de 8/2004 2. April-Heft

Transcription

de 8/2004 2. April-Heft
2. April-Heft
Ausgabe
ZV
Hüthig & Pflaum Verlag
69018 Heidelberg
Postfach 10 28 69
ISSN 1617-1160
www.online-de.de
79. Jahrgang
6,– €
Der Elektro- und Gebäudetechniker
GEBÄUDETECHNIK
Visualisierung
für den EIB
ELEKTROINSTALLATION
Beleuchtungstechnik für
den Praktiker
8/2004
light+building 2004, 18.-22.04.04, Halle 8.0, Stand B60
KOM M
ZUM B.PUNKT
INFORMATIONSTECHNIK
Arbeitshilfe zur
Planung von
Sat-Anlagen
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Fernwirkprotokoll
für Funkdatenübertragung
Berker B.IQ in Edelstahl, gebürstet
BETRIEBSFÜHRUNG
Nutzfahrzeuge
mit Ausrüstung
ORGAN DES
ZVEH
D 4785
PVSt, DPAG · Entgelt bezahlt
Editorial
Neuer Name gefällt
dem Nachwuchs
V
om Radio- und Fernsehtechniker
jetzt zum Informationselektroniker. Was für eine Berufsbezeichnung, welch angenehm moderner
Klang – finde ich.
Die Neuordnung der elektrohandwerklichen Berufe brachte Umbenennungen mit sich. Nun hat das Bundesinstitut für berufliche Bildung (BiBB) die
Wirkung der neuen Berufsbezeichnung
»Informationselektroniker« genauer unter die Lupe genommen – wohl stellvertretend für alle neuen Elektro-Berufe.
Die jungen Leute haben »… ein Anrecht auf Berufsbezeichnungen, die nicht
nur von ihnen selbst akzeptiert werden,
sondern die aus ihrer Sicht auch für andere ansprechend sind«, schreibt das
BiBB in einem internen Papier. Es ist erstaunlich, von einer Behörde wie dem
BiBB eine solch realitätsnahe Forderung
zu hören. Denn tatsächlich bringt es
Wohlbehagen mit sich, wenn man seinen Beruf anderen gegenüber gern erwähnt.
»Diese Umbenennung darf im Sinne
der Image-Förderung als ein äußerst gelungener Schachzug bezeichnet werden«
– zu diesem Schluss kommt das BiBB
nach einer groß angelegten Studie unter
Jugendlichen. Gemeint ist hier die Umbenennung vom Radio- und Fernsehtechniker zum Informationselektroniker.
Doch wie sehen es die Adressaten, die
Ausbildungswilligen? Obwohl lediglich
gut zwei Drittel der befragten Jugendlichen die neue Berufsbezeichnung kennen, wagen sie dennoch eine Bewertung
(hier umgerechnet auf Noten von 1 bis
5). So glauben sie z. B., dass der Informationselektroniker gebildeter und
intelligenter ist (Note 1) als der Radio-
de 8/2004
und Fernsehtechniker, der hier beide
Male die Note 2 erreicht. Und sowohl
das Einkommen als auch das Ansehen
des Berufes springt in ihren Augen von
Note 3 auf Note 2. Lediglich, dass man
Geschicklichkeit (Note 1) sowie Fleiß
(Note 2) von Haus aus mitbringen sollte, billigen sie beiden gleichermaßen zu.
Doch schaffen es die neuen Berufsbezeichnungen allein, besser qualifizierte
Jugendliche für eine handwerkliche Ausbildung zu gewinnen? Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)
bejaht das, »... das Handwerk ist wieder
attraktiver für Abiturienten …«, und
lässt verlauten, dass sich der Anteil der
Abiturienten in den 2003 neu geordneten Ausbildungsberufen Elektroniker um
35,8 % erhöht hat – im gesamten Handwerk jedoch lediglich um 0,5 %.
Darüber hinaus kann sich nach der
Studie des BiBB jeder vierte der befragten Jugendlichen vorstellen, den Beruf
des Informationselektronikers selbst
auszuüben. Um den qualifizierten Nachwuchs im Informationstechniker-Handwerk braucht einem bei diesen Aussagen
also nicht bange sein.
Auf jeden Fall kann der Namenspatron auf seine Leistung mächtig stolz
sein. Wenn Jugendliche in diesem Zusammenhang »cool« sagen oder andere
Ausdrücke hervorbringen, die ihre vollste Zufriedenheit ausdrücken, dann will
das was heißen in einer Zeit, in der sich
Lob und Anerkennung rar machen.
Christiane Decker
Redakteurin
Jugendliche
möchten einen
zukunftsfähigen
Beruf (70 %) – mit
gesichertem Einkommen (69%),
Aufstiegsmöglichkeiten (55%)
und guten Arbeitsmarktchancen (54%).
[email protected]
3
de 8 / 2004
Inhalt
3
Neuer Name gefällt dem Nachwuchs
79. JAHRGANG
6
Neuwahlen im Bundesfachbereich Elektrotechnik
Organ des Zentralverbandes der Deutschen
Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände
Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg,
Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland,
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen.
6
»Ein 200-Millionen-Markt«
7
LIV Mecklenburg-Vorpommern – Fachleute bilden sich trotz
Krisenstimmung weiter
8
BZL eröffnet Neubau
8
Messen im April
Der Elektro- und Gebäudetechniker
58
Mit einer Dali-Komfortsteuerung kann
man Lichtsteuerung und die Bedienung
der Raumtechnik (Jalousien, ...) miteinander kombinieren.
11
Meinungen eines scheidenden Obermeisters
11
Flottenmanagement durch automatische Ortung via Handy
12
Frühjahrstagung des LIV Niedersachsen/Bremen
13
Allpolige Absicherung der Beleuchtung in einer Klinik – Zusatzanfrage
13
Leuchtenabdeckung für Einbaudownlights
14
Druckmaschinenanschluss an vorgeschaltetem Verteiler
16
Datenleitungen im OP-Raum
18
Anordnung von Betriebsmitteln in Türen von Schaltschränken
für elektrische Maschinen
19
Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCD) bei Frequenzumrichtern
19
Aufbodenkanal im Fluchtbereich
20
Geräte mit Wiedereinschaltsperre
20
Installationsmaße in Trockenbauwänden
22
Meinungen von »de«-Lesern
82
Schadgase in der Atmosphäre, z. B. in
besonderen Bereichen in der Industrie,
wirken in Verbindung mit Luftfeuchte
korrosiv auf Metallteile. Sie beeinträchtigen daher die korrekte Funktion der
FI-Schutzschalter. Jetzt stehen RCD auch
für besondere Umgebungsbedingungen
zur Verfügung.
23
Die neue ETS3 – Testen, Starten, Profi werden (2)
Die Version »Professional«
26
Gebäudeautomation ohne komplizierte Installation und Bedienung
37
Visualisierung für den EIB
40
Sieben auf einen Streich
Der neue Produktbereich »Einbaugerätesysteme«
42
Wir laden Sie herzlich ein auf
unseren Stand auf der light + building
in Frankfurt, in der Zeit vom
18.4.2004 bis 22.4.2004
Halle 8.0 – Stand G08
Ungewöhnliche und unerwartete Messfehler (4)
Kompatibilität von Messgeräten und Zubehör
44
Produktvorschau zur light + building (2)
51
Gebäudetechnik aus einer Hand
ANZEIGE TITELSEITE
Titelbild: Berker
54
Beleuchtungstechnik für den Praktiker
Methoden der Berechnung der künstlichen Beleuchtung
57
4
Gesundes blaues Licht von oben
de 8/2004
58
Steuerung von Licht und Raumtechnik kombiniert
60
Abbau von Wärmestress in Schaltanlagen der Stromverteilung
64
Brandschutzschränke für eine sichere Elektroinstallation
65
Wartung und Reinigung als Dienstleistung
Transformatorenstationen und Schaltanlagen bis 36 kV
68
Zukunftsmarkt Netzwerktechnik
Aussichtsreiches Ertragsfeld für den Elektroinstallateur
72
73
Kommunikationskabel für die Industrie
Gut verbunden
F-Stecker richtig montieren
74
Arbeitshilfe für Partnerbetriebe
AG SAT stellt Checkliste für Planung von Sat-Anlagen vor
76
Skalierbare Berührbildschirme mit Anschluss an Rechnernetze
78
Funkdatenübertragung mit Fernwirkprotokoll nach IEC 60870-5-101
80
Strategie und Produkte für die Zukunft
82
Fehlerstromschutzschalter für besondere Umgebungsbedingungen
85
Produkte auf der Hannover Messe Industrie 2004 (2)
92
Schutz vor hohen Forderungsausfällen
94
Arbeitshilfen machen mobil
Fahrzeugausrüstungen werten Nutzfahrzeuge auf
96
98
Software als kooperativer Kollege
Ausschluss eines unzuverlässigen Bieters
Alles rechtens? Folge 39
99
100
Deutscher Elektrotechnik-Marketingpreis 2004
So werden Sie rundum erfolgreich
Erfolg ist die Summe aller Maßnahmen
102
Neue Normen und Bestimmungen
106
Neue Produkte
110
Fachliteratur
111
Fortbildung und Seminare
112
Vorschau, Impressum
122
Inserentenverzeichnis
GELERNT IST GELERNT
Die Aus- und Weiterbildung gibt es ab Seite 113
de 8/2004
G
iG
5
Aktuell
für Gebäudetechnik« inklusive der
zugehörigen Schulungskonzepte. Als
besonderen Erfolg
hob W. Tschischka
die modernen Berufsbilder nach § 45
hervor: »Wir haben
damit ein Berufsbild erhalten, dass uns – neben dem SHK-Handwerk –
beste Aussichten für die Zukunft gibt.«
Zum neuen ersten Vorsitzenden wählte der Bundesfachbereich Elektrotechnik
Im Rahmen der Frühjahrstagung des Bundesfachbereichs
Elektrotechnik im ZVEH in
Stuttgart wurden ein neuer
Vorstand sowie Mitglieder
der Fachausschüsse gewählt.
Der bisherige Vorsitzende,
Walter Tschischka, stellte sich
nicht mehr zur Wiederwahl.
Er hatte sechs Jahre lang die
Leitung dieses Bundesfachbereichs inne. Rückblickend verwies er auf die während seiner
Amtszeit erzielten Meilensteine, u. a. die Entwicklung der
Inhalte für das Weiterbildungskonzept »Fachbetrieb
Profibus: über 10-Mio.-Grenze
ierliche Migration von Profibus und anderen Feldbussystemen zum Industrial Ethernet ermöglicht. Profinet erfüllt den Trend zu dezentralen
Automatisierungssystemen und
baut auf den Erfahrungen
von Profibus auf. Von Anfang
an entstand Profibus als offener Standard, der heute in der
IEC 61158 und IEC 61784
verankert ist.
www.profibus.com
Die Profibus-Nutzerorganisation (PNO) gibt bekannt,
dass mit Ende 2003 mehr als
10 Mio. Profibus-Geräte in
Anwendungen der Fabrikund Prozessautomation in Betrieb gingen. Ergänzend und
aufbauend auf 15 Jahren Erfahrungen mit Profibus führt
die PNO mit Profinet jetzt eine ethernetbasierte skalierbare Automationslösung am
Markt ein, die eine kontinu-
Quelle: Mayerl
Neuwahlen im Bundesfachbereich Elektrotechnik
Simon Boris Estermann, zum
stellvertretenden Vorsitzenden wiederum Hans-Josef
Tonnellier. Auch für die Mitglieder der Fachausschüsse
und deren jeweilige Vorsitzende wurden neu gewählt:
Der neue Vorsitzende
Simon Boris Estermann,
der scheidende Vorsitzende
Walter Tschischka sowie der
alte und neue stellvertretende
Vorsitzende Hans-Josef Tonnellier (v. li. n. re.)
• Energie- und Gebäudetechnik: Hans-Josef Tonnellier
• Automatisierungstechnik:
Dieter Wallus
• Informations- und Telekommunikationstechnik:
Hans A. Becker und
• Systemelektronik:
Uwe Isenbügel
EMV 2004 erfolgreich beendet
Die EMV gilt als Europas
führende Messe für elektromagnetische Verträglichkeit.
Sie dient als Plattform für den
Austausch zwischen Anwendern aller Branchen der Elektronikindustrie und den Anbietern von EMV-Lösungen
und -Dienstleistungen sowie
Experten aus der Wissenschaft.
Den Kongress der EMV
Düsseldorf, der das gesamte
Spektrum der elektromagnetischen Verträglichkeit abdeckte, nutzten die Unternehmen intensiv zur Weiterbildung. Das Ergebnis von 3621
Besuchern sowie 133 Ausstellern bewerteten die Veranstalter positiv.
Die »EMV-Süd« zieht ab
2005 von Augsburg nach
Stuttgart. Sie findet vom 15.
bis 17. 03. 2005 statt.
»EIN 200-MILLIONEN-MARKT«
Quelle: LIV Bayern
Simon Boris Estermann
6
»de«: Welche technischen Eigenschaften charakterisieren
den eHZ?
S. B. Estermann: Der eHZ lässt
sich schnell und ohne Schrauben
montieren – Stecken und Positionieren reicht. Dadurch kann man
den Zähler auch sehr einfach
wechseln, und zwar ohne Spannungsunterbrechung. Durch die
neue Technik werden die Zählerplätze außerdem höherwertiger
und kompakter.
»de«: Wie sehen die Markteinführungs- bzw. Unterstützungsmaßnahmen seitens der Hersteller aus?
S. B. Estermann: In diesem relativ
frühen Stadium kann ich dazu keine abschließende Antwort geben,
sondern nur eine Momentaufnahme liefern. Stand heute stehen
die Zählerhersteller geschlossen
hinter dem Thema. Die großen
Versorgungsnetzbetreiber beurteilen das Projekt ebenfalls sehr
positiv. Bei den Zählerplatzherstellern stehen die großen Anbieter massiv hinter der Umstellung
auf den eHZ, kleinere Anbieter
agieren teilweise noch zögerlich,
Quelle: Hager
»de«: Herr Estermann, worum
geht es bei dem Projekt >elektronischer Haushaltszähler<?
S. B. Estermann: Mit dem elektronischen Haushaltszähler ergeben
sich einerseits neue Leistungsund Komfortmerkmale für Kunden und Versorgungsnetzbetreiber, etwa die Fernauslesung oder
eine monatliche Abrechnung. Andererseits eröffnet sich durch
den Austausch der herkömmlichen durch die elektronischen
Zähler ein erheblicher Markt für
das Elektrohandwerk – die Größenordnung allein in Deutschland
liegt bei etwa 200 Mio. €.
Ende dieses Jahres startet die Pilotphase mit elektronischen
Haushaltszählern (eHZ). Sie sollen
langfristig die heutigen elektromechanischen Zähler ablösen.
Welche Chancen für das Elektrohandwerk damit verbunden sind,
darüber sprachen wir mit Simon
Boris Estermann, dem neu gewählten Vorsitzenden des Bundesfachbereichs Elektrotechnik
im ZVEH.
Prototyp des elektronischen
Haushaltszählers
weil sie Wettbewerbsnachteile
befürchten.
In jedem Fall sehe ich durch die
neuen Zähler eine neue Marktchance, die wir alle im Elektrohandwerk dringend gebrauchen
können. Ich kann daher an dieser
Stelle nur an alle Zähler- und Zählerplatzhersteller
appellieren,
sich bei diesem Thema zusammenzuraufen und das Elektrohandwerk entsprechend zu unterstützen.
de 8/2004
Aktuell
LIV Mecklenburg-Vorpommern – Fachleute
bilden sich trotz Krisenstimmung weiter
der Tagesordnung. Zum stellvertretenden Landesinnungsmeister können künftig nur
noch Mitglieder gewählt werden, die das 65. Lebensjahr
noch nicht überschritten haben. Fachgruppen sind zu
Fachbereichen geworden und
die
Fachgruppe
Fernmeldeanlagenelektronik integrierte man in den
Fachbereich Elektrotechnik.
Der wieder gewählte Landesinnungsmeister Klaus
Pick (Bild) appellierte
auf
der
Hauptversammlung
an seine Gäste aus
Klaus Pick auf der Hauptversammlung
Politik und WirtWieder gab es ein breites schaft, endlich ewas gegen die
Schulungsangebot mit täglich misslichen Rahmenbedingunüber 30 Seminaren sowie ei- gen zu unternehmen. Nicht
ner Vielzahl von Workshops, das deutsche Handwerk
Kurz- und Sonderseminaren. bremse den Aufschwung, wie
Auf den am selben Ort vom Bundeswirtschaftsminisstattfindenden 14. Verbands- ter Clement behauptet, sontagen standen Neuwahlen auf dern die wechselhafte Politik
Zeitgleich fanden in Rostock
im Januar d. J. die 14. Verbandstage des Landesinnungsverbandes der Elektrohandwerke
MecklenburgVorpommern sowie die 14.
Fachschulung für Gebäudetechnik statt.
der rot-grünen Bundesregierung nähme das Handwerk in
die Zange, so Pick.
Der Präsident der Handwerkskammer Ostvorpommern, Volker Brockmann, betonte, dass die Steuerreform
mit der strukturellen Reform
der sozialen Sicherungssysteme verbunden werden müsse.
Das Handwerk brauche eine
Entlastung über die Senkung
der Lohnzusatzkosten. Nur
so könne die Schwarzarbeit
wirkungsvoll bekämpft werden.
Mit seinem Vortrag »Ich
habe eine Ausschreibung gewonnen« gelang es Hans-Joachim Slischka, stv. Vorsitzender LIV Berlin-Brandenburg, den Teufelskreis von
Dumpingangeboten, Lohndumping, Firmeninsolvenzen und den wirtschaflichen
Niedergang ganzer Regionen zu umschreiben. So auf
den ständig höheren Preisdruck zu reagieren sei der
falsche Weg.
IBC SOLAR AG:
Zuwachs 100 %
IBC SOLAR AG meldet für
2003 ein Rekordergebnis.
Das Untemehmen mit 35
hoch qualifizierten Mitarbeitern hat im abgelaufenen
Jahr 66 Mio. Umsatz aus
Solarstrom-Anlagentechnik
generiert, doppelt so viel
wie im Jahr zuvor. Der
Marktanteil der Firma im
Sektor Photovoltaik liegt damit bei gut 10 % bundesweit.
Die
gesamte
installierte
Stromleistung der Bad Staffelsteiner seit der Unternehmensgründung 1982 beträgt
mehr als 50 MW und entlastet die Umwelt um beachtliche 45 000 Tonnen CO2-Abgase jährlich.
Der gesamte Solarstromsektor ist von einem rasanten
Wachstum erfasst. Für die
letzten Jahre lassen sich im
Durchschnitt
Steigerungen
von runden 30 % dokumentieren.
www.ibc-solar.com
VERANSTALTUNGEN, KONGRESSE UND ROADSHOWS
Unterhaltungselektronik ist
unterwegs
Die Marketingkooperationen »Der
neue Planet« und Eltkauf/Eltpoint werden anlässlich des 17.
Forums in Salzburg ihr neues
Flaggschiff taufen und Digitaltechnik auf die Straße quer durch
Deutschland und Österreich schicken. Das neue Digimobil beinhaltet vom Plasma- und LCD-TV über
Home-Cinema, Digitales Fernsehen (DVB-S und DVB-T) bis hin zur
DVD-Technologie und digitaler
Telefonie alles, was das aufgeschlossene Kundenherz begehrt.
Gesellschafter der beiden Marketingkooperationen können nun
auch das Digimobil anmieten und
de 8/2004
ihre Kunden begeistern, wenn die
Flügelklappen hochgefahren und
die großen Treppenstufen abgelassen werden. Nun eröffnen sich
neue Seh- und Hörwelten, wenn
das Digimobil von den Fachhändlern präsentiert wird und bei Gewerbeschauen und Messen zum
Staunen einlädt. Eltkauf/Eltpoint
freut sich auf Ihren Besuch zu
dem Forum in Salzburg vom 04.
bis 06. Juni 2004.
EMV Praxis-Seminare
für Gebäude, Büros und Rechenzentren
Diese Seminare finden am Flughafen Paderborn im neu errichteten
Schulungsgebäude unter der Leitung von SV Karl-Heinz Otto statt.
Das nächste Seminar befasst sich mit: Fiber-Optik und
praktische Anwendungen am
12. 05. 2004. Weitere Termine unter www.online-de.de/termine
oder oder www.sv-otto.de
IT-Anwendungen und Netzwerktechnologien
Siemon, Anbieter von NetzwerkVerkabelungslösungen, kündigt
für das Jahr 2004 eine Reihe von
weltweiten Fortbildungsseminaren zum Thema Investitions- und
Ausfallsicherheit im Verkabelungsumfeld an. In Deutschland
findet das erste Seminar am 3.
Mai 2004 in Düsseldorf statt.
Informationen:
www.siemon.com/DE/seminars
Anwenderseminare für
antriebstechnische Lösungen
»Aus der Praxis für die Praxis«, unter diesem Motto stehen eine
Reihe von Anwenderseminaren,
die Mitsubishi Electric, Ratingen,
zu Themenstellungen der Industrieautomation anbietet. Beim
»Forum Motion« im Mai stellen
Hersteller aus den Bereichen
Steuerungs- und Motiontechnologie, Servoantriebstechnik sowie
Positioniersysteme moderne an-
triebstechnische Systemlösungen
für den Maschinenbau vor. Neben
Mitsubishi Electric zeigen Alpha
Getriebebau, Ingersheim, und
Festo, Esslingen, neue Wege für
flexiblere Antriebssysteme auf.
Kostengünstige Lösungen für die
Sicherung von Wettbewerbsvorteilen stehen hierbei im Vordergrund. Auf Anwenderseite berichtet Singulus Technologies als
weltweit führendes Maschinenbauunternehmen über erfolgreiche Umsetzungen in der Praxis.
Die Veranstaltung richtet sich an
Praktiker aus den Bereichen Elektrokonstruktion und mechanische Konstruktion sowie an alle
Anwender, die sich über neueste
Automatisierungs- und Antriebslösungen informieren möchten.
Zur Verfügung stehen zwei Termine am 5. Mai in Stuttgart oder am
12. Mai in Darmstadt. Informationen und Anmeldungen unter
www.forum-motion.de oder Tel.:
(07 11) 770598-0.
7
Aktuell
Kommunikationsnetz fürs
Gesundheitswesen?
Im Kreis Borken besteht
eine Reihe von Unternehmen,
die im Gesundheitsbereich tätig sind. Diese Kompetenzen
zu bündeln, kann zur weiteren Entwicklung des Kreises
Borken beitragen. Eine sehr
gute, bereits in wesentlichen
Teilen bei der Bornet vorhandene Infrastruktur in den
Kommunikationsnetzen kann
hier einen guten Grundstock
auch für mögliche Pilotprojekte bilden. Bereits vorhandene Kooperationen in
Ärztenetzen und zwischen
den Krankenhäusern verbessern die Basis für weitere
Überlegungen.
Jens Spahn möchte in weiteren Gesprächen mit politisch Verantwortlichen im
Raum die Möglichkeiten abklären, wie unter
Nutzung der vorhandenen Gegebenheiten
der Kreis Borken gefördert werden kann,
um im Bereich des Gesundheitswesens zu einem in der Bundesrepublik führenden Gebiet zu werden.
Jens Span bei Lanfer (v.l.n.r.):
www.bornet.de
A. Brill, J. Spahn, S. Klaus und A. Lanfer
Jens Spahn (CDU), Mitglied
des Deutschen Bundestags,
war Gast im Lanfer Systemhaus in Borken-Weseke. Er
informierte sich in einem Gespräch mit Stephan Klaus von
der Bornet (regionaler Provider in Borken) sowie Alfred
Lanfer und Andreas Brill
vom Lanfer Systemhaus über
die
Kommunikationsmöglichkeiten im Kreis Borken.
Als Mitglied des Ausschusses
für Gesundheit und soziale Sicherung im Bundestag interessierten ihn natürlich besonders die Möglichkeiten für
die Erhöhung der Effizienz im
Gesundheitsbereich
durch
den verstärkten Einsatz moderner Medien wie Sprachund Datennetze.
BZL eröffnet Neubau
Am 12. 3. 2003 hat das Bildungs- und Technologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik Lauterbach
(BZL) seine neuen Räume
eingeweiht.
Im Rahmen der Einweihungsfeier präsentierte Schulleiter Dieter Dutzmann einen
kleinen Rückblick in die Historie des BZL. So wurde das
BZL 1970 durch den ZVEH
in Lauterbach gegründet.
»Das BZL verdankt seine
Gründung dem Selbstverständnis des Elektrohandwerks, für die eigene Qualifizierung selbst die Initiative zu
ergreifen«, so der hessische
Landesinnungsmeister Bernd
Ehinger anlässlich der Eröffnung.
Mitte der 70er Jahre beherbergte die Schule rund
60 Schüler (Elektrolehrlinge,
Meisterschüler). 1986 kam
ein Erweiterungsbau mit vier
Fachräumen und einem Theorieraum hinzu.
Die Planung des nun vollendeten Neubauvorhabens
startete im Jahre 1999. Der
Baubeginn im Juli 2001 markierte den Beginn umfangreicher Umbau-, Abriss- und
Neubauarbeiten bis zum
MESSEN IM APRIL
Hannover Messe 2004
Am 19. April öffnet die Messe
Hannover – Weltmesse für Technologien, Innovationen und Automation – ihre Pforten. Sie endet
am 24. April.
Mit 5040 Ausstellern auf
150500 m2 Ausstellungsfläche
präsentieren acht Leitmessen Lösungen für die komplette Wertschöpfungskette an einem Ort.
Der eindeutige Fokus dieser
Messe liegt ab dem Jahr 2004 auf
der umfassenden Darstellung der
industriellen Automation. Der
Einstieg in dieses neue Konzept
beginnt mit einer einmalig zeitgleichen Präsentation der Prozessautomation und der Fertigungsautomation. Ab 2005 wird
die Ausrichtung im jährlich wechselnden Turnus auf der Ferti-
8
gungsautomation in
den ungeraden Jahren und auf der Prozessautomation in
den geraden Jahren
liegen. Die acht
Leitmessen im einzelnen:
Interkama+: Internationale Leitmesse der Prozessautomation
Factory Automation: Internationale Leitmesse der Fertigungsautomation
Energy: Internationale Leitmesse
der Energiewirtschaft, Energietechnik und erneuerbaren Energien
Digital Factory: Fachmesse für industrielle Software- und IT-Lösungen
SurfaceTechnology mit Powder
Coating Europe: Internationale
Leitmesse der Oberflächentechnik
Subcontracting:
Internationale Leitmesse der Zulieferung
und Werkstoffe für
den Maschinen-, Fahrzeug- und Anlagenbau
MicroTechnology: Internationale
Leitmesse der angewandten
Mikrosystemtechniken und Nanotechnologie
Research & Technology: Innovationsmarkt Forschung und Entwicklung
Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 9 – 18
h, Sa. 9 – 16 h
Tickets + Eintrittspreise: Informationen zu Tickets, Preisen, Vorverkaufsstellen etc. finden Sie unter:
www.hannovermesse.de/tickets
Präsentieren die neuen Schulungsräume (v. li. n. re.):
Bürgermeister Rainer-Hans
Vollmöller, Schulleiter Dieter
Dutzmann, Landesinnungsmeister Bernd Ehinger,
Obermeister Herbert Betz,
ZVEH-Präsident Karl Hagedorn
Spätherbst 2003. Parallel zu
den Umbauarbeiten musste
der Lehrbetrieb im Bildungszentrum aufrecht erhalten
werden. Dies brachte erhebliche, zum Teil extreme Belastungen durch Lärm und
Staub sowie Einschränkungen wegen der reduzierten
Schulungsmöglichkeiten für
alle Beschäftigten des BZL
und nicht zuletzt für die Teilnehmer der Bildungsmaßnahmen. Das diese Phase erfolgreich bewältigt werden konnte, zeigt, dass auch die Mitarbeiter des Bildungszentrums
und die Teilnehmer zusammen mit dem Bauherrn »an
einem Strang« zogen, um das
Bauvorhaben zu einem guten
Ende zu führen.
Neben der Modernisierung der drei weiterhin bestehenden Gebäudeteile entstand ein klar strukturierter
Neubau mit hellen Räumen
und moderner Ausstattung.
ZVEH-Präsident Karl Hagedorn hob bei der Einweihung des BZL die Bedeutung
der Aus- und Weiterbildung
für das Elektrohandwerk hervor: »Wer sich – auch als Inhaber eines Betriebs – nicht
weiterbildet, läuft Gefahr,
den Anschluss an die moderne Technik zu verlieren und in
Folge in minderwertigere Tätigkeitsfelder abgedrängt zu
werden oder gar seine Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren«.
de 8/2004
Aktuell
Electronic-Partner Jahresveranstaltung 2004
(v.l.n.r.) Christian Schuster,
Jens Bornschein, Johann Bauer,
Andreas Benning und Fred Pahl
wurde der EP-Aufsichtsrat für
die kommenden zwei Jahre –
Amtszeit 2004 bis 2006 – gewählt.
1) Fred Pahl, EP: Pahl, Vorsitzender
2) Johann Bauer, EP: Bauer,
3) Andreas Benning,
EP: Tributh & Benning,
4) Jens Bornschein, EP: Bornschein,
5) Christian Schuster, EP:
Schuster,
Berlin zieht Menschen an
Der Deutsche BerufskleiderLeasing-GmbH-Verbund engagiert sich verstärkt in der
Hauptstadt Berlin und Brandenburg. Dirk Hischemöller,
Geschäftsführer Vertrieb der
Deutschen Berufskleider-Leasing GmbH (DBL): »Unser
Service lebt von der Nähe zum
Kunden. Kurze Wege bedeuten
direkten persönlichen Kontakt,
zielgruppenspezifische
Angebote, maximale Flexibilität und hohe Zuverlässig-
keit.«Mehr als 1,5 Mio. potenzielle Träger von Berufskleidung leben und arbeiten rund
um Berlin. Standort ist BerlinTegel, Wittestraße. Die ersten
Kunden sind bereits eingekleidet – verschiedene Bereiche der
Berliner Stadtreinigung, das
Hotel SAS Radisson sowie
zahlreiche Handwerker und
Dienstleister vertrauen auf die
Berufskleidung der DBL.
www.dbl-berlin.com
Elektrische Raumheizgeräte
Die Vertriebsbelange für fest
installierte elektrische Raumheizgeräte der Marke Siemens
werden seit Mitte Februar für
den deutschsprachigen Raum
wieder vom KKW Kulmbacher
Klimageräte-Werk GmbH
wahrgenommen. KKW – vormals eine Tochtergesellschaft
der Siemens AG – hat bis
Frühjahr 2001 Siemens-Speicherheizgeräte hergestellt.
www.dimplex.de/kundendienst
Im Amt des Vorsitzenden des
Aufsichtsrats wurde Herr Fred
Pahl erneut bestätigt.
»Der EP-Aufsichtsrat und
die EP-Geschäftsführung formulieren in partnerschaftlicher
Weise die Ziele und Strategien
der
Electronic-Partner-Gemeinschaft. Der EP-Aufsichtsrat ist die Interessenvertretung
der Mitglieder und steht im engen Dialog mit der Geschäftsführung«, so beschreibt Fred
Pahl, Vorsitzender des EP-Aufsichtsrates, die verantwortungsvolle Tätigkeit des EPAufsichtsrats in der ElectronicPartner-Gruppe.
www.electronicpartner.de
Ehrenpreis Top-Ten Design NRW
für Gira
Zu den zahlreichen Preisen,
die Gira in den vergangenen
Jahren bereits für ausgezeichnetes Design erhalten hat, darf
der Hersteller von Elektroinstallationssystemen nun noch
einen besonders wertvollen
zählen: Im Zuge des Wettbewerbs für den Designpreis des
Landes Nordrhein-Westfalen
ist Gira mit dem »Ehrenpreis
Top-Ten Design NRW« ausgezeichnet worden. Übergeben
wurde er von Harald Schartau, Wirtschaftsminister des
Landes Nordrhein-Westfalen.
Das Design Zentrum Nordrhein-Westfalen hatte zuvor die
Preisträger ermittelt.
Die konsequente DesignPhilosophie von Gira war der
Hauptgrund für die Auszeichnung, mit der insgesamt fünf
Unternehmen aus NordrheinWestfalen bedacht wurden. Im
Falle Gira hat sich die Jury vor
Quelle: Gira
Im Rahmen der ElectronicPartner
Jahresveranstaltung
vom 05. bis 07. März 2004
Bei der Preisverleihung des
Ehrenpreises Top-Ten Design
NRW an Gira (von links): HansJörg Müller, Gira Leiter Produktmanagement, Harald
Schartau, NRW-Wirtschaftsund Arbeitsminister, und Ralph
Bertelt, Gira Geschäftsführer
Innovation und Marketing
allem von den beiden Designplattformen für Elektroinstallationen im Innen- und im
Außenbereich überzeugen lassen: das Gira System 55 und
das Programm Gira TX_44,
das sich auch in die Gira Energiesäule und das Gira Panel installieren lässt.
Sichere Bankgeschäfte durch unterirdisches Alarmmanagement
Die HypoVereinsbank in
München muss täglich riesige
Mengen von Kundendaten
schützen – nicht nur vor dem
Zugriff durch Hacker, sondern auch vor Schaden oder
Zerstörung durch Sabotage,
Diebstahl und Feuer. Um alle
Meldungen und Alarme der
Sicherheitssysteme unverzüglich bearbeiten zu können, hat
die HVB Group die Alarmvisualisierung modernisiert.
Der Sicherung von Daten
und reibungslosen elektroni-
10
schen Betriebsabläufen gilt
deshalb das besondere Augenmerk der Verantwortlichen.
In der Münchner EDVZentrale werden die Informationen aller Filialen der
HVB Group verwaltet. Der
unterirdisch angelegte Bunker
beherbergt Server und Datenspeicher. Der Zugang zum
Bunker ist nur über eine Vereinzelungsschleuse möglich.
Jeder Mitarbeiter bzw. Besucher muss sich registrieren lassen und erhält nur mit einer
gültigen Chipkarte Zutritt. In
einer Sicherheitszentrale laufen
alle Alarme und Meldungen
dieser Anlagen zusammen.
Aufgrund der rasanten Softwareentwicklung wurde die
Modernisierung des Alarmvisualisierungssystems notwendig. Die HVB Group entschied
sich erneut für eine Lösung
von Total Walther. Das Alarmmanagementsystem Winguard
stellt nun auf zwei Monitoren
am Bedienplatz in der HVB-Sicherheitszentrale alle Ereig-
nisse übersichtlich dar. Damit
im Alarmfall unverzüglich die
richtigen Maßnahmen eingeleitet werden, wurden alle notwendigen Angaben wie Adressen, Texte, Lagepläne und
Grafiken präzise mit der HVB
Group abgestimmt. Das Personal der Sicherheitszentrale ist
bestens gerüstet, um Feuer,
Einbruch und andere gefährliche Störfaktoren für die Betriebssicherheit schnellstmöglich zu bekämpfen.
www.total-walther.com
de 8/2004
Aktuell
Meinungen eines scheidenden Obermeisters
»de« sprach mit Horst Locher, der nach gut 16 Jahren
sein Ehrenamt als Obermeister der Stuttgarter Elektro-Innung abgibt.
»de«: Gibt es Gründe, warum Sie dieses Amt nun nicht
mehr bekleiden?
H. Locher: Ich bin jetzt ein
Endsechziger und möchte
mein Amt nun einfach in jüngere Hände übergeben. Nach
16 Jahren ist es auch wichtig,
dass jüngere Ideen in diese Innung und in dieses Ausbildungszentrum in Stuttgart
kommen. Und deshalb habe
ich einfach gesagt, jetzt ist es
Zeit, hör auf und geh jetzt
deinen anderen Möglichkeiten in der Freizeit nach.
»de«: Behalten Sie ihr Geschäft noch weiter?
H. Locher: Meine Firma, die
eine der ältesten in Stuttgart
ist, leitet mein Sohn nun beinahe schon seit sieben Jahren.
Ich habe mich aus dem Geschäft nicht zurückgezogen,
aber auch da mache ich mich
sehr rar. Nur wenn es irgendwo mal spannt, helfe ich ein
bisschen aus. Aber sonst
möchte ich mich auch dort
ganz langsam zurückziehen.
»de«: Gibt es Dinge, die während Ihres Ehrenamtes unerledigt geblieben sind?
H. Locher: Ja, es ist immer so,
dass es viele Sachen gibt, die
unerledigt sind. Z.B., was mir
immer sehr am Herzen lag
oder immer noch liegt, das ist
die ganze Struktur der Innungen. Sie müssen zusammengeschlossen werden. Diese vielen kleinen Innungen, das ist
das, was wir eigentlich nicht
wollen, sondern wir möchten
– wenn es geht – eine Großinnung. Wir müssen mehr, also
intensiver in Innungen arbeiten und das können kleine Innungen nicht. Deshalb sollte
man da auf Landesebene
mehr tun oder müsste das
irgendwie anders zusammenbringen. Und das ist ein großes Anliegen von mir gewesen. Ich habe auch immer
in allen Gremien und auf allen Tagungen das von mir gegeben.
»de«: Haben Sie diesbezüglich in Baden-Württemberg
schon etwas erreicht?
H. Locher: Verschiedene Stellen haben schon angefangen,
aber es ist immer noch ein altes Zunftdenken bei vielen Innungen, wo die Obermeister
sagen, »Dann sind
wir ja nichts mehr,
dann verlieren wir
ja alles«. Doch das
wollen wir eigentlich nicht, wir wollen nicht in die Innung selbst eingreifen, sondern nur in
die
Verwaltung.
Und auch der Zusammenschluss
muss irgendwann
geschehen.
»de«: Meinen Sie
damit den Zusammenschluss von
unterschiedlichen
Obermeister der Stuttgarter ElektroGewerken wie mit innung, Horst Locher
SHK-Innungen?
H. Locher: Ja, es gibt bereits chen weiter oben in Richtung
Kooperationen mit der SHK- Verbände wird es ein wenig
Innung. Das wird in Zukunft schwieriger.
auch unser Ziel sein, das noch
mehr zu fördern. Wir müssen »de«: Gibt es denn schon eidie Berufe mehr zusammen- nen Nachfolger als Oberbringen, mehr zusammen- meister der Elektroinnung
schließen. Der Kunde will Stuttgart?
nicht irgendwie von vielen H. Locher: Natürlich, gestern
Handwerkern bedient wer- Abend ist Wolfgang Dietrich,
den, er will Leistungen aus ei- mein bisheriger Stellvertreter,
ner Hand. Das ist dann schon als mein Nachfolger gewählt
die Kooperation, die wir mit worden.
unserer SHK-Innung haben.
Wir verstehen uns unten an »de«: Herzlichen Dank für
der Basis sehr gut, ein biss- das Gespräch.
Flottenmanagement durch automatische Ortung via Handy
Mit dem Dienst von Vodafone zur Flottensteuerung,
»Corporate-Fleet-Management« genannt, kann man
seine Monteure innerhalb
Deutschlands bis auf wenige
100 m genau orten. Die Position der lokalisierten Mitarbeiter lässt sich auf einer Karte im Internet abfragen, d.h.
in einem eigens für den Kunden zugänglichen und gesicherten Bereich auf der Vodafone-Homepage. So kann der
Unternehmer oder Disponent
nicht nur jederzeit feststellen,
wo sich seine mit einem Vodafone-Handy ausgestatteten
Monteure aufhalten, sondern
de 8/2004
kann sie auch effizient steuern, indem er ihnen über das
Auftragsmanagement
via
SMS oder WAP inklusive
Antwortfunktion neue Aufträge zuordnet. Zudem zeigen
Alarmfunktionen
an,
wenn der auf
Montage Tätige eine bestimmte Zone erreicht
oder verlässt.
Darüber
hinaus lassen
sich mit Hilfe
der integrierten Arbeitszeiterfassung auch die Arbeitszeiten der mobilen Mitarbeiter festhalten. Mit den
Daten kann eine Übersicht
des Arbeitsablaufs erstellt
werden, die sich dann in die
Leistungsabrechnung übernehmen lässt. Dafür verfügt
der Dienst über individuell
konfigurierbare
Exportschnittstellen zur Weiterverwendung in den Systemen des
Handwerksbetriebs.
Beim neuen Preismodell
kann man zwischen sechs Volumen-Paketen wählen (500 ...
15 000 Ortungen pro Monat). Alternativ gibt es als
Schnupperangebot einen Try
& Buy-Tarif ohne Mindestvertragslaufzeit, bei dem die
Abrechnung nach tatsächlich
genutzten Lokalisierungen erfolgt (0,29 € pro Ortung).
11
Aktuell
B&R auf Expansionskurs.
Der österreichische
Automatisierungsspezialist
Bernecker + Rainer Industrie-Elektronik
G.m.b.H. (B&R)
expandiert weiterhin kräftig. Im Kalenderjahr 2003 erreichte das Unternehmen 145 Mio. € Das Stammhaus von B&R: F&E und ProUmsatz (2002 wa- duktion an einem Standort
ren es 130 Mio. €).
Damit verdoppelte das Unter- sche Automatisierungssystenehmen in den letzten fünf me her. Diese Produkte werJahren trotz widriger kon- den überwiegend exportiert
junktureller Rahmenbedin- und hauptsächlich zur Autogungen seinen Umsatz und matisierung von Maschinen
befindet sich auch weiterhin verwendet. Die Firma beschäftigt derzeit weltweit ca.
auf Wachstumskurs.
Das international tätige 1000 Mitarbeiter.
Unternehmen stellt elektroni- www.br-automation.com
»Leuchtendes Blau für Hotel
Vier Jahreszeiten«
Das im November 2003 wieder eröffnete Hotel »Vier Jahrezeiten Casino Travemünde«
gehört zu den führenden Luxushotels in Norddeutschland. Das in den Jahren
1913/14 erbaute Haus steht
nicht nur wegen seiner ereignisreichen Geschichte, sondern auch wegen seiner Architektur in vielfältiger Beziehung zu seiner Umgebung.
Diese Bezüge werden von einem neuen Beleuchtungskonzept aufgegriffen, das Teil der
umfangreichen
Renovierungsarbeiten war.
Es gibt zwei Richtungen,
aus denen der Gast das Haus
betreten kann und an denen
die Lichtplanung in ästheti-
Effektleuchten von Simes an
der Außenfassade des Hotels
greifen das Blau des Ostseelichts symbolisch auf
12
scher und auch in funktioneller Hinsicht ansetzte: vom
rückseitigen Eingang mit seiner PKW-Vorfahrt und vom
Strand bzw. der Strandpromenade durch den Sommergarten. Wie ein »blauer Faden« zieht sich dabei jenes
Element durch die Architektur des Gebäudes, das den
Ort schon immer auszeichnete: das blaue Licht der Ostsee,
das dem Gebäude eine schimmernde Atmosphäre verleiht.
Dieses Blau spielt in der
Lichtgestaltung des neu eröffneten Hauses eine zentrale
Rolle, um Stimmungen zu erzeugen und Besucher anzulocken. Blaue Lichtmarkierungen erfüllen Leitfunktion und
sollen die Besucher vom
Strand »herüberziehen«.
Bei der Lichtgestaltung des
Außenbereichs löste der
Lichtplaner Henry Elsässer
diese Aufgabe unter Einsatz
modernster LED-Technik und
Außenleuchten des italienischen Leuchtenherstellers Simes, der in Deutschland von
Hoffmeister Leuchten aus Lüdenscheid vertrieben wird.
Frühjahrstagung
des LIV Niedersachsen/Bremen
Auf der Tagesordnung der
Mitgliederversammlung stand
neben Informationen über die
Einführung des digitalen terrestrischen Fernsehens in Niedersachsen und Bremen unter
anderem ein Vortrag über altersgerechtes Wohnen: eine
Entwicklung, die den elektround informationstechnischen
Handwerken einen neuen
Markt erschließen könnte.
Im Jahr 2004 wird in
Norddeutschland das digitale
terrestrische Fernsehen eingeführt. Im Zuge der umfassenden Digitalisierung der Rundfunkübertragungswege wird
dann die analoge, antennenbasierte Fernsehübertragung
durch eine entsprechende digitale Übertragung abgelöst.
Die Betriebe des Informationstechnikerhandwerks, aber auch des Elektrotechnikerhandwerks müssen über
diese Entwicklung unterrichtet sein, um ihre Kunden beraten zu können (»de« berichtet Weiteres darüber in
Heft 9/2004).
Wohnen im Alter – der Anteil älterer Menschen an der
Gesamtbevölkerung
in
Deutschland wächst. Da die
Gruppe der älteren Menschen
mehr als andere Bevölkerungsgruppen auf technische
Hilfsmittel angewiesen ist, erschließen sich hier neue Geschäftsfelder für die elektround informationstechnischen
Handwerke. Im Vortrag stellte die Geschäftsführerin der
Gesellschaft für Gerontotechnik, Martina Koepp, Beispiele
von Dienstleistungen und
Produkten dar, die von dieser
Bevölkerungsgruppe immer
stärker nachgefragt werden.
Metallnotierungen
Datum
Kupfer
(DEL-Notierungen)
10.03.2004 238,63 – 244,33
11.03.2004
241,79 – 247,52
12.03.2004 245,49 – 251,23
15.03.2004 252,92 – 258,63
16.03.2004
251,58 – 257,26
17.03.2004
255,28 – 261,00
18.03.2004 254,29 – 260,01
19.03.2004 254,63 – 260,31
Blei in Kabeln 90,42 – 90,09
LON-Technologie auf
der light+building 2004
Die internationale LonworksCommunity wird auf der
diesjährigen light+building,
Frankfurt, 18. bis 22.4.2004,
wieder mit einem großen Gemeinschaftsstand präsent sein,
zusammen mit 32 Partnern.
Der Lonworks-Stand befindet
sich in Halle 9.1, (Standnummer E10), die dem Schwerpunktthema »Moderne Bustechnologien« gewidmet ist.
Einige LON-Mitglieder werden auch mit eigenen Ständen
in der Halle vertreten sein.
Der Besucher erhält einen aktuellen Überblick über die
LON-Technologie, ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und die Vorteile und
den Nutzen für Planer, Investoren, Betreiber und Nutzer.
Entwickler, Hersteller, Distributoren und Systemintegratoren zeigen auf dem rund
600 m2 großen LonworksStand neue Entwicklungen
und Anwendungen. Die Aussteller präsentieren Produkte,
Dienstleistungen und Systemlösungen für Beleuchtung, Beschattung, Einzelraumregelung, Energiemanagement,
Gebäudeautomation,
Heizung-Lüftung-Klima, Sicherheit, Zugangskontrolle, Sensortechnik, Türautomation,
Fernsteuerung, Systemintegration, Visualisierung und
vieles mehr.
de 8/2004
Praxisprobleme
Allpolige Absicherung der Beleuchtung
in einer Klinik – Zusatzanfrage
DIN VDE 0100-559 (VDE 0100 Teil 559), DIN EN 61000-3 (VDE 0838), DIN VDE 0108-1
(VDE 0108 Teil 1), DIN VDE 0100-710 (VDE 0100 Teil 710)
FRAGESTELLUNG
(Zusatzanfrage zum Beitrag »Allpolige
Absicherung der Beleuchtung in einer
Klinik« in »de« 18/2003, Seite 18)
In Ihrer Ausführung zu o. g. Fragestellung erläuterten Sie, dass Leuchtengruppen, welche auf drei Außenleiter aufgeteilt werden und für die ein gemeinsamer Neutralleiter mitgeführt wird, wie
Drehstromverbrauchsmittel zu behandeln sind. Daher seien alle Außenleiter
im Fehlerfalle abzuschalten (dreipoliger
Automat).
Dies widerspricht dem Wunsch nach
erhöhter Versorgungssicherheit. An dieser Stelle möchte ich anknüpfen: In der
VDE 0100 Teil 559 wird für Beleuchtungsanlagen unter 2.6.2 gefordert, dass Drehstromkreise durch einen
Schalter freizuschalten sind. Dieser
Schalter muss alle nicht geerdeten Leiter
gleichzeitig schalten.
Ihrer Aussage, dass hierzu der dreipolige Automat verwendet werden muss,
kann ich nicht folgen. Auch die Forderung, dass im Fehlerfalle alle Außenleiter
abgeschaltet werden müssen, ist der
Norm nicht zu entnehmen. Es ist doch
auch möglich, drei Schmelzsicherungen
zu verwenden, diese würden im Fehlerfalle auch nicht dreipolig abschalten.
Demnach können meiner Ansicht
nach auch einpolige Sicherungsautomaten verwendet werden, sofern ein zusätzlicher Schalter eingesetzt wird, der alle
nicht geerdeten Leiter freischaltet. Dieser Schalter kann ggf. sogar elektrischer
Art (Schütz) sein. Bei Schmelzsicherungen wäre ebenso vorzugehen.
Könnten Sie zu meinen Ausführungen Stellung nehmen?
D. K., Bayern
ANTWORT
Grundsätzlich ist Ihre Argumentation
erst einmal richtig. Sicherungen sind
keine Schaltgeräte und in DIN VDE
0100-559 (VDE 0100 Teil 559) steht in
Abschnitt 5.6.2., dass die Möglichkeit
bestehen muss, dass Leuchten im Drehstromkreis durch einen Schalter freigeschaltet werden können. Eine Abschaltung im Fehlerfall betrifft dies zunächst
nicht.
Technikstand berücksichtigen
Und dennoch sollten wir dem allgemeinen Trend zu mehr Sicherheit dadurch
nachkommen, auf Beleuchtungsanlagen
mit zusammengefassten Neutralleitern
zu verzichten. Sicher war diese Entwicklung bei der Herausgabe der Norm
DIN VDE 0100-559 im Jahre 1983 auch
so noch nicht absehbar:
• Die Anlagen werden übersichtlicher.
• Es bedarf entschieden weniger Klemmstellen und somit gibt es weniger potenzielle Gefahrenstellen.
• Die zunehmende Belastung der Neutralleiter durch den Einsatz von elektronischen Vorschaltgeräten, die trotz
aller Einhaltung von Mindestanforderungen an diese Geräte (vgl. DIN EN
61000-3 (VDE 0838) dennoch vorhanden ist, sollte gerade im Bereich der Endstromkreise mit ihren kleinen Querschnitten Beachtung finden.
• Prinzipiell darf nicht vergessen werden, dass eine Beleuchtungsanlage im
Drehstromkreis sich in einem (Dreh-)
Stromkreis befindet. Damit ist eine eventuell geforderte Unabhängigkeit tatsächlich nicht gegeben.
Die o. g. Gründe, die bei Erstellung
der DIN VDE 0100-559 im Jahre 1983
noch nicht solche Bedeutung hatten,
wurden inzwischen relativiert.
DIN VDE 0108-1 (VDE 0108 Teil 1)
besagte bereits 1989, dass für Kabelund Leitungsanlagen für die Sicherheitsbeleuchtung kein gemeinsamer
Neutralleiter mehr zulässig ist.
Damit sollte die Unabhängigkeit
solcher Stromkreise gewährleistet sein.
Die DIN VDE 0100-710 (VDE 0100
Teil 710) aus dem Jahre 2002 (gültig seit
Juni 2003) geht gar noch weiter, indem
sie für medizinisch genutzte Bereiche –
und das war hier letztlich auch die
Fragestellung – künftig gemeinsame
Neutralleiter in allen Beleuchtungsanlagen solcher Einrichtungen untersagt.
T. Flügel
Leuchtenabdeckungen für Einbaudownlights
FRAGESTELLUNG
In unserem Haus gibt es einen öffentlichen
Eingangsbereich, in dessen Zwischendecke Downlights mit 2 x 26 W Kompaktleuchtstofflampen eingebaut sind.
Die Lampen sind nach unten hin mit
einer Plexiglasscheibe abgedeckt. Im
Laufe der Zeit ist diese Plexiglasscheibe
verbrannt, wegen der großen Hitze, die
in der Lampe entsteht und nicht abgeleitet wird.
de 8/2004
Kann man die Scheibe einfach weglassen, oder muss sie vorhanden sein,
z. B. weil die Leuchtmittel zerplatzen
und Personen verletzen könnten?
S. B., Brandenburg
ANTWORT
Grundsätzlich sind für Leuchten mit
Leuchtstofflampen/Kompaktleuchtstofflampen keine Schutzabdeckungen vorgeschrieben. Wenn eine verwendete
Abdeckung aufgrund zu hoher Wärmeeinwirkung verbrennt, liegt bei korrekter Montage der Leuchte ein Fehler
in der Konstruktion der Leuchte vor.
Je nach Art des verwendeten Materials
(z.B. streuend oder prismatisch) kann
diese Scheibe Einfluss auf die Lichtverteilung und die Entblendung der Leuchte
haben. Die Frage, ob im konkreten Fall
die Abdeckscheibe entfallen kann, lässt
sich daher pauschal nicht beantworten.
F. Lindemuth
13
Praxisprobleme
Druckmaschinenanschluss an
vorgeschaltetem Verteiler
DIN VDE 0100-200 (VDE 0100 Teil 200), DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410), DIN VDE 0100443 (VDE 0100 Teil 443), DIN VDE 0100-540 (VDE 0100 Teil 540), DIN EN 61140 (VDE 0140) und
DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1)
FRAGESTELLUNG
Wir sind ein beratendes Büro für Elektro- und Automatisierungstechnik. Ein
Kunde, dessen Druckmaschinenelektronik häufig ausfällt, bat uns, eine Aussage
bezüglich der bei ihm vorhandenen
Netzqualität zu treffen.
Hierbei stellten wir fest, dass
• viele Verteilungen noch als TN-C-System ausgeführt sind und diese teilweise
von einer Verteilung mit TN-S-System
versorgt werden,
• jeglicher Überspannungsschutz fehlt
und
• es keinen durchgängigen Potentialausgleich aller Verteilungen und Hallen gibt.
Der Schaltschrank der Druckmaschine
enthält lediglich Anschlüsse für die drei
Außenleiter L1, L2 und L3 sowie einen
PE. Diese Netzform gibt es nach unserer
Meinung streng genommen eigentlich
nicht.
Unser erster Gedanke war, dass die
vermeintliche PE-Schiene als PENSchiene dienen soll. Es sind jedoch ausschließlich grüngelbe Adern angeschlossen und alle erkennbaren einphasigen
Verbraucher sind hinter einem Steuerspannungstrafo abgegriffen, der sekundärseitig nicht geerdet ist. Nun unsere
Fragen:
1) Ist die Anlage so überhaupt VDEkonform?
Unserer Meinung nach müssten
zumindest an allen Steuerspannungstransformatoren sekundärseitig Isolationswächter vorhanden sein.
2) Wir haben in der Haupterdungszuleitung Ströme über 1500 mA gemessen, aber auch in »normalen« Erdbrücken, z. B. zwischen dem metallischen
Gehäuse des Leistungsschalters und der
Montageplatte, wurden über 1000 mA
Ableitströme gemessen.
Befinden sich Ableitströme dieser
Größenordnung noch im normalen Bereich?
Kann durch einen direkten Potentialausgleich bzw. Erdung (in der Nähe
befindet sich noch ein nicht genutztes
Bandeisen) zumindest erreicht werden,
14
dass die Ableitströme direkt abfließen
und sich nicht über alle Verteilungen
ausbreiten?
Verschlechtert man die Situation anderenfalls dadurch noch?
3) Eine der Druckmaschinen wird
von einer Zuleitung NYM 4 x 35 eingespeist. Die versorgende Hauptverteilung ist als TN-S-System aufgebaut.
Die grüngelbe Ader wurde in der Hauptverteilung mit blauem Isolierband markiert und auf die N-Schiene angeschlossen. In der Maschinenverteilung wurde
diese Ader jedoch an die PE-Schiene angeschlossen.
Ist diese Anschlussart (PE auf N)
zulässig?
Ist es korrekt, von einem TN-S-System eine Maschinenverteilung mit L1,
L2, L3 PE über ein 4-adriges Kabel zu
versorgen?
M. F., Saarland
ANTWORT
Zu Aufzählungspunkt 1
Es ist richtig, dass von einer Niederspannungs-Schaltanlage bzw. einem Verteiler, in dem ein »reines« TN-S-System
angewendet wird, ein TN-C-Abgang
nicht realisiert werden kann. Aufgrund
der Hinweise, die sich aus den weiteren
Fragen ergeben, könnte jedoch eine andere Betrachtung angestellt werden:
a) Ein Verteiler mit fünf Schienen muss
nicht zwangsläufig ein TN-S-Verteiler
sein. Meist teilt man erst im Verteiler in
Schutz- und Neutralleiter auf. Der Verteiler selbst wird mit einem PEN-Leiter
eingespeist, sodass sich zumindest bis
zur Aufteilung ein Stück PEN ergibt.
Physikalisch und auch normativ ist diese
Denkweise nur bedingt richtig. In Wirklichkeit ergibt sich im Schaltschrank
durchgängig eine PEN-Schiene, von der
eine N-Schiene abgezweigt wird. Erst die
Kabel-/Leitungsabgänge werden – soweit notwendig – als TN-S-Abgang ausgeführt. An der PEN-Schiene dürfen
Schutzleiter und PEN-Leiter angeschlossen und es dürften auch Neutralleiter in
beliebiger Anzahl und Reihenfolge ange-
schlossen werden, d. h. eine separate
Neutralleiterschiene ist bei entsprechenden Schienenquerschnitten (dürfte gegeben sein) nicht gefordert.
Eine separate Neutralleiterschiene erleichtert jedoch – insbesondere bei der
Wiederholungsprüfung – die Messung
des Isolationswiderstands der Neutralleiter gegen Schutzleiter/Erde.
b) Von einem Verteiler mit einem TN-SSystem, TN-C-System oder TN-C-SSystem können und dürfen für nachgeschaltete Schaltanlagen TN-S-Abgänge – auch solche mit nur drei Außenleitern und einem Schutzleiter – realisiert
werden.
Es wäre daher zu prüfen, ob tatsächlich die Abgänge entgegen der Norm
ausgeführt wurden.
Zu Aufzählungspunkt 2
Ein Schutz bei Überspannung ist nur
dann erforderlich, wenn sich z. B. aufgrund einer Risikobewertung ergibt,
dass ein solcher Schutz notwendig ist.
Ob ein solcher Schutz notwendig ist,
hängt von verschiedenen Umständen ab.
So legt DIN VDE 0100-443 (VDE 0100
Teil 443) hierzu u. a. folgende Kriterien
fest:
• die zu erwartende Gewitterhäufigkeit
(mehr als 25 Gewittertage pro Jahr),
• der Einbauort,
• die Kennlinien der ÜberspannungsSchutzeinrichtungen und
• die Art der Einspeisung, d. h. ob die
Versorgung aus einem Kabel- oder
Freileitungsnetz erfolgt.
Außerdem gibt die Norm Hinweise,
in welchen Fällen der Schutz bei Überspannungen durch die systemeigene Regelung (natürliche Regelung, ohne zusätzlichen Schutz) oder durch die Regelung mit Schutzeinrichtungen erfüllt ist.
Unter Beachtung dieser Vorgaben
ergibt sich, dass in vielen Fällen ein zusätzlicher Überspannungsschutz nicht
zwingend notwendig ist.
Dies lässt sich auch aus der Anmerkung 1 zum Abschnitt 443.3.1 von
DIN VDE 0100-443 (VDE 0100 Teil
443):2002-2 ableiten:
de 8/2004
Praxisprobleme
»Anmerkung 1 In IEC 60364-4-443
wird davon ausgegangen, dass bei einer
Anlage, die durch ein Erdkabel versorgt
wird, oder bei einer Anlage, die durch
eine Freileitung versorgt wird und bei
der der keraunische Pegel unter 25 liegt,
keine Notwendigkeit besteht, Überspannungs-Schutzeinrichtungen einzubauen,
es sei denn, dass das akzeptierte Risiko,
abhängig von der Nutzung der Anlage,
außergewöhnlich gering ist. ...
Diese Analyse sollte die Wahrscheinlichkeit von auftretenden Überspannungen berücksichtigen und eine wirtschaftliche Abwägung zwischen Schutz
und Folgen beinhalten«.
Es sollte daher immer mit dem Betreiber festgelegt werden, in welchem
Umfang ein zusätzlicher Schutz notwendig ist. Für die Ausführung dieses Schutzes muss man dann aber die Anforderungen von DIN VDE 0100-443 (VDE
0100 Teil 443) berücksichtigen.
Zu Aufzählungspunkt 3
Hiermit kann ich wenig anfangen, da es
solche Forderung weder in den Normen
der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100)
noch in DIN EN 60204-1 (VDE 0113
