de 9/2004 1. Mai-Heft

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de 9/2004 1. Mai-Heft
1. Mai-Heft
Ausgabe
ZV
Hüthig & Pflaum Verlag
69018 Heidelberg
Postfach 10 28 69
ISSN 1617-1160
www.online-de.de
79. Jahrgang
6,– €
Der Elektro- und Gebäudetechniker
GEBÄUDETECHNIK
CAD als MarketingInstrument
ELEKTROINSTALLATION
Brandschutz für
Rettungswege und
Stromversorgung
9/2004
NEU
- LICH AUF DER
LIGHT+ BUILDING
INFORMATIONSTECHNIK
Marktübersicht
DVB-T-Empfänger
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Mensch-MaschineSchnittstellen
haben Zukunft
BETRIEBSFÜHRUNG
Steuern sparen und
Vermögen aufbauen
ORGAN DES
ZVEH
D 4785
PVSt, DPAG · Entgelt bezahlt
Editorial
Das halb volle Glas
K
ürzlich veröffentlichte das Manager Magazin eine Studie mit dem
Titel »Perspektive Mittelstand«,
die es in Zusammenarbeit mit dem
Energielieferanten Watt erstellt hatte.
Die Fragen gingen in die Richtung, wie
die befragten Unternehmen des Mittelstandes die allgemeine wirtschaftliche
Lage am Standort Deutschland sowie
die eigene Situation nun und zukünftig
einschätzen. Weiterhin war von Interesse, mit welchen Mitteln man die anstehenden Probleme lösen wollte.
Der Begriff des Mittelstandes umfasst grundsätzlich neben den kleinen
und mittleren Unternehmen, den freien
Berufen und höheren Beamten auch Angestellte und Facharbeiter. Ein Blättern
durch die Geschichte der deutschen
Wirtschaft bringt die Erkenntnis, dass
der Mittelstand – eben, weil er ein derart
breites gesellschaftliches Spektrum abdeckt – von jeher mit besonderen wirtschaftlichen Belastungen zurechtkommen musste und es daher das Ziel kluger
Wirtschaftspolitik war und sein sollte,
ihm mit entsprechenden Maßnahmen
entgegenzukommen, z.B. Steuervergünstigungen, billigen Darlehen oder anderen Förderungen.
Die Umfrage »Perspektive Mittelstand« beschränkt sich auf Unternehmen mit weniger als 500 Angestellten
und einem Jahresumsatz von mindestens
einer Mio. Euro.
Dass es in Deutschland nicht gut
aussieht und auch zukünftig nicht besser
werden wird, darin sind sich fast alle Befragten (97%) einig. Die eigene Situation
hingegen beurteilt dieser Mittelstand erheblich besser. Immerhin 39 % gehen
davon aus, dass sich für sie persönlich
de 9/2004
oder für ihr Unternehmen die Situation
in den nächsten Jahren verbessert.
Diese zweite Zahl lässt die gesamte
Bandbreite an Interpretationen zu, will
man der Frage auf den Grund gehen, ob
der Mittelstand in Deutschland noch eine Perspektive bieten könne, und ähnelt
der Diskussion, ob ein Glas noch halb
voll oder schon halb leer wäre.
Betrachtet man diesen Wert isoliert
für sich, so liegt er klar unter 50 % und
führt zu der Aussage, dass der deutsche
Mittelstand für die Zukunft überwiegend »schwarz« sieht.
In Relation zu der noch viel höher
liegenden düsteren Prognose für
Deutschland verkünden diese 39 % erfreulichen Optimismus. Auch der Ideenreichtum, mit welchen Mitteln sie den
Zustand verbessern könnte, präsentiert
die untersuchte Personengruppe durchaus findig und zukunftsorientiert. Dass
man »neue Geschäftsfelder« erschließen
wolle, heißt es da u. a., oder dass man
sich spezialisieren wolle und/oder die
Mitarbeiter qualifizieren. Aber auch
»Defensivstrategien« werden genannt,
z. B. erhöhten Druck auf zahlungsunwillige Kunden auszuüben, Einkaufspreise
zu senken usw.
In diese erfreuliche Erkenntnis, dass
der deutsche Mittelstand noch Perspektiven sieht und zuversichtlich in die Zukunft schaut, gilt es zu investieren.
Josef von Stackelberg
Redakteur
Das Wohlergehen
des deutschen
Mittelstandes hing
und hängt von
kluger Wirtschaftspolitik ab.
Josef von Stackelberg
3
de 9 / 2004
Inhalt
3
Das halb volle Glas
6
Brennpunkt Endkunde
6
Messen im Mai
7
Bayerischer Qualitätspreis 2004
7
Metallnotierungen
7
Veranstaltungen, Kongresse und Roadshows
8
Wettbewerb der Gebäudetechnik ausgeschrieben
Der Elektro- und Gebäudetechniker
79. JAHRGANG
Organ des Zentralverbandes der Deutschen
Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände
Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg,
Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland,
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen.
57
Digital Video Broadcasting – terrestrisch
(DVB-T) scheint bei den Verbrauchern gut
anzukommen. Viele nutzen DVB-T als
Zweitanschluss. Eine Marktübersicht stellt
eine Reihe digitaler, terrestrischer Empfangsgeräte vor.
10
Personalien
11
Blitzschutz am Baukran
11
Spartransformator zur Netzspannungsanpassung – Zusatzanfrage (2)
12
Einordnung des Begriffes »elektrotechnisch unterwiesene Person«
13
Ausbau einer Hauptverteilung mit Provisorium
14
Aufteilung in Schutzleiter und Neutralleiter
15
Putzbündiger Einbau von Unterputzdosen
16
Einspeisung eines Kraftfahrzeuges mit Eigenerzeugungsanlage
17
Montagehöhe von Verteilern
17
Austausch von Perilex-Steckvorrichtungen
18
Aderfarben bei Betriebsmitteln aus den USA für den
Einsatz in Deutschland
18
Korrosion durch Wechselstrom
20
32
In Gebäuden mit Flucht- und Rettungswegen müssen diese besonders im Brandfall
funktionsfähig bleiben. Auch die Funktion
sicherheitstechnischer Anlagen wie Brandmelde- und Rauch-Wärmeabzugsanlagen
(RWA) muss eine ausreichende Zeit gewährleistet sein. Dafür gibt es besondere
Installationskomponenten.
24
26
EIB-Einsatz in einer Schule
Die neue ETS3 – Testen, Starten, Profi werden (3)
Die Version »Professional«
29
Initiative »Intelligentes Wohnen« gestartet
31
Sicherheit von Spannungsprüfern
32
Vorbeugender baulicher Brandschutz
Innovative Konzepte für Rettungswege und die
Sicherheitsstromversorgung in Gebäuden
ANZEIGE TITELSEITE
Titelbild: Berker
CAD als Marketinginstrument
Saubere Pläne verhelfen Elektromeister zu lukrativen Aufträgen
34
36
Dialux mit neuer Version 3.1
Schnell und sauber installiert
Brüstungskanäle als Systembestandteil
4
de 9/2004
38
Der »Rechen« wird wieder genutzt
Mit speziellen Zimmerantennen empfängt man nun »überall«
41
Die Zimmerantenne feiert ein Revival
Empfang terrestrisch gesendeter digitaler Fernseh- und Radioprogramme (DVB-T)
43
Satellitengestützte Kabel-Kopfstellen
Boom von Kopfstellen: Immer mehr Wohnungsbauunternehmen
und kleine Netzbetreiber setzen auf Unabhängigkeit
57
Wer macht das Rennen?
Studie zur Umstellung des analogen Fernsehens zum digitalen und
Marktübersicht von terrestrischen digitalen Empfängern
68
Scharfe Bilder
Ersetzt das hoch auflösende Fernsehen den Guckkastenblick?
70
Analogsignale wandeln und überwachen
72
Steuerungslösungen mit Fernwirksystem
75
Miniaturisierung induktiver und photoelektrischer Sensoren
78
Mensch-Maschine-Schnittstellen steigern Umsatz
79
»de« testete den neuen VW Caddy
80
Schluss mit dem Blättern in Ordnern
82
Steuern sparen und Vermögen aufbauen (1)
Strategien für systematischen Vermögensaufbau und Altersvorsorge
84
Betriebsberatung (10)
85
Erläuterungen zu neuen Normen und Bestimmungen
88
Neue Produkte
94
Firmenschriften
95
Fortbildung und Seminare
96
Vorschau, Impressum
105
Inserentenverzeichnis
GELERNT IST GELERNT
Die Aus- und Weiterbildung gibt es ab Seite 97
de 9/2004
G
iG
5
Aktuell
Regionaltagungen 2004
Über 500 Teilnehmer – Eltkauf-/Eltpoint- und Planet-Gesellschafter, Großhandelsmitarbeiter und Gäste – besuchten in den vergangenen Wochen die Regionaltagungen
der beiden Marketingkooperationen. Allgemeine Themenschwerpunkte während der Informationstage waren der
Rück- und Ausblick auf die
Branche bzw. auf die beiden
Für eine Vielzahl von Werbeartikel und Drucksachen
gab es Sonderangebote bzw.
Rabatte zu den Regionaltagungen. Wichtig war an dieser
Stelle auch noch einmal der
Hinweis, dass sich die Zentrale ein einheitliches Erscheinungsbild 500,- € kosten lässt.
Die Voraussetzungen für Marketingunterstützungen
sind
auf den Euro-Scheinen zur Offensive 2004 nachzulesen.
Brennpunkt Endkunde
Immer geringer werdende
Bautätigkeit
und zunehmend schärfer werdender Kostendruck in der »Geiz-istgeil«-Gesellschaft sind
die Rahmenbedingungen, unter denen hochrangige Vertreter des
Zentralverbands des Elektrohandwerks (ZVEH) und der
Landesinnungsverbände des
Elektrohandwerks zwei Tage
Marken- und Logo-Änderung
Die Kaufel GmbH & Co. KG
präsentiert eine neue Marke
und ein neues Logo.
Kooperationen und »Das andere Konzept« von Wilfried
Ross.
Als Industriepartner nahmen die Firmen Thomson in
Deutschland und Legrand in
Österreich teil. Die »Wertgarantie« stellte als neuer
Dienstleister während der Veranstaltungen in Kassel und
Karlsruhe ihre Angebote zur
Garantieverlängerung vor.
heißt ab jetzt :
Der Spezialist für batteriegestützte Sicherheitsstromversorgung, der bisher unter dem
Namen Nife bekannt war, firmiert jetzt unter dem neuen
Markenzeichen. Kaufel ist ein
Unternehmen der amerikani-
schen Thomas & Betts Corporation.
Die deutsche Tochter, jetzt
mit der neuen Firmenmarke
Kaufel Stromversorgungssysteme, ist Hersteller und Vertreiber von Anlagen für die Sicherheitsbeleuchtung und Sicherheitsstromversorgung.
Die bisherige Marke Nife
hat das Unternehmen über
mehr als 75 Jahre begleitet.
Nickel-Ferrum stand für die
erste hochwertige, geschlossene Batterie mit Nickelanteil.
www.kaufel.de
lang mit ABB diskutierten.
Stotz Kontakt, Striebel & John und die ASJ
luden zu einer Gesprächsrunde mit dem
Thema »Heidelberger
Frühling – Brennpunkt
Endkunde« ein.
Nach der Begrüßung durch
Klaus-Peter Paffenholz, Vorstandsmitglied
der
ABB
Deutschland, wurde das Thema elektrische Gebäudeinstallation und deren Wahrnehmung, Bedeutung und Nutzen
durch den Häuslebauer von
Referenten eingehend beleuchtet. Weiterhin zeigten sie verschiedene Möglichkeiten und
Wege auf, wie der Nutzen moderner Elektroinstallation in
den Bereichen Gebäudesicherheit, Energieeinsparung und
auch Wohnkomfort dem
Hausbesitzer vermittelt werden kann. Kontroverse und
doch zielgerichtete Diskussionen ließen die Überschrift der
Veranstaltung »Heidelberger
Frühling« trotz der kalten
Außentemperaturen
wahr
werden.
MESSEN IM MAI
PCIM – Internationale Messe
und Konferenz für Leistungselektronik, Antriebstechnik
und Power Quality
Zum 25. Mal in Folge findet am
25.5. bis 27.5.2004 die PCIM,
internationale Konferenz und
Fachmesse, statt.
Aussteller zeigen auf der PCIM
Entwicklungen in den Bereichen
Leistungselektronik, intelligente
Antriebstechnik und Power Quality.
Die Veranstaltung profiliert
sich sowohl im Bereich der Fachmesse als auch ganz besonders innerhalb der Konferenz durch ihre
hohe fachliche Qualität und ihren
internationalen Charakter. Auch in
diesem Jahr werden alle Konferenzbeiträge Erstveröffentlichungen sein. Jeder Kongressteilnehmer hat die Möglichkeit, frei zwischen den einzelnen Sessions zu
wählen. Erweitert wurde das Spek-
6
trum der PCIM-Konferenz um das
Thema Energiemanagement.
www.mesago.de
Fachmesse für Kabel, Satellit
und Multimedia
Die Anga Cable 2004, die Fachmesse für Kabel, Satellit und Multimedia, findet vom 11. bis 13. Mai
2004 in Köln statt. Die Fachausstellung wird von dem Kongressprogramm Anga Cable Convention begleitet.
Die Anga Cable bleibt auch in
ihrem sechsten Veranstaltungsjahr klar auf Wachstumskurs: Auf
dem Kölner Messegelände werden über 190 Unternehmen aus
26 Ländern alle wichtigen Neuentwicklungen der Kabel- und Satellitenbranche präsentieren.
Auch die Erweiterung des Produktspektrums um die Bereiche
Satellit und Multimedia hat sich
bewährt. Neben den über 70
Herstellern von CATV-Equipment
werden sich knapp 60 SatKomponenten-Hersteller präsentieren.
Ort: Kölnmesse, Halle 13.1 und
Congress-Centrum Ost
Öffnungszeiten: Jeweils von
09.00 Uhr bis 19.00 Uhr, am letzen
Tag bis 18.00Uhr
Eintrittspreis: Tageskarte: 15,00 €
Veranstalter: ANGA Services
GmbH,
Tel (02 28)9621 89-0
www.angacable.de
Solarmesse Norddeutschlands
Begleitet wird die Soltec, die am
14. Mai 2004 vom niedersächsischen Umweltminister Sander eröffnet wird, von der ebenfalls
schon zum 9. Mal stattfindenden
Architekten- und Ingenieurtagung, für die erneut das Institut
für Solarenergieforschung (ISFH)
unter Beteiligung von Architek-
ten- und Ingenieurkammer sowie
den Verbänden VBI, BDB und BDA
verantwortlich zeichnet. Hameln
wird damit wieder mal norddeutscher Anziehungspunkt von über
Hundert Architekten und Ingenieuren.
Auf der Soltec wird aufgezeigt,
welche Alternativen es zur herkömmlichen Energieversorgung
gibt. Ob und wo sich der Einsatz
von Solarkollektoren, einer Wärmepumpe, einer Biomasseanlage
oder einem privaten Blockheizkraftwerk lohnt. Und natürlich alles im Zusammenhang mit modernsten Energieeinspartechniken beim Neubau und der Haussanierung.
Öffnungszeiten: 9.00 Uhr bis
18.00 Uhr
Eintrittspreis: 7,00 €
Informationen:
www.soltec-hameln.de
de 9/2004
Aktuell
Bayerischer Qualitätspreis 2004
Qualität im Handwerk
hat in Niederbayern einen neuen Namen:
Elektro Bachner. Das
Familienunternehmen
mit über 80 Jahren Familientradition und 250
Mitarbeitern erhielt den
Bayerischen Qualitätspreis als bestes Unternehmen in der Kategorie Unternehmensqua- Die Übergabe des Bayerischen Qualitätslität im Handwerk. In preises 2004
der Staatskanzlei in
»Qualität
setzt
sich
München, überreicht von
Herrn Dr. Otto Wiesheu, durch!« Mit diesen Worten
nahm die Familie Bachner, mit würdigte Bayerns WirtschaftsHans Bachner sen., Hans minister Dr. Otto Wiesheu die
Bachner jun., Sabine Bachner Leistungen der Preisträger des
und Gerhard Müller, Assistent diesjährigen Bayerischen Quader Geschäftsleitung, den Preis litätspreises. Mit dem Preis,
der seit 1993 jährlich verliehen
stolz entgegen.
Metallnotierungen
wird, soll die Qualität
und die damit verbundene Leistung eines
Unternehmens messbar
und nach außen sichtbar gemacht werden.
Bewertet wurden
die Kategorien Qualitätsstrategie, Integration der Mitarbeiter in
ein
Unternehmensqualitätskonzept,
Qualität in Produktion und Auftragsabwicklung. In den Bereichen
Strategie und Mitarbeiterintegration erreichte das Familienunternehmen die höchste
Punktezahl, was zu der besten Gesamtbewertung mit
80,7 % im Bereich des Handwerks führte.
Datum
Kupfer
(DEL-Notierungen)
22.03.2004
256,38 – 262,07
23.03.2004
250,22 – 255,93
24.03.2004
255,04 – 260,77
25.03.2004
254,65 – 260,44
26.03.2004
257,08 – 262,85
29.03.2004
261,39 – 267,19
30.03.2004
259,79 – 265,53
31.03.2004
256,44 – 262,18
01.04.2004
257,70 – 263,39
02.04.2004
257,75 – 263,45
05.04.2004
257,11 – 262,92
06.04.2004
252,40 – 258,20
07.04.2004
256,06 – 261,87
08.04.2004
251,28 – 257,06
13.04.2004
250,36 – 256,22
Blei in Kabeln 78,09 – 79,90
VERANSTALTUNGEN, KONGRESSE UND ROADSHOWS
LCN-Seminare der HeinrichHertz-Schule
Am 23. Juni 2004 führt die Heinrich-Hertz-Schule für den Bereich
Gebäudetechnik ein LCN-Basisseminar durch. Am 12. und 13. Mai
findet das zweitägige LCN-Aufbauseminar Teil I und am 7. und 8.
Juli das zweitägige Aufbauseminar Teil II statt.
Veranstalter: Gewerbliche Berufs-,
Berufsfach- und Fachschule in
Karlsruhe
Anmeldung:
Tel: (07 21) 133-48 48,
[email protected]. de
Informationen:
www.hhs.ka.bw.schule.de
Internationale Tagung zum
energieoptimierten Betrieb
Am 4.6.2004 findet in Bonn im
Hotel Hilton die »Internationale
Tagung zum energieoptimierten
Betrieb« statt. Die Tagung für
Unternehmen richtet sich an Geschäftsführer, Technische Leiter
und Energieverantwortliche. Auch
im internationalen Wettbewerb
rückt der Kostenfaktor Energie in
den Betrieben und Unternehmen
immer stärker in den Blickpunkt
ihrer
Rationalisierungsbemühungen.
Wegen begrenzter Kapazitäten
ist eine frühzeitige Anmeldung
notwendig. Interessenten melden
sich an per E-Mail unter:
de 9/2004
[email protected], per Fax unter
(02 02) 2 45 52-30 oder per Post
unter Energieagentur NRW, Herrn
Dipl.-Ing. Rainer van Loon, Kasinostr. 19–21, 42103 Wuppertal.
Die strukturierte Gebäudeverkabelung
»de« veranstaltet gemeinsam mit
VDE, Berlin, ein Seminar (26. bis 27.
Mai 2004) für technische Fachkräfte (Ingenieure, Techniker, Installateure und Meister) aus Industrie und Handwerk, die Erfahrungen in der Nachrichtenübertragungstechnik besitzen und sich
über die strukturierte Gebäudeverkabelung für die Informationstechnik näher informieren wollen.
In dem zweitägigen Seminar
werden die Grundlagen der
Nachrichtenübertragungstechnik
über Kupfer- und Glasfaserkabeln
systematisch dargestellt und
praktische Kenntnisse im Umgang
mit Komponenten der Gebäudeverkabelung (Kabel und Stecker
sowie Verteilersysteme) vermittelt. Am Beispiel verschiedener Stecker- und Installationssysteme werden wichtige Installationsmethoden und deren Normen und Vorschriften erläutert
und Unterschiede im Hinblick auf
Verarbeitung und Handhabung erklärt. Durch praktische Vorführungen und der Möglichkeit, selber Montagen an Übungsobjek-
ten durchzuführen, bekommen
die Teilnehmer das Gefühl und einen Überblick über die notwendigen Vorkehrungen und Bedingungen für eine Installation einer datentechnischen Gebäudeverkabelung. Abgerundet wird dieses
Seminar mit dem Einsatz von entsprechenden Mess- und Prüfgeräten für die Installation.
Veranstaltungsort ist das Tagungszentrum des VDE, Berlin,
Bismarckstr. 33
Anmeldung:
Tel/Fax: (0 30) 34 80 0180 oder
bei der Redaktion »de« unter Fax:
(0 89) 126 07-111
Informationen:
www.onlinede.de/fachinfo/termine
Kongress Gebäudetechnik mit
Zukunft
Die
LON-Nutzer-Organisation
e.V. (LNO) veranstaltet am 17./18.
Juni 2004 in Düsseldorf-Ratingen,
House of Sports, ihren 5. Kongress
»Gebäudetechnik mit Zukunft –
Ganzheitlich Planen und Betreiben«.
Die eineinhalbtägige Tagung
bietet praktische Informationen
und Hilfen für die Planung, über
den Nutzen und den wirtschaftlichen Einsatz der Netzwerktechnologie Lonworks in der Gebäudeautomation. Begleitend findet
eine Ausstellung statt. Allgemeine Themen wie »Was ist LON?«,
»Vergleich von Lonworks mit anderen Systemen«, »Informationsquellen über LON« sowie die Vorstellung von Referenzprojekten
durch Planer und Nutzer stehen
im Mittelpunkt. Workshops runden das Programm ab.
Die Teilnahmegebühr beträgt 215 €.
Informationen: LON Nutzer Organisation e.V. (LNO), Aachen,
www.lno.de
Tag der industriellen Bildverarbeitung in Leipzig
Die GBS Fachschule für Technik
und Wirtschaft führt in ihrem
Kompetenzzentrum für Automatisierungstechnik gemeinsam mit
Matsushita
Electric
Works
Deutschland GmbH am 18. Juni einen »Tag der industriellen Bildverarbeitung« durch. Die industrielle
Bildverarbeitung ist ein wesentlicher Baustein der automatisierten Mess- und Prüftechnik, der
Qualitätssicherung und der Fertigungsüberwachung
geworden.
Auf der Veranstaltung in Leipzig
soll die industrielle Bildverarbeitung (Machine Vision) als komplexes Zusammenspiel verschiedener
Techniken, wie Beleuchtung, Optik, Elektronik, Sensorik, Automatisierung und Datenverarbeitung
vorgestellt werden.
Informationen: Frau Ute Lenz,
Tel (0 80 24) 6 48-0,
www.matsushita.de
7
Aktuell
Wie steht es um die Zukunft deutscher Ingenieure?
Im VDE-Zukunftsforum »Ingenieurarbeit 2010« in der
Berliner Akademie der Wissenschaften diskutierten Vertreter aus Politik, Wirtschaft
und Wissenschaft Fragen, die
aus den gegenwärtigen Entwicklungen resultieren. Die
Tagung legte den Schwerpunkt auf die EU-Osterweiterung, Elite-Ausbildung, Ingenieurbedarf und Entwicklung neuer Studienprofile .
Ingenieurwesen im
Umbruch
In Deutschland hängt etwa
die Hälfte der Industrieproduktion und über 80 %
des Exports von der Elektround Informationstechnik ab.
Ingenieurarbeit in diesem Bereich ist Motor der Entwicklung. Neue Herausforderungen ergeben sich durch
die Auswirkungen der EUErweiterung insbesondere für
deutsche Ingenieure. In den
zukunftsorientierten Technologien Elektro- und Informationstechnik entsteht durch
die EU-Ost-Erweiterung Unsicherheit über Standortverlagerungen und neue Arbeitsformen. Der Arbeitsmarkt ist in diesem Bereich in
Deutschland geprägt von einem Fachkräftemangel bei
gleichzeitiger Frühverrentung
von Ingenieuren.
Bachelor und Master –
die künftigen Ingenieure?
Zusätzlich strebt die Bildungspolitik unter dem Stichwort Bologna-Prozess einen
europäischen
Hochschulraum bis zum Jahr 2010 an,
in dem die gestuften Abschlüsse Bachelor und Master
etabliert sein werden. Deutsche Fachhochschulen haben
schon in großem Umfang dieses Studienmodell übernommen, während die Universitäten sich noch dagegen sträuben oder zögern.
Es zeichnet sich ab, dass
Fachhochschulen die Bachelorausbildung und Universitäten die Masterausbildung
als ihr Hauptbetätigungsfeld
sehen werden.
Hochschulsituation im
Argen
In den Diskussionen wiesen
Vertreter von Hochschulen
und Universitäten auf die z. T.
schlimme Situation ihrer Bildungseinrichtungen hinsichtlich mangelnder finanzieller
und personeller Ausstattung
hin. Die Länder kürzen die
Mittel für Hochschulförde-
Ein dicker Fisch geht ins Netz
Der Image- und Hygieneprofi
HTS geht mit seinen beiden
Marken, Boco und CWS, im
April integriert
ins Netz. Mit
wenigen Klicks
und
einfacher
Navigation gelangen die Nutzer schnell zur
gewünschten Information: über
die HTS Gruppe,
www.hts.com,
über Mietberufskleidung von Boco, www.bo
co.com, oder über die zuverlässige Waschraumhygiene
8
von CWS, www.cws.com.
Das neue Portal zeigt alle drei
Marken in einheitlichem De-
sign, dialogorientierter Struktur und gezielter Nutzerfreundlichkeit.
rung, was den einzelnen
Standorten mittel- und langfristig schadet. Veranstalter
der Tagung waren der VDE
gemeinsam mit der Alcatel
SEL und der Friedrich-EbertStiftung.
Weiter Informationen unter www.vde.de/Allgemein/
Themen/StudiumBeruf
Eine Nasenlänge voraus
Das Beratungs- und Informationssystem im Handwerk
(BIS) ist ein Jahr online.
BIS hat den Praxis-Check
durch die Betriebe und Unternehmensberater im Handwerk erfolgreich bestanden.
Ein Jahr nach dem Start des
Beratungs- und Informationssystems, kurz BIS, steigen die Nutzerzahlen weiter
kontinuierlich an, auf über
20 000 Zugriffe im 4. Quartal 2003. Rückmeldungen
der Betriebe bestätigen Praxisrelevanz und Zielgenauigkeit des Systems.
Über den Betriebs-Check
hinaus enthält das BIS noch
weitere wichtige Managementhilfen für die Unternehmensführung. Der virtuelle
Marktplatz bietet Börsen für
Gebrauchtmaschinen,
Gewerberäume und Kooperationspartner. Es können kos-
tenfrei Angebote eingestellt
und Angebote gesucht werden. Mit dem Anbieter kann
direkt Kontakt aufgenommen werden. Der hier ebenfalls zugängliche Zulieferund Dienstleistungskatalog
informiert Einkäufer aus Industrie und Handel über
Leistungsprofile handwerklicher Zulieferer und Serviceanbieter.
Weitere spezielle Datenbanken stehen zur Verfügung
zu Themen wie Betriebsentwicklung im Handwerk, Betriebsvergleichsdaten, Marktdaten etc. Udo Kaethner, ECommerce-Berater der Handwerkskammer
LüneburgStade: »Aktive Nutzer des
umfassenden BIS-Angebots
sind ihren Mitbewerbern immer eine Nasenlänge voraus.«
www.bis-handwerk.de
Wettbewerb der Gebäudetechnik ausgeschrieben
Novar, der Komplettanbieter
für Gebäudetechnik, schreibt
vom 1. April bis zum 30. Juni
2004 »innovartio - den Wettbewerb für Gebäudesicherheit und -komfort« einen mit
10 000 € dotieren bundesweiten Innovationspreis, aus.
Interessierte finden die kompletten Ausschreibungsunterlagen unter der Homepage
www.innovartio.de
Der Wettbewerb richtet
sich an Studierende an den
Hochschulen, die sich mit der
Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren aus dem
gesamten Bereich der Gebäudetechnik beschäftigen. Damit unterstreicht Novar, An-
bieter von Brand- und Einbruchschutz sowie Lichtrufsystemen, seine Rolle als
Wegweiser für innovative Ideen am Markt.
Als Schirmherrin für innovartio konnte Hannelore
Kraft, Ministerin für Wissenschaft und Forschung des
Landes Nordrhein-Westfalen,
gewonnen werden. Der Wettbewerb wird in Kooperation
mit den VDI-Nachrichten im
Jahr der Technik durchgeführt. Das Jahr der Technik
ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung. Im Oktober wird
die fachspezifische Jury die
Sieger küren.
de 9/2004
Aktuell
Personalien
BERICHTIGUNG
Franz Striebel verstorben
Ein erfolgreicher Unternehmer und Mann großer Ideen
ist tot: Franz Striebel ist in der
Nacht zum 12. März verstorben. Der Gründer und langjährige Seniorchef von Striebel & John, Elektro-Verteilersysteme, wurde unter großer
Anteilnahme in seiner Heimatstadt Obersasbach zu
Grabe getragen.
Udo Aull
Vice President der Danaher Industrial Controls Group Europe ernannt, einer europäischen
Gruppierung ähnlich gelagerter Firmen des US-Konzerns
Danaher. Udo Aull ist seit über
20 Jahren in der Elektronikindustrie und Automationstechnik zu Hause.
www.hengstler.de
Franz Striebel
Franz Striebel war ein erfolgreicher und beliebter Unternehmer, der mit seinen innovativen Ideen die ElektroVerteilersystem-Technik weiterentwickelte.
Verstorben:
Hartmut Nienstedt
Ganz unerwartet ist der langjährige Vertriebsleiter Philips
Licht, Hartmut Nienstedt, am
Montag, den 5. April, im Alter von nur 59 Jahren verstorben. Erst mit dem Jahreswechsel war Hartmut Nienstedt nach 42 Berufsjahren
bei Philips in den wohlverdienten Ruhestand getreten.
Fast 32 Jahre war er davon
im Vertrieb beschäftigt.
Über 15 Jahre war Nienstedt für den Vertrieb im Philips
Unternehmensbereich
(UB) Licht verantwortlich.
Neuer Geschäftsführer
bei Hengstler
Zum 01. Februar 2004 wurde
Udo Aull zum neuen Geschäftsführer der Hengstler
GmbH in Aldingen sowie zum
10
Neuer Vorstand für
Inga e.V.
Die Mitgliederversammlung
des Innovationsnetzwerks Gebäudeautomation e.V., kurz
INGA, hat auf der Jahresmitgliederversammlung am 19.
März in Kaiserslautern einen
neuen Vorstand gewählt.
Zum 1. Vorsitzenden wurde
Dieter Michel, Inhaber des Ingenieurbüros D. Michel Engineering in Kaiserslautern,
wiedergewählt. Er wird in der
Vorstandsarbeit unterstützt
von Herrn Stefan Gerhard,
Institut für Zukunfts-EnergieSysteme (IZES) in Saarbrücken, der als 2. Vorsitzender
neu in den Vorstand gewählt
wurde, sowie den Herren
Manfred Frenger, WaltherWerke, Eisenberg, und Thilo
Knauber, Knauber Haustechnik, Göllheim, die als Beisitzer bereits dem alten Vorstand angehörten. Zusammen
mit Frau Wilhelmina Katzschmann, Ingenieurbüro Katzschmann, Mannheim, übernimmt Herr Hans Kalthoff,
Walther-Werke, Eisenberg,
der dem Vorstand bisher als
zweiter Vorsitzender angehörte, nun die Aufgabe der
Kassenprüfung.
CCTV-Überwachung in Kreditinstituten
Bei dem Beitrag in »de« 6/2004,
S. 24 steht in dem kleinen Lexikon bedauerlicherweise eine falsche Erläuterung. Die VBG wird
dort fälschlicherweise als »Verband der Berufsgenossenschaften« bezeichnet.
Korrekt ist die Erläuterung
»VBG = Verwaltungs-Berufsgenossenschaft«.
Der HVBG (www.hvbg.de) ist
der Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften.
Die VBG (Verwaltungs-Berufsgenossenschaft) ist die größte
der 35 Berufsgenossenschaften
in Deutschland und versichert
über 500 000 Unternehmen mit
rund 7 Mio. Versicherten in
Dienstleistungsunternehmen aus
über hundert Branchen, wie
z.B. Banken und Versicherungen,
Verwaltungen, Zeitarbeitsunternehmen, freie Berufe, Unternehmen der IT-Branche sowie
Sportvereine. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite www.vbg.de
Komplettsystem für
Gebäudemanagement
»4Control Building«,
das webbasierte
Gebäudemanagementsystem von
Softing,
Haar, läuft
nach Herstellerangaben mittlerweile in mehr als 30 Projekten
– vom kleinen Hotel über große Verwaltungsbauten bis zum
großflächig verteilten Liegenschaftsmanagement.
Einsatzgebiete finden sich
in der Gebäudeautomation
und -leittechnik, der Sicherheits- und der MSR-Technik
(Heizung, Lüftung und Klima) sowie der Zutrittskontrolle, Videosteuerung und Medientechnik wieder.
Die offene und
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de 9/2004
Praxisprobleme
Blitzschutz am Baukran
DIN V 0185-3 (VDE V 0185 Teil 3):2002-11
FRAGESTELLUNG
Vor kurzem schlug bei einem Gewitter
ein Blitz in einen Baukran ein, es gab
Verletzte. Laut Maschinenrichtlinie müssen Blitzschlag-gefährdete Maschinen
und Anlagen geerdet werden. Es gibt
aber auch Elektriker, die meinen, dass es
ausreicht, wenn der Baukran über den
Baustellenverteiler mit einem FI-Schalter geschützt ist.
Wie lautet die richtige Ausführung?
M. W., Baden-Württemberg
ANTWORT
Eine
Fehlerstrom-Schutzeinrichtung
(RCD) – früher als FI-Schalter be-
zeichnet – reicht als Schutzmaßnahme
nicht aus.
Vornorm liefert Details
Da es sich in dem beschriebenen Fall um
einen Blitzschlag handelt, müssen Sie
sowohl die gesamte Elektroinstallation
als auch die Blitz- und Überspannungsschutzmaßnahmen überprüfen.
Die richtigen Blitzschutzmaßnahmen
beschreibt die Vornorm DIN V 0185-3
(VDE V 0185 Teil 3):2002-11; Blitzschutz Teil 3: Schutz von baulichen Anlagen und Personen; Hauptabschnitt 2,
Blitzschutz für besondere bauliche Anlagen, Abschnitt 12.1 Turmkrane auf Baustellen.
Jede Schiene der Gleise muss an beiden Enden und bei Schienenlängen über
20 m alle 20 m geerdet werden. Wenn es
sich um Bauten mit Stahlbewehrung in
den Fundamenten handelt, so ist zwischen der Bewehrung und einer Schiene
eine Verbindungsleitung zu installieren.
Alle Einrichtungen im Umkreis von 20 m,
z.B. Apparate, Maschinen, metallene
Rohrleitungen usw., müssen ebenfalls mit
den Schienen verbunden werden.
Zu guter Letzt müssen Sie den
Netzanschluss der elektrischen Einrichtungen zusätzlich in den Blitzschutzpotenzialausgleich mittels eines Blitzstromableiters einbeziehen.
V. Kopecky
Spartransformator zur Netzspannungsanpassung – Zusatzanfrage (2)
Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100), DIN EN 61558-2-13 (VDE 0570 Teil 2-13)
FRAGESTELLUNG
(Zusatzanfrage zu den Beiträgen
»Spartransformator zur Netzspannungsanpassung« in »de« 8/2002,
S. 13, und »de« 12/2003, S. 18)
Für mich bleibt immer noch folgender
Sachverhalt offen:
Der Sternpunkt wird in der Regel
nicht aus dem Trafo herausgeführt und
lässt sich dann natürlich auch nicht
erden. Nach Aussage unserer Kunden
enthalten
außereuropäische
Netze
häufig keinen Neutralleiter.
Muss eine Anlage von 400 V, die an
einem Netz von 600 V über einen
Spartransformator betrieben wird, in
ihren Komponenten und Prüfspannungen der höheren Spannung entsprechen?
H. H., Baden-Württemberg
ANTWORT
Zur Bemessungsisolationsspannung
In den relevanten Normen (Normen der
Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) und
de 9/2004
DIN EN 61558-2-13 (VDE 0570 Teil 213) gibt es keine entsprechenden Festlegungen bezüglich der Bemessungsisolationsspannung von Betriebs-/Verbrauchsmitteln, die an einem Spartransformator angeschlossen sind.
Sie können daher davon ausgehen,
dass ohne entsprechende Forderungen in
den Normen die Standardsituation gilt,
d.h. die Betriebsmittel dürfen für die
jeweilige Ausgangsspannung bemessen
werden. Die Normen legen nicht das
fest, was unnötig ist, sondern nur das,
was unbedingt erforderlich ist.
Auch bei einem Spartransformator
kann in der Regel bei einem Fehler keine
höhere Ausgangsspannung (in Höhe der
primärseitigen Spannung) auftreten.
Würde durch einen – eher unwahrscheinlichen – Fehler die Ausgangsspannung
auf die Höhe der Eingangsspannung angehoben, käme es eher zu einer thermischen Zerstörung der angeschlossenen
Betriebsmittel/Verbrauchsmittel, statt zu
einem Schaden an der Isolierung aufgrund der höheren Spannung.
So wird z. B. in Glühlampen der höhere Strom die Lampe zerstören. Bei
Motoren würde ein richtig eingestellter
Schutz bei Überlast auslösen, bevor es zu
einer Zerstörung kommt.
Fazit
Somit müssen Sie für die angeschlossenen Betriebsmittel weder eine höhere Bemessungsisolationsspannung
berücksichtigen, noch bei der Prüfung eine höhere Prüfspannung anlegen.
Übrigens ist z. B. für Schaltanlagen
nach DIN EN 6049-1 (VDE 0660 Teil
500) die Prüfspannung für Bemessungsisolationsspannungen (Leiter – Leiter)
zwischen 300 V und 690 V gleich (Typprüfung 2,5 kV, Stückprüfung 85 % von
2,5 kV = 2125 V). Dies gilt auch für die
meisten Schaltgeräte.
Somit wären diesbezüglich sowieso
keine anderen Maßnahmen erforderlich.
Zur Sternpunktbehandlung
Bezüglich der Behandlung des Sternpunkts an Drehstromspartransformatoren muss ich der Aussage in »de«
12/2003 widersprechen. Der Sternpunkt
darf – sofern überhaupt zugänglich – in
11
Praxisprobleme
den meisten Fällen nicht geerdet werden.
Eine Erdung wäre nach DIN VDE 0100410 (VDE 0100 Teil 410) überhaupt nur
in einem TN-C-System zulässig, d.h.
wenn der Sternpunkt mit dem PEN-Leiter des Netzes verbunden wäre. Ist der
Sternpunkt des Transformators mit dem
Neutralleiter verbunden, wäre eine Verbindung mit Erde/Schutzleiter verboten.
Im IT- und TT-System wäre eine Erdung
unzulässig.
Für den Schutz durch automatische
Abschaltung der Stromversorgung ist
eine solche Erdung des Sternpunkts keinesfalls erforderlich, da keine galvani-
sche Trennung zum speisenden Netz besteht. Somit bestimmt das speisende
Netz das System nach Art der Erdverbindung. Der Schutz durch automatische Abschaltung der Stromversorgung
wird also durch das speisende System
bestimmt.
Lediglich die kleinere Spannung auf
der Sekundärseite muss bei Fehlern
auf der Sekundärseite berücksichtigt
werden. Bei kleinerer Spannung kann
auch nur ein kleinerer Kurzschlussstrom
fließen.
Richtig dagegen ist, dass für die Abschaltbedingung beim Schutz durch auto-
matische Abschaltung der Stromversorgung ggf. die höhere Impedanz berücksichtigt werden muss. Diese kann sich
durch den Spartransformator ergeben.
In den meisten Fällen dürfte es sich
aber auf der Primärseite – zumindest bei
Spannungen größer 480 V – um ein ungeerdetes System (IT-System) handeln,
bei dem eine Erdung sowieso nicht zulässig wäre. Ggf. muss aber auch hierfür
die höhere Impedanz für die Abschaltung eines Doppelfehlers (Doppelkörperschluss) an angeschlossenen Betriebsmitteln berücksichtigt werden.
W. Hörmann
Einordnung des Begriffs »elektrotechnisch
unterwiesene Person«
FRAGESTELLUNG
Bei einer Diskussion über die »elektrotechnisch unterwiesene Person« im Lehrerkollegium des Bereichs Elektrotechnik kamen folgende Fragen auf:
1) Wie ist die elektrotechnisch unterwiesene Person laut VDE und BGV definiert?
2) Wenn ein Auszubildender im Elektroberuf ausgebildet wird, ab welchem
Lehrjahr gilt dieser als elektrotechnisch
unterwiesene Person?
3) Was darf diese Person auf Montage ausführen, was ist unter der Aufsicht einer Elektrofachkraft für sie
durchführbar und was ist für diese Person im Allgemeinen verboten?
4) Wer darf diese Person in den erforderlichen Bereichen zur elektrotechnisch
unterwiesene Person unterrichten?
Gilt eine Nachweispflicht für die Unterweisung gegenüber der Berufsgenossenschaft? Wer darf – wenn erforderlich
– einen Nachweis oder ein Zertifikat
ausstellen?
J. S., Hessen
ANTWORT
Zu Frage 1
In den elektrotechnischen Regeln (z. B.
VDE 0105 Teil 100) wird in Übereinstimmung mit VDE 1000 Teil 10 »Anforderungen an die im Bereich der Elektrotechnik tätigen Personen« übereinstimmend festgelegt: »Elektrotechnisch
unterwiesene Person ist, wer durch eine
12
Elektrofachkraft über die ihr übertragenen Aufgaben und die möglichen
Gefahren bei unsachgemäßen Verhalten
unterrichtet und erforderlichenfalls angelernt sowie über die notwendigen
Schutzeinrichtungen und Schutzmaßnahmen belehrt wurde.«
Unter Berücksichtigung des möglichen elektrotechnischen Gefährdungspotentials folgt, dass die o.g. Voraussetzungen immer aufgaben- und tätigkeitsbezogen umgesetzt werden müssen. Sie
beziehen sich selbstverständlich nur auf
einen begrenzten Bereich/Arbeitsumfang
beziehen. D.h., der Umfang einer elektrotechnischen Unterweisung hängt immer ab vom jeweils vorgesehenen Arbeitsumfang. Die geplante auszuführende Tätigkeit bestimmt dabei also den
Umfang. Eine generelle elektrotechnische
Unterweisung für das gesamte elektrotechnische Tätigkeitsfeld ist nicht
möglich.
Diesen Festlegungen trägt auch die
Unfallverhütungsvorschrift »Elektrische
Anlagen und Betriebsmittel« (BGV A2)
Rechnung und verwendet den Begriff
»elektrotechnisch unterwiesene Person(en)« nicht im Vorschriftenteil, sondern ausschließlich nur im ergänzenden
Teil der Durchführungsanweisungen
(vergl. DA zu § 5 Abs. 1 Nr. 2 und DA
zu § 8 Nr. 2 Tabelle 5) zur BGV A2.
Zu Frage 2
Somit lässt sich aus der unter 1) beschriebenen Regelung zweifelsfrei ableiten, dass eine unmittelbare Zuordnung
für eine notwendig werdende »elektrotechnische Unterweisung« aufgrund der
absolvierten
Ausbildungs-/Lehrjahre
nicht möglich ist. Im Einzelfall – z. B. ein
neuer Arbeitsauftrag – muss immer eine
ergänzende bzw. erweiternde elektrotechnische Unterweisung eingeplant und
auch vorgenommen werden.
Zu Frage 3
Grundsätzlich darf ein Mitarbeiter keine
Arbeiten ausführen, für die er nicht
qualifiziert ist. Die BGV A2 führt unter
§ 3 dazu aus: »Der Unternehmer hat
dafür zu sorgen, dass elektrische Anlagen und Betriebsmittel nur von einer
Elektrofachkraft oder unter Leitung und
Aufsicht einer Elektrofachkraft den
elektrotechnischen Regeln entsprechend
errichtet, geändert und instandgehalten
werden«.
Diese Schutzzielbeschreibung bringt
verbindlich zum Ausdruck, dass die
Wahrnehmung der Fach- und Führungsverantwortung bei allen elektrotechnischen Tätigkeiten nur durch eine Elektrofachkraft erfolgen kann und muss.
Bei der elektrotechnisch unterwiesenen Person setzt man nur Kenntnisse für
die ihr übertragenen Aufgaben voraus.
Art, Umfang und Teile der Unterweisung
werden stark vom übertragenen Arbeitsfeld und von den örtlichen Verhältnissen bestimmt. Da dieser Personenkreis nur über einen begrenzten Wissens-/Kenntnisstand verfügt und somit
keine elektrotechnische Gefährdungsbeurteilung durchführen kann, muss für
de 9/2004
Praxisprobleme
diese Personen gedanklich immer der
Zusatz unterwiesen für eine bestimmte
Arbeit verbunden werden.
Eine vollständige Aufzählung aller
Arbeiten, die eine elektrotechnisch unterwiesenen Person ausführen darf, ist
nicht möglich. Deshalb findet man sie
weder in der BGV A2 noch in den genannten elektrotechnischen Regeln.
Zu Frage 4
Die verbindliche Unterweisung kann nur
durch eine weisungsbefugte Elektrofach-
kraft erfolgen (siehe hierzu auch die
Antwort zu Frage 1).
