Rote Karte für Regelbrecher

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Rote Karte für Regelbrecher
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BWB/V
P.b.b., Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf, 02Z0311823
Juni 2013 CASH | Juni 2013
„Damit von unserem Ottakringer nur die
Erfrischung zurückbleibt, setzen wir uns für
das umweltfreundliche Recycling unserer
Verpackungen ein. Da vertrauen wir ganz
auf den österreichischen Experten –
die ARA!”
Sigi Menz
Ottakringer Konzern-Chef
Unsere mehr als 15.000 Lizenzpartner leisten einen
aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Die getrennte
Sammlung und Verwertung von Verpackungen erspart
der Umwelt rund 630.000 t CO2-Äquivalente pro Jahr.
www.ara.at
st-stephens.at
Gemeinsam erfolgreich
seit 20 Jahren:
ARA UND Ottakringer
Impressum
Kommentar
Medium:
Sumpftrockenlegung
Sie haben jetzt eigentlich nur zwei Möglichkei-
Medieninhaber und Verleger:
Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H.
Verlagsort/Anschrift Medieninhaber/Redaktion/
Herausgeberin:
Brunner Feldstraße 45, A-2380 Perchtoldsdorf
Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: DW -400
Internet: www.manstein.at
Gründer: Prof. Hans-Jörgen Manstein
Geschäftsführung: Mag. Dagmar Lang, MBA
Aufsichtsrat:
Prof. Hans-Jörgen Manstein (Vorsitz),
Klaus Kottmeier, Peter Ruß und Peter Kley
An der Manstein
Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. sind beteiligt:
Deutscher Fachverlag GmbH, Frankfurt/Main, 100 %
Herausgeberin: Mag. Dagmar Lang, MBA
Chefredakteurin: Silvia Meißl
Stv. Chefredakteur: Willy Zwerger
Chef vom Dienst: Mag. Stefan Pirker
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Silvia Meißl ([email protected])
Mag. Stefan Pirker ([email protected])
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Lektorat: Martina Bauer
Vertrieb: Gertrude Mayer ([email protected])
Grafisches Konzept & Layout: Christian Huttar
Coverfoto: Fotolia.com
Elektronische Produktion: DTP-Abteilung Manstein
Verlag, Georg Vorstandlechner
Hersteller: Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H.
Herstellungsort: Wienerstraße 80, A-3580 Horn
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elfmal im Jahr mit einer Doppelnummer Juli/August
Jahresabonnement: € 40,– exkl. MwSt.
Einzelpreis: € 4,20 exkl. MwSt.
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Auflage: 27.000
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Homepage: www.cash.at
Das Impressum gemäß § 25 MedienG ist unter
www.cash.at/impressum abrufbar.
ten: Entweder Sie akzeptieren den Verhaltenskatalog der Bundeswettbewerbsbehörde – oder nicht.
Mehr Spielraum hat sich die BWB selbst offen
gelassen: Einige Punkte sind nicht konkret formuliert. Daran arbeitet die BWB, denn auch für sie ist das eigene Papier bindend, und
je mehr Grauzonen es gibt, um so schwerer tut sich auch die BWB. Der Aufforderung, Stellungnahmen zum vorliegenden Entwurf abzugeben – alle Details finden
Sie in unserer Coverstory –, sollten Sie in jedem Fall nachkommen. Alle sind eingeladen, der Kaufmann, die Manager aus Handel und Industrie – mehr kann BWBChef Theodor Thanner jetzt nicht mehr tun, bis auf eine Sache: die AK zur Vernunft bringen. Sie verlangt ja, alle Fakten von jenen, die wegen nicht
regelkonformen Verhaltens aufgeflogen sind, der Öffentlichkeit preiszugeben.
Das finde ich völlig unakzeptabel, weil sich bei einer so komplexen Materie kein
Mensch auskennt, der nicht direkt mit der Branche zu tun hat. Was er serviert
bekommt, ist eine einzige Hiobsbotschaft, über die er denken wird: Da sind ja
lauter Gauner am Werk. AK-Präsident Rudi Kaske hat meine Meinung beim CASH
Handelsforum im April schnell vom Tisch gewischt. Sein O-Ton: Die Leute verstehen das sehr wohl und es sei ihr Recht, zu erfahren, um wie viel sie im jeweiligen
Fall zu viel bezahlt hätten. Die AK wird also Dampf machen, um sich dann noch
größer auf die Fahnen zu heften: Wir passen auf euch auf, liebe Verbraucher. Schade, dass diese Organisation, von deren Wichtigkeit ich überzeugt bin, die Aufklärung nur in die Richtung treibt, so viele wie möglich anzuprangern. Wo bleiben die
good news? Geht keiner von denen einkaufen? Freut sich keiner über BilligstEigenmarken, die trotzdem noch gut sind? Über schöne Geschäfte, freundliche
Mitarbeiter? Und: Wollen sie das alles gratis haben?
Es ist höchste Zeit gewesen, dass Thanner in sumpfige Gebiete gestapft ist. Dass
er sagt, nach welchen Vergehen er auch künftig suchen wird. Es ist höchste Zeit,
dass es ein Papier gibt, das ausschließt, dass jeder unter Generalverdacht steht,
der „99 Cent“ sagt. Und es ist höchste Zeit für Sie, mit der Zeit zu gehen – nämlich
mit dem Verhaltenskatalog unterm Arm, um Fehler zu vermeiden. Denn zu groß
ist das Risiko, dass Sie sonst wirklich einmal gehen müssen, und zwar raus aus
dem Marktgeschehen,
meint Ihre
Silvia Meißl
Firmenbuchgericht:
Landesgericht Wr. Neustadt, FN 62661 z
Sprachliche Gleichbehandlung:
Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die
gewählte Form für beide Geschlechter.
6|2013 CASH
3
Inhalt | Juni 2013
Handel
Hochwasser 2013
Auch wenn die Hochwasserkatastrophe
Handel und Lieferanten selbst beeinträchtigt hat, ließ es sich die Branche nicht
nehmen, den Betroffenen zu helfen.
12
dayli
Nach dem Ausstieg von Novomatic als
Investor ist dayli-Gründer Rudolf Haber-
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leitner auf der dringenden Suche nach
Geldgebern.
14
Nah&Frisch
Mit Juli startet die neue Werbelinie von
Nah&Frisch, wobei mit Herrn Nah und
Frau Frisch zwei sympathische neue Testimonials unter das Dach der Gruppe einziehen. 16
Rewe International AG
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BWB/V
Coverstory
Der Leitfaden der Bundeswettbewerbsbehörde, der klarstellen soll,
was Handel und Industrie in Sachen
Preise vereinbaren dürfen, liegt nun
auf dem Tisch. Feedback
darauf ist seitens der
BWB bis 1. August 2013
ausdrücklich erwünscht.
32
Thomas Fiala, Wiener
Partner von Global Solutions Europe,
und Ernst Klicka, Geschäftsführer
des Markenartikelverbands, analysieren im CASH-Interview den Leitfaden der
BWB.
36
V. l. n. r.: Motivforscherin Sophie Karmasin,
Billa-Vorstand Josef Siess und BillaMarketingleiterin Kerstin Neumayer
Wiener Tafel/Lebensministerium
Die kürzlich ins Leben gerufene innovative
Website „myfoodsharing“ ermöglicht es,
Lebensmittel zu teilen und zu tauschen,
25
statt diese zu entsorgen.
Otto Group
Weil die 11,8 Mrd. Euro schwere Otto Group
bereits 5,7 Mrd. Euro online erwirtschaftet,
spricht das Unternehmen von einer Revo-
26
lution im Handel.
Spar/card complete
18
Billa bietet in seinen rund 1.000 Billa-Filialen die neue Premium-Eigenmarke „Billa Corso“ an. Derzeit gibt es 100 Produkte
aus Österreich und aller Welt.
18
Spar-Vorstand Hans K. Reisch zeigt
sich von den Vorteilen der NFC-Technologie überzeugt.
Manfred Litschka/TCC
Der Geschäftsführer der auf Kundenbin-
28
dungsprogramme spezialisierten The
Continuity Company verrät im CASH-
Gemeinsam mit card complete hat die Spar
Interview, wie er das Verhalten der Kon-
jetzt flächendeckend NFC-Terminals ins-
sumenten ändern will.
talliert. Damit sollen die Bezahlvorgänge
20
an den Kassen beschleunigt werden.
MMM-/Gewinntagung
meinKauf
Genau am Tag der heurigen MMM-Tagung
veröffentlichte die BWB ihren Verhaltenskodex und Generaldirektor Theodor
Thanner präsentierte diesen bei der Veranstaltung gleich selbst.
4
6|2013 CASH
24
28
TCC-Geschäftsführer Manfred Litschka: „Die
Konsumenten sehen sehr schnell,
ob eine Promotion für sie ein
Deal ist oder nicht.“
20
Research Online – Purchase Offline, der
sogenannte ROPO-Effekt ist das Einkaufsverhalten der Zukunft und prägt
bereits jetzt die Handelsszene.
30
Karriere
Industrie
Frucht- und Naturjoghurt werden
von 7 bzw. 8 Prozent der Österreicher täglich konsumiert.
(Frucht)joghurt
56
39 Fachhochschule St. Pölten
40 News
42Jobnotizen
44Erich Laminger/Great Place to Work
Für CASH beleuchtet meinungsraum.at den
in den letzten zwei Jahren rückläufigen
Joghurtmarkt aus Konsumentensicht in
einer exklusiven Online-Befragung.
56
Martin Terzer/Recheis
Der Recheis-Geschäftsführer im Gespräch
über die aktuelle Situation am Teigwarenmarkt, starke Marken im Diskont und Pläne zum 125-Jahr-Jubiläum.
58
46 Lehrlingsstammtisch Zielpunkt
Die Marktreports
CASH Logistikforum 2013
62 Pasta, Sugo, Pesto
66Essige, Öle, Dressings, Salatgewürze
72 Mundpflege
Am 6. Juni fand im General Aviation Center
des Flughafens Wien das mittlerweile achte CASH Logistikforum statt. Wichtigste Erkenntnis heuer: Der Kunde ist Gott.
Der Fruchtverarbeiter Oswald Zuegg
war einer der Referenten beim heurigen CASH Logistikforum.
76
76
Zitat Juni 2013
„Mit reinen Preispromotions
kann man langfristig nichts
gewinnen.“
Manfred Litschka,
The ContiNUity Company
Expressfinder
3Kommentar/Impressum
6 Handel International
7 Handel Aktuell
12Handel
31 CASH-Hit des Monats
49Industrie-News
80 Trends
82 Zu guter Letzt
Höhenflüge für Ihren Umsatz!
„Die Biene Maja“ ist zurück!
• Beste Erfolgsaussichten mit neuem Design
• Rezeptur auf Kinderwünsche zugeschnitten
• Ganzjährig attraktive OnPack-Promotions
© 2012 Studio 100 Animation
Handel | International
- Newsticker - Deutschland
Die Schweizer Handelsgenossenschaft Migros Basel gibt
ihr Engagement in Deutschland auf und verkauft ihre
verbliebenen vier Standorte
in Lörrach, Freiburg, Ludwigsburg und Ludwigshafen
per 1. Oktober 2013 an die
Kölner Rewe Group.
Lidl
Neuerlicher Versuch, den US-Markt zu erobern
Lidl nimmt, wie LZnet berichtet, einen neuen Anlauf, in den US-Markt einzusteigen. Sollte die Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsprüfung positiv ausfallen,
sollen die ersten 100 Filialen 2015 eröffnet werden. Das Anfangsinvestment wird
in gut informierten Kreisen auf rund 500 Mio. Euro taxiert. Im Visier hat der Discounter zunächst den bevölkerungsreichen Osten des Landes. Nach Lidl-Angaben
wird ein vierköpfiges Team den Markt auf seine Potenziale abklopfen und Standorte für Filialen, Lager und eine Verwaltung in Augenschein nehmen.
Der Discounter will mit dem Schritt eine Alternative zu Europa schaffen. Denn hier sieht das Management keine großen Expansionsmöglichkeiten
- türkei
Real sucht nach einer Lösung
für seine SB-Warenhäuser in
der Türkei. Die Landesgesellschaft am Bosporus ist
das letzte Überbleibsel des
Real-Auslandsgeschäfts.
Ein Verkauf ist bislang
gescheitert. Nun überlegt
die Metro-Tochter, die zwölf
türkischen SB-WarenhausStandorte in das Cash+CarryGeschäft der Metro zu integrieren.
mehr. Lidl ist in Europa bereits in 25 Auslandsmärkten vertreten. Lediglich kleinere Länder wie
Serbien oder Litauen, wo Lidl kommendes Jahr
starten will, stehen noch auf dem Programm. Der
Discounter erzielt bereits mehr als zwei Drittel
seiner Erlöse in Höhe von 48,9 Mrd. Euro (netto) im
Ausland.
Nielsen
Mehr Geld für Produkte des
täglichen Bedarfs
Europäische Verbraucher kaufen mehr Waren des
täglichen Bedarfs als zuvor – und das, obwohl
- usa
Walmart will sein OnlineGeschäft vorantreiben und
testet bereits die tagesgleiche Belieferung. Damit
kommt der weltgrößte Händler
Amazon in die Quere. Jetzt
will Walmart im Online-Geschäft kräftig mitmischen
und setzt auf seinen Trumpf
der sofortigen Warenverfügbarkeit in den Filialen.
die Preise steigen. Das zeigen die jüngsten Zahlen des weltweiten Informationsunternehmens Nielsen: Die Umsätze der
sogenannten Fast Moving
Consumer Goods (FMCG) stiegen im ersten Quartal 2013 um
3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, während das
Umsatzwachstum im vorherigen
Quartal (Q4 2012) bei 2,8 Prozent
gelegen hatte. Ein Blick in die jüngste
Vergangenheit zeigt, dass der Umsatz
6
6|2013 CASH
jedes Quartal gestiegen ist, jedoch lag
im ersten Quartal 2013 die Wachstumsrate erstmals seit 2011 über der des Vorquartals. Das vierte Quartal 2011 verzeichnete den
in letzter Zeit höchsten Wachstumssprung mit
einem Plus von 5,2 Prozent. Von den 21 beobachteten europäischen Ländern verzeichneten bei den FMCG-Umsätzen neben Österreich (plus 5,0 Prozent) auch die
Türkei und Finnland die höchsten nominalen Wachstumsraten gegenüber dem
Vorjahreszeitraum. Unter den fünf großen westeuropäischen Märkten führt Großbritannien, gefolgt von Deutschland. Betrachtet man die weiteren europäischen
Länder, so weisen lediglich Griechenland und Irland weiterhin sinkende Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf.
Fotos: Lidl, CASH-Archiv
- niederlande
Der niederländische Einzelhändler Ahold forciert
sein Online-Geschäft. Im
Zuge dessen ordnet der Konzern die Führungsspitze neu.
Hanneke Faber vom Konsumgüterkonzern Procter & Gamble
soll das Internetgeschäft
künftig führen und gleichzeitig für die Kundenbindung
verantwortlich sein.
- Newsticker -
Marktanteile LEH 2012
Rewe International 35,1 %, Spar 29,9 %
Mit einigen Abweichungen zu den unterjährig publizierten Umsatzbarometern für
den LEH stehen nun die Marktanteile laut Nielsen für 2012 fest.
Wie auf cash.at bereits berichtet, ist die Rewe International AG im Jahr 2012 mit
einem wertmäßigen Marktanteil von 35,1 %, das ist ein Wachstum von 0,2 Prozentpunkten (Pp) zu 2011, wieder Branchenprimus. Am stärksten gewachsen ist
jedoch die Spar mit 0,3 Pp von 29,6 auf 29,9 %.
Die Markant kommt 2012 – erstmals inklusive Zielpunkt dargestellt – auf einen
- Merkur
Seit Mitte Juni erwartet
Merkur-Kunden österreichweit die farbenfrohe Welt
vieler beliebter Disney- und
Disney-Pixar-Figuren auf
hochwertigen Sammelkarten
mit dem dazugehörigen Album.
Marktanteil von 7,9 %, exklusive Zielpunkt auf 4,6 %; das ist ein Rückgang um 0,1
Pp. Zielpunkt selbst hat ebenfalls um 0,1 Pp verloren und hält aktuell bei 3,3 %.
Pfeiffer hält seinen Marktanteil mit 3,5 Prozent unverändert zu 2011.
Das Abschneiden der Diskonter basiert auf einer Schätzung. Hofer dürfte wie 2011
bei zirka 19,8 % halten, Lidl bei zirka 4,1 % liegen ( +0,1 Pp).
Mit der Bekanntgabe der endgültigen Marktanteile durch die Händler kristallisiert
sich auch das eine oder andere unterjährig veröffentlichte Umsatzbarometer als
falsch heraus, denn sie basieren nur auf einer Hochrechnung für die Kaufleute:
Dafür werden die Daten nicht von allen, sondern nur von einem Teil der Kaufleu-
- Billa
Die 705 m2 große Filiale in
der Grazer Mariatrosterstraße wurde neu renoviert
und glänzt jetzt nicht nur
im neuen Shopdesign, sondern
auch mit besten Umwelt- und
Klimawerten.
te abgesaugt. Das führt dann häufig bei zweistufigen Händlern wie etwa bei der
Spar oder bei der Adeg zu Positiv- oder Negativeffekten im Vergleich mit dem
Jahreszensus. Im Klartext: Der unterjährige Marktanteil eines Händlers kann durch
die Hochrechnung bei den Kaufleuten sowohl unter- als auch überschätzt sein.
Klarheit bringt dann die Gesamterhebung, in der für das Jahr 2012 ein Total-Umsatz
im LEH von knapp über 18 Milliarden Euro erhoben wurde (2011: 17,7 Mrd. €).
Dem Vernehmen nach sind die Händler mit der geschilderten Erhebungsmetho-
- veganz
Am 18. Juli 2013 eröffnet
die vegane Supermarktkette
die erste von zwei für Wien
vorgesehenen Filialen in der
Stumpergasse im 6. Bezirk.
de für das Umsatzbarometer sehr unzufrieden. Sie fordern von Nielsen mehr
Genauigkeit.
Für Pfeiffer Holding-Chef Dr. Erich Schönleitner ist der für Pfeiffer ausgewiesene
Nielsen-Marktanteil außerdem nicht relevant: „Für nicht österreichweit flächendeckende Handelsunternehmen – dazu gehört auch MPreis, aber auch unsere
Minderheitsbeteiligung Zielpunkt – ist der Maßstab von flächendeckenden Filialsystemen weder interessant noch aussagekräftig“, sagt er. Im von Nielsen für
Pfeiffer definierten Vertriebsgebiet liegen die EH-Firmen Unimarkt und Pfeiffer-GH
gut über 10 % Marktanteil, hält Schönleitner fest.
LEH Marktanteile 2012
3,5
3,3 4,1
7,9*
Rewe (34,9)
35,1
19,8
Spar (29,6)
Hofer, geschätzt (19,8)
Markant (4,7; exkl. Zielpunkt)
Pfeiffer (3,5)
29,9
Zielpunkt (3,4)
Lidl, geschätzt (4,0)
Marktanteile nach Umsatz in % (Klammerwerte 2011); Quelle: Nielsen, LEH-Eigenangaben, CASH-Schätzung
* inkl. Zielpunkt; exkl. Zielpunkt: 4,6%
- spiceworld
Seit Juni findet man den Shop
des Gewürzspezialisten in
mehr als doppelter Größe
(die Verkaufsfläche wurde von
500 auf 1.200 m2 ausgeweitet)
als bisher sowie erweitertem Sortiment nunmehr in der
Salzburger Hannakstraße 3.
- CCC
Der polnische Schuh-Riese
eröffnet Filialen in WienMitte The Mall und im Zentrum Simmering. Von Wien aus
erfolgt die Expansion in den
CEE-Raum.
- Post
Für das neue Filialdesign
erhielt die Österreichische
Post AG in der Kategorie „Retail Project“ im Rahmen der
europäischen World Mail &
Express Konferenz den „World
Mail Award“.
6|2013 CASH
7
Handel | Aktuell
Zielpunkt
Erste eigene Feinkost-Theke eröffnet
In der Filiale am Maurer Hauptplatz in Wien Liesing präsentiert
der heimische Nahversorger Zielpunkt ab sofort seine erste
eigene Feinkost-Theke. „Wir verbinden höchste Feinkost-Kompetenz mit einer noch größeren und besseren Auswahl. Mit der
Eröffnung der hauseigenen Feinkost-Theke starten wir erfolgreich das neue Feinkost-Konzept von Zielpunkt. In den kommenden drei Jahren werden wir schrittweise die Schirnhofer
zeigeunternehmen wie Berger, Wiesbauer und Radatz als neue
Feinkost-Theken in sämtlichen Zielpunkt-Filialen integrieren“,
Lieferanten im Wurst-Bereich gewinnen. Brot und Gebäck wird
erklärt Zielpunkt-Vorstand Thomas Janny. Somit bleibt Schirn-
weiterhin mehrmals täglich direkt in den Filialen frisch aufge-
hofer der wichtigste Partner von Zielpunkt im Bereich Fleisch
backen, neben dem Brotsortiment von Anker wird es zusätzlich
und Wurst – die Kunden können weiterhin auf das beliebte
Gebäck und Mehlspeisen von Ströck und Felber geben. Das
Sortiment zurückgreifen. Für eine noch bessere Auswahl konn-
gesamte Sortiment an der Bedientheke wurde um mehr als 20
te die österreichische Supermarktkette weitere heimische Vor-
Prozent erweitert und umfasst nun über 200 Artikel.
Norma
Dritter Standort in Wels
Lebensmittel-Diskonter Norma eröffnet am 10. Juni 2013 in
der Oberfeldstraße 58 im Handels- und Dienstleistungszentrum (HDZ) Wels-Nord ein weiteres, 800 m2 großes Geschäft.
Die insgesamt 18. Filiale in Österreich ist gleichzeitig die
dritte Filiale in Wels. Im neuen Geschäft werden den Kunden
laufend frisches Gebäck aus dem Backofen, regionale Bierspezialitäten in der Mehrwegkiste, täglich frisches Obst und
Gemüse aus Österreich sowie eine Vielzahl an österreichischen und internationalen Weinen angeboten. Der Öster-
Einrichtung, Sportartikel, Pflanzen etc.
reichbezug wird durch das Frischfleisch- und Frischgeflügel-
Die neue Filiale in Wels-Nord ist der erste Neubau von Norma
Sortiment heimischer Lieferanten abgerundet. Hinzu
in Österreich. Bislang befand man sich in Österreich aus-
kommen wöchentlich wechselnde Artikel für Haushalt und
schließlich in Bestandsobjekten, die nach den notwendigen
Familie, Textilien für Groß und Klein, Elektrogeräte, Werkzeug,
Maßstäben umgebaut wurden.
Niedermeyer
Endgültiges Aus für die Elektronikkette
Am 2. April hatte die Niedermeyer GmbH noch den Antrag auf Einleitung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Geplant war auch die Reduktion des
Filialnetzes von 98 auf 45 Filialen, um mit den verbliebenen 300 Mitarbeitern und einem
Investor neu durchzustarten. „Die Sympathien der Konsumenten, der Einsatz der
Mitarbeiter und die Verkaufsumsätze im April und Mai haben uns optimistisch gestimmt. Doch nach intensiven mehrwöchigen Verhandlungen mussten die letzten
beendet werden. Damit bleibt uns nur die geordnete Liquidation des Unternehmens.“,
informierten Insolvenzverwalter Dr. Georg Freimüller und Mag. Werner Weber, Geschäftsführer und Mehrheitseigentümer. Mittlerweile sind auch die zunächst noch
weitergeführten Filialen in Österreich geschlossen. Niedermeyer wurde im Jahr 1957
als Röntgen-, Foto- und Filmartikelgeschäft gegründet. 1988 wurden Foto-Pionier und
Mangels Investoreninteresse kam das
endgültige Aus.
8
6|2013 CASH
Foto Nettig übernommen, 1992 folgte Herlango. Zuletzt erzielte Niedermeyer einen
Umsatz von 104,9 Millionen Euro.
Fotos: Zielpunkt, Norma, niedermeyer
Gespräche mit potenziellen Partnern aus der Branche und der Finanzwelt erfolglos
Tchibo/Eduscho
Neue Filialen und neues Bildungsprojekt
Vor Kurzem hat Tchibo/Eduscho in Lienz
Farbtönen sowie hoch-
seinen modernisierten Filialstandort
wertiger Naturholzoptik.
am Hauptplatz 14 neu eröffnet. Dort
Neben der Standortbe-
dürfen sich die Kunden nun über eine
treuung engagiert sich
von 108 auf 155 Quadratmeter vergrö-
Tchibo/Eduscho darüber
ßerte Verkaufsfläche freuen. Präsent ist
hinaus gemeinsam mit
das Unternehmen
„Save the Children“ für
seit 20. Juni auch
Kinder in Guatemala. Seit
in Bludenz in der
Ende April gehen von je-
Werdenbergstra-
der verkauften Packung
ße
Dort
Privat Kaffee zehn Cent
punktet das La-
an ein Kinderprojekt. Ins-
denkonzept,
gesamt wird so mindestens eine halbe
Schulen schaffen. Bei unseren Nachhal-
dem Geschäfts-
Million Euro zusammenkommen, die
tigkeitsprojekten gilt immer das Prinzip:
modell aus Kaf-
den Kinder in der Region Chiquimula
Hilfe zur Selbsthilfe. Durch das Bildungs-
feefachgeschäft,
Betreuung und schulische Förderung in
projekt möchten wir dazu beitragen,
Kaffee-Bar und
sechs Kindertagesstätten und 18 Schu-
dass die Menschen am Ursprung unse-
wöchentlich
40a.
len ermöglicht. „Mit Unterstützung un-
rer Rohkaffees ihre Zukunft selbst ge-
Ge-
serer Kunden können wir in Guatemala
stalten können“, erklärt Achim Lohrie,
brauchsartikeln entsprechend, ebenfalls
für die Kinder eine sichere und bildungs-
Direktor Unternehmensverantwortung
mit modernem Design und warmen
fördernde Betreuung in den Kitas und
bei Tchibo.
wechselnden
Sport Eybl/Sports Experts
Briten übernehmen 51 Prozent
Während Niedermeyer die Sanierung nicht gelang (siehe
linke Seite), ist die Sport-Eybl/Sports-Experts-Gruppe gerettet.
Die britische Sports-Direct-Gruppe übernimmt 51 Prozent der
Sporthandelskette. Für kolportierte 10,5 Millionen Euro sowie
durch eine Kapitalspritze von 30 Millionen Euro sicherten
sich die Briten den Mehrheitsanteil am heimischen Marktführer bei Sportartikeln, der im abgelaufenen Geschäftsjahr
389 Millionen Euro Umsatz tätigte und es damit auf 25 Prozent
Marktanteil brachte. Sports Direct wurde 1982 gegründet und
macht an über 500 Standorten rund 2,4 Milliarden Euro Umsatz. Die Zwei-Marken-Strategie in Österreich – Eybl ist eher
als Premium-Anbieter, Sports Experts eher als Diskonter
positioniert – soll beibehalten werden. Die bisherigen Gesellschafter des Unternehmens, Catrin Aschenwald-Eybl und
Lorin Leitner, sollen in das Management bzw. den Aufsichts-
Fotos: Tchibo/Eduscho, Eybl
rat der Gruppe berufen werden.
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6|2013 CASH
9
Handel | Aktuell
Spar
Kulinarische Künstler im Sortiment
„Die Antwort der Konsumenten auf die globale Welt ist die
Lust auf Produkte österreichischer Herkunft“, sagt Spar-Chef
Dr. Gerhard Drexel. Rund 40.000 Produkte von 2.500 heimischen
Erzeugern sind derzeit im Spar-Sortiment, die von 30 Mitarbeitern in der Zentrale und von 30 Regionalverantwortlichen
in den sechs Spar-Zweigniederlassungen betreut werden.
Die Erzeuger dieser regionalen und lokalen Produkte sind
„kulinarische Künstler“, so Drexel, und derart spezielle Sorti-
Spar-Vorstandsvorsitzender Gerhard Drexel (l.) begrüßte den langjährigen Spar-Lieferanten Hans Staud. Seine Produkte waren eines der
Highlights im Wien-Regal.
mentsbereiche sind für die Spar nichts Neues. Bundesländerspezifische und regionale Regale gibt es bei der Spar seit Jahren,
nur auf Handschlag mit der Spar basiere.
die Mitbewerber würden jetzt erst auf den Zug aufspringen,
Die Regional- bzw. Lokalpolitik – auf Letztere setzt Interspar
so Drexel weiter. Die Regionalaktivitäten der Diskonter mit 50
mit 6.136 Produkten, wie Geschäftsführer Mag. Markus Kaser
bis 100 Artikeln bezeichnet er als Feigenblattpolitik. Großen
schilderte – unterliegt einer klar festgelegten, auf sieben
Wert legt Drexel auf die Feststellung, dass die Zusammenarbeit
Säulen basierenden Philosophie:
mit den regionalen bzw. lokalen Partnern immer eine Win-
1. So viel wie möglich aus Österreich
win-Situation sei, was beim sogenannten „Spar Genuss-Event“,
2. „Rund um den Kirchturm“: lokale Klein-Lieferanten fördern
im Rahmen dessen einige Hersteller ihre Schmankerln prä-
3. Regionale Erzeuger fördern
sentierten, selbige auch bestätigten. Wie etwa Erich Stekovics,
4. Alte Sorten wiederbeleben
Bio-Landwirt und als „Kaiser der Paradeiser“ bekannt – weni-
5. Produktionen/Anbau nach Österreich holen
ger bekannt ist übrigens, dass er auch Theologe ist –, der er-
6. Zukunftsweisende landwirtschaftliche Projekte fördern
klärte, dass die Geschäftsbeziehung einen für ihn andernfalls
7. Mit den bekanntesten heimischen Spezialisten zusammen-
nicht erreichbaren Wachstumsschub brachte und bis heute
arbeiten
RLH Zwettl
Lagerhaus mit 1.500 m2 Lebensmittelshop
In den letzten eineinhalb Jahren investierte das Raiffeisen
Lagerhaus Zwettl 5,3 Mio. Euro in die Erweiterung des eigenen
Haus & Garten Marktes. Mit der Eröffnungsfeier Anfang Juni
fanden die Bauarbeiten nun ihren offiziellen Abschluss.
Für ein Lagerhaus untypisch enthält der Markt einen äußerst
großen Lebensmittelbereich. Dieser wurde bereits im Frühling
2012 von rund 750 m² auf mehr als 1.500 m² erweitert. Das
breite Angebot umfasst ein erweitertes Lebensmittel- und
Getränkesortiment, eine vergrößerte Gebäck- und Feinkostabteilung, eine Obstabteilung, die gut sortierte Vinothek „Weinwelt“ sowie einen Zwettler Bier Shop. Im Jahr 2012 spielte der
ergibt eine Steigerung von 12,8 % gegenüber dem Vorjahr.
Von Oktober 2012 bis März 2013 wurde der Bereich Haus &
Garten komplett überarbeitet. Auf den zusätzlich geschaffenen 1.000 m² Ausstellungsfläche präsentieren sich Pflanzen,
Gartenmöbel, Griller, Textilien, Werkzeug und vieles mehr.
V. l. n. r.: KR Julius Kiennast (Fa. Kiennast), GF Hans Bayr (Lagerhaus
Zwettl), Marktleiter Franz Notz (Lagerhaus Zwettl), Julius Kiennast (Fa.
Kiennast), Vertriebsleiter Johann Lehner (Fa. Kiennast), GF Christof
Kastner (Fa. Kastner), Marketingleiter Rudolf Damberger (Privatbrauerei Zwettl)
Die gesamte Verkaufsfläche des Haus & Garten Marktes Zwettl
10
beträgt jetzt über 7.000 m² mit mehr als 50.000 Artikeln. Zu-
zurück bis zum kleinen Greißlerladen in der Innenstadt von
dem erstrahlt das Stüberl, der Gastrobereich im Markt, in
Zwettl. Rund 450.000 Kunden jeden Alters kommen jährlich
neuem Glanz.
in den Haus & Garten Markt. Der Gesamtumsatz im Jahr 2012
Der Haus & Garten Markt Zwettl wurde vor 15 Jahren, am 24.
betrug 17 Millionen Euro, eine Steigerung von 9,2 % gegenüber
März 1998, am heutigen Standort eröffnet. Die Wurzeln reichen
dem Vorjahr.
6|2013 CASH
Fotos: Spar/Andreas Tischler, RLH Zwettl
Lebensmittelbereich rund 6,4 Millionen Euro Umsatz ein. Das
Koelnmesse
Anuga 2013 – Vorschau
Die 32. Anuga findet von 5. bis 9. Oktober 2013 in Köln statt. Mit rund 6.700 Anbietern aus etwa 100 Ländern positioniert sich die Anuga auch heuer als wichtigste
und größte Foodmesse der Welt. Die Messe erstreckt sich über das komplette
Kölner Messegelände, das 284.000 Quadratmeter Brutto-Ausstellungsfläche in elf
– teilweise mehrgeschoßigen – Hallen umfasst. Diesem mehr als umfassenden
Termine
Die von ProM² in Kooperation mit
CASH organisierten Seminare „Wie
tickt der Einkauf?“ und „Wie tickt der
Einkauf – Next Level“ vermitteln einen erfrischend praxisnahen Einblick
in die Welt der Einkaufsmanager im
Handel. „Next Level“ schafft noch
mehr Einblick in die Sichtweise und
Tricks der Einkäufer und bietet gleichzeitig konstruktive Vorschläge, wie
man als Verkäufer nicht in deren „Falle“ tappt.
Hier die Termine des zweiten Halbjahres 2013 im Überblick:
Wie tickt der Einkauf: 8. Oktober 2013:
Hotel Schlosspark Mauerbach und 16.
Oktober 2013: Hotel Friesacher, Salzburg/Anif sowie Next Level: 17. Oktober
2013: Hotel Friesacher, Salzburg/Anif.
Nähere Infos und Anmeldung:
proM² Consulting & Coaching GmbH
[email protected],
www.pro-m.eu, Tel.: +43/664/211 16 46
Angebot Struktur und Übersichtlichkeit gibt das Messekonzept „10 Fachmessen
unter einem Dach“, welches die Anuga nach Themen und Schwerpunkten aufgliedert. Diese zehn Fachmessen sind: Anuga Fine Food, Anuga Drinks, Anuga Meat,
Anuga Frozen Food, Anuga Chilled & Fresh Food, Anuga Dairy, Anuga Bread &
Bakery, Hot Beverages, Anuga Organic, Anuga RetailTec und Anuga FoodService.
