Auvergne

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Auvergne
Reise-Taschenbuch
Auvergne
Tarn & Cevennen
»Zwischen Langeac und Brioude entdecken Sie beim Kanuwandern
auf dem Allier stille Dörfer und romantische Burgen ...«
Mit Extra-Reisekarte und 10 Entdeckungstouren!
Inhalt
Schnellüberblick
Im weiten Land
Lieblingsorte
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8
10
Reiseinfos, Adressen, Websites
Informationsquellen
Wetter und Reisezeit
Rundreisen planen
Anreise und Verkehrsmittel
Übernachten
Essen und Trinken
Aktivurlaub und Sport
Feste und Unterhaltung
Reiseinfos von A bis Z
14
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17
20
24
27
31
35
37
Panorama –
Daten, Essays, Hintergründe
Steckbrief Auvergne
Geschichte im Überblick
Unberührte Natur – die Nationalparks der
Auvergne
Auf dem Vulkan
Das rote Salers-Rind
Gesichter der Auvergne
Vercingetorix und die Arverner
Architektur zum Lobe Gottes
Die schwarzen Madonnen des Zentralmassivs
Burgen und Schlösser
Die Käse der Auvergne
Der Boss, die Firma, die Stadt – Clermont-Ferrand
und Michelin
Im Maquis – die Résistance in der Auvergne
Mit dem Esel durch die Cevennen
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Inhalt
Unterwegs in der Auvergne
Bourbonnais
Zwischen Allier und Sioule
Moulins
Souvigny
Montluçon
St-Pourçain
Das Sioule-Tal
Vichy
Montagne Bourbonnaise
Die Vulkan-Auvergne
Zwischen Limagne und Puys
Riom
Volvic
Die ›Sümpfe‹ der Limagne
Clermont-Ferrand
St-Saturnin
Die Comté d’Auvergne
Issoire
Gorges d’Alagnon und Blesle
Brioude
Lavaudieu
Parc des Volcans – Monts Dômes und Monts Dore
Puy de Dôme
Vulcania
Orcival
St-Nectaire
Château de Murol, Lac Chambon
Besse-et-St-Anastaise
Monts Dore und Puy de Sancy
Ins Dordogne-Tal
Zwischen Allier und Loire
Livradois-Berge und das Velay
Thiers
Das Tal der Dore
Ambert
Arlanc
La Chaise-Dieu
Gorges de l’Allier
Le Puy-en-Velay
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179
179
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189
3
Inhalt
Zur Quelle der Loire
Montagne de la Margeride
199
202
Das Cantal
204
206
207
213
214
215
216
218
218
224
226
228
233
Das Hochland der Auvergne
St-Flour
Chaudes-Aigues
Massiac
Murat
Das Cézallier
Mauriac
Monts du Cantal
Salers
Vallée de la Cère
Aurillac
Montsalvy
Zwischen Lot und Tarn
Vom Aubrac zu den Cevennen
Das Aubrac
Mende
Pays d’Olt – Im Tal des Lot
Conques
Die Cevennen
Florac
Gorges du tarn
Sévérac-le-Château
Millau
Rund um den Causse Noir
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247
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255
262
270
270
275
Sprachführer
Kulinarisches Lexikon
Register
Abbildungsnachweis/Impressum
280
282
284
288
Musik aus dem Mittelalter – Maison du
Luthier in Jenzat
Die Weine der Auvergne
Die Wallfahrtskirche St-Julien in Brioude
Die Kette der Vulkane
Die Messer von Thiers
102
118
146
152
174
4
Inhalt
Totentanz in La Chaise-Dieu
Die Pilgerroute der Auvergne
Leben in den Hautes Terres
Capitaine Merle und die Kathedrale von Mende
Die Corniche des Cévennes und der
Camisardenkrieg
180
200
210
244
258
Karten und Pläne
Moulins
Montluçon
Vichy
Riom
Clermont-Ferrand
Issoire
Brioude
Puys de Dômes, Wanderkarte
Le Puy
St-Flour
Aurillac
Mende
Millau
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92
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228
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272
Dieses Symbol im Buch verweist auf die
Extra-Reisekarte Auvergne, Tarn & Cevennen
Das Klima im Blick
Reisen verbindet Menschen und Kulturen. Wer reist, erzeugt auch CO2. Der Flugverkehr trägt mit bis zu 10 % zur globalen Erwärmung bei. Wer das Klima schützen will, sollte sich – wenn möglich – für eine schonendere Reiseform entscheiden. Oder Projekte von atmosfair unterstützen: Flugpassagiere spenden einen
kilometerabhängigen Beitrag für die von ihnen verursachten Emissionen und finanzieren damit Projekte zur Verringerung des CO2-Ausstoßes in Entwicklungsländern (www.atmosfair.de). Auch der DuMont Reiseverlag fliegt mit atmosfair!
