Deutschland– Finnland

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Deutschland– Finnland
aktuell
OFFIZIELLES PROGRAMM DES DEUTSCHEN FUSSBALL-BUNDES · 6/2009 · SCHUTZGEBÜHR 1 ,– ¤
WM-Qualifikationsspiel
Deutschland –
Finnland
Hamburg · 14.10.2009
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Alles für diesen Moment:
Liebe Zuschauer,
unsere Nationalmannschaft hat sich in Moskau wieder einmal von ihrer besten Seite gezeigt und die Lobeshymnen
auf ihre starke Leistung, die überall zu lesen und zu hören
sind, sind vollauf berechtigt. Bereits kurz nach dem Spiel
beim gemeinsamen Essen im Hotel habe ich mich bei ihr
und den Trainern für einen unvergesslichen Fußball-Abend
bedankt. Unser Team hat sich bei dem Sieg gegen Russland
so präsentiert, wie sich das Millionen Fans wünschen. Die
DFB-Auswahl hat gleichzeitig eindrucksvoll bewiesen, dass
sie das Flaggschiff des deutschen Fußballs ist.
Damit hat sie sich vor der letzten, heute auf dem Terminplan
stehenden WM-Qualifikations-Begegnung mit Finnland direkt
für das Stelldichein der 32 weltbesten Nationalmannschaften im kommenden Sommer in Südafrika qualifiziert.
Zum 15. Mal in Folge seit 1954 ist damit unser Team bei
der WM-Endrunde dabei. Natürlich erfüllt uns das alle mit
Stolz, zumal die DFB-Auswahl zum wiederholten Mal in
Moskau bewiesen hat, dass in wichtigen Duellen einfach
Verlass auf sie ist, sie sich im entscheidenden Moment
nicht nur kämpferisch, sondern genauso spielerisch immer
steigern kann und zu Recht in der FIFA-Weltrangliste zu
den Topteams gehört. Voller Spannung schauen wir nun
auf den 4. Dezember, wenn in Kapstadt die acht WMVorrunden-Gruppen ausgelost werden – unabhängig
davon ist aber schon jetzt klar, dass das deutsche Team
in Südafrika wieder mit anderen renommierten FußballNationen zum Kreis der Favoriten gehören wird.
Dafür spricht auch die Statistik in den neun europäischen
WM-Qualifikations-Gruppen. Nur Europameister Spanien
und die Niederländer beendeten all ihre Begegnungen erfolgreich und holten damit die maximale Punktausbeute.
Dahinter folgt dann die DFB-Auswahl, die in neun Auftritten
achtmal gewann und einmal unentschieden spielte.
Trotzdem liegt sie in dieser Wertung noch vor dem OranjeTeam, das in einer kleineren Qualifikations-Gruppe achtstatt zehnmal antreten musste, und den gleichauf mit den
Niederländern auf dem dritten Platz rangierenden
Engländern, die durch ihre Niederlage am Samstag in der
Ukraine von der deutschen Mannschaft überholt wurden.
Ebenfalls imposant ist eine andere Rechnung: Siebenmal
spielte die DFB-Auswahl zu null. Insgesamt kassierte sie
nur vier Gegentore und erzielte 25 Treffer. In der Defensive
waren lediglich die Spanier und Niederländer effektiver,
in der Offensive war nur England stärker. Alles in allem
ist das aus deutscher Sicht eine Bilanz, die sich wirklich
sehen lassen kann.
Deshalb schauen wir auch der heutigen Partie gegen
Finnland optimistisch entgegen, selbst wenn Bundestrainer
Joachim Löw einige personelle Experimente angekündigt
hat. Bei dem harten Kampf um die 23 Plätze im WM-Kader
können alle Fans davon ausgehen, dass erneut ein willensstarkes und engagiertes Team auf dem Platz in Hamburg
stehen wird. Es wäre zudem eine tolle Empfehlung für
den Abschluss des Länderspiel-Jahres 2009, wenn am
14. November zunächst die ebenfalls für die WM qualifizierten Chilenen in Köln zu Gast sind und dann AfrikaMeister Ägypten am 18. November in Gelsenkirchen
empfangen wird. Die Vorfreude auf zwei reizvolle Duelle
mit spielstarken Gegnern aus Südamerika und Afrika ist
jedenfalls groß. Doch zunächst einmal gilt unser Interesse dem heutigen
Aufeinandertreffen mit Finnland. Ich wünsche Ihnen eine
unterhaltsame Begegnung und einen angenehmen Abend
in Hamburg.
Dr. Theo Zwanziger
Präsident des Deutschen Fußball-Bundes
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Editorial
Dr. Theo Zwanziger
DFB-Auswahl als Gruppensieger für die WM 2010 qualifiziert
Selbstbewusst nach Südafrika
Namen, Fakten, Zahlen
Die Aufgebote beider Mannschaften
Aktuelles Gespräch mit Oliver Bierhoff
„Wir wollen die Begeisterung mitnehmen“
U 21-Europameister Jérome Boateng bleibt bescheiden
Ich bin kein Junge aus dem Ghetto
Piotr Trochowskis Weg in die Nationalmannschaft
Aufstieg mit vielen Haken
Aufstellungen und Torschützen
Die letzten Länderspiele
Stuart Baxter arbeitete bereits in sieben Ländern
Heimatgefühle in Helsinki
Mannschaftskapitän Sami Hyypiä stellt seine Mitspieler vor
„Litmanen ist einzigartig“
Interview mit DFB-Ehrenspielführer Uwe Seeler
„Klose traue ich Gerd Müllers Tor-Rekord zu“
Ex-Nationalspieler feiern ihr zweites Jahrestreffen
Willkommen im „Club“
Unvergessenes WM-Qualifikationsspiel gegen Schottland
Lichtblick im Nebel
Lotto King Karl und dessen Hit „Hamburg, meine Perle”
Kultlied für den ganz besonderen Kick
Rudi Kargus hat sich als anerkannter Maler etabliert
Pinselstrich statt Profifußball
Holger Stanislawski besucht das Stadion des Lokalrivalen
Kiez-Legende zu Besuch
Treffpunkt mit HSV-Vorstandsmitglied Katja Kraus
Weibliche Hauptrolle im großen Kino
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Was Kim Kulig von Schweinsteiger und Podolski lernen kann
Mit Augenzwinkern und viel Ballgefühl
Wolfgang Niersbach zum Verkaufsstart der WM-Tickets 2011
Fußballfest für die ganze Famile
Spiel des Traditions-Teams zum Gedenken an Lew Jaschin
Grenzenloser Einsatz für die gute Sache
Fan Club Nationalmannschaft
Leidenschaftliche Fernbeziehung
„Club 100“: Der DFB zeichnet 100 Ehrenamtliche aus
Eine Frage der Ehre
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Maßnahmen gegen Homophobie in Fußballstadien
Kampf dem Klischee
Blick auf DFB.de hinter die Kulissen der Frauen-EM
Perfektes Finnisch
FUSSBALL.de und DFB.de wählen „3. Liga-Spieler des Monats“
Per Mausklick zur Medaille
Hamburger Fußball-Verband
Kein Platz für Gewalt
Das Super-Gewinnspiel im DFB-Aktuell
Die deutsche Nationalmannschaft live erleben
Alle Länderspiele von 1908 bis heute
Drei WM- und EM-Titel als Glanzpunkte
WM-Qualifikation 2010
19 von 32 Endrunden-Teilnehmern stehen fest
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Impressum: DFB-Aktuell 6/2009
(Deutschland – Finnland)
Herausgeber:
Deutscher Fußball-Bund (DFB), Otto-Fleck-Schneise 6
60528 Frankfurt/Main, Telefon 069/6788-0, www.dfb.de
Verantwortlich für den Inhalt: Ralf Köttker
Koordination/Konzeption: Thomas Dohren
Lektorat: Klaus Koltzenburg
Layout, Techn. Gesamtherstellung, Vertrieb, Anzeigenverwaltung: Ruschke und Partner GmbH, Hohemarkstr. 20
61440 Oberursel, Telefon 06171/693-0
Mitarbeiter in dieser Ausgabe:
Niels Barnhofer, Ronny Blaschke, Carsten Byernetzki,
Ralph Durry, Maximilian Geis, Michael Herz, Kerstin von
Kalckreuth, Alexander Laux, Matthias Linnenbrügger,
Andreas Lorenz, Jörg Marwedel, Dieter Matz, Christian
Müller, Udo Muras, Jörg Runde
Bildernachweis: AFP, Bongarts/Getty Images, Deutsche
Presse-Agentur, GES, Hamann, Horstmüller, imago, Kadlec,
Kunz, Witters
Durch den Triumph in Moskau ist die DFB-Auswahl als Gruppensieger für die
SELBSTBEWUSST NACH
D
Abpfiff, aus – auf nach Südafrika. Mit einem Tor und anschließendem Salto-Jubel von Miroslav Klose gewann die deutsche Nationalmannschaft in Moskau das vorentscheidende Gruppenspiel gegen
Russland. Deutschland hat die WM-Qualifikation geschafft, so wie
immer. Die nervenaufreibenden Playoff-Spiele bleiben der DFB-Auswahl
erspart, stattdessen kann Bundestrainer Joachim Löw das letzte
Gruppenspiel gegen Finnland für Experimente nutzen. Jürgen Zelustek
vom Sport-Informations-Dienst (SID), der das Nationalteam seit einem
Die DFB-Auswahl nimmt am Kap der guten Hoffung bereits Jahrzehnt regelmäßig begleitet, über eine Mannschaft, die in Moskau
zum 15. Mal in Folge an einer WM teil, insgesamt sogar ein wichtiges Spiel und ganz viel Selbstvertrauen gewonnen hat.
ie Spieler waren nach einem anstrengenden Spiel
und einer kurzen Nacht müde, aber die Stimmung
auf dem Rückflug von Moskau nach Hamburg war
prächtig. Bereits am Abend zuvor war die große
Anspannung von der deutschen Mannschaft sowie dem
Trainer- und Betreuerstab abgefallen. Denn durch das 1:0
in Russland hatte der Vize-Europameister als Tabellenerster
der Europa-Gruppe 4 vorzeitig das Ticket für die WMEndrunde 2010 in Südafrika gelöst und damit seine makellose Serie als ständiger Turnier-Teilnehmer fortgesetzt.
zum 17. Mal. Noch nie verpasste eine deutsche Mannschaft
aus sportlichen Gründen das wichtigste Turnier auf dem
Erdball und noch nie verlor sie auf fremdem Platz ein WMQualifikationsspiel. Trotz dieser beachtlichen Statistik gingen bei all den Emotionen und all der Freude über das
Ticket für Südafrika die Protagonisten sehr schnell wieder sehr sachlich mit der Situation um. Es gab einen guten
Grund zum Feiern. Aber es gibt keinen Anlass, sich auf
dem Erreichten auszuruhen.
„Natürlich bin ich stolz auf die Mannschaft, aber wir wissen auch, dass wir bis zum kommenden Sommer noch
eine Menge Arbeit vor uns haben“, sagte Bundestrainer
Joachim Löw, für den bereits heute mit dem Spiel gegen
Finnland die neue Zeitrechung beginnt. Der 49-Jährige
kündigte schon in Moskau an, dass er gegen die Finnen
und dann auch in den Länderspielen gegen Chile und Ägypten im kommenden Monat einige Experimente wagen will.
Ohne den Druck der Qualifikation kann weiter an der
Entwicklung einer Mannschaft gearbeitet werden, die einen
wichtigen Härtetest bestanden hat.
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WM 2010 qualifiziert
SÜDAFRIKA
Mit dem Sieg in Moskau hat die DFB-Auswahl ein PlayoffSpiel gegen einen ohne Druck aufspielenden Gegner vermieden. 2001 musste der dreimalige Welt- und Europameister beim 0:0 in der WM-Qualifikation in Gelsenkirchen
gegen Finnland am letzten Gruppen-Spieltag die bittere
Erfahrung machen, dass alleine die Favoritenrolle am Ende
nicht den Sieg garantiert. Die Mannschaft des damaligen
Teamchefs Rudi Völler musste anschließend in die Playoffs, die sie gegen die Ukraine meisterte – und dann sogar
Vize-Weltmeister wurde. Dieses Jahr aber hat FußballDeutschland frühzeitig Sicherheit und muss nicht mehr
zittern. Joachim Löw kann noch einige Dinge testen, die
hinsichtlich des ersten WM-Turniers auf dem afrikanischen
Kontinent sehr wichtig sein können.
In der Hamburger WM-Arena wird der Bundestrainer damit
gleich anfangen und einige Spieler in der Startformation
präsentieren, die bei einem anderen Ergebnis im LuschnikiStadion wahrscheinlich nicht von Beginn an gespielt hätten. „Einige sollen geschont werden, einige von den jungen Spielern ihre Chance bekommen. Ich möchte in solchen
Spielen noch einmal sehen, was für Möglichkeiten sie haben
und ob man ihnen so ein Turnier zutrauen kann. Alle haben
gute Anlagen, ob ein Gentner, ein Cacau, ein Beck oder
ein Marin. Ich werde auf jeden Fall nicht die Mannschaft
durchspielen lassen, die jetzt immer gespielt hat“, kündigte der Bundestrainer an.
Einer, der in der Hamburger WM-Arena mit Sicherheit von
Anfang an gespielt hätte, muss die Partie allerdings von
der Tribüne aus verfolgen. Ausgerechnet Lokalmatador
Jérome Boateng handelte sich in Moskau bei seiner
Premiere in der Nationalmannschaft eine Gelb-Rote Karte
ein und ist somit für die Begegnung mit den Finnen gesperrt.
„Das war eine Achterbahn der Gefühle für mich“, sagte
der 31. Debütant der Ära Löw nach dem Abpfiff, den er in
den Katakomben der riesigen Arena mit großer Erleichterung
verfolgt hatte.
Nach Spielende hatte
Bundestrainer Joachim Löw
allen Grund zur Freude.
Nach dem wichtigen
1:0-Erfolg in Moskau bedanken
sich die Nationalspieler bei den
mitgereisten Fans.
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Da sein Platzverweis ohne Folgen blieb, konnte sich der
U 21-Europameister am Ende dennoch über seinen ersten Einsatz freuen. „Das war ein besonderer Tag für mich,
den ich nie vergessen werde. Deshalb bin ich auch ein
wenig stolz. Wichtiger ist aber, dass die Mannschaft auch
Michael Ballack absolvierte ein
immenses Laufpensum und ging
keinem Zweikampf aus dem Weg.
Links Andrey Arshavin.
Mesut Özil, der das 1:0
vorbereitete, zeigte erneut,
dass er der zukünftige
Spielmacher sein kann.
Neue Trainer- und Fanbank für
die Nationalmannschaften
Die Commerzbank hat dem Deutschen Fußball-Bund eine speziell für
die Fußball-Nationalmannschaften entwickelte Trainerbank übergeben.
Stellvertretend für den DFB nahmen Bundestrainer Joachim Löw,
Manager Oliver Bierhoff und Mannschaftskapitän Michael Ballack die
weltweit einzigartige Spezialanfertigung entgegen. Die Trainerbank
besteht aus mehreren Modulen und bietet mit bis zu 21 Sitzen Platz für
Trainerstab, Betreuer und Spieler. Sie soll symbolisch für das
Engagement des DFB-Partners Commerzbank für den Fußball stehen.
Für die Millionen Fans in Deutschland hat die Commerzbank zusätzlich
eine Fanbank gefertigt, von der aus vier Zuschauer Spiele der Frauenund Männer-A-Nationalmannschaften aus nächster Nähe verfolgen
können. Die Plätze auf der Fanbank werden vor dem Spiel von der
Commerzbank verlost. Trainer- und Fanbank kommen heute in
Hamburg erstmals zum Einsatz und werden fortan bei Länderspielen
der Nationalmannschaften in Deutschland verwendet.
Weitere Informationen zum Fanbank-Gewinnspiel erhalten Sie unter
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mit zehn Mann das WM-Ticket gelöst hat“, erklärte der
Verteidiger des Hamburger SV weiter. Der Bundestrainer
machte dem Shootingstar große Hoffnungen. „Er hat in
den letzten Monaten große Fortschritte gemacht. Er wird
ab jetzt zu unserem Kader dazuzählen“, kommentierte
Löw das erste Länderspiel von Boateng, der am 14. November
gegen Chile in Köln und vier Tage später in Gelsenkirchen
gegen Ägypten mit weiteren Einsätzen rechnen kann.
Das Spielfeld der Emotionen.
Der Bundestrainer konnte in Moskau aber noch viele weitere, positive Erkenntnisse gewinnen. Denn auch das System
mit nur einer Spitze und drei offensiv ausgelegten
Mittelfeldspielern dahinter bewährte sich einmal mehr
im Hexenkessel von Moskau. Dass Miroslav Klose, der beim
FC Bayern zuletzt nur zuschauen durfte, aber im Kreis
der Nationalmannschaft das hundertprozentige Vertrauen
genießt, den entscheidenden Treffer beisteuerte, kam nicht
von ungefähr. Über Lukas Podolski und Mesut Özil kam
der Ball zu ihm. „Das war ein einstudierter Spielzug“,
berichtete der WM-Torschützenkönig von 2006 nach seinem so wichtigen Tor auf dem Kunstrasen der russischen
Hauptstadt. Mit 48 Treffern liegt der 92-malige Nationalspieler jetzt in der ewigen Torschützenliste auf Platz drei
hinter Gerd Müller und Joachim Streich.
Klose war nicht der einzige Held des Abends. Michael Ballack
führte trotz Knöchelproblemen seine Mannschaft. „Das
zeigt Charakter“, lobte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger
den Kapitän einer Mannschaft, in der alle Lob verdient
hatten. Jeder lief, kämpfte, setzte sich für das Team und
das gemeinsame Ziel ein. Und wenn das alles nicht reichte, hielt der Mann im Tor erfolgreich dagegen. Mit gutem
Stellungsspiel, tollen Reflexen und ganz viel Ruhe war
René Adler der sichere Rückhalt der Mannschaft. Der
Leverkusener sammelte nicht nur gute Kritiken, sondern
auch einige Pluspunkte im Kampf um die Nummer 1.
Bastian Schweinsteiger
zeigte sehr viel Spielfreude
und war an nahezu allen
Offensivaktionen beteiligt.
„Die Mannschaft hat in der ganzen Qualifikation einen
guten Job gemacht“, lobte Ballack seine Kollegen. Und
heute soll die WM-Qualifikation mit einem Sieg abgeschlossen werden. „Wir wollen gewinnen und dem Publikum ein
tolles Spiel bieten“, sagte Löw, der dabei auch in das Personal
aus der zweiten Reihe uneingeschränktes Vertrauen hat.
Die Spieler, die heute auf dem Platz stehen, wollen im
Gegenzug dieses Vertrauen mit einer guten Leistung rechtfertigen. Denn nach der WM-Qualifikation geht es für viele
Spieler noch darum, sich persönlich für das 23-köpfige
Aufgebot für Südafrika zu qualifizieren. Auch wenn ein
Großteil des Personals von Moskau einen Platz ziemlich
sicher haben dürfte, sind vielleicht noch ein paar Plätze
frei.
René Adler spielte von Beginn an
hoch konzentriert und verhinderte
mit tollen Paraden russische
Gegentore.
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DEUTSCHLAND
Name
Verein
Geburts- Länderdatum
spiele / Tore
Tor:
René Adler
Manuel Neuer
Tim Wiese
Bayer 04 Leverkusen
FC Schalke 04
Werder Bremen
15.01.1985
27.03.1986
17.12.1981
7/ 1/ 1/ -
Abwehr:
Andreas Beck
Arne Friedrich
Philipp Lahm
Per Mertesacker
Marcel Schäfer
Heiko Westermann
1899 Hoffenheim
Hertha BSC Berlin
FC Bayern München
Werder Bremen
VfL Wolfsburg
FC Schalke 04
13.03.1987
29.05.1979
11.11.1983
29.09.1984
07.06.1984
14.08.1983
4/
68 /
61 /
58 /
6/
15 /
Mittelfeld:
Michael Ballack
Christian Gentner
Thomas Hitzlsperger
Marko Marin
Mesut Özil
Simon Rolfes
Bastian Schweinsteiger
Piotr Trochowski
FC Chelsea London
VfL Wolfsburg
VfB Stuttgart
Werder Bremen
Werder Bremen
Bayer 04 Leverkusen
FC Bayern München
Hamburger SV
26.09.1976
14.08.1985
05.04.1982
13.03.1989
15.10.1988
21.01.1982
01.08.1984
22.03.1984
96 / 42
3/ 49 / 6
7/ 1
5/ 1
21 / 1
71 / 19
26 / 2
Angriff:
Cacau
Mario Gomez
Miroslav Klose
Lukas Podolski
VfB Stuttgart
FC Bayern München
FC Bayern München
1. FC Köln
27.03.1981
10.07.1985
09.06.1978
04.06.1985
Mittwoch
14.10.2009
HSH Nordbank Arena
Hamburg
Anstoß:
18.00 Uhr
3
1
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Bundestrainer
Joachim Löw
3/ 29 / 11
92 / 48
67 / 34
Cheftrainer
Stuart Baxter
FINNLAND
Name
Verein
Geburts- Länderdatum
spiele / Tore
Tor:
Otto Fredrikson
Jussi Jääskeläinen
Lilleström SK
Bolton Wanderers
30.11.1981 3 / 19.04.1975 54 / -
Abwehr:
Markus Halsti
Sami Hyypiä
Veli Lampi
Niklas Moisander
Ari Nyman
Malmö FF
Bayer 04 Leverkusen
FC Zürich
AZ Alkmaar
FC Inter Turku
19.03.1984 2 / 07.10.1973 102 / 5
18.07.1984 15 / 29.09.1985 7 / 1
07.02.1984 19 / -
Mittelfeld:
Alexei Eremenko
Roman Eremenko
Kasper Hämäläinen
Markus Heikkinen
Perparim Hetemaj
Joonas Kolkka
Jari Litmanen
Joel Perovuo
Roni Porokara
Tim Sparv
FC Metalist Charkow
Dynamo Kiew
Turku PS
SK Rapid Wien
FC Twente Enschede
NAC Breda
FC Lahti
FC Honka Espoo
Örebro SK
Halmstads BK
24.03.1983
19.03.1987
08.08.1986
13.10.1978
12.12.1986
28.09.1974
20.02.1971
11.08.1985
12.12.1983
20.02.1987
Angriff:
Jonatan Johansson
Shefki Kuqi
Berat Sadik
Niklas Tarvajärvi
ohne Verein
TuS Koblenz
SV Zulte Waregem
Karlsruher SC
16.08.1975 99 / 21
10.11.1976 59 / 7
14.09.1986 4 / 13.03.1983 4 / -
Schiedsrichter:
Schiedsrichter-Assistenten:
Vierter Offizieller:
12
43 / 13
23 / 3/ 49 / 2/ 96 / 11
128 / 31
-/ 8/ 2
4/ -
Martin Atkinson (England)
David Richardson (England)
Philip Richard Anthony Sharp (England)
Andre Marriner (England)
GET IN TOUCH
ERFOLGE
GEMEINSAM
ERLEBEN
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DEN3PORT
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Am 4. Dezember werden in Südafrika die Gruppen der WM 2010 ausgelost. Erst danach steht fest, wann, wo und gegen wen die deutsche Mannschaft spielen wird. Die organisatorischen Vorbereitungen
für das Turnier laufen beim DFB aber bereits mit Hochdruck, möglichst wenig soll im kommenden Jahr dem Zufall überlassen werden.
Vom Trainingslager bis zur Ausstattung des Fitnessraums im südafrikanischen Team-Quartier wird alles geplant. „Es wird an vielen Stellen
anders laufen als bei der WM in Deutschland, aber das macht auch
den Reiz dieser WM aus“, sagt Nationalmannschafts-Manager Oliver
Bierhoff im Gespräch mit DFB-Chefredakteur Ralf Köttker.
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Aktuelles Gespräch mit
Nationalmannschafts-Manager
Oliver Bierhoff
Herr Bierhoff, nach der Qualifikation für die WM konnten viele Fans die Nationalmannschaft in dieser Woche
schon einmal live sehen. Vergangenen Montag war in
der Hamburger Arena ein öffentliches Training angesetzt. War das eine spontane Entscheidung nach dem
Sieg in Moskau?
Wir hatten uns seit längerem bereits darüber Gedanken
gemacht, mal wieder ein öffentliches Training für die Fans
anzubieten. Vor dem wichtigen Spiel in Moskau war es
aber nötig, konzentriert zu arbeiten, was bei einem öffentlichen Training nur schwer möglich ist. Für den Erfolgsfall
hatten wir die Option im Hinterkopf und als der Sieg in
Moskau perfekt war, haben wir uns gleich dazu entschieden. Wir wollten uns damit bei den vielen Fans für die tolle
und treue Unterstützung bedanken.
Die Qualifikation für die WM ist geschafft. Bekommen
die Zuschauer heute gegen Finnland deshalb auch nur
ein lockeres Trainingsspielchen zu sehen?
Nein. Es ist ganz wichtig, dass wir die positive Stimmung
und große Begeisterung aus dem Russland-Spiel mitneh-
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BEGEISTERU
men. Die Fans zahlen Geld für die Tickets und wir sind es
ihnen einfach schuldig, eine gute Leistung zu zeigen.
Natürlich ist es nicht immer leicht, sich nach einem wichtigen, entscheidenden Spiel noch einmal hundertprozentig zu motivieren. Aber ich weiß von den Spielern, dass
sie sich gegen Finnland bestätigen wollen. Sie wollen die
Gruppe ohne Niederlage, mit nur einem Unentschieden
und neun Siegen beenden.
Vor dem Spiel in Moskau stand die Mannschaft unter
einem hohen Druck. Was bringt der Erfolg für die sportliche Entwicklung des Kaders?
Es war eine deutliche Aussage der Mannschaft, wie sie in
Moskau aufgetreten ist. Nach den zurückliegenden
Wochen, in denen auch häufiger mal Kritik aufkam, war
das Spiel ein wichtiger Test, um den eigenen Stellenwert
zu messen. Die Mannschaft hat gesehen, dass sie weiterhin zur Weltspitze gehört. Und wir sind froh, dass wir sie
weiterentwickeln konnten. Ein Mesut Özil spielt eine wichtige Rolle, Jérome Boateng hat in Moskau debütiert, wir
haben vier, fünf U 21-Europameister in unseren Reihen.
Neben der souveränen Qualifikation ist es gelungen, die
Integration vieler neuer Spieler in die Mannschaft umzusetzen.
Einladend ist das zwischen Pretoria und
Johannesburg gelegene deutsche
Mannschafts-Quartier „Hotel Velmore Grande“.
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Und was bedeutet die direkte Qualifikation für Sie als
Team-Manager?
Sie bedeutet in erster Linie einmal Planungssicherheit.
Alles, was wir bisher angedacht haben, kann jetzt auch
tatsächlich konkret umgesetzt werden. Solange wir nicht
qualifiziert waren, mussten einige Entscheidungen aufgeschoben werden.
Stellt eine WM in Südafrika organisatorisch eine besondere Herausforderung dar?
Ganz sicher, allein schon aufgrund der Distanzen. Wir müssen in unseren Planungen die besonderen Gegebenheiten
und Gepflogenheiten vor Ort einkalkulieren. Es wird sicher
an vielen Stellen anders laufen als bei der WM in Deutschland,
aber das macht auch den Reiz dieser WM aus. Ich bin sicher,
dass wir uns gut organisieren werden.
Steht der „Fahrplan“ bis zur WM im kommenden Jahr?
Es gibt ein Grobkonzept, an dem wir weiter arbeiten. Für
die detaillierte Planung hängt jetzt natürlich viel von der
WM-Auslosung ab. Je nachdem in welcher Gruppe wir sind,
kann sich der zeitliche Ablauf um fünf Tage nach hinten
verschieben. Gleichzeitig entscheidet sich anhand der
Auslosung natürlich auch die Gegnerauswahl für die
Vorbereitungsspiele.