Dieses Jahr gibt es wieder verschiedene Konzeptanpassungen, eine davon betrifft
die Anuga Organic: Ab 2013 dürfen Bio-Produkte innerhalb der Anuga Organic nur
präsentiert werden, wenn sie über marktübliche Zertifizierungen verfügen – diese
Maßnahme soll den Einkäufern noch mehr Sicherheit bieten. Eine weitere Neuerung betrifft das Angebot von fair gehandelten Produkten – eines der zehn Trendthemen der Anuga. Weitere Themen sind Gourmet-Produkte und regionale Spezialitäten, Halal Food, Bio-Produkte, Vegetarische Produkte, Health & Functional Food,
Koschere Produkte, Finger Food, Handelsmarken sowie Ingredients. Neben den viel
beachteten Sonderschauen „Wine Special“ und der Trendshow „taste13“ wird
heuer erstmals eine Sonderschau mit dem Titel „OliveOil Market“ realisiert.
Die Koelnmesse rechnet für 2013 mit rund 160.000 Fachbesuchern. Zur letzten
Anuga im Jahr 2011 registrierten sich 154.516 Einkäufer aus 185 Ländern. 62 Prozent
der Besucher kommen aus dem Ausland, ganze 82 Prozent der Aussteller ebenso.
Das macht die Anuga zu einer äußerst internationalen Plattform und Arbeitsmesse, die punktgenau Angebot und Nachfrage zusammenbringt. 2011 stellten insgesamt 125 Anbieter aus Österreich aus nahezu allen Produktgruppen aus, teilweise
mit eigenem Stand, aber auch unter dem Dach der WKO und der AMA Marketing.
Besonders erfreulich ist eine erstmalige Gruppenbeteiligung aus Österreich an der
Anuga Organic, wo die Wirtschaftskammer Österreich federführend ist. Die Messe
Foto: Koelnmesse
wird heuer täglich von 10.00 bis 19.00 Uhr geöffnet sein – die zeitlich nach hinten
Nachdem der ICOP – der Internationale Kongress für Erzeugerorganisationen
im Bereich Obst und Gemüse – bisher
in Wien und in Brüssel Station gemacht
hat, findet die heurige achte Auflage
von 15. bis 16. Oktober erstmals in
Madrid statt. Neben internationalen
Referenten, Podiumsdiskussionen und
Praxisbeispielen von Erzeugerorganisationen stehen auch ein Besuch am
Großhandelsmarkt in Madrid sowie der
Fruit Attraction am Programm. Diese
größte spanische Fachmesse für Obst
und Gemüse mit 597 Ausstellern und
28.000 Fachbesuchern im Jahr 2012
geht diesmal von 16. bis 18. Oktober
2013 in Madrid über die Bühne. Veranstaltungsort des ICOP selbst ist das
Hotel Nuevo Boston****, Avda. de Aragón 332, 28022 Madrid.
Weitere Infos & Anmeldung:
gfa-consulting gmbh, Franz-BrucknerGasse 15, A-8160 Weiz, www.gfa.co.at
Tel: +43/3172/93 080
verschobenen Öffnungszeiten nehmen auf die Besuchsgewohnheiten der Kunden
sowie auf die angespannte Verkehrssituation in Köln Rücksicht, die wegen gröberer Umbauarbeiten in der Stadt Köln zu diesem Zeitpunkt zu erwarten sein wird.
WEITERE TERMINE FINDEN SIE AUF
WWW.CASH.AT
6|2013 CASH
11
Handel
Hochwasser 2013
Großzügige Sachspenden ging an
die engagierten Helfer, die rund
um die Uhr im Einsatz waren.
Hilfe von Handel & Industrie
Die Hochwasserkatastrophe hat auch die Geschäfte
des heimischen Handels und seiner Lieferanten in
vielen Fällen schwer beeinträchtigt. Das hinderte
die Branche freilich nicht daran, den Menschen in
den betroffenen Gebieten großzügig zu helfen.
Mitarbeiter, die bei Feuerwehr und Rettung für dringend nötige Einsätze freiwillige Hilfe leisteten, bekamen rasch
Autor: Frank Placke
und unbürokratisch frei, ohne dass sie
dafür Urlaub oder Zeitausgleich kon-
12
zweistelligen Bereich kolportiert. „Das
standsvorsitzender Dr. Gerhard Drexel.
Österreichs daran gearbeitet, die
sind fehlende Erlöse, die in Kombinati-
In Schärding war auch der Markt der
Folgen des katastrophalen Hochwassers
on mit den Problemen durch das Hoch-
Pfeiffer-Tochter Unimarkt betroffen.
aus der ersten Juni-Hälfte zu beseitigen.
wasser heuer ganz sicher nicht mehr
Die Unimarkt-Filiale in Mondsee stand
Die Höhe der Schäden wird vielerorts
aufgeholt werden können“, meinte dazu
zwar nicht unter Wasser, war aber ohne
noch ermittelt und ist immens. Allein
beispielsweise Herbert Emberger, Ge-
Zufahrtsmöglichkeiten. Aufgrund der
in Oberösterreich taxierten erste Schät-
schäftsführer der Schlumberger-Tochter
zahlreichen Straßensperren, die durch
zungen die Kosten auf 1,2 Milliarden
Top Spirit, im Gespräch mit CASH.
die Überflutungen eingerichtet werden
Euro und mehr. Die wirtschaftlichen
Viele Handelsorganisationen waren
mussten, kam es über Tage zu Liefer-
Folgen sind je nach Branche unter-
nun gezwungen, Märkte in überfluteten
schwierigkeiten in Oberösterreich und
schiedlich. Und dem heimischen Handel
Gebieten geschlossen zu halten. Nicht
Salzburg, so Dr. Erich Schönleitner, Ge-
und seinen Lieferanten brachte das
aufgesperrt wurden etwa ein Spar-
schäftsführer der Pfeiffer Handels-
schlechte Wetter in etlichen Sortiments-
Markt im tirolerischen Kössen sowie
gmbH, gegenüber CASH. Nach Auskunft
teilen bereits im kalten Mai kräftige
im oberösterreichischen Schärding,
von Spar sei das Hochwasser des heu-
Einbußen. Im Bereich AF-Getränke wer-
berichtete die Unternehmenszentrale
rigen Jahres aber insgesamt dennoch
den etwa Umsatzrückgänge im klar
in einer Aussendung vom 6. Juni. Spar-
glimpflicher verlaufen als 2002.
6|2013 CASH
Fotos: Asfinag, ÖRK, Bundesheer
N
sumieren mussten, entschied Vorach wie vor wird in vielen Teilen
Enorme Hilfsbereitschaft
Die Naturkatastrophe hielt viele Unternehmen des österreichischen Handels
und zahlreiche Lieferanten dennoch
nicht davon ab, den Betroffenen selbst
großzügig zu helfen. So startete die ReweTochter Penny mit dem Österreichischen
Roten Kreuz einen Familien-Hilfsfonds.
Gegen die Spende von einem Euro erhielten die Kunden einen 10-ProzentRabattgutschein für ihren nächsten Einkauf, der zwischen 13. und 19. Juni
eingelöst werden konnte. Beachtliche
257.398 Euro konnten so in Summe ge-
Zahlreiche Unternehmen unterstützten das Rote Kreuz und die Ö3-Hilfsaktion Team Österreich.
sammelt werden. Zusätzlich wurde von
der Rewe-Group die ORF-Hochwasserhilfe mit 100.000 Euro in Form von Warengutscheinen unterstützt, die bei Billa,
Merkur, Bipa und Penny eingelöst werden
konnten.
Unterstützung für das Rote Kreuz
und die gemeinsam mit Ö3 initiierte
Hilfsaktion Team Österreich kam auch
von Hofer – wo ebenfalls einige Filialen
vom Hochwasser betroffen waren –
durch Sachspenden im Gesamtwert von
75.000 Euro. Die Hofer-Generaldirektoren Günther Helm und Friedhelm Dold
wollten damit „einen Beitrag für alle
Geschädigten leisten, die in der Hochwasserkatastrophe viel Kraft und Durchhaltevermögen benötigt haben“. Zur
Die endgültige Schadenssumme des katastrophalen Hochwassers geht in die Milliarden.
Verfügung gestellt wurden beispielsweise Waschmaschinen und Gefrierschrän-
GroSSzügige Rabatte
Im Raum Schärding gibt es von
ke ebenso wie Hochdruckreiniger, Gar-
Mit Rabattaktionen helfen viele wei-
Baumgartner Bier mit der Schärdinger
tenpumpen oder Wasserkocher und
tere Unternehmen. bauMax etwa gibt
Granit Industrie AG und der Baumgart-
Mini-Backöfen. Mit Sachspenden im
Kunden, die vom Hochwasser erwischt
ner-Spanlang-Stiftung 60.000 Euro für
Gesamtwert von 10.000 Euro half
wurden, 20 Prozent Preisnachlass auf das
die 30 am schlimmsten betroffenen Fa-
Nah&Frisch den Einsatzkräften: „Als
Sortiment. Zusätzlich konnte man sich
milien. 10.000 Euro finanzielle Sofort-
Nahversorger wollen wir einen Beitrag
in betroffenen Regionen gratis mit
hilfe leistete der Meisterbäcker Ölz. Die
dazu leisten, dass sie auch weiter bei
Schutt- bzw. Sandsäcken eindecken. 20
Brau Union Österreich kümmerte sich
Kräften bleiben“, kommentierte Ge-
Prozent Nachlass gibt es zur Beseitigung
mit jeweils 150 Litern Gratis-Getränken
schäftsführer Dr. Andreas Nentwich das
von Hochwasser- und Unwetterschäden
um Gastronomie-Betriebe in betroffe-
Engagement. In insgesamt acht über-
noch bis Ende Juli bei Hornbach auf sämt-
nen Regionen zur Versorgung der Helfer.
fluteten Gemeinden in Oberösterreich,
liche Artikel mit Ausnahme von Zoobe-
Über 14 Standorte verteilte Bellaflora
Salzburg und Niederösterreich spende-
darf und Zimmerpflanzen. Noch bis
10.000 Liter Effektive Mikroorganismen
te Unimarkt jeweils 1.500 Euro in Wa-
Jahresende bekommen Kunden von kika/
(EM) von multikraft zur Vorbeugung von
rengutscheinen in 5-Euro-Stückelungen,
Leiner 25 Prozent Sofortrabatt gegen Vor-
Schimmelbildung und für den Abbau
die von den Feuerwehren an Geschä-
lage eines Privatschadensausweises und
von Ölverseuchungen.
digte weiterverteilt wurden. C+C Pfeiffer
50 Prozent Nachlass bei Serviceleistun-
Wir bitten um Verständnis, dass wir kaum
stellte zusätzlich dem Samariterbund
gen. Gemeinsam mit AEG und Indesit
alle Unternehmen der Branche erfasst haben,
für die besonders betroffene Region
wurden 200 Waschmaschinen im Wert
die Betroffene der Katastrophe unterstützt
rund um Eferding (OÖ) Waren im Wert
von rund 80.000 Euro dem Roten Kreuz
haben. Das CASH-Team bedankt sich bei
von 3.000 Euro bereit.
für Hochwasser-Opfer gespendet.
allen für ihr vorbildliches Engagement.
•
6|2013 CASH
13
Handel
dayli
Roll-out mit angezogener
Handbremse
Nach dem Ausstieg von Novomatic als Investor ist dayliGründer Rudolf Haberleitner auf der dringenden Suche
nach Geldgebern. Momentan stockt der Roll-out des so
ambitioniert begonnenen dayli-Konzepts. Es stehen sogar Schließungen und Kündigungen im Raum.
– beinahe schon Hetzkampagnen-Charakter hätten. In Deutschland gebe es,
so Haberleitner weiter, ein ungleich
besseres und vor allem unternehmerfreundlicheres Klima. Und: dayli seien
Autor: willy zwerger
dort bereits Förderungen und Unterstützungen angeboten worden, ohne dies-
14
ls dayli-CEO Rudolf Haberleitner
Er distanziere sich zwar von den
Tatsache ist aber auch, dass sich die
bekannt gab, 180 von 885 dayli-Fili-
kolportierten Finanznöten daylis, weise
geplanten Wiedereröffnungen ehema-
alen schließen zu müssen und hiefür
aber darauf hin, dass die ihm von Politik,
liger Schlecker-Filialen auch in Deutsch-
560 Mitarbeiter beim AMS angemeldet
Gewerkschaft, Banken und Kreditversi-
land aufgrund der evidenten Finanzie-
zu haben, wenn sich für die Umrüs-
cherern auferlegten Hürden nicht wirk-
rungsprobleme verzögern.
tungs- und Expansionspläne von dayli
lich für positive Beiträge im Sinne der
keine Investoren finden, platzte kurz
Expansionspläne gesorgt haben. Hiezu
darauf die nächste Bombe: Haberleitner
käme die geballte negative Berichter-
Dennoch ist Haberleitner optimis-
überlege nun sogar einem Totalrückzug
stattung seitens einiger heimischer Me-
tisch, dass nach dem Rückzug von No-
aus Österreich.
dien, die – zumindest aus seiner Sicht
vomatic in absehbarer Zukunft mindes-
6|2013 CASH
feindbild foglar
Fotos: dayli, ÖGB
A
bezüglich konkrete Namen zu nennen.
tens ein neuer Finanzinvestor einsteigt.
die Beschäftigten, dass dayli-Eigentümer
Die „Due Diligence“-Phase (Risikoprü-
Haberleitner mit Halbwahrheiten dar-
fung) sei bereits vorüber, derzeit werde
über hinwegtäuschen will, dass er nach
über einen definitiven Einstieg verhan-
wie vor kein zukunftsweisendes Kon-
delt. Wobei laut Haberleitner bereits ein
zept vorweisen kann, mit dem die Ar-
weiterer Investor sein Interesse ange-
beitsplätze gesichert werden könnten.“
meldet habe und man nach Absagen
Weder sei die von der GPA-djp einge-
der österreichischen Banken nun auch
brachte UWG-Klage abgewiesen worden,
mit ausländischen Kreditinstituten Ge-
wie Haberleitner dies vor laufender Ka-
spräche führt.
mera behauptet hatte, noch hätten Ge-
Was Haberleitner jedoch generell
werkschaftsvertreter seinem Konzept
stört, ist die Tatsache, dass man „der
der Sonntagsöffnung zugestimmt. Kat-
Gewerkschaft einen dermaßen großen
zian: „Wahr ist vielmehr, dass Geschäfts-
Spielraum für ihre Lügen und Polemiken
führer Krammer im Rahmen der Besich-
lasse“. So trieb ihn der Auftritt von ÖGB-
tigung einer Musterfiliale in Wien bereits
Präsident Erich Foglar in der ORF-Sen-
im Jänner 2013, also bevor die ersten
dung „Am Schauplatz“ vor einigen Wo-
dayli-Filialen in Linz und Pöggstall an
chen zum Thema „Sind Gewerkschaften
Sonntagen geöffnet wurden, von uns
noch zeitgemäß?“ Schulter an Schulter
mehrfach deutlich und unmissverständ-
mit Frank Stronach beinahe zur Weiß-
lich darauf hingewiesen wurde, dass
glut. Denn Foglar schmetterte Haber-
diese Sonntagsöffnung nicht rechtmä-
leitners Argumente, die seinerzeit kon-
ßig ist.“
zeptgemäß vereinbarte Sonntagsöffnung
Zusätzlich stand in einer GPA-Aus-
sei mit der Gewerkschaft abgesprochen,
sendung: Die Rechtslage, dass eine Ein-
wofür es im Übrigen laut Haberleitner
zelhandelsfiliale nicht durch das Auf-
auch einen jederzeit belegbaren Schrift-
stellen zum Gastrobetrieb wird, der das
verkehr gibt, mit einer Selbstverständ-
Offenhalten am Sonntag legitimiere, sei
lichkeit nieder, die entweder auf einem
genau so glasklar wie jene für Bezahlung
Höchstmaß an Arroganz basiert oder
von Sonntagsarbeit und die dafür ge-
eben auf dem unerschütterlichem Wis-
setzlich vorgeschriebene Gewährleis-
sen, Haberleitners Aussagen seien
tung der Ersatzruhe. Katzian mit voller
schlichtweg falsch.
Breitseite gegen Haberleitner: „Herr
Ebenso im heftig diskutierten Fokus
Haberleitner hat ganz offensichtlich
standen dabei die Pauschalaustritte der
keine Ahnung, wie sein Unternehmen
gesamten dayli-Belegschaft aus der Ge-
diese arbeitsrechtlichen Fragen löst und
werkschaft sowie die Tatsache, dass der
beweist ein eigenartiges Rechtsver-
dayli-Betriebsrat voll und ganz hinter
ständnis, wenn er argumentiert, dass
der Geschäftsführung stehe. Während
es sich ohnehin nur um wenige Sonn-
Haberleitner beteuerte, dass diese frei-
tage gehandelt habe.“
dayli-Gründer Rudolf Haberleitner: „Ich bin
ein Kämpfer und davon überzeugt, alles wie
geplant umsetzen zu können.“
ÖGB-Präsident Erich Foglar: „Haberleitners
Aussagen in der ORF-Sendung Im Zentrum sind
schlicht und einfach nicht wahrheitsgemäß.“
willig austraten, weil sie sich nicht nur
Auch wisse Katzian, dass der Be-
einen konstruktuven Dialog mit uns zu
nicht mehr von der Gewerkschaft ver-
triebsrat nicht hinter der Geschäftsfüh-
führen. Darunter verstehen wir jedoch
treten fühlten, sondern von einigen
rung stehe und dass sich auch viele
etwas anderes als uns via Fernsehen
Funktionären sogar bis nach Hause ver-
dayli-Beschäftigte regelmäßig bei der
wider besserem Wissen auszurichten,
folgt und belästigt wurden, behauptete
Gewerkschaft melden würden, um die-
dass wir Arbeitsplätze vernichten. Ge-
Foglar, dass diese seitens dayli zum
ser mitzuteilen, dass sie sich seitens der
nau das Gegenteil ist der Fall.“
Austritt gezwungen wurden.
Geschäftsführung und seitens des Betriebsrates nicht informiert fühlen.
auch katzian schlägt hin
Ein weiteres Schäuferl im dayli-
Haberleitners Reaktion darauf fiel
verhältnismäßig unspektakulär aus. Im
CASH-Gespräch und auf die Frage, ob er
bin ein kämpfer
angesichts all dieser Vorwürfe eher ent-
Bashing legte tags darauf auch noch
Katzian abschließend: „Wenn ein
täuscht oder „ang’fressen“ sei, meinte
Wolfgang Katzian, Vorsitzender der Ge-
Geschäftsmodell auf der Nichteinhal-
er lapidar: „Weder noch, ich bin ein
werkschaft der Privatangestellten,
tung von Gesetzen beruht, dann ist es
Kämpfer und davon überzeugt, alles wie
Druck, Journalismus, Papier, nach, in-
zum Scheitern verurteilt. Ich fordere
geplant umsetzen zu können. Wenn
dem er meinte: „Es ist bedauerlich für
daher Herrn Haberleitner auf, endlich
auch mit Verzögerung.“ •
6|2013 CASH
15
Handel
Nah&Frisch
Aufgepeppt
Nicht nur die Nah&Frisch-Kaufleute, auch
deren Kunden werden jünger. Der neue
Auftritt der Gruppe ab Juli ist auch darauf
zugeschnitten und die Kernkompetenz
nah und frisch verstärkt.
Autorin: silvia Meissl
nächsten 30 Jahre jener ein, die die Gründung der Organisation im Jahr 1983 hautnah miterlebt haben. Wie etwa KR
Leopold Wedl, Präsident der Markant Österreich. Er streute
Nah&Frisch Marketingservice-GF Dr. Andreas Nentwich, Marketingleiterin Bettina Malle und Vertriebskoordinator Claus
Pühringer samt den Erfa-Teams in der Gruppe Rosen: „Wenn
es auch heute noch harte und härteste Fights gibt, welche
E
und wie wir die Wege beschreiten, es kommt immer das
s ist nicht darum gegangen, Nah&Frisch neu zu erfinden“,
Beste heraus.“ Den Blick durch die rosarote Brille gab es den-
sagte GF Mag. Julius Kiennast über den neuen Kommuni-
noch nicht. Da die Rabattitis am Wochenende einiger Markt-
kationsauftritt der Gruppe. „Sind 1.300 Lebensmittelgeschäf-
teilnehmer eine ruinöse Geschichte ist (Wedl) und der Handel
te unter 250 Quadratmeter Verkaufsfläche noch aktuell?“,
in Summe immer brutaler wird (KR Julius Kiennast), forderte
stellte GF Christof Kastner die Frage, die er postwendend
Letzterer alle in der Gruppe auf, sich einmal mehr den Kern-
beantwortet: „Die Antwort der Konsumenten ist Ja.“ Denn
Einkaufen seien wieder gefragt.
Der Auftritt der jungen Generation der Gesellschafter beim
großen 30-Jahre-Jubiläumsfest von Nah&Frisch war entschlossen und fügte sich harmonisch in die Zuversicht für die
16
6|2013 CASH
Fotos: Nah&Frisch
Frische, Freundlichkeit, Nähe, regionale Ware und tägliches
An einen Haushalt.
So schmeckt
Lebensqualität!
Nöm Fastendrink
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Info-Screens: Am POS – zentral gesteuert – werden Preis und Service beworben.
www.nahundfrisch.at
20 % Intensivnutzer, 65 % Durchblätterer: Grund für
Nah&Frisch, dem Flugblatt den neuen Look zu geben.
stärken zu widmen, nämlich den Mensch bei Nah&Frisch in
Übermittler für die Kaufleute. Zum strategisch wichtigen
den Mittelpunkt zu stellen sowie weiters, offen für Neues zu
Element ist die gerelaunchte Website www.nahundfrisch.at
sein und Erlebnisse am POS zu inszenieren. Im Hinblick auf
geworden: Diese kann von den Kaufleuten selbst über das
die Industrie hielt er fest, „dass Nah&Frisch ein starker ös-
sogenannte „Web-Büro“ adaptiert werden, ohne den Look der
terreichischer Verbund ist. Aber wir allein sind zu klein, um
Website zu verändern. Alle Werbemittel für den POS sind
der Industrie das große Verlangen nach uns zu geben. Deshalb
naturgemäß ebenfalls im neuen Design – übrigens auch das
ist es wichtig, dass wir bei der Markant sind.“ Was Franz-
Kaufleute-Magazin „Extrablatt“ und das montliche EH-Mailing
Friedrich Müller, oberster Markant-Chef, mit Sicherheit sehr
– und teilweise auch mit überarbeiteten Inhalten. Direkt am
gerne beim Jubiläumsfest gehört hat.
POS ist der Info-Screen eine weitere Innovation: Zentral ein-
Nah&Frisch hat mit dem neuen Kommunikationsauftritt
gespeiste Preis- und Werbebotschaften sollen die Kunden
die Weichen für die Zukunft äußerst professionell gestellt –
direkt im Laden auf Aktionen aufmerksam machen. Dass
als Werbeagentur fungiert Rock&Partner – und hat damit
Vertriebskoordinator Claus Pühringer bei so viel Innovations-
nicht nur an der Oberfläche gekratzt, sondern ist in die Tiefe
kraft das Herz aufgeht, ist klar. Er freut sich aber noch über
gegangen, ohne die grundlegene Richtung zu verlassen.
etwas anderes: Genau im Jubeljahr feiert er sein 10-jähriges
•
Jubiläum als Nah&Frisch-Vertriebskoordinator. „So mag ich’s“
Die Kaufleute spielen dabei nach wie vor die Schlüsselrolle, was Pfeiffer Holding-GF Dr. Erich Schönleitner dann
auch an sie adressierte: „Sie verbinden die Traditionsgeschichte mit Freundlichkeit und Menschlichkeit bis heute.“ Und er
stellte außerdem klar: „Wir wollen nicht die Größten sein,
sondern die Schnellsten und die Besten.“ Und dafür hat man
sich viele Innovationen einfallen lassen.
Im Juli startet die neue TV- und Radiokampage. Sie ist
modern und emotional – und ohne Kaufleute als Werbebotschafter – gestaltet. Im Mittelpunkt stehen Kunden, die erzählen, warum sie gerne bei Nah&Frisch einkaufen. Und wenn
sie das tun, dann bekräftigt das auch eine Sprechblase mit
dem Text „So mag ich’s“. Dieser Slogan ersetzt auch das Motto „Mein Extra-Markt“, so wie sich übrigens auch der seit 2005
amtierende und polarisierende Toni Tipp verabschiedet. Statt
ihm kommen im Paarlauf Herr Nah und Frau Frisch daher,
zwei sympathische Menschen, die sowohl extern als auch
intern ihre Auftritte haben. Beide in Logo-Schürze unterwegs,
verkörpern sie Nah&Frisch-Kaufleute. Intern übernehmen
sie die Rolle von Toni Tipp u.a. als Ratgeber und Know-how-
Die neue Website ist frisch, übersichtlich und kann von jedem Kaufmann selbst über sein „Web-Büro“ personifiziert werden.
6|2013 CASH
17
Handel
Rewe International AG
V.l.n.r.: Sophie Karmasin,
Geschäftsführerin der
Karmasin Motivforschung, Billa-Vorstand
Josef Siess und BillaMarketingleiterin Kerstin
Neumayer mit den neuen
Premium-Produkten Billa
Corso
Premium für alle
Ab sofort wird flächendeckend in den rund 1.000
Billa-Filialen die neue Premium-Eigenmarke „Billa
Corso“ erhältlich sein. Diese umfasst derzeit 100
Premium-Produkte aus Österreich und aus aller Welt
quer durch das Lebensmittel-Sortiment. Autorin: SABINE SPERK
Billa-Corso-Produkte war unser Anspruch, es muss etwas Besonderes sein.
Deshalb haben wir hochwertige Produktabbildungen, gemischt mit Kupferstich-Illustrationen aus früherer Zeit,
auf einem auffälligen gelben Hintergrund gewählt“, verrät Kerstin Neumayer, Marketing-Direktorin der Billa AG.
umsatz. Unsere Produktentwicklung hat
Geschichte in schräger Art und Weise
spruch gestellt, in der jeweiligen
gute Arbeit geleistet und ein Sortiment
erzählt, die zu den in London angefer-
Kategorie das Beste anzubieten und dem
ausgewählt, das nicht komplett abge-
tigten Kupferstich-Zeichnungen passt
kulinarischen Anspruch unserer Kunden
hoben ist. Trotzdem wollen wir damit
– diese humoristische Erzählweise zieht
gerecht zu werden“, so Billa-Vorstand
dem Konsumenten lernen, dass Lebens-
sich wie ein roter Faden ebenfalls durch
Josef Siess bei der Pressekonferenz am
mittel einen Wert haben und nicht nur
alle TV-Spots. Seit KW 24 bis zur KW 29
11. Juni. „Mit der Einführung unserer
immer billiger werden dürfen.“
ist eine massive Bewerbung der neuen
neuen Premium-Marke Billa Corso
schließen wir die Lücke unserer Eigenmarken mit internationalen Spezialitä-
18
Produkte auf allen möglichen Kanälen
auf der suche nach dem
„besonderen“
geplant, denn, so Neumayer: „Die Bekanntheit muss rasch aufgebaut wer-
ten. Wir demokratisieren damit Premi-
Dass zwei Drittel aller Österreicher
den, denn nur wenn der Kunde die neu-
um-Produkte für die breite Masse, da
nach dem „Besonderen“ im Supermarkt
en Produkte verkostet, wird er begeistert
das neue Sortiment in allen Billa-Filialen
suchen, zeigt eine repräsentative Befra-
sein und sie kaufen.“ erhältlich und leistbar sein wird“, so
gung von 1.000 Österreichern ab 14 Jah-
Siess weiter. Nach den Erfolgen der Ei-
ren durch die Karmasin Motivforschung,
genmarken „clever“, „Ja! Natürlich“ und
die im April 2013 durchgeführt wurde.
zuletzt „Billa“, ist man beim Unterneh-
Vor allem bei Frischfleisch, Wurst und
men auch vom guten Erfolg der neuen
Schinken, aber auch Käse und Süßig-
Premium-Marke überzeugt. Siess fasst
keiten ist der Kunde auf der Suche nach
zusammen: „Ertrag und Umsatz ist uns
dem „Besonderen“, das in erster Linie
bei dieser Marke nicht das Wichtigste,
über Geschmack, Qualität und Herkunft
unsere Umsatzerwartungen liegen hier
(regionale Produkte) definiert wird.
bei ein bis zwei Prozent vom Gesamt-
„Auch bei der Wahl der Verpackung der
6|2013 CASH
•
Fotos: Rewe International AG/APA-Fotoservice/Rossboth
W
Auf jeder Verpackung wird eine kleine
ir haben an uns selbst den An-
Sie steuern
Ihr Unternehmen.
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firmenkunden.bankaustria.at
Handel
Manfred Litschka/The Continuity Company (TCC)
Plüschtierchen & Co
20
6|2013 CASH
„Wir verändern das
Verhalten von Konsumenten“, sagt GF
Manfred Litschka von
der auf Kundenbindungsprogramme spezialisierten The Continuity Company (TCC).
Klingt ambitioniert, ist
es auch – und funktioniert trotzdem in den
meisten Fällen.
Manfred Litschka: Wir beschäftigen uns
fe nicht wichtig sind. Sie sind es. Aber
Interview: Silvia MeiSSl
nicht ebenfalls mit Kundenbindung und
es ist schon eine Interpretation des Be-
den dazugehörigen Programmen, son-
griffs Preiskampf, wie weit man gehen
dern wir beschäftigen uns ausschließ-
will und irgendwann kommt auch ein-
lich damit. Wir können von der Markt-
mal die Frage, wie weit man gehen kann.
analyse weg über die Gestaltung einer
Ein riesiges Problem aus meiner Sicht
Kampagne bis zu Sammelheften und
ist, dass die Konsumenten mit preispo-
Warendisplays alles aus einer Hand lie-
litischen Tools allein nicht mehr dauer-
fern, um eine Promotion als ein wir-
haft zu halten sind. Das gilt aus meiner
kungsvolles Kundenbindungsprogramm
Sicht auch für die Warengruppenrabat-
am POS umzusetzen. Wenn Sie so wol-
te. Die gibt es fast überall und die Kon-
len, sind wir Komplettanbieter bis hin
sumenten picken sich das Beste heraus.
zur Ware, also zur Gestaltung, dem Ein-
Wir wissen doch alle, dass die Menschen
kauf und der Lieferung der Promotion-
heute nicht mehr in einem oder in zwei
artikel selbst. Darauf sind wir speziali-
Geschäften einkaufen, sondern in vier
siert, und unser Leistungsangebot wird
oder fünf. Sie sind schon längst nicht
von sehr vielen Händlern sehr gerne
mehr loyal. Das wären sie aber eher,
angenommen.
wenn sich die Händler mehr voneinan-
CASH: Herr Litschka, jeder Lebensmittelhändler hat heute eine Marketingabteilung, die sich schwerpunktmäßig
auch mit Kundenbindung intensivst
beschäftigt und dabei behauptet, das
mittlerweile höchst professionell im
Griff zu haben. Ihr Unternehmen beschäftigt sich ebenfalls mit Kundenbindung und, wie Sie sagen, ist The Continuity Company (TCC) sogar Marktführer
in dieser Branche. Wieso ist TCC so heiß
begehrt, wenn in den Handelszentralen
selbst so viele Profis sitzen?
Ihre Aussage „Wir verändern das Verhalten der Konsumenten“ orientiert
sich an der TCC-Firmenphilosophie. Ist
das nicht etwas sehr übertrieben? Daran beißen sich viele Händler zumindest einige Zähne aus.
Nein, das ist nicht übertrieben und dazu
braucht man sich eigentlich nur den
Erfolg unserer Promotions anschauen,
die wir mit unseren Kunden umsetzen.
Der Erfolg kommt dann, wenn man ein
auf die Bedürfnisse des Kunden maßgeschneidertes Konzept hat. Das bedeutet, es gibt immer eine unternehmensspezifische Anforderung sowie ein klar
definiertes Ziel. Beispielsweise, ob eine
Fotos: [email protected]
bestimmte Warengruppe oder die gesamte Retail Brand im Fokus stehen soll.
Und generell geht es immer um drei
Kriterien: Kundenfrequenz und Umsatz
steigern sowie Neukunden gewinnen.
Das erhoffen sich die Händler ja auch
von ihren Preispromotions. Zieht das
aus Ihrer Sicht nicht mehr so gut?
Das können Ihnen die Händler eindeutig besser beantworten ...
... das tun sie auch, indem sie sagen,
dass der Preiskampf systemimmanent
ist und keiner nachlassen kann, denn
für jeden „Aussteiger“ würde sich das
rasant zu einem gravierenden Nachteil
auswirken. Das betrifft auch die beliebten Warengruppenrabatte.
Ich kenne eigentlich keine Lebensmittelhändler, und ich komme in vielen
Ländern herum, für die die Preiskämp-
der unterscheiden würden.
The Continuity Company
1991 in Großbritannien gegründet
1996 Start in Österreich
2002 Eröffnung eines Büros in Österreich
250 EH-Kunden in 60 Ländern weltweit
bisher 6.000 Kundenbindungsprogramme umgesetzt
Kampagnen mit Brands u.a. von Alessi,
Fissler, Grundig, Philips, Disney, Angry
Birds
Mitarbeiter gesamt: 520
Nach eigenen Angaben Marktführer der
Branche
GF Österreich: Manfred Litschka
Als Regional Sales Director Switzerland
& CEE ist er neben Österreich auch für
16 weitere Länder verantwortlich.
www.tccglobal.com
6|2013 CASH
21
Handel
Manfred Litschka/The Continuity Company (TCC)
Bis vor zwei Jahren war das kein Thema
für die Discounter. Das hat sich geändert. In Deutschland haben wir mit
Penny das erste Treueprogramm mit
Gläsern umgesetzt. Ich glaube, Promotions werden sich auch bei den Diskontern etablieren.
Sie sind bei TCC für 16 Länder verantwortlich. Sehen Sie dort große Innovationen, die auch für Österreich interessant sein könnten?
Manfred Litschka: „Eine interessante Entwicklung ist, dass die Händler die Lieferanten in die
Promotion einbinden.“
Ja, es gibt eine sehr interessante Entwicklung, nämlich jene, dass die Händler die Lieferanten in die Promotion
Sind dann die Schwerpunkte der Händler wie Regionalität und Lokalität das
Rezept, um wieder loyale Kunden zu
bekommen?