Teil 1) gibt.
Möglicherweise meinten Sie den
Blitzschutz-Potentialausgleich nach den
Normen der Reihe DIN V VDE 0185
(VDE V 0185). Dieser wird aber nur
notwendig, wenn eine Blitzschutzanlage
errichtet wurde. Aber auch in diesen
Fällen müssen die Schaltanlagen nicht
zusätzlich einbezogen werden. Die
Schaltanlagen sind ja bereits über die
notwendigen Schutzleiter in den Hauptpotentialausgleich einbezogen. Diese
Schutzleiter müssen einmal in jedem Gebäude mit der Hauptpotentialausgleichsschiene verbunden sein.
Teil 3 von DIN V VDE 0185 (VDE V
0185) führt folgende Teile an, die einbezogen werden müssen:
• Metallene Installationen, z. B. Wasser-,
Gas-, Heizungs-, Lüftungsleitungen,
• Krangerüste,
• Führungsschienen von Aufzügen.
Nun zu den eigentlichen Fragen.
Zu Frage 1
Bezüglich des Anschlusses der Druckmaschine mit L1, L2, L3 und Schutzleiter (PE) gilt, dass der Anschluss
normenkonform ausgeführt ist. Im Gegenteil war bis November 1998 nach
DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1)
die Verwendung eines Neutralleiters für
de 8/2004
den Anschluss einer Ausrüstung einer
Maschine nur mit Zustimmung des Betreibers der Maschine zulässig. Diese
Einschränkung sollte den universellen
Einsatz von Maschinen ermöglichen,
d. h. auch den Betrieb an einem ITSystem, bei dem normalerweise ein
Neutralleiter nicht verwendet wird/verwendet werden darf.
Die derzeit gültige DIN EN 60204-1
(VDE 0113 Teil 1):1998-11 lässt einen
Neutralleiter zwar zu, verlangt ihn jedoch nicht. Außerdem muss dies in der
technischen Dokumentation klar hervorgehoben/ausgeführt werden.
Somit ist die Schaltanlage der Druckmaschine diesbezüglich richtig ausgeführt. Dieses System kann als TN-S-System bezeichnet werden, da es ja keinen
PEN-Leiter gibt.
Anders liegt der Fall beim Steuerstromkreis, wobei die beigefügten Pläne (Anm. d. Red.: hier nicht abgedruckt)
nur die Versorgung der Beleuchtung der
Steckdosen und der Schranklüfter aufzeigt, die nicht zu den Steuerstromkreisen gehören.
Vorzugsweise soll bzw. muss bei Steuerstromkreisen nach Abschnitt 9.4.3.1
von DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil
1):1998-11 auf der Sekundärseite des
Steuertransformators ein Außenleiter
mit Schutzleiterpotential verbunden
werden. Ungeerdete Steuerstromkreise
sind jedoch zulässig, wenn eine Isolationsüberwachungseinrichtung – unabhängig von der Höhe der Spannung –
vorgesehen wird. Falls der Steuerstromkreis also nicht geerdet ausgeführt und
auch keine Isolationsüberwachung vorhanden ist, entspricht dies nicht der
Norm.
Aber auch bei der Versorgung der
Beleuchtung und der Steckdosen durch
einen Transformator wäre es notwendig,
einen Außenleiter auf der Sekundärseite
mit dem Schutzleiter zu verbinden – also
ein TN-System zu realisieren. Alternativ
könnte man den Schutz durch automatische Abschaltung im IT-System erfüllen, für das jedoch in Europa zusätzlich eine Isolationsüberwachung vorgeschrieben ist.
Auf der Sekundärseite eines Einphasentransformators handelt es sich
um zwei Außenleiter und nicht, wie in
Ihren Plänen angeführt, um einen Außenleiter und einen Neutralleiter, unabhängig davon, ob dieser Leiter mit dem
Schutzleiter verbunden ist oder nicht.
Unter diesem Gesichtspunkt ist dieser
Punkt nicht im Einklang mit den Normen.
Zu Frage 2
Es ist nicht klar, was Sie mit der Bezeichnung Haupterdungsleiter meinen,
auch wenn er im Teil 410 der DIN VDE
0100 (VDE 0100) verwendet wird. Der
Teil 200 der DIN VDE 0100 (VDE
0100) enthält keine Begriffsbestimmung. In TN-Systemen gibt es einen
solchen Haupterdungsleiter sicher nicht.
Allenfalls einen Erdungsleiter, der den
Anlagenerder mit der Hauptpotentialausgleichsschiene verbindet. Nur im TTSystem könnte man von einem Haupterdungsleiter sprechen. Aber auch im TTSystem bezeichnet man solche Leiter
üblicherweise als Schutzleiter, ggf. als
Hauptschutzleiter. Die zukünftige DIN
VDE 0100-540 (VDE 0100 Teil 540)
bezeichnet die Verbindung Hauptpotentialausgleichsschiene mit dem Anlagenerder als Erdungsleitung (nicht jedoch
als Haupterdungsleitung).
Mit den Strömen im von Ihnen als
Haupterdungszuleitung
bezeichneten
Leiter meinen Sie vermutlich die Schutzleiterströme, die im TN-System sowohl
über den Schutzleiter als auch über Anlagenerder und Erdreich zum Sternpunkt des Netztransformators zurückfließen. Diese können und dürfen
auftreten.
In den letzten Jahren wurden hierbei
sogar Werte erreicht, die bei 5 A und
höher lagen. Verursacht werden solche
Schutzleiterströme durch EMV-Maßnahmen. Auf Grund der EMV-Richtlinie
bzw. des EMV-Gesetzes sind insbesondere bei umrichtergespeisten Antrieben
geschirmte Kabel/Leitungen und Netzfilter gefordert. Hierbei entstehen erhebliche Schutzleiterströme. Zwar wurde versucht, diese Schutzleiterströme
normativ zu begrenzen, aber bei fest
angeschlossenen
Betriebsmitteln/Verbrauchsmitteln ist die Begrenzung sehr
großzügig. Die in Kürze erscheinende
DIN EN 61140 (VDE 0140 Teil 1) lässt
für solche fest angeschlossenen Betriebsmittel bis zu 5 % vom Bemessungseinspeisestrom in einem Außenleiter zu.
In der Anlage wird allerdings immer
mehr als ein Betriebs-/Verbrauchsmittel
fest angeschlossen sein, sodass sich ganz
erhebliche Ströme ergeben können.
Auch bezüglich des Leistungsschalters kann der Wert – abhängig vom
Nenn/ bzw. Bemessungsstrom – im zulässigen Bereich liegen. Ich frage mich
aber, wie Sie das gemessen haben. Der
Schalter ist normalerweise »leitfähig«
auf der Montageplatte befestigt, sodass
ein Messen nur möglich ist, wenn der
15
Praxisprobleme
Bild 1: Normgerechte Ausführung: TN-CVerteiler mit TN-C- und TN-S-Abgängen
Bild 4: Bedingt zulässige Ausführungen/
Kennzeichnungen (noch vertretbar)
Bild 2: Normgerecht: TN-C-S-Verteiler
mit TN-C- und TN-S-Abgängen
Bild 5: Unzulässige Ausführungen/
Kennzeichnungen
Bild 3: TN-S-Verteiler mit TN-S-Abgängen;
TN-C-Abgänge oder Einspeisungen unzulässig, Mehrfacheinspeisungen nicht
möglich
Bild 6: Unzulässiges TN-S-System bei
Mehrfacheinspeisung
Schalter von der Montageplatte entfernt
wird. Das dürfte im Betrieb kaum
möglich sein.
Der Anschluss eines zusätzlichen Potentialausgleichs ist immer vorteilhaft,
auch wenn sich dadurch diese parasitären Ströme nicht verhindern lassen.
Die Ströme teilen sich jedoch auf mehrere Parallelpfade auf, was zumindest
bei einer evtl. – hoffentlich nicht
auftretenden – Schutzleiterunterbrechung von Vorteil sein kann. Nachteilig
ist ein zusätzlicher Potentialausgleich
(fast) nie.
Zu Frage 3
Bezüglich des Anschlusses der Druckmaschine gilt Folgendes:
Da, wie aus Ihren Angaben ersichtlich, für die Druckmaschine nur L1, L2,
L3 und Schutzleiter benötigt werden, ist
das Kabel als solches mit »grüngelber«
Ader richtig ausgewählt.
Für den Anschluss am Hauptverteiler
gilt:
a) Sollte es sich im Hauptverteiler
tatsächlich um ein reines TN-S-System
handeln – d. h. nicht um eine Aufteilung
in N und PE und damit ggf. um einen
PEN-Leiter –, wäre der Anschluss des
grüngelben Leiters, der als Schutzleiter
verwendet wird, an einer »echten«
Neutralleiterschiene falsch. Ein Anschluss eines Schutzleiters an einer
Neutralleiterschiene ist immer falsch.
b) Sollte es sich im Hauptverteiler um
eine TN-C-Einspeisung handeln, wo erst
im Hauptverteiler in N und PE aufgeteilt
wird, oder wie es richtig ausgeführt sein
müsste, vom PEN wird ein N abgezweigt (s. o.), dann ist der Schutzleiter an
der PEN-Schiene anzuschließen. Keinesfalls darf er an der Neutralleiterschiene angeschlossen werden.
In beiden Fällen ist das zusätzliche
blaue Klebeband falsch. Die zusätzliche
blaue Kennzeichnung an den Enden
(beiden Enden) ist nur für PEN-Leiter
gefordert und auch nur für PEN-Leiter
zulässig.
So wie ich den Text der Anfrage
interpretieren muss, ist der Anschluss der
Maschinenzuleitung falsch. Jedoch ist
die Verwendung eines 4-adrigen Kabels
zur Speisung der Maschinenausrüstung,
bei der kein Neutralleiter benötigt wird,
korrekt und normenkonform. Nachfolgend hierzu noch einige schematische
Darstellungen (Bilder 1 bis 6).
Vollkommen verkehrt ist es, den vom
Trafosternpunkt oder von den Trafosternpunkten kommenden Leiter, der/die
geerdet werden soll/sollen, als Neutralleiter zu bezeichnen, wie das leider in
»de« 12/2003, Seite 41 angeführt wurde.
Solche Leiter sind keine Neutralleiter –
auch wenn sie an dem entsprechend
gekennzeichneten Anschluss am Transformator angeschlossen werden – da in
diesen Leitern Fehlerströme und Betriebsströme zum Fließen kommen.
Damit sind diese Leiter PEN-Leiter, auch
wenn sie nicht direkt am TrafoSternpunkt mit Erde verbunden werden.
W. Hörmann
Datenleitungen im OP-Raum
DIN EN 60601-1-1 (VDE 0750), DIN VDE 0100-710 (VDE 0100 Teil 710), DIN VDE 0100-200
(VDE 0100 Teil 200)
FRAGESTELLUNG
In unserer Klinik sollen im OP
(Raumgruppe 2) und in Behandlungsräumen der Ambulanz (Raumgruppe 1)
16
PCs installiert werden. Ein Kollege
meint nun, dass wir die Datenleitung
vom Netzwerk mittels LWL in die
genannten Bereiche einbringen müssen,
um eine Einschleppung von Fremd-
potential zu vermeiden. In der VDE
0100 speziell im Teil 710 konnte ich
jedoch keine klare Aussage finden, ob es
wirklich nötig ist, die Datenleitung mit
LWL herzustellen, oder ob eine Verbinde 8/2004
Praxisprobleme
dung mit herkömmlichen Datenleitungen ebenfalls zulässig ist. Die PCs
sollen an einem festen Standort installiert werden, möglicherweise außerhalb
der Patientenumgebung.
Welche Meinung vertreten die Experten hierzu?
P. W., Baden-Württemberg
ANTWORT
In der Anfrage ist ein Praxisproblem angesprochen, welches neuerdings zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Der PC im Bereich der Patienten
Unter dem Motto »Das papierlose
Krankenhaus« erledigt man immer mehr
Verwaltungsprozesse mit Hilfe des
Computers. In diesem Zusammenhang
lassen sich natürlich auch die Fortschritte nutzen, sodass selbst die Darstellung von Röntgenbildern inzwischen
qualitativ hochwertig auf normalen
Computern möglich ist. Es liegt also
nahe, dass nicht mehr eine Akte – mit
hohem Aufwand geführt – den Patienten
durch das Krankenhaus begleitet, sondern diese Akte auf einem zentralen
Rechner eben elektronisch hinterlegt ist
und dann bei Bedarf am medizinischen
Arbeitsplatz abgerufen werden kann, an
dem sie gerade benötigt wird. Vieles
lässt sich dadurch optimieren und letztlich auch unnötige Wartezeit für einen
Patienten vermeiden. Als Folge dieser
Neuerung hält der PC Einzug in die
medizinisch genutzten Räume, also auch
in Operationssäle und andere Behandlungsräume. Es ist nun also richtig, dass
sich daraus die Frage ergibt, wie ein solcher PC an dieser Stelle im elektrischen
Sinne zu betrachten ist.
Zunächst ist wichtig zu erwähnen,
dass ein normaler PC kein medizinisches
elektrisches Gerät im Sinne von DIN EN
60601-1-1 (VDE 0750) darstellt. Er darf
in keinem Fall mit dem zu behandelnden
Patienten in Berührung kommen und
auch nicht mit einem medizinischen
elektrischen Gerät verbunden werden.
Solche Verbindungen bedürfen der Einhaltung der vom Hersteller des medizinischen elektrischen Geräts ausdrücklich
in den Unterlagen aufgeführten Bedingungen. Üblicherweise ist eine solche
Verbindung auch nicht gewollt, sondern
es sollen nur Informationen über den Patienten abgerufen und Daten, die während der medizinischen Behandlung ermittelt werden, in den PC eingegeben
de 8/2004
werden. Die bisherige schriftliche Protokollierung in der Krankenakte soll damit
ja ersetzt werden.
In einem medizinisch genutzten
Raum stellt sich zuerst die Frage des
Schutzes des Patienten, denn daraus ergeben sich die entsprechenden Bedingungen.
Was passiert, wenn
die Energieversorgung ausbleibt?
Die Daten sind nicht verfügbar. Dieser
Zustand ist zwar unschön, aber dürfte
die Fähigkeiten des medizinischen Personals nicht so einschränken, dass ein
lebensbedrohlicher Zustand für den
Patienten entsteht. Bei einem Ausfall ist
es also sinnvoll, wenn spätestens nach
15 s die Versorgung wieder einsetzt.
Bei einem Schutz durch Abschaltung
sollte es ausreichen, wenn der betreffende Leitungsschutzschalter oder Fehlerstromschutzschalter wieder in Betrieb
genommen wird. Diese Frage sollte aber
ohnehin gemeinsam mit dem Netzwerkmanagement geklärt werden, da ja auch
der »Absturz« des Rechners eines Notfallprogramms bis hin zum schnellen
Ersatz eines defekten Computers bedarf.
Es ist prinzipiell nicht verboten, den PC
auch in einem IT-System, welches für
den medizinisch genutzten Raum
installiert wurde, zu betreiben, um somit
die Abschaltung im ersten Fehlfall zu
vermeiden, allerdings bedeutet das auch,
dass ein Fehler im PC dem medizinischen Personal eine Gefahr signalisieren
würde, die nur sehr bedingt den Patienten betrifft.
Wie den Schutz gegen elektrischen Schlag gewähleisten?
Nach DIN VDE 0100-710 (VDE 0100
Teil 710) müssen in den medizinisch
genutzten Bereichen der Gruppen 1 und
2 alle fremden leitfähigen Teile in einen
Potentialausgleich einbezogen sein, die
sich in der Patientenposition befinden
oder die in irgendwelcher Art in diese
Patientenposition gebracht werden
können. Die Verfasser der Norm haben
bei dieser Formulierung sehr wohl an
die angefragte Problematik gedacht und
sind deshalb von der früheren Einbeziehung des gesamten medizinisch genutzten Raums abgerückt. Allerdings
müssen dabei sehr wohl die Bedingungen beachtet werden:
1) Es muss eine eindeutige Patientenumgebung geben. Eine Patientenumgebung definiert sich nach DIN EN
6060-1-1 (VDE 0750) Bild 201 (auch in
DIN VDE 0100-710 Bild 1). Eine Patientenumgebung gilt als festgelegt,
wenn z. B. ein OP-Tischsockel fest montiert ist oder durch die Position von Medienschienen gar keine andere Patientenposition im Raum in Frage kommt. In
anderen medizinischen Behandlungsräumen kann die Festlegung einer solchen
Patientenposition schon viel schwieriger
sein und sich u. U. auf den ganzen Raum
ausdehnen. Dann können nur medizinische elektrische Geräte im Sinne von
DIN EN 60601-1-1 (VDE 0750) zur
Anwendung kommen. Ein einfacher PC
hat in einem solchen Raum nichts zu
suchen.
2) Fremde leitfähige Teile sind in den
zusätzlichen Potentialausgleich einzubeziehen. Als fremde leitfähige Teile
gelten nach Definition aus DIN VDE
0100-200 (VDE 0100 Teil 200)
Abschnitt 2.3.3 [826-03-03] alle die leitfähigen Teile, die nicht zur elektrischen
Anlage gehören und von außen elektrisches Potential einführen können oder
Erdpotential annehmen können. Im
Falle des PCs betrifft das vor allem die
Datenleitung, deren Schirm in den
örtlichen Potentialausgleich einzubeziehen ist. Es bleibt natürlich auch die
Möglichkeit, die Einführung fremden
Potentials oder Erdpotentials auf andere
Weise zu verhindern. So kann natürlich
auch die Datenendleitung in LWLTechnik ausgeführt werden.
T. Flügel
PRAXISHILFEN 5
Das Special »Praxishilfen 5« enthält die
interessantesten Praxisproblemfälle der
Jahre 2001 bis 2003 aus der Fachzeitschrift
»de«. Zusätzlich bietet das Special bisher
nicht veröffentlichte Fachfragen.
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für »de«-Abonnenten
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Tel. (0 62 21) 4 89-5 55, Fax (0 62 21) 4 89-4 43,
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17
Praxisprobleme
Anordnen von Betriebsmitteln in Türen von
Schaltschränken für elektrische Maschinen
DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1)
FRAGESTELLUNG
In einer von uns gefertigten Steuerung
sind Frquenzumrichter in den Schaltschränken eingebaut. Die für das Abbauen der hohen Zwischenkreisspannung benötigten Widerstände, bauten
wir in die Türen ein. Die EN 60204
fordert, dass Türeinbauten mindestens
IP 2X entsprechen müssen und nur dem
Zweck der Kühlung und Bedienung
dienen dürfen. Wegen der kurzen Leitungslänge und der freien Flächen bauen
wir diese Widerstände mit einem Traggerüst auf die innere Türoberfläche. Die
Widerstände tragen etwa 10 cm auf.
Das Gewicht liegt bei den max. sechs
eingebauten Widerständen mit ca. 15 kg
weit unter den vom Schrankhersteller
zugelassenen 90 kg. Der TÜV nimmt
uns wegen dieser Vorschrift die Steuerung nicht ab. Alle Geräte im Inneren
des Schrankes lassen sich weiterhin gut
erreichen. Die Verkabelung ist – auch
über die bewegliche Stelle – nicht beanstandet worden.
Der Sinn der Norm ist zwar, dass die
Türflächen nicht mit Schaltgeräten verbaut werden. Nur hier handelt es sich
nach unserer Einschätzung nicht um den
Wildwuchs, der damit verhindert werden soll. Um der Vorschrift gerecht zu
werden, müssten wir einen oder zwei
Schaltschränke für die Widerstände umbauen bzw. nachrüsten. Es wäre ein relativ hoher Aufwand, vor allem auch
deshalb, weil es eine nachträgliche große
Veränderung wäre. Wir bauen seit dem
vermehrten Einbau der Frequenzumrichter (seit ca. zehn Jahren) die Widerstände in die Türen.
Muss diese Norm wirklich so hart
ausgelegt werden?
Dürften die Widerstände in der Tür
nicht doch zugelassen werden?
F.-W. S., Nordrhein-Westfalen
ANTWORT
Allgemeine Hinweise
In der Anfrage hadern Sie über Sinn und
Unsinn einer Norm. Eine Norm kann
nicht alle Fälle behandeln, sodass es immer Grenzfälle geben wird. Jeder denkt,
18
dass sein Fall eine Ausnahme darstellt
und daher akzeptiert werden könnte.
Entsprechend den relevanten europäischen Richtlinien – die in entsprechende
nationale Gesetze umgewandelt wurden
– gilt, dass die Konformität der Richtlinien dann gegeben ist, wenn die einschlägigen europäischen Normen und
Harmonisierungsdokumente eingehalten werden. Das schließt nicht aus, dass
man von den Normen abweichen kann,
wenn die gleiche Sicherheit auf andere
Weise erbracht wird.
Argumente gegen schwere
Tür-Ein- oder -Anbauten
Es ist richtig, der Abschnitt von 12.2.1
von DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil
1):1998-11 legt Folgendes fest:
»Keine Geräte, außer solchen für Bedienung, Anzeige, Messung und Kühlung, dürfen an Türen und üblicherweise
abnehmbaren
Zugangsabdeckungen
von Gehäusen angebracht sein.«
Daraus folgt, dass Widerstände nicht
zu den Betriebsmitteln gehören, die an
der Türe angeordnet werden dürfen.
Diese Festlegung macht Sinn, da durch
Betriebsmittel auf der Türe die Funktion
der Türe in Frage gestellt sein kann, insbesondere durch das Gewicht, das nach
Ihrer Meinung mit 15 kg gering sein soll
– eine relative Betrachtung. Darüber
hinaus darf ich die Angabe bezweifeln,
dass eine Tür bei Einbauten bis zu 90 kg
noch stabil genug ist und ob sie insbesondere dann auch noch die geforderte/vorgesehene Schutzart gewährleistet.
Weiterhin sollten Sie beachten, dass
durch häufiges versehentliches Zuschlagen der Türen eine Destabilisierung der
Türen auftreten kann.
Darüber hinaus kann es durch die
Erschütterungen zu Fehlfunktionen der
an der Türe befestigten Betriebsmittel
kommen. Und letzlich sollten Sie nicht
übersehen, dass Einbauten in Türen,
auch wenn sie noch so wenig auftragen,
ein Verletzungsrisiko darstellen.
Bezüglich der Mindestschutzart für
auf der Tür angeordnete Betriebsmittel
gilt, dass nach Abschnitt 6.2.2a) von
DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil
1):1998-11 nur der Schutzgrad IP1X
bzw. IPXXA gefordert wird. IP 2X bzw.
IPXXB wird nur an solchen Stellen
gefordert, an denen eine Sollfunktion
wiederhergestellt werden muss.
Abweichung wäre in diesem Fall
vertretbar
Wie bereits erwähnt, kann man von den
Normen abweichen, wenn die gleiche
Sicherheit auf andere Weise erbracht
wird. Aufgrund der Randbedingungen
könnte davon ausgegangen werden, dass
die Abweichung von der Norm nicht so
sicherheitsrelevant ist. Bei den Widerständen handelt es sich ja um passive
Bauteile, die bei Erschütterungen nicht
zu einer Fehlfunktion führen. Durch
entsprechend geformte Abdeckungen
könnten Verletzungen und Verbrennungen verhindert werden. Aber auch unter
Beachtung der VDE-Schriftenreihe 26
könnte die Anordnung der Widerstände
auf der Tür als nicht negativ angesehen
werden.
Die Schriftenreihe 26 führt auf Seite
150 zum betreffenden Abschnitt in der
Norm Folgendes an:
»Unter Berücksichtigung solcher
Überlegungen könnte auch eine NetzTrenneinrichtung bis 125 A in Türen
eingebaut werden. Auch Monitore mit
Tastenfeld sind zulässig.«
Die hier genannten Betriebsmittel
könnten problematischer sein als die Widerstände. Vor allem benötigt man für
die Zu- und Ableitungen zu der Netztrenneinrichtung 125 A doch schon sehr
große Querschnitte, die das Öffnen und Schließen der Tür wesentlich
stärker beeinflussen können als die vermutlich wesentlich querschnittskleineren Leitungen zu den Widerständen.
Fazit
Alles in allem bleibt nur die Möglichkeit, den für die Abnahme zuständigen Sachverständigen des TÜV von
der »gleichwertigen Sicherheit« zu überzeugen. Sofern auch noch der Kunde/Betreiber mit der »Abweichung von der
Norm« einverstanden ist, dürfte ein
Umrüsten entbehrlich sein.
W. Hörmann
de 8/2004
Praxisprobleme
Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCDs)
bei Frequenzumrichtern
DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410), DIN VDE 0100-482 (VDE 0100 Teil 482) und
DIN EN 50178 (VDE 0160)
FRAGESTELLUNG
Bei einer Produktvorstellung eines namhaften Anbieters im Bereich von Frequenzumrichtern konfrontierte man uns
mit folgender Aussage: »Beim Einsatz
eines Frequenzumrichters wird der FISchutzschalter außer Funktion gesetzt.«
Stimmt das?
S. M., Nordrhein-Westfalen
ANTWORT
Hinweise in dieser Form eignen sich
sicher nicht, dem Anwender/Errichter
eine Entscheidungshilfe für die richtige
Auswahl von Geräten zu geben.
Außerdem widerspricht die Aussage
den Anforderungen von Abschnitt 5.
2.11 der DIN EN 50178 (VDE 0160):
1998-04. Nach Abschnitt 5.2.11.2 b)
müssen auf dem Betriebsmittel Frequenzumrichter und in den Unterlagen
detaillierte Angaben bzgl. der Verträglichkeit mit RCDs gemacht werden.
Richtig ist, dass der Einsatz von Frequenzumrichtern gewisse Probleme mit
sich bringt. In erster Linie handelt es sich
hierbei um Folgendes:
vom Typ A (geeignet für reine Wechselfehlerströme und pulsierende Gleichfehlerströme, die annähernd zu null
gehen) als auch RCDs vom Typ AC (nur
für reine Wechselfehlerströme geeignet,
daher ist ihre Anwendung in Deutschland nicht zulässig) können diese nicht
zu null gehenden Gleichfehlerströme
nicht erfassen; bzw. die auftretenden
Gleichfehlerströme führen bei solchen
RCDs u. U. sogar zum Blockieren.
Daher dürfen Frequenzumrichter
nicht hinter RCDs vom Typ A bzw. AC
angeschlossen werden, die für den
Schutz gegen elektrischen Schlag von
weiteren Betriebsmitteln in diesem
Stromkreis erforderlich sind.
Um den Schutz gegen elektrischen
Schlag und ggf. auch den in DIN VDE
0100-482 (VDE 0100 Teil 482):199708 enthaltenen Brandschutz zu erfüllen,
lassen sich RCDs der Kategorie B nach
IEC 60755 einsetzen. RCDs vom Typ B
können auch reine Gleichfehlerströme
erfassen und eine Abschaltung im
Versorgungskreis herbeiführen. Solche
RCDs kann man auch in Stromkreisen
einsetzen, an denen Frequenzumrichter
und andere Betriebsmittel/ Verbrauchsmittel angeschlossen sind.
Problem 1: Gleichfehlerströme
Bei Umrichtern können im Fehlerfall
(Körper- oder Erdschluss) reine Gleichfehlerströme auftreten. Sowohl RCDs
Problem 2: Ableitströme
Zur Erfüllung der EMV-Richtlinie fordert man von den Umrichterherstellern,
Frequenzumrichter nur unter Verwendung von Netzfiltern und geschirmten
Motor-/Verbraucherkabel oder -leitungen einzusetzen. Diese Filter und die
»geschirmten« Kabel/Leitungen verursachen u. U. erhebliche Schutzleiterströme
(Ableitströme). Durch diese Ableitströme kommt es zu ungewolltem Auslösen von RCDs (auch solcher vom Typ
B), insbesondere bei sehr kleinen Bemessungsdifferenzströmen. Zwar können
bei einigen Umrichterherstellern bis zu
bestimmten Leistungen und bis zu bestimmten Längen der geschirmten Kabel/Leitungen RCDs vom Typ B eingesetzt werden ohne dass es zu ungewollten Auslösungen kommt, aber der generelle Einsatz ist nicht sichergestellt.
Sollten jedoch die Schutzleiterströme/
Ableitströme so groß werden, dass es zu
Fehlauslösungen kommt, bleibt für den
Schutz gegen elektrischen Schlag – sofern sich dieser nur durch RCDs erfüllen
lässt (z. B. weil das Versorgungssystem
ein TT-System ist) – nur die in Abschnitt
413.1.4.3 von DIN VDE 0100-410
(VDE 0100 Teil 410):1997-01 enthaltene Möglichkeit, einen zusätzlichen Potentialausgleich anzuwenden. Für feuergefährdete Betriebsstätten, wo VDE
0100 Teil 482 RCDs mit einem Bemessungsdifferenzstrom I∆N ≤ 300 mA fordert, gibt es derzeit keine alternative,
leicht realisierbare Lösung.
W. Hörmann
Aufbodenkanal im Fluchtbereich
Unfallverhütungsvorschriften
FRAGESTELLUNG
Unsere Sicherheitsfachkraft bemängelte
die nicht fachgerechte Montage eines
12 mm hohen Aufbodenkanals. Dieser
Bodenkanal wurde vor zwei Jahren
installiert.
Sein Länge beträgt 2,5 m. Er befindet
sich im Flurbereich unseres Bürogebäudes zur Versorgung einer Web-Kamera. Die Sicherheitsfachkraft begründe 8/2004
det die Beschwerde damit, dass dieser
Kanal eine Stolperfalle im Bereich des
Fluchtwegs darstelle und er dort nicht
angebaut werden dürfe.
Wegen des hohen Aufwands würden
wir eine Neuinstallation der Versorgungsleitung lieber vermeiden. Wegen der geringen Höhe des Kanals und seiner
prinzipiellen Eignung auf Fußböden sehen wir ihn nicht als Stolperfalle an.
Gibt es Vorschriften?
Müssen wir die Leitung entfernen?
M. W., Baden-Württemberg
ANTWORT
In Flucht- und Rettungswegen dürfen
keine Stolperfallen vorhanden sein. Es
muss die ebene Beschaffenheit des Fußbodens erhalten bleiben. Schon Unebenheiten bzw. Kanten von wenigen
Millimetern können zur Stolperfalle
19
Praxisprobleme
werden. In den Unfallverhütungsvor
schriften wird darauf hingewiesen, dass
Erhöhungen ab 4 mm schon eine Stolpergefahr darstellen. Wenn die Sicherheitsfachkraft vor Ort feststellt, dass die
Verlegung des Kabelkanals eine Stol-
pergefahr darstellt, dann ist hier unverzüglich Abhilfe zu schaffen. Der von
Ihnen beschriebene Einsatz von geeigneten Kabelbrücken ist nur zulässig,
wenn eine andere Verlegung der Anschluss- und Verlängerungsleitungen nicht
möglich ist. Für den Anschluss der WebKamera wird also eine fachgerechte
Neuinstallation unter Beachtung der
geltenden Bestimmungen und Verordnungen (Brandschutz beachten) erforderlich.
R. Soboll
Geräte mit Wiedereinschaltsperre
Anhang I zum Gerätesicherheitsgesetz, DIN VDE 0113 Teil 1, VBG 5
FRAGESTELLUNG
Welche Elektrogeräte müssen mit einer
Wiedereinschaltsperre ausgerüstet sein
und wo finde ich Informationen darüber?
D. R., Hessen
ANTWORT
Allgemein beziehen sich die Forderungen
nach einem Unterspannungsauslöser und
dem nicht selbsttätigen Anlauf nach
Spannungsausfall oder einem Fehler auf
kraftbetriebene Arbeitsmittel. Das selbst-
tätige Wiedereinschalten von Maschinen
muss grundsätzlich verhindert werden,
wenn hierdurch gefährliche Situationen
entstehen können.
Allgemeine Hinweise enthält der
Anhang I zum Gerätesicherheitsgesetz:
»1.2.3. Ingangsetzen: Das Ingangsetzen einer Maschine darf nur durch
absichtliche Betätigung einer hierfür vorgesehenen Befehlseinrichtung möglich
sein. Dies gilt auch für das Wiederingangsetzen nach einem Stillstand, ungeachtet
der Ursache für diesen Stillstand ...
1.2.6. Störung der Energieversorgung:
Eine Unterbrechung, eine Wiederkehr
der Energieversorgung nach einer Unterbrechung oder eine sonstige Änderung
der Energieversorgung der Maschine
darf nicht zu gefährlichen Situationen
führen ...«
Gleiche Aussagen finden Sie auch in
DIN VDE 0113 Teil 1 im Abs. 7.
Beispiele für Maschinen sind im Anhang
dieser Norm genannt.
Auch im Altbestand der berufsgenossenschaftlichen Vorschriften findet
man allgemeine Anforderungen in der
VBG 5 § 16.
R. Soboll
Installationsmaße in Trockenbauwänden
DIN 18015-1, DIN 18015-3
FRAGESTELLUNG
Bei einem aktuellen Bauvorhaben sehen
wir Probleme bei der Einhaltung der Installationszonen im Bereich von Trockenbauwänden.
Sind die in DIN 18015-3 beschriebenen Installationszonen auch in Trockenbauwänden einzuhalten?
Muss man Trockenbauwände den in
Abschnitt 18.6 beschriebenen Fertigbauteilen zuordnen?
Wäre eine Forderung von uns berechtigt, die Trockenbauwände so ausführen
zu lassen, dass die im vorgenanntem Abschnitt aufgeführte Abdeckung von 6 cm
dann gewährleistet ist?
U. S., Mecklenburg-Vorpommern
ANTWORT
Die DIN 18015-3 (April 1999) gilt für die
Anordnung von unsichtbar verlegten Leitungen sowie Auslässen, Schaltern und
Steckdosen elektrischer Anlagen, die
nach DIN 18015-1 geplant werden bzw.
wurden. Da die Leitungen innerhalb der
Trockenbauwände nicht sichtbar verlegt
werden, gelten also auch hier die Installationszonen nach DIN 18015-3.
Die Ausnahmen im Abs. 5 der Norm
gelten nicht für die vor Ort errichteten
Trockenbauwände. Unter dem Begriff
Fertigbauteil versteht man in diesem Zusammenhang Bauteile aus einem oder
mehreren Bau- oder Werkstoffen, die serienmäßig oder zumindest in größerer
Stückzahl in entsprechenden Betrieben
oder Werken für den Einbau auf der Baustelle gefertigt werden und als komplette
Einheit verschiedene Bauleistungen enthalten können.
R. Soboll
HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN
LESERSERVICE
Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich – unter Angabe der vollständigen Adressdaten – Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die
Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung eines »Praxisproblems« erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B.
des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen.
Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Alte Rhinstr. 16, 12681 Berlin, Tel.: (0 30) 46 78 29-14, Fax: (0 30) 46 78 29-22, E-Mail: [email protected]
WIEDERGABE DER DIN-VDE-NORMEN
Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte
Auflage mit Genehmigung 052.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin,
erhältlich sind.
20
de 8/2004
Praxisprobleme
Meinungen von »de«-Lesern
Zum Beitrag: Stromverbrauch
durch Entstörfilter, »de« 4/2004,
S. 16
Wirk-, Blind- und Scheinleistung in
W an, was andererseits auch seine
Nachteile hat, da es zwar für Laien und
Halblaien leichter verständlich, nach der
»orthodoxen« Elektrotechnik aber
In der abgedruckten Frage scheint sich
falsch ist.
ein Druckfehler eingeschlichen zu
• Da die Netzspannungen heute zumeist
haben. Von 0,65 A ist dort die Rede,
von höher- bis hochfrequenten Beispäter in der Antwort aber von 0,065 A.
mischungen überlagert sind, sind die
Zu der Beantwortung der o.g. Frage
Kondensatorströme größer als für
kann ich eine eigene Erfahrung hinzu230 V und 50 Hz berechnet, was zu
fügen. Die neue Waschmaschine sollte
Überlastung der Kondensatoren führen
bei uns zu Hause von Bosch sein – nicht
kann. Die Firma Bosch versichert, diese
weil die billiger sind als andere, sondern
Kondensatoren mit sehr viel Reserve
weil wir uns eine bessere Qualität
auszulegen – zumal sie eben ständig an
versprachen. Entsprechend staunte ich,
Spannung liegen – und sehr strengen
als auch ich 1 W und 7 VA Aufnahme
Prüfungen zu unterziehen (Prüfspanbei abgeschalteter Maschine feststellte.
nung 4 kV), sodass bisher keine Ausfälle
Na gut, nur 1 W, aber muss das sein?
bekannt geworden seien.
Man muss der Firma Bosch jedoch hoch
• Leider geht Herr Soboll auf das
anrechnen, dass sie auf diese Frage
Ärgernis mit der RCD nicht mehr ein.
reagiert und telefonisch durch einen
Hier könnten ebenfalls die höherEntwickler beantwortet hat. Hieraus
frequenten Anteile der Netzund aus meinen weiteren eigenen
spannung der Grund sein, wenn
Messungen ging Folgendes herdiese im Fall der Anfrage ein
vor:
extremes Ausmaß angenommen
• Alle Waschmaschinen der Firhaben sollten. Der Ableitstrom
ma Bosch werden beim Abgegen den Schutzleiter wird dann
schalten vollkommen vom Netz
erheblich größer als nach Netzgetrennt – bis auf den Filter.
spannung, Netzfrequenz und
Dieser muss unmittelbar am
Kapazität des Filters errechnet
Eingang der Netzleitung anund von den Normen vorgegeordnet sein, da er sonst nicht
sehen. In Bild 1 und Bild 2 wird
seine volle Wirksamkeit entersichtlich, wie sehr der Strom
wickeln kann. Den Netzschalter
von höheren Frequenzen überan der selben Stelle anzuordnen
lagert ist. Dabei sind die entwäre für die Nutzer unkomforsprechenden Spannungen so
tabel.
klein, dass man sie der SpanBei der von mir gemessenen Bild 1: Phasenmessungen mit einem Netzanalysator
nungskurve nicht ansieht. Der in
Verlustleistung von 1 W hätte der
Bild 2 gemessene Ableitstrom im
Filter sich bereits spürbar erPE-Leiter weist einen Verzerwärmen müssen. Bei den von
rungsgrad (THD) von 18,6 %
Ihrem Fragesteller gemessenen
auf, obwohl die Netzspannung
15 W müsste er eigentlich längst
nur um 3,1 % verzerrt ist. Es
verbrannt sein. Beides war
wäre gut gewesen, wenn der
jedoch nicht der Fall. Vielmehr
Einsender auch den Strom von L
habe ich in meinem Fall später –
nach PE gemessen hätte. Dies
trotz Verwendung eines hoch- Bild 2: Messungen bei verschiedenen Betriebszuständen
ließe sich an der »Leiche« des
Filters noch nachholen.
• Es sieht so aus, als müsse dem
HINWEIS DER REDAKTION
Fall noch eine Fachkraft vor Ort mit
In der Realität gibt es in der Welt der Elektro- kommentiert stehen bleiben. Es gilt hier –
hochwertiger Messausrüstung nachtechnik immer unterschiedliche Meinungen. ebenso wie bei den Leseranfragen –, dass die
gehen und folgende Fragen klären:
Auf Basis der Fachdiskussionen und der beste- Ausführungen die Meinung des jeweiligen Lehenden Meinungsvielfalt kristallisiert sich seit sers wiedergeben. Sie müssen nicht in jedem
Welche RCD wurde eingesetzt? War
jeher ein gemeinsamer Nenner heraus, den wir Fall mit denen der Praxisproblemautoren oder
diese für allgemeine Installationszwecke
als anerkannten Stand der Technik kennen. Am anderer offizieller Meinungen, z.B. des ZVEH
geeignet, oder handelte es sich um die
Ende fließt dieser in die neuesten Normen ein. oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der
empfindliche Ausführung für das Bad
An dieser Stelle veröffentlicht »de« künftig eigenverantwortlichen Prüfung der »de«-Leser
mit 30 mA oder 10 mA Auslösestrom?
in loser Folge auch die von Lesern geäußerten
Meinungen. Diese sollen weitestgehend un-
22
wertigen Netzanalysators (Fluke 43B) –
einen Messfehler festgestellt, bedingt
durch die Stromzange eines anderen
Herstellers, die nicht zu dem Netzanalysator passte und mit diesem zusammen
einen Phasenfehler aufwies. Eine spätere
Messung ergab in der Tat einen Leistungsfaktor von 0 (Bild 1). Im Bereich
kleiner Leistungsfaktoren wirken sich
kleine Phasenfehler leider schon sehr
stark aus. Im Falle Ihres Fragestellers
ist unklar, was für ein Messgerät er
verwendet hat. Einige der ganz billigen
angeblichen Energie- oder Leistungsmesser messen nur die Scheinleistung.
Herr Soboll klärt dankenswerterweise
den Fragesteller diesbezüglich auf,
der offensichtlich über elektrotechnische Kenntnisse verfügt, aber nicht
notwendigerweise eine ausgebildete
Fachkraft sein muss. Mit Rücksicht
hierauf gibt Herr Soboll wohl auch
überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis
anzuschließen.
S. Fassbinder, Nordrhein-Westfalen
de 8/2004
Gebäudetechnik
Die neue ETS3 – Testen, Starten,
Profi werden (2)
Die Version »Professional«
Willi Meyer
Die neue EIB-Software ETS3 unterteilt sich in die beiden Versionen
»Starter« und »Professional«. Während sich der erste Artikel mit der
Oberfläche »Starter« befasste, geht
es in diesem Teil um die Neuerungen
in der Version »Professional«, die sich
an versierte EIB-Kenner wendet.
A
uch die Neuentwicklung der
ETS3 »Professional« orientiert
sich an bewährten Vorgehensweisen, z.B. der Funktionszuweisung per
Drag & Drop. Zusätzlich unterstützt sie
diese durch kürzere Wege, transparente
Abläufe, sicherere Verfahren, größere
Flexibilität und Stabilität und fortschrittliche Kommunikationsmöglichkeiten, ohne einen Schnitt zu den bereits
bestehenden Projekten zu machen.
Bewährtes und Verbessertes
Der routinierte ETS2-Anwender wird
durch den großen Wiedererkennungseffekt rasch mit der ETS3 »Professional«
vertraut werden. Die gewohnte Sicht auf
das Projekt mit der Zusammenlegung
von Projektierung und Inbetriebnahme
zusammen mit einer hohen Konfigurierbarkeit der Oberfläche schaffen Bedienersicherheit und Individualität gleichermaßen. Da besonders bei großen Projekten viele Routinearbeiten anfallen, werden die Möglichkeiten, Einstellungen für
bestimmte Arbeiten optimal anzupassen
und abzuspeichern, sicher die Durchsatzzeiten der Profis verbessern. Weitere
Neuerungen vereinfachen die Bedienung
der Software, u. a.
• das Verändern der Werte direkt im
Browser,
• Editieren direkt in der Liste,
• Filterfunktionen für optimale Ansichten,
Willi Meyer, Elektromeister und
Dozent sowie Seminarleiter bei der
Elektroinnung Nürnberg
Fortsetzung aus »de« 7/2004
de 8/2004
• Favoriten-Pickfelder,
• Rückgängig-Funktionen,
• ein projektbezogener,
integrierter Onlinemonitor,
• konfigurierbare
Werkzeugkästen,
• frei konfigurierbare
Tastenfunktionen
und
durchdachte
Kontextmenüs sowie
• erweiterte
Reportund
Dokumenta- Bild 12: Hauptansichten der ETS3
tionsfunktionen.
Bruch mit der ETS2 entstehen: In vd3
Der für den Anwender zunächst unsichthinterlegte Geräteeigenschaften lassen
bare Teil ist aber ebenso wichtig. Die
sich dann nur noch mit der ETS3 »ProETS3 bildet die Basis für die Zukunft
fessional« bearbeiten, nicht mehr mit
von KNX. Neue Funktionen benötigen
ETS2. Es dürfte trotzdem noch eine Weineue Oberflächen, die von den Herstelle dauern, bis ein kompletter Umstieg
lern mit Plug-ins realisiert werden, um
bei den Anwendern vollzogen wird.
neue, komplexere Funktionalitäten in
der bewährten Leichtigkeit umzusetzen.
Dafür muss ein Tool geschaffen sein.
Die ETS3 in der Praxis
Die Durchgängigkeit von ETS2-Projekten zu ETS3 gewährleistet auch die
Die beschriebenen guten Erfahrungen
Weiterverwendung bestehender Datenmit ETS3 »Professional« entstanden auf
banken mit vd2-Produkten. »Starter«Basis einer Vorabversion (V1.0.00561)
Projekte können ebenfalls in »Professioin einem realen Projekt mit 38 Busteilnal« weiterbearbeitet werden. Da man
nehmern seit November 2003. Die folmit der ETS3 »Professional« Datenbangende Kurzbeschreibung der ETS3 dient
ken beim Start auswählen kann, erfür den geübten ETS2-Anwender als Beschließen sich damit rasch alle »Starstätigung des oben beschriebenen und
ter«-Projekte.
für den interessierten Einsteiger als BeiMit dem Erscheinen der vd3-Prospiel der Vorgehensweise, ein Projekt anduktdatenbanken wird sicherlich der
zulegen.
DE-BUCHTIPP ZUM THEMA
Willi Meyer: Praxisbuch EIB Tool
Software ETS 3 Professional, ETS 3
Starter und ETS 2, 2004. Ca. 350
Seiten, zahlr. Abb., Preis ca.
39,80 €, ISBN 3-8101-0212-1
Dieses Buch beschäftigt sich mit
Aufbau und Anwendung der EIB
Tool Software ETS. Im Mittelpunkt
steht als brandneue Version die
ETS 3 mit den Tools ETS 3 Starter
und ETS 3 Professional. Zur Arbeit mit der ETS
2 gibt das Werk einen komprimierten, aber
dennoch umfassenden Überblick.
Ausführlich werden alle grundlegenden
Funktionen der neuen Software vorgestellt.
Screenshots begleiten jeden beschriebenen
Arbeitsschritt, so dass ein schnelles Nach-
vollziehen gewährleistet ist. Besonders hilfreich: Zu jeder Software-Version gibt es einen sog.
»roten Faden«, der in Tabellenform alle für die Projekterstellung
und -programmierung wichtigen
Arbeitsabläufe zusammenfasst.
Empfehlenswert sind auch die
Checklisten zur Fehleranalyse und
-vermeidung.
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23
Gebäudetechnik
Auch die Auswahl über
eine frei bestückbare
Favoritenliste ist möglich.
Wer
Wer beinhaltet die
Funktionen – die Geräte. Geräte sind in der
Topologie eingebunden, da jedes Gerät eine im System einmalige
Adresse tragen muss,
um mit der ETS3 kommunizieren zu können.
Bild 13: Reaktion des Sensors auf EinInnerhalb der Systemgangsgrößen
grenzen kann man Be- Bild 15: Zuweisung der Gruppenadressen
reich und Linien anleEine Klarstellung gilt in jedem Fall:
gen. Die darin über den Produktsucher
Ohne Projektierungs- und Inbetriebnaheingefügten Geräte erhalten automatisch
meseminar ist weder ein Einstieg in die
ihre physikalische Adresse. Systemgeräte
EIB-Technologie noch ein professionellassen sich in dieser Ansicht optimal und
les Arbeiten mit der ETS effektiv. Anunterstützt einsetzen.
schließend empfehlen sich auf jeden Fall
In allen drei Hauptansichten kann
Produktschulungen der Hersteller.
man die Elemente über Symbole oder
per Kontextmenü anlegen. Es lassen sich
Bild 16: Die Schnittstelle konfigurieren
Wo, Wer, Was und Wie in
auch komfortable Tastenkombinationen
bewährter Weise
sorgen dafür, dass diese Arbeit nicht zum
kreieren, um schnell voran zu kommen.
»Puzzlespiel« gerät.
Kopierfunktionen mit verschiedenen
Wie bei der ETS2 gibt es drei Ansichten,
Komplexe Geräte, also mit vielen
Strategien stellen ebenfalls ein gutes
welche die Fragen »Wo, Wer, Was, Wie«
Kommunikationsobjekten und somit
Mittel für effektives Arbeiten dar.
übersichtlich beantworten (Bild 12):
mit vielen Möglichkeiten, lassen sich nur
über die Parameter an die Aufgabe anWas
Wo
passen. Am Beispiel eines 4-fach-SensorDie Gruppenadressen sind die struktuDie bekannte Größe ist zu Beginn einer
tasters kann man im Bild 14 die neue
rierte Funktionsbeschreibung mit der
Projektierung das oder die Gebäude mit
Optik der Parameterfenster erkennen.
Hauptaufgabe, Kommunikationsobjekte
den Gebäudeteilen und den darin entKennzeichnend ist die Auswahlleiste auf
von Sensoren und Aktoren zu verbinden,
haltenen Räumen. So entsteht die überder linken Seite mit den einzelnen Analso die Kommunikation zwischen den
sichtliche Nachbildung des Gebäudes,
sichten. In der Leiste kann auch eine
Geräten festzulegen. Die Aufteilung in
um Geräte lokal zu platzieren – mit der
Baum-Struktur erscheinen.
• Hauptgruppen für die grundsätzliche
Maßgabe einer raschen WiederauffinNach Auswahl einer Ansicht erscheiFunktion, wie Beleuchtung, Beschatdung. Verteiler mit eigenem Symbol bilnen die Parameter mit den aufklappbatung, Heizung usw.,
den dabei die Aufnahme für die Reihenren Auswahllisten im Klartext. Damit
• Mittelgruppen für z. B. lokale Inforeinbaugeräte (REG).
wird das »Wie« für jeden Kanal des Gemationen und
Das Anlegen der Elemente in der Anrätes bestimmt. Die Kommunikations• Untergruppen, also die eigentliche
sicht Gebäude kann über Symbol, Meobjekte passen sich diesen Einstellungen
Funktion,
nüleiste oder Kontextmenü erfolgen.
an. Mit dem Button »Standard« kann
sorgt selbst bei umfangreichen
man aber rasch wieder die vom HerstelProjekten für eine gute Überler voreingestellte Vorlage zurückholen.
sicht. Bedingung: AussagefäDiese Definitionen legen fest, wer mit
hige Kommentare der Unterwem was austauscht. Jetzt soll definiert
gruppen.
werden, wer was erledigt. Dazu ordnet
man eine Gruppe (Was) einem KommuWie
nikationsobjekt eines Gerätes (Wer) zu.
Wie ein Sensor auf ÄnderunSomit werden die Kommunikationswege
gen physikalischer Eingangsbestimmt.
größen reagiert oder wie nach
Die Zuweisung der Gruppenadressen
Empfang eines Telegramms
kann von der Gruppenadresse zum
ein Aktor agiert, das bestimKommunikationsobjekt oder umgekehrt
men letztlich die Parameter
erfolgen (Bild 15). Dazu kommt die bedes Gerätes (Bild 13). Eine guwährte Methode »Drag & Drop« zum
te Voreinstellung sowie die
Einsatz. Natürlich kann auch über KonKlartextauswahl durch die
Bild 14: Einstellung der Parameter (Beispiel 4-fachtextmenü eine Zuweisung erfolgen.
Applikationen der Hersteller
Sensortaster)
24
de 8/2004
Gebäudetechnik
Bild 17: Programmieren per Symbol oder über Kontextmenü
Laden der Projekte
Die nun vervollständigte Applikation lädt man in
das reelle Abbild, also das EIB-Gerät selbst. Dazu benötigt der PC (Notebook) eine Onlineverbindung mit
dem Bus.
Die Probleme der letzten Jahre mit fehlenden
seriellen Schnittstellen bei Notebooks oder die Probleme bei der Unterstützung des Betriebssystems waren
wichtige Argumente für eine neue verbesserte Kommunikation (Bild 16). Dazu gehört auch die USBUnterstützung. Als besonders hilfreich erweist sich der
»Test«-Button.
Steht die Verbindung, kann man mit dem Download zu den Geräten beginnen. Per Symbol oder über
Kontextmenü wird die Programmierung eines oder
mehrerer Geräte durchgeführt (Bild 17). Dabei kann
man sich wieder auf bewährte und bekannte Vorgehensweisen stützen. Das seit der ETS2 V1.2 eingeführte partielle Programmieren von Geräten spart Zeit, da
nur die geänderten Attribute angeglichen werden.
Bei Fehlern und/oder Problemen bietet die ETS3
im Vergleich zur Vorgängerversion verbesserte Hilfestellung. Neben den bewährten Testfunktionen bezüglich der physikalischen Adresse, Schreib-, Lese- und
Aufzeichnungsfunktionen von Gruppenadressen und
Geräteinformationen gibt es nun auch einen OnlineMonitor, wie er bisher nur durch das Zusatzmodul
»Monitor« verfügbar war. Besonders der projektorientierte Busmonitor, der alle Informationen zu Gerät, Kommunikationsobjekt und Gruppenadresse mitführt, erweist sich als ein gutes Analysewerkzeug.
Im Bild 18 (siehe Teil 3 der Serie in »de« 9/2004)
sieht man im Projektmonitor aufgezeichnete Telegramme, eines davon wird über das Kontextmenü geöffnet. Nun erkennt man alle Details des Telegramms.
Im Detailansichtsfenster tastet man mit dem Vorwärts/Rückwärts-Button durch die Telegramme. Umfangreiche Filterfunktionen helfen, die Telegrammflut
auszudünnen.
(Fortsetzung folgt)
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Gebäudetechnik
Gebäudeautomation ohne komplizierte
Installation und Bedienung
Mit »PHC Compact« bietet Peha nun
ein Gebäudeautomationssystem für
kleinere Objekte an. Es zeichnet sich
u. a. durch die einfache Installation
aus. Wir stellen die Neuheit vor.
Z
ur light + building bringt Peha ein
neues Produkt für die Gebäudesystemtechnik auf den Markt.
Welche Vorteile dieses Produkt aus Hersteller- und Anwendersicht bietet, erläuterten in einem Round-Table-Gespräch
bei Peha in Lüdenscheid Andreas Haugk
(Geschäftsführer), Hans-Ulrich Ballach
(Leiter Entwicklung und Marketing)
und Horst Dieter Gerber (Planer vom
Ingenieurbüro GST).
H. D. Gerber: Peha hat mit seinen Busund Funkprodukten PHC, Easywave
und Easyclick ein breites Angebot für
die Gebäudesystemtechnik angeboten.
Wird das neue Produkt PHC-Compact
diese Linien ergänzen oder ablösen?
A. Haugk: PHC-Compact ist zunächst
ein eigenständiges Produkt für eine neue
Zielgruppe. Damit steht es nicht in Konkurrenz zu PHC und den Funkprodukten. Es löst sie keineswegs ab, sondern
ergänzt sie, und es kann teilweise mit ihnen kombiniert werden.
PHC-Compact richtet sich an den typischen Anwender, der seinen Traum
vom intelligenten Haus verwirklichen
will, aber bisher an den Kosten scheiterte. Es richtet sich auch an den Elektriker,
der seinen Kunden zwar moderne Technik bieten will, aber die Programmierung mit dem PC bisher scheute.
H. D. Gerber: Wo liegt der technische
Unterschied zum »großen Bruder« PHC?
H.-U. Ballach: Die Basiskonfiguration
von PHC besteht aus Steuermodul,
Stromversorgung und den Ein- und Ausgangsmodulen, die nach Bedarf zusammengestellt werden. Alle Module arbeiten an einem gemeinsamen Bus. Funktionen und Anwendungen werden mit
dem PC programmiert.
Horst Dieter Gerber, Planer,
Ingenieurbüro GST
26
Ausgänge, davon zwei
Dimmausgänge.
Die
Basisfunktionen
von
PHC finden sich alle bei
PHC-Compact wieder:
• Eine Reihe einfacher
Schalt- und Dimmfunktionen, die zusätzlich von den Zentralbefehlen bedient
werden.
• Das
automatische
Treppen- oder Kellerlicht mit Leuchttastern und BewegungsBild 1: Für »de« im Gespräch (v.li.n.re.): Hans-Ulrich Ballach
meldern.
(Leiter Entwicklung und Marketing), Horst Dieter Gerber
• Das WC-Licht mit
(Planer vom Ingenieurbüro GST) und Andreas Haugk (GeLeuchttastern
und
schäftsführer)
Lüfternachlauf.
Die Bewegungsmeldereingänge sind für
PHC-Compact kennt drei parallele
230 V ausgelegt, um auch AußenbeweAnwendungen: Licht, Jalousie und Heigungsmelder einsetzen zu können.
zung. Jede Anwendung hat ihre eigene,
vordefinierte Intelligenz, die man nicht
H. D. Gerber: Gibt es auch Funktionen,
mehr programmieren muss.
die wir nur bei PHC finden?
Die
beiden
Kompaktbausteine
A. Haugk: Ja, und zwar die Funktionen,
»Licht« enthalten praktisch das Steuerdie nach den speziellen Wünschen des
modul, die Stromversorgung und alle
Kunden programmiert werden, z. B.
Ein- und Ausgänge zur Steuerung eines
Lichtszenen, Konstantlichtregelungen
kompletten Einfamilienhauses oder eiund komplexe Verknüpfungen. Verner Wohnung.
knüpfungen kommen u. a. im SicherDie Anwendung »Jalousie« enthält
heitsbereich zum Einsatz, aber eben nur
ein eigenes Steuermodul mit Zeitfunkbei unserem Universalsystem PHC.
tionen und allen Ein-/Ausgängen für
Auch die Visualisierungen finden sich
zwölf Antriebe. Natürlich sind auch die
nur bei PHC. Die Fernübertragung mit
Zentral- und Automatikfunktionen, die
dem Telecontrol lässt sich dagegen mit
wir von PHC kennen, hiermit möglich.
beiden Systemen kombinieren.
Die Anwendung »Heizung« enthält
wiederum die Funktionalität und die
H. D. Gerber: Nach der oben beschrieEin-/Ausgänge für die Einzelraumregebenen Struktur laufen alle Verdrahtunlung von zwölf Räumen und einige Zengen sternförmig zu einem Verteiler. Ist
tralbedienungen.
das nicht sehr aufwändig?
Der Kunde findet viele Funktionen von
H.-U. Ballach: Die sternförmige VerPHC wieder, jedoch in einer kompakt
drahtung ist im Neubau nach wie vor
konfigurierten Kombination. Die komdie preisgünstigste Lösung. Ein Stück
pakte Bauart erlaubt eine PreisoptimieDraht kostet eben nur einen Bruchteil eirung. Gleichzeitig werden fest definierte
ner Bus- oder Funkelektronik, und ein
Ein- und Ausgänge miteinander vernormaler Taster ist billiger als ein Tastknüpft; dadurch entfällt die Programsensor. Dennoch kann man die Sternvermierung mit dem PC. Der Verzicht auf
drahtung mit der Bus- und Funktechnik
die freie Programmierung führt zu gerinvon Peha wieder kombinieren, um Leigeren Planungs- und Installationskosten.
tungen zu reduzieren.
Ersetzt man alle Tastereingänge
H. D. Gerber: Betrachten wir die Hauptdurch Unterputzmodule oder Funkkomanwendung Licht etwas genauer. Welche