Zu den Fragen 5 und 6
Eine umfassende schriftliche Dokumentation der erfolgten Unterweisung zum
Zweck der Nachweisführung wird
durch die derzeit gültigen Arbeitsschutzbestimmungen nicht gefordert.
Im Rahmen einer modernen Unternehmensführung (Schulungs- und Qualifizierungsmanagement) ist jedes Unternehmen gut beraten, alle tätigkeits- und
mitarbeiterbezogenen Unterweisungsund Qualifizierungsmodule zentral zu
erfassen, um die bedarfsorientierte (Einführung neuer Arbeitsprozesse) Ein-/
Unterweisung der Mitarbeiter dauerhaft
sicherzustellen bzw. zu optimieren.
Selbstverständlich sollte im Bedarfsfall der Unterweisungsnachweis (z. B.
Erstellung des Unterweisungsprotokolls)
auch von der unterweisenden Person/
Elektrofachkraft, verbunden mit einer
kurzen Themenübersicht, ausgestellt
werden.
D. Seibel
Ausbau einer Hauptverteilung mit
Provisorium
DIN VDE 0298 Teil 4 (August 2003), DIN VDE 0100 Teil 540
FRAGESTELLUNG
In unserem Betrieb soll aufgrund eines
Anlagenumbaus eine neue Hauptverteilung installiert werden (300 kVA). Die
Verteilung wird als TN-C-System aufgebaut. In der Umbauzeit muss die alte
Hauptverteilung (250 kVA) als TN-CSystem weiter betrieben werden. Nach
dem Abschluss der Umauarbeiten wird
diese dann außer Betrieb genommen.
Es gibt in der Anlage Unterverteilungen, die zurzeit als TT-System betrieben
werden. Sie sind als Vierleitersystem in
der HV angeklemmt, während der PE
auf einen dezentralen Potentialausgleich
aufgeklemmt ist. Die HV ist als TN-CSystem angeklemmt. Die Unterverteiler
befinden sich in einem Abstand von
ca. 20 ... 70 m von der Hauptverteilung
entfernt.
1) Ist es notwendig, an der neuen
Hauptverteilung einen Sicherungsabgang für die vorhandene Hauptverteilung vorzusehen? Ist es anderenfalls
möglich, die Hauptverteilung direkt
nach dem Hauptschalter anzuklemmen?
2) Wie groß muss der Leitungsquerschnitt für den Anschluss der alten
Hauptverteilung gewählt werden (Verlegeart C , Leitungslänge ca. 20 m)?
3) Ist es erlaubt, die vorhandenen
Unterverteilungen, die zurzeit als TTSystem betrieben werden, an der neuen
Hauptverteilung wieder in Betrieb zu
nehmen, oder muss im Vorfeld die Netzform der Unterverteilungen geändert
werden?
de 9/2004
4) Welcher Leitungsquerschnitt muss
fur den Hauptpotentialausgleich gewählt werden, wenn das EVU bei uns
mit 3x4x120 mm2 einspeist?
D. R., Nordrhein-Westfalen
ANTWORT
Zu Frage 1
Da auch so genannte Provisorien den
Vorschriften entsprechen müssen, sollte
für die vorhandene Hauptverteilung ein
separater Sicherungsabgang geschaffen
werden.
Zu bedenken ist, dass sich die Umrüstung über einen längeren Zeitraum
hinziehen könnte, in dem Teile beider
Verteiler aktiv sein müssen. Während
dieser Zeit muss gewährleistet sein, dass
an beiden Verteilern gefahrlos gearbeitet
werden kann. Dazu gehört dann auch,
dass evtl. beide Verteiler getrennt geschaltet werden können. Ein zusätzlicher Sicherungsabgang ist zudem aus
Gründen des Leitungsschutzes empfehlenswert.
Zu Frage 2
Der Leitungsquerschnitt richtet sich
nach dem Bemessungsstrom der Vorsicherungen im neuen Hauptverteiler. Um
eine genaue Querschnittsbestimmung
vornehmen zu können, sind weitere
Daten des Netzes erforderlich. Außer
der Verlegeart und der Umgebungstemperatur müssen zusätzliche Daten, z. B.
zur Betrachtung des Kurzschlussschutzes, bekannt sein.
Betrachtet man nur die Strombelastbarkeit der verwendeten Kabel, so können Sie hierfür Werte aus DIN VDE
0298 Teil 4 (August 2003) entnehmen.
Bei Einzelverlegung (Verlegeart C) sowie
einer Umgebungstemperatur von 30 °C
ergibt sich für eine gG-400-A-NHSchmelzsicherung ein Mindestquerschnitt von 240 mm2 Cu. Entscheidet
man sich für die Parallelverlegung von
zwei Kabeln, so wird auf Grund der
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13
Praxisprobleme
Häufung ein Mindestquerschnitt von
150 mm2 je Kabel (also insgesamt
300 mm2 je Leiter) erforderlich.
Hier möchte ich nochmals anmerken,
dass es sich nur um ein Beispiel handeln
kann, da das Kabel nach den Gegebenheiten vor Ort ausgelegt werden muss,
die mir nicht vollständig bekannt sind.
Zu Frage 3
Es muss eindeutig geklärt werden, welche Netzform errichtet werden soll. Falls
es sich für die Gesamtanlage um ein TTSystem handelt, ist der vom EVU ankommende (meistens) grüngelbe Leiter
wie ein Neutralleiter zu behandeln. Es
darf also keine Verbindung dieses Leiters
zum Schutzleiter und zum Potentialausgleich hergestellt werden. Zu den Unterverteilern könnten dann vieradrige Kabel
– allerdings ohne grüngelbe Ader –
verlegt werden.
Der Hauptschutzleiter kann von der
Hauptpotentialausgleichsschiene separat verlegt oder an separate Potentialausgleichsschienen, die mit dem Anlagenerder verbunden sind, angeschlossen
werden. Eine Mischung von TN-C- und
TT-System in einem Gebäude ist nicht
möglich.
Wenn jedoch ein TN-System errichtet
werden kann, dann wird der PEN im
Hauptverteiler in Neutralleiter und
Schutzleiter aufgetrennt. Vom Schutzleiter ist eine Verbindung zum Hauptpotentialausgleich herzustellen. Ab
Hauptverteiler wird dann ein TN-SSystem aufgebaut. Zu den Unterverteilern sind fünfadrige Zuleitungen zu verlegen.
Neutralleiter und Schutzleiter dürfen
nicht mehr miteinander verbunden werden. Für diesen Aufbau wird also die
Verlegung fünfadriger Kabel erforderlich oder es müssen zusätzlich zu
den vieradrigen Zuleitungen separate
Schutzleiter verlegt werden. Eine Anpassung der Unterverteiler an das TN-SSystem wird voraussichtlich nicht nötig
sein, da die Verteilungen nach Ihrer Aussage, für den Anschluss von fünfadrigen
Einspeiseleitungen vorgesehen sind.
Zu Frage 4
Der Querschnitt für den Hauptschutzleiter richtet sich nach dem Querschnitt
der Außenleiter und kann DIN VDE
0100 Teil 540 Tabelle 6 entnommen
werden. Die Querschnitte für die Leiter
des Hauptpotentialausgleichs müssen
mindestens halb so groß wie der Querschnitt des größten Schutzleiters der
Anlage sein, jedoch mindestens 6 mm2.
Der Querschnitt des Potentialausgleichsleiters braucht bei Kupfer nicht größer
zu sein als 25 mm2.
R. Soboll
Aufteilung in Schutzleiter und Neutralleiter
DIN VDE 0100-540 (VDE 0100 Teil 540)
FRAGESTELLUNG
Ich bin als Elektroinstallateurmeister in
einem Energieversorgungsunternehmen
beschäftigt. Als Verteilungsnetzbetreiber
(VNB) stellen wir unseren Kunden am
Hausanschluss ein TN-System zur Verfügung. Die Verbindungsleitung des PENLeiters zur Hauptpotentialausgleichs-
schiene klemmen die Errichter direkt an
die vorhandene PEN-Klemme im Hausanschlusskasten (HAK) an (Bild 1). In
der Regel erfolgt die Trennung des PENLeiters und zum N-Leiter erst in der Zählerverteilung (siehe Variante 1 oder 2).
In letzter Zeit führten einige Errichter auch die Variante 3 aus, d. h. die
Aufteilung erfolgt bereits im HAK. M. E.
spricht nichts gegen eine solche Ausführung. Gerade aus EMV-Sicht – denke
ich – ist diese Variante zu favorisieren.
Liege ich mit meiner Ansicht richtig?
S. R., Bayern
ANTWORT
Aus Gründen des Schutzes gegen elektrischen Schlag spricht nichts gegen eine
Aufteilung des PEN-Leiters im Hausanschlusskasten in Schutzleiter und Neutralleiter (Variante 3 im Bild 1). Allerdings stellt sich mir die Frage, warum
der Schutzleiter »getrennt« von den
Außenleitern am Hauptverteiler vorbei
zum Unterverteiler geführt wird. Diese
Ausführung macht wenig Sinn.
EMV-freundliche Variante 3
Bild 1: Skizze möglicher TN-C-S-Systeme im VNB-Versorgungsgebiet
14
Wegen der von Ihnen mit in den Vordergrund gestellten »Elektromagnetischen
Verträglichkeit – EMV« ist es sinnvoll,
den Schutzleiter im gemeinsamen Kabel
mit den Außenleitern zu verlegen. Dies
empfiehlt auch der Abschnitt 6.1 von
DIN VDE 0100-540 (VDE 0100 Teil
540):1991-11. Ein Vorteil ergibt sich
durch eine getrennte Verlegung nicht.
Sie haben recht. Unter dem Gesichtspunkt EMV ist die Variante 3 die bessere
de 9/2004
Praxisprobleme
Bild 2: Gewollte und ungewollte Stromwege – Variante 1: reines TN-C-System (z. B. in »klassisch genullten« Anlagen); Variante 2: TN-CS-System (normale Gebäudeversorgung); Variante 3: TN-S-System ab Hausanschluss
der drei Varianten, da Unsymmetrieströme über fremde leitfähige Teile nicht (allenfalls ganz geringe Ströme über Erde)
zum Fließen kommen können. Wie groß
die in den Varianten 1 und 2 auftretenden Ströme über die Schutzleiter sind,
und welche Beeinflussungen sich dadurch ergeben können, ist von der Gesamt-Konfiguration abhängig, d. h. von
den Impedanzen der einzelnen Verbindungen (Bild 2). Die Beeinflussung im
normalen Wohnungsbau dürfte aber
sehr gering sein.
Fazit
Ein absolut EMV-gerechtes TN-S-System wäre gegeben, wenn die Aufteilung
in Neutralleiter und Schutzleiter bereits
an der Quelle (Transformator) erfolgen
würde. Nur in solchen Fällen lässt sich
vollständig verhindern, dass »parasitäre« Ströme fließen können.
Seitens der Netzbetreiber wird es
jedoch auch auf längere Sicht kein reines
TN-S-System geben bzw. geben können.
W. Hörmann
Putzbündiger Einbau von Unterputzdosen
Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100)
FRAGESTELLUNG
Zum Thema putzbündiger Einbau von
Unterputzdosen führe ich folgende Normen an:
• DIN VDE 0100 Teil 410: Errichten
von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V; Schutzmaßnahmen: Schutz gegen gefährliche
Körperströme
• DIN VDE 0606 Teil 1:Verbindungsmaterial bis 660 V, Installationsdosen
zur Aufnahme von Geräten und/oder
Verbindungsklemmen.
Beide Normen fordern als Berührungsschutz bei Installation im Mauerwerksbereich IP 2x nach DIN VE 0470 T.1/
EN 60529
de 9/2004
Dies bedeutet die Verhinderung
• des Eindringens von Fremdkörpern
mit
einem
Durchmesser
über
12,5 mm,
• des Zugangs zu spannungsführenden
Teilen des Schalters oder der Steckdose.
Mehr ist nicht nötig und auch nicht gefordert. Dies wird durch jüngste Entscheidungen der entsprechenden Fachkomitees im DKE UK 221.8 K 221 bestätigt (6/95 bzw. 11/95).
Um diese Schutzart zu gewährleisten,
hat der Installateur beim Einbau der
Dose einen Überstand für den Verputzvorgang von ca. 10 mm einzuhalten (siehe DIN 18550 Teil 2). Bei zu tief sitzenden Dosen durch dickere Putzschich-
ten (mehr als 12 mm) kann er durch
handelsübliche Verlängerungen die
Schutzart IP2x wieder herstellen.
Können Sie meinen Ausführungen
zustimmen?
K. B., Berlin
ANTWORT
Putzbündiger Einbau nicht
genormt
Bezüglich des putzbündigen Einbaus
von Unterputzdosen gibt es in den Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE
0100) keine Festlegungen.
Es gibt auch keinerlei Normenvorgaben bezüglich eines Überstands der Do-
15
Praxisprobleme
sen zum Rohmauerwerk für den Verputzvorgang, auch Putzausgleichsringe
sind nicht gefordert.
Bei der von Ihnen angeführten Entscheidung des entsprechenden Fachkomitees handelt es sich um den Ergebnisbericht der Sitzung vom November 1995
des Komitees K 221 – zuständig für die
Normen der Reihe DIN VDE 0100
(VDE 0100).
An dieser Sitzung habe ich persönlich
teilgenommen. Dort wurde die Forde-
rung nach Putzausgleichsringen abgelehnt. Die Begründung hierfür lautete:
• bisher gab es wegen zu großem
Putzüberstand keinen Unfall,
• es ist nicht die Aufgabe der Normen
die Vermarktung eines bestimmten
Produktes – z. B. Putzausgleichsringe –
zu verbessern usw.
Im Übrigen gilt, dass Putz im gewissen
Umfang auch als Schutz gegen direktes
Berühren angesehen werden darf, andernfalls müssten z. B. Stegleitungen ver-
boten werden. Stegleitungen beinhalten
auch nur basisiolierte Leiter.
Die äußere Hülle von Stegleitungen
kann nicht als Isolierung betrachtet
werden. Daraus folgt, dass auch hierbei
der Putz den Schutz gegen direktes
Berühren darstellt. Die Basisiolierung
hingegen übernimmt den Schutz bei indirektem Berühren.
W. Hörmann
Einspeisung eines Kraftfahrzeugs mit
Eigenerzeugungsanlage
DIN VDE 0100-721 (VDE 0100 Teil 721), DIN VDE 0100-722 (VDE 0100 Teil 722)
FRAGESTELLUNG
1) Für die Stromversorgung einer Feuerwache mit zwei Fahrzeugen soll eine
Steckdose an der Decke installiert werden. Von dort soll ein Gummikabel das
Fahrzeug über eine CEE-Einspeisesteckdose einspeisen.
Darf diese Einspeisedose im Fahrzeug installiert werden oder nur außerhalb des Fahrzeugs?
Können sie da eine Norm benennen,
da m.E. weder die Caravannorm noch
Schaustellernorm zutrifft?
2) Eines der Fahrzeuge hat eine 230V-Eigenerzeugungsanlage. Gibt es dort
auch bestimmte Vorschriften, z. B. hinsichtlich der Erdung?
O. P., Schleswig-Holstein
ANTWORT
Zu Frage 1
In der Tat ist es problematisch, hier DIN
VDE 0100-721 (VDE 0100 Teil 721)
Errichten von Starkstromanlagen mit
Nennspannungen bis 1000 V; Caravans,
Boote und Jachten sowie ihre Stromversorgung auf Camping- bzw. Liegeplätzen oder DIN VDE 0100-722 (VDE
0100 Teil 722) Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis
1000 V; Fliegende Bauten, Wagen und
Wohnwagen nach Schaustellerart direkt
anzuwenden.
Diese beiden Normen betreffen zwar
auch bewegliche Objekte, die zeitweise
an eine fest installierte elektrische Anlage angeschlossen werden, möchten
16
aber vor allem zusätzlichen Schutz in der
strapazierten, mit Feuchtigkeit belasteten Umgebung bieten. Also ist für den
angefragten Fall eher praktische Erwägung und eigenverantwortliches Handeln gefragt.
Überlegungen zum Anwendungsfall
Die Installation einer Steckdose an der
Decke einer Garage dürfte unproblematisch sein, wenn alle Umgebungsbedingungen, wie Umweltbelastungen
(Feuchtigkeit, Verschmutzung) und die
Möglichkeit einer mechanischen Beschädigung, Berücksichtigung finden. Dies
einzuschätzen bedarf es der Kenntnis der
Gegebenheiten vor Ort und einer Abwägung, die letztlich dazu führt, die Betriebsmittel gemäß DIN VDE 0470-1
(VDE 0470 Teil 1), dem so genannten
IP-Code, auszuwählen.
Was das Feuerwehrfahrzeug betrifft,
so ist es am einfachsten, wenn man sich
das gesamte Fahrzeug als ein elektrisches Gerät vorstellt, welches durch die
Installation eines Betriebsmittels (z. B.
Steckdose) in seinem Innern zeitweise
mit der festen Elektroanlage der Garage
verbunden werden kann. Für dieses
»Gerät« müssen Sie einkalkulieren, dass
auch im Falle einer Störung durch einen
Isolationsfehler der Schutz vor elektrischem Schlag unter Fehlerbedingungen
gewährleistet bleibt. Besondere Beachtung verdient hier, dass auf einem
solchen Fahrzeug die Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher Isolationsfehler
einmal auftreten kann, deutlich höher
ist. Die elektrischen Betriebsmittel dürften ja des Öfteren mechanischen Er-
schütterungen wie Vibrationen ausgesetzt sein. Deshalb müssen alle Betriebsmittel entsprechend befestigt sein, das
gilt vor allem für die Bestandteile, die
dem Schutz dienen. Auch dürfen die Leitungsverbindungen in keinem Fall starr,
sondern mindestens feindrähtig sein.
Was kann im Fehlerfall passieren?
Ein Fehler im Innern des Fahrzeugs kann
bewirken, dass metallische Konstruktions- oder Verkleidungsteile eine Fehlerspannung annehmen. Berührt nun eine Person das durch die Reifen isoliert
aufgestellte Fahrzeug, so kann es zu einem Fehlerstromfluss über diese Person
kommen mit den bekannten fatalen Folgen. Deshalb ist es notwendig, dem
eventuell auftretenden Fehlerstrom eine
»gezielte Richtung« zu geben, so dass er
sofort (innerhalb von 0,4 s) durch Auslösung des Schutzorgans für die Garagensteckdose unterbrochen wird. Um
diese »gezielte Richtung« zu erreichen,
ist es erforderlich, dass alle metallischen
Konstruktionsteile des Fahrzeugs, die
einen Fehlerstrom transportieren könnten, miteinander verbunden werden.
Dieser Potentialausgleich muss auch den
Schutzleiter des Anschlusskabels mit
einschließen. Zur Beurteilung, ob die
Abschaltbedingungen eingehalten sind,
kann DIN VDE 0701 (VDE 0701) Abschnitt 5.4.4 herangezogen werden.
Für einen eigenverantwortlich Handelnden, der die Installation im Fahrzeug
nachträglich installiert – also nicht von
einem Fahrzeughersteller serienmäßig
hergestellt–, ist dringend der Einsatz einer
Fehlerstrom-Schutzeinrichtung
(RCD)
de 9/2004
Praxisprobleme
mit I∆N ≤ 30 mA zur Unterstützung und
Verbesserung des Einhalts der Abschaltbedingungen anzuraten.
Für Normeninteressierte sei bemerkt,
dass es für hier beschriebene Fälle bereits Vorarbeiten und Entwürfe zu einer
Norm mit dem Titel DIN VDE 0100717 (VDE 0100 Teil 717) Elektrische
Anlagen auf Fahrzeugen und in transportablen Baueinheiten gibt.
Zu Frage 2
Hat ein Fahrzeug eine Stromversorgungsanlage an Bord, und soll es zusätz-
lich auch eine Installation zur Versorgung von einer äußeren Anlage erhalten,
so muss in jedem Fall sichergestellt sein,
dass die aktiven Leiter beider Versorgungen nicht zusammengeschaltet werden
können. Dies kann bereits durch ausreichende Beschriftung z. B. »Vor Motorstart Fahrzeug vom äußeren elektrischen
Versorgungsnetz trennen« erfolgen. Die
Zusammenschaltung beider Netze würde immer zu ganz erheblichen Schäden
führen.
Für den Schutz vor elektrischem
Schlag unter Fehlerbedingungen gilt
prinzipiell ebenfalls, dass sämtliche me-
tallischen Konstruktionsteile des Fahrzeugs, die einen Fehlerstrom transportieren könnten, miteinander und mit
dem Schutzleiter der Stromversorgung
verbunden werden. Im Falle einer Störung würde sich je nach Bauart der
Stromversorgungsanlage diese stillsetzen
oder durch ein Signal den vorhandenen
Fehler anzeigen. Eine weitere Erdung ist
nicht nötig und in vielen Fällen gar nicht
möglich, da die Stromversorgungsanlage
an Bord auch während der Bewegung
des Fahrzeugs benutzt werden kann.
T. Flügel
Montagehöhe von Verteilern
DIN VDE 0100 Teil 510, DIN VDE 0100 Teil 729, DIN VDE 0660 Teil 500, DIN VDE 0603
FRAGESTELLUNG
Zurzeit lehne ich es ab, einen Verteiler in
Bodennähe zu installieren.
Gibt es Mindesteinbauhöhen von
Reihenklemmen oder Sicherungen?
Wie hoch müssen diese Bauteile in einem Schaltschrank oder Verteiler vom
Boden entfernt sein?
H. H., Baden-Württemberg
ANTWORT
Zugänglichkeit als Kriterium
Allgemein müssen Sie die Anforderungen aus den Errichternormen einhalten.
Laut DIN VDE 0100 Teil 510 sind elektrische Betriebsmittel so anzuordnen,
dass ihre betriebsmäßige Bedienung,
ihre Inspektion, ihre Wartung und der
Zugang zu den lösbaren Verbindungen
leicht möglich sind. DIN VDE 0100 Teil
729 weist darauf hin, dass Schaltanlagen
und Verteiler so auszuwählen und aufzustellen sind, dass Gefährdungen von
Personen vermieden werden und ein hohes Maß an Betriebssicherheit erreicht
wird. Schaltanlagen und Verteiler müssen nach den für sie geltenden Normen
hergestellt werden.
Für die Herstellung von Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen gilt
DIN VDE 0660 Teil 500, für die Herstellung fabrikfertiger Installationsverteiler DIN VDE 0603. Auch diese
Normen geben keine Mindestmontagehöhen an. Lediglich die DIN VDE
0660 Teil 500 empfiehlt, dass Anschlussklemmen wenigstens 0,2 m über
de 9/2004
der Standfläche einer auf dem Boden
aufgestellten Schaltgerätekombination
so angeordnet werden sollen, dass Kabel
und Leitungen leicht anzuschließen sind.
Zählerverteiler bilden Ausnahme
Eine generell einzuhaltende Mindestmontagehöhe von Verteilern gibt es also
nicht. Ausnahmen bilden hierbei jedoch
Zählerverteiler. In DIN 18013 wird gefordert, dass Zählernischen so angeordnet sein sollen, dass ihre Oberkante
(1800 ± 5) mm über der Oberfläche des
fertigen Fußbodens liegt.
Es muss also grundsätzlich der
Einzelfall betrachtet werden.
R. Soboll
Austausch von PerilexSteckvorrichtungen
Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100)
FRAGESTELLUNG
Sind Perilex-Stecker/-Steckdosen in
lebensmittelverarbeitenden
Betrieben
(z. B. Metzgereien, Bäckereien, Großküchen usw.) zulässig?
Nach Aussage von Kollegen dürfen
hier nur noch Cekon-Stecker/-Steckdosen in den Einsatz kommen.
M. R., Baden-Württemberg
ANTWORT
Im gewerblichen Bereich in der
Regel immer noch zulässig
Der § 31 Abschnitt 2.2 der inzwischen
längst ungültigen DIN VDE 0100 (VDE
0100):1973-05 legte fest, dass ab
01.01.1975 in Neuanlagen nur noch
Steckvorrichtungen nach DIN VDE
0623 (VDE 0623) verwendet werden
dürfen. Davon wurden aber elektrische
Neuanlagen in Geschäftshäusern, Hotels, Nähsälen, Schneidereien, Laboratorien, Großküchen und ähnliche Anlagen
ausgenommen.
Metzgereien und Bäckereien, zählen
zu den »ähnlichen Anlagen« und Großküchen sind aufgeführt. Damit dürfen
innerhalb der von Ihnen genannten
elektrischen Anlagen Steckdosen nach
DIN 49445 (bis 16 A) und DIN 19446
(bis 25 A) sowie Stecker nach DIN
49446 (bis 16 A) und DIN 49447 (bis
25 A) weiter verwendet und erneuert
werden. Sie dürfen sogar noch für Neuanlagen in solchen Bereichen verwendet
werden.
W. Hörmann
17
Praxisprobleme
Aderfarben bei Betriebsmitteln aus den USA
für den Einsatz in Deutschland
MSR, NSR, EMV, Maschinenrichtlinie, EN-Normen, HD-Dokumente
FRAGESTELLUNG
Wir erhalten in unsrerer Firma Vorrichtungen aus den USA. Als Zuleitungen
dienen graue Flachkabel ohne Außenmantel. Der Schutzleiter hat die Farbe
Grün.
Kann man diese Vorrichtungen ohne
Umverdrahtung in Deutschland einsetzen?
A. W., Bayern
ANTWORT
malig in Verkehr gebracht werden, müssen den relevanten europäischen Richtlinien (MSR, NSR, EMV) entsprechen,
die in nationales Recht umgewandelt
wurden.
Bezogen auf Ihre Vorrichtungen wird
dies dadurch bestätigt, dass eine CEKennzeichnung an solchen Einrichtungen vorhanden ist und bezüglich der
Maschinenrichtlinie eine Konformitätsbescheinigung vorliegt.
CE-Kennzeichnung erforderlich
Abweichungen von
deutschen/europäischen
Normen prinzipiell möglich
Ich gehe davon aus, dass es sich bei den
von Ihnen angeführten Vorrichtungen
um Maschinen handelt. Elektrische Betriebsmittel bzw. Maschinen, die in
Deutschland (oder auch in Europa) erst-
Falls eine CE-Kennzeichnung vorhanden
ist, können Sie diese Vorrichtung ohne
Probleme einsetzen, auch wenn andere
Leiterfarben oder andere Kabel/Leitungen für diese Vorrichtung verwendet
wurden. Sie können davon ausgehen,
dass eine gleichwertige Sicherheit auf
andere Weise erreicht wurde, als in den
Normen festgelegt ist. Nach den relevanten Richtlinien darf von Europäischen Normen (EN) und von Harmonisierungsdokumenten (HD) abgewichen
werden, wenn eine gleichwertige Sicherheit auf andere Weise – wie auch immer
– erbracht wurde.
Der grün gekennzeichnete Schutzleiter dürfte allerdings Probleme bereiten,
da hier die gleiche Sicherheit nur schwer
auf andere Weise erbracht werden kann.
Fehlt eine CE-Kennzeichnung, muss
sie der Importeur dieser Vorrichtungen
nachreichen. Ob eine CE-Kennzeichnung
für die Vorrichtung ohne weiteres – ohne
zusätzliche Änderungen – möglich ist,
muss eine Risikobeurteilung klären.
W. Hörmann
Korrosion durch Wechselstrom
FRAGESTELLUNG
ANTWORT
Im Bericht »Power-Audit für Netzsysteme« in »de« 5/2003, S. 50 ff., weist Herr
Dipl.-Ing. Karl-Heinz Otto unter dem
Punkt »Schäden wegen nicht ausreichender EMV« auf starke Korrosion bis
hin zur völligen Durchrostung von
Sprinklerleitungen hin.
Könnten Sie mir weitere Hinweise
bzw. Erläuterungen auf elektrochemische Erklärungen zu diesem Phänomen
liefern?
G. P., Bayern
Seit Mitte der 80er Jahre ist bekannt,
dass erdverlegte Rohrleitungen durch induzierte Wechselspannungen aus Freileitungen korrosionsgefährdet sind. Eine
vollständig wissenschaftlich anerkannte
Beschreibung dieser Wechselstromkorrosion gibt es zurzeit jedoch noch
nicht.
Praktisch sind entsprechende Korrosionsvorgänge bei im Erdreich verlegten
Rohrleitungen bekannt, sodass dies in
DIN 50925 Berücksichtigung findet.
Vom DVGW (Deutsche Vereinigung des
Gas- und Wasserfaches e.V.) wurde im
Jahre 2003 ein Bericht mit dem Titel
»Wechselstromkorrosion« herausgegeben (siehe www.dvgw.de/service). Mir
liegt leider kein Exemplar dieser
Druckschrift vor.
Einen sehr aufschlussreichen Forschungsbericht können Sie sich auch
unter www.setwedel.de/industrietechnik
herunterladen. Dort bitte den Menüpunkt Falke anwählen. Dieser Bericht
beschäftigt sich mit der Wechselstromkorrosion an erdverlegten Rohrleitungen.
R. Soboll
HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN
LESERSERVICE
Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich – unter Angabe der vollständigen Adressdaten – Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die
Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung eines »Praxisproblems« erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B.
des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen.
Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Alte Rhinstr. 16, 12681 Berlin, Tel.: (0 30) 46 78 29-14, Fax: (0 30) 46 78 29-22, E-Mail: [email protected]
WIEDERGABE DER DIN-VDE-NORMEN
Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte
Auflage mit Genehmigung 052.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin,
erhältlich sind.
18
de 9/2004
Gebäudetechnik
CAD als Marketinginstrument
Saubere Pläne verhelfen Elektromeister zu lukrativen
Aufträgen
nen das Problem: Man macht Angebote,
füllt
Leistungsverzeichnisse
aus, und dann erhält ein anderer den
Auftrag. Elektromeister Oberfeld in
Bochum sieht das anders: »Ich versuche schon in der Planungsphase dem
Kunden Vertrauen und Sicherheit anzubieten, damit er bei mir bleibt«, betont er. Dies gelingt ihm besonders
gut, seit er mit seinem neuen CADProgramm auf Anfragen schnell reagieren und mit eindrucksvollen Plänen auftreten kann.
B
ei den Geschäftsräumen der Oberfeld Gmbh am Rande von Bochum merkt man schnell: Hier
hat der Chef Freude an Organisation,
Ordnung und guter Arbeit. Martin
Oberfeld und seine Ehefrau Heike haben sich vor 20 Jahren selbständig
gemacht. Zu ihrem Kundenkreis gehören neben der privaten Kundschaft auch
Gewerbebetriebe,
Industriebetriebe,
Supermärkte u. a.
Von seinen Monteuren erwartet der
45jährige Elektromeister Selbständigkeit
und wirtschaftliche Abwicklung der
Aufträge. Dafür sorgt er wiederum mit
guter Arbeitsvorbereitung und entsprechender Ausrüstung. Die gute Motivation der Mitarbeiter macht ihn frei vom
Baustellengeschäft, auch wenn es um
neue Techniken wie die Installation von
Sat-Anlagen, EDV-Netzen, EIB/KNXGebäudesystemtechnik und E-CheckPrüfungen nach VDE 0105 sowie BGV2
geht. Dazu sind seine Mitarbeiter gut geschult.
Zukunftssichere CAD-Lösung
Sich ein CAD-Programm anzuschaffen,
hatte M. Oberfeld schon lange im Sinn.
Denn auch die Präsentation der AngeboHerrmann Hägele, Fachjournalist,
Esslingen
20
Quelle: Hägele
Die meisten Elektrofachbetriebe ken-
Roth schon öfters
am Telefon wertvolle
Tipps geben, selbst zu
ungewöhnlicher Zeit«,
betont M. Oberfeld
(Bild 2).
Wichtig für die Entscheidung war ihm
auch, dass er ein System erhält, das »up to
date« bleibt und mit
den technischen Entwicklungen der Installationstechnik
und
der Softwareindustrie
Bild 1: Mit seinem neuen CAD-System Elektropartner kann
Elektromeister M. Oberfeld nun auch professionelle Planung Schritt hält. Und nicht
zuletzt dachte er auch
anbieten
an die gewerkeübergreifende Planung der gesamten Hauste, ordentliche Arbeitsunterlagen und
technik mit Sanitär-, Heizungs- und
die Dokumentation gehören bei der
Klimatechnik. Mit DDS erhielt er auch
Oberfeld GmbH zum Erfolgsrezept. Vor
in dieser Hinsicht eine CAD-Lösung, die
fast vier Jahren hat er sich für das CADsich bis hin zu TGA-BerechnungsmoduProgramm »ElektroPartner«, von der
len erweitern lässt (Bild 3).
Data Design System GmbH (DDS),
Ascheberg, entschieden (Bild 1).
Nähere Bekanntschaft machte M.
Daten übers Internet oder via
Oberfeld bei einer Vorführung des ProDatenträger
gramms: »Ich war beeindruckt von der
Kompaktheit, besonders die InstallaSein erstes Objekt war dann gleich ein
tionsplanung mit intelligenten Symbolen
Bürohaus mit anspruchsvoller Ausstatimponierte mir«, erzählt er. Leicht war
tung wie Gebäudesystemtechnik, Datendie Entscheidung nicht – nicht nur
netzwerk, Telekommunikation, Bodenwegen der Investition: »Ich dachte, ich
kanäle, Beleuchtung usw. »Das war wie
kann das nie«, erinnert er sich an
ein Sprung ins Wasser«, erinnert er sich.
seine Zweifel. Schließlich überzeugte
So gefordert, ging ihm die Arbeit mit
ihn die Zusage seines Softwareberaters
der Software schnell in »Fleisch und
von DDS, bei Problemen schnell zu helBlut über«.
fen: »Tatsächlich konnte mir Gundolf
Wie effektiv er heute mit ElektroPartner arbeiten kann, zeigt
er gleich am Bildschirm: Architektenplan von der Diskette
oder per Internet als
DWG-Datei einlesen,
Grundriss von überflüssigen Daten säubern, Beleuchtung projektieren, Symbole für
Verteilungen, Schalter,
Steckdosen, EIB-Geräte
und Netzwerkkomponenten setzen, Leitungs- und Bodenkanäle projektieren usw.
Bild 2: Hotline »rund um die Uhr«: Softwareberater
Erhält er Pläne mit
Gundolf Roth (rechts) gibt selbst beim Fototermin kurz mal
schon eingezeichneten
einen Tipp
Quelle: Hägele
Herrmann Hägele
de 9/2004
Quelle: DDS
Gebäudetechnik
Bild 3: Planungsbeispiele aus einem der jüngsten Projekte: ein Einfamilienhaus mit hochwertiger Elektroinstallation
Installationssymbolen,
beispielsweise
von einem Ingenieurbüro, werden diese
durch eine bei DDS integrierten Symbolerkennung zeitsparend mit übernommen
und quasi automatisch mit bestimmten
Funktionalitäten versehen, also »intelligent« gemacht.
Berechnungen im Hintergrund
Während M. Oberfeld mit Tastatur und
Maus arbeitet, geschehen im Hintergrund der Software noch ganz andere
Dinge: Der zweidimensionale Grundriss
wird durch Höhenangabe in die dritte
Dimension erhoben, was nicht nur
zur Ermittlung der Leitungslängen
wichtig ist. Beim Festlegen der Beleuchtungskörper hilft eine integrierte
Lichtberechnung (Bild 4). Die Symbole
sind nicht nur Striche, sondern komplexe Objekte mit Informationen über tech-
ELEKTROPARTNER AUF EINEN BLICK
Bild 5: Schnelle Kontrolle der Leitungswege und Durchbrüche in der dreidimensionalen Darstellung
Bild 7: Bei der Leitungsinstallation kann
beliebig oft die Verlegeart gewählt
werden
Bild 6: Übernahme der Leistungen aus
der Artikeldatenbank nach ZVEH
Bild 8: Berechnungsprogramme vereinfachen die Planung
• Grundrissbearbeitung: Architektenpläne
können über das DXF- oder DWG-Format
oder neuestens auch per IFC eingelesen werden. Für die dreidimensionale Weiterbearbeitung lassen sich auf einfache Weise Höhenmaße angeben. »ElektroPartner« stellt
aber auch Werkzeuge zur Verfügung, mit denen sich Grundrisse schnell und einfach abzeichnen lassen. Als nächsten Schritt kann
man Leitungswege und Mauer- bzw. Deckendurchbrüche einzeichnen (Bild 5).
• Installationsplan: Über die Auswahl von
Symbolen, die mit einer Artikeldatenbank
nach ZVEH gekoppelt sind, lassen sich Schalter, Steckdosen, Leuchten etc. auswählen
und platzieren (Bild 6). Bei Kabeln und Leitungen kann zusätzlich noch die Verlegeart
eingestellt und während des Leitungszuges
beliebig oft verändert werden. Der Installationsplan bildet die Grundlage für den späteren Massenauszug und die automatische Generierung der Schaltpläne (Bild 7).
de 9/2004
Bild 9: Die Installationsplanung ist
gleichzeitig Grundlage für die Verteilerpläne und -listen
• Berechnungen: Wesentlich vereinfacht wird
die Planung durch Automatismen. Hierzu
verfügt ElektroPartner über eine Lichtberechnung nach der Wirkungsgradmethode,
eine Spannungsfallberechnung, eine Leerrohrberechnung, eine Leitungsberechnung
und eine Kurzschlussberechnung (Bild 8).
• Schaltpläne: Nach Fertigstellung der Installationspläne lassen sich Schaltpläne und Listen automatisch generieren. Hierzu gehören:
Übersichtsschaltplan ein- und allpolig, Verteilerliste, Prüfprotokoll des ZVEH, Verteilerübersichtsplan, Steuerstromlaufplan, Klemmen- und Kabelplan und Schaltschrankaufbauplan. Schaltpläne können aber auch unabhängig vom Installationsplan entworfen
werden (Bild 9).
• Massenermittlung: Die Massen lassen sich
gesamt oder nach Raum, Geschoss, Gebäudeteil oder Installationsart ermitteln und in
einer flexiblen ASCII-Datei speichern. Neben
einfachen Ausdrucken können die Listen an
eine Textverarbeitung, an GAEB oder an ein
AVA- oder Kalkulationsprogramm übergeben
werden.
21
Gebäudetechnik
Quelle: DDS
Mit den fertigen
Plänen geht es zum
Kunden: »Die farbigen
Darstellungen der Installationen sind erst
mal eine gute Gesprächsgrundlage«, erklärt M. Oberfeld. Änderungen und Sonderwünsche sind dann
schnell nachgezeichnet,
und der Bauherr kann
seinen Auftrag auf
Grundlage der Pläne
erteilen.
Auch während der
Auftragsausführung
sind diese eine wertvolle Hilfe: Kommen Änderungswünsche, können auch die Pläne
geändert und entsprechende Nachtragsangebote gemacht werden – was bei der
Durchgängigkeit des
Programms problemBild 4: Vorteile von 3-D-Ansichten sind z. B. Visualisierung
einer geplanten Beleuchtung (oben) oder Kollisionskontrolle los möglich ist, denn
Stromkreis, Verteiler,
(unten)
Massenliste usw. werden automatisch angepasst: »Streitignische Eigenschaften, Stromkreiszukeiten über Kostensteigerungen lassen
gehörigkeit, Montageart usw. Diese
sich so vermeiden«, betont M. Oberfeld.
Daten ermöglichen wiederum die auDer so geänderte Plan ist auch gleich
tomatische Generation von VerteilerlisDokumentation und die Arbeitsanten, Stromlaufplänen und Massenausweisung.
zügen.
Wenn M. Oberfeld auch die Leitungsinstallation im Plan vornimmt, akBessere Auftragschancen
tivieren sich auf Wunsch noch
• die automatische SpannungsfallbeIst die Arbeit abgeschlossen, erhält der
rechnung, die vor Überschreitung des
Kunde wiederum eine Dokumentation
Spannungsfalls warnt,
über die ausgeführte Installation und
• die Leitungsberechnung, die den zuläsmodifizierte Revisionspläne. Das macht
sigen Betriebsstrom ermittelt,
Eindruck. Nicht zuletzt dadurch erhält
• die Kurzschlussberechnung, die den
die Oberfeld GmbH vermehrt Aufträge
Fehlerstrom prüft oder
für Planung und Ausschreibung.
• die Leerrohrberechnung, die das richtiAber schon beim Angebot schafft der
ge Schutzrohr wählt.
professionelle Auftritt Vertrauen: »Erst
Schließlich kann man mit ElektroPartkürzlich bekam ich spontan den Zuner ganz nach individueller Gewohnheit
schlag zu einem lukrativen Auftrag, einarbeiten.
fach weil der Kunde uns eine ordentliche
Ausführung aufgrund der eindrucksvollen Angebotspräsentation zutraute«,
Änderungswünsche sind kein
freut sich M. Oberfeld.
Problem
■
Zum Schluss holt sich M. Oberfeld noch
eine dreidimensionale Ansicht auf den
Bildschirm und prüft die eingezeichneten Symbole und besonders die Führung
der Leitungskanäle nochmals. Zur besseren Übersicht lassen sich die einzelnen
Folien mit den unterschiedlichen Installationsarten zu- oder abschalten.
22
Gebäudetechnik
EIB-Einsatz in einer Schule
Mit einer EIB-Anlage wurde für eine
Schule eine Energieoptimierung mit
flächendeckender
Bewegungsüber-
wachung realisiert. Die Schwierigkeit
der beschriebenen EIB-Anlage bestand in der komplexen Anforderung,
die verschiedenen Medien in der EIBSteuerung und -Visualisierung zu vereinen, und besonders darin, die gesamten Verknüpfungen und die Stundenplanstruktur funktionell und visuell im Homeserver zu integrieren.
B
ei der Eichendorffschule in Esslingen (Bild 1) hat die Firma Heldele,
Göppingen, für die Visualisierung
und Steuerung der EIB-Anlage einen
Homeserver von Gira eingesetzt (Bild 2).
Der Homeserver übernimmt die komplexen Logikfunktionen zur Realisierung
der Energieoptimierung sowie Betriebsstundenerfassung und Störmeldung. Im
Homeserver hinterlegt sind über 100 Verknüpfungen/Logiken (Und, Oder, Sperren,
Vergleicher, Verzögerer, usw.), fast 100
Schaltuhren, diverse Szenen und Sequenzen mit annähernd der gleichen Anzahl.
Die Visualisierung lässt sich mit einem Internet-Browser betrachten. Über
das Hauptmenü (Bild 3) kann man als
zweite Ebene eine Grundrissmenüstruktur (Bild 4) aufrufen. Darüber lassen
sich die einzelnen Räume gezielt auswählen. Gleichzeitig erreicht man über
diese Seiten diverse Steuerungsseiten
(Bild 5), z. B. die Zimmerbelegungsoder die Schaltuhrenmatrix, um hier gezielt einwirken zu können.
Lichtsteuerung Flure und
Klassenzimmer
leuchtung lässt sich manuell über Taster
zuschalten. Bei Veranstaltungen kann
man über die Visualisierung die Beleuchtung der einzelnen Flure und Treppenhäuser schalten.
Helligkeitsabhängige Präsenzmelder
schalten die Beleuchtung der Klassenzimmer. Nach Erkennung der letzten Bewegung schaltet das Licht nach Verstreichen des vordefinierten Zeitraums von
45 min ab. Gleichzeitig ist es nicht möglich, bei einer Überschreitung der voreingestellten Grundhelligkeit die Beleuchtung einzuschalten. Dies gewährleistet, dass nach Beendigung des Unterrichts bzw. bei genügend natürlichem
Lichteinfall keine unnötige Beleuchtung
aktiv ist. Ferner erspart dies zeitaufwendige und kostenintensive Kontrollgänge
des Personals durch das Gebäude.
Für die beschriebene Funktionsrealisierung der Beleuchtungssteuerung kamen
im Homeserver diverse Und-, Oder-,
Sperren- und Verzögerungs-Bausteine
zum Einsatz.
Die Heizungssteuerung
Die Heizung der Klassenzimmer wird
Präsenzmelder- bzw. zeitabhängig gesteuert. Für die Zeitsteuerung existiert
über die Visualisierung eine Stundenplanmatrix (Bild 6), die es erlaubt, die Zeiten
für die Umschaltung von Nacht- auf
Stand-by-Betrieb in jedem Raum individuell einzustellen. Eine separate Schaltuhr sorgt dafür, dass im Winter die Klassenzimmer pünktlich zum Unterrichtsbeginn die vordefinierte Komforttempe-
Bild 1: Die Eichendorffschule wurde
komplett mit EIB realisiert
ratur haben. Die Schaltuhr nimmt die
Temperaturregulierung eigenständig anhand von integrierten Messfühlern vor.
Die Präsenzmelder regeln nach der zuletzt registrierten Bewegung innerhalb
eines Raumes wieder auf Nachtabsenkung (Stand-by-Betrieb).
Sämtliche Schaltzustände, Temperaturregulierungen und Temperaturstände
kann man im Soll-Ist-Vergleich auf der
Visualisierungsseite des jeweiligen Klassenzimmers betrachten. Von hier aus lassen sich die Sollwerte manuell verändern.
Der Ferien- bzw. Feiertagskalender beeinflusst die Schaltuhren für die Temperatursteuerung der einzelnen Räume. Bei
eingeschaltetem Ferienkalender (z. B.
Weihnachten, Ostern, Pfingsten, siehe
Bild 7) und/oder Feiertagskalender erfolgt
der Betrieb der Heizung lediglich in Nachtabsenkung. Ein Zuschalten der Heizung je
Raum über Bewegungsmelder bzw. manuell und zentral über die Visualisierung
am Homeserver ist jederzeit möglich.
