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[ Riesenvieraugenschlemmer ]
Grundlagenpraktikum 2005 – Unterstufe Oetwil an der Limmat
Stefanie Moser & Livia Rüedi – Mentorin: Verena Widmaier
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28.10.2005 14:04:08 Uhr
[ Inhalt ]
[ Mitwirkende ]
[ Situationsanalyse ]
Erster Eindruck
Rahmenbedingungen
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[ Vorbereitung ]
Themenfindung
2
2
[ Ziele und Schwerpunkte]
Ziele
Gestalterische Schwerpunkte
3
3
3
[ Planungsübersicht ]
4
[ Durchführung ]
Projekteistieg
Werkstatt
Wassermusik
Phantasie und Realität
Resultate der Schüler
Planung und Durchführung des Programms
Unterbrüche
Schlüssauffürung
5
5
5
6
6
7
7
9
9
[ Schülerbeobachtungen]
Florian
Michael
Gruppe allgemein
9
9
9
10
[ Teamarbeit & Rückmeldung]
Rückmeldung von Betreuungsperson und Mentorin
11
11
[ Persöndliche Erfahrung]
Stefanie
Livia
12
12
12
[ Fazit ]
Livia
Stefanie
13
13
13
[ Abstract]
14
[ Anhang ]
Inhaltsverzeichnis
15
15
1. und 2. Klasse, Unterstufe Oetwil an der Limmat
Praktikumsbetreung: Evelyne Meier
Projektbegleitung: Verena Widmaier
Schüler beinhaltet immer die weibliche Form Schülerin
Die Namen der Kinder sind geändert.
Alle Rechte liegen bei der hgkz, © 2005
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[ Situationsanalyse ]
Erster Eindruck
Einen ersten Eindruck der Schule konnten wir anlässlich einer Sitzung
mit der Lehrerschaft bereits gut drei Monate vor Beginn des Praktikums gewinnen. Die Gemeinde Oetwil an der Limmat liegt etwas erhöht im Limmattal. Das Primarschulhaus steht in einem Wohnquartier
in der Nähe des Waldrandes. Die Zufahrtsstrasse ist ruhig und wenig
befahren. Das Schulhaus macht einen sehr gepflegten Eindruck und
hat eine sehr gute Infrastruktur mit Turnhalle, Mehrzweckräumen,
Werkraum und einem grosszügigen Pausenareal. An dieser ersten
Besprechung waren die Lehrerinnen und Lehrer sehr interessiert an
unseren Projekten und schauten der Projektwoche gespannt und neugierig entgegen. Für uns war wichtig, bereits ein erstes Mal mit unseren
Betreuungspersonen in Kontakt zu kommen.
Rahmenbedingungen
Unsere Abklärungen konzentrierten sich vor allem auf den Aussenraum. Wir suchten und fanden auf dem Schulhausareal gedeckte
Aussenräume. Diese befinden sich in den Eingangsbereichen der
Schule. Noch wichtiger für unser Projekt war ein Gewässer, um unsere Riesenvieraugenschlemmer fahren lassen zu können. Unterhalb
des Dorfes fliesst die Limmat. Sie ist allerdings nicht geeignet, da die
Strömung zu stark ist. Gleich neben der Limmat schauten wir uns noch
einen kleinen Weiher an, doch dieser war ziemlich schmutzig und hat
uns nicht gefallen. Am Waldrand, ca. 10 Gehminuten von der Schule
entfernt fanden wir einen kleinen Bach. Dieser hat zwar viele kleine
Stufen, ist aber mit den Schülern gut erreichbar.
Die Unterrichtszeiten wurden uns von der Schule vorgegeben. Ab-
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klärungen mit den zuständigen Lehrpersonen ergaben, dass es nicht
möglich sein würde, spezielle Programmteile ausserhalb der gewohnten Unterrichtszeiten druchzuführen. Zudem empfahlen sie uns, die
Kinder immer im Schulhaus zu versammeln oder zu verabschieden.
Die Erstklässler waren zum Zeitpunkt des Praktikums erst seit fünf
Wochen in der Schule und mit dem gewohnten Schulweg schon
genug gefordert.
Für die Arbeit im Schulzimmer stand uns das Handarbeitszimmer zur
Verfügung. Dies ist ein mittelgrosses, helles Zimmer mit Schülerbänken, einer Reihe Arbeitstische an der Fensterfront, einem grossen
Tisch vor der Wandtafel und einem Lehrerpult. Die Schülerbänke
können durch eine aufklappbaren Erweiterung vergrössert werden.
Für die Projektwoche richteten wir das Zimmer nach unseren Bedürfnissen ein. Die Arbeitstische für die Schüler arrangierten wir als
Gruppentische mit je vier Arbeitsplätzen. Unsere Werkstatt richteten
wir an den Tischen vor den Fenstern ein und im vorderen Bereich des
Schulzimmers liessen wir genügend Platz frei, um dort mit den Stühlen
einen Kreis bilden zu können. Auch für die Wasserwanne hielten wir
uns einen Platz im vorderen Teil des Zimmers frei. Uns war wichtig,
dass wir das Wasserbecken gut überblicken konnten um Planschereien
zu vermeiden.
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[ Vorbereitung ]
Freitag
Liebe Maxine, Jasmina, Lisa, Giulia, Aimée, Ganimete, Angela, Sarina
Lieber Thomas, Dennis, Raffi, Nico, Timur
Habt ihr meine letzte Flaschenpost gefunden? Wir sind die ganze letzte Nacht weitergeschwommen. Dort wo wir waren, hat es mir nicht so
gut gefallen. Das Wasser war sehr trüb und etwas dreckig. Ich mag klares Wasser besser. Dann kann ich unter Wasser auf dem Rücken
schwimmen und sehe, wie die Sonnenstrahlen ins Meer scheinen. Wegen den Wellen bewegen sie sich die ganze Zeit, es sieht aus, als ob sie
auf dem Wasser tanzen würden. Hier ist das Wasser wieder etwas kälter geworden und meine Farbe hat sich ein bisschen verändert. Wenn
wir in diese Richtung weiter schwimmen würden, käme bald der Südpol. Dort könnte ich endlich wieder Glacé essen. Meine Familie hat aber
beschlossen, weiter nach Amerika zu schwimmen. Dort soll es ganz viel gutes Essen geben. Mein Grossvater hat mir erzählt, dass es dort auch
sehr viel Seetang gibt. In diesen „Wäldern“ unter Wasser kann man sehr gut Verstecken spielen. Ich freue mich! Noch lieber spiele ich aber
die Schnitzeljagd. Kennt ihr dieses Spiel? Wenn ich es mit Oma spiele ist es sehr lustig. Sie versteckt sich so gut, dass ich sie fast nicht mehr
finde. Manchmal müssen mir andere Riesenvieraugenschlemmer beim Suchen helfen. Spätestens wenn es etwas zu essen gibt kommt Oma
aus ihrem Versteck, sie hat nämlich immer Hunger.
Bis wir in Amerika angekommen sind müssen wir noch weit schwimmen. Die nächsten Tage werden sehr anstrengend sein. Ich werde kaum
noch Zeit haben, euch eine Flaschenpost zu schreiben. Vielleicht komme ich danach einmal bei euch in der Nähe vorbei...
Macht’s gut!
Euer Freund Oskar
Themenfindung
Jede von uns erstellte für sich zum Thema Bewegung ein Mindmap.
Diese sahen nicht nur in der Ausführung verschieden aus, sondern sie
beinhalteten ganz verschiedene Themen. Wir arbeiteten nach einem
Ausschlussverfahren. Bereiche, die für uns nicht in Frage kamen strichen wir, jene, die uns näher interessierten, markierten wir farbig. Wir
bevorzugten folgende Themen: Wald, Wind, Wasser, Chügelibahn und
Riitseili. Uns wurde schnell bewusst, dass uns das Element Wasser
speziell interessierte. Uns war wichtig, dass das Thema genügend
Freiraum für experimentelles Arbeiten bietet. Das Erlebnis in einer
ausserschulischen Umgebung wie z.B. im Wald zu arbeiten oder unter
freiem Himmel neue Erfahrungen zu machen, wollten wir ebenfalls
mit einbeziehen. Zudem waren wir uns einig, dass wir im funktionalen
Bereich unterrichten möchten.
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[ Ziele und Schwerpunkte ]
Mittwoch
Liebe Kinder
Ihr erratet nicht, wo ich mich aufhalte. Hier ist es wieder viel wärmer. Meine Familie und ich treiben nach einem reichhaltigen Mittagessen mit
kugelrunden Bäuchen an der Wasseroberfläche. Meine Nasenspitze schwitzt in der Sonne. Ich muss sie immer wieder im Wasser abkühlen,
damit sich mein Körper nicht überhitzt. Wenn ich seitlich liege, höre ich mit einem Ohr die Geräusche die vom Ufer her kommen. Ich höre
rhythmische Trommelschläge. Vielleicht kommen diese von einem grossen Fest. Mit dem anderen Ohr höre ich alle Geräusche meiner Familie
unter dem Wasser. Kein Schnarchen, kein Rülpsen und kein Jammern entgehen mir. Zum Einschlafen höre ich gerne den Wellen, dem Wind
und der Wasserströmung zu.