ponenten, so kann das Eingangsmodul
Funktionen kann der Kunde erwarten?
entfallen. Bei Funk kommt das FunkA. Haugk: Die Lichtmodule haben 32
interface zur Anwendung. Die BuskomEingänge für Taster und Sensoren und 26
Quelle: Peha
Horst Dieter Gerber
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Gebäudetechnik
ponenten werden auf definierte Busadressen eingestellt, und die Funkkomponenten aus unserem Easywave- oder Easyclick-Programm werden auf definierte
Adressen eingelernt. Beides sind ganz einfache Einstellfunktionen, viel einfacher als die sonst übliche
Programmierung.
H. D. Gerber: Bleibt die Flexibilität, eines der Hauptargumente für die Bustechnik, auch bei PHC-Compact
erhalten?
A. Haugk: Ja, und zwar bei Hardware, Software und
Verdrahtung gleichermaßen. Die Flexibilität der Hardware resultiert aus der Mischung von einfachen Tastern,
Bustastern und Funk. Die Flexibilität der Software beruht auf dem einfachen Einstellprinzip bei Bus und
Funk. Die Flexibilität der Verdrahtung ergibt sich aus
der einfachen Verteiler- und Klemmenzuordnung. Sie ist
für den Elektriker im Grunde schneller geändert als eine
sonst übliche Umprogrammierung der Software.
Ein Bus- oder Funktaster lässt sich später einfach
versetzen und ergänzen. Durch die Einstellung einer
neuen Adresse bekommt er automatisch eine andere
Funktion. Das gleiche gilt für die Handsender, mit denen man bestimmte Funktionen bequem vom Sessel
oder vom Schreibtisch aus bedienen kann. Es genügt
eine einfache Adresszuweisung, um einer Funktionstaste eine beliebige Hausfunktion zuzuordnen; das
kann der Nutzer jederzeit auch selber ändern.
de 8/2004
27
Gebäudetechnik
H. D. Gerber: Können wir noch einen
Blick auf die Jalousienanwendung von
PHC-Compact werfen?
A. Haugk: Wir hatten schon gesagt, dass
das Kompaktmodul zwölf Antriebe steuern kann. Es hat 24 Tastereingänge und
24 Motorausgänge. Zusätzliche Eingänge sind für die Automatik- und Zentralfunktionen zuständig. 24 Zeitfunktionen
einschließlich der Uhreneinstellung befinden sich auf dem Kompaktmodul.
Wahlweise kann man die Taster
sternförmig an den Verteiler direkt anschließen, oder sie werden – wie bei der
Lichtanwendung – teilweise oder ganz
durch Bus- und Funktaster ersetzt.
Die zwölf Antriebe lassen sich als
Zentralgruppe steuern: Zentralbedienung durch Taster und Partyschalter,
Automatik durch Zeit- und Helligkeitsfunktionen, wie aus den PHC-Basisfunktionen bekannt. Außerdem kann
man eine zweite Gruppe aus vier Antrieben bilden, die getrennt bedienbar ist
und z. B. zu anderen Zeiten fahren soll.
Schon mit PHC gab es auf dem
Markt keine Steuerung für zwölf Antriebe mit so viel Funktionalität zu einem so
günstigen Preis. Mit PHC-Compact
unterbieten wir diesen Preis nochmals.
Und mit der Funktechnik, Sender und
Empfänger schaffen wir sogar eine einfache Nachinstallation. Damit ist die Jalousieanwendung nicht irgendein Zusatz, sondern eine Schlüsselanwendung.
H. D. Gerber: Der Nutzen für den Endkunden wurde deutlich, ein Komfort,
wie er sonst nur von PHC oder den offe-
nen Systemen bekannt ist, zu einem
Bruchteil des Preises. Damit wird die
Geäudesystemtechnik für den Normalverbraucher wirtschaftlich nutzbar.
Auch die einfache Installation wurde
dargestellt. Können wir noch einmal die
Vorteile für den Elektroinstallateur zusammenfassen und ihm praktische
Tipps für seine Vermarktung an die
Hand geben?
A. Haugk: Gerne. Die Installation ist
denkbar einfach, sie kommt mit ganz
wenigen Modulen aus, sie erfordert keine Spezialwerkzeuge, keine speziellen
Kenntnisse und keinen PC.
Die Planung kann der Elektriker normalerweise selbst vornehmen oder, falls
der Kunde detaillierte Pläne und Spezialfunktionen wünscht, vom Planer zugearbeitet werden.
H. D. Gerber: Wie verhält es sich bei
PHC-Compact mit dem Wartungsgeschäft, also der Verpflichtung des Elektrikers, Störungen zu beheben und
Funktionen später zu ändern und zu erweitern?
H.-U. Ballach: Ein stufenweiser Ausbau
der Gebäudesystemtechnik oder eine
nachträgliche Änderung sind für den
Elektriker mit PHC-Compact genauso
einfach wie die Erstinstallation. Die
Wartungsverpflichtung hat bei der normalen Gebäudesystemtechnik manchen
Elektriker abgeschreckt, da sie häufig
mehr Probleme erzeugte als Gewinn einbrachte. Das hing hauptsächlich mit der
PC-Programmierung zusammen, obwohl diese bei PHC sehr einfach ist und
unsere Systemsoftware automatisch eine
sehr ausführliche Dokumentation erzeugt. Bei PHC-Compact beschränkt
sich der Wartungsaufwand auf einfache
mechanische Handgriffe. Der Elektriker
kann jetzt ohne Risiko alle Wartungsaufgaben durchführen, den Kunden in
jeder Weise zufrieden stellen und sogar
manches Zusatzgeschäft machen.
H. D. Gerber: Hat der Elektriker für
PHC-Compact Vorleistungen zu treffen,
und wie steht es mit der Produktsicherheit?
A. Haugk: Der Elektriker muss keinerlei
Investitionen tätigen. Er benö-
Quelle: Peha
Bild 2:
Kompaktbausteine
für die drei
Anwendungen Licht, Jalousie und Heizung
28
Quelle: Peha
H. D. Gerber: PHC reduziert systembedingt den Elektrosmog, die Brandgefahr
und die Gefahr, bei Manipulation oder
Defekt einen elektrischen Schlag zu bekommen. Ist das bei PHC-Compact genau so?
A. Haugk: Hier gibt es keinen Unterschied. Die Bedienung erfolgt mit 24 V,
und alle 230-V-Schaltungen liegen im
Verteiler. Selbst die Funktechnik mit
868 MHz stellt für den Menschen keinerlei Elektrosmogbelastung dar, da sie
mit sehr wenig Energie arbeitet. Sie ist
1000-fach geringer als z. B. beim Handy.
Bild 3: PHC Compact kann optional leitungsfrei mit dem Funkinterface schalten
und über dezentrale UP-Module angesteuert werden; der Ausgangscontroller
und das Rollladenmodul lassen sich auch
mit einer Spannungsversorgung eigenständig betreiben
tigt weder Demogeräte, PC oder spezielle
Messgeräte, noch muss er Schulungen
besuchen.
PHC-Compact ist eine Neuentwicklung. Als solche lassen sich Einführungsprobleme nicht immer ganz ausschließen. Bei diesem Produkt haben wir uns
in der Hard- und Software sehr eng an
unser langjährig erprobtes Produkt PHC
angelehnt, so dass das Risiko extrem
niedrig bleibt. Hinzu kommt unser qualifizierter Außendienst, der den Handwerker bei seinen Fragen und Problemen
vor Ort unterstützt, wo immer das notwendig sein sollte.
H. D. Gerber: Meine Herren, ich danke
für das informative Gespräch. PHCCompact bietet ein einfaches Bedienund Installationskonzept, große Flexibilität und hohes Funktionsniveau, und
– vielleicht seine wichtigste Eigenschaft
– einen für jeden Bauherrn erschwinglichen Preis.
■
de 8/2004
Gebäudetechnik
Visualisierung für den EIB
Felix Schuck
Die Prozessvisualisierung »iPhon« der
ESF Software GmbH macht es leicht,
eine Visualisierung zu erstellen, Daten
auszuwerten und Anlagen zu überwachen. Sie unterstützt den Bediener
durch kontextsensitive Werkzeuge,
Prüffunktionen und viel Komfort. In
jedem Arbeitsschritt wird der Bediener durch das System aktiv unterstützt. Dies ermöglicht ein einfaches
und schnelles Arbeiten.
M
it der einfachen Bedienung
werden leistungsfähige Funktionen konfiguriert: zum Beispiel mit vielen grafischen Elementen
(Bild 1) und Anzeigen für Prozessbilder,
mit Archiven für Ereignisse und Wertverläufe, und mit automatischer E-MailBenachrichtigung bei Störzuständen.
Wer die Visualisierung programmieren
will, findet darin eine vollständige Programmierumgebung für Basic-Skripte,
um damit auch besondere Aufgaben zu
lösen, die über Standardanwendungen
hinaus gehen.
Die Prozessvisualisierung wird zusammen mit dem EIB-Editor für den EIB
als Prozessanschluss ausgeliefert. Zusätzlich kann man auch OPC-Server
verwenden. Die Visualisierung läuft
auf Windows-Systemen ab 98SE bis
XP. Die Oberfläche zeigt sich immer im
XP-Stil.
Visualisierung Editor und Player
Die Prozessbilder werden mit dem Editor
gestaltet und laufen im Player ab. Die
einzelnen Prozessbilder bezeichnet man
als Arbeitsblätter. Diese Arbeitsblätter
lassen sich miteinander verknüpfen. Der
Player zeigt die Arbeitsblätter als fertiges
Ergebnis und enthält nur die während
des Ablaufs erforderlichen Funktionen.
Der Editor ist eine Applikation mit
vielen Funktionen (Bild 2). Ein einfaches
Arbeitsblatt lässt sich darin sehr einfach
herstellen. Um z.B. einen Prozessparameter zu visualisieren, setzt man zuerst aus
Dipl.-Inform. Felix Schuck, ESF Software
GmbH, Kaiserslautern
de 8/2004
einem Katalog von Anzeigeelementen mit
Drag & Drop eine Anzeige in das Arbeitsblatt und zieht dann den Parameter
auf die Anzeige. Jedes Anzeigeelement
hat weitere Optionen. Auch die Verwendung eigener Grafiken ist möglich.
Für den Hintergrund kann man Grafiken in den Formaten emf, wmf, bmp,
jpg und dxf einbinden. Als Hintergrund
lässt sich z. B. aber auch ein Farbverlauf
verwenden.
Der Editor enthält vielfältige Mittel,
die das Arbeiten erleichtern, darunter
Zwischenablage, mehrstufiges Rückgängigmachen, Wiederherstellen, Zoom,
Vollbildmodus, Lineale, Hilfslinien, Raster und mehrere Bearbeitungsebenen. Er
Der Zugriff über Internet ist mit der
Benutzerverwaltung des Systems verbunden. So bleiben die einzelnen Komponenten des iPhon-Systems vor unberechtigtem Zugriff geschützt. Für einzelne Benutzergruppen kann man die Ansichten auf das System vorgeben.
Prozessmodell
Die Grundlage eines Visualisierungsprojekts bildet das Prozessmodell. Es enthält die Daten von einem oder mehreren
Prozessanschlüssen. Im einfachsten Fall
wird das Prozessmodell aus dem iPhonEIB-Editor direkt übernommen. Das
Prozessmodell kann aber auch die Daten
mehrerer Prozesse enthalten und
miteinander verknüpfen (z. B. Beleuchtung und Jalousie über ein
EIB-Projekt, Daten der Heizung
über einen OPC-Anschluss).
Das Prozessmodell enthält dann
die Parameter der verbundenen
Prozesse und zusätzlich weitere
Informationen, um die man das
Prozessmodell ergänzen kann. Das
kann die Konfiguration von
E-Mail-Benachrichtigungen sein,
wenn das System eine Störung in
Bild 1:Visualisierung Player: Bebachten und Steuern der Anlage feststellt. Ein anderes
Beispiel ist die Festlegung einer Formel, um eine gemessene Spannung
in eine Temperatur zu wandeln.
Darüber hinaus lassen sich im
Prozessmodell Funktionen erstellen und konfigurieren, die auf den
Parameterwerten arbeiten und deren Ergebnisse zum Prozess gesendet werden können. Zur Verfügung stehen logische Funktionen
(Und, Oder, XOR, Statusobjekt,
Weiterleitung),
mathematische
Funktionen, Zeitfunktionen, ZählBild 2: Visualisierung Editor: Gestalten mit Komfort funktionen zur Erfassung von Betriebszeiten oder Schaltvorgängen,
enthält Prüffunktionen, z.B. für die einSzenen für die Beleuchtungssteuerung
gebundenen Prozessparameter, Funktiound Funktionen zur Überwachung von
nen für den Abgleich bei geänderten PaBetriebszuständen. Damit ist es z.B. mögrametern sowie Korrekturhilfen.
lich, den sicheren Betriebszustand einer
Anlage zu beschreiben und einen Alarm
auszulösen, wenn die Bedingungen dieses
Web-Erweiterung
»sicheren« Betriebszustandes verletzt
werden (Bild 3). Die Verknüpfung von
Demnächst gibt es auch die Möglichkeit,
Prozessvariablen mit anderen Programmit PDA oder via Internet mit Webmen per DDE ist ebenfalls möglich.
Browsern auf das iPhon-System zuzuFür jeden Parameter kann man mehgreifen. Die HTML-Seiten lassen sich
rere Archive anlegen, die entweder die
ohne HTML-Kenntnisse mit dem Webeinzelnen Ereignisse erfassen oder den
Editor grafisch gestalten.
37
Gebäudetechnik
Wertverlauf eines Prozessparameters
über die Zeit ablegen, z.B. Viertelstundenwerte oder Tageswerte. Bei den Intervallarchiven berechnet das Programm
automatisch Mittelwerte, Summen und
andere für die Auswertung von Verbrauchsdaten nützliche Werte. Im Visualisierungs-Editor können die berechneten Werte ebenso visualisiert werden wie
die vom Prozess direkt erfassten Werte.
Die Visualisierung kann auch Kurvendiagramme direkt in einem Arbeitsblatt
anzeigen.
Für die Analyse der Archive enthält
das Visualisierungspaket eine Komponente zum direkten Betrachten und Untersuchen der Archive. Die Werte werden
darin tabellarisch und grafisch in einem
Diagramm dargestellt, das Diagramm
hat Zoom-Funktionen und ist mit der
Tabelle synchronisiert (Bild 4). Für die
Weiterverarbeitung kann man die Archivdaten als Excel-Dateien speichern.
Bild 3: Zustandswächter: Überwachung
von Betriebszuständen
Komfortable Kalenderfunktionen
Das Kalenderprogramm
»iPhon« erlaubt das komfortable Erstellen und
Konfigurieren automatischer Zeitschaltfunktionen in Verbindung mit einem Kalender (Bild 5).
Die Zeitprogramme bestehen aus fortlaufenden
Kalendern und Tagesprogrammen. Tagesprogramme enthalten die Befehle,
die an einem bestimmten
Tag zu einer bestimmten
Zeit ausgeführt werden
sollen. Die Kalender enthalten die Zuordnung
von Tagesprogrammen zu
den Tagen, an denen sie
ausgeführt werden sollen.
Der Benutzer kann sowohl die Zuordnung der
Tagesprogramme zu den
Tagen eines Kalenders als
auch die Tagesprogramme selbst durch Drag&
Drop-Operationen konfigurieren. Weiterhin kann
er Feiertage definieren
und diesen Feiertagen
spezielle Tagesprogramme zuweisen.
Die Feiertage kann der
Benutzer frei definieren,
und zwar
• als feste Tage im Jahr
(z.B. Neujahr, 1. Mai,
Weihnachten, ...),
• in Abhängigkeit von
Ostern (z.B. Karfreitag,
Ostern, Pfingsten, ...),
• als Wochentag im Monat (z.B. letzter Montag im Mai, 3. Montag
im Januar) oder
• in Abhängigkeit von einem Jahrestag (z.B. 1.
Advent als 4. Sonntag
vor dem 25. Dezember).
38
de 8/2004
Gebäudetechnik
Bild 4: Auswertung: Verbräuche,
Ereignisse, ...
Bild 5: Erstellen von Kalenderprogrammen
Bild 6: EIB-Editor: Prozessanschluss und
Inbetriebnahme
Zusätzlich zu den Jahrestagen lassen sich
auch feste Termine als Sondertage definieren (z.B. Osterferien 2004, Sommerferien 2004, Betriebsurlaub 2004, ...).
Neben den Feiertagen (bzw. »Sondertagen«) gibt es auch die »Standardtage«
Montag bis Sonntag, an denen der Benutzer festlegen kann, welche Tagesprogramme ausgeführt werden sollen.
Hauptaufgaben sind die Verbindung mit
dem EIB und das Einlesen von Projektdaten aus der ETS. Für den Anschluss an
EIB verwendet der EIB-Editor den Treiber Falcon der EIBA. Unterstützt werden die neuen Konnex-Datentypen, ihre
Entsprechung zu den bisherigen EISTypen ist in der Hilfe des EIB-Editors
erklärt.
Außerdem unterstützt der EIB-Editor
die Inbetriebnahme: Er stellt nicht nur
die aktuellen Werte der EIB-Datenpunkte und den Telegrammverkehr dar, sondern gestattet auch die direkte Befehls-
gabe. Nach Möglichkeit nimmt der EIBEditor eine Interpretation der Telegramme vor, indem er aus einem Telegramm
eine Klartextmeldung erzeugt, z.B. dass
eine Temperatur mit 23°C gemessen
wurde, an Stelle einer Bytefolge. Der
Telegrammverkehr wird aufgezeichnet,
so dass man ihn nachträglich analysieren kann.
Weitere Informationen finden sich
unter www.esf-software.com. Dort gibt
es auch eine voll funktionsfähige DemoVersion.
■
EIB-Editor
Der EIB-Editor »iPhon« realisiert den
EIB-Prozessanschluss (Bild 6). Seine
Gebäudetechnik
Sieben auf einen Streich
Der neue Produktbereich »Einbaugerätesysteme«
Andreas Stöcklhuber
Bisher gab es bei OBO Bettermann
die sechs Produktbereiche Verbindungs-
und
Befestigungssysteme,
Transienten- und Blitzschutzsysteme,
Kabeltragsysteme, Brandschutzsysteme, Leitungsführungssysteme sowie
Unterflur-Systeme. Nun kommt mit
Einbaugerätesystemen (EGS) – so die
OBO-eigene Bezeichnung – der Pro-
»de«: Wird OBO nun selbst zum Schalterhersteller, oder handelt es sich um
eine Kooperation?
A. Bettermann: OBO Bettermann wird
sich nicht als Schalterhersteller etablieren, sondern geht eine Kooperation mit
einem Schalterhersteller in erster Linie in
Deutschland ein.
Ein Schwerpunkt der Kooperation
liegt aber auch im Export, und hier vor
allem in Österreich und in Osteuropa.
Die Zielsetzung von OBO dabei ist es,
das eigene Sortiment optimal zu komplettieren.
»de«: Herr Bettermann, die erste Frage,
die sich mir aufdrängt: Wieso beschäftigt sich OBO mit diesem Thema?
A. Bettermann: Wir bieten unseren Kunden seit Jahren ausgereifte Leitungsführungssysteme und Unterflursysteme
an. Wenn wir z. B. den erfolgreichen
Brüstungskanal Rapid 45 oder die neue
Unterfluranschlussdose nehmen, dann
ist zu erkennen, dass diese Leitungsführungs- und Unterflur-Systeme geradezu nach Einbaugräten verlangen.
Und weil bei OBO Bettermann
der Systemgedanke erste Priorität hat,
war die logische Folge die siebte
Produkteinheit bei OBO: EGS, die
Einbaugerätesysteme. Somit bleiben für
den Verarbeiter keine Wünsche offen
für optisch und technisch perfekte Lösungen.
Andreas Bettermann: »OBO Bettermann
wird sich nicht als Schalterhersteller etablieren, sondern geht eine Kooperation
mit einem Schalterhersteller ein.«
»de«: Ab wann sind diese Neuheiten lieferbar?
A. Bettermann: Es war für OBO sehr
wichtig, dass die gesamte Produkteinheit
der OBO EGS mit der Markteinführung
zur light + building 2004 lieferbar ist,
und wir haben es geschafft.
Der Brüstungskanal Rapid 45 ist universell einsetzbar, lässt sich als Brüstungsund Sockelleistenkanal installieren und
bietet viel Platz für Leitungen; der Vorteil
für eine schnelle und problemlose Montage von Endgeräten: Schalter, Steckdosen usw. lassen sich mit einem Handgriff
in das Kanalprofil einklicken
Quelle: OBO
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Redaktion »de«
»de«: Um welche Produkte handelt es
sich konkret ?
A. Bettermann: Es handelt sich um ein
komplettes Einbaugerätesystem in Verbindung mit Energie- und Dateninfrastruktur von morgen. Also wichtig
im Objektbereich. Im Mittelpunkt
steht das »OBO 45er Programm« zum
Rapid, bzw. mit Adapter für die 80er
Spur sowie Standardmaterialien des Einbaugerätebereichs im Schwerpunkt mit
einem Designprogramm zur Objektergänzung.
Quelle: OBO
Ü
ber die dahinter stehende Strategie sprachen wir mit Andreas
Bettermann, geschäftsführender
Gesellschafter der Unternehmensgruppe
OBO Bettermann.
Quelle: OBO
duktbereich Nr. 7 hinzu.
»de«: Auf welche Märkte zielen Sie mit
Ihrem neuen Produktbereich?
A. Bettermann: Wie gesagt, OBO zielt
sowohl auf die Märkte in Deutschland
als auch auf den österreichischen und
den osteuropäischen Markt sowie natürlich jeden Markt, in dem wir gefordert
sind, eine professionelle Infrastruktur im
Energie und Datenbereich anbieten zu
können.
»de«: Welche Umsatzerwartungen haben Sie an den Produktbereich Einbaugerätesysteme?
A. Bettermann: Natürlich setzen wir auf
eine positive Umsatzentwicklung. Aber
zunächst ging es uns um eine sinnvolle
Ergänzung und Abrundung unserer Produkteinheiten Leitungsführungs- und
Unterflursysteme mit dem Fokus auf
Service und Kundenzufriedenheit.
»de«: Wir danken für das Gespräch.
■
Daten- und Netzwerktechnik inklusive: Ob Steckdose, Antenne, Netzwerk, Überspannungsschutzmodul oder Telefon: Alles passt ins System und lässt sich jederzeit ändern
40
de 8/2004
Gebäudetechnik
Ungewöhnliche und unerwartete Messfehler (4)
Kompatibilität von Messgeräten und Zubehör
Stefan Fassbinder
Auch Stromzangen können keine
absolute Gewähr zur Vermeidung
von Messfehlern bieten. Bei Dreheisen- und Drehspul-Messgeräten
sollte man auf die Innenwiderstände
der Messwerke achten, und beim
Verwenden von Messzangen liegt
es dann nahe zu glauben, durch das
kontaktlose Messverfahren dieses
Problem
elegant
umgangen
zu
haben. Das ist aber nicht unbedingt
der Fall.
W
enn z. B. nur eine große Messzange für große Ströme und
mit entsprechend geringer
Empfindlichkeit zur Verfügung steht,
kann man sich zum Messen kleinerer
Ströme u.U. behelfen, indem man die
den Strom führende Leitung mehrmals
durch die Zange führt (Bild 8). Zumindest bei Messungen an einzelnen Geräten in Labor oder Werkstatt stellt dies
eine gangbare Möglichkeit dar, um hier
die eigentlich zum Messen in großen Anlagen gedachten Messmittel einsetzen zu
können.
Stromzangen arbeiten nach dem
Prinzip des Stromwandlers. Mit provisorischen Luftspulen von z.B. 10 oder 100
Windungen, die so gestaltet sind, dass
die Zange hinein greifen kann und noch
sauber schließt, lässt sich der Messbereich
um die entsprechenden Faktoren nach
unten erweitern. Diese Faktoren für die
Empfindlichkeit der Zange kann man in
den Messgeräten einstellen, so dass sie
stets den richtigen Wert auch mit richtiger
Position des Dezimalkommas anzeigen.
Beeinflussung der Messwerte
durch Stromzangen
Dabei kann jedoch die Induktivität einer
solchen Hilfsspule den Strom bereits
beeinflussen. Bild 9 zeigt zwei MessunDipl.-Ing. Stefan Fassbinder,
Deutsches Kupferinstitut, Düsseldorf
Fortsetzung aus »de« 7/2004
42
bei gleicher Wirkleistung andere Werte
für Scheinleistung bzw.
Leistungsfaktor
einstellen.
Schließlich steigt die
Induktivität mit dem
Quadrat der Windungszahl. Besonders
beachtenswert ist, wie
durch diese zusätzlich
in den Stromkreis gelangte Induktivität die
Spitzen im Stromverlauf sich sichtbar runden. Außerdem vergrößert sich durch die InBild 8: Etwas nützliches Zubehör für den Laborplatz – aber
duktivität der Einfluss
Vorsicht beim Einbringen zusätzlicher Induktivität in den
des Stromverlaufs auf
Messkreis
den Spannungsverlauf.
Dies konnte jedoch nur auftreten, weil
gen an der selben Gleichrichterschaltung
die Spannung vom Netz aus gesehen hinunter gleichen Bedingungen (links die
ter der Spule erfasst wurde, sonst wäre,
Netzspannung und der Betriebsstrom,
wenn überhaupt, dann das Gegenteil zu
rechts der Einschaltstrom). Jedoch wurbeobachten gewesen.
de der Eingangsstrom des Gleichrichters
zwecks Erweiterung des Messbereichs
100 Mal durch die Zange geschleift
Messfehler oder nicht?
(Bild 9 oben). Das erwies sich später als
unnötig viel.
Rein sprachlich kann man sich darüber
Das Messgerät glich dies zwar durch
streiten, ob hier eine fehlerhafte MesHochstufen seiner automatischen Besung vorliegt. Von Seiten des Messgeräts
reichswahl aus, doch eine Vergleichsgesehen ist dies nicht der Fall. Es hat
messung mit nur 10 Mal durchgeschleifnicht in einem Fall richtig und im andeter Leitung (Bild 9 unten) zeigt, dass die
ren falsch angezeigt, sondern der StromInduktivität der Spule mit 100 Winverlauf hat sich wirklich geändert.
dungen die Kurvenform des Stroms
Insgesamt aber erweist sich das Messoffensichtlich verändert und sich damit
verfahren mit der unnötig großen Spule
im vorliegenden Fall als ungeeignet. Dies
zeigt einmal mehr, wie sehr man im Einzelfall aufpassen sollte, um keinen möglichen, anfangs vielleicht vernachlässigbar erscheinenden Einflussfaktor zu
übersehen.
Dies bestätigt sich abermals, wenn
man versucht, den oben beschriebenen
Fehler zu vermeiden, indem man sich
eine sehr empfindliche Zange besorgt,
die kein Mehrfach-Durchschleifen mehr
erfordert. Diese Zangen neigen nämlich
wieder zu Phasenfehlern, was erst
auffällt, wenn eine Glühbirne – auch
ohne Dimmer – induktiv zu werden
scheint (was beim Dimmen ohmscher
Bild 9: Messung des Stroms in der selben
Lasten geschieht und die strittige Frage,
Gleichrichterschaltung mit dem selben
ob hierbei Blindleistung auftritt, behanMessgerät und der selben Messzange,
delt Folge 7 dieser Reihe, die Sie in einer
oben jedoch mit provisorisch erweiterspäteren »de«-Ausgabe lesen können).
tem Strom-Messbereich
de 8/2004
Gebäudetechnik
Auch ungeeignetes Messzubehör kann Messfehler
verursachen
Dass die Verläufe von Spannung
und Strom sich nicht ganz exakt
entsprechen, ließe sich noch
durch die Temperaturabhängigkeit der Glühwendel und ihre
gleichzeitig sehr geringe Wärmekapazität erklären, wodurch die
Wendel während der Anstiegsflanke heißer wird und sich während der fallenden Flanke wieder
etwas abkühlt, womit entsprechende
Veränderungen
des
Widerstandes einher gehen.
Wenn die Nulldurchgänge von
Spannung und Strom aber nicht
mehr zusammenfallen, ist Skepsis
angebracht.
Beim Beschaffen von Zubehör
zu hochwertigen Messgeräten Bild 10: Glimmlampe zeigt falsche Polarität des
muss man also stets auf Kompa- Spannungspfads an
tibilität achten. Dies gilt besonders dann, wenn man Produkte verManche, vor allem einfachere,
schiedener Hersteller miteinander komelektronische Messgeräte lassen sich
biniert.
auch leicht irritieren, wenn an der dem
de 8/2004
Erdpotential zugedachten Buchse nicht
das Erdpotential ansteht, sondern beispielsweise das des Außenleiters. Ein
selbst angefertigter Satz Messleitungen
mit einem Netzstecker stellt ein nützliches Hilfsmittel dar, wenn man häufig in
Haushalt, Büro, Labor und Werkstatt
misst.
Dabei leistet dann eine Glimmlampe
zwischen dem Pol mit der schwarzen
Leitung und dem Schutzleiter gute
Dienste, die aufleuchtet, wenn die
Außenleiterspannung nicht auf der
roten, sondern auf der schwarzen Leitung liegt. Bei hochwertigen Messgeräten, die sich nicht so leicht irritieren
lassen, hilft dieses Hilfsmittel immerhin,
Fehlmessungen durch falsche Polung
von Spannung und Strom zu vermeiden
(Bild 10).
(Fortsetzung folgt)
43
Gebäudetechnik
Produktvorschau zur
light + building (2)
Josef von Stackelberg
Der zweite Teil der Produktvorschau
befasst sich mit Steuerungen und
Nachrüstsätzen für Jalousien- und
Rollladenanlagen. Außerdem gibt es
eine Reihe von Erneuerungen im bereich der Installationstechnik. Eine
interessante
Komponente
stellt
schließlich der flexible, weil umbaufähige Brand- und Rauchschutz dar.
D
as Bedürfnis des Verbrauchers
nach mehr Komfort in seinem
Lebensumfeld zeigt sich in den
Produkten zur Wohngebäudetechnik.
Elektrotechnik übernimmt lästige Handgriffe und trägt Sorge für die Sicherheit,
wie die Komponenten für die Rollladenund Jalousiesteuerung zeigen.
Sonnenschutzsteuerung mit
Nachführung
Elektrischer Rollladenantrieb
zum Nachrüsten für Gurtsysteme
Mit dem Rollotron Rollladenantrieb
von Rademacher, Rhede, lassen sich
Rollläden mit manuellen Gurtsystemen
einfach nachrüsten. Der Rollotron passt
in den Rollladengurtkasten und ist
innerhalb kürzester Zeit montiert und
eingestellt. In verschiedenen Varianten
erhältlich, bewegt er Rollläden bis zu
10 m2. Rollotron gibt es auch als Aufputz-Schwenkwickler. Mit einem zusätzlichen Sonnen- und Dämmerungsmodul
lassen sich die Rollläden nach dem Sonnenstand steuern und mit einem ebenso
einfach ansteckbaren Funkmodul aufgerüstet zentral steuern und einstellen.
Fax (02872) 933-250
www.rademacher.de
Halle 8.0
Stand J48
version kann drei 230-V-Sonnenschutzoder Fensterantriebe ohne Motorsteuereinheiten direkt bedienen. Leistungsteil
und Bedienteil sind bei der Zwei- und
Dreikanalversion voneinander getrennt
und durch eine Zweidrahtleitung miteinander verbunden. Das Leistungsteil
gibt es als Auf- und Unterputzversion
sowie als Reiheneinbaugehäuse.
Die Wisotronic dialog eignet sich für
kleine und mittlere Objekte, z.B. für den
Josef von Stackelberg, Redaktion »de«,
nach Unterlagen der erwähnten
Unternehmen
44
Quelle: Rademafher
Quelle: Warema
Die Sonnenschutzsteuerung »Wisotronic dialog« von Warema, Marktheidenfeld, gibt es in den Varianten mit einem,
zwei oder drei Kanälen. Die Dreikanal-
Wintergarten, für den sie über standardmäßig hinterlegte Funktionen verfügt.
Bedienung und Einstellung erfolgen über
das Multifunktionsdrehrad.
Das System ist modular aufgebaut
und kann mit zusätzlichen Messwertgebern und externen Motorsteuereinheiten
zur komplexen Steuerung ausgebaut
werden.
Fax (09391) 20-162400
www.warema.de
Halle 9.1
Stand E10
Gebäudetechnik
Funkgesteuerter Umrüstsatz für
gurtgetriebene Rollläden
Mit einem Handsender kann man bis
zu vier Easy-Lifts aktivieren. Seine
Reichweite von 10 m bei einer dazwischenliegenden Wand macht den Sender
variabel in der Wohnung einsetzbar. Neben der Funksteuerung verfügt der Gurtwickler über eine Zeitautomatik. Mit
Hilfe eines zusätzlichen Sonnendämmerungssensors bewegen sich die Rollläden
in Abhängigkeit der Lichtverhältnisse.
Für die zeitweilige stromlose Versorgung
sorgt das Akkupaket. Damit bleiben alle
Funktionen und Einstellungen bis zu 14
Tage lang voll erhalten.
Fax (0 18 05) 25 21 36
www.somfy.de
Halle 9.1
Stand B11
EIB-Basisgerät zur Jalousiesteuerung
Für das »EIB Easy« liefert Merten, Gummersbach, ein Jalousie- Basisgerät. Damit kann man mit vorprogrammierten
Komponenten eine Jalousie-Steuerung
aufbauen, die ganz nach Wunsch einzeln,
gruppenweise oder zentral erfolgt.
Es enthält auch eine Zeitschaltuhr.
Hiermit lassen sich Zeiten festlegen, in
denen sich die Jalousien öffnen und
schließen sollen, praktisch z. B. für längere Abwesenheit. In Verbindung mit einem Windsensor können Rollläden oder
Jalousien bei zu starkem Sturm automatisch hoch- oder runterfahren, je nachdem, ob die Jalousie oder das Fenster geschützt werden soll.
Weil meistens mehrere Jalousien zum
Einsatz kommen, verfügt das EIB Easy
46
Basisgerät »Jalousie REG-K« bereits
über einen Vierfachaktor zum Ansteuern
von vier Jalousien oder Rollläden. In
Verbindung mit anderen EIB-Easy-Komponenten lassen sich Funktionen wie
z. B. Dimmen, Schalten oder Szenen realisieren.
Fax (0 22 61) 7 02-2 84
www.merten.de
Halle 8.0
Stand E90
Flaches Funkschaltermodul für
Aufputzmontage
Enocean, Oberhaching, stellt das batterielose Funkschaltermodul »PTM 200«
vor, das sich für den Einsatz in wartungsfreien Aufputzfunkschaltern verschiedener Designs eignet. Die für Schal-
Quelle: Enofean
Quelle: Somfy
Quelle: Merten
Im Altbau und in Mietwohnungen bietet
Somfy, Rottenburg, mit dem funkgesteuerten Gurtwickler »Easy-Lift« eine Lösung für die Rollladenmotorisierung.
Der Gurtwickler eignet sich für Rollläden bis 10 m2. Je nach Bedarf erfolgt die
Stromversorgung über das im Lieferumfang enthaltene Netzgerät oder über ein
als Zubehör erhältliches Unterputznetzteil.
teranwendungen konzipierten Funkmodule »PTM« von Enocean erzeugen
beim Drücken der Schaltertaste genügend Energie, um das Funksignal mit einer Sendeleistung von 10 mW auf der
Frequenz 868 MHz bis zu 300 m weit
zu übertragen. Mit dem PTM 200 lassen
sich sehr flache Aufputzschalter und
Fernbedienungen realisieren. Mit den
Abmessungen von 40 mm x 40 mm kann
man auf das Modul kleinere Wippen anpassen.
Fax (0 89) 6 73 46 89-55
www.enocean.com
Halle 9.1
Stand C41
Hausstation mit Zweidrahttechnik
Seko-BTicino, Soest, präsentiert die
Hausstationen »Swing«, die schwungvolle Formgebung mit Materialkontrasten verbindet. Die Form des jüngsten
Mitgliedes der Sfera-Zweidrahtfamilie
de 8/2004
Gebäudetechnik
Vierfachverteiler Dreh- auf
Wechselstrom
Neben einem modularen Briefkastensystem und einer modular ausbaufähigen
Innenstationsreihe stehen bei TCS,
Genthin, auch Video-Innenstationen im
Mittelpunkt der Messepräsentation.
Der Vierfachverteiler Dreh- auf Wechselstrom aus dem Winsta-Programm von
Wago, Minden, verfügt über einen Drehstromdurchgang (N/PE/L1/L2/L3), drei
vorinstallierte
Wechselstromausgänge
(N/PE/L1; N/PE/L2 und N/PE/L3/) sowie
einen vierten, individuell wählbaren
Wechselstromausgang (N/PE/Lx). So lassen sich in der Gebäudeinstallation
Drehstromkreise einfach und flexibel in
Wechselstromkreise wandeln und verteilen. Mit dem versenkbarem Schaltbrücker kann man ohne Eingriff in die Ver-
de 8/2004
Die
modulare
Briefkastenreihe
»BMM« verbindet im Eingangsbereich
die Funktionen Briefkasten, Beschilderung und Türkommunikation miteinander. Die modulare Innenstationsreihe
»IMM« bietet ein Telefon für eine Standard-Audiolösung und Anreihmodule.
Die Video-Innenstationen »VM(X)«
kombinieren das Türsprechen mit einem
komfortablen 4"-Display und neuem
Produktdesign. Die Installation basiert
auf einem Zweidrahtbus.
Fax (0 39 33) 87 99-11
www.tcs-germany.de
Halle 8.0
Stand B80
Quelle: Wago
weicht von den üblichen geraden Linien
ab. Auch die leicht satinierte weiße Materialoberfläche des Gehäuses mit silbernen Metalltasten und einem flachen,
blaugetönten Monitor machen einen
freundlichen Eindruck.
Swing bietet auch die Funktion
»Internsprechen«. Die zusätzlichen vier
Tasten neben der Türöffnertaste lassen
sich zum Schalten der Beleuchtung, der
Videokamera, für internes Sprechen und
für andere Funktionen nutzen. Programmiert werden die Geräte schnell und einfach mittels Konfigurationsstecker.
Swing lässt sich mit allen Sfera-Zweidrahtkomponenten kombinieren.
Fax (0 29 21) 38 00-1 50
[email protected]
Halle 8.0
Stand G48
Quelle: TCS
Quelle: Seko Btifino
Briefkastenanlage mit
Türkommunikation
drahtung entscheiden, ob der vierte
Wechselstromausgang der Phase L1, L2
oder L3 zugeordnet werden soll. Reicht
die Verteilung auf vier Wechselstromkreise nicht aus, kann man den Verteiler
zusätzlich mit einem h-Verteiler bestücken.
Fax (05 71) 8 87-1 69
[email protected]
Halle 9.1
Stand D30
47
Gebäudetechnik
Miniverteiler für zwei bis zehn
lfatzeinheiten
in der Schaltungstechnik berücksichtigt.
Die mehrstufige Schutzschaltung verbindet schnelles Ansprechen und gute Spannungsbegrenzung mit hohem Ableitvermögen.
Fax (0 52 35) 3-4 18 25
www.phoenixcontact.de
Halle 9.0
Stand B30
Hager, Blieskastel, stellt jetzt ein komplett überarbeitetes und erweitertes Programm seiner Miniverteiler vor. Die neue
Generation gibt es in fünf Ausführungen
für zwei bis zehn Platzeinheiten. Die Gehäuse entsprechen ohne Tür den Anforderungen der Schutzart IP30, mit Tür erfüllen Sie IP40. Für eine verbesserte Optik sorgt das Beschriftungssystem für
Modulargeräte.
Blitz- und Überspannungsschutz-Kombination für geringe
lfatzverhältnisse
Quelle: Hager
Einen kombinierten Überspannungsschutz der Klassen I und II bietet Weidmüller, Paderborn, für TN-C-, TN-CSund TT-Niederspannungsnetze: PU
Combi I+II für Vierleiternetze und PU
Combi I+II für Fünfleiternetze. Optional
Quelle: Weidmüller
Mehr Platz zum Verdrahten erleichtert dem Elektrotechniker die Montage.
Die neuen Gehäuse verfügen durchgängig über einen serienmäßigen Leitungsabfang. Die PE/N-Klemmen sitzen an einem separaten Träger, der sich sowohl
oben als auch unten befestigen lässt. Die
Klemmblöcke sind fingersicher, entsprechen IP2X und haben bereits ab Werk
63-A-Messingklemmen
(außer
bei
GD102N).
Fax (0 68 42) 9 45-56 66
www.hager.de
Halle 8.0
Stand G90
sind die Überspannungsschutzmodule
mit einer Fernmeldefunktion über einen
potentialfreien Kontakt für die Ableiter
der Klasse II ausgestattet. Die Bauform
(Insta) taugt für den platz- und kostensparenden Einbau in Haupt-, Unteroder Kleinverteilungen sowie in Schaltschränken.
Fax (0 52 31) 14-11 03
www.weidmueller.com
Halle 9.0
Stand E30
Schmaler Überspannungsschutz
für den Ex-Bereich
Die Überspannungsschutzklemme »Termitrab TT-ST-M-EX(i)« von Phoenix
Contact, Blomberg, bringt Überspannungsschutz auf 6,2 mm Breite in den
Ex-Bereich. Alle Anforderungen der
Zündschutzart »Eigensicherheit i« sind
Quelle: Phoenix Contaft
Türstation aus Glas
48
Mit »Verrano« präsentiert Ritto, Haiger,
eine Türstation aus Glas. Verrano verfügt über Twin-Bus-Technik und arbeitet
mit Sensor-Technik. Bloßes Berühren eines Sensors aktiviert das Klingelsignal
beim gewünschten Hausbewohner.
Die Frontpartie aus 4 mm starkem Sicherheitsglas in Silbergrau-Metallic misst
410 mm x 168 mm (HxB). Auf Wunsch
de 8/2004
Gebäudetechnik
Flexibler Brand- und Rauchschutz
Brandschutzsystemwände gemäß Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie (MLAR)
bzw. mit einem allgemeinen bauaufsichtlichem Prüfzeugnis nach DIN 4102 Teil
de 8/2004
12 von Swixss, Riedstadt, bieten sich an
als Lösung
• zur Brandlasteindämmung von elektrischen Leitungen und Anlagen sowie anderen Rohrleitungssystemen in brandlastgefährdeten Bereichen,
• zum Errichten eines elektrischen Betriebsraumes innerhalb eines bestehenden elektrischen Betriebsraumes,
• zum Trennen der allgemeinen Stromversorgung von der Sicherheitsstromversorgung sowie
• zur Unterstützung des Funktionserhaltes elektrischer Anlagen für Sicherheitseinrichtungen im Brandfall.
Swixxs hat dafür ein System entwickelt,
das man unabhängig voneinander deund remontieren und variabel zwischen
Tür- und Festelement tauschen kann.
Fax (0 61 58) 1 85-1 85
www.swixss.de
Halle 9.0
Stand A69
Mit dem IEC-60870-Commmunicator
von Matsushita, Holzkirchen, kann man
Fernwirkunterstationen mit übergeordneten Leitsystemen verbinden. Der Communicator unterstützt serielle Verbindungen (IEC 60870-5-101) und Ethernet TCP/IP (IEC 60870-5-104) in einem
Gerät. Fernwirken mit dem IEC-60870Communicator basiert auf den SPS der
FP-Serie von Matsushita.
Quelle: Matsushita
fasst ein Lichtkranz die gläserne Türstation ein.
Verrano eignet sich für Objekte mit
bis zu vier Wohneinheiten. Alle Montageelemente verbergen sich hinter der
Glasfront. Selbstverständlich sind die
Sensor-Tasten der Türstation beleuchtet,
die Anwahlbestätigung erfolgt sowohl
akustisch als auch optisch.
Fax (0 27 73) 8 12 - 9 99
www.ritto.de
Halle 8
Stand A 50
Quelle: Swixss
Quelle: Ritto
Gateway zu Ethernet
Den Versand von HTML-Seiten oder
E-Mail erledigt der Communicator auch.
Fax (0 80 24) 6 48-1 15
www.matsushita.de
Halle 4.1
Stand F61
(Ende des Beitrags)
49
Gebäudetechnik
Gebäudetechnik aus einer Hand
Andreas Stöcklhuber
Die Baukonjunktur kommt nach wie
vor nicht so recht auf Touren. Mit attraktiven Angeboten kann es dennoch gelingen, der Konjunktur zu
trotzen.
»de«: Herr Schneider, wie entwickelt
sich nach Ihrer Prognose die Baukonjunktur im laufenden Jahr?
G. Schneider: Hier müssen wir unterscheiden zwischen dem Wohn- und dem
Zweckbau. Im Wohnbau erwarten wir
für 2004 einen Zuwachs um 6 %, gemessen an der Anzahl der Wohnungen.
Im Jahr zuvor ist dieser Markt noch um
8 % eingebrochen. Im Zweckbau sieht
es anders aus. Hier rechnen wir mit einem Rückgang um 7...8 %, bezogen auf
die gebauten m3. Im Vorjahr gab es hier
einen Rückgang um 4 %.
Insgesamt gesehen ist der Zweckbauetwas größer als der Wohnbausektor.
Für den gesamten Markt prognostizieren unsere Experten daher eine unveränderte Wirtschaftslage, allerdings auf
niedrigem Niveau. Der Anstieg im
Wohnbau 2004 liegt vor allem an der
Eigenheimförderung – dieser Effekt wird
2005 allerdings wieder vorbei sein. Etwa
50 % der Investitionen im Bausektor
entfallen heute auf den Berech der Renovation. Hier läuft es etwas besser als
2003.
Doch auch auf längere Sicht wird die
Lage im Baugeschäft angespannt bleiben. Große Wachstumsraten wird es
hierzulande nicht mehr geben –
Deutschland ist gebaut.
»de«: Wie präsentiert sich Ihr Bereich
A&D ET in diesem Markt.
G. Schneider: Wir haben im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von
weltweit rund 730 Mio. € erzielt. Im
Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«
de 8/2004
Quelle: Siemens
Ü
ber die Entwicklung der Baukonjunktur und die Möglichkeiten
für das Elektrohandwerk, trotzdem im Markt zu wachsen, sprachen wir
mit Godehardt Schneider, Leiter des Geschäftsgebiets Elektroinstallationstechnik im Siemens-Bereich Automation and
Drives (A&D).
Bild 1: Godehardt Schneider:
»Der Umsatz im Bereich Renovierung
liegt heute bereits bei 50 %.«
Bereich Gebäudetechnik sehen wir uns
als Vollsortimenter. Dem Slogan »Alles
aus einer Hand« wollen wir auch auf
Herstellerseite entsprechen. Wir haben
zur light + building nahezu unser
gesamtes Produktspektrum runderneuert und noch vorhandene Lücken geschlossen. Noch vor drei bis vier Jahren
standen wir am Beginn einer Aufholjagd, inzwischen sind wir ganz anders
aufgestellt.
»de«: Welche Neuheiten präsentieren
Sie anlässlich der light + building?
G. Schneider: Als Erstes möchte ich auf
den Bereich Schalter und Steckdosen
hinweisen. Hier hatten wir designmäßig
viel Aufbauarbeit zu leisten, aber inzwischen sind wir aus meiner Sicht mindestens gleichwertig. Mit »Delta miro« stellen wir nun ein Schalterprogramm mit
Glasrahmen für hohe Ansprüche zur
Verfügung. Für vielfältige Anwendungen führen wir mit dem »Delta i-system« mehr als 200 verschiedene Einsätze, passend für fast alle Rahmen. Hierzu
gehören unterschiedliche Bedienoberflächen und Schuko-Steckdosen ebenso wie
Geräteeinsätze für Kommunikation, Daten- und Sprachnetzwerke, Zeitschaltung, Raumtemperaturregelung, Jalousie- und Helligkeitssteuerung sowie Bewegungsmeldung. Auch die neuen Komponenten zur Steuerung von Jalousien
und Licht über die Funktechnik »Gamma wave« sind bereits integriert. Die
Farbe »Elektroweiß« haben wir auf
Wunsch des Marktes wieder eingeführt.
Ebenfalls hinweisen möchte ich auf
unseren Rauchmelder »Delta reflex«.
Hervorzuheben ist hier die Batterielebensdauer von fünf Jahren. Bis zu 40
Geräte kann man in größeren Wohnbereichen per zweiadriger Leitung miteinander vernetzen. Zudem gibt es ein Relaismodul zum Ansteuern von externen
optischen und akustischen Alarmgebern
sowie ein unidirektionales Funkmodul
zur Anbindung an eine Funkzentrale.
Auch unser Zählerschrank-Portfolio
»Alpha« runden wir ab. Als Neuheit
präsentieren wir u. a. einen Schrank mit
Ergänzungsfeld für die Kommunikationstechnik, und zwar so, dass es innerhalb der Errichtungsbestimmungen
realisierbar ist. Damit passen Installationseinbaugeräte und Kommunikationsgeräte in einen Schrank. Das neue
Telekommunikationsfeld gibt es serienmäßig als Nachrüstprodukt für bestehende Verteiler oder als Komplettmodul
für den neuen Verteiler.
»de«: Was tut sich im Bereich EIB/KNX?
G. Schneider: Hier runden wir unser
Produktspektrum bei der funkbasierten
EIB-Technik »Gamma wave« ab. Das
Bedienpanel »Touch Manager« erhält eine neue Software, mit der der Endkunde
bestimmte Werte wie Szenen oder Zeitfunktionen ändern kann, ohne Schaden
anzurichten. Daneben bringen wir neue
Produkte für klassische Twisted-pairEIB-Lösungen, u.a. Jalousieaktoren oder
eine EIB-USB-Schnittstelle. Ein Vorteil
unserer neuen Spannungsversorgungen
liegt darin, dass für alle drei Leistungsklassen 160 mA, 320 mA und 640 mA
die Geräte mit 4 TE gleich breit sind.
»de«: Welche Innovationen gibt es bei
den Bereichen für den mehr gewerblichen Einsatz?
G. Schneider: Hierunter fällt u.a. eine
neue Serie an FI-Schutzschaltern für den
Einsatz in aggressiver Atmosphäre. (Anm.
der Redaktion: Mehr zu diesem Thema
lesen Sie auf Seite 82 in dieser Ausgabe.)
Bei den Installationseinbaugeräten stellen
wir neue Geräte sowie eine große Palette
an Zubehör vo, u. a. einen Fernantrieb
für Leitungsschutzschalter, mit dem man
Stromkreise aus der Ferne schalten und
die Schaltzustände anfragen kann.
»de«: Wir danken für das Gespräch
■
51
Elektroinstallation
Beleuchtungstechnik für den Praktiker
Methoden der Berechnung der künstlichen Beleuchtung
Frank Lindemuth
Die alte Norm DIN 5035 definierte
verbindlich Nennwerte für einen bestimmten Arbeitsplatz und die damit
verbundene Sehaufgabe. Die neue, im
europäischen Raum harmonisierte
Norm für die Beleuchtung von Arbeitsstätten DIN EN 12464 [1] legt
nun statt Nennwerten sogenannte
Wartungswerte [2] fest. Grundsätzlich besteht aber für den Planer nach
wie vor die Aufgabe, eine Beleuchtungsanlage bzgl. ihrer lichttechnischen Parameter zu berechnen.
D
ie eine gute Beleuchtung kennzeichnenden Güteparameter sind
in einem vorangegangenen Kapitel dieser Serie qualitativ beschrieben
worden [3]. Der grundlegende Zusammenhang zwischen der Lichtstärke
einer Lichtquelle, z. B. einer Leuchte und
der Beleuchtungsstärke auf einem Flächenelement in bekanntem Abstand
wird durch das photometrische Entfernungsgesetz beschrieben:
E=
I
⋅ cos ε 2 ⋅ Ω0
r2
Hierin bedeuten:
E: Beleuchtungsstärke auf dem Flächenelement
I: Lichtstärke der Lichtquelle in Richtung auf das Flächenelement
r: Abstand zwischen Lichtquelle und
Flächenelement
ε2: Lichteinfallswinkel, Winkel zwischen
Lichteinfallsrichtung und der Flächennormale des Flächenelementes
Ω0: Einheitsraumwinkel (Ω0 = 1 sr)
Bild 1 zeigt die praktische Anwendung
des Entfernungsgesetzes. An einem 8 m
hohen Lichtmast befindet sich eine technische Straßenleuchte. Anstelle der Leuchte ist die Lichtverteilungskurve (LVK in
Dr.-Ing. Frank Lindemuth,
Büro für Lichttechnik, Berlin
Fortsetzung aus »de« 15-16/2003
54
klm) im Polardiagramm
dargestellt. In 8 m Entfernung vom Mastfußpunkt
soll die horizontale Beleuchtungsstärke berechnet werden. Der zugehörige Ausstrahlungswinkel
ergibt sich zu 45°. Aus
dem Diagramm entnimmt
man die entsprechende
Lichtstärke: I(45°) =
235 cd/klm. Die Leuchte
soll bestückt sein mit einer röhrenförmigen Natriumdampf-Hochdruck- Bild 1: Berechnung der horizontalen Beleuchtungsstärke
lampe 100 W. Diese
Lampe hat einen Lichtstrom von Φ =
leuchten ist diese Anforderung im Allge10 000 lm. Das heißt, die Leuchte hat in
meinen in guter Näherung erfüllt.
der Co-Ebene unter 45° Ausstrahlungswinkel eine Lichtstärke von 2 350 cd.
Der Raumwirkungsgrad
Der Lichteinfallswinkel ε2 beträgt ebenfalls 45°. Damit ergibt sich die BeleuchBei der Innenraumbeleuchtung sieht es
tungsstärke zu
häufig anders aus. Hinzu kommt, dass
man im Innenraum den Indirektanteil
235 cd / klm ⋅ 10000 lm
nicht vernachlässigen darf. Selbst bei diE=
rekt strahlenden Leuchten fällt ein ge(8 m + 8 m)2
wisser Anteil des Lichtstromes auf die
⋅cos 45° ⋅ 1 sr = 13 lm
Raumbegrenzungsflächen und wird von
dort auf die Nutzebene reflektiert. Der
Nutzlichtstrom ΦN, der die Nutzebene,
Grundsätzlich gilt das photometrische
Entfernungsgesetz für punktförmige
also die Arbeitsfläche, erreicht, setzt sich
Lichtquellen. Bei ausgedehnten Lichtaus dem Direkt- ΦDir und dem Indirektquellen sollte ein Mindestabstand zwianteil ΦInd zusammen:
schen Lichtquelle und Berechnungspunkt
eingehalten werden, damit der Fehler bei
ΦN = ΦDir + ΦInd
der Berechnung gering bleibt. Im Beispiel
der Berechnung der Beleuchtungsstärke
Je nach verwendetem Leuchtensystem
auf Fahrbahnoberflächen durch Straßenkann der indirekte Lichtstrom sogar den
Wirkungsgrade
p-Decke
p-Wände
p-Boden
k=0,6
k=0,8
k=1,0
k=1,25
k=1,5
k=2,0
k=2,5
k=3,0
k=4,0
k=5,0
70
30
20
18
24
28
33
37
42
46
49
53
55
80
80
10
35
42
46
50
53
56
59
60
62
63
80
50
10
22
29
34
39
43
47
51
54
57
59
80
30
10
18
24
29
34
38
43
47
51
54
56
50
50
10
20
25
29
33
36
39
42
44
45
47
50
30
10
17
22
25
30
33
36
39
41
44
45
30
30
10
16
20
23
27
29
32
34
36
37
38
0
0
0
12
16
18
21
22
24
25
27
27
28
Beleuchtungswirkungsgrade ηB für Pendelleuchten (alle Werte in %)
de 8/2004
Elektroinstallation
größeren Anteil liefern. Setzt man den
Nutzlichtstrom ΦN ins Verhältnis zum
Lichtstrom ΦL, der von den Leuchten
abgestrahlt wird, so erhält man einen
Quotienten:
ηR = ΦN / ΦL
Diesen bezeichnet man als Raumwirkungsgrad ηR. Dabei ergibt sich der
Leuchtenlichtstrom ΦL aus dem Produkt
des Lichtstroms ΦLa der in der Leuchte
installierten Lampen und dem Betriebswirkungsgrad der Leuchte ηLB.
ne kleine Grundfläche bei großer Deckenhöhe hat. Der Raumindex k berechnet sich mit den Abmessungen des Raumes nach der Formel:
k=
a ⋅b
h ⋅ ( a + b)
Hierbei bedeuten:
k: Raumindex
a, b: Länge, Breite des Raumes
h: Abstand zwischen Lichtaustrittsfläche und Nutzebene
Berechnung der Leuchtenanzahl
Die Formel zur Berechnung der Anzahl
der Leuchten lautet:
n=
E⋅A
ΦLa ⋅ ηB ⋅ WF
Hierbei bedeuten:
n: Anzahl der Leuchten
E: Wartungswert der Beleuchtungsstärke
A: Grundfläche des Raumes
WF: Wartungsfaktor
ΦL = ΦLa · ηLB
Der Raumwirkungsgrad
hängt ab von der Lichtstromverteilung
der
Leuchten (beschrieben
durch die LVK), den Reflexionseigenschaften der
Raumbegrenzungsflächen und der Raumgeometrie. Mit diesen Abhängigkeiten lassen sich
Tabellen für den Raumwirkungsgrad aufstellen.
Für eine konkrete Leuchte mit gegebener Lichtverteilung kann man den
Betriebswirkungsgrad in
die Tabellen mit einbeziehen:
ηB = ηR · ηLB
ηB wird als Beleuchtungswirkungsgrad bezeichnet. Die Leuchtenindustrie hat früher solche Beleuchtungswirkungsgradtabellen für die jeweiligen
Leuchten in den Katalogen veröffentlicht. Ein
Beispiel hierfür zeigt die
Tabelle, und Bild 2 zeigt
eine
Beleuchtungswirkungsgradtabelle mit der
LVK der Leuchte.
Um die Tabelle anwenden zu können, muss
man noch den sogenannten Raumindex k bestimmen. Er berücksichtigt
die geometrischen Verhältnisse des Raumes. Es
kann ja nicht egal sein,
ob ein Raum eine große
Grundfläche bei niedriger Deckenhöhe oder eide 8/2004
55
Elektroinstallation
Bild 2: Lichtverteilungskurve einer Leuchte
ΦLa: Gesamtlichtstrom der Lampen in der Leuchte
Mit dieser Formel kann man sehr schnell die Anzahl
der Leuchten für einen Raum und eine bestimmte Beleuchtungsstärke bestimmen. Dieses Verfahren setzt
voraus, dass nur eine Leuchtenart zur Anwendung
kommt und diese gleichmäßig über den Grundriss verteilt ist. Mit heutigen Planungsprogrammen lassen die
unterschiedlichen Leuchten in unterschiedlichen Aufhängehöhen miteinander kombinieren. Diese Programme berechnen die Beleuchtung nach anderen Verfahren. Darauf wird im nächsten Beitrag eingegangen.
Ein Berechnungsbeispiel
In dem Berechnungsbeispiel gilt es, die notwendige
Anzahl der Leuchen zu bestimmen – unter der Bedingung einer gleichmäßigen Raumbeleuchtung in Tischhöhe von Em = 500 lx und eines Wartungsfaktors von
WF = 0,67. Die Leuchte ist bereits ausgewählt. Die
Raumdaten betragen:
• Größe: Länge a = 5 m; Breite b = 4 m; Höhe c = 2,75 m
• Reflexionsgrade: Decke 0,8; Wand 0,3; Boden 0,1
Der Abstand zwischen Berechnungsebene (hier Tischebene: 0,75 m) und Lichtaustrittsfläche der Leuchte
(Pendelaufhängung der Leuchten mit einer Länge von
50 cm) ergibt sich zu
h = 2,75 m – 0,75 m – 0,50 m = 1,5 m
Der Raumindex beträgt
k=
5m⋅4m
= 1, 48 φ 1, 5
1,5 m ⋅ (5 m + 4 m)
Der Beleuchtungswirkungsgrad ηB ergibt sich aus der
Tabelle für k = 1,5 und die Reflexionsgrade 0,8/0,3/0,1
zu ηB = 0,38. Die Anzahl n der notwendigen Leuchten
bei Bestückung mit je zwei T5-Leuchtstofflampen 54 W
(Lichtstrom ΦL: 2 x 4450 lm) berechnet sich somit zu:
n=
500 lx ⋅ 5 m ⋅ 4 m
= 4, 41 φ 4
2 ⋅ 4450 lm ⋅ 0, 38 ⋅ 0, 67
Es empfiehlt sich, den Raum mit vier Leuchten der
vorgesehenen Art zu beleuchten. Da die Anzahl die
rechnerische Größe von 4,41 unterschreitet, muss man
auf jeden Fall eine genauere Überprüfung mit einem
Planungsprogramm durchführen.
Literatur
[1] DIN EN 12464 »Licht und Beleuchtung – Beleuchtung von Arbeitsstätten«, Teil 1: Arbeitsstätten in Innenräumen
[2] F. Lindemuth, »Beleuchtungstechnik für den Praktiker – Gütemerkmale der künstlichen Beleuchtung«, »de« 15-16/2003, S. 49 ff
[3] F. Lindemuth, »Beleuchtungstechnik für den Praktiker – Grundlagen II, »de« 23/1999, S. 2010 ff
(Fortsetzung folgt)
56
de 8/2004
Elektroinstallation
Gesundes blaues Licht von oben