Diese Heizungssteuerung auf Basis
einer Präsenzmelder-Steuerung im Zusammenspiel mit einer Stundenplanmatrix sowie einer manuellen Taste zum
Sperren der Heizung im Sommer verhindert ein unnötiges Heizen des Gesamtgebäudes sowie gezielter Räume.
Quelle: Gira
Frank Scheible
Bild 2: Der Homeserver 2 übernimmt die Steuerung der Anlage
Die Beleuchtung der Flure wird dämmerungs- und zeitabhängig geschaltet. Während dieser festgelegten Zeiten bleibt die
gesamte Beleuchtung in den Fluren und
Treppenhäusern an. Außerhalb dieser
Zeit schalten Bewegungsmelder die Flurbeleuchtung zu 1/3, die restliche BeFrank Scheible ist Geschäftsführer
der Heldele GmbH in Göppingen
24
Bild 3: Hauptmenü der Visualisierung
Bild 4: Übersicht über ein Stockwerk
de 9/2004
Gebäudetechnik
Bild 5: Übersicht über die Steuerungen
Bild 6: Die Matrix der Zimmerbelegung
ermöglicht eine bedarfsgerechte Heizungssteuerung
Die Sonnenschutzsteuerung
Der Sonnenschutz der Klassenzimmer
wird jeweils separat je Raum gesteuert.
Ferner lassen sich die Jalousien vom
Homeserver zentral, etagenweise und
zeitabhängig sowie über eine Wetterstation sonnen-, wind-, regen- und frostabhängig steuern. Die Visualisierungsseite
des Homeservers zeigt den Zustand jeder Sonnenschutzeinrichtung je Klassenzimmer an.
Die Oberlichtsteuerung
Die Oberlichtsteuerung dient der Pausenzwangsbe- und -entlüftung sowie im
Sommer der Nachtauskühlung (Bild 8).
Die Oberlichter der Klassenzimmer lassen sich gleichlautend zu der Sonnenschutzeinrichtung dezentral je Raum bzw.
zentral über die Visualisierung steuern.
Um den Klassenzimmern automatisch
Frischluft zuzuführen, wurde eine sepa-
Bild 7: Ferienkalender: Keine Heizung der
Zimmer in den Ferien
de 9/2004
Bild 8: Oberlichtsteuerung für Pausenzwangsbe- und -entlüftung sowie Nachtauskühlung im Sommer
Bild 9: Statusübersicht der Gymnastikhalle
rate Schaltuhr zur Oberlichtsteuerung
realisiert, welche über eine eigens dafür
eingerichtete Steuerungssequenz die Belüftung in Abhängigkeit der Zimmerbelegungs-, Stundenplan- sowie der Ferienund Feiertagsmatrix erlaubt. Hierbei öffnen sich die Fenster automatisch, und die
Heizungen fahren auf Nachtabsenkung
(Stand-by). Der Vorgang wiederholt sich
in jeder vordefinierten Unterrichtspause.
Durch Nutzung des Ferien- bzw. Feiertagkalenders kann man diese Funktion
zentral deaktivieren. Ein manueller Eingriff bleibt jederzeit möglich.
Für die Sommermonate existiert zusätzlich eine Nachtauskühlung der einzelnen Schulräume. Hierbei findet ein
ständiger Abgleich der einzelnen Raumtemperaturen mit der aktuellen Außentemperatur statt. Sind die Raumtemperaturen in den vordefinierten Parametern größer bzw. gleich der aktuellen
Außentemperatur, werden bei aktivierter Nachtauskühlung die Oberlichter
zur Be- und Entlüftung aufgefahren.
Nach Erreichen der Auskühltemperatur
bzw. dem uhrzeitbedingten Regulierungsende schließen sich die Oberlichter
wieder. Dieser Vorgang kann sich innerhalb einer Regulierungsperiode (Nacht)
mehrmals wiederholen, so dass zum
Unterrichtsbeginn ein angenehmes Arbeiten stattfinden kann.
In der angrenzenden Sport- und Gymnastikhalle erfordert das Nutzungsprofil
verschiedene Lichtszenen. So gibt es z. B.
eine Grundbeleuchtung mit 200 lx oder
eine spezielle Beleuchtung für Bildvorträge mit einem Beleuchtungsanteil von
25 % und vollständig aktiviertem Sonnenschutz. Diese Lichtszenen sind im
Homeserver hinterlegt (Bild 9).
Lichtszenen
Die Betriebsstundenerfassung
Für die schuleigene Sport- und Gymnastikhalle stellt die Visualisierung die Betriebsstunden der verschiedenen Lichtszenen dar und erfasst diese. Die Werte
können zu festgelegten Zeitpunkten per
E-Mail an entsprechende Stellen zur
weiteren Auswertung und Bearbeitung
versendet werden. Die Visualisierung ermöglicht auch ein Zurücksetzen der
Aufzeichnung.
Die Lüftungssteuerung
Um eine Zwangsbelüftung der WCs in
der Schule, der Sporthalle sowie den
Umkleideräumen der Sporthalle zu erreichen, kann man über die Visualisierung des Homeservers für diese Anforderungen Schaltuhren programmieren,
welche im Hintergrund über speziell erstellte Sequenzen die jeweiligen Lüfter
steuern.
Die Störmeldungen
Diverse Störmeldungen (z. B. Heizung)
laufen am Homeserver auf. Beim Auslösen einer Störmeldung baut sich eine Visualisierungsalarmseite auf, welche die
nötigen Informationen zur Störungsursache, -quelle und -örtlichkeit beinhaltet. Gleichzeitig wird ein zuvor bestimmter Personenkreis per E-Mail-Funktion
benachrichtigt.
Eine Protokollierung mit Archivierung
und anschließende Auswertung sämtlicher
Störungen ist möglich, aber im jetzigen
Umfang der Anlage nicht enthalten.
Die Alarmanlage
Durch Betätigen eines zentral angebrachten Schlüsselschalters am Haupteingang kann man die Bewegungsmelder
der Flure in den Meldebetrieb versetzen.
Bei einer Erkennung von Bewegungen
löst der ansprechende Melder am Homeserver eine Sequenz aus, welche die
Beleuchtung in unregelmäßigen Abständen ein- und ausschaltet und den Sonnenschutz ab- und auffährt (Effekt: blinkendes Haus).
■
25
Gebäudetechnik
Die neue ETS3 – Testen, Starten,
Profi werden (3)
Die Version »Professional«
Willi Meyer
Die neue EIB-Software ETS3 unterteilt
sich in die beiden Versionen »Starter«
und »Professional«. In diesem abschließenden Teil befassen wir uns
mit der Dokumentation und den Ansichten in der Version »Professional«.
D
ie Möglichkeiten zur Dokumentationserstellung zeigen sich
ebenfalls stark erweitert. Von der
Gebäudeansicht bis zur Topologie sind
alle wesentlichen gefilterten Informationen verfügbar.
Mit dem »Vorschau«-Button sieht
man nicht nur das zu erwartende Druckergebnis, sondern weitere Funktionen
lassen den Export in unterschiedliche
Editierformate zu. Somit kann man
wichtige Dokumente aus dem Projekt
heraus erstellen. Im Beispiel aus Bild 19
wurde mit Hilfe der Exportfunktion
ein Funktionsabnahmeprotokoll in Excel-Format aus der Topologie erstellt
(Bild 20).
Willi Meyer, Elektromeister und
Dozent sowie Seminarleiter bei der
Elektroinnung Nürnberg
Fortsetzung aus »de« 8/2004
Verschiedene Ansichten
Neben der aus der ETS2 ebenfalls bekannten »Gewerke«Ansicht führt die ETS3 »Professional« noch weitere Ansichten
ein, die hilfreich bei größeren
Projekten sein können:
• Ansicht aller Geräte: Alle Ge- Bild 19: Alle Informationen auf einen Blick per
räte aus allen Bereichen und Reporter-Funktion
Linien in einer gemeinsamen
Ansicht.
• Ansicht geänderte Geräte: Alle Geräte, deren Programmierzustand nicht aktuell ist
(das heißt: geändert, aber
noch nicht mit den Gerätedaten abgeglichen).
Bild 20: Exportfunktionen der Reports: Funktionsabnahme• Ansicht keiner Linie zugeord- protokoll im Excel-Format
nete Geräte: Geräte, die eventuell nicht in der Topologie angelegt
Fazit
wurden, tragen möglicherweise keine
physikalische Adresse.
Aus der Sicht des Anwenders ist die
• Ansicht keinem Raum/Gewerk zugeETS3 »Professional« eine gelungene Löordneter Geräte: Normalerweise wird
sung zwischen den Anforderungen Konein fertig angelegtes, parametriertes
tinuität und Innovation. Sie unterstützt
und mit Gruppenadressen verbundedie bewährten Mechanismen, fasst Benes Gerät in den Raum oder Verteiler
reiche zusammen und führt neue, nützligezogen, in dem es auch physikalisch
che Features ein. Viele der Verbesserunvorhanden sein wird. Bei Vergessen
gen und Vereinfachungen sieht und
dieses Schritts kann in einem großen
schätzt man erst auf dem zweiten Blick.
Projekt eine mühevolle Suche beginAndere wird man erst nach der Nutzung
nen. Mit dieser Ansicht findet man die
durch die Hersteller erkennen. Alle aufGeräte sehr schnell.
zuzählen würde auch diesen Rahmen
sprengen.
Des Weiteren lassen sich »eige(Ende des Beitrags)
ne« gefilterte Ansichten erstellen.
DE-BUCHTIPP ZUM THEMA
Bild 18: Online-Projektmonitor
26
Willi Meyer: Praxisbuch EIB
Tool Software ETS 3 Professional, ETS 3 Starter und ETS
2, 2004. Ca. 350 Seiten, zahlr.
Abb., Preis ca. 39,80 €, ISBN 38101-0212-1
Dieses Buch beschäftigt
sich mit Aufbau und Anwendung der EIB Tool Software
ETS. Im Mittelpunkt steht als
brandneue Version die ETS 3 mit den
Tools ETS 3 Starter und ETS 3 Professional. Zur Arbeit mit der ETS 2 gibt das
Werk einen komprimierten, aber dennoch umfassenden Überblick. Ausführlich werden alle grundlegenden Funktio-
nen der neuen Software vorgestellt. Besonders hilfreich:
Zu jeder Software-Version
gibt es einen sog. »roten
Faden«, der in Tabellenform
alle für die Projekterstellung
und -programmierung wichtigen Arbeitsabläufe zusammenfasst. Empfehlenswert sind auch die Checklisten zur Fehleranalyse und -vermeidung.
Zu bestellen beim Hüthig & Pflaum
Verlag, Tel. (0 62 21) 4 89-5 55,
Fax (0 62 21) 4 89-623,
E-Mail: [email protected]
de 9/2004
Gebäudetechnik
Initiative »Intelligentes Wohnen« gestartet
Andreas Stöcklhuber
Inzwischen 31 Hersteller verschiedener Branchen haben sich zur vom
ZVEI ins Leben gerufenen Initiative
»Intelligentes Wohnen« zusammengeschlossen. Darunter versteht man
das Leben mit neuen, »vernünftigen«
technischen Lösungen für den Mieter
wie auch für den Wohnungs- oder
Hauseigentümer.
D
Quelle: ZVEI
iese Lösungen bieten durch die
Zusammenschaltung verschiedener Geräte und Systeme vom
Herd bis zur Heizung, von der Türkommunikation bis zum Fernseher, dem
Käufer einen neuen, sinnvollen Nutzen,
nicht nur eine weitere Funktion. »Wir
wollen gemeinsam deutlich machen,
dass es bereits heute Produkte und Lösungen gibt, die längst aus dem Versuchsstadium heraus sind«, so der Leiter
der Initiative, Dr. Reinhard Hund.
Bild 2: Leerrohre bilden die Basis für die Nachrüstung von Komponenten des »intelligenten Wohnens«
Zukunftsfähigkeit durch
Vernetzung
wird aus dem Haus mit einzelnen, unterschiedlich zu bedienenden Geräten eine
Wohnung, die auf die individuellen Bedürfnisse des Bewohners ausgerichtet ist,
ohne ihn mit Technik zu überfordern.
Die Markennamen werden unter
dem geschützten Logo der Initiative gemeinsam auftreten (Bild 1). Die Mitglieder der Initiative auf Herstellerseite sind
bisher ABB Stotz-Kontakt, AEG Hausgeräte, BSH Bosch und Siemens Hausgeräte, Buderus, Dehn + Söhne, Deutsche
Telekom, Diehl AKO, Gira, Gooroo,
Hager Tehalit, Hirschmann, Honeywell,
ise, Kathrein, Kerpen, Loewe, Merten,
Miele, Oras, Philips, Reichle & De-Massari, Schüco, Siedle, Siemens, Somfy,
Stiebel Eltron, TCS, Techem, Vaillant,
Viessmann und Winkhaus. Für weitere
Mitglieder ist die Initiative offen.
Die Initiative versteht sich als Plattform,
auf der Dienstleister, Hersteller, Nutzer
und Partner wie Handel, Handwerk, Architekten und Planer den Einsatz von
Technologien zur Vernetzung der Geräte
und Systeme vorantreiben. Hier gilt es
insbesondere, Standards und Normen in
offenen Systemen zu etablieren und eine
Mindestausstattung in der Vernetzung sicherzustellen, die z.B. uneingeschränkten Breitbandzugang ermöglicht. So erst
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Redaktion »de«, nach Unterlagen des ZVEI
Quelle: ZVEI
Leerrohre sparen Aufwand und
Kosten
Bild 1: Das Logo der Initiative »Intelligentes Wohnen«
de 9/2004
Die ZVEI-Initiative »Intelligentes Wohnen« bringt einen neuen Flyer heraus,
der dem Bauherrn die Vorteile einer Verlegung von Leerrohren erläutert. Leerrohre sind eine Basis, um das eigene
Wohnumfeld später mit Komponenten
des »intelligenten Wohnens« nachrüsten
oder erweitern zu können (Bild 2). Der
Flyer gibt dem Endkunden Anregungen
für Gespräche mit Architekten und Installateuren.
Schon bei der Bauplanung sollte der
Bauherr Vorsorge treffen, damit später
z. B. eine Video-Sprechanlage an der
Haustür installiert, eine Alarmanlage
nachgerüstet oder die Rollläden elektrifiziert werden können. Diese und eine
ganze Reihe weiterer Ausstattungswünsche lassen sich mit erheblich weniger
Aufwand und Kosten realisieren, wenn
im Haus Leerrohre verlegt sind. Auch
der »Access Point« für den drahtlosen
Internetanschluss muss für einen guten
Empfang an der richtigen Stelle aufgestellt werden. Dort benötigt er eine dem
aktuellen Stand der Technik entsprechende Leitung zum Internet. Auch hier
ist Nachrüstung oder Austausch der Leitungen deutlich einfacher, wenn im
Haus Leerrohre verlegt sind.
Der Flyer steht unter www.intelligent
eswohnen.com im Bereich »Weitere Infos« zum Download zur Verfügung.
■
29
Gebäudetechnik
Sicherheit von Spannungsprüfern
Georg Hummel
Normgerechte Spannungsprüfer müssen die Spannung mit einem definierten Prüfstrom messen. Außerdem
dürfen sie nur in dem Messkreisbereich zum Einsatz kommen, dessen
Messkreiskategorie sie entsprechen.
W
ährend des Alltages der
Elektrofachkräfte zählt die
Spannungsprüfung zu einer
der häufigsten Tätigkeiten (Bild 1). Somit ist ein Spannungsprüfer das am häufigsten benutzte Prüfgerät, u. a. zur
»Prüfung der Spannungsfreiheit«, wie es
eine der fünf Sicherheitsregeln fordert.
Für die Spannungsprüfer gelten besondere Sicherheitsanforderungen, welche die DIN VDE 0682, Teil 401
(EN/IEC 61243-3) zusammenfasst. Diese Norm tritt die Nachfolge der DIN
VDE 0680, Teil 5 an. Mit Inkrafttreten
der neuen Bestimmung ändert sich für
die Anwender vorerst nichts. Hersteller
hingegen dürfen nur noch Spannungsprüfer produzieren und in Verkehr bringen, die sie nach den Anforderungen dieser Bestimmung gebaut und geprüft haben (Bild 1). Mit dem CE-Zeichen bestätigt der Hersteller die Einhaltung der
produktrelevanten Bestimmungen.
Spannungsprüfer, die der Anwender
schon in Gebrauch hat, kann er auch
weiterhin verwenden.
Echte und unechte Spannungen
Eine wesentliche Eigenschaft eines Spannungsprüfers liegt darin, dass er »echte«
Georg Hummel, Beha, Glottertal
Bild 1: Drehfeldprüfung mit dem Unitest
2000 Safety auch mit Schutzhandschuhen; der Unitest 2000 entspricht der neuen Spannungsprüfernorm
de 9/2004
Spannungen prüft. »Unechte« Spannungen entstehen z.B. durch kapazitive Einkopplungen von benachbarten spannungsführenden Leitungen oder
induktive
Kopplungen
z. B. bei Transformatoren.
Solche unechten Spannungen erfasst ein digitales
Multimeter auf Grund des
hochohmigen Eingangswiderstandes von 10 MΩ. Bild 2: Der Einschaltstrom wird meist über einen Kaltleiter
Der Spannungsprüfer begrenzt; erfolgt die Spannungsprüfung zuerst Außenleihat einen niederohmigen ter gegen Neutralleiter, wird durch die thermische BelasEingangswiderstand, eine tung der Kaltleiter hochohmiger; dies begrenzt den Einso genannte Grundlast, schaltstrom und ermöglicht die Spannungsprüfung auch
mit der er die zu prüfende gegen den Schutzleiter, ohne dass der FehlerstromschutzSpannungsquelle belastet. schalter auslöst; die meisten Unitest funktionieren nach
Dadurch misst er eine ech- diesem Prinzip
te Spannung und zeigt diese an. Aus Sicherheitsgründen darf der
Betriebsstrom nicht beliebig hoch ausfallen. Als Nennwert gilt ein maximaler
Strom von 3,5 mA AC bei maximaler
Nennspannung + 5 %. Der Betriebsstrom muss mit einer Toleranz < 1 %
nach 5 s und am Ende des festgelegten
Belastungsintervalls gemessen werden.
Gemäß dieser Anforderung kann ein
Einschaltstrom > 3,5 mA AC auftreten.
Das Verhalten des Prüfgerätes bleibt
trotzdem normenkonform.
Dieser Einschaltstrom kann z. B. bei
der Spannungsprüfung zwischen Außenleiter und Schutzleiter einen FehlerBild 3: Je höher die Messkreiskategorie,
stromschutzschalter auslösen (Bild 2).
desto höher sind die SicherheitsanfordeBei Geräten, bei denen der Betriebsrungen an die Messgeräte; die Unitest
strom > 3,5 mA AC ausfällt, müssen die
2000 eignen sich auch für SpannungsprüKontaktelektroden der Prüfspitzen gefungen im Bereich Cat. IV; zu diesem
gen zufälliges Berühren geschützt sein.
Messkreis zählt z. B. der Hausanschluss
Dies erfolgt durch eine zusätzliche
bis zum Zählerplatz
Schutzhülse um die Kontaktelektrode.
Diese Schutzhülse lässt sich entriegeln
0411/EN 61010. Diese teilt die elektriund legt dann die Kontaktelektroden zur
sche Anlage in vier Messkreisbereiche
Prüfung frei. Alternativ können zwei
ein, welche den Messkreiskategorien
Drucktaster die Belastung aktivieren.
entsprechen (Bild 3).
Grundsätzlich muss man beachten, dass
Da der Spannungsprüfer zur Grundfür die Dauer der Prüfung ein Strom
ausstattung einer Elektrofachkraft ge>3,5 mA AC auf den Schutzleiter eingehört, erhielten die Geräte weitere Zuspeist wird. Bei einem Prüfling mit fehlersatzfunktionen. Dazu zählt die Durchhaften Schutzleiteranschluss kann dies zu
gangsprüfung, aber auch die Einpolprüeinem elektrischen Schlag führen.
fung zur Ermittlung des Außenleiters
(Phase), die Widerstandsmessung, das
berührungslose Erkennen von WechselBeachtung der richtigen
spannung sowie bei vielen Geräten
Messkreiskategorie
schon die zweipolige Drehfeldrichtungsprüfung.
Für Messgeräte im Allgemeinen gilt die
Niederspannungsrichtlinie DIN VDE
■
31
Elektroinstallation
Vorbeugender baulicher Brandschutz
Innovative Konzepte für Rettungswege und die Sicherheitsstromversorgung in Gebäuden
M. Berg, A. Salzmann
Nicht zuletzt durch Großbrände in
jüngster Vergangenheit ist das Thema
Brandschutz verstärkt ins Blickfeld
von Elektrotechnikern und Planern
gerückt. Denn in Gebäuden mit
Flucht- und Rettungswegen müssen
diese funktionsfähig bleiben. Auch
die Funktion sicherheitstechnischer
Anlagen wie Brandmelde- und RauchWärmeabzugsanlagen (RWA) muss eine
ausreichende Zeit gewährleistet sein.
D
ie
Muster-Leitungs-AnlagenRichtlinie (MLAR) 3/2000 beschreibt die Maßnahmen, mit denen die Anforderungen des vorbeugenden baulichen Brandschutzes umzusetzen sind. Die gesetzlichen Grundlagen
für den baulichen Brandschutz regeln im
Wesentlichen die Musterbauordnung
(MBO2002) § 3 und § 14 sowie auf dieser Grundlage die Landesbauordnungen
(LBO). Diese verweisen auf die MLAR
3/2000, die als LAR in den Bundesländern eingeführt ist. Die MLAR legt fest,
was bei der Planung und Ausführung
von elektrotechnischen Einrichtungen
Michael Berg, verantwortlicher Marktmanager für den Bereich Verteilungssysteme;
Andreas Salzmann, Referent für Technische Schulung, beide bei der Hager Tehalit
Vertriebsgesellschaft
Bild 2: Alle Leitungen, die nicht zum
Betrieb der Flucht- und Rettungswege
dienen, muss man brandschutztechnisch
davon trennen
Bild 3: FWK-Anschlussstück für den Übergang zwischen den feuerwiderstandsfähigen Installationskanälen zum Brandschutzverteiler
einschließlich der Leitungsanlagen zu
beachten ist. Ferner bestimmt sie, welcher Klassifizierung der Funktionserhalt
von elektrischen Einrichtungen im
Brandfall zu entsprechen hat.
Moderne Brandschutzsysteme müssen nicht nur die geforderten Sicherheitsvorschriften erfüllen, sondern sie
sollten auch unkompliziert zu planen
und zu installieren sein. Gute Voraussetzungen dazu bieten Brandschutzprodukte aus einer Hand, wie sie z. B. Hager
Tehalit entwickelt hat. Solch ein Komplettsystem setzt sich zusammen aus
geprüften Brandschutzverteilern, feuerwiderstandsfähigen
Kabelkanal-Anschlussstücken und einem feuerwiderstandsfähigen Elektroinstallationskanalsystem für die Sicherheitsstromversorgung (Funktionserhalt) im Bereich der
Flucht- und Rettungswege (Bild 1).
Die Prüfung nach DIN 4102 Teil 12
regelt den Funktionserhalt von elektrischen Leitungsanlagen im Brandfall bei
Außenbeflammung. So garantiert die
Funktionserhaltklasse E 90, dass der Installationskanal bei Bränden für mindestens 90 min den Funktionserhalt der Leitungsanlage sicherstellt.
Die erforderliche Dauer des Funktionserhalts muss bei Brandmeldeanlagen,
Alarmierungsanlagen, Personenaufzügen und Sicherheitsbeleuchtungen mindestens 30 min betragen. Die Funktion
von Feuerwehraufzügen, Rauchabzugsanlagen, Lüftungsanlagen von Sicherheits-Treppenräumen und Wasserdruckerhöhungsanlagen zur Löschwasserversorgung muss bei einem Brand mindestens 90 min aufrechterhalten bleiben.
Die Hüllen der feuerwiderstandsfähigen Elektroinstallationskanäle von Tehalit bestehen aus einem wiederverschließbaren, stoßsicheren, verzinkten
Stahlblechmantel zum mechanischen
Schutz. Kanäle FWK 30 entsprechen der
Feuerwiderstandsklasse I 90 nach DIN
4102, Teil 11. Die Kanäle FWK 90 erfüllen die Brandschutzanforderungen bis
E 90 nach DIN 4102 Teil 12. Damit stellen sie den Funktionserhalt von Kabelanlagen für mindestens 90 min im
Brandfall sicher.
Diese
Brandschutzkonstruktionen
bedürfen keiner Belüftung (Verlegung
nach DIN VDE 0298 Teil 4, Verlegart
B2). Die Verwendung von Spezialkabeln
oder halogenfreien Leitungen ist ebenfalls nicht erforderlich.
Feuerwiderstandsfähige
Leitungsführung
Bild 1: Verteilerschrank von Hager mit
Kanalanschlusstück und FWK-Kanal von
Tehalit
32
Für die Leitungsverlegung in Fluchtund Rettungswegen fordert die MLAR
3/2000, dass alle Leitungen, die nicht
zum Betrieb der Flucht- und Rettungswege dienen, brandschutztechnisch davon zu trennen sind (Bild 2). Diese Trennung kann mit Installationskanälen
durchgeführt werden, die der DIN 4102
Teil 11 (I-Prüfung) entsprechen. Die
Kennzeichnung eines Kanals I 90 besagt,
dass der Kanal mindestens 90 min die
Übertragung von Feuer und Rauch von
innen nach außen verhindert.
de 9/2004
Elektroinstallation
Kanal-Brandschottung
Die gebündelte Durchführung von Elektroleitungen durch Brandschutz-Wände
und -Decken erfordert eine Brandschottung mit allgemeiner bauaufsichtlicher
Zulassung nach DIN 4102 Teil 9.
Sicherer Übergang:
Das FWK-Kanal-Anschlussstück
Der Übergang zwischen den feuerwiderstandsfähigen Installationskanälen zum
Brandschutzverteiler hat Hager Tehalit
jetzt mit dem FWK-Anschlussstück geschlossen (Bild 3). Es ist entsprechend
DIN 4102 Teil 12 geprüft. Damit entspricht es den Anforderungen der
MLAR 3/2000 und sorgt für einen einfachen und sicheren Übergang zur feuerwiderstandsfähigen Leitungsführung.
Die Befestigung kann mit Haltewinkel
und in Kombination mit Brandschutzkitt sowohl auf als auch unter einem
Brandschutzverteiler erfolgen.
Alternativlösung:
Brandschutzverteiler
Um den Funktionserhalt elektrischer Leitungsanlagen im Brandfall sicherzustellen,
schreibt die MLAR 3/2000 vor, die Verteiler in eigenen Räumen unterzubringen.
Diese dürfen nicht für andere Zwecke
genutzt werden und müssen durch Wände, Decken und Türen aus nicht brennbaren Baustoffen abgetrennt sein. Alternativ zum separaten Raum lässt die
MLAR auch Brandschutzsysteme als
Stand- oder Wandverteiler zu, die aller-
Bild 4: Brandschutzsysteme als Standoder Wandverteiler – eine kostengünstige Alternative zu begehbaren Räumen
de 9/2004
dings die entsprechenden Normen und Bestimmungen erfüllen
müssen. Das heißt: Sie
müssen nach DIN
4102 Teil 2 in Anlehnung an Teil 12 geprüft sein. Solche Systeme stellen eine kostengünstige Alternative
zu begehbaren Räumen
dar und bieten sich vor
allem bei der Renovierung älterer Gebäude
an, die keine speziellen
Räume für die Sicherheitsstromversorgung
aufweisen (Bild 4).
Als weitere Möglichkeit bei Renovierungen lassen sich mit
Wandaufsatztüren
konventionelle
Unterputz-Verteiler entsprechend der
MLAR 3/2000 »aufrüsten«, sofern die
Wandaufsatztüren ebenfalls nach DIN
4102 Teil 2 in Anlehnung an Teil 12 geprüft sind.
Einhaltung der Grenztemperaturen
Brandschutzverteiler haben einen mehrschichtigen Wandaufbau. Neben Isolationsschichten sind auch Schichten mit
kristallin gebundenem Wasser in den
Aufbau integriert. Diese sorgen im
Brandfall für eine endotherme Reaktion,
die dem Geräteeinbauraum des Verteilers die Wärme entzieht (Bild 5).
Um die Funktionsfähigkeit modularer Schutzgeräte wie FI- oder LS-Schalter für die Sicherheitsstromversorgung
zu garantieren, müssen Brandschutzverteiler Grenztemperaturen und Luftfeuchtigkeitswerte einhalten, wie in der
Norm VDE 0660 Teil 500 (EN 60439
Teil 1) gefordert. Dies bezieht sich sowohl auf den Normalbetrieb als auch
auf den Brandfall. Die Brandschutzverteiler von Hager halten sowohl die Forderungen der DIN 4101 Teil 2 in Anlehnung an Teil 12 ein als auch die Grenztemperaturwerte entsprechend der DIN
VDE 0660 Teil 500.
Für die Funktionsfähigkeit einer elektrischen Anlage ist die DIN VDE 0660
Teil 500 von entscheidender Bedeutung.
Denn die DIN 4102 Teil 2 begrenzt die
maximal zulässige Temperaturerhöhung
im Verteiler auf 180 K – ein Temperaturbereich, bei dem modulare Schutzgeräte
ihre Funktion nicht mehr erfüllen können. Das heißt konkret: Sicherheitstechnische Einrichtungen wie Rauchabzugsanlagen oder Notbeleuchtungen versa-
Bild 5: Temperaturentwicklung in einem
Brandschutzverteiler
beim Brandversuch
gen in Fällen, in denen
sie über einen definierten Zeitraum funktionieren müssten.
Bei den neuen
Brandschutzverteilern
von Hager hingegen
übersteigt die Temperatur den in der DIN
VDE 0660 Teil 500
definierten Grenzwert
von 40°C nicht: Die
Funktionsfähigkeit
von FI- und LS-Schaltern bleibt je nach Prüfung 30 min oder
90 min erhalten.
Fazit
Ein durchgängiges System zum vorbeugenden baulichen Brandschutz aus
feuerwiderstandsfähigen Elektroinstallationskanälen, FWK-Anschlussstück
und Brandschutzverteiler bietet eine hohe
Sicherheit bei der Errichtung einer Elektroverteilung im Sinne der Vorschriften.
Darüber hinaus erleichtert sie dem Elektrotechniker die Montage, da die einzelnen Komponenten auch konstruktiv
aufeinander abgestimmt sind.
■
33
Elektroinstallation
Dialux mit neuer Version 3.1
Andreas Bossow
Zur light + building in Frankfurt erschien die neue Version 3.1 des Beleuchtungsplanungsprogramms »Dialux«. Mittlerweile sind 40 namhafte
Leuchtenhersteller
Projektpartner
von Dialux.
S
chwerpunkt der Weiterentwicklung war bei der aktuellen Version
3.1 die Umsetzung vielfältiger
Kundenwünsche. Die Rückmeldungen
von Anwendern haben es ermöglicht,
die Software noch besser an Bedürfnisse
von Lichtplaneren anzupassen und in
den (digitalen) Workflow des Lichtplanungsprozesses zu integrieren.
Einfacherer Umgang mit Möbeln
und Texturen
Bild 2: Mehrere Task Areas (blau) in einer
Surrounding Area; Planung nach der neuen EN 12464
Bild 4: Iso-Lux-Linien im 3D-Rendering
und liefert leicht verständliche Auswertungen (Bild 2).
Isolinien in der 3D-Ansicht und
in DXF
Anordnungshilfen
Iso-Lux-Linien sind neben der hochwertigen Visualisierung die entscheidende
Möglichkeit, Beleuchtungsniveau und
Lichtverteilung im Raum darzustellen.
Um dies noch weiter zu vereinfachen,
besteht in Dialux 3.1 die Möglichkeit,
die Isolinien-Darstellung der Berechnungsergebnisse der Nutzebene sowohl
in der 3D-Rendering-Darstellung als
Die Planungspraxis erfordert oft Lichtlösungen, die man nicht als »Standardanordnungen«beschreiben kann. Beispiele hierfür sind Leuchtenkombinationen, wie sie oft in Shops oder Museen
zum Einsatz kommen, z.B. Kombinationen aus verschiedenen Strahlern und Flu-
Die auffälligste Änderung in Dialux 3.1
ist das geänderte Verhalten des Möbelund Texturauswahlbaumes. Auf den ersten Blick lokalisiert man das richtige
Objekt und fügt es einfach per Drag and
Drop in der Planung ein. Bei der Erstellung eigener Möbel legt Dialux diese
Vorschaubilder automatisch an, was
auch für diese Möbel die einfache Wiedererkennung gewährleistet (Bild 1).
Neue Norm EN 12464
Dialux erfüllt alle Anforderungen, die
internationale Normen an Lichtplanung
stellen. Zum Beispiel unterstützt Dialux
komfortabel das Platzieren von mehren
Task Areas in einer Surrounding Area
Dipl.-Ing. Andreas Bossow, stv. Geschäftsführer, Dial, Lüdenscheid
Bild 3: Einfach: Mehrfaches Anordnen von Leuchtengruppen oder Raumelementen
in eine Richtung
tern. Hat man solch eine Kombination
einmal angelegt, ist es mit Dialux 3.1
nun ein Leichtes, diese mehrfach in beliebige Richtungen zu kopieren. Dies gilt
nicht nur für Leuchten, sondern auch für
Möbel, Berechnungsobjekte oder Kombinationen aus diesen Elementen (Bild 3).
Bild 1: Selbsterklärende Vorschaubilder erleichtern die Auswahl von Möbeln und Texturen
34
auch beim DXF-Export auszugeben.
Letzteres komplettiert den Datenaustausch CAD -> Dialux -> CAD (Bild 4).
Online-Plug-ins
Aktuelle Leuchtendaten stellen eine
wichtige Grundlage für die Planung dar.
Wird z. B. ein Projekt mit den aktuellen
Messeneuheiten geplant, und das Plugin des Herstellers ist noch nicht aktualisiert, arbeitet man mit einer EulumdatDatei. Diese Methode ist zwar möglich,
bietet aber entscheidende Nachteile: Bild
und Leuchtenbeschreibungstext fehlen.
Die Geometrie der Leuchte lässt sich
nicht darstellen.
Diese Zeiten sind mit Dialux vorbei.
Die beteiligten Hersteller können ihre
neuen Produkte als so genannte »ULDde 9/2004
Elektroinstallation
Dialux 3.1 nun die Möglichkeit, ein
»Angebotsanforderungs-Dokument« zu
erstellen. Dies beinhaltet die technischen
Informationen der verwendeten Leuchten, Artikelnummern und Stückzahlen.
Das Dokument lässt sich mit einer beliebigen Officeanwendung bearbeiten.
Bild 5: Wahlweise kann man auf die
Leuchtenkataloge der Hersteller online
über das Internet oder offline von der
eigenen Festplatte zugreifen
Datei« dem Anwender zur Verfügung
stellen, inkl. aller marktrelevanten Informationen. Die Einführung der OnlinePlug-ins in Dialux 3.1 vereinfacht diese
Methode. Mit einem Klick auf den OnlineKatalog kommt man sofort zum Hersteller. Alle Produkte sind verfügbar, das Online-Plug-in ist immer aktuell (Bild 5).
Durch die Online-Verbindung kann auch
die Installation der Herstellerdaten auf
Festplatte entfallen. Aktueller und mit
allen Informationen verbunden erhält
man die Leuchtendaten via Internet.
de 9/2004
Bild 6: In sechs Schritten zum Ergebnis
mit »Dialux light«
Ausschreibung, Angebotsanforderung
Nach der Planung folgen Bestellung, Angebotsanforderung und ggf. Datenaustausch mit Bauleitung oder Architekt.
Um dies zu vereinfachen, hat Dialux nun
zusätzliche Exportfunktionen. Die in einer Planung verwendeten Leuchten
kann man über die GAEB-Schnittstelle
ins Format D81 übertragen. Mittels
AVA-Programm kann das Planungsergebnis von Dialux dort direkt weiterverarbeitet werden. Um vom Hersteller
bzw. Großhändler ein Angebot über die
verwendeten Leuchten anzufordern, hat
Abgespeckte Version
für gelegentliche Planungen
Einige Anwender benutzen Dialux nur
für Gelegenheitsplanungen. Dafür gibt
es in Dialux nun den Assistenten »Dialux light« (Bild 6). Ein eigenes Icon und
eine vollständig eigene Programmoberfläche machen Dialux sehr einfach bedienbar. So einfach wie möglich bedeutet vor allem das Weglassen von Funktionen, die man selten braucht. Hier
kommt der besondere Vorteil von »Dialux light« zum tragen: Ein mit »Dialux
light« erstelltes Projekt kann man einfach mit Dialux öffnen, um weitere
Funktionen zu nutzen, die in »Dialux
light« fehlen.
■
www.dialux.com
35
Elektroinstallation
Schnell und sauber installiert
Brüstungskanäle als Systembestandteil
Michael Muschong
Am Beispiel eines modernen Brüstungskanalsystems zeigt der Beitrag,
welche Vorteile komplette Systeme
aus einer Hand bieten.
G
erade im so genannten Objektgeschäft setzen Anlagenerrichter
häufig auf flexible Systeme, am
besten aus einer Hand. Im Vordergrund
stehen dabei neben dem günstigen Objektpreis kurze Montagezeiten, möglichst viele zueinander passende Systemzubehörteile sowie die Anpassungsfähigkeit an alle erdenklichen Montagesituationen.
Lösungen für viele Bereiche
Das System Rapid 45 von OBO Bettermann lässt sich für Kabelführungen in
Büro- und Verwaltungsgebäuden oder in
Lager- und Werkstatträumen – mitunter
sogar im Wohnbereich – einsetzen.
Variable Formteile ermöglichen eine
problemlose Montage auch bei nicht
rechtwinkligen Raumecken. So lässt sich
in kurzer Zeit eine Installation errichten,
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Redaktion »de«, nach Unterlagen von
OBO Bettermann, Menden
die den Eindruck handwerklicher
Vollkommenheit hinterlässt (Bilder 1 bis 3). Auf einen Blick bietet
Rapid 45 folgende Vorteile:
• Modernes Design Kanalprofil in den
zwei Größen 53 mm x 100 mm und
53 mm x 160 mm (Bild 2)
• Als Sockelleisten- und Brüstungskanal
einsetzbar
• Durch schwenkbare Formteile jeder
Raumsituation anzupassen
• Saubere Trennung von Energie- und
Datenkabeln möglich
• Zeitsparende Montage
• Endgeräte werden lediglich in das Profil eingeklickt
• Das System eignet sich für Neubau,
Sanierung und Modernisierung.
Das Steckprinzip ermöglicht ohne Spezialwerkzeuge eine schnelle und einfache
Montage. Die horizontale und vertikale
Ovallochung erleichtert zudem die Ausrichtung bei der Wandmontage.
Für die Stoßstellen gibt es AbdeckElemente, die die Kanalsegmente optisch
einwandfrei verbinden. Endstücke sorgen für saubere Abschlusskanten.
Das System verfügt über Trennwände, die z. B. zur klaren Trennung von
Energie- und Datenkabeln dienen.
Die Schalter, Steckdosen oder Dateneinbaugeräte aus dem auf der light &
building 2004 vorgestelltem Einbaugerätesystem Modul 45 lassen sich exakt
dort einklicken, wo man sie braucht.
Änderungen und Ergänzungen der Installation sind jederzeit möglich.
Ohne Leitungsknick um die Ecke
Der normgerechtem Biegeradius stellt im Installationsalltag – insbesondere
bei Lichtwellenleitern – eine Herausforderung an den
Ausführenden.
Mit dem Bend-Radius
lassen sich Lichtwellenleiter im Brüstungskanälen
normgerecht verlegen (Bild
4). Er verhindert das Unterschreiten der vorgeschriebenen Biegeradien der
Lichtwellenleiter.
Der
Bend-Radius wird ledigBild 1: Schnell montierbares Brüstungskanalsystem Rapid 45
36
Bild 2: Zwei Kanalbreiten
Bild 3:
Ausgewogenes
Design, flexibles Zubehör
lich wie der Trennsteg auf den Bodenpilz
der Brüstungskanäle aufgerastet.
Elemente für die repräsentative
Umgebung
Als Pendent zum Rapid 45 gibt es die AlAusführung in beiden Kanalbreiten
(Bild 5). Sowohl für die PVC- als auch
für die Al-Ausführung bieten die variablen Haubenformteilen einen Schwenkbereich von 70 ° bis 130 °. Der Ergänzung dienen feste Formteile in den Materialien PVC und Al.
Mit dem Sockelleistenkanal SKL lassen unauffällige Installationszonen
schaffen, die dann z. B. in einen Rapid
45 münden. Die Dichtlippen am Deckel
des SKL sorgen für einen optimalen
Übergang an an Wänden und Böden ohne häßliche Spalten (Bild 6). Selbst bei
strukturierten Wänden kann die Nacharbeitung mit Silikon entfallen. In diesen
Sockelleistenkanal mit den Höhen von
50 mm und 70 mm lassen sich Geräteträger montieren, die ebenfalls die Modul-45-Geräte aufnehmen.
Kabelsalat am Schreibtisch muss
nicht sein
Der flexiblen und sicheren Führung von
Leitungen im Fußbodenbereich – z. B. unter Schreibtischen – dient der in mehreren Farben erhältliche
Flexkanal. Er eignet sich
zur
Anbindung
vom
Schreibtisch zum Brüstungskanal oder zur Unterfluranschlussdose (Bild 7).
Die Leitungen legt man
von oben in den Flexkanal
ein, der diese dann mittels
des so genannten Flexdeckels umschließt. Die beiden Kammern des Flexkanals können Energie- und
Datenleitungen voneinander trennen.
de 9/2004
Elektroinstallation
Bild 4: Formteile schließen das Unterschreiten der Biegeradien bei Lichtwellenleitern aus
Bild 6: Sockelleistenkanal passt sich
Wandunebenheiten an
Bild 5: Nahtloser Übergang in die Al-Variante, z. B. im Chefzimmer
Schutzgeräte – verbrauchernah
und dezentral
In modernen Installationen geht man
immer öfter zur dezentralen Unterbringung von Schutzgeräten in Brüstungskanälen über. Die dafür vorgesehenen
Automateneinbaueinheiten gibt es mit
drei, sechs und zwölf Teilungseinheiten.
Dem Schutz der Sicherungsautomaten
dient eine durchsichtige Abdeckung. Somit lässt sich ein ausgelöster Sicherungsautomat schnell lokalisieren. Zur Verdrahtung für den Neutral- und Schutzleiter stehen Klemmböcke zur Verfügung.
Die Automateneinbaueinheit für drei
Sicherungsautomaten lässt sich im Brüstungskanal montieren. Die 6er und 12er
Einheit kann wahlweise auf oder unter
dem Kanal installiert werden.
Das Überspannungsschutz-Modul 45
ist u.a. zur stationären Installation in
Rapid-45-Brüstungskanälen geeignet. Es
entspricht dem Typ 3 der Klasse D nach
Bild 7: Anpassbarer Leitungsweg für
die letzten Zentimeter
DIN VDE 0675 Teil 6-11 (DIN EN
61643-11) und ist somit universell in alle Modul 45-Kanäle und Adapter einzurasten.
Mit dem Überspannungsschutz-Modul 45 lassen sich nicht nur Einzelsteckdosen, sondern auch Steckdosenkombinationen wirksam vor Überspannungen
schützen. Das Modul gibt es in zwei Varianten, mit optischer oder akustischer
Funktionsanzeige.
■
Informationstechnik
Der »Rechen« wird wieder genutzt
Mit speziellen Zimmerantennen empfängt man nun »überall«
Sigurd Schobert
Die althergebrachte Fernsehdachantenne (auch Yagi-Antenne genannt)
erlebt eine Renaissance: Für den DVB-TÜbertragungsstandard – das digitale
Überall-Fernsehen – erfüllt sie wieder ihre Aufgaben. Nicht so die Zim-
W
ie bei allen DVB-Standards
wird das Signal auch bei
DVB-T nach MPEG-2 (Motion Pictures Experts Group, 2. Norm)
übertragen, dem mittlerweile weltweit
verwendeten Verfahren für die Digitalisierung von TV-Signalen.
Alles in einem
DVB transportiert die Information in
Form von gleich großen Datenpaketen
schlossenen Räumen bietet der
nach dem »Container-Prinzip«. Damit
Markt neue Antennen an – hierzu finüberträgt man gleichzeitig Fernsehsignale und Zusatzdaten, zusammengefasst in
den Sie eine Marktübersicht.
einem MPEG-Transportstrom. Da das
verfügbare Frequenzspektrum begrenzt
ist, werden die Signale vor der ÜbertraSigurd Schobert, Redaktion »de«,
gung reduziert und komprimiert. Beim
nach Unterlagen von der Deutschen
TV-Plattform e.V., Berlin
MPEG-2-Verfahren stellt man die Datenrate für ein Fernsehprogramm
zwiDVB-T-Antennen
schen 2 MBit/s und
15 MBit/s ein.
Marke
Modell
Preis (€) Gerätetyp
merantennen: Für den Empfang in ge-
Ancaro
Ancaro
Ancaro
Hirschmann
Hirschmann
Hirschmann
Kathrein
Lorenzen
Lorenzen
Lorenzen
Lorenzen
Lorenzen
Lorenzen
Schwaiger
SM-Electronic
SM-Electronic
SM-Electronic
Technisat
Thomson
Thomson
Thomson
Thomson
WISI
Wittenberg
Wittenberg
Wittenberg
Wittenberg
Wittenberg
DSI 200
DSO 600
ZA 100
ZIFA D-16 V
ZIFA 796 LPV
ZIFA D-2
BZD 30
3906
3907
T-1332
3905
3908
3909
ZA8855
Skymaster 3608
Skymaster 3609
Skymaster 3607
Digitennne
ANTD 110
ANTD 200
ANTD 210
ANTD 100
FW 89A
ZAV 2 D
FLA 4 DV
ZA 3 D
ZA 1 D
FLA 4 D
48,–
59,–
15,–
39,–
139,–
32,–
35,–
44,95
49,95
49,95
19,95
19,95
29,95
k. A.
