzmög- lichkeiten von LonWorks in der Gebäudeautomation und erleichtert die Produktauswahl. Alle Inhalte des Lon-Katalogs 2004 sind ab April auch im Internet einzusehen. Fax (0 40) 27 85 66 -99 www.svea.de ¤ Die neuen Hager und Tehalit – Kopieren Sie diese Seite – Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an – Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein – Faxen Sie die Seite an die Faxnummer, welche bei dem gewünschten Produkt steht Name Firma Anschrift Tel. + Fax Bitte senden Sie mir die angekreuzten Firmenschriften zu. 94 Zur diesjährigen light + building erscheinen die Hager- und Tehalit-Hauptkataloge für 2004: Der aktuelle Hager-Hauptkatalog empfiehlt sich mit 684 Seiten und 6 400 Produkten als Standardwerk der Elektrobranche; der TehalitKatalog umfasst 512 Seiten mit insgesamt 6 700 Produkten. Neben zahlreichen Pro- dukten präsentieren beide Hersteller wieder viele Produktneuheiten für den Wohn- und Zweckbau. Praktisch: Die Neuheiten beider Marken sind jeweils in den ersten Kapiteln der Kataloge übersichtlich zusammengefasst. Fax (0 68 42) 945 56 66 www.hager.de de 9/2004 Te r m i n e Fortbildung und Seminare THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS VERANSTALTER ORT TERMIN HDT Otti München Regensburg 23.06. – 24.06.04 30.06. – 01.07.04 VDE Berlin 16.06.04 VDE Berlin 08.06.04 EIM BGFE VDE München Dresden Berlin 17.06. – 18.06.04 14.07. – 16.07.04 11.06.04 BGFE VDE Dresden Rostock 07.06. – 09.06.04 08.06.04 VDE Dresden 07.06. – 08.06.04 HDT BGFE München Dresden 29.06. – 29.06.04 23.06. – 25.06.04 Bartec Bad Mergentheim 28.06.04 bfe VDE Oldenburg Berlin 17.06.04 26.05. – 27.05.04 Kluxen bfe Hamburg Oldenburg 08.06.04 14.06. – 18.06.04 Yello IT Reichelsheim 14.06. – VDE Berlin 14.06.04 HDT Essen 22.06. – 23.06.04 AUTOMATISIERUNGSTECHNIK Elektromagnetische Kleinantriebe Ethernet in der Mess- und Automatisierungstechnik BETRIEBSFÜHRUNG Rechtssicherheit bei der Errichtung von Elektroanlagen ELEKTROINSTALLATION Die Strombelastbarkeit von Kabeln und Leitungen in elektrischen Anlagen E-Check – Gewerbe ET 15 – Prüfen medizinischer Geräte Messpraktikum – Prüfung ortsveränderlicher el. Betriebsmittel nach BGV A2/GUV 2.10 S 24 – Neue Softwareanwendung beim Prüfen Sicheres Betreiben elektrischer Anlagen (DIN VDE 0105-100: 2000-06 und BGV A2) Sichere Pflegebetten – Kontrolle durch den Betreiber ENERGIETECHNIK Batterietechnik ET 3 – Elektrische Prüfanlagen EXPLOSIONSSCHUTZ Bartec Safe.t Seminar: Explosionsschutz-Anlagenbau GEBÄUDETECHNIK Brennstoffzellen-Technologie Die strukturierte Gebäudeverkabelung – Installation und Messtechnik (Veranstaltung gemeinsam mit »de«) Networkconnection-Workshop Visualisierung gebäudetechnischer Anlagen INFORMATIONSTECHNIK Seminar-Bundle M1 / Kupfer-LWL-Verkabelungstechnik und Messtechniken 17.06.04 INSTANDHALTUNG Instandhaltung SF 6 – gasisolierter Schaltanlagen KLIMATECHNIK Klimatechnik in Krankenhäusern Hinweis: Weitere Termine befinden sich auf unserer Homepage www.online-de.de unter »Termine«. DIE VERANSTALTER Bartec Safe.t Seminare, Bad Mergentheim HDT, Haus der Technik e.V., Essen Tel: (07931)597-200, www.bartec.de Tel: (0201)1803-249, www.hdt-essen.de bfe, Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik e. V., Oldenburg Kluxen, Walter Kluxen GmbH Elektro Großhandlung Tel: (040)23701-0, www.kluxen.de Tel: (0441)34092-108, www.bfe.de Otti-Kolleg, Regensburg BGFE, Akademie für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik, Dresden Tel: (0941)29688-20, www.otti.de Tel: (0351)4572902, www.bgfe.de/pages/ausbild.htm Tel: (030)34800180, www.vde-verlag.de EIM, Elektroinnung München Yello IT, Yello Informationstechnik GmbH & Co. KG Tel: (089)551809-0, www.elektroinnung-muenchen.de Tel: (06035)208778, www.yello-net.de de 9/2004 VDE Tagungen und Seminare, Berlin 95 10/2004 Vo r s c h a u Gebäudetechnik Elektroinstallation Quelle: Lapp Kabel ADERKENNZEICHNUNGEN IN EUROPA – EN 60204-1 Die Harmonisierung der deutschen Normen erfordert ein Umdenken bezüglich der Kennzeichnung von Adern, insbesondere in der Schaltschrankverdrahtung. Der Beitrag liefert Hilfestellung. weitere themen: GEBÄUDEAUTOMATION MIT BUSTECHNIK Automatisierungstechnik Umfangreiche Nachberichte zur Messe light + building zeigen in konzentrierter Form die wesentlichen Neuheiten für die busgestützte Gebäudetechnik. Ein weiterer Beitrag befasst sich