Ist bereits festgelegt, wo das Trainingslager vor der
WM stattfinden wird?
Grundsätzlich ist angedacht, nach der langen Saison wieder vier, fünf Tage mit den Spielern eine regenerative Phase
einzulegen. Dann werden wir in Mitteleuropa, voraussichtlich in der Region Österreich, Schweiz, Südtirol ein Quartier
beziehen, wo wir uns zwei, zweieinhalb Wochen detailliert vorbereiten können.
Das Quartier in Südafrika ist bereits gebucht. Warum
fiel die Wahl auf das Hotel Velmore in der Nähe von
Pretoria?
Unser Anforderungsprofil ist sehr eng gestrickt, so dass
nicht sehr viele Quartiere in Frage kamen. Ich war einige
Male in Südafrika und habe mir vor Ort viele Hotels angeschaut. Das trockene Klima in der Gauteng-Region hat die
Entscheidung für diese Gegend gegeben. Innerhalb der
Gauteng-Region bietet uns dieses Hotel genug Platz für
Fitnessbereich, Medien und all die anderen Erfordernisse.
Viele andere Hotels waren zu klein oder hatten schlichtweg schlechte Trainingsbedingungen.
Ist die Infrastruktur im Ausrichterland für die Mannschaft
ein Problem?
Ein wichtiges Kriterium für ein geeignetes Quartier war
ein nahegelegener Flughafen, den wir mit einer großen
Maschine anfliegen können. Einen solchen Flughafen haben
wir in 20 Minuten Entfernung von unserem Hotel. Dadurch
ist es für uns kein Problem, schnell in die Spielstädte zu
kommen.
Oliver Bierhoff freut sich
über das Erreichen
der WM-Endrunde 2010.
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Und wie gehen Sie mit dem Klima um. Während des Turniers
ist in Südafrika Winter. Anders als bei anderen SommerTurnieren werden Aktivitäten im Freien nur eingeschränkt
möglich sein.
Für das Training und die Spiele ist das Klima kein Problem,
weil es doch sehr unserem ähnelt. Aber ansonsten ist es
schon eine ungewöhnliche Situation. Es wird zu dieser
Jahreszeit dort bereits gegen 17, 17.30 Uhr dunkel. Damit
verbunden ist ein Temperatursturz, teilweise von 18 auf
5 Grad. Wir machen uns sehr intensive Gedanken, wie wir
die Spieler beschäftigen können. Es muss eine gewisse
Aktivität vorhanden sein, damit kein Lagerkoller und keine
Langeweile entstehen. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß
ich, dass ein gutes Umfeld und eine gute Atmosphäre auch
wichtige Faktoren für den Erfolg sind.
Eine fröhliche Stimmung
herrschte bereits bei der
Auslosung der QualifikationsGruppen zur WM 2010 im
November 2007 in Durban.
Johannesburg, Schauplatz
mehrerer WM-Begegnungen,
liegt rund 70 Kilometer von
der deutschen WM-Unterkunft
entfernt. Im Vordergrund das
Ellis-Park-Stadion.
Bleibt noch das Thema Sicherheit. Wie geht der DFB
mit der erhöhten Gefährdungslage in Südafrika um?
Natürlich nehmen wir auch dieses Thema ernst. Wir stehen mit dem Bundeskriminalamt in einem engen Kontakt
und haben unsere Sicherheitsleute dabei. Der Veranstalter
wird außerdem dafür Sorge tragen, dass für die Mannschaften höchste Sicherheit gewährleistet ist. Aber diese
Sicherheit bedeutet natürlich auch, dass wir den Spielern
nicht die Freiheiten geben können, die sie bei der WM in
Deutschland oder der EM in der Schweiz hatten. In der
Konsequenz bedeutet das somit auch eine Einengung der
Aktivitäten.
Die nächste Dienstreise nach Südafrika steht am 4. Dezember an. Nach der souveränen Qualifikation wird
Deutschland bei der Auslosung jetzt noch mehr als ohnehin schon zum Favoritenkreis gehören.
Es wird nicht so sein, dass wir wie die Spanier als Topfavorit
gehandelt werden. Aber Deutschland hat immer den Anspruch, zu den Favoriten zu gehören. Und dieser Druck, das
hat man gegen Russland wieder gesehen, tut der Mannschaft
gut. Ich freue mich, dass wir das Team dazu gebracht haben,
dass es als einer der Favoriten nach Südafrika fliegt. Selbstbewusst, mit einer guten Stimmung. Und die großen
Hoffnungen unserer Fans sind immer wieder ein Antrieb
für unsere Spieler, Höchstleistungen zu bringen.
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Jérome Boateng – der nächste U 21-Europameister im Nationalteam
ICH BIN KEIN JUNGE AUS
Sein erstes Spiel in der A-Nationalmannschaft hatte sich Jérome
Boateng ein bisschen anders vorgestellt. In Moskau musste er
nach einen Gelb-Roten Karte vorzeitig den Platz verlassen.
Ein Fehler, der am Ende ohne Folgen blieb. Und auch der
Bundestrainer hatte dem Youngster schnell verziehen.
In den perspektivischen Planungen von Joachim Löw spielt
der U 21-Europameister weiterhin eine wichtige Rolle.
Matthias Linnenbrügger, HSV-Reporter der Zeitung
„DIE WELT“, stellt den 21 Jahre alten Verteidiger vor.
ie Urlaubskataloge und Reiseführer hat Jérome
Boateng vorerst zur Seite gelegt. Zum einen steht
ihm mit dem Hamburger SV eine lange Saison bevor,
da ist an Freizeit ohnehin kaum zu denken. Und
außerdem hätte der 21 Jahre alte Fußballprofi auch
gar nichts dagegen, wenn ihm die Planung des
kommenden Sommers von anderer Stelle abgenommen werden würde. Im Juni und Juli 2010,
ja, da hätte er Zeit, sagt Boateng und
lächelt. Für ihn wäre es nämlich „das
Größte“, bei der Weltmeisterschaft in Südafrika für
Deutschland zu spielen.
D
DEM GHETTO
Diesem Ziel ist Boateng zumindest ein Stück nähergekommen. Denn Bundestrainer Joachim Löw berief den
Hamburger Verteidiger für die beiden abschließenden
Qualifikationsspiele in Russland und gegen Finnland erstmals in sein Aufgebot. „Ich saß gerade am Frühstückstisch,
da klingelte das Telefon. Als ich die Stimme von Herrn Löw
hörte, ist mir fast das Brötchen aus der Hand gefallen“,
erinnert sich Boateng, der sich „riesig“ über den Anruf
freute und nach einer „Schrecksekunde“ die Familie und
besten Freunde informierte.
Vor allem Boatengs Mutter zeigte sich von der Nachricht
überwältigt. Denn als ihr Sohn 17 Jahre alt war und gerade
erfolgreich die Realschule absolviert hatte, trafen die beiden eine Vereinbarung. „Meine Mutter wollte, dass ich
weiter zur Schule gehe und mein Abitur mache. Aber ich
hatte mir in den Kopf gesetzt, Fußballprofi zu werden“,
blickt Boateng zurück. Er habe sie inständig darum gebeten, ihm ein Jahr Zeit zu geben, um seinen Wunsch zu realisieren. „Nach sechs Monaten war ich bei Hertha BSC fest
im Kader – und wir beide waren damit sehr zufrieden.“
Für dieses Ziel hatte Boateng hart gearbeitet, neben den
Trainingseinheiten in der Jugend von Tennis Borussia Berlin
und später beim Bundesligaklub aus der Hauptstadt traf
er sich fast täglich mit seinen Kumpels auf dem Bolzplatz.
„Für mich hat es immer nur Fußball gegeben“, sagt Boateng,
andere Interessen waren nur Nebensache. Was eintönig
klingt, zahlte sich für Boateng aus. Er hat das geschafft,
wovon Tausende Nachwuchskicker träumen: Den Sprung
ins Rampenlicht. „Es war bis hierhin ein langer Weg – und
dennoch stehe ich noch ganz am Anfang“, betont der HSVJungstar. Er müsse noch sehr viel lernen, Erfahrungen
sammeln und sich weiterentwickeln.
Boateng wuchs wohl behütet im Berliner Stadtteil
Charlottenburg auf, fernab der HochhausSiedlungen in Wedding, in denen
Halbbruder Kevin-Prince (Profi beim
FC Portsmouth) seine Kindheit verbrachte. Beide lernten
sich erst im Teenageralter kennen, der Kontakt hält sich
in Grenzen: „Jeder geht seinen eigenen Weg, das hat sich
so ergeben“, erklärt Boateng. Dass ihm in der Öffentlichkeit das Image des „Ghetto-Jungen“ verpasst wurde, stört
den Nationalmannschafts-Debütanten – und er wehrt sich
dagegen: „Das nervt mich. Das bin ich nicht. Klar, auf
dem Rasen will ich immer gewinnen, da wird eingesteckt und ausgeteilt. Aber außerhalb des Fußballplatzes begegne ich jedem Menschen mit viel
Respekt. Wer mich kennt, der weiß, dass ich nie
etwas Schlimmes verbrochen habe.“
Boateng war früh darauf fokussiert, sich seinen Traum zu
erfüllen. Schon als Jugendspieler habe er gewusst, worauf
er im Vergleich zu seinen Freunden verzichten musste.
„Partys und Alkohol, das kam für mich nicht in Frage. Ich
kenne so viele talentierte Jungs von der Straße, die es
nicht gepackt haben, weil sie einen anderen Weg gegangen sind. Mich hat nur Fußball interessiert, immer nur
Fußball.“ Daran hat sich bis heute kaum etwas geändert.
Boateng weiß, dass er Opfer bringen muss, um seinen Job
100-prozentig erfüllen zu können. Sein Körper ist sein Kapital.
Um sich abzulenken, geht Boateng gern auf Shoppingtour.
Innerhalb der Mannschaft des HSV gilt er als Trendsetter
in Sachen Mode, zumindest bei den jüngeren Spielern, die
wie er auf bunte Mützen und Hip-Hop-Style stehen.
Wer den Defensiv-Allrounder, der in der Abwehr-Viererkette
sowohl im Zentrum als auch auf der Außenbahn auf beiden Seiten eingesetzt werden kann, auf die WM und eine
mögliche Teilnahme anspricht, der erhält ausweichende,
zurückhaltende Antworten. „Das ist noch so weit weg“,
sagt Boateng. Er wolle sich nicht zusätzlich unter Druck
setzen, sondern die Konzentration voll und ganz darauf
richten, seine Aufgaben mit dem HSV zu erfüllen: „Wenn
ich im Verein konstant gut spiele und wir erfolgreich sind,
kommt alles andere von selbst.“
Im bisherigen Saisonverlauf zählt Boateng zu den Gewinnern im Kader der Hamburger, die sich in der Spitzengruppe
der Bundesliga festgesetzt haben. Der Verteidiger hat sich
als Stammkraft etabliert, Bruno Labbadia vertraut ihm
und schätzt seine Vielseitigkeit. „Jérome hat sich hervorragend entwickelt. Er zeigt eine hohe Bereitschaft, ist
fleißig und sehr lernwillig. Er wird seinen Weg gehen“,
versichert der Trainer des HSV.
der Jugend für Tennis Borussia Berlin und bei
Hertha BSC, für die er am 31. Januar 2007 in
Hannover sein Bundesliga-Debüt feierte. Zur
Saison 2007/2008 wechselte der 1,90 Meter
große Defensiv-Spezialist zum HSV und
zählt seither zum Stammpersonal.
Mittlerweile stehen für Boateng 66
Bundesliga-Einsätze zu Buche.
Dass er wegen seines Alters häufig als
„Talent“ bezeichnet wird, gefällt dem
Wahl-Hamburger daher überhaupt nicht.
„Ich habe bewiesen, dass ich auf hohem
Niveau mithalten kann“, sagt Boateng, der
bereit ist, auf dem Platz Verantwortung für die
Mannschaft zu übernehmen: „Ich bin ein Typ, der
sich zeigen will. Das ist der nächste Schritt in meiner Entwicklung.“ Boateng ist einer von fünf U 21Europameistern, die Löw in den Kader berief. Dass Manuel
Neuer von Schalke 04, der Hoffenheimer Andreas Beck
sowie die Bremer Mesut Özil und Marko Marin ebenso dabei
sind, sei „eine tolle Sache“, sagt der Hamburger, der klare
Vorstellungen hat.
So sieht es auch Joachim Löw, der Ende September in die
Hansestadt gereist war, um seine Schützlinge aus dem
Kader der DFB-Auswahl zu beobachten. Im Topspiel zwischen dem HSV und dem FC Bayern waren es dabei nicht
in erster Linie Piotr Trochowski auf Seiten der Hausherren
oder die Münchner Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger,
Miroslav Klose und Mario Gomez, die den Bundestrainer
überraschten. Nein, es war Boateng, der mit Nachdruck
Werbung in eigener Sache betrieb.
„Jérome hat in dieser Saison beim HSV gute Leistungen
geboten und beim EM-Titelgewinn der U 21 einen starken
Eindruck hinterlassen. Deshalb ist es die logische Konsequenz, dass er nun bei der A-Nationalmannschaft den
nächsten Schritt machen soll“, sagt Löw, der die Stärken
des Verteidigers kurz zusammenfasst: „Zu seinen Qualitäten
gehört, dass er in der Defensive vielseitig einsetzbar ist
und spielerisches Potenzial besitzt.“
Boateng, der im Duell mit dem FC Bayern in der ersten
Halbzeit auf links gegen den Niederländer Arjen Robben
und im zweiten Durchgang auf rechts gegen den Franzosen
Franck Ribéry erfolgreich verteidigt hatte, war im
Vorfeld gar nicht darüber informiert worden, dass
Löw im Volkspark auf der Tribüne sitzen würde.
„Das hätte aber auch gar nichts geändert“, betont
der 21-Jährige, schließlich sei es in jedem Spiel
sein Ziel, „mein Bestes für die
Mannschaft zu geben.“ Eine
Floskel, die ihn trotzdem
treffend beschreibt.
So hat es Boateng
schließlich immer
gehalten. Schon in
Sami Khedira, Änis Ben Hatira, Jérome
Boateng und Andreas Beck nach dem
Gewinn des U 21-EM-Titels.
Hartes Tackling: Hamburgs
Defensiv-Spezialist im
Zweikampf mit dem Münchner
Mario Gomez.
Als Bühne will Boateng weiterhin die Fußball-Bundesliga
nutzen, einen Wechsel ins Ausland zieht der Sohn eines
ghanaischen Vaters und einer deutschen Mutter momentan nicht in Betracht – trotz einiger Offerten, die nach seinen starken Leistungen bei der U 21-Europameisterschaft
folgten. „Meine Zukunft gehört dem HSV. Das ist ein großer Verein mit hervorragenden Strukturen und einer
Mannschaft, die richtig viel Potenzial hat. Hinzu kommt,
dass ich mich in der Stadt wohlfühle. Ich kann mir sehr
gut vorstellen, lange in Hamburg zu bleiben.“
Eine Einladung nach Südafrika im Anschluss an die Saison
würde Jérome Boateng allerdings trotz seiner Heimatverbundenheit nicht ablehnen. „Klar, damit würde sich
ein Traum erfüllen“, sagt der 21-Jährige und fügt lächelnd
hinzu: „Ich ziehe weiter mein Ding durch und warte einfach ab, was passiert. Damit bin ich bisher gut gefahren.“
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Piotr Trochowski weiß, wie lang und mühsam der Weg nach
oben ist. In Polen wurde er geboren, im Hamburger Stadtteil
Billstedt ist er aufgewachsen. Kein einfaches Umfeld für
einen Jungen, aber er hat es geschafft. Heute ist er HSVStar, Nationalspieler und ein Vorbild für viele Jugendliche
aus seiner Heimatstadt, denen er durch seine Mitarbeit an
einem sozialen Projekt Perspektiven aufzeigt. Dieter Matz
vom „Hamburger Abendblatt“ stellt den umtriebigen
Dribbelkünstler vor.
Piotr Trochowski hat sich mit
Talent und Willen bis
in die Nationalmannschaft
gedribbelt.
AUFSTIEG MIT
VIELEN HAKEN
r ist 25 Jahre alt, im besten Fußballer-Alter, wie es
so schön heißt. Mit dem WM-Qualifikationsspiel gegen
Aserbaidschan am 9. September 2009 in Hannover
hatte er es auf 25 Länderspiel-Einsätze gebracht,
doch seine absolut beste Zeit soll erst im nächsten Sommer
kommen. Dann will Piotr Trochowski mit der deutschen
Nationalmannschaft in Südafrika Weltmeister werden.
E
Bei der EM 2008 in der Schweiz und in Österreich war der
Hamburger Dribbelkünstler zwar dabei, aber er absolvierte
kein Spiel. Seit dieser Zeit aber ging es stetig bergauf mit
ihm, er gehört zum Löwschen Stammpersonal, und er tritt
beim HSV inzwischen viel selbstbewusster auf. Als Rafael
van der Vaart die Hanseaten 2008 Richtung Real Madrid
verließ, begann Trochowskis steiler Aufstieg. Er, der vorher bei Trainer Huub Stevens zwischen Auswechselbank
und erster Elf pendelte, wurde zu einer festen Größe. Auch
deshalb, weil der damalige HSV-Coach Martin Jol auf ihn
setzte, ihn förderte und forderte.
Seinen größten Förderer hatte Trochowski einst in der
Jugend beim FC Bayern in Hermann Gerland. Der frühere
Bochumer Bundesliga-Profi schwärmt noch heute von seinem damaligen Schützling: „Der Piotr schlägt Haken wie
kein anderer, doch seine größte Waffe ist sein Schuss. Er
schießt links wie rechts, und zwar mit größter Wucht, das
macht er einfach klasse.“ Gerland glaubt aber auch, dass
Trochowski noch nicht sein ganzes Potenzial ausgeschöpft
hat: „Ich glaube, der ‘Troche’ weiß gar nicht, wie gefährlich er schießen kann, denn er bringt es nun schon auf
147 Bundesligaspiele, aber nur auf 16 Tore.“
Piotr Trochowski arbeitet daran, die Quote zu steigern.
Eifrig sogar, weil er weiß, dass er noch einiges tun muss,
um seine Stärken zur vollen Entfaltung zu bringen. „Ich
bin nie zufrieden mit mir, und der Trainer fordert auch
von mir, dass ich noch besser werden muss“, sagt
Trochowski, der sich zuletzt beim HSV ein wenig umstellen musste: „Trainer Labbadia hat uns eine neue
23
Klares Ziel: Piotr Trochowski
will zur WM nach Südafrika.
Torjubel auf die besondere Art:
der Trochowski-Diver.
Spielphilosophie vermittelt, deswegen griff bei uns zu Beginn
nicht sofort ein Rädchen ins nächste.“ In Hamburg wird
nun offensiver gespielt, für „Troche“ ist das „Spaß-Fußball“,
und der ist sogar von Erfolg gekrönt.
Auch deswegen engagiert sich Piotr Trochowski als
Botschafter der vom HSV und von der Stadt ins Leben
gerufenen Initiative „Hamburger Weg“, die sich um soziale Projekte kümmert. „Troche“ will der Jugend helfen und sagt: „Ich weiß genau, wie es in manchen
Gegenden zugeht, ich kenne die Perspektivlosigkeit der
Jugendlichen, kenne ihre Kriminalität.“ Er ist
als Nationalspieler und HSV-Star längst ein
Held der Stadt, er wird verehrt, geliebt,
hofiert. Und er hat nicht vergessen,
von wo er kommt: „Ich will für
die Kids Ansprechpartner
und Vorbild sein“, sagt
Trochowski. Ach ja, und
einen Titel möchte er
auch noch gewinnen.
Mit dem FC Bayern ist Piotr Trochowski, der im polnischen
Tczew geboren wurde, im Jahr 2003 Deutscher Meister
und Pokalsieger geworden, mit dem HSV ist er weiterhin
auf der Jagd nach einem Titel. Die Pläne, sein Glück in
naher Zukunft eventuell im Fußball-Ausland zu suchen,
sind im Moment kein Thema. England hatte ihn Anfang
2009 gereizt, vielleicht auch Spanien, doch
die abschreckenden Beispiele
anderer HSV-Stars (van
der Vaart, Boulahrouz,
Kompany, de Jong), die
den Arbeitgeber wechselten, um danach auf der Ersatzbank zu enden, haben ihn ein
wenig vorsichtiger werden lassen. In Hamburg spielt er, in
der Bundesliga kann er nachhaltiger in Sachen Nationalmannschaft auf sich aufmerksam machen.
„Aus diesem Kleinen kann mal ein ganz Großer werden“,
hatte einst Bayern-Manager UIi Hoeneß über Trochowski
gesagt. Damals war „Troche“ 15 Jahre alt, schnürte für
den FC St. Pauli die „Buffer“ und dann wurde er vom
Rekordmeister nach München gelockt. Eine harte und lehrreiche Zeit. Durch diese Schule ist ihm der Sprung in den
Profi-Fußball gelungen. Seine drei Brüder Christoph, Slawek
und Arek haben ebenfalls fußballerische Talente, aber, so
sagt Piotr Trochowski, „ich habe ihnen die Ausbildung beim
FC Bayern voraus“.
Der kleine Dribbelkünstler
schießt mit links und rechts.
Sein Weg war dennoch kein einfacher. Als er fünf Jahre
alt war, siedelte die Familie mit ihm nach Hamburg über.
Die Trochowskis wohnen im Stadtteil Billstedt, nicht unbedingt eine der bevorzugten Wohngebiete der Hansestadt.
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DIE LETZTEN LÄ
11.10.2008 in Dortmund (WM-Qualifikation)
Deutschland – Russland 2:1 (2:0)
Aufstellung: Adler – A. Friedrich, Mertesacker,
Westermann, Lahm – Trochowski (84. Frings),
Ballack, Hitzlsperger (90. Rolfes), Schweinsteiger – Klose (71. Gomez), Podolski.
Tore: 1:0 Podolski (9.), 2:0 Ballack (28.),
2:1 Arshavin (51.).
Schiedsrichter: Peter Fröjdfeldt (Schweden).
Zuschauer: 65.607 (ausverkauft).
15.10.2008 in Mönchengladbach (WMQualifikation), Deutschland – Wales 1:0 (0:0)
Aufstellung: Adler – A. Friedrich (64. Fritz),
Mertesacker, Westermann, Lahm – Schweinsteiger,
Ballack, Hitzlsperger, Trochowski – Klose
(46. Helmes), Podolski (82. Gomez).
Tor: 1:0 Trochowski (72.).
Schiedsrichter: Laurent Duhamel (Frankreich).
Zuschauer: 44.500.
19.11.2008 in Berlin
Deutschland – England 1:2 (0:1)
Aufstellung: Adler (46. Wiese) – A. Friedrich
(68. Tasci), Mertesacker, Westermann, Compper
(77. Schäfer) – Schweinsteiger, Jones (46. Marin),
Rolfes, Trochowski – Klose (46. Helmes),
Gomez (57. Podolski).
Tore: 0:1 Upson (23.), 1:1 Helmes (63.),
1:2 Terry (84.).
Schiedsrichter: Massimo Busacca (Schweiz).
Zuschauer: 74.244 (ausverkauft).
11.2.2009 in Düsseldorf
Deutschland – Norwegen 0:1 (0:0)
Aufstellung: Adler – Hinkel (46. Beck), Mertesacker (46. Tasci), Westermann, Lahm – Ballack,
Frings (69. Marin), Trochowski (78. Özil), Schweinsteiger – Gomez (68. Kießling), Klose (46. Helmes).
Tor: 0:1 Grindheim (63.).
Schiedsrichter: Stefan Meßner (Österreich).
Zuschauer: 45.000.
28.3.2009 in Leipzig (WM-Qualifikation)
Deutschland – Liechtenstein 4:0 (2:0)
Aufstellung: Enke – Beck, Mertesacker, Tasci,
Lahm – Schweinsteiger (88. Rolfes), Ballack,
Hitzlsperger (78. Marin), Jansen (64. Helmes) –
Gomez, Podolski.
Tore: 1:0 Ballack (4.), 2:0 Jansen (9.),
3:0 Schweinsteiger (48.), 4:0 Podolski (50.).
Schiedsrichter: Igor Ishchenko (Ukraine).
Zuschauer: 43.368 (ausverkauft).
1.4.2009 in Cardiff (WM-Qualifikation)
Wales - Deutschland 0:2 (0:1)
Aufstellung: Enke – Beck, Mertesacker, Tasci,
Lahm – Rolfes (79. Westermann), Hitzlsperger –
Schweinsteiger (86. Helmes), Ballack, Podolski
(72. Trochowski) – Gomez.
Tore: 0:1 Ballack (11.), 0:2 Ashley Williams
(48., Eigentor).
Schiedsrichter: Terje Hauge (Norwegen).
Zuschauer: 26.064.
29.5.2009 in Schanghai
China - Deutschland 1:1 (1:1)
Aufstellung: Enke – Lahm, A. Friedrich, Huth,
Schäfer – Gentner, Hitzlsperger – Trochowski
(76. Hinkel), Schweinsteiger, Podolski – Gomez
(63. Cacau).
Tore: 1:0 Junmin Hao (5.), 1:1 Podolski (7.).
Schiedsrichter: Min-Hu Lee (Südkorea).
Zuschauer: 25.000.
2.6.2009 in Dubai
Ver. Arab. Emirate – Deutschland 2:7 (0:4)
Aufstellung: Neuer – Hinkel (78. Träsch), A. Friedrich (46. Huth), Westermann, Lahm (57. Schäfer) –
Schweinsteiger, Gentner, Hitzlsperger (66. Weis),
Trochowski – Podolski (46. Cacau), Gomez.
Tore: 0:1 Westermann (29.), 0:2 Gomez (35.),
0:3 Trochowski (39.), 0:4 Gomez (45.),
0:5 Gomez (47.), 0:6 Faris Juma (52., Eigentor), 1:6 Ismail Al Hammadi (53.), 2:6 Nawaf
Mubarak (73.), 2:7 Gomez (90.).
Schiedsrichter: Naser Darwish (Jordanien).
Zuschauer: 7.000.
27
12.8.2009 in Baku (WM-Qualifikation)
Aserbaidschan - Deutschland 0:2 (0:1)
Aufstellung: Enke – Lahm, Tasci, Mertesacker,
Schäfer – Schweinsteiger, Ballack,
Hitzlsperger, Trochowski (77. Jansen) – Klose
(75. Cacau), Gomez (84. Özil).
Tore: 0:1 Schweinsteiger (12.), 0:2 Klose (54.).
Schiedsrichter: Alan Kelly (Irland).
Zuschauer: 30.000 (ausverkauft).
5.9.2009 in Leverkusen
Deutschland – Südafrika 2:0 (1:0)
Aufstellung: Adler – Lahm, A. Friedrich, Tasci
(46. Westermann), Schäfer – Ballack (80. Gentner), Rolfes (73. Khedira) – Schweinsteiger
(84. Trochowski), Özil, Marin (46. Podolski) –
Gomez (46. Klose).
Tore: 1:0 Gomez (35.), 2:0 Özil (77.).
Schiedsrichter: Claudio Circhetta (Schweiz).
Zuschauer: 29.569.
9.9.2009 in Hannover (WM-Qualifikation)
Deutschland – Aserbaidschan 4:0 (10)
Aufstellung: Adler – Lahm, Mertesacker,
Westermann, Schäfer (46. Beck) – Ballack,
Hitzlsperger - Schweinsteiger (67. Trochowski),
Özil, Podolski - Gomez (46. Klose).
Tore: 1:0 Ballack (14., Foulelfmeter), 2:0 Klose
(55.), 3:0 Klose (66.), 4:0 Podolski (71.).