24,50
19,99
9,99
20,–
19,99
26,99
26,99
14,99
47,50
29,9
k. A.
24,90
19,90
k. A.
aktiv
aktiv
aktiv
aktiv
aktiv
passiv
aktiv
aktiv
aktiv
aktiv
passiv
passiv
passiv
aktiv
aktiv
aktiv
passiv
aktiv
aktiv
aktiv
aktiv
passiv
aktiv
aktiv
aktiv
passiv
passiv
passiv
Tabelle 1: Marktübersicht zu Antennen für den DVB-T-Empfang
38
Variable Übertragungsraten
Für eine dem heutigen
analogen PAL-Fernsehsignal
gleichwertige
Bildqualität werden bei
digitaler Übertragung
ca. 3 ... 5 Mbit/s benötigt. Für die Übertragung von Bildern mit
sehr hohem Bewegungsanteil, z. B. Sportübertragungen, muss
eine größere Datenrate
gewählt werden. Die
MPEG-Codierung ermöglicht es, auf einem
heute üblichen Übertragungskanal (7 MHz
bzw. 8 MHz Bandbreite) mehrere Fernsehprogramme und zusätzlich noch andere
Dateninhalte zu senden. Für DVB-T sind
mehrere Modulationsverfahren
festgelegt
worden. Sie erfüllen gemeinsam mit weiteren
wählbaren Systemparametern unterschied-
liche Anforderungen an Übertragung
und Empfang. So kann z. B. der Schutz
gegen Übertragungsfehler unterschiedlich hoch gewählt werden.
DVB-T-Sender arbeiten bei der Übertragung nach dem COFDM-Verfahren
(Coded Orthogonal Frequency Division
Multiplex). Das wesentliche Prinzip dieses Verfahrens ist die Verteilung der Information auf viele, dicht nebeneinander
liegende Trägerfrequenzen. Werden einzelne Träger auf dem Übertragungsweg
gestört, führt das Empfangsgerät mit bestimmten Rechenverfahren eine Fehlerkorrektur durch. Solche Störungen des
Empfangs sind beispielsweise beim mobilen Empfang unvermeidbar; hier benötigt
man deshalb einen sehr hohen Fehlerschutz, um ein robustes Signal für eine
störungsfreie Wiedergabe zur Verfügung
zu stellen. Das digitale System nutzt allerdings in bestimmten Grenzen solche
»Störungen« sogar zur Verstärkung: dies
gilt beispielsweise für die durch Reflexionen erzeugten Mehrwegesignale, die beim
Analogempfang zu den bekannten Geisterbildern führen.
Besserer Empfang
Ein weiterer Vorteil von DVB-T besteht
in der Möglichkeit, auf einem Kanal
mehrere Sendeanlagen an verschiedenen
Standorten im so genannten »Gleichwellenbetrieb« (Single Frequency Network,
SFN) für die Ausstrahlung zu betreiben.
Der Gleichwellenbetrieb bietet verbesserte Empfangsbedingungen im Versorgungsgebiet durch den entstehenden
Netzgewinn.
Marktübersicht
Die Tabellen 1 und 2 geben einen Überblick (nach Angaben der Hersteller) zu
den derzeit angebotenen Antennen für
den digitalen Empfang in geschlossenen
Räumen sowie in Fahrzeugen – für den
mobilen Empfanng. Die Angaben beruhen auf Recherchen durch die Deutsche
TV-Plattform e.V. (2001) und durch
»de«. Vollständige Übersichten erscheinen unter www.ueberall-tv.de und
www.online-de.de unter Fachinformationen. Für die Vollständigkeit der Angaben übernimmt die Redaktion keine
Gewähr.
de 9/2004
Informationstechnik
Zimmer- und Mobilantennen für den digitalen, terrestrischen Empfang
Hersteller
Ankaro
Hirschmann
Kathrein-Werke-KG
Lorenzen
Schwaiger
Modell
DSI 200
ZIFA D-16 V
BZD 30
Terrestr. Ant. – 3906
ZA 8855
Gerätetyp
Preis Brutto
Bauform
Gewinn VHF/UHF (dB
Länge Antennenkabel
Verstärkung
Fremdspeisung
Besonderheiten
Zimmerantenne aktiv
48 €
Flächenantenne
3 ... 14 dB
3m
nein
ja
kleine Digital-SignalAntenne für DVB-T
Heim- und MobilEmpfang
Aktivantenne
39 €
10,0x18,6x1
13 dB/16 dB
2m
ja
5 V/30 mA
formschönes Design,
für vertikale und horizontale Polarisation,
mit GSM-/DECT-Störfilter; waagrecht oder
senkrecht positionierbar
Aktivantenne
35 €
14 x 19,5
18 dB/15 dB
2m
ja/–
ja
für horizontale und
vertikale Polarisation
geeignet
Passivantenne
35 €
Stabantenne
k. A.
1,20 m
nein
nein
Auch für mobilen
Empfang geeignet
Aktivantenne
k. A.
Flächen/Teleskop
20 dB/25 dB
k. A.
stufenlos regelbar
nein
Durchschleifbetrieb
für Hausantenne (oder
analogen Kabelanschluß). 12-V-Anschluss für mobilen
Betrieb
Herstellerkontakt
www.ankaro.de
www.hirschmann.de
www.kathrein.de
www.lorenzen.de
www.schwaiger.de
Hersteller
SM Electronic
TechniSat
THOMSON
WISI
WittenbergAntennen GmbH
Modell
Skymaster Universal
Zimmerantenne 3608
Digitenne
ANTD 110
FW 89A
ZA 3 D
Folienantenne
Gerätetyp
Preis Brutto
Bauform
Gewinn VHF/UHF (dB)
Länge Antennenkabel
Verstärkung
Fremdspeisung
Besonderheiten
Aktivantenne
24,50 €
18,4 x 34,6 x 8,5 cm
25 dB
1m
regelbar
ja
Separater Eingang für
Außenantenne, Stromanschluss 230 V und
12 V-Anschlussbuchse
für Camping:
UHF/VHF/UKW/MW
Aktivantenne
20 €
Flächen/Teleskop
20 dB/36 dB
k. A.
stufenlos regelbar
nein
k.A.
Aktivantenne
19,99 €
6,5 x 34,0 x 8,0
15 ... 18 dB
1,2 m
regelbar
5V/30 mA
Omnidirektional,
Rauschunterdrückung/GSM-Filter,
inkl. Adapter, KoaxKupplung auf F-Stecker
aktiv
47,50 €
passiv
24,90 €
5 x 35
0 dB
1,2 m
k.A.
k.A.
modernes Design
Herstellerkontakt
www.sm-electronic.de
www.technisat.de
www.thomson.de
www.wisi.de
VHF: 20 dB UHF: 30 dB
k.A.
stufenlos regelbar
niedriges Rauschmaß
1,5 ... 3,0 dB, hor.+vert.
einstellbar
www.wittenbergantennen.de
■
Tabelle 2: Details zu aktiven und passiven Empfangsantennen für DVB-T
40
de 9/2004
Informationstechnik
Die Zimmerantenne feiert ein Revival
Empfang terrestrisch gesendeter digitaler Fernseh- und
Radioprogramme (DVB-T)
Wolfgang Wendel
nen mit entsprechend hohem Gewinn erforderlich.
Nach und nach soll das terrestrische
digitale Fernsehen bundesweit zur
Verfügung stehen und das analoge
Übertragungsverfahren ablösen. Für
den Empfang der DVB-T-Programme
benötigt man allerdings neben entsprechenden Receivern auch spezielle Antennen.
D
igitale Fernseh- und Radioprogramme kommen bereits über
Satellit und Kabel in die Wohnzimmer. Darüber hinaus werden sie nun
auch via Terrestrik ausgestrahlt. Die erste Region in Deutschland, die mit dem
neuen DVB-T-Standard versorgt wird,
ist der Großraum Berlin-Brandenburg.
Nach dem dort 2003 erfolgreich durchgeführten Umstieg wird DVB-T Ende
Mai diesen Jahres auch in Teilen Norddeutschlands und Nordrhein-Westfalens
die analoge Übertragung ablösen. Regionen im Rhein-Main- und im RuhrGebiet (Mai 2004), in Schleswig-Holstein sowie der Großraum Hamburg
(Herbst 2004) sollen ebenfalls noch in
diesem Jahr folgen.
Die Gleichwellennetze in BerlinBrandenburg sind so geplant worden,
dass in geschlossenen Räumen eine Empfangswahrscheinlichkeit von > 95 % erreicht werden kann – dies gilt übrigens
ebenso für die in Kürze in Betrieb gehenden Netze in den nord- und westdeutschen Ballungsräumen. Nach Aufnahme
des Regelbetriebs und Abschaltung der
analogen Programme hat sich jedoch
herausgestellt, dass der relevante Pegelwert zwar im VHF-Bereich erreicht, im
UHF-Bereich dagegen um ca. 6 dB unterschritten wurde. Allerdings zeigte sich
auch, dass in den meisten Fällen Zimmerantennen für einen einwandfreien
Empfang ausreichen. Lediglich in den
Randgebieten, also in größerer Entfernung zu den Sendern, waren Dachanten-
Dipl.-Ing. Wolfgang Wendel,
Leiter »Entwicklung Hausverteilnetze« bei
der Hirschmann Multimedia
Electronics GmbH, Neckartenzlingen
de 9/2004
Fraktale Struktur ermöglicht
kompakte Form
Prinzipiell eignen sich für den
Empfang von DVB-T-Programmen
alle bekannten Antennensysteme
wie etwa Stab-, Dipol- oder Yagi- Für den Empfang terrestrischer FernsehproAntennen (die üblichen Dachan- gramme benötigt man geeignete Receiver
tennen mit Richtwirkung, bekannt (Hirschmann: DVB-T-Receiver)
auch als »Rechen«). Diese Antengramm steigen erheblich an und ermögnen, die schon seit geraumer Zeit in
lichen eine allseits gute Anpassung im
vielfältigen Ausführungen auf dem
gesamten UHF-Frequenzbereich.
Markt sind, haben jedoch den Nachteil,
Fraktale sind – einfach gesprochen –
dass sie – mit Ausnahme der Yagiin sich ähnliche Strukturen. Die bei den
Antennen – nicht breitbandig genug
neuen DVB-T-Zimmerantennen von
sind. Denn bei DVB-T wird sowohl
Hirschmann realisierte elfeckige Strukder Empfang von Band III (174 MHz
tur (Bild 1) weist eine Stromverteilung
– 230 MHz) als auch Band IV/V
auf (Bild 2), die Ähnlichkeit mit einer
(470 MHz – 862 MHz) gefordert. YagiMandelbrotmenge hat. Diese Menge –
Antennen besitzen zwar die erforderlibenannt nach ihrem Entdecker Benoit
che Breitbandigkeit, können aber aufMandelbrot – ist das wohl bekannteste
grund ihrer großen Abmessungen die
Fraktal. Mit dieser auf einer Leiterplatte
Ansprüche, die heute an das Design und
realisierten Struktur erreicht die Antendie Handhabung einer Zimmerantenne
ne hervorragende Empfangseigenschafgestellt werden, nicht erfüllen. Deshalb
ten, d. h. einen Gewinn von bis zu 3 dB
mussten neue Wege beschritten werden.
gegenüber einem Normdipol bei einer
Ein Lösungsansatz liegt darin, eine
breitbandigen Anpassung > 12 dB im
Flächenantenne zu realisieren, die eine
gesamten UHF-Bereich.
so genannte fraktale Struktur aufweist.
Solche Strukturen verkürzen Antennengeometrien auf bis zu 1/4 der normalerEmpfang über Koax-Außenleiter
weise benötigten Größe. Die Eigenschaften fraktalisierter Antennen in Bezug auf
Für den direkten Empfang des VHF-BeGewinn, Anpassung und Richtdiareichs müsste eine fraktale Antenne
allerdings größere Abmessungen besitzen. Um dies zu vermeiden, wurde ein
neues Empfangsprinzip angewendet, bei
dem das VHF-Signal über den Außenleiter des Koaxialkabels empfangen und in
die Antenne eingespeist wird. Dazu ist
eine Mantelwellensperre mit mehreren
Ferritkernen in ca. 2 Meter Abstand von
der Antenne am Kabel aufgebracht und
in Resonanz zur Mittenfrequenz im
Band III (200 MHz) abgestimmt. Über
die Mantelwelle wird dieses Signal auf
die fraktale Struktur der UHF-Antenne
eingekoppelt und so über den Innenleiter des Koaxialkabels an den DVB-T-Receiver weitergeleitet. Dadurch besitzt
auch dieser Frequenzbereich gute Empfangseigenschaften. Ohnehin ist die im
VHF-Bereich benötigte Bandbreite verBild 1: Die Leiterplatte der Antenne
41
Informationstechnik
Bild 2: Die Stromverteilung (links) auf der aktiven Fläche der Antenne bei 730,469 MHz. Die Form der Antenne ähnelt der fraktalen Struktur nach Benoit Mandelbrot (rechts)
gleichsweise gering. Hirschmann wird auf der diesjährigen Messe Anga Cable in Köln sowohl eine aktive als
auch eine passive Zimmerantenne vorstellen (Bild 3),
die eine fraktale Struktur haben und die VHF-Signale
über den Außenleiter des Koaxialkabels empfangen:
Beide Versionen sind für sämtliche terrestrisch gesendeten digitalen Fernseh- und Radioprogramme in den
Frequenzbereichen VHF 174 MHz bis 230 MHz sowie UHF 470 MHz bis 862 MHz ausgelegt. Bei der
aktiven Antenne kann das Eingangssignal um 16 dB
erhöht werden. Außerdem verfügt sie über einen
GSM/DECT-Störfilter, der verhindert, dass der Empfang durch Mobiloder SchnurlosTelefone gestört
wird. Da sich die
Zimmerantennen
für den portablen
Einsatz
eignen,
sind sie auch gegen
elektromagnetische
Entladungen von
bis zu 20 kV geschützt. Die aktive
Ausführung benö- Bild 3: DVB-T-Zimmerantenne
tigt 5 V/30 mA und
wird vom Receiver via Koaxialkabel fernversorgt. Die
Antennen, die lediglich die Maße von 186 mm x
100 mm x 10 mm aufweisen, bestehen aus einer im
Kunststoff integrierten Leiterplatte sowie einem runden Standfuß. Um von der vertikalen auf die horizontale Position zu wechseln, lässt sich die Kunststoffplatte problemlos umstecken. Aufgrund einer sehr guten
Rundstrahlcharakteristik ist kein aufwändiges Ausrichten bei einem Programmwechsel erforderlich.
Fazit
Ob im Einzelfall eineDachantenne notwendig ist oder
eine Zimmerantenne ausreicht und ob eine Signalverstärkung sinnvoll ist, hängt von mehreren Faktoren, in
erster Linie aber von der Entfernung zum Senderstandort ab.
■
www.hirschmann.com
www.ueberall-tv.de
42
de 9/2004
Informationstechnik
Satellitengestützte Kabel-Kopfstellen
Boom von Kopfstellen: Immer mehr Wohnungsbauunternehmen und
kleine Netzbetreiber setzen auf Unabhängigkeit,
Ulrich Horn
Deutschland rüstet um. Das digitale
Fernsehen gewinnt an Fahrt. Spätestens 2010 sollen alle analogen Programme verschwinden. Der Beitrag
beschreibt die Umrüstung einer zentralen Versorgung von 4 000 Wohnungen in Duisburg.
W
ohnungsbauunternehmen und
Hausverwaltungen
stehen
heutzutage vor der Frage, wie
sie ohne hohen technischen und wirtschaftlichen Aufwand ihre Mieter mit
der neuen digitalen Vielfalt versorgen
können. Beim Gemeinschaftsempfang
haben sie vor allem in ländlichen Regionen außerhalb der kommenden vorgese-
ren für das Kabel. Da kommen schnell
30 € und mehr im Monat zusammen.
Da zudem der Betreiber das Programmangebot selber festlegt, haben Mieter in
den meisten Fällen keine echte Auswahl.
Mit dem Umstellen auf digitalen Empfang drohen neue Kosten. So will die Kabel Deutschland (KDG) von ihren Kunden neben den normalen Gebühren ein
monatliches Zusatzentgelt für den Anschluß an das digitale Fernsehen und für
neue Digitalpakete erheben. Experten
erwarten darüber hinaus aufgrund der
kürzlichen Übernahme der anderen großen Netzbetreiber Iesy, Ish und Kabel
Baden-Württemberg durch die KDG
steigende Preise.
Satellitengestützte Kopfstationen
Eine echte Alternative zum Angebot der
großen Netzbetreiber ist der Aufbau eigener Kabelkopfstationen. Mehr und mehr
Wohnungsbauunternehmen und auch kleine lokale Netzbetreiber
investieren in die Unabhängigkeit.
Fortschritte in der Empfangs- und Verteiltechnik sowie sinkende
Hardwarekosten haben
in den beiden letzten
Jahren bundesweit zu
einem Boom bei satellitengestützten Kopfstationen geführt (Bild 1).
Bild 1: Die Empfangsantennen für die satellitengestützte
Hiervon profitieren vor
Kopfanlage in Duisburg-Rheinhausen
allem Handwerks- und
Elektrobetriebe. Es lohnt sich: Abhängig
henen terrestrischen Verbreitungsgebiete
von der Größe des zu versorgenden Netnur die Wahl zwischen Kabel und Satelzes amortisieren sich die Investitionen
lit. Gegen den Satelliteneinzelempfang
im Vergleich zum Kabelanschluss in drei
spricht jedoch für viele Eigentümer das
bis fünf Jahren vollständig.
äußere Erscheinungsbild der WohnanlaDas Beispiel eines Wohngebiets in
gen mit zahlreichen Schüsseln auf DäDuisburg-Rheinhausen der Thyssenchern und Balkonen. Daher haben sich
Krupp Wohnimmobilien GmbH mit
viele Verwaltungen in der Vergangenheit
über 4 000 Einheiten zeigt, wie es geht.
für die Zusammenarbeit mit überregioDer Bochumer Systemanbieter STG
nalen und regionalen KabelnetzbetreiKommunikation hat für das Wohngebiet
bern entschieden. Doch die Folgekosten
kürzlich ein bereits für die Zukunft vorvon Kabelfernsehen sind hoch. Neben
bereitetes, rückkanalfähiges Netz mit eider GEZ zahlt der Mieter noch Gebühner zentralen Kopfstation geplant und
installiert. Zudem wartet und betreibt
Ulrich Horn, Projektleiter STG Kommunidas Unternehmen das Netzwerk.
kation, Bochum
de 9/2004
Die Antennen einer Kopfstation sind auf
Positionen von 8° West bis 42° Ost ausgerichtet, darunter das mit über 700 freien
und verschlüsselten digitalen Programmen weltweit größte Satellitensystem
für TV-Sender: Hot Bird von Eutelsat
Das Projekt
Der zu versorgende Teil von DuisburgRheinhausen besteht aus einem zentralen, zusammenhängendem Wohngebiet
und einer Reihe kleinerer verstreuter
Wohnanlagen. Die Größe variiert vom
Einfamilienhaus bis hin zum Hochhaus
mit 91 Wohnungen. Bisher versorgten
drei BK-Netze rund 90 % dieser mehr als
4000 Wohneinheiten. Im Rahmen des
Projekts hat die STG diese drei separaten
Netze zu einem zentralen Netzwerk zusammengefasst. Bei weiter entfernten,
kleineren Wohnanlagen hat sich der Auftraggeber bereits im Vorfeld für eine Satelliten-ZF-Verteilung mit zwei Anschlüssen je Teilnehmer entschieden.
Gute Koordination
Das Umstellen von 4 000 Wohneinheiten
erfordert genaue Koordination und Planung. Zu jedem Zeitpunkt der Umschaltung musste gewährleistet sein, das nicht
einzelne Gebiete mit mehreren hundert
Teilnehmern über einen längeren Zeitraum ohne Fernsehversorgung waren.
Der langfristig zuverlässige Betrieb
eines Netzwerks mit funktionierendem
43
Informationstechnik
Kabelmodem
PC
TV
Endkunde
Grundig
Radio/TV
Kopfstelle
Mgmt . Server
Internet
Zugangs- Fire- Cisco
router
wall CMTS
BK-Netz
Bild 2: Das Netz basiert auf einer sternförmigen Struktur
Rückkanal hängt von der Qualität der
eingesetzten Bauteile ab. Daher entsprechen alle eingesetzten Komponenten
dem Schirmungsmaß auch der Class-ASpezifizierung. Die Class-A-Anforderung sichert zudem als wichtiger Bestandteil des Aufbaus moderner KabelTV-Anlagen vor späteren Problemen mit
zukünftigen gesetzlichen Auflagen, die
im Extremfall eine erneute Umrüstung
notwendig machen.
Das Netzwerk
Das rückkanalfähige Netz basiert auf
862-MHz-Technik. Für den Rückkanal
wird der Frequenzbereich zwischen
5 MHz – 65 MHz eingesetzt. Die Anlage
ist in einem Vollstern aufgebaut. In den
angeschlossenen Wohnungen ist die
Zweitdose an die erste Dose in Reihe geschaltet (Bild 2).
Bild 3: Kopfstation in der Beethovenstraße
44
Bild 4: Geschlossene Montageschränke schützen die Verteilanlagen vor unberechtigtem Zugriff
Das Netz versorgen vier Antennen mit jeweils 1,5
Metern Durchmesser an einer zentralen
Kopfstation (Bild 3). Die Kopfstelle basiert auf der PSU-Baureihe von Grundig.
Aus Sicherheitsgründen setzt sich diese
aus redundanten Netzteilen und redundanten Kassetten für die einzelnen TVProgramme zusammen. Das Netz lässt
sich per Fernwartung überwachen und
programmieren. Alle aktiven und passiven Bauteile sind in Montageschränken
(Bild 4) untergebracht, um ein Beschädigen und eine Manipulation der Anlage
zu verhindern. Die Anlage besteht aus
Class-A-Spezialkabeln von Draka Multimedia. Diese stellen sicher, dass von
dem Netz keine Störstrahlung ausgehen
kann, die umliegende Anlagen und Geräte beeinträchtigt.
TV-Versorgung
Derzeit ist das erweiterbare Netz für den
Empfang von über 40 analogen und 70
digitalen TV-Programmen ausgelegt. Die
angeschlossenen Wohneinheiten können
das Grundangebot von rund 40 analogen Programmen weiter mit ihrem normalen TV-Gerät frei empfangen. Neben
dem deutschsprachigen Angebot besteht
in dem Wohngebiet auch eine hohe
Nachfrage nach fremdsprachigen Programmen bei der ausländischen Mieterschaft.
Das Landesmediengesetz in Nordrhein-Westfalen lässt jedoch ein Einspeisen frei über Satellit empfangbarer Programme in Kabelnetzen nicht einfach so
zu. Daher setzt das Projekt zur Versorgung der ausländischen Mieter auf die
digitale Fremdsprachenplattform visAvision des Satellitenbetreibers Eutelsat.
Diese besteht zur Zeit aus zwanzig internationalen Sendern, unterteilt in sechs
VIS-AVISION
Eutelsat hat die Service-Plattform vis-Avision für Netzbetreiber und Wohnungsunternehmen entwickelt, die ihren fremdländischen Kunden und Mietern TV aus
der Heimat bieten wollen. Derzeit gibt es
20 digitale Programme, unterteilt in neun
Sprachpakete:
• Arabisch
• Italienisch
• Griechisch
• Kroatisch
• Polnisch
• Russisch
• Serbisch
• Spanisch
• Türkisch
Nähere Informationen:
www.visavision.biz
Sprachpakete. Zum Empfang der verschlüsselten Programme benötigen die
Mieter lediglich eine digitale SettopBox. Gegen geringe Gebühren werden
die jeweils gewünschten Sprachpakete
freigeschaltet.
Neue Dienste
Die angeschlossenen Netzteilnehmer
sollen eine Alternative zum DSL-Angebot erhalten. Die STG hat bereits den
Rückweg mit Flächen deckender Versorgung für die Internetdienste aktiviert. Ab Mitte Mai stehen die ersten
Internetdienste zur Verfügung. Für den
Internetzugang werden eine CiscoCMTS (Cable Modem Terminator System, Medienumsetzung für IP-Netz-BKNetz) und Motorola Cable-Modems
eingesetzt. Auch über weitere Angebote
im Bereich Telefonie und zusätzliche
Mehrwertdienste denkt der Systemanbieter nach.
■
de 9/2004
Informationstechnik
Wer macht das Rennen?
Studie zur Umstellung des analogen Fernsehens zum digitalen und
Marktübersicht von digitalen, terrestrischen Empfängern
Jürgen Schlomski, Sigurd Schobert
Die Akzeptanz von DVB-T (Digital Video Broadcasting – terrestrisch) erwies sich bei der Umstellung im Nowartet. Unter dem Strich gibt es keinen »eindeutigen Gewinner« unter
den Anbietern des digitalen Fernsehens, wohl aber freut sich die Industrie der Anbieter digitaler Empfänger
für die terrestrische Übertragung. Viele nutzen DVB-T als Zweitanschluss.
Nach dieser Studie folgt hier eine
Marktübersicht zu digitalen, terrestrischen Empfangsgeräten.
D
ie terrestrische Übertragung war
lange Zeit der originäre Übertragungsweg fürs Fernsehen. In der
Region Berlin–Potsdam hat es im vergangenen Jahr die erste Umstellung von
analoger auf digitale Technik gegeben.
Noch in diesem Jahr sind weitere Gebiete an der Reihe. Zum Beispiel Köln/
Bonn Ende Mai und Düsseldorf/Ruhrgebiet im November (Bild 1). Wer also hier
weiterhin Fernsehen per Dach- oder
Zimmerantenne empfangen möchte,
muss sich einen digitalen Receiver anschaffen (siehe dazu Marktübersicht,
Tabellen 1 und 2), der dem Fernsehgerät
vorgeschaltet werden muss. Jedenfalls
hat die ARD-/ZDF-Medienkommission
im Berliner Großraum die Umstellungsphase untersucht, da man davon ausgehen kann, dass sich Ähnliches auch in
den anderen Umstellungsregionen wiederholen wird.
Der Siegeszug des
Kabelfernsehens
Im Berliner Großraum dominierte vor
der Umstellung das Kabel. Von den
Jürgen Schlomski, Pressebüro, Dietzenbach
(Leitartikel),
Sigurd Schobert, Redaktion »de«, Marktübersicht dig. Receiver, S. 95 - 67, nach
Unterlagen von TV-Plattform, Berlin
de 9/2004
Quelle: Bayrische Medien Technik/www.bmt-online.de
vember 2002 in Berlin größer als er-
schieden sich für den Satelliten-Bereich. Das betrifft besonders Teilnehmer, die in eigenen Immobilien wohnen. Überraschend ist jedoch, dass
während der Umstellungsphase auch
die Sat-Ebene rund 14 % ans Kabel
abgeben musste. Die Ursache hängt
ebenfalls mit Aktivitäten von Vermietern zusammen. Das heißt, sie haben
ihren Wohnungsbestand modernisiert, also mit Kabelanschlüssen versehen, und die Mieter zum Abbau der
Satellitenschüsseln bewegt.
Viele rüsteten Zweitgeräte
mit digitalen, terrestrischen
Empfängern nach
9 % der Haushalte nutzten bereits
vor der Umstellung nicht nur eine,
sondern zwei Ebenen. Also
• Kabel plus Terrestrik oder
Bild 1: Einführung des digitalen Fernsehens in
• Sat plus Terrestrik.
Deutschland
Das beantwortet, welche Verschiebungen es in den drei Empfangsebenen
1,6 Mio. Haushalten, die von der Studie
Kabel, Satellit und Terrestrik gegeben
erfasst wurden, nutzten 82 % diesen
hat. Nach der Umstellung waren es soWeg für das meistgenutzte Gerät. Beim
gar 14 %. Das bedeutet, dass viele BerSat-Empfang waren es 8 % und bei der
lin-Brandenburger die DVB-T-Einfühanalogen Terrestrik fast 10 %.
rung dazu genutzt haben, ihre ZweitUnd wie sah die Situation nach der
und Drittgeräte mit Digital-Receivern
Umstellungsphase aus? Das Kabel konnaufzurüsten. Laut ARD-/ZDF-Studie
te 1,6 % gewinnen. Der Sat-Empfang
war das bei über 60 000 Kabel- und Sahielt das Niveau, stieg nur minimal.
tellitennutzern der Fall. Besonders MieAber die Terrestrik verlor 2%. Das ist
ter haben davon Gebrauch gemacht,
ein Verlust von ca. 30 000 Haushalten,
weil sonst aufwendige Umbaumaßnahso dass noch ca. 130 000 Terrestrikermen notwendig gewesen wären, um alle
Haushalte übrig blieben (Bild 2).
vorhandenen Geräte mit Kabel- oder Satellitenempfang zu versorgen. Mit andeRingtausch
ren Worten: Diese »Aufrüster« haben
Wie sahen die Wanderbewegungen im Detail
aus? Bei mehr als jedem dritten Haushalt
diente der Umstieg dazu, die terrestrische
Ebene zu verlassen.
23 % der Zuschauer
wechselten zum Kabel.
Vor allem Mieter großer Wohnanlagen, in
denen die Entscheidung die Hausverwaltung bzw. der Vermieter getroffen hat. 13 % Bild 2: Vergleich der Nutzer in Berlin vor und nach der Umder TV-Haushalte ent- stellung zu DVB-T
57
Informationstechnik
die Verluste, die durch die Abwanderungsbewegung der 30 000 TerrestrikerHaushalte entstanden sind, mehr als
kompensiert.
Und jetzt noch etwas über das Profil
der verbliebenen Terrestriker. Fast die
Hälfte der Umrüster ist 65 Jahre und älter, ein knappes Drittel davon zwischen
40 und 64 Jahre. Die jüngeren Jahrgänge sind nur noch zu 20 % vertreten. Ein
großer Teil dieser Altersgruppe hat sich
von der Terrestrik verabschiedet. Außerdem lebt die Mehrheit in Ein-PersonenHaushalten.
Die Macht der Gewohnheit
Bemerkenswert ist, dass die meisten, die
der terrestrischen Übertragung treu geblieben sind, dieses nicht aus Überzeugung getan haben, sondern mehr oder
weniger zwangsweise. Viele wären lieber
bei der herkömmlichen, analogen Übertragungsart geblieben. Nicht einmal die
größere Programmauswahl und die bessere Ton- und Bildqualität konnte sie
umstimmen. Selbst der Aspekt der Mobilität zählte bei ihnen nicht. Das änderte sich erst, als die ersten »Betriebserfahrungen« vorlagen. Auf einmal fanden
41 % ihre Entscheidung für richtig, vor
allem preiswerter als Kabel- oder Satellit. An zweiter Stelle wurde die Verbesserung der Empfangsqualität genannt.
Auch nahm die persönliche Entscheidungsfreiheit (man braucht niemanden
um Erlaubnis zu fragen!) einen hohen
Stellenwert ein.
Erst an vierter Stelle wurde die größere Programmauswahl genannt. Diese
nachrangige Position kann jedoch mit
einer speziellen Berliner Besonderheit
zusammenhängen. So konnten dort
schon zu »Analog-Zeiten« um die elf
Programme empfangen werden. Das
dürfte in den Regionen, die in Kürze umgestellt werden, sicher anders aussehen,
weil der Programmgewinn wesentlich
größer ausfällt. Jedenfalls sind fast 30 %
der Umrüster mit dem neuen Fernsehempfang sehr zufrieden. Selbst die Kosten für die Empfangsgeräte (150 bis
200 Euro) wurden von 40 % als nicht
überzogen angesehen.
Umstiegsgrund:
mehr Programme
Was gibt es über die »Wechsler« zu berichten, also über die TV-Haushalte, die
sich vom terrestrischen Empfang verabschiedet haben? Hierbei handelt es sich
vorwiegend um jüngere und Mehrpersode 9/2004
Übersicht: DVB-T-Receiver/A–N
Marke
Anam
Ankaro
Arcus
Aver Media
Becker
BMW
Digatron
digenius
Echostar
Elgato
Europhon
Europhon
Eurosky
Finepass
Finepass
Fuba
Galaxis
Grundig
Grundig Car
Grundig
Hauppauge
Hauppauge
Hirschmann
Hirschmann
Hirschmann
Humax
Humax
Humax
Humax
Humax
Kathrein
Kathrein
Kathrein
Lemon
Loewe
Loewe
Loewe
Lorenzen
Lorenzen
Lorenzen
Lorenzen
Mercedes-Benz
Metz
MicroniK
MicroniK
MicroniK
MicroniK
MicroniK
MicroniK
Neusat
Neusat
Nokia
Nokia
Modell
T-501
DTR 3018 T
A-700
Aver DVB-T
STB Mobil
STB Mobil
Genio DVB-T MII
TV Box T4
Echostar T707
Eye TV 400
DT 3100 R
DTR 1190
DTR 2300
FTR-500
FTR-1000 DR
ODE 340
Pop T
DER 1101-T
Mobilreceiver
DTR 2420
DEC 2000T
Win Nova-T
CTR 10 FTA
CTR 10 M
Hit CTR 5 FTA
F1-4000T
F2-1001T
DV 1000 T
PVR 8000 T
IDTV
UFD 570/S
UFE 370/S
UFD 574
D01 T
2T CI
Nemos 32 DVB-T
Aventos 3772
SL DVB-T2
SL DVB-T5
SL DVB-T PCI
Mobil-Koffer
DVB-T Kit
DVB-T1
Elipsus FTA 100T
Elipsus DVR 3000 T
Elips DVR 3002T
Elips DVR 3004T
Elipsus DVR 3012 T / 3014 T
Elipsus DVR 3022 T / 3024 T
DVBT 4012
DR 3018 T
110T Mediamaster
150T Mediamaster
Preis (€)
199,–
k. A.
249,–
99,–
k. A.
650,–
649,–
159,–
279,–
349,–
179,–
k.A.
109,–
k. A.
129,–
199,–
k. A.
369,–
k. A.
139,229,–
119,–
179,–
179,–
149,–
249,–
160,–
399,–
k. A.
k. A.
149,–
ca. 122,–
ca. 330,–
159,–
399,–
1999,–
1399,–
124,95
109,95
109,95
599,–
k. A.
399,–
199,–
349,–
399,–
399,–
ab 599,–
ab 699,–
106,–
100,–
149,–
169,–
Geräteart
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
PCI-Karte
PKW-Nachrüstbox
Kfz-Nachrüstbox
PKW-Box (SL DVB-T2)
Set-Top-Box
Set-Top-Box
STB für Macintosh Laptop
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
STB mit DigitalRecorder
Set-Top-Box
Set-Top-Box
TV-Nachrüstsatz
PKW-Nachrüstbox
Set-Top-Box
Set-Top-/PC-Box mit USB
PCI-Karte
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
STB mit DVD-Player
HD-Recorder
IDTV-LCD 16:9, 17'', 30''
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Nachrüstsatz mit 2 x CI
IDTV (81 cm)
IDTV (81 cm)
Set-Top-Box
Set-Top-Box
PCI-Steckkarte
PKW-Bundle mit LCD
PKW-Box
TV-Nachrüstsatz
Set-Top-Box
Set-Top-Box
STB mit HD-Recorder, 40 GB
STB mit HD-Rec, 160 GB
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
59
Informationstechnik
Übersicht: DVB-T-Receiver/N–Z
Marke
Nokia
Nokia
Nokia
Nokia
Pace
Pace
Pace
Panasonic
Panasonic
Panasonic
Philips
Quelle
Quelle
Radix
Radix
Sagem
Sagem
Samsung
Samsung
Samsung D
Sanyo
Schwaiger
Schwaiger
SCM Micro
s-k-t
Sky Plus
Sky Plus
Sky Plus
Skymaster
Skymaster
Skymaster
Skymaster
Sony
Sony
Strong
Strong
Strong
TechniSat
TechniSat
TechniSat
Technisat
Technisat
Technisat
Thomson
Thomson
Triax
Vision Plus
Vision Plus
WELA Electr.
WELA Electr.
WiSi
Zehnder
Zehnder
Modell
210T Mediamaster
230T Mediamaster
250T Mediamaster
310T
DTVA-T
CDTV 410-T
Puma T
TU-CT20E
TX-32DTX30C
TU-CT30 E
DTR 1000
Universum 8129
Universum IDTV
DT-2000T
DT-2000TM
ITD 601
ITD 611
STD 103
STD 702
DTB-700F Duon
32/28DFH1-F
DSR 1007
DSR 4007T
PC-Card Set
DTR 201
Digital 1600
Digital 1700
R 9100T
DXT 20s
DX 20
DT 500
DTL 1000
KD32-NX200
VTX-D800D
SRT 5100
SRT 5110
SRT 5125
DigiPAL 1
Inter Digital-T
AirStar 2
AirStar USB
Digicorder T1
DigiPAL 2
DTI 1001
DTI 551
DVB 180 T
DTV Mini Ter
DTV USB Ter
Smart Terra X
Smart Terra X CI
OR 86
TX 300 CI
LapTV LTV-02
Preis (€)
269,–
299,–
599,–
k. A.
179,–
k. A.
–
199,–
1499,–
149,–
150,–
130,–
799,–
179,–
179,–
130,–
150,–
249,–
199,–
349,–
k. A.
179,–
299,–
k. A.
k. A.
99,90
119,90
149,–
k. A.
79,–
89,–
109,–
k. A.
199
k.A.
k.A.
k.A.
190,–
250,–
90,–
190,–
k. A.
k. A.
149,–
129,–
159,–
k. A.
k. A.
169,–
k. A.
179,–
249,–
1299,–
Geräteart
Set-Top-Box mit CI
Set-Top-Box mit CI
STB mit HD-Recorder
MHP-fähige Set-Top-Box
Set-Top-Box
STB mit CI
nicht mehr im Programm
Set-Top-Box Info
IDTV (82 cm, 16:9)
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box *)
IDTV (keine weiteren Ang.)
Set-Top-Box
Set-Top-Box, Netzteil
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
STB mit DVD-Player
IDTV, 2 Größen
Set-Top-Box
Set-Top-Box
PCMCIA, Typ 2 (PC-Card)
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
IDTV, 32" (Röhren-TV)
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Multifunktionsbox (Internet)
Mini-IDTV
PC-Box mit USB-Anschluss
STB mit Digital-Recorder
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
PCI-Karte für PC
PC-Box mit USB-Anschluss
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box
Set-Top-Box mit CI
Laptop-Fernseher
Tabelle 1: Übersicht zu den Empfangsgeräten für den digitalen, terrestrischen Empfang
60
nen-Haushalte. Interessanterweise wurde von ihnen die Entscheidung zum Umstieg schon frühzeitig getroffen. Bereits
Ende 2002 (die erste Stufe des Projekts
mit acht Digital-Programmen war gerade im November 2002 gestartet) hatten
50 % den Wechsel vollzogen. Als Ausschlag gebenden Grund nannten fast die
Hälfte die Vermehrung auf 40 bzw. 50
Programme.
Fazit:
Vorteile sind vielen unbekannt
Ist der einzigartige Mehrwert dieses Verbreitungswegs, die Mobilität, noch nicht
in seiner ganzen Tragweite bei den Fernsehteilnehmern »angekommen«? Das ist
jedoch nicht deren Schuld, sondern einzig und allein im mangelnden Angebot
begründet. Gerätetechnisch stehen wir
erst am Anfang. Mit dem preiswerten
Flachbildschirm wird sicher auch der
tragbare Fernseher eine Wiedergeburt
erleben. Die ersten Prototypen, zum Beispiel in Form von Laptops mit DBV-TSteckkarten, konnten bereits auf der
Funkausstellung betrachtet werden.
Details zur ARD/ZDF-Studie unter:
www.media-perspektiven.de
Mehr über das Umstellungs-Szenario: www.ueberall-tv.de
Marktübersicht zu digitalen
Empfangsgeräten
Im Folgenden bieten die Tabellen 1
(Seiten 59 und 60) und 2 (Seiten 62
bis 67) eine Marktübersicht zu den
derzeit lieferbaren Receivern für den
terrestrischen, digitalen Empang. Aus
der Tabelle 2 gehen weitere Details zu
den Geräten hervor. Die Geräte gliedern
sich in
• Set-Top-Boxen
• Integrierte digitale Fernsehempfänger
(IDTV)
• PC-Einschubkarten
• TV-Nachrüstsatz
• PKW-Nachrüstbox und
• Multifunktionsempfänger auf PC-Basis
Diese Zusammenstellung basiert auf
einer Übersicht, die von der Deutschen
TV-Plattform e.V., Berlin, 2001 zusammengestellt wurde. Die hier abgedruckte Übersicht beinhaltet den Stand
bei Redaktionsschluss dieses Hefts.
Weitere Informationen finden Sie auf
unserer Homepage www.online-de.de
unter Fachinformationen/Marktübersichten. Die Inhalte werden zukünftig
mit der Deutschen TV-Plattform abgeglichen.
de 9/2004
Informationstechnik
DVB-T-Empfangsgeräte
Hersteller
Modell
Gerätetyp
UVP
Abmessung in cm (B x H x T)
Pay-TV vorbereitet
Videotext über TV/Box
Antenne: Loop through/HF
Timer
Video out: Scart/S-VHS/Cinch
Audio out: analog/digital
Update: über PC/Over the Air
RS232/USB
Aufzeichnungsmedium
Aufnahmekapazität
Fernspeisung für Antenne
Stromversorgung
Besonderheiten
Ankaro
DTR 3018 T
Set-Top-Box
k. A.
30 x 5 x 22
nein
k. A.
k. A.
k. A.
2/–/–
ja / nein
k. A.
ja / nein
entfällt
entfällt
k. A.
Netzkabel
Picture in GraphicsFunktion (PIG)
Hersteller-Kontakt
Hersteller
Modell
Gerätetyp
UVP
Abmessung in cm (B x H x T)
Pay-TV vorbereitet
Videotext über TV/Box
Antenne: Loop through/HF
Timer
Video out: Scart/S-VHS/Cinch
Audio out: analog/digital
Update: über PC/Over the Air
RS232/USB
Aufzeichnungsmedium
Aufnahmekapazität
Fernspeisung für Antenne
Stromversorgung
Besonderheiten
Hersteller-Kontakt
www.ankaro.de
AverMedia
Aver DVB-T
PCI-Karte
99 €
k. A.
k. A.
k. A.
nein
k. A.
–/1/1
über Soundkarte
k. A.
entfällt
PC-Festplatte
wie Festplatte
k. A.
über PC
16 Channel Preview.
Timeshift.
IR-Fernbedienung.
AV/S-Eingang für
externe Videoquellen
www.avermedia.de
BMW AG
STB »Mobil«
Kfz-Nachrüstbox
650 €
18 x 3 x 14
nein
ja / ja
ja / ja
k. A.
nein
ja / nein
ja / nein
ja / nein
entfällt
entfällt
ja
über Bordnetz
Nachrüstsatz für Kfz-AnalogTV-Empfang. Doppeltuner
mit automatischem Hintergrundsuchlauf. Antennen und
Frequenz-Diversity
www.bmw.de
Digatron
Genio Mark II
Kfz-STB
649 €
19 x 5,5 x 17
nein
ja
nein / ja
nein
nein
ja / nein
k. A.
ja / nein
entfällt
entfällt
nein
über Bordnetz
PKW-Box auf Basis von Lorenzen. SL DVB-T2 mit veränderten Anschlüssen und Ganzmetallgehäuse speziell für
PKW-Einbau
www.digatron-me.de
Grundig
DER 1101 T
TV-Nachrüstsatz
399 € *)
k. A.
nein
ja / k. A.
ja / nein
nein
wie TV-Gerät
wie TV-Gerät
ja / nein
ja / nein
entfällt
entfällt
ja
über TV-Gerät
Nachrüstmodul für alle TVGeräte mit Digi100 Chassis.
Einbau nur durch Vertragswerkstatt
*) Preis ohne Einbau
www.grundig.de
Hauppauge
DEC 2000 T
PC-Receiver
199 €
k. A.
nein
ja / entf.
entf. / entf.
über PC-Software
1/–/–
nein / nein
ja / ja
nein / ja
PC-Festplatte
wie PC-Festplatte
ja
12-V-Netzteil
Nutzung an TV und PC gleichzeitig. Aufzeichnung auf PCFestplatte und Videotext
über PC mit beigegebener
Software möglich
www.hauppauge.de
Hirschmann
CTR 10 FTA
Settopbox
190 €
32 x 7 x 22
nein
ja / ja
ja / nein
7 Plätze
2/–/1
ja / ja
ja / nein
ja / nein
entfällt
entfällt
ja
Netzkabel
Manuelle PID-Eingabe möglich. Kindersicherung, 5 Favoritenlisten. Datenübertragung
von Receiver zu Receiver.