Jeder will Geld verdienen, unsere Leis-
ab: Der Kunde bekommt für seinen Ein-
Es ist kein Rezept, aber es ist eine Mög-
tung wird honoriert und sie ist auch –
kauf Treuepunkte. Wenn er im Promoti-
lichkeit, zu differenzieren, allerdings
ganz wichtig – messbar.
onszeitraum dann bestimmte Marken
nur dann, wenn die Konsumenten diese Differenzierung auch erkennen und
erleben.
Und dann kommen Sie als Retter mit
Plüschtierchen & Co und die Kunden
werden wieder loyal und geben mehr
Geld aus?
Händler jeden Euro zweimal um – wie
gestalten sich Ihre Preisverhandlungen mit Ihren Auftraggebern?
einbinden.
Oje, das klingt nach Zur-Kassa-Bitten.
Diese Einbindung läuft grob skizziert so
Angenommen, die Vitaminstars wären
nicht wie die warmen Semmeln weggegangen. Was hätten Sie mit der Ware
gemacht?
kauft, die nicht aktioniert sind, bekommt
Wir tragen das Warenrisiko. Wenn es
chien so. Im Vorjahr gab es diese Liefe-
er für diese Marken Zusatzpunkte und
kann so schneller seine gewünschte Prämie einlösen. Das war bei Billa in Tscheranteneinbindung auch bei
Penny und Tesco in Ungarn,
„Die Konsumenten sehen sehr
(lacht) Es ist natürlich
nicht so einfach – man
muss den Nerv der
Kunden treffen. Und
schnell, ob eine Promotion für sie
ein Deal ist oder nicht.“
das geschieht mit Ein-
heuer erneut einsetzen. Es
waren alle Beteiligten happy.
Die anfängliche Skepsis der
Industrie ist nun deren
Wunsch gewichen, noch stär-
kaufserlebnissen, mit
ker eingebunden zu werden.
Emotionalität auf der einen Seite und
einmal zu einem solchen Fall kommt,
Was bezahlt die Industrie dafür?
auf der anderen Seite damit, dass die
nützen wir unser Netzwerk in den sech-
Für diese Frage bin ich die falsche Ad-
Menschen für ihren Einkauf belohnt wer-
zig Ländern, in denen wir mit 250 Ein-
resse. Aber diejenigen, die eingebunden
den, indem sie zum Beispiel Punkte sam-
zelhändlern zusammenarbeiten.
waren, waren am POS mit Spezialplat-
meln können und dafür etwas verbilligt
oder gratis bekommen. Das können die
Vitaminstars von Billa sein oder Haushaltsprodukte bei Interspar oder
Nah&Frisch. Wir haben beide Promotions
mit großem Erfolg durchgeführt.
Ist Österreich aufgrund der hohen Konzentration eine besonders große Herausforderung? Wenn Sie unternehmensspezifische Konzepte liefern, haben Sie
ja auch unternehmensspezifisches
Know-how. Wie gehen Sie damit um?
zierungen, mit Werbung präsent.
Ist diese Lieferantenbeteiligung auch
ein Modell für Österreich und eine gute
Entwicklung für Ihr eigenes Geschäftsmodell?
Wir verkaufen unseren Kunden keine
Wo ist das Differenzierungsmerkmal?
Es ist wie in der Schweiz. Dort arbeiten
Standardprodukte, sondern nur indivi-
Dass es die Vitaminstars eben nur bei
wir seit Jahren mit der Coop, was aktu-
duelle Lösungen. Das ist gut für unser
Billa gegeben hat. So eine Promotion ist
ell ausschließt, dass wir Partner von
Geschäftsmodell. Und es muss uns im-
nur ein Element im Marketingmix, aber
Migros sind. In Österreich arbeiten wir
mer darum gehen, die beste Perfor-
wenn sie erfolgreich ist, dann ist es ein
mit Billa, Interspar und Nah&Frisch zu-
mance für eine Promotion sicherzustel-
wichtiges. Und im Grunde muss die Pro-
sammen oder beispielsweise mit Mine-
len. Wenn es in diesem Sinne
motion erfolgreich sein, denn daran
ralölkonzernen wie OMV, wo wir die
innovative Möglichkeiten gibt, dann
hängt naturgemäß auch unser Ge-
Shrek-Kampagne umgesetzt haben.
begrüßen wir das immer.
schäftserfolg.
In schwierigen Zeiten drehen auch die
22
und Tesco wird dieses System
6|2013 CASH
Und wie schaut es mit den Diskontern
aus?
Herr Litschka, vielen Dank für dieses
Gespräch.
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Handel
MMM-/Gewinntagung
marken-Management bzw. schilderte,
dass „Radical Retail“ für die Spar heißt,
in einer harten Branche manchmal auch
radikal zu agieren und zu reagieren,
nach dem Motto: „Change the script“
und „Break the rules“ statt „Business as
usual“. Zur Preispolitik in der Branche
sagte er „dass die Verkaufspreise von
den Diskontern und unseren Freunden
von der Rewe gesenkt werden, obwohl
Rohstoffpreise steigen“. Die Preispolitik
sei prinzipiell testosterongesteuert.
Drexel: „Es gibt zu wenig Frauen in den
Unternehmensspitzen.“ •
Stimmungsbarometer
Genau am Tag der MMM-Tagung veröffentlichte BWBGeneraldirektor Theodor Thanner (Foto) den Verhaltenskatalog und präsentierte ihn gleich selbst.
Autorin: silvia Meissl
I
ch glaube, wir sind uns einig: Der Le-
durchaus prägnant. So schilderte Siess
bensmittelhandel muss alles tun, um
u.a., dass es nicht Billa-Stil sei, wie Bil-
Frequenz zu schaffen,“ sagte Univ.-Prof.
liganbieter Premium zu positionieren,
Dr. Peter Schnedlitz/WU bei der MMM-
man von berühmten Testimonials in
Tagung, denn laut GfK gehen die Öster-
der Werbung nichts hält, sondern lieber
reicher weniger oft einkaufen. Waren
die Produkte sprechen lässt und man
es im Jahr 2008 noch 222-mal (LEH+DFH),
den Konsumenten mit Preisabschlägen
so waren es 2012 nur noch 212-mal.
zeigen will, dass man auch beim Vollsor-
Frequenzschaffende Aktivitäten der
timenter sehr günstig einkaufen kann.
Händler sind bücherfüllend, allen voran
Im Hinblick auf das heurige 60-Jahre-
Preisaktionen. Diese sind es auch, die
Jubiläum sagte Siess: „Wir haben noch
BWB-Chef Dr. Theodor Thanner ins
viele Pfeile im Köcher, nicht nur für die
Auge stechen, und zwar dann, wenn es
nächsten sechzig Jahre, sondern schon
um vertikale und horizontale Preisab-
für die nächsten sechs Monate.“
Spar-Chef Drexel: Zu wenig Frauen an der Spitze ergibt „testosterongesteuerte Preispolitik“.
sprachen geht. Er nützte die MMM-/
24
Radical Retail by Spar
erwarteten Verhaltenskatalog zu prä-
Gerhard Drexel zeigte wieder einmal
sentieren (Details dazu in der Coversto-
auf, welche EBT-Margen die großen in-
ry ab Seite 32) und kündigte u.a. an,
ternationalen Markenartikelkonzerne
auch weiterhin dem Thema Preisab-
haben – nämlich zwischen zehn und 30
sprache nachzugehen – nämlich
Prozent – im Vergleich mit dem Einzel-
schwerpunktmäßig. Die Referenten
und Großhandel, der zwischen einem
Spar-Vorstandsvorsitzender Dr. Gerhard
und drei Prozent liegt. „Die Industrie
Drexel und Billa-Vorstand Mag. Josef
lässt uns nur ganz wenig Marge, fast zu
Siess erfuhren das sozusagen aus ers-
wenig zum Leben“, spannt Drexel dann
ter Hand und waren in ihren Vorträgen
den Bogen zum radikalen Spar-Eigen-
6|2013 CASH
Billa-Vorstand Josef Siess: Wie Billiganbieter
Premium zu positionieren, ist nicht unser Stil.
Fotos: Studio Ehringer GmbH
Gewinntagung, um den mit Spannung
Handel
Wiener Tafel / Lebensministerium
Dokumentarfilmer und Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins Foodsharing.de Valentin Thurn, Umweltminister Nikolaus Berlakovich und Wiener-Tafel-Gründer Martin
Haiderer schalteten Ende Mai gemeinsam die
Webpage myfoodsharing.at frei. Seither haben bereits rund 1.300 Menschen die OnlineTauschbörse für Lebensmittel aktiv genützt.
bewusstseinsbildung als
kernaufgabe
Mit-Initiator von myfoodsharing.at
ist Wiener-Tafel-Gründer Martin Haiderer, dessen Organisation seit 14 Jahren
dafür sorgt, dass bis zu drei Tonnen Lebensmittel pro Tag von Handel, Industrie und Landwirtschaft vor dem Müll
bewahrt werden und stattdessen als
wertvolle Warenspenden für Menschen
in Armut Verwendung finden. „Neben
Teilen statt wegwerfen
Am 31. Mai wurde die innovative Webseite „myfoodsharing“ in Österreich von Wiener-Tafel-Obmann
Martin Haiderer, Umweltminister Nikolaus Berlakovich
und dem Filmemacher Valentin Thurn freigeschaltet.
Die Idee dahinter: Lebensmittel zu teilen und zu tauschen, statt diese zu entsorgen.
Autorin: SABINE SPERK
der Arbeit gegen Armut, Hunger und
Lebensmittelverschwendung gehört
auch die Bewusstseinsbildung zu unseren Kernaufgaben. Deshalb unterstützen
wir als strategischer Partner die Initiative und freuen uns ganz besonders über
die hervorragende Kooperation mit
Foodsharing.de und dem Lebensminsterium. Mit myfoodsharing.at bekommen jüngere, technikaffine Zielgruppen
ein attraktives Angebot für einen reflek-
Foto: Wiener Tafel
M
tierten und klugen Konsum“, fasst Haiit „myfoodsharing.at“ startet in
ressenten die Waren bei ihm vor der
derer zusammen. „Lebensmittel gehö-
Österreich ein Konzept, das bei
Haustür, im Büro oder doch lieber bei
ren auf den Teller statt in die Mülltonne.
unseren Nachbarn in Deutschland be-
einem sogenannten „FairTeiler“ – das
Mit dem Internetportal myfoodsharing.
reits seit Ende des vergangenen Jahres
sind organisierte Tauschplätze wie bei-
at startet auch in Österreich ein einzig-
erfolgreich läuft: Jeder, der zu viel ein-
spielsweise die BioWerkstatt im ersten
artiges Projekt gegen die Wegwerfkultur.
gekauft oder gekocht hat oder dessen
Wiener Gemeindebezirk – abholen soll.
Dieses bietet die Möglichkeit, einen ak-
Garten Obst und Gemüse im Überfluss
Es wird den Nutzern davon abgeraten,
tiven Beitrag zur Vermeidung von Le-
abwirft, findet über die kostenlose
heikle Produkte wie Faschiertes oder
bensmittelabfällen zu leisten und üb-
Foodsharing-Plattform Abnehmer in
eierhaltige Speisen zu tauschen. „Wir
riggebliebene Lebensmittel an andere
der nächsten Umgebung. Dies ist bei-
haben Millionen von Seitenaufrufen,
Menschen weiterzugeben – und das
spielsweise vor dem Urlaub praktisch,
schon 18.000 Menschen, die sich regis-
unkompliziert, kurzfristig und kosten-
wenn man weiß, dass der Kühlschrank-
triert haben. Und wir haben bisher fast
los“, ergänzt Umweltminister Nikolaus
Inhalt die Dauer der Reise nicht „über-
5.000 Kilogramm Essen gerettet“, schil-
Berlakovich. Ziel des Lebensministeri-
leben“ wird. Das Prinzip der Webseite
dert der deutsche Regisseur und Buch-
ums ist es, bis Ende 2016 die Lebensmit-
ist einfach: Nach dem Anlegen eines
autor Valentin Thurn, dessen Film
telabfälle im Restmüll um 20 Prozent zu
Benutzerkontos in wenigen Schritten
„Taste The Waste“ 2011 bereits eine
reduzieren – eine der zahlreichen Maß-
legt man „Körbe“ mit den Lebensmit-
öffentliche Debatte über die weltweite
nahmen zur Erreichung dieses Ziels war
teln an, die man verschenken möchte.
Lebensmittelverschwendung ausge-
nun der Aufbau und die Umsetzung der
Der Anbieter entscheidet, ob die Inte-
löst hat.
Foodsharing-Plattform.
•
6|2013 CASH
25
Handel
Otto Group
Rainer Hillebrand, stellvertretender
Vorstandsvorsitzender der Otto Group
Der Boom im
Online-Handel
Von einer „Revolution“ im Handel durch das OnlineGeschäft spricht Dr. Rainer Hillebrand, stellvertretender
Vorstandsvorsitzender der 11,8 Euro-Umsatzmilliarden
schweren Otto Group. Denn bereits 5,7 Milliarden davon
kommen aus dem Geschäft im Internet.
onen Euro zum Umsatz bei. 2003, acht
Jahre später, lag man schon bei 1,4 Milliarden Euro und seither hat sich der
Umsatz noch einmal mehr als vervierfacht. E-Commerce-Vorstand Hillebrand
Autor: Frank Placke
sieht damit aber das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht. Bis
26
Milliarden Euro aus den drei Segmenten
acht Milliarden Euro kräftig steigern –
ken- und Service-Vorstand Rainer
Multichannel-Einzelhandel (E-Com-
das bedingt zweistellige jährliche Zu-
Hillebrand von der nach Amazon welt-
merce, Kataloggeschäft, stationärer Ein-
wächse. Laut Gutschi stehe der Online-
weiten Nummer zwei im Online-Handel
zelhandel), Finanzdienstleistungen und
Handel aber immer noch „am Anfang
ist klar: Die Zukunft des Versandhandels
Service. Das Ergebnis (EBIT) legte von
des Anfangs.“ Legt man jedenfalls zu-
insgesamt ist das Onlinegeschäft. Uni-
259 Millionen Euro um gut 50 Prozent
grunde, dass der Gesamtumsatz der Otto
sono meint das auch Mag. Harald Gut-
auf 388 Millionen Euro zu. Knapp die
Group im abgelaufenen Geschäftsjahr
schi, Sprecher der Geschäftsführung der
Hälfte des Gesamtumsatzes stammte
insgesamt um 1,6 Prozent zugelegt hat,
Otto Group in Österreich (Unito), anläss-
mit 5,7 Milliarden Euro bereits aus dem
zeigt sich deutlich, dass das Wachstum
lich der Vorstellung der E-Commerce-
Online-Geschäft, heruntergebrochen auf
bereits jetzt ausschließlich aus dem
Strategie des Konzerns in Wien. Von
das Segment Multichannel-Einzelhan-
Online-Bereich kommt, während Kata-
einer Revolution im Handel war da die
del war es mit 57 Prozent Anteil bereits
loggeschäft und stationärer Handel im-
Rede und die Entwicklung der jüngeren
mehr als die Hälfte.
mer mehr an Bedeutung verlieren.
Vergangenheit belegt es eindrucksvoll.
Schon sehr früh – 1995 – setzte der
Im Geschäftsjahr 2012/13 (es endete mit
deutsche Konzern auf das Shopping im
28.02. heurigen Jahres) erwirtschaftete
Netz. Im ersten Jahr trug das Online-
Die E-Commerce-Strategie des Kon-
man weltweit einen Umsatz von 11,8
Geschäft noch bescheidene neun Milli-
zerns baut auf vier Säulen auf: Multi-
6|2013 CASH
Strategie hat vier Säulen
Fotos: Otto Group/APA-Fotoservice/Schedl
F
2015 will man den Online-Umsatz auf
ür Otto-Group-E-Commerce-, Mar-
channel/Einzelhandel, Finanzdienstleis-
pe trug im Vorjahr 278,7 Millionen Euro
tungen & Service, Internet Pure Plays
zum Otto-Group-Umsatz bei und fährt
sowie Risikokapital. Ziel bei Multichan-
heuer ein kräftiges Expansionspro-
nel/Einzelhandel sei laut Hillebrand die
gramm, so Geschäftsführungssprecher
Überführung der klassischen Geschäfts-
Gutschi. Rund 20 Millionen Euro sollen
modelle in die digitale Zukunft. Das sei
die Investitionen in E-Commerce-Pro-
eine extreme Herausforderung, der man
jekte betragen. Damit soll ein geplantes
aber durch die frühe Beschäftigung mit
Online-Wachstum von 15 bis 20 Prozent
Onlinehandelsmodellen hinsichtlich
pro Jahr und ein E-Commerce-Anteil
Faktoren wir Retouren-Quote (im Bran-
von 85 Prozent bis 2015 angestoßen wer-
chenvergleich sehr niedrig) und Profitabilität klar gewachsen sei. Als Beispiel
den.
Harald Gutschi, Sprecher der Geschäftsführung Otto Group Österreich und Unito
Langfristig wird bis 2020 eine Unito-
für die Säule Finanzdienstleistungen
Umsatzverdoppelung auf rund 550 Mil-
und Services nennt Hillebrand die In-
handelsmarken Otto, Universal und
lionen Euro angestrebt (siehe Grafik).
vestments der Otto Group in den Logis-
Quelle sowie dem Finanzdienstleister
Dazu soll nach der sehr positiven Ge-
tik-Dienstleister Hermes, beim Cross-
OKO. Darüber hinaus sind die Spezial-
schäftsentwicklung von Unito in Öster-
Channel-Payment-System Yapital oder
versender Witt Weiden (seit 1993), Hein-
reichisch und der Schweiz auch die Ex-
in den Datenanalyse-Anbieter blue
rich Heine (seit 1995), Manufactum (seit
pansion in den deutschen Markt
yonder, deren Dienstleistungen auch
1996), Alba Moda (seit 1997), Sport
beitragen. Mit einem überarbeiteten
zahlreiche Kunden außerhalb des Otto-
Scheck (seit 1997), My Toys (seit 1999), 3
Geschäftsmodell als Online-Shop soll die
Imperiums nutzen. Internet-Pure-Plays
Pagen /3 Suisses (seit 2000), Bon Prix
bisherige Handelsplattform quelle.de seit
als dritte Stütze seien rein onlineorien-
(seit 2006), Sieh an! (seit 2006) und Fran-
Mai frisch durchstarten. Die vertriebliche
tierte Investments beispielsweise beim
konia sowie der Logistik-Dienstleister
Marktbearbeitung liegt beim Unito-
Spielwarenhändler mytoys.de, aber auch
Hermes (seit 2007) und das Inkasso-
Standort in Salzburg. Der Fokus bleibt
die Neuaufstellung von quelle.de. Im
unternehmen EOS ÖID in Österreich
auf den Sortimenten Technik und Woh-
Venture-Capital-Business schließlich
präsent.
nen, gespeist aus dem Angebot der deut-
sei die Otto Group seit 2008 aktiv und
Die Marke Otto ging in Österreich
schen, österreichischen und schweize-
ist seither über 100 Beteiligungen bei
aus dem 1894 in Graz gegründeten und
rischen Otto-Group-Unternehmen. Neu
vielversprechenden Start-ups rund um
1988 übernommenen Versandhaus „Mo-
ist auch die Übernahme der ehemaligen
den Globus eingegangen.
den Müller“ hervor. Seit 1992 wurde der
Neckermann-Marke „Alpenwelt“ (Trach-
Umsatz der Otto Group in Österreich
ten-Mode) für die Bearbeitung des deut-
von rund 75 Millionen Euro auf rund 385
schen Marktes durch die Unito-Gruppe.
Nummer EINS bei Fashion und
Lifestyle
Millionen Euro mehr als verfünffacht.
Die Investments sind selbstverständlich
1949 in Deutschland gegründet ist
Von 2011 auf 2012 betrug das Umsatz-
Teil der geschärften konzernweiten
die Gruppe heute mit 123 wesentlichen
wachstum 6,9 Prozent. Die Unito-Grup-
E-Commerce-Strategie
•
Unternehmen in mehr als 20 Ländern
Europas, Nord- und Südamerikas sowie
Asiens aktiv. Beschäftigt werden rund
Unito-Gruppe auf nachhaltigem Wachstumskurs
53.800 Mitarbeiter (Stand Februar 2013).
Durchschnittliches Wachstum p. a. (in Mio. Euro)
Gesamtumsatz lt.
Während im Vorjahr der Mitarbeiterstand weltweit um über 700 Stellen stieg,
fielen in Deutschland zuletzt rund 650
von 6.300 Jobs Umstrukturierungen im
Rahmen des „Zukunftsprojekt Fokus“
zum Opfer, um die Marken Otto, Baur
und Schwab effizienter zu führen und
ihre Positionierung zu schärfen. Die Otto
Group ist nach eigenen Angaben welt-
600
500
400
Ziel für
2020
300
550
200
weit größter Online-Händler für Fashion
und Lifestyle.
100
180,9
234,7
GJ 2009/10
GJ 2010/11
251,8
In Österreich ist die Otto Group mit
17 Einzelgesellschaften und Marken
vertreten. Wesentlicher Bestandteil ist
die Unito-Gruppe mit den drei Versand-
0
GJ 2011/12
GJ 2020/21
Quelle: Otto Group
Gesamtumsatz lt. IFRS inkl. MwSt.
6|2013 CASH
27
Handel
Spar/card complete
Alle Spar-, Eurospar- und IntersparSupermärkte sowie alle Spar-Einzelhändler haben jetzt NFC-Terminals.
Ab sofort österreichweit
kontaktlos bezahlen
Spar hat jetzt in allen Spar-, Eurospar, und IntersparFilialen sowie bei allen Spar-Kaufleuten NFC-Terminals installiert. Als Partner wählte man card complete und erwartet
sich für die Zukunft beschleunigte Bezahlvorgänge an den
Autor: Frank Placke
Supermarktkassen. bereits bisher bei Interspar mit card
complete zusammengearbeitet habe
und mit dem Service zufrieden war. Für
den Wettbewerb sei es zudem auch gut,
wenn nicht nur ein Anbieter den ganzen
Lebensmittelhandel ausstatte.
nicht vor. Technisch sind wir für beides
Kasse sei ein wichtiges Motiv für die
ganz Wien sowie am Flughafen Wien
gerüstet“, erzählt Spar-Finanzvorstand
Kunden, zu NFC-Karten zu greifen. Seit
Hans K. Reisch im Gespräch mit CASH.
über 15 Jahren gebe es im LEH die Mög-
abgeschlossen. Seit Ende Juni ist Spar
jetzt flächendeckend in ganz Österreich
für Einkäufe im Wert von maximal 25
Euro in die Ära des kontaktlosen Bezah-
28
lichkeit, mit Bankomatkarten zu zahlen,
Ablauf an der Kasse
beschleunigen
berichtet Reisch. „Trotzdem werden nur
zwölf Prozent unserer Kundenbons mit
lens gestartet. Ermöglicht wird das durch
Das kontaktlose Bezahlen soll die
Karte bezahlt.“ Außerdem würde heute
die Nutzung der Technologie Near Field
Abläufe an den Supermarkt-Kassen
eine Zahlung mit Karte wegen der ver-
Communication (NFC). Die Vorausset-
deutlich beschleunigen. Zu Strategie
pflichtenden PIN-Eingabe länger als mit
zung: In die Bankomat- beziehungswei-
und Zielsetzungen bei der Einführung
Bargeld dauern. Durch den Wegfall der
se Kreditkarte muss ein NFC-fähiger Chip
und den Gründen für die Umstellung
PIN-Eingabe lasse sich mit NFC bei Be-
integriert sein. Moderne Smartphones
meint Reisch: „Spar ist der Innovations-
trägen bis 25 Euro der Bezahlvorgang von
sind ebenfalls häufig NFC-tauglich. So-
motor im österreichischen LEH. Dazu
20 auf fünf Sekunden verkürzen. Erwar-
bald eine einfache Abwicklung per App
gehört auch, die modernste Bezahlmög-
tet wird, dass sich die Bezahlvorgänge
auch via Handy möglich ist, will Spar
lichkeit anzubieten. Durch die Einfüh-
gleich welcher Art dadurch mittelfristig
Österreich diese Möglichkeit ebenfalls
rung von NFC-fähigen Terminals in
auf durchschnittlich rund zehn Sekun-
anbieten. Denn, „ob diese Daten nun von
Kooperation mit card complete ermög-
den reduzieren lässt. Reisch: „Kundinnen
einer Bankomat- oder Kreditkarte oder
lichen wir eine noch schnellere und für
und Kunden wählen die Zahlungsart, die
von einem NFC-fähigen Smartphone
Kunden bequemere Zahlungsart.“ Die
für sie am bequemsten ist. Durch NFC
ausgelesen werden, gibt die Technologie
Wahl fiel auf card complete, weil man
wird Kartenzahlung noch attraktiver.“
6|2013 CASH
Fotos: card complete Servicebank AG/APA-Fotoservice/Hautzinger
S
Die schnellere Abwicklung an der
chon mit 7. Mai war der Roll-out in
Sicherheitsbedenken sind
ohne Grund
bei Spar bietet der Mitbewerber Rewe
International jetzt auch Bargeldbehe-
Gelegentlich geäußerte Sicherheits-
bungen an der Kasse an. Ähnliches plant
bedenken gegenüber NFC-fähigen Karten
man bei Spar aber offenbar eher nicht.
räumt Spar-Vorstand Reisch ebenso wie
„Wir setzen als Service für unsere Kun-
Card-complete-Chef Dr. Heimo Hackel
den ganz stark auf Geldausgabe-Auto-
aus. Die Sicherheit der Bezahlung sei
maten, die sich innerhalb unserer Su-
auch bei NFC gegeben, denn die Karten-
permärkte befinden. Mittlerweile sind
betreiber setzen hier auf den sehr hohen
schon rund 500 unserer 1.500 Märkte
industrieweiten EMV-Sicherheitsstan-
damit ausgestattet. Die Automaten wer-
100.000 NFC-Terminals für Bezahlvor-
dard. Und bei Beträgen über 25 Euro so-
den von den Kunden gut genutzt“, kom-
gänge in Österreich bereit stehen. Für
wie bei durchschnittlich jedem fünften
mentiert Reisch die Konkurrenz.
card complete sei die Kooperation mit
Bezahlvorgang per NFC müsse auch
künftig die PIN eingegeben werden. Damit sei auch bei den neuen Karten die
Spar-Finanzvorstand Hans K. Reisch:
„Schneller und bequemer für die Kunden.“
Spar jedenfalls „ein wesentlicher Schritt
100.000 NFC-Karten bis
Jahresende
im Bereich kontaktloses Bezahlen“, so
Hackel zu CASH: „Die Möglichkeit, flä-
Sicherheit gegeben. Internationale Er-
Die Umstellung der Karten von card
chendeckend mit einem so renommier-
fahrungen würden das auch bereits klar
complete auf die NFC-Technologie soll
ten Handelsunternehmen wie der Spar-
bestätigen, meinte dazu Mastercard-
in spätestens sechs Jahren abgeschlos-
Gruppe zusammenzuarbeiten, bestätigt
Geschäftsführer DI Gerald Gruber bei der
sen sein, erläutert Hackel. Derzeit seien
unseren Weg als verlässlicher und in-
Präsentation des NFC-Roll-out im frisch
bereits 75.000 NFC-fähige Kreditkarten
novativer Partner des Handels. Vor allem
renovierten Eurospar am Wiener Renn-
im Umlauf, bis Jahresende will man im
helfen Projekte wie dieses, eine für bei-
weg vor wenigen Wochen.
Zuge der Ersetzung ablaufender Karten
de Seiten optimale Win-win-Situation
Mehr oder weniger zeitgleich mit
rund 100.000 Stück ausgegeben haben.
herzustellen und dienen einem gemein-
der flächendeckenden NFC-Einführung
Zeitgleich sollen bereits insgesamt
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sowie eine nigelnagelneue Windows8-App, womit meinKauf der erste öster-
Die Zukunft
heißt ROPO
Bereits heute prägt der ROPO-Effekt die Handelsszene.
Research Online – Purchase Offline ist das Einkaufsverhalten der Zukunft: sich zwar im Internet informieren,
Autor: Willy Zwerger
aber im stationären Handel kaufen.
reichische Anbieter digitaler Prospekte
im Windows 8 Store ist.
Die Software ist wie bereits die iOSund Android-App kostenlos zum Download verfügbar. Somit erreicht man laut
eigenen Hochrechnungen über 340.000
Windows-8-Nutzer in Österreich – Tendenz steigend.
„Es ist unser strategisches Ziel, auf
allen relevanten Kanälen präsent zu
sein“, so Pichler. Wobei die Vorteile der
App gegenüber dem Browser auf der
Hand liegen, denn die App ist schneller
und integriert sich ausgezeichnet in
das neue Windows-8-Bedienungskonzept. Hiezu kommt, dass die Touchscreen-Bedienung eine überaus ange-
ein level weiter
nehme userfreundliche Handhabung
modell von meinKauf, dem heimi-
meinKauf-CEO Markus Pichler: „Die
ermöglicht. Einmal gestartet werden
schen Marktführer in Sachen Web-­und
Weiterentwicklungen werden viele Vor-
dem Nutzer die aktuellsten Prospekte
Mobile-­Plattform für digitale Prospekte,
teile sowohl für Konsumenten als auch
sowie Filialen und Geschäfte in der
auf. Wobei man mittlerweile nicht nur
für Händler bringen und lassen sie in
Nähe samt Öffnungszeiten und Adres-
in Österreich erfolgreich ist, sondern un-
Zukunft noch näher zusammenrücken.“
sen angezeigt. Mittels Stichwortsuche
ter dem Label miKunu International seit
Womit wir wieder beim oben erwähnten
können Produktangebote gesucht und
Kurzem auch in Ungarn und in der Tür-
ROPO-Effekt wären, der auch von nam-
zu Favoriten hinzugefügt werden. Oft
kei, wo man bis Ende Juni Unique Visitors
haften Zukunftsforschern und Handels-
betrachtete Prospekte, Händler und
im sechsstelligen Bereich erwartet.
insidern als zukunftsträchtigste Han-
Begriffe werden favorisiert und hin-
Wie sehr sich innovative Ideen und
delsform bestätigt wird, unter anderem
künftig priorisiert
deren Umsetzung in der Praxis auch
auch von einer eingehenden Studie der
angezeigt. monetät bezahlt machen, zeigt die Tat-
Boston Consulting Group. „Für uns ist
sache, dass meinKauf nun mit einer
es besonders spannend“, so Pichler wei-
Förderung der Österreichischen For-
ter, „die Wünsche der Konsumenten in
schungsförderungsgesellschaft im ho-
Zukunft noch besser vorhersagen zu
hen sechststelligen Eurobereich bedacht
können.“
wurde. Eine Summe, mit der man nicht
Derzeit bietet meinKauf Informati-
nur die technische Weiterentwicklung
onen von über einhundert Einzelhan-
der Plattform vorantreiben kann, son-
delsorganisationen mit über 15.000 Fi-
dern neben der Innovationsführerschaft
lialen in ganz Österreich sowie
nun auch jene in Sachen Technologie
im Bereich des digitalen Handelsmarketings anstreben kann.
30
6|2013 CASH
CEO Markus Pichler: „Mit den Fördergeldern können wir
jetzt auch technisch ein Level weitergehen.“
•
Fotos: meinKauf
G
enau darauf baut auch das Geschäfts-
Des Monats
CASH HIT
HANDEL
Autor: Willy Zwerger
Flache Brezln
Man kann es drehen und wenden wie man will – immer
dann, wenn der Sommer seine hitzigen Vorboten in Form
scheinbar unkontrollierbarer Sonnenstrahlen auf uns niederprasseln lässt, sind Erfrischungen in jedweder Form
angesagt. Wir von CASH-Hit des Monats-Testteam haben
jedoch bereits im Laufe der letzten Jahre einen überaus
angenehmen Weg gefunden, ein locker-lässiges Cool-down
an den Tag zu legen. So versammelten wir uns also auch
heuer wieder in den Glücksspielkatakomben des
Manstein’schen Verlagspalais, um an unserem Lieblingswutzler das eine oder andere heiße Match auszutragen.
Von der Erfrischungsseite her betrachtet verzichteten wir
Fotos: [email protected], Kelly
FFM-Fact Finding Mission
Produktname: Soletti Brezel
Chips
Produktkategorie: Snacks
Inhalt: 150 g
Drinnen sind:
beste österreichische Zutaten
Nicht drinnen sind:
Transfettsäuren
künstl. Geschmacksverstärker
künstliche Farbstoffe
Produktion und Vertrieb:
Kelly GmbH
Hermann Gebauer-Straße 1
1220 Wien
Tel. +43 (0) 570789-0
[email protected]
www.soletti.eu
Weitere Informationen:
Mag. Maria Bauernfried
[email protected]
ganz bewusst auf warmes Essen oder sonstige feurige
Snacks, sondern schlugen der Einfachheit halber kleine
Salzbrezel flach, um diese so nebenbei zu schnabulieren.
Als jedoch das große Soletti-Männchen höchstpersönlich
aus dem Airpack kroch und uns mitteilte, dass es die guten
flachen Brezel bereits fixfertig gebe, stiegen wir in der
Minute darauf um, schonten unsere Flachhände und verputzten fortan nur mehr diese. Und zwar mit Schinken
belegt, mit Frischkäse und mit saftigem Gemüse. Als wir
dann auch noch gegen unsere Gegner haushoch gewannen,
war alles perfekt. Der Sommer konnte also getrost einziehen, denn für Erfrischungen ward definitiv gesorgt.
6|2013 CASH
31
Coverstory
BWB/Verhaltenskatalog
Rote Karte
für
Regelbrecher
Mitte Juni präsentierte Theodor Thanner, Chef
der Bundeswettbewerbsbehörde, den sogenannten „Standpunkt zu vertikalen Preisbindungen“. Es ist bereits der zweite Entwurf einer Richtlinie, aber noch nicht die endgültige
Fassung, die auf den Punkt gebracht zeigt,
was Handel und Industrie in ihrer Zusammenarbeit tun dürfen – und was nicht.