Schiedsrichter: Anastasios Kakos
(Griechenland).
Zuschauer: 35.369.
10.10.2009 in Moskau (WM-Qualifikation)
Russland – Deutschland 0:1 (0:1)
Aufstellung: Adler – Boateng, Mertesacker,
Westermann, Lahm – Ballack, Rolfes –
Schweinsteiger, Özil (72. A. Friedrich), Podolski
(86. Trochowski) – Klose (89. Gomez).
Tor: 0:1 Klose (35.).
Schiedsrichter: Massimo Busacca (Schweiz).
Zuschauer: 75.000 (ausverkauft).
Die deutsche Nationalmannschaft
begann am 10. Oktober 2009 beim
1:0-Erfolg im WM-Qualifikationsspiel
gegen Russland in Moskau mit
folgender Aufstellung. Hintere
Reihe von links: René Adler,
Miroslav Klose, Heiko
Westermann, Per Mertesacker,
Simon Rolfes und Michael
Ballack. Vordere Reihe von links:
Bastian Schweinsteiger, Lukas
Podolski, Philipp Lahm, Mesut
Özil und Jérome Boateng.
Unser Erfolgskonzept:
Immer am Ball bleiben.
Kein Wunder, dass wir dem
Fußball verbunden sind.
Leistung, Fairness und der
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Wille, das Beste zu geben.
Werte, die nicht nur im Sport
zählen, sondern Teil unserer Unternehmensphilosophie sind. Aus diesem
Grund hat Sportsponsoring bei Würth
eine lange Tradition. Das gilt insbesondere
für den Fußball.
Wir sind nicht nur Partner von mehreren
Bundesligavereinen, sondern unterstützen auch den
Jugend- und Freizeitfußball. Warum? Weil wir an
Teamgeist glauben – im Sport und im Leben. Weil wir
großen Respekt vor dem ehrenamtlichen Engagement
unzähliger Fußballbegeisterter haben. Und weil wir unseren
Beitrag leisten wollen – der Region und den Menschen gegenüber. Und den sehen wir auch sportlich.
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HEIMATGEFÜHLE
IN HELSINKI
Die bislang einzige Niederlage gegen Finnland liegt zwar 86 Jahre zurück,
dennoch ist die Suomi-Auswahl ein unangenehmer Gegner. Seit zehn
Jahren gelang Deutschland kein Sieg mehr gegen die Finnen, die zuletzt
gegen den dreimaligen Weltmeister ein Unentschieden erkämpften. In
Helsinki reichten drei Treffer von Miroslav Klose nur zu einem Remis
im Hinspiel der WM-Qualifikation. Stuart Baxter hat sich auch diesmal
viel vorgenommen. Ralph Durry, Fußball-Chef des Sport-InformationsDienstes (SID), stellt den Trainer der finnischen Auswahl vor.
er Mann auf der Bank der Finnen ist ein weit gereister Fußball-Lehrer. Geboren wurde Stuart Baxter
in England, genauer gesagt in Birmingham.
Aufgewachsen ist er allerdings in Schottland. „Wenn
ich für einen Job in Schottland gehandelt wurde, dann
hieß es, ich sei Schotte. Wurde ich für einen Job in England
ins Gespräch gebracht, nannten sie mich einen Engländer.
Ich selbst würde mich als Europäer bezeichnen“, sagt der
56-Jährige, der in seinem Leben viel rumgekommen ist.
D
In sieben Ländern auf drei Kontinenten war er tätig, betreute unter anderem auch den WM-Gastgeber Südafrika. Nun
trainiert er Finnland, hat mit der Mannschaft in seiner
Amtszeit einige gute Ergebnisse in der WM-Qualifikation
erreicht und will sich mit seinem Team auch heute in
Hamburg gut präsentieren. Nach Möglichkeit mindestens so gut, wie ihm das im Hinspiel gelungen ist.
Seine Philosophie in all den Jahren als Trainer hat
der einstige Spieler von Preston North End, Dundee
United und Stockport County einmal so formuliert:
„Ich finde es faszinierend, mich selbst auf den Prüfstand
zu stellen. Manche würden sagen, ich befinde mich
fast ein wenig auf einem Ego-Trip. Doch ich stelle mir
immer die Frage: Bin ich dieser Aufgabe gewachsen?“ Dabei
waren die Anforderungen an Baxter sehr unterschiedlich:
„Ich stand als Trainer schon vor einer Gruppe Japaner
oder schwarzen Südafrikanern oder weißen Südafrikanern.
Aber das ist nicht wichtig. Ich sehe alle nur als Fußballer.
Wichtig ist jedoch, die Kultur des jeweiligen Landes verstehen zu lernen. Wenn man dies nicht tut, dann hat man
Probleme und muss mächtig kämpfen.“
In Finnland hatte der Coach von Beginn an kaum
Schwierigkeiten. Baxter hat Anfang dieses Jahres seinen
Vertrag mit dem finnischen Verband vorzeitig bis 2012
verlängert. Seit jeher praktizieren die Spieler aus dem
Fünf-Millionen-Einwohner-Land eher den britischen Stil,
dies kommt ihm entgegen. Viele Nationalspieler haben
Erfahrung im britischen Fußball gesammelt, aber auch die
Bundesliga oder die Zweite Liga setzen immer mal wieder auf finnische Stars wie Mikael Forssell (Hannover 96),
Petri Pasanen (Werder Bremen), Sami Hyypiä (Bayer
Leverkusen) oder Shefki und Njazi Kuqi (beide TuS Koblenz).
Finnlands Cheftrainer
Stuart Baxter arbeitete in
sieben Ländern auf drei
Kontinenten.
29
Baxter fühlt sich wohl in seiner neuen
Wahlheimat. Er kann in Ruhe arbeiten, was
nicht auf jeder seiner Stationen so war.
Gut erinnert er sich an turbulente Zeiten
in seiner Trainer-Laufbahn. Ende der
90er-Jahre zum Beispiel, als er Coach
bei AIK Stockholm in Schweden war.
Nach wenig berauschendem Start gab
es sogar Drohungen von enttäuschten
AIK-Fans in Richtung Baxter, der seine
Familie zwischenzeitlich aus Sicherheitsgründen ausquartierte. Doch nach einigen Wochen hatte er die Anhänger des Traditionsklubs überzeugt, Baxter blieb danach sogar
zwei Jahre in Stockholm.
Tief verankert sind beim „schottischen Engländer“ auch
die Eindrücke von seinem Engagement bei Vissel Kobe in
Japan im Jahr 1995. Er trat seinen Job im Land der aufgehenden Sonne nur wenige Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Kobe an. Dieses hatte damals einen Großteil
der Stadt zerstört. Anekdotenreich war auch sein Gastspiel
in Südafrika. Einmal, so berichtet er, kam er ins Trainingscamp von Bafana Bafana, niemand hatte den Rasen gemäht,
das Gras stand fast kniehoch, es fehlten außerdem die
Tore. „Alles war inszeniert“, berichtete Baxter, der anschließend nur von März 2004 bis November 2005 im Amt blieb.
Nach neun Spielen ohne Sieg, darunter eine 2:4Niederlage gegen Deutschland in Bremen, trat
Baxter zurück. „Die Südafrikaner hatten in den
Shefki Kuqi (links) vom
TuS Koblenz erzielte im
WM-Qualifikationsspiel in
Wales den 2:0-Endstand.
Fingerzeig: Stuart Baxter
gibt klare Anweisungen von
der Seitenlinie.
vergangenen elf Jahren zwölf verschiedene Trainer. Da
kann man sich realistischerweise nicht mit langfristigen
Planungen beschäftigen“, sagte der Brite damals.
Erstaunlicherweise fehlt Baxter in seiner Trainer-Vita eine
Station in England bei einem namhaften Klub. Für ihn gibt
es dafür eine einfache Erklärung: „Wenn es eine Stelle
gibt, von der man sagen würde, die Position würde ich
gerne übernehmen, dann ist das nicht immer in Einklang
zu bringen mit den Vorstellungen der Vorstände. Die nehmen lieber einen Ex-Profi oder jemanden, der den Fans
besser bekannt ist.“ Aber damit kann Stuart Baxter inzwischen gut leben. Die langfristige Arbeit im finnischen
Verband, der ihn Anfang 2008 verpflichtet hatte, liegt
ihm. Und er hat sich noch viel vorgenommen.
Im WM-Qualifikationsspiel im September reichte es in
Liechtenstein nur zu einem 1:1. „Das war eine Riesenenttäuschung für uns. Es war ein schrecklicher Abend,
ein armseliges Spiel, und auch die Einstellung hat mir nicht
gefallen“, kritisierte Baxter. Jari Litmanens Elfmetertreffer
sicherte damals wenigstens einen Punkt. Auch wenn das
Ticket nach Südafrika längst verpasst wurde, sind die letzten beiden WM-Qualifikationsspiele gegen Wales und
Deutschland für den Coach von Bedeutung. „Gerade
das Spiel gegen Deutschland bietet die Gelegenheit
für unsere jungen Spieler, wichtige Erfahrungen zu
sammeln. Und die erfahrenen Leute wollen gegen
einen solchen Gegner einen guten Abschluss der
WM-Qualifikation erreichen“, sagt Baxter.
Seine Enttäuschung hält sich in Grenzen. Der dritte
Rang in der Gruppe ist für ihn ohnehin das Maximum
dessen, was seine Mannschaft derzeit zu leisten imstande ist. Das Team befindet sich im Umbruch, Baxter
will künftig verstärkt Spieler aus dem Kreis der U 21 an
die A-Mannschaft heranführen. Aber natürlich spielen die
Routiniers immer noch eine wichtige Rolle, auf sie kann
er im Augenblick nicht verzichten. Baxter braucht Zeit.
Und er hat das Gefühl, dass er davon in seiner neuen Heimat
mehr bekommt als irgendwo anders.
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Finnlands Mannschaftskapitän Sami
„LITMANEN
Sami Hyypiä hat in seiner Karriere viele große
Titel gesammelt. Mit dem FC Liverpool gewann
der Innenverteidiger unter anderem die
Champions League und den UEFA-Cup. Nie
aber gelang es dem Kapitän der finnischen
Nationalmannschaft, der seit Saisonbeginn
für Bayer Leverkusen spielt, sich mit seinem Land für ein großes Turnier zu qualifizieren. Im Gespräch mit Kerstin von
Kalckreuth, Sportredakteurin der „Kölnischen Rundschau“, stellt Hyypiä Finnlands aktuelle Auswahl vor.
N
atürlich hätte ich sehr gerne einmal an
einer EM und WM teilgenommen. Ich bin
aber auch so immer sehr stolz darauf, für
mein Land zu spielen“, sagt Sami Hyypiä
und lächelt. Und eigentlich überrascht es ihn nicht,
dass es auch diesmal nicht gereicht hat. „Wir haben
mit Deutschland und Russland den Final- und den
Halbfinalteilnehmer der EURO 2008 in unserer Gruppe.
Die Leute hätten uns wohl für verrückt gehalten,
wenn wir gesagt hätten: Wir wollen Gruppen-Erster
werden.“ Egal, dann eben beim nächsten Mal. „Wir
werden es weiter versuchen – und wer weiß, vielleicht
komme ich ja irgendwann mal als Trainer mit Finnland
zu einem großen Turnier“, sagt der 36-Jährige.
Vielleicht beim nächsten Mal. Der Kader wird dann in
jedem Fall anders aufgestellt sein. Die finnische Nationalmannschaft befindet sich im Moment in einem Wandel.
„Viele unserer älteren Spieler werden nach der WMQualifikation aufhören“, sagt Hyypiä. Ob der Verteidiger,
der im Sommer vom FC Liverpool zu Bayer Leverkusen
wechselte, weitermacht, hat er noch nicht entschieden.
„Dafür spricht, dass ich unseren jungen Spielern mit meiner Erfahrung helfen kann, den Sprung in die Mannschaft
zu schaffen.“
Zu Nationaltrainer Stuart Baxter pflegt Hyypiä ein gutes
Verhältnis. „Wir sprechen viel über unsere Mannschaft.“
Gut möglich, dass Baxter das Duell gegen Deutschland
für Experimente nutzt und einigen jungen Spielern eine
Chance gibt. Verschenken aber werden die Finnen das
Spiel nicht. „Wir wollen auf jeden Fall gewinnen“, versichert Hyypiä: „Deutschland im eigenen Land zu schla-
„Geheimtraining“: Sami Hyypiä besitzt zuhause ein Tipp-Kick-Spiel, das er von
der Band „Die Toten Hosen“ geschenkt bekommen hat. Deren Sänger Campino ist
großer Fan des FC Liverpool. Hyypiä und er haben sich zu Zeiten von Markus Babbel
und Didi Hamann in Liverpool kennen gelernt und sind inzwischen befreundet.
32
Hyypiä stellt seine Mitspieler vor
IST EINZIGARTIG“
Brillanter Techniker:
Jari Litmanen.
gen, das wäre groß.“ Wie und mit wem das gelingen soll,
schildert Finnlands Kapitän im Gespräch mit DFB-Aktuell.
Im Tor wird Jussi Jääskeläinen (34 Jahre) stehen. Er war
lange einer der besten Torhüter der Premier League. Jussi
spielt für die Bolton Wanderers und wurde in der Saison
2006/2007 sogar zum „Spieler des Jahres“ in
England gewählt. Er ist schon lange einer der
ganz wichtigen Charaktere unserer Mannschaft. Wenn wir Erfolg haben wollen, muss
er immer ganz besonders gut spielen. Mit
Jussi teile ich mir meist ein Zimmer.
In der Innenverteidigung spielt schon
lange Hannu Tihinen (33) neben mir.
Wir verstehen uns sehr gut. Hannu ist
viel herumgekommen in seiner
Karriere, aber jetzt hat er sein Glück
in der Schweiz gefunden. Er ist Kapitän
des FC Zürich und spielt in der Champions
League. Wir ergänzen uns als Anführer
ganz gut. Ich bin in der Kabine eher ruhig.
Hannu wird auch mal laut, damit alle parieren. Er spielt stets mit Helm, weil er nach eini-
Hat das Auge für den
richtigen Pass: Bremens
Petri Pasanen.
gen Kopfverletzungen Probleme
hatte. Eine ernste Angelegenheit,
aber wir ziehen ihn gerne damit auf,
und er kann mit uns darüber lachen.
Petri Pasanen (29) spielt bei Werder Bremen und
kennt die deutschen Spieler daher gut. Ich denke,
dass er einer der Führungsspieler wird, wenn wir
älteren zurücktreten. Seine Hobbys – in die Sauna gehen
und Angeln – sind übrigens keine Klischees, das mache
ich auch sehr gerne. Petri ist grundsätzlich ruhig, aber
ich habe schon das Feuer in seinen Augen gesehen, wenn
ihm etwas nicht passt. Da kann er sehr temperamentvoll
werden. Er hat das Auge für den richtigen Pass und einen
sehr guten Schuss.
Unsere Abwehr ist insgesamt sehr erfahren. Als ein hoffnungsvoller Spieler für die Zukunft gilt Niklas Moisander
(24). Beim AZ Alkmar spielt er in der Innenverteidigung, aber da diese mit Hannu und
mir derzeit noch blockiert ist, kommt er mit
seinem guten linken Fuß bis jetzt hinten links
33
zum Einsatz. Als Niklas jung war, hat er die Schule von
Ajax Amsterdam durchlaufen, das sieht man. Ari Nyman
(25) von Inter Turku war schon ein paar Mal bei der Nationalmannschaft dabei, genau wie Veli Lampi (25), der mit Hannu
Tihinen in Zürich spielt und vor allem sehr schnell ist. Für
die Zukunft wäre der Kapitän unserer U 21, Tim Sparv (22),
einer. Er spielt eigentlich im defensiven Mittelfeld, aber
ich finde viel von mir in ihm wieder. Vielleicht müssen wir
mal mit ihm reden, dass er in die Innenverteidigung wechselt. Ich könnte ihn mir dort sehr gut vorstellen.
Sprechen wir über das Mittelfeld, dann reden wir natürlich über Jari Litmanen. Er ist inzwischen 38 Jahre alt,
aber wenn er den Ball hat, sieht man seine technische
Brillanz. Jari ist immer für den besonderen Pass gut, das
hat sich kein bisschen geändert. Zudem hat er für große
Klubs gespielt, wie Ajax Amsterdam, den FC Barcelona
oder den FC Liverpool. Seine Zeit in Rostock war ja nicht
ganz so erfolgreich. (Rostock stieg 2005 mit Litmanen
ab, d. Red.). Jari ist der Grund dafür, dass inzwischen
viele junge finnische Spieler in die Niederlande wechseln.
Er ist damals zu Ajax gegangen und hat dort sehr gut
Robuster Innenverteidiger:
Hannu Tihinen.
gespielt. Anschließend ist das Interesse der niederländischen Klubs an finnischen Spielern sehr gewachsen. Das
war bei mir ähnlich. Als ich nach England gegangen bin,
gab es kaum Finnen in der Premier League. Inzwischen
spielen dort einige. Jari ist mittlerweile in seine
Geburtsstadt, zum FC Lahti, zurückgekehrt. Das hat der
finnischen Liga Aufwind gegeben.
Einen Ersatz für Litmanen wird es nicht
geben. Er ist einzigartig. Aber wir haben
mit Alexei Eremenko (26) einen sehr
geschickten Techniker, der mit dem Ball
Dinge macht, die niemand erwartet.
Ihm fehlt noch die Konstanz, aber
er könnte Jari am ehesten nachfolgen. Auch Alexeis jüngerer
Bruder Roman (22) ist sehr
talentiert. Ihr Vater, Alexei
Senior, war russischer
Nationalspieler, der zum
Fußballspielen nach Finnland
kam. Roman steht jetzt bei
Dynamo Kiew unter Vertrag,
einem sehr guten Team. Das wird
ihn noch weiter nach vorne bringen. Wenn sie konzentriert arbeiten, haben die Brüder eine gute Zukunft
vor sich.
Im Mittelfeld haben wir noch Jonatan Johansson (34),
Markus Heikkinen (31) und Joonas Kolkka (35), die sehr
erfahren und normalerweise gesetzt sind. Jonatan hat im
Hinspiel gegen Deutschland ein Tor gemacht. Er hat diverse
Erfahrener Mittelfeldspieler: Joonas Kolkka.
34
Stark in der Offensive:
Alexei Eremenko.
Titel mit den Glasgow Rangers gewonnen. Zuletzt war er
bei Hibernian in Schottland unter Vertrag, momentan aber
hat er keinen Verein, was natürlich ein Problem für ihn
ist. Jetzt hält er sich erstmal bei einem schottischen Klub
fit. Wie Jonatan ist auch Teemu Tainio (29) von Birmingham
City schon lange dabei. Aber er hat immer wieder Spiele
verpasst. Merkwürdigerweise hat er sich oft genau vor
einem Länderspiel verletzt, so dass wir jetzt immer alle
ganz besonders hoffen, dass er das letzte Ligaspiel bevor
wir uns treffen, gut übersteht.
Im Angriff ruhen unsere Hoffnungen auf Berat Sadik (23).
Er musste zuletzt bisweilen als einzige Spitze ran, weil
Mikael Forssell (28) von Hannover 96 verletzt fehlt. Ich
mag Berat sehr. Er hatte keinen sehr gelungenen Einstand
bei uns in der WM-Qualifikation gegen Liechtenstein (1:1),
aber es war auch schwierig für ihn, weil die ganze Mannschaft
nicht so gut gespielt hat. Zudem steht uns noch Shefki
Kuqi (32) zur Verfügung, der wie sein jüngerer Bruder
Njazi (26) bei TuS Koblenz spielt, und auch Niclas Tarvajäri
(26) vom Karlsruher SC. Die Zukunft könnte Spielern wie
Teemu Pukki (19) und Lauri Dalla Valle (18) gehören. Teemu
spielt beim FC Sevilla in Spanien und Lauri steht beim
FC Liverpool unter Vertrag. Sie sind noch jung und müssen sich entwickeln, aber sie sind sehr talentiert.
„KLOSE TRAUE ICH GERD
In der Bekanntheitsskala der Hansestadt befindet
er sich auf einer Stufe mit dem Hamburger Michel,
Hans Albers und der Reeperbahn. Und mit kaum
einem anderen deutschen Sportler können sich so
viele Menschen identifizieren wie mit Uwe Seeler,
der Ikone des HSV, dem Ehrenbürger seiner Heimatstadt und Ehrenspielführer der Nationalmannschaft.
Ein Volksheld, der immer Teil des Volkes geblieben ist. DFB-Redakteur Wolfgang Tobien sprach
vor dem Spiel gegen Finnland mit „Uns Uwe“, der
als Nationalstürmer in 72 Länderspielen
43 Tore erzielte.
Miroslav Klose befindet sich in
der Spitzengruppe der Torjäger
der Nationalmannschaft.
Herr Seeler, beim 3:3 im Hinspiel in Helsinki überragte
Miroslav Klose vor einem Jahr als dreifacher Torschütze.
Werden die Zuschauer heute zum Abschluss der WMQualifikation gegen Finnland abermals einen Gala-Abend
des deutschen Angriffs erleben?
Ich gehe von einem Sieg unserer Mannschaft aus und hoffe,
dass wir in unserem schönen Hamburger Stadion viele
Tore sehen. Unsere Stürmer stehen hierbei besonders in
der Pflicht und werden hoffentlich, wie zuletzt Klose mit
seinem Doppelpack gegen Aserbaidschan, ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen.
Uwe Seeler in seiner typischen
Schusshaltung beim WM-Halbfinale
1958 in Schweden.
Die Stürmer geraten heute schnell in die Kritik und müssen sich Vergleiche mit den genialen Torjägern von einst
gefallen lassen. War die Aufgabe für einen Mittelstürmer
früher einfacher?
Gerd Müller als Weltklasse-Stürmer hatte es nicht immer
nur mit einem, sondern oft mit zwei Gegenspielern zu
tun. Auch ich musste mich häufig gegen die so genannten Doppelstopper durchsetzen, die mir sogar bis auf die
Toilette nachgerannt wären. Die heutige taktische
Spielweise in der Defensive mit Dreier- oder Viererkette
wäre mir als Stürmer zu meiner Zeit lieber gewesen. Das
wäre angenehmer, als wenn dir ständig einer direkt auf
den Füßen steht und dahinter noch ein weiterer Abwehrspieler auf dich wartet.
Interview mit DFB-Ehrenspielführer Uwe Seeler .
MÜLLERS TOR-REKORD ZU“
1970 bildeten Sie bei der WM in Mexiko mit Gerd Müller
allen vorausgegangenen Bedenken zum Trotz ein überragendes Torjäger-Duo und erzielten zusammen 13 Treffer.
Wie sollte Ihrer Meinung nach die derzeitige ideale
Angriffsformation heißen?
Damals gab es tatsächlich vor Mexiko große Zweifel, ob
das mit mir und Gerd klappen würde. Es hat aber geklappt,
weil ich hinter Gerd als zweite Spitze gespielt habe, was
mir großen Spaß gemacht hat. So könnte das auch heute
beispielsweise zwischen Klose und Gomez funktionieren.
Wenn der eine vorne drin ist, muss der andere links oder
rechts rausgehen. Dann haut das hin. Egal wer spielt, mit
viel Laufarbeit muss man sich gegenseitig ergänzen. Und
Stürmer müssen, was ich generell erwarte, dort hingehen, wo es wehtut.
Gerd Müller war 1970 WM-Torschützenkönig, Miroslav
Klose war es beim WM-Turnier 2006 in Deutschland.
Wird er in dieser WM-Saison wieder rechtzeitig in Bestform
kommen?
Ich drücke ihm auf jeden Fall die Daumen, weil er wirklich große Qualität hat und mit seinem hohen läuferischen
Aufwand auch viel für die Mannschaft tut.
Klose ist auf einem guten Weg, sich in der Torschützenliste
von Top-Torjägern wie Rudi Völler und Jürgen Klinsmann
(beide 47 Tore) abzusetzen. Trauen Sie ihm zu, vielleicht
sogar Gerd Müller mit dessen 68 Treffern einzuholen?
Ich würde mich für ihn freuen und traue ihm auch zu, dass
er das schafft. Es ist durchaus möglich, dass er am Ende
seiner Karriere, die ja bestimmt noch mindestens zwei,
drei Jahre andauert, Gerd Müllers Tor-Rekord brechen wird.
Aber auch in diesem Fall würde der Vergleich hinken, weil
Gerd mit seinen 61 Länderspielen viel weniger Begegnungen
bestritt als Miro, der jetzt schon mehr als 90 Spiele auf seinem Konto hat.
37
In Hamburg hat die Nationalmannschaft seit
2000 alle ihre vier Spiele gewonnen. Wird die neue
Arena auch gegen Finnland ihrem Ruf als Erfolgsbringer für die DFB-Auswahl gerecht werden?
Selbstverständlich! Alles andere wäre für mich auch eine
persönliche Enttäuschung, weil ich immer schon gesagt
habe, in Hamburg kann die Nationalmannschaft in unserer schönen neuen Arena gar nicht verlieren.
In der aktuellen BundesligaSaison läuft für den HSV bisher
alles bestens.
Heute präsentiert sich das Team von Joachim Löw in
einer Stadt, in der dank des aktuellen Höhenflugs in
der Bundesliga große Fußball-Euphorie herrscht. Was
sind die Gründe für das Hoch beim HSV, der ja in Ivica
Olic seinen besten Stürmer an Bayern München abgeben musste, trotzdem aber bisher die meisten Tore in
der Bundesliga erzielt hat?
Zunächst einmal ist es sehr erfreulich, dass wir punktgleich mit Leverkusen an der Tabellenspitze in die Länderspielpause gehen. Die Stimmung ist fantastisch, sie wird
auch unsere Nationalmannschaft beflügeln. Mit dem derzeitigen Potenzial hat mein HSV alle Chancen, weiterhin
oben mitzumischen. Mit einer Prognose halte ich den Ball
jetzt aber erst einmal flach – vielleicht kommt am Ende
dann der HSV ganz groß raus.
Vor 2000 gab es allerdings zwölf Jahre lang überhaupt
kein Länderspiel in Hamburg. Warum?
Das alte Volksparkstadion war ja nicht gerade eine ideale
Länderspiel-Arena. Hinzu kam, dass es in den 70er- und
80er-Jahren kein gutes Pflaster für unsere Nationalmannschaft war. Wenn ich nur an die Niederlagen gegen
Holland im EM-Halbfinale 1988 denke oder an das 0:1 gegen
die DDR bei der WM 1974. Auch gegen Brasilien, so
erinnere ich mich, haben wir hier mal verloren und
gegen Nordirland in der EM-Qualifikation. Es war also allerhöchste Zeit für die neue Arena. Mit ihr kam die Wende.
Das Torjäger-Duo Gerd Müller/
Uwe Seeler jubelt nach dem
3:2-Sieg über England im Viertelfinale der WM 1970 in Mexiko.
Und die Gründe für das HSV-Hoch?
Mit Elia haben wir einen sehr guten Offensivspieler hinzubekommen. Zé Roberto ist ein Glücksgriff mit seinem
spielerischen Vermögen, seiner Erfahrung und Ruhe. Ich
habe das gar nicht verstehen können, dass die Bayern
einen solchen Mann laufen ließen. Der HSV ist sehr dankbar dafür. Guerrero, der sehr gut in die Saison gestartet
ist, hat sich leider schlimm verletzt. Jetzt muss der junge
Berg sich durchboxen und profilieren.
Mit Piotr Trochowski und Jérome Boateng stehen nur
zwei HSV-Akteure im Aufgebot gegen Finnland.