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Schnellüberblick
Bourbonnais
Das Stammland der Bourbonenkönige
Frankreichs, das heutige Département
Allier, ist ein sanft gewelltes Hügelland,
das sich mit zahlreichen Schlössern und
Burgruinen zwischen den Flüssen Allier
und Sioule erstreckt. Moulins und Montluçon bewahren als traditionsreiche Orte
schöne Altstadtkerne, Vichy zehrt vom
alten Ruhm als Thermalbad, hat aber
viele Sportangebote für ein junges Publikum. Vom Weingebiet bei St-Pourçains
kann man der Sioule durch ihre enge
romantische Schlucht bis in die Vulkanberge folgen. S. 84
Die Vulkan-Auvergne
Westlich von Clermont-Ferrand, der Hauptstadt der Auvergne, steigen Vulkanberge
steil empor. Grün bewachsene Kegel bilden
die Puys de Dôme, erodierte Trogtäler
und Basaltzacken prägen die Monts Dore.
Nach Süden fließt der Allier durch seine
fruchtbare Talebene, die Limagne. Burgen
und traditionsreiche Städtchen reihen
sich wie Perlen einer Kette. Das auvergnatische Kernland, der Westen des Départements Puy-de-Dôme, besitzt zugleich die
berühmtesten romanischen Kirchen der
Region. S. 112
Cantal
Im Cantal bilden die höchsten Gipfel des
Zentralmassivs die Krone der Auvergne. Das
Leben auf den Hautes Terres war stets
außerordentlich hart; heute dürfen die einsamen Bergtäler rund um die Gipfel des
Plomb du Cantal oder des Puy Mary als die
schönsten Naturlandschaften des Zentralmassivs gelten. Rund um das Massif du
Cantal sind Städtchen und Dörfer wie
Salers, Aurillac oder St-Flour ganz aus dem
grauen Vulkanbasalt gebaut, auf dem sie
stehen. S. 204
6
Zwischen Allier und Loire
Östlich von Clermont-Ferrand, zuerst noch
im Département Puy-de-Dôme, geht es von
der ›Messerstadt‹ Thiers am Flüsschen Dore
entlang nach Süden. Westlich steigen die
Livradois-Berge auf, gegenüber die des
Forez. Die Abteikirche La Chaise-Dieu und
das Pilgerstädtchen Le Puy-en-Velay sind
die bedeutendsten Stationen weiter südlich. Das Velay, heute das Département
Haute-Loire, zählt zu den schönsten Regionen des Zentralmassivs, die Landschaften
erinnern an die Toscana, die Orte an Südfrankreich. In Le Puy beginnt zudem der
auvergnatische Pilgerweg, der über die
Allier-Schlucht auf die Margeride-Höhen
führt. S. 168
Zwischen Lot und Tarn
Der Südrand des Zentralmassivs gehört
nicht mehr zur Verwaltungsregion Auvergne, sondern teils zu Languedoc-Roussillon
(Département Lozère), teils zu Midi-Pyrénées (Département Aveyron). Sprichwörtlich karg ist noch das Hochplateau des
Aubrac im Norden, regenreich das ansonsten sehr hübsche Tal des Lot. Dann folgen
die Cevennenwälder und die Causses, jene
verkarsteten Kalkplateaus, zwischen die die
Flüsschen Tarn, Jonte und Dourbie hunderte Meter tiefe Schluchten gegraben
haben. Mit dem Städtchen Millau, berühmt
für seine Lederverarbeitung, beginnt endgültig der Midi, der mediterrane Süden
Frankreichs. S. 234
7
Charroux bei Gannat, kleines Dorf wie
aus dem Mittelalter, S. 98
Der Markt in Brioude ist wie früher
Treffpunkt echter Auvergnaten, S. 143
Durchs Val de Courre führt der Pfad auf
den Gipfel des Puy de Sancy, S.164
Das Städtchen Chanteuges ›klebt‹ am
Steilhang der Allier-Schlucht, S. 188
Das Café Tam-Tam in Le Puy-en-Velay, ein
Szenetreffpunkt mit Überblick, S. 196
Am Puy de Mary liegt dem Wanderer die
Bergwelt des Cantal zu Füßen, S. 220
Die Reiseführer von DuMont werden von Autoren geschrieben, die ihr Buch
ständig aktualisieren und daher immer wieder dieselben Orte besuchen. Irgendwann entdeckt dabei jeder Autor seine ganz persönlichen Lieblingsorte. Dörfer,
die abseits des touristischen Mainstreams liegen, eine ganz besondere Strandbucht, Plätze, die zum Entspannen einladen, ein Stückchen ursprünglicher
Natur, eben Wohlfühlorte, an die man immer wiederkehren möchte.