mit einem Applikationsbeispiel, in dem EIB und LON mit Hilfe einer übergeordneten Steuerung miteinander vernetzt wurden. Der Elektro- und Gebäudetechniker IMPRESSUM REDAKTION Lazarettstraße 4, 80636 München, Tel. (089) 12607-240, Fax (089) 12607-111 Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Chefredakteur, (verantw.), Tel. (089) 12607-248, E-Mail: [email protected] (Gebäudetechnik) Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Tel. (089) 12607-242, E-Mail: [email protected] (Betriebsführung, gig) Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong, Tel. (030) 467829-14, E-Mail: [email protected] (Praxisprobleme, Elektroinstallation) Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert, Tel. (089) 12607-244, E-Mail: [email protected] (Informationstechnik) Dipl.-Ing. Josef von Stackelberg, Tel. (089) 12607-256, E-Mail: [email protected] (Automatisierungstechnik, Neue Produkte) Sekretariat: Christa Roßmann, Tel. (089) 12607-240, E-Mail: [email protected] Ein Prozessinterface misst bis zu vier Drehzahlen und Drehmomente synchron und errechnet daraus die mechanischen Leistungen. Der zugehörige Analysator misst die korrespondierende elektrische Leistung und ermittelt den Wirkungsgrad unter dynamischen Verhältnissen. ANZEIGEN Lazarettstraße 4, 80636 München, Fax (089) 12607-310 Anzeigenleitung: Christine Keller (verantw.), Tel. (089) 12607-210, E-Mail: [email protected] Stellvertretung und Anzeigendisposition: Jutta Landes, Tel. (089) 12607-263, E-Mail: [email protected] Anzeigenverkauf: Sylvia Luplow, Tel. (089) 12607-299, E-Mail: [email protected] Rappresentanza in Italia: CoMedia di Garofalo Vittorio, Via Descalzi 3/15, I – 16043 Chiavari, Tel. (0039-0185) 323860, Fax (0039-0185) 3231040, Es gilt die Preisliste Nr. 29 vom 1.1.2004 VERTRIEB Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, Fax (06221) 489-443 Karen Dittrich, Tel. (06221) 489-603, E-Mail: [email protected] Susanne Kemptner, Tel. (06221) 489-384, E-Mail: [email protected] SONDERDRUCKE Brigitta Heilmer, Tel. (089) 12607-249, Fax (089) 12607-320, E-Mail: [email protected] ABONNEMENT-SERVICE UND ADRESSÄNDERUNG Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. 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(089) 12607-240, Fax -111, E-Mail: [email protected] Anzeigen: Tel. (089) 12607-263, Fax -310, E-Mail: [email protected] Internet: www.online-de.de Abonnementbestellung und Adressänderung: Telefon: (08191) 125-879, Fax -103, E-Mail: [email protected] Buchbestellung: Tel. (06221) 489-555, Fax -623, E-Mail: [email protected] Vorzugspreis für Studenten/Azubis/ Meisterschüler (nur gegen Nachweis) 35 €*; Preise jeweils inkl. MwSt. zzgl. 18,90 € Versandspesen, Auslandsund Mehrfachbezug auf Anfrage (*unverbindliche Preisempfehlung) Die Lieferung an ordentliche Mitglieder der Innungen erfolgt zum gesonderten Mitgliederbezugspreis oder im Rahmen des Mitgliedsbeitrags. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen genießen urheberrechtlichen Schutz. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Mit der Annahme des Manuskriptes und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das volle Verlagsrecht für alle Sprachen und Länder einschließlich des Rechtes zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen, zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträgern jeglicher Art an den Verlag über. Dies bezieht sich namentlich auf die Darstellung im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen, auf die Herstellung von Sonderdrucken, Vervielfältigungen sowie Mikroverfilmungen und gilt auch für die auszugsweise Wiedergabe und den Nachdruck von Abbildungen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dergleichen in dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und sie daher jedermann benutzen darf. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Mit Namen oder Zeichen des Verfassers gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Im Übrigen gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für Autorenbeiträge. PRODUKTION Layout: JournalMedia GmbH, Franz-Joseph-Straße 9, 80801 München, Tel. (089) 383773-0, Fax (089) 383773-22 Druckvorstufe: Sellier Druck GmbH, Angerstr. 54, 85354 Freising, Tel. (08161) 187-0, Fax (08161) 187-39 Druck: Echter Druck GmbH, Stauffenberg-/Delpstraße 15, 97084 Würzburg, Tel. (0931) 6671-0, Fax (0931) 6671-244 VERLAG Hüthig & Pflaum Verlag GmbH & Co. 