Das hängt sicherlich damit zusammen, dass sich der HSV
als Multi-Kulti-Truppe präsentiert, mit vielen ausländischen
Nationalspielern. Auch bei anderen Bundesliga-Klubs hat
Jogi Löw keine große Auswahl an Spielern, die mit ihrem
Pass für die Nationalmannschaft in Frage kämen. Marcell
Jansen stünde sicherlich auch im DFB-Aufgebot, wenn er
nach seiner Verletzung schon wieder richtig fit wäre.
Und wie schätzen Sie das Potenzial von Jérome Boateng ein?
Er spielt seit längerer Zeit nun schon kontinuierlich auf
einem hohen Niveau und hat bei der U 21-EM gezeigt, dass
man bei ihm auch international die Messlatte sehr hoch
anlegen kann. Er wird seinen Weg gehen.
Grenzen gab’s gestern.
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Ehemalige Nationalspieler feiern ihr zweites Jahrestreffen
WILLKOMMEN IM „CLUB“
Sie haben legendäre Tore erzielt, große Titel gewonnen, Fußballgeschichte
geschrieben. Heute spielen die Helden von einst für keine Mannschaft
mehr, dafür gehören sie dem exklusivsten Fußball-Club Deutschlands
an: Nach seiner Gründung im April 2008 feiert der „Club der
Nationalspieler“ in Hamburg sein zweites Jahrestreffen. Von KarlHeinz Schnellinger bis Franz Beckenbauer reicht die Liste der eingeladenen Mitglieder. DFB-Redakteur Wolfgang Tobien über ein
„Ehemaligen-Treffen“ der besonderen Art.
D
ie Liste der Teilnehmer liest sich wie eine
Fußball-Enzyklopädie. Paul Breitner und Jürgen
Kohler hatten sich angekündigt, Weltmeister von
1974 und 1990. Erwin Kremers, Felix Magath und
Thomas Helmer, Europameister von 1972, 1980 und
1996, wollten auch dabei sein. Außerdem hatten sich
zahlreiche Akteure der früheren DDR-Auswahl wie
Joachim Streich, Dixie Dörner, Jürgen Croy oder
Eberhard Vogel angekündigt. Und natürlich darf auch
Franz Beckenbauer nicht fehlen. Der „Club der Nationalspieler“ feiert sein zweites Jahrestreffen und rund 200
deutsche Internationale versammeln sich vor dem
Länderspiel gegen Finnland in der Platin Lounge der
Hamburger WM-Arena.
„Ich freue mich sehr, dass die Einladung des DFB wie
schon vor einem Jahr beim ersten Treffen in Dortmund
im Rahmen des WM-Qualifikationsspiels gegen Russland
auch diesmal eine so große Resonanz gefunden hat. In
den vergangenen Wochen habe ich viele Kollegen
getroffen, die mir mit riesiger Vorfreude versichert haben,
dass sie wieder viel Spaß bei den Gesprächen mit den
Jungs von früher haben werden“, sagte Uwe Seeler, der
zusammen mit den beiden anderen Ehrenspielführern
der Nationalmannschaft, Franz Beckenbauer und Lothar
Matthäus, den „Club“-Vorstand bildet.
„Es ist uns wichtig, dass wir die Verbindung zu unseren
Nationalspielern nicht abreißen lassen. Von daher ist
es schön, dass dieses Treffen so großen Anklang findet.
40
Der Vorstand des „Clubs der
Nationalspieler“: Franz Beckenbauer,
Uwe Seeler und Lothar Matthäus.
Der ehemalige DDRAuswahlspieler Peter
Ducke freut sich auf das
große Familientreffen.
Allein schon die Tatsache, dass man dabei Spieler
trifft, die man viele Jahre lang nicht gesehen hat, ist es
wert, diese Veranstaltung durchzuführen“, sagt Wolfgang Niersbach, auf dessen Initiative der „Club“ am
5. April 2008, am Tag des 100-jährigen Bestehens der
Nationalmannschaft, gegründet wurde. Der DFB-Generalsekretär sieht sich ein weiteres Mal bestätigt mit der
Idee, „unsere ehemaligen und aktuellen Nationalspieler
aktiv und systematisch bei Länderspielen in Deutschland einzubeziehen“.
Ehe die deutschen Fußballgrößen von heute ihr letztes
WM-Qualifikationsspiel absolvieren, wird Uwe Seeler
beim Stelldichein der Stars von gestern und vorgestern
einen besonderen Gast begrüßen. Juhani
Peltonen bestritt zwischen 1955 und 1970
für Finnland 68 Länderspiele und begleitet sein Nationalteam jetzt nach
Hamburg. Peltonen, wie Seeler im
Jahr 1936 geboren, wurde in Finnland,
Matthias Mauritz ist der
älteste Teilnehmer beim
zweiten Jahrestreffen des
„Clubs der Nationalspieler“.
ebenso wie Hamburgs Fußball-Legende in Deutschland,
1960 und 1964 zum „Fußballer des Jahres“ gewählt und
spielte danach gemeinsam mit Uwe Seeler von 1964 bis
1966 im Angriff des Hamburger SV in der Bundesliga.
Die weiteste Anreise zu diesem Treffen, bei dem Peter
Ducke, der legendäre Mittelstürmer von Carl-Zeiss Jena,
seinen 68. Geburtstag feiert, werden Karl-Heinz
Schnellinger und Manfred Manglitz haben. Schnellinger,
der als Weltklasse-Verteidiger an vier WM-Turnieren teilnahm, will aus seiner Wahlheimat Mailand anreisen,
wo im Vorjahr sein Flug zum Jahrestreffen in Dortmund
kurzfristig gestrichen wurde. Manglitz, 1970 als Torhüter
im Aufgebot bei der WM in Mexiko und inzwischen in
Spanien zu Hause, hat den Flug von Alicante nach Hamburg
gebucht.
Wie im Vorjahr wird der Düsseldorfer Matthias Mauritz,
der 1959 ein Länderspiel gegen Polen bestritt, mit nunmehr 84 Jahren der älteste Teilnehmer sein. Die kleine
Gruppe der angemeldeten saarländischen Auswahlspieler,
die in den 50er-Jahren den Saarländischen Fußball-Bund
als damals offizielles FIFA-Mitglied bei Länderspielen repräsentierten, wird von dem inzwischen 80-jährigen Willi
Sippel angeführt.
„Ich freue mich auf jeden, der kommt, vor allem auch
auf diejenigen, die sich in der Vergangenheit in die
Anonymität zurückgezogen haben. Dieses Treffen ist ein
Forum des Wiedersehens, bei dem wir die Gemeinschaft
pflegen wollen“, beschreibt Uwe Seeler den Sinn des
„Club“-Gedankens.
LICHTBLICK IM NEBEL
Vor 40 Jahren war Hamburg
Austragungsort eines unvergessenen
WM-Qualifikationsspiels.
und 500.000 Karten- Der Herbst 1969 kam früher als es den Deutschen lieb war. Nach Im Hinspiel fehlten nur fünf
wünsche gingen in einem welthistorisch bedeutsamen Sommer kehrte allmählich Alltag Minuten dazu, dann glichen die
jenem Herbst beim
Schotten Gerd Müllers FühDFB ein, doch kein ein. In den Schaufenstern lagen die ersten Bücher von der Mond- rungstor in Glasgow noch aus.
Stadion der Welt ist groß genug landung aus, der Mond selbst war in jenen Tagen von der Erde aus Und ihr Trainer Bobby Brown
dafür. Am 10. September 1969 aber nur schwer zu erkennen. Schon am 4. Oktober legte sich posaunte: „Wir haben noch nie
kamen die Tickets in den
gegen die Deutschen verloren.
Vorverkauf – und am gleichen eine dichte Nebelwand über Norddeutschland. 18 Tage gingen die Weshalb eigentlich zum ersten
10. September 1969 waren sie Hamburger morgens im Nebel zur Arbeit und kamen abends im Mal in Hamburg?“ In sein Büro
auch schon weg. Alle 71.925. Nebel zurück. Die Vorfreude auf das sportliche Großereignis des hatte er sich Porträts von den
Der billigste Stehplatz für
deutschen Spielern an die
sechs D-Mark, der teuerste Herbstes konnte das aber nicht trüben. Das entscheidende Qualifi- Wand gehängt und immer, wenn
Tribünensitz für 30 D-Mark. Das kationsspiel zur WM 1970 in Mexiko sollte am 22. Oktober in ihrer einer seiner Schützlinge hinein
ZDF übertrug live. Die Menschen Stadt stattfinden – gegen die bis dahin unbesiegbaren Schotten. kam, deutete er auf eines und
zählten die Tage bis zum Anpfiff
sagte: „Schau hin, das ist dein
und reihenweise wurden Ver- Der freie Journalist Udo Muras blickt auf die Zeit zurück.
Mann für Hamburg.“ Spielanstaltungen verlegt, die mit
vorbereitung in Zeiten ohne
diesem Termin nicht konkurrieren wollten. „Man muss in
DVD-Recorder. Kollege Helmut Schön zog den 18er-Kader
der Erinnerung schon weit zurückgehen, um ein Beispiel
zum siebten Mal in der DFB-Geschichte in Malente zusamähnlich magischer Anziehungskraft für ein Länderspiel
men. „Dort sind wir wie zu Hause“, sagte der Bundestrainer
auf deutschem Boden zu finden“, schrieb der „Kicker“.
und quartierte die Stars der jungen Bundesliga in VierBett-Zimmern ein. Sechs Tage lang. Eine gute Gelegenheit,
Noch nie hatte eine deutsche Mannschaft ein WM-Qualifikaangebliche Dissonanzen zu bereinigen, die zwischen
tionsspiel verloren, nun gab es den 22. Anlauf. Die AusgangsHamburgern und Münchnern aufgekommen waren. Franz
lage war kompliziert: Die Deutschen hatten zwei Punkte
Beckenbauer und Willi Schulz rivalisierten um den LiberoVorsprung, nach damaliger Wertung also einen Sieg, aber
Posten, Gerd Müller und Uwe Seeler um den Platz im
auch ein Spiel mehr. Würden sie nicht gewinnen, wären
Sturmzentrum. Denn Schön hatte den 31-jährigen Seeler,
sie im letzten Gruppen-Spiel auf die Schützenhilfe der
der 1968 bereits zurückgetreten war, zum Comeback überÖsterreicher angewiesen, die mit einer Heimniederlage
redet, während Müller schon an dessen Stelle getreten
gegen die Schotten den ungeliebten Nachbarn aus dem
war. Und wie: Am 4. Oktober hatte der Bayern-Bomber
Rennen hätten werfen können. Es gab nun allerlei thesein 100. Bundesligator erzielt, mit 23 Jahren.
oretische Konstellationen, aber nur einen optimalen
Lösungsweg: ein Sieg!
R
43
Als der Nebel sich gelichtet
hatte, gelang Klaus Fichtel
(verdeckt am Boden liegend)
der 1:1-Ausgleich.
Zum Glück wusste „Stan“ Libuda auch in dieser Phase mit
den Füßen noch etwas Besseres anzufangen. In der
78. Minute zog er nach einem Haller-Pass von der Mittellinie
los, schüttelte seinen Gegenspieler ab und erzielte mit
links ein ebenso herrliches wie wichtiges Tor. „Ich
spürte den Atem von Gemmell im Nacken. ‚Der foult’,
dachte ich noch und sprang hoch. Gemmell trat ins Leere.
Ich lief noch ein paar Meter. Irgendwie bekam ich den Ball
an ihm vorbei“, berichtete der 1996 verstorbene Libuda
über seinen größten Moment im DFB-Trikot. „Als ich mit
dem linken Fuß losknallte, wusste ich genau: Das Ding
sitzt.“ Dem Höhepunkt des Abends folgte noch ein trauriger Tiefpunkt: Gemmell stieß Haller brutal um und wurde
vom Schweizer Schiedsrichter Droz vom Platz gestellt.
Dann tat der schwarze Mann, was alle ersehnten: Er pfiff
ab.
Schön hatte noch ganz andere Sorgen und die hingen
mit dem Nebel zusammen. Der verhinderte, dass er seinen Italien-Legionär Helmut Haller in Turin beobachten
konnte, das Flugzeug durfte nicht starten. In den
Zeitungen wurden derweil unscharfe Fotos gedruckt von
deutschen und schottischen Nationalspielern, die in Malente
respektive im Volksparkstadion trainierten und weder Ball
noch Mitspieler erkennen konnten. DFB und FIFA machten sich am Tag vor dem Anstoß ernste Sorgen ob der
Austragung. So wurde ein Worst-Case-Szenario entworfen und als Ausweichtermin der Donnerstagnachmittag
gewählt. Um 15 Uhr, glaubte man, sei der Nebel nicht so
dicht wie am Abend. Doch dann ging doch alles planmäßig am Mittwoch ab 19.30 Uhr über die Bühne, weil der
Nebel nicht so dicht war wie in den Tagen zuvor.
Vor den Bildschirmen saßen Millionen Deutsche. Dennoch
glaubte mancher Zuschauer, nicht richtig zu sehen. Wer
stand denn dort auf rechtsaußen? Nicht der Dortmunder
Siggi Held? Und auch nicht der Neu-Braunschweiger Bernd
Dörfel? Nein, Schön interessierten die Prognosen der Presse
wenig. Er nominierte den formstarken Schalker Reinhard
Libuda, den alle nur „Stan“ nannten, weil er dribbeln
konnte wie der legendäre Engländer Stan Matthews. Schön
sollte diese Entscheidung nicht bereuen.
Die kollektive Erleichterung sprang am nächsten Morgen
aus der Schlagzeile von Bild: „Mexiko, wir kooommen!“
Das „Hamburger Abendblatt“ bilanzierte sachlicher: „Schön
war es nicht, gut war es auch nicht. Aber dramatisch, faszinierend. Eine Sache für harte Männer.“ Und für einen
großen Künstler.
Die Entscheidung: Unhaltbar
für Schottlands Torwart James
Herriot erzielt „Stan“ Libuda
den 3:2-Endstand.
Schon nach drei Minuten gingen die Schotten durch
Johnstone in Führung und Schöns Elf brauchte eine halbe
Stunde, um das zu verdauen. Sepp Maier verhinderte mehrmals das 0:2, dann traf der Schalker Klaus Fichtel zum
ersten und einzigen Mal im Nationaldress. Nach einer Ecke
zog er aus 16 Metern ab und sorgte für den 1:1-Pausenstand
(38.). Die Schotten zeigten keine Nerven, kamen entschlossen aufs Feld zurück und trafen binnen vier Minuten zweimal die Latte. Dann kam nach einer Stunde das obligatorische Müller-Tor, ausgerechnet nach Vorarbeit von Uwe
Seeler. Schön sah sich bestätigt. Aber im Gegenzug
schaffte Gilzean von Tottenham, einer von vier EnglandProfis, per Kopf den Ausgleich. Nun kam Hektik ins Spiel,
Berti Vogts und Willi Schulz wurden böse gefoult, auch
Gerd Müller teilte aus.
44
Technik und Leidenschaft – zusammen unschlagbar.
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„Hamburg, meine Perle“ – Warum der Musiker Lotto King Karl am liebsten im
KULTLIED FÜR DEN GANZ
Es ist immer wieder ein Gänsehaut-Moment, wenn Lotto King Karl vor
dem Anpfiff das Stadion des Hamburger SV betritt und zusammen mit
dem ehemaligen Clowns-und-Helden-Sänger Carsten Pape den KultSong anstimmt. „Hamburg, meine Perle“, den Text kennt hier jeder.
Und er hat den Musiker aus dem Arbeiterstadtteil Barmbek nicht nur
bei den Fußballfans bekannt gemacht. Warum die Auftritte auf dem
Rasen und die 90 Minuten auf den Rängen für ihn
ein besonderer Kick sind, beschreibt Andreas
Lorenz, Sportchef des „Berliner KURIER“.
otto King Karl kommt direkt von einem Altstadtfest.
Na ja, was er sich halt so unter einem Altstadtfest
vorstellt. Tobende Massen in einem Städtchen an
der Weser. Seine Jungs – die Barmbek Dream Boys –
und er auf der Bühne. Über zwei Stunden Stimmung, dass
das Rathaus wackelt. 15.000 Fans, die beseelt und zufrieden nach Hause gehen. Besser gesagt: 14.999.
L
„Da stand so ein Typ direkt vor der Bühne“, erzählt Lotto
King Karl und steigert seine Stimme zu einem Donnergrollen.
„Mit einem Schalke-Trikot!“ Dann lacht der Mann, der sich
locker mal zwei Stunden über den Hamburger SV unterhalten kann, ohne eine einzige Geschichte zu wiederholen: „Wir finden es cool, wenn Leute mit Fußballtrikots zu
uns kommen. Aber drei, vier HSV-Songs und einen lustigen Spruch muss er schon aushalten.“
So ist das mit Lotto King Karl. Auf der Bühne räumt er ab,
ist ein Entertainer, der mal eben ganz locker die Color
Line Arena zweimal in Folge ausverkauft (macht 30.000
Tickets). Aber im Brustkorb, dort wo bei anderen Menschen eine Pumpe in Herzform arbeitet, schlägt bei ihm
eine Raute. Er ist Stadionsprecher und Edel-Fan des HSV.
Sein Song „Hamburg, meine Perle“ wird mit ihm live zelebriert, wenn die Enkel von Uwe Seeler auf den Platz laufen.
Und der Typ, der die Fans aufpeitscht oder auch beruhigt,
wenn es nötig ist, das ist der kleine Junge, der „Uns
Uwe“ als erste Kindheitserinnerung auf der Festplatte des Gehirns abgespeichert hat.
Stadion auftritt
BESONDEREN KICK
„1972, da war ich fünf, habe ich mit meinen Eltern Uwe
Seelers Abschiedsspiel anschauen dürfen“, erinnert er
sich. „Das war noch auf einem Schwarz-Weiß-Fernseher.
Und ich weiß noch, dass ich etwas komisch fand: Warum
jubeln alle, wenn der HSV gerade verliert?“ 7:3 gewann
die Weltauswahl, der kleine Gerrit – mit diesem Vornamen
und dem Nachnamen Heesemann wurde er geboren –
brauchteeine Erklärung seines Papas, warum das Ergebnis
an diesem Tag unwichtig war. Aber zwei Jahre später war er schon Experte.
„Das WM-Endspiel 1974 haben wir in Farbe
gesehen. Bei der Familie eines Schulkumpels in der Barmbeker Straße.“ Der
Kumpel – inzwischen promovierter
Mediziner – war nach Schlusspfiff völlig fertig, als einer der Erwachsenen
sagte: Und jetzt ist vier Jahre
Pause! Vier Jahre kein Fußball?
Wie gemein! Aber der kleine
King erklärte seinem Freund,
was WM ist und was Bundesliga. Den Kick brauchte ihm damals schon
niemand mehr nahezubringen.
„Fußball ist das einfachste und logischste Spiel. Der Ball
muss ins Tor auf einer ganz banalen Spielfläche. Das funktioniert überall auf der Welt. Das kannst du in zehn Sekunden
erklären“, redet er sich warm. „Keine Grenzen,
keine Zäune. Einfach Freude, einfach Spaß.“
Das sind die ersten beiden Zeilen aus
einem Hit von Lotto King Karl. Als wären
sie über Fußball geschrieben worden.
Kein Kreis wie im Handball. Keine komplizierten
Regeln wie im American Football. Und, Gott behüte, keine Punkt- oder Wertungsrichter. Drin ist drin
und alles, was zählt. Und weil’s so schön
ist, geht es gleich weiter im Text.
„Komm’ und pflück mir ein paar
Träume.“ Dabei steigert sich
der Fußballverrückte, dessen
Name sicher gut auf das HSVBundesligatrikot gepasst
hätte.
Gute Stimmung: Im Herzen von
Lotto King Karl schlägt eine Raute.
Dass das nie passieren wird, kapierte er,
„als ein Kumpel, der richtig mit dem
Bällchen konnte, mich in Clogs ausgetanzt hat.“ Lotto King Karl kam dafür
im Basketball bis in Jugend-Auswahlteams, aber beim Fußball blieb bloß
das Sehnen nach dem ultimativen Kick.
„Hey, wenn wir vor Zigtausend spielen, dann ist das ein Traumjob. Aber
ich beneide die Fußballer um die Macht
des Moments. Um die Einzelleistung. Wir
können ein geiles Konzert haben und alle
gehen glücklich nach Hause. Aber der
Superstar hat sein Traumtor, seinen Fallrückzieher,
sein Wahnsinns-Dribbling, das Super-Tackling oder
die Glanzparade. Das wird millionenfach wiederholt. Im
Fernsehen. Im Internet. Das geht um die ganze Welt.
Wahnsinn!“
Der Mann, der vier Alben in den Charts hatte und es bei
Promi-Basketballspielen mit den Riesen aufnimmt, springt
jetzt wild hin und her zwischen Bühne und Rasen. „Bei
Konzerten bist du viel mehr festgelegt. Selbst wenn dir,
wie bei Rammstein, alle drei Minuten wegen eines Knalleffekts das Herz schier stehen bleibt, ist beim nächsten
Mal das alles wieder so. Selbst wenn, wie bei uns, witzige
Sachen aus dem Publikum im Doppelpass aufgenommen
werden, kommt danach ein Song, den wir schon mal gespielt
haben.“
Jetzt singt Lotto King Karl das hohe Lied vom schönen
Spiel: „Im Fußball weißt du nie, was in der nächsten Sekunde
passiert. Der 160-Stundenkilometer-um-die-Ecke-Knaller
von Roberto Carlos. Lothar Matthäus über das ganze Feld
und rinn mit dem Ding bei der WM 1990. Zé Robertos ZuckerHereingabe beim HSV-Sieg über die Bayern. Das reißt dich
einfach hoch. Immer und immer wieder.“
Der Super-Fan schweigt für ein paar Sekunden. Dann sagt
er: „Grafites Hackentor gegen den FCB, das ist ein Hit für
die Ewigkeit.“
Schon verrückt: Genauso wie viele Fußballer die Rock-, Popoder Rap-Stars bewundern, so funktioniert das auch andersrum. Und Lotto King Karl ist in der beneidenswerten Lage,
bei jedem HSV-Heimspiel in die Szene seiner Fußball-Helden
einzutauchen. Kopfüber und das Herz schlägt im Takt zu
„H-S-V, H-S-V“. Dabei geht er auch gerne zu St. Pauli, hat
nebenher eine Jahreskarte für Barmbek-Uhlenhorst.
Kein Wunder, wenn er sich in seinem Büro umsieht, dann
hängt neben der Goldenen Schallplatte von Pink Floyds
„Dark Side of the Moon“ das Plakat von Andy Brehmes
Abschiedsspiel für die Barmbeker, mit Original-Autogramm
des WM-Elfer-Helden. Lotto King Karl lacht: „Das passt
doch. Die Goldene habe ich mir als Musiker, Fan und
Plattensammler ersteigert, das Plakat hat mir mal ein Fan
geschenkt, der wusste, wie heiß ich auf Fußball bin.“ Zwei
Welten, die für ihn – wie für viele andere – harmonieren.
Mit voller Power. Schalalalala und olé, olé, olé!
Sergej Barbarez, Eric Meijer und Mehmet Scholl sind ExSpieler in seinem Freundeskreis. Kevin Keegan, Eric Cantona,
Zinédine Zidane, Johan Cruyff und Franz Beckenbauer seine
größten Idole. Und wenn er was im Fußball ändern dürfte, dann würde er dafür sorgen, dass das Spiel noch ein
bisschen besser flutscht. „Ich kritisiere so gut wie nie
Schiedsrichter. Aber ich würde sofort den zweiten Unparteiischen einführen. Fußball ist zu schnell geworden. Und
jeder Trainer bekommt das Recht, einmal im Spiel eine
Entscheidung per Videobeweis anzufechten.“ Ein unkonventioneller Vorschlag, aber so ist er eben.
Er liebt jenes Spiel, das dem zehnten WM-Höhepunkt entgegensteuert, den der längst groß gewordene Klein-Gerrit
von 1974 bewusst miterleben wird. Die Weltmeisterschaft
2010 in Südafrika, bitte hören Sie die Analyse von „Bundestrainer“ Lotto King Karl: „Im Tor und im Mittelfeld haben
wir null Probleme. Für den Kasten gibt es genug, die stark
sind. Und Schweinsteiger wird ein überragendes Turnier
spielen. Wichtig wird die Auswahl in der Abwehr und im
Sturm. Da musst du ganz genau hinschauen, welche Erfahrenen noch gut genug und welche Jungen schon reif
genug sind.“
Was dabei rauskommt? „Ne starke WM“, knallt es an die
Ohren. Sagt der, der den absolut passenden Refrain zum
deutschen Turniermannschafts-Mythos geschrieben hat.
Und jetzt alle: „Wir sind Sieger! Auch wenn man das nich’
gleich erkennt!“ In diesem Sinne: Auf nach Südafrika!
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PINSELSTRICH STATT
PROFIFUSSBALL
Als Fußballer war Torwart-Legende Sepp Maier sein großes Vorbild, mittlerweile orientiert
sich Rudi Kargus an anderen „Vorbildern“. Der dreimalige Nationaltorhüter und einstige
Spieler des Hamburger SV interessiert sich als Maler heute mehr für Pinselstriche als für
Profifußball. Als Künstler hat er seine „neue Leidenschaft“ gefunden. Der freie Journalist
Jörg Marwedel beschreibt den ungewöhnlichen Lebensweg des ehemaligen HSV-Profis, der
heute in Quickborn ein Atelier unterhält.
52
Der ehemalige HSV-Torhüter
Rudi Kargus hat sich als
anerkannter Maler etabliert
udi Kargus, 57, war nicht einfach nur ein Torwart
des Hamburger SV. Er war Europacupsieger (1977),
Deutscher Meister (1979), Nationalspieler (drei
Einsätze). Eine Identifikationsfigur, die meistens
hielt, was die Fans von ihr erwarteten. Das galt besonders für den „Elfmeter-Töter“ Kargus. In der Bundesliga
parierte er insgesamt 29 von 76 Strafstößen – das sind
38 Prozent. Im Dezember 1973 hielt er im Elfmeterschießen
nach dem DFB-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach
gleich drei Schüsse der Nationalspieler Horst Köppel, Rainer
Bonhof und Dietmar Danner. „Das war damals mein
Durchbruch“, erinnert er sich. Er wurde von den Mannschaftskollegen auf Schultern vom Platz getragen.
R
Kargus, der gebürtige Wormser, der nach seiner großen
Zeit beim HSV noch für den 1. FC Nürnberg, Karlsruher SC,
Fortuna Düsseldorf und den 1. FC Köln spielte, ist längst
wieder in Hamburg heimisch geworden. Oder genauer: in
Quickborn nahe der Hansestadt. Und dort arbeitet er auch.
In einem eigenen Atelier mit viel Licht, Platz und Ruhe.
Atelier? Ja, denn Kargus ist kein Jugendtrainer mehr wie
einst beim HSV. Er ist der einzige ehemalige Fußballer, der
es geschafft hat, als Kunstmaler sein Geld zu verdienen.
Der Weg, „als Künstler erst genommen zu werden, war
schwer“, sagt Rudi Kargus, der 1997 begann, sein Hobby
zum Beruf zu machen. Damals hat er als erstes die
Kunstschule im Hamburger Elbvorort Blankenese besucht.
Inzwischen hat er seine Bilder in etlichen Ausstellungen
präsentiert. Und im Frühjahr hat sogar der Norddeutsche
Rundfunk in der Fernseh-Reihe „Sportclub Stars“ das neue
Arbeitsfeld des früheren Keepers vorgestellt. Allerdings
wollte er sich beim Malen nicht filmen lassen. Denn auch
das ist typisch Kargus: Er hasst Inszenierungen. Schon in
den 70er-Jahren, als der damalige HSV-Generalmanager
Dr. Peter Krohn ihm einmal einen Hut als Markenzeichen
verpassen wollte. Er hat sich immer gegen die Show gewehrt.