tabel ist? Ist die farbdynamische Beleuchtung mit Farb- und Intensitätswechsel auch ein Weg für aktives und gesundes Licht in Arbeitsstätten? Systeme
wie z. B. »Colormix« bieten ja solche
Lösungen.
Dirk Seifert
Nach Untersuchungen wirkt sich
blaues Licht positiv auf den Menschen aus. Hieraus können sich interessante Aspekte für die Bürobe-
Kostengünstige Lösungen
leuchtung ergeben.
E
s ist schon lange bekannt, dass
Licht einen intensiven Einfluss auf
die cirkadiane Rhythmik des Menschen hat. Früher sprach man vom Biorhythmus. Chronobiologen, wie Prof Dr.
T. Roenneberg und Arbeitswissenschaftler wie Dr. Ch. Schierz beschäftigen sich
mit den Einflüssen von Licht auf den
Menschen.
Für die Lichtanwendung ist dieses
Thema bedeutsamer geworden. Fragen
zum Maß der Öffnung von Gebäuden
für mehr Tageslicht und nach der
Intensität und Menge des Kunstlichts
in Arbeitsstätten werden gestellt. Die
Festlegung einer bestimmten Lichtdosis
pro Tag zur positiven Beeinflussung des
cirkadianen Rhythmus wird diskutiert.
Deshalb an dieser Stelle anregende Gedanken eines Praktikers für weitere
fruchtbare Diskussionen.
Unter den cirkadianen Rhythmen,
die in einer 24-h-Periode ablaufen, versteht man die periodisch auftretenden
Veränderungen von physiologischen,
biochemischen, aber auch verhaltensbezogenen Funktionen des Körpers.
Eine innere molekulare Uhr synchronisiert diese Rhythmen mit der äußeren
Umwelt. Das erfolgt hauptsächlich
durch die Lichteinwirkung. Bisher war
noch nicht exakt bekannt, wie dieser
Prozess funktioniert. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse der Medizin zu
unserem Sehorgan bewegen deshalb zur
Zeit nicht nur die Gemüter der Lichttechniker.
So wurden 2000 unter anderem von
Dr. Sancar Forschungsergebnisse veröffentlicht, welche sogenannte Cryptochrome als cirkadiane Photoempfänger auf der Netzhaut nachweisen. Diese
befinden sich neben den bekannten Zapfen und Stäbchen hauptsächlich im unteren Bereich der Netzhaut beider Augen.
Sie geben über die Nervenbahnen eine
Dipl.-Ing. Dirk Seifert,
Kotzolt-Lichttechnik, Lemgo
de 8/2004
Bild 1: Ergänzung der Leuchte »ME 263«
mit einem zentralen Lichtaustritt (blaues
LED-Licht)
Information an das Gehirn weiter,
vereinfacht gesagt: es ist Tag oder
Nacht. Das Gehirn steuert dann die
Körperprozesse u. a. über Hormonausschüttungen.
Blaues Licht als der »Muntermacher«
Die cirkadianen Empfänger haben eine
Empfindlichkeitskurve, deren Maximum
bei 460 nm liegt – also im blauen Spektralbereich. Besonders wirksam sind auf
diese Empfänger neben dem blauen und
bewölktem Himmel (Oberlicht) auch tageslichtweiße Leuchtstofflampen, blaue
und weiße LED sowie Monitore mit
Bildröhren, wenn das Licht von schräg
oben in das Auge einfällt.
So stellen sich für den Praktiker die
Fragen: Sollte man neben einer normalen Innenraumbeleuchtung in Leuchten
zusätzliche Akzente anordnen, welche
diesen gesunden blauen Lichtanteil von
schräg oben in das Auge projizieren?
Sollten nun nur noch tageslichtweiße
Leuchtstofflampen eingesetzt werden,
obwohl deren Lichtfarbe bei niedrigeren
Beleuchtungsstärken vielleicht unakzep-
Bild 2: Über hinterleuchtete Dekorstreifen wird ein zusätzlicher blauer
Lichtanteil abgegeben
Vielleicht muss man die gesunde Lichtdosis im Innenraum nicht in für viele
Arbeitsplatzbeleuchtungen unwirtschaftliche Höhen um 2000 lx Nennbeleuchtungsstärke bringen, wenn man andere
Wege gehen kann. Auch eine Frage:
Wie schädlich oder gesundheitsfördernd
ist dieser blaue Lichtanteil? Das richtige Maß an spektraler Zusammensetzung und Intensität muss gefunden
werden.
Man kann auch heute schon mit
recht einfachen Mitteln gesunde Arbeitsplatz- und Raumleuchten herstellen.
Einen ersten vielversprechenden Versuch
bildet die Ergänzung der Leuchte »ME
263« (Bild 1) von Kotzolt-Lichttechnik,
Lemgo, mit einem zentralen Lichtaustritt (blaues LED-Licht, spektraler
Schwerpunkt nahe 460 nm) zur positiven Konditionierung der Personen im so
beleuchteten Raum. Diese Leuchten gibt
es als Anbau-, Einbau- und Pendelversion. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch
mit Sekundärsystemen wie dem System
»Harmonie« erzielen (Bild 2). Hier wird
ein zusätzlicher blauer Lichtanteil über
entsprechend hinterleuchtete Dekorstreifen abgegeben.
Es ist zu erwarten, dass viele Leuchtenhersteller Interesse haben, »gesunde«
Leuchten zu entwickeln. Allerdings steht
eine wirkliche wissenschaftliche Begründung für zusätzliches blaues Licht von
oben und dessen gesundheits- und aktivitätsfördernde Wirkung noch aus. Ein
Nachweis der möglichen Leistungs- und
Produktivitätssteigerung infolge einer
solchen Beleuchtung dürfte die Ökonomen besonders interessieren. Ein Rat für
alle, denen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten die richtige gesunde Lichtdosis pro Tag noch fehlt: einfach mittags
ein kleiner Spaziergang ums Haus aktiviert den Körper auch – zumindest
kommt man einfacher über das Leistungstief nach dem Mittagessen. Ob neben dem Tageslicht da auch die frische
Luft ihren Beitrag leistet?
■
57
Elektroinstallation
Steuerung von Licht und Raumtechnik
kombiniert
Stefan Schönfeldt
Mit
einer
Dali-Komfortsteuerung
kann man Lichtsteuerung und die Bedienung der Raumtechnik (Jalousien,
Verdunkelung,
Medientechnik,
...)
miteinander kombinieren.
E
lektronische Vorschaltgeräte oder
Komplettleuchten mit einem DaliAnschluss bieten eine Reihe von
nützlichen Funktionen für intelligente
und günstige Lösungen. Die Vorraussetzung: eine innovative Dali-Steuerung, um
diese Vorteile auch ausnutzen zu können.
Comm-Tec, u. a. auch Distributor für
Bedien- und Steuerungssysteme von AMX
für Gebäudetechnik, EIB/LON-Komfortlösungen und Lichtsteuerungen von Lutron, kombiniert die Leistungen der
AMX-Produkte mit den Möglichkeiten
des Standards Dali (siehe Kasten). Durch
die Kombination des Bedienkomforts der
AMX-Steuerung und Dali entsteht eine
komfortabel zu bedienende Lösung für die
Anwendung, Installation und Inbetriebnahme von Dali-Lichtsteuerungen (Bild 1).
Systembeschreibung
Der »Dali Comfort Controller«
DCC2000 (Bild 2) beinhaltet alle Softwarefunktionen und wird für den jeweiligen Einsatz mit Hilfe eines netzwerkfähigen PCs/Laptops konfiguriert (Bild 3).
Die gesamte Konfiguration der Dali-BeStefan Schönfeldt, Comm-Tec, Uhingen
Bild 1: Applikationsbeispiel der Lösung DCC2000
triebsgeräte und der Relais und Kontakteingänge erfolgt grafisch über eine
im Controller hinterlegte Webseite.
Nach Anschluss der »Dali-Welt« am
Controller erkennt das System selbständig die angeschlossenen Dali-Geräte und
adressiert diese durch.
Über das Menü auf der Webseite
(Bild 4) erfolgt die Zusammenfassung
aller Dali-Betriebsgeräte zu Gruppen (16)
und Szenen (16). Weiter kann man die
Gruppen und Szenen benennen, z. B.
Gruppe 1 = »Lichtkreis Rednerpult« oder
Bild 2: Dali Comfort Controller
Szene 1 = »Präsentation«. Durch die Zuweisung einer Szene und/oder einer Relaisfunktion zu einer Aktion, z. B. »Taster 3
Taste 1« oder »Touch Panel 1 Taste 5«,
wird die Aktion sofort ausführbar. Die
Software beschriftet dann die entsprechende Taste am Touch Panel automatisch.
So lässt sich mit wenigen Schritten
die Inbetriebnahme vornehmen und jede
Funktion dabei direkt testen. Eine Meldungsseite zeigt den Systemstatus und
hilft bei der Fehlerdiagnose. Nach abgeschlossener Konfiguration ist das System
betriebsbereit. Aufgrund der Konfiguration im System kann man nachträgliche
Änderungen auch ohne Spezialausbildung einfach erledigen.
Der Controller bietet folgende Funktionen:
DALI IM ÜBERBLICK
Dali steht für »Digital Addressable Lighting
Interface« und ist die Definition für die standardisierte digitale Betriebsgeräteschnittstelle. Dieser Standard garantiert die Austauschbarkeit der Betriebsgeräte von verschiedenen Herstellern in einer lichttechnischen Anlage.
Dali ist kein neues System für Gebäudeleittechnik wie z.B. LON oder EIB, sondern eine sinnvolle Ergänzung für die praktische Anwendung von Lichtsteuerungen. Mit der DaliTechnologie lassen sich innovative, flexible,
einfache und kostengünstige Lösungen realisieren. Dali ersetzt dabei die 1...10-V-Steuer-
technik der Lampenvorschaltgeräte und wird
diese mittelfristig ablösen.
Dali bietet u.a. folgende Funktionen:
• einfache Verdrahtung der Steuerleitung
• Eine Dali-Welt leistet:
· max. 64 Einzelgeräte
· max. 16 Gruppen
· max. 16 Szenen
• Statuszustand, z.B. Lampenfehler
• Einstellung Grenzwerte, Dimmgeschwindigkeit
• Notstromeigenschaften
Weitere Informationen finden sich unter:
www.dali-ag.org
Bild 3: Konfiguration
58
de 8/2004
Elektroinstallation
• Unterstützt alle Dali-Funktionen.
• Bis zu drei Dali-Welten (Standard eine
Dali-Welt).
• Vier Relais für Raumfunktionen, z. B.
Jalousie, Türöffner, Bildwand.
• Vier Eingänge für Tasterbedienstellen,
Sensoren.
• Keine Programmierung nötig.
• Konfiguration, Änderung über integrierten Web-Server und HTML.
• Automatische Beschriftung der Bediengeräte.
• Integrierte Dali-Spannungsversorgung
und Dali-Busanschluss.
• Diagnose und Fehlerstatus.
• Weitere Relaisfunktionen (16), Anbindung
auf EIB, LON etc. optional erhältlich.
• Handelsübliche Taster/Schalter (32) über
direkten Anschluss oder Busleitung.
• Fernbedienung mit Funk.
• Tastenbedienfeld mit LC-Anzeige.
• Diverse Touch-Panels teilweise mit Videovorschau für z. B. Türkamera.
• Variables Grafikdesign ohne Programmierung.
• Steuerung über jeden netzwerkfähigen
PC mit Web-Server-Funktion (HTMLSteuerung).
de 8/2004
Bild 4: Zusammenfassung der Dali-Betriebsgeräte zu Gruppen und Szenen
Vorteil und Nutzen
Bild 5: Bedienung aller Raumfunktionen
über ein Touch-Panel
Comm-Tec bietet hier eine vollwertige
Dali-Licht- und Raumsteuerung mit einfachem (Taster) oder hochwertigem
(Touch Panel, Bild 5) Bedienkomfort, als
Stand-Alone- oder Subsystem. Als vorteilhaft erweisen sich die einfache Art
und Weise der Inbetriebnahme und die
Tatsache, dass die Einstellungen im System gespeichert sind. Einen weiteren
Vorteil bildet die Netzwerkfähigkeit des
Controllers mit der eingebauten TCP/IPSchnittstelle. Diese Funktion erlaubt sowohl die Konfiguration als auch die Be-
dienung der Funktionen über HTML.
Auch Anwender können so später Lichtszenenwerte oder Beschriftungen am
Touch Panel verändern (Passwortschutz
möglich) oder vom Arbeitplatz-PC aus
z. B. die Licht- und Verdunkelungssituation am Arbeitsplatz verändern.
Durch die Vernetzung mehrer DaliComfort-Controller lassen sich die Vorteile der Dali-Technologie auch in einer
ganzheitlichen Gebäudelösung nutzen.
■
www.comm-tec.de
59
Elektroinstallation
Abbau von Wärmestress in Schaltanlagen
der Stromverteilung
G. Voß, A. Lehnert
Elektrische Betriebmittel erzeugen
aufgrund des Stromflusses Verlustwärme, die zwangsläufig zur Eigenerwärmung und zur Erwärmung
benachbarter Betriebsmittel und Anlagenteile führt. Die erhöhte Temperatur beeinflusst die Funktionsfähigkeit und die Lebensdauer der betroffenen Betriebsmittel.
U
m in Schaltfeldern die zulässige
Höchsttemperaturen
gemäß
DIN VDE 0660 Teil 500, Tabelle 1 [1] sowie die technischen Vorgaben
der Hersteller nicht zu überschreiten,
wird zumeist die vorhandene Raumkapazität des Schaltfeldes nicht voll ausgeschöpft. Hierdurch entstehen beim Anwender ein größerer Platzbedarf für den
elektrischen Betriebsraum und zusätzlich höhere Anschaffungskosten (Bild 1).
Man kommt jedoch auch ohne diesen
zusätzlichen Platz aus, wie Untersuchungen an der Berufsakademie Mannheim
zeigen. Hier wurden die Temperaturbelastungen eines Schaltfeldes detailliert
untersucht [2] und praktische Vorschläge ausgearbeitet, den Wärmestress wirkungsvoll zu begrenzen.
Psychologische Hürden
Bild 1: Beispiel einer Schaltanlage mit Sicherungs-Lastschalter in Leistenform, die bei Installation von Lüftern um drei Felder reduziert werden könnte: das bedeutet Platz- und
Kostenvorteile (bis zu 8 500 €)
meabfuhr durchaus zu, wenn es unter
7.6.2.5. heißt: »Schaltgerätekombinationen dürfen sowohl für natürliche Belüftung als auch für Zwangsbelüftung
vorgesehen sein. Wenn am Einbauort
Sondermaßnahmen für die einwandfreie
Wärmeabfuhr notwendig sind, muss der
Hersteller die erforderlichen Angaben
machen« [1]. Gespräche mit den Anwendern ergeben primär psychologische
Argumente, vergleichbar mit dem Einsatz von analogen Messinstrumenten in
der Einspeisung (drei Amperemeter, ein
Spannungsmesser sowie ein Umschalter)
durch weitaus bessere digitale Messgeräte [3, 4, 5].
Während in Schaltfeldern der EDV-Verarbeitung Einschublüfter für die Klimatisierung der 19-Zoll Einschübe seit
Jahren den »Stand der Technik« darstellen, ist der Einsatz von Lüftern in
Stromversorgungsanlagen, speziell auf
der Hauptspannungsebene (Niederspannungsebene), nicht üblich. Dabei lässt
die VDE 660 Teil 500 eine solche WärDipl.-Ing. Gerhard Voß (65), VDE,
war marketingverantwortlich bei BBC/ABB
in Ladenburg für Niederspannungs-Schaltanlagensysteme; im VDE-Bezirksverein
Kurpfalz betreute er viele Jahre als Vorstand die VDE-Fachseminare und Niederspannungs-Fachtagungen
Artur Lehnertz, VDE, ist Geschäftsführer
der SES TEC in Pellingen (Schaltanlagen,
Energieverteilung, Steuerungen)
60
Bild 2: Schaltfeld Typ KNS-S, bestückt
mit Sicherungslastschalter Typ »SlimLine« und Belüftungsgitter an der Frontseite des Geräteraumes
Eine Untersuchung zeigte nun, dass
der Einsatz von Lüftern für die Planung
und den Betrieb der Anlagen mit Sicherungs-Lastschaltleisten (KNS-S-Sytem
von SES TEC, Pellingen) einfach, platzsparend, kostengünstig und somit vorteilhaft ist. Nachfolgend werden die wesentlichen Kriterien beschrieben [6, 7].
Nachbildung der Wärmebelastung
Das Standard-Schaltfeld zur Installation
der Schaltleisten besteht üblicherweise
aus einem Schienenraum und senkrechter Verteilschienenanordnung (Bemessungsstrom bis 1 200 A oder 2 000 A),
dem Kabelanschlussraum und dem Geräteraum (Bild 2). Üblicherweise werden
zwischen den Schaltleisten (vorsorglich)
Belüftungsgitter aus Kunststoff eingebaut, die hinsichtlich der Belüftung so
gut wie keine Wirkung zeigen. Nicht zuletzt deshalb, weil die Öffnungen maximal 1 mm betragen (z. B. wegen der gewünschten hohen Schutzart).
Die DIN VDE 660 Teil 500 (8.2.1.4)
beschreibt die »Erwärmungsprüfung mit
Heizwiderständen gleicher Verlustleistung«. Hier heißt es: »Bei gewissen Typen geschlossener Schaltgerätekombinationen … darf die Verlustleistung der
eingebauten Geräte und Leitungen mit
Heizwiderständen nachgebildet werden,
die die gleiche Wärmemenge erzeugen
de 8/2004
Elektroinstallation
ifld 3: Temperaturverteilung im Schaltfeld und Einschaltung eines Lüfters nach 2 h: Lüftereinbau als Einschub wie bei 19-Zoll-Elektronik/EDV-Einschüben
und im Gehäuse an geeigneten Stellen
angeordnet sind.« In den Versuchen
werden die Heizwiderstände der Betriebsmittel durch eine Leuchtenkette
nachgebildet. Die Messungen mit der
Leuchtenkette liefern ein repräsentatives
Ergebnis über die Temperaturverteilung
im Schaltschrank. Mit dem Versuchsaufbau wurde insgesamt eine Verlustleistung von 715 W umgesetzt (Tabelle 2
und 3). Bei einem maximalen Bemessungsbelastungsstrom der Verteilschiene
von 2000 A ergibt sich eine Verlustleistung von 900 W.
nenswerten Erfolge zu verzeichnen waren (Bild 3).
Zur Verbesserung der Versuchsergebnisse wurde der Lüfter (Bild 4) frontseitig angeordnet (Bild 5 rechts) und zwei
Ergebnisse der Versuche
ifld 4: Lüfter für den frontseitigen Einbau
von Rübsamen + Herr; für die Versuche
wurden drei Stück mit je 18 W installiert;
vorteilhaft und unkompliziert ist der einstellbare, übersichtliche Temperatursensor für den Einbau oberhalb im Geräteraum
Die ersten Versuche zeigten, dass mit der
Anordnung der Lüfter wie bei den 19Zoll-EDV-Einschüben und mit den Lüftungsgittern und den kleinen Luftspalten
(1 mm) auf der Frontseite keine nen-
Grenzübertemperaturen
Teile der Schaltgerätekombination
Eingebaute Betriebsmittel
Anschluss für von außen eingeführte
isolierte Leiter (Zuleitungen, Kabelabzweige)
Sammelschienen und Leiter zum Anschluss
an Sammelschienen
Bedienteile aus Metall / Isolierstoff
Berührbare Außenflächen aus
Metall / Isolierstoff
Mittlere Umgebungstemperatur gemäß
Kapitel 6.1.1.1.
Grenzübertemperatur
Nach Angaben der Hersteller unter Berücksichtigung der Innentemperatur der SK
70 K
Entsprechend der Festigkeit der Leiterwerkstoffe und der direkt angeschlossenen
Geräte
15 K / 25 K
30 K / 40 K
35 °C
Tabelle 1: Auszug aus VDE 660 Teil 500, Tabelle 2: Grenzübertemperaturen
de 8/2004
Elektroinstallation
Lüftungsgitter auf dem Dach eingebaut
(Bild 5 links). Wie bei den ersten Versuchen wurde der Aufbau vor Zuschaltung
des Lüfters 2 h »vorgeheizt«. Die Temperatur im unteren Teil stieg auf 24 °C,
im mittleren Teil bis 35 °C und im oberen Teil bis 51 °C. Nach Einschaltung
des Lüfters konnte man eine schnelle
Abkühlung des oberen und mittleren
Schaltfeldbereiches messen. In nur 3 min
verringerten sich die Temperaturen oben
um 20 K und im mittlerem Teil um 7 K
(Bild 6).
Das Ergebnis zeigte bereits nach wenigen min eine deutliche Reduzierung
der Grenzwerte auf zulässige Temperaturen, wie sie auch für die Bedienung erlaubt sind (55 °C bzw. 65 °C). Weitere
Versuche zeigten die gleichen Ergebnisse
für die Bemessung der Verteilschiene von
2 000 A für Geräte bis 630 A. Als wichtig erweist sich noch die Erkenntnis aus
den Untersuchungen, dass Lüfter nicht
ständig in Betrieb sein müssen. Mit der
Installation eines Temperatursensors an
geeigneter, zugänglicher Stelle im oberen
Teil des Schaltfeldes (Bild 4), erhält der
Anwender/die elektrotechnische Fachkraft einen leicht handhabbaren, praxisgerechten Regelkreis.
h
tmit Lüfter =
0, 32
m
K
Bild 5: Lüfteranordnung bei der Messung
nach Bild 6:
• links: zwei Standard-Lüftungsöffnungen
des KNS-S-Systems auf dem Dach
des Feldes in Schutzart IP 23, bis zu
sechs Flanschplatten für die Kabeleinführung oder für die Belüftung sind
vorgeprägt
• rechts: frontseitige Anordnung der Lüfter 54 W, womit eine gute Durchlüftung
des Schaltfeldes erreicht wird
+ ∆t + tUmgebung
∆ t = 4 °C (Einschwingvorgang)
Berechnung des Temperaturverlaufes
Die Temperatur in einer bestimmten Höhe des Schaltfeldes lässt sich relativ einfach berechnen. Die Umsetzung der
Messergebnisse (Bild 7) kann man mit
Hilfe folgender Formel nachvollziehen:
tohne Lüfter =
h
0, 059
m
K
+ tUmgebung
Bild 6: Temperaturentwicklung im Schaltschrank bei Lüftereinschaltung nach rund 2 h
(Lüftereinbau frontseitig, zwei Lüftungsöffnungen oben)
Verlustleistungen
Bemessungsstrom
des Abzweiges [A]
Auszug NH-Sicherungen: 3-polig (SIBA)
Größe 00
Größe 0
Größe 1
16
20
35
63
100
125
160
250
400
630
5
5
11
14
20
6
7
12
18
24
31
41
6
7
12
17
23
30
38
54
Größe 2
12
17
23
30
38
54
89
Größe 3
38
54
89
138
Sicherungs-Lastschaltleiste
»SlimLine« (ABB)
+ Sicherungen
ca. 24
ca. 45
61
71
112
167
309
Tabelle 2: Verlustleistungen der NH-Sicherungen und der Sicherungs-Lastschaltleisten bei unterschiedlicher Nennbelastung (gerundete Werte) in W
62
de 8/2004
Elektroinstallation
Gesamtverlustleistung
Betriebsmittel
30 Stück 63 A (Belastungsfaktor 0,6 nach
VDE 0660 T 500 Tabelle 1)
Sammelschiene
Verteilschiene
Kabelanschluss
Summe
Wärmeverlust der Glühlampen (0,95)
Verlustleistung [W]
360
70
150
100
680
715
Tabelle 3: Zusammensetzung der Gesamtverlustleistung eines Schaltfeldes für den Bemessungsstrom der Verteilschiene von 1 200 A; eine Auslastung mit größeren Betriebsmitteln und 2 000 A ergibt einen Wärmeverlust von rund 900 W
Bild 7: Darstellung der Temperaturverteilung von Bild 6 über die Schaltfeldhöhe
Literatur
Beispiel:
tmit Lüfter =
1, 5m
+ 4°C + 35°C
m
0, 32
K
= 43, 7°C
Fazit
Schaltanlagen und Verteiler zur Stromverteilung unterliegen zunehmend einem
Wärmestress, ausgelöst durch kontinuierliche Steigerung des Strombezuges
[4, 5, 8] und den Zwang nach immer
kompakteren Anlagenbau, um Platz
und Kosten einzusparen. Praxisbezogene Studien zeigen, dass der richtige Einsatz und die Steuerung von Lüftern mögliche Störquellen im Ansatz beheben
können.
Technische Vorteile sprechen für den
Einsatz der Lüfter, als wichtig erweist
sich die Überzeugung der elektrotechnischen Fachkräfte von dieser technischen Lösung. Darüber hinaus zeigt
sich sehr deutlich, dass die Handhabung
der Prüfungsergebnisse für die Projektierung und Planung einer Schaltanlage
sehr viel einfacher ist als die Berechnungsvorlagen gemäß DIN VDE 0660
Teil 507 [9].
de 8/2004
[1] DIN EN 69439-1 (DIN VDE 0660 Teil 500 200008) Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen
[2] Engelhardt, M.: Temperaturverteilung innrhalb
eines mit Sicherungsleisten bestückten Schaltfeldes. Studienarbeit Dezember 2003 an der Berufsakademie in Mannheim
[3] Wagner,G.: Referat Anzeigentechnik im Umbruch, Fachtagung NS-Schaltanlagentechnik 15.16.10.2001 in Leipzig
[4] Rübsam, H. J.: Referat Strombelastung und Wärmestress in Schaltanlagen und Verteilern. VDEFachseminar in Bremen und Mannheim
[5] Voß, G.: Die Zukunft der NiederspannungsSchaltanlagentechnik, etz, Heft 15 (2003), Seite
16 – 21
[6] Voß, G; Graß, H.: Niederspannungs-Schaltanlagen auf Erfolgskurs ew, Jg. 100 (2001), Heft 20-21,
Seite 114 – 119
[7] Voß, G.; Lehnertz, A.: Brandgefahren bei Niederspannungs-Schaltanlagen und -Verteiler »de«
7/2003, Seite 38 – 40
[8] Voß, G; Rübsam, H. J.: VDE-Fachseminare am 5.
Februar 2004 in Frankfurt, 16. März 2004 in
Mannheim und 28. April 2004 an der TAE in Esslingen
[9] DIN VDE 0660 Teil 507 1997-11 Verfahren zur Ermittlung der Erwärmung von PTSK
■
63
Elektroinstallation
Brandschutzschränke für eine sichere
Elektroinstallation
schritten werden. Zudem muss man die relative Luftfeuchtigkeit
messen und beurteilen.
Um den Funktionserhalt zu gewährleisten,
darf kein störender
Einfluss der Luftfeuchte bei der Prüfung
nachgewiesen werden.
Anette Blum
Statistisch
gesehen
entsteht
in
Deutschland ca. alle 3 min ein Brand.
Der vorbeugende Brandschutz ist daher schon längst nicht mehr ausschließlich die Aufgabe von Baufachleuten; auch Elektroplaner und Installationsbetriebe tragen eine hohe
Brandlastdämmung
Verantwortung dafür, dass die von ihnen geplanten bzw. errichteten elektrischen Anlagen weder einen Brand
auslösen noch eine Ausbreitung von
Bränden begünstigen.
E
lektroanlagen dienen heute oft der
Versorgung von sicherheitstechnischen Anlagen. Besonderes Augenmerk sollte man in diesem Zusammenhang auf Gebäude mit großen Menschenansammlungen legen, z. B. Schulen, Bürogebäude oder Krankenhäuser.
Brände mit verheerenden Folgen kommen leider immer noch häufig vor – oft
könnten sie vermieden werden.
Eine wichtige Grundlage des deutschen Baurechts bilden Vorschriften und
Gesetze, mit denen die von Bränden ausgehenden Gefahren möglichst klein gehalten werden sollen. So regelt z. B.
die Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie
(MLAR) für den Elektroinstallationsbereich zwei Bereiche:
Krankenhäusern oder bei Wasserdruckerhöhungsanlagen zur Löschwasserversorgung mindestens 90 min betragen, bei
Brandmeldeanlagen und Sicherheitsbeleuchtungsanlagen mindestens 30 min.
Dies bedeutet, dass Schaltanlagen
und Verteiler (Bild 1), die der Versorgung von sicherheitsrelevanten Einrichtungen dienen, im Brandfall funktionserhaltend untergebracht sein müssen.
Dies lässt sich z. B. durch den Einsatz
von geprüften Brandschutzschränken
(Bild 2) erreichen, die mit Kabelschott
und Belüftungsöffnungen geprüft wurden. Diese stellen bei einer richtigen
Größenauswahl der Gehäuse sicher, dass
auch im Brandfall die vom Hersteller angegebenen, zulässigen Temperaturwerte
im Inneren des Gehäuses nicht über-
Funktionserhalt
Gemäß MLAR müssen aufgrund der
Musterbauordnung die elektrischen Leitungsanlagen für bauordnungsrechtlich
vorgeschriebene Sicherheitseinrichtungen so beschaffen oder durch Bauteile so
abgetrennt sein, dass diese Sicherheitseinrichtungen bei äußerer Brandeinwirkung für eine ausreichende Zeitdauer
funktionsfähig bleiben (Funktionserhalt). Darüber hinaus definiert die
MLAR die zur Rettung »ausreichende
Zeitdauer«. So muss z. B. der Funktionserhalt der Leitungsanlagen bei Feuerwehraufzügen und Bettenaufzügen in
Anette Blum, Priorit AG, Gründau
64
Gerade elektrische Verteilungen stellen eine
auf Flucht- und Rettungswegen nicht zulässige Brandlast dar. In Punkt 3.2.1 der
MLAR heißt es: »Messeinrichtungen
und Verteiler sind gegenüber notwendigen Treppenräumen und Räumen zwischen notwendigen Treppenräumen und
Ausgängen ins Freie durch Bauteile mit
einer Feuerwiderstandsdauer von mindestens 30 Minuten und aus nichtbrennbaren Baustoffen abzutrennen. Öffnungen in diesen Bauteilen sind mit Türen
oder Klappen, die mit dauerelastischen
Dichtungen versehen sind und eine Feuerwiderstandsdauer von mindestens
30 min haben, zu verschließen.«
Auch für die Anforderung, bei einem
Brand im Inneren einer Verteilung den
Flucht- und Rettungsweg frei von Feuer
und Rauch zu halten und somit eine
Evakuierung zu ermöglichen, gibt es geprüfte Lösungen. Geeignete Brandschutzschränke oder Vorsatztüren müssen einen nachgewiesenen Feuerwiderstand sowie ein Rauchdichtungssystem
haben und somit die Brandlast der
Elektroverteilung sicher gegenüber den
Flucht- und Rettungswegen abschotten.
Um die gesetzlichen Anforderungen
zu erfüllen, hat z. B. die Priorit AG
Brandschutzprodukte entwickelt und
zugelassen. Das Spektrum reicht von
Klemmkästen und Vorsatztüren über
Wand- und Standschränke; von ITSchutzschränken bis hin zu individuell
an die örtlichen Gegebenheiten anpassbare feuerbeständige Trennwandsysteme. Brandschutzgehäuse, Revisionsvorsatztüren und Trennwandsysteme haben
das allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnis/Zulassung und sind in F30- oder
F90-Ausführung lieferbar.
■
Bild 1: Aufbauwandverteiler zur Sicherstellung des Funktionserhalts der eingebauten Verteilung im Brandfall
Bild 2: Brandschutzstandschrank mit
Funktionserhalt und Brandlastdämmung
über 30 min
de 8/2004
Elektroinstallation
Wartung und Reinigung als Dienstleistung
Transformatorstationen und Schaltanlagen bis 36 kV
H. Heutle, M. Muschong
Das Warten und Reinigen von elektri-
Quelle: Statec
keitsanforderungen stellt spezielle
Forderungen an den Ausführungsbetrieb. Der Beitrag schildert den Stand
Bild 1: Ölwechsel während des Betriebs
Beispiel einer Firma.
E
in neues Unternehmenskonzept des
Unternehmers Herbert Heutle aus
dem badischen Iffezheim gründet
sich vollständig auf das Arbeiten unter
Spannung (AuS).
Heutle verfügt über langjährige Erfahrungen im AuS. Kontinuierlich entwickelte er eine eigene Technologie und
gründete kürzlich die Firma »statec
Elektrotechnik GmbH«. Der Geschäftsgegenstand basiert auf einem umfassenden Dienstleistungsangebot zum Warten
und Reinigen von Transformatorstationen und Schaltanlagen unter Spannung
Herbert Heutle, Geschäftsführer
der Statec GmbH, Iffezheim
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Redaktion »de«
(siehe Kasten). Im Jahr 2001 erhielt er
dafür den »Innovationspreis Junges
Handwerk«, ein Jahr später den »Bayerischen Staatspreis« für seine innovativen Geräte und Verfahren, mit denen
sich Isolierflüssigkeiten in elektrischen
Anlagen unter einer Spannung von bis
zu 36 kV nachfüllen lassen.
Kundenorientierter Service
Mit den eigens entwickelten und geprüften Arbeitsgeräten arbeiten bei statec
AuS-geschulte Elektrofachkräfte (Bilder
1 bis 3).
Für die Kunden von statec ergeben
sich eine Reihe von Vorteilen. Da es sich
um ein Dienstleistungspaket aus einer
Hand handelt, braucht nur eine Firma
die Trafostationen zu Wartungs- und
Reinigungszwecken betreten. Die per-
DIENSTLEISTUNGEN AUS EINER HAND
Reinigung und Wartung unter Spannung
• Sichtkontrolle der Sicherheitsgeräte (Spannungsprüfer, Einschubplatten, Sicherungszange, Erdungsgarnitur, Erdungs- und Schaltstange)
• Kombinierte Trocken-/Feuchtreinigung von
Trafostationen, Schalthäusern und Niederspannungsanlagen inkl. Reinigung der Anlagenräume und Kabelböden
• Schraubenkontrolle an Niederspannungsanlagen; Lasttrennschalter- und Systemtrenner-Wartung
• Ausspülen und Neueinfetten der Schaltschlösser
• Schaltgestänge reinigen und fetten – Ölen
sämtlicher beweglicher Teile
• Reinigung und Einfettung der Schaltkontakten und Schaltmesser
• Abbrandbeseitigung an Nacheilkontakten
• Schraubenkontrolle mit Drehmoment an
Kabelabgängen
• Nachfüllen von Kabelendverschlüssen
(Nassendverschlüsse).
de 8/2004
Bild 2: Ohne Freischalten: Endverschlüsse
nachfüllen, Kontakte reinigen usw
Check des Gesamtanlagenzustands und
Dokumentation
• Kontrolle der Regenablaufrinnen,
• Ölen von Scharnieren und Türschlössern
• Messung des Erdpotentials und Dokumentation
• Thermographische Aufnahmen mit Dokumentation, Temperaturdifferenzmessungen
an Schienenverbindungen, Kabelabgängen
und Schaltkontakten
• Technische Dokumentation der Anlage.
Weitere Service-Leistungen
• Transformatorölentnahme und Analyse
durch zertifiziertes Labor (gaschromatische
Untersuchung)
• Erneuern der Ölschutzfarbe in der Transformator-Auffanggrube
• Selektivitätsberechnung des Netzes bei Industriekunden
• Klärung der Eigentumsverhältnisse mit dem
zuständigen EVU
• Jährliche Stationsbegehung.
Quelle: Statec
beim Arbeiten unter Spannung am
Quelle: Statec
schen Anlagen mit hohen Verfügbar-
Bild 3: Mobile, maßgeschneiderte Ausstattung für Wartung und Reinigung
manente Energieversorgung ist für den
Kunden sichergestellt. Somit entfällt der
mit einem Abschalten verbundene hohe
Koordinierungsaufwand. Der Kunde
bleibt zeitlich flexibel und bestimmt
selbst den geeigneten Zeitpunkt zur
Wartung und Reinigung. So kann er
schon frühzeitig seine Anlage auf Störquellen, Überschläge und mögliche
Energieausfälle kontrollieren lassen. Das
dient nicht nur der Beruhigung, sondern
erhöht tatsächlich die Betriebssicherheit
und Lebensdauer der Anlage.
Auch die Wartungs- und Reinigungskosten fallen günstiger für den Kunden
aus. Wo früher z. B. zwei bis drei Facharbeiter für das Nachfüllen der Isolierflüssigkeiten an einem Kabel etwa drei Stunden lang arbeiteten, kann dies jetzt eine
Person unter Spannung innerhalb einer
Stunde erledigen. Brände sind ausgeschlossen, da die Isolierflüssigkeit in einem geschlossenen Behälter erhitzt und
über eine isolierte Einfülllanze in den
Kabelendverschluss gepumpt wird.
Zur Referenzliste von statec gehören
derzeit Energieversorger, Industrieunternehmen und Kliniken.
■
www.statec-elektro.de
65
Informationstechnik
Zukunftsmarkt Netzwerktechnik
Aussichtsreiches Ertragsfeld für den Elektroinstallateur
Karsten Jungk
Der derzeitige Trend in der Gebäudeverkabelung: Die Netzwerk-/Datentechnik- und die Multimedia-Verteilnetze wachsen zusammen. Allerdings
zwängt man beide Dienste nicht unbedingt durch ein Kabel, sondern ein
»Overlaynetz« macht durchaus Sinn.
Für den Elektroinstallateur bedeutet
dieses, sich auf verschiedene Techniken vorzubereiten und sich kompetent zu machen.
V
iele Elektroinstallateure haben es
noch nicht erkannt: In der heutigen Zeit des schnellen Wandels
ist wichtig, einen Blick für das Neue zu
haben. Diejenigen, die dazu bereit waren, gehören zu den Erfolgreichen der
Branche. Ihr Blick ist weiter, ihre Fähigkeit, neue Ertragschancen zu ergreifen
und umzusetzen, größer und ihr Angebot für den Kunden vorteilhafter. In diesem Sinne soll im Folgenden dargelegt
werden, warum sich das InstallationsKarsten Jungk, freier Fachjournalist,
Straubenhardt
68
handwerk intensiver
mit der Daten- und
Netzwerktechnik auseinander setzen muss.
Kabel als Datenhighway unter
Druck
Nachdem sich die Telekom vollständig von ihren Kabelnetzen getrennt hat und sich mit
der Förderung breit- Bild 1: Werbung der T-Com: »Erleben Sie den Durchbruch!«
bandiger Datenverbinvom Kabel hin zu DSL abzuzeichnen.
dungen via DSL keine eigene KonkurKnapp zwei Drittel aller breitbandigen
renz im Kabel mehr macht, hat sie jetzt
Internetzugänge erfolgen hier zwar imeine Breitband-Offensive von erstaunmer noch über Kabelnetze. Doch das
lichen Dimensionen gestartet. Im InterWachstum verlangsamt sich zugunsten
net, über das Fernsehen und aus den
einer zunehmenden Nachfrage nach dem
Print-Medien schallt uns entgegen:
kostengünstigeren DSL (Quelle: dsl-re»Breitband für alle!«, »Erleben Sie den
view Nr. 8 vom 27. Februar 2004).
Durchbruch!« usw. (Bild 1).
Eine ähnliche Entwicklung in
Weiter plant die T-Com, ihr TelefonDeutschland vorausgesetzt, wird natürnetz in den kommenden Jahren vollstänlich den Kabelnetzbetreibern Konkurdig auf Internet-Technologie (IP-Teleforenz entstehen, die all dies erst noch in
nie) umzustellen. Dann wird das so geihren Netzen implementieren müssen.
nannte »Triple-Play: Rundfunk, Daten
Eine aktuelle Studie des Marktforund Telefonie« über ein gemeinsames
schungsinstituts IDC prognostiziert eine
breitbandiges Übertragungsmedium effiZunahme der Hochgeschwindigkeitszient und konvergent und damit langfrisAnschlüsse in Europa bis 2007 von heutig auch billiger möglich sein. In Amerika
te 18,7 Mio. auf 50 Mio. Anschlüsse.
scheint sich bereits eine Trendwende weg
de 8/2004
Informationstechnik
im häuslichen Bereich, die stationäre und mobile Kommunikation
– bei all dem spielt die Digitaltechnik eine Schlüsselrolle. Ebenso unverkennbar wie der Siegeszug der Bits und Bytes ist der
Trend zur Vereinigung digitaler
Einzelgeräte zu einem Funktionsverbund. Das rechtfertigt die Prognose, dass in wenigen Jahren ein
Netzwerk für digitale Daten auch
im Einfamilienhaus oder in gut
ausgestatteten Wohnungen ebenso selbstverständlich ist, wie die
klassische 230-V-Elektroinstallation.
Bild 2: Die zentrale Schnitt- und Schaltstelle –
das Residential Gateway
Die Studie »The Broadband Future« von
Price-Waterhouse Coopers belegt, dass
Internetnutzer zunehmend bereit sind,
für Online-Angebote zu zahlen. Das
Marktvolumen für kostenpflichtige Inhalte und Anwendungen wie interaktive
Filme, Multimedia-Messages (MMS),
Videospiele und Überwachungssysteme
soll bis 2007 auf 3,1 Mrd. € ansteigen.
Es gibt freilich auch skeptische Einschätzungen in Bezug auf einen vollständigen Ersatz des Kabels als Träger vielfältiger TV-Programme durch DSL. Dr.
Erich Lenhard (Solon Management
Consulting) räumt in einer Studie über
das Potenzial von DSL als alternativer
TV-Verteilstruktur (TVoDSL) dem DSLFernsehen aus technisch-wirtschaftlichen Gründen keine Chance ein. Andererseits beschäftigen sich renommierte
Unternehmen wie Alcatel, Lucent und
Thomson mit dem Thema, die sich sehr
wohl einen Erfolg von TVoDSL vorstellen können. Letztlich wird der technische Fortschritt im Bereich der Kompressions- und Codierverfahren die Dynamik beeinflussen, mit der TVoDSL
voranschreitet.
Digital und vernetzt
Es war ein Top-Thema auf der Internationalen Funkausstellung 2003 und der
CeBIT 2004: die Digitalisierung und die
Vernetzung. Die letztjährige IFA in Berlin war völlig geprägt von der Digitaltechnik, so wie es auch in diesem Jahr
auf der CeBIT zu erkennen war. TV-Geräte mit Flachbildschirm, das weite Feld
der multimedialen Unterhaltungselektronik, Computer und Spiele, Filmen und
Fotografieren, das Internet, Sicherheit
de 8/2004
Konvergenz der Medien
Alle Geräte für Audio, Video und
Kommunikation wachsen zunehmend in Netzwerken zusammen, über
die in Zukunft auch die Funktionen der
Sicherheitssysteme und der Gebäudeautomatisierung abgewickelt werden. Dabei wird unter dem Begriff Netzwerk eine Verbindungsstruktur aus elektrischen
und optischen Leitern sowie funkbasierten Anteilen verstanden. Solche hybriden Netze sind flexibel an das jeweilige
Anforderungsprofil anzupassen und bieten eine weit reichende Zukunftssicherheit.
Konvergenz der Dienstleistungen
Diese vorhersehbare Entwicklung sollte
den Antennenbauer als klassischen Errichter von Empfangs- und Verteilsystemen für geträgerte Hochfrequenzsignale
motivieren, sein Dienstleistungsportfolio
in Richtung Daten- und Vernetzungstechnik zu erweitern. Schließlich entstehen hier klare Konkurrenzen zu den herkömmlichen Übertragungswegen von
Rundfunkinhalten via Kabel, Satellit und
terrestrische Sender, die ja heute noch
sein Hauptbetätigungsfeld darstellen.
Um seine Kunden zukunftssicher bedienen zu können, muss der Installateur
also geeignete Verteilnetzstrukturen planen und aufbauen können. Dies kann
entweder durch
1. eine strukturierte Datenverkabelung
parallel zum herkömmlichen sternförmigen Koaxial-Verteilnetz (TwistedPair Overlay),
2. das Aufsetzen von Ethernet-Technologien auf bestehende Verteilnetze
(Breitband-Ethernet) oder
3. die Anwendung drahtloser Techniken
(W-LAN)
erfolgen.
Informationstechnik
Die erste Alternative bietet sich bei
neu zu errichtenden Anlagen an, die
zweite immer dann, wenn aufwändige
Umbauten (Schlitze klopfen mit Staub
und Lärm) vermieden werden sollen,
und die dritte als komplementäre Technik zu den beiden ersten.
Mit System zum Erfolg
Die installationstechnisch einfachste und
dennoch in Nutzen und Variabilität unübertroffene Verteilstruktur hat eine
sternförmige Gestalt. Als Verteilmedium
kommen Koaxialkabel für den klassischen Rundfunk von Satelliten oder terrestrischen Sendern und parallel verlegte
Datenkabel mit vier verdrillten und geschirmten Drahtadernpaaren (STP: Shielded Twisted Pair) in Frage (siehe Kasten
unten). Für besonders hohe Übertragungsraten kann auch die zusätzliche
Verlegung von Lichtwellenleitern (Glasfasern) sinnvoll sein. Eine kluge Planung
spart Zeit und Kosten, bei enorm gesteigertem Wohnwert. Meist immens aufwändige, spätere Nachinstallationen können so weitestgehend vermieden werden.
Sowohl für den Kunden als auch den
Installateur ist ein Koax-TP-Hybridnetz
ein Gewinn. Der Kunde möchte das
Preis-Nutzen-Verhältnis
minimieren
(viel Nutzen für wenig Kosten) und der
Installateur seinen Gewinn (Erlös minus
Kosten) maximieren. Darin scheint auf
den ersten Blick ein Interessenkonflikt
zu bestehen. Die Möglichkeit, hohen
Mehrwert zu geringen Mehrkosten zu
schaffen, wird Kunden und Installateur
gerecht. Das Koax-TP-Hybridnetz leistet dies: Es senkt die Installationskosten
im Vergleich zu zwei unabhängig verlegten Netzen, was sich für den Kunden in
günstigen Preisen bei gleichzeitig stark
erhöhtem Nutzen und beim Installateur
in höheren Erlösen bei geringfügig höheren Kosten niederschlägt. Sowohl der Installateur als auch der Kunde profitieren
somit vom sternförmigen Hybridnetz.
Flexibilität durch Sternstruktur
Üblicherweise werden im Sternpunkt
des Netzes alle Einrichtungen für Kommunikation, Unterhaltung, Steuerung,
Überwachung usw. zentral angeordnet
und über Patchfelder mit RJ45-Steckern
(siehe Kasten S. 71) variabel auf die Leitungen zu den Nutzungsstellen aufgeschaltet. Einer veränderten Raumnutzung, z.B. durch den Umbau des Kinderzimmers zum häuslichen Büro, kann
leicht durch einfaches »Umpatchen«
entsprochen werden. Die Vorteile einer
Sternstruktur in Hinblick auf Übersichtlichkeit, Betriebssicherheit, Anpassbarkeit und Administrierbarkeit sind unerreicht. Daraus resultieren – über die Lebensdauer der Investition gesehen – die
geringsten Gesamtkosten (TOC: Total
Cost of Ownership)
Das »Residential Gateway«
In Amerika ist für die geballte Anordnung aller im modernen Leben erforder-
ÜBERTRAGUNGSMEDIUM TWISTED PAIR
Moderne Ethernet-Netze beruhen auf einer
sternförmigen
Twisted-Pair-Verkabelung.
Twisted-Pair heißt »verdrilltes Paar«. Dabei
sind typisch vier TP-Leitungen in einem Datenkabel zusammengefasst. Je nach der Abschirmung der einzelnen Adernpaare und/
oder des Viererbündels unterscheidet man
zwischen UTP (keinerlei Schirmung), S/UTP
(Gesamtschirmung) und S/STP (Einzel- und
Gesamtschirmung). Die Einordnung der Klassen und Kategorien beschreiben die Übertragungsqualität eines Datenkabels. Damit werden Dämpfung, Schirmung, Übersprechen
uvm. beschrieben.
In zukunftssicheren Vernetzungen sollten
nur S/STP-Kabel der Kategorie 6 oder besser
eingesetzt werden. Sie garantieren Übertragungsraten von bis zu 1 Gbit/s über bis zu 100 m
Kabellänge. Sie sind damit für alle drahtgebundenen Ethernetvarianten geeignet: 10BaseT mit 10 Mbit/s, 100BaseT mit 100 Mbit/s
und 100BaseX (Gigabit-Ethernet, über Kat-5Kabel auch 1000BaseT genannt).
70
Twisted-Pair-Arten
Alle BaseT-Ethernet-Varianten übertragen
im Basisband (Base) und benutzen zwei Adernpaare (T) zum Senden und Empfangen. Es
sind aber auch Modifikationen im Einsatz, bei
denen im Bereich von 4 MHz bis 10 MHz die
Übertragung bidirektional über ein Adernpaar
erfolgt. Dieses so genannte Breitband-Ethernet wurde von einem Firmenkonsortium unter der Bezeichnung HomePNA entwickelt
(PNA: Phoneline Networking Alliance).
de 8/2004
Informationstechnik
RJ45-STECKVERBINDUNGEN
Als Steckverbindung für S/STP-Kabel hat sich der RJ45-Standard etabliert. Die farblich kodierten
Adernpaare werden in der RJ-45Buchse wie im Bild aufgelegt:
Für das Aufschalten von Diensten auf eine Dose beim Teilnehmer
dienen kurze so genannte Patchkabel, welche im Sternpunkt die betreffende Buchse des Patchfelds
bzw. eines Ports im Hub oder 10/100BaseT-Crossover-Pachkabel
Switch mit der entsprechenden
Buchse des Dosenanschlussfelds verbinden. Sende- und Empfangsleitungen miteinander
Die RJ45-Stecker eines Patchkabels sind stan- verbunden werden. Falls im Übertragungspfad
dardmäßig 1:1 verschaltet (nicht dargestellt). ein Hub oder Switch liegt, sind keine CrossoFür das direkte Zusammenschalten zweier ver-Patchkabel erforderlich, da die Zuordnung
Ethernet-Geräte ist eine gekreuzte Verbin- Sendeleitung (Empfangsleitung bereits im
dung (Crossover) erforderlich (Bild), damit Hub/Switch stattfindet.
lichen Technik der Begriff »Residential
Gateway« entstanden (Bild 2). Darunter
kann man im weiteren Sinn die Schnittund Schaltstelle für Rundfunk, Telefon,
Daten, Internet, Gebäudesicherheit und
-steuerung und vieles mehr verstehen.
Entsprechend findet man hier einen
Hausanschlussverstärker für Kabelfernsehen oder einen Multischalter für den
Satellitenempfang, die ISDN-TK-Anlage, das DSL-Modem mit Firewall und
Ethernet-Ausgang, den Ethernet-Switch,
die Einbruch- und Brandmeldeanlage,
einen Media-Server für Audio, Video
und Spiele usw. als Herz des »intelligenten« Hauses.
tungseinbußen auch eine
Baumstruktur nutzbar ist.
beliebige
Fazit
Das ist eine gute Nachricht für die Wohnungswirtschaft, denn so kann sie auch
ohne die Abhängigkeit von einem innovativen Netzbetreiber ihren Mietern attraktive, den Wohnungswert steigernde
kommunikationstechnische Angebote
machen.
■
www.axess-pro.de
Es geht auch ohne Stern:
Ethernet auf Umwegen
Wenn die sternförmige Koaxverteilung
mit TP-Datenoverlay aus wirtschaftlichen oder anderen Gründen nicht möglich ist, bleibt immer noch die Option,
Datenverbindungen über bestehende
Verteilungen für Telefon (zweidrähtig)
oder Radio und Fernsehen (koaxial)
herzustellen. Das Ethernet lässt sich einfach durch Anpassung der physikalischen Anbindung an das Übertragungsmedium (Schicht 1 des 7-Schichten-OSIModells, vergl. »de« 23-24/2003, S. 72)
auf Telefon- oder Koaxverteilungen aufsetzen. Das geschieht in Frequenzbereichen, die weder auf der Zweidrahtleitung für Telefonie und ADSL noch im
Koaxkabel für geträgerte Rundfunkinhalte genutzt werden. Deshalb sind die
ursprünglichen Leistungsmerkmale beider Übertragungsmedien in keiner Weise
eingeschränkt. Positiv zu vermerken ist,
dass neben einer idealerweise sternförmigen Netztopologie mit gewissen Leisde 8/2004
71
Informationstechnik
sigkeiten ab und schützt die Kabelseele
vor vorzeitiger Alterung und Leistungsverlust (Bild 1). Bei der Wahl des richtigen Mantelwerkstoffs muss bei der Projektierung einer Verkabelung genauestens die Umgebung analysiert werden.
Nach Erkennen der Anforderungen lässt
sich das Mantelmaterial entsprechend
der chemischen Beständigkeit, dem
Brandverhalten, der mechanischen Belastbarkeit usw. auswählen.
Finden wir Anwendungsfälle, für die
es keine Grundwerkstoffe gibt, muss
man entweder mehrere Werkstoffe kombinieren (zwei oder mehrere Mäntel)
oder es muss auf spezielle Werkstoffe
ausgewichen werden, z. B. wenn ein Kabel ölfest und halogenfrei/ flammwidrig
sein soll (Bild 2).
Andreas Wilhelm
Im Bereich der strukturierten Verkabelung wachsen die zwei Welten Büro
und Industrie mehr und mehr zusammen. Ein Netzwerk, welches in einem
Unternehmen den produktiven und
administrativen Bereich mit einem
Dienst – Ethernet – kommunikativ
verbindet.
D
rei grundsätzliche Fragen stehen
oft am Anfang einer Planung für
strukturierte Verkabelungen im
industriellen Umfeld:
• Warum aber brauchen wir überhaupt
Spezialprodukte für die Industrie?
• Können nicht einfach die bestehenden
Bürokomponenten eingesetzt werden?
• Welche zusätzlichen Anforderungen
finden sich überhaupt in der Industrie?
Auf den ersten Blick müssen die eingesetzten Produkte verschärften Umgebungsbedingungen wie Schock, Vibration, Temperatur, Feuchtigkeit, Staub,
Druck etc. entsprechen. Auf den zweiten
Blick finden sich aber weitere systemtechnische Anforderungen wie z. B. Biegewechselzyklen, welche einen einfachen Zugriff auf vorhandene Bürokomponenten verbieten. Im Folgenden soll
jedoch das Hauptaugenmerk auf den
Schutz der Kabel durch den Kabelmantel gelegt werden.
Die Wahl des richtigen Materials
Woher nimmt der Anwender jedoch die
benötigten Informationen, ob das von
ihm, zunächst wegen seiner übertragungstechnischen Werte, ausgewählte
Kabel auch den Anforderungen an das
Einsatzumfeld entspricht? Hierzu gibt
der Hersteller in seinen Datenblättern oft
nur bedingt Hinweise. In erster Linie
werden Angaben zu mechanischen (Zug,
Querdruck, Biegung etc.) und thermischen Eigenschaften sowie zum Brandverhalten gegeben. Seltener findet man
auch Hinweise zur allgemeinen chemischen Beständigkeit. Oftmals sind diese
mit dem Verweis auf entsprechende Normen verbunden, die dem Anwender nicht
immer zur Verfügung stehen. Waren diese Informationen für den Bürobereich
vollkommen ausreichend, so gibt es im
industriellen Umfeld Bedingungen, die
sich in Datenblättern nicht mehr darstellen lassen. Folglich kann der Anwender
nicht in jedem Fall erkennen, ob seinen
speziellen Anforderungen in vollem Umfang Rechnung getragen wird.
Die richtige Hülle
Er ist optisches Qualitätskriterium zum
Kunden hin; vor allem aber soll er
Schutz vor Umwelteinflüssen gewähren:
Der Kabelmantel wehrt alle schädigenden Umwelteinflüsse in der Industrie wie
Staub, Feuchtigkeit und aggressive FlüsAndreas Wilhelm, Produktmanager
Kupfer-Datenleitungen
Leoni Kabel GmbH & Co. KG, Roth
Quelle: Leoni Kabel
Das Mice-Konzept
Bild 1: Kupfer-Industriekabel
72
Auch in der kommenden Norm zur industriellen Verkabelung (EN 50173-3)
und in den bereits existierenden Planungs- und Installationsrichtlinien (z.B.
IAONA, PNO etc.) wird versucht, dem
Planer und dem Entwickler eine Hilfestellung zu geben. Die dort definierten Anwendungsklassen sollen die wesentlichen
Eckpunkte einer industriellen Verkabe-
Quelle: Leoni Kabel
Kommunikationskabel für die Industrie
Bild 2: Aderextrusionsanlage für KupferDatenleitungen
lung erfassen und die Minimalanforderungen der Installationskomponenten definieren (z.B. »light duty« vs. »heavy duty« bei der IAONA). Bei Anschluss- und
Verbindungskomponenten mag dies ausreichend sein. Bei Kabeln, die einen weiten Installationsbereich überbrücken und
dabei verschiedenen, z.T. widersprechenden Einflussfaktoren ausgesetzt sind, ist
dies nur bedingt tauglich.
Es bleibt also in speziellen Fällen
nichts anderes übrig, als sich mit seinen
Forderungen an den Hersteller zu wenden und dessen Know-how zu erfragen.
Erste Entwürfe der künftigen Verkabelungsnorm zeigen jedoch einen interessanten Ansatz, der dem Anwender eine
Hilfestellung bei der Auswahl des richtigen Kabels geben könnte – das MiceKonzept.
Im Gegensatz zu den IAONA-Papieren verfolgt man hier das Ziel, die wesentlichen Einsatzkriterien in einem
Schlüssel zu hinterlegen, der sich wünschenswerterweise auch in der Bedruckung des Kabels niederschlagen sollte.
So wäre der Anwender ohne Datenblatt
in der Lage zu erkennen, ob das vorliegende Kabel für seine Zwecke einsetzbar
ist. Zwar ließen sich auch in diesem
Konzept nur wesentliche Einsatzschwerpunkte kennzeichnen, jedoch bieten sich
durch unterschiedlichste Kombination
der einzelnen Klassen zahlreiche Möglichkeiten der Unterteilung mit einer
deutlich feineren Abstufung.
Obwohl sich die Norm noch im Entwurfsstadium befindet und zahlreiche
Punkte erst spezifiziert werden müssen,
lässt sich das Prinzip bereits gut erkennen.
• Mechanical, Mechanische Eigenschaften
• Ingress, Schutzklasse
• Climatic, Klimatische Eingruppierung
• Electromagnetic, EMV
de 8/2004
Informationstechnik
IAONA
IAONA (Industrial Automation Open Networking Alliance) ist eine Allianz von international führenden Herstellern der
Automatisierungstechnik, die das Ziel verfolgt, durch regelmäßigen Erfahrungsaustausch Ethernet als Standard im gesamten
Industrieumfeld zu etablieren.
Durch die Zusammenarbeit der IAONAMitglieder in Foren, Workshops, Diskussionsrunden, Tutorials und Seminaren soll
durch regelmäßigen gegenseitigen Informationsaustausch die Entwicklung von
neuen auf Ethernet basierenden Lösungen
gefördert werden.
www.iaona-eu.com/de/index.htm
Spezielle Anforderungen bezüglich Strahlung, chemischer Beständigkeit und
Brandschutz konnten auch beim Mice-
Konzept bisher nicht in der gewählten
Klasseneinteilung berücksichtigt werden. Dass hier noch ein großes Defizit
liegt, wird offensichtlich, wenn man das
Mice-Konzept mit der IAONA-Klasseneinteilung vergleicht.
Auch in der letzten Ausgabe des
»Planning and Installation Guide« der
IAONA (Release 3.0) wird man bei der
Suche nach Hinweisen zur richtigen Kabelauswahl bezüglich der Einsatzumgebung relativ spartanisch abgespeist.
Ein Fall für den Kabelhersteller
Da der Kabelmantel im Bürobereich mit
der Forderung nach halogenfreiem,
flammgehemmtem Material ziemlich
eindeutig definiert ist, wurde diesem
Thema in den zutreffenden Normen
kein spezielles Augenmerk gewidmet.
Auf dem Weg zu einer künftigen Verkabelungsnorm für das industrielle Umfeld
muss diesem Aspekt aber eine größere
Beachtung geschenkt werden, da er
letztendlich dem Schutz der übertragungstechnischen Parameter dient, sich
aber sicherlich unmittelbar auch auf die
Lebenserwartung des Systems auswirkt.
Für die Klassen Light/Heavy Duty