Machen eure Viecher auch Geräusche? Machen sie Musik? Ihr müsstet mal all die tausend Wasserklänge hören.
Gruss Oskar
Donnerstag
Liebe Ganimete, Lisa, Giulia, Sarina, Angela, Aimée, Maxine, Jasmina
Lieber Nico, Thomas, Dennis, Timur, Raffi
Ich habe von euch eine Flaschenpost erhalten, vielen Dank! Ich habe mich sehr über eure Zeichnungen gefreut. Sie sind sehr schön! Ich glaube,
ich kann mir vorstellen, was ihr esst und wie euer Glacé aussieht. Eure Fragen werde ich so bald als möglich beantworten.
Ich geniesse hier die Wärme. Noch immer ist es sehr heiss und ich tauche oft ab ins kalte Wasser. Wenn wir nahe am Ufer vorbeischwimmen,
kann ich riesige Bäume sehen. Ich glaube in diesem Land gibt es ganz viel Wald. Aber auch viel Abfall. Gestern sind wir durch weggeworfene
Sachen geschwommen. Allerlei schwamm auf dem Wasser. Zum Beispiel Autopneus, Plastik, Holz, Flaschen und vieles mehr. Mein Grossvater
ist schon oft durch Abfall geschwommen. Er hat mir etwas Lustiges gezeigt, was man aus diesen Materialien basteln kann. Vielleicht kennt ihr
diese Sachen bei euch auch. Ich schicke euch deshalb die Anleitung für diesen lustigen Tauchriesenvieraugenschlemmer:
1. Nimm ein Stück eines biegbaren Trinkhalms.
2. Biege eine Büroklammer so auf, wie hier gezeichnet.
3. Stecke die Büroklammer nun unten in den Trinkhalm.
4. Befestige ein Bild am Trinkhalm.
5. Nimm eine Petflasche und fülle sie ganz mit Wasser.
6. Nun steckst du deinen Riesenvieraugenschlemmer in die Flasche und verschliesst sie mit dem Deckel. Achtung, die Büroklammer muss
unten sein.
7. Wenn du die Flasche jetzt zusammendrückst, sinkt dein Tauchtierchen nach unten. Lässt du die Flasche los, steigt es wieder auf. Du darfst
die Flasche aber nicht schütteln, sonst funktioniert es nicht mehr!
Viel Spass mit euren Tauchriesenvieraugenschlemmer!
Themenwahl
Ganzheitliches Erfahren eines Themas
Wir boten unser Atelier für Erst- und Zweitklässler an. Aufgrund dieser
Voraussetzung war für uns klar, dass wir mit einer Geschichte arbeiten möchten. Unser Ziel war, dass die einzelnen Unterrichtseinheiten
und Arbeitsschritte mit der Geschichte eingeführt werden. Angesichts
des knappen Budgets, aber auch aus pädagogischen Überlegungen
entschieden wir uns dafür, mit Abfallmaterialien zu arbeiten. Zudem
hatten wir bereits zu Beginn den Wunsch, den Unterricht nicht nur
auf das Schulzimmer zu beschränken, sondern den Kindern auch die
Natur als Arbeitsraum näher zu bringen. Sehr rasch entschieden wir
uns, unser Projekt unter dem übergreifenden Thema Wasser zu entwickeln. Dabei wollten wir den Kindern das Wasser auf verschiedene
Weise erfahrbar machen. Als Titel für unser Atelier suchten wir nach
einem Namen, der für die Schüler interessant tönt und bereits erste
Phantasien anregt. Wir schrieben unser Projekt unter dem Titel „Riesenvieraugenschlemmer“ aus.
Wasser ist unser übergreifendes Thema. Dieses möchten wir den
Schülern auf möglichst verschiedene Weise erfahrbar machen. Wir
kreieren ein Schwimmobjekt, komponieren mit Wasser Musik, bereiten
uns aus Wasser einen feinen Znüni zu und erleben das Wasser am
Bach. Auch Hintergrund- und Wissensinformationen sind uns wichtig.
Z. B. soll den Kindern bewusst sein, warum die verschiedenen Materialien schwimmen oder nicht.
Ziele
Erlebnisse am Bach
Arbeiten mit Abfallmaterialien
Die Schüler erhalten bereits im Voraus den Auftrag Materialien, die
sie nicht mehr brauchen, zu sammeln und mitzubringen. In dieser
kleinen Vorbereitung soll bereits ein Bewusstsein für Abfallmaterialien
entwickelt werden. In der Arbeit mit diesen Abfallprodukten möchten
wir für die Schüler erfahrbar machen, dass auch aus diesen noch
etwas entstehen kann.
Umgang mit Werkzeugen
Mit einer seriösen Einführung möchten wir den Kindern den Respekt
vor neuen Werkzeugen nehmen. Sie sollen lernen, ihre eigenen Fähigkeiten abzuschätzen. Wenn gewisse Regeln und Sicherheitsvorschriften eingehalten werden, ist auch der Einsatz von „gefährlichen“
Werkzeugen im Unterricht möglich.
Selbstständigkeit und Selbstkompetenz
Eine gute Einführung der Werkzeuge und Verfahren ist die Grundlage
für selbstständiges Arbeiten. Die Schüler sollen die Herausforderung
annehmen zu eigenständigen Lösungen zu kommen. Dabei müssen sie
auch Verantwortung übernehmen. Zum einen in ihrer eigenen Arbeit,
aber auch für die gesamte Gruppe. So genannte Experten vermitteln
den anderen ihr Wissen.
Eine Selbstkompetenz erwarten wir von den Schülern in der Beurteilung der eigenen Arbeit. Sie sollen selber zu beurteilen versuchen, ob
sie mit ihrer Leistung zufrieden sind oder nicht.
Mit kleinen Ausflügen an den nahen Bach möchten wir die Grenzen
des Schulzimmers als Arbeitsraum sprengen. Die Kinder sollen den
Wald als Lebens- und Arbeitsraum erfahren. Ein direkter Bezug zum
Inhalt der Projektwoche ist uns wichtig. Zusätzlich möchten wir die
Glaubhaftigkeit der Existenz der Riesenvieraugenschlemmer durch das
Finden der Flaschenpost im Bach stärken. Das Spielen am Bach trägt
auch zur Vorstellungsbildung bei.
Gestalterische Schwerpunkte
Phantasiebildung
Die Kinder werden durch die Geschichte in eine Phantasiewelt eingeführt. Dadurch wollen wir in ihren Köpfen Bilder der Riesenvieraugenschlemmer erzeugen. Das Ziel der gestalterischen Arbeit ist, dass
die Schüler ihre Vorstellungen fassen und in ihrem Riesenvieraugenschlemmer zum Ausdruck bringen können.
Experimentelles Arbeiten
Aus einer Sammlung von Materialien müssen die Kinder ein Viech
gestalten, das ihren Vorstellungen entspricht. Die verschiedenen Materialien erfordern Flexibilität und gezielte technische Überlegungen.
In der experimentellen Arbeitsweise sollen Lösungen gesucht und
gefunden und untereinander ausgetauscht werden. Auch die Stimmen
und Geräusche für die Riesenvieraugenschlemmer werden in einer
Experimentierwerkstatt entwickelt.
Oskar
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Grobplanung, im Voraus geplant
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[ Planungsübersicht ]
[ Flaschenpost ]
Für die ganze Woche erstellten wir eine grobe Planung. Diese diente
dazu, einen Überblick zu haben, wie viel Zeit uns zur Verfügung stand
und welche Elemente wie gewichtet wurden.
Eine detaillierte Planung erstellten wir für jeden Tag. Für den Einstieg
in die Projektwoche war wichtig, dass wir einen genauen Ablauf im
Kopf hatten. Auch wenn dieser kaum eingehalten werden konnte,
verschafften wir uns damit einen Überblick über die Inhalte des Tages.
An diesem Montag würden wir mit ausreichend neuen und unerwarteten Eindrücken konfrontiert werden. Die Feinplanung diente uns dabei
als Stütze.
Montag
Liebe Kinder
Ich bin Oskar, ein Riesenvieraugenschlemmer. Zurzeit schwimme ich im Meer irgendwo zwischen Europa und Amerika. Meine Mutter, mein
Vater, meine Geschwister, meine Cousinen, meine Onkel, einfach alle meiner Familie haben vier Augen. Wir leben im und auf dem Wasser.