Er will authentisch sein. Auch als Künstler, der nicht als
malender Ex-Fußballprofi beachtet werden will.
Rudi Kargus neben seinen Gemälden
„Übergang“ und „Lichterloh“ auf
einer Vernissage.
Kraftvoller und konzentrierter Farbauftrag: der leidenschaftliche Maler in
seinem Atelier in Quickborn.
53
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Kooperationspartner:
Bauherren-Modellen. Und irgendwann nach dem KarriereEnde hat er gemerkt, dass auch „das normale Geschäftsleben nicht mein Ding ist“, und seinen Sportshop verkauft.
Rudi Kargus hat sich in der
Bundesliga als „ElfmeterTöter“ einen Namen gemacht.
Experten loben das bisherige Gesamtwerk des einstigen
Torwarts in der Fachsprache so: „Pinselduktus, sich überlagernde Farbschichten, Dynamik, kraftvoller und sensibler Farbauftrag, der Gegenstand wird an den Rand der Abstraktion geführt, ohne sich vollständig darin zu verlieren.“
Hans-Jürgen Börner, der zweite Vorsitzende der Kulturwoche
im niedersächsischen Jesteburg, wo Kargus in diesem Jahr
ausstellte, sagt: „Er bietet keine heile Welt.“ Der Künstler
selbst bezeichnet seine Werke als „expressiv“. Wobei er
betont, dass er durch verschiedene Schaffensphasen gehe.
„Das Feeling beim Malen ist mir wichtig, nicht das Echo
auf die Bilder“, erzählt er, „die absolut kommerzielle Denke
ist nicht alles.“ Oder: „Ich renne dem Geld nicht hinterher.“ Vielmehr sei es ihm wichtig, „bei mir selbst zu sein“.
Heute reist er eher für die Malerei als für den Fußball
durch Europa. Zur Fortbildung. Er studiert Größen wie David
Hamilton oder Francis Bacon und aus seinen ersten Ausstellungen mit wenigen Landschafts-Bildern sind inzwischen richtige Vernissagen geworden. Auch für die OlympiaBewerbung Hamburgs hat er sich vor einigen Jahren
eingesetzt – mit einem eigenen Kunstwerk. Es war das
Öl-Bild mit dem Titel „Olympic City 2012“. Es kostete damals
2.000 Euro und zeigt das expressionistisch verfremdete
Modell der Hamburger Hafencity nebst Olympiastadion,
mit dem die Stadt sich für die „Spiele am Wasser“ bewarb.
Das Stadion muss vorerst nicht
gebaut werden, weil Hamburg
nicht den Zuschlag erhielt.
Gleichwohl hat er auch einige Fußball-Gemälde geschaffen, obwohl in der Zeit nach der Fußballer-Karriere andere
Dinge im Vordergrund standen und es ursprünglich nie
sein Ziel war, Fußballszenen zu malen. Aber dann, sagt
er, „habe ich erkannt, dass beim Malen eigene Inhalte
wichtig sind“. Seine Themen waren Kampf, Athletik und
Dynamik. Und weil 2006 die Weltmeisterschaft in
Deutschland vor der Tür stand, gab es auf dem Museumsschiff im Hamburger Hafen, der Rickmer Rickmers, im
WM-Jahr auch eine Kargus-Fußball-Ausstellung, die auch
im HSV-Museum in der Arena lief.
Der Maler Rudi Kargus aber
ist noch lange nicht fertig. Wenn er heute zu
den HSV-Spielen geht,
sieht er zuweilen mit
seinem Stoppelbart
eher aus wie ein
Künstler und nicht
wie ein früherer Fußballstar. Jetzt ist
Fußball sein Hobby und
die Malerei sein Beruf.
Professor Walther Tröger, der Ehrenpräsident des
Nationalen Olympischen Komitees (NOK), hat das FußballWerk von Rudi Kargus außerordentlich gelobt: „Mit äußerster Genauigkeit und großen Emotionen fängt er das Leben
auf dem Fußballfeld ein.“ In der Tat fällt der Blick auf
Spieler, die um den Ball kämpfen, Torhüter, die sich langmachen, oder faszinierende Läufer. Auch eine einsame
Eckfahne oder die Beine hochspringender Fußballer sind
Motive des Malers Kargus.
Dabei hat er selbst inzwischen eine Menge Abstand zum
Fußball. Im Grunde hat er selbst als Profi draufgezahlt.
Und das nicht nur, „weil die damalige Zeit mit den heutigen Dimensionen nicht vergleichbar war“. Und auch nicht
allein aus gesundheitlichen Gründen, obwohl er das TorwartSpiel mit einer künstlichen Hüfte und Knieproblemen bezahlt
hat. Joggen, erzählt er, sei nicht mehr drin. Vor allem
aber habe er sich „Wunden geholt und alles mitgemacht“,
was das Fußball-Business schon in den 70er-Jahren zu
bieten hatte. Von schlechten Beratern bis zu teuren
Der Torwart fing an, sich für Kultur zu interessieren, mit
Literatur zu befassen und ins Theater zu gehen. „Als Profi“,
sagt er heute, „hast du ganz viel Zeit, aber nicht den Kopf
dafür“. Derart fußballfixiert sei er in dieser reglementierten „Plastikwelt“ gewesen, dass er schon am Mittwoch
vor dem nächsten Spiel nicht mehr in die Stadt gegangen
sei. „Aber nicht missverstehen: Es hat mich nicht gestört,
es war meine Erfüllung.“ Es war wie ein Rausch, der viel
zu schnell vorüberzog. „Mit 25“, sagt Kargus, „weißt du
das faszinierende Erlebnis, vor 80.000 Zuschauern im
Bernabeu-Stadion zu spielen, noch gar nicht richtig zu
schätzen.“
Nationalmannschafts-Training
mit seinem Vorbild Sepp Maier.
55
Zum Länderspiel betritt St. Paulis Trainer Holger Stanislawski das
KIEZ-LEGENDE ZU
A
n das letzte Mal kann er sich nicht so recht erinnern. „Vor einem Jahr, vielleicht aber auch schon
vor zwei Jahren, war ich zuletzt in der HSV-Arena“,
sagt Holger Stanislawski. Den Grund hat der
St. Pauli-Trainer schon lange verdrängt: „Ich sah mir irgendein Bundesliga-Spiel an, weil mich der Gegner interessierte. Jetzt weiß ich aber schon nicht mehr, wer das war.“
Immerhin, er war im fremden Revier. Der Volkspark wird
von allen „Braun-Weißen“ nach Möglichkeit gemieden. Da
sind die Leute vom Kiez eisern. Zu groß sind die Unterschiede
zwischen beiden Klubs. Das ist wie FC Bayern und 1860,
wie Dortmund und Schalke, wie Feuer und Wasser.
Als Jugendlicher spielte er für den HSV, später kam er zum FC St. Pauli und wurde als
Spieler zur großen Identifikationsfigur des KiezKlubs. Heute trainiert der einstige Abwehrspieler
Holger Stanislawski den Zweitligisten. Dieter
Matz, Autor des Internetblogs „Matz ab“ auf
abendblatt.de, hat sich mit dem 40-Jährigen
über die besondere Rivalität der beiden
Hamburger Vereine, die Nachwuchsarbeit des
DFB und den Stellenwert des deutschen Fußballs
unterhalten.
„Mir haben sie damals, als sie mich am Stadion erkannten, auch einige besonders schöne Nettigkeiten an den
Kopf geworfen. ‘Pauli-Zecke’ war da noch höflich zu nennen“, erinnert sich der 40-jährige Fußball-Lehrer. Stanislawski fügt aber auch sofort an: „Es gab aber auch, das
will ich nicht verheimlichen, viele faire HSV-Fans, die mir
zu dem, was wir mit dem FC St. Pauli erreicht haben, gratulierten. Ich habe aber auch absolut keine Berührungsängste.“
56
Stadion des Lokalrivalen
BESUCH
Kult-Figur: der St. Pauli-Trainer im
heimischen Stadion am Millerntor.
Minute Profi geworden. Und was für einer. Der eisenharte
Stopper wurde nicht nur Stammspieler, er stieg nicht nur
zweimal mit dem Millerntor-Klub in die Bundesliga auf
(und auch wieder ab), er wurde als Vorbild-Profi zur lebenden Legende auf dem Kiez. „Ein Stanislawski, es gibt nur
ein Stanislawski“, haben die Fans immer liebevoll und voller Ehrfurcht bei jedem Spiel gesungen.
Nach seiner Karriere wurde er Vizepräsident (neben Corny
Littmann) und sportlicher Leiter des etwas anderen Vereins.
Im November 2006 löste er Trainer Andreas Bergmann
(heute Hannover 96) ab. Stanislawski wurde mangels einer
Trainer-Lizenz Teamchef, er führte seinen Klub in die
2. Bundesliga, und er „baute“ quasi nebenbei an der Sporthochschule Köln seinen Fußball-Lehrer (Lehrgangsbester
mit Note eins!) und feierte schon einige Achtungserfolge
mit seinem Team.
„Natürlich will ich eines Tages Trainer in der ersten Liga
sein“, gibt Stanislawski zu und fügt an: „Am liebsten mit
St. Pauli, ist doch klar.“ Dazu trägt er auch einen steten
Tag-Traum mit sich herum: „Das Schönste für mich wäre,
wenn St. Pauli in der ersten Liga immer die Klasse halten
würde, und der HSV spielt parallel dazu immer international. Das wäre für mich der Ideal-Zustand, und für die Stadt
Hamburg wirklich das Beste. Zudem gibt es doch nichts
im Fußball, was ein Lokalderby noch toppen könnte.“
Beim WM-Qualifikationsspiel der Nationalmannschaft
gegen Finnland betritt Holger Stanislawski erneut
„Feindesland“. Wobei er diesen Begriff für übertrieben
hält: „Feindesland klingt zu hart. Es ist für mich das Stadion
eines anderen großen Vereins, in dem auch hin und wieder internationaler Fußball gespielt wird. Feindesland finde
ich zu krass.“ Und um die ganze Sache zu entkrampfen,
gibt er zu: „Es gibt schon bald ein zweites Mal. Ich habe
mir Karten für das Europa-League-Spiel des HSV gegen
Celtic Glasgow bestellt.“ Was keine Überraschung ist, denn:
Mit keinem anderen Klub auf der Welt ist St. Pauli so eng
befreundet wie mit den Schotten. Deswegen betritt „Stani“
auch leichten Herzens die Arena des großen und wenig
geliebten Nachbarn.
In der Jugend hat Stanislawski, der beim Bramfelder SV
in Hamburg mit dem Fußball begann, einst auch für den
HSV gespielt. Mit der A-Jugend wurde er Meister, mit den
Amateuren stieg er in die Oberliga auf. Weil er Ärger mit dem
damaligen Trainer Gerd-Volker Schock bekam, schaltete
Stanislawski auf stur und wechselte zum Barsbütteler SV.
Damit hatte der Abwehrspieler, der von der U 15 bis zur
U 18 an für die Jugend-Nationalmannschaften – beispielsweise mit Jens Lehmann, Gerhard Poschner und Horst
Heldt – gespielt hat, innerlich Abschied genommen von
seinem großen Ziel, Profi-Fußballer zu werden.
Als „Stani“ dann aber im Alter von 22 Jahren für den
Traditionsklub SC Concordia spielte und ihn der FC St. Pauli
doch noch „entdeckte“, war er 1993 quasi auf die letzte
Knallharter Verteidiger: In
seiner aktiven Zeit als FußballSpieler scheute das St. PauliUrgestein keinen Zweikampf.
57
Er weiß, wovon er spricht. Die Duelle im Volkspark waren
immer brisant. Stanislawski erinnert sich: „Da ging es immer
unglaublich hitzig zu, das waren regelrechte Schlachten.
Leider habe ich im Volkspark nie gewonnen.“ Eine Sekunde
später hellt sich aber seine Miene wieder auf: „Bei einem
1:1 allerdings habe ich das Tor für uns gemacht.“ Und einmal drohte ihm ein Platzverweis. „Das war bei einer 3:4Niederlage, ich stand mit HSV-Spieler Stig Töfting Nase an
Nase, wir gingen uns beide mächtig an den Kragen, fast
flogen die Fäuste - da fehlten nur Millimeter zur Roten
Karte.“ Weil zwei Heißsporne aneinandergeraten waren:
„Wir haben beide Fußball gelebt, waren voll in unserem
Element, voller Emotionen - aber nach dem Spiel haben
wir uns fair die Hände gegeben.“ Was Holger Stanislawski
noch heute besonders schmerzt: Jedes Derby wurde aus
Sicherheitsgründen im Volkspark ausgetragen, St. Pauli
hatte nie ein Heimspiel gegen den HSV.
Abgehakt und vergessen. Es gibt längst wichtigere Dinge.
Kürzlich sorgte der St. Pauli-Trainer für ein Aha-Erlebnis
in der Hansestadt. Er tat seine Meinung zu einem EuropaLeague-Spiel des HSV kund und sagte dabei überraschend:
„Ich gönne dem HSV den Sieg.“ Auf Nachfrage gab
Stanislawski zu: „Natürlich gibt es die Rivalität zwischen
dem HSV und St. Pauli, das ist auch absolut in Ordnung.
Und für die harte Fan-Szene beider Klubs gibt es auch
kein Miteinander, doch was ist denn zurzeit los? Der HSV
ist Tabellenzweiter mit 20:8 Toren, wir sind Vierter mit
20:9 Toren. Das spricht doch für Hamburg. Und ich bin
hier geboren, ich bin für Hamburg.“
Beim Spiel gegen Finnland ist er für Deutschland, drückt
von der Tribüne aus die Daumen für das Löw-Team.
Stanislawski: „Ich habe den Bundestrainer im Rahmen meiner Ausbildung in Köln kennen gelernt. Sehr umgänglich,
sehr sympathisch, ein großartiger Fachmann.“ Er kennt
das Gefühl, dort unten auf dem Rasen zu stehen, wenn
die Nationalhymnen ertönen: „Ich habe dabei immer absoluten Stolz empfunden, habe auch immer mitgesungen.“
DFB-Sportdirektor Matthias Sammer
gratuliert Holger Stanislawski zum
Bestehen der Fußball-Lehrer-Prüfung.
Dass Deutschland immer noch zu den führenden FußballNationen der Welt gehört, steht für ihn unumstößlich fest:
„Spanien ist im Moment das Maß aller Dinge, aber dahinter kommen einige wie Italien, die Niederlande, England,
Frankreich sowie Brasilien, Argentinien – und Deutschland.
Wir brauchen uns vor keinem zu verstecken, wir gehören
dazu, wir stehen auf Augenhöhe mit diesen Nationen.“
Für ihn kommt dieser Status nicht von ungefähr. „Der DFB
ist mit seiner Nachwuchsarbeit genau auf dem richtigen
Weg. Wenn ich daran denke: Ich war Jugend-Nationalspieler
und habe nur zweimal die Woche trainiert, wenn ich Glück
hatte auch ein drittes Mal mit der Hamburger Auswahl.
Und was geht dagegen heute ab? Vormittags, nachmittags, täglich – das ist super professionell.“ Dann lobt
Stanislawski: „DFB-Sportdirektor Matthias Sammer lebt
es mit seiner Forderung nach Titeln auch allen in
Deutschland eindrucksvoll vor, er hat die Sieger-Mentalität,
das steckt an. Wir sind im Welt-Fußball zurzeit mit führend.“ Was die Kiez-Legende bei ihrem Besuch im Stadion
des Lokalrivalen erwartet, ist deshalb klar: ein schönes
Spiel. Und einen Erfolg.
Trotz aller Rivalität mit dem
HSV gab es auch versöhnliche
Szenen wie zwischen Holger
Stanislawski und Roy Präger.
58
Engagement aus
Leidenschaft.
Die Bundesliga begeistert die Menschen und baut emotionale Brücken. Wir von
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Gemeinsam gewinnen
Treffpunkt mit HSV-Vorstandsmitglied Katja Kraus
WEIBLICHE HAUPTROLLE
IM GROSSEN KINO
ie Sitze bestehen Katja Kraus ist immer noch eine Ausnahmeerscheinung im deut- einzutauchen, ist für Kraus
nicht aus harten schen Profifußball. Seit 2003 gehört die frühere Nationaltorhüte- wie ein entspannender
Kurzurlaub vom BerufsPlastikschalen wie
im Stadion, sondern rin als Vorstandsmitglied zur Führungsriege des Hamburger SV. Für alltag: Im normalen Leben
aus bequemen, mit rotem sie hat ein Verein nicht nur eine sportliche, sondern auch eine soziale ist die 38-Jährige selbst für
Samt überzogenen Polstern. Verantwortung. Alexander Laux vom „Hamburger Abendblatt“ traf die richtige Inszenierung
eines Fußballklubs zustänHinter ihr schaut die überdimensionale Ingrid Berg- Katja Kraus in einem Hamburger Programmkino, um mit ihr über dig: Im Vorstand des HSV ist
man auf dem Casablanca- nachhaltige Vereinsarbeit, den Alltag in einer Männerdomäne und Kraus seit 2003 verantwortlich für Kommunikation und
Poster Humphrey Bogart tief über die Entwicklung des Frauenfußballs zu sprechen.
Marketing.
in die Augen. Das Programmkino „Abaton“ im Herzen des Universitäts-Viertels in
Zusammen mit dem Vorsitzenden Bernd Hoffmann, der
Hamburg – es ist der absolute Lieblingsort von Katja Kraus.
sie bei seinem Amtsantritt vom Vermarkter „SPORTFIVE“
– dort war sie Kommunikationschefin – verpflichtete, hat
In einer Stunde wird im Großen Kino „Verblendung“ gezeigt,
sie es in den vergangenen sechseinhalb Jahren geschafft,
auf Schwedisch mit deutschen Untertiteln. „Das Filmfest
den Klub wieder fest in der Stadt zu verankern. „Der HSV
in Hamburg ist für mich ein persönlicher Glanzpunkt des
war immer ein Familienmitglied der Hamburger, aber eine
Jahres“, sagt Kraus. Die passionierte
Zeit lang ins Hinterzimmer verbannt. Jetzt darf es wieKinobesucherin genießt es, sich
der im Wohnzimmer Platz nehmen“, sagt Kraus und ist
von der Kreativität der Filmestolz darauf, dass der
macher und den Darbietungen
Verein inzwischen in
der Schauspieler inspirieren zu
der Stadt wieder viel
lassen. Für ein paar Stunden
emotionaler wahrim Kino in eine andere Welt
genommen wird.
D
Die passionierte Kinobesucherin
traf sich mit Alexander Laux, dem
Autor dieses Artikels, im „Abaton“.
Neben einzelnen Bausteinen wie der Fußballschule oder
dem Kids-Club war die größte strukturelle Veränderung,
die Profis vom Trainingsgelände in Norderstedt zum Stadion
zu holen und die Nordbank-Arena zur Heimat des HSV zu
machen: mit Museum, Fanstore und dem Restaurant
„Raute“. Der nächste Bauabschnitt, die „Fußballwelt im
Volkspark“ ist schon geplant. Bis zu 80.000 Jugendliche
sollen pro Jahr begrüßt werden. Besonders stolz ist der
Verein auf die Sponsoring-Initative „Hamburger Weg“, in
der neun Unternehmen vertreten sind. Ein sechsstelliger
Teil der Einnahmen wurde in diverse soziale Einrichtungen
wie „Adebar“, einem Projekt für Schwangere und Familien
in schwierigen Lebenslagen, investiert. „Ich bin überzeugt
davon, dass es zusätzliche Identifikation mit dem HSV
schafft, wenn ein Fan weiß, dass sich sein Klub unter der
Woche um Kinder kümmert, die kein Mittagessen haben.
Das ist ein Aspekt, der bestehen bleibt, auch wenn wir
am Wochenende verloren haben.“
mit den Menschen sowie mit den wichtigen Themen dieser Zeit“, das sollen die Buchstaben H-S-V laut Kraus eben
auch vermitteln.
Jede Woche liegen Interview-Anfragen auf ihrem Tisch.
Als Frau mit einer Führungsrolle in einer der letzten MännerBastionen ist die gebürtige Offenbacherin ein begehrter
Gesprächspartner. Dass sie die einzige Frau im Vorstand
eines Bundesliga-Klubs ist, hält sie für einen Fehler. „Mehr
Frauen würden dieser Branche gut tun. Sie haben einen
anderen Blick auf die Dinge.“
Für Katja Kraus beginnt der Morgen um sechs Uhr. Eine
umfangreiche Zeitungslektüre ist Pflicht – genau wie die
15 Kilometer, die sie danach rund um die Alster zurücklegt. Sie brauche diese unveränderlichen Rituale in ihrem
unsteten Leben, einen Anker, wie sie sagt. Wenn sie joggt,
hört sie auch gerne Hörbücher. Aber am liebsten läuft sie
mit Freunden, denn der frühe Morgen lässt die Chance,
sich wirklich auf ungestörte Gespräche einzulassen.
Dass der HSV viel mehr ist als nur einfach ein Fußballverein,
nach dieser Maxime versucht Kraus, den Klub zu gestalten. „Viele junge Menschen orientieren sich daran, was
unsere Spieler tun, was der Verein ausstrahlt. Deshalb haben
wir auch eine wichtige Vorbildfunktion. Um dieser Rolle
gerecht zu werden, haben wir klare Regeln definiert. Zum
Beispiel nehmen wir aktuelle, gesellschaftlich relevante
Themen der Zeit ,wie den Umweltschutz‘ auf. In Zukunft
wird unsere Mannschaft beispielsweise klimaneutral reisen. Oder wir schauen, wo wir in unserer Arena ökologisch
besser agieren können als bislang. Wir wollen uns immer
einen hohen Maßstab setzen – und ihn erreichen.“
Früher, als sie nicht „nur geradeaus gelaufen ist“ (Kraus),
stand sie während ihres Studiums (Germanistik, Politik)
im Tor des FSV Frankfurt und holte während ihrer 220
Bundesligaspiele zwischen 1985 und 1998 drei Deutsche
Meisterschaften sowie viermal den DFB-Pokal. Um sich
zu verbessern, hatte sie auch einmal pro Woche bei den
Männern mittrainiert. Sie stand im Kader der Nationalmannschaft bei der Vize-Weltmeisterschaft und dem
Europameisterschafts-Gewinn (1995) und kam auf insgesamt sieben Länderspiele.
Als erster Bundesligaklub hat der HSV vor einigen Wochen
einen CSR-Bericht herausgegeben. CSR – Corporate Social
Responsibility – und damit bewiesen, dass soziale Verantwortung und Profifußball keine Gegensätze sein müssen.
„Verantwortungsbewusstsein und Achtsamkeit im Umgang
61
Eine Frau geht den
„Hamburger Weg“.
„Ich war nicht herausragend begabt, aber ziemlich engagiert und habe mich immer mutig mit dem Kopf ins Getümmel
geworfen, was mir auch einige sichtbare Narben eingebracht hat“. Kein Wunder, dass sie zu aktiven Zeiten ihrem
sportlichen Vorbild Toni Schumacher nacheiferte. Nachhaltig
Eindruck hinterließ auch der russische Nationaltorhüter
Rinat Dassajew, der behauptete: „Es gibt keine unhaltbaren Tore.“ Kraus schloss sich dieser Haltung an und
grübelte eher, statt die Abwehrspieler zu beschimpfen:
Wo hätte ich besser stehen sollen, wie das Gegentor verhindern können? „Mit dem Alter und den vergleichbaren
Situationen im Berufsleben habe ich die Erkenntnis erlangt:
Es gibt eben doch Unhaltbare.“
dass sie aus demselben Grund Doppel-Spieltage zusammen mit den Männer-Teams ablehnt.
Von vier- oder sogar fünfstelligen Besucherzahlen kann
Kraus bei den HSV-Frauen nur träumen. Nach dem kürzlich gewonnenen siebten EM-Titel der Frauen-Nationalmannschaft kamen zum ersten Bundesligaspiel der
Hamburgerinnen gegen den FCR 2001 Duisburg 750
Zuschauer. „Für ein normales Ligaspiel ein guter Besuch,
aber natürlich wünschte man sich nach großen Turnieren
wie der EM eine größere Aufmerksamkeit“, sagt Kraus,
die im Vorstand des HSV auch für den Frauenfußball verantwortlich ist.
Doch anders als bei den Männern, wo der Umsatz enorm
gestiegen ist und die Titelträume wachsen, sind die finanziellen Möglichkeiten bei den Frauen stark begrenzt, eine
mögliche Meisterschaft ganz weit weg. „In Hamburg ist
es weitaus schwieriger als an kleineren Standorten, den
Frauen-Fußball zu vermarkten. Der HSV ist damit der wichtigste Sponsor der Frauen-Bundesliga-Mannschaft.“ Durch
verstärkte Nachwuchsarbeit und die Schaffung leistungsfördernder Strukturen versuche der HSV aber weiter, die
Möglichkeiten zur sportlichen Entwicklung auszuschöpfen.
Sehr gut kann sich Kraus an die DFB-Pokalendspiele in
Berlin mit dem FSV Frankfurt erinnern: „Die Atmosphäre
war toll, aber es war eben immer ein Vorspiel für die Männer.
Ich weiß noch genau, wie oft ich aufgeschreckt bin, weil
Gesänge kamen, die nichts mit unserem Spiel zu tun hatten, sondern als Einstimmung dienten.“ Deshalb begrüßt
Kraus ausdrücklich die Entscheidung des DFB, ab 2010
das Pokalfinale der Frauen in Köln auszutragen: „Selbst
wenn nur 2.000 Zuschauer kämen, wäre mir das lieber,
weil diese Menschen entsprechenden Anteil nähmen.“ Klar,
Diskussionsrunde mit Katja
Kraus und Bernd Hoffmann.
62
Dass sich der Status quo durch die Frauen-WM 2011 positiv ändern könnte, mag Kraus noch nicht beurteilen: „Die
Problematik ist das Leistungsgefälle in der Bundesliga.
Erst wenn zehn von zwölf Mannschaften ein ähnliches Niveau
haben, würde der Liga-Alltag spannender. Ich wünsche
mir sehr, dass die Weltmeisterschaft, die ganz sicher ein
fantastisches Ereignis sein wird, auch einen Schub für die
Liga bringt. Aber es wird immer schwer für den Frauenfußball sein, aus dem Schatten des Männerfußballs den
eigenen Sonnenstrahl zu finden – auch wenn sich immer
mehr Mädchen diesem Sport zuwenden.“ So wie sie. Eine
Frau, die es geschafft hat, bei den Männern eine Hauptrolle zu spielen.
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Was Europameisterin Kim Kulig von Schweinsteiger und Podolski lernen kann
MIT AUGENZWINKERN
UND VIEL BALLGEFÜHL
Das WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland hatte sich Kim Kulig natürlich in ihrem Kalender vorgemerkt. Eine solche Begegnung direkt vor
der Haustür ist eigentlich ein Muss für die Europameisterin. Eigentlich,
denn die Mittelfeldspielerin des Hamburger SV kann nicht dabei sein,
weil sie fast zeitgleich im Pokal beim VfL Wolfsburg selber spielen
muss. Schade, weil sich Kim Kulig gerne etwas bei den männlichen
Kollegen abschaut. Was sie von Schweinsteiger, Podolski oder Özil
lernen kann, hat Kim Kulig DFB-Redakteur Niels Barnhofer erzählt.
h Mann, das gibt es doch gar nicht!“ Pause. „Ey,
das gibt es doch gar nicht!“ Fassungslosigkeit.
Aber nur kurz. Dann macht sich wieder dieses gewinnende Lächeln in Kim Kuligs Gesicht breit. Jenes,
das so viel Unbekümmertheit und Optimismus ausstrahlt.