sollten Materialien empfohlen werden,
die diesen Anforderungen genügen und
den Anwender im Großteil der Applikationen auf die richtige Spur führen.
Bei kritischen Einsatzkriterien wird
man auch in Zukunft gut beraten sein,
beim Kabelhersteller nachzufragen und
sich, wenn erforderlich, ein auf seinen
Anwendungsfall konstruiertes Kabel anbieten zu lassen.
■
Gut verbunden
F-Stecker richtig montieren
Stecker und Kabel müssen
zueinander passen
Sigurd Schobert
Bei älteren TV-Kabel-Installationen
findet man häufig noch unsaubere,
unfachgerechte
Steckerkonfektio-
nen. Dieses führt zu erhöhten Dämpfungswerten im Übertragungsweg, ja
sogar zu gravierenden Empfangsstörungen. Hersteller von Kabel und Steckern
bieten
aufeinander
abge-
stimmte Komponenten an, um dieses
zu vermeiden.
F
-Schraub-Stecker lassen sich ohne
Werkzeug auf das Koaxialkabel
drehen. Bei richtiger Montage auf
das passende Koaxialkabel weist die Verbindung langfristig hervorragende elektrische und mechanische Eigenschaften
auf. Laut Untersuchungen wählen Anwender sehr oft F-Stecker und Koaxkabel nur nach dem Gesichtspunkt des gleichen Durchmessers aus. Dies kann zu
mäßigen bis schlechten Übertragungsund Schirmdämpfungswerten führen.
Sigurd Schobert, Redaktion »de«,
nach Unterlagen von Wilhelm Sihn jr.
GmbH & Co. KG (Wisi)
de 8/2004
Bild 1: Schirmungsmaß der Klasse »A«, Frequenzbereich und geforderte Schirmungsdämpfung
Ohne sauber aufeinander abgestimmte Innendurchmesser des F-Stecker-Schraubgewindes und der Außendurchmesser des Koaxialkabels erhält
man eine minderwertige Verbindung.
Dabei kommt es besonders auf das
Schirmdämpfungsverhalten an – ein
wichtiger Parameter. Bei Hochfrequenzgeräten und -komponenten – dazu gehören die TV-Kabel – können mit zunehmender Frequenz Störstrahlungsprobleme auftreten. Daher überwacht die
Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) dieses Verhalten und schlägt auch Richtlinien für die
Kabel-SteckerKombination
Wisi-Koaxialkabel
MK 75
MK 90, MK 95
MK 16, MK 11
MK 75
MK 90, MK 95
Stecker
DV 50
DV 55
DV 5
DV 80
DV 85
Tabelle: Wisi empfiehlt zu jedem Kabel
den passenden F-Stecker zur Vermeidung
von Störstrahlungsproblemen
Montage vor. Mit den zum Beispiel von
Wisi empfohlenen Paarungen (Tabelle)
hält man die ebenso empfohlene Schirmdämpfungsklasse A (Bild 1) sicher ein,
vorausgesetzt, man beherzigt die nachfolgenden Montagehinweise.
F-Schraubstecker richtig montieren
Zum Einhalten der geforderten Schirmungsdämpfungswerte gemäß Bild 1
empfehlen Hersteller von Koaxkabeln
und Steckern die Einhaltung von Verarbeitungsweisen bei ihrer Montage.
Absetzen des Koaxialkabels
Im ersten Schritt entfernt man mit einem
Teppichmesser – oder besser mit einem
geeigneten Werkzeug (Bild 2) – in 6 mm
Abstand zum Kabelende die Kunststoffummantelung, den Schirm und das Dielektrikum bis auf den Innenleiter des
Kabels. Danach entfernt man äußerst
vorsichtig weitere 8 mm des Mantels.
Dabei sollten Beschädigungen von
Drähtchen des Abschirmgeflechts und
der Abschirmfolie unbedingt vermieden
werden. Der Monteur muss darauf achten, dass die feinen Drähtchen des in
73
Informationstechnik
Bild 2: Wisi bietet mit MZ 01 ein Abisolierwerkzeug (Kabelstripper) an, das
präzise, sauber und Zeit sparend den
Innenleiter und die Schirmung in einem
Arbeitsgang freilegt
Bild 3: Aufschrauben des Steckers
Schirmgeflechts nicht mit dem Innenleiter in Berührung kommen. Für das
LNC-Signal (Signal von der Sat-Schüssel
zum Empfänger) und die Versorgungsspannung führt dies zu einem verhängnisvollen Kurzschluss.
Aufschrauben des Steckers
Der Monteur sollte die Kabelabschirmung nie vor dem Aufschrauben des
Steckers zurückschlagen. Dies führt zu
einem Zerschneiden durch dessen Gewindegänge. Wenn man sie auf dem Dielektrikum epresst, kommt sie mit dem
Schraubgewinde des F-Steckers gar nicht
erst in Berührung, sondern wird großflächig auf die konische Kontaktzone gepresst (Bild 3: gelbe Fläche auf grüne
Bild 4: Drei einfache Schritte zur perfekten Steckverbindung: Absetzen, Stecker aufschieben und Crimpen. Beim Crimpen: Geflecht nach hinten umschlagen
Fläche). Derartig aufgeschraubte Stecker
weisen sich durch eine weitgehende
Wasserdichtigkeit aus und sind dazu
noch hoch abzugfest. Die elektrische
Verbindung bleibt zudem äußerst stabil
über eine lange Zeit.
gen werden. Die Schirmfolie verbleibt
auf dem Dielektrikum.
Die zweite Möglichkeit: Crimpen
Crimpen
Die geriffelte Hülse des F-Steckers in die
mittleren sechseckigen Backen von
Crimpzange Wisi-DZ85 einlegen. Dann
die Zangengriffe soweit zusammenzupressen, bis sich die Zange entriegelt.
Erst jetzt ist die Crimphülse korrekt verformt und die Zangengriffe lassen sich
wieder öffnen.
Mit einer geeigneten Crimpzange kann
man den F-Crimp-Stecker auf das korrekt vorbereitete Ende eines passenden
Koaxialkabels aufpressen. Auch hier ist
das richtige Zusammenwirken von Stecker, Kabel, Werkzeug und seiner Handhabung für die langfristige Verbindungsqualität Ausschlag gebend (Tabelle).
Crimpen ist eine zuverlässige, Zeit und
Kosten sparende Verbindungstechnik.
Absetzen
Der Innenleiter des Koaxialkabels ist auf
einer Länge von 6 mm freizulegen
(Bild 4). Dann den Außenmantel ohne
Verletzung von Schirmfolie- und -geflecht auf ebenfalls 6 mm Länge entfernen. Im Gegensatz zu F-Schraubsteckern
muss das Schirmgeflecht zurückgeschla-
Aufschieben
Nun den F-Crimp-Stecker auf das Kabel
bis zum Anschlag aufschieben.
Fazit
Da bei der Steckermontage immer wieder Fehler auftreten und dadurch das
Übertragungssystem gestört wird, muss
der Installateur gerade bei diesen Komponenten äußerste Sorgfalt walten lassen. Bei Verwendung aufeinander abgestimmter Komponenten vermeidet man
diese häufig noch vorkommenden Störquellen.
■
ARBEITSHILFE FÜR PARTNERBETRIEBE
Systematische Abfrage
Mit der Checkliste können alle notwendigen
Informationen systematisch abgefragt und in
einem Dokument erfasst werden:
• Welche Programme der Kunde wünscht
• Der Aufstellungsort der Satellitenantenne
• Die Anzahl der Endgeräte (TV, Radio, PC)
74
• Ist eine Erdung vorhanden?
• Die Lage der Verteileranlage
• Zusätzliche Empfangswege (Kabel, Terrestrik)
• Wie sieht die Stromversorgung aus u.v.m.?
Beratung während des Verkaufsgesprächs
»Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass sich schon
im Verkaufsgespräch die Spreu vom Weizen
trennt. Nur der Fachmann kann seine Kunden
optimal beraten, der exakt dessen Bedürfnisse
kennt. Hierbei stellen Checklisten eine wichtige
Hilfe dar«, erläutert Fred Hübner, Vorstandsvorsitzender der AG SAT. Auch das bereits im Jahr
2002 von der Arbeitsgemeinschaft herausgegebene Abnahmeprotokoll für Sat-Anlagen war,
vor allem bei den Kunden aus der Wohnungswirtschaft, auf positive Resonanz gestoßen.
»Wir sind sicher, unseren Partnerbetrieben auch
mit dieser neuen Checkliste eine wichtige Hilfestellung für qualitativ hochwertige Beratungsund Installationsleistungen rund um den Satel-
Auszug aus der
Checkliste
litenempfang
anzubieten«,
freut sich auch
Werner Schmidt,
Vorstandsmitglied der AG SAT. »Denn
diese eindeutige Dokumentation sorgt für Sicherheit vom Angebotsgespräch bis zur Abnahme – für den Handwerker und den
Kunden.«
Download
Die Partnerbetriebe der AG SAT können sich
die fünfseitige »Checkliste Anlagenplanung«
kostenlos als PDF-Datei im geschlossenen Bereich der AG SAT-Homepage herunterladen.
Informationen zum Partnerbetriebsprogramm
gibt es unter: www.agsat.de
de 8/2004
Quelle: Corinna von Rotberg, AG SAT e.V. Köln
AG SAT stellt Checkliste für Planung von
Sat-Anlagen vor
Durch die aktive Öffentlichkeitsarbeit der Arbeitsgemeinschaft Satellitenempfang (AG SAT)
e.V. zum Thema »Qualität beim Satellitenempfang beginnt schon bei der Planung von
Anlagen« haben sich in den letzten Wochen
zahlreiche Fachbetriebe an die AG SAT gewandt und um konkrete Hilfestellung gebeten.
Systematisierte Unterstützung für alle AGSAT-Partnerbetriebe bietet nun die »Checkliste
Anlagenplanung«, die von Praktikern für Praktiker erstellt wurde.
Automatisierungstechnik
Skalierbare Berührbildschirmgeräte mit
Anschluss an Rechnernetze
Andreas Berz
Zeitgemäße Bediengeräte können
mehr leisten, als nur einen Prozess zu
visualisieren. Standardschnittstellen,
z. B. Ethernet, ermöglichen es, sich
dieser Zusatzangebote zu bedienen
und die Funktionen in die vorhandene Struktur einzuflechten.
B
ediengeräte für Maschinen und
Anlagen lassen sich grob abstufen
in einfache Schaltelemente für die
grundlegenden Bedienfunktionen, Terminals für die simple Darstellung von
Parametern und die Eingabe von Werten
und Leitrechner für eine ausführliche
Darstellung des Prozesses und für die
Durchführung weiterer Funktionen wie
Datenaufzeichnung und Fernwartung.
Zwischen diesen Möglichkeiten klafft eine Lücke, welche Exor, Solingen, mit seinen skalierbaren HMI-Terminals ausfüllt.
An Stellen, wo man einen Leitrechner
nicht einsetzen kann, weil dieser schlicht
überdimensioniert ist, lassen sich diese
Terminals verwenden. Sie haben keine
beweglichen Teile, z. B. rotierende Laufwerke, und bieten sowohl eine hohe
Schutzart als auch besondere Temperatureigenschaften. Die Visualisierung kann
funktionell mit einer PC-Visualisierung
gleichziehen. Trendaufzeichnung, die
Darstellung dynamischer Prozesse anhand bewegter Bilder, Alarmbearbeitung
oder Rezepturverwaltung stellen Standardaufgaben dar. Auf den Betriebssystemen Windows CE oder Linux läuft sogar die Software aus der PC-Welt.
fen, eine integrierte Steuerung für eine
Datenvorbereitung zu nutzen, integrierbare E/A für die Aufnahme von digitalen
oder analogen Signalen zu verwenden
oder ein Gateway zu anderen Teilnehmern zu bilden.
Die Schnittstellen der Geräte können
mit verschiedenen Bussystemen und insbesondere mit Ethernet kommunizieren.
Dies vereinfacht die Vernetzung und die
Austauschbarkeit der Terminals.
Dezentrale Steuerung zur
Aufgabenverteilung
Das Baukastenprinzip ermöglicht eine
ähnlich hohe Leistungsfähigkeit, wie sie
ein PC bietet. An die Stelle des einen großen Prozessors treten bei diesem Prinzip
mehrere kleinere Prozessoren. Jeder erfüllt eine spezifische Aufgabe und
braucht sich in seinem Prozess nicht um
andere Aufgaben zu kümmern. Die Geschwindigkeit dieser Systeme liegt also in
einem durchaus vergleichbaren Bereich.
Darüber hinaus lässt sich durch ein solch
hardwarenahes System eine Echtzeitanwendung besser realisieren als mit den
eher softwarelastigen PC-Systemen.
Das Problem der Software-»Abstürze« fällt bei den hardwarenahen Systemen nahezu komplett weg. Das Terminalprogramm lässt sich ebenfalls in kleine Bausteine aufteilen, so dass jedes Modul für sich genommen leicht zu pflegen
und in Betreib zu nehmen ist. Dies gilt
sowohl für die Anwendungssoftware als
auch für das spezifische Projekt.
Auch die Anwendungssoftware
gleicht sich bei beiden Systemen, egal ob
Erweiterte Funktionen
des Bediengerätes
Die Wahl der Bildschirmgröße, z. B. 3,8"
monochrom oder 15,1" Farbe, berührt
den Umfang der eigentlichen Rechnerfunktionen nur unwesentlich (Bild 1).
Ein Vorteil liegt in der Möglichkeit,
durch die Integration weiterer Hardund Softwareelemente das Gerät nicht
nur als Bedieneinheit zu betreiben, sondern z.B. eine Webschnittstelle zu schafAndreas Berz, Exor, Solingen
76
Bild 1: Ein embedded Touchpanel von hinten; die Steckplätze ermöglichen die Erweiterung mit Hardwaremodulen, die
Schnittstellen lassen sich frei konfigurieren, die Software liegt auf einem Wechselmedium; eine Austauschbarkeit und
Wiederverwendbarkeit ist somit gewährleistet
Visualisierung, IEC61131 oder Webseiten-Erstellung. Das erleichtert den Umstieg vom PC zum »embedded« System
der Terminals.
Der Umgang mit hardwarenahen
Systemen
Die Bezeichnung »Embedded System«
(= eingebettetes System, bezieht sich darauf, dass die Rechnereinheit technisch
als Bestandteil des gesamten Prozesses
gelten kann und in diesen »eingebettet«
ist, Anm. d. Red.) hat leider immer noch
Bild 2: Das holonische Prinzip am Beispiel eines
Unternehmens; der Geschäftsführer wird nicht
überflüssig, er kann sich erweiterten Aufgaben zuwenden
ein negatives Image. Dieses rührt aus
den Anfängen des Computerzeitalters,
als Hardware noch teuer war und sich
nur bei hohen Stückzahlen rentierte.
Außerdem erforderten embedded Systeme aufwändige Softwarepakete und
komplizierte Programmiersprachen.
Die technische Entwicklung hat das
Verhältnis aber umgekehrt. Die Hardware besteht weitgehend aus Modulen,
so dass eine Massenfertigung der Komponenten einen günstigen Preis zur Folge
hat. Durch die definierten Schnittstellen
kann der Kunde seine Anwendung bis
ins Detail selber abstimmen und erhält
als Ergebnis eine spezifische Lösung.
Die benötigten Softwarebausteine lassen sich durch bereits fertig entwickelte
Module, z.B. Webserver, zusammensetzen, so dass der Anwender nur den
wirklich applikationsspezifischen Teil
selbst entwickeln muss.
Vom hierarchischen zum
holonischen System
Der Trend zu den embedded Systemen
folgt der natürlichen Evolution der
de 8/2004
Automatisierungstechnik
Bild 3: Verteilte »Intelligenz« in einer räumlich
verteilten Anlage; jedes Panel übernimmt eine
spezifische Aufgabe und kann bei Bedarf die Aufgabe eines anderen Teilnehmers durch Austausch
übernehmen
über einen einfachen Browser. Zusätzlich kann eines der Panel über ein eingebautes E/A-Modul Signale aufnehmen
und in das Netz stellen, an einem weiteren liegt ein GSM-Modem, welches bei
Störungen SMS-Nachrichten an den Servicetechniker schickt.
Der Funktionsumfang der Anlage
lässt sich so weit auf die einzelnen Teilnehmer verteilen, dass eine mehrfache
Redundanz der Anlage entstehen kann,
ohne dass diese eine weitere Hardware
erfordert. Durch die Modularität der
einzelnen Geräte kann jedes Gerät im
Bedarfsfall die Aufgaben eines anderen
Gerätes übernehmen bzw. die Geräte können untereinander ausgetauscht werden.
Das gemeinsame Netz erübrigt die
Entscheidung für die Funktion der Anlage, ob die Steuerung zentral in der Anlage sitzt oder ob eine weit entfernte Bedienstation diese Aufgaben übernimmt.
Softwareänderungen können über das
gemeinsame Netz untereinander oder
über einen in das Netz eingebrachten
Computer erfolgen.
■
Technik. Streng hierarchische Systeme, bei denen eine zentrale Recheneinheit die Kontrolle über
alle Prozesse im System
hat, scheitern an den steigenden Anforderungen
an Flexibilität, Robustheit und Wiederverwendbarkeit. Der Anstieg der
geforderten Funktionen
benötigt immer schnellere und immer größere
Prozessoren, erschwert
die Handhabung der Systeme und erhöht dadurch
die Anfälligkeit für Störungen.
Exor geht einen anderen Weg und hat ein embedded System entwickelt,
welches nicht hierarchisch,
sondern holonisch aufgebaut ist (Bild 2). Es gibt
keine übergeordnete Instanz, alle beteiligten Prozesse arbeiten autonom
und können mit jedem
anderen Prozess (Holon)
direkt Daten austauschen, ohne den Umweg
über eine höhere Instanz
zu gehen.
Beispielanwendung
mit Redundanz
bei verteilter »Intelligenz«
In einer räumlich verteilten Anlage lassen sich so
z.B. an einem (Leit-)Panel mit Webserver mehrere Panel gleicher Bauart
betreiben (Bild 3). Diese
(Slave-)Panel haben nicht
das Modul »Webserver«,
sondern verfügen nur
de 8/2004
77
Automatisierungstechnik
Funkdatenübertragung mit Fernwirkprotokoll nach IEC 60870-5-101
Jörg Witt
Ein Funkdatensystem mit normiertem Übertragungsprotokoll ersetzt
eine Leitungsverbindung. An den
Ausgängen der Funkkoppler stehen
die Signale für die weitere Übertragung mit standardisierten Schnittstellen- bzw. Busprotokollen zur Verfügung. Auf diese Weise lassen sich
Fernwirksysteme realisieren.
F
ür Fernwirk- und Leitsysteme, z.B.
bei Stadtwerken und Energieversorgern, kommt bevorzugt das Übertragungsprotokoll nach IEC 60870-5101 zur Kopplung zwischen den einzelnen Kommunikationspartnern zum Einsatz. Mit dieser Norm existiert ein
firmenunabhängiger Standard, welcher
sich aufgrund seiner Strukturierung zur
Kopplung zwischen dem Leitsystem und
der Fernwirktechnik eignet. Der Vorteil
der Normierung liegt darin, dass Komponenten und Systeme von verschiedenen Herstellern Informationen austauschen können. EES, Backnang, bietet Funk-Modems
für die unterschiedlichen
ISM-Bänder (Industrial, Scientific
and Medical Band
Bild 1: Funkmodem
der MFW-Familie von EES,
Backnang; die Geräte arbeiten auf der Funkseite
mit verschiedenen Techniken, z. B. Bündel- oder Zeitschlitzfunk, und bedienen auf der drahtgestützten Seite diverse Standards, z. B.
Profibus DP, IEC 60870-5-101 oder
RK512/DK3964R
= Zulassungsfreie Frequenzbereiche für
die Industrie, die Wissenschaft und die
Medizin, Anm. d. Red.) mit verschiedenen Sendeleistungen, Frequenzen und
Übertragungstechnologien (Bild 1).
Jörg Witt, Mitarbeiter bei Wolf Industrieautomation GmbH, Eutin, der Vertretung
von EES in Norddeutschland
78
Die Signalaufschaltung in der Kläranlage
erfolgt über galvanisch
getrennte Ein- und
Ausgänge.
Die Gegenstelle an
der Unterstation des
ZVO besteht lediglich
aus einem Mastermodul
mit
serieller
Schnittstelle.
Dieser
Baustein koppelt sämtliche Signale der KlärBild 2: Digitale Karte mit Geländeschnitt der realisierten
Funkstrecke; die rote Linie zeigt die Position des Schnittes in anlage über das IECProtokoll auf das Leitder Karte
system des ZVO. Bei
Bedarf kann dieser Master bis zu 31
Überwachung einer Kläranlage
Unterstationen ansteuern und überwachen. Dabei kann man einzelne StatioEine kleine Gemeinde vergibt die Benen als Repeater konfigurieren, um grotriebsführung ihrer Kläranlage an den
ße Entfernungen zu überbrücken oder
Zweckverband Ostholstein (ZVO). Für
um Hindernisse im Gelände zu umgehen.
die Überwachung benötigt der ZVO Betriebs- und Störmeldungen, Zählimpulse
und Messwerte der Anlage. Diese Daten
Gebäudeautomation im
müssen online und auf den bestehenden
unwegsamen Gelände
Leittechnikstrukturen zur Verfügung
stehen. In der Nähe der Kläranlage exisIn einem Bundeswehrdepot läuft die Getiert eine Fernwirk-Unterstation des
bäudeautomatisierung auf der Basis eiZVO (Bild 2). Hier steht eine serielle
ner umfangreichen Fernwirktechnik.
Schnittstelle mit dem Protokoll IEC
Trotzdem gibt es teilweise keine Signal60870-5-101 zur Verfügung, um die Dakabel, um alle notwendigen Stationen zu
ten in die bestehenden Strukerreichen. Eine nachträgliche Leitungsturen einbinden zu können.
verlegung wäre auf Grund der baulichen
Allerdings existiert
Gegebenheiten nicht möglich bzw. sehr
zwischen der Klärkostenintensiv. Das gesamte Gelände
anlage und der Fernliegt in einem Waldgebiet. In dem Bereich
wirkunterstation
der benötigten Übertragungsstrecken stekeine Leitungsverhen mehrere Gebäude und Hallen.
bindung.
Insgesamt sollten drei AußenstatioDie modularen Funkdanen an eine Zentrale angebunden wertensysteme aus der MFW-Faden. Von den Stationen gibt es keine dimilie von EES übertragen alle
rekte Sichtverbindung zur Zentrale. Die
erforderlichen Daten aus der
Länge der einzelnen Strecken beträgt ca.
Kläranlage zu der ca. 450 m ent800 m. Der Signalumfang umfasst 64
fernten Fernwirkunterstation. Die ÜberDatenpunkte bei bidirektionaler Übertragung erfolgt innerhalb des anmeldetragung. Die Signalein- und -auskoppund gebührenfreien 70-cm-ISM-Funklung sollte mit galvanischer Trennung
bandes mit einer Sendeleistung von
über I/O-Module erfolgen.
10 mW. Die Modems haben eine EmpDie Lösung basiert auf dem MFWfangsempfindlichkeit von -116 dBm.
Datenfunksystem von EES. Die SignalDamit lassen sich stabile Funkstrecken
ankopplung erfolgt über I/O-Module.
bis über eine Entfernung von ca. 12 km
Bei steigendem Signalbedarf kann man
bei freier Sicht realisieren. Innerhalb des
die Anlage auf Grund des modularen
Funkbandes kann man 68 Kanäle über
Aufbaus problemlos erweitern. In einem
DIP-Schalter direkt am Gerät frei einFunknetz lassen sich bis zu 31 Unterstastellen und so bereits belegte Funkkanätionen mit je bis zu 16-I/O-Modulen an
le umgehen.
einen Master ankoppeln.
■
de 8/2004
Automatisierungstechnik
Strategie und Produkte für die Zukunft
Josef von Stackelberg
Nach einiger Zeit der Verunsicherung blickt man bei Moeller wieder
optimistisch in die Zukunft. Das
Unternehmen zeigt auf der HMI
2004 und auf der light + building eine
Reihe neuer Produkte.
A
m 9. 12. 2003 unterzeichneten
die Vertreter von Advent International den Kaufvertrag zur
Übernahme von Moeller, Bonn (»de«
berichtete in Ausgabe 1-2/2004). Um
den Hersteller von Komponenten aus
der Industrie- und Gebäudeautomatisierung sowie der Energietechnik wieder zu
seinen Kerngeschäften zurückzuführen,
trennte sich der neue Eigentümer von
den Bereichen Mittelspannung und
Schienenverteiler. Die Sparte Punktverteiler wird zum Komponentenanbieter
umgewandelt. Die verlustbehafteten
Projektierungsbereiche sollen wegfallen.
Der Käufer, Advent International, ist
eine international agierende Beteiligungsgesellschaft. Sie kauft Unternehmen, bringt sie in die Gewinnzone und
verkauft sie wieder, z. B. durch Umwandlung in eine AG. Eine wesentliche
Voraussetzung für Advent Interantional,
sich mit einem Unternehmen ausein-
anderzusetzen, liegt in der Solidität der
Produkte.
Auf den beiden großen Leitmessen
Hannover Messe Industrie (HMI) und
light + building, welche im April stattfinden, wird Moeller eine Reihe neuer
Produkte bzw. Erweiterungen bestehender Produktfamilien präsentieren.
ware und keine Treiber für den Betrieb.
Die in Schutzart IP65 ausgeführten Geräte bieten Hintergrundbeleuchtung in
der Anzeige.
Ausbau der Familie
der Kleinsteuerungen
Das Produktpaket »Xclever home« umfasst Lösungen für die Gebäudeinstallation, welche die Anforderungen nach
Komfort, Sicherheit und Wohlbefinden
erfüllen.
Die Steuerrelais Easy liegen in einer neuen
Produktgeneration vor. Entsprechend der
Leistungsfähigkeit erhielten die Geräte
Bild 2: Easy 719 mit abgesetzter Anzeigeeinheit MFDCP4-700; das Modul integriert bereits ab Werk ein – ablängbares – serielles Verbindungskabel mit 5 m Länge
entsprechende
Typenbezeichnungen,
»Easy 500« und »Easy 700« (Bild 1).
Ein bis zu dreimal größerer Speicher
für die Steuerungsprogramme erweitert
die Einsatzvielfalt der »kleinen« und
Josef von Stackelberg, Redaktion »de«,
»mittleren« Geräte. Die neuen Easy-Reinach Informationen von Moeller, Bonn
hen stellen mehr Funktionsbausteine zur Verfügung,
z.B. Relais, Zähler oder
Analogwertvergleicher. Die
beiden neuen Leistungsklassen bieten zudem eine vierfach schnellere Verarbeitung. Um bei Maschinen
und Anlagen die Betriebs-,
Wartungs- oder eventuelle
Stillstandsintervalle zu erfassen, integrieren Easy 500
und Easy 700 jetzt maximal
vier Betriebsstundenzähler.
Für die Produktfamilie
»Easy« gibt es außerdem abBild 1: Vertreter der Steuerungsfamilien »Easy 500« und gesetzte Anzeigeeinheiten für
die Schutzart IP65 (Bild 2).
»Easy 700« von Moeller; entsprechend ihrer TypenbeDie Module »MFD-CP4zeichnung finden sich die Geräte hinsichtlich ihrer Fä500« und »MFD-CP4higkeiten zwischen den bereits bekannten Geräten der
700« benötigen keine SoftFamilien »400«, »600« und »800«
80
Lösungspaket für Energieverteilung, Gebäudeautomatisierung
und Kommunikation
Verteilerkonzept
Xclever home beginnt mit
»Xboard« bei der Energieverteilung. Damit steht ein
komplettes
Verteilerprogramm von 63 A bis 1600 A
zur Verfügung. Die Angebotspalette von Xboard
umfasst Klein-, Flach-,
Wand- und Standverteiler.
Ein Detail ist das automatische Miterden der Frontplatte. Spezielle Zweikomponenteneinführungsflansche bewirken zudem eine
staubdichte und werkzeuglose Kabeleinführung.
Schutzschaltgeräte
Mit der Produktreihe »Xpole« bietet
Moeller ein Programm von diversen
Schaltgeräten, z. B. Fehlerstromschutzschalter, Leitungsschutzschalter und
Reiheneinbaugeräte sowie Überspannungsschutzgeräte. Die FI-Schalter erkennen den Unterschied zwischen kurzzeitig auftretenden und gefährlichen
Fehlerströmen selbsttätig und sorgen dafür, dass auch bei Gewitter alle Kühltruhen am Netz bleiben und Alarmanlagen
weiterhin ihren Dienst verrichten.
Die Überspannungsableiter aus der
Produktreihe »Xpole« lassen sich aufgrund ihrer Konturgleichheit mit dem
Schutzschalterprogramm auch verschienen. Das minimiert den Verdrahtungsaufwand. Das Überspannungsschutzgerät »SPB-12/280« ist ein kombinierter
Blitzstrom- und Überspannungsableiter
nach den Klassen B und C in nur einer
Teilungseinheit. Weitere Produkte und
Lösungen zeigt Moeller in Hannover,
Halle 11, Stand C69, und in Frankfurt,
Halle 9.1, Stand C50.
■
de 8/2004
Automatisierungstechnik
Fehlerstromschutzschalter für besondere
Umgebungsbedingungen
Manfred Kleemeier
Funktionsprinzip der Fehlerstromschutzschalter
Schadgase in der Atmosphäre, z. B. in
besonderen Bereichen in der Industrie, wirken in Verbindung mit Luftfeuchte korrosiv auf Metallteile. Sie
können daher die korrekte Funktion
der FI-Schutzschalter beeinträchtigen und so deren frühzeitigen Austausch erfordern. Jetzt stehen auch
langlebige Varianten für diese besonderen Umgebungsbedingungen zur
Ein Fehlerstromschutzschalter (RCCB =
Residual Current Operated Circuit
Breaker) besteht aus fünf wesentlichen Funktionsgruppen, welche ihn
befähigen, gefährliche Fehlerströme zu
erkennen und die Stromkreise anschließend auch sicher zu unterbrechen
(Bild 1):
Einsatzorte für Fehlerstromschutzeinrichtungen
Anwendungsbereich
Verfügung.
E
ine höhere Lebensdauer der FISchutzschalter beim Einsatz in besonderen Umgebungsbedingungen
lässt sich vor allem durch Verbesserung
des Haltemagnetsystems erreichen. Um
die Korrosion der Metallteile des Auslöserelais zu verhindern, muss man die
Kondensation der Feuchtigkeit auf den
Metallteilen unterbinden. Eine um einige °C höhere Oberflächentemperatur
der Metallteile gegenüber der Umgebungstemperatur verhindert die Kondensation. Die direkte Beheizung des
Haltemagnetauslösers mit minimaler
Leistung erzielt den gewünschten Effekt.
Da keine Kondensation auftritt, können
auch die Schadgase keine Korrosion bewirken.
Die derart aufgebauten FehlerstromSchutzschalter »Sigres« aus der Reihe
der
»Beta«-Installationseinbaugeräte
von Siemens erzielen gegenüber den
Standardausführungen eine deutlich höhere Lebensdauer. Diese Fehlerstromschutzschalter mit dem zum Patent angemeldeten, aktivem Kondensationsschutz
führen als Kennzeichnung ein . Sie stehen in einer Produktpalette von 25 A bis
80 A in zweipoliger (1+N) und vierpoliger (3+N) Ausführung zur Verfügung.
Mit Bemessungsfehlerströmen von jeweils 30 mA und 300 mA (300 mA auch
als selektive Ausführung ) decken in allen Fällen geeignete Geräte die verschiedenen Schutzaufgaben ab (Tabelle).
Manfred Kleemeier,
Siemens AG, Regensburg
82
• Summenstromwandler zur Fehlerstromerfassung,
• Auslösekreis zur Auswertung des Fehlerstromes und zum Anpassen an das
Auslöserelais,
• Auslöserelais zur Umwandlung der
elektrischen Messgröße in eine mechanische Entklinkung,
• Schaltschloss mit den entsprechenden
Kontakten,
• Prüfstromkreis.
Schwimmbäder Bereich 1 und 2
Landwirtschaftliche und gartenbauliche Anwesen allgemein
• Steckdosenstromkreise
Chemische Industrie
Einsatz von
FI-Schutzeinrichtungen
gefordert nach
VDE 0100-702
Geforderter
Bemessungsfehlerstrom
I∆N in mA
≤ 30
VDE 0100-705
≤ 500
Bergbauanlagen
Hohe Luftfeuchtigkeit mit Cl2, O3
Hohe Luftfeuchtigkeit mit NH3
≤ 30
Galvanikbetriebe
Baustellen
• Steckdosenstromkreise (Einphasenbetrieb) bis 32 A und für
handgehaltene Betriebsmittel
• Steckdosenstromkreise bis 32 A
und sonst. Steckdosenstromkreise
Straßenverkehrssignalanlagen
• Klasse T1
• Klasse U1
Fliegende Bauten, Wagen, Wohnwagen nach Schaustellerart,
Speisepunkte
Springbrunnen
• Bereich 2 allgemein
• Steckdosen im Bereich 2
• Bereiche 0 und 1
Nahrungsmittelindustrie
Art des besonderen
Umgebungseinflusses
VDE 0100-704
≤ 30
BG FE, BGI 608
≤ 30
≤ 300...500
VDE 0832-100
VDE 0100-722
≤ 300
≤ 30
≤ 500
VDE 0100-738
≤ 500
≤ 30
≤ 30
VDE 0118-100
≤ 500
Luftfeuchtigkeit mit
diversen Schadgasen
und Lösemitteln
Hohe Luftfeuchtigkeit
mit div. Schadgasen
Luftfeuchtigkeit mit
Umweltschadgasen
SO2, NOx, chem.
Baustoffe
Luftfeuchtigkeit mit
Umweltschadgasen
SO2, NOx
Luftfeuchtigkeit mit
Umweltschadgasen
SO2, NOx
Luftfeuchtigkeit mit
Umweltschadgasen
SO2, NOx
Hohe Luftfeuchtigkeit mit diversen
Schadgasen, z.B. H2S
Luftfeuchtigkeit mit
Schadgasen
Ausgewählte Einsatzorte, bei denen der Einsatz von Fehlerstromschutzeinrichtungen
gefordert ist und bei denen erhöhte Schadgaskonzentrationen auftreten können
de 8/2004
Automatisierungstechnik
Der Summenstromwandler umfasst alle
stromführenden Leiter des zu schützenden
Stromkreises inklusive
des Neutralleiters. In
einer fehlerfreien Anlage heben sich im
Bild 1: Prinzipdarstellung eines FehlerSummenstromwandstromschutzschalters
ler die magnetischen
Wirkungen der stromdurchflossenen Leiter
auf. Es wird keine
Spannung in die Sekundärwicklung des
Wandlers induziert.
Erst wenn z.B.
durch einen IsolaBild 2: Zusätzlicher Schutz bei direkter
tionsfehler in der zu
Berührung aufgrund von Isolationsfehschützenden Anlage
lern, fehlerhafter Installation, unterein Fehlerstrom fließt,
brochenem Schutzleiter (PE-Leiter)
entsteht in der Sekundärwicklung
eine
Spannung, die über
den Auslösekreis auf
das
Auslöserelais
wirkt. Bei Erreichen
der Auslösebedingungen (Fehlerstrom >
Ansprechwert) entBild 3: Schutz bei indirekter Berührung
klinkt das Auslösereauf Grund von Isolationsfehlern, Anlais das Schaltschloss
schlussfehlern (Außenleiter L und
und schaltet den fehSchutzleiter PE vertauscht), unsachgelerhaften Stromkreis
mäßem Arbeiten
ab. Die Abschaltung
muss entsprechend der Gerätebestimmung VDE 0664
Teil 10 beim Bemessungsfehlerstrom innerhalb von
300 ms erfolgen.
Die Funktion des RCCB lässt sich über die bei jedem Gerät vorhandene Prüftaste kontrollieren. Das
Drücken der Prüftaste erzeugt einen künstlichen Fehlerstrom, der die Auslösung bewirkt. Der Schutzschalter muss bei Inbetriebnahme der Anlage und in regelmäßigen Abständen, mindestens halbjährlich, im
Interesse der eigenen Sicherheit auf korrekte Funktion
geprüft werden.
Schutz für alle Anwendungsbereiche
Damit beim Umgang mit elektrischer Energie die Gefahren unter dem Grenzrisiko bleiben, fordert die DIN
VDE 0100 Teil 410 Schutzmaßnahmen. Hier hat sich
die Fehlerstrom-Schutzschaltung mit Abschaltung im
Fehlerfall jahrzehntelang bewährt. Man kann sie in allen Netzsystemen einsetzen:
• TT-System,
• TN-System,
• IT-System.
Entsprechend den unterschiedlichen Schutzzielen
unterscheidet man Fehlerstromschutzeinrichtungen
(RCD = Residual Current Device) nach Bemessungsfehlerströmen I∆N, wobei der Grenzstrom für die
Hauptanwendung bei I∆N = 30 mA liegt.
de 8/2004
83
Automatisierungstechnik
• I∆N ≤ 30 mA: als zusätzlicher Schutz bei direktem
Berühren (Bild 2),
• I∆N > 30 mA: als Fehlerschutz bzw. Schutz bei indirektem Berühren (Bild 3),
• I∆N ≤ 300 mA: Schutz vor elektrisch gezündeten
Bränden auf Grund von Isolationsfehlern gegen
Erde.
Wegen der überragenden Schutzwirkung und der
jahrelangen positiven Erfahrungen beim Einsatz von
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen werden sie in vielen
Anwendungsgebieten zwingend vorgeschrieben.
Anwendungen in aggressiver Umgebung
Die Gerätenorm DIN EN 61008-1 (VDE 0664 Teil
10) definiert die Standardbedingungen für den Betrieb
der RCCB. Bezüglich der Umwelteinflüsse trifft sie lediglich Aussagen zur Umgebungstemperatur (-5°C
bzw. -25°C bis +40°C), relativer Feuchte (50% bei
40°C) und dem äußeren Magnetfeld (max. fünffaches
Erdmagnetfeld).
Zum Einfluss durch Schadgase in der Umgebungsluft trifft sie keine Aussagen und leitet daher auch keine Forderungen ab. In der Praxis sind die RCCB aber
durchaus verschiedenen Schadgase in unterschiedlichen Konzentrationen ausgesetzt.
Die DIN VDE 0100 Teil 510 »Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel, Kapitel 51: Allgemeine Bestimmungen« fordert entsprechend der Festlegung des Anwendungsbereiches (Abschnitt 510.1),
die Betriebsmittel so auszuwählen und zu errichten,
dass die Schutzmaßnahmen und ein zufriedenstellender Betrieb der Anlage bei bestimmungsgemäßer Verwendung hinsichtlich der zu erwartenden äußeren
Einflüsse sichergestellt bleibt. Hier liegt also die Verantwortung beim Errichter der Anlage. Er muss bei
der Auswahl der Betriebsmittel, so auch des RCCB,
die Umgebungsbedingungen beachten (Tabelle).
Auswirkungen von Korrosion
Feldversuche belegen, dass das Auslöserelais am empfindlichsten auf äußere Einflüsse reagiert. Durch
Schadgase in der Atmosphäre in Verbindung mit Luftfeuchte kann es insbesondere in den Lastpausen zur
Kondensation an den Metallteilen des FI-Schutzschalters kommen. Auch auf die Metallflächen des Haltemagnet-Auslösers wirkt diese korrosionsfördernde
Kondensation. Unter ungünstigen Bedingungen kann
ein früher Geräteausfall und damit ein notwendiger
Austausch des RCCB folgen.
Im praktischen Betrieb der Anlage kann man z.B.
auch bei gekapseltem Aufbau nicht verhindern, dass
durch Wartung, Reparaturen, Erweiterungen oder
sonstige Umstände Schadgase ins Innere der Kapselung gelangen. Die korrosive Wirkung der Umgebungsluft lässt sich an den Betriebsmitteln der Anlage
erkennen. Deshalb muss man die äußere Umgebung
und den möglichen Schadgaseinfluss auch bei der Auswahl der Schutzschalter berücksichtigen.
■
84
de 8/2004
Automatisierungstechnik
Produkte auf der Hannover Messe
Industrie 2004 (2)
Im zweiten Teil der Vorberichterstattung zur HMI 2004 gibt es einige Informationen zur Befehls- und Meldetechnik und zur Mess- und Regeltechnik. Außerdem verfügt eine
CAE-Software über Multi-User-Fähigkeiten.
D
ass auch im Bereich der herkömmlichen Befehls- und Meldegeräte noch eine Menge an Entwicklungspotenzial steckt, zeigen die
nachfolgend beschriebenen Produkte,
wobei auch hier die Elektronik und
Rechnertechnik sich immer weiter ausbreitet.
Quelle: EES
de 8/2004
Maschinen in Umgebungen mit stark
wechselndem Geräuschpegel erschweren
den Einsatz von akustischen
Signalgebern.
Optische Signale hingegen werden teilweise
nicht wahrgenommen,
weil sie außerhalb des
Sichtbereichs des Maschinenbedieners sind.
Das Sirenenelement
der Signalsäule »Kombisign 70« von Werma,
Rietheim-Weilheim,
mit selbstregulierender
Lautstärke bietet hier
eine Lösung. Der Alarm
gleicht seinen Schalldruck durch permanentes Messen des Geräuschpegels an die Umgebungslautstärke an. Er
übertönt diesen in dem Maß, dass das Sirenengeräusch gut hörbar bleibt, jedoch
nicht irritierend laut wird.
Fax (0 74 24) 95 57 - 44
[email protected]
Halle 7
Stand B42
Befehlsgeräte und Leuchtmelder
mit Schutzart IP69 K
Die Befehlsgeräte und Leuchtmelder des
N-Programms von Elan Schaltelemente,
Normschalter mit Schneidklemmtechnik
Quelle: Werma
EES, Backnang, bietet einen Fallklappenstörmelder mit Mikroprozessorsteuerung für sicherheitsgerichtete Anwendungen. Das Gerät bietet zehn Eingänge
mit grünen Fallklappen und je einer
LED zur Darstellung des aktuellen Zustandes. Die bistabilen mechanischen
Josef von Stackelberg, Redaktion »de«,
nach Unterlagen der erwähnten Unternehmen
Wettenberg, erfüllen die Schutzart IP69
K gemäß DIN 40050 Teil 9. Neben der
Prüfung auf Staubdichtigkeit simuliert
die Schutzartprüfung für IP69 K die
Hochdruckreinigerfestigkeit von Geräten, indem die Prüflinge bei ca. 5 min-1
und einem Abstand von ca. 100 mm mit
einem 80 °C heißem Wasserstrahl unter
stark erhöhtem Druck (bis zu 100 bar)
beaufschlagt werden. Diese Prüfung darf
dann keine schädlichen Wirkungen an
den Geräten zeigen.
Die Einhaltung der Extrem-Schutzart
IP69 K kommt insbesondere der Anwendung der Befehls- und Meldegeräte des
N-Programms in hygienekritischen Bereichen sehr entgegen.
Fax (06 41) 98 48 - 4 20
[email protected]
Halle 9
Stand D18
Schallsignalgeber mit
selbstregulierender Lautstärke
Fallklappenstörmelder
für Sicherheitsanwendungen
Anzeigeelemente ermöglichen die energieunabhängige
Langzeitspeicherung
der anstehenden Signale. Der Prozessor
verwaltet einen Ereignisspeicher mit
zeitgestempelten Einträgen für alle Ein-
Quelle: Elan
und Ausgänge und schaltet die Signale
weiter auf die zentrale Leittechnik.
Über die integrierte serielle Schnittstelle lässt sich mit einem PC der Ereignisspeicher auslesen. Selbstverständlich
kann er auch als Stand-alone-Gerät zur
Überwachung von Einzelstationen arbeiten. Durch die Möglichkeit den Störmelder über eine Parametrieroberfläche
individuell auf seine Aufgaben einzustellen, lässt sich jeder DIN-Meldeablauf,
Gruppierung, Zuordnung von Ein- und
Ausgängen, Ausgabe von Sammelalarmen oder Zeitverzögerungen eingeben.
Fax (0 71 91) 1 82 -2 00
www.ees-online.de
Halle 12
Stand D25
Josef von Stackelberg
Normschalter nach DIN EN 50047, wie
z. B. die Baureihe Z/T 236 von Schmersal, Wuppertal, findet man in unterschiedlichen Positionieraufgaben der industriellen Automatisierung. Auch für
sicherheitsgerichtete Aufgabenstellungen kommen sie als Sicherheitsschalter
der Bauart 1 zum Einsatz, vor allem bei
der Absicherung von Schutztüren.
Die neue Ausführung des Z/T 236
verfügt über Anschlüsse in Schneidklemmtechnik. Damit erspart sich der
Anwender die zeitaufwändige Vorbereitung der anzuschließenden Leitung: das
Abisolieren, Ablängen auf unterschiedliche Aderlängen, Aufbringen von Aderendhülsen und Zuschrauben der konventionellen Schraubklemmen. Statt
85
Quelle: Schmersal
Automatisierungstechnik
dessen werden die Adern einfach alle auf
gleiche Länge geschnitten, in die
Schneidklemmen eingelegt und der Deckel von Hand zugedrückt.
Es gibt die Schneidklemm-Ausführungen in vielen Varianten mit verschiedenen Betätigungsköpfen, z.B. Druckbolzen, Rollenhebel, Winkelhebel, Rollenschwenkhebel, Stabschwenkhebel.
Zudem kann der Anwender zwischen
verschiedenen Kontaktoptionen, z.B.
Sprungschaltung,
Schleichschaltung,
Schleichschaltung mit Überdeckung und
mit Staffelung, wählen.
Fax (0202) 6474 - 1 00
[email protected]
Halle 9
Stand D 18
heitsausgänge. An jedem Eingang der
Pluto S20 lassen sich bis zu zehn dynamische Sensoren anschließen, so dass
man mit einem Pluto bis zu 120 Türen
absichern kann.
Der Anwender kann sich zur Programmierung zwischen maßgeschneiderten, TÜV-zugelassenen Sicherheitsfunktionsblöcken und/oder herkömmlicher SPS-Logik entscheiden. Die Pluto
S20 lässt sich mit dem Programmiertool
»Pluto Manager« von Jokab Safety frei
programmieren.
Fax (07424) 922-14
www.jokabsafety.com
Halle 9
Stand F13
Schaltkasten für den Ex-Bereich
Der überdruckgekapselte EEx-p-Schrank
(Purging Universal Cabinet) von Bartec,
Bad Mergentheim, bietet eine Ex-Lösung
für die Steuerung und Automatisierung
von Geräten, Maschinen und Anlagen in
den Zonen 1 und 2. Den Ex-Schutz des
Schranks stellt eine modulare Überdrucksteuerung »Apex 2003« her, die
nach ATEX zertifiziert ist.
Programmierbare Stand-aloneEinheit und Sicherheits-SPS
Quelle: Jokab Safety
Quelle: Bartec
Die »Pluto S20« von Jokab Safety, Spaichingen, stellt eine vereinfachte Ausführung der Sicherheits-SPS »Pluto A20«
dar, im Prinzip ohne Sicherheitsbus-Ankopplung. Pluto S20 lässt sich als kostengünstige Stand-alone-Einheit sowohl
mit mechanischen als auch dynamischen
Befehlsgebern oder als Sicherheits-SPS
einsetzen. Sie entspricht der höchsten Sicherheitsstufe gemäß Kategorie 4 der
Norm EN 954-1. Von den E/A der Pluto
20 kann man acht als Eingänge
und/oder Ausgänge konfigurieren, vier
sind unabhängige, fehlersichere Sicher-
86
Individuell lassen sich nicht ex-geschützte Steuer- und Schaltgeräte sowie
komplette Mess- und Automatisierungssysteme in einen EEx-p-Schrank einbauen. Der EEx-p-Schrank eignet sich für
eine Umgebungstemperatur von -20°C
bis +60°C in der Temperaturklasse T3
bis T5. Das Purging Universal Cabinet
gibt es in verschiedenen Ausführungen
Stahlblech, Edelstahl, seewasser- und
tropenfest.
Fax (07931) 597 -183
[email protected]
Halle 6
Stand K32
de 8/2004
Automatisierungstechnik
Seilzug-Notschalter mit
integriertem Not-Aus-Taster
Diese Lücke hat Steute, Löhne, jetzt geschlossen: Eine neue Ausführung der Seilzugschalter-Baureihe ZS 71 verfügt über
einen zusätzlichen Not-Aus-Taster, der in
den Gehäusedeckel integriert wurde.
Der Schalter in Schutzart IP65 entspricht der IEC 947/5/5 sowie der EN
418 (»Sicherheit von Maschinen: NotAus-Einrichtung«). Eine Seilrissüberwachung gewährleistet das einwandfreie
Funktionieren der Sicherheitseinrichtung.
Fax (05731) 745 - 2 00
[email protected]
Halle 9
Stand D18
Befehls- und Meldegeräte für
AS-i mit dimmbarer LED
Die zertifizierten Slave-Baugruppen von
Schlegel, Dürmentingen, können sich
aufgrund der flexiblen AS-InterfaceStruktur an einer beliebigen Stelle im
Netz befinden. Dabei bleibt wegen effektiver Kontrollmechanismen die hohe
Verfügbarkeit und Sicherheit der Datenübertragung beim Einsatz in belasteter
EMV-Umgebung gewährleistet.
Auf dem Chip der Slave-Baugruppen
befinden sich je zwei Datenein- und -ausgänge, wobei nur ein Datenausgang
(kurzschluss- und überlastsicher) für die
beleuchtbare Schlegel-Slavevariante dient.
de 8/2004
Eine besondere Funktion stellt die
Helligkeitssteuerung/Dimmbarkeit der
steckbaren T5,5k-LED dar, welche sich
über das Tastverhältnis einer pulsweitenmodulierten (PWM) Spannung mit
dem Masteraufruf »Write Parameter« in
vier Stufen einstellen lässt.
Der integrierte Schaltkreis beinhaltet
ein EEPROM, unterteilt in einen Anwenderbereich, der die Slave-Adresse
und den erweiterten ID-Code (ID1) enthält, sowie einen Firmwarebereich, der
unter anderem die Daten des Slave-Profiles speichert.
Fax (07371) 502-49
[email protected]
Halle 11
Stand C62
Batterielose Funksensorik für
Industrieautomation
Die Funk-Sensorikmodule von Enocean,
Oberhaching, arbeiten ohne Batterien
oder externe Spannungsquellen. Sie erzeugen ihre benötigte Energie aus der
Umwelt oder aus dem Messsignal selbst.
Die Grundbausteine bilden die batterielosen Funksendemodule PTM 100 für
Funkschalter mit Piezo-Energiegenerator, solarbetriebene Funk-Sensormodule
Quelle: Enocean
Quelle: Steute
Quelle: Schlegel
Seilzug-Notschalter dienen als »verlängerter Not-Aus-Taster« an Förderanlagen und an größeren Gefahrenbereichen
von Maschinen. In unmittelbarer Nähe
des Schalters lässt sich die Not-AusFunktion oft nur schwer betätigen, weil
der Auslenkweg des Seils dort nicht
mehr ausreicht. In diesem Bereich kann
also, je nach Anordnung des Schalters
im Gefahrenbereich, eine«Sicherheitslücke« bestehen, die dazu führt, dass im
Falle eines Falles kleine Verzögerungen
beim Betätigen der Not-Aus-Funktion
auftreten können.
87
Automatisierungstechnik
STM 100 für vielfältige Sensorikanwendungen sowie
die Empfängerbausteine RCM 110 und RCM 120, die
bereits in Schaltempfängern und auch Gateways für
Automatisierungssysteme verschiedener Hersteller integriert sind.
Für den Einsatz in spezifischen Industrieanwendungen bietet Enocean verschiedene Energiewandlerkonzepte an, die die verfügbare Umgebungsenergie
der jeweiligen Applikation für die wartungsfreie Funksensorik nutzbar machen. Ein Piezo-Vibrationsgenerator eignet sich z.B. für die Sensorik an vibrierenden
Maschinenteilen wie z.B. Motoren oder auch in
Logistikanwendungen. Für die Sensorik in der Prozessautomatisierung zeigt Enocean den Prototyp eines
Thermogenerators, der aus 5 K Temperaturdifferenz
genug Energie zum Betrieb der Enocean Funksensorik
erzeugt.
Fax (089) 6734689-55
www.enocean.com
Halle 18
Stand H11
Kommunikation zwischen
Feldebene und Leitwarte
Quelle: Endress + Hauser
Die Einbindung von Prozessgrößen in Visualisierungssysteme und die Bereitstellung von ausgewählten
Messgrößen über das Intranet hinaus in das WorldWide-Web ermöglichen die Gateways »Fieldgate
FXA320«, »FXA520« und »FXA720« von Endress +
Hauser, Weil am Rhein. Der Datenaustausch der Feldebene mit den übergeordneten Leitsystemen erfolgt
zum Einen mit konventionellen 4...20-mA-Stromsignalen, denen das digitale Hart-Signal überlagert ist,
und zum Anderen mit Profibus- oder FoundationFieldbus, die sich in der Prozessautomatisierung als
Feldbusse etabliert haben. Auf Leitsystemebene hat
sich für den Datenaustausch von Steuerung und Visualisierungssystem oder den Visualisierungssystemen
untereinander das Protokoll Ethernet mit TCP/IP
durchgesetzt.
Die Fieldgate FXA320, FXA520 und FXA720 verbinden die unterschiedlichen Ebenen miteinander und
unterstützen durch optionale Modemschnittstellen
und integrierte Web-Seiten auch den weltweiten Zugriff auf die Prozess- bzw. Geräteparameter.
• Fieldgate FXA 320 bietet zum Feld hin konventionelle Signaleingänge: analoge Eingänge aktiv oder
passiv, digitale Eingänge und Zähleingänge. Zur
88
de 8/2004
Automatisierungstechnik
»Multi-Session«-Funktion erlaubt die
gleichzeitige Durchführung und Speicherung von bis zu drei separaten Aufnahmen. Man kann die drei Aufzeichnungsbereiche zu einem größeren Bereich für
Langzeitaufzeichnungen
zusammenfassen.
Es gibt über 20 neue Messparameter
bzw. Funktionen, z.B. Oberschwingungsleistung und Phasenwinkel für einzelne Harmonische, Anlaufstrommessung usw., die zusammen mit den verbesserten Kurvenformgrafiken und Balkendiagrammen für Harmonische die
Datenauswertung erleichtern.
Fax (06152) 9301-25
www.lem.com
Halle 12
Stand C07
Leitebene hin verfügt das FXA320
über Ethernet und Modemschnittstellen.
• Fieldgate FXA520 unterstützt neben
konventionellen, analogen Signaleingängen auch die Hart-Kommunikation. Zur Leitebene steht beim
FXA520 eine Ethernet- oder Modemschnittstelle bereit.
• Fieldgate FXA720 ist die Lösung für
den Zugriff auf Profibus-Netze. Das
FXA720 verfügt über bis zu drei Profibus-Schnittstellenkarten mit MasterKlasse-II-Funktionalität. Jede Karte
kann mit bis zu 126 Profibus-Teilnehmern kommunizieren. Der Zugriff bezieht sich dabei auf die Prozessdaten,
den Gerätestatus und die Geräteparameter. Auf die Daten wird von der
Leitebene über Ethernet- oder Modemschnittstellen zugegriffen.
Gemeinsam sind allen Fieldgate die optionalen Analog- und GSM-Modem für
den Fernzugriff und für die Fernwartung
der Feldgeräte.
Fax (07621) 975 - 3 52
www.de.endress.com
Halle 6
Stand D42
Stethoskop mit Ultraschall
Mit dem »Sonaphone E« von Sonotec,
Halle, steht dem Anlagenbetreiber und
Anlageninstandhalter in explosionsgefährdeten Bereichen in den Unternehmen ab sofort ein vielseitiges Ultraschall-Prüfgerät zur prophylaktischen
Früherkennung von Schäden zur Verfügung. Vor allem das Thema Leckageortung in Ex-Zonen, insbesondere an den
installierten Druckluftsystemen und
Druckluftleitungen, kann nun effektiver
ablaufen. Mit hoher Sicherheit lassen
sich vorhandene Druckluftverluste aufdecken.
Software-Update
für Netzanalysator
Quelle: LEM
Quelle: Sonotec
LEM, Groß-Gerau, hat seinen tragbaren
Netzanalysator »Analyst Q70« weiterentwickelt. Zu den neuen Leistungsmerkmalen gehören eine intuitivere Benutzeroberfläche, umfangreichere Messmöglichkeiten und eine verbesserte Aufnahmefunktion für einfachere, längere
Aufzeichnungen. Die neuen Funktionsmerkmale lassen sich mit dem mitgelieferten »Flup«-Programm in den Analyst
Q70 laden.
Das Programm ermöglicht eine übersichtlichere Anzeige aller Messdaten und
bietet mit der neuen Nav-Keys-Funktion
eine schnelle und leicht verständliche Benutzerführung für alle Messbildschirme.
Man kann nun 10-min-Mittelwerte für
mehr als 80 Tage aufzeichnen und bis zu
32000 Ereignisse erfassen. Die neue
de 8/2004
Ein weiterer wichtiger Einsatzfall ist
die Diagnose auf Betriebssicherheit von
industriellen Anlagen insbesondere bei
der Früherkennung und Eingrenzung
von Anlagenschäden mittels Körperschallsonden.
Automatisierungstechnik
Diese Hintergrundbilder lassen sich
durch Icons, Texte und Prozesswerte animieren, z. B. frei definierbare Bargrafanzeigen. Die Größen, Farben und gewünschten Signale kann man beliebig
wählen.
Zur Überwachung wichtiger Prozesse
bietet der Imago 500 ein Alarmierungstool. In der neuen Ausbaustufe kann er
über 300 Analog- und Binärsignale
überwachen und per E-Mail-Benachrichtigung alarmieren.
Fax (06 61) 60 03 -6 82
[email protected]
Halle 9
Stand F05
sung des Messstromes bis 0,01 µA ist für
DC, AC und DC+AC möglich.
Die Netzversorgung des 3156 läuft
separat zur Versorgung des Testgerätes.
Damit kann man Versorgungsfehlern
vorbeugen. Neben einer Versorgungsspannung von 110 % UN kann auch die
Polarität der Ausgangsleitung umgeschaltet werden. Die mechanisch verriegelte Sicherheitsklappe verhindert das
unbeabsichtigte Einschalten der Versorgungsspannung für das zu testende Modell.
Fax (0 81 23) 9 86 - 5 00
[email protected]
Halle 9
Stand G36
Eine integrierte Temperaturmessung
liefert zusätzliche Informationen zur
Funktionsweise sämtlicher Kondensiomaten. Undichtheiten innerhalb von Armaturen, d. h., schlecht schließende Ventilkegel, lassen sich über empfindliche
Sonden anhand entstehender Strömungsgeräusche orten. Ein interessantes
Einsatzgebiet findet sich auch bei vorbeugenden Kontrollen an Kugel-, Gleitund Wälzlagern von rotierenden Maschinen. Die akustische Bewertung des
Geräuschpegels im Ultraschallbereich
bringt schnelle Erkenntnisse über den
Verschleißzustand.
Zu diesem Zweck verfügt das Gerätesystem über einen integrierten Datenspeicher mit komfortabler Aufzeichnung
des Datensatzes der gerade geprüften
Fehlerstelle. Alle Datensätze eines Kontrollganges können gespeichert und
dann kabellos per Infrarotschnittstelle
zum eigenen PC übertragen werden. Eine geeignete Software registriert, verwaltet oder druckt den jeweiligen Datensatz als Protokoll aus.
Fax (03 45) 1 33 17 -99
[email protected]
Halle 7
Stand B07
Thermokamera mit Bildspeicher
Der Jumo Imago 500 von Jumo, Fulda,
bietet acht Regelkanäle und damit die
Anschlussmöglichkeit für acht beliebige,
frei programmierbare und galvanisch
getrennte Analogeingangssignale.
Messgerät für Ableitströme
Quelle: ASM
Quelle: Jumo
Das Messgerät Hioki 3156 von ASM,
Moosinning, erfasst automatisch Ableitströme an Geräten mit elektrischer oder
elektronischer Ausrüstung nach der IEC
60990 und der IEC 60601-1.
Isolationsfehler an elektrischen Ausrüstungen können zu lebensbedrohenden Zuständen führen. Deshalb sind Sicherheitsprüfungen in den verschiedenen nationalen Vorschriften verankert.
Speziell in der Medizintechnik wurden