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Schlechte Isolationswiderstände und dadurch bedingte Fehlerströme können an der Fehlerstelle eine Verlustleistung (P = I2 · R bzw. P = U2 / R) bewirken, die ihrerseits u. U. schon ab 30 W einen Brand verursacht. Grundsätzlich misst man den Isolationswiderstand in Anlagen mit Nennspannungen bis 500 V mit einem Messgerät, das bei einem Strom von 1 mA mindestens 500 V Gleichspannung liefert (Tabelle 5) – d. h., das Bestimmen des ohmschen Widerstandes der Isolation erfolgt mit Gleichspannung. Zu beachten bei Wiederholungsprüfungen Beim E-Check handelt es sich um eine Wiederholungsprüfung. Hierbei lassen sich die einzuhaltenden IsolationswiderstandsGrenzwerte DIN VDE 0105-100 (VDE 0105 Teil 100):200006 entnehmen (Tabelle 6). Nach dieser Norm ist der Isolationswiderstand zwischen jedem aktiven Leiter (Außen- und Neutralleiter) und Erde oder Dipl.-Ing. Reinhard Soboll arbeitet als Fachlehrer am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (bfe) in Oldenburg 9/2004 97 Elektroinstallation E-Check in einer Kfz-Werkstatt [3] 100 Die Münchner Elektroinnung als Lehrherr 101 Grundlagen Schutzleiter zu messen. Die Der Frequenzgang [ 2 ] Messung erfordert ein Auftrennen der Verbindungen zu 103 Elektroinstallation den Neutralleitern, da man Aus der Praxis: sonst zwischen Neutral- und Fehlerhafte ElektroSchutzleiter zu geringe Werte installationen [1] misst (wegen elektrisch leitender Verbindung von N- und PE-Leiter an zentraler Stelle im TN-System). Um den Messaufwand zu reduzieren und um Zerstörungen an elektrischen Betriebsmitteln zu vermeiden, darf man für die Messung • alle aktiven Leiter (L1, L2, L3 und N) eines Stromkreises miteinander verbinden und • direkt von den gebrückten Leitern gegen den Schutzleiter messen. Diese Verbindung verhindert, dass bei der Messung empfindliche Bauteile (in den angeschlossenen Geräten) durch die hohe Prüfspannung beschädigt werden. Im Vordergrund steht hier die Beurteilung der Schutzmaßnahme, also die Bewertung der Isolation gegen den Schutzleiter. Der Nachteil besteht darin, dass bei diesem Messverfahren schlechte Isolationswiderstände zwischen den aktiven Leitern nicht erkannt werden. Aus diesem Grund ist die genannte Erleichterung weder in feuergefährdeten Betriebsstätten noch in explosionsgefährdeten Bereichen erlaubt. Messung in spannungsfreiem Zustand Do., 14.00 Uhr. Weil sich Isolationswiderstandsmessungen ausschließlich im spannungsfreien Zustand der elektrischen Anlage durchführen lassen, bedeutet das für Elektromeister Klaus Kabel, wahrscheinlich nach Feierabend zu arbeiten. Er Fortsetzung aus »de« 8/2004 Riso bei der wiederkehrenden Prüfung Riso bei der Erstprüfung Netzspannung Schutz- und Funktionskleinspannung ≤ 500 V~ > 500 V~ Verbraucher Prüfspannung ≥ 250 V= Grenzwert ≥ 0,25 MΩ ≥ 500 V= ≥ 1 kV= ≥ 0,5 MΩ ≥ 1 MΩ Tabelle 5: Prüfspannungen und Grenzwerte nach DIN VDE 0100 Teil 610 de 9/2004 angeschlossen oder eingeschaltet nicht angeschlossen oder eingeschaltet trockene Räume nasse Räume und Anlagen im Freien 300 Ω/V 150 Ω/V 1 kΩ/V 500 Ω/V Tabelle 6: Isolationswiderstands-Grenzwerte in Abhängigkeit von der Nennspannung bei Wiederholungsprüfungen nach DIN VDE 0105 Teil 100 97 Gelernt ist gelernt G iG ELEKTROINSTALLATION Bild 9: Verteiler mit N-LeiterTrennklemmen Gerät 1 Werkstatt Gerät 2 F1 F2 Gerät 3 Gehäuseanschluss N PE F3 auch gleich die anderen erforderlichen Prüfungen (RCD-Prüfung etc.) durchführen. Q1 Hauptschalter N PE Werkstattverteiler Zuleitung Hauptverteiler –X1 L1 (Abgangsklemmleiste) L2 L3 N PE MΩ Ri Bild 7: Riso-Messung bei eingeschalteten Verbrauchern (Messung der Verbraucherinnenwiderstände -> Fehlmessung) einigt sich mit dem Kfz-Meister Werner Wrack darauf, dass er die Messungen in der Werkstatt und im Sozialbereich noch am gleichen Abend durchführt. Dann muss also die elektrische Anlage zu Prüfzwecken ausgeschaltet werden. Für den Bürobereich (Computer, Telefon etc.) vereinbaren beide den kommenden Sonntag. Dann möchte Klaus Kabel für den Bürobereich Messung am Hauptverteiler Do., 17.00 Uhr. Nach einer kurzen Besprechung gibt der KfzMeister Klaus Kabel den Werkstattschlüssel und weist ihn darauf hin, dass ihn der Elektromeister jederzeit über das Haustelefon erreichen kann. Klaus Kabel geht zum Hauptverteiler, um als