8 Menüsprachen
www.hirschmann.de
Humax
F1-4000 T
Settopbox
249 €
31 x 6 x 23,5
nein
ja / nein
ja / nein
ja
2/–/1
ja / nein
ja / ja
ja / nein
entfällt
entfällt
nein
Netzkabel
Mehrere Kanallisten
speicherbar
www.humax-digital.de
Tabelle 2 a: Digitale, terrestrische Empfangsgeräte (Angaben laut Hersteller)
62
de 9/2004
Informationstechnik
Digenius
TV Box T4
Set-Top-Box
159 €
28 x 6 x 27
nein
ja / ja
nein / ja
12 Plätze
2/–/–
ja / nein
ja / nein
ja / nein
entfällt
entfällt
nein
Netzkabel
Spiele, Kalender,
»TEST« (Nr. 3/03):
Befriedigend (Note
2,9), Platz 8 unter
10 Set-Top-Boxen
www.digenius.de
Eurosky
DTR 2003
Set-Top-Box
109 €
k. A.
nein
k. A.
k. A.
k. A.
k. A./ k. A. / k. A.
k. A./ k. A.
k. A.
ja / nein
entfällt
entfällt
k. A.
Netzkabel
Vertrieb: Conrad Electronic
Kathrein-Werke-KG
UFD 574
Set-Top-Box
ca. 330 €
33,5 x 6,3 x 28,5
nein
TV/Box
Loop through/HF
14
Scart/S-VHS/Cinch
analog/digital
ja/ja
ja/–
ja
40 GB
ja
230 V/50 Hz
www.kathrein.de
de 9/2004
Europhon
DT 3100 R
Set-Top-Box
179 €
k. A.
nein
ja / nein
ja / ja
k. A.
2/–/1
ja / ja
k. A.
ja / nein
entfällt
entfällt
nein
Netzkabel
k. A.
FUBA
ODE 340
Set-Top-Box
199 €
30,5 x 4,8 x 21
nein
ja / k. A.
ja / ja
5 Plätze
2/1/–
k. A.
k. A.
ja / nein
entfällt
entfällt
nein
Netzkabel
Menüführung
(Deutsch/Englisch),
Kindersicherung
www.conrad.de
Elgato
Eye TV 400
MAC-STB
349 €
k. A.
nein
nein
nein
ja
nein
ja / nein
ja / nein
nein / ja
Mac-Festplatte
wie Festplatte
k. A.
über MAC
STB für Macintosh. Stabantenne und Fernbedienung inklusive. Nutzung mit WebEPG »TVTV« möglich. Brennen mit Toast Titanium
www.elgato.com
www.europhon.de
www.fuba.com
Lemon
Lemon 01-T
Set-Top-Box
159 €
31,5 x 6,1 x 15,5
nein
k. A. / k. A.
optional / ja
Sleeptimer
2/1/1
ja / ja
ja / nein
ja / nein
entfällt
entfällt
k. A.
Netzk. oder 12-V-Netzteil
Wahlweise mit Netzkabel
oder 12-V-Netzteil zu betreiben. Vertrieb: Europhon
und Lorenzen
www.europhon.de
www.lorenzen.de
Loewe
2-T-CI
TV-Nachrüstsatz
449 €
k. A.
ja
über TV-Gerät
entfällt
nein
wie TV-Gerät
wie TV-Gerät
durch Fachhandel
k. A. / nein
entfällt
entfällt
k. A.
über TV-Gerät
Nachrüstmodul für Fernseher
mit Mediaplus-Chassis (Produktfamilien Aconda, Articos,
Aventos, Cantus, Mimo, Nemos und Vitros)
www.loewe.de
Lorenzen
DVB-T Koffer
PKW-Set
599 €
14,5x3,5x15,5
nein
ja / nein
ja / ja
nein
1/–/–
ja / k.A.
nein / ja
nein / nein
Mercedes-Benz
DVB-T Kit
PKW-Box
k. A.
k. A.
nein
ja / k. A.
entfällt
entfällt
entfällt
entfällt
k. A. / k. A.
ja / nein
entfällt
entfällt
k. A.
Bordnetz
Nachrüstung für S-, CL-, SL-, EKlasse mit »Command«-System und analoger TV-Ausstattung. 1000 S. VT-Speicher
ja
Bundle aus Lorenzen SL DVBT2, Fensterklemmantenne
und 7”-LCD-TV im Koffer. Inkl.
12-V-Adapter und Netzteil für
Heimanschluss
www.lorenzen.de
www.mercedes.de
63
Informationstechnik
DVB-T-Empfangsgeräte
Micronik
Ellipsus DVR 3002T
Set-Top-Box
399 €
21,5 x 7,5 x 24,5
nein
ja / ja
ja /ja
ja
2 /1 / –
ja / ja
ja / ja
ja / ja
Festplatte
40 oder 120 GB
ja
12-V-Netzteil
Designbox, Zoom-Funktion,
Kinderschutz, speicherbare
Bilddarstellung, Timeshift,
Spiele u.v.m.
Neusat
DSR 3018 T
Set-Top-Box
100 €
30 x 3,7 x 21,3
nein
k. A.
nein / ja
ja
2/–/1
ja / nein
k. A.
ja / nein
entfällt
entfällt
nein
Netzkabel
2 Spiele
Nokia
MM 110 T
Set-Top-Box
149 €
17 x 4,5 x 16,5
nein
k. A.
ja / ja
k. A.
1 / k. A. / k. A.
k. A.
nein / ja
nein / nein
entfällt
entfällt
k. A.
12-V-Netzteil
k. A.
Hersteller-Kontakt
Metz
DVB-T Decoder
TV-Nachrüstsatz
399 €
k. A.
ja
ja / entf.
entf. / ja
nein
wie TV-Gerät
wie TV-Gerät
ja / nein
ja / nein
entfällt
entfällt
ja
über TV-Gerät
Für viele TV-Geräte von Metz
ab BJ 97 (Bildschirmdiagonalen von 55 bis 82 cm). Ausbau
zum Videorecorder mit zus.
Festplattenmodul möglich
www.metz.de
www.micronik.de
www.grocos.com
www.nokia.de
Hersteller
Modell
Gerätetyp
UVP
Abmessung in cm (B x H x T)
Pay-TV vorbereitet
Videotext über TV/Box
Antenne: Loop through/HF
Timer
Video out: Scart/S-VHS/Cinch
Audio out: analog/digital
Update: über PC/Over the Air
RS232/USB
Aufzeichnungsmedium
Aufnahmekapazität
Fernspeisung für Antenne
Stromversorgung
Besonderheiten
Schwaiger
DSR 1007
Settopbox
k. A.
23 x 6 x 17
nein
k. A.
k. A.
ja
1/–/–
k. A.
k. A.
ja / nein
entfällt
entfällt
k. A.
12-V-Netzteil
keine weiteren Angaben
Sky Plus
Digital 1600
Set-Top-Box
99,90 €
32x6,7x21,5
nein
ja/ja
ja / nein
nein
1/ – / 1
ja / nein
ja / nein
ja / nein
entfällt
entfällt
nein
Netzkabel
Menü in 14 Sprachen
Hersteller-Kontakt
www.schwaiger.de
Sharp
AD1-Serie
IDTV
ab 2.500 €
k. A.
nein
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
entfällt
entfällt
k. A.
Netzkabel
Geräteserie mit 16:9-LC-Displays und Bilddiagonalen 37",
30" und 22". Mit Doppeltuner
auch für analogen Empfang
geeignet
www.sharp.de
Skymaster
DXT 20s
Set-Top-Box
k. A.
20,4 x 4,5 x 12,7
nein
ja / ja
ja / ja
6 Plätze
1 / k. A. / k. A.
k. A.
k. A.
ja / nein
entfällt
entfällt
k. A.
12-V-Netzteil
Speicher für 300 S. Videotext.
Vertrieb: sm-electronic.
»TEST« (Nr. 11/03): Befriedigend (Note 3,4), Platz 5 unter
6 Set-Top-Boxen
www.sm-electronic.de
Hersteller
Modell
Gerätetyp
UVP
Abmessung in cm (B x H x T)
Pay-TV vorbereitet
Videotext über TV/Box
Antenne: Loop through/HF
Timer
Video out: Scart/S-VHS/Cinch
Audio out: analog/digital
Update: über PC/Over the Air
RS232/USB
Aufzeichnungsmedium
Aufnahmekapazität
Fernspeisung für Antenne
Stromversorgung
Besonderheiten
www.skyplus.de
Tabelle 2 b: Digitale, terrestrische Empfangsgeräte (Angaben laut Hersteller)
64
de 9/2004
Informationstechnik
Panasonic
TX-32DTX30C
IDTV
1.499 €
90,2 x 56,6 x 56,9
ja
ja / entfällt
entfällt
ja
3/1/1
ja / k. A.
ja / nein
ja / nein
entfällt
entfällt
nein
Netzkabel
16:9-Röhren-TV/Gerät mit
32"- Bilddiagonale, 100 Hz.
500 S.VT-Speicher, Doppeltuner für DVB-T und anal. Antennen- und Kabelempfang
www.panasonic.de
Philips
DTR 1000
Set-Top-Box
150 € ¤
26 x 6 x 22
nein
x/x/k. A.
2 / x (Scart) / x
ja / Ja
nein / ja
RJ 9 / nein
entfällt
entfällt
nein
230 V
Fast Zapp < 1 sec, Pulse Killer
Chip
Quelle
Universum 8129
Set-Top-Box
130 €
k. A.
nein
ja / nein
ja / nein
ja
2/–/–
k. A.
k. A.
ja / nein
entfällt
entfällt
nein
Netzkabel
»TEST« (Nr. 3/03): Befriedigend (Note 2,8), Platz 6 unter
10 Set-Top-Boxen.
Auch per Finanzkauf
Sagem
ITD 601
Set-Top-Box
130 €
25,4 x 6 x 20,5
nein
ja / ja
ja / nein
ja
2/–/–
nein / nein
nein / ja
nein / nein
entfällt
entfällt
k. A.
Netzkabel
k. A.
Samsung Corp.
SDT-103
Set-Top-Box
249 €
34 x 6 x 27,5
nein
ja / ja
ja / ja
k. A.
2/–/1
ja / ja
ja / nein
ja / nein
entfällt
entfällt
nein
Netzkabel
»TEST« (Nr. 3/03): Befriedigend (Note 2,8), Platz 6
unter 10 Set-Top-Boxen
www.philips.de
www.quelle.de
www.sagem.de
http://stb.samsungcorp.com
Strong
SRT 5100
Set-Top-Box
99 €
k. A.
nein
k. A.
k. A.
k. A.
2/–/1
ja / ja
k. A.
ja / nein
entfällt
entfällt
k. A.
Netzkabel
k. A.
TechniSat
DigiPal 1
Set-Top-Box
189,95 €
15,8 x 4,7 x 11,5
nein
ja / ja
nein / ja
ja
1/–/–
nein / nein
ja / nein
ja / nein
entfällt
entfällt
nein
12-V-Netzteil
Einfache kleine Box. Auch in
Silber gegen Aufpreis (10 €)
erhältlich. »TEST« (Nr. 3/03):
Gut (Note 2,3), Platz 1 unter
10 Set-Top-Boxen
www.technisat.de
Thomson
DTI 1001
Set-Top-Box
149 €
2,52 x 4,3 x 15,3
nein
ja / ja
ja / ja
32 Plätze
2/–/–
ja / ja
nein / ja
nein / nein
entfällt
entfällt
ja
Netzkabel
Steuerung von Thomson-Videorecordern über Scart-Kabel (Programmierung per
EPG). Fernbedienung für TVund DVD-Player von Thomson
www.thomson.de
WELA electronic
Smart Terra X CI
Set-Top-Box
k. A.
k. A.
ja
ja/ja
ja/ja
k. A.
2/–/1
ja/ja
ja/ja
ja/nein
–
–
nein
Netzkabel
Common Interface zur Nachrüstung weiterer Verschlüsselungsarten
WISI
OR 86
Set-Top-Box
179 €¤
28x6x15
nein
ja/ja
ja/nein
ja
2/–/–
ja/ja
ja/nein
ja/nein
entfällt
entfällt
nein
Netzkabel
Kindersicherung, zusätzlicher
Netzschalter
www.smart-electronic.de
www.wisi.de
www.strongsat.com
de 9/2004
65
Informationstechnik
DVB-T-Empfangsgeräte
Hersteller
Modell
Gerätetyp
UVP
Abmessung in cm (B x H x T)
Pay-TV vorbereitet
Videotext über TV/Box
Antenne: Loop through/HF
Timer
Video out: Scart/S-VHS/Cinch
Audio out: analog/digital
Update: über PC/Over the Air
RS232/USB
Aufzeichnungsmedium
Aufnahmekapazität
Fernspeisung für Antenne
Stromversorgung
Besonderheiten
Zehnder
Lap TV 02
Mini-IDTV
1.299 €
31 x 3,5 x 21
ja
ja / nein
k. A.
k. A.
*)
3,5 mm Klinkenstecker / nein
ja / ja
ja / nein
entfällt
entfällt
nein
12-Volt-Netzteil
Tragbarer DVB-TTV, 17,5-cmTFT-Monitor (16:9). Akkusatz,
Adapterkabel, Netzteil und
Ledertasche mitgeliefert
Anam
T-501
Set-Top-Box
199 €
34 x 6,5 x 26
nein
ja / ja
k. A. / ja
ja
2/–/1
ja / nein
k. A.
ja / nein
entfällt
entfällt
k. A.
Netzkabel
Vertrieb: Quadral
Finepass
FTR-500
Set-Top-Box
k. A.
k. A.
nein
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
entfällt
entfällt
k. A.
k. A.
Kompaktbox. Auch senkrecht
aufstellbar. Optional: Autoadapter. Fineview-Display zur
Visualisierung von EPG-Daten
www.anamelectronics.de/anam
Becker
Mobilempfänger
Mobil-IDTV
k. A.
k. A.
nein
k. A.
nein
k. A.
–/1/–
ja / nein
k. A.
entfällt
entfällt
entfällt
k. A.
Netzteil/Bordnetz
Tragbarer Mini-TV (LCD, 6,5“,
16:9). An PKW-Kopfstütze einklinkbar. Mit Netzteil »solo«
nutzbar, auch als Monitor für
DVD oder Kamera
www.becker.de
Hersteller-Kontakt
www.zehnder-sat.de
Hersteller
Modell
Gerätetyp
UVP
Abmessung in cm (B x H x T)
Pay-TV vorbereitet
Videotext über TV/Box
Antenne: Loop through/HF
Timer
Video out: Scart/S-VHS/Cinch
Audio out: analog/digital
Update: über PC/Over the Air
RS232/USB
Aufzeichnungsmedium
Aufnahmekapazität
Fernspeisung für Antenne
Stromversorgung
Besonderheiten
Sony
KD32-NX200
IDTV
k. A.
k. A.
nein
k. A.
k. A.
ja
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
entfällt
entfällt
k. A.
Netzkabel
16:9/32”Röhrenfernseher
Triax
DVB 180 T
Set-Top-Box
159 €
30 x 6 x 29
nein
ja / k. A.
ja / ja
ja
2/–/–
ja / nein
k. A.
ja / nein
entfällt
entfällt
k. A.
Netzkabel
k. A.
Vision Plus
DTV Mini Ter
PCI-Karte
k. A.
k. A.
nein
k. A.
k. A.
ja
k. A.
über Soundkarte
k. A.
k. A.
PC-Festplatte
wie Festplatte
k. A.
über PC
Timeshift
Sony
VTX D800D
Set-Top-Box
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
Neues Gerät auf dem Markt,
Standmodell
Hersteller-Kontakt
www.sony.de
www.triax-gmbh.de
visionplus.com.tw
www.sony.de
www.finepass.de
Tabelle 2 c: Digitale, terrestrische Empfangsgeräte (Angaben laut Hersteller)
66
de 9/2004
Informationstechnik
Grundig
DTR 2420
Set-Top-Box
139 €
36 x 6 x 26,6
nein
ja / nein
ja / nein
10
1/-/ja / ja
ja / ja
ja / -.
entällt
entfällt
ja
Netzkabel
Qualitätssiegel der DTVP
Radix
DT-2000 T
Set-Top-Box
179 €
27,5 x 5,6 x 16,5
nein
k. A.
ja / nein
10 Plätze
2/–/–
ja / ja
ja / ja
ja / nein
entfällt
entfällt
nein
Netzkabel
k. A.
Sanyo
DFH1-F-Serie
IDTV
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
entfällt
entfällt
k. A.
Netzkabel
100-Hertz-Fernseher mit 28oder 32“-Bildröhre
www.grundig.de
www.radix-sat.de
www.sanyo.de
DVB-T-Logo wird Qualitätszeichen
Als das terrestrische Digitalfernsehen
»DVB-T« im Großraum Berlin/Potsdam
vor rund anderthalb Jahren startete, war
das Geräteangebot nicht nur spärlich,
sondern es gab sogar Lieferengpässe. Inzwischen hat sich die Situation total geändert und die Zahl der Modelle vervielfacht. Etwa 100 verschiedene Versionen ringen um die Gunst der Käufer.
Kein Wunder, dass die »Deutsche TVPlattform« ihr mittlerweile bei Handel
und Endkonsumenten bekanntes Logo
zum Qualitätssiegel (Bild 3) aufwertet.
Das heißt, die Hersteller dürfen ihre Geräte nur dann damit schmücken, wenn
bestimmte Mindestanforderungen erfüllt werden.
SCM Micro
PC-Card Set
PC-Card
k. A.
PCMCIA Typ II
nein
Software
entfällt
ja
entfällt
über Soundkarte
ja / k. A.
entfällt
PC-Festplatte
wie Festplatte
k. A.
über PC
DVB-T-Empfangskarte im
Scheckkartenformat für
Computer mit PCMCIA-Typ
II-Slot. Software für IBMkompatible PCs und MAC
www.scmmicro.com
lerwelts-Modellen und Markengeräten.«
Als Beispiel nennt er das Software-Update. So fordert das Logo nicht nur die
Aktualisierung über eine Datenbuchse
an der Geräte-Rückseite, sondern auch
per Luftschnittstelle. Also über die Antenne. »Leider steht noch nicht fest, wie
Bild 3: DVB-T-Logo wird Qualitätszeichen
das Ganze gehandhabt werden soll. Das
heißt, wir können diesen Punkt zwar bei
unseren Geräten einplanen, die endgültige Nutzung jedoch nur von einem Software-Update abhängig machen.«
Große Qualitätsunterschiede
Die Wunschliste
für DVB-T-Empfänger
»Ich finde die Kennzeichnung gut. Die
Kunden haben mit DVB-T-Geräten keine Erfahrungen. Sie wissen nicht, was
wichtig oder unwichtig ist«, sagt Uwe
Press, Marketing- und Vertriebsleiter
beim Receiver-Newcomer »Homecast«.
Press weiter: »Jetzt gibt es klare Unterscheidungsmöglichkeiten zwischen Al-
Neben der Update-Funktion ist die Vergabe des Gütesiegels noch an das Vorhandensein weiterer Eigenschaften gebunden. So sind in einer Wunschliste
über zwanzig »unbedingt« notwendige
Punkte aufgelistet. Zum Beispiel sollte
eine 5-V-Speisung für aktive DVB-T-Antennen vorhanden sein. Darüber hinaus
de 9/2004
s-k-t
DTR 201
Set-Top-Box
k. A.
28 x 5,2 x 2,07
nein
ja / k. A.
ja / ja
k. A.
2/–/1
ja / ja
ja / nein
ja / nein
entfällt
entfällt
k. A.
Netzkabel
Testbildgenerator, Netzschalter, Kindersicherung
www.s-k-t.de
muss der Empfangspegel und die Bitfehlerrate angezeigt werden, damit man
schnell die geeignete Antennenposition
finden kann. Sind zwei Scartbuchsen
vorhanden, ist ein Timer zur VCR-Steuerung sinnvoll. Vorteilhaft erscheint ferner ein Navigator, der der besseren
Übersicht wegen die Service-Information von mehreren Kanälen auswertet.
Und last but not least: Das VPS-Signal
muss, wenn der Sender eines anbietet, an
den Videorecorder weitergegeben werden. Die Wunschliste erwähnt noch
MHP und hochwertige Anschlüsse in
Richtung PC-Welt und DSL-Telefon.
Das sind jedoch Eigenschaften, die
nur Spitzenmodelle liefern, z. B. für
Receiver mit Festplatten-Speicher oder
Twin-Tuner.
Bleibt zu hoffen, dass das Signet sich
recht bald durchsetzt. Jedoch wird es
noch keine Auswirkungen auf den Start
von DVB-T in Norddeutschland und
NRW (Köln/Bonn) haben. »Unsere
Branche ist zwar schnell, aber bis Ende
Mai werden die wenigsten Modelle das
Überall-Fernseh-Logo zieren«, meint
Uwe Press abschließend.
■
67
Informationstechnik
Scharfe Bilder
Ersetzt das hochauflösende Fernsehen den Guckkastenblick?
Das hochauflösende Fernsehen HDTV
(High Definition Television) war schon
in den 90er ein Thema, fasste aber
nie richtig Fuß auf unserem Markt. Im
Zusammenhang mit der Einführung
des DVB (Digitales Fernsehen) scheint
es aber wieder Interesse zu finden –
die ersten Programme gehen bereits
auf Sendung. Dieser Beitrag beschreibt die technische Entwicklung
und Hintergründe zur Markteinführung.
E
igentlich sollte der Start des hochauflösenden Fernsehens bereits
1995 erfolgen. Daraus ist nichts
geworden. Das Veto der Engländer hat
das Vorhaben der EU-Kommision schon
1992 gestoppt. Der Grund: HD-Mac, so
das Kürzel für das »Fernsehen mit Telepräsenz«, galt schon damals, wegen der
analogen Übertragung, als veraltet. Trotz
des Debakels hat es Fortschritte beim
Jürgen Schlomski, Pressebüro, Dietzenbach
Quelle: JVC-Professional
DIE NEUE TECHNIK
Fernsehen gegeben. Erinnert sei nur an PAL-Plus,
durch das das breite Bildformat mit kinoähnlichem Seitenverhältnis von 16:9 Einzug
in die Wohnzimmer hielt.
Oder die Entwicklung leistungsfähiger
Datenreduktions- und Modulations-Verfahren, durch die die riesigen
Datenmengen »eingedampft«
und über die vorhandenen Der Projektor von NEC. Er bietet nicht nur ein hohes
Übertragungswege (Satellit, Kontrastverhältnis (3500:1), sondern mit eine Auflösung
Kabel, Terrestrik) zu den von 1024 x 768 Bildpunkten fast volle HDTV-Qualität
Fernsehzuschauern transportiert werden konnten. Kurz: Die Kraftan»Main Channel«, wird unverschlüsselt
strengungen haben sich gelohnt. Die digiausgestrahlt und dient vorerst der Öftalen Medien, wozu auch die DVD-Scheifentlichkeit. Das zweite, »Event Chanbe zählt, boomen auf breiter Front.
nel«, ist verschlüsselt und richtet sich
beispielsweise an Kinos, die, entsprechend mit elektronischen Projektoren
Wiedergeburt
und Mehrkanal-Tonanlagen ausgerüstet, viel beachtete Sport- und KulturerDoch zurück zum hochauflösenden
eignisse einem zahlenden Publikum zuFernsehen. Die englische Bezeichnung
gänglich machen.
heißt »High Definition Television« oder
kurz »HDTV«. Nach Jahren der Abstinenz kommt HDTV jetzt auch nach EuAndere Receiver erforderlich
ropa zurück. Jedoch in digitaler Form.
Das Verdienst gebührt »Alfacam«. Das
Das hochauflösende Fernsehen funktiobelgische Unternehmen sendet über den
niert allerdings nur auf dafür ausgelegSatelliten »Astra« unter dem Namen
ten Gerätschaften. Das liegt daran, dass
»Euro1080« zwei Programme. Das eine,
trotz Reduktion der verbleibende Datenstrom noch sehr hoch ist. Das heißt:
Auch wenn die Übertragung nach dem
gleichen Standard wie das normale Digital-Fernsehen (DVB) erfolgt, sind die
Rechnerkapazitäten üblicher Digital-Receiver für Kabel, Satellit oder Terrestrik
nicht in der Lage, die bei HDTV anfallenden Datenmengen zu verkraften.
Quelle: JVC-Professional
Jürgen Schlomski
Der neue Projektor DLA-HX-1 von JVC ist
für das Heimkino gedacht
Projektoren fürs Heimkino
Dieser neue Projektor von JVC ist für das
Heimkino gedacht. Er bietet nicht nur ein gutes Kontrastverhältnis (800:1) und eine hohe
Auflösung (1400 x 788 Bildpunkte) für den
HDTV-Standard »720p«, sondern auch extrem geringe Pixelabstände für eine homogene Bildwiedergabe ohne sichtbares Pixelraster. Die Lichtleistung beträgt 1000 ANSI-Lumen. Der Verkaufspreis des DLA-HX-1 wird
von JVC mit etwa 11 000 Euro angegeben.
68
Der DLA-HX1 wird derzeit in Europa am
Markt eingeführt
Die Leinwand zu Hause
Das Zoomqbjektiv dieses neuen JVC-Projektors zaubert Kinofilme auf eine Leinwand, die
eine Breite zwischen 0,8 m bis 6,1 m haben
kann. Der 16:9-Bildwandler ist HDTV-Kompatibel. Es ist ein aufwändiges 3-Chip-Panel mit
je 1,1 Mio. Pixel, und zwar in der D-ILA-Technologie, die JVC auch bei den professionellen
Projektoren einsetzt.
Andere Auflösung
Aber das ist nur ein Aspekt. Der andere
hat mit dem Bildschirm, also etwas mit
Zeilen und Bildpunkten zu tun. Wenn
wir von einem HDTV-Bild ausgehen,
wird hier nicht mit 576 aktiven Zeilen
wie beim konventionellen Bild gearbeitet, sondern mit 1080. Außerdem beträgt die horizontale Auflösung pro Zeile
statt 720 jetzt 1920 Bildpunkte (Pixel).
Das heißt: Beim normalen PAL-Fernsehen wird eine Gesamtauflösung von rund
410000 (720 mal 576) Pixeln erreicht,
bei HDTV jedoch eine von über 2 Mio.
(1920 mal 1080). Das HDTV-Bild ist alde 9/2004
Informationstechnik
so rund fünf mal höher aufgelöst als das herkömmliche
PAL-Bild. Der Bildwechsel erfolgt dagegen nach dem
konventionellen Zeilensprungverfahren mit 50 Halbbildern pro Sekunde. Durch diesen verzahnten Bildwechsel (interlaced) wird das Helligkeitsflackern der
Bildröhre aufgrund der Trägheit des Auges minimiert.
Damit die Zeilenstruktur des Fernsehbilds auf das
Auge nicht störend wirkt, sollte der Zuschauer einen
Betrachtungsabstand von etwa dem Siebenfachen der
Bildhöhe einhalten. Nur bei HDTV könnte man
wegen des noch feineren Zeilenrasters noch näher an
den Bildschirm rücken. Diese Möglichkeit der Nahbetrachtung ist jedoch nicht der Sinn von HDTV.
Sinnvoller ist es, der TV-Zuschauer hält den gewohnten Abstand zum Bildschirm bei und vergrößert dafür
die Bildschirm-Dimensionen. Das hat außerdem den
Effekt zur Folge, dass sich der horizontale Bildwinkel
vergrößert. Liegt er beim konventionellen Fernsehen
bei rund 10 °, kommt er bei HDTV mit etwa 30° dem
menschlichen Gesichtsfeld von 45° schon sehr nahe.
Anderes Sehverhalten
Das Ganze hat aber noch andere Auswirkungen. Bereits bei einem Bildfeldwinkel von 20 ° spricht man
von »Telepräsenz«. Das heißt: Das Auge schaut nicht
starr wie durch einen Guckkasten auf ein Ereignis,
sondern wandert in natürlicher Weise über ein Großbild. Wie beispielsweise beim Betrachten eines Films
auf einer Kino-Leinwand. Allerdings hat diese Telepräsenz auch dramaturgische Konsequenzen. Während
beim konventionellen Fernsehen mit Großaufnahmen,
vielen Bildschnitten und hektischen Schwenks gearbeitet wird, die die Detailunschärfe und das »wandernde
Auge« ersetzen sollen, wirkt das bei HDTV sehr störend. Hier ist die ruhige und vor allem totale Sicht angesagt. Mit anderen Worten: HDTV und herkömmliches Fernsehen sind szenisch inkompatibel und sollten
daher über getrennte Wege die Zuschauer erreichen.
Das Gefühl des »Dabeiseins«
Die meisten Fachleute nennen als untere Grenze für
die Bildschirmdiagonale eine von 2 m. Bei kleineren
Maßen lässt die Zeilenrasterung die HDTV-Technik
nicht zur Wirkung kommen. Bei einem 16:9-Display
würde das in etwa einem Bildschirm von 1,70 m mal
1,00 m entsprechen. Also Dimensionen, die von LCD,
Plasma oder Rückprojektion beherrscht werden.
Wenn es um Bilddiagonalen oberhalb von 2 m geht, ist
der Projektor die einzige Alternative. Wichtig ist jedoch, nicht auf den von der Werbung arg strapazierten
Begriff »HDTV-fähig« hereinzufallen. Hier wird kräftig getrickst und mit interpolierten, also errechneten
Pixelzahlen operiert. Echte HDTV-Displays erfordern
eine Mindestzahl von 1920 x 1080 Pixeln.
Trotz dieser Vorgaben, sollten sich Technikbegeisterte nicht davon abhalten lassen, mit dem derzeit
technisch Machbaren zu experimentieren. Schon jetzt
wird mit den »HDTV-tauglichen« Gerätschaften eine
merkliche Verbessung der Wiedergabe erreicht.
■
www.euro1080.tv
de 9/2004
69
Automatisierungstechnik
Analogsignale wandeln und überwachen
J. Wendel, E.-C. Reiff
Sensoren wandeln in der Automatisierungstechnik Prozessgrößen, z. B.
Temperaturen, Drücke usw., in elektrische Signale und stellen sie den
nachgeschalteten Steuerungs- und
Überwachungseinrichtungen zur Verfügung. Normalerweise liefern sie als
Ausgangssignal elektrische Stromoder Spannungswerte, die dem Messwert proportional sind. Viele Anwendungen erfordern jedoch eine Wandlung der Signale. Wenn die Signale
nicht in der Form zur Verfügung stehen, wie es die Weiterverarbeitung
oder die störsichere Übertragung erfordert, braucht man zusätzliche
Wandlerbausteine.
D
ie Analog/Analog-Wandler (A/AWandler) der Baureihe »Microkon« von Lütze, Weinstadt, messen je nach Funktionsumfang 6,2 mm
bzw. 22,5 mm in der Breite und bieten
Hutschienenmontage (Bild 1). Weiterhin
kann man ihre Parameter von außen einstellen, wodurch mögliche Fehlgriffe auf
die Elektronik entfallen. Um Beeinträchtigungen durch Schwankungen in der
Netzspannung auszuschließen, arbeiten
die Wandler mit weiten oder sogar universellen Eingangsspannungsbereichen.
Sie sind außerdem selbst kalibrierend,
was Installation, Inbetriebnahme und
den Austausch im Servicefall beschleunigt. Die einkanaligen Ausführungen
und die Multifunktionswandler für bis
zu 48 unterschiedliche Signalumsetzungen lösen viele Aufgabenstellungen in
den verschiedenen Bereichen der Automatisierungstechnik.
Umsetzung normierter Stromund Spannungssignale
Viele typische Einsatzbeispiele für die
Microkon-Wandler finden sich in der
Dipl.-Ing.(FH) Jürgen Wendel, Produktmanager Technische Warengruppe,
Lütze, Weinstadt
Ellen-Christine Reiff, M.A., RBS Stutensee
70
Bild 1: Die Analog/Analogwandler der Serie Microkon konvertieren genormte und ungenormte elektrische Signale in genormte Strom- und Spannungssignale
Mess-, Steuer- und Regelungstechnik.
Hier haben sich normierte Strom- und
Spannungssignale durchgesetzt, z. B.
0...10 V, 0...20 mA oder 4...20 mA. Leider hat man in der Praxis oft das falsche
Normsignal zur Verfügung. So liefert die
Steuerung z. B. ein 0...10-V-Spannungssignal, während man für eine störsichere
Übertragung oder die Weiterverarbeitung ein Stromsignal von 0...20 mA
oder 4...20 mA benötigt. Solche Fälle
übernehmen die A/A-Wandler.
Sie eignen sich für die Umsetzung
normierter Signale, also für 0...10 V,
0...20 mA und 4...20 mA. Einbereichswandler bieten jeweils eine festgelegte
Signalform für Ein- und Ausgang, während man bei so genannten Mehrfachwandlern die gewünschten Normsignale
am Ein- und Ausgang von außen einstellen kann. Mehrbereichswandler kommen auch mit nicht normgerechten Eingangssignalen zurecht. 16 Bereiche lassen sich einstellen. In der Praxis heißt
das, dass sie Eingangssignale von z. B.
0...500 mV oder 0...1 V bzw. ± 5 mA
oder ± 20 mA in ein beliebiges der Norm
entsprechendes Ausgangssignal umsetzen können. Die Bereiche kalibriert ein
integrierter Mikroprozessor. Der Anwender muss lediglich die DIP-Schalter
entsprechend einstellen. Die matrixförmige Legende für die Schalterstellungen
befindet sich auf dem Gehäuse. Durch
die universelle Einsatzmöglichkeit reduziert sich die Lagerhaltung. Spezielle
Wandler-Ausführungen für Anwendungen im Bereich der Gebäudetechnik haben darüber hinaus auf der Frontseite einen Umschalter für »Hand« und »Automatik«. Die A/A-Wandler arbeiten mit
einer Toleranz von 0,1%, sind kurzschlussfest, verpolsicher und lassen sich
mit Schraub- oder Federzugklemmen
anschließen. Eine besondere Version der
Wandler stellt die Ausführungen mit einem Frequenzausgang dar. Hier bildet
der Ausgang eine Rechteckfrequenz von
0...50 Hz, 0...1 kHz und 0...10 kHz entsprechend der analogen Messgröße.
Signaltrennung und
Störsicherheit
Einige der A/A-Wandler bieten zusätzlich noch die sichere galvanische Trennung zwischen Mess- und Steuerkreisen.
Galvanische Trennung verhindert Messfehler oder gar größere Schäden, die z. B.
durch Spannungsverschleppungen, EMVStörungen oder Potentialdifferenzen entstehen können. Je nach der eingesetzten
Technik können bei einer Drei-WegeTrennung die Signale dabei sowohl
gegeneinander als auch gegenüber dem
Auswertekreis getrennt sein (Bild 2).
Ein typischer Anwendungsfall für
»trennende« A/A-Wandler findet sich
Bild 2: Prinzip der Drei-Wege-Trennung;
die Trennung besteht sowohl zwischen
Ein- und Ausgang als auch zur Spannungsversorgung; auf diese Weise kann auch
über diesen Weg keine störende Kopplung zu anderen Signalen enstehen
de 9/2004
Automatisierungstechnik
z.B. in verketteten Messkreisen. Hier
entstehen Potentialdifferenzen durch
Masseschleifen. Das Zusammenschalten
mehrerer Messkreise erhöht die Bezugspannung mit möglicherweise fatalen
Folgen für die Datenübertragung. A/AWandler verhindern das zuverlässig. Sie
trennen Signaleingang und -ausgang galvanisch und entkoppeln so die Messkreise. Zusätzlich filtern sie Störeinflüsse
heraus, verstärken die Signale für lange
Übertragungswege und setzen sie so um,
wie die nachgeschaltete Auswerteelektronik sie benötigt.
Temperaturwandler in
zahlreichen Varianten
Einfache Sensoren liefern meist keine
Ausgangssignale, die der oben erwähnten Norm entsprechen. Ein typisches
Die Umgebungstempertur verarbeitet
der Baustein dazu als Korrekturgröße.
Die Wandler arbeiten mit einer Toleranz
von 0,5 %. Eine integrierte Überwachungsschaltung garantiert hohe Langzeitstabilität. Den Messbereich kann der
Anwender frei wählen.
Überwachungsmodule mit
direkter Schaltfunktion
Oft muss der Anwender aus einem Temperatur-, Strom- oder Spannungswert eine direkte Schaltfunktion ableiten. Hierfür bieten sich so genannte Überwachungsmodule an, die häufig auch als
Grenzwertschalter oder Limitkomparatoren bezeichnet werden (Bild 3). Sie erfassen analoge Signale und steuern bzw.
überwachen in Abhängigkeit vom Signalwert bestimmte Funktionen, schalten
Bild 3: Die so genannten Überwachungsmodule erfassen analoge Signale und steuern
bzw. überwachen in Abhängigkeit vom Signalwert bestimmte Funktionen, schalten also
z. B. ein Relais
Beispiel hierfür findet man in der elektrischen Temperaturmessung. Hier verwendet man heute hauptsächlich zwei
Aufnehmertypen: Thermoelemente und
Widerstandsthermometer. Beide unterscheiden sich zwar in den Anwendungsbereichen, haben aber eine entscheidende Gemeinsamkeit. Damit die kleinen
Messspannen der Aufnehmer nicht auf
langen Leitungen verfälscht werden,
muss man die Messsignale möglichst nahe am Aufnehmerort in normierte Signale umsetzen.
Das Microkon-Programm stellt auch
hierfür einige Wandler zur Verfügung.
So lassen sich Pt100-Signale in 2-, 3oder 4-Leitertechnik je nach Bedarf
in normierte Signale von 0…20 mA,
4…20 mA oder 0…10 V umsetzen. Bei
den für Thermoelemente vorgesehenen
Wandlermodulen verhindert die standardmäßige Kaltstellen- oder Vergleichstellenkompensation
Fehlmessungen.
de 9/2004
also z.B. ein Relais. Die Module gibt es
für Pt100-Sensoren, Thermoelemente,
analoge Normsignale und beliebige
Strom-, Spannungs- oder kundenspezifische Sondersignale.
Die Überwachungsmodule haben
zwei Wechslerausgänge, deren Grenzwerte man unabhängig voneinander einstellen kann. Beim Über- oder Unterschreiten der eingestellten Schaltschwelle reagiert das jeweilige Relais. Anziehende oder abfallende Funktion ist
dabei ebenfalls über DIP-Schalter wählbar. LED an der Frontseite zeigen den
aktuellen Schaltzustand. Auch diese
Modulen haben eine sichere Trennung
zwischen Sensorebene und Auswerteelektronik. Sie sind ebenfalls kurzschlussfest, verpolsicher und wahlweise
mit Schraub- oder Federzugklemmen erhältlich.
■
71
Automatisierungstechnik
Steuerungslösungen mit Fernwirksystem
Josef von Stackelberg
Ein Fernwirksystem übernimmt nicht
nur die Datenübertragungsfunktionen, sondern bietet auch die Möglichkeit, Steuerungsaufgaben zu löBehälterfüllstandssteuerung.
Quelle: EES
sen. Ein typisches Beispiel bildet die
Eine
weitere Einsatzmöglichkeit findet
sich im Bereich der Gebäudeüberwachung mit Alarmierung.
Bild 2: Schema der Steuerlogik für die Füllstandsregelung; die Parametrierung erfolgt
über einen PC, die Verwendung von Klartextplatzhaltern erleichtert die Erstellung
des Schemas
N
Regelung eines Behälterfüllstandes
Quelle: EES
eben den fernwirktechnischen
Möglichkeiten der »MFW«-Systeme von EES, Backnang, kann
man steuerungstechnische Aufgaben direkt durch den Einsatz der modularen
Geräte lösen. Für diesen Zweck bietet
das MFW eine Reihe logischer Verknüpfungen und sonstiger Steuerungsbefehle an.
Bild 3: Schema der Steuerlogik für die Objektüberwachung
Der Behälter soll bei Unterschreiten
eines bestimmten minimalen Pegels solange gefüllt werden, bis der maximale
Pegel erreicht wird. Das Befüllen beginnt
mit dem Öffnen eines Zulaufschiebers
oder dem Einschalten einer Pumpe. Das
Aggregat hat dafür einen impulsgesteuerten Befehlseingang zum Öffnen bzw.
Einschalten und einen zum Schließen
bzw. Ausschalten.
Den aktuellen Pegelstand nimmt ein
0...20-mA-Sensor
auf. Die BehältersteuJosef von Stackelberg, Redaktion »de«,
erung soll vor Ort autark arbeiten. Benach Unterlagen von EES, Backnang
hälterfüllstand
und
Zustand der Regelung
sollen in einer Zentrale
zur Anzeige kommen.
Der minimale und
der maximale Behälterfüllstand sollen sich
vor Ort durch Potentiometer und damit je
einer Spannung von
0...10 V einstellen lassen. Zur Sicherheit soll
der minimale Behälterstand jedoch nicht kleiner als 20 %, der maximale
Behälterstand
Bild 1: Behälterfüllstandssteuerung mit MFW-System; neben
dem Grundmodul benötigt man noch ein Relaisausgangsmo- nicht größer als 95 %
werden.
dul und ein Analogeingangsmodul
Quelle: EES
Die Steuerung für die Befüllung von
Hochbehältern erfordert neben einem
Differenzierer und einem logischen »Und«
noch einige Zeitglieder (Bilder 1 und 2).
Die Parametrierung der Systeme soll dabei ohne komplexe Software erfolgen.
Für die Umsetzung benötigt man ein
Grundmodul, welches die CPU, den Modem und die I/O-Karte in sich vereint.
72
Objektschutz mit Fernwirksystem
Die Überwachung räumlich verteilter
Objekte bildet ein weiteres Einsatzfeld
der MFW-Systeme. Hier kann man mit
Hilfe der Datenübertragung und der
Steuerungsfunktionen Alarmierungssysteme aufbauen (Bild 3).
Hardwaremäßig kamen neben dem
Master- und Grundmodul die digitalen
Eingangsmodule zum Einsatz. Der
Mikroprozessor im Erweiterungsmodul
übernahm im vorliegenden Fall die benötigten Steuerungsfunktionen.
Die Lösung der Objektschutzfunktion sieht vor, dass Eingang E6 als Begehung/Alarmquittierung sein Signal von
einem Schlüsselschalter erhält. Die Eingänge E7 und E8 dienen als Alarmeingänge, z. B. Türkontakt, Bewegungsmelder usw. Für Eingang E8 besteht die
Möglichkeit, ihn per DIP-Schalter (B8)
als Arbeits- oder als Ruhestromeingang
umzuschalten. Erhält einer der beiden
Alarmeingänge ein gültiges Signal, während der Eingang E6 inaktiv ist, so entsteht nach Ablauf der Alarmverzögerungszeit die Meldung »Objektschutzalarm«. Ein anstehender Objektschutzalarm lässt sich durch Aktivieren des
Eingangs E6 zurücksetzen.
■
de 9/2004
Automatisierungstechnik
Miniaturisierung induktiver und
photoelektrischer Sensoren
W. Schmitz, E.-C. Reiff
Der Automatisierungsgrad von Maschinen und Anlagen steigt. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an eine
möglichst durchgängige Fertigungskontrolle. Das bedeutet für die zur
Überwachung eingesetzten Sensoren,
dass einerseits die Anzahl der benötigten Geräte wächst, andererseits aber
auch immer weniger Einbauplatz zur
Verfügung steht. Der ideale Sensor für
die moderne Automatisierungstechnik sollte heute also möglichst klein,
leistungsfähig, beständig gegen Umgebungseinflüsse, servicefreundlich und
kostengünstig sein.
D
ie Hersteller von Sensoren stehen
bei der Konstruktion miniaturisierter Sensoren vor besonderen
Anforderungen. Man kann dabei häufig
nicht von bereits existierenden größeren
Ausführungen ausgehen. Dies gilt insbesondere für die optischen Elemente
photoelektrischer und den aktiven Teil
induktiver Sensoren. Außerdem erwar-
Wilfried Schmitz, Contrinex GmbH,
Nettetal,
Ellen-Christine Reiff, Redaktionsbüro
Stutensee
Bild 1: Die kleinsten heute in Serie gefertigten Näherungsschalter haben einen
Durchmesser von 3 mm bzw. ein M4-Feingewinde bei einer Gehäuselänge von
22 mm; die Schaltabstände liegen bei
0,6 mm und 1 mm
de 9/2004
Bild 2: Selbst die kleinsten heute erhältlichen Leuchtdioden
sind für wirklich kleine Reflexlichtschranken noch zu groß,
was eine schlechte Strahlqualität zur Folge hat
tet der Anwender von kleineren Geräten
die gleichen technischen Spezifikationen
wie bei großen Ausführungen, also z. B.
Schutzbeschaltungen und vergleichbare
mechanische Eigenschaften, z. B. hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit gegen
Umgebungsbedingungen. Gleichzeitig
muss man bei der Entwicklung miniaturisierter Sensoren auf wirtschaftliche
Faktoren Rücksicht nehmen. Auch leistungsfähige »Zwerge« dürfen nicht viel
mehr kosten als ihre größeren Verwandten. Ansonsten würde sich ihr Einsatzbereich auf wenige Spezialanwendungen
beschränken.
Größere Schaltabstände bei
induktiven Sensoren
Durchmesser von 3 mm
bzw. ein M4-Feingewinde bei einer Gehäuselänge von 22 mm
(Bild 1). Das entspricht
ungefähr den Abmessungen eines Streichholzes. Die Schaltabstände liegen bei
0,6 mm bzw. 1 mm.
Mit den etwas größeren
Näherungsschaltern im
M8-Feingewinde oder
mit 6,5 mm Durchmesser lassen sich Objekte
bis 4 mm Entfernung sicher erfassen.
Hohlspiegeloptik reduziert
Baugröße bei photoelektrischen
Sensoren
Für die Objekterkennung über größere
Distanzen oder bei nichtmetallischen
Werkstoffen benötigt man photoelektrische Sensoren. Die unterschiedlichen
Funktionsprinzipien Einweglichtschranke, Reflexionslichttaster und Reflexionslichtschranke ermöglichen eine
große Einsatzvielfalt.