Die verschiedenen Meere erkunden wir das ganze Jahr über. Wir kennen die schönsten Plätzchen und kehren regelmässig dahin zurück. Letzte
Woche durchquerten wir die Meerenge bei Gibraltar und jetzt schwimmen wir nach Norden. Ich schwimme immer hinter meinem Vater her.
Mir macht es Spass den Geräuschen meiner Herde zu lauschen. Es quietscht, rasselt, plantscht, gluggert, pfeift, dröhnt und rumpelt, mal
lauter und mal leiser. Lustig ist es auch, den andern beim Schwimmen zuzusehen oder mit ihnen Fangis zu spielen. Die einen springen, die
einen schwimmen im Zickzack, andere machen Purzelbäume und mein Vater hinterlässt viele Luftblasen. Diesen jage ich nach und lasse sie
zerplatzen. Das Meer ist riesen, riesen gross. Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht verlieren. Jeden Tag ist jemand anderes verantwortlich
dafür, dass wir alle bei einander bleiben. Dies ist gar nicht so einfach weil mein Cousin Max noch nicht so gut schwimmen kann und sich immer
im Kreise dreht. Tante Juliane hingegen ist immer ganz zackig unterwegs. Wenn ich die Gruppe zusammenhalten muss, sage ich Juliane, sie
dürfe nie weiter als 10 Meter von mir wegschwimmen. Aber dennoch muss ich sie manchmal wieder zurückholen. Dann versucht sie mir davon
zu schwimmen, aber ich hole sie jedes Mal ein.
Könnt ihr euch vorstellen wie wir leben?
Liebe Grunzer Oskar
Dienstag
Liebe Kinder
Jetzt sind wir gerade beim Nordpol angekommen. Ich finde es ziemlich kalt! Hier gibt es nur noch Tiefgefrorenes zu essen. Habt ihr auch schon
Gefrorenes gegessen? Oder gibt es bei euch nur warme Speisen? Das Beste, was es hier am Nordpol gibt ist Wasserglacé. Seid ihr auf den
Geschmack gekommen? Hier mein super, eisgefrorenes
Grobplanung, wie duchgeführt
Rezept:
1. Spiesse ein Sückchen Apfel auf enien Zahnstocher.
2. Fülle süssen Sirup in die Eiswürfelform
3. Stelle den Zahnstocher mit dem
Früchtstückchen nach untern in die Form
4. Lege die Form ins Gefrierfach
5. Jetzt musst du dich mindestens 6 Stunden gedulden,
da du ja nicht am Nordpol wohnst
Nun schwimmen wir weiter Richtung Süden
Oskar
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5
[ Durchführung ]
Projekteinstieg
Feinplanung – Donnerstag, 29. September 05
08.20-08.30
08.30-08.40
08.40-08.55
08.55-09.00
09.00-09.55
09.55-10.30
10.30-11.50
11.50-13.30
13.30-14.15
14.15-14.25
14.25-15.10
Unterricht
Pferderennen
Flaschenpost von Kindern
Rhythmus Wasser
Sugus für 4 Gruppen ziehen
Gruppenarbeit Musik
Material
- Flaschenpost
- Petflaschen
- Sugus
- Gläser
- Wasserbecken
- Trinkhalme
- Glasflaschen
- Büchsen
- ...
Pause
Riesenvieraugenschlemmer bauen
Mittagspause
Geräusche entwickeln und aufnehmen in 4 Gruppen /
Unterwasserwelt für Viech malen
Pause
Geräusche entwickeln und aufnehmen in 4 Gruppen /
Unterwasserwelt für Viech malen
Ort
Kreis
Kreis
Kreis
Kreis
Nach der gemeinsamen Eröffnung der Projektwoche versammelten wir
uns mit den Kindern im Klassenzimmer. Durch die Flyer, die wir über
die Schule verteilen liessen, waren die Kinder bereits über das Thema
der Projektwoche informiert. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde sind
wir sofort ins Thema eingestiegen und gingen ein erstes Mal an den
Bach. Die Kinder sollten vor Beginn der Arbeit mit den mitgebrachten Materialien eine Vorstellung eines Riesenvieraugenschlemmers
haben. Wir schauten uns am Bach einen möglichen Lebensraum
der RiesenVieraugenschlemmer an. Damit sollte die Phantasie der
Schüler angeregt und konkretisiert werden. Bei diesen Erkundungen
im Wald fanden wir die erste Flaschenpost. Sie kam von Oskar, einem
Riesenvieraugenschlemmer.
S
S
L
S
SZ
L
S
- Aufnahmegerät
- MiniDisc
SZ
L
S
- Aufnahmegerät
- MiniDisc
SZ
L
S
Feinplanung – Freitag, 30. September 05
08.20-08.40
08.40-08.50
08.50-09.55
09.55-10.15
10.15-10.50
10.50-11.05
11.05-11.30
11.30-11.50
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Unterricht
Konzert proben
Flaschenpost
Taucher herstellen / Angefangene Zeichnungen
beenden / aufräumen
Material
Ort
- Wasserinstrumente
SZ
SZ
SZ
- Flaschenpost
- Trinkhalme
- Büroklammern
- Petflaschen
- Laminiergerät
Pause
Taucher herstellen / Ausstellung machen
Weg zum Bach
Letzte Flaschenpost suchen und finden / Abschluss
Geschichte
Weg zurück
SZ
uw
- Flaschenpost
Bach
uw
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S
L
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S
L
S
Liebe Kinder
Ich bin Oskar, ein Riesenvieraugenschlemmer. Zurzeit schwimme ich
im Meer irgendwo zwischen Europa und Amerika. Meine Mutter, mein
Vater, meine Geschwister, meine Cousinen, meine Onkel, einfach alle
meiner Familie haben vier Augen. Wir leben im und auf dem Wasser.
Die verschiedenen Meere erkunden wir das ganze Jahr über. Wir kennen
die schönsten Plätzchen und kehren regelmässig dahin zurück. Letzte
Woche durchquerten wir die Meerenge bei Gibraltar und jetzt schwimmen wir nach Norden.
Ich schwimme immer hinter meinem Vater her. Mir macht es Spass, den
Geräuschen meiner Herde zu lauschen. Es quietscht, rasselt, plantscht,
gluggert, pfeift, dröhnt und rumpelt, mal lauter und mal leiser. Lustig ist
es auch, den andern beim Schwimmen zuzusehen oder mit ihnen Fangis
zu spielen. Die einen springen, die anderen schwimmen im Zickzack,
wieder andere machen Purzelbäume und mein Vater hinterlässt viele
Luftblasen. Diesen jage ich nach und lasse sie zerplatzen. Das Meer ist
riesig gross. Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht verlieren. Jeden
Tag ist jemand anderes verantwortlich dafür, dass wir alle beieinander
bleiben. Dies ist gar nicht so einfach, weil mein Cousin Max noch nicht
so gut schwimmen kann und sich immer im Kreise dreht. Tante Juliane
hingegen ist immer ganz zackig unterwegs. Wenn ich die Gruppe zusammenhalten muss, sage ich Juliane, sie dürfe nie weiter als 10 Meter
von mir wegschwimmen. Aber dennoch muss ich sie manchmal wieder
zurückholen. Dann versucht sie mir davon zu schwimmen, aber ich hole
sie jedes Mal ein.
Könnt ihr euch vorstellen, wie wir leben?
Liebe Grunzer Oskar
Mit der Flaschenpost, die uns über die ganze Woche begleitete, wurden
die Schüler in die Geschichte von Oskar eingeführt. Unser Ziel war es,
dass die Anweisungen für die nächsten Arbeitsschritte jeweils mit der
Flaschenpost angeleitet wurden. Noch vor Ort, am Bach, machten sie
die ersten Zeichnungen eines Riesenvieraugenschlemmers. So konnten die Kinder ihre Ideen noch in dem Umfeld, wo sie entstanden sind,
festhalten. Diese erste Ergebnissicherung war wichtig für uns um einen
Einblick zu erhalten, wie ausgereift die Vorstellungen der Kinder bereits
waren. Die schnellen, spontanen und sehr direkten Zeichnungen haben
unsere Erwartungen voll und ganz erfüllt. Wir waren zufrieden, wie
die Geschichte die Vorstellungsbildung der Kinder angeregt hatte und
unterstützte. Die Schüler hatten nach diesem Einstieg bereits ein Bild
eines Riesenvieraugenschlemmers im Kopf und waren gut vorbereitet
für das Gestalten eines eigenen Schlemmers.
Werkstatt
Damit die Kinder selbstständig arbeiten konnten, mussten sie zuerst
einige Grundfertigkeiten erlernen. Was ist überhaupt möglich? Wie
funktioniert etwas und auf was muss geachtet werden? Wir entschlossen uns, dies anhand einer Werkstatt mit acht Posten den Kindern zu
vermitteln. Wir richteten Arbeitsplätze ein, die über die ganze Woche
benutzt werden konnten. Alle Schüler mussten vor der individuellen
Arbeit jeden Posten einmal machen.