Erstes die Zuleitung zum Werkstattverteiler zu überprüfen. Hierfür nimmt er die Schmelzsicherungen für den Werkstattverteilerabgang heraus und klemmt den Neutralleiter ab. Bei der ersten Messung (L1 gegen L2) zeigt das Messgerät 0,01 MΩ an. Eigentlich müsste der Widerstand gemäß Tabelle 6 mindestens 0,4 MΩ betragen. Zuerst denkt der Elektromeister an einen Kurzschluss, doch dann fällt ihm ein, dass er vergaß, im Werkstattverteiler den Hauptschalter zu betätigen. Außerdem sind alle Leitungsschutzschalter eingeschaltet. Bei der Messung L1 gegen L2 hat er also den Innenwiderstand der angeschlossenen Verbraucher gemessen (Bild 7). Er schaltet jetzt also im Werkstattverteiler alle Stromkreise aus und misst die Zuleitung erneut. Das Messgerät zeigt nun bei allen Messungen > 300 MΩ an (Bild 8). Damit ist die Zuleitung zum Werkstattverteiler in Ordnung. Der Elektromeister trägt den Wert in das Prüfprotokoll ein, schließt den Neutralleiter an, setzt die Schmelzsicherungen wieder ein und geht zum Werkstattverteiler. Messung am Werkstattverteiler Bild 8: Messergebnis bei den Messbereichsendwert übersteigenden Widerstandswerten: Das Messgerät gibt eine Spannung von mehr als 500 V auf den Messkreis und zeigt den hierbei ermittelten Wert an; die Anzeige < 25 V weist darauf hin, dass der bei der Messung auf die Messspannung aufgeladene Messkreis (Leitung) wieder auf einen ungefährlichen Wert entladen wurde 98 Auf Grund der guten Dokumentation und wegen den verwendeten N-Leiter-Trennklemmen (Bild 9) beim erst vor geraumer Zeit erneuerten Werkstattverteiler gestaltet sich die Prüfung für den Elektromeister relativ einfach. Zunächst schaltet er die Leitungsschutzschalter der 60, auf sechs Fehlerstromschutzschalter (RCD) aufgeteilten Stromkreise für die Messungen ab. Dann misst er – RCD-bezogen – alle Außenleiter der Drehstromkreise gegeneinander, alle Außenleiter einzeln gegen den PE und gegen den N (Bild 10) und alle zur RCD gehörenden Neutralleiter gegen PE, wobei er den jeweiligen Hauptneutralleiter abklemmt bzw. über die RCD abschaltet. Bei fast allen Verteilerabschnitten bzw. Stromkreisen zeigt das Messgerät > 300 MΩ an. Nur bei der Beleuchtung (FISchutzschalter 5) und der Außenanlage (FI-Schutzschalter 6) gibt es Abweichungen: FI-Schutzschalter 5, Stromkreis 1 (Drehstrom), Hallenbeleuchtung Klaus Kabel nimmt sich diesen Stromkreis gezielt vor und misst nochmals. Weil er die einzelnen Leuchten nicht abklemmen de 9/2004 Gelernt ist gelernt G iG ELEKTROINSTALLATION Verbraucher Messgerät MΩ N Klemmleiste PE ≈ Bild 12: Isolationsfehler durch nicht fachgerechten Elektroanschluss Verbindung für die Messung trennen LSSchalter kann, löst er die N-Leiter-Trennklemme für den Stromkreis und brückt die Außenleiter und den Neutralleiter (Bild 11). Die Leuchten werden dadurch bei der Messung kurzgeschlossen, um nicht den Innenwiderstand der Leuchten zu messen. Dann gibt er mit dem Messgerät die erforderliche Messspannung auf den Stromkreis: Ergebnis 20 MΩ. Der Elektromeister notiert den Messwert, schließt den Neutralleiter wieder an und entfernt die Brücke zwischen den Außenleitern und dem Neutralleiter. Da der Wert in Ordnung ist, schaltet er die RCD und den Leitungsschutzschalter für die Hallenbeleuchtung wieder ein. RCD L1 L2 L3 N PEN Bild 10: Messung des Isolationswiderstandes im Verteiler, hier zwischen L und N DrehstromLichtband Messgerät Fehlerstromschutzschalter 6, Stromkreis 4 (Wechselstrom), Gehwegbeleuchtung Auch diesen Stromkreis nimmt sich der Elektromeister gezielt vor und misst nochmals: Ergebnis 1 MΩ. Klaus Kabel notiert den Wert, schließt den Neutralleiter wieder an, entfernt die Brücke zwischen den Außenleitern und dem Neutralleiter, schaltet allerdings den Stromkreis nicht ein. Der gemessene Wert liegt zwar nach VDE im guten Bereich (Tabellen 5 und 6), jedoch bereitet ihm der Widerstandswert im Vergleich zu den anderen Messwerten etwas Sorgen. Er beschließt, Werner Wrack anzurufen und mit ihm gemeinsam den Stromkreis zu untersuchen. MΩ Drahtbrücken Klemmleiste ≈ LSSchalter N L1 L2 L3 Verbindung für die Messung trennen PE PEN Bild 11: Messung des Isolationswiderstandes gegen PE (Außenleiter und N gebrückt) de 9/2004 Bild 13: Überspannungsschutzmodul zum Einbau in Kabelkanäle 99 Gelernt ist gelernt G iG ELEKTROINSTALLATION Der Elektromeister fragt Werner Wrack, ob ihm bei der Gehwegbeleuchtung