Auch bei den photoelektrischen Sensoren geht der Trend zu kleinen, zylindrischen Bauformen. Die Linse selbst lässt
sich dabei zwar fast beliebig verkleinern,
nicht aber die Abmessungen der Sendeund Empfangsbauteile. Selbst die kleinsten heute erhältlichen Leuchtdioden
sind für wirklich kleine Reflexlichtschranken noch zu groß, was eine
Ein spezielles Oszillatorprinzip ermöglicht es, gegenüber früheren induktiven
Sensoren die Schaltabstände zu verdreifachen. Bei
gleichem
Schaltabstand
lassen sich dadurch wesentlich kleinere und auch
leichtere Geräte einsetzen.
Von der Gewichtseinsparung profitieren vor allem
»bewegte« Anwendungen,
z.B. in Robotik und Fördertechnik. Außerdem vereinfacht sich prinzipiell
die Montage, da größere
Schaltabstände auch größere Toleranzen zulassen.
Die kleinsten heute in Bild 3: Neukonstruktion der Optik: Die HohlspiegelhälfSerie gefertigten Nähe- ten lenken sende- und empfangsseitig das Licht um 90°
rungsschalter haben einen abund bündeln es gleichzeitig
75
Automatisierungstechnik
schlechte Strahlqualität zur Folge hat
(Bild 2). Also bleibt nur der Übergang
auf ungehäuste Chips, deren Verarbeitung jedoch sehr aufwändig ausfällt.
Es gibt jedoch noch einen anderen
Weg. Möglich wurden kompakte und
kleine Baugrößen bei photoelektrischen
Sensoren durch eine Neukonstruktion
der Optik. Nimmt man statt einer Linse
einen geteilten Hohlspiegel, lässt sich der
ganze zur Verfügung stehende Raum
ausnutzen. Die prinzipielle Funktion ist
einfach zu verstehen. Die Hohlspiegel-
hälften lenken sende- und empfangsseitig
das Licht um 90° ab und bündeln es
gleichzeitig (Bild 3). Die dazwischenliegende Leiterplatte bildet bei Lichttastern
zwischen Sender und Empfänger eine
lichtundurchlässige Schicht. Gleichzeitig
kann sie auch eine elektrische Kopplung
zwischen beiden vermeiden. Die Gehäuse
der zylindrischen photoelektrischen Sensoren, die dieses Optikprinzip nutzen,
haben einen Durchmesser von 4 mm
bzw. ein M5-Gewinde (Bild 4). Die Kabelausführung misst 35 mm in der LänBild 4: Die Gehäuse der
zylindrischen photoelektrischen »Zwerge«, die die
Hohlspiegel-Optik nutzen, haben einen Durchmesser von 4 mm bzw. ein
M5-Gewinde
ge, die Steckerausführung
45 mm. Der Reflexionslichttaster detektiert über
eine Distanz von 50 mm,
Lichtschranken arbeiten
bis 250 mm. Dabei bleibt
durch moderne Fertigungstechniken trotz der
hohen Integrationsdichte
der Preis für die miniaturisierten Lichtschalter im
wirtschaftlich interessanten Rahmen. Dadurch
sind die photoelektrischen Miniatursensoren
eine ernstzunehmende Alternative zu induktiven
Näherungsschaltern,
wenn deren Schaltabstände nicht ausreichen oder
die zu detektierenden Objekte aus nichtmetallischen Materialien bestehen. Sie eignen sich aber
auch oft als wirtschaftlicherer Ersatz für Lichtleiter-Sensoren.
Man
braucht kein zusätzliches
Steuergerät und spart
Platz und Montageaufwand. Gleichzeitig sind
die
photoelektrischen
Zwerge auch sehr robust.
Sie werden unter Vakuum
vollständig mit transparentem Kunststoff blasenfrei vergossen. Die Lichtein- und -austrittsflächen
bestehen aus Glas und erweisen sich als kratzfest
und reinigungsmittelbeständig. Da die Geräte
76
de 9/2004
Automatisierungstechnik
keine Keramikhybride enthalten, besteht
außerdem keine Bruchgefahr. Kurzschlussschutz, Verpolschutz, Überspannungsschutz und Einschaltimpulsunterdrückung sind eingebaut. Eine LED zeigt
den Schaltzustand an und dient gleichzeitig als Funktionskontrolle.
Kugeloptik für parallelen
Lichtaustritt
Die Hohlspiegeloptik hat eine Eigenschaft, die sich in manchen Anwendungsfällen als nachteilig erweist: Mit
ca. 22° fällt der Öffnungswinkel relativ
groß aus. Nicht akzeptable Funktionsergebnisse ergeben sich daraus, wenn die
Sensoren z.B. versenkt eingebaut werden sollen oder beim Abtasten aneinandergereihter Objekte, Zahnräder oder
Gitter. Wiederum brachte ein ungewöhnlicher Lösungsansatz den gewünschten Erfolg: Den für Reflexlichttaster sonst nicht realisierbaren nahezu
parallelen Lichtaustritt ermöglicht heute
eine Kugeloptik (Bild 5). Zur Trennung
von Sende- und Empfangsteil wird eine
Saphirkugel geteilt. Zwischen den bei-
de 9/2004
engstem Öffnungswinkel
bis auf Distanzen von
20 mm arbeitet, kann er
in vielen Fällen induktive
Näherungsschalter gleicher Baugröße ersetzen,
wenn sich deren Schaltabstand als zu klein erweist.
Die Sensoren im KleinBild 5: Den für Reflexlichttaster sonst nicht realisierbaren format decken mit unternahezu parallelen Lichtaustritt ermöglicht eine Kugelop- schiedlichen Funktionsprinzipien
Reichweiten
tik; zur Trennung von Sende- und Empfangsteil wird eine
von 0,6 mm bis 250 mm
Saphirkugel geteilt; zwischen den beiden Kugelhälften
ab. Damit lässt sich für eiverhindert eine lichtundurchlässige Schicht jede direkte
ne Vielzahl industrieller
Kopplung
Anwendungen ein maßgeschneiderter Sensor mit geringst mögden Kugelhälften verhindert eine lichtlichen Abmessungen finden. Bei prakundurchlässige Schicht jede direkte
tisch gleicher Baugröße der zylindriKopplung.
schen Gehäuse mit 3 mm bzw. 4 mm
Die Halbleiterchips von Sender und
Durchmesser wird die Reichweite zum
Empfänger werden so nahe wie möglich
entscheidenden Auswahlkriterium, was
an die Kugelflächen montiert. Sendedie Wahl des für die Anwendung am besstrahl und Erfassungsbereich des Empten geeigneten Schalters beträchtlich
fängers »schielen« dabei etwas, d.h. sie
vereinfacht.
kreuzen sich in einem gewissen Abstand
vor dem Gerät. Dadurch ergibt sich ein
■
annähernd zylinderförmiger Erfassungswww.contrinex.de
bereich. Da dieser Reflexlichttaster bei
77
Automatisierungstechnik
Mensch-Maschine-Schnittstellen steigern
Umsatz
technik arbeiten, Bedarf für innovative Bedienerschnittstellen.
Josef von Stackelberg
Geräte zum Bedienen und Beobach-
Nachfrage nach softwarebasierten MMS steigt
ten von Maschinen und Anlagen spielen eine immer größere Rolle. Die Anwender wünschen sich in hohem Magrafischer Darstellung. Steuerungsbauer sollten komplette Lösungen
von der Steuerung bis zum Anzeige-
Quelle: Moeller
ße Geräte mit Berührbildschirm und
und Bedientableu anbieten.
M
ensch-Maschine-Schnittstellen
(MMS) finden in der europäischen Industrie nach Einschätzung einer neuen Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan immer
mehr Einsatzfelder. Das Wachstum
stützt sich dabei ebenso auf die Fortschritte in der Schnittstellentechnologie
wie auf die Notwendigkeiten eines effizienten Betriebs und der Überwachung
wichtiger Produktionsanlagen.
MMS vereinfachen Bedienung
»Die Zahl der Bediener pro Maschine
hat sich in den letzten zehn Jahren deutlich verringert, weil moderne MenschMaschine-Schnittstellen die Überwachung komplexer Fertigungssysteme
vereinfachen«, erläutert Gabriela Martinho, Frost & Sullivan. »Diese Systeme
sind ohne großen Aufwand zu installieren, zu betreiben und zu warten und ermöglichen es den Unternehmen, ihre
Ressourcen auf andere Bereiche, z. B.
die Produktentwicklung, zu konzentrieren.«
Moderne Schnittstellenlösungen verfügen über ein breites Aufgabenspektrum, das auch traditionelle ScadaFunktionen (Supervisory Control and
Data Aquisition = Übergeordnete Steuerung und Datenerhalt) umfasst, und tragen dadurch zur Erhöhung der Flexibilität von Fertigungssystemen bei. Deren
schnelle und unkomplizierte Neukonfiguration und Anpassung an neue Aufgaben gewinnt sowohl in der TeilefertiJosef von Stackelberg, Redaktion »de«,
nach Informationen von Frost & Sullivan
78
gung als auch in den Prozessindustrien
an Bedeutung, wenn es um die Erfüllung
der Anforderungen eines globalisierten
Marktes geht.
Starkes Wachstum beim Einsatz
in der Prozessindustrie
Größter
Anwendungssektor
für
Mensch-Maschine-Schnittstellen bleibt
die Teilefertigung, allerdings holen die
Prozessindustrien schnell auf. Allein die
Größe solcher Branchen wie der chemischen und petrochemischen oder der Ölund Gasindustrie erfordert stetige Investitionen in Überwachungs- und Steuerungsanlagen, da sich durch eine gezieltere Steuerung der Produktion der Ausstoß erhöhen lässt und man zugleich die
Vorschriften zum Umweltschutz einhalten kann.
Die Versorgungsunternehmen setzen
effizientere Überwachungs- und Bedienerschnittstellen ein, um den steigenden
Anforderungen an die Energie- und
Wasserversorgung sowie an die Abwasserentsorgung in Europa gerecht zu werden. MMS benötigt man auch in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, wo
die Produktionskapazitäten ausgeweitet
werden, um ein vielseitiges, hochwertiges und attraktiv verpacktes Lebensmittelangebot zu garantieren.
In der Pharmaindustrie verfolgen Investitionen in MMS vor allem das Ziel
der genauen Überwachung von Anlagen
und Prozessen. Ebenso setzen die Papierund Zellstoffindustrie sowie die Automobilindustrie MMS zur Produktivitätssteigerung ein. In der Verpackungsindustrie schaffen moderne Maschinen,
die zunehmend mit speicherprogrammierbaren Steuerungen und Roboter-
Die zunehmende Akzeptanz von
PC-basierten offenen Plattformen
fördert die Nachfrage nach softwarebasierten MMS. Da hardwareseitig die Voraussetzungen
für eine verbesserte Skalierbarkeit von Software-MMS bestehen, kann die Konzentration auf
MMS-Software den Herstellern helfen,
die Auswirkungen sinkender Preise aufzufangen.
Grafische Bedienerschnittstellen bildeten im Jahr 2003 mit einem Umsatzanteil von 42,6 % das größte Segment
des MMS-Marktes. Diese Geräte verfügen über zusätzliche Funktionen und
lassen sich problemlos vernetzen. Ihre
größere Flexibilität im Vergleich zu textbasierten Schnittstellen und die Vertrautheit der Anwender mit dieser Art
Schnittstelle sollen dem Umsatz weiter
zugute kommen.
Touch-Screens bewähren sich im
Einsatz in der Industrie
Das zweitgrößte Produktsegment stellen
Touch-Screen-Bedienerschnittstellen dar.
Durch die Touch-Screen-Technologie
lassen sich Schnittstellen für große und
komplexe Anlagen vereinfachen, da
man auf Tastatur, Maus und andere Peripheriegeräte verzichten kann. Diese
Geräte entsprechen meist auch den Anforderungen industrieller Umgebungen,
d. h., sie geben sich unempfindlich gegen
Schmutz, Fett, Erschütterungen und
elektromagnetische Interferenz.
Außerdem müssen sich die Hersteller
darauf einstellen, dass die Kunden Komplettanbieter bevorzugen. Gleichzeitig
sollten sie Lösungen bereithalten, bei denen Software und Hardware ein Minimum an Integration erfordern. Insgesamt sollten die Anbieter von MMS-Lösungen über Erfahrungen mit speziellen
Anwendungen oder Branchen und eine
genaue Kenntnis der dortigen Betriebsbedingungen, Normen und Vorschriften
verfügen.
■
www.frost.com
de 9/2004
Betriebsführung
»de« testete den neuen VW Caddy
Brigitte Rolfes
»de« ließ den neu aufgelegten kleinsten Transporter von Volkswagen, den
Caddy, vor dem offiziellen Verkaufsstart testen. An seinen Vorgänger erinnert nur noch der selbe Name.
E
igentlich ähnelt der Caddy einem
fensterlosen Van – vorn wie Golf V
und Touran und hinten ein Mix
aus Lieferwagen und Schnelltransporter.
Obwohl seine Zuladung 750 kg beträgt,
benötigt er lediglich den Parkraum eines
durchschnittlichen Pkw.
Brigitte Rolfes, Fachjournalistin,
Herschbach
Fahrzeugdaten
Fahrzeuglänge
4,40 m
Fahrzeugbreite
1,80 m
Fahrzeughöhe
1,83 m
Ladehöhe
1,25 m
Laderaumbreite2)
1,34 m
Laderaumlänge
1,78 m
Laderaumvolumen
3,2 m3
1,4-l-Benziner
75 PS (55 kW)
1,6-l-Benziner
102 PS (75 kW)
2,0-l-Pumpe-Düse-SDI
70 PS (51 kW)
1,9-l-Pumpe-Düse-TDI 104 PS (77 kW)
2) Laderaumbreite zwischen den Radhäusern 1,17 m
Die wichtigsten Fahrzeugdaten des Caddy
de 9/2004
VWs Vorteil, über 50 % der
Teile aus dem eigenen Lager beziehen zu können, macht den Wagen
einerseits insgesamt günstig und
andererseits gibt es nun gegenüber
den VW-Pkws kaum noch Unterschiede bzgl. Sitzposition, Anmutung, Handling und Wertigkeit.
Von innen und außen
betrachtet
VWs neuer, solide verarbeiteter Caddy mit großer Frontscheibe, erhöhtem Dach und markantem Heck; der Einstiegspreis beträgt 12 900 €,
und die von der Dekra ermittelten Kilometerkosten belaufen sich auf 0,36 ... 0,38 €
Glatte Wände, vorbereitete Traversen und Blechknotenpunkte
für Werkzeugkisten, Regale oder
Messgeräte erlauben einen bedarfsgerechten Ausbau des VW-Kleintransporters in Eigen- oder Fremdleistung. Die
Trennwand hinter den Vordersitzen ist
serienmäßig und auf Wunsch gibt es den
durchweg ebenen Laderaum mit Platz
für eine Europalette mit bodenschonendem Gummiboden. Auch lässt sich eine
Dachreling für den Transport von Leitern, Kabelschächten, Rohren und leichten Verteilerkästen ordern.
Das Fahrverhalten untersucht
Den Kasten mit serienmäßiger Schiebetür rechts1) (0,7 m x 1,1 m) und asymmetrischen Flügeltüren hinten – auf Wunsch
mit Durchsicht – gibt es als 1,4-l- bzw.
1,6-l-Benziner und als 1,9-l- bzw. 2,0-lDiesel (Tabelle).
Empfanden wir den Benziner mit der
von uns getesteten Einstiegsmotorisie1) Linke Schiebetür optional
rung besonders bei nicht befestigten
Baustellenzufahrten und an Steigungen
unter voller Beladung als etwas müde,
sollte der Diesel auf Grund des höheren
Drehmoments mehr leisten. Wer den
Caddy voll auslastet, einen Hänger zieht
und längere Strecken zurücklegen muss,
sollte sich für ein Modell mit 1,9-l-Pumpe-Düse-Diesel (77 kW) entscheiden, der
auch im T5-Transporter arbeitet und
rund 6,1 l auf 100 km benötigt.
Nicht nur das exakt arbeitende Fünfganggetriebe fiel uns in puncto Fahrkomfort auf, sondern auch die beim Einparken und auf unbefestigtem Boden
leichtgängige Servolenkung (elektromechanisch), die Spurtreue, der günstige
Wendekreis von 11,30 m sowie die lastabhängigen Stoßdämpfer, die je nach Beladung ihre Kennlinie automatisch ändern und einstellen.
Der Caddy wird serienmäßig mit
Fahrerairbag, Antischlupfregelung (ASR)
und ABS ausgeliefert.
■
79
Betriebsführung
Schluss mit dem Blättern in Ordnern
Elektronische Archive sind nicht nur
komfortabel und bequem, sondern
auch für kleine und mittelständische
Unternehmen wie HandwerksbetrieQuelle: privat
be bezahlbar, wie zwei unterschiedliche Softwareprodukte zeigen.
S
tamer Electric aus Jesteburg setzt
seit einigen Jahren die kaufmännische Branchensoftware LC-Top
von Locher & Christ ein. Im Herbst
2003 wechselte man auf das neue Release mit der Funktion »Memorybaum«,
die es erlaubt, Dokumente strukturiert
zu archivieren und zu verwalten.
Elektrotechnikermeister und Inhaber
Andreas Stamer berichtet über seine Erfahrungen mit dem Programm.
»de«: Braucht ein Handwerksbetrieb
ein elektronisches Archiv?
A. Stamer: Auf jeden Fall. Heutzutage
noch in Akten zu blättern, um bestimmte Informationen und Auskünfte zu erhalten, gilt sicher nicht als zeitgemäß.
Will man außerdem z. B. auf die vom
Kunden unterschriebenen Montageaufträge zurückgreifen, lässt sich der Zeitaufwand ohne Archivfunktion wirtschaftlich eigentlich nicht mehr vertreten.
Aber kaufmännische Branchenlösungen bieten meines Wissens so eine Archivfunktion nicht. Da müsste man sich
schon eine separate elektronische Archivanwendung anschaffen. Die Frage, zu
investieren oder nicht, stellt sich uns
nicht mehr, seitdem das Programm LCTop im letzten Jahr um eine integrierte
Archivierungsfunktion erweitert wurde.
Damit gehen wir jetzt in den vorhandenen Auftrag, wählen das passende
Dokument und sehen es direkt auf dem
Bildschirm. Das dauert keine Minute.
Dadurch kann man einem Kunden am
Telefon sofort eine Antwort auf seine
Frage geben.
Das ermöglicht der so genannte Dokumentenbaum, in dem wir sämtliche
Informationen über Kunden und Lieferanten sowie Aufträge und Projekte
hinterlegen. Dank der übersichtlichen
Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin,
Hamburg
80
Elektrotechnikermeister Andreas Stamer
führt seit 2001 einen eigenen Betrieb einschließlich Ladengeschäft mit 14 Mitarbeitern in Jesteburg; seit Herbst 2003
nutzt er das neue Release des Programms
LC-Top mit Archivierungsfunktion
Ablagestruktur können wir nun ganz gezielt auf ständig benötigte Daten zugreifen. Dazu muss ich lediglich im Memorybaum nach der gewünschten Datei suchen. Die Optik entspricht dem Layout
der Microsoft-Office-Umgebung und
kommt einem daher gleich bekannt vor.
Die Archivfunktion stellt gerade für die Auftrags- und Projektabwicklung eine große Hilfe
dar, weil sämtliche Dokumente
– also auch Ausdrucke von
Schriftverkehr oder Rechnungen
– elektronisch vorliegen, die ich
also sofort am Bildschirm einsehen kann.
so braucht kein Obermonteur oder ich
selbst mit auf die Baustelle, wenn wir
sie genau kennen
• Ablage von Fotos fertiger Anlagen,
Geräte und Spezialanfertigungen
• Schnelle Recherche in der Standortdokumentation, um festzuhalten, wo
z. B. die installierten Kameras oder
Alarmmelder montiert sind
• Speichern originaler Angebote von
Lieferanten
• Kostenverfolgung: Ausgangsrechnungen mit Zahlungseingang und noch offene Beträge sind direkt sichtbar; man
braucht nicht mehr zurückrufen und
nachfragen
• Kontrolle im Bestellwesen: Die Bestellungen lassen sich direkt einsehen und
die Lieferscheine einem Auftrag zuordnen
• Speichern von Schriftverkehr, Kurznotizen und Abnahmebelege zum Auftrag
• Ablage der vom Kunden unterschriebenen Aufmaß- und Gesprächsprotokolle
»de«: Wozu nutzen Sie die integrierte Archivierungsfunktion?
A. Stamer: Für die gesamte Ablage eingehender Papierdokumen- Der Dokumentenbaum enthält digitale Ordner für
te, die wir scannen und als Image den Schriftverkehr und Notizen/Infos; in Letzteren
speichern, sowie für die im Pro- lassen sich z. B. Zeitschriftenbeiträge archivieren
gramm erzeugten Dateien, wie
• Speichern von Inbetriebsetzungsanträausgedruckte Rechnungen oder Notigen beim EVU
zen. Eigentlich nutzen wir die Archivie• Ablage von Mess- und Anlagenüberrungsfunktion für sämtliche Arbeiten,
gabeprotokollen
um alle wichtigen Informationen direkt
im Zugriff zu haben.
»de«: Wozu setzen Sie LC-Top sonst
Konkrete Aufgaben sind:
noch ein?
• Ablage der originalen Arbeitsaufträge
A. Stamer: Für die Auftragsbearbeitung
zu den Aufträgen
und Kalkulation aller Arbeiten in unse• Ablage der fertig ausgefüllten und vom
rem Elektrofachgeschäft. Darüber hiKunden unterschriebenen Arbeitsaufnaus verwalten wir an drei vernetzten
träge bzw. Leistungsnachweise
Arbeitsplätzen im Büro die Montageauf• Speichern von Anfahrtsskizzen für
träge sowie die Anfahrtsskizzen und
Monteureinsätze
Einsatzanweisungen für den Kunden• Ablage von Baustellenfotos für Mondienst. Auch für die Planung, Überwateureinsätze, um genaue Arbeitshinchung und Abrechnung sämtlicher Leisweise zu den Örtlichkeiten zu erteilen;
de 9/2004
Quelle: Locher & Christ
Corinna Linke
Betriebsführung
EIGENES ARCHIVSYSTEM ALS ALTERNATIVE
In der Version 3.6 als Standard Edition richtet
sich das Archivsystem »Windream« des
gleichnamigen Herstellers an kleinere und
mittelständische Unternehmen. Die Anwendung wurde – nach eigenen Angaben als erste weltweit – vollständig in das Windows-Betriebssystem integriert. Damit stellt Windream kein eigenes Programm im klassischen
Sinn dar, sondern eine Erweiterung von Windows. Dementsprechend niedrig fällt der
Preis aus: Ab 258 € netto für die Einzelplatzversion und die Datenbank Microsoft Database Engine. Die Zweiplatz-Variante mit SQLDatenbank kostet ab 1390 € netto. Außerdem
kann der Anwender einen herkömmlichen
Ansicht einer Registerkarte des Archivprogramms Windream im Modus Indexe, wo das Programm die Stichwörter
für die spätere Recherche vorschlägt
bzw. der Nutzer seine Einträge macht
tungen bis hin zum Großprojekt nutzen
wir das Programm. Außerdem kontrollieren wir damit den Personal- und Wareneinsatz, um eine realistische Nachkalkulation erstellen zu können.
Mit der Software schreiben wir Auftragsannahmen, Lieferscheine und Rechnungen für das Ladengeschäft. Des Weiteren verwalten und überwachen wir damit die Ausgangsrechnungen, die offenen Posten und die Zahlungseingänge.
»de«: Wie wurden Sie auf das Programm aufmerksam?
A. Stamer: Über verschiedene Kanäle.
Z. B. haben wir im Internet nach relevanten Programmen gesucht, hörten
Tipps von Kollegen und des Weiteren las
ich Berichte in Zeitschriften und bekam
zuletzt eine Werbenachricht des Herstellers per Post über seinen Vertrieb in
Norddeutschland.
Das machte mich neugierig, weil ich
konkret nach einer Alternative für unsede 9/2004
Scanner für die Digitalisierung der Papierdokumente verwenden, was die Investition überschaubar macht.
Das elektronische Archiv ermöglicht ein
direktes Speichern und Öffnen von Dateien
mit den üblichen Befehlen der vorhandenen
Standardanwendungen. Mit dem Speichern
werden die Dateiinformationen um Angaben
zu Suchindexen, Lebenszyklus, Historie, Langtext und eigenen Bemerkungen ergänzt. Die
Recherche erfolgt einfach nach Stichworten
in der bekannten Windows-Umgebung. Dabei
lassen sich sämtliche Belege über alle Projekte und Aufträge hinweg zu einem oder mehreren Stichwörtern suchen.
Die aufwändige manuelle Verschlagwortung, auch Indizierung genannt, entfällt teilweise, da Windream automatisch Stichwörter vorschlägt bzw. vergibt (Bild). Nach Aussage des Herstellers fallen keine kostenintensiven Anpassungen an bestehende und
kommende Programme an. Zudem entstünden dem Nutzer nur minimale Einführungsund Folgekosten, da der Aufwand für Schulung und Administration gering sei.
Der Hersteller sieht einen besonderen
Vorteil darin, dass der Anwender nicht sofort
gänzlich auf Papier verzichten muss. Vielmehr
kann er allmählich jene Projekte und Arbeitsbereiche auf den Computer verlagern, die er
sehr häufig benötigt, um schließlich eine
durchgängige sichere Ablage seiner Ex-Papier-Dokumente inklusive individueller Aufbewahrungsfrist aufzubauen.
Fazit: Wie intensiv der Nutzer künftig noch
mit Papierdokumenten arbeitet, bestimmt er
selbst. Bei dem o.g. Anschaffungspreis steht
ihm die Wahl auch wirklich frei.
re bisherige Auftragsbearbeitung SCC
Control von Ziemer aus Bad Reichenhall suchte. Denn die bisherige Lösung
war den täglichen Anforderungen in einigen Punkten nicht mehr gewachsen.
So arbeitete die Suchfunktion im Materialstamm zu langsam, womit sich die
Erstellung von Angeboten und Rechnungen hinzog. Sie müssen heutzutage
aber den Kunden schnell mit einem Angebot bedienen; und dementsprechend
darf das Verfassen dieser Dokumente
nur wenig Zeit in Anspruch nehmen.
»de«: Läuft die Suche bei LC-Top denn
schneller?
A. Stamer: Ja, wesentlich. Die so genannte Fragmentsuche ermöglicht eine
wirklich einmalig schnelle Recherchefunktion, mit der sich selbst ausgefallene
Artikel mit wenigen Wortteilen binnen
1 s in riesigen Datenbeständen finden
lassen. Wie schnell das geht, soll ein
konkretes Beispiel zeigen: Benötigt man
ein Überlastrelais 0,90 A ... 1,25 A, reicht
die Eingabe »über 9012«, um die Suche
anzustoßen. Das Programm liefert im
Handumdrehen das gewünschte Teil aus
über 600 000 Artikeln im Datenstamm.
Des Weiteren arbeitet das neue Programm in puncto Ablaufgeschwindigkeit, also beim Aufruf von Dokumenten
oder beim Maskenwechsel, wesentlich
schneller als der Vorgänger. Ein weiterer
Vorteil in Bezug auf die Geschwindigkeit
ergibt sich durch die parallel mögliche
Bedienung über Tastatur oder Maus. Ich
persönlich arbeite gern mit der Tastatur,
weil mich diese Art viel schneller zum
Ziel führt. Leider war das mit SCC Control kaum möglich.
Last but not least erscheint die Optik
von LC-Top wesentlicher übersichtlicher, da es keine unnötigen Fenster enthält. So besteht die Möglichkeit, nahezu
alle Eingabefelder direkt zu erreichen.
Das spart wirklich Zeit und erhöht die
Übersicht.
»de«: Wie unterstützt Sie der Hersteller?
A. Stamer: Wir werden von der Vertriebsfirma LC-Top Nord in Rosengarten bei Hamburg betreut. Das ist von
uns nicht weit entfernt.
Die Spezialisten des norddeutschen
Standorts installierten uns das Programm komplett und nach unseren Vorgaben. So waren wir sicher, es schon
nach einer kurzen Einweisung selbst
nutzen zu können. Das war eine gute
Entscheidung, zumal die Installation
und Schulung preisgünstig ausfielen. Die
konkreten Kosten möchte ich aber nicht
nennen.
Sensationell finde ich die Hotline für
Wartungskunden, zu denen auch mein
Betrieb gehört. Unter normalen Telefonoder Handynummern haben wir jeden
Tag die Möglichkeit, von früh morgens
bis spät abends kompetente Auskunft
und Hilfe zu erhalten, falls man selber
einmal Fehler gemacht hat oder zur Bedienung selten benutzter Funktionen
Unterstützung braucht.
»de«: Würden Sie das Programm Ihren
Kollegen empfehlen?
A. Stamer: Ja, auf jeden Fall – aber nur,
wenn der Kollege nicht in direkter Nähe
von Jesteburg in der Lüneburger Heide
arbeitet und mir vielleicht regional Konkurrenz machen könnte.
»de«: Herzlichen Dank für das Gespräch.
■
www.lc-top.de
www.windream.de
81
Betriebsführung
Steuern sparen und Vermögen aufbauen (1)
Strategien für systematischen Vermögensaufbau und Altersvorsorge
Hans-Jürgen Richter
Eine steuerlich optimierte Geldanlage gilt heute als intelligente Strategie
für Vermögensaufbau und systematische Altersvorsorge. Fest steht: Da
die Leistungen der staatlichen Rentenversicherung in den kommenden
Jahren immer weiter reduziert werden, wird sich ohne private Rücklagen der gewohnte Lebensstandard
zukünftig nicht mehr halten lassen.
V
ermögen schaffen aus ersparten
Steuern – wer wünscht sich das
nicht. Doch ob sich eine Geldanlage unterm Strich wirklich lohnt, hängt
immer auch von steuerlichen Aspekten
ab. Diese bei Anlageentscheidungen
nicht zu berücksichtigen, heißt deshalb
immer bares Geld zu verschenken. Geld,
das man im Alter gut gebrauchen könnte, denn der Staat fährt die Leistungen
für seine Bürger immer mehr zurück.
Im Angesicht drohender Rentenkürzungen ist private Vorsorge das Gebot
der Stunde, zumal die statistische Lebenserwartung derzeit bei 80 Jahren
(Männer) bzw. 84 Jahren (Frauen) liegt.
In diesem Jahr sind die deutschen
Banken auch erstmals gesetzlich verpflichtet, Kapitaleinkünfte – Zinsen, Dividenden, Gewinne aus Spekulationsgeschäften – für jeden einzelnen Bankkunden gesammelt zu dokumentieren. Steuerzahler müssen die entsprechenden
Jahresbescheinigungen, die sämtliche
Zinszahlungen und Veräußerungsgewinne zusammenfassen, dann auf Anfrage
im Besteuerungsverfahren jederzeit vorzeigen. »Vergessene« Kapitaleinnahmen
darf es für Zinseinnahmen aus dem Inland ab 2004 also praktisch nicht mehr
geben. Dabei gelingt es mit einer intelligenten, die steuerlichen Aspekte systematisch berücksichtigenden Anlagestrategie, legal und mit gutem Gewissen Vermögen aus ersparten Steuern zu schaffen, intelligent fürs Alter vorzusorgen
und dabei auch noch die persönliche
Dr. Hans-Jürgen Richter,
Wirtschaftsjournalist, Steißlingen
82
Steuerlast zu senken. Die folgenden Gestaltungsstrategien, übersichtlich nach
Themen geordnet, lassen sich – je nach
individueller Situation – auf die eigenen
Anlageentscheidungen abstimmen.
Steuern sparen mit Immobilien
In vermietete Immobilien zu investieren,
gilt seit diesem Jahr wieder als sehr gutes
Steuersparmodell. Zum einen lassen sich
alle aus dieser Anlage entstehenden Kosten steuerlich voll absetzen. Darüber
hinaus dürfen Verluste aus Vermietung
und Verpachtung wieder unbegrenzt mit
anderen Einkünften ausgeglichen werden – bis Ende 2003 konnten Anleger
Verluste aus Vermietung lediglich bis
51 500 € steuerlich absetzen. So gehören
Immobilien also wieder zu den klassischen Methoden der Vermögensbildung
aus ersparten Steuern.
Abschreibungsförderung nutzen
Für vermietete Immobilien liegen die
Abschreibungssätze seit 2004 bei 4 %
für die ersten zehn Jahre, für weitere
acht Jahre bei 2,5 % und für die folgenden 32 Jahre bei 1,25 %. Darüber hinaus sind auch die derzeit noch günstigen Zinsen für Baugeld für Vermieter
steuerlich absetzbar. So lässt sich über
viele Jahre das laufende Einkommen
langfristig und zugleich berechenbar
drücken. Zusätzlich können alle Kosten
für Instandhaltung steuerlich abgesetzt
werden – noch im gleichen Jahr, wenn
die Kosten nicht 15 % der Anschaffungskosten überschreiten. Ansonsten
sind solche Kosten über die Laufzeit der
Abschreibung zu verteilen.
Eine noch höhere Abschreibungsförderung gilt für die Investition in Baudenkmäler: 9 % für die ersten acht
Jahre, 7 % für vier weitere Jahre. Zusatzvorteil bei Baudenkmälern: Die Abschreibung lässt sich auch bei Eigennutzung (und zusätzlich zur Eigenheimzulage) geltend machen. Darüber hinaus
werden auch umfangreiche Instandsetzungs-, Modernisierungs- und Sanierungskosten gefördert, oft bis zu 80 %
der Gesamtkosten (bei einer verkürzten
steuerlichen Absetzung über zehn Jahre). Steuerprofis legen Modernisierungsmaßnahmen natürlich bevorzugt in Jahre mit sehr guter Gewinnsituation – dies
senkt die Steuerlast zusätzlich wegen der
Abmilderung der steuerlichen Progression.
Mit höherem Disagio noch mehr
Steuern sparen
Der Zinssatz für die Rückzahlung von
Immobilienkrediten lässt sich durch die
Vereinbarung eines möglichst hohen
Disagios (Auszahlungsverlust) drücken.
Vorteil: Diese vorgezogene Zinszahlung
an die Bank kann ein Anleger noch im
gleichen Jahr als Finanzierungskosten
steuerlich geltend machen. Dies lohnt
sich besonders dann, wenn sich die Gewinnsituation im betreffenden Jahr als
überdurchschnittlich darstellt. Das Disagio auf Hypothekenzinsen darf allerdings seit Anfang des Jahres nur noch
bis maximal 5 % der Darlehenssumme
steuerlich sofort abgesetzt werden.
Steuergünstige Übertragung von
Vermögen
Immobilien schenken ist derzeit noch die
günstigste Art der Vermögensübertragung innerhalb der Familie – sei es etwa
zur Altersversorgung eines Ehepartners
oder zur Absicherung der Ausbildung
von Kindern. Der steuerliche Freibetrag
liegt bei 307 000 € pro zehn Jahre. Auf
Grund des Steuerprivilegs (für vermietete Objekte müssen maximal 70 % des
Marktwerts steuerlich angesetzt werden) fällt für den über den Freibetrag
hinausgehenden Betrag nur eine relativ
geringe Schenkungssteuer an.
Noch interessanter: Für selbst bewohnte Häuser und Wohnungen fällt
bei Vermögensübertragung unter Ehepartnern überhaupt keine Schenkungssteuer an, selbst bei Überschreiten des
oben angegebenen Freibetrages.
Allerdings könnten sich die SteuerSpielregeln für Immobilien-Erbschaften
und -Schenkungen demnächst ändern,
denn das Bundesverfassungsgericht
prüft, ob Geld- und Immobilienvermögen tatsächlich einer unterschiedlichen
Besteuerung unterliegen dürfen.
Günstige Vermietung an Verwandte
Viele vermieten gerade die zum Zweck
der Steuerersparnis errichteten Immobilien besonders günstig an Verwandte.
Der Mietzins darf laut Gesetz dabei
allerdings nicht unter 56 % der ortsübde 9/2004
Betriebsführung
lichen Miete liegen. Im Prinzip ist auch
eine Vermietung auf 40-%-Basis möglich, in diesem Fall dürften jedoch auch
nur 40 % etwaiger Verluste aus Vermietung und Verpachtung steuerlich verrechnet werden. Hält sich der Vermieter
an den »offiziellen Grenzsatz« von mindestens 56 %, lassen sich solche Verluste
in voller Höhe absetzen. Die Finanzämter sind jedoch angewiesen, den langfristigen Gesamtgewinn von Immobilienanlagen zu prüfen – ergibt sich auf längere
Sicht (30 Jahre) rechnerisch ein Verlust,
gilt die vom Bundesfinanzhof aufgestellte 75-%-Regel: Bei Vermietung unter
75 % der ortsüblichen Miete müssen die
Finanzämter dann auch nur den prozentual anteiligen Kostenabzug steuerlich
anerkennen.
Mit Ferienimmobilien das Angenehme
mit dem Nützlichen verbinden
Auch ein Feriendomizil im sonnigen Süden kann beim Steuernsparen helfen –
wenn man die folgenden Details und
Fallstricke beachtet. Vermietet man die
Wohnung oder das Haus ganzjährig an
zahlende Gäste, lassen sich sämtliche
Kosten steuerlich absetzen (Betriebskosten, Abschreibung, Zinsen, Wartung,
Renovierung). Etwaige Verluste können
in diesem Fall auch mit anderen Einkunftsarten verrechnet werden.
Reserviert man das eigene Feriendomizil z. B. für zwei Monate im Jahr für
sich selbst oder die Familie, sind die
steuerlich absetzbaren Kosten anteilig
zu reduzieren. Wichtig ist dabei eine genaue Dokumentation der selbst genutzten Zeiten, denn nach einem Urteil
des Bundesfinanzhofs (Az. IX R 97/00)
stuft das Finanzamt sonst u. U. einfach
die Hälfte des Jahres als selbst genutzte
Zeit ein.
Schließlich sollte die Ferienimmobilie
kalkulatorisch auf jeden Fall über einen
Zeitraum von 30 Jahren rentabel sein
– ansonsten könnte das Finanzamt
wegen fehlender Gewinnerzielungsabsicht den Abzug sämtlicher Werbungskosten streichen.
Abgeschmolzene Vorteile für Selbstnutzer
Die Eigenheimförderung für Selbstnutzer bringt nur noch 1250 € pro Jahr
(Grundförderbetrag), für acht Jahre.
Hinzu kommt eine Kinderzulage von
800 € pro Jahr und Kind. Voraussetzung
für die Förderung: Als Lediger betrug
das Jahreseinkommen in den letzten
zwei Jahren weniger als 70 000 € (Ehepaare: 140 000 €). Diese Einkommensde 9/2004
grenze erhöht sich um 30 000 € pro
Kind.
Bei gemischt genutzten Wohnimmobilien – etwa ein Mehrfamilienhaus mit
mehreren Mietwohnungen und einer
selbst genutzten Wohnung unter einem
Dach – sollte man die Investition von
vornherein steuerlich sinnvoll aufteilen.
Steuerprofis empfehlen, notwendige Kredite ausschließlich für den vermieteten
Wohnanteil aufzunehmen – steuerlich
voll absetzbar. Eigenes Geld sollte man
in die selbst genutzte Wohnung investieren, denn Finanzierungskosten lassen
sich hier ohnehin nicht geltend machen.
Bei diesem Steuerspar-Modell sind nur
im Kauf- oder Bauvertrag die Kostenanteile pro Wohnung nach Wohnflächen
explizit in einer Teilungserklärung aufzuteilen.
Aktien und Investmentfonds
Durch das Investmentmodernisierungsgesetz gelten seit diesem Jahr neue Steuer-Spielregeln für deutsche und ausländische Fonds-Anlagen, insbesondere für
die weit verbreiteten Renten- und Geldmarktfonds sowie Aktienfonds. Aktienanlagen eignen sich eher für längere Zeithorizonte. Wer bereits kurz vor dem
Ausstieg aus dem aktiven Berufsleben
steht, geht eher mit Anleihen auf Nummer Sicher oder investiert bevorzugt in
Fonds, die in den letzten Jahren eine gute Entwicklung zeigten. Generell achten
Anlageprofis auch bei der Fonds-Anlage
auf eine steueroptimierte Anlagestrategie des Anbieters. Die Fonds-Manager
erzielen bei dieser Strategie ihre Gewinne in erster Linie über Kurszuwächse
und nur zu einem kleinen Teil über steuerpflichtige Zinserträge. Der Vorteil bei
Anlagen in gut geführten Aktienfonds:
Hält man die Beteiligung länger als ein
Jahr, bleibt der Wertzuwachs steuerfrei,
nur auf die Hälfte der Dividenden wird
Steuer fällig. Diese einjährige Spekulationsfrist soll allerdings demnächst abgeschafft und durch eine pauschale Abgeltungssteuer (25 %) auf alle Spekulationsgewinne ersetzt werden – voraussichtlich ab 2005.
Geschlossene Fonds
Bei hoher Steuerbelastung setzen Anleger gern Beteiligungen an geschlossenen
Fonds ein – die Verlustzuweisungen für
die Anlage im laufenden Jahr verlagern
Gewinne in künftige Jahre. Daumenregel: Je höher die Verlustzuweisung, umso höher meist auch das Anlagerisiko.
Dies gilt insbesondere für die Medien-
fonds (Filmproduktion u. a.), derzeit die
einzigen Fonds, die auf Grund der speziellen Geschäftskonstruktion (hohe Vorkosten für Produktion und Promotion)
noch mit Verlustzuweisungen um 100 %
operieren können. Doch viele Filmprojekte floppen und die Initiatoren setzen
oft überhöhte Verwaltungskosten an.
Steuerlich wirklich interessant ist diese
Art der Anlage überdies erst ab einem
tatsächlich zu versteuernden Einkommen über 50 000€.
Bei einer Investition in reine Steuersparkonstruktionen ohne nachvollziehbaren wirtschaftlichen Sinn riskieren Sie
außerdem den Rotstift des Steuerprüfers
– der Fiskus erkennt in solchen Fällen
die Verlustzuweisungen nicht an. Gleiches gilt, wenn die Werbung eines
Fondsanbieters auf hohe Steuervorteile
abhebt. Anlageprofis wissen ohnehin:
Anlagen, die sich nur der Steuervorteile
wegen rechnen, rechnen sich unterm
Strich meist überhaupt nicht.
Zwischengewinne beim Kauf oder
Verkauf von Fondsanteilen werden nicht
mehr börsentäglich sofort besteuert,
sondern nur noch einmal pro Jahr. Anleger sollten vor einem möglichen Verkauf
von Fondsanteilen die Spekulationsfrist
(12 Monate) peinlich genau einhalten,
denn verkauft man vor Ablauf dieser
Frist, ist der Ertrag komplett zum individuellen Steuersatz zu versteuern, wenn
der Ertrag über der Freigrenze von
512 € (Ehepaare: 1 024 €) liegt. Wie bei
individuellen Aktiengeschäften werden
auch Dividendenanteile und Spekulationsgewinne aus Fonds allerdings nur
zur Hälfte mit Einkommensteuer belegt
(Halbeinkünfteverfahren) – dies gilt sowohl für deutsche als auch (seit Januar
2004) für ausländische Fonds.
Offene Immobilienfonds
Offene Immobilienfonds gehören zu den
beliebtesten Geldanlagen in Deutschland.
Steueroptimierte Angebote setzen auf
gewerbliche Immobilienanlagen im Ausland. Zusatzvorteil solcher Fonds: Gewinne aus Auslandsimmobilien werden
bereits im Ausland besteuert, so dass die
Erträge hier zu Lande steuerfrei bleiben.
Allerdings sollten Anleger gerade solche
Fonds ganz besonders kritisch prüfen,
da Steuervorteile allein noch nicht unbedingt eine überdurchschnittliche Rendite
garantieren. Profis vergleichen auch die
tatsächliche Entwicklung solcher Angebote für mindestens die letzten drei
Jahre.
(Fortsetzung folgt)
83
Betriebsführung
Betriebsberatung (10)
Muss man Schwarzarbeit seiner
Mitarbeiter akzeptieren?
FRAGESTELLUNG
Ich überlasse meinen Mitarbeitern das
Firmenfahrzeug, sodass sie damit nach
Hause fahren können. Wie ich jetzt bemerkt habe, nutzen sie aber das Firmenfahrzeug und das im Fahrzeug befindliche Werkzeug ganz offensichtlich dazu,
um schwarzzuarbeiten. Einen meiner
Mitarbeiter erwischte ich nämlich mit
meinem Firmenfahrzeug an einem Wochenende auf einer Baustelle. Als ich ihn
zur Rede stellte, sagte er lediglich: »Das
ist ein guter Freund von mir, und guten
Freunden muss man helfen.« Wie soll
ich reagieren?
Mittelständischer Unternehmer aus
dem Saarland
ANTWORT
Hierzu trifft das Arbeitsrecht eine klare
Aussage: Nebenberufliche entgeltliche
oder unentgeltliche Tätigkeit in der gleichen oder in einer ähnlichen Branche ist
untersagt, wenn sich dadurch irgendeine
Wettbewerbssituation zum Aufgabengebiet des Arbeitgebers ergibt oder sie die
Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters beeinträchtigt. Schließlich muss ein Mitarbeiter seine volle Arbeitskraft dem Unternehmen zur Verfügung stellen, bei dem
er beschäftigt ist. Es empfiehlt sich, in jedem Arbeitsvertrag zu vereinbaren, dass
fachbezogene Nebentätigkeiten anzumelden sind. Sollte diese Klausel in bestehenden Arbeitsverträgen fehlen, kann
sie der Arbeitgeber auch noch nachträglich vereinbaren. Schwarzarbeit rechtfertigt eine schriftliche Abmahnung und
im Wiederholungsfall eine fristlose Kündigung.