Uns war es wichtig, dass die Kinder einander so viel wie möglich
selbst vermittelten und zeigten. Wir liessen sie ihr Können den andern
vorführen und wollten damit ihr Selbstvertrauen stärken. Ausserdem
achteten wir darauf, dass jedes Kind etwas beitragen und den anderen
Schülern erklären konnte. Wir erklärten ihnen nicht sogleich, worauf
sie aufpassen mussten. Wir stellten den Schülern gezielte Fragen und
erarbeiteten so gemeinsam die wichtigsten Sicherheitsmassnahmen.
Die einzelnen Posten
1. In einen Holzbalken grosse Nägel einschlagen.
Dies fiel ihnen nicht so leicht, da das Einschlagen der grossen
Nägel viel Kraft erforderte. Eine weitere Schwierigkeit bestand darin,
dass der Nagel nicht schräg eingeschlagen wurde.
2. Zwei Holzstücke miteinander durch Nageln verbinden.
Die Kinder hatten unterschiedlich grosse Nägel und Hämmer zur
Verfügung. Dieser Posten klappte sehr gut.
3. Zwei Filmdosen miteinander verleimen und zu einem Turm zusammenfügen.
Dies machte ihnen sehr viel Spass. Wir mussten acht geben, dass sie
konzentriert arbeiteten um Verbrennungen zu vermeiden.
4. Mit der Stechahle Löcher in eine Petflasche machen.
Dies bereitete ihnen keine Mühe.
5. Mit dem Handbohrer Löcher in Holz bohren.
Die Unterlage muss genug dick sein, damit keine Löcher in den
Tisch gebohrt werden. Als Hilfe zum Festhalten benutzten die Kinder
Schraubzwingen.
6. Verknoten von Seilen und Schnüren.
Diesen Posten konnten sie sehr selbstständig erledigen.
7. Um eine Petflasche Draht wickeln und anziehen.
Dies stellte sich für die 1.Kässler als extrem schwierig heraus. Sie hatten Mühe mit der einen Hand die Flachzange zu führen und zusammen
zu drücken und gleichzeitig mit der andern die Petflasche zu halten.
8. Die Schüler hatten die Möglichkeit ihre mitgebrachten Materialien
in einem grossen Becken auf ihre Schwimmfähigkeit zu testen.
Dabei kam es entgegen unserer Befürchtungen zu keinerlei Überschwemmung.
28.10.2005 14:04:29 Uhr
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Die Schüler waren mit grossem Fleiss an den Postenarbeiten. Immer
wieder benötigten einige Unterstützung. Doch mit kleinen Tipps unsererseits konnten sie kleine Probleme meistens selber lösen. Die Kinder
halfen sich auch gegenseitig.
Für uns war es etwas anstrengend, weil wir nicht überall gleichzeitig
sein konnten.
Die meisten Posten blieben über die Woche bestehen. Die Kinder
suchten den Arbeitsplatz mit ihrem Werkstück auf.
Um Hektik und unkonzentriertes Arbeiten zu vermeiden und Verletzungen vorzubeugen, vereinbarten wir gemeinsame Regeln. Es durften
beispielsweise nicht mehr als zwei Kinder an einem Arbeitsplatz sein.
Dies klappte sehr gut, es gab auch nie lange Wartezeiten.
Feinplanung – Dienstag, 27. September 05
08.20-08.45
08.45-08.55
08.55-10.00
10.00-10.30
10.30-11.00
Wassermusik
Um sich in die Welt der Riesenvieraugenschlemmer versetzten zu können, bekamen die Schüler wieder eine Flaschenpost von Oskar.
Liebe Kinder
Ihr erratet nicht, wo ich mich aufhalte. Hier ist es wieder viel wärmer.
Meine Familie und ich treiben nach einem reichhaltigen Mittagessen mit
kugelrunden Bäuchen an der Wasseroberfläche. Meine Nasenspitze
schwitzt in der Sonne. Ich muss sie immer wieder im Wasser abkühlen,
damit sich mein Körper nicht überhitzt. Wenn ich seitlich liege, höre
ich mit einem Ohr die Geräusche die vom Ufer her kommen. Ich höre
rhythmische Trommelschläge. Vielleicht kommen diese von einem grossen Fest. Mit dem anderen Ohr höre ich alle Geräusche meiner Familie
unter dem Wasser. Kein Schnarchen, kein Rülpsen und kein Jammern
entgehen mir. Zum Einschlafen höre ich gerne den Wellen, dem Wind
und der Wasserströmung zu.
Machen eure Viecher auch Geräusche? Machen sie Musik? Ihr müsstet
mal all die tausend Wasserklänge hören.
Gruss Oskar
Mit dieser Flaschenpost wollten wir die Kinder anregen über Geräusche, Klänge und Musik nachzudenken.
Als Einstiegsübung sassen wir alle im Kreis. Jeder Schüler hatte eine
halb gefüllte 5dl Petflasche. Der Reihe nach durfte nun jedes Kind ein
Geräusch oder einen Rhythmus mit der Petflasche vorführen und die
anderen mussten dies nachmachen. Es war sehr erstaunlich, wie viele
verschiedene Variationen von Rhythmen in dieser Runde mit nur einer
Petflasche entstanden sind.
Um die Geräusche und Töne die in den Köpfen der Schüler entstanden
sind umzusetzen, stellten wir ihnen Gefässe, div. Gläser, Trinkhalme,
verschiedene Flaschen, Frischhaltefolie, Becher usw. zur Verfügung. In
Dreier- oder Vierergruppen hatten die Kinder die Möglichkeit zum Experimentieren, Testen und neue Geräusche zu erfinden. In den kleinen
Gruppen bot sich ihnen eine gute Gelegenheit, sich mit Mitschülern
auszutauschen und sich gegenseitig ihre Ideen zu erzählen.
Als weitern Schritt sollten sie ihren Riesenvieraugenschlemmer vertonen. Dies war wiederum eine Gruppenarbeit. Wichtig war uns, dass
die Schüler eine Vorstellung davon entwickelten, welche Geräusche
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ihr Riesenvieraugenschlemmer macht. Immer jenes Kind, dessen Riesenvieraugenschlemmer die Gruppe vertonte, übernahm die Regie
über die beiden anderen Mitschüler. Es war sehr spannend, wie die
einzelnen Kinder mit dieser Situation umgingen. Ihre selber erzeugten
Geräusche danach anzuhören, war ein Erlebnis für sie.
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13.30-14.00
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14.15-14.25
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Phantasie und Realität
Mit Hilfe einer Geschichte rund um den Riesenvieraugenschlemmer
Oskar, versuchten wir die Kinder spielerisch in eine Phantasiewelt zu
führen. Jeden Tag erfuhren wir aus einer Flaschenpost mehr von Oskar
und seinem Leben im Meer. Es war interessant zu beobachten, wie
die Kinder auf die Flaschenpost von Oskar reagierten. Viele waren sich
nicht sicher, ob sie der Geschichte nun glauben sollten oder nicht.
Sie warfen uns vor, wir hätten diese Flaschenpost selber verfasst und
versteckt, Oskar habe keinen Computer. Zudem lebe er im Meer und
es sei nicht möglich, dass uns diese Post erreichte.
Am Bach suchten sie trotzdem ernsthaft nach einem Riesenvieraugenschlemmer und einzelne glaubten auch einen gesehen zu haben.
Wir konnten leider keinen sehen, da er sich sofort wieder im Dreck
versteckt hatte. Am Mittwoch schickten wir selbst eine Flaschenpost
für Oskar los. Die beiden Zweitklässler schrieben Oskar kleine Briefe
und baten ihn, um ein Bild von sich. In der nächsten Flaschenpost
bekamen sie natürlich eine Antwort auf ihre Fragen. Wir druckten den
beiden Schülern den Text von Oskar direkt auf ihre Originalbriefe. Alle
waren überrascht, dass Oskar ihre Flaschenpost erhalten hatte und
ihnen zurück geschrieben hatte. Speziell die beiden Schüler, die eine
persönliche Antwort erhalten hatten, waren erstaunt. Im ersten Moment erkannten sie kaum ihre eigenen Briefe wieder. Wichtig für den
Glauben an die Existenz von Oskar war auch, dass einer der Schüler
eine Flaschenpost ohne unsere Anwesenheit am Bach gefunden hatte
und dies den anderen Schüler berichten konnte. Trotz den leisen
Zweifeln und der Unsicherheit, haben die Schüler bis zum Ende der
Woche an die Existenz von Oskar geglaubt. Uns überraschte jedoch,
wie schwer sie sich taten, in diese Phantasiewelt einzutauchen. In der
14.45-15.10
Unterricht
Repetition der Vorstellung des
Riesenvieraugenschlemmer, anhand der Zeichnungen.