Restaurant Source du Pêcher in Florac,
der schönste Platz, S. 256
Wasserwandern am Tarn durch die
spektakulärste Schlucht Europas, S. 264
50
Etwa 40 % der Fläche der heutigen
vier Départements der Auvergne
wurden zu Regionalparks erklärt.
Gut ausgeschilderte Wanderwege,
Reitpfade und Loipen erschließen
dort eine der eindrucksvollsten
Naturlandschaften Europas.
Bewaldete Bergkuppen wechseln ab
mit kahlen Gipfeln, Vulkankegel mit
sanften Flusstälern; dazwischen erstrecken sich Hochplateaus, auf denen nur
dann und wann ein Gehöft oder ein
abgelegener Weiler aus grauem
Gestein auftaucht. Mit diesen dünn besiedelten Naturparks bewahrt die Au-
das Granitplateau Artense im Westen
umfasst (www.parc-volcans-auvergne.
com). Der 395 000 ha große Regionalpark erstreckt sich über 120 km vom
Puy de Dôme bei Clermont-Ferrand bis
zum Plomb du Cantal bei Aurillac und
wird vom Fernwanderweg GR 4 durchquert.
Hier grasen die auvergnatischen Salers-Rinder, ein zähes Vieh mit rötlichem Fell und langen gebogenen Hörnern (s. S. 58). Auf den Hochalmen des
Cantal, den aigades, findet man oberhalb von 1300 m Arnika, Gelben Enzian, Knabenkraut, die Trollblume, an
Bachrändern Steinbrech und Weißen
Unberührte Natur –
die Nationalparks der Auvergne
vergne zugleich eine reiche Vegetation und Tierwelt. Etwa 2000 Pflanzenarten haben Botaniker gezählt,
wobei je nach Höhenlage unterschiedliche Vegetationsformen dominieren.
Die Vulkan-Auvergne
Nahezu alpin ist die Landschaft zwischen den Monts Dore und dem Cantal, den geologisch ältesten Vulkangebieten. Bereits 1977 wurde dort zur
Förderung des Tourismus der Parc Régional des Volcans d’Auvergne gegründet, der die Vulkanmassive Monts
Dômes, Monts Dore, die CézallierHochebene, die Monts du Cantal und
Hahnenfuß, an felsigen Stellen Weidenröschen und das Große Bergveilchen. Ab 1600 m gedeihen noch
Zwergwacholder, Heidelbeeren und
Heidekraut, außerdem Paradieslilie
und Bärlapp. Der Wanderer kann im
Gebirge Gemsen, Mufflons und Murmeltiere beobachten.
Am Enzian, der je nach Höhenlage
im Juni oder Juli blüht, interessiert die
Auvergnaten vor allem seine verbor-
Nationalparks im Netz
Auf der Website www.parcs-natu
rels-regionaux.tm.fr kann man
viele Tipps zu Unterkünften, Wanderungen, Kunsthandwerk etc.
finden.
Das Mandailles-Tal im Cantal
51
Geier über den Causses
Zu den Bemühungen um den Erhalt der einzigartigen Landschaft
der Causses und ihrer Fauna und
Flora gehört auch die Wiederansiedlung des Geiers, der hier seit
etwa 1940 ausgestorben war. Der
Aasfresser, der sich nur von toten
Tieren ernährt, war in den 1930erJahren mit einer beispiellosen
Kampagne durch Gift und Flinte
ausgerottet worden, weil die Bauern um ihre Schafe fürchteten.