Autoren: Silvia meissl, willy zwerger
32
6|2013 CASH
Fotos: Fotolia.com, BWB, Handelsverband/Katharina Schiffl, Johannes Brunnbauer, Foto Wild
A
m Anfang waren die Hausdurchsuchungen, dann folgten die Bußgelder,
Eine Richtlinie –
oder doch mehrere?
und nun liegt ein Leitfaden auf dem
Denn es ist nicht sicher, ob die zwei
Tisch, der klarstellen soll, wie Handel
großen Marktplayer im heimischen
und Industrie in Sachen Preise mitein-
Handel, die Rewe International und die
ander umgehen sollen. Der sogenannte
Spar, gleiche Verhaltensrichtlinien an
„Standpunkt zu vertikalen Preisbindun-
den Tag legen werden. Das macht die
gen“, den Generaldirektor Dr. Theodor
Feststellung von Rewe International-
Thanner von der Bundeswettbewerbs-
Boss Frank Hensel deutlich, der auch
behörde Mitte Juni im Rahmen einer
begründet, warum er die Thanner-
MMM-Tagung präsentierte, ist noch nicht
„Standpunkte“ nicht kommentieren
die endgültige Fassung. Es ist der zweite
will: „Wir haben in den vergangenen
Versuch der BWB, Erfahrungen und Er-
Monaten mit der BWB einen eigenen
kenntnisse aus den Ermittlungen, Haus-
Verhaltensleitfaden entwickelt. Der
durchsuchungen oder etwa aus Kron-
Kodex wird in der gesamten Rewe In-
zeugengesprächen in eine präventive
ternational AG eingesetzt. Mit Hilfe des
Richtlinie für die Branche zu gießen, bei
neuen Verhaltensleitfadens sollen mög-
deren Einhaltung man sich letztlich saf-
liche – auch unbeabsichtigte – Verstöße
ersten Richtlinienentwurf bekannt ge-
tige Bußgeldzahlungen ersparen kann.
künftig ausgeschlossen werden. Der
geben. Die nunmehr präsentierte Richt-
Die Rewe International AG wurde
von Herrn Thanner präsentierte Leit-
linie ist der zweite Entwurf. Den werden
bekanntlich vor einigen Wochen zu einer
faden ist branchenübergreifend. Da wir
wir in den nächsten Wochen analysieren
von 20,8 Mio. Euro verurteilt und schon
über einen eigenen – mit uns gemein-
und gerne dazu erneut Stellung bezie-
früher mußte die Berglandmilch 1,1 Mio.
sam entwickelten – verfügen, möchten
hen.“ Was für den Spar-Chef wichtig ist,
Euro berappen. Das Verfahren gegen die
wir diesen öffentlich nicht kommen-
dürfte vermutlich auch der gesamten
Spar ist bei Redaktionsschluss noch im
tieren.“
Branche ein Anliegen sein. Drexel zu
Präsentierte den Verhaltenskatalog in Sachen
Preisbindungen: BWB-Boss Theo Thanner.
Laufen und was beispielsweise die Haus-
Bis zum 1. August nimmt die BWB
CASH: „Wichtig ist für uns, dass in der
durchsuchungen bei Sutterlüty bzw.
noch Stellungnahmen zur vorliegenden
Beziehung zwischen Handel und Indus-
MPreis ergeben, ist auch noch offen.
Richtlinie entgegen. Dazu lädt sie Kon-
trie der ‚spirit of commerce‘ weiterhin
Wenn die Bundeswettbewerbsbehörde
sumenten ebenso ein wie Interessens-
möglich ist und es zu keiner Verrecht-
ihre Muskeln spielen lässt, bewegt das
vertretungen, Konsumentenschutzor-
lichung der Wirtschaft führt.“
jedoch nicht nur den Lebensmittelhan-
ganisationen, Unternehmen
und
Inwieweit das Kartellgericht die letzt-
del samt zuliefernder Markenartikelin-
sonstige interessierte Parteien ein. Die
lich ausformulierte Fassung der BWB zu
dustrie, sondern praktisch jede Branche.
Spar hat ihren Input sogar schon zur
hundert Prozent als Entscheidungs-
Das ist im Übrigen auch der Grund, wa-
ersten von der BWB erstellten Richtlinie
grundlage bei Verfahren anwenden wird,
rum der nun vorliegende Leitfaden be-
geliefert. Vorstandsvorsitzender Dr. Ger-
ist offen. Für die BWB selbst, so sagt
wusst branchenübergreifend formuliert
hard Drexel: „Wir haben unsere Stel-
Theodor Thanner, betritt man mit der
wurde, aber trotzdem die gesamte Pro-
lungnahme der BWB schon nach dem
Richtlinie jedenfalls selbst Neuland: „Für
blematik, die sich in der Zusammenarbeit zwischen Handel und Markenartikelindustrie ergeben kann, sehr speziell
abbildet. Der zitierte „Standpunkt“, der
dann schließlich in einen Verhaltenskatalog mit 18 Verhaltensanforderungen
an den Einkauf des Handels und an den
Verkauf der Lieferanten mündet, sollte
als Richtlinie für alle Marktteilnehmer
gelten. „Denn so wird das Tagesgeschehen für alle Beteiligten, insbesondere
für die Lieferanten, wesentlich einfacher“, sagt Theodor Thanner. Aktuell –
also vor der endgültigen Fassung der
Richtlinie bzw. des Verhaltenskatalogs
– ziehen aber zumindest schon einige
dunkle Wolken am Horizont auf.
Die marktbeherrschung
Einblick in das neue Kartellrecht bzw. in das Thema „Hausdurchsuchung“ gab der
Handelsverband Ende Mai mit dem Seminar zur Frage „Was muss ich als Händler
wissen?“ mit profunden Kennern der Materie: Als Referenten fungierten der Kartellrechtsspezialist Martin Eckel von Taylor Wessing enwc Rechtsanwälte sowie Natalie
Harsdorf-Enderndorf und Nathalie Maierhofer von der BWB.
Martin Eckel gab einen fundierten Überblick über die Regelungen des Kartellrechts
sowie die Neuerungen, die am 1. März in Kraft getreten sind – und klärte dabei gleich
einige Missverständnisse auf. So ist etwa der Aufbau einer marktbeherrschenden
Stellung an sich nicht verboten, unzulässig ist es jedoch, die Marktbeherrschung
auszunutzen. Auch, stellte er klar, bedarf es keiner expliziten Absprachen, um die
Aufmerksamkeit der BWB zu erregen: Denn: „Bereits eine abgestimmte Verhaltensweise kann ein Kartell begründen, etwa wenn ein Unternehmen davon ausgehen
kann, dass ein Mitbewerber seinem Marktverhalten folgen wird.“ Ebenso ist bereits
der Versuch, ein Kartell zu gründen, verboten – selbst wenn er erfolglos ist.
6|2013 CASH
33
Coverstory
BWB/Verhaltenskatalog
Sie brachten interessante News rund um das neue Kartellrecht: Natalie Harsdorf-Enderndorf und Natalie Maierhofer von der BWB sowie Martin
Eckel von Taylor Wessing enwc (v.l.n.r.)
uns ist sie bindend. Und sie ist konkreter
Unruhe vor Jahresgesprächen
bleiben, was in etlichen Unternehmen
als jene in Deutschland aus dem Vorjahr.
Eines kann man jetzt schon sagen:
auch im Hinblick auf die nunmehr an-
Wir weisen beispielsweise auch auf Ko-
Es wird in der Beziehung Handel – In-
stehenden Jahresgespräche schon jetzt
operationsmöglichkeiten hin.“
dustrie kein Stein auf dem anderen
für ein hohes Unruhepotenzial sorgt.
Viele bis dato übliche Praktiken der
34
Die Hausdurchsuchung
Preisabsprache und der vertikal wie ho-
Natalie Harsdorf-Enderndorf, bei der BWB für den Bereich Nahrungs- und Genussmittel zuständig, konzentrierte sich auf die Hausdurchsuchung (u.a. auf deren Ablauf),
die unmittelbar nach der persönlichen Zustellung des Durchsuchungsbefehls und
einem Vorgespräch startet. Die BWB muss dabei nicht auf das Erscheinen einer
Vertrauensperson oder eines Anwalts warten und rein rechtlich betrachtet, dürfe die
BWB zu jeder Tages- und Nachtzeit eine Hausdurchsuchung vornehmen. HarsdorfEnderndorf dazu: „Da wir ja die Kooperation der Mitarbeiter in Sachen Passwörter,
Infoquellen usw. benötigen, erledigen wir das selbstverständlich zu normalen Bürozeiten.“
Grundsätzlich seien Unternehmen verpflichtet, den Ermittlern Zutritt zu allen Räumen,
Schränken etc. zu geben, keine Daten zu zerstören und die Anfertigung von Kopien
zu ermöglichen. Wenn das Unternehmen dem nicht nachkommt, darf die BWB auch
Dokumente oder Geräte beschlagnahmen. Zum Thema IT stellte Harsdorf-Enderndorf
fest, dass die Sorge, eine Durchsuchung lege ein Unternehmen auf längere Zeit lahm,
unbegründet sei: „Auch wir haben kein Interesse daran, den Unternehmen die Arbeit
zu verunmöglichen. Wir empfehlen den Unternehmen, in allen Fällen zu kooperieren,
denn Kooperation wird bei Geldbußen positiv berücksichtigt und verringert die
Dauer der Hausdurchsuchung und damit die Belastung für das Unternehmen.“ So
können Computer, Laptops und andere Speicher im Rahmen der Durchsuchung an
das BKA übergeben werden, das Datenkopien schnell anfertigt. Harsdorf-Enderndorf:
„Im Regelfall sind die Geräte nach kurzer Zeit wieder im Unternehmen.“.
wird es hinkünftig nicht mehr geben,
6|2013 CASH
rizontal abgestimmten Aktionspolitik
will man nicht Bußgeldstrafen riskieren.
Interessant wird sein, wie die einzelnen
Unternehmen mit einigen auffallend
interpretationsoffenen Punkten und
Formulierungen umgehen werden: Zu
wenig konkret seien etwa vor allem jene
Punkte in der Richtlinie formuliert (10
und 11), in denen es konkret um die
Aktionspolitik geht. Der Informationsaustausch vom Händler zum Lieferanten ist auf den Zeitpunkt, den Zeitraum
und auf die Ausgestaltung der Aktion
beschränkt, und das auch nur in jenem
Ausmaß, als es für die Mengenplanung
unbedingt erforderlich ist. Wie „Ausgestaltung“ exakt definiert wird bleibt
offen. Unklarheiten tauchen auch beim
Punkt 17 auf, wonach Lieferanten zwar
ihre Marketingstrategien im Rahmen
der Übermittlung der unverbindlichen
Preisempfehlung – sie ist gestattet – erläutern dürfen, es aber unzulässig ist,
wenn der Händler mit dem Lieferanten
die Verkaufsstrategie oder Werbung abstimmt, wenn dies mittelbar oder unmittelbar der horizontalen Abstimmung
des Handels untereinander dient. Dass
die horizontale Abstimmung ein No-Go
ist, ist klar. Dass es auch die Abstimmung der Verkaufsstrategie und Werbung zwischen zwei Partnern ist, die
keine horizontalen Abstimmungprozesse oder Sternkartelle im Sinn haben,
macht die Sache jedoch sehr kompliziert. Darunter könnte die Effizienz von
bzw. für so manche Branchenaktivität
leiden und Geld in den Sand gesetzt
werden.
Sind Diskonter bevorteilt?
Frank Hensel/Rewe International: „Mit der
BWB eigenen Verhaltensleitfaden entwickelt.“
Gerhard Drexel/Spar: „In Beziehung Handel/Industrie soll spirit of commerce möglich sein.“
Rechtsberatung in Anspruch nehmen
viel Zeit verstreichen. Die derzeit aktu-
dem Schlagwort „BWB-Leitlinien“ zum
werden müssen, um sich im Dickicht
elle Version steht auf www.cash.at unter
Download bereit. Es kann gut sein, dass vor allem die
kleineren KMUs erstmals profunde
•
des Verhaltenskatalogs zurecht zu finden. Was jetzt nicht heißen soll, dass für
die großen Konzerne alles klar ist. Aber
diese beschäftigen ja ohnehin stetig entweder hauseigene Juristen oder konsultieren je nach Anlassfall Rechtsspezialisten.
Generaldirektor Theodor Thanner
legt Wert darauf, dass der Verhaltenskatalog für alle gelten soll, und so im
Handel naturgemäß auch für die Diskonter. Diese hätten aber, meinen einige Branchenvertreter, gerade beim Thema Aktionspolitik klare Vorteile im
Vergleich mit aktionsgetriebenen Unternehmen, die meistens nicht zu den
Diskontern zählen. Dieser Ansicht ist
auch Spar-Vorstandsvorsitzender Ger-
kronzeugen haben’s besser
Im Mittelpunkt des Beitrags von Nathalie Maierhofer, ebenfalls Referentin bei der
BWB, stand die Kronzeugenregelung. Diese ermöglicht es Unternehmen, Immunität
oder eine verringerte Geldbuße zu erreichen, indem es der BWB Kartellrechtsverstöße, an denen es beteiligt ist oder war, zur Kenntnis bringt. Neu ist seit dem 1. März
u.a., dass es möglich ist, bei der BWB einen „Marker“ zu platzieren, also eine Art
Kurzaussage, der später vervollständigt wird. Dieser Marker ist deshalb für den
Kronzeugen relevant, weil das jeweils erste Unternehmen, das z.B. ein Kartell zur
Anzeige bringt, größere Vorteile aus der Kronzeugenregelung genießt als der zweite
und alle nachfolgenden. Maierhofer: „Grundsätzlich ist das Setzen eines Markers
nur möglich, solange die BWB noch keinen Antrag auf Geldbuße gegen den potenziellen Kronzeugen gestellt hat. Wichtig ist für die Inanspruchnahme der Kronzeugenregelung, dass der Kronzeuge seine widerrechtlichen Handlungen sofort einstellen muss, er die Zusammenarbeit mit der BWB geheimhält, die anderen
Kartellteilnehmer nicht ins Kartell gezwungen hat und uneingeschränkt mit der BWB
zusammenarbeitet.“
hard Drexel. Er sagt: „Die Fixierung der
betriebswirtschaftlich notwendigen Parameter für das Aktionsgeschäft wird
– sollte der Entwurf Gültigkeit erlangen
– erschwert. Nutznießer sind dann die
Diskonter.“
Nach der Sichtung aller Stellungnahmen, die bei der BWB eingehen, will
Theodor Thanner nach deren Prüfung
dann die Letztversion publizieren. Da
die Jahresgespräche ante portas stehen,
darf im Grunde bis dahin nicht mehr
Der bwb-leitfaden
Als tragendes Prinzip für die Beziehungen zwischen den Lieferanten/Produzenten
und dem Einzelhandel ist festzuhalten, dass der Einzelhandel seine Preissetzung
grundsätzlich auf Grundlage der Einkaufspreise und der eigenen Preispolitik eigenständig festzulegen hat und auch das wirtschaftliche Risiko diesbezüglich selbst zu
tragen hat.
Den Leitfaden im exakten Wortlauf finden Sie zum Downloaden auf
http://www.cash.at/archiv/leitlinien-veroeffentlicht/
Feedback bis 1. August 2013 ist seitens der BWB ausdrücklich erwünscht.
6|2013 CASH
35
Coverstory
BWB/Verhaltenskatalog
Es schlägt 12
Der Verhaltenskatalog der BWB gibt in mancherlei
Hinsicht Rätsel auf, weil einige Richtlinien nicht konkret genug sind. Thomas Fiala, Wiener Partner von
Global Solutions Europe (links), und Ernst Klicka,
Geschäftsführer des Markenartikelverbandes, kämpften sich durch den Leitfaden, der das Wohlverhalten
von Handel und Industrie sicherstellen soll.
Interview: Silvia MeiSSl
braucht. Generell darf der Lieferant aber
eine unverbindliche Preisempfehlung
abgeben – gilt das auch für eine Aktion?
Es gibt zu viel Interpretationsspielraum,
und das ist bei einem bindenden Verhaltenskatalog nicht ratsam.
Unzulässig sind übrigens Preisabsprachen, aber das ist sicher keine Überraschung.
Klicka: Das ist natürlich keine Überraschung. Aber prinzipiell ist jetzt auch
36
CASH: Herr Klicka, was denken Sie,
wenn Sie sich den sogenannten „Standpunkt zu vertikalen Preisbindungen“
und im Speziellen den Verhaltenskatalog anschauen, den die BWB veröffentlicht hat?
te der Richtlinien konkreter gefasst
niedergeschrieben, dass man über Prei-
werden.
se sprechen darf, nämlich dann, wenn
Ein Beispiel für eine unklare Richtlinie
im Verhaltenskatalog wäre?
es sich um eine unverbindliche Preis-
Klicka: Die Richtlinie rund um Aktionen,
tiger Aspekt, bei dem es aber leider auch
um Promotion. Es ist nicht ganz klar,
Unklarheiten gibt: Unverbindliche Preis-
Ernst Klicka: Dass dieser Entwurf ein
was bei einem Informationsaustausch
empfehlungen sind erlaubt, verboten
erster guter Schritt in die richtige Rich-
zwischen Handel und Industrie jetzt
ist, wenn der Lieferant Druck dabei aus-
tung ist.
eigentlich wirklich erlaubt ist und was
übt. Und einerseits darf der Lieferant
Was wäre dann der zweite gute Schritt?
nicht. Laut der Richtlinie dürfte der
den Händler verpflichten, einen be-
Klicka: Wenn Klarstellungen zu recht-
Händler nur Informationen weitergeben,
stimmten Höchstpreis nicht zu über-
lichen Fakten folgen und einige Punk-
die der Lieferant für die Mengenplanung
schreiten, andererseits darf er keinen
6|2013 CASH
Foto: [email protected]
empfehlung handelt. Das ist ein wich-
Druck auf ihn ausüben, dass er genau
einfacher, gerade unter der Maßgabe,
diesen Höchstpreis nicht unterschreitet.
dass gerade die Promotions eher einer
Wenn die Branche das getreu der Richt-
Effizienzsteigerung als einer Senkung
Sache der Industrie. Ich nehme an,
dass wir das jetzt nicht mehr hören
werden.
linie umsetzen will, und das wird sie,
bedürfen. Folgt man aber der Richtlinie,
Klicka: Davon können Sie ausgehen,
dann müssen diese Punkte ganz klar
ist die Planung der gesamten Promo-
denn das BWB-Papier sagt eindeutig aus
und konkret formuliert sein.
tionpolitik zukünftig mit einem noch
– ich zitiere: „... dass der Einzelhandel
BWB-Chef Theodor Thanner gibt ja die
Möglichkeit, bis 1. August Stellungnahmen zu dem gesamten Richtlinienwerk
abzugeben. Werden Sie das tun?
engeren Korsett versehen. Der Grat zwi-
seine Preissetzung grundsätzlich auf
schen den beiden Polen Promotioneffi-
Grundlage der Einkaufspreise und der
zienz und Rechtssicherheit ist daher
eigenen Preispolitik eigenständig fest-
sehr schmal.
zulegen hat und auch das wirtschaftli-
Klicka: Natürlich. Und ich bin zuver-
Klicka: Das betrifft übrigens nicht nur
che Risiko diesbezüglich selbst zu tragen
sichtlich, dass wir unsere Standpunkte
die Industrie. Die Handlungsanweisun-
hat.“ Das ist sehr konkret formuliert.
dazu einbringen können. Wir brauchen
gen für die Händler in der Richtlinie sind
alle – Handel und Industrie – Klarheit,
ebenso umfangreich.
was verboten ist.
Herr Fiala, die Jahresgespräche stehen
vor der Türe, aber die Klarheit fehlt in
einigen Punkten. Wie soll die Branche
jetzt vorgehen?
sondern: Das ist kein industriefreund-
Was bringt diese Erkenntnis, die von
der BWB als „tragendes Prinzip für die
Beziehungen zwischen den Lieferanten
bzw. den Produzenten und dem Einzelhandel“ bezeichnet wird, für die Lieferanten?
liches Papier, aber es zeigt, dass die In-
Klicka: Dass die Last von ihnen fällt, die
Sind sie für die Lieferanten härter als
für die Händler?
Klicka: Das würde ich so nicht sagen,
Thomas Fiala: Je schneller die BWB die Letztfassung dieses Verhaltenskatalogs herausgibt und
somit Klarheit schafft,
um so mehr unterstützt
das natürlich das Wohl-
ihnen oft aufgebürdet
„Wer jetzt nicht damit beginnt, die
Richtlinien umzusetzen, ist selber
schuld.“ Thomas Fiala
verhalten der Branche.
Und ich gehe davon aus,
dass das ausdrücklich erwünscht ist. Ich
dustrie bisher benachteiligt war.
wurde, nämlich die Verantwortung für die Verkaufspreise auch auf der
horizontalen Ebene des
Handels.
Die BWB weist in der Richtlinie unmissverständlich
darauf hin, dass sie mit
selbiger klarstellen will, welche Fälle
sie jedenfalls als kartellrechtlich bedenklich ansieht und bei Kenntnis verfolgen würde. Gibt es jetzt noch Ausreden für die Marktteilnehmer, man
hätte ja nicht gewusst usw.?
Es ist zwölf, nicht fünf vor zwölf, und
Herr Fiala, um noch einmal auf die Effizienz zu kommen. Für effiziente Geschäftsabläufe und Geschäftspartner
gibt es doch oft Bonifikationen oder
Rabatte, die sich auf unterschiedliche
Parameter beziehen ...
Klicka: Wenn die offenen Punkte, wie
wer jetzt nicht damit beginnt, die Richt-
Fiala: ... man wird neue Parameter fin-
wir sie jetzt teilweise angerissen haben,
linien umzusetzen, ist selber schuld.
rate jedenfalls, sich schon jetzt intensiv
mit der grundlegenden Ausrichtung des
Verhaltenskatalogs zu beschäftigen, um
sozusagen für das, was dann klarer formuliert nachkommt, gerüstet zu sein.
den müssen und auf diese Suche sollten
eindeutig geklärt sind, dann sollte es
Wenn Sie sich den Verhaltenskatalog
anschauen, wo sehen Sie das größte
Problem, das in der Zusammenarbeit
zwischen Handel und Industrie auftauchen könnte?
sich die Lieferanten und die Händler
auch keine Interpretationsspielräume
sehr bald begeben, denn das Risiko, ent-
mehr geben. Dann wäre der zweite
gegen einer bindenden Richtlinie zu
Schritt, wie ich ihn eingangs erwähnt
agieren, kann man eigentlich nicht ein-
habe, umgesetzt.
gehen. Das Prinzip Leistung und Gegen-
Fiala: Das sehe ich auch so. Umso mehr
Fiala: Dass es zu einem Effizienzverlust
leistung wird bestehen bleiben, also
kommt es aus meiner Sicht jetzt darauf
kommt. Beide Seiten gehen mit ganz
muss ich nach neuen Möglichkeiten
an, dass sich die Unternehmen sehr
klaren Vorstellungen in die Verhandlun-
suchen. Eine solche könnte beispiels-
rasch und eingehend mit dem Verhal-
gen: Der Lieferant will den Wert seiner
weise sein, vermehrt Logistikprozesse
tenskatalog auseinandersetzen und
Marke auch im Verkaufspreis sehen. Der
oder Lagerstände in ein Bonifikations-
darüber nachdenken, wie eine effizien-
Händler will vom Wert der Marke so viel
system zu integrieren.
te Kooperation mit den Geschäftspart-
wie möglich erlösen. Und beide wissen,
Klicka: Ich orte jedenfalls auch bei dem
nern ausschauen kann und in den
dass der Markt hart umkämpft und der
Punkt der Richtlinie, wo es genau um
nächsten Jahresgesprächen umgesetzt
Platz im Regal beschränkt ist und bei-
das Thema Boni und Rabatte geht, noch
werden soll. Und das gilt für die Händ-
spielsweise eine Aktion sehr gut geplant
Klärungsbedarf.
ler genau so wie für die Industrie.
sein muss, damit sie auch etwas bringt.
Die Sache wird in vielerlei Hinsicht nicht
In der Vergangenheit hat so mancher
Händler gemeint, die Preispflege sei
Meine Herren, vielen Dank für dieses
Gespräch.
6|2013 CASH
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Karriere
Handel
Zitat des Monats
Fachhochschule St. Pölten
Lehrgang: „Mobile Marketing Management“
Marketing für mobile Endgeräte – kurz: Mobile Marketing – gewinnt sowohl im
Geschäftsleben als auch im privaten Alltag immer mehr an Bedeutung. Unternehmen treten mittels Smartphone und Co in einen direkten, unmittelbaren
Kontakt zu den Konsumenten, was ein Grund für das ständige Wachstum dieses
Segments ist. Ab September 2013 bietet die Fachhochschule St. Pölten ein derzeit
einzigartiges berufsbegleitendes Weiterbildungsangebot mit dem neuen Fachhochschul-Lehrgang „Mobile Marketing Management“, der in Kooperation mit
der Mobile Marketing Association Austria (kurz MMAA) zustande gekommen ist.
Rund 20 Teilnehmer werden ab Herbst in drei Semestern zu Mobile-MarketingExperten ausgebildet – die Anmeldung zu diesem Lehrgang läuft bereits und ist
noch bis 20. August möglich. „Obwohl jene Technologien, die Mobile Marketing
ermöglichen, noch sehr jung sind, haben sie bereits deutliche Spuren in unserer
Gesellschaft hinterlassen. Neue Formen der Interaktion sowie damit verbundene Dienstleistungsangebote sind entstanden. Etliche Anwendungen, die derzeit
entwickelt werden, werden unsere Internetökonomie weiter voranbringen“,
prognostiziert Dozent (FH) Ing. Mag. Dr. Harald Wimmer und verweist darauf,
dass nicht umsonst namhafte IT-Unternehmen danach streben, Zugang zu
diesem Markt zu erlangen. Inhalte des innovativen Mobile-Marketing-Lehrgangs
sind Fächer wie „Mobile Payment“, „Mobile Werbung“, „Mobile App“ und „Mobile Internet“. Nach dem dreisemestrigen
Lehrgang zum akademischen „Mobile
Marketing Manager“ wird für die Absolventen ein einsemestriges Masterupgrade angeboten, das eine wissenschaftliche Vertiefung ermöglicht und die
Teilnehmer mit einem „Master of Science“ abschließen lässt.
„Wir wirken erstmals aktiv an der Gestaltung und Umsetzung eines eigenen
Lehrgangs mit und helfen so unserer
„Jeder einzelne Mitarbeiter
sollte auch von seiner persönlichen Tätigkeit überzeugt
sein.“
dr. erich laminger,
great place to work
Expressfinder
40News
42Jobnotizen
44 Erich Laminger/Great Place to Work
46 Lehrlingsstammtisch Zielpunkt
Industrie, den dringend benötigten
Nachwuchs auszubilden“, sagt DI (FH)
Fotos: Christian Mikes, [email protected], Johannes Brunnbauer
Harald Winkelhofer (l.), Präsident der MMAA
(Mobile Marketing Association Austria) und
Lehrgangsleiter Harald Wimmer starten im
September das neue Weiterbildungsangebot
für Mobile Marketing.
Harald Winkelhofer, MMAA-Präsident,
und ergänzt: „Wir sind außerdem sehr
stolz, dass wir zahlreiche Expertinnen
und Experten aus der Wirtschaft und
dem mobilen Segment als Lehrende
gewinnen konnten. Wir haben hier in
den eigenen Reihen der MMAA von Netzbetreiberinnen und Netzbetreibern
bis zu Mobile Marketing- und Media-Agenturen breite Unterstützung erhalten
und viele Wissensträgerinnen und -träger gefunden, die nun den Studierenden
der FH St. Pölten zur Verfügung stehen werden. Damit kann dieser Fachhochschul-Lehrgang ein praxisnahes und relevantes Wissen garantieren.“ „Wir
sehen darin ein enormes Potenzial für unsere künftigen AbsolventInnen, um
sich mit dem Wissen aus diesem berufsbegleitenden Weiterbildungslehrgang
mit eigenen Ideen und neuen Geschäftsmodellen in Mobile Marketing erfolgreich selbstständig zu machen“, erklärt Prof. (FH) Mag. Helmut Kammerzelt,
MAS, der gemeinsam mit seinem Kollegen Dozent (FH) Ing. Mag. Dr. Harald
Wimmer die Lehrgangsleitung innehat.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.fhstp.ac.at/mom
6|2013 CASH
39
Karriere
News
dm drogerie markt
Mitarbeiter vergeben „Sehr gut“
Die knapp 5.900 österreichischen Mitarbeiter von dm drogerie markt waren Anfang des Jahres aufgerufen worden, an
einer internen Mitarbeiterbefragung teilzunehmen und ihre
Meinung zu dm als Arbeitgeber abzugeben. Die Themen reichten dabei von Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens
bis hin zu Weiterbildung und berufliche Entwicklung. Ganze
68 Prozent der heimischen Arbeitnehmer folgten dieser Aufforderung und nahmen an der anonymen Befragung teil – die
Ergebnisse zeichnen ebenfalls ein erfreuliches Bild für den
freut sich dm-Geschäftsführerin Petra Mathi-Kogelnik. „Na-
Drogeriehändler: 93 Prozent sehen dm als sehr guten Arbeit-
türlich gab es auch kritische Stimmen – auch diese sind für
geber, 87 Prozent sind stolz, für dm zu arbeiten und können
dm sehr wichtig und werden ernst genommen. Die Themen
den Arbeitgeber weiterempfehlen. „Die 93 Prozent sind ein
werden nun weiter diskutiert und dienen als konkrete An-
absoluter Top-Wert, nicht nur im Handel, denn der Durch-
satzpunkte für Verbesserungsmaßnahmen“, so die Geschäfts-
schnitt in Österreich über alle Branchen liegt bei 60 Prozent“,
führerin.
Manpower Group
Positive Signale am Arbeitsmarkt
Laut den kürzlich veröffentlichten Ergebnissen des Manpower Beschäftigungsausblicks erwarten die österreichischen
Arbeitgeber im 3. Quartal 2013 eine leichte Verbesserung des
Einstellungsklimas für Arbeitssuchende. Der Ausblick ergibt
+6 Prozent, wobei die Arbeitgeber in Tirol und im Sektor
Bergbau & Rohstoffgewinnung die besten Jobaussichten für
das 3. Quartal 2013 vermelden. Nach Bereinigung der saisonalen Schwankungen ergibt der Beschäftigungsausblick bescheidene +3 Prozent. Damit bleibt der Wert im Vergleich zum
2. Quartal 2013 relativ stabil mit +1 Prozent, verliert jedoch
Mitarbeiter einstellen. „Im Quartalsvergleich zeigt sich der
im Jahresvergleich 3 Prozentpunkte. In den nächsten drei
Beschäftigungsausblick für Österreich relativ stabil, aber die
Monaten planen von 755 Arbeitgebern 87 Prozent keine Än-
Arbeitgeber sind bei der Neueinstellung neuer Mitarbeiter
derungen bei ihren Beschäftigtenzahlen, 3 Prozent wollen die
immer noch sehr zurückhaltend“, sagt Erich Pichorner, Ge-
Anzahl ihrer Mitarbeiter verringern und 9 Prozent zusätzliche
schäftsführer der ManpowerGroup.
Ganz wichtig beim Recruiting
Viele Unternehmen zielen mit ihren Employer-Branding-Maßnahmen vor allem auf
die eigenen Mitarbeiter ab. Außer Acht gelassen wird vielfach, wie wichtig es in Zeiten
von Social Media ist, auch bei Bewerbern einen positiven Eindruck zu hinterlassen
und diese idealerweise als Markenbotschafter zu gewinnen. Grundlegende Fehler im
Recruiting führen zu „schlechter Nachrede“, die im schlimmsten Fall andere Jobinteressierte davon abhalten, sich zu bewerben. Die Bewerbermanagementsoftware eRecruiter von ePunkt leistet Abhilfe. Die Lösung unterstützt den gesamten Recruitingprozess – Qualitätsmanagement, Kosteneinsparungen und schneller Return of
Investment inklusive. ePunkts Bewerbermanagementtool eRecruiter bildet den gesamten Bewerbungsprozess ab. Die Software ermöglicht es dem HR-Mitarbeiter, den
Überblick zu bewahren und erinnert, wenn innerhalb des Ablaufs nächste Maßnahmenschritte anfallen oder ausgelassen wurden. Nähere Infos: www.epunkt.net.
40
6|2013 CASH
Foto: dm/Gostner, GS1 Germany, www.careerealism.com, www.naturix24.de
Employer Branding
Yakult-Studie
Bauchgefühl überwiegt bei
Jobentscheidungen
Wenn
es
um
wichtige Entscheidungen geht, hören die Österreicherinnen
und
Österreicher gerne
auf
ihren
Bauch: Das zeigt
eine neue repräsentative OnlineStudie zum Thema „Bauchgefühl“,
die im Auftrag von
space
for
people
Yakult durchgeführt wurde. Rund
ein Drittel der Befragten vertraut heute ihrem Bauchgefühl
mehr als noch vor zehn Jahren. Frauen haben hier klar die
Nase vorne. Vor allem bei Beziehungs- (57 Prozent) und Jobentscheidungen (42 Prozent) dominiert das Bauchgefühl. Wenn
es um Karriereentscheidungen geht, liegt das Bauchgefühl
als Einflussfaktor mit 42 Prozent klar in Führung. Frauen und
jüngere Zielgruppen verlassen sich in noch höherem Maß
auf ihren Bauch. Und der Trend hält an: Fast jeder Fünfte ist
entschlossen, seinen Bauch in Zukunft noch stärker als „Entscheidungsträger“ zu nützen.
Nähere Infos: [email protected].
Human Resource Management
Neues Buch für projektorientierte
Unternehmen
Projektmanagement ist ein
fixer Bestandteil der Unternehmensführung quer durch
alle Branchen geworden. Welche Rolle modernes Projektmanagement für das Personalmanagement
und
die
Personalentwicklung spielt,
dem geht das neue Buch „Hu-
Die Food & Care-Experten
von UMDASCH Shopfitting
sind gefragte LadenbauPartner für den gesamten
Lebensmittelhandel. Ob
individuelle oder multiplizierbare Konzepte, wir gestalten
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über ganzheitliche LadenbauLösungen finden Sie unter
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man Resource Management in
Projektorientierten Unternehmen“ (Linde Verlag) nach. Verschiedene Beiträge im Buch diskutieren unter anderem Themen
wie Personalstrategien, Wissensmanagement, Arbeit in interkulturellen Teams, Anreizsysteme und Projektkarrieren in
projektorientierten Unternehmen.