Repetition der Werkstatt. Welche Posten bleiben
vorhanden. Weiteres Material, wie damit umgehen.
Starten mit Riesenvieraugenschlemmer zu bauen oder
noch Werkstatt letzten Posten ausführen
Pause
Riesenvieraugenschlemmer bauen
Spiel: „Fliegender Holländer“
Riesenvieraugenschlemmer bauen
Mittagspause
Spiel: „Blinzeln“
Flaschenpost mit Glacéanleitung
Pause
1.Gruppe Glacé herstellen
2.Gruppe Brief/Zeichnung an Oskar verfassen
2 Gruppe Glacé herstellen
1.Gruppe Brief/Zeichnung an Oskar verfassen
Material
div. Materialien
Ort
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SZ
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SZ
L
S
SZ
Platz
Flaschenpost
-Sirup
-Eiswürfelformen
-Zahnstocher
-Apfel
-Sirup
-Eiswürfelformen
-Zahnstocher
-Apfel
Feinplanung – Mittwoch, 28. September 05
10.20-10.40
Unterricht
Glacé essen
Riesenvieraugenschlemmer soweit wie möglich fertig
stellen für Bach
Pause
Flaschenpost für Oskar
10.40-10.55
Weg zum Bach
10.55-11.15
Riesenvieraugenschlemmer fahren lassen in der Gruppe
Freies Spiel am Bach mit Oskar
Flaschenpost für Oskar fahren lassen
Weg zur Schule
08.20-08.35
08.35-10.00
10.00-10.20
11.15-11.30
11.30-11.40
11.40-11.50
Material
div. Materialien
Ort
SZ
SZ
- Flasche
SZ
L
L
L
S
S
L
SZ
28.10.2005 14:04:33 Uhr
18
7
[ Feinplanung ]
Vorbereitung hatten wir uns vorgestellt, dass sich die Kinder schneller
und unkritischer auf die Geschichte einlassen würden.
Feinplanung – Montag, 26. September 05
08.20-09.05
09.00-09.15
09.15-09.30
09.30-09.45
09.45-10.45
10.00-10.15
10.15-10.35
10.35-10.50
10.50-11.30
11.30-11.50
Unterricht
Gemeinsame Eröffnung, Begrüssung der Schulleitung
Zuteilung der Kinder in die Projektgruppen
Kinder beim Schild empfangen
Namen abstreichen und Bänder ausgeben, Auftrag:
Band anschreiben
Unterstützung beim Bänder anknoten
Versammlung im Kreis
Jedes Kind stellt sich und einen mitgebrachten
Gegenstand vor, kurze Erklärung, wieso es diesen
Gegenstand mitgenommen hat.
Zum Bach gehen
Lebensraum der Riesenvieraugenschlemmer erkunden.
Dabei finden wir eine Flaschenpost
Geschichte aus der Flaschenpost wird vorgelesen
Znüni essen am Bach
Zeichnungen zu Phantasien und Vorstellungen der
Viecher auf A4
Rückweg
Schwimmtest im Plenum, jedes Kind darf einen
Gegenstand testen
Materialien nach Werkstoff sortieren
Welche Materialien schwimmen, welche nicht? Wieso?
Mittagspause
13.30-15.10
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Material
Ort
Resultate der Schüler
Platz
Mit den Resultaten, die aus dieser Projektwoche entstanden sind wir
zufrieden. Unser Anspruch war, dass die Schüler einer Vorstellung
oder Phantasie in einem Objekt eine Gestalt geben konnten. Kriterien
für die Arbeit an diesen Riesenvieraugenschlemmern waren, dass das
Viech schwimmen konnte und dass es sich in seiner Ausgestaltung von
jenen der anderen abhob. Der entwickelte Schlemmer sollte möglichst
genau der Vorstellung, die ein Kind im Kopf hatte entsprechen. Eine
reichhaltige Ausgestaltung war uns wichtig. Die Bilder waren sicherlich
in allen Kinderköpfen differenziert und sehr vielfältig. Doch es gelang
nicht allen auf Anhieb diese Vorstellungen in der praktischen Arbeit
umzusetzen. Oft waren sie mit einem ersten Resultat zufrieden. Dies
rührt sicherlich davon, dass die Selbstkompetenz von Erstklässlern
noch relativ schlecht ausgebildet ist. Auch haben sie sich die Methoden noch nicht verinnerlicht, wie man eine Arbeit von einem anderen
Gesichtspunkt aus anschauen und so auf neue Ideen kommen könnte.
Unsere Aufgabe war es während dem Entstehungsprozess dieser
Schlemmer Hilfeleistungen zur Ausgestaltung der Phantasiewesen zu
geben. In der Arbeit mit dem einzelnen Kind erfolgten diese durch
gezielte Fragestellungen zu den Fähigkeiten und Eigenheiten ihres
Viechs. Das Erleben der Natur und des Lebensraumes dieser Riesenvieraugenschlemmer, sowie die Informationen aus der Flaschenpost
waren Unterrichtselemente, die zur Vorstellugsbildung dienen sollten.
In der individuellen Betreuung versuchten wir, möglichst viele Einzel-
- Schild
- Bänder
- wasserfeste
Stifte
Platz
- unser
Gegenstand
SZ
Kreis
- Flaschenpost
uw
Bach
- Blache
Bach
- A4 Blätter
- Farbstifte
Bach
- mitgebrachte
Materialien
uw
SZ
Kreis
- mitgebrachte
Materialien
SZ
- div. Materialien
SZ
heiten und Eigenheiten eines Viechs zu fassen. Dabei war es immer
eine Gratwanderung zwischen den Ansprüchen, die wir an die Arbeit
hatten mit den Lernzielen, die wir erreichen wollten und der Ausdauer
des einzelnen Kindes. Einzelne reagierten sehr positiv auf konkrete
Fragestellungen und kamen zu weitern Ergänzungen. Andere hingegen
begnügten sich mit der Ausführung unserer Anregungen.
Planung und Durchführung des Programms
Die Planung des Programms war ziemlich realistisch. Am Montag
waren wir etwas erstaunt darüber, wie schnell die Schüler waren. Vor
der Mittagspause konnten wir noch Unterrichtseinheiten durchführen,
die erst für den Nachmittag geplant gewesen wären. Das restliche,
für den Nachmittag geplante Programm dauerte dann allerdings etwas
länger. Über den ganzen Tag ging der Zeitplan deshalb trotzdem auf.
Den genauen Inhalt des nächsten Tages konnten wir jeweils erst am
Vorabend festlegen. Es war nicht einfach, die Zeit, die wir für eine
Einheit benötigten genau abzuschätzen. Flexibilität und Spontaneität
sind in solchen Situationen sehr wichtig. Der Aufbau unserer Woche
war so gestaltet, dass neben dem Schwerpunkt kleine, auflockernde
Blöcke geplant waren. Dies erlaubte uns, solche kleine Programmteile
auszulassen oder weitere einzubauen.
Unterbrüche
Während der Arbeit im Schulzimmer wurde uns auch erst richtig bewusst, wie wichtig unsere geplanten Zwischenblöcke, eingeschobenen
Pausen und Bewegungsunterbrüche sind.
Die Zwischenblöcke wurden immer in einer Flaschenpost angekündigt.
Einführung in Werkstatt
- Nageln
- Kleben (Heissleim)
- Knoten
- Draht binden
- Lochen (bohren, stechen)
- Schwimmtests
„Experten“ erklären den anderen Kindern die Posten
28.10.2005 14:04:35 Uhr
8
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[ Informationen ]
An alle Riesen
Entdecker und -Entdeckerinnen
schlemmer
Wie du bereits weisst, findet nächste Woche die Projektwoche statt. Du möchtest
mit uns die Riesenvieraugenschlemmer kennen lernen. Dafür ist die richtige
Ausrüstung wichtig! Dazu gehört:
Regenschutz
Gummistiefel oder
feste Schuhe
schwimmende
und andere Materialien,
die du nicht mehr brauchst
Wir sind gespannt, was wir mit euch alles entdecken werden!
Bis dann und liebe Grüsse
Frau Moser & Frau Rüedi
An alle Riesen
Entdecker und -Entdeckerinnen
schlemmer
Wie du bereits weisst, findet nächste Woche die Projektwoche statt. Du möchtest
mit uns die Riesenvieraugenschlemmer kennen lernen. Dafür ist die richtige
Ausrüstung wichtig! Dazu gehört:
Regenschutz
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Gummistiefel oder
feste Schuhe
schwimmende
und andere Materialien,
die du nicht mehr brauchst
28.10.2005 14:04:44 Uhr
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[ Schülerbeobachtungen ]
Wir erhielten beispielsweise eine Anleitung für Wasserglacé von Oskar.