Das aber auch den jugendlichen Schalk betont. Und der
sie jetzt ankündigen lässt. „Na gut, dann werde ich das
jetzt mal in positive Aggressivität im Training heute Abend
umsetzen, das verlangt unser Trainer ja immer von uns.“
Augenzwinkern. Abgang.
O
Die Aufregung hat sich schnell gelegt. Die Begeisterung
für den Fußball hat sich aber in ihr festgesetzt. Kim Kulig
lebt ihren Sport. Und bei ihr verkommt dieser Spruch nicht
zu einer Floskel. In allen Lebenslagen könnte sie mit dem
Ball umgehen. Sie hat es bewiesen, in einem selbstgedrehten Video, das sie im Internetportal YouTube einstellte. Die Kugel im kleinen Kinderzimmer jonglieren. Vom
Fuß auf den Kopf. Kein Problem, dass nur dämmriges
Schummerlicht an ist. Oder an der Haltestelle. Der Ball
berührt den Boden nicht. Ganz ohne Kleber an den Schuhen.
Aber sie hat es sich auch von den Besten abgeschaut.
„Ich habe mir schon immer die Länderspiele angesehen“,
sagt Kim Kulig. Eines der ersten, das ihr in Erinnerung
geblieben ist, ist eine Partie gegen Portugal. Mit einem
Gala-Auftritt von Luis Figo. Der seither ihr Lieblingsspieler
ist. Doch neben ihm finden auch andere Stars Raum, um
von ihr bewundert zu werden. „Mario Gomez mag ich,
aber auch so Leute wie Bastian Schweinsteiger, Lukas
Podolski oder Mesut Özil, die spielen unbekümmert und
offensiv“, erklärt sie, „die machen ihr Ding.“
Augenzwinkernd
durchs Leben.
Fast könnte man auf die Idee kommen, Kim Kulig
beschreibt sich selbst. Schließlich war sie auch die jüngste
Spielerin im Aufgebot der deutschen Frauen-Nationalmannschaft bei der EURO 2009. Beim Turnier in Finnland
erarbeitete sie sich auch prompt einen Stammplatz. Bestritt
fünf von sechs Spielen von Anfang an. Erzielte als Krönung
ihrer Leistung einen Treffer beim 6:2-Sieg im Finale gegen
England. Ein Erfolg, der sie jedoch nicht abheben lässt.
Zum einen weiß sie, dass sie mit 19 Jahren erst am Anfang
ihrer Karriere steht. Weitere Highlights sollen folgen.
Etwa die WM 2011 im eigenen Land. Zum anderen ist ihr
bewusst, dass in ihrer Entwicklung noch Spielraum ist.
65
Das sind Spiele, die sie weiterbringen. Die sie fordern.
Die sie fördern. Zwar bewegt sich Kim Kulig in der deutschen Nationalmannschaft bereits auf höchstem Niveau,
aber es ist schwer genug, dieses Leistungslevel zu halten. Gerade vor dem Hintergrund, dass sich der Frauenfußball beinahe rasant entwickelt. Um Schritt zu halten, ist es nicht unbedingt eine einfache Situation,
dass die DFB-Auswahl bis zum Eröffnungsspiel der
WM 2011 kein Pflichtspiel mehr absolvieren wird.
Deswegen sind solche Partien gegen erstklassige
Gegner wie die USA wichtige Orientierungshilfen.
Auf dem Weg zur Heim-WM. Auf dem Weg zur
Erfüllung eines Traums, der garantiert nicht wegen
einer Terminkollision platzen wird.
Bundespräsident ehrt
Hannelore Ratzeburg
DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg ist von Bundespräsident
Prof. Dr. Horst Köhler mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik
Deutschland ausgezeichnet worden. Die Hamburgerin war in den
vergangenen knapp vier Jahrzehnten maßgeblich an der Entwicklung
der Strukturen des Frauenfußballs in Deutschland beteiligt.
Europameisterin
Kim Kulig spielt mit
Köpfchen.
Welches Potenzial das ist, lässt sie sich gerne bei einem
Länderspiel der Männer vergegenwärtigen. „Bei solchen
Partien kann man sich auf jeden Fall immer etwas abschauen“, erklärt Kim Kulig. Und sie präzisiert: „Da geht
alles viel schneller. Die Spieler suchen viel mehr
den Torabschluss. Bei den Standardsituationen
gehen sie viel konsequenter zum Ball.
Oder es werden Tore aus 30 Metern geschossen – gut, unsere Melanie Behringer kann
das auch, aber das passiert bei uns dann
doch eher selten.“
Ihr Trainingsprogramm muss sie deshalb nicht
umstellen. Trotzdem will Kim Kulig beweisen,
dass sie sich ständig verbessert und sportlich
weiterentwickelt. Die nächste Gelegenheit in der
Nationalmannschaft hat sie dazu beim Duell mit der
USA am 29. Oktober 2009 in Augsburg.
1970 begann sich die heute 58-Jährige ehrenamtlich zu engagieren, war
Spielerin, Trainerin und Schiedsrichterin. 1974 wurde sie Gründungsmitglied im Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball des Hamburger
Fußball-Verbandes, drei Jahre später als Referentin für Frauenfußball in
den DFB-Spielausschuss gewählt. Sie gehört zudem den Kommissionen
für Frauenfußball der UEFA und FIFA an, war Vorsitzende des DFB-Ausschusses für Frauenfußball und kam 1995 als erste Frau in den Vorstand
des Deutschen Fußball-Bundes. Seit 2007 gehört Hannelore Ratzeburg
dem DFB-Präsidium an.
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viel Erfolg für das Spiel gegen Finnland.
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Deutschen Fußball-Bundes
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Eingemachte!
DFB-Generalsekretär Wolfgang
FUSSBALLFEST FÜR DIE
Herr Niersbach, glauben Sie, mit den rund eine Million
verkaufbaren Eintrittskarten die kalkulierten 27 Millionen Euro als Beitrag für das 51 Millionen Euro betragende OK-Budget zu erreichen?
Wir wissen nicht genau, wie diese WM insgesamt von der
Öffentlichkeit angenommen wird. Wir haben keine Zweifel,
dass die Stadien bei den Spielen der deutschen Mannschaft
ausverkauft sein werden. Wie aber sieht es bei den
Begegnungen der anderen Mannschaften aus? Es war ja
ein besonderer Coup bei der Männer-WM 2006, dass auch
ein Spiel wie Saudi-Arabien gegen Tunesien vor voll besetzten Rängen stattfand. Diese Frauen-WM ist ein tolles
Abenteuer, mit deren Ausrichtung wir zunächst einmal
Neuland betreten.
Die kalkulierte Stadionauslastung von 80 Prozent bedeutet pro Spiel 25.000 Zuschauer. Welche Philosophie liegt
der Preispolitik zu Grunde?
Einerseits werden wir eine hochwertige WM mit den weltbesten Frauen-Teams in einer einzigartigen Atmosphäre
präsentieren. Daher wollen wir dieses Turnier nicht unter
Wert verkaufen. Zumal der DFB als Ausrichter ein hohes
finanzielles Risiko eingeht, weil er im Gegensatz beispielsweise zur Leichtathletik-WM keine Steuergelder erhält.
Andererseits soll diese WM ein Fest vor allem auch für
Familien mit Kindern, für Jugendliche und für die
Fußballbasis werden. Daher wird gerade dieser
Personenkreis mit erschwinglichen Ticketpreisen rechnen können. Dies bedeutet, dass wir auf keinen Fall einen
Gewinn mit dieser Veranstaltung machen werden.
Mit dem Verkaufsstart der Eintrittskarten beginnt für den DFB und
sein OK am 29. Oktober 2009 die größte Herausforderung in der
Vorbereitung auf die FIFA Frauen-WM 2011. In voll besetzten Stadien
soll eine einzigartige Turnier-Atmosphäre geschaffen und die
Entwicklung des Frauenfußballs nachhaltig gefördert werden. „Diese
WM soll ein Fest vor allem auch für Familien mit Kindern, für Jugendliche
und für die Fußballbasis werden“, sagt Generalsekretär Wolfgang
Niersbach im Interview mit DFB-Redakteur Wolfgang Tobien.
Niersbach zum Verkaufsstart der WM-Tickets 2011
GANZE FAMILIE
Punkt 0:00 Uhr am 29. Oktober wird das Bestellformular
auf der FIFA-Seite für die erste Verkaufsphase freigeschaltet. Welche Tickets kommen dabei zunächst in
den Handel?
Wir werden mit den so genannten Städte-Serien beginnen, mit Ausnahme von Berlin, wo ja nur das Eröffnungsspiel
stattfindet. Die Karten hierfür werden später verkauft.
Diese Städte-Serien sind ein maßgeschneidertes Paket
für alle Fußballfans rund um den jeweiligen Spielort. Diese
Möglichkeit gab es 2006 nicht, was viele Beschwerden
hervorgerufen hat.
Mit welchen Argumenten wird der Verkauf dieser StädteSerien forciert?
Zum einen hat der Käufer frühzeitig die Sicherheit, bei
allen Spielen in seinem Heimatort live dabei zu sein. Im
Fall Frankfurt am Main wird sogar das Finale in dieser
Serie angeboten. Zum anderen kann man, da man ja zu
den ersten Käufern gehört, auf die besten verfügbaren
Plätze der jeweiligen Kategorie zugreifen. Außerdem gibt
es noch einen Rabatt. Wir sind überzeugt, dass wir hiermit ein sehr attraktives Produkt zum Start anbieten.
Welche Möglichkeiten hat man, um an Tickets zu kommen?
Heutzutage läuft das gesamte Ticketing, auch in der
Bundesliga, im Online-Verfahren. Daneben besteht während der Registrierungsphase die Möglichkeit, die
Bestellung per Telefon durchzuführen. Der Vertrieb
erfolgt über Internet, Telefon und Vorverkaufsstellen.
Wer wickelt den Ticket-Verkauf für das OK ab?
Mit CTS Eventim haben wir denselben Dienstleister wie
bei der WM 2006, mit dem wir damals hervorragende
Erfahrungen sammeln konnten. Er ist ein absoluter Spezialist
für Großveranstaltungen. Gerade im Fußball ist der
Kartenverkauf sehr kompliziert, weil die Anordnung der
Plätze in jedem Stadion etwas anders ist.
Wann und in welcher Form finden die nächsten
Verkaufsphasen statt?
Mit der zweiten Verkaufsphase im Frühjahr 2010 wollen
wir besonders die vielen Vereine hierzulande mit vergünstigten Karten bedienen. Diese beiden Verkaufsetappen
lassen wir ganz bewusst aufeinander aufbauen und wollen mit den dabei gemachten Erfahrungen sehr flexibel
reagieren, ehe dann nach der Männer-WM die entscheidende Phase beginnt, nämlich der Verkauf der Einzeltickets.
Wird es – wie 2006 die besonders günstige Kategorie
vier – 2011 ein ähnliches Sonderangebot für die Fans
geben?
Es wird nicht nur wieder eine besonders preiswerte
Kategorie vier geben, sondern Vergünstigungen in allen
Kategorien, gerade auch für Jugendliche. Mit diesen günstigen Tickets für alle Kategorien wollen wir die Familien
nicht in speziellen Blocks, sondern im ganzen Stadion verteilt sitzen haben. Will also ein Vater mit seiner Tochter
zwei Eintrittskarten für die Kategorie eins kaufen, erhält
er auch darauf die Vergünstigung.
Wie unterscheidet sich die Zielgruppe für 2011 von der
Fan-Klientel 2006?
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die klassische
Fanbasis, die wir aus den Bundesliga-Kurven kennen, eher
weniger zum Frauenfußball kommt. Hier haben wir ein
anderes Publikum, wie wir beispielsweise beim BrasilienLänderspiel in Frankfurt mit der Rekordzahl von 44.800
Zuschauern feststellen konnten. Sehr familiär geprägt und
ohne große Aggressivität und Auswüchse, dennoch mit
gesunder Rivalität.
69
Gibt es besondere Werbemaßnahmen, mit denen diese
Zielgruppe angelockt werden soll?
Da 70 Prozent aller Tickets in den freien Verkauf gehen
und von diesen 350.000 ermäßigt sind für Kinder,
Jugendliche, Familien, Vereine und Schulen, besteht eine
sehr große Sicherheit, dass man diesmal bei dem zweiten Festival des Weltfußballs in Deutschland innerhalb von
fünf Jahren wirklich dabei sein kann. Darauf werden wir
immer wieder hinweisen. Konkret werden wir rund um die
Stadien kleine Erlebnis-Areale aufbauen, wo auch die
Sponsoren mitziehen. Beim Brasilien-Spiel und gegen
Holland in Sinsheim haben wir damit sehr gute Erfahrungen
gemacht.
Sind die Eintrittskarten auch diesmal personalisiert?
2006 haben wir einen großen Mangel in Sachen Tickets
verwaltet. Damals lagen bereits nach der ersten Phase
30 Millionen Bestellungen aus aller Welt vor. Diesmal ist
der Weg in die Stadien für jeden möglich. Die Tickets sind
diesmal nicht personalisiert, trotzdem sind bei einer solch
großen Veranstaltung optimale Sicherheitsvorkehrungen
zu treffen.
Trotzdem wird es die elektronische Zugangskontrolle
zu den Spielen geben. Warum?
Weil die Zeiten, in denen größtenteils Rentner mit der
Armbinde am Eingang standen und die Eintrittskarten abrissen, vorbei sind. Mit den modernen Hilfsmitteln erfolgt
der Zugang in die Stadien viel zügiger. Und wenn mit dem
Ticket irgendetwas nicht stimmt, ist der Assistent
„Technik“ sofort zur Stelle.
Werden mit dem Verzicht auf die Personalisierung der
Tickets auch die Schwierigkeiten bei der Übertragbarkeit behoben sein?
Unser gesamtes Ticketing-System ist mit dem Verbraucherschutz abgestimmt. Die öffentlichen Diskussionen, die 2006
wegen der nicht möglichen Übertragbarkeit der Tickets
geführt wurden, die ja keine Schikane war, sondern der
Sicherheit geschuldet wurde, wird es diesmal nicht geben.
Im Gegenteil: Da die Eintrittskarten weitergegeben werden können, ergibt sich damit eine wunderbare Geschenkidee, zum Beispiel für das diesjährige oder nächstjährige Weihnachtsfest.
Sie sind dabei: OK-Chefin Steffi
Jones und Mia Hamm als internationale WM-Botschafterin.
Mit attraktiven Plakatmotiven
wird in den WM-Städten auf
den Start des Ticketverkaufs
hingewiesen.
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Gruppenbild mit beiden
Traditions-Mannschaften
unmittelbar vor dem Anpfiff.
Spiel des Traditions-Teams zum
Gedenken an Lew Jaschin
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FÜR DIE GUTE SACHE
Sie spielten schon in Vietnam, in Mexiko, in Argentinien, in Thailand
und im georgischen Tiflis vor 45.000 Zuschauern. Die Ergebnisse
waren dabei unterschiedlich, der Auftrag aber immer der gleiche:
den deutschen Fußball gut zu vertreten und sich für die gute Sache
zu engagieren. In Moskau spielte das Traditions-Team des DFB in
Gedenken an die 1990 verstorbene Torwart-Legende Lew Jaschin
gegen die russischen Altinternationalen. 1:1 endete die Partie, aber
das Resultat war nicht entscheidend. DFB-Redakteur Wolfgang Tobien
hat das Team begleitet.
E
r war einer der ganz Großen des Weltfußballs. Lew
Jaschin, der legendäre Torwart der Sowjetunion
in den fünfziger und sechziger Jahren. Am 20. März
1990 ist er gestorben. Am 22. Oktober wäre er 80
Jahre alt geworden. Für den DFB war es eine Ehre, dass
sein Traditions-Team zu einem Freundschaftsspiel gegen
die Altinternationalen der Russischen Fußball-Union nach
Moskau eingeladen wurde, das dem Andenken des Europameisters von 1960 und „Europas Fußballer des Jahres 1963“
gewidmet war. Zumal den Olympiasieger von 1956 und
Teilnehmer an vier WM-Endrunden eine große Freundschaft
mit dem deutschen Fußball und einigen seiner herausragenden Repräsentanten wie Franz Beckenbauer und Uwe
Seeler verband.
„Der Fußball darf nie den Kontakt zu seinen Wurzeln
verlieren und muss seine großen Spieler in Ehren
halten“, sagte DFB-Präsident Dr. Theo
Zwanziger und betonte: „Lew Jaschin
war ein großartiger Torwart und ein
großartiger Mensch, der in Deutschland größte Wertschätzung genießt.“ Aus diesem Anlass konnte die Traditions-Mannschaft
Immer noch ein großer
Kämpfer: Miroslav Votava.
Zwei Größen des Weltfußballs:
Lothar Matthäus und Dmitri
Aleinichev.
Die sportlichen Erfolge sind jedoch nur die eine Seite. Die
andere sind das Auftreten und die Ausstrahlung des
Traditions-Teams bei seinen internationalen Einsätzen neben
dem Spielfeld. „Diese Jungs haben als A-Nationalspieler
während ihrer Profizeit maßgeblich für das weltweite internationale Renommee des deutschen Fußballs gesorgt.
Inzwischen werden sie überall, wo sie antreten, als Botschafter unseres Fußballs, unseres Verbandes und unseres Landes gefeiert“, sagt DFB-Vizepräsident Dr. HansGeorg Moldenhauer, der seit vier Jahren als offizieller
Delegationsleiter des DFB-Traditions-Teams fungiert.
erstmals das Vorspiel vor einem A-Länderspiel der DFBAuswahl bestreiten. Den Anstoß führte am 10. Oktober im
Luschniki-Stadion Lew Jaschins Witwe aus. Beide Mannschaften hatten bis dahin Aufwärmtrikots mit dem
Konterfei des Weltklasse-Torhüters von Dynamo Moskau
getragen.
Für das von Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus angeführte deutsche Team war es das 25. Spiel seit seinem
ersten Auftritt im Jahr 1997. Dass die Mannschaft bei ihrem
silbernen Jubiläum nach Toren des ehemaligen Bremers
Wladimir Bestchastnich und von Stefan Beinlich beim 1:1
zum 25. Mal in Folge ungeschlagen blieb, war mehr als
eine Randnotiz. Denn ehrgeizig sind sie noch alle. In Lothar
Matthäus, dem Weltmeister von 1990, lodert auch nach
150 A-Länderspielen noch die Fußball-Leidenschaft. Das
Gleiche gilt für Manfred Kaltz und Mirko Votava, die
Europameister von 1980, für Fredi Bobic und Dieter Eilts,
die 1996 zusammen mit dem damaligen Ersatztorwart Oliver
Reck in England den EM-Titel gewannen, oder für Frank
Baumann, Stefan Beinlich und Matthias Herget, um nur
ein paar Namen aus dem Team zu nennen, das in Moskau
423 A-Länderspiele in sich vereinigte. Sie alle geben nach
wie vor alles, um zu gewinnen - oder zumindest nicht zu
verlieren.
Gleichzeitig verweist der Präsident des Nordostdeutschen
Fußballverbandes auf die im Rahmen solcher Spiele abgeschlossenen Kooperationsverträge zwischen dem DFB und
anderen Verbänden, zuletzt zum Beispiel im Mai 2009 in
Baku mit Aserbaidschan. Hans-Georg Moldenhauer weiß,
dass die Traditions-Mannschaft ganz oben auf dem Wunschzettel zahlreicher Nationalverbände steht. DFB-Abteilungsleiter Markus Weidner, in dessen Ressort für Trainerwesen,
Ausbildung und internationale Beziehungen die TraditionsMannschaft angesiedelt ist, sagt: „Diese Mannschaft ist
als tolles Aushängeschild unseres Verbandes ein hervorragendes Instrument, um die Marke DFB im Ausland zu
positionieren.“
73
Diesen Auftrag erfüllt das Traditions-Team seit seinem ersten Auftritt vor zwölf Jahren in Alma Ata beim 4:2-Sieg
gegen die Auswahl der Altinternationalen von Kasachstan.
Horst Hrubesch führte damals den deutschen Angriff, Gerd
Müller, den die zentralasiatischen Fans stürmisch begrüßten, saß als erster Coach des Teams auf der Bank. Seitdem
hatten und haben sich die Legenden des deutschen Fußballs
dieser Institution immer wieder zur Verfügung gestellt.
Von Rudi Völler, Rainer Bonhof, Karl-Heinz Rummenigge
und Bernd Hölzenbein über Bernd Schuster, Klaus Allofs,
Felix Magath, Klaus Fischer und die Förster-Brüder bis
hin zu Andreas Köpke. Gecoacht wurden sie dabei unter
anderem von Trainern wie Dettmar Cramer, Udo Lattek,
Jörg Berger oder wie zuletzt in Moskau von Holger Osieck.
„Die Kollegen kommen, wenn sie es beruflich irgendwie
auf die Reihe bringen, immer mit großer Freude zu uns.
Mal zu einem Wohltätigkeitsspiel für die Egidius-BraunStiftung oder für einen anderen guten Zweck, mal im Dienst
einer Image-Kampagne des Fußballs oder wie jetzt in Moskau
zum Gedenken und zu Ehren eines ganz Großen unserer
Zunft“, betont Dieter Burdenski, der als Team-Manager
von der ersten Stunde an diese Auswahl mit viel Geschick
und Hingabe managt. Froh ist der frühere Nationaltorwart,
dass ihm Markus Weidner zur Seite steht: „Seitdem das
Traditions-Team mit der Bündelung der internationalen
Aktivitäten fest an den DFB angekoppelt ist, läuft die organisatorische Abwicklung absolut professionell“, sagt
Burdenski mit dem Hinweis, dass die Welt- und Europameister
von einst dabei oft auch zu nostalgischen Erinnerungstreffen
zusammengeführt werden.
Gecoacht wurde die
Traditions-Mannschaft des DFB
von Holger Osieck.
Links Stefan Beinlich.
Manfred Kaltz, einst für seine
„Bananenflanken“ gefürchtet,
hat von seiner alten Stärke nichts
eingebüßt.
Die nächsten Stationen im Dienst der guten Sache stehen
für das DFB-Traditions-Team bereits fest, das in den vergangenen zwölf Jahren in Thailand, den Arabischen Emiraten
und Südafrika oder in Argentinien, im mexikanischen Monterrey, in Italien, Frankreich oder in Tiflis vor der mit 45.000
Zuschauern bisher größten Kulisse im Einsatz war. Aus
Anlass des 20. Jahrestags der deutschen Fußball-Vereinigung wird es am 21. November 2010 in Leipzig zum NostalgieTreffen Ost gegen West kommen. Im Januar 2010 wird die
DFB-Traditions-Mannschaft in Dubai spielen und im Mai
während der Weltausstellung in Schanghai, wobei der bestehende Kooperationsvertrag mit dem Chinesischen FußballVerband erweitert werden soll. Die DFB-Traditions-Mannschaft – ein Team, das grenzenlos im Einsatz ist.
Trauer um Rolf Rüssmann
und Horst Szymaniak
Der Deutsche Fußball-Bund trauert um zwei verdiente Nationalspieler:
Am 2. Oktober 2009 ist im Alter von 58 Jahren Rolf Rüssmann gestorben, der 1977 und 1978 insgesamt 20 Länderspiele absolvierte. In der
Bundesliga brachte er es auf 453 Begegnungen und wurde 1972 mit
Schalke 04 deutscher Pokalsieger und Vizemeister. Nach dem Ende
seiner aktiven Laufbahn hat er sich als Manager bei Schalke 04, Borussia
Mönchengladbach und dem VfB Stuttgart engagiert. Von 2002 bis zu
seinem Tod war Rüssmann Vorsitzender der Kommission Leistungszentren des Deutschen Fußball-Bundes und der Deutschen Fußball Liga.
Am 9. Oktober 2009 ist nach langer und schwerer Krankheit Horst
Szymaniak im Alter von 75 Jahren gestorben. Zwischen 1956 und 1966
bestritt er 43 Länderspiele und gehörte 1958 und 1962 zum deutschen
Aufgebot bei der Weltmeisterschaft in Schweden und Chile.
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NNSCH
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Für den Mann, der vor knapp zwei Jahren vom heimischen
Bodenwerder an der Weser in die 580.000-EinwohnerStadt Helsinki gezogen war, war danach klar: „Ich melde mich
im Fan Club an und unterstütze die Nationalmannschaft
auch ganz offiziell.“ Vermittelt haben dabei die beiden FanClub-Betreuer Heiko Florschütz und Ansgar Marx, die Hüne
über einen gemeinsamen Freund kennen lernte und denen
er Helsinki näher brachte – umgekehrt warben ihn die
beiden für die große Gemeinschaft der DFB-Anhänger an.
Weltweit 538 Mitglieder hat der Fan Club Nationalmannschaft.
Er ist in 29 Ländern von Ägypten über Australien bis zu den
Vereinigten Arabischen Emiraten vertreten. Aus 22 Nationen kommen die organisierten Fans der DFB-Auswahl. Einer davon ist Patrick
Hüne, ein in Helsinki lebender Deutscher, für den das Duell mit
Finnland natürlich eine ganz besondere Begegnung ist. DFBRedakteur Christian Müller über einen Fan und seine leidenschaftliche Fernbeziehung.
D
as Rückspiel in Hamburg muss sich Patrick Hüne
schweren Herzens via TV anschauen. „Ich habe
leider keinen Urlaub bekommen“, sagt der
Software-Experte, der für eine finnische Firma
in der Hauptstadt des skandinavischen Landes arbeitet.
„Sonst wäre ich nach Hamburg gereist und hätte das
letzte Spiel der WM-Qualifikation live im Stadion verfolgt.“
Wem Hüne nun am Fernseher die Daumen drückt, steht
trotz seiner Sympathie für das „Land der 1.000 Seen“ mit
seinen rund 5,3 Millionen Bewohnern außer Frage: „Es ist
traumhaft hier, und ich fühle mich sehr wohl, obwohl die
Winter richtig kalt sind. Gejubelt wird aber nur für
Deutschland.“
Dreimal durfte er das im Hinspiel tun, und zwar live als
einer von 37.150 Zuschauern auf der Tribüne im
Olympiastadion von Helsinki. Drei Treffer von WM-Torschützenkönig Miroslav Klose gab es zu feiern beim 3:3
an jenem 10. September 2008. Für Patrick Hüne ein durchaus prägender Tag, denn gleich nach dem Länderspiel wurde
er Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by
Coca-Cola. „Es war so ein attraktives Spiel mit Offensivfußball pur“, sagt er. „Die Finnen haben wohl das Spiel
ihres Lebens gemacht und das Unentschieden wie einen
Sieg gefeiert. Aber auch für uns Deutsche war das Ergebnis
nach dreimaligem Rückstand gut.“
Fan-Club-Mitglied Patrick Hüne
in seiner neuen, traumhaft
schönen finnischen Heimat.
77
Bis dahin hatte der Computer-Spezialist im Fußball vor
allem seinen Lieblingsverein Borussia Mönchengladbach
unterstützt, seit dem Umzug nach Helsinki verfolgt er die
Entwicklung um die „Fohlen“ vor allem via Internet. Spiele
der finnischen Liga schaut er sich eher selten an, „das
Niveau ist höchstens 3. Liga, dafür ist beim Eishockey
Remmidemmi.“ Lieber ist Hüne selbst aktiv, jeden
Freitagabend wird nach Dienstschluss von der Firma aus
in internationaler Runde leidenschaftlich Fußball gespielt.
„Da zeigen wir den Holländern und Franzosen dann, wie
es geht“, scherzt er.
Natürlich verfolgte der
Deutschland-Fan das Hinspiel
auf der Tribüne des
Olympiastadions von Helsinki.