schon mal etwas aufgefallen sei. Daraufhin erklärt der Kfz-Meister, dass beim Einschalten der Gehwegbeleuchtung hin und wieder der Fehlerstromschutzschalter abschaltet. Im Laufe der Unterhaltung erwähnt der Kfz-Meister auch, dass einer seiner Mitarbeiter vor einiger Zeit eine Außenleuchte ersetzt hat. Daraufhin besichtigen beide die Leuchte, und der Elektromeister öffnet sie, damit er sich den Anschluss genauer betrachten kann. Ameisen, Wasser und ein nicht fachgerechter Elektroanschluss treten zu Tage (Bild 12). »Das muss repariert werden«, sagt Klaus Kabel, notiert sich das und verabschiedet sich vorerst bis zum Sonntag. Messung im Bürobereich So., 10.30 Uhr. Als der Elektromeister in Werner Wracks KfzWerkstatt wie verabredet eintrifft, sagt der Kfz-Meister zur Begrüßung: »Morgen. Auftrag ausgeführt – alle Server, PCs und so weiter sind abgeschaltet und sämtliche Stecker gezogen.« Klaus Kabel fängt mit seiner eigentlichen Arbeit an, nämlich der Isolationswiderstandsmessung der Festinstallation im Bü- ÜBERSCHREITEN DES MESSBEREICHS Bei der Erstprüfung nach DIN VDE 0100-610 (VDE 0100 Teil 610): 2004-04 müssen die in der Norm angegebenen Grenzwerte (Tabelle 5) mindestens erreicht werden. Betragen die Isolationswiderstände bei der Erstprüfung überall > 300 MΩ und wurde das Messgerät »Profitest 0100S II« der Fa. GMC verwendet (Bild 8), dann bedeutet die Anzeige > 300 MΩ bei diesem Messgerät, dass die Messwerte den möglichen Anzeigewert übersteigen. Damit sind die Isolationswiderstände in Ordnung. robereich. Hierbei stellt der Elektromeister keinen Fehler fest, d. h., alle Widerstandswerte übersteigen den Messbereichsendwert. Allerdings zeigt das Messgerät beim letzten Steckdosenstromkreis im Brüstungskanal 0,01 MΩ an. Er geht ins Büro, findet nach kurzem Suchen ein eingebautes Überspannungsschutzmodul (Bild 13), klemmt es ab und misst nochmals. Nun ist auch dieser Stromkreis in Ordnung. Klaus Kabel stellt beim Überspannungsschutzmodul wieder den ursprünglichen Zustand her und notiert die Messwerte. (Fortsetzung folgt) Die Münchner Elektroinnung als Lehrherr Christiane Decker »de« unterhielt sich mit Dipl.-Volksw. Horst G. Seischab, Geschäftsführer der Elektroinnung München, über ein interessantes Pilotprojekt zur Vermeidung und Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit. »de«: Was verbirgt sich hinter Ihrem Projekt? H. Seischab: Im Sommer letzten Jahres beschloss der Vorstand der Elektroinnung München, ab September 2003 zwanzig Jugendliche einzustellen, die keinen Ausbildungsvertrag als Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik bekommen haben. Die Elektroinnung selbst hat also 20 Lehrverträge abgeschlossen. Unsere Aktion, die in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt München durchgeführt und von der Handwerkskammer für München und Oberbayern unterstützt wird, stieß auf großes Interesse in der Öffentlichkeit. Sie könnte auch anderen Elektroinnungen als Vorbild dienen. »de«: Wie kann man sich die Lehre in einer Elektroinnung vorstellen? H. Seischab: Die Ausbildung der 20 Lehrlinge begann mit einer 6-monatigen praktischen Ausbildung in den Werkstätten der Elektroinnung München – inklusive regulärem Berufsschulunterricht und überbetrieblichen Schulungen. Dieses halbe Jahr ganz normale Lehre wird auf die 3,5-jährige Lehrzeit voll angerechnet. Dann folgte ein zweiwöchiges Praktikum in interessierten Elektrohandwerksbetrieben, dafür brauchten die Betriebe nichts zu bezahlen. Schließlich war unser Ansporn und Ziel zugleich, Elektrohandwerksbetriebe zu finden, die diese praxisnah ausgebildeten Jugendlichen ab Anfang April 2004 für die restliche Ausbildungszeit übernehmen. Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de« 100 Mit diesen 20 Lehrlingen schloss die Elektroinnung München Lehrverträge ab; rechts der Ausbilder Hans Petermüller »de«: Und das hat jetzt geklappt? H. Seischab: Ja, alle Jugendlichen fanden unverzüglich einen Ausbildungsbetrieb, auch weil die Betriebe im Praktikum gesehen haben, wie gut unsere Lehrlinge sind. Schließlich gaben wir unseren Jugendlichen während dieser Vollzeitausbildung sehr viel fundierte Fertigkeiten mit, um sie dann interessierten Mitgliedsbetrieben als vorbereitete Lehrlinge anzubieten und zu übergeben. »de«: Wie unterscheidet sich die Lehre bei Ihnen von einer bei einem Elektrohandwerksbetrieb? H. Seischab: Wenn Lehrlinge in einem normalen Ausbildungsbetrieb anfangen, dauert es mindestens bis Weihnachten, bis sie die betrieblichen Abläufe kennen. Fangen dagegen unsere Lehrlinge im neuen Ausbildungsbetrieb an, wissen sie, wie betriebliche Abläufe funktionieren, wie man sich im Betrieb zu verhalten hat und was das gängige Elektroinstallationsmaterial ist. Bei uns haben sie in diesem halben Jahr nicht nur relativ viel neue Technik gesehen, sondern auch eine Menge Theorie zu den Grundlagen der Elektrotechnik gelernt. »de«: Vielen Dank für das Gespräch. de 9/2004 Gelernt ist gelernt G iG GRUNDLAGEN Der Frequenzgang [ 2 ] Helmuth Biechl 0,1 1 10 100 1000 104 x –1 0 1 2 3 4 Exponenten von x Der zweite Teil des Beitrags »Der Frequenzgang« zeigt zunächst, wie man eine logarithmische Achse entwirft. Anschließend wird auf das frequenzabhängige Verhältnis zwischen Ausgangs- und Eingangsspannung eingegangen und die so genannte Spannungsüberhöhung erläutert, die eine große Bedeutung in der elektrischen Energieübertragung hat. Die Ausführungen schließen mit Betrachtungen zur Phasendrehung. Im ersten Teil des Beitrags untersuchten wir eine Schaltung (Bild 4) bzgl. der Eingangsimpedanz Z des komplexen Spannungsteilers, die wir auch graphisch darstellten. Die logarithmische Darstellung Um das Verhalten einer Größe über einen größeren Frequenzbereich aussagekräftig abzubilden – i. d. R. über mehrere Zehnerpotenzen (Dekaden) hinweg – wählt man häufig eine logarithmische Achsendarstellung. Das bedeutet, man bildet auf der Achse die Exponenten zur Basis 10 ab (Bild 5), also nicht die Werte selbst in linearer Form. Auf der Abszisse (x-Achse) trägt man die Werte der Größe x auf – hier 0,1 ... 104 – und darunter zur Verdeutlichung in linearem Maßstab die Exponenten zur Basis 10 (dekadischer Logarithmus, 10er-Logarithmus, Logarithmus zur Basis 10). Schließlich gilt: 10a = x ⇒ a = log 10 x (3) Man beachte: Bei der logarithmischen Darstellung gibt es im Ursprung des Achsenkreuzes niemals den Wert null. Möchte man eine Größe in logarithmischem Maßstab abbilden, so gibt es mehrere Möglichkeiten zur Darstellung: • computergestützt, z. B. mit Excel • mit so genanntem logarithmischem Papier aus dem Bürogeschäft • eigene Entwicklung der Skalierung Letzteres erläutern wir im Folgenden anhand eines Beispiels. Nehmen wir an, wir möchten eine Größe z zwischen den beiden Werten z = 0,03 und z = 2,5 · 104 logarithmisch darstellen. Als Erstes bilden wir gemäß Gl. (3) die Logarithmen dieser beiden Zahlenwerte: Prof. Dr.-Ing. Helmuth Biechl, Labor für Elektrische Antriebe und Mechatronik, Fachhochschule Kempten Fortsetzung aus »de« 8/2004 I1 U1 R L UR UL I2 = 0 C U2 Bild 4: Komplexer Spannungsteiler bestehend aus Widerstand R, Induktivität L und Kapazität C de 9/2004 Bild 5: Logarithmische Skalierung der Abszisse log 10 0, 03 = −1, 52 ( ) log 10 2, 5 ⋅ 104 = 4, 40 Diese beiden in Bild 6 rot dargestellten Werte bilden das Minimum (–1,52) bzw. Maximum (4,40) auf unserer linearen Skala, auf der wir diese Werte in beliebigem Maßstab linear eintragen. Wir wählten hier 2 cm pro Dekade. Über dieser Exponentenskala tragen wir dann die Werte selbst ein, d. h. z = 10a, also z. B. 0,1, 1, 10, 102. Sucht man nun die Position eines beliebigen Wertes z auf der x-Achse, so muss man lediglich den Logarithmus bilden und diesen dann auf der Exponentenachse suchen. Nehmen wir an, z = 15 ist gegeben, aber die Position auf der x-Achse unbekannt. Dann gilt: z = 15 ⇒ a = log 10 15 = 1, 18 1,18 befindet sich beim gewählten Maßstab bei: x =ˆ 1,18 Dekaden 2 cm =ˆ 1 Dekade ⇒ 2 cm ⋅ 1,18 Dekaden ⇒ x= 1 Dekade x = 2,36 cm (grün) Der Zahlenwert z = 15 steht exakt darüber. Möchte man nun umgekehrt bei einem bestimmten, nicht direkt bezifferten Punkt der Achse die Größe von z wissen, ermittelt man zuerst a auf der darunter liegenden linearen Skala und bildet dann z = 10a. Der blaue Wert liefert a = 3,33 und ergibt somit z = 103,33 = 2 138. Das Spannungsteilerverhältnis Wir wollen nun wieder zum Frequenzgang zurückkehren und uns mit dem Spannungsteilerverhältnis vu = U2/U1 beschäftigen. Das mathematische Ergebnis, das wir hier nicht herleiten können, lautet: U 1 vu = 2 = 2 U1 2 (4) 1 − ω 2 ⋅ L ⋅ C + (ω ⋅ R ⋅ C ) ( ) Wir wollen nun das Spannungsteilerverhältnis vu(f) mit Gl. (4) für R = 1 Ω, L = 1 mH und C = 10 µF berechnen, und zwar für unterschiedliche