verschiedene Simulationsmodelle (Netzwerke) für die Impedanznachbildung eines menschlichen Körpers modelliert.
Am Besten eignen sich deshalb Testgeräte, welche alle gängigen Testnetzwerke
und Testverfahren integrieren. Das Hioki 3156 kann Erdableit-, Gehäuseableit-, Patientenableitstrom I, II, III und
Patientenhilfstrom messen. Eine Auflö-
90
Immer mehr wird das Gerät nicht nur
als reiner Regler, sondern auch für Steuerungsfunktionen eingesetzt. Aus diesem
Grund bietet er eine Palette von 16 möglichen mathematischen und logischen
Verknüpfungen und Timerfunktionen.
Alle Analog- und Binärsignale lassen
sich natürlich frei den Ausgängen, Binärfunktionen oder mathematischen Berechnungen zuordnen. Damit ausreichend Ausgänge für diese Steuerungsund Regleraufgaben zur Verfügung stehen, kann man jetzt zwei externe Ausgangsmodule mit je acht Ausgängen an
einer der beiden Schnittstellen anschließen. Weiterhin kann der Imago 500 einen für die erstellte Applikation individuellen Anschlussplan anzeigen und
ausdrucken.
Oft wird er auch zusätzlich zur Prozessvisualisierung verwendet. Hierzu
stehen dem Anwender zwei frei gestaltbare Bilder im Farbdisplay zur Verfügung, in die jeweils ein beliebiges Hintergrundbild eingeblendet werden kann.
Die kompakte Thermacam E4 von Flir,
Frankfurt, bietet berührungslose Temperaturmessung, klare Wärmebilder, Bildanalyse, Speicherung der Bilder vor Ort
und sowohl qualitative als auch quantitative spätere Analyse und Berichterstellung.
Die Thermacam E4 beherrscht die
unmittelbare Temperaturdifferenzmessung zwischen zwei Messpunkten direkt
vor Ort. Die beweglichen Messpunkte
lassen sich mit einem Joystick auf dem
integrierten 2,5-Zoll-LCD-Display auf
jeden beliebigen Punkt eines Standbilds
verschieben.
Bei der Einstellung der Messparameter kann man den Emissionsgrad variabel von 0,1 bis 1,0 wählen. Integrierte
Emissionstabellen gewährleisten dabei
die Reproduzierbarkeit der Messungen.
Vordefinierte Werte für häufig untersuchte Materialien lassen sich in der Kamera speichern.
Die Analyse- und Auswertungssoftware der Thermacam E4 verfügt über
drei beweglichen Punkte, einem frei
wählbaren Bereich mit Anzeige der Maximal-, Minimal- oder Durchschnittstemperatur sowie einer visuellen und
akustischen Alarmanzeige bei Wertüberoder -unterschreitung. Wichtig für die
einfache und schnelle Inspektionen sind
vor allem die neuen automatischen visuellen und akustischen Alarme: Wird
Quelle: Flir
Bildschirmgeführter Prozessund Programmregler
de 8/2004
Automatisierungstechnik
E3.series SPE und Professional erhältlich.
Fax (07305) 9309-99
[email protected]
Halle 16
Stand D05
ein Grenzwert auch nur an einem Pixel
im Bild überschritten, entsteht sofort ein
Alarm.
Die Kamera speichert bis zu 100 Infrarotbilder im standardmäßigen JPEGFormat. Dadurch kann man die vor Ort
gespeicherten Bilder direkt betrachten
oder problemlos weitergeben. Für weiterführende, detaillierte Analysen gibt es
auch radiometrische JPEGs, welche sich
mit der Auswertesoftware bearbeiten
lassen.
Fax (069) 95009040
[email protected]
Halle 17
Stand A36
Konform zur neuen EN 61243-3 bzw.
DIN VDE 0682 Teil 401 bieten die
Spannungsprüfer C.A. 704 von Chauvin
Arnoux, Kehl, mehr Sicherheit – 600 V
Cat. 3 – eine bessere Ergonomie und
mehr Robustheit. Sie eignen sich besonders für den Einsatz auf Baustellen –
selbst im Außenbereich. Das leichte und
ergonomische Gehäuse bietet sowohl einen Fallschutz von bis zu 2 m Höhe als
auch eine perfekte Abdichtung gegen
Strahlwasser und Staub (Schutzart IP
65). Außerdem lassen sie sich auch mit
Schutzhandschuhen sehr einfach bedienen. Permanent einsatzbereit, verfügen beide Geräte über eine Selbsttestfunktion.
E-CAE-Software mit
Multi-User-Fähigkeit
In Verbindung mit dem Steckdosenprüfer C.A. 751, der sich einfach auf das
Gehäuse des C.A. 704 aufstecken lässt,
erkennt dieser automatisch die Phase
und nimmt eine Schutzleiter-Anschlussprüfung in Steckdosen vor.
Fax (07851) 9926-60
[email protected]
Halle 12
Stand E37
(Ende des Beitrags)
Quelle: CIM-Team
CIM-Team, Ulm, hat ihre CAE-Suite
»E_.series« mit Teamfähigkeiten ausgestattet. E-CAE-Anwender können mit
E3.series Enterprise erstmalig gleichzeitig an einem Projekt arbeiten und dabei
stets die aktuellen Ergebnisse ihrer Kollegen bei der Arbeit berücksichtigen.
Mühsame und zeitaufwändige Abgleiche mit anderen Gruppenmitgliedern
Quelle: Chauvin Arnoux
Spannungsprüfer in Schutzart
IP65
entfallen und Teams arbeiten produktiver.
Die Multi-User-Fähigkeit von E3.series Enterprise bezieht die Module
E3.schematic, E3.panel, E3.cable, und
E3.logic der Softwaresuite E_.series in
den teamorientierten Konstruktionsprozess ein. Mit der neuen Variante stellt
CIM-Team E3.series jetzt in drei an den
Anwenderbedürfnissen orientierten Abstufungen bereit. Schon die Small Projekt Edition (SPE) bietet dabei den vollen Funktionsumfang von E3.series. Bei
der Professional Edition entfällt die Einschränkung der Projektgrößen. Die neue
Enterprise Edition bietet zudem MultiUser-Unterstützung und wird in Form
einer Netzwerklizenz verkauft. Gegen
Aufpreis ist die Netzwerklizenz auch für
de 8/2004
91
Betriebsführung
Christiane Decker
Wohl kaum ein Elektrohandwerker
ist vor Forderungsausfällen gefeit.
Eine Warenkredit-, auch Forderungsausfallversicherung genannt, kann
insbesondere vor größeren Verlusten
schützen. Dieser Beitrag versucht,
das Für und Wider solcher Versicherungen1) abzuwägen.
S
ein Wettbewerber hat sich einst garantiert grün und blau geärgert, als
er den großen Auftrag nicht bekam. Heute sollte er sich darüber freuen.
Schlimmstenfalls bleibt Elektromeister
und Auftragnehmer Horst S.2) auf einem
Betrag in knapp fünfstelliger Höhe sitzen. Einer seiner Kunden meldete im Dezember vergangenen Jahres Insolvenz
an. Seine Firma habe schon mehrere Insolvenzen erlebt, aber noch nie mit solchem Ausmaß: »Das Problem ist, dass
Insolvenzen gesellschaftsfähig werden«,
sagt er. Eine Warenkreditversicherung
(WKV) hat er trotzdem nicht. Bisher
hätte er sie auch noch nie in Anspruch
zu nehmen brauchen und zum anderen
habe er gehört, dass sie rund 3 % vom
Umsatz kostet – das ist ihm zu teuer. Wir
haken ein und informieren ihn darüber,
was uns berichtet wurde, nämlich dass
die Versicherungsprämien nur im Promillebereich liegen. Dazu Horst S.: »Das
wäre in dieser Höhe ein Grund, darüber
nachzudenken.« So viel steht heute
schon fest: Die Firma von Horst S. wird
den schmerzhaften Verlust überleben.
Vorsicht vor dem Kleingedruckten
Immerhin weiß Horst S. um die Möglichkeit, wie man sich vor Forderungsausfällen schützen kann – nicht selbstverständlich, wie unsere Recherchen ergaben.
1) »de« befragte schriftlich: Allgemeine
Kredit Coface, Atradius, Euler Hermes Kreditversicherung, R+V Versicherung, Signal
Iduna und Zürich. Die R+V Versicherung
sowie die Signal Iduna kooperieren bei
der WKV, d. h., ihre Angebote sind identisch.
2) Alle Namen von der Red. geändert
Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker,
Redaktion »de«
92
»Sie müssen beim Kleingedruckten aufpassen. Versicherungen wollen immer nur
verdienen, da sind sie alle
gleich«, erklärt uns einer aus
der Versicherungsbranche, der
ebenfalls nicht namentlich
genannt werden will.
Ein anderer Experte weist
uns auf etwas ganz anderes
hin: Warenkreditversicherungen zahlen demnach nur bei
ordnungsgemäßer Auftragsausführung, also nicht bei jenen Fällen, bei denen ein Auftraggeber die Qualität der
Ausführung anzweifelt – was,
wie die Erfahrung lehrt, häufig als Grund für Zahlungsverweigerung herhält.
Kritische Ausfallhöhe
Was viele nicht bedenken: Um einen Verlust von 100 000 € wieder wettzumachen, muss ein Vielfaches dessen an Um-
Quelle: Zürich Gruppe
Schutz vor hohen Forderungsausfällen
satz generiert werden. Doch wo sollen
diese zusätzlichen Aufträge herkommen? Hohe Verlustausfälle können also
schnell die eigene Existenz bedrohen.
»Es ist schwierig zu sagen, wer den
morgigen Tag noch überlebt«, sagt
Horst S. angesichts der momentan katas-
DAS MEINT EIN HANDWERKER ZUM THEMA
»de« sprach mit Elektromeister Martin X.2)
über das Thema Warenkreditversicherung.
Martin X. beschäftigt momentan 65 Mitarbeiter und erzielt mit privaten Auftraggebern
einen Umsatz von rund 2,7 Mio. €.
»de«: Haben Sie eine Forderungsausfallversicherung?
Martin X.: Ja, seit zwei Jahren, und zwar bei
der Euler Hermes.
»de«: Haben Sie schon Erfahrungen mit dieser Versicherung?
Martin X.: Ich habe sie abgeschlossen, nachdem ich einen Forderungsausfall von 70000 €
hatte. Natürlich immer im Nachhinein, wenn
das Kind fast in den Brunnen gefallen ist.
»de«: Haben Sie die Versicherung schon in
Anspruch genommen?
Martin X.: Nein, bisher nicht. Man ist ja auch
verpflichtet, ein ganz anderes Mahnwesen zu
betreiben. Man bezahlt im Prinzip einen Haufen Geld dafür, dass man aufpasst, dass nichts
ausfällt. Das ist so, als wenn man sich selbst
eine Strafe auferlegt. Der Beitrag ist ja relativ
hoch. Dadurch, dass man ständig kontrollieren muss, und dadurch, dass man bei jedem
Engagement oder bei jedem Auftrag vorher
eine Auskunft einholen muss, um dann sicher
zu sein, dass alles in Ordnung ist, verhält man
sich ganz anders als vorher.
»de«: Funktioniert das Mahnen nun besser
oder schlechter?
Martin X.: Besser. Nur ist die Frage, ob man
dafür so viel Geld bezahlen muss. Immerhin
zahlen wir 12 000 € pro Jahr. Wenn ich es für
ein paar Jahre auf ein Sparbuch legen würde,
hätte ich noch etwas davon. Aber wenn ich
die Versicherung morgen kündige, passiert
garantiert irgendetwas – davon bin ich fest
überzeugt.
Allerdings weiß ich nicht, ob die Versicherung im Schadenfall etwas leistet, denn sie
wird zunächst prüfen, ob ich alles getan habe.
Man muss innerhalb von vier Wochen mahnen und alles machen, um die Versicherungsbedingungen einzuhalten. Und die sind ihrerseits sehr gebeutelt, die haben keinerlei Reserven mehr. Und deshalb passen die natürlich auch höllisch auf, dass sie nicht bezahlen
müssen.
»de«: Wie lautet Ihr Fazit?
Martin X.: Ich bin im totalen Konflikt, ich
würde sie gern rausschmeißen, weil ich sie
mir eigentlich von den Kosten her nicht mehr
leisten kann. Aber andererseits weiß ich auch,
wenn ich diese Versicherung jetzt kündige,
passiert morgen etwas. Und vor allen Dingen
ist die Bank auch froh, wenn man versichert
ist.
»de«: Herzlichen Dank für das Gespräch.
de 8/2004
Betriebsführung
trophalen Zahlungsmoral käme eine
Warenkreditversicherung also gerade
recht. Doch wer braucht sie wirklich?
Auf jeden Fall muss jeder Handwerker
die kritische Höhe des Forderungsausfalls selbst ermitteln, d.h., sich den Betrag überlegen, der den Ruin bedeuten
würde. »Das lässt sich nicht so einfach
aus dem Bauch heraus machen«, sagt
ein Experte und erklärt uns, dass man
als Grundlage die monatlichen Personalkosten heranziehen kann. Lassen die
sich nämlich wegen hoher Außenstände
nicht aufbringen, beantragt die Krankenkasse automatisch die Insolvenz. Einen anderen Anhaltspunkt biete die Höhe des Eigenkapitals der eigenen Firma.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist
auch, Bonitätsauskünfte über den Auftraggeber einzuholen – selbst bei renommierten Unternehmen und auch bei Firmen, mit denen man womöglich schon
lange und sehr gut zusammenarbeitet.
Das erledigen zum Teil die Versicherer,
man kann sich aber auch selbst an Auskunfteien wenden. Hinweise zur Zahlungsmoral können u.U. auch Kollegen
anderer Gewerke geben.
Eine komplizierte Materie
Nehmen wir an, ein Elektromeister hat
keinen Laden und macht jährlich einen
Umsatz von 500000 € mit privaten, in
Deutschland ansässigen Auftraggebern.
Er hat sich für eine WKV entschieden
und zahlt z.B. jährlich 2790 € an Prämie3). Das sind rund 0,56% vom Umsatz – eigentlich nicht sehr viel. Doch:
Die Höchstentschädigung pro Kunde
beträgt bei dieser Versicherung lediglich
20000 €. Bei einer durch Insolvenz
nicht beglichenen Forderung in Höhe
von 100000 € bleibt dieser Elektromeister trotz WKV immer noch auf 80000 €
sitzen. Was läuft hier schief? Es liegt die
Vermutung nahe, dass sich der Handwerker mit solch einem großen Auftrag
übernommen hat. »Ja, das wäre eigentlich eine ganz andere Liga«, erklärt uns
einer aus der Versicherungsbranche. Wie
er sagt, tut man bei dünner Eigenkapi3) Die vollständigen schriftlichen Aussagen aller von uns befragten Versicherungen befinden sich unter
www.online-de.de/exclusiv/wkv.html
talausstattung gut daran, keine Aufträge
anzunehmen, die weit über der so genannten jährlichen Höchstentschädigung pro Kunde liegen: »Man sollte sich
bei verhältnismäßig großen Aufträgen
die Konsequenzen sehr genau überlegen.« Doch kann es sich heute wirklich
jemand leisten, einen großen Auftrag abzulehnen? »Es ist immer schlecht, wenn
man alles auf eine Karte setzt, sprich auf
einen großen Auftraggeber. Wenn der
Pleite geht, zieht er das eigene Unternehmen mit«, gibt ein Versicherungsfachmann zu bedenken. Es darf die Frage erlaubt sein, warum es nicht möglich ist,
einzelne große Auftragssummen zusätzlich komplett zu versichern.
Dipl.-Volksw. Horst G. Seischab, Geschäftsführer der Elektro-Innung München, sagt, auf das Thema Warenkreditversicherungen angesprochen: »Mein
Vorschlag wäre ein ganz anderer, nämlich grundsätzlich im Elektrohandwerk
einzuführen, dass man bei jedem Vertragsabschluss eine Anzahlung vereinbart. Dann ist das Thema mit dem Warenkredit nicht mehr notwendig und damit überflüssig.«
■
Betriebsführung
Arbeitshilfen machen mobil
Fahrzeugausrüstungen werten Nutzfahrzeuge auf
im
Lade-
raum des Nutzfahrzeugs sind ebenso
praktikabel wie unterschiedlich: Für
die Servicetour mit dem Lieferwagen
oder Transporter gilt es, ganz andere
Dinge vorzusehen als für die auf der
Großbaustelle eingesetzte Pritsche.
Hier einige Ausbaubeispiele.
V
iele Hersteller bieten Fahrzeugeinrichtungen für Elektroinstallateure und Servicetechniker, i.A.
mit Stauräumen, Regalen oder Schubladen. Soll auch unter Zeitdruck professionell gearbeitet werden, kommt es
nicht nur auf die fachgerechte Lagerung
und Sortierung an, sondern auch auf den
sicheren Transport.
Einrichtungen von Würth und
Sortimo
Opel wendet sich z.B. auch in diesem
Jahr in verschiedenen Regionen an die
Quelle: Thomas Dietrich
Thomas Dietrich, Fachjournalist, Solingen
Bild 1: Opel zeigt über seine Nutzfahrzeughändler Ausbaumöglichkeiten von Würth für Movano, Vivaro und Combo
94
Der in Mengerskirchen/Westerwald ansässige Ausrüster Servicemobil übernahm zum 1. Februar 2004 den Geschäftsbereich Fahrzeugeinrichtungen
der Firmengruppe Beck (RokaWerk). Dadurch baut die schwedische, seit über 30 Jahren
Fahrzeugeinrichtungen fertigende ModulSystem-Gruppe ihre deutsche Marktpräsenz weiter aus. Für die Kunden von RokaFahrzeugeinrichtungen wird es außer der
neuen Geschäftsadresse keine Änderungen
geben, d. h., Ansprechpartner, Produkte und
Service bleiben unverändert.
Quelle: Servicemobil
Werkstatteinrichtungen
durch ihre mikromodulare Bauweise gut an
die Bedürfnisse des
Elektrohandwerks anpassen. Neben einem
Basisblock sind branchenspezifische Zusatzblöcke lieferbar, u.a.
für die gebäudetechnischen Handwerke (ab
Sommer 2004). Schon
bei der Fertigung können Sprinter und Vito
Bild 2: Exklusiv für Vito und Sprinter bietet Sortimo ab Som- (Bild 2) mit einer branchentauglichen Grundmer eine flexible Brancheneinrichtung
ausstattung montiert
werden. Übrigens erhalten Fachbetriebe
Handwerksunternehmer. Dazu stellt
der Elektroinnungen bei DaimlerChrysman den Nutzfahrzeughändlern auf Anler spezielle Vorteile bei der Rabattieforderung Movano, Combo und Vivaro
rung.
(Bild 1) zur Verfügung. Geht es um die
rollende Werkstatt, zeigt man in diesem
Jahr die Orsymobil-Einrichtungen von
Ladehilfen von Wiechers und
Würth.
Altec
Sortimo präsentierte im März auf der
Münchner Handwerksmesse eine WeiAls Ausrüster für Motorsportfahrzeuge
terentwicklung seiner Fahrzeugmodule
beschäftigt sich die Nienburger Fa. Wieexklusiv für die Mercedes-Transporter
chers überwiegend mit stabilisierenden
Sprinter und Vito.
Die nun leichteren
SERVICEMOBIL ÜBERNIMMT
WerkstatteinrichROKA-EINRICHTUNGEN
tungen lassen sich
Quelle: DaimlerChrysler
Thomas Dietrich
Die Roka-Fahrzeugeinrichtungen bleiben zwar erhalten,
die Betreuung bzw.
Vermarktung erfolgt jetzt aber
komplett durch
Servicemobil
de 8/2004
Quelle: Mobil-Zeit
Quelle: Wiechefs
Betriebsführung
Bild 3: Das Carrier System aus vollverzinktem Stahl verschafft der
Pritsche eine zusätzliche Ebene für 250 kg Traglast
sich unterstützt von Bild 5: Für eine umfassende Zeitauswertung weist der SerGasdruckfedern aus- vicetechniker den automatisch registrierten Stand- und
klappen (Bild 4). Da- Fahrzeiten die entsprechenden Jobs zu
durch vereinfacht sich
die Fahrzeugbeladung mit Schweißgerät,
chend reagiert werden sollte. Durch die
Notstromaggregat, Kompressor oder
vielen im Fahrzeug automatisch erfassDampfstrahler.
ten Parameter, die der Fahrer auch zusätzlich über ein Terminal (Bild 5) ergänzen kann, lässt sich z.B. ein WochenMobile Zeiterfassung von
profil pro Fahrzeug und ServicetechniMobilzeit
ker erstellen. Via Interface werden die
Fahrzeugdaten in die EDV des UnterUm den Überblick über eine Serviceflotnehmens übernommen und dienen – bei
te zu behalten, die 5 ... 20 und mehr
entsprechender Softwareanpassung –
Fahrzeuge umfasst, empfiehlt sich das
unterschiedlichen Auswertungen.
EDV-gestützte Managen. Die Mobil-Zeit
GmbH, Celle, bietet dazu das Zeiterfas■
sungssystem »Service«. Es leistet mehr
www.altec-singen.de
als das Führen eines elektronischen
www.mobilzeit.de
Fahrtenbuches, indem es die Fragen bewww.modul-system.com
antwortet, wie lange das Fahrzeug im
www.roka-fahrzeugeinrichtung.de
Einsatz ist, welche Jobs dadurch pro Tag
www.servicemobil.de
oder Kalenderwoche erledigt wurden
www.sortimo.de
und ob der zeitnahe Soll-/Istwertverwww.wiechers-sport.de
gleich für die laufenden Projekte stimmt
www.wuerth.com/germany/produkte/
bzw. ob bei der Kalkulation entspreorsy_orsymobil.html
Quelle: Altec
Sicherungseinrichtungen wie Überrollbügeln und -käfigen. Darüber hinaus
gibt es für die Bedürfnisse des Handwerks ein Carrier-System (Bild 3) mit
Allgemeiner Betriebserlaubnis (ABE) für
Rohre, Leitern und sperrige Güter bis zu
einer Traglast von etwa 250 kg. Nahezu
alle Pritschenfahrzeuge lassen sich mit
vorgefertigten Systemteilen selbst aufrüsten. Bei Sondermaßen hilft ein Bemaßungsvordruck, die vollverzinkten Stahlteile bis hin zum Heckscheibenschutzgitter in passender Dimension zu bestellen.
Die fest im Fahrzeug montierte Rampe »RRK« des Aluminium-Ausrüsters
Altec aus Singen ist für eine Traglast von
mindestens 400 kg zugelassen und lässt
Bild 4: Die fest auf dem Frachtraumboden
montierte Rampe aus Aluminium lässt
sich bei Bedarf bequem ausklappen
de 8/2004
95
Betriebsführung
Software als kooperativer Kollege
den Stärken der Elektro Locher GmbH
in Stuttgart. Beides verlangt eine
schnelle und reibungslose Auftragsabwicklung, also genaue Angebote
und schnelle Abrechnung. Dies ermöglicht eine passende Software,
welche die Fachkräfte von Routineaufgaben entlastet und damit die täglichen Arbeitsabläufe beschleunigt.
E
in Betrieb, der fast 100 Jahre besteht, muss wohl wissen, was die
Kunden wünschen: Service und
Kundendienst. Und so steht beides bei
der Elektro Locher GmbH an erster Stelle. »Wir sehen uns als energietechnisches
Dienstleistungsunternehmen«, sagt Götz
Locher. Der 42-Jährige (Bild 1) führt die
22 Mitarbeiter beschäftigende Firma
mittlerweile in vierter Generation. Sein
Vater, Seniorchef Horst Locher, war bis
vor kurzem Obermeister der Stuttgarter
Elektro-Innung (siehe auch S. 11 in dieser »de«).
Anfang letzten Jahres entschloss sich
Juniorchef G. Locher, die Arbeitsbereiche von Auftragsannahme über Angebotswesen bis hin zu Abrechnung und
Nachkalkulation schneller und effektiver zu gestalten. Das bis dato eingesetzte
Handwerkerprogramm tauschte er gegen das Programm LC-Top der Fa. Locher & Christ1), die auf der light + building mit dem ZVEH auf einem gemeinsamen Messestand ausstellt.
Mitarbeiter sendet Arbeitsberichte online
Die entscheidenden Auswahlkriterien
waren ein stabiler Programmbetrieb ohne Abstürze, eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit und transparentere Arbeitsabläufe. Elektro Locher beschäftigt
zehn Monteure und derzeit sieben Auszubildende. Im Büro kümmern sich drei
Meister und zwei kaufmännische Mitar1) Die Namensgleichheit von Anwender
und Hersteller ist zufällig.
Wolfgang Heinl, Fachjournalist, Wangen
96
Schnelle Suchmaschine
Bei Elektro Locher beruhen die
Angebote zu 90 % auf eigenen
Projektierungen. Dafür greifen
die Elektromeister oft auf Daten abgeschlossener Projekte zurück. Mit Hilfe der Kopierfunktionen lassen sich daraus Titel
oder Positionsblöcke frei zusammengestellt kopieren und in
das aktuelle Projekt einsetzen.
Für schnelles Auffinden von Ar-
Quelle: Locher & Christ
Service und Dienstleistung zählen zu
tikeln und Leistungspositionen sorgt die
Fragmentsuche.
Bei
dieser
Suchfunktion
braucht der Anwender
nur Bruchteile der gesuchten Bezeichnung in
eine Suchmaske einzugeben (Bild 2), und
gleich darauf steht das
Suchergebnis auf dem
Monitor. Gleichzeitig
werden die Preise für
den gesuchten Artikel
aus den hinterlegten
Bild 1: Rationalisierte mit Hilfe der Software LC-Top die ArGroßhändlerdaten anbeitsabläufe im Büro: Elektromeister Götz Locher
gezeigt. Für den Preisvergleich erübrigt sich also ein weiterer
beiterinnen um Planung und AuftragsArbeitsgang. »Ohne vernünftige Suchbearbeitung. Zu den wichtigsten Kunmaschine ist eine Software nur halb so
den zählen die Brauereien Dinkelacker
viel wert«, sagt G. Locher.
und Stuttgarter Hofbräu, Banken und
Bei umfangreichen LeistungsverzeichHausverwaltungen.
nissen arbeitet man bei Elektro Locher
Die Software wird an fünf PC-Armit dem ZVEH-Leistungskatalog. In
beitsplätzen in den Chef- und Meisterden neueren Versionen können die im
büros eingesetzt, von den beiden kaufProgramm hinterlegten Daten über eimännischen Mitarbeiterinnen und an
nen dem Windows-Explorer ähnlichen
der Verkaufstheke im Ladengeschäft.
Suchbaum ausgewählt werden. Per MausErteilt ein Kunde dort einen Auftrag,
klick öffnet sich der Verzeichnisbaum in
muss nicht erst der zuständige Meister
einem separaten Fenster und listet die
herbeigerufen werden. Die Auftragsdaeinzelnen Titel auf (Bild 3). Ein Tastenten lassen sich direkt erfassen und stehen
befehl übernimmt einen ausgewählten
dann im EDV-Netzwerk.
Artikel direkt in die aktuelle Position.
Zusätzlich arbeitet ein in der Industrie eingesetzter Servicetechniker auf einem Notebook mit dem Programm. »So
Bessere Preisermittlung mit
erfassen wir vor Ort die Regiearbeiten
verschiedenen Aufschlägen
und Angebotsdaten und übermitteln sie
online in die Firma«, erklärt G. Locher.
Eine genaue Kalkulation wird im
Hierzu exportiert der Mitarbeiter die
Elektrohandwerk immer wichtiger. DaDaten in eine GAEB-Datei und sendet
mit dies aber im Tagesgeschäft nicht
sie als E-Mail-Anhang in die Firma.
mehr Zeit beansprucht, ermöglicht das
Ähnlich verfährt der Chef mit einem
Programm LC-Top, bei der Kalkulation
Großteil seiner Angebotsdateien, die er
nach Materialgruppen zu unterscheiden.
zuerst in ein Word-Dokument konverDamit lassen sich Installationsmateriatiert und dann per E-Mail sendet.
lien automatisiert mit anderen Aufschlägen versehen als z. B. hochpreisige EndQuelle: Heinl
Wolfgang Heinl
Bild 2: Mit Hilfe der Fragmentsuche, einer der wichtigsten Funktionen bei LC-Top, liefert das Programm
innerhalb sehr kurzer Zeit eine Auswahl von Suchergebnissen, die zum Suchbegriff passen
de 8/2004
Betriebsführung
Den Rechnungsausgang
beschleunigen
Quelle: Locher & Christ
Mittlerweile erledigen die beiden kaufmännischen Mitarbeiterinnen das Rechnungswesen
weitestgehend selbstständig –
das beschleunigt den Rechnungsausgang.
Häufig sorgen in den Büros
von Handwerksbetrieben die
vielen Kleinteile, welche die
Monteure auf ihre RegieberichBild 3: Mit dem LC-Top Suchbaum für die ZVEH-Leiste schreiben, für Rätselraten.
tungspositionen kann der Katalog in der Schublade
bleiben; das Beispiel zeigt die Auswahl eines UP-Dim- Firmenchef G. Locher meint
zwar, dass die Mitarbeiterinnen
mers aus dem Titel 04 Schalt-/Installationsgeräte
das elektrotechnische Materialsortiment besser kennen als die Monteugeräte. »Es ist einfach notwendig, mit
re, dennoch führt die Fragmentsuche der
verschiedenen Aufschlägen zu rechnen.
Software zum Auffinden der ArtikeldaBei Waren mit geringer Spanne besteht
ten von drei Großhändlern mit je rund
sonst die Gefahr, dass der Materialver80000 Artikeln zu einer deutlichen Arkaufspreis über dem Bruttopreis liegt«,
beitserleichterung.
erklärt G. Locher.
Das Programm berücksichtigt auch
Dasselbe Prinzip gilt für Lohnpreise.
mit dem jeweiligen Kunden vereinbarte
Benötigt Elektro Locher z.B. für die InPreise. Häufig werden spezielle Kondistallation von EIB-Systemen qualifiziertionen vereinbart – meist auf Basis von
teres Personal, lässt sich dafür ein höheNettopreisen plus Aufschlag oder Prorer Stundensatz definieren.
de 8/2004
zenten auf Listenpreise. Sind die betreffenden Artikel in den Stammdaten entsprechend aktiviert, erinnert das Programm beim Abrechnen an die Preisvereinbarung.
Einfache Nachkalkulation
Eine aussagefähige Nachkalkulation findet Elektromeister G. Locher äußerst
wichtig: »Die Nachkalkulation bringt
natürlich einen gewissen Aufwand mit
sich, aber nur so kann ich sehen, ob der
Auftrag auch rentabel war.« Dazu erfolgt eine tägliche Erfassung der geleisteten Arbeitsstunden und des eingebauten
Materials aus den Aufmaßen. Falls die
Ergebnisrechnung keine Kostendeckung
zeigt, werden entsprechende Maßnahmen nötig – entweder in der Kalkulation
oder auch in der organisatorischen Abwicklung. Zeigt die Nachkalkulation ein
positives Ergebnis, hat der Mitarbeiter
auch eine Anerkennung verdient – das
motiviert.
■
www.elektro-locher.de
www.lc-top.de
97
Betriebsführung
Ausschluss eines unzuverlässigen Bieters
Alles rechtens? Folge 39
Corinna Linke
Zweitplatzierter erhält den
Auftrag
Weil ein Elektrohandwerker im ersten
Bauabschnitt angeblich unzuverlässig
arbeitete, schließt man sein Angebot
für den zweiten Bauabschnitt kurz vor
der Vergabe aus. Dagegen wehrt er
sich durch eine Beschwerde bei der
Vergabekammer – mit Erfolg, denn im
folgenden Prozess spricht ihm der
Richter einen Anspruch auf Schadenersatz für entgangenen Gewinn in
fünfstelliger Höhe zu.
O
bwohl ein Elektrounternehmer
das günstigste Angebot für das
Elektrolos für den zweiten Bauabschnitt zum Neubau einer Schule abgibt, schließt ihn der öffentliche Bauherr
von der Vergabe aus. Der Landkreis begründet dies u. a. mit unzuverlässiger
Arbeitsweise des Unternehmers im ersten Bauabschnitt und verweist auf § 8,
Nr. 5, Abs. 1c der VOB/A: »Von der
Teilnahme am Wettbewerb dürfen Unternehmen ausgeschlossen werden, die
nachweislich eine schwere Verfehlung
begangen haben, die ihre Zuverlässigkeit als Bewerber in Frage stellt.«
Der Elektrohandwerker zeigt sich
vom Ausschluss der EU-weiten Ausschreibung überrascht; immerhin hat er
für den ausschreibenden Landkreis den
ersten Bauabschnitt – ohne jemals Beschwerden gehört zu haben – abgewickelt.
Auf Grund der Höhe der ausgeschriebenen Baumaßnahme bemüht sich der
Bieter um eine einvernehmliche Lösung.
Schließlich liegt die Gesamtsumme über
dem Schwellenwert von 5 Mio. €, und
das Elektrolos für den zweiten Bauabschnitt beläuft sich auf rund 220 000 €.
Darüber hinaus fühlt sich der Handwerker in seiner beruflichen Ehre verletzt. Er
fragt sich und schließlich den Bauherren,
welche schwere Verfehlung er denn begangen haben soll. Eine Antwort erhält
er nicht. Weder mündliche noch schriftliche Nachfragen fruchten.
Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin,
Hamburg
98
Der Elektrounternehmer befürchtet nun,
dass der Zweitplatzierte den Zuschlag
erhält – obwohl der mehr als 10 000 €
teurer ist. So reicht er Beschwerde bei
der zuständigen Vergabekammer ein.
Währenddessen erhält der zweite Bieter
in der Tat den Auftrag, so dass der erstplatzierte Elektrounternehmer bei Gericht auf Schadenersatz wegen entgangenen Gewinns klagt.
Das zuständige Landgericht stimmt
seiner Klage im Prinzip zu, reduziert
allerdings die Höhe des geforderten
Schadenersatzes und der Verzugszinsen.
Hier ein paar Details aus der Urteilsbegründung:
Der Elektrounternehmer gibt seinen
entgangenen Gewinn mit ca. 25 % an,
während der Bauherr lediglich 5 % angibt. Der vorsitzende Richter spricht
dem Kläger einen großen Teil seiner Forderung zu und liefert folgende Definition:
§ 252 S. 2 BGB definiert den entgangenen Gewinn als den Gewinn, der nach
dem gewöhnlichen Verlauf der Dinge
(...) mit Wahrscheinlichkeit erwartet
werden konnte. Bei einem Handelsgeschäft entspricht er der Differenz aus
Verkaufs- und Einkaufspreis. Selbst bei
noch nicht getätigtem Ein- oder Verkauf
lässt sich der entgangene Gewinn feststellen, indem man den Marktpreis heranzieht. Beim entgangenen Gewinn
handelt es sich dann also um die Differenz zwischen Markt- und Vertragspreis.
Für den konkreten Fall erstellt der
Richter folgende so genannte abstrakte
Schadensberechnung:
LESERSERVICE
Haben Sie einen ähnlichen Fall erlebt?
Berichten Sie uns davon.
Schreiben Sie an unsere Mitarbeiterin
Corinna Linke, die diese Serie betreut:
Dipl.-Ing. Corinna Linke
Wrangelstraße 9
20253 Hamburg
Fax (0 40) 53 16 92 27
E-Mail: [email protected]
Wir behandeln Ihre Informationen
vertraulich und anonym.
• Der Vertragspreis entspricht dem Angebot des Klägers.
• Davon zieht man die Einstandkosten
ab, d. h. die Lohnkosten für die Montage und die Einkaufspreise für das
Material. Letztere ergeben sich entweder durch konkrete Angebote oder
durch Marktpreise, wie sie z. B. in der
Kalkulationshilfe für elektro- und informationstechnische Handwerke des
ZVEH, kurz KfE, stehen.
• Die Differenz ergibt den entgangenen
Gewinn, der im konkreten Fall bei gut
21 % der Angebotssumme liegt.
Weitere Details des Urteils
Während der Unternehmer auf 7 % Verzugszinsen klagt, entscheidet sich das
Landgericht für 4 %. Einen höheren
Zinssatz kann der Kläger nicht belegen.
Den strittigen Punkt, Ausschluss von
der Ausschreibung, begründet der Bauherr damit, dass sich der Elektrounternehmer im ersten Bauvorhaben als nicht
zuverlässig erwiesen hat. Denn die Beleuchtungsanlage sollte laut Leistungsverzeichnis mit dem Fabrikat XY oder
gleichwertig ausgeführt werden. Stattdessen installierte der Handwerker ein
erheblich billigeres Produkt. Der Bauherr spricht von einer Täuschung der
Vergabestelle, mit der sich der Auftragnehmer einen unerlaubten Vorteil gegenüber seinen Mitbietern verschafft hätte.
Diesen Vorwurf weist der Richter zurück, da er den Streit als geringfügig einstuft: Lediglich sechs Positionen aus dem
Leistungsverzeichnis des ersten Bauabschnitts beträfen das Fabrikat XY; alle
zusammengenommen würden Einsparungen von knapp 3 000 € ausmachen.
Diese 3000 €, verglichen mit einer sechsstelligen Auftragssumme, reichen nach
Ansicht des Richters nicht aus, um dem
Elektrohandwerker eine Verfehlung nach
§ 8 Nummer 5 Absatz 1c VOB/A vorzuwerfen.
Fazit
Dieses Urteil zeigt, dass Elektrounternehmer erfolgreich ihr Recht einklagen
können. Allerdings braucht man dazu
Courage und einen langen Atem: Im genannten Fall gingen mehr als vier Jahre
ins Land.
■
de 8/2004
Betriebsführung
Deutscher ElektrotechnikMarketingpreis 2004
Andreas Stöcklhuber
Anfang des Jahres haben wir den
Deutschen
Elektrotechnik-Marke-
tingpreis 2004 ausgelobt (siehe »de«
1-2/2004, S. 62 und www.onlinede.de). Die Bewerbungsfrist ist inzwischen abgelaufen, uns liegen eine Reihe interessanter und spannender
Marketingkonzepte aus Ihren Reihen
vor – dafür zunächst einmal herzlichen Dank für die rege Teilnahme.
E
ine neutrale Jury wird die Preisträger auf Basis der zur Verfügung gestellten Unterlagen ermitteln. Dabei spielen Gesichtspunkte wie die
Unternehmensgröße keine Rolle – entscheidend ist das Gesamtkonzept des Betriebs, mit dem er sich am Markt behauptet bzw. seine Position ausbaut.
Aber auch Punkte wie Mitarbeiterführung und -qualifikation sind von Bedeutung für den Erfolg des Unternehmens
und fließen dementsprechend mit in die
Bewertung ein.
Die Bewerbungen zeigen das breite
Spektrum, in dem sich Elektrohandwerk
heute abspielt: Vom 1- bis zum 100-Mitarbeiter-Betrieb, vom »klassischen«
Elektroinstallationsunternehmen bis zu
Tätigkeitsfeldern wie Automatisierungstechnik oder regenerative Energien – so
vielfältig wie die ElektrohandwerksLandschaft selbst sind auch die eingegangenen Bewerbungen.
Die Preisverleihung
Die Preisträger werden im Rahmen einer
Veranstaltung auf der light + building
am 19.4.2004 geehrt. Im Rahmen dieser
Veranstaltung hält Uwe Westermann,
Geschäftsführer der KBK Beratungskon-
zepte und ausgewiesener Marketingexperte, einen Vortrag zum Thema »Aktives Verkaufen«. Über die Inhalte dieses
Vortrags werden wir in »de« ausführlich
informieren. U. Westermann steht während der gesamten Messe auch für Ihre
Fragen rund um das Thema Marketing
zur Verfügung – am »de«-Stand in Halle
8, Stand G08.
Beginnend mit Ausgabe »de«
10/2004 werden wir die drei ersten
Preisträger und deren Erfolgsrezepte in
ausführlichen Porträts vorstellen. Wir
wollen mit dem Marketingpreis aufzeigen, dass es auch in dem derzeit schwierigen wirtschaftlichen Umfeld möglich
ist, gegen den allgemeinen Trend zu
wachsen. Auch die oft gehörte Rede
»Die Handwerker können nicht verkaufen« stimmt in dieser Verallgemeinerung
nicht. Dass es sehr wohl auch unter den
Handwerksbetrieben gute »Verkäufer«
gibt, das zeigen die eingesandten Marketingkonzepte und in besonderem Maße
die Unternehmensphilosophien der Preisträger.
Bedanken möchte sich die Redaktion
»de« an dieser Stelle auch bei den unten
aufgeführten Sponsoren, die zum Gelingen dieser Aktion einen nicht unerheblichen Teil beigetragen haben.
■
LICHT ALS MARKETINGINSTRUMENT
»Wir machen Licht, um das Leben der Menschen angenehmer zu gestalten«, so lautet
der Grundsatz, unter dem Philips Licht seine
Innovationen für den Beleuchtungsmarkt gestaltet. Dabei setzt das Unternehmen mit
hochwertigen Applikationen und innovativen
Produkten auch im Marketing auf die Mehrwertstrategie, um besseres Licht für Büros,
Verkaufsräume, Industrieanlagen und Außenbeleuchtung zu schaffen.
Ein wichtiges Element dieser Mehrwertstrategie ist das vor vier Jahren deutschlandweit gestartete Master-Programm. In enger
Zusammenarbeit mit dem Elektrogroßhandel
bietet Philips Licht dem Elektrohandwerk im
Rahmen dieses Programms individuelle Unterstützungsmaßnahmen, die auf kontinuierliche Qualifizierung und Weiterentwicklung
der Fachkompetenz abzielen. Derzeit nutzen
deutschlandweit bereits 5300 Teilnehmer die
Leistungen des Master-Programms, und auch
in Österreich beteiligen sich ein Jahr nach
dem dortigen Start bereits über 400 Elektromeister aktiv an der Marktpartnerschaft.
Das Angebot des Master-Programms konzentriert sich auf drei Anwendungs-Bereiche:
• »Licht für Büro und Industrie«,
• »Dekoratives Licht« und
• »Licht im Außenbereich«.
Jedem dieser Bereiche sind entsprechende
Leuchtmittel zugeordnet, die dem Anwender
mit ihren spezifischen lichttechnischen
Merkmalen einen Zusatznutzen bieten – z.B.
verlängerte Lebensdauer oder geringere Betriebskosten.
Innerhalb der drei Anwendungsbereiche
bietet das Leistungsangebot z.B. praktische
Argumentations- und Entscheidungshilfen
für Lampenauswahl und -kalkulation, aktuelles Produkt-Informationsmaterial und maßgeschneiderte Direktmarketing-Aktionen.
Ein weiterer Baustein im Angebot des Master-Programms ist die Weiterbildung. Dazu
veranstaltet Philips Licht gemeinsam mit dem
Elektrogroßhandel regelmäßig anwenderorientierte Workshops zu den drei Anwendungsbereichen des Lichts. Abgerundet wird
das Programm durch die Veranstaltungsreihe
»Erleben sie Licht vor Ort!«. Dabei besichtigen die Elektrotechniker z.B. die Lichtanlage
der Arena »AufSchalke« oder besuchen gemeinsam das Lichtanwendungszentrum von
Philips Licht in Eindhoven.
Nähere Informationen zum Philips Licht
Master-Programm finden Sie unter
www.lighthouse.philips.de
oder telefonisch unter der die Master-Programm-Hotline (0 18 03) 00 05 45.
Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«
Mit freundlicher Unterstützung von:
de 8/2004
99
Betriebsführung
So werden Sie rundum erfolgreich
Erfolg ist die Summe aller Maßnahmen
Andreas Stöcklhuber
Busch-Jaeger hat sein Akademiekonzept gestartet: Ein durchgängiges
Trainingsangebot zur Zukunftssicherung des Elektrohandwerks. Das Motto lautet: »Rundum erfolgreich«.
»de« ließ die Elektrohandwerker zu
Wort kommen, die an den ersten Veranstaltungen teilgenommen haben.
M
it dem Akademiekonzept verfolgt die Busch-Jaeger Elektro
GmbH, Lüdenscheid, ein ganz
bestimmtes Ziel, so Ferdinand Rausch,
Vertriebsleiter für Deutschland: »Hiermit setzen wir systematisch auf das
Meisterschulenkonzept auf. Das Wissen
um das richtige Management, den richtigen Kundenumgang und die Vorbereitung der richtigen Entscheidungen
des Unternehmers. Nur wenn unsere
Kunden erfolgreich sind, sind wir zufrieden.«
Ein Teilnehmer formulierte es so:
»Was ich hier erfahre, hat mir noch kein
Kollege erzählt. Das lernt man auch an
keiner Meisterschule.«
Der erste Schritt mit
Albert Büscher
Albert Büscher (Bild 1), selbst bis vor
drei Jahren erfolgreicher ElektrohandAndreas Stöcklhuber, Redaktion »de«
Bild 2: Der Erfolg ist nach Albert
Büscher die »Summe aller Maßnahmen«
werker, führt die teilnehmenden Betriebe in die sechs Elemente des »Büscher-Rades«
(Bild 2) ein.
Albert Büscher dazu: »Ich
hätte mir zu meiner Zeit ein Angebot wie das von Busch-Jaeger gewünscht. Jetzt freue ich mich, dass ich
einen Teil meines Wissens an die jüngeren
Kollegen weitergeben kann. Ich musste
aus Fehlern lernen. Die Teilnehmer der
Busch-Jaeger-Seminare haben jetzt die
Gelegenheit, diese Fehler zu vermeiden
und damit ihren Erfolg zu sichern.«
Neben dem Elektromeister Albert
Büscher stammen die Trainer für das
Konzept »Rundum Erfolgreich« aus
dem Beraterstab der Unternehmensberatung Heckner (Bild 3).
Das Akademiekonzept von
Busch-Jaeger
Das Akademiekonzept teilt sich mehrere
Seminarphasen auf.
Der erste Schritt
In einem auf zwei Tage verteilten Seminarprogramm berichtet Albert Büscher
über seine Erfolgsfaktoren als Elektrohandwerker. Er zeigt auf, worauf es bei
einem erfolgreichen Elektrohandwerksbetrieb ankommt. Und Albert Büscher
spricht aus der Praxis, denn er hat selbst
bis vor drei Jahren einen erfolgreichen
Elektroinstallationsbetrieb geführt.
nehmen sollten, erläutert die Bedeutung
des Kunden für die Zukunft des Unternehmens. Im Seminarblock für die Mitarbeiter erfahren diese, was ein Arbeitsplatz kostet und wie der Betrieb dabei
kalkulieren muss, um die Arbeitsplätze
zu sichern. Außerdem werden die Spielregeln zum Umgang mit dem Kunden
und mit Reklamationen trainiert.
»Meine Mitarbeiter«
Die Chefs lernen die aktuellen Führungstechniken kennen. Sie erfahren,
welche Bedeutung und Inhalte Stellenbeschreibung und Organigramm haben.
Sie trainieren Kritikgespräche mit Mitarbeitern und erfahren, wie man richtig
delegiert und kontrolliert.
»Organisation – Mein Unternehmen«
Auch hier stehen Praktiker als Trainer
zur Verfügung. Ein Elektrohandwerker,
der in seinem 20-Mann-Betrieb nur drei
Personen für die Verwaltung benötigt,
zeigt auf, wie er sein Unternehmen orga-
»Ich, der Chef«
In weiteren 1 1/2 Tagen präsentiert Ulrich C. Heckner, was Führen bedeutet
und wie wichtig Ziele für den Erfolg des
Unternehmens und die Motivation des
Chefs sind. Zeitmanagement und die
vier Säulen des Lebenshauses bilden die
weiteren Themenbereiche, mit denen
sich die Elektrohandwerker vertraut machen. Denn erst ein motivierter Chef
kann Kunden begeistern und Mitarbeiter motivieren.
Bild 1: Alfred Büscher stellt Erfolgsmodelle vor
100
»Meine Kunden«
Ein weiteres Seminar, an dem die Chefs
und jeweils ein bis zwei Mitarbeiter teil-
Bild 3: Ulrich C. Heckner und sein Team
bürgen für Branchen-Know-how und
Praxisbezug der Trainings
de 8/2004
Betriebsführung
STIMMEN DER TEILNEHMER
Bärbel Zeitler, A-ZElektrik Zeitler, Berg
am Starnberger See:
»Wir haben das einheitliche
Erscheinungsbild in unserer
Firma umgesetzt. Früher hat jeder die Kleidung in der Arbeit angezogen, die ihm gerade gefiel. Jetzt erkennt
der Kunde auf den ersten Blick, dass es sich um
die Mitarbeiter unseres Unternehmens handelt. Auch unsere Briefbögen und Visitenkarten
haben jetzt ein einheitliches Erscheinungsbild.
Jetzt wirkt unsere Firma wie aus einem Guss.
Wir haben auch die Anregungen, die wir aus
den Seminaren erhalten haben, nämlich auf
der Arbeitskleidung der Mitarbeiter die Namen anzubringen, umgesetzt. Kunden und Mitarbeiter stehen dieser Neuerung sehr positiv
gegenüber.«
Jürgen Deliano, Fa.
Elektro Deliano, Lichtenhaag/Niederbayern: »Schon in der
ersten Veranstaltung
mit Albert Büscher
habe ich mich daran
gemacht, in meiner
Firma einen neuen
Montagebericht einzuführen. Jetzt passieren weniger Fehler, die Mitarbeiter
schreiben mehr Leistungen auf, und ich
selbst verrechne jetzt alle Leistungen an den
Kunden. Es fällt nichts mehr unter den
Tisch. Da die Mitarbeiter die Artikelnummern
auf dem Montagebericht vermerken müssen, hat sich die Büroarbeit erheblich beschleunigt und erleichtert. Für mich sind die
Busch-Jaeger Trainings eine wichtige Bereicherung«.
Stefan Nagel (hier im Gespräch mit Werner
Straub), Nagel Elektroinstallation, Neustadt/Weinstraße: »Ich habe schon nach der
ersten Veranstaltung des Busch-Jaeger Akademie-Konzeptes eine Kundenbefragung durchgeführt und an einer Messe in meiner Region
teilgenommen. Von 110 Kunden an meinem
Messestand habe ich 24 neue Aufträge bekommen. Die vielen neuen Ideen führten bei mir
dazu, dass ich jetzt zwei neue Mitarbeiter eingestellt habe. Ich habe jetzt zwei Teile der
Busch-Jaeger Trainings mitgemacht und freue
mich schon darauf, dass es bald weitergeht.«
nisiert. Der Einsatz der EDV und die
Elemente der rationellen Betriebsorganisation und -kontrolle bilden die weiteren
Inhalte des Seminarblocks.
»Meine Banken, Steuerberater«
Ist Ihr Steuerberater Helfer des Finanzamtes oder ein echter Berater in steuerlichen Fragen? Die Trainer stellen die
Folgen des Ratings für mittelständische
Handwerksbetriebe vor und erläutern,
wie man Bankverhandlungen erfolgreich
führt. Auch die Analyse von Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung gehört zu den Inhalten dieses Seminarblocks.
Das Busch-Jaeger Netzwerk – so geht es
weiter
Auch nach diesen Elementen der BuschJaeger Akademie werden die teilnehmenden Betriebe weiter durch den »Paten« Busch-Jaeger betreut. In einem
Netzwerk treffen sich die Teilnehmer
nach Abschluss des Trainings zwei Mal
pro Jahr, tauschen Ihre Erfahrungen bei
der Umsetzung der Maßnahmen aus und
nehmen jeweils einen Betrieb unter die
Lupe. Das Motto lautet: »Voneinander
und Miteinander lernen«.
An der Spitze eines erfolgreichen
Unternehmens steht ein gut trainierter
Chef. Busch-Jaeger sorgt für das richtige
Trainingsprogramm.
■
de 8/2004
101
R e g e l n d e r Te c h n i k
Neue Normen und Bestimmungen
Inkraftsetzungen
DIN EN 61238-1
(VDE 0220 Teil 100):2004
Pressverbinder und Schraubverbinder für Starkstromkabel für Nennspannungen bis
einschließlich 36 kV (Um= 42
kV); Teil 1: Prüfverfahren
und Anforderungen
DIN EN 60454-3-16
(VDE 0340 Teil 3-16):2004
Selbstklebende Bänder für
elektrotechnische Anwendungen; Teil 3: Bestimmungen
für einzelne Materialien –
Blatt 16: Selbstklebende Bänder aus Polyesterfolie/Glasfilament-Kombinationen
DIN EN 60454-3-18
(VDE 0340 Teil 3-18):2004
Selbstklebende Bänder für
elektrotechnische Anwendungen; Teil 3: Bestimmungen
für einzelne Materialien –
Blatt 18: Selbstklebende Bänder aus Polypropylenfolie
DIN EN 60454-3-19
(VDE 0340 Teil 3-19):2004
Selbstklebende Bänder für
elektrotechnische Anwendungen; Teil 3: Bestimmungen
für einzelne Materialien –
Blatt 19: Selbstklebende Bänder aus verschiedenen Trägermaterialien mit beidseitigem Klebstoffauftrag
DIN EN 60974-1
(VDE 0544 Teil 1):2004
Lichtbogenschweißeinrichtungen; Teil 1: Schweißstromquellen. Ersatz für DIN
EN 60974-1 (VDE 0544 Teil
1):2000-11
DIN EN 60730-2-7
(VDE 0631 Teil 2-7):2004
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
102
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen; Teil 2-7: Besondere Anforderungen an
Zeitsteuergeräte und Schaltuhren. Ersatz für DIN EN
60730-2-7 (VDE 0631 Teil
2-7):1993-06, Ber. 1 zu DIN
EN 60730-2-7 (VDE 0631
Teil 2-7):1998-04, DIN EN
60730-2-7/A1 (VDE 0631
Teil 2-7/A1):1997-08, Ber. 2
zu DIN EN 60730-2-7/A1
(VDE 0631 Teil 2-7/A1):
Verträglichkeit; Ersatz für
DIN EN 61543 (VDE 0664
Teil 30):1996-07, Berichtigung 1 zu DIN EN 61543
(Berichtigung 1 zu VDE 0664
Teil 30):1998-12
DIN EN 60282-1
(VDE 0670 Teil 4):2004
Hochspannungssicherungen;
Teil 1: Strombegrenzende Sicherungen. Ersatz für DIN
LITERATURTIPP
BGI 547 (bisher ZH 1/94):200306 Handwerker, Carl Heymanns
Verlag KG, Luxemburger Straße
449, 50939 Köln, Fax (02 21)
94 37 36 03
Der neu herausgegebene Sicherheitslehrbrief – als Ersatz für
die BGI 547 (bisher ZH 1/94):2001
– wendet sich an Unternehmer
ebenso wie an praktisch tätige
Handwerker und an Auszubildende. Er erhält in Ergänzung zu
den einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften umfangreiche
und detaillierte Hinweise zur
Vermeidung von Unfällen.
2001-10, DIN EN 60730-27/A11 (VDE 0631 Teil 27/A11):1994-10, Ber. 2 zu
DIN EN 60730-2-7/A11):
2001-10, DIN EN 60730-27/A12 (VDE 0631 Teil 27/A12):1994-07, Ber. 2 zu
DIN EN 60730-2-7/A12
(VDE 0631 Teil 2-7/A12):
2001-10
DIN EN 60947-2
(VDE 0660 Teil 101):2004
Niederspannungsschaltgeräte;
Teil 2: Leistungsschalter. Ersatz für DIN EN 60947-2
(VDE 0660 Teil 101):200209
DIN EN 61543
(VDE 0664 Teil 30):2004
Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCDs) für Hausinstallationen und ähnliche Anwendungen – Elektromagnetische
Folgende Themen werden in
leicht verständlicher, anschaulicher Form behandelt: Organisation im Betrieb, Einsatz persönlicher Schutzausrüstungen,
elektrische Anlagen und Betriebsmittel, sichere Handwerkzeuge, Leitern und Gerüste,
Werkzeugmaschinen, Schweißen und Schneiden, Umgang mit
Gefahrstoffen, Transport, Arbeiten außerhalb der Werkstatt
und erste Hilfe.
Tabellen und eine Vielzahl
von Abbildungen ergänzen die
Erläuterungen.
EN 60282-1 (VDE 0670 Teil
4):1998-02, DIN EN 602821/A2 (VDE 0670 Teil 4/A1):
1998-11
DIN EN 62155
(VDE 0674 Teil 200):2004
Druckbeanspruchte
und
drucklose Hohlisolatoren aus
keramischem Werkstoff und
Glas für Anwendungen in
elektrischen Betriebsmitteln
mit Nennspannungen über
1000 V; Ersatz für DIN IEC
60233 (VDE 0674 Teil 2):
1984-12, DIN EN 61264
(VDE 0674 Teil 3):1999-06,
Berichtigung 1 zu DIN EN
61264 (Berichtigung 1 zu
VDE 0674 Teil 3):1999-10
DIN EN 60335-2-86
(VDE 0686):2004
ähnliche Zwecke; Teil 2-86:
Besondere Anforderungen für
elektrische Fischereigeräte.
Ersatz für DIN EN 60335-286 (VDE 0686):2001-07
DIN EN 60335-2-2
(VDE 0700 Teil 2):2004
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-2:
Besondere Anforderungen für
Staubsauger und Wassersauger. Ersatz für DIN EN
60335-2-2 (VDE 0700 Teil
2):2000-11
DIN EN 60335-2-9
(VDE 0700 Teil 9):2004
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-9:
Besondere Anforderungen für
Grillgeräte, Brotröster und
ähnliche ortsveränderliche
Kochgeräte. Ersatz für DIN
EN 60335-2-9 (VDE 0700
Teil 9):2003-05
DIN EN 60335-2-13
(VDE 0700 Teil 13):2004
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-13:
Besondere Anforderungen für
Frittiergeräte, Bratpfannen
und ähnliche Geräte. Ersatz
für DIN EN 60335-2-13
(VDE 0700 Teil 13):199606, DIN EN 60335-2-13/A2
(VDE 0700 Teil 13/A2):
1999-06
DIN EN 60335-2-30
(VDE 0700 Teil 30):2004
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-30:
Besondere Anforderungen für
Raumheizgeräte. Ersatz für
DIN EN 60335-2-30 (VDE
0700 Teil 30):2000-09
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
de 8/2004
R e g e l n d e r Te c h n i k
DIN EN 60335-2-40
(VDE 0700 Teil 40):2004
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-40:
Besondere Anforderungen für
elektrisch betriebene Wärmepumpen, Klimageräte und
Raumluft-Entfeuchter. Ersatz
für DIN EN 60335-2-40
(VDE 0700 Teil 40):2001-05
DIN EN 60335-2-54
(VDE 0700 Teil 54):2004
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-54:
Besondere Anforderungen für
Geräte zur Oberflächenreinigung mit Flüssigkeiten oder
Dampf. Ersatz für DIN EN
60335-2-54 (VDE 0700 Teil
54):2000-08
DIN EN 60335-2-67
(VDE 0700 Teil 67):2004
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-67:
Besondere Anforderungen für
Bodenhaltungs- und Bodenreinigungsmaschinen für industrielle und gewerbliche
Zwecke. Ersatz für DIN EN
60335-2-67 (VDE 0700 Teil
67):2001-05
DIN EN 60335-2-71
(VDE 0700 Teil 71):2004
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-71:
Besondere Anforderungen für
Elektrowärmegeräte für Tieraufzucht und Tierhaltung.
Ersatz für DIN EN 60335-271 (VDE 0700 Teil 216):
1997-04, DIN EN 60335-271/A1 (VDE 0700 Teil 216/
A1):1999-04,
DIN
EN
60335-2-71/A2 (VDE 0700
Teil 216/A2):2001-02
DIN EN 60335-2-80
(VDE 0700 Teil 80):2004
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-80:
de 8/2004
Besondere Anforderungen für
Ventilatoren. Ersatz für DIN
EN 60335-2-80 (VDE 0700
Teil 80):1998-04
DIN EN 60335-2-103
(VDE 0700 Teil 103):2004
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-103:
Besondere Anforderungen für
Antriebe für Tore, Türen und
Fenster. Zusammen mit DIN
EN 60335-2-95 (VDE 0700
Teil 95):2002-07 und DIN
EN 60335-2-97 (VDE 0700
Teil 97):2001-05 Ersatz für
DIN 57700-238 (VDE 0700
Teil 238):1983-10
DIN EN 60598-2-10
(VDE 0711 Teil 2-10):2004
Leuchten; Teil 2-10: Besondere Anforderungen – Ortsveränderliche Leuchten für
Kinder. Ersatz für DIN VDE
0711-210 (VDE 0711 Teil
210):1991-10 und DIN EN
60598-2-10/A2 (VDE 0711
Teil 210/A1):1995-12
re Anforderungen für Sägen
mit hin- und hergehendem
Sägeblatt (Stichsägen und Säbelsägen). Ersatz für DIN EN
50144-2-11 (VDE 0740 Teil
2-11):1999-09, DIN EN
50144-2-10 (VDE 0740 Teil