Geht es nach ihm, soll das möglichst auch die
Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2010 in
Südafrika tun. Ein Beispiel könne sich das Team auch an
den Nationalspielerinnen nehmen, findet Patrick Hüne:
„Die spielen einen technisch richtig guten Ball, sind athletisch und nervenstark.“ Das kann er selbst bezeugen,
war er doch beim EM-Endspielerfolg der DFB-Frauen selbst
im Stadion. 6:2 siegte Deutschland in Helsinki gegen England
am 10. September 2009, also auf den Tag genau ein Jahr
nach dem 3:3 der Männer gegen Finnland. „Der Unterschied
diesmal war nur“, erinnert sich Hüne, „dass die finnischen Zuschauer beim Frauenspiel zu den Deutschen gehalten haben.“
Die Fans sind heute der
„zwölfte Mann“ im Team
von Bundestrainer
Joachim Löw.
Das wird im WM-Qualifikationsspiel in Hamburg wieder
anders sein. Dort hat die Auswahl des DFB aber genug
eigene Fans in der ausverkauften Arena – und viele weitere Millionen an den TV-Geräten. Einer davon sitzt dann
in Helsinki vor dem Bildschirm und hofft das Beste. „Wir
müssen und werden die Quali schaffen“, sagt Patrick Hüne.
„Schließlich habe ich schon feste Pläne für den nächsten
Sommer. In Südafrika will ich ein, zwei WM-Spiele live sehen,
am liebsten den deutschen Finalsieg.“
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Aktion: DFB zeichnet
100 Ehrenamtliche
für ihr Engagement aus.
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EINE FRAGE D
Mit Hingabe kümmert sich
dieser Helfer um die
Rasenpflege in seinem Klub.
ie Gruppe ist gemischt, Ohne sie würde der Fußball nicht funktionieren. Ohne ihren Einsatz Kommission Ehrenamt wird von
vielfältig, so wie der wäre an vielen Orten Vereinsarbeit nicht möglich. Einmal im Jahr ehren- und hauptamtlichen
Vereinsfußball. Elke
Mitarbeitern des Deutschen
Burgmer, die beim ehrt der Deutsche Fußball-Bund diejenigen, die sonst nicht im Fußball-Bundes und verschiedeSV Eintracht Hohkeppel eine Mittelpunkt stehen. Stellvertretend für alle, die unentgeltlich an ner Landesverbände sowie
U 13-Mädchenmannschaft auf- der Basis arbeiten, würdigt der DFB mit der „Aktion Ehrenamt“ Vertretern der Deutschen Fußball
gebaut hat und nun an einem
Liga (DFL) gebildet. Mit ihrer
U 15-Team bastelt, gehört dazu. 100 Persönlichkeiten. „Die Arbeit, die sie leisten, ist genauso Arbeit verfolgt das Gremium das
Rainer Ponik vom SC Vier- und wichtig wie die Arbeit eines Bundesliga-Managers oder die Leistungen Ziel, die mehr als 26.000 FußMarschlande, der seit 30 Jahren unserer Nationalspieler“, sagt DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger. ballvereine mit ihren etwa eine
ehrenamtlich tätig ist und eine
Million ehrenamtlichen MitarbeiKooperation seines Klubs mit DFB-Redakteur Maximilian Geis beschreibt den „Club 100“.
tern für die zukünftigen Aufgaben
der Grundschule Ochsenwerder
zu gewinnen und ihnen für die
ins Leben gerufen hat, ist ebenfalls Mitglied. Genau wie
Vereinspraxis geeignete Hilfestellungen anzubieten. Die
Uwe Zimmermann vom 1. FC Spich, der Jugendliche zwiQualifizierung der Helfer und die Einbeziehung von neuen
schen sechs und elf Jahren in einem GanztagsbetreuungsMitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehören zu den HauptModell an den Sport heranführt. Oder Gerhard Alsheimer
anliegen der Kommission. Darüber hinaus versucht der DFB,
von der DJK Beucherling, der als Bauherr bei der Errichtung
unter Einbeziehung der Nationalmannschaft und der
eines Gemeinschaftshauses mehr als 14.000 Stunden EigenBundesliga, die Aufmerksamkeit der sportinteressierten Öffentleistung der Vereinsmitglieder koordiniert hat.
lichkeit auf das Thema „Ehrenamtliche Mitarbeit im Fußballverein“ zu lenken. Nicht zuletzt soll damit eine ImageSie alle sind Mitglieder eines exklusiven und – ganz wörtverbesserung für diese wichtige Arbeit erreicht werden.
lich genommen – ehrenwerten Zirkels. Der DFB würdigt
sie und weitere 95 Ehrenamtliche mit der Aufnahme in
Die Aktion möchte vor allem vermitteln, dass ehrenamtden „Club 100“. In Zusammenarbeit mit den Ehrenamtsliches Engagement keine „Selbstaufopferung“ darstellen
Beauftragten der Landesverbände belohnt der DFB damit
soll. Vielmehr soll deutlich werden, dass durch das Handeln
jährlich herausragende Helfer, die sich unentgeltlich einetwas bewegt werden und man zudem eine interessante
setzen. Die Club-Mitglieder werden zu einem Länderspiel
Abwechslung zum Berufsleben finden kann. Daher steht
der Nationalmannschaft eingeladen.
das menschliche Miteinander als besonderer Wert ehrenamtlicher Tätigkeit im Fußballverein im Mittelpunkt der
Seit der Einführung der Auszeichnung im Jahr 1997 gibt der
Kampagne. Zu diesem Miteinander soll auch die Einberufung
„Club 100“ einen Impuls für viele Kreise und Bezirke, eigene
des „Club 100“ beitragen. Leistung lohnt sich eben nicht
lokale und regionale Ehrungen durchzuführen. So konnte sich
nur auf dem Fußballplatz, sondern auch daneben. Genau
der DFB seit dem Start der Aktion mittlerweile bei mehr als
diese Erkenntnis sollen die ausgezeichneten Frauen und
10.000 verdienten Vereins-Mitarbeitern bedanken. Die DFBMänner in ihre Vereine hineintragen.
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KAMPF DEM
Klare Ansage: Immer mehr
Vereine setzen sich „gegen
Homophobie im Fußball ein“.
Gewalt und Rassismus wurden in den vergangenen Jahren immer
erfolgreicher aus den Profiligen verdrängt. Die Selbstkontrolle in den
Stadien ist effektiver geworden. Aber es gibt auch weniger tabuisierte Diskriminierungsformen, zu denen vor allem die Homophobie
zählt. Der DFB setzt sich für einen toleranten und klischeefreien
Umgang mit Schwulen und Lesben ein. Ronny Blaschke, freier Journalist
und Autor von „Versteckspieler“, dem ersten Buch über Homosexualität
im Fußball, über das Werben um mehr Akzeptanz auf und neben den
Tribünen.
83
ustin Fashanu wurde von zwei Polizisten abgeführt.
Er hatte sich geweigert, den Trainingsplatz zu verlassen. Brian Clough, Trainer von Nottingham Forrest,
hatte den Stürmer 1982 rausgeschmissen. Er hatte
erfahren, dass sich Fashanu in der Schwulenszene bewegte. Clough wollte die „verdammte Schwuchtel“, wie er es
formulierte, nicht mehr in seiner Mannschaft haben. Das
große Talent Fashanu, das bei Norwich City Ende der 70erJahre überzeugend aufgespielt hatte, wagte 1990 ein öffentliches Coming Out. Das Boulevard-Blatt „The Sun“ bezahlte
ihm dafür 80.000 Pfund. Der öffentliche Druck sollte Fashanu
zerbrechen, am 2. Mai 1998 erhängte sich Fashanu in einer
Garage in London, er wurde 37 Jahre alt.
J
In der Geschichte des europäischen Spitzenfußballs ist
Justin Fashanu der einzige Profi, der sich zur Homosexualität
bekannte. Hat sein trauriges Beispiel andere Spieler davon
abgehalten, an die Öffentlichkeit zu gehen? Selbst Spieler,
deren Laufbahnen seit langem zu Ende sind, haben sich
nicht zu Wort gemeldet. Dabei steht außer Frage, dass es
schwule Kicker gibt. Fünf bis zehn Prozent der deutschen
Männer, schätzen Wissenschaftler, seien homosexuell.
„Fußball und Homosexualität widersprechen sich überhaupt nicht“, sagt Tanja Walther. Seit dem Ende ihrer Karriere
1998 engagiert sich die Sportlehrerin gegen Homophobie
im Fußball, vor allem als Botschafterin der European Gay
and Lesbian Sport Federation (EGLSF), des schwullesbischen Sportverbandes Europas.
Der Fußball gleicht einem Brennglas, in dem gesellschaftliche Probleme verschärft wahrgenommen werden.
Darüber hinaus besitzt der beliebteste Sport – anders als
Politik, Kultur, Wirtschaft – eine hohe Körperlichkeit. Spieler
reißen sich nach Toren die Trikots vom Leib und umarmen
sich. Die Kulturwissenschaftlerin Tatjana Eggeling bezeichnet dieses Verhalten als eine mit „Ruppigkeit gepaarte
Zärtlichkeit“. An Homosexualität denke niemand. Dabei
seien, ergänzt Eggeling, „Stadien nicht schwulen- und lesbenfeindlicher als andere Bereiche der Gesellschaft“. Laut
der Langzeitstudie „Deutsche Zustände“ des Bielefelder
Gewaltforschers Wilhelm Heitmeyer hielten 21,8 Prozent der
Befragten Homosexualität im Jahr 2006 für unmoralisch.
Dieser Trend dringt auf den Tribünen durch Schmähgesänge
deutlicher an die Oberfläche als im Arbeitsalltag oder am
Kaffeetisch, schließlich spielen Anonymität und Massen
auf den Tribünen eine wichtige Rolle, wenn es um den
Ausbruch von Frust geht. So war es auch in den 80er- und
frühen 90er-Jahren, als Bundesligastadien als Bühnen für
Rassismus missbraucht wurden. Durch die zunehmende
Tabuisierung solcher Themen flüchten sich Anhänger in
andere Diskriminierungsformen, vor allem in Homophobie.
Auch Jugendliche tragen ihre Ressentiments im Verborgenen aus, auch in ihren Nachwuchsmannschaften, wo
sie nicht von Dutzenden Kameras und Hunderten Polizisten
beobachtet werden. Begriffe wie „Schwuchtel“ oder „Warmduscher“ gelten als gewöhnliche Schimpfworte.
Die schwullesbischen
Fanklubs wollen auf Veranstaltungen weiter
auf sich aufmerksam
machen.
„Wir müssen ein Klima schaffen, in dem sich Schwule und
Lesben nicht bedroht fühlen“, sagt Tanja Walther. Ihr sind
Fortbildungen wichtig, Trainer und Funktionäre, insbesondere im Nachwuchs, müssten früh um Toleranz werben.
Der DFB hat den Kampf gegen Homophobie als wichtigen
Punkt auf seine Agenda gesetzt. „Wir haben endlich das
Gefühl, dass wir ernst genommen werden“, sagt Christian
Deker. Einmal erhielt er im Internet eine Morddrohung, ein
anderes Mal tauchten Fotos von ihm im Netz auf. Deker ist
Sprecher der Stuttgarter Junxx, des ersten schwullesbischen Fanklubs des VfB Stuttgart. Auf den ersten Blick
unterscheiden sich die Mitglieder der Stuttgarter Junxx
nicht von ihren Kollegen anderer Fanklubs. Sie gehen ins
Stadion, singen und klatschen. Doch die Junxx sind nicht
nur Treffpunkt, sie sind auch ein politisches Forum.
Den ersten Schritt in diese Richtung wagten Fans aus der
Hauptstadt: 2001 gründeten sich die Hertha-Junxx. „Wir
holen das Thema aus der Schmuddelecke“, sagt Mitglied
Werner Pohlenz, „und wir zeigen, dass das Leben von
Homosexuellen normal sein kann wie das von Heterosexuellen.“ Mehr als ein Dutzend schwullesbische Fanklubs
sind entstanden, einige sind in Planung. Ihnen ist die
Akzeptanzarbeit ebenso wichtig wie den Dutzenden
Sportvereinen für Homosexuelle. Vereine wie Seitenwechsel
in Berlin, Startschuss in Hamburg, Janus in Köln oder
Rosalöwen in Leipzig. Viele von ihnen haben es schwer,
Sponsoren zu finden. Ihr Ziel sei die sportliche Normalität,
sagt Tanja Walther: „Leistungen steigern, Wettkämpfe gewinnen – ohne sich dabei als Minderheit zu fühlen.“
Fan Club Nationalmannschaft
unterstützt FARE-Aktionswoche
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat in diesen Tagen zur FARE-Aktionswoche aufgerufen. Aus diesem Anlass lud der Fan Club Nationalmannschaft
vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Finnland zu einem „Runden Tisch“
zum Thema „Homophobie im Fußball“ ein. Teilnehmer waren DFB-Präsident
Dr. Theo Zwanziger, der DFB-Sicherheitsbeauftragte Helmut Spahn sowie
Vertreter von schwullesbischen Fanklubs. In der Diskussionsrunde wurden
auch gemeinsame Aktionen mit dem Fan Club Nationalmannschaft erörtert.
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wände zum wohlfühlen
Blick auf DFB.de hinter die Kulissen bei der Frauen-EM
PERFEKTES FINNISCH
FB-Präsident Dr. Theo Exklusive Interviews, ein EURO-Blog, ein interaktiver Tampere die hautnahe BerichtZwanziger persönlich Teambriefkasten, Paules Finnisch-Kurs und Videos aus dem erstattung. Dank des EUROBlogs von Jenny Zietz waren
servierte den Europameisterinnen nach Mannschaftsquartier – nirgendwo war die EM der Frauen so die User permanent „am Ball“
ihrem grandiosen 6:2 im präsent wie auf den Internet-Seiten des DFB. Nirgendwo war und in den Interviews mit
Endspiel gegen England den der Fan so nah dabei. Und zum Abschluss des erfolgreichen Spielerinnen und Trainerinnen
über das Team immer auf dem
Sieger-Sekt – und die Besucher
waren ganz dicht dabei. Es war Turniers in Finnland konnten sich alle User den Empfang der aktuellsten Stand. Mit den
nicht der einzige Blick hinter deutschen Europameisterinnen auf dem Frankfurter Römerberg Feierbildern, den Stimmen
eines glücklichen DFB-Prädie Kulissen. DFB-TV zeigte, wie auf dfb.de live anschauen. Ein perfektes Finish.
sidenten und einer zufriedenen
der siebte EM-Titel AbwehrTrainerin ging das Turnier zu
chefin Ariane Hingst ausgelasEnde. Den Empfang der Europameisterinnen auf dem
sen durch die Kabine hüpfen ließ. Oder wie sich TorwartFrankfurter Römerberg konnten die User live auf DFB-TV
Trainer Michael Fuchs vergeblich wehrte, als ihn die
verfolgen. Perfektes Finish.
Spielerinnen in kompletter Kleidung unter die Dusche zogen.
Emotionale Szenen, die den Fans der Frauen-Nationalmannschaft das Gefühl gaben, Teil des Teams zu sein.
Die Resonanz auf das Angebot war titelreif. Nahezu eine
halbe Million Besucher wurde auf den Seiten des EUROSonderbereichs gezählt – mehr als drei Millionen SeitenDas furiose Finale der DFB-Frauen war auch für die Internetabrufe verzeichnet. Ein Quotenhit waren natürlich auch
Berichterstattung auf den DFB-Plattformen das perfekte
die Videoclips aus dem Mannschaftsquartier auf DFB-TV.
Finish. Drei Wochen konnten die Zuschauer die EM auf der
Mehr als 300.000 Mal wurden die Beiträge geklickt. Zahlen,
DFB-Homepage aus nächster Nähe verfolgen. Mit einer
die beeindrucken. Aber noch mehr zählen die besondeFührung von Celia Okoyino da Mbabi und Fatmire Bajramaj
ren Inhalte. So gewährte Rekordnationalspielerin Birgit
durch das Mannschaftsquartier begann am 22. August in
D
86
Prinz nach dem dritten Vorrundenspiel einen ungewohnt tiefen
Einblick in ihr Seelenleben. Die Frankfurterin, zuvor in 192 Länderspielen 123-mal erfolgreich, hatte in drei
EM-Spielen nicht getroffen. „Immer
kann ich nicht abschalten. Gerade
wenn zwei, drei Aktionen hintereinander misslungen sind, dann ist mir
dieser Gedanke präsenter“, sagte
Birgit Prinz, gab aber auch zu verstehen, dass sie sich durch die Kritik nicht
verändern wird: „So zuwider meiner
selbst handele ich nicht.“ Prinz ging
ihren Weg unbeirrt weiter – und traf im
Endspiel zweimal. Perfektes Finish.
User unterhaltsame EM-Episoden, für
das DFB-Maskottchen ein kostenloser Finnisch-Kurs. Ob Lihapyörykät
(Fleischbällchen), Nakki (Frankfurter
Würstchen) oder Hedelmäsäilykkeet
(Fruchtkonserven) – yksi, kaksi,
kolme (eins, zwei, drei), schon hatten Paules Leser die wichtigsten
Vokabeln gelernt. Perfektes Finnisch.
Falls trotzdem noch Fragen offen
waren, konnten sich die Fans mittels Team-Briefkasten direkt an
die Mannschaft und den
Betreuerstab wenden. Über ein
E-Mail-Formular im EM-Sonderbereich erreichten das Team so
täglich Dutzende Fragen.
Welchen Schlachtruf hat das
Team? Welchen Stellenwert ein Titelgewinn für die
Trainerin? Welche Musik hört die Mannschaft vor den
Spielen? Alle Anfragen wurden beantwortet, die besten
Fragen inklusive Antwort auf DFB.de veröffentlicht. Perfekter Service, perfektes Finish.
Apropos perfektes Finnisch. Darin versuchte sich bei der EM das DFB-Maskottchen Paule. Der „kleine Adler“ schilderte seine EURO-Erlebnisse in seinem
Tagebuch auf der DFB-Homepage. Abseits
des Spielgeschehens lieferte Paule in seinen Beiträgen witzige Randgeschichten aus dem EMGastgeberland – immer beginnend mit einem Hyvää
päivää, der finnischen Variante von „Guten Tag“. Für die
87
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FUSSBALL.de und DFB.de wählen den „3. Liga-Spieler des Monats“
PER MAUSKLICK ZUR
MEDAILLE
DFB-Direktor Helmut Sandrock (rechts)
und Johannes Kaufmann (links) zeichneten Björn Lindemann als „3. LigaSpieler des Monats August“ aus.
Björn Lindemann
lächelte, winkte noch
kurz den Osnabrücker
Fans und verschwand
dann in der Kabine. In den
Händen hielt er einen Wimpel
und eine Medaille, die er für die
Auszeichnung zum „3. Liga-Spieler des
Monats August“ erhalten hatte. „Diesen Preis zu
bekommen, macht mich sehr stolz. Zumal ich der erste Spieler
eee überhaupt bin, der die Wahl gewonnen hat“, sagte der 25-Jährige. An der
Gemeinschaftsaktion von FUSSBALL.de und DFB.de, die künftig jeden Monat durchgeführt
wird, hatten sich 17.000 User beteiligt.
F
ür viele Spieler bringt das bestimmt noch mal eine
Extraportion Motivation“, sagt Lindemann. Aber
die Wahl wird nicht nur bei den Spielern positiv
aufgenommen. „Die Vereine und die User nehmen
diese Abstimmung sehr gut an. Wir freuen uns noch auf
viele weitere Gewinner“, sagt Johannes Kaufmann,
Redaktionsleiter von FUSSBALL.de. Zum Abschluss soll
am Saisonende der „3. Liga-Spieler des Jahres“ gekürt
werden. Zur Wahl stehen dann alle Monatssieger. „Vielleicht
unterstützen mich meine Anhänger dann ja auch wieder“,
sagt Lindemann.
Die thematische Konzentration auf die höchste DFB-Liga
sei künftig ein redaktioneller Schwerpunkt, sagt Kaufmann.
Dazu kommen neben dem DFB-Pokal, Bundesliga und der
UEFA Champions League in Zukunft vor allem noch stärker die wichtigsten Themen zum Frauenfußball und zu den
deutschen Nationalmannschaften. „Mit der Unterstützung
des Deutschen Fußball-Bundes kommen wir hier an viele
exklusive Inhalte. Die werden das Gesicht unserer Seite
prägen.“
Das Motto ist klar definiert: Umfassende Informationen
bis runter in die niedrigsten Amateur-Klassen für den User.
Kurz nach Schlusspfiff können alle Ergebnisse und
Tabellen abgerufen werden. Zudem gibt es bis in den
Jugendbereich alle Spielansetzungen. „Bei Spielabsagen
oder Verschiebungen sind aktive Spieler und Zuschauer
rechtzeitig informiert“, sagt Kaufmann. Aber die Fans sollen auch selbst „mitspielen“ können. Auf den vereinseigenen Seiten können Spielberichte verfasst werden. Dazu
gibt es die Möglichkeit, Fotos einzustellen. Besonders gute
Bilder können der Redaktion zudem geschickt werden.
Und die besten Fotos werden monatlich veröffentlicht.
Aktuell stehen beim Voting zum „Spieler des Monats
September“ Moritz Hartmann (FC Ingolstadt), Roberto
Pinto (SV Sandhausen) und Alexander Maul (Jahn
Regensburg) zur Wahl. Abgestimmt werden kann noch bis
zum 19. Oktober 2009 auf FUSSBALL.de und auf DFB.de.
Für Lindemann ist die Wahl ein wichtiges Argument mehr,
auf die Internetseite FUSSBALL.de zu klicken. „Mir gefällt
es, dass dort besonders viel und ausführlich über die
3. Liga berichtet wird. Da rücken auch mal Spieler in den
Fokus, die noch nicht so bekannt sind.“
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Hamburger Fußball-Verband
KEIN PLATZ FÜR GEWALT
K
EIN PLATZ FÜR GE- Dem Hamburger Fußball-Verband (HFV) gehören rund 400 Vereine fallquote liegt bei null. Keiner
WALT“. Unter dieser
mit etwa 150.000 Mitgliedern an. Vor allem in den Bereichen der jugendlichen Teilnehmer,
Überschrift entwickeldie bisher an einem COOLNESSte der Hamburger Fuß- Integration, Jugendarbeit und Gewaltprävention nehmen der TAG teilgenommen haben, fiel
ball-Verband in Zusammen- HFV und seine rund 6.000 Ehrenamtlichen gesellschaftliche danach durch gewalttätiges
arbeit mit einem profesVerantwortung wahr. „Gemeinsam mit den Vereinen möchten Verhalten auf.
sionellen Fachteam Maßnahmen und Aktionsfelder für den wir im Hamburger Fußball-Verband dafür sorgen, dass Toleranz, Immer cool bleiben und andere
Fair-Play-Gedanken sowie Weltoffenheit und Fairness weiterhin Markenzeichen des respektieren. Dafür bildet eine
gegen Gewalt und FremdenFußballsports in Hamburg bleiben“, sagt HFV-Präsident Dirk weitere wichtige Säule der
feindlichkeit auf und neben den
Verbandsarbeit die Integration.
Fußballplätzen. Zielgruppen Fischer. Was dafür getan wird, beschreibt Pressesprecher Carsten Als Hauptziel ihrer Arbeit sieht
sind dabei Spieler, Trainer, Byernetzki.
die Integrations-Beauftragte des
Schüler, Lehrer, Schiedsrichter,
HFV, Claudia Wagner-Nieberding,
Vereins- und Verbands-Verantwortliche, Zuschauer und
deshalb ein harmonisches Miteinander ungeachtet von Kultur
Eltern. Unter dem Motto „Vorbildlich cool“ werden
und Herkunft. „Der Fußball soll im Vordergrund stehen. In
beispielsweise Schulungen für Trainer, Betreuer und
vielen Vereinen wird das seit Jahren positiv gelebt. Eine der
sonstige Mitarbeiter vor Ort in den Vereinen oder im
Hauptaufgaben ist sicherlich, die Positivbeispiele zu belohSchulungs- und Ausbildungszentrum des HFV durchgeführt.
nen“, sagt Claudia Wagner-Nieberding.
Eine wichtige Aufgabe des Hamburger Fußball-Verbandes
liegt auf dem Gebiet der Prävention. Probleme erkennen,
bevor sie eskalieren – das ist das Motto des HFV. Eine
gezielte Präventiv-Maßnahme, um der Aggression und
Gewalt im Frühstadium zu begegnen, sind die COOLNESSTAGE, die neuerdings auch für Erwachsene angeboten werden. In Gesprächen und Übungen mit Trainern wird aktiv
am Aggressionsabbau gearbeitet. Das bemerkenswerte
Fazit der bisher durchgeführten COOLNESSTAGE: Die Rück-
Konkret wurde im August 2009 zum zweiten Mal der mit
10.000 Euro dotierte Integrationspreis des Hamburger
Fußball-Verbandes verliehen. „Der Fußball hat eine hohe
soziale Verantwortung. Es wäre sicherlich für alle hilfreich und ein gutes Zeichen, wenn mehr Menschen mit
Migrations-Hintergrund und mehr Menschen mit kultureller Kompetenz für das Ehrenamt in den Vereinen und im
HFV gewonnen werden können“, wünscht sich WagnerNieberding.
Integration spielt beim Hamburger Fußball-Verband
auf und außerhalb des Spielfelds eine wichtige Rolle.
91
Gewinnspiel
DIE DEUTSCHE NATIONALM
11 Fragen für den Fußball-Experten
Zuhause besitzt er ein Tipp-Kick-Spiel, das er von Campino, dem Sänger der Band „Die
1. Toten Hosen“, geschenkt bekommen hat. Wie heißt Finnlands Mannschaftskapitän, der
seit Beginn dieser Bundesliga-Saison bei Bayer 04 Leverkusen spielt?
Antwort:
2.
Sein großes Idol als Fußballer war Torwart-Legende Sepp Maier, mittlerweile orientiert
er sich als Maler an anderen „Vorbildern“. Welcher ehemalige Profi-Fußballer hat als
Künstler seine neue Leidenschaft gefunden?
Antwort:
3.
Ein exzellenter Dribbelkünstler absolvierte im September 2009 gegen Aserbaidschan
in Hannover sein 25. Länderspiel und ist Botschafter der vom HSV ins Leben gerufenen
Initiative „Hamburger Weg“. Die Rede ist von …
Antwort:
4.
Mit 19 Jahren steht sie erst am Anfang ihrer Karriere. Kürzlich gewann sie mit der
Frauen-Nationalmannschaft bei der EURO 2009 in Finnland den EM-Titel. Welche
Spielerin erzielte als Krönung ihrer tollen Leistung einen Treffer beim 6:2-Sieg im
Finale gegen England?
Antwort:
5.
Vor dem Anpfiff jedes Heimspiels des Hamburger SV bekommen die Fans im Stadion
ein Gänsehaut-Gefühl. Wer singt gemeinsam mit Carsten Pape das Kultlied „Hamburg,
meine Perle“?
Antwort:
6.
Für den HSV spielte er als Jugendlicher, später kam er zum FC St. Pauli und wurde als
Spieler zur herausragenden Identifikationsfigur des Kiez-Klubs. Heute ist er zu Besuch
in der Hamburger WM-Arena. Gefragt wird nach …
Antwort:
7.
Eine Ausnahmefrau spielt seit 2003 eine Hauptrolle auf der großen Bundesliga-Bühne.
Welche ehemalige Nationaltorhüterin, seit einigen Jahren Vorstandsmitglied beim HSV,
hat sich in einer Männerdomäne bestens etabliert?
Antwort:
8.
In welchem Berliner Stadtteil wuchs U 21-Europameister Jérome Boateng, der im
bisherigen Saisonverlauf zu den Gewinnern im HSV-Kader zählt, auf?
Antwort:
9.
Vor 40 Jahren fand im Hamburger Volksparkstadion ein unvergessenes WMQualifikationsspiel statt. Gegen welchen Gegner sicherte sich das Team des damaligen
Bundestrainers Helmut Schön das Ticket für die WM-Endrunde 1970 in Mexiko?