360 Seiten, ISBN 978-3-7143-0234-9
6|2013 CASH
41
Karriere
Jobnotizen
C+C Pfeiffer: Gerald San-
aus privaten Gründen, um sich einer neuen
mit einer neuen Leitungs-
ter hat mit 1.3.2013 die Po-
beruflichen Herausforderung zu stellen. Es
funktion auf Direktionsebe-
sition des nationalen Ver-
ist geplant, die Agenden Marketing und Ver-
ne verstärken: Der erfahre-
kaufsleiters bei C+C Pfeiffer
trieb zu einem späteren Zeitpunkt wieder
nen Markenartikel-Experte
GmbH übernommen. Davor war der 34-jäh-
mit einem zweiten Geschäftsführer zu be-
Oliver Schwegmann (39) ist künftiger Gene-
rige Salzburger die letzten neun Jahre bei
setzen.
ral Manager für die Consumer Product Divi-
Coca Cola in den verschiedensten Funktio-
sion und wird Marketing, Vertrieb und ConHandelshaus
Julius
trolling der großen, internationalen Marken
In seiner Funktion bei C+C Pfeiffer ist Santer
Kiennast: Seit Februar 2013
L’Oréal Paris, Garnier, Maybelline und Essie
für das nationale Key Account Team, sowie
ist Mag. (FH) Felicitas Tran
verantworten.
die fachliche Führung der regionalen Ver-
im Handelshaus Julius Kien-
kaufsleiter verantwortlich und arbeitet direkt
nast verantwortlich für den
mit Geschäftsführer Thomas Panholzer zu-
Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems,
Metro: Mit sofortiger
sammen.
welches nach den Anforderungen der IFS
Wirkung ist Akin Bayer
nen tätig, zuletzt als Key Account Manager.
Logistics aufgebaut wird und bis zum Herbst
nicht mehr als Generaldi-
Coca-Cola Hellenic Ös-
2013 implementiert werden soll. Tran war
rektor von Metro Cash &
terreich: Seit Juni 2013 leitet
nach ihrem Abschluss des Studiengangs
Carry Österreich tätig. Der
Jozsef Tarsoly (46) die Ge-
Wissensmanagement an der FH Wien im
Konzern teilte mit, dass dieser Schritt im
schäfte als Country Manager
Jahr 2008 bis zuletzt als Qualitätsbeauftrag-
Zuge des Transformationsprozesses inner-
Österreich und Slowenien
te bei Xion IT Systems AG in Wien tätig.
halb der Metro Group gesetzt wurde. Nun-
bei Coca-Cola Hellenic Österreich. Der ge-
mehr steht Bayer auf internationaler Ebene
bürtige Ungar ist seit 1994 beim Unterneh-
für eine Position am Standort Düsseldorf im
men beschäftigt, 2006 wurde er General
Iglo Group: Die Iglo
Gespräch. Dessen Ausgang sowie die perso-
Manager für Coca-Cola Hellenic in Ungarn
Gruppe, Europas führendes
nelle Weichenstellung für Metro in Öster-
und hat in dieser Zeit zum soliden Geschäfts-
Unternehmen für Tiefkühl-
reich ist aktuell noch offen.
erfolg beigetragen.
kost, gab die Ernennung von
Elio Leoni Sceti zum neuen
Nestlé AG: Werner Bauer, Generaldirek-
DHL Global Mail: Der
CEO mit Wirkung zum 23.
tor und Chief Technology
Spezialist für internationale
Mai bekannt. Der 47-Jährige verfügt über 20
Officer der Nestlé AG, geht
Briefsendungen und grenz-
Jahre Erfahrung in den Bereichen FMCG und
am 31. August 2013 nach
überschreitende B2C-Paket-
Medien. Er war bis 2010 CEO von EMI Music,
einer langen und bemer-
lösungen ernennt mit Mar-
davor war er im internationalen Marketing
kenswerten 23-jährigen
tin Mühlmann, 41, einen neuen Country
tätig und bekleidete Führungspositionen bei
Karriere bei Nestlé in Pen-
Manager für Österreich. Der Absolvent des
Procter & Gamble und Reckitt Benckiser.
sion. Der Verwaltungsrat
ernannte Stefan Catsicas,
Studiums Business Administration and
Sports verfügt durch langjährige Vertrieb-
Kellogg Österreich: Seit
gegenwärtig Provost und
stätigkeiten im In- und Ausland – zuletzt als
Juni 2013 zeichnet Thomas
Generaldirektor der König-
Key Account Manager – über fundierte Er-
Bergthaler als Verkaufsleiter
fahrung im Unternehmen. Der sportliche
der
Wiener übernimmt die Funktion von Robert
GmbH
Kellogg
Abdullah-Universität für
Österreich
Wissenschaft und Technologie in Saudi Ara-
verantwortlich.
bien, zum Nachfolger von Bauer als Gene-
Feichtenschlager, der die Österreich-Tochter
Bergthaler ist bereits seit 14 Jahren im Un-
raldirektor und Chief Technology Officer von
der Deutschen Post DHL seit ihrer Gründung
ternehmen und hatte zuletzt die Position
Nestlé ab dem 1. September 2013.
im Jahr 1998 geführt hatte.
des National Account Managers „Speciality
Channel“ der Marken Kellogg’s und Pringles
Österreichischer Franchise-Verband: Der
Gasteiner: Harald Doppler übernahm bei
inne – die Snack-Marke liegt seit 01.03.2013
Vorstand des Österreichischen Franchise-
Gasteiner Mineralwasser mit Mai 2013 die
in der vollen Verantwortung des Unterneh-
Verbandes wählte Dkfm. Andreas Haider
kaufmännische Geschäftsführung von Wolf-
mens. In seiner neuen Funktion lenkt der
(Unimarkt, Foto) als Nachfolger von Andre-
gang Dobretzberger und ist für die Agenden
41-jährige Oberösterreicher als Verkaufslei-
as Schwerla, der sich nach fünf sehr erfolg-
Finanzen, Produktion und Controlling zu-
ter mit nationaler Gesamtverantwortung
reichen Jahren aus dem Amt zurückzieht.
ständig. Rainer Widmar, der
nun zusätzlich das Retail-Geschäft beider
Als weitere Verstärkung
seit 2010 für den Bereich
Marken.
wurden
42
6|2013 CASH
Mag.
Andreas
Schmidlechner (McDonald’s
Marketing und Vertrieb zuständig ist, verlässt mit 30.
L’Oréal Österreich: Mit 1. August 2013
Österreich) und Mag. Harald
Juni 2013 das Unternehmen
wird L’Oréal seine Österreich-Niederlassung
Joichl (OMV) als neue Vor-
standsmitglieder von der Generalversamm-
Unternehmensbereich Mar-
Manager Mag. Roland Fischer-Colbrie nach,
lung bestätigt. Der 44-jährige Haider baut
keting in den Regionen
der künftig im Bereich Export für das Unter-
als
Unimarkt
Deutschland, Österreich
nehmen tätig ist. Erfahrung sammelte
Handelsges.m.b.H. & Co.KG seit 2010 sehr
und der Schweiz bei Procter
Kreindl zuvor (von 2008 bis 2011) als Brand
erfolgreich das Unimarkt Franchisesystem
& Gamble. Er folgt damit auf Berthold Figgen
Manager in der Abteilung „Strategic Brand
auf, das aktuell mit 40 Partnern in Österreich
(55), der nach über 28 Jahren Tätigkeit für
Management“ bei Swarovski im Headquar-
vertreten ist. Im Vorstand des ÖFV ist er seit
den Konsumgüterproduzenten in den Ru-
ter Wattens.
Mai 2010 aktiv, zuletzt als Vize-Präsident.
hestand tritt. Heinzl arbeitet seit mehr als
Geschäftsführer
der
18 Jahren für das Unternehmen, zuletzt war
Zentralverband für Spe-
Pernod Ricard Austria:
er als Marketing Direktor – Commercial Ope-
dition & Logistik: Mit dem
Als einer der weltweit füh-
rations für die Bereiche Beauty & Grooming
Grazer Oliver Wagner (35)
renden Spirituosenkonzer-
und Mundpflege in Deutschland, Österreich
übernahm ein erfahrener
ne hat Pernod Ricard Austria
und der Schweiz verantwortlich.
Kommunikationsstratege
den Außendienst mit zwei
mit 1. Juni 2013 die Ge-
neuen Insidern besetzt:
SES Spar European Shopping Centers:
schäftsführung des Zentralverbandes für
Kristian Brekalo (34) verfügt
Das International Council of Shopping Cen-
Spedition & Logistik: Wagner war zuletzt
über langjährige Branchen-
ters (ICSC) gab bekannt, dass Marcus Wild,
Kommunikationschef der Bundes-SPÖ. Sein
erfahrung durch berufliche
CEO von SES Spar European Shopping Cen-
Know-how im Infrastrukturbereich erwarb
Stationen im Getränkehan-
ters, zum Divisional Vice
er sich als Pressesprecher im Verkehrsminis-
del (Ammersinn), als selb-
President der European Di-
terium.
ständiger Gastronom sowie
vision des Executive Com-
Gebietsleiter. Er übernahm
mittee des ICSC ernannt
die Funktion des Gebietsver-
wurde. Wild bekleidet als
kaufsleiters Wien, Niederös-
Erster diese neu geschaffene
terreich und Burgenland. Der 41-jährige Mike
Position, die eingerichtet wurde, damit ICSC
Schmitt ist neuer Gebietsverkaufsleiter für
die Erfordernisse seiner europäischen Mit-
die Regionen Oberösterreich sowie Teile Nie-
glieder besser erfüllen kann.
IN MEMORIAM
derösterreichs und war selbst prämierter
Bartender sowie Chef de Bar. Die gebürtige
Spar: Ab 1. Juli 2013 zeichnet Johannes
Vorarlbergerin Mag. Friederike Findler (30)
Holzleitner für die konzernale Lieferanten-
löst außerdem Mag. Barbara Sprick, die mit
partnerschaften in der Spar-Hauptzentrale
Mitte August Nachwuchs erwartet, als Brand
verantwortlich. Er folgt damit der langjähri-
Managerin für Absolut Vodka bei Pernod Ri-
gen Leiterin des Bereichs
card Austria ab. Die vergangenen zweiein-
Industriepartnerschaften
halb Jahre arbeitete Findler als Global Brand
Ingried Dengg nach, die mit
& Marketing Manager bei Swarovski in Tirol.
Jahresmitte in Pension geht.
†
Der gebürtige Salzburger
Die L’Oréal Gruppe ist tief betroffen und
Procter & Gamble 1: Wie
Holzleitner ist seit 1999 bei
erschüttert über den Tod ihres Vertriebs-
die LZ berichtete, ist der
Spar, war von 2006 bis 2008
direktors Sascha Jakovljevic, der Anfang
langjährige Unternehmens-
im Vorstand von Spar Tsche-
Juni kurz nach Vollendung des 35. Lebens-
chef Alan Lafley überra-
chien tätig und koordinierte
jahres verstorben ist. Er erlag seinem
schend zu Procter & Gamb-
zuletzt als Leiter des Inter-
Krebsleiden, gegen das er seit Ende 2012
le zurückgekehrt. Lafley
nationalen Lebensmittel-
mit großer Tapferkeit angekämpft hatte.
übernahm mit sofortiger Wirkung die Füh-
Einkaufs das Sortiment der Spar-Nachbar-
Sascha Jakovljevic begann seine Karriere
rung des Unternehmens, wie P&G mitteilte.
länder.
2003 bei L’Oréal in Düsseldorf und war seit
Der 65-Jährige stand bereits von 2000 bis
2009 bei L’Oréal Österreich tätig. Im Juli
2009 an der Spitze des Branchenführers.
Teekanne: Mag. Werner Kreindl zeichnet
2012 folgte er Lars Looschelders als Ver-
Dann wurde er von Robert „Bob“ McDonald
neben seiner Funktion im Brand Manage-
triebsdirektor nach. Sascha Jakovljevic war
abgelöst, der nun nach insgesamt 33 Jahren
ment, die er bereits seit Juni 2011 bekleidet,
ein hochgeschätzter Mitarbeiter, der im
das Unternehmen verlässt. Über die Hinter-
ab sofort für das Trade Mar-
Unternehmen und bei Kunden volles Ver-
gründe des ungewöhnlichen Wechsels
keting beim heimischen
trauen und höchste Wertschätzung genoss
schwieg sich Procter & Gamble aus.
Marktführer Teekanne ver-
und nicht nur über fachliche, sondern
Procter & Gamble 2: Dirk Heinzl (45) über-
antwortlich. Er folgt damit
auch hohe soziale Kompetenzen verfügte.
nahm mit 1. Juni die Verantwortung für den
als Brand & Trade Marketing
6|2013 CASH
43
Karriere
Erich Laminger/Great Place to Work
Handel mit Handlungsbedarf
Ob Ihr Unternehmen a „Great Place to Work“ ist, wird
vielfach sehr subjektiv wahrgenommen. Dennoch gibt
es glasklare Kriterien dafür. CASH sprach mit GPTWManaging Director Dr. Erich Laminger über internationale Benchmarks und nationale Vorzeigeunternehmen.
Die Beziehung zwischen Management
und Mitarbeiter muss in jedem Fall auf
einem hohen Maß an Vertrauen basieren, also Glaubwürdigkeit, Respekt,
Interview: willy zwerger
Fairness und Teamgeist zur Grundlage
haben. Weiters sollte jeder einzelne
CASH: Herr Laminger, wenn man davon
ausgeht, dass der Erfolg eines Unternehmens einerseits über die Marke
und andererseits über die Mitarbeiter
definiert wird, sollte es eigentlich für
jedes Unternehmen wichtig sein, a
Great Place to Work zu werden. Wie
erreicht man das?
Erich Laminger: Mehr denn je wird der
Unternehmenserfolg vom Engagement
44
6|2013 CASH
der Mitarbeiter bestimmt, denn auf allen
Leistungen des Unternehmens und von
Ebenen ist ‚Brain Working‘ gefragt. Ar-
seiner persönlichen Tätigkeit über-
beitsfreude, Freude an der gemeinsa-
zeugt sein. Wenn dann auch noch so
men Leistung und am gemeinsamen
etwas wie beispielsweise Stolz mit-
Erfolg stimulieren dieses Engagement.
schwingt, ist das perfekt. Das drückt
Was jedoch einige Maßnahmen seitens
der Unternehmensführung voraussetzt.
Gute Produkte herzustellen, wird da zu
wenig sein. Was sind die wichtigsten
Kriterien für zufriedene Mitarbeiter?
sich dann in einem guten Ergebnis der
Mitarbeiterbefragung aus, unserem
Trust-Index.
Welche Rolle spielt dabei der Teamgeist?
Fotos: [email protected]
Mitarbeiter von den Produkten und
Eine ganz wesentliche, zumal ja viele
Leistungen erst durch Teamarbeit entstehen. Es ist und bleibt für ein Unternehmen auch im Sinne einer vertrauensbasierten Arbeitskultur immens
wichtig, dass die Mitarbeiter gerne miteinander arbeiten und sich auf das tägliche Treffen mit dem Team freuen.
Wie würden Sie persönlich nun einen
„Great Place to Work“ definieren?
Als ein Unternehmen, wo man denen
vertraut, für die man arbeitet, stolz ist
auf das, was man tut und Freude an der
Zusammenarbeit mit anderen hat.
Woran liegt es dann, dass es in vielen
Firmen nicht so ist?
Wo es nicht so ist, fehlt offenbar die Erkenntnis von der Bedeutung dieser
Grundwerte. Wir beobachten allerdings,
dass es in Sachen Unternehmenskultur
einen Trend zur Verbesserung gibt. Was
ja weder mit finanziellem Aufwand noch
mit großartigen Umstrukturierungen zu
Erich Laminger: „Österreichische Unternehmen haben ein hohes positives Level.“
tun hat. Denn eigentlich braucht man all
liegt eher darin, zu wissen, wo man in
Und die Mitarbeiter der teilnehmenden
Unternehmen bekommen alle den gleichen Fragebogen?
Bezug auf dieses Ziel steht, wie also die
Ja, wobei es ja so ist, dass wir keine Fra-
Mitarbeiter die aktuelle Situation emp-
gen stellen, sondern 63 Statements und
finden, welche Stärken es schon gibt und
Facts vorgeben, die dann auf einer fünf-
Und von den Markenartiklern ist wer
dabei?
wo es Defizite gibt, die – wenn man sie
stufigen Skala mit ‚zutreffend‘ bzw.
Da gibt es einige – zum Beispiel Bacar-
kennt – in den meisten Fällen gar nicht
‚nicht zutreffend‘ zu beurteilen sind.
di, Danone, Egger, Mars Austria, Milupa
so schwer zu beheben sind.
Dazu gibt es unser Culture Audit, wo wir
Philips, Procter & Gamble um nur
erheben, was seitens der Unterneh-
einige zu nennen ... Interessant wäre
Die Basis für die Great-Place-to-Work-
mensführung alles getan wird, was zum
vielleicht noch anzumerken, dass es
Benchmarks ist eine auf besagte Werte
Wohlfühlen und zur Zufriedenheit der
heuer erstmals auch Bundesländer-
fokussierte anonyme Mitarbeiterbefra-
Mitarbeiter beiträgt.
Auszeichnungen gegeben hat, man sich
diese bereits erwähnten Werte nur zu
leben und zuzulassen. Die Schwierigkeit
Und genau hier setzen Sie an?
gung, die recht zuverlässig Erkenntnis
über den Status quo bringt. Man muss
Kann man sagen, dass sich arbeitsklimamäßig etwas verändert hat, steigt
die Mitarbeiterzufriedenheit?
mann erfolgreich an unseren Benchmark-Studien beteiligt. Aber wie gesagt,
beim Handel ist noch viel Luft nach
oben.
ab nun also auch auf regionaler Basis
messen kann.
Generell, wie ist Great Place to Work
international aufgestellt und was sind
die Kriterien für die Teilnahme?
arbeiten, ja. Zu jenen Unternehmen, die
Wie geht es den österreichischen Unternehmen im internationalen Vergleich?
nicht mittun, kann ich leider dazu keine
Sehr gut, im internationalen Benchmar-
fundierte Aussage machen.
king der Mitarbeiterbefragungen schnei-
Great Place to Work agiert weltweit in
Welche Unternehmen seitens des Handels sind mit dabei?
den die heimischen Unternehmen zu-
47 Ländern auf Franchisebasis und hat
sich zum Ziel gesetzt, Unternehmen und
Leider viel zu wenige. Von den Super-
mit dem hohen Niveau zu tun hat, mit
damit die Gesellschaft durch die Schaf-
markt-Handelsketten sind eigentlich
dem die heimischen Unternehmen agie-
fung einer ausgezeichneten Arbeits-
nur Merkur und M-Preis regelmäßig mit
ren. Aus dieser Sicht ist nahezu jedes
platzkultur zu verbessern. Und teilneh-
dabei. Weiters haben sich Eduscho, Ikea,
von uns in Österreich ausgezeichnete
men kann im Prinzip jedes Unternehmen,
Palmers und Hartlauer, von den Droge-
Unternehmen Kandidat für die Top 100
für die Benchmark-Studie muss man
rie-Fachmärkten Bipa und dm, von den
Europas ist.
aber zumindest zwanzig Mitarbeiter
Baumärkten Obi, bauMax und Haber-
beschäftigen.
korn sowie aus dem Schuhhandel Deich-
sich als Unternehmer nur drübertrauen
und ehrlich damit umgehen.
Also, bei den Unternehmen, die mit uns
nehmend sehr positiv ab, was generell
Herr Laminger, vielen Dank für das Gespräch.
6|2013 CASH
45
Karriere
Lehrlingsstammtisch Zielpunkt
Super Lehrling
Gut ausgebildete Lehrlinge
sind die Basis jeder erfolgreichen Unternehmensentwicklung. Aus diesem Grund
stellt CASH die besten der
Jungen in der monatlichen
Serie „Lehrlingsstammtisch“ vor. In dieser Ausgabe entführt uns Jovana
Bogdanovic als angehende
Bürokauffrau in die Personalverrechnungswelt von
Zielpunkt.
Autorin: SABINE SPERK
46
6|2013 CASH
D
ie Handelsschule hat Jovana Bogdanovic im Jahr 2011 mit ausgezeich-
netem Erfolg abgeschlossen – gleich
nach der Schule war sie beim AMS vorstellig, weil sie sich Hilfe bei der Jobsuche erhoffte. Der Berater glaubte aber
an ihre eigenen Fähigkeiten und machte ihr Mut, sich selbstständig nach dem
gewünschten Arbeitsplatz umzusehen.
Also wurde sie bei Zielpunkt vorstellig
und nach einem Casting mit zehn Anwärtern wurde sie nach einem Schnuppertag sofort als Lehrling aufgenommen.
„Für mich war es wichtig, noch eine
zweite Ausbildung zu machen, nicht nur
An ihrem Arbeitsplatz in der Personalverrechnung der Zielpunkt-Zentrale fühlt sich Jovana seit
Anfang an pudelwohl.
schulisch, sondern auch in der Arbeit
Erfahrungen zu sammeln. Deshalb war
stolz auf eigene bereiche
die Lehre für mich genau das Richtige
Jovana beschäftigt sich in ihrem Be-
te Unternehmen.“ Mit diesen Karten
nach der Handelsschule.“ Die Lehrzeit
ruf mit den Eintritten von Mitarbeitern
bekommen Zielpunkt-Mitarbeiter und
wurde aufgrund ihrer vorherigen Aus-
genauso wie mit deren Austritten, sie
deren Familien oder Freunde – es wer-
kümmert sich um Krankenstände, Ka-
den pro Person zwei Karten zur Verfü-
renz, Dienstzeugnisse, Arbeits- und
gung gestellt – vier Prozent auf alles.
Entgeldbestätigungen für die Kranken-
„Ich finde an meiner Firma am besten,
kassa, um Drittschuldner-Erklärungen,
dass sie mir vertrauen und sie mich
gibt Auskunft für Gerichte und Anwälte
selbstständig arbeiten lassen. Ich bin
und verteilt die hereinkommende Post.
bei diesen Aufgaben auf mich selbst
In ihren Aufgabenbereich fallen aus-
gestellt, obwohl ich noch ein Lehrling
schließlich die Personal-Angelegenhei-
bin“, erzählt die sympathische 20-Jäh-
ten der Filialangestellten, nicht also die
rige nicht ohne Stolz.
der Büroangestellten von Zielpunkt.
Worauf Jovana besonders stolz ist, sind
ihre beiden eigenen Aufgabengebiete:
Jovana ist ordentlich und behält trotz der
vielen Dokumente mit Leichtigkeit den
Überblick.
bildung auf zwei Jahre verkürzt, bereits
im September wird Jovana ihren Lehrabschluss machen. „Ich war vom ersten
Tag an in der Personalabteilung in der
Verrechnung, weil mich das immer
Fotos: Johannes Brunnbauer
schon interessiert hat. Die anderen Lehrlinge aus dem Büro lernen bei der JobRotation mehrere Abteilungen kennen,
mir wurde das auch angeboten. Aber ich
wollte nur in der Personalverrechnung
bleiben, dort fühle ich mich sehr wohl.“
schulischer erfolg wird
belohnt
„Ich bin als Einzige in unserer Abteilung
Nachdem Jovana bereits die Han-
für die Arbeitsbewilligungen all unserer
delsschule mit ausgezeichnetem Erfolg
Mitarbeiter zuständig, die nicht aus Ös-
absolviert hat, fällt ihr das Lernen in der
terreich kommen. Außerdem kümmere
Berufsschule naturgemäß auch leicht.
ich mich um die Mitarbeiter-Rabattkar-
Das ist ihr Glück, denn alle Lehrlinge,
ten, die drucke ich allein für das gesam-
die am Ende eines Berufsschuljahres
jovana bogdanovic – der Steckbrief
... Bürokauffrau in spe
•• Jahrgang: 1993
•• Sternzeichen: Fische
•• Stärken: arbeitet gerne, ist selbstständig, teamfähig,
hilfsbereit, (über)pünktlich
•• Hobbys & Interessen: Reisen, Schwimmen, Entspannen in der Therme, Freunde und Familie treffen,
Disco
Das sagt Jovana über ihre Zukunft: „Ich möchte nach dem
Lehrabschluss in der Personalverrechnung bleiben und
weitere Ausbildungen über das WIFI machen, um mein Wissen zu vertiefen. Im
Sommer werde ich die Führerschein-Prüfung machen, dann kann ich mit dem
Auto meiner Mutter in die Arbeit fahren.“
6|2013 CASH
47
Karriere
Lehrlingsstammtisch Zielpunkt
ein Zeugnis mit ausgezeichnetem Erfolg
vorweisen können, bekommen vom
Unternehmen ein Handy sowie die Anmeldung für ein Jahr gratis. „Letztes Jahr
habe ich mir schon ein Handy aussuchen dürfen und so wie es derzeit ausschaut, bekomme ich im Juli wieder
eines und kann noch ein weiteres Jahr
gratis telefonieren und surfen“, freut
sich der ehrgeizige Lehrling bereits.
„Wenn unsere Lehrlinge ihre Abschlussprüfung mit Auszeichnung bestehen,
bekommen sie außerdem 400 Euro net-
Hier posieren Zielpunkts angehende Bürokauffrauen mit einem Bürokaufmann – Lehrlingspower united!
to geschenkt. Für guten Erfolg gibt es
chen. Das WIFI bietet Personalverrech-
200 Euro netto. Das ist eine Menge Geld
nungskurse, wo man die Theorie vertie-
für die jungen Menschen“, ergänzt Lehr-
fen kann, und für den Kurs über
lingsverantwortliche Armina Hamido-
Arbeitsrecht interessiere ich mich auch
vic. Die heimische Supermarktkette
sehr. Je mehr Ausbildung man hat, des-
verwöhnt aber auch Mitarbeiter, die
to mehr verdient man auch. Die Firma
heiraten oder in Karenz gehen – Gut-
organisiert außerdem diese Weiterbil-
scheine sollen hier das Leben versüßen.
dungen und übernimmt die Kosten.“
Über ihr Privatleben verrät uns der Lehr-
ehrgeizig geht’s weiter
Mit der Lehrlingsbeauftragten Armina Hamidovic versteht sie sich bestens.
ling, dass sie sehr gerne reist und bereits
Jovana macht ihr Beruf merkbar
in mehreren Ländern der Welt unter-
Freude und auch in ihre Abteilung hat
wegs war. Für das heurige Jahr stehen
sich die lebenslustige Dame bestens
noch die Türkei und Ägypten auf dem
integriert. Beruflich ist sie aber noch
Reiseplan. Zwischendurch entspannt
lange nicht zufrieden, sondern will ihr
sie sich aber auch gerne in einer Therme.
Wissen stetig erweitern: „Wenn ich mit
„Deshalb bin ich froh, dass ich bald mit
der Lehre fertig bin, möchte ich natürlich
der Lehre fertig bin, denn ich brauche
in der Personalabteilung bleiben. Aber
mehr Geld zum Verreisen“, so Jovana
ich will auch weitere Ausbildungen ma-
fröhlich.
•
Nachgefragt bei: Armina Hamidovic, Lehrlingsbeauftragte Zielpunkt
Wie viele Lehrlinge bildet Zielpunkt derzeit aus?
Bei Zielpunkt sind derzeit 110 Lehrlinge in Lehrberufen
Einzelhandelskaufmann/-frau und Bürokaufmann/-frau im Einsatz.
Welche speziellen Fortbildungen werden neben der Berufsschule
angeboten?
Unsere Lehrlinge absolvieren – neben Berufsschule und Ausbildung am POS – auch diverse
Seminare, aufgeteilt auf drei Lehrjahre, deren
Inhalte von kundenorientiertem Verhalten bis
hin zur Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung reichen. Die Seminare sind auf das
jeweilige Ausbildungsjahr abgestimmt und
werden von unserer internen Lehrlingsbetreuung sowie externen Trainern durchgeführt.
Warum ist es für Zielpunkt wichtig, Lehrlinge
auszubilden?
Die Lehrlinge von heute sind die Führungs-
48
6|2013 CASH
kräfte von morgen. Der Motor unseres Erfolgs sind unsere Mitarbeiter. Unter dem Motto: „Karriere mit Lehre“ suchen wir auch
heuer wieder 70 Lehrlinge im Einzelhandel. Engagement und
Können, verbunden mit Teamgeist, Motivation und Verantwortungsbewusstsein tragen täglich dazu bei, unseren Unternehmenserfolg voranzutreiben. Deshalb unterstützen wir die Ausbildung unserer Lehrlinge
mit einem umfangreichen Ausbildungskonzept
und fördern die Persönlichkeitsentwicklung,
den Aufbau von Fachwissen sowie die Stärkung unserer Talente. Wer seine Ausbildung
in einer Zielpunkt-Filiale beginnt, wird u.a.
in Regalbetreuung, kundenorientiertem Verhalten, Bestellwesen, Warenwirtschaft und
Kassawesen geschult – und kann anschließend
bis zum Bezirksverkaufsleiter für mehrere
Filialen aufsteigen.
INDUSTRIE
forum.ernährung heute
Zitat des Monats
Was ist unser Essen wert?
Es war ein Symposium der ganz besonderen Art, das da Anfang Juni im Wiener
Palais Auersperg einen erlesenen Teilnehmerkreis aus Handel, Industrie und
Wissenschaft in seinen Bann zog. Denn es ging diesmal um den Versuch, den
Begriff Wert im Zusammenhang mit Lebensmitteln und Essen von allen nur
erdenklich möglichen Seiten zu beleuchten um schlussendlich den Wertebegriff
nicht nur rational zu sehen, sondern durchaus auch emotional und beinahe
philosophisch.
Während Christian Kreuzer vom Controller-Institut die Konfliktpotenziale von
Wertschätzung versus Wertschöpfung auslotete und dabei zum Schluss kam,
dass seitens der Konsumenten eine gehörige Portion Absurdität hinsichtlich
persönlicher Wertvorstellung und definitivem Kaufverhalten bestünde, hielt
„Schon eine bescheidene Gewinn- und Wachstumserwartung von fünf Prozent bedeutet, dass man in 14 Jahren
Gewinn und Umsatz verdoppeln muss. Wir können jedoch
nicht grenzenlos wachsen.“
Klaus Wiegandt,
Initiator der Stiftung
„Forum für Verantwortung“
Expressfinder
56 EXKLUSIV: Joghurt-Umfrage
58 Interview Terzer/Recheis
Consulter Walter Schönthaler ein überaus launiges Grundsatzseminar in Sachen
Preispolitik in der Praxis.
Beate Koller von der Arche Noah wiederum hielt ein Plädoyer für die Artenvielfalt generell und das Sich-damit-Beschäftigen im Besonderen. Für sie ist klar:
„Sortenvielfalt hat auch mit kulturellem Reichtum zu tun“, was logischerweise wieder eine andere Sichtweise auf den Begriff Wert wirft. Ein Gedanke, der
in EU-Saatgutverordnung-verseuchten-Zeiten wie diesen enorm wichtig scheint.
Eine Industrie, die Lebensmittel für den Müll produziert, und eine Gesellschaft,
die das nicht nur zulässt, sondern auch forciert, ist schlicht und ergreifend am
Holzweg, wie Felicitas Schneider von der Wiener Hochschule für Bodenkultur
und Martin Haiderer von der Wiener Tafel eindrucksvoll umschrieben.
Die ethische Komponente in Zusammenhang mit der doppelten Moral umriss
Ulrich Nöhle von der TU Braunschweig in seinem Referat. Zwar habe man es
62Pasta, Sugo, Pesto
66 Essige, Öle etc.
im Laufe der Jahrhunderte geschafft, dank der Industrialiserung Lebensmittel
generell sicherer und gesünder zu machen, doch schlitterte man genau deswegen in ein moralisches Problem. Auf der einen Seite sehnt man sich nach
Lebensmitteln wie zu Omas Zeiten, aber auf der anderen Seite müssen diese
Fotos: Willy Zwerger, Anne Wiegandt
in einem Höchstmaß sicher und convenient sein. Die Folge: Lebensmittel verbreiten Angst und Produzenten stehen im Mittelpunkt der Kritik.
Daher gibt es nur ein einziges Fazit: Die Wertschätzung von Lebensmitteln
kann und muss gesteigert werden – einerseits durch realitätsnahe Information
über Herkunft und Herstellung von Produkten und andererseits durch eine
umfassende Ernährungsbildung von Kindesbeinen an. Ziel muss es sein, dass
Konsumenten wieder ein Gespür für Wert und Preis von Lebensmitteln und
Essen bekommen um ihr Konsumverhalten entsprechend ausrichten können.
72Mundpflege
76 Nachlese CASH Logistikforum
80Trends
82 Zu guter Letzt
6|2013 CASH
49
INDUSTRIE | NEWS
ProductLine
Seit März diesen Jahres ist
Biene Maja zurück im TV. Ab
Juli ist die freche
Biene nun auch
das neue Testimonial für das Kindersoritiment von der
Privatmolkerei Bauer. Maja löst damit
den kleinen Wikingerjungen Wickie ab,
der seit 2010 das Gesicht der Kinderprodukte aus dem Hause Bauer war.
Gittis Naturprodukte
Für ein vollwertiges Frühstück
Gittis Naturprodukte mit Sitz in Puch/Salzburg wurde 2004
gegründet. Das zur Pöll-Gruppe gehörende Unternehmen
produziert und vertreibt Bio-Babynahrung, Müesli sowie Müesliriegel und engagiert sich ebenso in der Lohnherstellung von
Spezialprodukten für Betriebe wie beispielsweise Danone,
Nutrica oder Milupa. Die Exportquote liegt bei über 70 Prozent.
Die Marke Gittis selbst ist bereits seit 1981 am Markt präsent
und galt laut Verkaufsleiter Leopold Zöchinger mit der Einführung des Dr. Kousa
Vollkornfrühstücks 300 g als „der Müslipionier in Österreich“.
Heute arbeiten 35 Mitarbeiter am Standort der ehemaligen
Milupa-Fabrik kontinuierlich an neuen Produktinnovationen,
um die Bedürfnisse der Österreicher optimal zu erfüllen.
Die Käsemacher
aus dem niederösterreichischen
Waldviertel haben
jetzt verschiedene
Varianten von Schaffrischkäseröllchen herausgebracht: in gemahlenem Kümmel gerollt, in gemahlenen
Anissamen gerollt, in Blumen und
Kräutern gerollt und in Pflanzenasche
gerollt (Foto).
Derzeit umfasst das Müsli-Sortiment, das aktuell einem
Verpackungsrelaunch unterzogen wird, vier verschiedene
450-g-Müeslis (Activa Sport, Activa Früchte, Activa Schoko, Activa Bircher), vier Müesli Riegel, zwei 250-g-BioKleien und fünf 250-g-Vollwert-Frühstück-Varianten. Mit
der Einführung des Vollwert-Frühstücks, das aufgrund
der Feinheit der Zutaten ohne Einweichzeit auch warm
verzehrt werden kann, mit einem hohen Fruchtanteil punktet und ohne Zuckerzusatz, Aromen und Konservierungsmittel auskommt, revolutionierte Gittis
laut Zöchinger vor zwei Jahren den Müsli-Markt und konnte seinen Umsatz um
30 Prozent steigern. Ganz neu im Sortiment (Früchte, Banane, Kakao, Nuss+Honig)
ist die Variante Apfel Himbeer.