BUCHTIPP ZUM THEMA
Ulrich C. Heckner, Kaufmännisches Handbuch
für das Elektrohandwerk, 244 S., 25 €, ISBN 37905-0865-9, Richard Pflaum Verlag, München
Der Meistertitel und die damit
verbundenen Kenntnisse und Fähigkeiten genießen hohes Ansehen
beim Verbraucher. Allerdings genügt es heute bei weitem nicht
mehr, nur in fachlicher Hinsicht
meisterlich zu sein. In einer Zeit
des rasanten technischen Wandels
und eines härter werdenden Wettbewerbs rücken die unternehmerischen Fähigkeiten immer stärker in den Mittelpunkt.
Mit diesem Buch soll allen, die sich auf die
Meisterprüfung im Elektrohandwerk vorbe-
Privatnutzung von Firmenfahrzeugen:
lohnsteuer- und sozialversicherungspflichtig
Wenn Mitarbeiter ein Firmenauto nutzen, um damit in die Arbeit und von der
Arbeit nach Hause zu fahren, haben sie
den so genannten geldwerten Vorteil zu
versteuern und der Sozialversicherung
zu unterwerfen.
Es sind Fälle bekannt, in denen der
Betriebsprüfer ermittelte, dass den Mitarbeitern ein Firmenfahrzeug zur Verfügung stand und sie mit diesem Fahrzeug
Privatfahrten tätigten. Weil der Betriebsprüfer auch herausfand, dass diese privaten Fahrten weder der Sozialversicherung noch der Lohnsteuer unterworfen
wurden, forderte er diese Aufwendungen vom Arbeitgeber nach, und zwar für
einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren.
Der geldwerte Vorteil beträgt monatlich 1 % vom Bruttolistenpreis des Firmenfahrzeugs (hier ca. 20 000 €). Für einen Zeitraum von fünf Jahren ergibt das
einen nachträglich zu versteuernden Be-
PROBLEME – FRAGEN – LÖSUNGEN
Heute hat fast jeder Fragen und Probleme,
mit Mitarbeitern, mit der Hausbank oder mit
dem Steuerberater. Mancher weiß bei der
Kalkulation nicht ein noch aus, bei anderen
will das Eintreiben von Außenständen nicht
klappen. Meister und Gesellen plagen wieder
ganz andere Sorgen. Doch »de« ist mit der
neuen Serie »Betriebsberatung« für alle
Elektrofachleute da. Wir gehen auf Ihre Fragen ein – wie immer natürlich absolut vertraulich und anonym.
84
Richten Sie Ihre Fragen schriftlich an uns
oder rufen Sie uns an. Sie erhalten dann eine
schriftliche Antwort von kompetenten Fachleuten:
Redaktion »de«
Christiane Decker
Lazarettstraße 4
80636 München
Tel. (0 89) 12 60 72 42
Fax (0 89) 12 60 71 11
E-Mail: [email protected]
reiten, aber auch allen Betriebsinhabern das
kaufmännische Basiswissen näher gebracht
werden, das sowohl für die Prüfung
als auch für eine erfolgreiche Betriebsführung notwendig ist.
»Der Autor, Ulrich C. Heckner,
kennt die betriebswirtschaftlichen
Anforderungen, aber auch die
Schwachstellen im Elektrohandwerksbetrieb aus langjähriger Praxis als Unternehmensberater wie
kaum ein anderer. Wir wünschen
uns, dass mit diesem Lehrbuch ein
hilfreicher Beitrag zum kaufmännischen Erfolg im Elektrohandwerk geleistet wird«,
schreibt der LIV Bayern im Vorwort zu diesem
Handbuch.
trag in Höhe von 12 000 €. Unterstellt
man lediglich einen Lohnsteuersatz von
30 %, so musste dieser Unternehmer pro
Mitarbeiter 3 600 € Lohnsteuer nachzahlen. Die zusätzlichen Forderungen
aus der Sozialversicherung liegen noch
deutlich über diesem Betrag. So kann die
Prüfung eine Nachzahlung in Höhe von
8 000 € pro Mitarbeiter ergeben.
Empfehlungen
Verwenden Sie die Musterarbeitsverträge Ihres Landesinnungsverbandes. Mit
diesen Verträgen sind Sie auf der sicheren Seite.
Entweder sollen die Firmenfahrzeuge
am Abend auf dem Firmengelände geparkt werden oder der Mitarbeiter akzeptiert die 1-%-Regelung.
Ulrich C. Heckner
»de«
antwortet
E-Mail: [email protected]
de 9/2004
R e g e l n d e r Te c h n i k
Erläuterungen zu neuen Normen und
Bestimmungen
DIN VDE 0100-701/A1
(VDE 0100 Teil 701/A1):
2004-02
Errichten von Niederspannungsanlagen – Anforderungen für Betriebsstätten,
Räume und Anlagen
besonderer Art
Teil 701: Räume mit
Badewanne oder Dusche –
Änderung 1
Die Änderung zu DIN VDE
0100-701(VDE 0100 Teil
701):2002-02 behandelt die
im Bereich 1 von Bade- und
Duschräumen zulässigen elektrischen Verbrauchsmittel. Neben den in der Norm vom
Februar 2002 genannten Verbrauchsmitteln wie Wassererwärmer, Whirlpooleinrichtungen und Abwasserpumpen sowie den Verbrauchsmitteln
mit Nennspannungen bis 25 V
AC oder 60 V DC, die aus
SELV- oder PELV-Stromkreisen versorgt werden, sind dort
jetzt ebenfalls wieder Abluftgeräte für den Betrieb mit
Netzspannung zulässig.
Berichtigung 1 zu DIN V
VDE V 0185-2 (Berichtigung 1 zu VDE V 0185
Teil 2):2004-02
Blitzschutz
Teil 2: Risiko Management:
Abschätzung des Schadensrisikos für bauliche Anlagen
Die Berichtigung enthält Korrekturen zu DIN V VDE V
0185-2 (VDE V 0185 Teil
2):2002-11.
Betroffen sind folgende Bilder, Tabellen und Abschnitte:
• Bild A.2 »Äquivalente Einfangflächen für direkte
Blitzeinschläge
bezüglich
der baulichen Anlage«,
(Quelle: Normen- und Vorschriftendienst der bfe-TIB
GmbH, Oldenburg)
de 9/2004
• Tabelle B.9 »Werte der Reduktionsfaktoren für Überspannungs-Schutzmaßnahmen«,
• Tabelle D.6 »Einfangflächen
der baulichen Anlage und
der Versorgungsleitungen«,
• Tabelle D.9 »Schadensart
D4: Wirtschaftliche Verluste«
• Bild D.1 »Schutz eines
Wohngebäude nach DIN V
VDE 0185-3 (VDE V 0185
Teil 3)« sowie
• Bild D.2 »Schutz eines
Krankenhauses nach DIN V
VDE V 0185-4 (VDE V
0185 Teil 4)«.
DIN VDE 0298-300 (VDE
0298 Teil 300):2004-02
Verwendung von Kabeln
und isolierten Leitungen für
Starkstromleitungen
Teil 300: Leitfaden für die
Verwendung harmonisierter
Niederspannungsstarkstromleitungen
Die neu herausgegebene Norm
– sie ersetzt DIN VDE 0298300
(VDE
0298
Teil
300):1999-04 – enthält Regeln
für die sichere Verwendung
von isolierten Leitungen
• mit Isolierungen aus thermoplastischem Kunststoff
oder
• mit vernetzter Isolierhülle,
beispielsweise Gummi- oder
Silikonumhüllungen
für Nennspannungen bis 450/
750 V.
Ziel der Veröffentlichung
ist es, den Anwender über die
Eigenschaften und Grenzbedingungen isolierter Starkstromleitungen zu unterrichten, um Missbrauch zu vermeiden.
Grundsätzlich sind die genannten Starkstromleitungen
bei bestimmungsgemäßer Verwendung als sicher anzusehen,
wenn die in der Norm gestellten Anforderungen, von denen
nachstehend nur einige we-
sentliche genannt sind, eingehalten werden.
Allgemeine Anforderungen
Leitungen sollten so ausgewählt werden, dass sie für die
Betriebsbedingungen, die jeweilige Geräte-Schutzklasse
und für die auftretenden äußeren Einflüsse geeignet sind.
Beispiele dafür sind:
• Spannung und Strom,
• Art der Verlegung und Häufung von Leitungen,
• Umgebungstemperatur, Ansammlung von Wasser und
Feuchtigkeit sowie
• mechanische
Beanspruchungen, Einfluss von Nagetieren und Pflanzen.
Anforderungen an flexible
Leitungen
Mit Ausnahme der schweren
Leitungsbauarten und der
Anschlussleitungen für fest
installierte Betriebsmittel sollten flexible Leitungen nicht
fest verlegt werden. Andere
flexible Leitungen sind bei
fester Verlegung zusätzlich
mechanisch zu schützen.
Zugentlastungen und andere Anschlussmittel sind so
auszuführen, dass keine unzulässigen Beanspruchungen
durch Zug, Druck, Verdrehen
und/oder Knicken auftreten.
Strombelastbarkeit und
thermische Einflüsse
Der Nennquerschnitt der Leiter ist so zu wählen, dass die
Strombelastbarkeit nicht geringer ist als der zulässige
Dauerstrom Iz. Dabei ist unter anderem DIN VDE 02984 (VDE 0298 Teil 4) zu beachten.
Erst- und Wiederholungsprüfungen
Leitungen sollten regelmäßig
besichtigt werden. Dieses gilt
besonders, wenn der Verdacht besteht, dass die Leitungen durch erhöhte Bean-
spruchungen beschädigt sein
könnten.
Leitungen, die im Handbereich liegen, müssen, wenn es
erforderlich erscheint, zusätzlich durch entsprechende
Messungen geprüft werden.
Verwendung von bestimmten
Leitungstypen
Als Ergänzung zu den vorstehenden Ausführungen gibt
die Norm dem Anwender
• detaillierte Hinweise und
Beispiele zur vorgesehenen
Verwendung von PVC- oder
gummiisolierten
sowie
sonstigen Leitungen,
• nennt ihm die Grenzbedingungen der Leitungen (Spannungen, Temperaturen),
• gibt ihm Hinweise zu den
maximal zulässigen Befestigungsabständen und dem
kleinsten Biegeradius,
• nennt ihm Werte für die
Strombelastbarkeit im Dauerbetrieb und bei verschiedener relativer Einschaltdauer für wiederholte Lastspiele sowie
• Werte für den Spannungsfall bei erhöhten Temperaturen.
Einteilung der
Beanspruchung
Die Beanspruchung von Leitungen wird in vier Bereiche
eingeteilt:
• Sehr leichte Beanspruchung:
Die Gefahr einer mechanischen Beschädigung ist vernachlässigbar, z.B. bei Elektrorasierern.
• Leichte Beanspruchung: Die
Gefahr einer mechanischen
Beschädigung ist gering,
z.B. beim Einsatz in Haushalten, Läden, Büros.
• Normale Beanspruchung:
Die Gefahr einer mechanischen Beschädigung ist gering, z.B. beim Einsatz mittelschwerer Geräte im Gewerbe, im Haushalt und in
der Leichtindustrie.
85
R e g e l n d e r Te c h n i k
• Schwere Beanspruchung:
Die Gefahr einer mechanischen Beschädigung ist von
mittlerer Schwere, z.B. beim
Einsatz in der mittelschweren Industrie, auf Baustellen
und in der Landwirtschaft.
Wichtiger Hinweis: Mit der
Neuausgabe der Norm gilt die
schwere Gummischlauchleitung vom Typ H07RN-F als
nicht mehr geeignet für das
ständige Eintauchen in Wasser. Dafür ist als wasserbeständige, schwere Schlauchleitung nunmehr der Leitungstyp H07RN8-F anzuwenden.
DIN VDE 0833-2 (VDE
0833 Teil 2):2004-02
Gefahrenmeldeanlagen
für Brand, Einbruch und
Überfall
Teil 2: Festlegungen für
Brandmeldeanlagen (BMA)
Die neu herausgegebene Norm
– als Ersatz für DIN VDE
0833-2 (VDE 0833 Teil
2):2000-06 – legt Anforderungen für Brandmeldeanlagen
zum Schutz von Personen und
Sachen in Gebäuden fest. Sie
ist zusammen mit DIN VDE
0833-1 (VDE 0833 Teil 1)
»Allgemeine Festlegungen«
und DIN 14675 »Brandmeldeanlagen – Aufbau und Betrieb« anzuwenden.
Grundsätze für das Planen
und Errichten von Brandmeldeanlagen
Brandmeldeanlagen müssen
unter Verwendung von normgerechten Bestandteilen durch
eine Elektrofachkraft so geplant und errichtet werden,
dass das funktionsmäßige
Zusammenwirken aller Teile
sichergestellt ist. Nach DIN
14675 ist dafür eine zertifi-
86
zierte Fachfirma heranzuziehen. Folgende Punkte sind besonders zu berücksichtigen:
• die Alarmorganisation,
• der Überwachungsumfang
und Ausnahmen von der
Überwachung,
• die Festlegung der Meldebereiche unter Berücksichtigung ihrer zulässigen Größe
und der örtlichen Gegebenheiten,
• die Auswahl der geeigneten
Brandmelder in Abhängigkeit von voraussichtlicher
Brandentwicklung, Raumhöhe, Umgebungstemperatur usw., ihre Zusammenfassung zu Meldergruppen
und ihre Anzahl und Anordnung sowie
• die Festlegung der Übertragungswege.
Für die Planung und Projektierung enthält die Norm Tabellen mit detaillierten Hinweisen
zur Eignung punktförmiger
automatischer Brandmelder in
Abhängigkeit von der Raumhöhe, zu den Überwachungsbereichen und möglichen horizontalen Abständen von
punktförmigen Rauch-, Wärme- und Flammenmeldern.
Elektrische Leitungen
Als Leitungen sind vorzugsweise Installationskabel und
Leitungen nach DIN VDE
0815 (VDE 0815) mit einem
Durchmesser der Adern von
mindestens 0,6 mm zu verwenden. Die Zahl der Leitungsverbindungen sollte auf
das unbedingt notwendige
Maß beschränkt bleiben. Alle
Verbindungen müssen durch
zuverlässige Verfahren, wie
Schraub-, Löt- oder Klemmverbindungen, hergestellt werden. Der Isolationswiderstand
gegen Erde muss ≥ 500 kΩ bei
500 V Gleichspannung sein,
sofern vom Hersteller der
BMA keine anderen Werte gefordert sind.
Leitungen von bauordnungsrechtlich erforderlichen
Brandmeldeanlagen müssen
auch im Brandfall in der Regel für mindestens 30 min
funktionsfähig bleiben. Die
entsprechenden Anforderungen legt die »Richtlinie über
brandschutztechnische Anforderungen an Leitungsanlagen« fest. Im Zweifelsfall
kann darüber die zuständige
Bauaufsichtsbehörde
Auskunft erteilen.
Für Leitungen von nicht
bauordnungsrechtlich erforderlichen Brandmeldeanlagen
kann unter bestimmten Umständen, die in der Norm näher erläutert sind, auf einen
Funktionserhalt im Brandfall
verzichtet werden.
Räume für
Brandmeldezentralen
Die Räume müssen trocken
und ausreichend beleuchtet
sein.
Wenn im Gebäude eine Sicherheitsbeleuchtung vorhanden ist, muss auch der Raum
für die Brandmeldezentrale
mit einer Sicherheitsleuchte in
Dauerschaltung nach DIN
VDE 0108-1 (VDE 0108 Teil
1) versehen sein.
Ausführungsunterlagen
Die Unterlagen sind als Ergebnis der Planung und Projektierung für eine Brandmeldeanlage dem Errichter und Betreiber zur Verfügung zu stellen.
Dazu gehören z.B.:
• Installationsplan
(Sicherungs-, Alarmierungs- und
Meldebereiche,
Meldergruppen, alle Anlagenteile
der BMA, Verteiler mit den
Verbindungen),
• Meldergruppenverzeichnis,
• Liste der Anlageteile,
• Blockdiagramm
(Benennung und Nummerierung
der Meldebereiche, Meldergruppen und Melder),
• Anlagenbeschreibung,
• Prüfplan für wiederkehrende Prüfungen.
Nach dem Errichten ist durch
eine Abnahmeprüfung festzustellen, ob die Brandmeldeanlage den Ausführungsunterlagen entspricht. Dem Betreiber
ist ein Abnahmeprotokoll zur
Verfügung zu stellen.
DIN EN 60079-7 (VDE
0170/0171 Teil 6):2004-02
Elektrische Betriebsmittel
für explosionsgefährdete
Bereiche
Teil 7: Erhöhte Sicherheit »e«
Die neu herausgegebene Norm
– ersetzt DIN EN 50019 (VDE
0170/0171 Teil 6):2001-06
und DIN V ENV 50269 (VDE
V 0170/0171 Teil 60):199805 – enthält Anforderungen
für die Konstruktion, Prüfung
und Kennzeichnung elektrischer Betriebsmittel in der
Zündschutzart Erhöhte Sicherheit »e«, die zum Einsatz
in gasexplosionsgefährdeten
Bereichen bestimmt sind.
Bei der Zündschutzart Erhöhte Sicherheit »e« sind zusätzliche Maßnahmen getroffen, um mit einem erhöhten
Grad an Sicherheit die Möglichkeit des Auftretens von
unzulässig hohen Temperaturen und des Entstehens von
Funken oder Lichtbogen im
bestimmungsgemäßen Betrieb
oder unter festgelegten außergewöhnlichen Bedingungen
zu verhindern.
de 9/2004
R e g e l n d e r Te c h n i k
Die in dieser Norm enthaltenen Anforderungen gelten
zusätzlich zu den Festlegungen
in DIN EN 50014 (VDE
0170/0171 Teil 1) für Betriebsmittel mit einer maximalen Bemessungsspannung von
11 kV.
Anschlussklemmen
Die Anschlussklemmen müssen
• fest montiert und gegen
Selbstlockern gesichert sein,
• so beschaffen sein, dass sich
die Anschlussleitungen nicht
aus der vorgesehenen Position lösen können,
• einen ausreichenden Kontaktdruck sicherstellen, ohne dass die – insbesondere
mehrdrähtige – Leiter, beschädigt werden und
• zum Anschluss mehrdrähtiger Leiter mit einem elastischen Zwischenglied versehen sein.
Ähnliche Anforderungen gelten für Leiterverbindungen
innerhalb der Betriebsmittel,
für die neben den Schraubverbindungen ebenfalls Verbindungen mittels Quetschen,
Weichlöten,
Hartlöten,
Schweißen und vergleichbare
Verfahren zulässig sind.
Grundsätzlich sind bei allen Klemmen und Verbindungen die in der Norm angegebenen, von der Arbeitsspannung abhängigen, MindestLuft- und Kriechstrecken
einzuhalten.
Wicklungen
Wickeldrähte müssen mindestens mit einer Zweilagen-Isolierung versehen sein und
von Ausnahmen abgesehen,
einen Mindestdurchmesser
von 0,25 mm haben. Die
Wicklungen sind nach der
Fertigstellung und Bandagierung vorzutrocknen und mit
einem geeigneten Tränkmittel
nach den Verarbeitungsanweisungen des TränkmittelHerstellers im Tauch-, Träufel- oder Vakuumverfahren zu
tränken. Bei der Verwendung
von lösemittelhaltigen Tränkmitteln ist mindestens zweimalig zu tränken.
de 9/2004
Die max. zulässigen Grenztemperaturen für isolierte
Wicklungen in Abhängigkeit
der Wärmeklasse der Isolierstoffe enthält diese Norm. Besteht Überlastungsgefahr der
Wicklungen, sind geeignete
Schutzeinrichtungen einzusetzen, die das Überschreiten der
zulässigen Grenztemperatur
verhindern.
Schutzarten für Gehäuse
Wenn keine anderen Festlegungen bestehen, sind Gehäuse
• die blanke Teile enthalten,
mindestens in der Schutzart
IP 54 und
• die nur isolierte Teile enthalten, mindestens in der
Schutzart IP 44 auszuführen.
Abweichend davon sind für
drehende elektrische Maschinen, die in sauberen Räumen
stehen und durch geschultes
Personal überwacht werden,
mit Ausnahme der Klemmkästen und von nicht isolierten Teilen die Schutzarten IP
23 für die Gruppe I und IP 20
für die Gruppe II ausreichend.
Weitere Sonderregelungen
bestehen für Gehäuse mit Öffnungen zur Entwässerung und
Durchlüftung oder mit zusätzlichen Stromkreisen bzw. Systemen in der Zündschutzart
Eigensicherheit »i«.
Maschinen mit Käfigläufer
Um die max. Grenztemperatur der Motorwicklungen
während des Anlaufs bei
Überlast oder festgebremstem
Läufer nicht zu überschreiten,
sind geeignete Schutzeinrichtungen einzusetzen.
Werden dazu stromabhängige Schutzeinrichtungen wie
Motorschutzschalter
oder
thermische Überstromrelais
verwendet, sind das Anzugsstromverhältnis IA/IN und die
Zeit tE zu ermitteln und auf
dem Leistungsschild anzugeben. Innerhalb der angegebenen Zeit tE muss bei festgebremsten Läufer die vorgeschaltete,
stromabhängige
Schutzeinrichtung den Motor
abschalten. Die Mindestwerte
für tE in Abhängigkeit vom
Verhältnis IA/IN können dem
Bild 3 der Norm entnommen
werden. In keinem Fall darf tE
kleiner sein als 5 s und/oder
das Verhältnis IA/IN den Wert
10 überschreiten.
Die Auslösekennlinien der
stromabhängigen Schutzeinrichtungen, die die Auslösezeit
in Abhängigkeit von Stromverhältnis aufzeigen, müssen
dem Betreiber vorliegen.
Bei Motoren für schwere
Anlaufbedingungen oder für
hohe Schalthäufigkeit können
andere Schutzeinrichtungen
als stromabhängige erforderlich sein, die z.B. die Wicklungstemperatur direkt erfassen. Dieses gilt ebenso für
Motoren, die über Frequenzumrichter betrieben werden.
Hier müssen Motor, Umrichter und Schutzeinrichtung als
eine Einheit geprüft und deren Wirksamkeit bescheinigt
werden.
Weitere Betriebsmittel
Neben den vorstehend genannten, stellt die Norm weitere Anforderungen an:
• Leuchten für Netzanschluss
und Kopfleuchten,
• Messgeräte und -wandler,
• Transformatoren,
• Zellen und Batterien,
• Abzweig- und Verbindungskästen,
• Widerstandsheiz-Elemente
und -Einrichtungen sowie
• Kennzeichnung der Betriebsmittel.
Überarbeitet wurden gegenüber der Vorausgabe im Wesentlichen die Anforderungen
• an die Bemessung der
Kriech- und Luftstrecken,
• an Hochspannungsmaschinen,
• an die Vermeidung von
Funkenbildung im Luftspalt
von Käfigläufern sowie an
Wicklungen, Potentialausgleich und Wellendichtungen,
• an Akkumulatoren mit einer
Kapazität > 25 Ah sowie
• an Bedienungsanleitungen
und Installationsanweisungen.
■
Produkte
Gebäudetechnik
¤ Berührbildschirme für diverse Busprotokolle
Falk, Oberstenfeld, stellt die Bedienpanel-Generation »MC2«
mit einigen neuen Funktionen
vor. Die »Touchcontrol«-Geräte »MC2 10,4« und »MC2
12,1« bieten onboard die
Schnittstellen CAN, Ethernet
und RS232. Sie lassen sich auch
bussystemübergreifend einsetzen, z.B. kann ein Panel gleichzeitig über LON und EIB kommunizieren, die Geräte arbeiten
damit als Gateway für alle anderen dezentralen Bedienelemente. Außerdem kann jede
analoge oder digitale Kamera
mit entsprechenden Datenaus-
gängen als Videodatenlieferant
dienen. Die MC2-Serie gibt es
in zwei technologisch unterschiedlichen Ausführungen: Infrarot-Touch und ResistivTouch.
Fax (07062) 9488-88
www.falk-gmbh.de
¤ Rolltorantriebe mit Funksteuerung
Der Rolltorantrieb »duo«
von Sommer, Kirchheim, verfügt über eine universelle
Stromzuführung sowie ein separates Steuerungsgehäuse
mit integriertem Innentaster
und Beleuchtung. Die Einspeisung erfolgt über eine
220-V-AC-Steckdose.
Der
Monteur kann flexibel vor
Ort entscheiden, ob er den
24-V-Stromanschluss
vorn
oder hinten an der Schiene
anbringen will. Da sich im separaten Steuerungsgehäuse
ein Taster befindet, benötigt
man keinen zusätzlichen Innentaster. Der Installationsaufwand und die Installationskosten reduzieren sich
auf diese Weise.
Fax (0 70 21) 80 01-50
www.sommer-torantriebe.de
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88
¤ Energiezähler für mehrere Funktionen
Das Multifunktionsmessgerät
»Sirio« von Zeheter, Isen,
übernimmt die Messung und
Anzeige der elektrischen Netzgrößen. An einem achtstelligen LCD-Display zeigt es auf
Abruf von sieben verschiedenen Parametern die Echteffektivwerte an. Die Setup-Menüs
und die Rücksetzfunktion lassen sich durch ein Passwort
schützen. Das Sirio gibt es in
verschiedenen Modellvarianten mit zwei Relaisausgängen
für Alarmmeldungen oder
Mengenimpulse. Die Ausführung mit RS485-Schnittstelle
erlaubt die Übertragung und
Weiterverarbeitung der Messwerte in ein PC-Netzwerk. Für
spezifische Anwendungen, z.B.
Vierquadrantenbetrieb, gibt es
weitere Produktbausteine.
Fax (0 80 83) 90 83-22
www.zeheter.de
¤ Energiedatenerfassungsgerät mit
Busanschluss
Das Energiedatenerfassungssystem
»BZEM« von Berg,
Gröbenzell, ermöglicht die Erfassung
und Auswertung von
Strom-, Gas-, Wasseroder
Wärmemengenzählern in Gebäuden und Industrieunternehmen. Dem
Nutzer stehen mit dem
BZEM-System online Verbrauchswerte, z.B. kWh, und
Leistungsprofile, z.B. kW, im
15-min-Raster für eine beliebige Anzahl von Messungen zur
Verfügung. Die Analyse und
Abrechnung der Energierohdaten
kann
automatisiert erfolgen. Darüber hinaus
bietet BZEM die
Möglichkeiten der
Störmelde- und Grenzwertverarbeitung,
Alarmweiterschaltung, das Verarbeiten
aller am Markt gängigen Signale, z.B. Pt 100, Ni
1000, 0…10 V, 0/4…20 mA,
M-Bus, Modbus, und darauf
aufbauend eine Prozessvisualisierung.
Fax (0 81 42) 55 33
[email protected]
¤ Gebäudesteuerung mit dem Telefondisplay
Novar, Neuss, und Alcatel entwickelten eine Schnittstelle,
die es ermöglicht, Meldungen
der Gebäudeleittechnik grafisch auf dem Telefondisplay
anzuzeigen. Im Gegenzug
dient das Telefon als Bedienelement für umfassende Funk-
tionen der Gebäudetechnik.
Die Basis dafür bilden die Telekommunikationstechnik »Omni-PCX« von Alcatel und die
Gebäudeschwachstromtechnik
von Novar. Für die Anzeige
nutzt Alcatel das neue Telefonsystem »IP-Touch«. IP-Touch
ermöglicht die Darstellung
komplexer Farbgrafiken. Löst
z.B. ein Brandmelder Alarm
aus, wird eine Übersichtsgrafik, die seinen Standort zeigt,
an das Telefon gesendet.
Fax (02137) 17-286
[email protected]
de 9/2004
Produkte
Sicherheitstechnik
Beleuchtungstechnik
¤ LON-Modul für Brandschutzklappen
¤ Strahlerfamilie für Objektbeleuchtung
Das »Easylon I/O 22 AD«
von Gesytec, Aachen, erfasst
thermisch ausgelöste Brandschutzklappen im LON-Netz
und steuert Volumenstromregler entsprechend an. Das
Modul führt je zwei digitale
und analoge I/Os, da im Gebäude Regler und Klappe
meistens eine Einheit bilden,
welche im Falle der Zu- und
Abluftregelung in zweifacher
Ausführung vorliegen. Die Erfassung der Brandschutzklappenstellung erfolgt über zwei
Die Strahler und Wandfluter der Produktfamilie »Parscan« von Erco,
Lüdenscheid,
eignen
sich wegen ihrer klassischen
zylindrischen
Grundform für inszenierende Beleuchtung, z. B. in
Museen, Galerien oder Sakralräumen. Der Tragbügel,
der das Gehäuse gelenkig mit
der Stromschiene verbindet,
fügt sich bei vertikaler Abstrahlung formschlüssig in die
Gehäuseform ein. Mit einer
einzigen Klemmschraube lassen sich alle Bewegungsachsen fixieren. Strahler und
Wandfluter der Parscan-Familie stehen in der Farbe
potentialfreie digitale Eingänge. Der Anschluss der Volumenstromregler erfolgt über
eine 0…10-V-Schnittstelle.
Fax (0 24 08) 9 44-1 00
www.gesytec.de
¤ Rolltor- und -gittersteuerung mit
Sicherheitsüberwachungen
Rolltore und -gitter können
beim Schließen Personen oder
Gegenstände
einklemmen.
Bei Rollgittern besteht die Gefahr, dass Personen in die Wickelwelle gezogen werden.
Die Torsteuerungen von Elero, Beuren, reduzieren hier
das Risiko. »Safecontrol«, eine Steuerung für Wechselstromrohrantriebe, entspricht
der EN 12453 zur »Nutzungssicherheit kraftbetätigter Tore«, die auch eine Testung des
Einzugschutzes vorschreibt.
Dabei werden die Lichtschranken am oberen Ende des Tores
¤ Hängeleuchte mit Schienenbefestigung
vor dem Schließen getestet. Safecontrol verfügt außerdem
über eine Schließkantensicherung. Für den Einsatz in Tiefgaragen verfügt Safecontrol
über eine Gegenverkehrsteuerung mit Ampelfunktion.
Fax (0 70 25) 1 31 96
www.elero.com
Elektroinstallation
¤ Leistungsschalter im Kompaktformat
Mit den Kompaktleistungsschaltern der G-Serie präsentiert Eaton, Neuss, auf kleinem Gehäuseraum bislang
unerreichte Leistungswerte.
Die Serie bietet dabei mit einer ganzen Reihe von Auslösemöglichkeiten hohe Flexibilität und erfüllt die Normen
IEC60947-2 für Leistungsschalter und IEC60947-3 für
Lasttrennschalter. Die G-Serie
gibt es in fünf Baugrößen mit
Bemessungsströmen von 16 A
bis 2500 A und einem Schaltvermögen bis 100 kA bei
de 9/2004
Weiß und in drei verschiedenen Größen zur Verfügung.
Als Lichtquellen kommen für
die Strahler Halogen-Glühlampen, Niedervolt-Halogenlampen,
Halogen-Metalldampflampen sowie PARund QPAR-Lampen zum Einsatz, für die Wandfluter
Niedervolt-Halogenund
QPAR-Lampen.
Fax (0 23 51) 5 51-3 40
www.erco.com
Mit »Le Perroquet« bietet
Iguzzini, Planegg, ein Strahlersystem, dessen Hängeleuchten mit Adaptern an einer Stromschiene befestigt
werden und eine rasche und
flexible Änderung der Lichtregie erlauben. Die Lampen
bestehen aus Aluminiumdruckguss und Polycarbonat.
Die Strahler lassen sich um
340 ° um die senkrechte Achse drehen und um 10 °-180 °
in ihrer Neigung zur horizontalen Ebene verstellen. Für die
Leuchtmittel kann man eine
breite Auswahl an Niederspannungs- und Entladungslampen verwenden. Le Perroquet ermöglicht verschiedene
Lichtkegel: Spot, Flood, Wide
Flood und eliptische Lichtstreuung. Das Zubehör umfasst u. a. Strahlerkappen,
Wall-Washer-Schirme, Farbfilter usw.
Fax (0 89) 85 69 88-33
[email protected]
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Name
415 V AC und 200 kA bei
240 V AC. Die Kalibrierung
liegt bei 40 °C.
Fax (0 21 37) 78 11 78
www.eaton.com
Firma
Anschrift
Tel. + Fax
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89
Produkte
Automatisierungstechnik
¤ Nummerische Tastatur mit zusätzlichen
Funktionstasten
Die PIN-Eingabe-Tastaturen
von EAO, Taufkirchen, verhalten sich unempfindlich gegenüber Erschütterungen und Vibrationen und bieten Schutzart
IP67. Die Tastatur mit 16 Tasten verfügt über vier Doppeltasten für Befehle wie »Enter«,
»Cancel« und »Clear« sowie
über einen Blindenpunkt. Auf
Anfrage gibt es auch laserbeschriftete Sondersymbole in
vielen Farben. Die ausreißsicheren Vollmetalltasten widerstehen Vandalenangriffen und
haben eine Lebensdauer von
vier Mio Betätigungen im Temperaturbereich von -25 °C bis
+80 °C. Weiterhin gibt es aus
der W-Serie eine zusätzliche
Tastatur mit vier Tasten, die
zur Erweiterung dient.
Fax (089) 6662949-50
www.eao.com
¤ Prozess-E/A-System mit Ethernet-Anschluss
Mit dem »I-8831MTCP« stellt Spectra, Leinfelden-Echterdingen, ein Prozess-E/A-System mit
Ethernet-Schnittstelle vor, dessen E/As
mit dem weit verbreiteten Modbus/
TCP-Protokoll kommunizieren. Das System besteht aus
einer Grundeinheit mit 10BaseT-Ethernet-Schnittstelle,
drei seriellen Schnittstellen
sowie Stromversorgungseinheit und verfügt über acht
Steckplätze für Ein-/Ausgabe-
Funktionsmodule. Die Liste
an lieferbaren Prozess-E/AModulen umfasst derzeit
mehr als 50 Typen mit unterschiedlichen Ein-/Ausgabekonfigurationen.
Fax (07 11) 9 02 97-90
[email protected]
¤ Ethernet-Komponenten für Schutzart IP67
¤ Durchflussmesser und -wächter mit
Prallscheibentechnik
Die Durchflussmesser und
-wächter der Typenreihe
DP05/DP06/DP07 von PKP,
Wiesbaden, arbeiten nach dem
Prallscheibenprinzip. Die Geräte dienen zur Überwachung
von dünnflüssigen und gering
viskosen Medien in mittleren
bis grossen Durchflussbereichen für Rohrleitungen von
DN10 bis DN600. Ausführungen mit Gewinde oder
Flanschanschluss in Messing,
Edelstahl oder PVC stehen zur
Verfügung. Beim DP05 und
DP06 erfolgt die Abdichtung
gegenüber dem Medium
durch ein Faltenbalgsystem.
Beim DP07 stellt ein Zweikammersystem sicher, dass
auch im Fehlerfall kein Medium in das Elektronikgehäu-
se eindringen kann. Wahlweise
können die Geräte als Durchflusswächter mit einem oder
zwei Schaltpunkten (DP05),
als Durchflussmesser mit zusätzlichen Kontakten (DP06)
oder als Durchflusstransmitter
mit
Analogausgangssignal
(DP07) eingesetzt werden.
Fax (0 61 22) 99 37 25
www.pkp.de
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90
Für das industrielle
Ethernet gibt es mit der
RJ-Lnxxx-Familie von Systerrra, Wiesbaden, eine
ganze Serie von geschützten, verkapselten
Ethernet-Steckern,
Empfängern und -Switches
für IP67-Maschinenmontage
sowie IP20-DIN-Rail-Montage- und Aktive-I/O-Modulen.
Für die Kabelset-Reihe gibt es
für Verbindungen von Maschinen in rauer Umgebung
Stecker, die an beiden Enden
industriell versiegelt sind. Für
den Einsatz zwischen Maschine und Leitstand kann auch einer der beiden Stecker das
RJ45-Format haben.
Verschiedene Kabeloptionen helfen, die
Anforderungen an die
Kabelflexibilität so genau
wie möglich zu treffen. In Verbindung mit den anderen Familienmitgliedern wird IP65
eingehalten.
Fax (0611) 9748-100
[email protected]
¤ Industrie-PC als SPS mit Bedienfunktionen
Die Maschinensteuerung »SMax« von Phoenix Contact,
Blomberg, kombiniert eine
PC-Plattform, eine Soft-SPS
und einen Feldbusmaster mit
den Funktionen Bedienen und
Beobachten. Der Anwender
wählt das Betriebssystem und
den Feldbusmaster aus und
Phoenix Contact liefert eine
vorgetestete und installierte
Lösung mit aufeinander abgestimmten Hard- und Softwarekomponenten. Als Basiseinheit für die Maschinensteuerung dient ein Panel-PC
in einem kompakten Aluminiumgehäuse. Das 6,4" große
Farb-TFT-Display mit TouchScreen und einer Auflösung
von 640x480 Bildpunkten so-
wie zwei Ethernet-Schnittstellen gehören zur Grundausstattung. Durch die OPCSchnittstelle lassen sich Objekte in vorhandene Projekte
integrieren. Ein Feldbusmaster mit Konfigurationstool für
die Standard-Feldbussysteme
Interbus, Profibus, CANopen
oder Devicenet komplettiert
S-Max.
Fax (0 52 35) 3-4 18 25
www.phoenixcontact.com
de 9/2004
Produkte
¤ Bediengeräte mit Windows-Oberfläche
Mit den Bedienterminals »PMI
visu« stellt Pilz,
Ostfildern, eine
neue Generation
des »Pilz Maschine Interface« (PMI) zur Verfügung. Für
Projektierung und Bedienung
kommt die Visualisierungssoftware PMI-Pro zum Einsatz. Das Betriebssystem Windows-CE.net integrierte Pilz
in eine hausintern entwickelte
Hardware. Die Displaydiagonalen umfassen die Größen
5,7", 10", 12" und 15". Der
lüfterlose,
thermisch stabile Aufbau der PMI-Systeme gewährleistet
eine hohe Lebensdauer. Zur Kommunikation verfügen die Geräte über alle gängigen Schnittstellen. Das breite Angebot an Treibern
ermöglicht die Ankopplung
der Visualisierungssoftware
»PMI-Pro« an eine Reihe
speicherprogrammierbarer
Steuerungen.
Fax (07 11) 34 09-1 33
www.pilz.com
¤ Hutschienennetzteil mit 48 V
Ausgangsspannung
Bei der Silver-Line-Serie von
Puls, München, gibt es mit
dem »SL10.305« ein Dreiphasen-DIN-Schienen-Schaltnetzteil mit 48…52 V Ausgangsspannung und 240 W
bzw. 5 A Ausgangsstrom. Der
Power Boost liefert kurzzeitig
288 W bei voller Ausgangs-
spannung, das Overload Design liefert bei Bedarf bis zu
280 % des Nennstromes bei
Rücknahme der Ausgangsspannung. der Dreiphasenweitbereichseingang basiert
auf einem Nennspannungsbereich von 340…576 V
dauerhaft und kurzzeitig
300…620 V. Das Gerät arbeitet auch im Zweiphasenbetrieb und verträgt DC-Speisung mit 400…850 V und
kurzzeitig 400…890 V. Alternativ kann man in der Schutzcharakeristik den »Fuse-Mode« oder den »Continuous
Mode« wählen.
Fax (089) 92 78-2 99
[email protected]
¤ Energiesparantriebe nach EFF1
Mit Energiesparantrieben von
Getriebebau Nord, Bargteheide, lassen sich Betriebskosten um bis zu
40% senken. Sie reduzieren diesen Verbrauch durch höheren
Materialaufwand, z.B. für größere Kupferwicklungen sowie
besondere Blechsorten im Stator eines Drehstrommotors.
Die Antriebe erfüllen die europäische EFF1-Norm. Die Getriebe arbeiten durch eine optide 9/2004
Werkstatt
¤ Datenlogger mit funkgestützter
Messwerterfassung
Synotech, Linnich, stellt
eine Serie von Datenloggern mit integrierter
Funkdatenübertragung
von T&D vor, einem japanischen Hersteller von
Datenloggern. Diese eignen sich zur Aufzeichnung
von Temperatur, relativer
Luftfeuchte, Spannung/Strom,
Impulsen oder Ereignissen.
Die verwendeten Frequenzen
ermöglichen die lizenzfreie
Nutzung in ganz Europa. Die
Modelle der RTR-5-Serie bieten Schutzart IP67 bzw. IP64
und verfügen über ein LCDDisplay. Der Arbeitstemperaturbereich liegt zwischen
- 40°C und +80°C. Die Logger haben Messbereiche von
-60°C bis +155°C, 10% bis
95% r.F., 0…6,5 V, können
Impulse zählen und Ereigniszeiten erfassen. Ein RTR-5Logger speichert bis zu 16000
Messwerte, bevor er sie zum
mobilen Datensammler RTR57 überträgt.
Fax (0 24 62) 99 19-79
www.synotech.de
¤ Testgerät für Steckdosen und FI-Schutzschalter
Weidmüller, Paderborn,
bietet die »SchukiTester« in drei Varianten an: Die Steckdosen- und
FI-Tester
dienen
der schnellen Prüfung
bei Wartung,
Instandsetzung oder Inspektion von Einphasensteckdosen. Der Steckdosen- und FITester Schuki 1 ist ein direkt
anzeigendes Prüfgerät für
Steckdosen, Kabeltrommeln,
Verbindungskabel und Geräteleitungen in 230V-Anlagen
sowie alten Anlagen mit
»klassischer Nullung«.
Schuki 2 testet ebenfalls
Steckdosen und FISchutzschalter. Alle lebensgefährlichen
Steckdosenfehler
zeigt
das
Prüfgerät
durch
unterschiedliche
Leuchtkonfigurationen der
Signallampen an. Schuki 3
überprüft
ausschließlich
Steckdosen auf richtige bzw.
falsche Verdrahtung und zeigt
das Ergebnis direkt an.
Fax (0 52 52) 9 60-1 16
www.weidmueller.de
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welche bei dem gewünschten Produkt steht
mierte Verzahnungsgeometrie besonders verschleiß- und wartungsarm.
Die Frequenzumrichter reduzieren den Energieumsatz auf
ein notwendiges Minimum.
Fax (04532) 4 01-253
[email protected]
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Anschrift
Tel. + Fax
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91
Produkte
¤ Handthermometer für den Ex-Bereich
Mit dem »Thermopen
TMTP
200Ex« hat SKF,
Schweinfurt, sein
Sortiment an Messinstrumenten erweitert. Das Fühler-Thermometer
in
eigensicherer
Ausführung eignet
sich speziell für explosionsgefährdete
Bereiche. Es wurde nach der
ATEX-Richtlinie geprüft und
zugelassen. Es entspricht Gerätegruppe I, Kategorie Ml
und Gerätegruppe II, Kategorie 1 nach EN 50014. Insgesamt erstreckt sich der Ein-
satzbereich auf explosionsfähige
Atmosphären, bestehend aus LuftGasgemischen,
Dampf,
Dunst
oder Luft-Staubgemischen, welche
dauerhaft
oder
über längere Zeiträume vorhanden
sind (Zone 0 nach
ATEX). Das Thermometer
misst Temperaturen von
-40 °C bis + 200 °C, die Temperaturanzeige ist zwischen
°C und °F umschaltbar.
Fax (0 97 21) 5 66 33 39
www.skf.com
¤ Etikettendrucker mit Bluetooth-Schnittstelle
Der Minithermodrucker »Gebeflash« von Gebe, Germering, kann ab sofort auch als Etikettendrucker
arbeiten. Normalerweise
führt man Etikettenpapier gerade
durch den Drucker, was sich
bei kleineren Druckwerken
durch die starke Umlenkung
oft als problematisch erweist.
Durch die extreme Biegung
des Papiers lösen sich die Etiketten vom Trägermaterial
und verkleben im Druck-
werk. Der Gebeflash arbeitet mit einem
neuen Etikettenmaterial,
welches die Ablösung der Labels
durch individuelle Perforation verhindert. Der integrierte Stromsparmodus ermöglicht eine lange Laufzeit.
Der Drucker unterstützt sowohl kabellose, z. B. Bluetooth, als auch kabelgebundene Schnittstellen.
Fax (0 89) 89 43 99-11
www.gebe.net
¤ Stift-Digitalmultimeter mit Beleuchtung
¤ Zangen mit ergonomisch geformten Griffen
Der Werkzeugspezialist Emil
Lux, Wermelskirchen, stattet
das gesamte Sortiment der
Profizangen mit neu entwickelten Griffen aus. Die bishe-
rigen transparenten Einkomponentengriffhülsen weichen
den weicheren und rutschsicheren Zweikomponentengriffen. Damit geben sie auch
feuchten und öligen Händen
sicheren Halt. Zudem gewährleisten weiche Rundungen der
Griffhülle eine angenehmere
Handhabung und eine Schonung der Handinnenflächen. Dazu
tragen auch großflächigere
Griffe
bei, die den Druck
besser in der Hand
verteilen. Alle Profi-Zangen führen
das Label »Made in
Germany« und bestehen aus C45Stahl, der eine lange
Lebensdauer garantiert. Sind Schneiden vorhanden, so sind diese zusätzlich
induktiv gehärtet.