Er befand sich am Nordpol und hatte dort nur gefrorenes Essen. Für
die Schüler war dies jedes Mal eine Freude. Oskar schickte ihnen eine
Anleitung, damit sie etwas ausprobieren konnten und am Schluss ein
Produkt hatten. Zum Beispiel Glacé als kleiner Leckerbissen oder ein
tauchender Oskar in einer Flasche.
Bewegungsunterbrüche bauten wir spontan in unser Programm ein
und berücksichtigten dabei die Verfassung und Konzentration der
Schüler. Wir gingen auf den Pausenplatz und machten eins, zwei Spiele
zur Auflockerung. Diese kleinen Unterbrüche waren sehr wertvoll. Die
Kinder konnten dabei die angestaute Energie loswerden und ihren
hohen Bewegungsdrang ausleben. Zudem konnten sie sich von der
konzentrierten Arbeit erholen, denn in diesem Alter sind die Konzentrationsphasen noch relativ kurz.
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Schlussaufführung
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[ Flyer ]
Die Schüler inszenierten für die Eltern, Verwandten und Freunde eine
kleine Schlussaufführung mit Wassermusik. Jedes der Kinder hatte
sich ein Wasserinstrument ausgesucht. Zur Auswahl standen singende Gläser, Schüttelflaschen, Trinkhlame mit denen sie im Wasser
sprudelten und noch vieles mehr. Jedes Kind durfte sein Instrument
solo vorführen, bevor zum Schluss alle gemeinsam als grosses Wasserorchester spielten.
Wir probten dieses Konzert nur einmal und hatten keine grossen
Erwartungen. Wir dachten, dass die Kinder durch die Nervosität alles
wieder vergessen würden, was wir auch nicht so schlimm gefunden
hätten. Was zählt sind schliesslich der Wille und das Engagement. Wir
waren extrem überrascht, wie gut alles geklappt hatte. Wir waren sehr
zufrieden mit der Leistung unserer Schüler. Auch ihnen war der Stolz
ins Gesicht geschrieben.
Florian
Das Verhalten von Florian während dem Unterricht war ganz unterschiedlich. Im Bezug auf die Geschichte um Oskar und die Flaschenpost war er sehr aufmerksam und gespannt. Er hatte keine Mühe
damit, sich auf die Geschichte einzulassen und glaubte fest daran,
einen Riesenvieraugenschlemmer entdeckt zu haben. Bei der Arbeit an
seinem eigenen Riesenvieraugenschlemmer hielt sich seine Geduld allerdings in Grenzen. Er war schnell enttäuscht, wenn ein Arbeitsschritt
nicht auf Anhieb klappte. Die Ausdauer, weiterzumachen, es noch
einmal zu versuchen oder eine geeignete Lösung zu finden war klein.
Daran änderte auch eine intensive Betreuung unsererseits nicht viel. Es
war sehr schwierig, ihn zu einem weiteren Schritt zu motivieren, wenn
er irgendwo angeeckt war. Obwohl er mit seinem Resultat unzufrieden
zu sein schien, wollte er nichts mehr daran ergänzen. Für uns war es
nicht einfach zu sehen, dass ein Schüler unzufrieden mit seiner Arbeit
ist. Und dennoch machte es keinen Sinn ihn weiter zu forcieren. Im
Unterricht hatte Florian Mühe sich über längere Zeit auf eine Sache
zu konzentrieren. Interessant war aber, dass er sehr konzentriert bei
etwas verweilen konnte, was ihn interessierte. Beispielsweise brachte
er am Bach viel Geduld auf, vor einem Stein zu warten, bis ein Frosch
wieder zum Vorschein kam. Auch im Schulzimmer konnte er sich sehr
ausdauernd in ein Buch vertiefen. Er brauchte solche Momente, wo er
für sich sein durfte und sich damit etwas entspannen konnte.
Florian suchte immer wieder die Grenze und in einer Situation ging er
klar zu weit. Nach einer Rhythmik- und Konzentrationsübung von Livia
übernahm Stefanie die Leitung des Unterrichts. Florian begann sie
nachzuäffen. Stefanie reagierte sofort und wies ihn zurecht. Doch er
stoppte nicht und fühlte sich noch gestärkt durch seine Mitschüler, die
darüber lachten. Nach einer zweiten, sehr bestimmten Zurechtweisung
fuhren wir mit dem Unterricht fort. Florian hörte auf, doch mehr wegen
der fehlenden Aufmerksamkeit als auf Grund der Ermahnung. Vor der
Mittagspause hielten wir Florian kurz zurück und sagten ihm nochmals
deutlich, dass wir solches Verhalten nicht dulden würden.
Nachträglich suchten wir nach Gründen, wieso es zu diesem Zwischenfall gekommen war. Für die Schüler war es eine ungewohnte Situation,
dass neben uns noch zwei weitere Lehrpersonen anwesend waren.
Zusätzlich wurde die Konzentration durch das Hereinplatzen einer
weiteren Person gestört. Bereits bei der Rhythmusübung deutete ein
anderer Schüler die Konzentrationsstörung an. Er folgte den Anweisungen nicht, die Livia gab und zog damit die Aufmerksamkeit auf sich.
Dies könnte mit ein Auslöser für das Verhalten Florian gewesen sein.
Michael
Wir hatten einen Schüler der am ersten Morgen über Bauchschmerzen
klagte und am Nachmittag tat ihm die Blase weh. Er musste etwas
weinen, liess sich aber schnell beruhigen. Wir dachten uns nichts
Schlimmes dabei. Er arbeitete an den Werkstattposten sehr genau
und konzentriert. Als er mit dem Riesenvieraugenschlemmer beginnen
konnte, wusste er genau, dass er den Rundholzstab für die Augen
zersägen wollte. Er verhielt sich nicht auffällig, machte manchmal mit
anderen Kindern kleine Scherze und war sehr hilfsbereit. Als wir wieder
28.10.2005 14:04:48 Uhr
10
15
[ Anhang ]
an dem Riesenvieraugenschlemmer weiter arbeiteten, war Michael
immer beschäftigt. Er fiel nicht auf, weder durch Flausen im Kopf
noch dadurch, dass er nicht wusste, was er machen möchte. Dann
beklagte er sich über Kopfschmerzen. Livia dachte sich, dass etwas
nicht stimmen konnte, da seine Schmerzen immer an einem anderen
Körperteil auftauchten. Sie suchte mit ihm das Gespräch und nahm
seine Schmerzen ernst. Es stellte sich heraus, dass er nicht gerne
bastelt. Das Werken mit den verschiedenen Materialien mache ihm
jedoch Spass, erzählte er. Für uns war klar, dass wir Michael mehr
Zeit und Aufmerksamkeit schenken wollten, um ihm die Angst vor
dem Kreieren des Riesenvieraugenschlemmer zu nehmen. Er sollte
das Gefühl von Unterstützung haben, dennoch sein Viech selber
entwickeln und seine Ideen verwirklichen können. Wir versuchten ihm
begreiflich zu machen, dass er dabei nichts falsch mach kann. Michael
hatte eine exakte Arbeitshaltung, machte genaue Zeichnungen und
arbeitete sehr konzentriert und genau an seinem Werkstück. Daraus
und aus den Gesprächen mit ihm, schlossen wir, dass er sehr hohe
Erwartungen an sich selbst stellt und Angst hat, diese nicht zu erfüllen.
Evelyne, die Klassenlehrerin, bestätigte unsere Vermutung.
Wir dachten, es würde ihm besser gehen, doch am Nachmittag erschien er nicht zum Unterricht. Wir besprachen miteinander, das Vorgehen für den nächsten Morgen, falls Michael wieder nicht erschien.
Wir würden zu Hause anrufen um zu klären, weshalb er nicht zur
Schule gekommen ist. Michael erschien jedoch am nächsten Morgen.
Wir führten mit ihm nochmals ein Gespräch. Wir erklärten ihm, dass
wir die Riesenvieraugenschlemmer am Bach fahren lassen werden
und es für ihn toll wäre, wenn auch er ein Viech zum Ausprobieren
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hätte. Er wirkte sehr motiviert und suchte die Materialien für seinen
Riesenvieraugenschlemmer zusammen. Durch unsere mündliche und
manchmal auch tatkräftige Unterstützung, z.B. beim Halten von Nägeln, kam er rasch vorwärts. Er hatte auch Spass bei der Umsetzung
seiner Ideen. Uns war sehr wichtig, dass er seine eigenen Fantasien
umsetzte und wir nur Hilfestellung leisteten. Als sein Riesenvieraugenschlemmer fertig zusammen gebaut war und gut im Wasser schwamm,
war Michael glücklich. Er strahlte über das ganze Gesicht.