Frequenzen. Dafür fertigen wir eine so genannte Wertetabelle an (Tabelle) und stellen dann den Frequenzgang des Spannungsverhältnisses vu(f) graphisch dar (Bild 7). Bild 7 zeigt eine einfach-logarithmische Darstellung, d. h., die Ordinate (y-Achse) erhält im Gegensatz zur Abszisse (x-Achse) eine lineare Skala. Führen wir nun eine so genannte Kurvendiskussion durch: • Bei Frequenzen kleiner als ca. 500 Hz beträgt das Spannungsteilerverhältnis etwa 1, und zwar wegen der relativ großen Reaktanz der Querkapazität C bei kleinen Frequenzen. • Bei der Frequenz f = fR = 1 591,5 Hz, der Resonanzfrequenz, heben sich die Reaktanzen der Induktivität und der Kapazität 101 Gelernt ist gelernt G iG GRUNDLAGEN Maßstab: 2 cm pro Dekade 0,03 15 2 138 2,5 · 104 0,01 0,1 1 10 100 103 104 105 -2 -1 0 1 2 3 4 5 a = –1,52 a = 1,18 a = 3,33 a = 4,40 z a (Exponentenskala) Bild 6: Beispiel zum Entwurf einer logarithmischen Achse gegenseitig auf, so dass nur der Widerstand R den Strom I1 begrenzt. Bei kleinem R fließt somit ein großer Strom, der natürlich auch durch die Kapazität C fließt und dort eine Spannung UC gemäß UC = U2 = U1 1 ⋅ R ω ⋅C hervorruft. In unserem Beispiel ist die Ausgangsspannung U2 10-mal größer als die Eingangsspannung U1. Man bezeichnet diesen Effekt als Resonanzüberhöhung. Sie beträgt vu(fR) = 10. • Steigt die Frequenz über die Resonanzfrequenz, sinkt die Reaktanz XC des Kondensators, doch die Reaktanz XL der Induktivität nimmt zu, so dass die Ausgangsspannung U2 auch fällt und asymptotisch gegen null verläuft. Spannungsüberhöhung in der Praxis Eine Spannungsüberhöhung, d. h. ein Spannungsanstieg über die Speisespannung hinaus, tritt auch in bestimmten Betriebs- Bild 7: Spannungsteilerverhältnis vu = U2/U1 der Schaltung aus Bild 4 mit R = 1 Ω, L = 1 mH und C = 10-5 F Wertetabelle Frequenz f in Hz 10 100 1000 1591,5 2000 3000 10000 Spannungsteilerverhältnis vu 1,0 1,0 1,64 10,0 1,69 0,39 0,026 Das Spannungsteilerverhältnis einer Schaltung gemäß Bild 4 hängt von der Frequenz ab fällen bei der elektrischen Energieübertragung im Hoch- und Höchstspannungsnetz auf. Dazu kommt es immer dann, wenn die elektrische Last verhältnismäßig klein ist. Meist tritt das im Sommer ein, wenn sich viele energieintensive Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe – z. B. die Aluminiumherstellung – in Betriebsferien befinden, und außerdem noch in der Nacht von Sonntag auf Montag etwa zwischen 2.00 Uhr und 4.00 Uhr. In diesen Zeitabschnitten ist die Last sehr gering, und das Netz zeigt kapazitives Verhalten, d. h., die kapazitive Blindleistung übersteigt die induktive, was zu einem Spannungsanstieg führt. Die Generatorregelung sowie die Stufensteller der regelbaren Transformatoren sorgen dann in der Praxis allerdings für die nötige Reduzierung der Netzspannung. Jedoch reicht in manchen Netzen, z. B. in Bayern, diese Maßnahme nicht, und es sind an verschiedenen Knoten im Netz so genannte Kompensationsdrosselspulen hinzuzuschalten. Auch am Ende eines langen leerlaufenden Kabels, d. h. eines ohne Last betriebenen Kabels, kann die Spannung höher sein als an der Einspeisestelle. Im Einzelnen hängt dies von der Art und Länge des Kabels ab. Man nennt diesen Effekt auch Ferranti-Effekt. Die in diesem Beitrag beschriebenen Zusammenhänge, die sich übrigens auch über Zeigerdiagramme erklären lassen, haben in der Praxis große technische und wirtschaftliche Bedeutung. Die Phasendrehung Bei der Phasendrehung ∆ϕ handelt es sich um die Phasendifferenz zwischen Eingangs- und Ausgangsspannung: ω ⋅ R ⋅C ∆ϕ = −arctan (5) 1 − ω2 ⋅ L ⋅ C Bild 8: Frequenzabhängige Phasendrehung zwischen Ein- und Ausgangsspannung bei der Schaltung nach Bild 4 102 Setzt man in Gl. (5) verschiedene Werte für ω ein, ergibt sich der Frequenzgang von ∆ϕ(f) in Bild 8. (Ende des Beitrags) de 9/2004 Gelernt ist gelernt G iG ELEKTROINSTALLATION Aus der Praxis: Fehlerhafte Elektroinstallationen [ 1 ] Christiane Decker FOTOWETTBEWERB Unser Aufruf in »de« 5/2004, sich am Fotowettbewerb »Aufgepasst und mitgemacht« zum Finden von fehlerhaften Elektroinstallationen zu beteiligen, stieß auf große Resonanz bei unseren Lesern. Hier einige der eingereichten Fotos. Weitere Aufnahmen findet man unter www.online-de.de/exclusiv/fotos.html Mit dem Bild einer Verteileranlage aus einem Gärtnereibetrieb (Bild 1) beteiligt sich Georg Throm aus Heidelberg