1981 – nach längerer Akklimatisation in Volieren – ließ die Nationalparkbehörde die ersten Exemplare frei, die man aus den Pyrenäen eingeführt hatte. An den
Schluchten von Jonte und Tarn
leben seitdem wieder rund 180
Geier (s. S. 276). Neben dem Versuch, die wenigen verbliebenen
Exemplare der Ginsterkatze zu
schützen, bemüht man sich auch
um die Bestände von Auerhahn
und Biber, Mufflon und Adler.
gene Seite: die sich tief in das Erdreich
grabende, bis armdicke Wurzel. Die
gentianaires, ausgerüstet mit speziellen Gabeln, deren über 2 m langer Stiel
für die nötige Hebelwirkung sorgt, erledigen das mühsame Ausreißen von
Ende Mai bis Anfang Oktober und lie-
52
fern die Wurzeln an die Destillerien,
die daraus einen bitteren Aperitif, den
Gentiane, herstellen.
Die Hochplateaus im Süden, die
Margeride und das Aubrac, sind uralte
Weideflächen, weitgehend baumlose,
flache Wiesen. Im Frühjahr breiten sich
hier wilde weiße Narzissen gleich Teppichen aus, die bis heute ›geerntet‹
und an die Parfümerien in Grasse geliefert werden. Wanderer erfreuen sich
am Insekten fressenden Sonnentau,
am Gelben Mohn, an der Krautweide
(dem kleinsten Baum der Welt) und
dem Bärlapp.
Heute werden hier viele Weideflächen wieder aufgeforstet, andere zu
Tierreservaten umgestaltet. Bei Ste-Eulalie zwischen Saugues und AumontAubrac etwa wurden Wisente wieder
angesiedelt. Skeptisch betrachten viele
Franzosen und vor allem die ansässige
Bevölkerung den großen Wolfspark im
Gévaudan bei Marvejols, wo Gérard
Ménatory seit Jahrzehnten gegen die
tiefsitzende Angst vor diesem zu Unrecht verrufenen Tier kämpft.
Livradois-Forez
Im östlichen Teil der Auvergne wurde
1986 der Parc Régional du LivradoisForez aus der Taufe gehoben. Er umfasst mit 310 000 ha die Mittelgebirgsrücken der Monts du Forez und des Livradois beiderseits des Flüsschens Dore
und erstreckt sich über 100 km zwischen Thiers und Le Puy-en-Velay,
westlich reicht er bis nach Billom. Seither fließen staatliche Mittel in die
Förderung des bodenständigen Handwerks und in den Aufbau von naturnahen Touristenzielen (www.parc-livra
dois-forez.org).
Auf den Mittelgebirgskuppen der
Monts du Forez und im Livradois herr-
schen Eichen- und Buchenwälder vor;
in höheren Lagen sind Fichten verbreitet. Bis zu 1000 m Höhe unterbrechen
Ackerflächen die dichten Forste, darüber folgen die Sommerweiden der
Hirten, die hier hautes chaumes genannt werden. Die zahlreichen Seen
und Flussauen dieses Hügellandes sind
wichtige Zwischenstationen für Zugvögel auf der Reise nach Süden.
Die Causses
Der jüngste Regionalpark ist der 1995
gegründete Parc Régional des Grands
Causses mit 315 000 ha Fläche rund um
Millau. Causses werden die kargen
Hochplateaus am Südrand des Zentral-
massivs genannt, zwischen die die
Flüsse wie Tarn, Jonte oder Dourbie –
fast versiegende Bäche im Sommer, reißende Gebirgsflüsse zur Zeit der
Schneeschmelze – tiefe Schluchten mit
spektakulären, hunderte Meter hohen
Felswänden geschnitten haben.
Strenge Winter und sengendheiße
Sommer tragen zur Unfruchtbarkeit
des Landes bei, die Weidewirtschaft ist
schon mediterran geprägt. Statt Rindern werden meist Schafe gehalten.
Da das Regenwasser zu schnell im porösen Kalkboden versickert, gedeihen
auf den Causses nur Ginster, Gräser
und Heide. Dafür haben sich aber riesige Tropfsteinhöhlen gebildet, die
nun die spektakulärsten Attraktionen
des Gebietes sind.
Die Gorges de la Jonte in der Causses-Region bei Le Rozier
53
Das Beste auf einen Blick
Bourbonnais
Highlights!