Antwort:
10. Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft. Welche Persönlichkeit traut
Er ist die Ikone des Hamburger Sportvereins, Ehrenbürger seiner Heimatstadt und
Miroslav Klose den Tor-Rekord von Gerd Müller zu?
11.
Antwort:
1. Preis:
Im übernächsten Jahr soll es nach der Weltmeisterschaft 2006 ein zweites
„Sommermärchen“ geben. In welcher Metropole findet das Eröffnungsspiel der
FIFA Frauen-WM 2011 in Deutschland statt?
Eine Reise für zwei Personen – inklusive Eintrittskarten,
Anreise mit der Deutschen Bahn und einer Übernachtung – zu einem Heim-Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft.
Antwort:
Die Buchstaben in den rot umrandeten Kästen ergeben die Lösung:
2. und 3. Preis:
Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2009. Die Lösung ist entweder auf dem Postweg an
den Deutschen Fußball-Bund, Direktion Kommunikation, Otto-Fleck-Schneise 6, 60528
Frankfurt am Main, zu senden oder im Internet auf www.dfb.de im Bereich Publikationen das
Formular auszufüllen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Ein unterschriebenes Trikot und ein handsignierter Ball
der deutschen Nationalmannschaft.
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Dänemark
DDR
Ecuador
England
Estland
Färöer
Finnland
Frankreich
Georgien
Ghana
Griechenland
Iran
Island
Israel
Italien
Japan
Jugoslawien
Kamerun
Kanada
Kolumbien
Kroatien
Kuwait
Lettland
Liechtenstein
Litauen
Luxemburg
Malta
Marokko
Mexiko
1
14
2
17
2
2
2
23
1
1
1
20
21
6
1
24
1
1
31
3
2
21
23
3
1
8
2
4
3
29
2
25
2
2
4
8
1
3
4
2
13
8
4
10
13
5
2
2
2
18
1
3
16
4
1
14
1
10
3
2
15
7
3
1
5
2
3
3
7
1
14
2
2
2
5
1
2
4
1
12
7
4
4
Unentschieden
1
5
1
1
1
5
2
2
6
5
6
3
1
8
1
4
2
1
1
1
1
5
Niederlagen
1
2
7
4
12
3
2
8
1
15
1
10
14
7
2
1
1
Tore
1: 2
38:10
1: 4
23:24
9: 1
6: 0
7: 3
54:25
4: 4
1: 0
1: 1
21:37
56:24
11: 7
4: 2
49:33
0: 1
3: 0
37:66
11: 1
4: 1
79:18
39:38
8: 1
6: 1
17: 7
4: 0
11: 1
10: 1
33:44
5: 2
46:31
5: 0
6: 1
10: 5
18:10
7: 0
6: 1
27: 3
3: 1
60:11
35: 3
12: 3
20: 9
11-mSchießen
4:2
8. Juli 1990: Andreas Brehme bescherte Deutschland mit einem
verwandelten Foulelfmeter im Finale von Rom gegen Argentinien
den dritten WM-Triumph.
4:3 + 6:5
5:4
4:1
94
1908 BIS HEUTE
4. Juli 1954: Erster deutscher WM-Titelgewinn: Fritz
Walter und Horst Eckel werden von den Fans nach dem
3:2-Erfolg über Ungarn in Bern auf Schultern getragen.
7. Juli 1974: Gerd Müller gelingt im
WM-Endspiel in München das 2:1Siegtor gegen die Niederlande.
Gegner
Spiele
Siege
Moldawien
Neuseeland
Niederlande
Nigeria
Nordirland
Norwegen
Österreich
Oman
Paraguay
Peru
Polen
Portugal
Republik Irland
Republik Korea
Rumänien
Russland (inkl. UdSSR und GUS)
Saarland
San Marino
Saudi-Arabien
Schottland
Schweden
Schweiz
Serbien
Serbien und Montenegro
Slowakei
Slowenien
Spanien
Südafrika
Thailand
Tschechische Republik
Tschechoslowakei
Türkei
Tunesien
Ukraine
Ungarn
Uruguay
USA
Ver. Arab. Emirate
VR China
Wales
Weißrussland
Zypern
4
1
37
1
14
20
35
1
1
1
16
16
16
3
13
19
2
2
2
15
33
50
1
1
9
1
20
3
1
6
17
18
3
4
32
9
8
3
2
17
1
6
4
1
13
1
8
13
21
1
1
1
12
8
7
2
8
14
2
2
2
6
14
36
1
1
7
1
8
2
1
4
10
12
1
2
11
6
6
3
1
9
5
14
4
5
6
4
5
4
3
2
5
7
6
6
1
4
3
2
2
10
2
1
6
1
1
10
2
2
8
3
5
1
2
3
4
12
8
2
6
2
3
3
11
1
2
2
-
18: 3
2: 0
72:63
1: 0
32:13
50:17
76:51
2: 0
1: 0
3: 1
29: 7
24:16
25:21
5: 5
38:18
48:15
6: 1
19: 0
11: 0
21:20
61:53
135:60
2: 1
1: 0
21: 9
1: 0
27:22
7: 2
5: 1
10: 9
36:24
43:12
4: 1
7: 2
66:64
24: 9
18:11
14: 3
2: 1
26:10
2: 2
29: 1
823
473
167
183
1.834:985
Gesamt
95
Unentschieden
Niederlagen
Tore
11-mSchießen
2:4
3:5
WM-QUALIFIKATION
2010
19 von 32 Endrunden-Teilnehmern stehen bereits fest
Gruppe 1
06.09.2008
06.09.2008
06.09.2008
10.09.2008
10.09.2008
10.09.2008
11.10.2008
11.10.2008
11.10.2008
15.10.2008
15.10.2008
11.02.2009
28.03.2009
28.03.2009
28.03.2009
01.04.2009
01.04.2009
06.06.2009
06.06.2009
10.06.2009
05.09.2009
05.09.2009
09.09.2009
09.09.2009
09.09.2009
10.10.2009
10.10.2009
Albanien – Schweden
Ungarn – Dänemark
Malta – Portugal
Schweden – Ungarn
Albanien – Malta
Portugal – Dänemark
Ungarn – Albanien
Schweden – Portugal
Dänemark – Malta
Malta – Ungarn
Portugal – Albanien
Malta – Albanien
Malta – Dänemark
Albanien – Ungarn
Portugal – Schweden
Ungarn – Malta
Dänemark – Albanien
Albanien – Portugal
Schweden – Dänemark
Schweden – Malta
Dänemark – Portugal
Ungarn – Schweden
Ungarn – Portugal
Malta – Schweden
Albanien – Dänemark
Portugal – Ungarn
Dänemark – Schweden
1. Dänemark*
2. Portugal
3. Schweden
4. Ungarn
5. Albanien
6. Malta
9
9
9
9
9
9
14.10.2009
14.10.2009
14.10.2009
Dänemark – Ungarn
Portugal – Malta
Schweden – Albanien
Gruppe 2
06.09.2008
06.09.2008
06.09.2008
10.09.2008
10.09.2008
10.09.2008
11.10.2008
11.10.2008
11.10.2008
15.10.2008
15.10.2008
15.10.2008
28.03.2009
28.03.2009
28.03.2009
01.04.2009
01.04.2009
01.04.2009
05.09.2009
05.09.2009
05.09.2009
09.09.2009
09.09.2009
09.09.2009
10.10.2009
10.10.2009
10.10.2009
Moldawien – Lettland
Israel – Schweiz
Luxemburg – Griechenland
Moldawien – Israel
Lettland – Griechenland
Schweiz – Luxemburg
Luxemburg – Israel
Schweiz – Lettland
Griechenland – Moldawien
Lettland – Israel
Luxemburg – Moldawien
Griechenland – Schweiz
Luxemburg – Lettland
Moldawien – Schweiz
Israel – Griechenland
Griechenland – Israel
Schweiz – Moldawien
Lettland – Luxemburg
Moldawien – Luxemburg
Israel – Lettland
Schweiz – Griechenland
Moldawien – Griechenland
Lettland – Schweiz
Israel – Luxemburg
Griechenland – Lettland
Israel – Moldawien
Luxemburg – Schweiz
1. Schweiz
2. Griechenland
4. Israel
3. Lettland
5. Luxemburg
6. Moldawien
9
9
9
9
9
9
14.10.2009
14.10.2009
14.10.2009
Schweiz – Israel
Griechenland – Luxemburg
Lettland – Moldawien
6
4
4
4
1
0
6
5
4
4
1
0
3
4
3
1
4
1
2
2
3
2
2
3
0:0
0:0
0:4 (0:1)
2:1 (0:0)
3:0 (1:0)
2:3 (1:0)
2:0 (0:0)
0:0 (0:0)
3:0 (2:0)
0:1 (0:1)
0:0
0:0
0:3 (0:2)
0:1 (0:1)
0:0
3:0 (1:0)
3:0 (2:0)
1:2 (1:1)
0:1 (0:1)
4:0 (1:0)
1:1 (1:0)
1:2 (0:1)
0:1 (0:1)
0:1 (0:0)
1:1 (0:1)
3:0 (1:0)
1:0 (0:0)
0
1
2
4
4
8
1
2
2
3
6
6
16: 4
13: 5
9: 4
9: 8
5: 9
0:22
21
16
15
13
7
1
1:2 (0:2)
2:2 (0:1)
0:3 (0:2)
1:2 (1:2)
0:2 (0:1)
1:2 (1:1)
1:3 (1:1)
2:1 (0:0)
3:0 (2:0)
1:1 (0:0)
0:0
1:2 (0:1)
0:4 (0:1)
0:2 (0:1)
1:1 (0:1)
2:1 (1:0)
2:0 (1:0)
2:0 (1:0)
0:0 (0:0)
0:1 (0:0)
2:0 (0:0)
1:1 (0:1)
2:2 (0:1)
7:0 (4:0)
5:2 (1:2)
3:1 (1:0)
0:3 (0:3)
18: 8
18: 9
20:10
15:13
3:23
4:15
Neben dem dreimaligen Welt- und Europameister Deutschland haben
am vergangenen Wochenende Dänemark, Italien, Serbien (alle Europa),
die Elfenbeinküste (Afrika) und Chile (Südamerika) ihr Ticket für die
WM-Endrunde in Südafrika gelöst. Damit stehen 19 von 32 Teilnehmern
fest. Zuvor war bereits England, den Niederlanden, Europameister Spanien,
Rekord-Weltmeister Brasilien, Paraguay, Ghana, Australien, Japan, Nordkorea, Südkorea, USA und Mexiko die WM-Qualifikation geglückt. Südafrika
ist als Gastgeber automatisch dabei. Die komplette Übersicht der neun
Europa-Qualifikations-Gruppen mit allen Spielen und den aktuellen Tabellen
finden Sie auf dieser und den folgenden Seiten.
Gruppe 3
06.09.2008
06.09.2008
10.09.2008
10.09.2008
10.09.2008
11.10.2008
11.10.2008
11.10.2008
15.10.2008
15.10.2008
15.10.2008
19.11.2008
11.02.2009
28.03.2009
28.03.2009
01.04.2009
01.04.2009
01.04.2009
06.06.2009
19.08.2009
05.09.2009
05.09.2009
09.09.2009
09.09.2009
09.09.2009
10.10.2009
10.10.2009
Polen – Slowenien
Slowakei – Nordirland
San Marino – Polen
Slowenien – Slowakei
Nordirland – Tschechien
Polen – Tschechien
San Marino – Slowakei
Slowenien – Nordirland
Tschechien – Slowenien
Nordirland – San Marino
Slowakei – Polen
San Marino – Tschechien
San Marino – Nordirland
Slowenien – Tschechien
Nordirland – Polen
Nordirland – Slowenien
Polen – San Marino
Tschechien – Slowakei
Slowakei – San Marino
Slowenien – San Marino
Slowakei – Tschechien
Polen – Nordirland
Tschechien – San Marino
Nordirland – Slowakei
Slowenien – Polen
Tschechien – Polen
Slowakei – Slowenien
1. Slowakei
2. Slowenien
4. Tschechien
3. Nordirland
5. Polen
6. San Marino
9
9
9
9
9
9
14.10.2009
14.10.2009
14.10.2009
Tschechien – Nordirland
Polen – Slowakei
San Marino – Slowenien
20
17
15
14
5
3
96
96
6
5
4
4
3
0
1
2
3
2
2
0
2
2
2
3
4
9
1:1 (1:1)
2:1 (0:0)
0:2 (0:1)
2:1 (1:0)
0:0 (0:0)
2:1 (1:0)
1:3 (1:2)
2:0 (0:0)
1:0 (0:0)
4:0 (2:0)
2:1 (0:0)
0:3 (0:0)
0:3 (0:2)
0:0 (0:0)
3:2 (1:1)
1:0 (0:0)
10:0 (4:0)
1:2 (1:1)
7:0 (5:0)
5:0 (2:0)
2:2 (0:0)
1:1 (0:1)
7:0 (3:0)
0:2 (0:1)
3:0 (2:0)
2:0 (0:0)
0:2 (0:0)
21:10
15: 4
17: 6
13: 9
19:13
1:44
19
17
15
14
11
0
Alberto Gilardino (Mitte)
sicherte Weltmeister Italien
durch seinen Treffer in der
Schlussminute zum 2:2 in
Irland die WM-Teilnahme.
Gruppe 4
06.09.2008
06.09.2008
10.09.2008
10.09.2008
10.09.2008
11.10.2008
11.10.2008
11.10.2008
15.10.2008
15.10.2008
28.03.2009
28.03.2009
28.03.2009
01.04.2009
01.04.2009
06.06.2009
06.06.2009
10.06.2009
12.08.2009
05.09.2009
05.09.2009
09.09.2009
09.09.2009
09.09.2009
10.10.2009
10.10.2009
10.10.2009
Wales – Aserbaidschan
Liechtenstein – Deutschland
Russland – Wales
Aserbaidschan – Liechtenstein
Finnland – Deutschland
Deutschland – Russland
Finnland – Aserbaidschan
Wales – Liechtenstein
Russland – Finnland
Deutschland – Wales
Wales – Finnland
Russland – Aserbaidschan
Deutschland – Liechtenstein
Wales – Deutschland
Liechtenstein – Russland
Aserbaidschan – Wales
Finnland – Liechtenstein
Finnland – Russland
Aserbaidschan – Deutschland
Aserbaidschan – Finnland
Russland – Liechtenstein
Wales – Russland
Liechtenstein – Finnland
Deutschland – Aserbaidschan
Finnland – Wales
Russland – Deutschland
Liechtenstein – Aserbaidschan
1. Deutschland*
2. Russland
3. Finnland
4. Wales
5. Aserbaidschan
6. Liechtenstein
9
9
9
9
9
9
14.10.2009
14.10.2009
14.10.2009
Aserbaidschan – Russland
Deutschland – Finnland in Hamburg
Liechtenstein – Wales
8
7
5
3
1
0
In der Gruppe 1 löste der Däne
Jakob Poulsen mit seinem Tor
zum 1:0-Endstand gegen
Schweden das WM-Ticket für
den Europameister von 1992.
1
0
2
0
1
2
0
2
2
6
7
7
1:0 (0:0)
0:6 (0:1)
2:1 (1:0)
0:0 (1:0)
3:3 (2:2)
2:1 (2:0)
1:0 (0:0)
2:0 (1:0)
3:0 (1:0)
1:0 (0:0)
0:2 (0:1)
2:0 (1:0)
4:0 (2:0)
0:2 (0:1)
0:1 (0:1)
0:1 (0:1)
2:1 (1:1)
0:3 (0:1)
0:2 (0:1)
1:2 (0:0)
3:0 (3:0)
1:3 (0:1)
1:1 (0:0)
4:0 (1:0)
2:1 (1:1)
0:1 (0:1)
0:2 (0:0)
25: 4
18: 5
13:13
7:12
3:13
2:21
25
21
17
9
4
2
Gruppe 5
06.09.2008
06.09.2008
06.09.2008
10.09.2008
10.09.2008
10.09.2008
11.10.2008
11.10.2008
11.10.2008
15.10.2008
15.10.2008
15.10.2008
28.03.2009
28.03.2009
28.03.2009
01.04.2009
01.04.2009
01.04.2009
05.09.2009
05.09.2009
05.09.2009
09.09.2009
09.09.2009
09.09.2009
10.10.2009
10.10.2009
10.10.2009
Armenien – Türkei
Belgien – Estland
Spanien – Bosnien-Herzegowina
Türkei – Belgien
Bosnien-Herzegowina – Estland
Spanien – Armenien
Türkei – Bosnien-Herzegowina
Belgien – Armenien
Estland – Spanien
Bosnien-Herzegowina – Armenien
Belgien – Spanien
Estland – Türkei
Spanien – Türkei
Belgien – Bosnien-Herzegowina
Armenien – Estland
Türkei – Spanien
Bosnien-Herzegowina – Belgien
Estland – Armenien
Spanien – Belgien
Türkei – Estland
Armenien – Bosnien-Herzegowina
Spanien – Estland
Bosnien-Herzegowina – Türkei
Armenien – Belgien
Belgien – Türkei
Armenien – Spanien
Estland – Bosnien-Herzegowina
1. Spanien*
2. Bosnien-Herz.
3. Türkei
4. Belgien
5. Estland
6. Armenien
9
9
9
9
9
9
14.10.2009
14.10.2009
14.10.2009
Türkei – Armenien
Bosnien-Herzegowina – Spanien
Estland – Belgien
Gruppe 6
20.08.2008
06.09.2008
06.09.2008
06.09.2008
10.09.2008
10.09.2008
10.09.2008
11.10.2008
11.10.2008
15.10.2008
15.10.2008
01.04.2009
01.04.2009
01.04.2009
06.06.2009
06.06.2009
06.06.2009
10.06.2009
10.06.2009
12.08.2009
05.09.2009
05.09.2009
09.09.2009
09.09.2009
09.09.2009
10.10.2009
10.10.2009
)
1. England*
2. Ukraine
3. Kroatien
4. Weißrussland
5. Kasachstan
6. Andorra
14.10.2009
14.10.2009
14.10.2009
9
6
3
3
1
1
0
1
3
1
2
1
0
2
3
5
6
7
0:2 (0:0)
3:2 (1:0)
1:0 (0:0)
1:1 (0:1)
7:0 (2:0)
4:0 (2:0)
2:1 (0:1)
2:0 (2:0)
0:3 (0:2)
4:1 (2:0)
1:2 (1:1)
0:0 (0:0)
1:0 (0:0)
2:4 (0:1)
2:2 (1:1)
1:2 (1:0)
2:1 (2:0)
1:0 (0:0)
5:0 (1:0)
4:2 (2:1)
0:2 (0:1)
3:0 (1:0)
1:1 (1:1)
2:1 (1:0)
2:0 (1:0)
1:2 (0:1)
0:2 (0:1)
23: 3
23: 8
11:10
13:18
7:24
6:20
Kasachstan – Andorra
Ukraine – Weißrussland
Andorra – England
Kroatien – Kasachstan
Kasachstan – Ukraine
Andorra – Weißrussland
Kroatien – England
England – Kasachstan
Ukraine – Kroatien
Kroatien – Andorra
Weißrussland – England
England – Ukraine
Andorra – Kroatien
Kasachstan – Weißrussland
Weißrussland – Andorra
Kasachstan – England
Kroatien – Ukraine
Ukraine – Kasachstan
England – Andorra
Weißrussland – Kroatien
Kroatien – Weißrussland
Ukraine – Andorra
Andorra – Kasachstan
Weißrussland – Ukraine
England – Kroatien
Weißrussland – Kasachstan
Ukraine – England
9
9
9
9
9
9
8
5
5
4
2
0
0
3
2
1
0
0
1
1
2
4
7
9
27
19
12
10
5
4
3:0 (3:0)
1:0 (0:0)
0:2 (0:0)
3:0 (2:0)
1:3 (0:1)
1:3 (0:1)
1:4 (0:1)
5:1 (0:0)
0:0 (0:0)
4:0 (2:0)
1:3 (1:1)
2:1 (1:0)
0:2 (0:2)
1:5 (1:0)
5:1 (2:0)
0:4 (0:2)
2:2 (1:1)
2:1 (1:1)
6:0 (3:0)
1:3 (0:1)
1:0 (1:0)
5:0 (2:0)
1:3 (0:3)
0:0 (0:0)
5:1 (2:0)
4:0 (1:0)
1:0 (1:0)
31: 6
15: 6
17:12
19:11
10:27
3:33
24
18
17
13
6
0
Andorra – Ukraine
England – Weißrussland
Kasachstan – Kroatien
Die neun Sieger der Europa-Qualifikations-Gruppen sind direkt für die
WM-Endrunde 2010 qualifiziert. Die acht besten Gruppen-Zweiten
erreichen die Playoff-Spiele, die zwischen dem 14. und 18. November
2009 nach dem „Europapokal-System“ (Hin- und Rückspiel) ausgetragen
werden. Damit sind 13 europäische Teams bei der 32 Mannschaften
umfassenden Weltmeisterschaft in Südafrika dabei. Bei der Ermittlung
der acht besten Zweiten werden in den Gruppen 1 bis 8 die Begegnungen
mit dem jeweils Sechstplatzierten nicht berücksichtigt.
Gruppe 7
06.09.2008
06.09.2008
06.09.2008
10.09.2008
10.09.2008
10.09.2008
11.10.2008
11.10.2008
11.10.2008
15.10.2008
15.10.2008
28.03.2009
28.03.2009
01.04.2009
01.04.2009
06.06.2009
06.06.2009
10.06.2009
12.08.2009
05.09.2009
05.09.2009
09.09.2009
09.09.2009
09.09.2009
10.10.2009
10.10.2009
10.10.2009
Rumänien – Litauen
Serbien – Färöer
Österreich – Frankreich
Färöer – Rumänien
Litauen – Österreich
Frankreich – Serbien
Serbien – Litauen
Färöer – Österreich
Rumänien – Frankreich
Litauen – Färöer
Österreich – Serbien
Litauen – Frankreich
Rumänien – Serbien
Österreich – Rumänien
Frankreich – Litauen
Serbien – Österreich
Litauen – Rumänien
Färöer – Serbien
Färöer – Frankreich
Österreich – Färöer
Frankreich – Rumänien
Färöer – Litauen
Serbien – Frankreich
Rumänien – Österreich
Österreich – Litauen
Serbien – Rumänien
Frankreich – Färöer
1. Serbien*
2. Frankreich
3. Österreich
4. Litauen
5. Rumänien
6. Färöer
9
9
9
9
9
9
14.10.2009
14.10.2009
14.10.2009
Rumänien – Färöer
Litauen – Serbien
Frankreich – Österreich
7
5
4
3
2
1
1
3
2
0
3
1
0:3 (0:1)
2:0 (1:0)
3:1 (2:0)
0:1 (0:0)
2:0 (0:0)
2:1 (0:0)
3:0 (2:0)
1:1 (1:1)
2:2 (2:1)
1:0 (1:0)
1:3 (0:3)
0:1 (0:0)
2:3 (0:2)
2:1 (2:1)
1:0 (0:0)
1:0 (1:0)
0:1 (0:1)
0:2 (0:1)
0:1 (0:1)
3:1 (2:0)
1:1 (0:0)
2:1 (2:1)
1:1 (1:1)
1:1 (0:0)
2:1 (1:0)
5:0 (1:0)
5:0 (2:0)
1
1
3
6
4
7
21: 6
15: 8
13:12
8:10
9:17
4:17
Dank Theofanis Gekas, der beim
5:2 gegen Lettland viermal
erfolgreich war, steht
Griechenland mit Cheftrainer
Otto Rehhagel vor dem Einzug
in die Entscheidungsspiele.
22
18
14
9
9
4
Serbien mit Marko Pantelic hat durch einen
5:0-Erfolg gegen Rumänien in der
Gruppe 7 vor dem letzten Spieltag den
ersten Tabellenplatz sicher.
* Qualifiziert für die WM 2010 in Südafrika
98
Gruppe 8
06.09.2008
06.09.2008
06.09.2008
10.09.2008
10.09.2008
11.10.2008
11.10.2008
15.10.2008
15.10.2008
15.10.2008
11.02.2009
28.03.2009
28.03.2009
28.03.2009
01.04.2009
01.04.2009
01.04.2009
06.06.2009
06.06.2009
05.09.2009
05.09.2009
05.09.2009
09.09.2009
09.09.2009
10.10.2009
10.10.2009
10.10.2009
Georgien – Irland
Montenegro – Bulgarien
Zypern – Italien
Montenegro – Irland
Italien – Georgien
Georgien – Zypern
Bulgarien – Italien
Georgien – Bulgarien
Irland – Zypern
Italien – Montenegro
Irland – Georgien
Montenegro – Italien
Irland – Bulgarien
Zypern – Georgien
Georgien – Montenegro
Bulgarien – Zypern
Italien – Irland
Zypern – Montenegro
Bulgarien – Irland
Bulgarien – Montenegro
Zypern – Irland
Georgien – Italien
Montenegro – Zypern
Italien – Bulgarien
Montenegro – Georgien
Zypern – Bulgarien
Irland – Italien
1. Italien*
2. Irland
3. Bulgarien
4. Zypern
5. Montenegro
6. Georgien
9
9
9
9
9
9
14.10.2009
14.10.2009
14.10.2009
Irland – Montenegro
Italien – Zypern
Bulgarien – Georgien
Gruppe 9
06.09.2008
06.09.2008
10.09.2008
10.09.2008
11.10.2008
11.10.2008
15.10.2008
15.10.2008
28.03.2009
01.04.2009
01.04.2009
06.06.2009
06.06.2009
10.06.2009
10.06.2009
12.08.2009
05.09.2009
05.09.2009
09.09.2009
09.09.2009
Mazedonien – Schottland
Norwegen – Island
Mazedonien – Niederlande
Island – Schottland
Schottland – Norwegen
Niederlande – Island
Island – Mazedonien
Norwegen – Niederlande
Niederlande – Schottland
Niederlande – Mazedonien
Schottland – Island
Mazedonien – Norwegen
Island – Niederlande
Mazedonien – Island
Niederlande – Norwegen
Norwegen – Schottland
Island – Norwegen
Schottland – Mazedonien
Norwegen – Mazedonien
Schottland – Niederlande
1. Niederlande*
2. Norwegen
3. Schottland
4. Mazedonien
5. Island
8
8
8
8
8
6
4
2
2
1
0
8
2
3
2
1
3
5
5
3
5
3
0
4
1
1
2
1:2 (0:1)
2:2 (0:1)
1:2 (1:1)
0:0 (0:0)
2:0 (1:0)
1:1 (0:0)
0:0 (0:0)
0:0 (0:0)
1:0 (1:0)
2:1 (2:1)
2:1 (0:1)
0:2 (0:1)
1:1 (1:0)
2:1 (1:0)
0:0 (0:0)
2:0 (1:0)
1:1 (1:0)
2:2 (2:0)
1:1 (1:1)
4:1 (1:1)
1:2 (1:1)
0:2 (0:0)
1:1 (0:0)
2:0 (2:0)
2:1 (1:1)
4:1 (2:1)
2:2 (1:1)
0
0
2
4
3
6
0
2
4
5
5
15: 5
12: 8
11:11
12:13
9:14
5:13
21
17
11
9
8
3
1:0 (1:0)
2:2 (1:1)
1:2 (0:0)
1:2 (0:1)
0:0 (0:0)
2:0 (1:0)
1:0 (1:0)
0:1 (0:0)
3:0 (2:0)
4:0 (3:0)
2:1 (1:0)
0:0 (0:0)
1:2 (0:2)
2:0 (1:0)
2:0 (1:0)
4:0 (2:0)
1:1 (1:1)
2:0 (0:0)
2:1 (2:0)
0:1 (0:0)
17: 2
9: 7
6:11
5:11
7:13
24
10
10
7
5
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