am Fotowettbewerb und berichtet dazu: »Dort wurde eine Pflanzma- Unter dem Motto »Aufgepasst und mitgemacht« läuft bei »de« ein Fotowettbewerb. Gesucht werden Fotos (Digitalfotos/Papierabzüge) von fehlerhaften Elektroinstallationen in Deutschland. Für Bilder, die veröffentlicht werden, erhält der Absender ein Fachbuch »Jahrbuch Elektrotechnik« bzw. »Wiederholungsprüfungen nach DIN VDE 0105«. Bitte vermerken Sie kurz und präzise den Fehler und teilen Sie uns auch Ihren Namen und Ihre Anschrift mit. Senden Sie die Fotos bitte an: Redaktion »de« Aufgepasst und mitgemacht Lazarettstraße 4 80636 München [email protected] Quelle: Christoph Martin Quelle: Georg Throm auch nicht immer ganz einfach ist. Der schlechte Kontakt führte mit der Zeit dazu, dass die Isolierung immer weiter abschmorte. Diese Wärmeentwicklung beschädigte auch die Reihenklemmen, was letztendlich zum Auslösen der Hauptsicherung führte.« Bild 1: Von Laien zweckentfremdeter Schutzleiter … Christoph Martin, Sachverständiger aus München, beteiligt sich mit einem Bild (Bild 3) aus seiner täglichen Prüfpraxis: »Ausnahmsweise ohne Kommentar, weil für jeden Fachmann verständlich«. Ein Elektrotechniker vom Unternehmen Elektro Vormann machte eine Entdeckung (Bild 4), die er wie folgt kommen- Quelle: Jürgen Vogt Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de« Bild 3: Hier wird das Freischalten für die Hausfrau gefährlich ... Quelle: Elektro Vormann schine geliefert und montiert. Leider wurde kein Fachmann für den Elektroanschluss vom Lieferanten beauftragt. Dieser führte die Anschlussarbeiten offensichtlich selbst durch.« Auch Jürgen Vogt aus Bad Vilbel reichte ein Foto einer laienhaften Elektroinstallation ein (Bild 2): »In der Verteilung klebte ein E-Check-Aufkleber, und nach dem Datum zu urteilen, wurde die Verteilung 1998 neu eingebaut und übergeben. Die vorhandenen Stegleitungen wurden jedoch weiterverwendet, aber nicht ordentlich abisoliert, was bei alten Leitungen Bild 2: U. a. durch schlechte Abisolierung beschädigte Reihenklemme de 9/2004 Bild 4: Schutzleiter, der durch blauen Schrumpfschlauch als Neutralleiter fungieren soll 103 Gelernt ist gelernt G iG ELEKTROINSTALLATION Quelle: Walter Krause tiert: »Wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, könnte ich es nicht glauben, dass noch solche »Installationen« abgeliefert werden.« Björn Wilshusen aus Bremervörde fand in einer Verteilung, die noch in einem Gastronomiebetrieb im Einsatz ist, zehn Mängel (Bild 5): »Schutzklasse wurde nicht eingehalten; fehlende Schraubkappen; Endkappen für Drehstromschiene nicht vorhanden; mehrere Adern unter einer Klemme; nicht gesicher- Quelle: Björn Wilshusen Bild 7: Außenbeleuchtung, nicht abgedeckt, alles offen, Verbindung mit Lüsterklemmen, noch in Betrieb Bild 5: Überholungsbedürftiger, gewerblicher Verteiler Quelle: Walter Krause te lose Adern; »fliegende« Verdrahtung mit Lüsterklemmen; unsaubere, wilde Verdrahtung; nach dem Abnehmen der Abdeckung müssen die Installationsgeräte trotzdem gekennzeichnet sein; Ausschalter sind nicht berührungssicher; nicht alle Adern sind auf bzw. über Klemmen geführt«. »In vielen Gegenden braucht man kaum Elektrohandwerker«, berichtete uns neulich ein Elektromeister, »hier machen Quelle: Ralph Klein Quelle: Walter Krause Bild 8: Außenbeleuchtung, nicht abgedeckt, alles offen , verrottete LS-Schalter, noch in Betrieb Bild 6: Fehlerhafte Mantelisolation mit Schnurschalter die Leute viel selber«. Da muss es wohl auch Walter Krause aus Fürstenwalde richtig gegraust haben, als er diese Fotos schoss (Bilder 6, 7 und 8). Mit dem Bild von einer Leitungsverlegung über einer Duschwanne »wie sie normal nicht sein sollte« (Bild 9), so Elektrotechnikmeister Ralph Klein aus Stuttgart, endet dieser erste Teil des Beitrags. Wir möchten Sie ausdrücklich nochmals ermuntern, uns weiterhin Bilder von fehlerhaften Elektroinstallationen zukommen zu lassen. 104 Bild 9: Wilde Leitungsverlegung über einer Duschwanne Sie dürfen auf jeden Fall jetzt schon auf »de« 11/2004 gespannt sein, wo weitere, der Redaktion »de« bereits vorliegende Mängelbilder veröffentlicht werden. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, haben auch verschiedene Schulungsstätten Interesse an den Fotos angemeldet. So soll es sein: Die Bilder mögen für das Thema Sicherheit sensibilisieren. (Fortsetzung folgt) de 9/2004