Handl Tyrol
111-jähriges Jubiläum
Der Pianser Familienbetrieb gilt national wie international als Spezialist
für original Tiroler Speck-, Schinken-,
Rohwurst- und Bratenspezialitäten
und ist bedeutender Botschafter für
Tiroler Spezialitäten und der österreichischen Genusskultur. Seit nunmehr 111 Jahren steht das Unternehmen zu seiner Verantwortung für die
Der neue Joya Coffee Creamer von Mona ist laut eigenen Angaben der erste rein
pflanzliche Coffee Creamer.
Er färbt Kaffee schön goldbraun, schmeckt neutral
und lässt sich außerdem
in feinen Milchschaum verwandeln. Somit steht einem Soja-Latte-Macchiato
nichts mehr im Wege.
50
6|2013 CASH
Region und für Österreich. Mit über 500 Mitarbeitern, Tendenz steigend, ist das
Familienunternehmen auch der größte Arbeitgeber im Tiroler Oberland. Dieses
Traditionsbewusstsein wird seit Jahren mit diversen Auszeichnungen und Goldmedaillen belohnt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte Handl Tyrol den Rekordumsatz vom Vorjahr (115,5 Millionen Euro) noch einmal um 2,1 Millionen Euro
auf 117,6 Millionen Euro toppen. Man zeigt sich mit dem Wachstum im hart umkämpften Heimmarkt sehr zufrieden, wobei auch die Exportleistungen mit einem
Exportanteil von mehr als 60 Prozent gesteigert werden konnten. Damit wurde der
Exportanteil innerhalb von nur sieben Jahren verdoppelt. Die Kernmärkte sind
Deutschland, Italien, Benelux und Osteuropa, insgesamt ist die Marke in über 30
Ländern vertreten.
Fotos: Privatmolkerei Bauer, Müller, Käsemacher, Mona, Gittis, Handl Tyrol
Kribbelnden Joghurtgenuss verspricht
Müller ab Anfang Juli mit der
Ecke des Monats
Ahoj-Brause. Weiß
schokolierte Ahoj-Brauseperlen
in den vier Geschmacksrichtungen
Waldmeister, Himbeere, Orange und
Zitrone ergeben mit Waldmeisterjoghurt ein herrliches Prickelerlebnis
für Mund und Gaumen.
SC Johnson
Mr. Muscle startet ab Juli in Österreich
Ab Juli stehen neun neue Reinigungsprodukte in den Regalen
des österreichischen Handels. Im Herbst startet dazu eine
Medienkampagne, um die neue Marke bei den Konsumenten
bekannt zu machen. Die Rede ist von Mr. Muscle aus dem
Haus SC Johnson. Das US-Familienunternehmen mit neun
Milliarden Dollar weltweitem Umsatz und rund 12.000 Mitarbeitern hat die zeitgleiche Markteinführung in Österreich
und Deutschland über einen langen Zeitraum penibel vorbe-
Erste Einblicke auf die neue Dachmarke Mr. Muscle mit Jochen Biber
von SC Johnson bei Karin Strahner/K.S.-Circle.
reitet. Es dürfte der europaweit bisher größte Produkt-Launch
Portfolio starker Marken wie Brise, Pronto, WC-Ente, Autan &
Form im Markenartikelbereich hierzulande nur selten vor-
Co mit einer neuen Dachmarke für den gesamten Putzbereich.
kommt, glauben Marketing-
Neben drei Reinigern in Sprühflaschen für Glas, Bad und
Insider nach den ersten Ein-
Küche, einem Stahl- und einem Ceran-Reiniger sowie Seifen-
drücken von Mr. Muscle in
schwämmen (die bestehende Marko Brillo wird in das Mr.
Karin Strahners Wirtschafts-
Muscle-Angebot integriert) soll vor allem ein innovatives
klub K.S.-Circle. Das Unter-
Allzweckreiniger-Konzept in Mini-Einzelverpackungen und
nehmen erweitert damit sein
drei Duftnoten für Furore sorgen. Denn statt Allzweckreiniger
Fotos: Sabine Klimpt, Mr. Muscle
des Konzern werden und eine Werbeoffensive, die in dieser
in großen und schweren Kunststoff-Flaschen nach Hause zu
Die innovativen Aktivkapseln des
Mr.-Muscle-Allzweckreinigers
gibt es in drei Duftnoten.
schleppen, biete das Mr.-Muscle-10fach-Konzentrat Top-Reinigungsleistung in vorportionierten Aktivkapseln und ein
viel einfacheres Handling.
Nicht lesen. Hingehen!
20
Medien, Politik & Demokratie – Ein Widerspruch?
#
ÖSTERREICHISCHE
MEDIENTAGE
24.–26. SEPTEMBER 2013 l www.MEdiEn-TagE.aT
6|2013 CASH
51
INDUSTRIE | NEWS
PRODUCT LINE
Mit „merci Mandel
Knusper Vielfalt“
bringt Storck ab August eine neue merci finest Selection
(250 g) auf den
Markt, in der die Mandel der Star ist. Neben der beliebten
Sorte „Mandel-Milch-Nuss“ finden sich
darin mit „Edel Vollmilch Torrone“,
„Herbe Sahne Mandel“ und „Weiße
Mandel Crisp“ drei völlig neue Geschmacksrichtungen.
Julius Meinl
Umsatz und Gewinn
gestiegen
Um fünf Prozent auf 131 Millionen
Euro stieg im Jubiläumsjahr 2012
(150 Jahre Meinl-Kaffee) der Umsatz.
Beim Ergebnis (EBITDA) ging es um
14 Prozent auf 19,4 Millionen Euro
aufwärts, so Mag. Marcel Löffler, CEO
der Julius Meinl Industrieholding.
Das stärkste prozentuelle Wachstum
wurde in den Märkten Russland
(plus 80 % auf 15 Mio. Euro) und Adriatics (Ex-Jugoslawien, plus 15 % auf
20,5 Mio. Euro) erzielt. In Österreich
„Vanilio“, „Ciocattino“ und „Caramelito“ heißen die
neuen Kaffeevarietäten, mit denen
Nespresso sein
Sortiment an hochwertigen Grands
Crus erweitert. Die Basis für die neuen
Variations ist der Livanto Grand Cru,
der aus einer Mischung aus süd- und
mittelamerikanischen Arabicas besteht
und mit einer runden Milde überzeugt.
teilen sich Gastro und LEH die Um-
Die Marke für medizinische Hautreinigung und -pflege
sebamed von Sebapharma hat vor
Kurzem eine Pflegedusche mit Limette auf den Markt gebracht. Die limitierte Edition reinigt seifenfrei und
ist auf den ph-Wert 5,5 der gesunden
Haut abgestimmt. Die sebamed Limetten-Dusche ist bis Oktober in der
250-ml-Tube erhältlich.
„bebe more“ ergänzt seit Kurzem das
satzerlöse (58,8 Mio. Euro 2012) etwa
im Verhältnis 50 zu 50. Im Retail-
Meinl-CEO Marcel Löffler
Bereich will man nun auch mit Kaffeekapseln, die für Caffitaly-Systeme einsetzbar sind, verstärkt punkten. Fünf
Prozent Marktanteil sind das ehrgeizige Ziel im LEH für heuer. In der Gastronomie
setzt man heuer einen Schwerpunkt für die weitere Etablierung der Premium-TeeLinie, die ein zweites Standbein neben Kaffee werden soll.
Johnson & Johnson
Neue Pflege- und Reinigungslinie für
die Haut ab Mitte 20
Sortiment der Gesichtspflegemarke
bebe aus dem Hause Johnson & Johnson, die bisher mit „bebe Zartpflege“
für kleine Kinder (seit dem Jahr 1961)
und „bebe young Care“ für junge
Mädchen (seit 1994) am Markt präsent ist. Mit der neuen Pflege- und
Reinigungslinie richtet sich die MarFrauen zwischen Mitte 20 und Mitte
30, die sich zu erwachsen für Teenagerprodukte und zu jung für AntiAge-Pflege fühlt. Diese Pflegelücke
P&G lanciert ab Juli mit „head
&shoulders apple fresh 2in1“ hierzulande eine neue Variante seiner
2in1-Pflege. Diese überzeugt mit
ihrer dreifachen Wirkung, da sie
das Haar reinigt, Schuppen vorbeugt und pflegt. Top beim neuen
Produkt ist der lang anhaltende
Duft nach grünem Apfel.
52
6|2013 CASH
soll nun mit bebe more und sechs
innovativen Produkten geschlossen
werden. Zum Sortiment gehören die Tagespflege „Brighten-up“, die Nachtcreme
„Bedtime Beauty“, die Augenpflege „Beautiful Eyes“ (kaschiert Augenringe) und die
Feuchtigkeitsmaske „Power Nap“. Außerdem gibt es mit dem Abschminkfluid „Fresh
Eyes & Face“ und dem schäumenden Reinigungsmousse „Melt Away“ (mit Papayamilch) noch zwei Reinigungsprodukte, die sogar wasserfestes Make-up entfernen.
Alle Produkte punkten darüber hinaus mit einem angenehmen Duft und einer
ansprechenden Verpackung.
Fotos: Storck, Nespresso, Sebapharma, P&G, Meinl, Johnson & Johnson
ke an die attraktive Zielgruppe der
Mondelez International
Nespresso-kompatible
Espressokapseln geplant
Wie vor Kurzem bekannt gegeben
wurde, plant Mondelez Interna-
Die besten Weine Österreichs sind gekürt.
HOLEN AUCH SIE SICH
DAS BUCH DER SIEGER!
tional für die zweite Jahreshälfte unter den Marken „Jacobs“
und „Carte Noir“ die Einführung von Nespresso-kompatiblen Kaffeekapseln. „Unsere
neuen
kompatiblen
Kapseln sorgen für mehr Wettbewerb im schnell wachsenden
Kaffeekapselmarkt und sind eine
große Chance für Mondelez International.
Mit der Einführung des neuen Sortiments und unseren aufgestockten Aktivitäten und Investitionen bei Tassimo werden
wir eines der am schnellst wachsenden Einzel-PortionenGeschäfte stärken sowie unsere Position als weltweit zweitgrößtes Kaffee-Unternehmen weiter festigen“, erklärt Roland
Weening, Global Vice President Strategie, Marketing und
Innovation für Kaffee. Der Kaffeepad- und Kapselmarkt ist
in Europa 2,8 Milliarden Dollar schwer; das Segment wächst
insgesamt betrachtet deutlich stärker als der gesamte Kaffeemarkt. Die kompatiblen Espressokapseln werden zuerst
in Deutschland und Frankreich, dann in Österreich und der
Schweiz verfügbar sein.
Darüber hinaus setzt Mondelez International auch weiterhin
auf sein Einzel-Portionen-System Tassimo, das laut Unternehmensangaben zu den am schnellsten wachsenden Systemen in Europa gehört. Die Marke soll zu einer globalen
„Eine-Milliarde-Dollar-Marke“ ausgebaut werden. Als solche
am Markt präsent ist bereits die Marke Jacobs, deren Ursprünge hierzulande bis ins Jahr 1961 zurückreichen. Andreas
Kutil, Managing Director Mondelez Österreich: „Wir stehen
schon heute für weit mehr als Filterkaffee und spielen eine
führende Rolle in allen wesentlichen Kaffeesegmenten. Die
neuen Jacobs Momente Kapseln werden unsere Vielfalt erweitern und unsere Position im Kapselmarkt weiter stärken.“
Foto: Nespresso
Ab 29. Juni 2013 im ausgewählten Buchhandel
und Trafiken erhältlich.
www.österreichwein.at
Die Nespressokapseln bekommen weitere Konkurrenz.
6|2013 CASH
53
INDUSTRIE | NEWS
technik news
Editel Austria ist umgezogen und ab
sofort unter der Adresse 1040 Wien,
Brahmsplatz 3 physisch und postalisch
erreichbar. Die Telefon- und E-MailKontakte bleiben unverändert.
Infos: www.editel.at.
Umdasch Group
Umsatz wieder auf Vorkrisen-Rekord-Niveau
Das Familienunternehmen aus Amstetten konnte 2012 mit seinen beiden Divisionen – Doka Group und Umdasch
Shopfitting Group – bereits das zweite
Jahr in Folge seinen Umsatz signifikant
steigern. Mit einem Zuwachs von fast
Pricer bietet all
jenen Händlern, die ihre
Angebote groß
und unübersehbar präsentieren möchten, mit dem Pricer Poster
eine ideale Lösung. Diese umfasst
mehrere Modi – darunter eine 4-Artikel-Diashow sowie ein Listen-Modus
zur detaillierten ein- oder zweispaltigen Darstellung –, Händler haben auch
die Möglichkeit, eine Reihe von Vorlagen zu erstellen, die zum Design und
der Atmosphäre ihres Stores passen.
Infos: www.pricer.com.
zehn Prozent durchbrach man im vergangenen Jahr die „1-Milliarde-Schallmauer“ mit einem Umsatz von 1,059
Mrd. Euro. Dieser Erfolg ist zurückzuführen auf die eingeschlagene Internationalisierungsstrategie des Unternehmens, wodurch deutliche Zuwächse
speziell in Latein- und Nordamerika
sowie Asien und Middle East verbucht
Andreas J. Ludwig, Vorstandsvorsitzender der
Umdasch AG
werden konnten. „Das abgelaufene Geschäftsjahr zeigt uns deutlich, dass die strategische Ausrichtung der Gruppe richtig ist. Daher werden wir den eingeschlagenen Weg mit aller Kraft weiterverfolgen“,
so Dr. Andreas Ludwig, Vorstandsvorsitzender der Umdasch Group. Der Fokus der
Umdasch Shopfitting Group werde weiterhin auf den deutschsprachigen Raum
gerichtet bleiben, man will sich als Marktführer weiter verbreitern und sich auf
die Schlüsselkunden wie Spar, Rewe, Esprit und Wolford als Partner konzentrieren.
Für 2013 wird ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich erwartet.
Österreichs größter Hotspot-Betreiber
Freewave darf sich über seinen 500.
Kunden freuen. Nach der SCS, dem Donauzentrum und der Millenium City
bietet nun auch das Segafredo-Zanetti Café am Graben in Wien seinen Gästen kostenlosen und einfachen Zugang
zum Internet über Freewave.
Infos: www.freewave.at.
Wiesbauer
Investitionsschub
Am Standort Wien-Liesing,
wo Wiesbauer erst vor zwei
Jahren einen 7.000 m2 großen
Zubau eröffnete, kommt eine
neue, 40 Meter lange Sliceranlage, die noch leistungsfähiger ist als die alte, um die
verstärkte Nachfrage seitens
des Handels nach aufgeschnittenen Produkten nachkommen zu können. Wichtige
Bauvorhaben werden heuer
aber auch noch in den beiden
Produktionsstätten
von
Wiesbauer Gourmet und
Sind sichtlich stolz auf die neue Sliceranlage: Geschäftsführer Thomas Schmiedbauer (re.) und Produktionsleiter
Adolf Specht.
Wiesbauer Dunahus in Angriff genommen. Diese stellen sicher, dass Wiesbauer nicht nur im Wiener Stammbetrieb, sondern auch in Sitzenberg-Reidling und Gönyü langfristig den Herausforderungen des Marktes voll gerecht wird. Die baulichen Erweiterungen geben
den Betriebsabläufen und den Produkten ein noch frischeres und moderneres
Umfeld, das in Zukunft verstärkt benötigt wird. Gesamtinvestitionen: rund 40
Millionen Euro.
54
6|2013 CASH
Fotos: Umdasch AG, Wiesbauer
Weinwelt.at, der Online-Shop für Wein
und Spirituosen von Interspar, wird
– so wie sämtliche Zentrallager von
Spar in Österreich und im umliegenden
Ausland – auf die robusten und zuverlässigen Logistikscanner BHT 800 des
österreichischen Unternehmens Barcotec setzen. Die großen Vorteile: geringes Gewicht, hohe Robustheit und
große Toleranz bei gekrümmten Flächen und zerstörten Labels.
Infos: www.barcotec.at.
Unilever
Launch von „United Against Waste“
Unilever brachte die internationale Plattform „United Against
Waste“ zur Lebensmittelmüllvermeidung in der Gastronomie
nun auch nach Österreich. Laut Unilever landen in Österreich
rund 1,2 Mio. Tonnen Lebensmittel jährlich auf dem Müll.
Davon soll mit rund 204.000 Tonnen etwa ein Sechstel auf die
Gastronomie entfallen. Nun stellte die Lebensmittelsparte
Unilever Food Solutions des internationalen MarkenartikelKonzerns die offene Branchen-Plattform „United Against
Waste“ auch in Österreich vor. Mit ihr will Unilever für das
Thema Lebensmittelabfälle Aufmerksamkeit schaffen und
die Müllberge reduzieren. In anderen Ländern zeige die Initiative bereits positive Ergebnisse. So habe der Einsatz von
United-Against-Waste-Anregungen und dazu ausgearbeiteten
V.l.n.r.: Axel Schwarzmayr (GF Unilever Food Solutions Austria), Sonja
Gahleitner (GF Unilever Austria), Minister Nikolaus Berlakovich, Barbara
van Melle (Slow Food), Otto Wimmer (Food-Solutions-Chefkoch)
Foto: Unilever
Service-Tools bei einem Projekt mit einer dänischen Großkantine Einsparungen von rund 265.000 Euro jährlich beim
ge, die unter anderem noch von Unilever-Austria-Geschäfts-
Wareneinsatz gebracht. Zur Vorstellung der Plattform im
führerin Sonja Gahleitner und Food-Solutions-Chefkoch Otto
Rahmen eines Round-Table-Gesprächs kamen auch Umwelt-
Wimmer kamen. Bereits als Partner dabei sind beispielswei-
und Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich und der
se AGM, Eurest, Kastner, die Österreichischen Mensen, der
deutsche Dokumentarfilmer Valentin Thurn („Taste The Was-
Trauner Verlag oder auch der Recycling-Spezialist Münzer.
te“) in die Unilever-Austria-Zentrale in Wien. Barbara van
Info-Material und Schulungsangebote stehen ab sofort kos-
Melle von Slow Food Wien moderierte die Diskussionsbeiträ-
tenlos zur Verfügung.
Lieber Chef!
Kennst du das Gefühl? Jeden Morgen in einer anderen Stadt
aufzuwachen: Prag. Istanbul. Triest. Wien. Wie die großen
Stars. Und wo ich auch bin – die Bahnmitarbeiter empfangen
mich immer pünktlich auf die Minute.
Mit grenzenlosen Grüßen,
Dein Rail Cargo Group Container
Die Rail Cargo Group befördert jährlich über 124 Mio. Tonnen Güter – egal ob im Einzelwagen oder im Ganzzug, untertags
oder im Nachtsprung. Von Kohle bis Mineralöl und Flüssiggas, von Zement bis Papier und von Stahl bis hin zu ganzen Fahrzeugen.
Die Rail Cargo Group ist der kompetente Partner für Gütertransporte mit der Bahn zwischen Nordsee, Mittelmeer und Schwarzem Meer.
railcargo.com
(Frucht)joghurt
Buntes Treiben
Fruchtjoghurt musste laut Zahlen der RollAMA in den letzen beiden Jahren einen mengenmäßigen Rückgang von
4,6 (2011) bzw. 2,7 Prozent (2012) hinnehmen. Um den
Joghurtmarkt aus Konsumentensicht einmal näher zu beleuchten, hat CASH nun bei meinungsraum.at eine exklusive Online-Befragung in Auftrag gegeben. Autor: Stefan pirker
M
ännlich, jünger als 30 Jahre, kommt
der nicht ansprechende Geschmack bzw.
aus Vorarlberg oder Tirol: So sehen
bei Fruchtjoghurt auch der Zuckergehalt
sie statistisch aus, die größten „Frucht-
genannt.
joghurt-Liebhaber“ Österreichs. Zu diesem Ergebnis kommt man, wenn man
56
Naturjoghurt ist „weiblich“
einen Blick in jene Befragung wirft, die
Aufgeteilt nach Geschlechtern kann
der Marktforschungsdienstleister mei-
gesagt werden, dass Naturjoghurt eher
nungsraum.at von 29. Mai bis 3. Juni
weiblich dominiert ist. Sprich 60 % der
2013 exklusiv für CASH zum Thema
Frauen essen zumindest einmal wö-
(Frucht-)Joghurt durchgeführt hat.
chentlich Naturjoghurt, aber nur 49 %
Doch jetzt einmal alles der Reihe
der Männer. „Bei Fruchtjoghurt herrscht
nach. Frucht- und Naturjoghurt werden
die umgekehrte Situation zwischen den
laut dieser Umfrage von 7 bzw. 8. % der
Geschlechtern. 67 % der Männer konsu-
Österreicherinnen und Österreicher täg-
mieren Fruchtjoghurt zumindest einmal
lich konsumiert. Damit liegt man in der
wöchentlich, aber nur 55 % der Frauen“,
„Tagesreichweite“ hinter anderen Milch-
erklärt meinungsraum.at-Geschäftsfüh-
produkten wie etwa Käse (31 %), Butter
rer Herbert Kling.
(36 %) oder Milch (45 %). Gänzlich ver-
CASH wollte aber auch der Frage auf
weigert werden Natur- und Frucht-
den Grund gehen, ob denn Österreichs
joghurt von jeweils 6 % der Bevölkerung.
Bevölkerung im letzten Jahr (2012) sub-
Als Begründung wird in beiden Fällen
jektiv gefühlt mehr, weniger oder gleich
6|2013 CASH
Die Studie
•• Auftraggeber: CASH – Das Handelsmagazin
•• Thematik: (Frucht-)Joghurts
•• Zielgruppe: Repräsentativ für ÖsterreicherInnen nach Geschlecht,
Alter, Bildung und Bundesland
•• Stichprobenmethode: Panel-Umfrage anhand des meinungsraum.at
online-Panel (dzt. rund 26.000
PanelistInnen in ganz Österreich)
•• Nettostichprobe: 600 Computer
Assisted-Web-Interviews
•• Interviewdauer: ca. 7 Minuten
•• Responserate: 54 %
•• Feldzeit: 29.5. bis 3.6.2013
•• Studienleitung: Roswitha Wachtler,
[email protected], +43 (0)1 512 8900 12
oder +43 (0) 664 887 359 18
•• Web: www.meinungsraum.at
Foto: S.Kobold/Fotolia.com
EXKLUSIV
INDUSTRIE
viel Fruchtjoghurt gekauft hat wie im
siegel Wert. Light-Produkte (15 %) und
präsentiert sich folgendermaßen (un-
Jahr davor. Demnach gaben 70 % an,
Zusatznutzen (9 %) spielen nur eine
gestützt, spontane Nennung): Auf Platz
gleich viel Fruchtjoghurt gekauft zu ha-
untergeordnete Rolle.
eins wird Nöm mit 21 % genannt, da-
ben, 12 % mehr und 18 % weniger. Unter
Die Sortenpräferenz selbst wird ein-
hinter folgen Ja! Natürlich und FruFru
den „Weniger-Käufern“ sind vor allem
deutig von Erdbeere dominiert. „58 %
mit jeweils 7 % sowie Nöm Mix (6 %),
Frauen (22 %) und Personen älter als 50
geben diese als Lieblingsorte an“, so
Landliebe (5%) und Tirol Milch (5%).
Jahre (21 %) stark repräsentiert. Als
Kling. 30 % lieben Heidelbeere, 28 % Va-
Gründe für das nachlassende Kaufinte-
nille, 27 % Kirsche, 22 % Himbeere und
Die gesamte von meinungsraum.at erstell-
resse werden „Wissen über Inhalt der
18 % Beeren-Mix (jeweils gestützt ge-
te Fruchtjoghurt-Studie kann unter www.
Produkte“ (z.B. Zuckergehalt), „Kein Ap-
fragt). Das Ranking der Lieblingsmarken
cash.at/studien heruntergeladen werden.
petit/schmeckt nicht“, „Naturjoghurt ist
•
Natur-/Fruchtjoghurtkonsum: 45 % essen Fruchtjoghurt zwischendurch
gesünder/besser“ und „zu teuer“ am
Wann konsumieren Sie hauptsächlich Naturjoghurt/Fruchtjoghurt?
Einfachnennung, Angaben in %, n=564, Personen, die zumindest selten Naturjoghurts kaufen,
n=561, Personen, die zumindest selten Fruchtjoghurts kaufen
Sorte und Preis entscheiden
Wer sich jedoch für den Kauf von
In der Früh
Fruchtjoghurt entscheidet, wählt sein
Produkt vor allem anhand zweier Haupt-
17
8
kriterien. Dies ist zum einen die Sorte/
Geschmacksrichtung (81 %) und zum
Frucht
36
38
Am Abend
6
10
0
Fruchtjoghurt um ein Bio-Produkt han-
3
40
Nie
Für 27 % ist es wichtig, dass es sich beim
30
die Verpackungsgröße und die Marke.
20
danach folgen mit je 34 % Wichtigkeit
45
5
6
Zu Mittag
anderen der Preis/Aktion (73 %). Weit
Natur
36
Zwischendurch
50
häufigsten spontan genannt.
delt und 22 % legen auf das AMA-Güte-
Beste Joghurt-Auswahl/Joghurtkauf: Merkur hat die beste Auswahl, am häufigsten gekauft wird bei Hofer
Wer hat Ihrer Meinung nach die beste Auswahl bei Joghurts? Wo kaufen Sie meistens Ihr Joghurt ein?
Mehrfachnennung, Angaben in %, n=600, absteigend sortiert nach bester Auswahl
Merkur
31
15
24
Spar
24
Billa
Interspar
15
4
Lidl
3
Penny
MPreis
3
Ab Hof/Produzenten
2
3
Zielpunkt
2
Bio-Laden
2
2
4
20
15
Joghurtverkauf
30
Beste
Auswahl
3
35
1
10
0
4
2
2
Sonstiges Geschäft
9
6
5
Nah&Frisch
0
30
25
1
Adeg
26
23
12
Hofer
27
Quelle : meinungsraum.at
6|2013 CASH
57
INDUSTRIE
Martin Terzer/Recheis
CASH: Herr Terzer, Recheis
steht seit dem Jahr 1889 für
Teigwaren mit PremiumQualität und hat sich hierzulande als starker Marktführer etabliert. Nächstes
Jahr feiern Sie 125-jähriges
Firmenjubiläum. Wie zufrieden sind
Sie denn mit der aktuellen Marktentwicklung?
Martin Terzer: Recheis ist seit 125 Jahren
eine starke, österreichische Marke und
hat einen Bekanntheitsgrad von 80 sowie einen Sympathiewert von 72 Prozent. Laut GfK haben wir den höchsten
Stammkäuferanteil am Markt und
konnten uns in den letzten fünf Jahren
von einer Stable Brand zu einer Growing
Brand entwickeln. Im aktuellen YTD
2013 bis zur KW 16 beläuft sich unser
Umsatzplus auf 13,1 Prozent und auch
beim Absatz sind wir um 9,1 Prozent
gewachsen. Mit einem wertmäßigen
Marktanteil von 32,7 Prozent konnten
wir darüber hinaus unsere Marktführerschaft erneut bestätigen. Der Teigwarenmarkt total wächst im Umsatz
um 4,4 Prozent, was mit Sicherheit auch
auf die erfolgreiche und intensive Arbeit
von Recheis zurückzuführen ist.
Was sind denn die Eckpfeiler dieser
erfolgreichen und intensiven Arbeit?
Also zunächst einmal legen wir sowohl
bei der Auswahl der Zutaten als auch
bei der Produktion unserer Teigwaren
höchsten Wert auf Qualität. Darüber
58
ten durch ständige Innovationen immer
neue Verwendungsmöglichkeiten und
Verwendungsanlässe, ohne dabei die
Tradition und unser jahrzehntelang gewonnenes Know-how aus den Augen
zu verlieren. Im Fokus dabei steht immer, die Kategorie zum Wachsen zu
bringen. Ein gutes Beispiel hierfür ist
das Thema Vollkorn. Hier haben wir
unseren Recheis-Umsatz von 2011 auf
2012 verdoppelt und mit einem Markt-
Im Interview mit CASH erörtert Recheis-Geschäftsführer
Martin Terzer die aktuelle Situation am Teigwarenmarkt,
spricht über starke Marken im Diskont und verrät erste
Details zu seinen Plänen im Jubiläumsjahr 2014.
anteil von 42 Prozent im Vollkornseg-
Interview: Michaela Schellner
sitiv auf die gesamte Teigwarenkatego-
6|2013 CASH
ment die Marktführerschaft übernommen. Gleichzeitig ist das gesamte
Vollkornsegment um 17 Prozent gewachsen, was sich natürlich auch po-
Fotos: Johannes Brunnbauer, Recheis
Das Beste
für alle
hinaus bieten wir unseren Konsumen-
Diskont an. Wie stehen
Sie dazu?
heuer bereits 30 Prozent unseres Bedarfs
Für Vielfalt und Abwechslung haben wir
Laut aktuellen GfK-
lange nicht aus, aber es ist ein erster
zudem mit „Recheis
Zahlen haben Hofer
Schritt in die richtige Richtung. Außer-
Variation“ gesorgt
und Lidl gemein-
dem haben wir aus der Not eine Tugend
und damit jene Kon-
sam einen Marktan-
gemacht und eine eigene Rohstoff
sumenten ins Boot geholt, die gerne
teil von 30 Prozent. Jeder Markenartikler,
GmbH gegründet. Details dazu kann ich
ungewöhnliche Nudeln in Form und
der sich entscheidet, seine Produkte
Ihnen noch nicht verraten, aber wir pla-
Farbe konsumieren. Das sind nur zwei
dort nicht zu listen, verzichtet auf einen
nen für Herbst auch im Bereich der Eier
Beispiele, die klar belegen, dass sich
großen Teil des Marktes. Wir haben uns
einiges.
Markenarbeit, die letztendlich zu einem
aber bewusst gegen eine Listung im
Kategoriewachstum und zum Kauf
Diskont entschieden, um unsere Marke
Und welche Aktionen planen Sie konkret im Jubiläumsjahr 2014?
hochwertiger Nudeln führt, wirklich
stabil am Markt halten zu können. Aber
Im Jubiläumsjahr werden wir nicht Ge-
auszahlt.
der Druck wird natürlich auf alle Her-
burtstag feiern, sondern den Konsu-
steller größer.
mentennutzen unserer Produkte erhö-
rie ausgewirkt hat.
Neben den Markenartikeln tummeln
sich aber auch viele Eigenmarken in
den Handelsregalen. Wie hart ist der
Wettbewerb hier?
Der Eigenmarkenanteil liegt im aktuel-
Großem Druck ist die Branche auch im
Bereich der Rohstoffe seit Jahren ausgesetzt. Wie geht es Ihnen damit aktuell?
gesichert. Das reicht natürlich noch
hen. 2014 wollen wir in diesem Bereich
noch mehr Aktivitäten setzen als bisher.
Wir wollen zeigen, dass es am Markt
nicht nur um den Kampf der Nudelsor-
len YTD bis zur
KW 16 bei 23,4
Prozent und Eigenmarken sind
naturgemäß ein
ten untereinander geht
„Wir haben wirklich alle Möglichkeiten,
unsere Produkte zu listen.“
starker Mitbewer-
und man die Konsumenten auch mit anderen
Themen sehr stark beeinflussen kann. Außerdem überarbeiten wir
ber in der Teigwa-
unseren Online-Ka-
renkategorie. Zu bemerken ist hier al-
Die Rohstoffkosten sind in den
nal, wo wir den Ver-
lerdings ein deutlicher Anstieg im
vergangenen Jahren explosi-
brauchern
Premiumbereich; auch Hofer und Lidl
onsartig gestiegen und halten
spielsweise mittels
setzen immer häufiger darauf. Wenn
sich nun auf einem konstant
virtueller Werks-
man als Markenartikler aber aktiv den
hohen Niveau. Zusätzlich
führungen und der
Markt bearbeitet und die Verbraucher,
zur Problematik der Preise
Möglichkeit der Roh-
die ja letztendlich über den Produktkauf
beim Hartweizen ist auch
entscheiden, mit Qualität, bedürfniso-
die Verfügbarkeit ein Thema.
rientieren Innovationen wie etwa ge-
Man kann kaum mehr langfristige Kon-
sundheitsbewussten und individuellen
trakte abschließen. Darüber hinaus
Produkten
haben aufgrund des EU-
sowie einem attrakti-
weiten Verbots der Käfig-
ven
Markenauftritt
die Eierpreise enorm ange-
man sich nicht vor der
zogen. Recheis bietet mitt-
Eigenmarke zu fürch-
lerweile mit „Variation“,
ten. Und obwohl die
„Naturgenuss Dinkel“ und
Händler ihre Eigen-
„Goldmarke Bio“ schon
markenpolitik zum Teil
drei Produktgruppen mit
forcieren, haben wir als
Recheis alle Möglichkei-
Eiern aus Freilandhaltung an. Und obwohl das auf-
ten, unsere Produkte zu listen. Wir bie-
grund der von uns benötigten Menge
ten dem Handel ein ehrlich kalkuliertes
ein kleiner Luxus ist, kommt ein Drehen
Produkt, das ihm die für ihn notwendi-
an der Qualitätsschraube nicht in Frage.
ge Spanne ermöglicht.
Sie haben Hofer und Lidl angesprochen: Immer mehr Markenartikler bieten ihre Produkte derzeit auch im
stoff-Rückverfolgbarkeit noch
mehr Transparenz bieten wollen.
Herr Terzer, herzlichen Dank für das
Gespräch.
Recheis – Factbox
haltung im Jahr 2012 auch
braucht
überzeugt,
bei-
Und was ist dann Ihre Strategie?
Was den Weizen angeht setzen wir auf
unsere Vertragsbauern aus der pannonischen Tiefebene und haben so für
•• Gründung: Familienbetrieb seit
1889
•• Geschäftsführung: Stefan Recheis
und Martin Terzer
•• Firmensitz: Hall in Tirol
•• Umsatz 2012: 29,5 Mio. Euro
(68 % LEH, 24 % Gastronomie,
8 % Industrie)
•• Produktion 2012: 15.000 Tonnen
•• Mitarbeiter: 100, 122 mit Unternehmenserweiterungen
•• Marktanteil Österreich:
32 %, Marktführer
•• Exportquote: 10 %
•• Web: www.recheis.at
6|2013 CASH
59
Im Blickpunkt | 60 Jahre Billa
Einkaufen mit
Hausverstand
Mit der Einführung der Premium-Produktrange BILLA
Die BILLA Corso Produktlinie ist
Corso setzt Österreichs größte Supermarktkette erneut eine
für BILLA eine strategische Maßnah-
Qualitätsoffensive. Zum Start können die Konsumenten aus
me in der Sortimentspolitik und
etwa 100 verschiedenen BILLA Corso Produkten quer durch
zugleich ein weiterer Meilenstein.
das gesamte Lebensmittel-Sortiment wählen.