Gruppe allgemein
Innerhalb der Projektgruppe bemerkten wir keine grösseren Spannungen. Elf der acht Mädchen und fünf Knaben waren Erstklässler und
kannten sich aus ihrer Klasse bereits. Doch auch die beiden Zweitklässler fanden sofort Anschluss in der Gruppe. Die Kinder waren hilfsbereit
und sehr besorgt umeinander. Gruppenbildungen wurden immer von
uns vorgegeben oder zufällig bestimmt. Doch es gab nie Probleme
damit, dass einzelne Schüler ganz unglücklich in ihrer Gruppe waren.
Im Verhalten, wie auch in der Arbeitsweise gab es keine merkbaren
Unterschiede zwischen den Erst- und den Zweitklässlern.
In dieser Woche waren wir viel draussen und arbeiteten mit verschiedenen Werkzeugen. Die Genderthematik war allerdings nie ein Thema.
Mädchen und Knaben fühlten sich gleichermassen wohl und wendeten
die neu eingeführten Werkzeuge und Techniken sicher und gekonnt an.
Wir waren zudem erstaunt, wie selbstständig die Schüler arbeiteten.
Was wir hingegen überschätzten, war die Konzentrationsfähigkeit. Bei
so jungen Schülern ist es sehr wichtig, den Unterricht in kleine Portionen aufzuteilen und abwechselnd zu gestalten. Die Konzentrationsphasen sind noch sehr kurz und
bei Ermüdung, nimmt die Leistungsfähigkeit sehr rasch ab. Für
die Erstklässler war diese Woche
aussergewöhnlich intensiv. Eben
erst an den Schulbetrieb gewohnt
mussten sie sich in einer neuen,
ungewohnten Schulsituation zurechtfinden. Zudem war auch die
Stundenzahl sehr hoch. Vor allem
vor der Mittagspause und am
Nachmittag war die Ermüdung
deutlich zu spüren.
[ Flyer ]
16
[ Information]
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[ Feinplanung]
Feinplanung Montag
Feinplanung Dienstag & Mittwoch
Feinplanung Donnerstag & Freitag
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18
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20
[ Flaschenpost]
21
[ Kinderzeichnung]
24
28.10.2005 14:04:50 Uhr
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[ Abstract ]
[ Teamarbeit & Rückmeldungen ]
Durch eine Geschichte erzeugte Phantasien sollten in einem Objekt
zum Ausdruck kommen. Jedes Kind kreierte seinen eigenen Riesenvieraugenschlemmer aus Abfallmaterialien. Die nötigen technischen
Fertigkeiten und Werkzeuge wurden in einer Werkstatt sorgfältig eingeführt und konnten von den Schülern selbständig angewandt werden.
Zusätzlich sollten sie Stimmen aus Wassergeräuschen erhalten. Diese
wurden von den Kindern auf eine experimentelle Weise entwickelt. Als
Höhepunkt testeten wir unsere Riesenvieraugenschlemmer draussen
am Bach auf ihre Schwimmfestigkeit. Das Thema Wasser wurde auch
in kleinen Zwischenblöcken immer wieder aufgenommen. In einem
solchen stellten wir beispielsweise selber Glacé her. Zudem waren wir
über die ganze Woche via Flaschenpost in Kontakt mit einem Riesenvieraugenschlemmer.
Wir fanden unsere Teamarbeit äusserst zufriedenstellend. Wir konnten
uns aufeinander verlassen. Gegenseitig suchten wir das Gespräch und
besprachen gemeinsam den vergangenen Tag oder was und wie wir
den nächsten Schritt angehen werden. Wir diskutierten auch schwierige oder heikle Situationen miteinander. Interessant war, dass man zu
zweit immer im direkten Kontakt mit dem Partner ist, und dass man
keine Ausweichmöglichkeiten hat. Wir denken die Zusammenarbeit fiel
uns leicht, da wir uns schon recht gut kannten. Dies erleichterte uns
vieles und wir mussten nicht jede Kleinigkeit miteinander besprechen.
Wir konnten gegenseitig abschätzen wie die andere reagieren würde.
Oft genügte der Blickkontakt um der anderen mitzuteilen, dass sie
weiterfahren kann.
Keine von uns beiden war die dominantere Person im Team. Jede
hat ihre Erfahrungen, Ideen und ihr Können mit in die Arbeit eingebracht.
Für uns ist die Teamarbeit etwas sehr Positives. Wir schätzen den
ständigen Austausch, die Konfliktfähigkeit wird gestärkt, man kann
viel vom Partner profitieren und Neues dazu lernen. Wenn man zu
zweit unterrichtet hat man auch die Möglichkeit die Kinder und sich
gegenseitig zu beobachten.
Rückmeldungen von Betreuungsperson und Mentorin
Die Rückmeldungen der Praxislehrperson und der Mentorin waren sehr
positiv. Beide erlebten uns als sichere Lehrpersonen. Sie betonten
die gute Planung und die fachliche Sorgfalt. Es sei spürbar gewesen,
dass wir uns immer seriös auf den Unterricht vorbereitet hätten. Die
Lektionen seien methodisch gut aufgebaut gewesen. Durch die klare
Aufteilung der einzelnen Einheiten sei es auch für die Kinder immer klar
gewesen, wem sie gerade zuhören sollten. Einerseits wurden wir als
Autorität akzeptiert, andererseits kümmerten wir uns auch fürsorglich
um die Schüler. Wir nahmen ihre Probleme ernst und gingen auf ihre
Bedürfnisse ein. Weiter wurde eine gute Auftrittskompetenz erwähnt,
beispielsweise bei der Begrüssung der Eltern und Interessierten beim
Abschlusskonzert.
Mit der Lehrerin Evelyne, die uns unterstützte, hatten wir gute Gespräche und Diskussionen. Für uns war es sehr wichtig, dass sich Evelyne
im Hintergrund hielt. Dies hatten wir mit ihr im Vorfeld abgemacht. Uns
war auch wichtig, dass die Kinder mit Fragen oder Problemen zu uns
kamen und nicht direkt zur Klassenlehrerin rennten. Wir befürchteten,
dass die 1. Klässler die erst seit fünf Wochen zur Schule gingen zu sehr
auf Ihre Klassenlehrerin fixiert sind. Dies bestätigte sich nur bedingt.
Wir beobachteten, dass Evelyne gegen Ende der Woche immer mehr
von ihren Schülern loslassen konnte. Sie war nur noch für kurze Sequenzen bei uns im Unterricht anwesend.
Wir haben mit Evelyne abgemacht, dass wir gerne ein Gespräch am
Ende jedes Tages führen würden. Diese waren für uns sehr hilfreich.
Wir diskutierten meistens über einzelne Schüler, über das Gruppenverhalten und über unsere Rolle als Lehrpersonen. Die Pause am
Nachmittag war beispielsweise ein Thema. Für die jungen Schüler
war dieser kurze Unterbruch wichtig, um die Konzentration wieder
zu steigern. Zudem wollten wir wissen, wie sie unsere Präsenz und
Arbeitsaufteilung beurteilte.
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28.10.2005 14:04:50 Uhr
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[ Fazit ]
[ Persönliche Erfahrungen ]
Stefanie
Betreuung während des Unterrichts
Am Dienstag arbeiteten die Schüler zum ersten Mal selbstständig an
der Entwicklung ihrer Riesenvieraugenschlemmer. Wir unterstützten
sie wo es nötig war. Bei technischen Schwierigkeiten, bei Fragen zum
Aussehen ihres Schlemmers, zum Material oder der Ausführung standen wir zur Verfügung. Diese Situation war für uns als Lehrpersonen
sehr anstrengend. Oft hatten mehrere Schüler gleichzeitig eine Frage
oder benötigten unsere Hilfe. In der Mittagspause war ich ziemlich
ermüdet. Zudem hatte ich ein unbefriedigendes Gefühl gegenüber
der vorangehenden Unterrichtseinheit. Ich fand es sehr anstrengend
und stand immer wieder im Konflikt, nicht allen Kindern gerecht zu
werden.
Bei der zweiten Einheit der Arbeit am Riesenvieraugenschlemmer,
konnte ich viel besser mit dieser Situation umgehen. Ich musste mir
bewusst machen, dass ich ganz einfach nicht für alle gleichzeitig da sein
kann. Es brauchte das Eingeständnis mir selbst gegenüber, dass dies
ein fester Bestandteil dieser Unterrichtsform ist. Am zweiten Morgen
hatte ich keine Mühe, den Schülern zu sagen, dass ich im Moment
noch bei einem anderen Kind beschäftigt sei und sie schnell warten
müssten. Ich konnte mit dem Gefühl umgehen, einem Schüler nicht
sofort helfen zu können. Dabei lernte ich, dass es als Lehrperson sehr
wichtig ist, sich seiner Rolle und den entsprechenden Möglichkeiten in
jeder Situation genau bewusst zu sein.