2-10):2001-11, DIN EN
50260-2-10 (VDE 0740 Teil
410):2003-04
DIN EN 60745-2-17
(VDE 0740 Teil 2-17):2004
Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Sicherheit; Teil 2-17: Besondere Anforderungen für Oberfräsen und Kantenfräsen. Ersatz für DIN EN 50144-2-17
(VDE 0740 Teil 2-17):200009, DIN EN 50144-2-18
(VDE 0740 Teil 2-18):200009, DIN EN 50260-2-14
(VDE 0740 Teil 414):200304
DIN EN 61029-2-4
(VDE 0740 Teil 504):2004
Sicherheit transportabler motorbetriebener Elektrowerk-
zeuge; Teil 2-4: Besondere
Anforderungen für Tischschleifmaschinen. Ersatz für
DIN EN 61029-2-4 (VDE
0740 Teil 504):2003-07
DIN EN 61643-331
(VDE 0845 Teil 5-3):2004
Bauelemente für Überspannungsschutzgeräte für Niederspannung; Teil 331: Festlegungen für Metalloxidvaristoren (MOV)
Entwürfe
Einsprüche an die Deutsche
Elektrotechnische Kommission im DIN und VDE
(DKE), Stresemannallee 15,
60596 Frankfurt, bis 30.
April 2004, falls nichts anderes angegeben.
E DIN IEC 60364-4-44/
A2f1 (VDE 0100 Teil 442):
2004
Errichten von Niederspannungsanlagen; Teil 4-44:
Schutzmaßnahmen – Schutz
DIN EN 60745-2-5
(VDE 0740 Teil 2-5):2004
Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Sicherheit; Teil 2-5: Besondere
Anforderungen für Kreissägen. Ersatz für DIN EN
50144-2-5 (VDE 0740 Teil
2-5):2000-09, DIN EN
50260-2-5 (VDE 0740 Teil
405):2003-04
DIN EN 60745-2-9
(VDE 0740 Teil 2-9):2004
Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Sicherheit; Teil 2-9: Besondere
Anforderungen für Gewindeschneider. Ersatz für DIN EN
50144-2-9 (VDE 0740 Teil
209):1996-10
DIN EN 60745-2-11
(VDE 0740 Teil 2-11):2004
Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Sicherheit; Teil 2-11: Besonde-
103
R e g e l n d e r Te c h n i k
bei Beeinflussungen der Spannung und gegen elektromagnetische Einflüsse. Hauptabschnitt 442: Schutz von Niederspannungsanlagen gegen
vorübergehende Überspannungen und bei Erdschlüssen
in Netzen mit höherer Spannung. Vorgesehen als Ersatz
für DIN VDE 0100-442
(VDE 0100 Teil 442):199711
E DIN VDE 0100-718
(VDE 0100 Teil 718):2004
Errichten von Niederspannungsanlagen – Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer
Art; Teil 718: Bauliche Anlagen für Menschenansammlungen. Vorgesehen mit DIN
VDE 0100-560 (VDE 0100
Teil 560):1995-07 als Ersatz
für DIN VDE 0108-1 (VDE
0108 Teil 1):1989-10. Vorgesehen als Ersatz für DIN
VDE 0108-2 (VDE 0108 Teil
2):1989-10, DIN VDE 01083 (VDE 0108 Teil 3):198910, DIN VDE 0108-4 (VDE
0108 Teil 4):1989-10, DIN
VDE 0108-5 (VDE 0108 Teil
5):1989-10, DIN VDE 01086 (VDE 0108 Teil 6):198910, DIN VDE 0108-7 (VDE
0108 Teil 7):1989-10, DIN
VDE 0108-8 (VDE 0108 Teil
8):1989-10. Ersatz für E DIN
VDE 0100-718 (VDE 0100
Teil 718):2000-05. Einsprüche bis 30. Juni 2004
E DIN VDE 0105-115
(VDE 0105 Teil 115):2004
Betrieb von elektrischen Anlagen; Besondere Festlegungen für landwirtschaftliche
Betriebsstätten. Vorgesehen
als Ersatz für DIN VDE
0105-15 (VDE 0105 Teil
15):1986-02. Einsprüche bis
30. Juni 2004
E DIN IEC 60079-27
(VDE 0170/0171 Teil 27):
2004
Elektrische Betriebsmittel für
explosionsgefährdete Bereiche; Teil 27: Konzept für ei-
104
gensichere Feldbussysteme
(FISCO) und Konzept für
nichtzündfähige Feldbussysteme (FNICO)
E DIN VDE 0119-207-2
(VDE 0119 Teil 207-2):
2004
Zustand der Eisenbahnfahrzeuge – Leittechnik; Teil 2072: Funksteuerung – FFST.
Einsprüche bis 31. Mai 2004
E DIN VDE 0119-207-4
(VDE 0119 Teil 207-4):
2004
Zustand der Eisenbahnfahrzeuge – Leittechnik; Teil 2074: Zeitmultiplexe Zugsteuerung (Drahtgebunden). Einsprüche bis 31. Mai 2004
E DIN VDE 0119-207-9
(VDE 0119 Teil 207-9):
2004
Zustand der Eisenbahnfahrzeuge – Leittechnik; Teil 2079: Feuerlösch- und Brandmeldeeinrichtungen. Einsprüche bis 31. Mai 2004
E DIN EN 50363-0
(VDE 0207 Teil 363-0):
2004
Isolier-, Mantel- und Umhüllungswerkstoffe für Niederspannungskabel und -leitungen; Teil 0: Allgemeine Einführung
E DIN EN 50363-1
(VDE 0207-363-1):2004
Isolier-, Mantel- und Umhüllungswerkstoffe für Niederspannungskabel und -leitungen; Teil 1: Vernetzte, elastomere Isoliermischungen
E DIN EN 50363-2-1
(VDE 0207 Teil 363-2-1):
2004
Isolier-, Mantel- und Umhüllungswerkstoffe für Niederspannungskabel und -leitungen; Teil 2-1: Vernetzte, elastomere Mantelmischungen
E DIN EN 50363-2-2
(VDE 0207 Teil 363-2-2):
2004
Isolier-, Mantel- und Umhüllungswerkstoffe für Niederspannungskabel und -leitungen; Teil 2-2: Vernetzte, elastomere Umhüllungsmischungen
E DIN EN 50363-3
(VDE 0207 Teil 363-3):
2004
Isolier-, Mantel- und Umhüllungswerkstoffe für Niederspannungskabel und -leitungen; Teil 3: PVC-Isoliermischungen
E DIN EN 50363-4-1
(VDE 0207 Teil 363-4-1):
2004
Isolier-, Mantel- und Umhüllungswerkstoffe für Niederspannungskabel und -leitungen; Teil 4-1: PVC-Mantelmischungen
E DIN EN 50363-4-2
(VDE 0207 Teil 363-4-2):
2004
Isolier-, Mantel- und Umhüllungswerkstoffe für Niederspannungskabel und -leitungen; Teil 4-2: PVC-Umhüllungsmischungen
E DIN EN 50363-5
(VDE 0207 Teil 363-5):
2004
Isolier-, Mantel- und Umhüllungswerkstoffe für Niederspannungskabel und -leitungen; Teil 5: Halogenfreie,
vernetzte Isoliermischungen
E DIN EN 50363-6
(VDE 0207 Teil 363-6):
2004
Isolier-, Mantel- und Umhüllungswerkstoffe für Niederspannungskabel und -leitungen; Teil 6: Halogenfreie,
vernetzte Mantelmischungen
E DIN EN 50363-7
(VDE 0207 Teil 363-7):
2004
Isolier-, Mantel- und Umhüllungswerkstoffe für Niederspannungskabel und -leitungen; Teil 7: Halogenfreie,
thermoplastische Isoliermischungen
E DIN EN 50363-8
(VDE 0207 Teil 363-8):
2004
Isolier-, Mantel- und Umhüllungswerkstoffe für Niederspannungskabel und -leitungen; Teil 8: Halogenfreie,
thermoplastische Mantelmischungen
E DIN EN 50363-9-1
(VDE 0207 Teil 363-9-1):
2004
Isolier-, Mantel- und Umhüllungswerkstoffe für Niederspannungskabel und -leitungen; Teil 9-1: Diverse Isoliermischungen – Vernetztes
Polyvinylchlorid (XLPVC)
E DIN EN 50363-10-1
(VDE 0207 Teil 363-10-1):
2004
Isolier-, Mantel- und Umhüllungswerkstoffe für Niederspannungskabel und -leitungen; Teil 10-1: Diverse Mantelmischungen – Vernetztes
Polyvinylchlorid (XLPVC)
E DIN EN 50363-10-2
(VDE 0207 Teil 363-10-2):
2004
Isolier-, Mantel- und Umhüllungswerkstoffe für Niederspannungskabel und -leitungen; Teil 10-2: Diverse Mantelmischungen – Thermoplastisches Polyurethan
E DIN EN 61442
(VDE 0278 Teil 442):2004
Prüfverfahren für Starkstromkabelgarnituren mit einer
Nennspannung von 6 kV
(Um = 7,2 kV) bis 36 kV (Um
= 42 kV); Vorgesehen als Erde 8/2004
R e g e l n d e r Te c h n i k
satz für DIN VDE 0278-628
(VDE 0278 Teil 628):200206
E DIN IEC 61010-1
(VDE 0411 Teil 1):2004
Sicherheitsbestimmungen für
elektrische Mess-, Steuer-,
Regel- und Laborgeräte; Teil
1: Allgemeine Anforderungen. Vorgesehen als Ersatz
für DIN EN 61010-1 (VDE
0411 Teil 1):2002-08, DIN
EN 61010-1 Berichtigung 1
(VDE 0411 Teil 1 Berichtigung 1):2002-11, DIN EN
61010-1 Berichtigung 2
(VDE 0411 Teil 1 Berichtigung 2):2004-01
E DIN EN 61558-2-5/AA
(VDE 0570 Teil 2-5):2004
Sicherheit von Transformatoren, Netzgeräten und dergleichen; Teil 2-5: Besondere
Anforderungen an Rasiersteckdosen-Transformatoren
und Rasiersteckdosen-Einheiten. Vorgesehen als Änderung von DIN EN 61558-2-5
(VDE 0570 Teil 2-5):199810
E DIN IEC 60730-2-13
(VDE 0631 Teil 2-13):2004
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen; Teil 2-13: Besondere Anforderungen an
feuchtigkeitsempfindliche
Regel- und Steuergeräte.
Vorgesehen als Ersatz für
DIN EN 60730-2-13 (VDE
0631 Teil 2-13):2002-09
E DIN IEC 60730-2-14/A2
(VDE 0631 Teil 2-14/A2):
2004
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen; Teil 2-14: Besondere Anforderungen an
elektrische Stellantriebe –
Änderung 2. Vorgesehen als
Änderung von DIN EN
60730-2-14 (VDE 0631 Teil
2-14):2002-02
de 8/2004
E DIN IEC 60730-2-15
(VDE 0631 Teil 2-15):2004
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen; Teil 2-15: Besondere Anforderungen an
automatische elektrische wasserstandsabhängige Regelund Steuergeräte in Schwimmoder Elektrodenfühler-Ausführung für den Gebrauch in
Wasserboilern. Vorgesehen als
Ersatz für DIN EN 60730-215 (VDE 0631 Teil 2-15):
1996-01, DIN EN 60730-215/A1 (VDE 0631 Teil 215/A1):1998-11 und DIN
EN 60730-2-15/A1 Berichtigung 1 (VDE 0631 Teil 215/A1 Berichtigung 1):200109
E DIN IEC 60730-2-16
(VDE 0631 Teil 2-16):2004
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen; Teil 2-16: Besondere Anforderungen an
automatische elektrische Wasserstandsregler in Schwimmerausführung für den Hausgebrauch und ähnliche Anwendungen. Vorgesehen als
Ersatz für DIN EN 60730-216 (VDE 0631 Teil 2-16):
2002-08
E DIN IEC 60730-2-18/A1
(VDE 0631 Teil 2-18/A1):
2004
E DIN IEC 60335-1/A72
(VDE 0700 Teil 1/A72):
2004
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 1: Allgemeine Anforderungen. Vorgesehen als Änderung von
DIN EN 60335-1 (VDE
0700 Teil 1):2003-07
E DIN IEC 60335-2-13/
A33 (VDE 0700
Teil 13/A33):2004
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke; Teil 2-13:
Besondere Anforderungen für
Frittiergeräte, Bratpfannen
und ähnliche Geräte
E DIN IEC 60519-8
(VDE 0721 Teil 1031):
2004
Sicherheit in Elektrowärmeanlagen; Teil 8: Besondere
Anforderungen an Elektroschlacke-Umschmelzöfen
E DIN IEC 60779
(VDE 0721 Teil 1032):
2004
Industrielle Elektrowärmeanlagen; Prüfverfahren für
Elektroschlacke-Umschmelzöfen. Vorgesehen als Ersatz
für DIN VDE 0721 (VDE
0721 Teil 1032):1986-10
E DIN EN 60601-1-2/A1
(VDE 0750 Teil 1-2/A1):
2004
Medizinische elektrische Geräte; Teil 1-2: Allgemeine
Festlegungen für die Sicherheit – Ergänzungsnorm:
Elektromagnetische Verträglichkeit – Anforderungen
und Prüfungen. Vorgesehen
als Änderung von DIN EN
60601-1-2 (VDE 0750 Teil
1-2):2002-10
E DIN EN 60601-2-27
(VDE 0750 Teil 2-27):2004
Medizinische elektrische Geräte; Teil 2-27: Besondere
Festlegungen für die Sicherheit einschließlich der wesentlichen Leistungsmerkmale von ElektrokardiographieÜberwachungsgeräten. Vorgesehen als Ersatz für DIN
EN 60601-2-27 (VDE 0750
Teil 2-27):1996-02
E DIN EN 50270
(VDE 0843 Teil 30):2004
Elektromagnetische Verträglichkeit; Elektrische Geräte
für die Detektion und Messung von brennbaren Gasen,
toxischen Gasen oder Sauerstoff. Vorgesehen als Ersatz
für DIN EN 50270 (VDE
0843 Teil 30):2000-01
■
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen; Teil 2-18: Besondere Anforderungen an
automatische elektrische Wasser- und Luftfluss-Regel- und
Steuergeräte einschließlich
mechanischer Anforderungen – Änderung 1. Vorgesehen als Änderung von DIN
EN 60730-2-18 (VDE 0631
Teil 2-18):2000-07
105
Produkte
Gebäudetechnik
¤ Gegensprechanlage in digitaler
Duplextechnik
Schneider Intercom, Erkrath, präsentiert mit
»Open Duplex« eine
für den Intercom-Bereich neue Technologie für
gleichzeitiges Sprechen und
Hören in beide Richtungen.
So können beide Gesprächspartner nun zeitgleich ohne Verzögerungen sprechen und hören. Ein DSP (Digitaler
Signalprozessor) schaltet
mögliche
Rückkopplungen
beim Open-Duplex-Verfahren
aus. So eignen sich Open-Duplex-Lösungen für den Einsatz
an Hauseingängen und Ein-
fahrten in Tiefgaragen sowie
in Kassenautomaten, Notrufsprechstellen und Leitwarten.
Fax (02 11) 88 28 52 32
www.schneider-intercom.de
Elektroinstallation
¤ Wellrohre mit gleitfähiger Innenbeschichtung
Das FFKuS-EM-F-Rohr von
Fränkische, Königsberg, vereint die Eigenschaften unterschiedlicher Kunststoffe in einem Produkt und erleichtert
damit das Einziehen von Kabeln und Leitungen. Hochgleitende Eigenschaften mit
einem Minimum an Gleitreibung ohne Einsatz silikonhaltiger oder wachsartiger
Gleitmittel vereinen sich in
der Rohrkonzeption mit dem
biegsamen Kunststoffpanzerrohr aus PVC-U und einem
Kunststoffmantel aus PVC-P.
Die blau schimmernde Innenschicht und der Aufdruck
kennzeichnen das Rohr. Das
neue FFKuS entspricht den
einschlägigen
Vorschriften
und bietet sichere Verlegung
nicht nur in Beton, sondern
auch für sonstige Auf- und
Unterputzinstallationen.
Fax (0 95 25) 88 -1 50
[email protected]
Beleuchtungstechnik
¤ LED-Leuchte für Par36- oder QR111-Gehäuse
Sicherheitstechnik
¤ Brandmelder für repräsentative Räume
Bosch, Leinfelden-Echterdingen, entwickelte den Brandmelder »FAP 500« speziell
für den Einbau in repräsentative Räume mit hohen architektonischen
Ansprüchen.
Bündig in eine Zwischendecke eingebaut sieht man vom
neuen Melder nur die ebene
Abdeckscheibe, die sich zudem farblich an die Um-
gebung anpassen lässt. Die
Meldervariante »FAP 500OC« verfügt darüber hinaus
über einen CO-Sensor. Für
den Einbau in Zwischendecken liefert Bosch beide Melder mit Hohlraumdose und
Anschlusssockel. Für Betondecken gibt es eine Betoneinbaudose. Die sichtbare Abdeckscheibe ist wahlweise
mattweiß oder transparent
mit Farbfolien zur Anpassung
an die Umgebung. Die Verbindung des Melders zur
Brandmeldezentrale erfolgt
über das LSN-Bussystem.
Fax (08 00) 70 00 -8 88
[email protected]
RST Distribution, Hagen,
vertreibt LED-Leuchten von
Xilver für den professionellen
Beleuchtungssektor. Die beiden Leuchten »Sparkle RGB«
und »Sparkle Mono« können
nachträglich in viele QR111oder Par36-Leuchten eingebaut werden. Der Sparkle
RGB bietet mit dem »Xilver
Color Combining System« einen gleichmäßigen Lichtkegel
mit bis zu 16 Mio. unterschiedlichen Farbtönen. Den
Sparkle Mono gibt es in sieben unterschiedlichen Farbnuancen. Der Lichtstrahl des
Sparkle enthält weder ultraviolette noch infrarote Strah-
lung. Dies bedeutet, dass das
Licht des Sparkle keinen
Schaden verursacht. Der
Sparkle RGB beinhaltet 12
Hochleistungs-Luxeon-LEDs,
je vier in rot, grün und blau.
Fax (0 23 31) 68 84 12
www.rstdistribution.de
Informationstechnik
¤ Netzteile nach kundenspezifischen Vorgaben
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– Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein
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welche bei dem gewünschten Produkt steht
Name
Firma
Anschrift
Tel. + Fax
Bitte senden Sie mir weitere Informationen zum angekreuzten Produkt
106
Der Hersteller von
Schaltnetzteilen,
MGV, München,
bietet auf seiner
Homepage für Entwickler die Möglichkeit, sich über
das neue Individualprogramm
»Mypowersupply« zu informieren, ein kurzes Anfrageformular auszufüllen und sich
Anwenderbeispiele anzusehen.
MGV bietet außerdem ein breites
Standardprogramm. Die DINSchienen-Netzteile
liegen in einem
Leistungsbereich
von 15 W bis 2 kW, außerdem
gibt es AC/DC- Schaltregler
für die 19"-Technik.
Fax (0 89) 67 80 90 - 80
www.mgv.de
de 8/2004
Produkte
¤ Festplattenempfänger mit Twin-Funktion
Hirschmann, Neckartenzlingen, hat sein Produktprogramm um den Digitalempfänger »CSR 92 HD Twin«
erweitert. Er verfügt neben
einem digitalen Festplattenspeicher auch über zwei unabhängige
Empfangszüge
(Twin-Funktion) und zwei
CI-Ports. Damit können mit
dem CSR 92 HD Twin alle
unverschlüsselten und über
die zwei CI-Ports – mit den
entsprechenden CA-Modulen – auch verschlüsselte
Programme
empfangen
werden. Mit der Twin-Funktion kann man ein Fernsehprogramm ansehen und ein
weiteres auf der Harddisc
aufzeichnen. Die Time-ShiftFunktion ermöglicht zeitversetzt paralleles Aufnehmen
und Abspielen eines Programms.
Fax (0 71 27) 14 -19 70
www.nt.hirschmann.de
¤ USV mit Kommunikationsoptionen
Powerware, Erlangen, aktualisiert die Produktfamilie seiner Powerware-9315USV. Die Modelle
mit 300 kVA und
400 kVA Leistung
verfügen jetzt beim
Lastmanagement über einen
Ausgangsleistungsfaktor von
0,9, d. h., eine 400-kVA-USV
bietet nunmehr 360 kVA anstatt 320 kVA am Ausgang.
Dieser Leistungszuwachs erfolgt ohne Veränderung der
Abmessungen der USV. Neben dem höheren Leistungsfaktor verfügt die neue Ver-
sion der Powerware
9315 auch über einen integrierten XSlot-Kommunikationsschacht. Mit
diesem lassen sich
alle 9315-Modelle
mittels einer Ethernet- oder Internetverbindung fernüberwachen
und -steuern. Die Powerware
9315 ist eine dreiphasige Online-Double-Conversion-USV
mit der IEC-62040-3-Klassifizierung Class 1 (VFI SS 111)
zur Absicherung kritischer ITSysteme.
Fax (0 91 31) 77 70 - 2 22
www.powerware.de
Automatisierungstechnik
¤ Ministeuerung mit graphischer
Programmierung
Grafix, die Programmiersoftware zur Ministeuerung »Speedy« von Hy-Line, Bensheim,
läuft unter Windows 98,
2000, NT 4.0, XP, und lässt
sich intuitiv bedienen. Zudem
verhindert die Software, beim
Programmieren grobe Fehler
zu machen. Mit 22,5 mm
Breite und auf Hutschiene
montierbar, lässt sich Speedy
mittels steckbarer Module auf
bis zu 64 I/O erweitern. Sie
bietet die Variation zwischen
analogen und digitalen Einde 8/2004
¤ Kompakte Prozessorbaugruppe
mit rückwärtiger I/O-Schnittstelle
Für die Compact-PCI-CPUBaugruppe von SMA, Niestetal, gibt es ein I/O-AdapterModul, um die auf den J2Stecker gelegten Schnittstellen-Signale verfügbar zu
machen. Die vier TE breite
CPU1.2RIO-41 bietet eine
USB-, zwei Fast-Ethernet-,
eine PS/2- sowie eine serielle
Schnittstelle. Die acht
TE breite CPU1.2RIO-81 hat zusätzlich
eine DVI-Schnittstelle, eine weitere USBsowie eine weitere serielle
Schnittstelle.
Sowohl
bei
der
CPU1.2 als auch bei
der Adapter-Platine
kann man die physikalische
Norm der seriellen Schnittstellen durch Piggy-Back-Aufsteckplatinen festlegen. Der
Gesamtverbrauch beträgt weniger als 10 W. Der Bootprozess erfolgt über die eingebaute Compact-Flash.
Fax (05 61) 95 22 - 1 00
www.sma.de
¤ Flexible LWL-Systeme für Feldbusse
Das Lichtwellenleitersystem
»LCON« von EKS, WendenHillmicke, vernetzt Feldbussysteme mit RS485-Schnittstellen über Lichtwellenleiter.
Die optische Vernetzung eignet sich für Profibus, Modnet
oder herstellerspezifische Systeme. Mit LCON lassen sich
optische Bus-, Stern- oder
Baumstrukturen ebenso realisieren wie elektrisch-optisch
gemischte Strukturen. Ein
spezielles redundanzfähiges
LWL-System ermöglicht zudem den Aufbau von optischen Ringstrukturen. Als
wichtige Leistungsmerkmale
der Übertragung mit Glasfaser- oder KunststofffaserLichtwellenleitern gelten die
Unempfindlichkeit gegenüber
elektrischen und magnetischen Störungen, die Potentialtrennung von Sender und
Empfänger sowie Reichweiten bis zu 2800 m zwischen
zwei LWL-Systemen.
Fax (0 27 62) 30 16
www.eks-engel.de
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– Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein
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welche bei dem gewünschten Produkt steht
Name
Firma
und Ausgängen – und das ohne Mehrpreis.
Fax (0 62 51) 6 67 09
www.hy-line.de
Anschrift
Tel. + Fax
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107
Produkte
¤ Zähler-Modem mit M-Bus oder
S0-Schnittstelle
Zähler-Modems von Tixi, Berlin, verfügen als Kommunikationscomputer über 2 MByte
Datenspeicher, zeitgemäße Architektur für Datenkommunikation und Internet-Technolo-
gie. Der große Datenspeicher
ist stromausfallsicher und lässt
sich bis auf 66 MB erweitern.
Daten und Nachrichten kann
das Modem per E-Mail, Fax,
SMS oder Express-E-Mail au-
tomatisiert versenden. Es kann
im Gegenzug Daten auch per
E-Mail, SMS oder Express-EMail empfangen. Tixi ZählerModems gibt es als analoge
56-k-, ISDN- und GSM-Modems. Ausgestattet mit kurzschlusssicherem
M-Bus für fünf,
20, oder 40
Zähler
oder
mehreren S0Schnittstellen,
können die Geräte von einem
oder mehreren
Zählern Verbrauchswerte auslesen, zwischenspeichern, weiterverarbeiten und automatisiert versenden.
Fax (0 30) 4 06 08 -4 00
www.tixi.com/industry
¤ Tastatur in Edelstahl als Tischversion
Das Gehäuse der Tastaturserie »KVS-E« von
Gebe, Germering, besteht komplett aus
Edelstahl und eignet
sich für schwierige Umgebungsbedingungen.
Die farbigen Endkappen ermöglichen eine Differenzierung unterschiedlicher
Applikationsbereiche.
Das
Tastenlayout entspricht MF2,
die Anschlüsse gibt es wahlweise für USB oder PS/2. Die
integrierte GummimembranTechnik als Feder- und Schaltelement ermöglicht einen äu-
ßerst flachen Aufbau und bedeutet erhöhte Lebensdauer.
Die KVS-E-Tastaturen sind
frontseitig hermetisch abgedichtet und gegen Staub und
Flüssigkeiten nach IP65 geschützt.
Fax (0 89) 89 43 99 -11
[email protected]
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108
¤ Ex-geschützte Kamera
Das speziell für den Einsatz in
Ex-Bereichen
entwickeltes
Farbkamerasystem »Lumiglas Visulex« von Papenmeier, Schwerte, ersetzt Kameras im überdruckgekapselten Gehäuse. Hierbei handelte es sich um eine sehr
aufwändige Überwachungseinrichtung, sowohl von der
baulichen wie auch elektrischen und pneumatischen Installation, um die Ex-Sicherheit zu gewähren. Die kleine,
robuste Ex-Farbkamera mit
ATEX-Zulassung für Gas und
Staub erfordert bauseits keine
besonderen Vorkehrungen.
Sie lässt sich bedarfsweise
auch über Internet als Webcam steuern und überträgt
das Bild vom zu überwachenden Produktionsbereich in die
Messwarte auf einen PC-Bildschirm. Sie bietet sogar
Zoomsteuerung.
Fax (0 23 04) 2 05-2 06
[email protected]
¤ Industrieschalter mit Funktechnologie
Steute, Löhne, präsentiert Industrieschaltgeräte, die mit der
batterielosen Funktechnik von
Enocean, Oberhaching, arbeiten. Die drahtlosen Schaltgeräte werden über integrierte Solarzellen mit Energie versorgt
und verfügen über einen Energiespeicher, der die autarke
Funktion bei Tag/Nacht-Zyklen oder Schichtbetrieb mit
Kunstlichtbeleuchtung sicherstellt. Als erste Industrieprodukte gibt es Türgriff-, Seilzug- und auch einen universell
einsetzbaren Positionsschalter.
Die Produkte basieren auf den
Funkmodulen »enabled by
Enocean – batterielos drahtlos« und sind damit sowohl zu
spezifischen Industrie-Empfängerlösungen mit Digitalausgängen als auch zu Industriesteuerungen mit EnoceanEmpfangsklemmen, z.B. dem
System Wago 750, kompatibel.
Fax (0 57 31) 7 45 - 2 00
[email protected]
¤ Industrie-PC-System
mit zusätzlichen Steckplätzen
Mit der Cybox-9
präsentiert Eltec,
Mainz, ein weiteres Mitglied aus
seiner IndustriePC-Systemfamilie.
Die Cybox-9 bietet
mit vier freien
Steckplätzen für die halbe
Einbaulänge (max. 200 mm)
eine Plattform für Industrieanwendungen. Das Gehäuse
besteht aus Edelstahl, die
Stromversorgung
erfolgt
wahlweise über 240 V AC,
12 V DC, 24 V DC usw. Ein
optionales MassenspeicherKit erlaubt die zusätzliche In-
tegration
von
2,5"- und 3,5"Festplatten, einem
CD/DVD-Laufwerk sowie einem
3,5"-Floppy-DiskLaufwerk.
Die
Grundausstattung
umfasst 1 MByte On-ChipSecond-Level-Cache, bis zu
512 MByte SDRAM, duales
10/100-Mbps-Netzwerk-Interface, zwei serielle RS232Schnittstellen und Echtzeituhr
mit 8 kByte nichtflüchtigem
Speicher.
Fax (0 61 31) 9 18 - 1 95
www.eltec.de
de 8/2004
Produkte
¤ Leuchtdruckschalter mit LC-Display
Der Leuchtdruckschalter mit
LC-Display von EAO, Essen, kann mehrere Funktionen mit einem Taster anzeigen und schalten. Das Display mit den Abmessungen
19,8 mm x 11,2 mm (64 x 33
dots)
ermöglicht die Darstellung von variablen Texten
sowie statische
und animierte
Grafiken. Die
mehrfarbige
Hintergrundbeleuchtung hebt
die Abbildungen kontrastreich hervor. Zwei Montage-
varianten stehen zur Verfügung: die direkte Montage
auf einer Printplatte oder der
Einbau in eine Frontplatte.
Die Ansteuerung erfolgt über
einen Controller. Den neuen
LCD-Schalter gibt es sowohl
als Rast- als
auch mit Impulsfunktion. Er hat
einen Platin /
Gold / SilberKontakt und ist
für eine Mio.
Schaltzyklen
(Impulsfunktion) ausgelegt.
Fax (02 01) 8 58 72 57
www.eao.com
¤ Wärmebildkamera mit Bildspeicher
Zur gleichzeitigen Messung
und Visualisierung bietet
Raytec, Berlin, die IR-Kamera
»Thermoview Ti30« an. Das
Gerät kann Temperaturen
zwischen 0 °C und 250 °C berührungslos messen und
gleichzeitig in Form eines
Thermobildes visualisieren
und speichern. Die mitgelieferte Dockingstation erlaubt
den Bild- und Datenaustausch zwischen Kamera
und PC und ermöglicht
die Ladung der Akkus.
Ebenfalls zum Lieferumfang gehört die Analyseund
Bearbeitungssoftware »InsideIR«. Diese
Software unterstützt die
Bildarchivierung und Berichterstattung. Thermobild und
Oberflächentemperatur erscheinen bei der Messung
gleichzeitig auf dem Display.
100 Bilder lassen sich mit
Thermoview Ti30 speichern
und später mit InsideIR analysieren.
Fax (0 30) 4 71 02 51
www.raytec.de
¤ Schaltnetzteile für Unterverteilungseinbau
Mit den Schaltnetzteilen speziell für den Einbau in Unterverteilungen bringt Feas,
Ahrensburg, eine Stromversorgung für 12 V DC und
24 V DC auf den Markt. Der
Eingangsbereich
von
85...270 V
AC macht einen weltweiten Einsatz
möglich. Die
Geräte laufen auch mit
Gleichspannungs von 120 V bis 370 V
DC. Sie verfügen über Ein-
schaltstrombegrenzung, Überspannungsschutz usw. Der
kurzschluss- und leerlauffeste
Ausgang beherrscht auch Lasten mit deutlich überhöhtem
Anlaufstrombedarf. Für den
Einsatz in Verbindung mit
Batterien kann man die
Ausgangsspannung bis auf
28,5 V einstellen. Eine temperaturgeführte automatische
Leistungsbegrenzung schützt
die Stromversorgung. Die Ausgangsspannung ist durch den
Transformator nach VDE0551
galvanisch vom Netz getrennt.
Fax (0 41 02) 4 09 30
[email protected]
Werkstatt
¤ Hochfeste und leichte Steckschlüsseleinsätze
Bahco Belzer, Wuppertal, stattet seine 3/8"-Steckschlüsseleinsätze mit einem anderen
Werkstoff in Kombination mit
einem modifizierten Fertigungsverfahren aus und erreicht eine wesentlich höhere
Festigkeit. Der Werkstoff ermöglicht bei den neuen 3/8"Einsätzen geringere Wanddicken bei zugleich deutlich erhöhter Beanspruchbarkeit, die
jetzt der von 1/2"-Einsätzen
entspricht. So ergeben sich
Mindergewichte von bis zu
de 8/2004
Hausgeräte
¤ Kühl- und Gefriergeräte mit BakterienStop-Beschichtung
Alle Kühl- und Gefriergeräte der Serie
»Alux-Line«
von
Gorenje,
München, haben
jetzt im Innenraum
eine
Silberbeschichtung »Argentum«, die wirksam vor Bakterien
schützt. Mit dieser
Antibakterienschicht
setzt
Gorenje auf das zunehmende
Gesundheitsbewusstsein der
Verbraucher. Sie sorgt für Hygiene, schädliche Bakterien
haben keine Chance mehr.
Die neue Silberbeschichtung
hemmt die zellulare Atmung
von Pilzen und
Bakterien, verhindert
Zellreproduktionen
und
sorgt für Zellwandzerstörung.
Damit wird an
den beschichteten
Innenflächen im
Kühlraum
eine
dauerhafte Barriere gegen Bakterien, Pilzwachstum und lästige Geruchsbildung aufgebaut. Diese Schicht bleibt über ein ganzes Kühlschrankleben lang
wirksam.
Fax (0 89) 5 02 07 -5 07
www.gorenje.de
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welche bei dem gewünschten Produkt steht
60%. In den Handel kommen
die 3/8"-Einsätze mit den SW
6 mm bis 22 mm bzw. 1/4" bis
7/8" in kurzer und langer Ausführung sowie für Innensechskant- und Torx-Schrauben.
Fax (02 02) 47 45 02
www.bahco.com/de
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109
Literatur
Elektroinstallation
¤ Potentialausgleich, Fundamenterder,
Korrosionsgefährdung
H. Schmolke/D. Vogt, VDE-Schriftenreihe – Normen verständlich Band 35, 388 S. brosch., 26,00 €, ISBN 3-8007-2787-0,
VDE Verlag, Berlin
Wie in den vorhergehenden Auflagen
werden die Bestimmungstexte der Normen zum Thema
Hauptpotentialausgleich (Schutzpotentialausgleich) und zusätzlicher Potentialausgleich kommentiert.
Grundlage für diese beiden
Themen bilden stets DIN
VDE 0100-410 (Schutz gegen elektrischen Schlag) und
DIN VDE 0100-540 (Erdung, Schutzleiter, Potentialausgleichsleiter). Die wichtigsten dieser Normen sind
zwischen 2001 und 2003 neu
herausgegeben worden. Da
sämtliche Normen und Vor-
normen im Bereich
Blitz- und Überspannungsschutz im Jahr
2002 zurückgezogen
und durch eine aktuell gültige DIN V
VDE V 0185 Teile 1
bis 4 ersetzt wurden,
war auch eine Überarbeitung der Aussagen zum
Blitzschutz-Potentialausgleich
erforderlich.
Das Buch wendet sich an
Planer und Errichter elektrischer Anlagen sowie an Fachkräfte, die in elektrischen Anlagen prüfend tätig sind, z. B. in
Elektrobetrieben, Sachverständigen- und Planungsbüros sowie Instandhaltungsabteilungen
von industriellen Betrieben.
Automatisierungstechnik
¤ Kleinsteuerungen mit EASY
Ulrich Kanngießer, 70 S., brosch. mit CD, 7,80 €,
ISBN 3-8101-0163-X, Hüthig & Pflaum Verlag
Dieses Buch vermittelt eine Einführung in die Arbeit
mit der Kleinsteuerung Easy. Erläutert
werden u. a.
• Betriebsarten,
• Grundaufbau und
interne Funktionsweise,
• Schaltplandarstellung,
• Programmierung und Bedienung,
• Funktionsrelais und ihre Parametrierung,
• Test und Inbetriebnahme.
In seiner prägnanten und praxisorientierten Aufbereitung
ist das Buch für den Praktiker
der optimale Begleiter bei Inbetriebnahmen von Kleinsteuerungen. Der Autor,
Spezialist
dieser
Technologie,
vermittelt eine Fülle von
Erfahrungswerten
und stellt die besonders wichtigen Programmiergrundsätze heraus.
Dem Lernenden wird mit
diesem Buch die ideale Basis
für Praxisübungen und für eine erfolgreiche Prüfungsvorbereitung gegeben. Mit der
beiliegenden Software kann
er die erläuterten Beispiele
nachvollziehen.
Betriebsführung
¤ Schnellkurs Controlling
Informationstechnik
¤ Praxishandbuch Netzwerktechnik
Joachim Treiber, 130 S., brosch., 18,90 €, ISBN 3-935340-18-4,
Schlembach Fachverlag, Wilburgstetten
Die Ansprüche an Installationen in der
Netzwerktechnik nehmen unaufhaltsam
zu. Fast täglich stellen Kunden neue
Wünsche und Anforderungen an Ausführende und Planer,
Gute handwerkliche Ausführung genügt heute nicht
mehr – umfangreiches Wissen
in Verkabelung, Normung,
Messtechnik und aktiven
Komponenten,
besonders
Switches, ist gefordert. Dieses
Buch ist sowohl eine einfache,
leicht verständliche Einführung als auch Nachschlagewerk für die tägliche Arbeit.
Es entstand aus der Praxis für
die Praxis und eignet sich deshalb gleichermaßen zum
Selbststudium wie auch als
110
ständiger Begleiter
auf der Baustelle.
Zahlreiche Hinweise
zu Montage, Auflegearbeiten und häufigen
Fehlerquellen
runden die Darstellung ab. Zum
Inhalt: Netzaufbau:
Strukturierte Verkabelung,
Glasfasernetze, Kabel-/-steckertypen, Telefonie im LAN,
alte Netzformen, Abnahmemessungen. Ethernet: Ethernet,
Fast und Gigabit-Ethernet, 10Gigabit-Ethernet, Ethernet in
the first mile. Aktive Netzwerkkomponenten: Medienkonverter, Hubs/Routers/Switches. Elektrotechnik: Elektronetz,
Potentialausgleich,
Überspannungsschutz, USVAnlagen. Planung: Dokumentation und Beschriftung.
Sergius Schewtschenko, 112 S., kart. 15 €,
ISBN 3-89694-304-9, Lexika Verlag, Würzburg
Die Zahl der Konkurse bei Unternehmen nimmt ständig
zu. Meist werden dafür
Konjunkturschwankungen oder
Globalisierung
als
Ursache angegeben.
Übersehen werden
dabei allzu oft die Fehler, die
das Unternehmen selbst zu
verantworten hat. Um solchen
Krisen aus dem Wege zu gehen oder sie zu bewältigen,
benutzen immer mehr Unternehmer das Managementinstrument Controlling. Sie befassen sich dabei mit Unternehmenszielsetzungen und
Maßnahmenplanung, Kontrolle und Analyse sowie Methoden zur Gegensteuerung.
Der Autor vermittelt in diesem Schnellkurs einen leichten, praxisorientierten Einstieg in das Unternehmenscontrolling. Mit vielen Übungen führt er auch den
kaufmännischen Laien Schritt für Schritt
an die Umsetzung im
Unternehmen heran.
Der Kurs erscheint in
der Reihe Kaufmännisches Grundwissen
für Neu- und Quereinsteiger. Diese Ratgeber-Reihe bietet Jungunternehmern maßgeschneiderte
Antworten auf alle betriebswirtschaftlichen Fragen. Immer mit Blick auf die Praxis
und mit vielen Übungen und
Beispielen leistet die Serie einen wichtigen Beitrag zur
Unternehmensführung.
Die dargestellte Struktur des
Controlling-Systems kann ohne betriebswirtschaftliche Vorkenntnisse im eigenem Unternehmen mit einer einfachen
Tabellenkalkulation auf dem
PC umgesetzt und beliebig erweitert oder an die Besonderheiten des eigenen Unternehmens angepasst werden.
de 8/2004
Te r m i n e
Fortbildung und Seminare
THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS
VERANSTALTER
ORT
TERMIN
Bartec
Bad Mergentheim
24.06. – 25.06.04
TAW
HDT
Hamburg
Essen
25.05. – 26.05.04
14.06. – 14.06.04
BZL
Lauterbach
14.06. –
IEI Nbg
Nürnberg
28.05.04
EIM
München
17.06. – 18.06.04
BGFE
BGFE
Chauvin Arnoux
Dresden
Dresden
Nürnberg
01.06. – 04.06.04
21.06. – 23.06.04
24.06.04
bfe
ETZ
Oldenburg
Stuttgart
08.06. – 10.06.04
08.06.04
jr-bmc
Berlin
24.05.
bfe
Bufa
BZL
Oldenburg
Karlsruhe
Lauterbach
17.06.04
24.06.04
11.05.04
BDNI
BDNI
Heltersberg
Heltersberg
28.06. – 09.07.04
14.06. – 25.06.04
ARBEITSSICHERHEIT
Grundlagen: Elektrischer Explosionsschutz
AUSBILDUNG
Die elektrotechnisch unterwiesene Person
Messen elektrischer Grundgrößen
BETRIEBSFÜHRUNG
Optimale Auftragsabwicklung und Betriebsorganisation mit
Branchensoftware IN-Form
15.06.04
BETRIEBSWIRTSCHAFT
Zeit- und Selbstmanagement
E-CHECK
E-Check – Gewerbe
ELEKTROINSTALLATION
ET 10 - Arbeiten unter Spannung
ET 13 - Fehlersuche in elektrischen Anlagen
Messpraktikum zur Einhaltung der Schutzmaßnahmen in Starkstromanlagen nach DIN VDE 0100 / 0105 / 0413 und BGV A2
Schaltberechtigung für elektrische Anlagen bis 30 kV
Schaltschrankbau Prüfungen nach VDE 0113
ENERGIETECHNIK
Hochspannungsschaltberechtigung – Erstausbildung
– 27.05.04
GEBÄUDETECHNIK
Brennstoffzellen-Technologie
EIB GIRA-Home-Server
Vorbeugender Brandschutz im Wohn- und Zweckbau
INFORMATIONSTECHNIK
Netzwerk-Installationsprofi, Aktive Netzwerktechnik
Netzwerk-Installationsprofi, Passive Netzwerktechnik
Hinweis: Weitere Termine befinden sich auf unserer Homepage www.online-de.de unter »Termine«.
DIE VERANSTALTER
Bartec Safe.t Seminare
BZL, Bildungs- und Technologiezentrum für Elektround Informationstechnik e.V.
Tel: (07931)597-200, www.bartec.de
Tel: (06641)9117-0, www.bzl-online.de
bfe, Bundestechnologiezentrum für Elektro- und
Informationstechnik e. V., Oldenburg
Chauvin Arnoux GmbH
Tel: (07851)9926-0, www.chauvin-arnoux.de
Tel: (0441)34092-108, www.bfe.de
EIM, Elektroinnung München
Bufa, Bundesfachschule für die Elektrohandwerke,
Heinrich-Hertz-Schule, Karlsruhe
Tel: (089)551809-0, www.elektroinnung-muenchen.de
Tel: (0721)133-4848, www.hhs-ka.de
HDT, Haus der Technik e.V.
Tel: (0201)1803-249, www.hdt-essen.de
ETZ, Elektro Technologie Zentrum
Tel: (0711)955916-0, www.etz-stuttgart.de
IEI Nbg, Innung für Elektro- und Informationstechnik
Nürnberg-Fürth
BDNI, Bildungsinitiative der Netzwerk-Industrie
Tel: (0911)270527, www.elektroinnung-nuernberg.de
Tel: (07021) 980941, www.bdni.de
jr-bmc, jörg rudolf – business management consultancy
BGFE, Akademie für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und
Elektrotechnik
Tel: (033200)82874, www.jr-bmc.de
Tel: (0351)4572902, www.bgfe.de/pages/ausbild.htm
Tel: (0202)7495-241, www.taw.de
de 8/2004
TAW, Technische Akademie Wuppertal
111
9/2004
Vo r s c h a u
Gebäudetechnik
Informationstechnik
CAD ALS MARKETINGINSTRUMENT
Die meisten Elektrofachbetriebe kennen das Problem: Man macht Angebote, füllt Leistungsverzeichnisse aus, und dann erhält ein anderer
den Auftrag. Mit einem CAD-Programm
kann man auf Anfragen schnell reagieren.
MARKTÜBERSICHT
ZU DIGITALEN
EMPFÄNGERN
Die terrestrische Übertragung
war lange Zeit der originäre
Übertragungsweg fürs Fernsehen. Nach der Umstellung in
Berlin folgen noch in diesem
Jahr weitere Gebiete in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Wer also hier weiterhin
Fernsehen per Dach- oder Zimmerantenne empfangen möchte,
muss sich einen digitalen
Receiver anschaffen.
Der Elektro- und Gebäudetechniker
IMPRESSUM
REDAKTION
Lazarettstraße 4, 80636 München,
Tel. (089) 12607-240,
Fax (089) 12607-111
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Chefredakteur, (verantw.),
Tel. (089) 12607-248,
E-Mail: [email protected]
(Gebäudetechnik)
Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker,
Tel. (089) 12607-242,
E-Mail: [email protected]
(Betriebsführung, gig)
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Tel. (030) 467829-14,
E-Mail: [email protected]
(Praxisprobleme, Elektroinstallation)
Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert,
Tel. (089) 12607-244,
E-Mail: [email protected]
(Informationstechnik)
Dipl.-Ing. Josef von Stackelberg,
Tel. (089) 12607-256,
E-Mail: [email protected]
(Automatisierungstechnik,
Neue Produkte)
Sekretariat: Christa Roßmann,
Tel. (089) 12607-240,
E-Mail: [email protected]
weitere themen:
Praxisprobleme
ANALOGSIGNALE WANDELN UND ÜBERWACHEN
Signalwandler passen elektrische Informationen an ein anderes Format bzw. an
eine bestimmte Schnittstelle an.
Bestimmte Fähigkeiten, z.B. sich
selbst zu kalibrieren, erleichtern
den Umgang mit
ihnen.
ANZEIGEN
Lazarettstraße 4, 80636 München,
Fax (089) 12607-310
Anzeigenleitung: Christine Keller
(verantw.), Tel. (089) 12607-210,
E-Mail: [email protected]
Stellvertretung und Anzeigendisposition:
Jutta Landes, Tel. (089) 12607-263,
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Anzeigenverkauf: Sylvia Luplow,
Tel. (089) 12607-299,
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Rappresentanza in Italia:
CoMedia di Garofalo Vittorio,
Via Descalzi 3/15, I – 16043 Chiavari,
Tel. (0039-0185) 323860,
Fax (0039-0185) 3231040,
Es gilt die Preisliste Nr. 29 vom 1.1.2004
VERTRIEB
Im Weiher 10, 69121 Heidelberg,
Fax (06221) 489-443
Karen Dittrich, Tel. (06221) 489-603,
E-Mail: [email protected]
Susanne Kemptner, Tel. (06221) 489-384,
E-Mail: [email protected]
SONDERDRUCKE
Brigitta Heilmer, Tel. (089) 12607-249,
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Fachliteratur KG, Abonnement-Service,
Justus-von-Liebig-Straße 1,
86899 Landsberg, Fax (08191) 125-103,
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Bettina Hackenberg,
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Melanie Froehlich, Tel. (08191) 125-640
INFORMATION PER INTERNET:
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Internetbetreuung: Brigitte Höfer-Heyne,
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ERSCHEINUNGSWEISE
14-täglich (20 Ausgaben pro Jahr,
darunter vier Doppelnummern im Januar,
Juli, August und Dezember)
ZVEH-REPORT UND MITTEILUNGSBLÄTTER
Brigitta Heilmer, Tel. (089) 12607-249,
Fax (089) 12607-320,
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Einzelheft 6 €*, ab Verlag zzgl. Porto.
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Mitgliederbezugspreis 78,80 €*;
112
BLITZSCHUTZ AM
BAUKRAN
Automatisierungstechnik
Elektroinstallation
BRÜSTUNGSKANÄLE –
INSTALLATION
Betriebsführung
BLÄTTERN IN
ORDNERN ADE
de 9/2004
erscheint am
3. Mai 2004
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de 8/2004
Gelernt ist gelernt
Die grünen Seiten
für die Aus- und
Weiterbildung
G
iG
Inhalt
E-Check in einer KfzWerkstatt
Teil 2: Stichprobenumfang und Prioritätenliste für die Mängelbeseitigung
8/2004
113 Elektroinstallation
E-Check in einer
Kfz-Werkstatt
[2]
116 Grundlagen
Der Frequenzgang [ 1 ]
Do., 9.00 Uhr. Elektromeister Klaus Kabel, der den Auftrag
hat, einen E-Check in der Kfz-Werkstatt von Werner Wrack
durchzuführen, bringt zur ersten Inaugenscheinnahme der Anlage seine Entscheidungsmatrix zum Festlegen des Stichprobenumfangs einer Wiederholungsprüfung mit (Tabelle 2).
Prinzipiell dient diese Entscheidungsmatrix zur Konkretisierung der recht allgemein formulierten Anforderungen in DIN
VDE 0105-100 (VDE 0105 Teil 100):2000-06, »Betrieb von
elektrischen Anlagen«, in der es heißt: »Der Umfang wiederkehrender Prüfungen ... darf je nach Bedarf und nach den Betriebsverhältnissen auf Stichproben sowohl in Bezug auf den
örtlichen Bereich (Anlagenteile) als auch auf die durchzuführenden Maßnahmen beschränkt werden, soweit dadurch eine
Beurteilung des ordnungsgemäßen Zustandes möglich ist.«
Doch wie die Praxis lehrt, kommt es beim Festlegen des
Stichprobenumfanges immer wieder zu Problemen – schließlich
ist der notwendige und vorgeschriebene Sicherheitsstandard
mit erträglichen und begründbaren Kosten für den Betreiber in
Einklang zu bringen.
118 Zukunftsprogramm
· den Hausanschluss und den
E-volution startet
Hausanschlusskasten (zuim Internet
mindest äußerer Eindruck)
und außerdem
119 Gebäudetechnik
· die Dokumentation (stichDie elektrische Entlaprobenweises Prüfen bzgl.
dung in einer GasstreVollständigkeit und Richcke
[2]
tigkeit).
• Man besichtigt den Haupt120 Frauen qualifizieren
potentialausgleich und die
sich für den IT-Einsatz
Haupt-PA-Schiene (Normim Büro
begriff: »Haupterdungsklemme«) im Hinblick auf festen
Anschluss,
einwandfreien
Kontakt und eventuelle Korrosionsschäden.
• Es ist dringend anzuraten, an allen zugänglichen Stromkreisen und Anschlusspunkten die Spannungsfreiheit und den
niederohmigen Anschluss des Schutzleiters zu überprüfen.
• Alle RCD unterzieht man (nach Absprache) einer Auslöseprüfung zum einen per Prüftaste und zum anderen durch
künstlichen Fehlerstrom. Gibt es keine RCD, so misst man
stichprobenartig den Schleifenwiderstand.
• Es sollte mindestens einmal der Netzinnenwiderstand pro
(Unter-)Verteilung gemessen werden.
• Alle Sicherheitsfunktionen wie Not-Aus sind in Hinblick auf
Zugänglichkeit und Kennzeichnung in Augenschein zu nehmen, und die sichere Funktion in jeder Not-Aus-Kette ist zu
erproben.
Was immer geprüft werden sollte
Ausfüllen der Entscheidungsmatrix
Damit Klaus Kabels Mitarbeiter gegenüber allen Kunden gleich
auftreten, stellte er folgende Thesen noch vor seine Entscheidungsmatrix:
• Die Stichprobe richtet sich sinnvollerweise nur nach der Anzahl der Messungen in einem Objekt, nicht jedoch nach der
räumlichen Auswahl. Umfasst eine Anlage in einem Gewerbebetrieb z. B. zehn Räume, so sind alle zu besichtigen.
• Grundsätzlich sollte man Folgendes in Augenschein nehmen:
· alle Verteiler als zentrale Knotenpunkte der Elektroinstallation (hier bringt man ggf. auch die Prüfplakette an),
Klaus Kabel füllt die Entscheidungsmatrix nach Angaben von
Werner Wrack, dem Anlagenbetreiber, aus (Tabelle 3) und erklärt ihm währenddessen, dass sich der erforderliche Prüfumfang selbst bei gleichartigen Anlagen u. U. erheblich unterscheidet. Die Auswertung ergibt 17 Punkte. Daraus folgt: Der Anlagenzustand erfordert eine umfangreiche Prüfung, wobei mehr
als 50 % der Stromkreise und Betriebsmittel geprüft werden
sollten. Die Auswahl erfolgt nach Alter und Zustand der
Stromkreise und Betriebsmittel. Bei großer Fehlerquote innerhalb der Stichprobe muss der Prüfumfang ggf. in Richtung einer vollständigen Prüfung erweitert werden.
Weder Werner Wrack noch Klaus Kabel überrascht dieses
Ergebnis. Zwar gefällt dem Kfz-Meister Klaus’ professionelle
Vorgehensweise, doch andererseits fürchtet er hohe Prüf- und
Mängelbeseitigungskosten.
Holger Clausing
Dieser Teil des Beitrags erklärt u. a., wie man den Stich-
probenumfang bei der Wiederholungsprüfung älterer Anlagen festlegt.
Dipl.-Ing. (FH) Holger Clausing arbeitet als Fachlehrer am
Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik
(bfe) in Oldenburg
Fortsetzung aus »de« 7/2004
de 8/2004
113
Gelernt ist gelernt
G
iG
ELEKTROINSTALLATION
Allgemeine Entscheidungsmatrix
Leitfrage
Ergebnis
Punktzahl
1) Wie alt ist die Anlage?
2) Wann erfolgte die letzte
Prüfung?
3) Wer war der Anlagenerrichter?
4) Wird die Anlage betrieblich
gewartet?
5) Welche Qualifikation hat
das Bedienpersonal?
6) Wie ist die Anlage dokumentiert?
7) Wie wird die Anlage genutzt?
8) Welche Risiken ergeben sich im
Fall von elektrischen Fehlern?
9) Besteht Brand- oder
Explosionsgefahr?
Ergebnissumme
Beurteilung
0
Neu (≤ 4 Jahre)
Noch nicht
erforderlich
Selbst errichtet
Wartungsvertrag
Fachkraft
1
Bis 10 Jahre
In der Frist
2
Bis 20 Jahre
Frist abgelaufen
3
Älter als 20 Jahre
Nie geprüft
Bekannte Fremdfirma
Betriebselektriker
Unbekannte Firma
Unterwiesene
Personen
Laie / fester Kreis
Eigenbau / Diverse
Gar nicht/ »Basteln«
Teilweise
Industrie (normal)
Personen- und
Sachschaden
Teilweise Ex-Gefahr
Gar nicht
Industrie (schwer)
Hoher Personenund Sachschaden
Großteils Feuerbzw. Ex-Gefahr
Unterwiesene
Personen
Vollständig und aktuell Größtenteils
Wohnbereich
Büro
Geringer
Hoher Sachschaden
Sachschaden
Weder noch
Teilweise Feuergefahr
Laie / wechselnd
Tabelle 2: Entscheidungsmatrix für den Stichprobenumfang einer Wiederholungsprüfung
Für jede der neun Fragen ergibt sich eine Punktzahl, die umso höher ist, je ungünstiger der Aspekt bewertet wird. Anschließend bildet
man die Summe aus den Punktzahlen. Der Prüfaufwand richtet sich nach dieser Gesamtpunktzahl:
0 bis 7 Punkte: Die Anlage befindet sich in einem Zustand, in dem eine normale Prüfung ohne ausgedehnte Messungen reicht. Eine
vollständige Besichtigung und ggf. wenige beispielhafte Messungen sind durchzuführen.
8 bis 14 Punkte: Der Anlagenzustand erfordert eine umfangreichere Stichprobenprüfung (Umfang < 50 % der Stromkreise und Betriebsmittel). Die Auswahl geschieht nach Alter und Zustand der Stromkreise und Betriebsmittel. Bei großer Fehlerquote innerhalb
der Stichprobe ist der Prüfumfang ggf. auszuweiten.
15 bis 21 Punkte: Die Anlage befindet sich in schlechtem Zustand und ist einer ausgiebigen Stichprobenprüfung zu unterziehen. Der
Umfang sollte deutlich mehr als 50 % der Stromkreise und Betriebsmittel umfassen.
Über 21 Punkte: Bei diesem Anlagenzustand sollte eine nahezu vollständige Prüfung (keine Stichprobe) erfolgen.
Prioritätenliste zur Mängelbeseitigung
Der Elektromeister bietet dem Kunden an, die Prüfung in ca.
4 h durchzuführen, macht ihn aber gleichzeitig darauf aufmerksam, dass er währenddessen nicht die Mängel beseitigen
kann. Außerdem teilt er dem Kfz-Meister mit, dass sich die Anlage erst mit einer Prüfplakette versehen lässt, nachdem die gefundenen Mängel beseitigt wurden. Über die auszuführenden
Arbeiten will der Elektromeister ein separates Angebot erstellen und dabei auch Vorschläge unterbreiten, in welcher Reihenfolge entsprechend der Priorität er vorgehen möchte.
Der Elektromeister hat sich schon früher einmal Gedanken darüber gemacht, wie man bei der Beseitigung der Mängel am geschicktesten vorgeht (Tabelle 4).
Klaus Kabel verdeutlicht Werner Wrack anhand von drei
Mängeln, die er schon bei der ersten Besichtigung der Kfz-Werkstatt gesehen hat, was er unter »Mängelbeseitigung nach Prioritäten« versteht.
Bild 4: Mängelbeispiel: überbrückte RCD
Bild 5: Mängelbeispiel: Energiewürfel ohne Zugentlastung
114
de 8/2004
Gelernt ist gelernt
G
iG
ELEKTROINSTALLATION
Entscheidungsmatrix für eine Kundenanlage
Leitfrage
Ergebnis
Punktzahl
1) Wie alt ist die Anlage?
3
2) Wann erfolgte die letzte Prüfung? 3
3) Wer war der Anlagenerrichter? 1
4) Wird die Anlage betrieblich
2
gewartet?
5) Welche Qualifikation hat
1
das Bedienpersonal?
6) Wie ist die Anlage dokumentiert? 2
7) Wie wird die Anlage genutzt?
2
8) Welche Risiken ergeben sich im 2
Fall von elektrischen Fehlern?
9) Ist eine Brand- oder Explosions- 1
gefahr zu befürchten?
Ergebnissumme
17
Beurteilung
0
1
Neu (< 4 Jahre)
Bis 10 Jahre
Noch nicht erforderlich In der Frist
Selbst errichtet
Bekannte Fremdfirma
Wartungsvertrag
Betriebselektriker
3
Älter als 20 Jahre
Nie geprüft
Eigenbau / Diverse
Gar nicht/ »Basteln«
Fachkraft
2
Bis 20 Jahre
Frist abgelaufen
Unbekannte Firma
Unterwiesene
Personen
Laie / fester Kreis
Weder noch
Teilweise Feuergefahr
Teilweise
Industrie (normal)
Personen- und
Sachschaden
Teilweise Ex-Gefahr
Gar nicht
Industrie (schwer)
Hoher Personenund Sachschaden
Großteils Feuerbzw. Ex-Gefahr
Beurteilung
0
Gering
Gering
Gering
Lokal im Betriebsmittel
Keine
1
Mittel
Mittel
Mittel
Im Raum
Einzelperson
2
Hoch
Hoch
Hoch
Gesamtanlage
Personengruppe
Unterwiesene
Personen
Vollständig und aktuell Größtenteils
Wohnbereich
Büro
Geringer Sachschaden Hoher Sachschaden
Laie / wechselnd
Tabelle 3: Ausgefüllte Matrix für Werner Wracks Kfz-Werkstatt
Prioritätenliste zur Mängelbeseitigung
Leitfrage
1) Gefährdung durch elektrischen Schlag
2) Gefährdung durch Unfall
3) Gefährdung durch Brandentstehung
4) Eventuelle materielle Schäden
5) Personenschäden
Ergebnissumme
Ergebnis
Punktzahl
Tabelle 4: Mängel haben unterschiedliche Auswirkungen und sind je nach Priorität unterschiedlich schnell zu beseitigen (in Klammern
die Mängelbewertung laut ZVEH-Prüfprotokoll):
7 bis 10 Punkte (C): Lässt sich der Mangel nicht augenblicklich abstellen, so muss der Bereich/das Betriebsmittel der Benutzung entzogen und abgesperrt werden. Sollte eine Sofortabschaltung nicht möglich sein, ist bis zur Klärung der Vorgehensweise eine Aufsicht
vor Ort erforderlich.
3 bis 6 Punkte (B): Der Mangel muss schnellstmöglich, d. h. innerhalb einer Woche, beseitigt werden. Ggf. lässt sich über eine provisorische Sicherungsmaßnahme der Mangel in die nachfolgende Kategorie einordnen.
0 bis 2 Punkte (A bzw. 0): Der Mangel kann ggf. provisorisch instandgesetzt werden, die Benutzer sind über die Gefahr und das richtige Verhalten zu unterweisen. Die endgültige Beseitigung kann im Rahmen des nächsten planmäßigen Stillstandes erfolgen.
In einem Bereich der Werkstatt findet der Elektromeister in
Schließlich präsentiert Klaus Kabel seinem Kunden noch die
einem Unterverteiler eine überbrückte RCD (Bild 4). Diesen
im Argen liegende Dokumentation der Anlage (Bild 6). ObMangel stuft er in die gefährlichste Kategorie ein. Mit Einverwohl diesbezüglich ein Mangel vorliegt, erscheint es weltfremd,
ständnis von Werner Wrack beauftragt er einen seiner Mitarfür die hier betrachtete Anlage eine neu erstellte Dokumentabeiter, diesen Mangel noch am gleition als Voraussetzung für die Zuteichen Tag zu beseitigen.
lung der E-Check-Plakette zu verDann zeigt Klaus Kabel dem Kfzlangen. Klaus meint, dass die StromMeister den Energiewürfel in der
kreisabsicherungen tabellarisch aufWerkstatt (Bild 5). Hier liegt nach
genommen und den jeweiligen
seiner Einschätzung ein Mangel der
Betriebsmitteln zugeordnet werden
Kategorie »B« vor, der sich aber zusollten. Diese Listen wären als Ernächst provisorisch (Abhängen des
satz für die Dokumentation im jeWürfels zur Zugentlastung der Leiweiligen Verteiler aufzubewahren.
tung) beheben ließe. Der ElektroDiese Mängel leuchten Werner
meister schlägt vor, einen neuen
Wrack ein und so erteilt er dem
Würfel mit Klappdeckelsteckdosen
Elektromeister den Auftrag für den
und sachgerechter Zugentlastung zu
E-Check.
montieren.
(Fortsetzung folgt)
Bild 6: Mangel: Unvollständige Dokumentation
de 8/2004
115
Gelernt ist gelernt
G
iG
GRUNDLAGEN
Der Frequenzgang [ 1 ]
f = 10 Hz:
Helmuth Biechl
Dieser erste Teil des Beitrags erklärt anhand einer konkreten Schaltung, wie sich die Impedanz in Abhängigkeit von