„Wir knüpfen damit an den Erfolg
Wie sehr BILLA mit der neuen Premiummarke einem ak-
der BILLA Eigenmarke an, die wir
tuellen Kundenbedürfnis nachkommt, zeigt eine repräsenta-
2011 eingeführt haben und in die
tive Umfrage durch die Karmasin Motivforschung. Laut der
unsere Kunden ein sehr hohes Ver-
Studie gaben immerhin zwei Drittel (68 %) der rund 1.000
trauen haben.
Befragten an, für sich selbst nach dem „Besonderen“ beim
60
Für jeden Bedarf die
­passende Eigenmarke
Die BILLA Eigenmarke umfasst
Lebensmitteleinkauf zu suchen. Spontan definieren die Öster-
aktuell rund 600 Produkte und bietet hohe Markenqualität
reicher das „Besondere“ im Zusammenhang mit Lebensmitteln
mit Mehrwert zum günstigen Preis. Sie zeigt, dass hochwer-
in erster Linie dabei über den Geschmack (20 %) und die Qua-
tige Lebensmittel und Eigenmarken sich nicht gegenseitig
lität (18 %). BILLA Vorstand Josef Siess dazu: „Mit unserer neu-
ausschließen. BILLA Vorstand Siess über das umfassende
en Premium-Produktlinie BILLA Corso bringen wir dieses ‚Be-
Produktportfolio von BILLA: „Der große Erfolg der Eigenmar-
sondere‘ in Form von hochwertigen Lebensmittel-Spezialitäten
ke, aber auch der Erfolg der Preiseinstiegsmarke clever® und
in die Regale unserer Supermärkte. Denn BILLA Corso Produk-
der Biomarke Ja! Natürlich zeigt deutlich, wie wichtig starke
te haben den Anspruch, in Qualität, Rezeptur und Geschmack
Marken im Handel sind. Darum setzen wir auch weiter auf
die besten zu sein. BILLA Corso steht für eine kompromisslo-
die Einführung von innovativen Eigenmarken als Ergänzung
se Auswahl der besten Spezialitäten – aus Österreich und aller
zu bestehenden Markenartikeln um unseren Kunden so eine
Welt. Unsere gesamte Lebensmittelkompetenz und Leiden-
breit gefächerte, den jeweiligen Kundenbedürfnissen ent-
schaft fließt in die Entwicklung und Selektion der Produkte.“
sprechende Angebotspalette bieten zu können.“
6|2013 CASH
Advertorial
BILLA Corso –
Hochwertige Lebensmittel aus aller Welt
GS1 Sync
GS1 Sync ist die Lösung für den einfachen und
effizienten Austausch von vertrauenswürdigen
Produktdaten zwischen Lieferanten und Handel.
Einfach
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den gesamten österreichischen Handel
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zur Erfüllung der EU-Verordnung 1169/2011
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Umfangreiche Maßnahmen zur
Qualitätssicherung der Produktdaten
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INDUSTRIE | Marktreport
Pasta, Sugo, Pesto
D
er Teigwarenmarkt wächst im aktuellen YTD bis zur KW 16/2013 wert-
mäßig mit 4,4 Prozent und zeigt sich in
der Menge mit einem Minus von 0,4
Prozent stabil“, fasst Recheis-Geschäftsführer Martin Terzer, der die Geschäfte
des Teigwarenmarktführers (MA 32,7 %)
gemeinsam mit Stefan Recheis leitet,
die Marktentwicklung auf Basis aktueller Nielsen-Daten zusammen. Nach
turbulenten Zeiten rund um RohstoffPreiserhöhungen hat sich die Situation
wieder einigermaßen stabilisiert, wie
auch die Zahlen des aktuellen GfK Haushaltspanels zeigen. Dieses misst kontinuierlich das Einkaufsverhalten von
4.000 Privathaushalten via EAN-Code
genau und erfasst im Gegensatz zu Nielsen über den LEH hinaus alle Einkaufskanäle. GfK-Marketing-Consultant Mag.
Christina Schöpf zur Käuferreichweite:
„Die Penetration bleibt mit rund 94 Prozent auf stabilem Niveau. Das bedeutet,
ten von Mai 2012 bis April 2013 ein Produkt aus der Warengruppe Trockenteigwaren gekauft haben.“ Dabei greifen die
Verbraucher auch gern zu Bio- und Vollkornnudeln, wie Schöpf weiter erklärt:
„Ein gutes Drittel aller Haushalte hat im
MAT 2013 zumindest einmal ein
Trockenteigwaren-Bio-Produkt und zirka ein Viertel ein TrockenteigwarenVollkornprodukt gekauft.“
Conveniente
Trendsetter
Der Markt für Teigwaren, Sugo und Pesto entwickelt
sich mit einem Umsatzplus sehr erfreulich. Trendsetter der Kategorie sind nach wie vor die Themen Convenience und Qualität sowie Produkte mit Mehrwert.
Autorin: Michaela Schellner
Überzeugen mit Vollkorn
und Mehrwert
Diesem Trend entsprechend – die Kategorie Vollkorn verzeichnet laut Nielsen
derzeit ein Wachstum von rund 18 Prozent – hat Recheis nach der erfolgreichen
Einführung von „Recheis Vollkorn“ nun
„Recheis Naturgenuss Dinkel“ (siehe Kasten Seite 63) auf den Markt gebracht. Das
Thema Vollkorn in Österreich maßgeblich
beeinflusst hat auch Barilla Österreich
Teigwaren total
Marktanteile Wert – Top 3
1.) Recheis: 32,7 %
2.) Barilla: 16,7 %
3.) Wolf Nudeln: 13,0 %
Quelle: Nielsen, LH exkl. Hofer/Lidl, YTD 2013/KW 16
62
6|2013 CASH
Fotos: Fotolia.com/Comugnero Silvana, Wolf Nudeln, Valora Trade, Winkelbauer, Maresi, Rila Feinkostimporte, Ed. Haas, Barilla, Felix Austria, Recheis
dass mehr als neun von zehn Haushal-
mit dem Launch von „Barilla Integ-
besonderer Bedürfnisse in den
rale“. Der Marktzweite am Gesamt-
Fokus der Hersteller. Valora Trade
markt (MA 16,7 %) und die führen-
setzt hier etwa auf den Vertrieb
de Marke im Bereich italienischer
der Marke Sam Mills, deren Pasta-
Pasta (MA 47,2 %; Nielsen, YTD
produkte auf Maisbasis 100 Prozent
2013/KW 16) entwickelt sich laut
glutenfrei und für Allergiker geeig-
Neo-Geschäftsführer Frank Zobl sowohl
net sind. Dass die Konsumenten
in der Menge als auch im Wert überpro-
immer mehr Wert auf bewusste Ernäh-
portional zum Markt. Das Thema Bio
rung legen, stellt auch Charlotte Sacher,
greift der Marktdritte Wolf Nudeln
Marketingleiterin beim Distributeur
(MA 13 %) unter anderem mit seiner
Winkelbauer, fest, der mit der Marke
eigenen Biogasanlage (siehe Kasten
Buitoni neben Barilla und Bonelli im Seg-
unten) auf. Für sein Projekt „Die
ment der aus Italien stammenden Teig-
Umweltnudeln von Wolf“ wurde das
waren das Marktgeschehen erfolgreich
Unternehmen mit Sitz im burgen-
mitbestimmt: „Der Konsument ernährt
ländischen Güssing kürzlich mit
sich bewusster. Daher geht der Trend in
dem
„Energy
Globe
Award“ in der Kategorie
Richtung Qualität, Geschmack, Convenience und Gesundheit.“
Luft ausgezeichnet. Geschäftsführer DI Joachim
Wolf: „Wir orten eine verstärk-
Pastasaucen punkten
mit Qualität
te Nachfrage der Konsumen-
Qualität und Geschmack spie-
ten nach biologischen Teigwa-
len naturgemäß auch bei unge-
ren. Deshalb freut es uns sehr,
kühlten Pastasaucen eine große
dass unsere Wolf Bio-Eiernu-
Rolle. Der Markt für Sugo und
deln jetzt bei Billa und Merkur
Pesto beläuft sich laut Nielsen im
erhältlich sind.“
aktuellen MAT bis zur KW 20/2013 auf
Neben Vollkorn und Bio rücken aber
25,6 Millionen Euro, wovon 6,5 Millionen
auch verstärkt Produkte zur Erfüllung
Euro auf die Kategorie Pesto entfallen.
Wolf Nudeln erhält Energy Globe Award
Der heimische Teigwarenhersteller Wolf Nudeln wurde kürzlich für sein Projekt „Die
Umweltnudeln von Wolf“ in der Kategorie Luft mit dem weltweit bekannten „Energy
Globe Award Austria“ ausgezeichnet. Wolf Nudeln werden energieautark sowie CO2-neutral produziert und belasten damit
die Umwelt nicht. Der Energiebedarf dafür wird zur Gänze aus der eigenen Biogasanlage mit den vorhandenen
Ressourcen Hühnermist und Grasschnitt aus eigener bzw.
regionaler Landwirtschaft abgedeckt und der Überschuss
ins Stromnetz eingespeist. Darüber hinaus
ist Wolf Nudeln laut
eigenen Angaben der
einzige Nudelerzeuger,
der für seine Nudeln
frisch aufgeschlagene
Eier aus dem eigenen
Hühnerstall verwendet
und das Futter für die
Hühner aus eigener
Landwirtschaft sowie
von regionalen Bauern
bezieht.
Product Line
Barilla, Marktführer im Bereich
Pastasaucen, hat kürzlich sein
Sortiment optimiert und mit
„Pomodoro“ eine neue, tomatenbasierte Variante auf den
Markt gebracht. Diese ist mit
Datteltomaten sowie Zwiebeln
angereichert und optimal als Sugobasis geeignet. Gerelauncht hat das
Unternehmen auch seine Sorte „Pizzaiola“, die nun „Toscana Kräuter“
heißt und verstärkt das Kräutersegment bedient. Als Stiftung Warentest
9/2012-Testsieger mit der Note „Sehr
gut“ ging darüber hinaus das „Sugo
Bolognese“ hervor, was Barilla auch
auf den Gläsern auslobt.
Felix Austria, Sugo-Marktführer
im österreichischen Lebensmittelhandel (Nielsen, MAT 2013
KW 20, Wert, LH exkl. Hofer/
Lidl, Sugo exkl. Pesto) hat mit
den fleischlosen Varianten „Gegrilltes Gemüse“ und „Getrocknete
Tomaten mit Frischkäse“ zwei neue
Sughi im 360-g-Glas entwickelt, die
bereits breit gelistet sind. Zudem setzt
das Unternehmen mit neuen Sorten
und Konzepten wie beispielsweise
„Sughi mit regionaler Spezialität“ oder
„Höllenfeuer Sughi“ Akzente, um die
Kategorie voranzutreiben.
Genießer, die auf ihr
geistiges und körperliches Wohlbefinden
achten, will Recheis
mit Nudeln aus 100
Prozent reinem Dinkel
und österreichischen Freilandeiern überzeugen. Damit trägt der
heimische Teigwaren-Marktführer dem
Trend zu bewusster Ernährung Rechnung, der sich auch in den aktuellen
Marktdaten mit Wachstumsraten von
rund 18 Prozent im Segment Dinkelund Vollkornprodukte widerspiegelt.
„Recheis Naturgenuss Dinkel“ ist in
den Sorten „Dralli“, „Penne“ und „Spaghetti“ erhältlich und punktet u.a. mit
der hellen Farbe der Nudeln.
6|2013 CASH
63
INDUSTRIE | Marktreport
Pasta, Sugo, Pesto
Letzteres herausgerechnet hält Felix
konnten wir unsere Markt-
schiedenen Glasgrößen erhältlich –
Austria mit einem Marktanteil von 36,7
führerschaft ausbauen.“
und die Berücksichtigung des österrei-
Prozent die Marktführerschaft, wie Pro-
Grund für die erfolgreiche
chischen Geschmacks.
duct Group Manager Mag. Elisabeth Gru-
Performance ist laut Gruber
ber erklärt: „Felix ist als einzige Marke
das zeitnahe Erkennen von
kennt auch die Marke Inzersdorfer, die
in der Kategorie Sugo im Jahr 2013 mit
Trends, eine große Produktvielfalt – alle
hierzulande über Maresi vertrieben wird.
7,5 Prozent deutlich gewachsen. Dadurch
Felix-Sugo-Produkte sind in drei ver-
Inzersdorfer-Marketing Manager Arno
Den Geschmack der Österreicher
TEIGWAREN, SUGO & PESTO - GFK HAUSHALTSPANE
Käuferreichweite (%)
GfK-Haushaltspanel
Teigwaren Trocken Total
Mai 2012 – Mai 2011 –
April 2013 April 2012
Wiederkaufsrate (%)
Veränderung in pp
Mai 2012 – Mai 2011 –
April 2013 April 2012
Menge pro Käufer-HH (kg)
Veränderung in pp
Mai 2012 – Mai 2011 –
April 2013 April 2012
Veränderung in %
93,6
93,3
0,2
93,7
93,5
0,2
11,7
11,4
2,7
34,0
34,0
0,0
56,7
56,5
0,3
2,8
2,6
8,3
Herstellermarken
76,8
76,9
-0,1
81,7
79,7
2,6
5,8
5,7
1,3
Handelsmarken
83,0
81,1
2,3
85,3
85,5
-0,3
7,9
7,7
1,7
0,3
Bio-Teigwaren
Pasta Saucen
56,0
54,5
2,9
74,6
73,7
1,3
2,6
2,6
Sugo
47,7
46,5
2,6
71,9
71,1
1,1
2,6
2,6
0,1
Pesto
23,3
21,0
11,0
55,2
54,7
1,0
0,8
0,8
-3,9
Quelle: GfK Haushaltspanel, Einkaufsverhalten von 4.000 österreichischen Privathaushalten; kontinuierliche Messung via EAN-Code, alle Kanäle inkl. Harddiskont, Fachhandel, etc.
Eigenmarken-Line
„Unsere Eigenmarken im Segment ‚Pasta, Pesto, Sugo‘ haben
sich auch 2012 im Vergleich zum Vorjahr erfolgreich entwickelt. Das vielfältige Sortiment bietet Bio-Produkte ebenso
wie Produkte im Preiseinstiegsbereich, Frischkühlkost- und
Tiefkühlprodukte. Für jeden Geschmack und jede Vorliebe
ist etwas dabei“, sagt Unternehmenssprecherin Ines Schurin über das Sortiment der Rewe International AG. Am
Markt präsent ist der Händler mit seinen Eigenmarken „Ja!
Natürlich“, „clever“ und „Billa“. Weil im vergangenen Jahr zweistellige Wachstumsraten im Bereich der Tomatenprodukte festgestellt
wurden, hat das Unternehmen sein „Ja! Natürlich“-Sortiment um
„Polpa Rustica“ in kleinerer Flasche erweitert. Neu eingeführt
werden in den kommenden Wochen auch Fleckerl unter der Marke
„clever“.
64
6|2013 CASH
Spar-Konzernsprecherin Mag. Nicole Berkmann erklärt:
„Bei Pasta führen wir mit ‚S-Budget‘, ‚Spar Qualitätsmarke‘, ‚Despar‘, ‚Spar Vital‘, ‚Spar free from‘, ‚Spar Natur*pur‘
und ‚Spar Premium‘ Eigenmarken in jedem Preissegment.
Diese entwickeln sich von Spaghetti über Vollkornpasta
hin zu Lasagneblättern alle zufriedenstellend. Unter den
Eigenmarken ‚Spar‘, ‚Despar‘, ‚Spar Veggie‘, ‚Spar
Natur*pur‘ und ‚Spar Premium‘ führen wir Sugo und Pesto. Besonders beliebt sind die Produkte von ‚Spar Premium Edition Johanna Maier‘ und ‚Spar Natur*pur‘.“ Sei Ende 2012 hat Spar
außerdem veganes Bio-Sugo in den Sorten „Tofu-Chili“ und „Bolognese“ im Sortiment. Bei Pesto und Sugo wird außerdem hohe
Qualität immer bedeutender, bei Pasta stehen Vollkorn und Bio
im Fokus.
Im Preiseinstieg führt Zielpunkt im Segment „Pasta, Pesto, Sugo“
18 Produkte der Dachmarke „Jeden Tag“, die sich laut Unternehmensangaben „leicht positiver als die Markenartikel“ entwickelt.
Im Bereich Bio hat das Unternehmen zehn Artikel der Eigenmarke
„natürlich für uns“ im Sortiment. Im Bezug auf
die Marktentwicklung ortet Zielpunkt eine stabile Absatzmenge bei Pasta. Hier verlieren altbekannte Artikel wie Suppennudeln und Bandnudeln, während Formen wie Fusilli und Farfalle
deutlich zulegen können. Zudem stellt Zielpunkt einen weiterhin starken Rückgang gekühlter Artikel bei Pesto und Sugo fest. Ungekühlte Produkte konnten in diesem
Bereich die Vorjahresabsatzmengen allerdings fast wieder erreichen.
Fotos: Lidl, Rewe International, Spar, Zielpunkt
„Lidl Österreich führt im Bereich Pasta (Teigwaren) die
Eigenmarken ‚Biotrend‘ und ‚Combino‘ in insgesamt zwölf
verschiedenen Ausführungen und Sortierungen allein in
der Eigenmarke. Dazu kommt die erfolgreiche Lidl-Eigenmarke ‚Baresa‘ für die beiden Pesto-Sorten ‚Genovese‘
und ‚Rosso‘. Unsere Eigenmarken entwickeln sich in diesen Segmenten noch stärker als die Marke, vor allem in
Hinblick auf die reinen Stückzahlen hat die Lidl-Eigenmarke klar die Nase vorn. Generell ist aber zu sagen,
dass in diesem Sortimentsbereich ein positiver Trend
zu beobachten ist, auch die Abverkäufe der Marke
steigen parallel zur Eigenmarke und folgen diesem
Aufwärtstrend“, gibt Unternehmenssprecher Hansjörg Peterleitner einen Einblick in die Marktentwicklung bei Lidl. Ebenfalls neu bei Lidl ist die Marke „Italiamo“.
Szauter: „Das Inzersdorfer Sugo ist perfekt auf den Geschmack der ÖstereicherInnen abgestimmt. So hat etwa
das Inzersdorfer Fleisch-Sugo einen besonders hohen
Fleischanteil.“ Damit kann das Unternehmen bei den Verbrauchern punkten, wie Szauter weiter erklärt: „Bei all
Wo die Nachfrage
wächst, können Sie
Umsätze ernten
jenen Kunden, bei denen wir auch im Vorjahr unsere zwei
Sughi „Fleisch“ und „Pute“ verkauft haben, sehen wir im
YTD April in Summe ein Umsatzplus von rund vier Prozent.
Mengenmäßig liegt das Wachstum sogar bei 13 Prozent.“
Italien im Fokus
Zusätzlich zu Produkten aus der Region kosten
sich die Österreicher aber auch gerne durch das
breite Angebot italienischer Pastasaucen. Neben
Marktführer Barilla, der mit 38 Prozent Marktan-
% DI N K
100
E
teil (Nielsen, YTD KW 20/2013, LH exkl. Hofer/Lidl,
L
Sugo + Pesto) die Marktführerschaft für sich beansprucht, gerade seine Barilla Sugo-Range ausbaut (siehe
Kasten Seite 63) und den Fokus unter dem Motto „Eine
00
1
italienische Liebesgeschichte“ auf den Ausbau der Marktposition in den drei Bereichen Pasta, Pesto und Sugo legt,
% G USS
EN
tummeln sich hier mit Saclà, Bonelli (Maresi), Leverno (Rila
Feinkost-Importe) oder Conte de Cesare (Ed. Haas) noch
weitere Anbieter in den Handelsregalen. Corinna Pfitzer,
Marketing Manager Bonelli bei Maresi: „Mit Bonelli-Produkten erleben unsere Konsumenten ein Stück italienische
Sinnlichkeit in Optik und Geschmack.“ Einen Italienschwerpunkt im Bereich Pesto und Tomatenprodukte setzt auch das Unternehmen Ed. Haas
mit seinen Marken „Conte de Cesare“ und „Pomito“, wie Product Manager Gerda Florian betont:
„Der Pesto-Markt wächst und wir liegen hier mit
Conte de Cesare marktanteilsmäßig auf Platz
vier. Durch weitere Listungen werden wir uns
hier noch verbessern.“ Ein weiterer Marktplayer im
Bereich Tomatenprodukte ist das Unternehmen Mutti.
RohstoffPreise steigen
Egal, ob die Österreicher nun aber italienische oder
Mittleres Wachstum pro Jahr +18 %
österreichische Produkte kaufen, mit der angespannten
5,0
Situation auf den Rohstoffmärkten kämpfen derzeit alle
gerungen bei Getreide und Eiern. Auch bei den Energiekos-
4,0
Mio Euro
Hersteller. „Mittel- und langfristig erwarten wir noch Stei-
3,0
ten und damit auch bei den Transportkosten ist der Plafond
2,0
wohl noch nicht erreicht. Hier sind wir mit unserem Ener-
1,0
giekreislauf und der Biogasanlage gut aufgestellt“, erklärt
0,0
Wolf Nudeln-Geschäftsführer DI Joachim Wolf. Und aus
dem Hause Rila Feinkostimporte heißt es dazu: „Die Preis-
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Basis: Umsatz Dinkel und Vollkorn Nudeln LEH Österreich exkl. H/L | Quelle: Nielsen
situation am Rohstoffmarkt sowie bei den Transport- und
Energiepreisen ist weiterhin sehr angespannt
und unterliegt ständigen Preissteigerungen.
Diese konnten wir bisher weitestgehend kompensieren. Wie lange uns das noch gelingt,
bleibt abzuwarten.“
•
Aktuelle Wachstumszahlen von durchschnittlich 18 % im
Segment Dinkel & Vollkornprodukte bestätigen: Bewusste
Ernährung ist einer der großen Trends unserer Zeit. Sichern
Sie sich jetzt mit den neuen Recheis Naturgenuss Dinkelnudeln Ihren Umsatzanteil an diesem überproportional
steigenden Marktsegment.
Attraktive Microsite unter www.recheis-naturgenuss.at
INDUSTRIE | Marktreport
Essige, Öle, Dressings, Salatgewürze
Marinierter Genuss
Salat war auch im vergangenen Jahr die Lieblingsbeilage
der Österreicher. Mit Essig, Öl oder Dressing mariniert
und Salatgewürzen verfeinert, ist der Trend zum gesunden Grün ungebrochen. Die großen Gewinner über alle
Kategorien des Marinierens sind die Handelsmarken.
Autorin: SABINE SPERK
L
aut Statistik Austria betrug die Salaternte im Jahr 2012 insgesamt
54.000 Tonnen und lag damit 14 Prozent
über der EHEC-bedingt niedrigen Vorjahresproduktion. An Häuptelsalat wurden 16.500 Tonnen (+15 Prozent zu 2011)
Essig, Öle, Dressings
Herbamare® Original Kräutersalz
Der Marktführer unter den biologischen Kräutersalzen!
Herbamare® Original ist eine Mischung aus naturreinem
Meersalz und frischen biologisch angebauten Kräutern und
Gemüsen, unmittelbar nach der Ernte in die Sole eingearbeitet.
Vertrieb Österreich: Awo-Pharm Produktions- und HandelsgmbH, Gewerbepark 5, 9131 Grafenstein, Homepage www.awo-pharm.at
66
6|2013 CASH
Penetration %
MAT April MAT April
2011
2012
Essig
75,7
78,0
Speiseöl/Pflanzenöl
88,5
89,5
Dressings
31,7
33,1
Salatwürzen
27,8
28,3
Salatcroutons
5,2
4,8
Quelle: GfK Austria / Consumer Panel Services
(4.000 österr. Privathaushalte)
Penetration: Anteil aller österr. Haushalte, die mindestens
einmal im YTD ein entsprechendes Produkt gekauft haben.
produziert und auch Bummerlsalat
2012 Produkte aus allen Warengruppen
setzt man auf die zahlreichen Eigen-
verzeichnete ein Plus von 20 Prozent
– außer Croutons – von mehr Haushal-
marken vom Preiseinstiegssement cle-
auf 28.400 Tonnen. Endivien- und Fri-
ten gekauft (siehe Tabelle). Die Handels-
ver über die Marke „Billa“ bis hin zur
séesalat erreichte eine Produktion von
marken gewinnen laut GfK deutlich an
frisch gelaunchten Premium-Marke
3.700 Tonnen (+2 Prozent). Bei Chinakohl
Wert und Käuferreichweite – im Total
„Billa Corso“. Vor Kurzem wurde das
wurde mit 27.200 Tonnen etwas weniger
steigt die Penetration der Handelsmar-
Ölsortiment der Billa-Marke um ein
geerntet als 2011 (-3 Prozent). Die Ös-
ken um 3,5 Prozent, während die Reich-
hochwertiges „Natives Olivenöl Extra“
terreicher outen sich mit diesen Zahlen
weite der Marken um 2,5 Prozent sinkt.
erweitert, „Billa Corso“ setzt noch eins
weiterhin als Salatfans – doch wie steht
es um die Zahlen rund um das Marinie-
drauf und launcht das „Native Olivenöl
eigenmarken boomen
Extra Toscano IGP“ mit der geschützten
ren? Hier liefert GfK Austria zuverlässi-
„Die Marktentwicklung bei Essig und
ge Daten: Die Kategorien sind gesamt
Öl ist sehr zufriedenstellend, unsere
dass das exklusive Oli-
für einen Umsatz von zirka 125 Millio-
Eigenmarken entwickeln sich besonders
venöl zu hundert Pro-
nen Euro verantwortlich und der Markt
gut“, so Spar-Sprecherin Mag. Nicole
zent aus der Toskana
entwickelt sich gesamt leicht negativ
Berkmann. Das Angebot an Essigen und
stammt. Ein „Aceto
nach Umsatz (-1,1 Prozent), was
Ölen erstreckt sich über beinahe
Balsamico Di Modena
vor allem auf einen Rück-
alle Spar-Eigenmarken, neu im
IGP“ und ein „Apfel
gang bei den Speise- und
Regal finden sich das kürzlich ein-
Condimento“ runden
Pflanzenölen, aber auch
geführte „Spar Premium Trauben-
den Marinier-Genuss
den Dressings zurückzu-
kernöl“ sowie das „Spar Vital Raps-
ab. Neu von Chef Menü
führen ist. Essig, Würzen
öl kaltgepresst“ für Kunden, denen
findet sich seit Mitte
und Croutons steigen im
der Gesundheitsfaktor zusätzlich
Juni 2013 das Conveni-
Wert. Gleichzeitig wurden
zum guten Geschmack wichtig ist.
ence-Produkt „Dressing Duett“ in aus-
von April 2011 bis April
Auch bei Rewe International AG
gewählten Billa-Filialen – das fertige
Ursprungsbezeichnung, die garantiert,
Beste Feinkostsalate
Frische Zutaten, bester Geschmack, ausgewählte
Rohprodukte und höchste Qualitätsansprüche - das alles
ist uns für unsere Feinkostsalate wichtig.
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AUFSTRICHE • SALATE • FEINKOST • CONVENIENCE • THEKE • BIO
INDUSTRIE | Marktreport
Essige, Öle, Dressings, Salatgewürze
Salatdressing besteht aus zwei
halt von Lebensmitteln, freut sich das
investierte das Unternehmen 20 Milli-
Schichten Essig und Öl, das
Rapso-Team, schon vor 17 Jahren auf
onen Euro in den Ausbau des Werkes,
durch Schütteln vermischt
österreichischen Vertragsanbau und
allein 8 Millionen davon in den nun
wird, und ist in den Ge-
klare Deklaration des Inhalts gesetzt zu
fertig gestellten Neubau. In diesem
schmacksrichtungen „Balsa-
haben. Es ist erfreulich, dass die Kon-
Schritt bestätigt fühlt man sich durch
mico & Olivenöl“ sowie „Kür-
sumenten Rapso die Treue halten. Der
die erfolgreiche Entwicklung vor allem
& Apfelessig“
Rapso-Raps wird im Wesentli-
der Produkte Kronenöl und Osolio, die
erhältlich. Bei Zielpunkt wird
chen in Oberösterreich angebaut
mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet
neben Produkten der Preis-
und in der Rapso Ölmühle in
einstiegsmarke „Jeden Tag“
Aschach an der Donau verar-
biskernöl
wurden.
kürbiskernöl: das grüne gold
auch der Bio-Bereich mit elf
beitet“, erklärt VOG-Vor-
Artikeln der Marke „natürlich für uns“
standsvorsitzender Walter
abgedeckt. Diskonter Hofer setzt eben-
Holzner und ergänzt: „Auch
sich laut Semona-
so auf Bio und Regionalität mit „Zurück
im Jahr 2012 hat Rapso seine
Geschäftsführer Ro-
zum Ursprung“ und hat seit Anfang
Position als stärkstes Ölein-
land Hartl, der bis-
Mai Spezial-Essigsorten von Bio-Äpfeln
zelprodukt im österreichi-
her die Geschäfte
aus der Oststeiermark sowie ein Bio-
schen LEH mit einem Markt-
der F. Url & Co
Kürbiskernöl aus dem Weinviertel im
anteil von 10,6 Prozent laut
GmbH geführt hat,
limitierten Sortiment.
Nielsen gehalten.“
weiterhin ungebro-
treue markenkunden
Der Sektor der Kürbiskernöle erfreut
Die Vereinigte Fettwaren-
chener Beliebtheit:
industrie (VFI) hat am 8. Juni ihr neues
„Wir als Firma Se-
„Angesichts der zunehmenden Un-
Hauptquartier am Stammsitz in Wels
mona setzen im
sicherheit betreffend Herkunft und In-
eröffnet – im Laufe der letzten Jahre
Bereich Öle, im Spe-
Weil man Natur nicht kopieren kann!
Frischgemüse
LGV-Frischgemüse rückt ihre Gärtnermeister ins Rampenlicht.
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ziellen im Kürbiskernöl-
WeightWatchers
bereich, sehr stark auf
groß geschrieben,
Regionalität, Rückver-
weshalb sich die
folgbarkeit, Transparenz
drei Sorten „Jo-
und Qualität und liegen
ghurtdressing“,
damit voll im Trend des
„ H i m b e e rd re s -
Kunden und des Mark-
sing“ sowie das
tes.“ Ebenso erfolgreich
herbsaure „Toma-
ist man bei der Estyria
tendressing“ – al-
Naturprodukte GmbH
lesamt hergestellt
mit der Marke Steirer-
vom Heinz Kon-
kraft: „Wir setzen auf
zern – als leichte Alternative eignen. Beim Wiener Traditions-
starkes Marketing, hohes
unternehmen Mautner Markhof setzt man bei den Dressings
Kundenvertrauen, Ver-
auf deren vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, was sich
tragslandwirtschaft und
heuer in der Grillpromotion „Anbratzone“ zeigt: Die Dressing-
klare Herkunftsbezeichnun g und sind bereits national und
Spezialitäten können auch als Basis für Grillsaucen oder als
international prämiert worden. Von September 2011 bis Au-
Dip für Folienerdäpfel und gegrilltes Gemüse zum Einsatz
gust 2012 sind wir um 20 Prozent gewachsen und auch im
kommen. Im Dressing-Bereich verzeichnet das Unternehmen
neuen Jahr liegen wir im zweistelligen Wachstumsbereich.
wertmäßige Zuwächse von plus vier Prozent, laut Nielsen ist
Vor allem die Exportmärkte tragen das Umsatzwachstum,
Mautner Markhof mit 21 Prozent Marktführer – sowohl bei
aber auch in Österreich wurden und werden Marktanteile
Glasflaschen, als auch bei Portionsbeuteln (MAT 2012, per KW
gewonnen“, fasst Mag. Wolfgang Wachmann, Leitung Verkauf
52/2012). Mit 36 Prozent Marktanteil ist man am Essigmarkt
und Marketing, zusammen.
klare Nummer eins – dieser ist im ersten Quartal 2013 um
wertmäßig um rund drei Prozent gewachsen.
dressings für den schnellen genuss
Wer statt Marinaden aus Essig und Öl lieber cremige Dressings bevorzugt, kommt bei den Markenartikel-Herstellern voll auf seine
Kosten: Laut Nielsen ist der Konsum von cremigen Salatdressings in den letzten Jahren um
fünf Prozent gestiegen (LH+H/L,
MAT 2010-2012). Unilever lockt
PICKFEIN Einlegeaufguss
bekommt Nachwuchs!
mit neuen Sorten von „Knorr
Salatkrönung“ in der flüssigen
Salatdressing-Range sowie mit
der Innovation „Salat
Mahlzeit!“ in drei Geschmacksrichtungen: In einem praktischen
Zwei-Kammer-System ist sowohl ein Dressing für den Salat als auch eine Würzmischung für das Fleisch enthalten, womit
sich schnell und unkompliziert eine
gesunde Hauptmahlzeit zaubern lässt. Kühne Dressings im
Vertrieb von Maresi verwöhnen
NEU
Salatesser mit beliebten Klassikern wie dem milden „Joghurt-Dressing“ oder der Sorte
„Thousand Islands“ nach amerikanischer
Rezeptur. Die Variation „Kräuterwürzig“ ist
laktosefrei und außerdem besonders leicht,
was kalorienbewusste Esser freuen wird.