Programmlücken
Grundsätzlich waren wir während diesem Praktikum immer sehr gut
vorbereitet. Was wir uns jedoch besser hätten überlegen sollen, war
ein Programm für jene Schüler, die schneller arbeiteten als andere. Vor
allem in der Endphase der Arbeit an den Riesenvieraugenschlemmer,
waren die Kinder oft auf unsere Unterstützung angewiesen. Es war
nicht zu vermeiden, dass einige auf unsere Hilfe warten mussten. Wir
versuchten die Kinder so gut wie möglich in den Unterricht mit einzubeziehen, indem wir sie einsetzten um anderen zu helfen. Trotzdem
gab es Momente, in denen einzelne Schüler nicht beschäftigt waren
und unruhig wurden.
Am deutlichsten spürte ich dies am Donnerstagnachmittag. Livia war
jeweils mit einer Gruppe von drei bis vier Schülern in einem anderen
Zimmer. Dort studierte sie mit ihnen die Stimmen für ihre Riesenvieraugenschlemmer ein und zeichnete sie auf Minidisc auf. Es war wichtig,
dass sie dabei ungestört und örtlich getrennt vom Rest der Gruppe
waren. Während die Einen bei Livia waren, war ich mit den Anderen
im Klassenzimmer. Sie hatten die Aufgabe die Umgebung oder den
Lebensraum für ihren Riesenvieraugenschlemmer zu malen. In der
Ausstellung am Freitag wurden diese Zeichnungen gemeinsam mit
ihrem Schlemmer ausgestellt. Doch auch ein grosses Blatt Papier ist
in knapp zwei Lektionen mehr als gefüllt und die Kinder hatten genug
vom Zeichnen. Dazu kam, dass sie bereits einen anstrengenden Morgen hinter sich hatten und sich auf ihre Freizeit freuten. Für mich war
diese Situation nicht einfach. Ich versuchte die Schüler zu animieren,
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ihre Unterwasserwelt weiter auszuschmücken und zu differenzieren. Es
war mir auch wichtig, sie auf eine sorgfältige Ausführung hinzuweisen.
Ein ganzer Nachmittag war für diese eine Arbeit allerdings zu lang.
Deshalb beschloss ich 20 Minuten vor Ende des Unterrichts noch ein
Spiel im Klassenzimmer zu machen. Doch auch dieses Spiel erforderte
eine gewisse Konzentration. Da die Kinder aber schon ziemlich müde
waren, funktionierte es nicht richtig. Es wäre vermutlich sinnvoller gewesen, nach draussen zu gehen und ein Spiel zu spielen, bei welchem
sie sich auch richtig hätten bewegen können.
Repetitionen
Nicht immer waren alle Schüler aufmerksam und konzentriert, wenn
wir ihnen etwas mitteilen wollten. Oft reichte ein einmaliges Erwähnen
nicht. Um sicher zu gehen, dass die Informationen alle mitbekommen
haben, sind Repetitionen sehr wichtig. Dies gilt sowohl bei organisatorischen Inhalten, wie auch bei Anregungen oder der Vorstellungsbildung.
Bevor wir mit der Arbeit an den Riesenvieraugenschlemmer begannen,
schauten wir uns gemeinsam nochmals die Zeichnungen des Vortages
an. Die Kinder mussten den anderen ihr Viech auf der Zeichnung
so genau beschreiben, dass diese ihm ein Bild zuordnen konnten.
Damit wurde die eigene, aber auch die gemeinsame Vorstellung der
Riesenvieraugenschlemmer nochmals aufgefrischt. Alle Inhalte, die
uns wichtig waren und bei den Kindern unbedingt ankommen sollten,
mussten auf direkte oder indirekte Weise repetiert werden.
Livia
Beobachtungen
Livia
Stefanie
In der Rolle als Lehrperson habe ich mich sehr wohl gefühlt. Für mich
war es eine spannende Herausforderung eine Woche von A bis Z
selbst zu planen. Meine schulischen Erfahrungen bestanden in einem
Praktikum von vier Wochen an der Heilpädagogischen Schule Uster.
Dort habe ich nur gelegentlich selber vorbereitet, meist konnte ich das
Programm und Vorschläge von der Lehrperson übernehmen. In dieser
Zeit konnte ich viele positive Erfahrungen sammeln.
Die Schüler aus Oetwil haben mich ernst genommen. Für mich war
das Verhältnis zwischen Schüler und Lehrperson sehr gut. Meine
Autorität wurde von den Schülern akzeptiert. Mir war es wichtig, dass
die Schüler sich im Unterricht wohl und unterstützt fühlten.
Ich nehme mich als eher ruhige Lehrperson war mit viel Geduld.
Meine Stimme ist etwas leise, was ich aber nicht als Nachteil sehe.
Man erreicht oft viel mehr als wenn man schreit. Ich kann auch lauter
werden, wenn es nötig ist.
Die Teamarbeit mit Stefanie fand ich sehr bereichernd. Ich wusste,
dass ich mich auf Stefanie zu hundert Prozent verlassen konnte und
sie mich jeder Zeit unterstützen würde. Spannend fand ich auch die
Möglichkeit Stefanie während dem Unterrichten zu beobachten. Dabei
fielen mir Parallelen zu meinem Unterricht und Eigenheiten von Stefanie
auf. Mir wurde dadurch bewusster wie ich unterrichte.
Ich freue mich schon auf den nächsten Schulunterricht, den ich geben
darf.
Ich fühlte mich in der Rolle als Lehrperson immer wohl. Auch zu Beginn
der Woche verspürte ich keine Nervosität. Dies lag sicher an der guten
Vorbereitung und der guten Zusammenarbeit mit meiner Partnerin
Livia. Zudem war die Arbeit mit Kindern für mich nichts Neues. Als
Pfadileiterin habe ich bereits viel Erfahrung im Umgang mit Kindern
und Jugendlichen. Diese Altersstufe war für mich allerdings etwas
Neues. Bis jetzt hatte ich mehrheitlich mit älteren Kindern gearbeitet.
Das Einschätzen der Fähigkeiten und Möglichkeiten von Erstklässlern
war für mich eine Herausforderung. Auch der schulische Rahmen war
neu für mich. In manchen Situationen war ich unsicher, wie ich mich
zu verhalten habe. Konnte ich gleich viel dulden, wie ich es bei den
Pfadis kann? Oder muss ich besser darauf achten, dass die Kinder
nicht schmutzig werden? Ich persönlich finde, dass auch in einer Projektwoche im schulischen Rahmen sehr viel möglich sein sollte. Wenn
die Schüler gut informiert und ausgerüstet sind, dürfen sie sich auch
am Bach richtig austoben.
Meinen Beobachtungen und den Reaktionen der Betreuungspersonen
zufolge, machte ich auch den Schülern gegenüber einen sicheren
Eindruck. Das Verhältnis zu den Schülern empfand ich ebenfalls als
sehr angenehm. Ich versuchte sie spüren zu lassen, dass sie bei mir
im Unterricht gut aufgehoben sind und dass ich für sie da bin, falls
sie Hilfe benötigten. Sie akzeptierten mich aber auch als Autorität. So
kam es nie zu wirklich ernsthaften disziplinarischen Problemen oder
Auseinandersetzungen.
Das wichtigste für mich ist, dass es mir Freude bereitete, diese Projektwoche zusammen mit Livia und den Schülern zu gestalten.
In kleineren Gruppen zu arbeiten ist nicht nur für die Schüler eine Bereicherung. In solchen Situationen hatte ich die Möglichkeit, die einzelnen
Schüler besser kennen zu lernen und zu beobachten. Beobachtungen
sind für mich ein sehr wichtiges Arbeitsmittel, um Schüler einschätzen
zu können und ihr Wohlbefinden zu kontrollieren. Bei meiner Arbeit im
Behindertenheim bin ich mich gewohnt, genau zu beobachten. Da sich
diese Kinder und Jugendlichen meist nicht ausdrücken oder Sprechen
können. Im Fall von Michael wurde mir rasch klar, dass bei ihm etwas
nicht stimmt. Ich fand es sehr wichtig, dass ich schnell handelte, damit
er wieder Spass am Bauen und Kreieren hatte. Das Gespräch mit
Michael war sehr aufschlussreich dafür. Für mich war es auch sehr
wertvoll, dass ich dies mit Stefanie besprechen konnte, um zu erfahren,
wie sie handeln würde.
Momente als ich mit drei oder vier Schülern die Tonaufnahmen mit
den Wasserinstrumenten machen konnte, habe ich sehr geschätzt.
Ich konnte mich intensiver mit ihnen beschäftigen und hatte für jedes
Kind genügend Zeit.
28.10.2005 14:04:52 Uhr