Fax (02196) 76-4002
www.lux-werkzeuge.de
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92
Mit dem Multimeter »3246«
von Hioki, welches ASM,
Moosinning, vertriebt, kann
man DC/AC-Spannung, Widerstand und Durchgang messen sowie Diodentests durchführen. Das Gerät bietet einen
Überlastschutz bis 600 Veff
(sin) oder 3 x 106 VHz. Das
Multimeter hat mit Data
Hold, Sparschaltung und Batteriezustandsanzeige zusätzliche Funktionen integriert. Eine Beleuchtung für den Prüfpunkt, eine Hintergrundbeleuchtung für das LCDDisplay, eine Schutzkappe für
die Messspitze und eine Halterung für die zweite Messspitze
runden die Merkmale ab. Das
Gerät entspricht den Sicherheitsstandards EN 61010
Cat. III 600 V und EMC EN
61326.
Fax (08123) 986-500
www.asm-sensor.de
Hausgeräte
¤ Haushaltsstaubsauger mit Nasssaugfähigkeiten
Die Bodenstaubsauger »Targa
1600 NT« von Glen Dimplex,
Sonneberg, können ebenso gut
Flüssigkeiten aufsaugen wie
die normale Reinigung von
Böden vornehmen. Die zentrale Komponente bildet dabei
die Staub/Wasser-Box. Sie
fasst bis zu 1,5 l Flüssigkeit
und lässt sich einfach entnehmen und entleeren. Sie kann
mit rund 1 l Wasser gefüllt die
Funktion eines staubbindenden Wasserfilters übernehmen
oder in trockenem Zustand
den Schmutz in einer speziellen Staubkammer auffangen.
Der Motor mit Bypass-System
unterstützt mit 1600 W jeden
Saugvorgang. Weiterhin gibt
es ein Modell mit 2000 W und
der bewährten Airbox-Ausstattung. Damit entfällt der
Kauf von Papierfiltern.
Fax (03675) 879-304
www.glendimplex.de
de 9/2004
Firmenschriften
¤ Der neue Benning-Katalog
Im neuen 48-seitigen
Gesamtkatalog
von
Benning wird ausführlich über die Prüf-,
Mess- und Sicherheitsgeräte informiert. Seit
1948 stellt Benning
zweipolige Spannungsprüfer her. Die neue DuspolSpannungsprüfer-Generation
bietet dem Fachmann eine
hohe Produktsicherheit z. B.
mit Vibrationsalarm, Messstel-
lenbeleuchtung
und
der Schutzart IP64.
Um die Entscheidung
zu erleichtern, sind im
Gesamtkatalog praktische Übersichtstabellen zu jeder Produktgruppe
enthalten.
Empfehlenswert sind auch die
Praxistipps zu den Prüf- und
Messgeräten.
Fax (0 28 71) 93 -4 29
www.duspol.de
¤ Das Dimmer-Standardwerk
Se Lightmanagement
AG, Schweiz, bietet als
Hersteller von Dimmern Vorschaltgeräte
und Lichtsteuerungen
an. Um die Kunden
laufend über die neuesten Technologien und
Produkte zu informieren, erscheint einmal jährlich das
Dimmer-Standardwerk
in
Form eines Datenbuchs.
Die jetzt verfügbare
Ausgabe
beinhaltet
neu u.a. den derzeit
wohl führenden Systemdimmer, SDK-U410, und ein Kleinsystem für die perfekte
Lichtstimmung im Einzelraum (Gastronomie, Hotellerie, Shop und Wohnen).
Fax (00 41 56) 4 01 49 86
www.se-ag.ch
¤ Das Programm von Severin
Severin präsentiert in
seinem aktuellen Katalog ein umfangreiches
Elektrokleingeräteprogramm mit über 200
leistungsstarken Produkten. Das gewohnt
breite Sortiment an
Kaffeeautomaten wird durch
den Zweitassen-Automaten
»Cafe 2« abgerundet. Besonders vielfältig ist wieder
das Angebot an elektrischen
Barbecue-Grillgeräten.
Dem
zunehmenden
Trend zum Essen in gemütlicher Runde bei
Fondue, Raclette und
Co. trägt Severin mit
einem erweiterten Sortiment
Rechnung.
Auch bei den Küchengeräten
finden sich zahlreiche Neuheiten.
Fax (0 29 33) 98 24 80
www.severin.de
¤ Produkte rund um IT
Das Tübinger Unternehmen Transtec stellt
mit seinem Katalog
2004 sein umfangreiches Angebot zu Service, Systemen, Rechnern, Speicherlösungen, Monitoren, Peripherie und Zubehör vor. Außer den Produktbeschreibungen findet der Leser auch
praktische Anwendungsbei-
spiele von Systemlösungen für Vernetzungen, insbesondere für
kleine Betriebe. Abgerundet wird dieser Katalog mit einem hervorragenden IT-Kompendium für Neueinsteiger sowie Kenner der Materie.
Fax (0 70 71) 7 03 90 - 4 00
www.transtec.de
¤ Satelliten-Empfangsanlagen⁄-antennen
Unter dem Motto
»Zeit für kreative
Lösungen« werden auf über 200
Seiten neben bewährten Produkten und Systemlösungen rund um
die Satelliten-Empfangs- und Verteiltechnik auch zahlreiche
Neuheiten zu aktuellen Themen wie digitaler terrestri-
scher Empfang (DVBT), mobiler Satellitenempfang oder von Premiere zertifizierte Digital-Receiver
vorgestellt. Der KathreinKatalog 2004 ist über
die bekannten Kathrein-Vertriebszentren
und -Niederlassungen
erhältlich.
Fax (0 80 31) 18 43 06
www.kathrein.de
¤ Der Lon-Katalog 2004
Der Lon-Katalog
der Firma SVEA ist
ein Hilfsmittel bei
der Planung von
Lon-Anlagen
geworden. Er veranschaulicht Bauherren, Planern, Systemintegratoren und sonstigen Anwendern der LonTechnologie die Einsatzmög-
lichkeiten von LonWorks in der Gebäudeautomation
und erleichtert die
Produktauswahl.
Alle Inhalte des
Lon-Katalogs 2004
sind ab April auch
im Internet einzusehen.
Fax (0 40) 27 85 66 -99
www.svea.de
¤ Die neuen Hager und Tehalit
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welche bei dem gewünschten Produkt steht
Name
Firma
Anschrift
Tel. + Fax
Bitte senden Sie mir die angekreuzten Firmenschriften zu.
94
Zur diesjährigen light
+ building erscheinen
die Hager- und Tehalit-Hauptkataloge für
2004: Der aktuelle Hager-Hauptkatalog empfiehlt sich mit 684 Seiten und 6 400 Produkten als Standardwerk der
Elektrobranche; der TehalitKatalog umfasst 512 Seiten
mit insgesamt 6 700 Produkten. Neben zahlreichen Pro-
dukten präsentieren
beide Hersteller wieder viele Produktneuheiten für den
Wohn- und Zweckbau. Praktisch: Die
Neuheiten
beider
Marken sind jeweils
in den ersten Kapiteln der
Kataloge übersichtlich zusammengefasst.
Fax (0 68 42) 945 56 66
www.hager.de
de 9/2004
Te r m i n e
Fortbildung und Seminare
THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS
VERANSTALTER
ORT
TERMIN
HDT
Otti
München
Regensburg
23.06. – 24.06.04
30.06. – 01.07.04
VDE
Berlin
16.06.04
VDE
Berlin
08.06.04
EIM
BGFE
VDE
München
Dresden
Berlin
17.06. – 18.06.04
14.07. – 16.07.04
11.06.04
BGFE
VDE
Dresden
Rostock
07.06. – 09.06.04
08.06.04
VDE
Dresden
07.06. – 08.06.04
HDT
BGFE
München
Dresden
29.06. – 29.06.04
23.06. – 25.06.04
Bartec
Bad Mergentheim
28.06.04
bfe
VDE
Oldenburg
Berlin
17.06.04
26.05. – 27.05.04
Kluxen
bfe
Hamburg
Oldenburg
08.06.04
14.06. – 18.06.04
Yello IT
Reichelsheim
14.06. –
VDE
Berlin
14.06.04
HDT
Essen
22.06. – 23.06.04
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Elektromagnetische Kleinantriebe
Ethernet in der Mess- und Automatisierungstechnik
BETRIEBSFÜHRUNG
Rechtssicherheit bei der Errichtung von Elektroanlagen
ELEKTROINSTALLATION
Die Strombelastbarkeit von Kabeln und Leitungen in elektrischen
Anlagen
E-Check – Gewerbe
ET 15 – Prüfen medizinischer Geräte
Messpraktikum – Prüfung ortsveränderlicher el. Betriebsmittel
nach BGV A2/GUV 2.10
S 24 – Neue Softwareanwendung beim Prüfen
Sicheres Betreiben elektrischer Anlagen
(DIN VDE 0105-100: 2000-06 und BGV A2)
Sichere Pflegebetten – Kontrolle durch den Betreiber
ENERGIETECHNIK
Batterietechnik
ET 3 – Elektrische Prüfanlagen
EXPLOSIONSSCHUTZ
Bartec Safe.t Seminar: Explosionsschutz-Anlagenbau
GEBÄUDETECHNIK
Brennstoffzellen-Technologie
Die strukturierte Gebäudeverkabelung –
Installation und Messtechnik (Veranstaltung gemeinsam mit »de«)
Networkconnection-Workshop
Visualisierung gebäudetechnischer Anlagen
INFORMATIONSTECHNIK
Seminar-Bundle M1 / Kupfer-LWL-Verkabelungstechnik
und Messtechniken
17.06.04
INSTANDHALTUNG
Instandhaltung SF 6 – gasisolierter Schaltanlagen
KLIMATECHNIK
Klimatechnik in Krankenhäusern
Hinweis: Weitere Termine befinden sich auf unserer Homepage www.online-de.de unter »Termine«.
DIE VERANSTALTER
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HDT, Haus der Technik e.V., Essen
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bfe, Bundestechnologiezentrum für Elektro- und
Informationstechnik e. V., Oldenburg
Kluxen, Walter Kluxen GmbH Elektro Großhandlung
Tel: (040)23701-0, www.kluxen.de
Tel: (0441)34092-108, www.bfe.de
Otti-Kolleg, Regensburg
BGFE, Akademie für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und
Elektrotechnik, Dresden
Tel: (0941)29688-20, www.otti.de
Tel: (0351)4572902, www.bgfe.de/pages/ausbild.htm
Tel: (030)34800180, www.vde-verlag.de
EIM, Elektroinnung München
Yello IT, Yello Informationstechnik GmbH & Co. KG
Tel: (089)551809-0, www.elektroinnung-muenchen.de
Tel: (06035)208778, www.yello-net.de
de 9/2004
VDE Tagungen und Seminare, Berlin
95
10/2004
Vo r s c h a u
Gebäudetechnik
Elektroinstallation
Quelle: Lapp Kabel
ADERKENNZEICHNUNGEN IN
EUROPA – EN 60204-1
Die Harmonisierung der deutschen Normen
erfordert ein Umdenken bezüglich der Kennzeichnung von Adern, insbesondere in der
Schaltschrankverdrahtung. Der Beitrag liefert Hilfestellung.
weitere themen:
GEBÄUDEAUTOMATION MIT
BUSTECHNIK
Automatisierungstechnik
Umfangreiche Nachberichte zur
Messe light + building zeigen in
konzentrierter Form die wesentlichen Neuheiten für die busgestützte Gebäudetechnik.
Ein weiterer Beitrag befasst sich
mit einem Applikationsbeispiel,
in dem EIB und LON mit Hilfe
einer übergeordneten Steuerung
miteinander vernetzt wurden.
Der Elektro- und Gebäudetechniker
IMPRESSUM
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Chefredakteur, (verantw.),
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(Gebäudetechnik)
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(Betriebsführung, gig)
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Tel. (030) 467829-14,
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(Praxisprobleme, Elektroinstallation)
Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert,
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(Informationstechnik)
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Neue Produkte)
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Ein Prozessinterface misst bis zu vier
Drehzahlen und Drehmomente synchron und errechnet daraus die mechanischen Leistungen. Der zugehörige
Analysator misst die korrespondierende
elektrische Leistung und ermittelt den Wirkungsgrad unter
dynamischen
Verhältnissen.
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Einzelheft 6 €*, ab Verlag zzgl. Porto.
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96
Praxisprobleme
WIRKUNGSGRADMESSUNG
AN ELEKTROMOTOREN
SCHUTZLEITER AN
UP-GERÄTEN
Informationstechn i k
SICHERHEITSSPRECHANLAGEN
Betriebsführung
MITARBEITER FINDEN
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de 10/2004
erscheint am
17. Mai 2004
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de 9/2004
Gelernt ist gelernt
Die grünen Seiten
für die Aus- und
Weiterbildung
G
iG
Inhalt
E-Check in einer KfzWerkstatt
Teil 3: Isolationswiderstandsmessung
Reinhard Soboll
Nach der Besichtigung der Anlage (»gig« 8/2004) folgt
nun eine Isolationswiderstandsmessung, also die Überprüfung der Isolation der Leitungen. Ein schlechter, d. h. niedriger Isolationswiderstand führt u. U. zu erhöhten Fehler-
strömen (Brandgefahr) und zu gefährlichen Berührungsspannungen (Lebensgefahr).
Schlechte Isolationswiderstände und dadurch bedingte Fehlerströme können an der Fehlerstelle eine Verlustleistung (P = I2 · R
bzw. P = U2 / R) bewirken, die ihrerseits u. U. schon ab 30 W einen Brand verursacht.
Grundsätzlich misst man den Isolationswiderstand in Anlagen mit Nennspannungen bis 500 V mit einem Messgerät, das
bei einem Strom von 1 mA mindestens 500 V Gleichspannung
liefert (Tabelle 5) – d. h., das Bestimmen des ohmschen Widerstandes der Isolation erfolgt mit Gleichspannung.
Zu beachten bei Wiederholungsprüfungen
Beim E-Check handelt es sich um eine Wiederholungsprüfung.
Hierbei lassen sich die einzuhaltenden IsolationswiderstandsGrenzwerte DIN VDE 0105-100 (VDE 0105 Teil 100):200006 entnehmen (Tabelle 6).
Nach dieser Norm ist der Isolationswiderstand zwischen jedem aktiven Leiter (Außen- und Neutralleiter) und Erde oder
Dipl.-Ing. Reinhard Soboll arbeitet als Fachlehrer am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (bfe)
in Oldenburg
9/2004
97 Elektroinstallation
E-Check in einer
Kfz-Werkstatt
[3]
100 Die Münchner Elektroinnung als Lehrherr
101 Grundlagen
Schutzleiter zu messen. Die
Der Frequenzgang [ 2 ]
Messung erfordert ein Auftrennen der Verbindungen zu
103 Elektroinstallation
den Neutralleitern, da man
Aus der Praxis:
sonst zwischen Neutral- und
Fehlerhafte ElektroSchutzleiter zu geringe Werte
installationen
[1]
misst (wegen elektrisch leitender Verbindung von N- und
PE-Leiter an zentraler Stelle im
TN-System).
Um den Messaufwand zu reduzieren und um Zerstörungen
an elektrischen Betriebsmitteln zu vermeiden, darf man für die
Messung
• alle aktiven Leiter (L1, L2, L3 und N) eines Stromkreises miteinander verbinden und
• direkt von den gebrückten Leitern gegen den Schutzleiter
messen. Diese Verbindung verhindert, dass bei der Messung
empfindliche Bauteile (in den angeschlossenen Geräten)
durch die hohe Prüfspannung beschädigt werden.
Im Vordergrund steht hier die Beurteilung der Schutzmaßnahme, also die Bewertung der Isolation gegen den Schutzleiter.
Der Nachteil besteht darin, dass bei diesem Messverfahren
schlechte Isolationswiderstände zwischen den aktiven Leitern
nicht erkannt werden. Aus diesem Grund ist die genannte Erleichterung weder in feuergefährdeten Betriebsstätten noch in
explosionsgefährdeten Bereichen erlaubt.
Messung in spannungsfreiem Zustand
Do., 14.00 Uhr. Weil sich Isolationswiderstandsmessungen
ausschließlich im spannungsfreien Zustand der elektrischen
Anlage durchführen lassen, bedeutet das für Elektromeister
Klaus Kabel, wahrscheinlich nach Feierabend zu arbeiten. Er
Fortsetzung aus »de« 8/2004
Riso bei der wiederkehrenden Prüfung
Riso bei der Erstprüfung
Netzspannung
Schutz- und
Funktionskleinspannung
≤ 500 V~
> 500 V~
Verbraucher
Prüfspannung
≥ 250 V=
Grenzwert
≥ 0,25 MΩ
≥ 500 V=
≥ 1 kV=
≥ 0,5 MΩ
≥ 1 MΩ
Tabelle 5: Prüfspannungen und Grenzwerte nach DIN VDE 0100
Teil 610
de 9/2004
angeschlossen oder
eingeschaltet
nicht angeschlossen
oder eingeschaltet
trockene
Räume
nasse Räume
und Anlagen im Freien
300 Ω/V
150 Ω/V
1 kΩ/V
500 Ω/V
Tabelle 6: Isolationswiderstands-Grenzwerte in Abhängigkeit von
der Nennspannung bei Wiederholungsprüfungen nach DIN VDE
0105 Teil 100
97
Gelernt ist gelernt
G
iG
ELEKTROINSTALLATION
Bild 9: Verteiler mit
N-LeiterTrennklemmen
Gerät 1
Werkstatt
Gerät 2
F1
F2
Gerät 3
Gehäuseanschluss
N
PE
F3
auch gleich die anderen erforderlichen Prüfungen (RCD-Prüfung etc.) durchführen.
Q1
Hauptschalter
N
PE
Werkstattverteiler
Zuleitung
Hauptverteiler
–X1 L1
(Abgangsklemmleiste)
L2
L3
N
PE
MΩ
Ri
Bild 7: Riso-Messung bei eingeschalteten Verbrauchern (Messung
der Verbraucherinnenwiderstände -> Fehlmessung)
einigt sich mit dem Kfz-Meister Werner Wrack darauf, dass er
die Messungen in der Werkstatt und im Sozialbereich noch am
gleichen Abend durchführt. Dann muss also die elektrische Anlage zu Prüfzwecken ausgeschaltet werden. Für den Bürobereich (Computer, Telefon etc.) vereinbaren beide den kommenden Sonntag. Dann möchte Klaus Kabel für den Bürobereich
Messung am Hauptverteiler
Do., 17.00 Uhr. Nach einer kurzen Besprechung gibt der KfzMeister Klaus Kabel den Werkstattschlüssel und weist ihn darauf hin, dass ihn der Elektromeister jederzeit über das Haustelefon erreichen kann.
Klaus Kabel geht zum Hauptverteiler, um als Erstes die Zuleitung zum Werkstattverteiler zu überprüfen. Hierfür nimmt
er die Schmelzsicherungen für den Werkstattverteilerabgang
heraus und klemmt den Neutralleiter ab. Bei der ersten Messung (L1 gegen L2) zeigt das Messgerät 0,01 MΩ an. Eigentlich
müsste der Widerstand gemäß Tabelle 6 mindestens 0,4 MΩ
betragen. Zuerst denkt der Elektromeister an einen Kurzschluss, doch dann fällt ihm ein, dass er vergaß, im Werkstattverteiler den Hauptschalter zu betätigen. Außerdem sind alle
Leitungsschutzschalter eingeschaltet. Bei der Messung L1 gegen L2 hat er also den Innenwiderstand der angeschlossenen
Verbraucher gemessen (Bild 7).
Er schaltet jetzt also im Werkstattverteiler alle Stromkreise
aus und misst die Zuleitung erneut. Das Messgerät zeigt nun
bei allen Messungen > 300 MΩ an (Bild 8). Damit ist die Zuleitung zum Werkstattverteiler in Ordnung. Der Elektromeister
trägt den Wert in das Prüfprotokoll ein, schließt den Neutralleiter an, setzt die Schmelzsicherungen wieder ein und geht zum
Werkstattverteiler.
Messung am Werkstattverteiler
Bild 8: Messergebnis bei den Messbereichsendwert übersteigenden Widerstandswerten: Das Messgerät gibt eine Spannung
von mehr als 500 V auf den Messkreis und zeigt den hierbei
ermittelten Wert an; die Anzeige < 25 V weist darauf hin,
dass der bei der Messung auf die Messspannung aufgeladene
Messkreis (Leitung) wieder auf einen ungefährlichen Wert
entladen wurde
98
Auf Grund der guten Dokumentation und wegen den verwendeten N-Leiter-Trennklemmen (Bild 9) beim erst vor geraumer
Zeit erneuerten Werkstattverteiler gestaltet sich die Prüfung für
den Elektromeister relativ einfach. Zunächst schaltet er die Leitungsschutzschalter der 60, auf sechs Fehlerstromschutzschalter (RCD) aufgeteilten Stromkreise für die Messungen ab.
Dann misst er – RCD-bezogen – alle Außenleiter der Drehstromkreise gegeneinander, alle Außenleiter einzeln gegen den
PE und gegen den N (Bild 10) und alle zur RCD gehörenden
Neutralleiter gegen PE, wobei er den jeweiligen Hauptneutralleiter abklemmt bzw. über die RCD abschaltet.
Bei fast allen Verteilerabschnitten bzw. Stromkreisen zeigt
das Messgerät > 300 MΩ an. Nur bei der Beleuchtung (FISchutzschalter 5) und der Außenanlage (FI-Schutzschalter 6)
gibt es Abweichungen:
FI-Schutzschalter 5, Stromkreis 1 (Drehstrom),
Hallenbeleuchtung
Klaus Kabel nimmt sich diesen Stromkreis gezielt vor und misst
nochmals. Weil er die einzelnen Leuchten nicht abklemmen
de 9/2004
Gelernt ist gelernt
G
iG
ELEKTROINSTALLATION
Verbraucher
Messgerät
MΩ
N
Klemmleiste
PE
≈
Bild 12: Isolationsfehler durch nicht fachgerechten Elektroanschluss
Verbindung
für die
Messung
trennen
LSSchalter
kann, löst er die N-Leiter-Trennklemme für den Stromkreis und
brückt die Außenleiter und den Neutralleiter (Bild 11). Die
Leuchten werden dadurch bei der Messung kurzgeschlossen,
um nicht den Innenwiderstand der Leuchten zu messen. Dann
gibt er mit dem Messgerät die erforderliche Messspannung auf
den Stromkreis: Ergebnis 20 MΩ. Der Elektromeister notiert
den Messwert, schließt den Neutralleiter wieder an und entfernt die Brücke zwischen den Außenleitern und dem Neutralleiter. Da der Wert in Ordnung ist, schaltet er die RCD und den
Leitungsschutzschalter für die Hallenbeleuchtung wieder ein.
RCD
L1 L2 L3
N
PEN
Bild 10: Messung des Isolationswiderstandes im Verteiler, hier
zwischen L und N
DrehstromLichtband
Messgerät
Fehlerstromschutzschalter 6, Stromkreis 4 (Wechselstrom),
Gehwegbeleuchtung
Auch diesen Stromkreis nimmt sich der Elektromeister gezielt
vor und misst nochmals: Ergebnis 1 MΩ. Klaus Kabel notiert
den Wert, schließt den Neutralleiter wieder an, entfernt die
Brücke zwischen den Außenleitern und dem Neutralleiter,
schaltet allerdings den Stromkreis nicht ein. Der gemessene
Wert liegt zwar nach VDE im guten Bereich (Tabellen 5 und 6),
jedoch bereitet ihm der Widerstandswert im Vergleich zu den
anderen Messwerten etwas Sorgen. Er beschließt, Werner
Wrack anzurufen und mit ihm gemeinsam den Stromkreis zu
untersuchen.
MΩ
Drahtbrücken
Klemmleiste
≈
LSSchalter
N
L1 L2 L3
Verbindung
für die
Messung
trennen
PE
PEN
Bild 11: Messung des Isolationswiderstandes gegen PE (Außenleiter und N gebrückt)
de 9/2004
Bild 13: Überspannungsschutzmodul zum Einbau in Kabelkanäle
99
Gelernt ist gelernt
G
iG
ELEKTROINSTALLATION
Der Elektromeister fragt Werner Wrack, ob ihm bei der
Gehwegbeleuchtung schon mal etwas aufgefallen sei. Daraufhin erklärt der Kfz-Meister, dass beim Einschalten der Gehwegbeleuchtung hin und wieder der Fehlerstromschutzschalter abschaltet. Im Laufe der Unterhaltung erwähnt der Kfz-Meister
auch, dass einer seiner Mitarbeiter vor einiger Zeit eine Außenleuchte ersetzt hat. Daraufhin besichtigen beide die Leuchte,
und der Elektromeister öffnet sie, damit er sich den Anschluss
genauer betrachten kann. Ameisen, Wasser und ein nicht fachgerechter Elektroanschluss treten zu Tage (Bild 12). »Das muss
repariert werden«, sagt Klaus Kabel, notiert sich das und verabschiedet sich vorerst bis zum Sonntag.
Messung im Bürobereich
So., 10.30 Uhr. Als der Elektromeister in Werner Wracks KfzWerkstatt wie verabredet eintrifft, sagt der Kfz-Meister zur Begrüßung: »Morgen. Auftrag ausgeführt – alle Server, PCs und
so weiter sind abgeschaltet und sämtliche Stecker gezogen.«
Klaus Kabel fängt mit seiner eigentlichen Arbeit an, nämlich
der Isolationswiderstandsmessung der Festinstallation im Bü-
ÜBERSCHREITEN DES MESSBEREICHS
Bei der Erstprüfung nach DIN VDE 0100-610 (VDE 0100 Teil 610):
2004-04 müssen die in der Norm angegebenen Grenzwerte (Tabelle 5)
mindestens erreicht werden. Betragen die Isolationswiderstände bei
der Erstprüfung überall > 300 MΩ und wurde das Messgerät »Profitest 0100S II« der Fa. GMC verwendet (Bild 8), dann bedeutet die Anzeige > 300 MΩ bei diesem Messgerät, dass die Messwerte den möglichen Anzeigewert übersteigen. Damit sind die Isolationswiderstände in Ordnung.
robereich. Hierbei stellt der Elektromeister keinen Fehler fest,
d. h., alle Widerstandswerte übersteigen den Messbereichsendwert. Allerdings zeigt das Messgerät beim letzten Steckdosenstromkreis im Brüstungskanal 0,01 MΩ an. Er geht ins Büro,
findet nach kurzem Suchen ein eingebautes Überspannungsschutzmodul (Bild 13), klemmt es ab und misst nochmals. Nun
ist auch dieser Stromkreis in Ordnung. Klaus Kabel stellt beim
Überspannungsschutzmodul wieder den ursprünglichen Zustand her und notiert die Messwerte.
(Fortsetzung folgt)
Die Münchner Elektroinnung als Lehrherr
Christiane Decker
»de« unterhielt sich mit Dipl.-Volksw. Horst G. Seischab,
Geschäftsführer der Elektroinnung München, über ein
interessantes Pilotprojekt zur Vermeidung und Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit.
»de«: Was verbirgt sich hinter Ihrem Projekt?
H. Seischab: Im Sommer letzten Jahres beschloss der Vorstand
der Elektroinnung München, ab September 2003 zwanzig Jugendliche einzustellen, die keinen Ausbildungsvertrag als
Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik bekommen haben. Die Elektroinnung selbst hat also 20 Lehrverträge abgeschlossen.
Unsere Aktion, die in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt
München durchgeführt und von der Handwerkskammer für
München und Oberbayern unterstützt wird, stieß auf großes
Interesse in der Öffentlichkeit. Sie könnte auch anderen Elektroinnungen als Vorbild dienen.
»de«: Wie kann man sich die Lehre in einer Elektroinnung
vorstellen?
H. Seischab: Die Ausbildung der 20 Lehrlinge begann mit einer
6-monatigen praktischen Ausbildung in den Werkstätten der
Elektroinnung München – inklusive regulärem Berufsschulunterricht und überbetrieblichen Schulungen. Dieses halbe Jahr
ganz normale Lehre wird auf die 3,5-jährige Lehrzeit voll angerechnet. Dann folgte ein zweiwöchiges Praktikum in interessierten Elektrohandwerksbetrieben, dafür brauchten die Betriebe nichts zu bezahlen. Schließlich war unser Ansporn und Ziel
zugleich, Elektrohandwerksbetriebe zu finden, die diese praxisnah ausgebildeten Jugendlichen ab Anfang April 2004 für die
restliche Ausbildungszeit übernehmen.
Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de«
100
Mit diesen 20 Lehrlingen schloss die Elektroinnung München
Lehrverträge ab; rechts der Ausbilder Hans Petermüller
»de«: Und das hat jetzt geklappt?
H. Seischab: Ja, alle Jugendlichen fanden unverzüglich einen
Ausbildungsbetrieb, auch weil die Betriebe im Praktikum gesehen haben, wie gut unsere Lehrlinge sind. Schließlich gaben wir
unseren Jugendlichen während dieser Vollzeitausbildung sehr
viel fundierte Fertigkeiten mit, um sie dann interessierten Mitgliedsbetrieben als vorbereitete Lehrlinge anzubieten und zu
übergeben.
»de«: Wie unterscheidet sich die Lehre bei Ihnen von einer bei
einem Elektrohandwerksbetrieb?
H. Seischab: Wenn Lehrlinge in einem normalen Ausbildungsbetrieb anfangen, dauert es mindestens bis Weihnachten, bis sie
die betrieblichen Abläufe kennen. Fangen dagegen unsere Lehrlinge im neuen Ausbildungsbetrieb an, wissen sie, wie betriebliche Abläufe funktionieren, wie man sich im Betrieb zu verhalten hat und was das gängige Elektroinstallationsmaterial ist.
Bei uns haben sie in diesem halben Jahr nicht nur relativ viel
neue Technik gesehen, sondern auch eine Menge Theorie zu
den Grundlagen der Elektrotechnik gelernt.
»de«: Vielen Dank für das Gespräch.
de 9/2004
Gelernt ist gelernt
G
iG
GRUNDLAGEN
Der Frequenzgang [ 2 ]
Helmuth Biechl
0,1
1
10
100
1000
104
x
–1
0
1
2
3
4
Exponenten von x
Der zweite Teil des Beitrags »Der Frequenzgang« zeigt zunächst, wie man eine logarithmische Achse entwirft. Anschließend wird auf das frequenzabhängige Verhältnis
zwischen Ausgangs- und Eingangsspannung eingegangen
und die so genannte Spannungsüberhöhung erläutert, die
eine große Bedeutung in der elektrischen Energieübertragung hat. Die Ausführungen schließen mit Betrachtungen
zur Phasendrehung.
Im ersten Teil des Beitrags untersuchten wir eine Schaltung
(Bild 4) bzgl. der Eingangsimpedanz Z des komplexen Spannungsteilers, die wir auch graphisch darstellten.
Die logarithmische Darstellung
Um das Verhalten einer Größe über einen größeren Frequenzbereich aussagekräftig abzubilden – i. d. R. über mehrere Zehnerpotenzen (Dekaden) hinweg – wählt man häufig eine logarithmische Achsendarstellung. Das bedeutet, man bildet auf der
Achse die Exponenten zur Basis 10 ab (Bild 5), also nicht die
Werte selbst in linearer Form. Auf der Abszisse (x-Achse) trägt
man die Werte der Größe x auf – hier 0,1 ... 104 – und darunter zur Verdeutlichung in linearem Maßstab die Exponenten
zur Basis 10 (dekadischer Logarithmus, 10er-Logarithmus, Logarithmus zur Basis 10). Schließlich gilt:
10a = x ⇒
a = log 10 x
(3)
Man beachte: Bei der logarithmischen Darstellung gibt es im
Ursprung des Achsenkreuzes niemals den Wert null.
Möchte man eine Größe in logarithmischem Maßstab abbilden, so gibt es mehrere Möglichkeiten zur Darstellung:
• computergestützt, z. B. mit Excel
• mit so genanntem logarithmischem Papier aus dem Bürogeschäft
• eigene Entwicklung der Skalierung
Letzteres erläutern wir im Folgenden anhand eines Beispiels.
Nehmen wir an, wir möchten eine Größe z zwischen den beiden Werten z = 0,03 und z = 2,5 · 104 logarithmisch darstellen.
Als Erstes bilden wir gemäß Gl. (3) die Logarithmen dieser beiden Zahlenwerte:
Prof. Dr.-Ing. Helmuth Biechl, Labor für Elektrische Antriebe und
Mechatronik, Fachhochschule Kempten
Fortsetzung aus »de« 8/2004
I1
U1
R
L
UR
UL
I2 = 0
C
U2
Bild 4: Komplexer Spannungsteiler bestehend aus Widerstand R,
Induktivität L und Kapazität C
de 9/2004
Bild 5: Logarithmische Skalierung der Abszisse
log 10 0, 03 = −1, 52
(
)
log 10 2, 5 ⋅ 104 = 4, 40
Diese beiden in Bild 6 rot dargestellten Werte bilden das Minimum (–1,52) bzw. Maximum (4,40) auf unserer linearen Skala, auf der wir diese Werte in beliebigem Maßstab linear eintragen. Wir wählten hier 2 cm pro Dekade. Über dieser Exponentenskala tragen wir dann die Werte selbst ein, d. h. z = 10a, also
z. B. 0,1, 1, 10, 102.
Sucht man nun die Position eines beliebigen Wertes z auf der
x-Achse, so muss man lediglich den Logarithmus bilden und
diesen dann auf der Exponentenachse suchen. Nehmen wir an,
z = 15 ist gegeben, aber die Position auf der x-Achse unbekannt. Dann gilt:
z = 15
⇒
a = log 10 15 = 1, 18
1,18 befindet sich beim gewählten Maßstab bei:
x
=ˆ 1,18 Dekaden
2 cm =ˆ 1 Dekade ⇒
2 cm ⋅ 1,18 Dekaden
⇒
x=
1 Dekade
x = 2,36 cm
(grün)
Der Zahlenwert z = 15 steht exakt darüber.
Möchte man nun umgekehrt bei einem bestimmten, nicht
direkt bezifferten Punkt der Achse die Größe von z wissen, ermittelt man zuerst a auf der darunter liegenden linearen Skala
und bildet dann z = 10a. Der blaue Wert liefert a = 3,33 und ergibt somit z = 103,33 = 2 138.
Das Spannungsteilerverhältnis
Wir wollen nun wieder zum Frequenzgang zurückkehren und
uns mit dem Spannungsteilerverhältnis vu = U2/U1 beschäftigen.
Das mathematische Ergebnis, das wir hier nicht herleiten können, lautet:
U
1
vu = 2 =
2
U1
2
(4)
1 − ω 2 ⋅ L ⋅ C + (ω ⋅ R ⋅ C )
(
)
Wir wollen nun das Spannungsteilerverhältnis vu(f) mit Gl. (4)
für R = 1 Ω, L = 1 mH und C = 10 µF berechnen, und zwar für
unterschiedliche Frequenzen. Dafür fertigen wir eine so genannte Wertetabelle an (Tabelle) und stellen dann den Frequenzgang des Spannungsverhältnisses vu(f) graphisch dar
(Bild 7). Bild 7 zeigt eine einfach-logarithmische Darstellung,
d. h., die Ordinate (y-Achse) erhält im Gegensatz zur Abszisse
(x-Achse) eine lineare Skala.
Führen wir nun eine so genannte Kurvendiskussion durch:
• Bei Frequenzen kleiner als ca. 500 Hz beträgt das Spannungsteilerverhältnis etwa 1, und zwar wegen der relativ großen Reaktanz der Querkapazität C bei kleinen Frequenzen.
• Bei der Frequenz f = fR = 1 591,5 Hz, der Resonanzfrequenz,
heben sich die Reaktanzen der Induktivität und der Kapazität
101
Gelernt ist gelernt
G
iG
GRUNDLAGEN
Maßstab: 2 cm pro Dekade
0,03
15
2 138
2,5 · 104
0,01
0,1
1
10
100
103
104
105
-2
-1
0
1
2
3
4
5
a = –1,52
a = 1,18
a = 3,33
a = 4,40
z
a
(Exponentenskala)
Bild 6: Beispiel zum Entwurf einer logarithmischen Achse
gegenseitig auf, so dass nur der Widerstand R den Strom I1
begrenzt. Bei kleinem R fließt somit ein großer Strom, der natürlich auch durch die Kapazität C fließt und dort eine Spannung UC gemäß
UC = U2 =
U1 1
⋅
R ω ⋅C
hervorruft. In unserem Beispiel ist die Ausgangsspannung U2
10-mal größer als die Eingangsspannung U1. Man bezeichnet
diesen Effekt als Resonanzüberhöhung. Sie beträgt vu(fR) = 10.
• Steigt die Frequenz über die Resonanzfrequenz, sinkt die Reaktanz XC des Kondensators, doch die Reaktanz XL der Induktivität nimmt zu, so dass die Ausgangsspannung U2 auch
fällt und asymptotisch gegen null verläuft.
Spannungsüberhöhung in der Praxis
Eine Spannungsüberhöhung, d. h. ein Spannungsanstieg über
die Speisespannung hinaus, tritt auch in bestimmten Betriebs-
Bild 7: Spannungsteilerverhältnis vu = U2/U1 der Schaltung aus
Bild 4 mit R = 1 Ω, L = 1 mH und C = 10-5 F
Wertetabelle
Frequenz f in Hz
10
100
1000
1591,5
2000
3000
10000
Spannungsteilerverhältnis vu
1,0
1,0
1,64
10,0
1,69
0,39
0,026
Das Spannungsteilerverhältnis einer Schaltung gemäß Bild 4
hängt von der Frequenz ab
fällen bei der elektrischen Energieübertragung im Hoch- und
Höchstspannungsnetz auf. Dazu kommt es immer dann,
wenn die elektrische Last verhältnismäßig klein ist. Meist tritt
das im Sommer ein, wenn sich viele energieintensive Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe – z. B. die Aluminiumherstellung – in Betriebsferien befinden, und außerdem noch in
der Nacht von Sonntag auf Montag etwa zwischen 2.00 Uhr
und 4.00 Uhr. In diesen Zeitabschnitten ist die Last sehr gering,
und das Netz zeigt kapazitives Verhalten, d. h., die kapazitive
Blindleistung übersteigt die induktive, was zu einem Spannungsanstieg führt.
Die Generatorregelung sowie die Stufensteller der regelbaren Transformatoren sorgen dann in der Praxis allerdings für
die nötige Reduzierung der Netzspannung. Jedoch reicht in
manchen Netzen, z. B. in Bayern, diese Maßnahme nicht, und
es sind an verschiedenen Knoten im Netz so genannte Kompensationsdrosselspulen hinzuzuschalten.
Auch am Ende eines langen leerlaufenden Kabels, d. h. eines
ohne Last betriebenen Kabels, kann die Spannung höher sein
als an der Einspeisestelle. Im Einzelnen hängt dies von der Art
und Länge des Kabels ab. Man nennt diesen Effekt auch Ferranti-Effekt. Die in diesem Beitrag beschriebenen Zusammenhänge, die sich übrigens auch über Zeigerdiagramme erklären
lassen, haben in der Praxis große technische und wirtschaftliche Bedeutung.
Die Phasendrehung
Bei der Phasendrehung ∆ϕ handelt es sich um die Phasendifferenz zwischen Eingangs- und Ausgangsspannung:
ω ⋅ R ⋅C
∆ϕ = −arctan
(5)
1 − ω2 ⋅ L ⋅ C
Bild 8: Frequenzabhängige Phasendrehung zwischen Ein- und
Ausgangsspannung bei der Schaltung nach Bild 4
102
Setzt man in Gl. (5) verschiedene Werte für ω ein, ergibt sich
der Frequenzgang von ∆ϕ(f) in Bild 8.
(Ende des Beitrags)
de 9/2004
Gelernt ist gelernt
G
iG
ELEKTROINSTALLATION
Aus der Praxis: Fehlerhafte Elektroinstallationen [ 1 ]
Christiane Decker
FOTOWETTBEWERB
Unser Aufruf in »de« 5/2004, sich am Fotowettbewerb
»Aufgepasst und mitgemacht« zum Finden von fehlerhaften Elektroinstallationen zu beteiligen, stieß auf große Resonanz bei unseren Lesern. Hier einige der eingereichten Fotos. Weitere Aufnahmen findet man unter
www.online-de.de/exclusiv/fotos.html
Mit dem Bild einer Verteileranlage aus einem Gärtnereibetrieb
(Bild 1) beteiligt sich Georg Throm aus Heidelberg am Fotowettbewerb und berichtet dazu: »Dort wurde eine Pflanzma-
Unter dem Motto »Aufgepasst und mitgemacht« läuft bei »de« ein
Fotowettbewerb. Gesucht werden Fotos (Digitalfotos/Papierabzüge) von fehlerhaften Elektroinstallationen in Deutschland. Für Bilder,
die veröffentlicht werden, erhält der Absender ein Fachbuch »Jahrbuch Elektrotechnik« bzw. »Wiederholungsprüfungen nach DIN VDE
0105«. Bitte vermerken Sie kurz und präzise den Fehler und teilen Sie
uns auch Ihren Namen und Ihre Anschrift mit.
Senden Sie die Fotos bitte an:
Redaktion »de«
Aufgepasst und mitgemacht
Lazarettstraße 4
80636 München
[email protected]
Quelle: Christoph Martin
Quelle: Georg Throm
auch nicht immer ganz einfach ist. Der schlechte Kontakt führte mit der Zeit dazu, dass die Isolierung immer weiter abschmorte. Diese Wärmeentwicklung beschädigte auch die Reihenklemmen, was letztendlich zum Auslösen der Hauptsicherung führte.«
Bild 1: Von Laien zweckentfremdeter Schutzleiter …
Christoph Martin, Sachverständiger aus München, beteiligt
sich mit einem Bild (Bild 3) aus seiner täglichen Prüfpraxis:
»Ausnahmsweise ohne Kommentar, weil für jeden Fachmann
verständlich«.
Ein Elektrotechniker vom Unternehmen Elektro Vormann
machte eine Entdeckung (Bild 4), die er wie folgt kommen-
Quelle: Jürgen Vogt
Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de«
Bild 3: Hier wird das Freischalten für die Hausfrau gefährlich ...
Quelle: Elektro Vormann
schine geliefert und montiert. Leider wurde kein Fachmann für
den Elektroanschluss vom Lieferanten beauftragt. Dieser führte die Anschlussarbeiten offensichtlich selbst durch.«
Auch Jürgen Vogt aus Bad Vilbel reichte ein Foto einer
laienhaften Elektroinstallation ein (Bild 2): »In der Verteilung
klebte ein E-Check-Aufkleber, und nach dem Datum zu urteilen, wurde die Verteilung 1998 neu eingebaut und übergeben.
Die vorhandenen Stegleitungen wurden jedoch weiterverwendet, aber nicht ordentlich abisoliert, was bei alten Leitungen
Bild 2: U. a. durch schlechte Abisolierung beschädigte Reihenklemme
de 9/2004
Bild 4: Schutzleiter, der durch blauen Schrumpfschlauch als Neutralleiter fungieren soll
103
Gelernt ist gelernt
G
iG
ELEKTROINSTALLATION
Quelle: Walter Krause
tiert: »Wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, könnte ich es
nicht glauben, dass noch solche »Installationen« abgeliefert
werden.«
Björn Wilshusen aus Bremervörde fand in einer Verteilung,
die noch in einem Gastronomiebetrieb im Einsatz ist, zehn
Mängel (Bild 5): »Schutzklasse wurde nicht eingehalten; fehlende Schraubkappen; Endkappen für Drehstromschiene nicht
vorhanden; mehrere Adern unter einer Klemme; nicht gesicher-
Quelle: Björn Wilshusen
Bild 7: Außenbeleuchtung, nicht abgedeckt, alles offen, Verbindung mit Lüsterklemmen, noch in Betrieb
Bild 5: Überholungsbedürftiger, gewerblicher Verteiler
Quelle: Walter Krause
te lose Adern; »fliegende« Verdrahtung mit Lüsterklemmen;
unsaubere, wilde Verdrahtung; nach dem Abnehmen der Abdeckung müssen die Installationsgeräte trotzdem gekennzeichnet
sein; Ausschalter sind nicht berührungssicher; nicht alle Adern
sind auf bzw. über Klemmen geführt«.
»In vielen Gegenden braucht man kaum Elektrohandwerker«, berichtete uns neulich ein Elektromeister, »hier machen
Quelle: Ralph Klein
Quelle: Walter Krause
Bild 8: Außenbeleuchtung, nicht abgedeckt, alles offen , verrottete LS-Schalter, noch in Betrieb
Bild 6: Fehlerhafte Mantelisolation mit Schnurschalter
die Leute viel selber«. Da muss es wohl auch Walter Krause aus
Fürstenwalde richtig gegraust haben, als er diese Fotos schoss
(Bilder 6, 7 und 8).
Mit dem Bild von einer Leitungsverlegung über einer Duschwanne »wie sie normal nicht sein sollte« (Bild 9), so Elektrotechnikmeister Ralph Klein aus Stuttgart, endet dieser erste Teil
des Beitrags.
Wir möchten Sie ausdrücklich nochmals ermuntern, uns
weiterhin Bilder von fehlerhaften Elektroinstallationen zukommen zu lassen.
104
Bild 9: Wilde Leitungsverlegung über einer Duschwanne
Sie dürfen auf jeden Fall jetzt schon auf »de« 11/2004 gespannt sein, wo weitere, der Redaktion »de« bereits vorliegende Mängelbilder veröffentlicht werden.
Wie die Vergangenheit gezeigt hat, haben auch verschiedene Schulungsstätten Interesse an den Fotos angemeldet. So soll
es sein: Die Bilder mögen für das Thema Sicherheit sensibilisieren.
(Fortsetzung folgt)
de 9/2004