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Genuss ohne viele Kalorien wird auch bei
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einfache und gelingsichere
Anwendung „nur darüberleeren“
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INDUSTRIE | Marktreport
Essige, Öle, Dressings, Salatgewürze
saure spezialitäten
einfache Anwendung – über frisches, gewaschenes Gemüse
Er ist nicht nur namhafter Hersteller zahlreicher Handels-
gegossen und in einem Glas versiegelt, darf man sich auf
marken, sondern hat unlängst auch zwei neue Produkte
köstliche Ergebnisse freuen. Mit der zweiten Innovation, der
entwickelt: den
Pickfein Essigessenz, lässt sich nicht nur Salat in einem Ver-
„Pickfein Balsami-
hältnis von 1:3 mit Wasser verdünnt anmachen, unverdünnt
co
bietet das Produkt viele zusätzliche Anwendungsmöglich-
Einlegeaufdie
keiten im Haushalt, wie zur Desinfektion, zur Wäschepflege,
„Pickfein Essiges-
zum Entkalken etc. An dieser Stelle sei die Surig Essig-Essenz
senz“. Zusätzlich
nochmals erwähnt, denn auch diese schafft gründli-
zu den beiden Pro-
che Sauberkeit auf natürlicher Basis.
guss“
Pickfein-Geschäftsführer Christoph Falkensammer mit den beiden Produktneuheiten
und
duktinnovationen
In eine ganz andere Kerbe schlägt der Edel-Essig-
wurde das beste-
und-Öl-Erzeuger Erwin Gegenbauer: „Der Trend zu
hende Essig-Sorti-
heimischen Produkten wird immer stärker. Wozu
ment
einem
Balsamico-Essig oder Olivenöl aus dem Ausland,
umfassenden De-
wenn es in Österreich wertvolle Rohstoffe gibt,
sign-Relaunch un-
die in Österreich handwerklich sorgfältig zu Essig
terzogen
und
und Öl verarbeitet werden? Daran arbeiten wir
drängt sich ab so-
seit Jahren, dieses Thema wird noch in Zukunft
fort
einem
sehr wichtig sein. Heuer noch führen wir einen
knallgrünen Ge-
Essig aus Urkorn ein, erzeugt in einem traditio-
binde mit großem
nellen Verfahren, das wir wieder beleben.“ Laut
rot-weiß-rotem
Medienberichten hat sich Österreichs kreativster
Logo am POS in
Essig-Erzeuger Gegenbauer extra für diese alte Methode „aus
in
Großmutters Zeiten“ den einzigen und letzten erhältlichen
„Buchenspanbildner“ – ein 15 Tonnen schweres Holzfass mit
3,5 Meter Durchmesser – um eine horrende Summe anliefern
lassen.
der tupfen am i
Egal, ob Essig, Öl oder Dressing den Salat verfeinern sollen – Gewürze runden den Geschmack zusätzlich ab. Silvia
DAS ORIGINAL
Anna Unterweger von awo-pharm Produktions- und Handels
• ernährungsphysiologisch
besonders wertvoll
Gewürzsalzes Herbamare: „Herbamare A. Vogel hat sich in
• 100% reines Rapsölschonend gepresst
bereits der Salzsole beigemengt. Beim Wettbewerb und den
GmbH erklärt den USP des vom Unternehmen vertriebenen
den letzten 25 Jahren als Marke etabliert, die Kräuter werden
Eigenmarken werden meist gemahlene Kräuter dem schon
• für Salate, zum Backen, Braten
und Frittieren
vermahlenen Salz beigemengt. Der Geschmack von Herbamare A. Vogel ist auf Grund dieses Herstellverfahrens beson-
• Vertragsanbau aus Österreich
ders.“ Ab Herbst 2013 sollen dem Konsumenten unter der
Marke „Spicy A. Vogel“ Kräutersalz mit Gewürzen zur Verfügung stehen. h
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Ö
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ste
tü
Na
Weitere Informationen können angefordert werden bei: VOG AG, Bäckermühlweg 44, A-4030 Linz oder unter www.vog.at
70
6|2013 CASH
•
Fotos: Fotolia.com/Doris Oberfrank-List, Spar, Rewe International AG, Hofer KG, VOG, Semona GmbH, Estyria, Unilever, Maresi, Winkelbauer, Mautner Markhof, Pickfein, Wiener Essig Brauerei Gegenbauer, A.Voge
den Vordergrund. Der Balsamico Einlegeaufguss verspricht
Pickfein ist der zweitgrößte Essig-Produzent des Landes.
INDUSTRIE | Marktreport
Mundpflege
Saubere Leistung
2,1 Bürsten pro Jahr
Eine positive Tendenz ist laut Colgate-Marketingleiter Mag. Martin Schlö-
Autor: Stefan Pirker
gelhofer aber auch im österreichischen
Zahnbürsten-Jahresverbrauch zu erken-
D
nen, der dieses Jahr auf 2,1 Bürsten pro
en Traum von strah-
kreten Zahlen (Niel-
Kopf gestiegen ist. „Getreu dem Motto
lend weißen Zähnen
sen, MAT KW 16/2013).
Jahreszeitenwechsel = Zahnbürsten-
wollen sich immer mehr
„Das Segment der
wechsel forciert Colgate auch dieses
Menschen erfüllen. Dem-
Whitening-Produkte wächst mit 12,3
Jahr wieder den notwendigen, idealer-
entsprechend groß ist zurzeit die Nach-
Prozent. Weiters überproportional zule-
weise vierjmal pro Jahr durchgeführten
frage nach diesbezüglichen „Helferlein“.
gen können im Mundpflege-Segment die
Zahnbürstenwechsel“, betont Schlögel-
„Ein Segment, das derzeit verstärktes
Kinderprodukte“, so Widerin.
hofer.
Wachstum erfährt, ist das WhiteningSegment. Weiße Zähne werden vom
Mundpflege mit Tiefenwirkung
Konsumenten vermehrt gewünscht und
gelten auch als Symbol für Schönheit
und Gesundheit“, erklärt Dr. Birgit Fuchs,
Produktmanager Zahngesundheit bei
Gebro Pharma und damit zuständig für
Marken wie Elmex und Meridol. Mag.
Rebecca Widerin, Strategische Leiterin
des Geschäftsbereichs Home & Personal
Care bei Unilever Austria, sieht diesen
Trend ebenfalls und belegt ihn mit kon-
72
6|2013 CASH
Wer zweimal täglich nach dem Zähneputzen 30 Sekunden lang mit 20 ml
Listerine spült, hat laut wissenschaftlichen Untersuchungen bis zu 56
Prozent weniger Zahnbelag, bis zu 36 Prozent weniger Zahnfleischentzündung und bis zu 70 Prozent weniger Zahnfleischbluten. Um also
Mundspülungen auch für jene Menschen attraktiv zu machen, die bisher
durch den scharfen Geschmack von der Verwendung abgehalten wurden,
hat Johnson & Johnson die Listerine-Range zuletzt um eine alkoholfreie
Mundspülung ergänzt. Listerine Zero ist wirksam, aber weniger intensiv
im Geschmack, so Johnson & Johnson.
Fotos: Warren Goldswain/Fotolia.com, Johnson & Johnson. Unilever, P&G, Henkel, GSK, Unilever, Gebro, P&G, Colgate
Whitening-Produkte liegen derzeit absolut im Trend
und auch im Bereich der elektrischen Zahnbürsten
kommen aktuell einige Neuerungen auf den Markt.
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Schön, wenn man seinen Geburtstag
mit der ganzen Familie feiern kann.
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INDUSTRIE | Marktreport
Mundpflege
Therapeutische Mundpflege
Neben dem öfteren Zahnbürsten-
innovative Aufsteckbürste verfügt eben-
wechsel ortet man bei Procter & Gam-
so die neue Oral-B Professional Care 700
ble (P&G) große Wachstumschancen
White and Clean. Die 3D-White-Auf-
ning-Produkten und elektri-
weiters im Bereich der elektrischen
steckbürste hat in ihrer Mitte einen
schen Zahnbürsten berichtet
Abseits des Trends zu White-
Zahnbürsten, da diese zurzeit (erst)
Kunststoffkelch, in dem die Zahncreme
Marion Menken, Head of Commu-
von rund 50 Prozent der österreichi-
länger haften bleibt und so intensiver
nications North & Western Europe
schen Konsumenten verwendet wer-
auf die Zahnoberfläche einwirken kann.
bei GlaxoSmithKline (GSK) Consu-
den. „Die elektrische Mundpflege – mit
Apropos Zahncreme und elektrische
mer Healthcare, über rege Nachfra-
Oral B als Marktführer im hohen zwei-
Zahnbürste. Diesbezüglich hat Henkel
ge nach therapeutischen Mundpfle-
stelligen Prozentbereich – wird auch in
im Vorjahr mit Theramed Pro Electric
geprodukten. „Besonders bei unseren
Zukunft für P&G im Fokus stehen“, be-
die laut eigenen Angaben erste Zahn-
Marken Sensodyne für schmerzemp-
kräftigt Yiannis Tentis, Verkaufsdirektor
creme herausgebracht, die speziell für
findliche Zähne sowie Parodontax für
für das Mundpflege- und Elektrogeschäft
elektrische Zahnbürsten konzipiert
Menschen mit Zahnfleischproblemen
von P&G Österreich. Konkret führt man
wurde. Sprich die neue Creme ist wegen
verzeichnen wir sehr starkes Wachstum.
dem geringeren Zahnabrieb be-
In der gesamten Region Nord- und West-
mehrere neue bzw. optimierte Mo-
sonders schonend zum Zahn-
europa ist Parodontax zuletzt um 20
delle ein. Dazu gehört etwa die
schmelz, sie ist auf kleinen Bürs-
Prozent im Vergleich zum Vorjahr ge-
neue Oral-B Professional Care 600,
tenköpfen präzise zu dosieren
wachsen“, so Menken. Weitere Absatz-
die dank erhöhter Rotationszahl
und sie erzeugt feinen, stabilen
impulse erwartet man sich nun von der
von 8.740 (plus 15 Prozent gegen-
Schaum, der weniger tropft.
Zahnpasta Parodontax Extra Frisch, die
über Vorgängermodell) und 20.000
Über die Absatzzahlen der in
seit heurigem Juni am österreichischen
Pulsationen nun auf insgesamt über
drei Varianten (Active Clean,
Markt erhältlich ist. So wie alle Mitglie-
28.000 Putzbewegungen pro Minute
Intense White, Expert Sensiti-
der der Parodontax-Familie enthält auch
kommt. Neu ist auch die Oral-B Pro-
ve) erhältlichen Creme meint
die Variante Extra Frisch 70 Prozent spe-
fessional Care 700 Tiefenreinigung, mit
Mag. Ulrike Glatt, Marketing Manager
zielle Inhaltsstoffe und sie hilft, Zahn-
der man dank spezieller Aufsteckbürsten
Cosmetics bei Henkel Austria: „Die neue
fleischbluten vorzubeugen. Zudem
bis zu zweimal tiefer in die Zahnzwi-
Linie Theramed Pro Electric ist der wich-
kombiniert sie gute Reinigungsleistung
schenräume gelangt als mit einer her-
tigste Wachstumstreiber unserer Mund-
mit extra frischem Geschmack, der vie-
kömmlichen Handzahnbürste. Über eine
pflegeprodukte.“
le Stunden anhält.
daher in Österreich mit 1. Juli 2013
•
Produktneuheiten
Viele Zahnärzte empfehlen die vertikale Putztechnik – sprich
das Bürsten vom Zahnfleischsaum zum Zahn, um nicht nur
den Zahn zu reinigen, sondern auch die Durchblutung des
Zahnfleisches anzuregen. Zur Förderung dieser Bewegung beim
Zähneputzen lancierte Unilever nun die neue Mentadent Vertical Expert Zahnbürste mit einer fächerförmigen Borstenanordnung
und langen Borsten zum Putzen der Zahnzwischenräume.
Bei der Entwicklung der seit 1. Juni erhältlichen neuen Handzahnbürste Dr. Best Polimed haben sich die GlaxoSmithKline-Experten von der professionellen Zahnreinigung
inspirieren lassen. Mit bis zu zweimal mehr Borstenbündeln
im Vergleich zu einer herkömmlichen Handzahnbürste mit
Flachschnitt, einem kreisförmig angeordneten Borstenfeld
und wellenartigem Borstenschnitt verfügt die Polimed über
ein Bürstenkopf-Design, das auch an schwer erreichbaren Stellen für bessere Reinigungsergebnisse sorgt.
Nahrungsmittel und Getränke enthalten Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und allmählich auflösen können. Um dem
vorzubeugen, hat Gaba jetzt die Elmex
Erosionsschutz Zahnpasta mit Chito-
74
6|2013 CASH
Active Technologie herausgebracht. Die Pasta bildet auf dem
Zahnschmelz eine Säureschutzschicht und schützt dank Aminfluorid zusätzlich vor Karies.
Oral-B blend-a-med Pro-Expert ist laut
Procter & Gamble die erste und bislang
einzige Zahncreme auf dem Markt, die
stabilisiertes Zinnfluorid (remineralisiert die Zähne) und
Polyphosphat (verbessertes Putzergebnis, anhaltender Schutzfilm
gegen Plaqueneubildung) kombiniert. Die Pro-Expert Zahncremen,
bei denen P&G erstmals das Know-how seiner beiden Mundpflegemarken Oral-B und blend-a-med gebündelt hat, werden ab
1. Juli in den drei Varianten Tiefenreinigung, Zahnschmelz Regeneration und Sensitiv + sanftes Weiß angeboten.
Auf der Erfolgsformel von Colgate Total aufbauend hat ColgatePalmolive eine ganze Premium-Range entwickelt, die laufend
erweitert wird. Jüngster Spross dieser Reihe ist die Zahncreme
Colgate Total Pro Interdental, deren hochentwickelte Formel mit
Mikro-Reinigungsgranulaten hilft, Plaque
selbst in den Zahnzwischenräumen und an
schwer erreichbaren Stellen zu entfernen.
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2010
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1
2
Quelle: Nielsen, wertmäßig, LH+DFH exkl. H/L
Bei 1x Spülen pro Tag bräuchte 1 Person ca. 14 Flaschen pro Jahr.
DURCH
FREQUENZERHÖHUNG
Steigerung der Verwendung
von 3,46 auf 8 Flaschen pro Jahr 2
Logistik
CASH Logistikforum 2013
Führte souverän und bestens gelaunt
durchs Programm: Nikolaus Hartig
Der Kunde ist Gott
Da er im Endeffekt über Leben und Tod
entscheidet, wurde im Laufe des diesjährigen CASH Logistikforums sehr bald klar:
Der Kunde ist nicht nur König, sondern
Autoren: Stefan pirker, willy zwerger
auch Gott.
D
ie Frage „Wie viel darf Logistik kosten?“ beleuchteten im General Aviation Center des Flughafens
Wien eine Reihe von Experten aus den unterschiedlichsten Ecken.
michaela mojzis-böhm
Nach den Begrüßungsworten von Manstein Verlag-
Fotos: [email protected]
Geschäftsführerin Mag. Dagmar Lang, MBA, Hausherr
Oswald Zuegg, Stefan Pirker (CASH)
76
6|2013 CASH
Willy Zwerger (CASH), Walter Wallner (Wedl)
Prof. Dr. Günther Ofner und BVL-Präsident DI Roman Stiftner
Oswald Zuegg
sowie unter der bewährten Gesprächsführung von Moderator
Die logistischen Herausforderungen eines Fruchtverar-
Dr. Nikolaus Hartig war es Kommunikationsberaterin Micha-
beitungsunternehmens beleuchtete der Unternehmer Oswald
ela Mojzis-Böhm, die den rund einhundert interessierten
Zuhörern eindrucksvoll verdeutlichte, dass es notwendig sei,
Kunden zu Fans zu machen. Denn nur so könne man in
schlechten Zeiten wieder durchstarten, auf zukunftsweisende Ideen hoffen und neben ehrlicher Kritik auch wertvolle
Anregungen bekommen. Mojzis-Böhm: „Kunden wechseln,
Fans bleiben, Kunden reklamieren, Fans verzeihen.“
Fans seien zwar nur eine kleine Gruppe, aber unbezahlbare Werbeträger, die es gut zu behandeln gilt. Wichtigster
Punkt dabei: Einzigartig sein, nicht so wie der Marktführer,
sondern versuchen, Erster zu sein in einer neuen Kategorie
Er versucht, Logistik zu vermeiden: Oswald Zuegg
Zuegg. Gemäß seinem Credo „Wir versuchen nicht, Logistik
zu optimieren, sondern zu vermeiden“ befinden sich die
Produktionsstätten gleich inmitten der Anbauregionen. So
ist es etwa möglich, dass spätestens zehn Stunden nach der
Ernte die Früchte im Werk im süditalienischen Avellino im
ersten Produktionsbereich eintreffen. Ein weiterer Vorteil der
kurzen Wege: „Je näher am Baum, desto reifer die Frucht“, so
Zuegg, der im heurigen Jahr mit der Herstellung von Fruchtsäften, Marmeladen und Fruchtzubereitungen für die Lebensmittelindustrie rund 250 Mio. Euro umsetzen wird. Die AusIhr Credo: „Kunden zu Fans machen!“: Michaela Mojzis-Böhm
gangslogistikkosten bezifferte Zuegg mit sechs Prozent vom
Umsatz. Als logistische Hauptdrehscheibe fungiert dabei das
und dort zum Original avancieren. Und: die Fans mit Storys,
Zentrallager in Verona, wobei die Kunden entweder direkt
Legenden, Geschichten begeistern, eine wohlüberlegte Kom-
oder mittels Transit Points und Cross Docking beliefert werden.
munikations-Logistik aufbauen, ein Fan-Management ins
Leben rufen und dieses nicht mit Social Media verwechseln.
Denn Fans möchten persönlich angesprochen werden und
christian kern
Christian Kern, Head of Logistics CEE & Italy bei Rewe
nicht als Masse.
International, gab einen hochinteressanten Einblick in die
Eva Salvarani und Karin Hasenhütl (beide CASH)
Dagmar Lang (Manstein Verlag), Roman Stiftner (BVL)
6|2013 CASH
77
Logistik
CASH Logistikforum 2013
diversen logistischen Strategien in den sieben CEE-Staaten
inklusive Italien, in denen die Rewe Outlets zu versorgen
hat – immerhin erwirtschaften die 25.000 Mitarbeiter in den
Zitierte mit „Der Kunde ist Gott“ einen japanischen Geschäftspartner:
Robert Galbavy (Cargo-Partner Group)
zwischen drei und fünf Tagen bis zum Endkunden. Um die
Zustelldauer auf 24 Stunden zu verkürzen – was zurzeit auch
Er beliefert von 15 Lagerstandorten aus 700 Outlets in CEE & Italy:
Christian Kern (Rewe International)
in 80 Prozent der Fälle gelingt – richtete Cargo-Partner in
Mumbai ein Pufferlager für Hauptteile ein. Dieses befindet
sich in einer Free Trade Warehousing Zone, in der die Zollab-
700 Filialen einen Umsatz von drei Milliarden Euro. 15 La-
wicklung 24 Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche erfolgt
gerstandorte mit einer Fläche von 150.000 m2 sorgen ge-
und maximal sechs Stunden in Anspruch nimmt. Übrigens:
meinsam mit den Speditionen vor Ort für reibungslose Be-
Von Robert Galbavy stammt auch das eingangs erwähnte
lieferungen, nicht zuletzt auch deswegen, weil man es bei
Zitat eines japanischen Geschäftspartners. „Der Kunde ist
Rewe International geschafft hat, für ein einheitliches IT-
Gott“ bedeutet nichts anderes als die Macht der Konsumen-
System zu sorgen, was die Kommunikation wesentlich er-
ten über Leben und Tod eines Unternehmens.
leichtert.
peter franzmair
robert galbavy
78
Wie wichtig eine perfekt funktionierende Informations-
Ins ferne Indien entführte der Vortrag von Robert Galbavy,
logistik sowie eine Optimierung des Datenflusses zwischen
Executive Director der Cargo-Partner Group. Er präsentierte
den Lieferanten und den Händlern ist, erläuterte Editel-Aus-
ein Praxisbeispiel, wie Cargo-Partner im Auftrag eines öster-
tria-Geschäftsführer Mag. Peter Franzmair. Er setzt mit seinem
reichischen Konservendosenpressmaschinenherstellers die
Team auf bestens bewährte GS1-Standards, auf ECR-Geschäfts-
Ersatz- und Verschleißteilversorgung für indische Lebensmit-
prozesse und auf die Plattform Xite, wobei auch das neue
telhersteller signifikant verbesserte. Zuvor erfolgte der Er-
Produkt GS1 Sync eine ganz wesentliche Rolle im elektroni-
satzteiltransport mittels unzähliger Kleinsendungen immer
schen Datenaustausch spielt. 20.000 Unternehmen aus Han-
per Luftfracht vom österreichischen Lager aus und dauerte
del und Industrie seien schon mit dabei, Franzmair möchte
Peter Sturm (Nestlé), Franz Reischl (Bäko)
Silvia Meissl (CASH), Robert Galbavy (Cargo-Partner), Oswald Zuegg
6|2013 CASH
Ist zweifelsohne der Herrscher über Informationslogistik:
Peter Franzmair, Editel-Geschäftsführer
jedoch alle Betriebe mit im Boot haben. Sein Hauptargument:
„Eine Einsparung von 50 Euro pro Durchlauf einer Bestellket-
Hochkarätiges Podium beim Diskutieren: Walter Hitziger/Post, Franz
Haiden/Schachinger, Herbert Emberger/Top Spirit, Christian Kern/Rewe
und Moderator Milan Frühbauer/Manstein Verlag (v. l.)
te in der elektronischen Version gegenüber gedruckten Formularen.“
niedrigeren Preisen nicht geben kann, betonte einmal mehr
Franz Haiden, Leiter der Schachinger marken & frische logis-
podiumsdiskussion
Die abschließende Podiumsdiskussion widmete sich dem
Veranstaltungsthema „Wie viel darf Logistik kosten“. DI Wal-
tik GmbH. Oder anders ausgedrückt: „Wir können nur Saft
und Leistung geben, wenn wir nicht komplett ausgepresst
•
werden“, so Haiden.
ter Hitziger, Vorstandsdirektor der Österreichischen Post,
brachte darin das „Dilemma der Logistik“ anschaulich auf
den Punkt. Weil Logistik immer nur Mittel zum Zweck ist,
bleibt sie zumeist auch nur in der zweiten Reihe verhaftet
und wird vielfach bloß als lästiger Kostenblock betrachtet.
Ab sofortiterten Handel!
im gut sor
„Man kauft das Buch und nicht das Packerl, mit dem es zugestellt wird“, sagte Hitziger. Mit Freude hat er daher sicherlich die Worte von Herbert Emberger, Geschäftsführer der
Schlumberger-Tochter Top Spirit, vernommen, der sich dafür
aussprach, die Logistik zu einem gleichwertigen Partner in
der Kette hin zum Konsumenten zu machen. „Die Logistik ist
schließlich der entscheidende letzte Schritt, damit ein Geschäft top über die Bühne geht“, meinte Emberger.
Dass es jedoch die geforderte Top-Leistung zu immer
Carina Biedermann (CASH), Martina Sigl (Wojnar’s)
Fairtradtüerlich
und na Bio!
6|2013 CASH
79
Juni 2013
Trends
INDUSTRIE
Nie mehr Bierbauch
Pünktchen-Look
Die österreichische Startup-Brau-
Mit der „Colorshow Polka Dots Col-
erei Nixe lässt rechtzeitig zur Ba-
letion“ lanciert Maybelline
desaision mit dem ersten Low-
Jade aus dem Hause L’Oréal
Carb-Bier am heimischen Markt
Anfang Juli einen neuen
aufhorchen. „Nixe Extra Dry“ hat
Fashion-Megatrend für die
75 Prozent weniger Kohlenhy-
Nägel. Denn damit können
drate und 30 Prozent weniger
Trendsetterinnen den von
Kalorien als herkömmliche
der Kleidung bekannten Pol-
Biersorten und verspricht
ka-Dots-Look nun auch auf
auch geschmacklich ein
ihre Hände übertragen. Die
außerordentlich
erfri-
neue Kollektion besteht aus
schendes Trinkerlebnis.
den zwei Farbtönen „Chalk
Der Alkoholgehalt liegt
Dust“ (matte schwarze und weiße Punkte
bei 4,9 Prozent. Produ-
in transparenter Basis) und „Speckled
ziert wird die Innovation
Pink“ (matte schwarze und weiße Punk-
von einer seit Generatio-
te in pinker Basis), die allein oder als Über-
nen privat geführten Tra-
lack über einen anderen Farbton aufgetragen werden
ditionsbrauerei in Oberösterreich.
können.
Nixe Brau GmbH, www.nixe-bier.com
L’Oréal, www.maybelline.at
Pizza vom Grill
Mit seinem neuen Pizzaofen bringt Weber italienisches Flair auf den Rost. Die Innovation aus dem bunten Zubehörsortiment des Premium-Grillgeräeteherstellers passt
genau auf einen Holzkohlegrill mit einem Durchmesser von 57 cm und wird dort
anstatt des Deckels angebracht. Der Pizzaofen erreicht Temperaturen von bis zu 340
Grad Celsius und seine steinerne Fläche im Inneren bietet genug Platz für große
Pizzen bis zu 40 cm Durchmesser. Den Ofen einfach 20 Minuten aufwärmen bzw.
vorheizen, die belegte Pizza hineinlegen und nach drei bis vier Minuten genießen.
Für Strand-Nixen
Selbst gemachte
Ice Lollys
Wer den Sommerurlaub nicht mehr
erwarten kann oder dem Strandfee-
80
ling schon wieder nachtrauert, greift
Liebhaber des Kindergetränks „Dreh und
derzeit am besten zu „got2b
Trink“, das heuer übrigens seinen 40. Ge-
strand nixe“ (200 ml). Der mit Salz
burtstag feiert, dürfen sich freuen, denn ab
angereicherte Styling-Spray zau-
sofort wartet die Kultmarke auch mit lecke-
bert im Handumdrehen einen
ren Eisschleckern auf, die ganz einfach selbst
Strandnixen-Beach-Look, indem
zuhause hergestellt werden können. Möglich
es dem Haar Textur verleiht und
macht das die Tetra Classic Aseptic-Verpa-
es wie vom Wind am Strand ge-
ckung, die im 5er-Pack jeweils zweimal die
trocknet – eben leicht verwu-
Sorten Cola und Orange und einmal die Sorte Erdbeere enthält. Die
schelt – aussehen lässt. Für ni-
„Dreh und Trink Ice Lollys“ werden nach dem Kauf zu Hause für 24
xenhafte Wellen: Gleichmäßig
Stunden eingefroren und können zum Verzehr einzeln aus dem
auf trockenes Haar sprühen,
Family-Pack entnommen werden. Erhältlich bei Interspar, Zielpunkt
kneten und trocknen.
und Maximarkt.
Henkel, www.got2b.de
Klosterquell/Tetra Pak, www.drehundtrink.at/www.tetrapak.com
6|2013 CASH
Fotos: Nixe Brau, Maresi, Henkel, Klosterquell/Tetra Pak, L’Oréal, Danone, Guhl Ikebana, Weber Stephen
Weber-Stephen, www.weberstephen.at
Gemüse aus dem Glas
Inserenten in CASH
Mit der neuen Linie „Gemüseküche“ im Glas erweitert Inzersdorfer
das Fertiggemüse-Angebot im österreichischen Einzelhandel um eine
ARA 2
echte Innovation. Die fertigen Gemüserezepturen sind in den Sorten
AWO-Pharm 66
„Letscho“, „Erbsen-Karotten Rahmgemüse“, „Bohnen-Mais-Mix in
würziger Sauce“ sowie
„Feine
Mischung
Bank Austria 19
Bauer Milch 5
Rahmgemüse“ erhält-
Berglandmilch U3
lich und ungekühlt
Billa 60
haltbar. Sowohl kalt
als auch heiß genieß-
DFV 29
bar, eignen sich die
Gebro 73
Produkte optimal als
GS1 Austria 61
gesunde Beilage, als
Intercar Austria 23
Zwischenmahlzeit
oder als Grundlage für
Johnson & Johnson 75
verschiedenste Spei-
Laimer 3
sen. Top: Alle Produkte
LGV 68
sind frei von Konservierungsmitteln.
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ÖBB 55
Österr. Weinmarketing 53
Pickfein 69
PID 38
Himmlisch cremig
Pinzgau Milch 79
Unter dem Motto „Jeder Löffel ein
Procter & Gamble 71
Halleluja!“ erweitert Danone das
Rapso 70
Obstgarten-Sortiment um sie-
Recheis 65
ben neue Sorten (Erdbeere, Kirsche, Pfirsich, Zitrone, Himbeere,
Maracuja und Brombeere) mit
cremigem Naturjoghurt. Damit kom-
Storck 84
Umdasch Shopfitting 41
Wojnar’s Wiener Leckerbissen 67
men ab sofort auch alle Joghurt-Liebhaber in den Genuss der beliebten
Obstgarten-Fruchtschicht. Die neue Produktpalette ist in der 150-Gramm-Packung erhältlich.
Danone, www.danone.at
Alle Nachrichten finden Sie
auch tagesaktuell auf
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Veredeltes Haar
Das neue „Veredelnde Haaröl“ der Guhl Tiefenaufbau-Serie
ist speziell auf die Pflege von strapaziertem, brüchigem
und geschädigtem Haar abgestimmt. Das Multitalent
in puncto Haarregenerierung setzt sich aus ver-
Jeden Dienstag:
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schiedenen, hochwertigen Ölen – darunter auch
dem Monoi-Öl – zusammen, spendet Feuchtigkeit,
pflegt das Haar mit wertvollen Proteinen sowie
essenziellen Lipiden und schützt dank VitaminE-Öl vor Haarbruch. Darüber hinaus zaubert es
auch luxuriösen Glanz und beschwert das Haar
nicht.
Guhl Ikebana, www.guhl.de
6|2013 CASH
81
Skurriles aus Handel, Industrie und dem Rest der Welt
zU Guter Letzt
Fundstück des Monats
Live aus den Outlets
Doosh dich!
Kein Kopfsalat!!
Wieder einmal
In einem Ottakringer Supermarkt be-
sorgt Entertai-
äugt die Dame an der Kassa den so-
ner
Stefan
eben auserwählten Endiviensalat wie ein unbekanntes
Raab für große
Flugobjekt und stellt dann fest: „Das ist aber kein Kopfsa-
Aufregung.
lat!“ Die Endiviensalatkäuferin meint darauf schuldbewusst:
Jetzt mischt er
„Nein, das ist ein Endiviensalat.“ Doch die Kassierin ver-
jedoch nicht
mutet Unlauterkeit, denn wer so etwas Unbekanntes ein-
nur die Musik-
kauft, kann der recht haben? Sie also daher ungläubig zum
szene auf, son-
jungen Kollegen an der anderen Kassa: „Weißt du, was das
dern auch den Hygienemarkt. So hat er einen boo-
für ein Salat ist?“ Er: „Ja, ein Individuensalat!“. Der Rest der
merangförmigen Duschkopf entwickelt, der dafür
Schlange an der Kassa grinst und unterdrückt Lachanfälle.
sorgt, dass beim Duschen die Haare trocken bleiben.
Aber nachdem er sich doch nicht ganz sicher ist, durch-
Und: Er hat Lena Meyer-Landrut als keineswegs
forstet der junge Kollege emsig seine Gemüselisten und
wasserscheues Testimonial dafür gewonnen. Al-
kommt dann zur im Brustton der Überzeugung kundgeta-
lerdings mit voller Wäsch’.
nen Erkenntnis: „Das ist österreichisches Häuptelkraut!“
Buch des Monats
Die Kundin mit dem Indiviensalat etwas lauter: „Nein, das
ist kein Häuptel-Kraut, das ist ein Indiviensalat!“ Der Nach-
Den Stress im Griff
barkassier geht den Filialleiterstellvertreter holen. Die lan-
Ohne Zweifel kann Stress unsere körperliche und
teilt: „Wenn’s kein Kraut ist und kein Kopfsalat, da haben
psychische Gesundheit ruinieren. Er kann aber auch
wir eine Bonierung, die heißt Salatmix!“ Und aus.
unsere Kräfte konzentrierenund unsere Leistungsfähigkeit steigern, sodass wir unsere Ziele erreichen.
ge Schlange wartet, bis einer kommt und den Damen mit-
Thema des Monats
te Tipps helfen Ihnen, Ihre Ressourcen optimal zu
Der böse, böse
EAN-Code
nutzen und Ihren Energiehaushalt zu managen.
Verschwörungstheorien gibt
Denn nur so kriegen Sie den Stress in den Griff und
es ja bekanntlich wie Sand
können erleben, wie er zu einem echten „Top-Mit-
am Meer. Eine der lustigsten, weil wissenschaftlich absur-
arbeiter“ wird und nicht mehr
desten ist jene, dass die EAN-Codes auf all den Waren in
als „Flop-Mitarbeiter“ Ihre
unseren Geschäften ganz gefährliche Strahlen aussenden
Gesundheit ruiniert.
und unserem Organismus ziemlich heftig schaden. Elegant
In seinem neuen Buch zeigt Markus Frey, wie Sie
den Stress in den Griff bekommen. 44 praxiserprob-
gelöst hat dieses Problem das NÖ Unternehmen Sonnentor,
Markus Frey: Den Stress im Griff
das ja – zumindest in Teilbereichen – als leicht esoterisch
Edition praxis.kompakt
angehaucht gilt. Sonnentor hat den Strichcode auf ihren
ISBN 978-3-86980-228-2;
Waren einfach durchgestrichen. Was dem Strichcode
192 Seiten
wurscht ist, aber die Ängstlichen freut.
Nebenbei bemerkt
Hofnarrengespräche
Das Rogner Bad Blumau sucht also einen Hofnarren. Das kann natürlich jetzt
mehreres bedeuten: Dem Rogner Bad Blumau ist der einzige Hofnarr davongelaufen und der wird jetzt dringend gesucht, weil die sonst völlig hofnarrenlos
wären. Dem Rogner Bad Blumau ist einer von mehreren Hofnarren abhanden
gekommen und die suchen jetzt entweder ihn oder einen Ersatz, damit die Vollständigkeit der Hofnarren-Equipe wieder gegeben ist. Oder aber das Rogner Bad Blumau fängt in Sachen Hofnarren komplett neu an und sucht nun einen, der diesen Job optimal ausfüllen könnte. Immerhin muss er die Gäste
begrüßen, die Gäste informieren und verwöhnen. Was sich vor allem im kaufmännischen Bereich massiv niederschlagen sollte. Denn normalerweise braucht man dazu mindestens drei gut ausgebildete Bedienstete, sollte das
Das nächste
CASH erscheint
am 25.7.2013
82
6|2013 CASH
Rogner Bad Blumau rund um die Uhr offen haben, sogar umso mehr. Wobei laut Jobbeschreibung der Hofnarr auch
noch musikalisches Talent mitbringen sollte, Redegewandtheit, Kreativität, umfassende Kommunikations-Affinität und ein eigens Instrument. Hofnarr sein wird wahrscheinlich nicht wirklich leicht sein in Bad Blumau ...
Mit Schärdinger lässt sich’s leben.
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