1
Z = (10 Ω)2 +  2π ⋅ 10 Hz ⋅ 1 mH −

2π ⋅ 10 Hz ⋅ 10 µF 

der Frequenz ändert. Darüber hinaus veranschaulicht ein
Z = 1,592 kΩ
2
Zeigerdiagramm, was man unter Resonanz versteht.
Mit Zeigerdiagrammen kann man bei komplizierteren Netzwerken, die aus linearen Bauelementen bestehen, Ströme, Spannungen, die Impedanz und die Phasenverschiebung ϕ ermitteln.
Doch weil die Blindwiderstände sowohl der Induktivität
als auch der Kapazität frequenzabhängig sind, ändert sich
auch das Zeigerdiagramm eines Netzwerkes bei Variation der
Frequenz.
U1
12 V
=
= 7,54 mA
Z 1,592 kΩ
I1 =
f = 100 Hz:


1
Z = (10 Ω)2 +  2π ⋅ 100 Hz ⋅ 1 mH −

2π ⋅ 100 Hz ⋅ 10 µF 

2
Z = 158,8 Ω
Schaltung aus R, L und C
In Bild 1 liegen ein Widerstand R, eine Induktivität L und eine
Kapazität C in Reihe an der sinusförmigen Spannung U1. Im
Folgenden untersuchen wir, wie sich verschiedene Größen in
Abhängigkeit von der Frequenz f ändern.
Impedanz und Strom
Betrachten wir als Erstes den Strom I1. Gl. (1) setzen wir als gegeben voraus – weil wir nicht die entsprechenden Kenntnisse in
der höheren Mathematik besitzen, können wir sie nicht herleiten. Dennoch lernen wir einige interessante Zusammenhänge
kennen, die unser Verständnis für die Wechselstromtechnik
verbessern. Für den Betrag des Stromes I1, den man z. B. mit einem Amperemeter messen könnte, ergibt sich Folgendes:
I1 =
U1
Z
1 

mit Z = R2 +  ωL −


ωC 
I1 =
f = 1 kHz:


1
Z = (10 Ω)2 +  2π ⋅ 1 kHz ⋅ 1 mH −

2π ⋅ 1 kHz ⋅ 10 µF 

2
Z = 13,9 Ω
I1 =
U1
12 V
=
= 863 mA
Z 13,9 Ω
Wir erkennen: Bei steigender Frequenz sinkt die Impedanz kontinuierlich und der Strom durch die Schaltung steigt.
2
(1)
Gl. (1) zeigt, dass die Impedanz in komplizierter Weise von der
Frequenz f abhängt1) bzw. von der Kreisfrequenz ω, für die gilt:
ω = 2π ⋅ f
Die Resonanzfrequenz
Nun können wir uns fragen, bei welcher Frequenz die Reaktanz XL der Induktivität betragsmäßig genauso groß ist wie die
Reaktanz XC der Kapazität. Wir werden diese Frequenz später
als Resonanzfrequenz fR bezeichnen und setzen an:
XL = XC
Wir wollen die Impedanz Z und den Strom I1 für gegebene
Werte von U1, R, L und C bei verschiedenen Frequenzen f bestimmen und graphisch darstellen. Wir setzen folgende Parameter an: U1 = 12 V, R = 10 Ω, L = 1 mH, C = 10 µF. Berechnen wir nun für verschiedene Frequenzen f die Impedanz Z sowie den Strom I1:
f = 0 Hz:
1
⇒
ω ⋅C
1
⇒
ω2 =
L ⋅C
(2π ⋅ fR )2 = L1⋅ C ⇒
1
1
fR =
⋅
2π L ⋅ C
ω ⋅L =
1
→ ∞ ⇒ Z → ∞ ⇒ I1 → 0
2π ⋅ f ⋅ C
Bei Gleichspannung, d. h. f = 0 Hz, nimmt die Reaktanz XC einen unendlich großen Wert an, d. h., der Kondensator sperrt.
Demzufolge fließt auch kein Strom, also I1 = 0 A.
1) Impedanzen darf man nicht algebraisch addieren. Es wäre also
völlig verkehrt, die Reaktanz XL der Induktivität einfach zum
Widerstand R zu addieren.
Prof. Dr.-Ing. Helmuth Biechl, Labor für elektrische Antriebe und
Mechatronik, Fachhochschule Kempten
116
U1
12 V
=
= 75,5 mA
Z 158,8 Ω
fR =
(2)
1
1
⋅
2π 1 mH ⋅ 10 µF
fR = 1591,5 Hz
Die Impedanz Z und der Strom I1 betragen bei fR = 1591,5Hz:
f = 1591,5 Hz:


1
Z = (10 Ω)2 +  2π ⋅ 1591,5 Hz ⋅ 1 mH −

2π ⋅ 1591, 5 Hz ⋅ 10 µF 

2
Z = 10 Ω
de 8/2004
Gelernt ist gelernt
G
iG
GRUNDLAGEN
I1
U1
R
L
UR
UL
I2 = 0
U1 = UR + UL + UC = UR
UR
C
U2
I1
Bild 1: Komplexer Spannungsteiler bestehend aus Widerstand R,
Induktivität L und Kapazität C
I1 =
U1 12 V
=
= 1, 2 A
Z 10 Ω
Bei der Resonanzfrequenz fR = 1591,5 Hz erhalten wir übrigens für die Reaktanzen XL und XL:
UC
UL
Bild 2: Zeigerdiagramm für den Strom I1 sowie die Teilspannungen UR, UL und UC
tion. Die Schaltung in Bild 1 nimmt bei f = fR somit keine Blindleistung auf, sondern nur Wirkleistung:
Q=0
XL = 2π ⋅ f ⋅ L = 2π ⋅ 1591,5 Hz ⋅ 1 mH = 10,0 Ω
1
1
XC =
=
= 10,0 Ω
2π ⋅ f ⋅ C 2π ⋅ 1591,5 Hz ⋅ 10 µF
Doch nur rein zufällig sind die Reaktanzen XL und XC bei Resonanz in unserem Beispiel genauso groß wie der Widerstand R.
Bild 2 zeigt ein Zeigerdiagramm für den Strom I1 sowie die
Spannungen UR, UL und UC bei der Frequenz f = fR = 1591,5 Hz.
Hier gilt:
UR = R ⋅ I1
UL = XL ⋅ I1
UC = XC ⋅ I1
Weil die Reaktanzen XL und XC bei f = fR den gleichen Wert haben, sind auch die Teilspannungen UL und UC gleich groß,
denn es gilt:
• Der Zeiger UR liegt in Phase zum Zeiger des Stromes I1.
• Der Zeiger UL eilt dem Strom I1 um 90 ° voraus.
• Der Zeiger UC eilt dem Strom I1 hingegen um 90 ° nach.
Die Summe aus der induktiven und kapazitiven Teilspannung
ergibt sich bei der Resonanzfrequenz fR somit zu null, d. h.:
UL + UC = 0
Da sich die Gesamtspannung U1 aus der Summe aller drei Teilspannungen ergibt, bleibt schließlich nur noch UR übrig:
U1 = UR + UL + UC = UR
Die ganze Spannung U1 fällt am Widerstand R ab, weil sich die
Spannungen an der Induktivität UL und an der Kapazität UC
gerade kompensieren. Es ergibt sich nun:
U1 12 V
=
= 1, 2 A
R 10 Ω
UR = R ⋅ I1 = 10 Ω ⋅ 1, 2 A = 12 V
UL = XL ⋅ I1 = 10 Ω ⋅ 1, 2 A = 12 V
UC = XC ⋅ I1 = 10 Ω ⋅ 1, 2 A = 12 V
I1 =
Wir können demnach mit dem Voltmeter an jedem Element eine Spannung von 12 V messen. Das bedeutet, an der Induktivität L und an der Kapazität C liegt sehr wohl eine Spannung
an, nur die Summe aus beiden ergibt sich zu null.
Übrigens ist bei Resonanz die von der Kapazität erzeugte
Blindleistung genauso groß wie die von der Induktivität benötigte. Resonanz bedeutet also auch Blindleistungskompensade 8/2004
S=P=
U2
R
Spannungsüberhöhung
Nehmen wir an, der Widerstand hätte den Wert R = 1 Ω, und
alle anderen Parameter blieben gleich. Der Strom ergibt sich
dann bei der Resonanzfrequenz fR = 1591,5 Hz, die gemäß
Gl. (2) nur von L und C abhängt, zu I1 = U/ R = 12 V / 1 Ω =
12 A. Für die Teilspannungen UL und UC erhält man:
UL = XL ⋅ I1 = 10 Ω ⋅ 12 A = 120 V
UC = XC ⋅ I1 = 10 Ω ⋅ 12 A = 120 V
Welch interessantes Ergebnis: Obwohl lediglich eine Spannung
U1 = 12 V anliegt, ergibt sich an der Induktivität und der Kapazität die Spannung UL = UC = 120 V, d. h. der 10fache Wert.
Man bezeichnet diesen Effekt als Spannungsüberhöhung. Hierüber werden wir Genaueres lernen, wenn wir uns im Rahmen
der Reihe »Grundlagen« mit Schwingkreisen auseinandersetzen. Dennoch handelt es sich hier um eine interessante Erscheinung, die uns aus der Gleichstromtechnik bislang unbekannt war.
Weitere Berechnungen von Impedanz und Strom
Als Nächstes berechnen wir die Impedanz Z und den Strom I1
für weitere Frequenzen:
f = 5 kHz:


1
Z = (10 Ω)2 +  2π ⋅ 5 kHz ⋅ 1 mH −

2π ⋅ 5 kHz ⋅ 10 µF 

2
Z = 30,0 Ω
I1 =
U1
12 V
=
= 400 mA
Z
30,0 Ω
f = 20 kHz:


1
Z = (10 Ω)2 +  2π ⋅ 20 kHz ⋅ 1 mH −

2π ⋅ 20 kHz ⋅ 10 µF 

2
Z = 125,3 Ω
117
Gelernt ist gelernt
G
iG
GRUNDLAGEN
I1 =
U1
12 V
=
= 95,8 mA
Z 125,3 Ω
Z [Ω]
103
f = 100 kHz:
100


1
Z = (10 Ω)2 +  2π ⋅ 100 kHz ⋅ 1 mH −

2π ⋅ 100 kHz ⋅ 10 µF 

2
10
Z = 628, 2 Ω
1
I1 =
U1
12 V
=
= 19,1 mA
Z
628, 2 Ω
Auswertung
Für Frequenzen f < fR ist die Reaktanz der Induktivität kleiner
als die der Kapazität, d. h. XL < XC. Für f > fR verhält es sich
umgekehrt, d. h. XL > XC. Bei sehr großen Frequenzen wird XL
sehr hoch und deshalb der Strom I1 klein – ähnlich wie bei sehr
kleinen Frequenzen, bei denen XC groß ist.
Bild 3 zeigt die Impedanz Z in Abhängigkeit von der Frequenz f. Um den extrem großen Frequenzbereich (10 Hz bis
100 kHz) sinnvoll darzustellen, wählt man eine so genannte lo-
1
10
100
103
104
105
f [Hz]
Bild 3: Impedanz Z der Schaltung von Bild 1 als Funktion der Frequenz f in logarithmischer Darstellung
garithmische Achsenskalierung. Der Verlauf zeigt, dass die
Schaltung in Bild 1 bei Frequenzänderung mit einer Impedanzänderung reagiert. Das Minimum tritt bei f = fR auf, d. h. bei
der Resonanzfrequenz.
(Fortsetzung folgt)
Zukunftsprogramm E-volution startet im Internet
Udo Rössel
Zur light + building präsentiert Hager Tehalit, Blieskastel,
auf der Werkstattstraße (GAL 0A15/A17) sein Internetportal »E-volution«, das anschließend jedem Interessierten
unter www.hager.de/e-volution offen steht.
»Wir unterstützen mit E-volution auf vielfältige Weise die
Elektrohandwerksbetriebe, ihre Mitarbeiter und Führungskräfte bei der beruflichen Bildung und Weiterbildung«, sagt
Gabriele Ammann, Leiterin von E-volution.
Hauptziel der Internetplattform ist,
immer dann besondere Orientierungsund Lernhilfen zu geben, wenn ein Wandel bevor- oder eine berufliche Veränderung ansteht. Vorrangig sind das die Phasen vor der Gesellen- bzw. Meisterprüfung, aber auch, wenn ein Meister die
Unternehmensnachfolge antritt oder einen neuen Betrieb gründet. Mit E-volution möchte man die Interessenten punktgenau mit Lehrmaterialien sowie Informationen versorgen. Darüber hinaus sind
Fachveranstaltungen geplant.
E-volution bietet aber auch Tipps für Branchenveranstaltungen, Messeinfos sowie Informationen über regionale Ausstellungen, gibt Hinweise auf laufende Schulungsangebote und
führt E-volution-Events durch. Hinzu kommen zahlreiche
Downloads zu Normen, Vorschriften, Gesetzen, aktuellen GeUdo Rössel, Fachjournalist, Düsseldorf
118
richtsurteilen sowie technische Anleitungen und Betriebs- und
Montagehinweise.
Für Auszubildende bietet E-volution z. B. Bewerbungstipps,
aber auch Lern- und Prüfungshilfen und Prüfungsfragen zum
Üben, und weist auf Veranstaltungen wie spezielle Azubi-Sommertreffen mit Talent-Shops hin.
Auch den Schritt vom Gesellen zum Meister begleitet E-volution in der Phase der Prüfungsvorbereitung mit verschiedenen
Angeboten, wie z. B. zahlreichen Informationsmöglichkeiten
und Downloads.
Für Unternehmensgründer gibt es auf der Internetplattform
ein Starthilfepaket, mit Schulungen, Werbemitteln, Schautafeln, Verkaufshilfen, technischen Dokumentationen, nützlichen Checklisten und
vieles mehr.
Ergänzt wird das Serviceangebot
durch einen branchenspezifischen Nachrichtendienst. Die Nutzer von E-volution
sollen die Neuigkeiten und anstehenden
Veränderungen in Technik, Beruf und
Handwerksszene zügig erfahren. »Denn
hier kann ein Wissensvorsprung durchaus
vorteilhaft sein«, sagt G. Ammann.
Als jedem Nutzer kostenlos zur Verfügung stehende Internetplattform lebt
E-volution von ständigen Aktualisierungen und Angebotserweiterungen. So ist geplant, für Lehrer, Dozenten und Ausbilder einen eigenen Bereich mit Didaktikunterstützung rund um
die berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung zu generieren.
Hier werden dann Unterrichtsmaterialien, Applikationsmuster,
Software und Schulungen sowie ein Vortrags- und Unterrichtsservice bereitgestellt.
■
de 8/2004
Gelernt ist gelernt
Die elektrische Entladung in einer Gasstrecke [ 2 ]
Enno Folkerts
Im ersten Teil des Beitrags wurden physikalische und rein
elektrische Abläufe beschrieben, die in bzw. an Gasentladungsstrecken ablaufen. Dieser Teil des Beitrags befasst
sich mit der Lichterzeugung in Metalldampf-Gasstrecken
von Entladungslampen.
Zu den Gasentladungslampen zählen u. a. stabförmige Leuchtstofflampen, Kompakt-Leuchtstofflampen, QuecksilberdampfHochdrucklampen, Halogen-Metalldampflampen sowie Natriumdampf-Niederdruck- und -Hochdrucklampen. In den Lampen kommen dabei insbesondere folgende Gase zum Einsatz:
• Metalldämpfe wie Quecksilber- (Hg), Natrium- (Na) oder
Quecksilberdampf mit Zusätzen spezieller Halogene2)
(Metall-Jodide, Jodide der Seltenen Erden sowie entsprechende Verbindungen des Cäsiums) und
• Edelgase wie Helium (He), Neon (Ne), Argon (Ar), Krypton
(Kr) und Xenon (Xe).
Da die Metalle Quecksilber und Natrium unter den auf der
Entladungsstrecke herrschenden Druckbedingungen bei Raum-
G
iG
GEBÄUDETECHNIK
lampen, und zwar wegen des bei diesem Lampentyp besonders
niedrigen atmosphärischen Hilfsgasdruckes (ca. 10 hPa) – daher ist stets ein erheblicher Teil des Quecksilbers schon bei
Raumtemperatur gasförmig. Die Lampen erreichen damit
schon kurz nach dem Start eine ausgeprägte Anfangshelligkeit.
Dennoch kann es auch hierbei bis zu etwa 30 min dauern, bis
sich der Lichtstrom-Nennbetriebswert einstellt. Diese Vorlaufzeit sollte man mindestens abwarten, bevor man Beleuchtungsstärkemessungen durchführt – z. B. im Zuge der vorgeschriebenen regelmäßigen Prüfung von Beleuchtungsanlagen für gewerbliche Einrichtungen.
Im Gegensatz zur Glühlampe, bei welcher der erhitzte Wolfram-Glühfaden stets alle Lichtfarben des sichtbaren Spektrums
(Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Violett mit den entsprechenden Übergängen) erzeugt (Bild 5a), entstehen beim Stromdurchgang durch ein Gas nur bestimmte Lichtfarben, so genannte Licht- oder Spektrallinien. Diese hängen von der Art des
jeweiligen Gases ab (Bilder 5b, 5c). Die in den Bildern 5a ... 5c
gezeigten Darstellungen lassen sich mit Hilfe eines Glasprismas
DURCHBRENNENDE GLÜHLAMPE
Beim Durchbrennen des Glühfadens einer Glühlampe kommt es häufig zum Auslösen der vorgeschalteten Überstromschutzeinrichtung
(LS-Schalter, Schmelzsicherung). Die Erklärung hierfür: Im Glaskolben einer Glühlampe befindet sich ein Schutzgas (z.B. Stickstoff
oder Krypton), um das Verdampfen des Glühfadenwerkstoffs zu verhindern. Wenn der Glühfaden durchbrennt, entsteht in dieser
Schutzgasatmosphäre ein Lichtbogen. Das bedeutet, die Glühlampe
verwandelt sich quasi in eine Entladungslampe, der jedoch die notwendige Strombegrenzung fehlt. Durch den Stromanstieg löst die Sicherung aus. Reagiert sie zu träge, kann es sogar den Glaskolben vom
Schraubsockel sprengen.
temperatur nur zum Teil gasförmig sind, enthalten die Entladungsgefäße von Metalldampflampen zusätzlich ein »Hilfsgas«, i. d. R. ein Edelgas. Die Entladung (bzw. der Einschaltvorgang) startet damit in der zunächst praktisch reinen Hilfsgasatmosphäre. Erst die Stromwärme bewirkt die gewünschte
Verdampfung. Zu Beginn dieser Phase ist die Lichterzeugung
noch gering, sie nimmt aber mit fortschreitender Verdampfung
von Quecksilber bzw. Natrium kontinuierlich zu. Der für die
meisten Entladungslampen typische, u. U. mehrere min dauernde »Einbrennvorgang« hat hierin seine Ursache.
Auch bei den Leuchtstofflampen (L-Lampen) in Stab- oder
Kompaktform handelt es sich um Metalldampflampen. Sie enthalten kein Neon, wie häufig behauptet, sondern Quecksilber
in einer Argon- oder Krypton-Hilfsgasatmosphäre. Der Einbrennvorgang dieser »Quecksilberdampf-Niederdrucklampe
für Niederspannung« – wie man L-Lampen in der Physik bezeichnet – ist weniger augenfällig als bei anderen Entladungs2) Halogene: griechisch »Salzbildner«; Salze bestehen stets aus einem Metall und einem Halogen; z. B. wird Kochsalz (NaCl) aus
dem Metall Natrium und dem Halogen Chlor gebildet.
Ing. Enno Folkerts, Fachjournalist, Oldenburg
Fortsetzung aus »de« 7/2004
de 8/2004
Bild 5: Lichtspektrum einer Glühlampe (a), einer Quecksilberdampf-Niederdruckentladung (b) und einer NatriumdampfNiederdruckentladung (c)
119
Gelernt ist gelernt
G
iG
GEBÄUDETECHNIK
GLIMMLAMPE AN WECHSELSPANNUNG
Im Abschnitt »Glimmerscheinungen und wenig Wärmewirkung« in
»gig« 7/2004 steht, dass bei der Entladung in einer Glimmlampe lediglich die Katode leuchtet (Katoden-Glimmlicht). Erfahrungsgemäß
leuchten jedoch in der Glimmlampe des Spannungsprüfers stets beide Elektroden. Das muss wegen der periodischen Änderung der
Stromrichtung im Wechselstromnetz so sein, d.h., bei Wechselstrom
fungiert jede Elektrode abwechselnd als Anode und Katode.
Setzt man den Spannungsprüfer ausnahmsweise an einem entsprechenden Gleichspannungsnetz ein (ausreichend hohe Spannung
und geerdetes Netz vorausgesetzt), dann leuchtet tatsächlich nur die
Katode, also die Elektrode, an der der Minuspol liegt.
(Glaskörper mit dreieckförmigen Seitenflächen) sichtbar machen. Das menschliche Auge erkennt bei direkter Betrachtung
der Strahlung nach Bild 5a bekanntlich weißes Licht mit einer
relativ »warmen« Tönung (warmweiß). Der Warmton lässt
sich darauf zurückführen, dass in diesem Spektrum die »wärmeren« Farben Rot und Gelb gegenüber den »kälteren« Farben
Blau und Violett dominieren (vgl. die Höhen der Einzelfarben
in der Grafik). Das menschliche Auge registriert das Spektrum
nach Bild 5b als bläuliches und die einfarbig (monochromatisch) gelbe Farbe nach Bild 5c als gelbliches Licht. Weil aus
den Spektren nach Bild 5b und 5c kein weißes Licht entsteht,
lässt sich damit auch keine akzeptable Farbwiedergabe erzielen.
Doch spezielle Leuchtstoffe auf der Innenseite von Leuchtstoff-Lampenkolben (Entladungsrohr) gleichen diesen Mangel
weitestgehend aus. Die Leuchtstoffe wandeln kurzwellige
Strahlung – vor allem die nicht sichtbare UV-Strahlung – in
sichtbare Strahlung aller Lichtfarben um. Durch diesen »Trick«
erreicht man nicht nur – je nach L-Lampentyp – eine akzeptable bis sehr gute Farbwiedergabe, sondern auch eine ausgezeichnete Lichtausbeute.
(Ende des Beitrags)
Frauen qualifizieren sich für den IT-Einsatz im Büro
Christiane Decker
Mit dem vom Elektro-Ausbildungszentrum Aalen (EAZ)
entwickelten Qualifizierungsmodell FIT, das zurzeit in der
Praxis erprobt wird, sollen Arbeitnehmerinnen im Bereich
IT-Einsatz im Büro geschult werden.
Wünschen sich Frauen vor allem Vereinbarkeit von Familie
und Beruf, verbesserte Möglichkeiten des Wiedereinstiegs in
den Beruf, aber auch Kindertagesstätten und Telearbeit, stellen
Unternehmen andere Anforderungen. Am besten wäre eine Assistentin bzw. Mitarbeiterin mit Multitasking-Fähigkeiten – eine, die Verkaufsstatistiken erstellen kann und Verkaufsmeetings organisiert, den PC beherrscht, verärgerte Kunden besänftigt, eine Expertin für Organisation und Struktur ist, Diktate schreibt, Präsentationen vorbereitet, Besucher empfängt,
neue Software installiert, sich sicher im Internet bewegt und die
Web-Seiten des Betriebes aktualisiert. Kurz, eine den neuen
technischen Erfordernissen gerecht werdende Fachkraft mit
Überblick über die Grundzüge betriebswirtschaftlichen Denkens.
Doch weil sich die heutigen Anforderungen der Betriebe einerseits und die Kenntnisse der Frauen andererseits nicht decken, entwickelte das EAZ in Zusammenarbeit mit Partnern1)
das Projekt FIT (Frauen im Informations- und Technologiebereich), das Frauen aus der Region um Aalen eine Fortbildungschance im zukunftsträchtigen Berufsfeld Bürotechnik mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik bietet.
Das Qualifizierungsprojekt gliedert sich in Präsenzphasen
(480 h) im EAZ und in Selbstlernphasen (280 h).
1) Das Sozialministerium Baden-Württemberg, der Europäische
Sozialfond und zahlreiche Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe in der Region Aalen unterstützen dieses Projekt, zu dessen
Partnern das Institut für Mikroelektronik Stuttgart, ITB Karlsruhe,
Fraunhofer Institut IAO Stuttgart und Progroup zählen.
Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de«
120
Die einzelnen Lernmodule mit kleinen, in sich abgeschlossenen Teilaufträgen führen innerhalb des Projektes zur Realisierung von komplexen Gesamtaufträgen, mit eigenverantwortlicher Bearbeitung durch die Teilnehmerinnen und steigendem
Schwierigkeitsgrad.
Das im Pilotkurs integrierte Praktikum in einem ortsansässigen Handwerks- oder Dienstleistungsbetrieb soll sowohl das
erworbene Wissen als auch die Schlüsselqualifikationen und
die persönlichen Fachkompetenzen ausbauen und festigen.
Die Lerninhalte im Überblick
Die Lernmodule auf CD-ROM samt modulbegleitendem Lehrbuch in Form von pdf-Dateien gliedern sich folgendermaßen:
• Der Betrieb (Stellung und Struktur, Rechte und Pflichten in
der Wirtschaft, Personalwesen, Arbeitsplatz im modernen
Büro)
• Geschäfts- und Leistungsprozesse (Leistungserstellung und
Verwertung, Aufbau- und Ablauforganisation, Markt- und
Kundenbeziehung, Steuern, kaufmännische Steuerung und
Kontrolle)
• Arbeitsorganisation und -techniken (IT- und Büromanagement,
moderne Korrespondenz, Arbeitswelt »Büro«)
• Informations- und Telekommunikationstechnik (Übersicht
über die Telekommunikations- und Informationstechniken,
Anwendungssoftware ECDL 2000)
• Herstellen und Betreuen von Systemlösungen (Programmiertechniken, Installieren und Konfigurieren, Sichern von Daten,
Systempflege)
• Einführung in die Systemtechnik (Systemkomponenten, PCBasis-System)
• Installation eines PC-Systems (Installation von Hardware, Installation von Software, Problemlösungen, Netzwerktechnik)
Für die Module stehen zusätzlich Vorlagen, Zusatzinformationen, Selbsttests, Übungen und Checklisten zum Bearbeiten zur
Verfügung.
Weitere Informationen zu dieser Qualifizierung erhält man
per E-Mail: [email protected] bzw. unter www.eaz-aalen.de
■
de 8/2004