Auf Entdeckungstour
Moulins: Das historische Städtchen am
Allier überzeugt mit einer sehenswerten Altstadt. Nicht verpassen: die schönen Lokale vor historischer Kulisse und
das Musée Anne de Beaujeu, das Gemälde, Skulpturen und Kunsthandwerk von einem der glanzvollsten
Höfe Frankreichs zur Zeit der Renaissance zeigt. S. 86
Musik aus dem Mittelalter – Maison du
Luthier in Jenzat: Die Drehleier spielte
einst an den Fürstenhöfen, dann nur
noch in der Volksmusik. Im Dörfchen
Jenzat bei Gannat befasst sich ein Museum in einer alten Fertigungswerkstatt mit diesem Instrument, das wie
die Cabrette, der Dudelsack, typisch
für die auvergnatische Musik ist. S. 102
Vichy: Das Kurbad erlebte seine große
Zeit im Kaiserreich unter Napoléon III
und hat mondäne Bauten aus dieser
Epoche bewahrt. Heute findet man
hier moderne Sporteinrichtungen,
wunderschöne Parks – und jede Menge
schicke Boutiquen. S. 104
84
Moulins
Sioule
Néris-les-Bains
Charroux
Gorges de la Sioule
Jenzat
ier
St-Pourçain
All
Montluçon
Château de
La Palice
Musik aus dem Mittelalter
Gannat
Vichy
Kultur & Sehenswertes
Genießen & Atmosphäre
Römische Ausgrabungen in Néris-lesBains: Reste der antiken Thermalstadt.
S. 95
Le Grenier à Sel in Montluçon: Komfortables Hotel mit gutem Restaurant in
romantischem Gemäuer. Für besondere Gelegenheiten. S. 93
Charroux: Kleines, befestigtes Städtchen wie aus dem Mittelalter. S. 98
Château de La Palice: Prachtvolle Fürstenresidenz, eines der schönsten
Schlösser Frankreichs. S. 109
Aktiv & Kreativ
Per MTB auf der Weinstraße: Ab StPourçain fährt man durchs Hügelland
zu hübschen Winzerdörfern. S. 96
Per Kanu durch die Gorges de Sioule:
Den landschaftlich schönsten Teil des
Bourbonnais im Kanu entdecken. S.
101
Auberge des Aubrelles in St-Pourçain:
Hübsch lauschig sitzt man hier auf der
Restaurantterrasse am Flüsschen
Sioule, die Küche ist ehrlich und regional. S. 96
La Véranda in Vichy: Wunderbar edles
Restaurant in einer Villa, in der schon
Kaiser Napoléon III zu Gast war. S. 108
Abends & Nachts
Grand Café in Moulins: Eines der zehn
schönsten Bar-Cafés im Stil der Belle
Époque Frankreichs. S. 89
Oper in Vichy: Die grandiose Einrichtung der zweitschönsten Art-nouveauOper der Welt lohnt einen Abend, Programm ist online verfügbar. S. 109
85
Zwischen Allier und Sioule
Das Bourbonnais ist ein flach gewelltes
Hügelland, reich an Thermalquellen
und historischen Städtchen. Malerisch
von Hecken gerahmte Weiden, trutzige Burgen und die mächtigen Eichen
des Forêt de Tronçais machen den Reiz
der einst so bedeutenden Provinz
Frankreichs aus.
Das Stammland des Hauses Bourbon
war historisch immer eng mit der Auvergne verbunden, heute entspricht es
dem Département Allier. Geografisch
bereiten die sanften Hügel den Weg in
die Bergwelt des Zentralmassivs vor.
Das Klima ist wärmer und auch trockener, sodass Biker oder Kanuten hier angenehme Bedingungen vorfinden –
und die typische Bocage-Landschaft
mit kleinen Parzellen und vielen Hecken macht ausgedehnte Touren per
Rad oder Motorrad zum Vergnügen.
Die drei urbanen Zentren sind Moulins, Montluçon und Vichy, wobei die
ersten beiden alte Residenzstädte der
Infobox
Internet
Département Allier: www.allier-tou
risme.com (auch auf Dt.).
Anreise und Weiterkommen
Die Autobahn A 71 ist eine Lebensader
des Allier, mit ihr kommt man am
schnellsten herum. Da lohnt oft auch
ein Umweg.
Flughafen: Der Aréoport ClermontFerrand Auvergne wird nicht direkt aus
Deutschland, aber doch grenznah aus
Amsterdam, Brüssel, Lille und Strasbourg angeflogen (www.clermontaeroport.com).
86
Bourbonenherzöge sind. Vichy dagegen, sehr reizvoll am Allier gelegen,
darf als bekanntestes Thermalbad
Frankreichs, eine Art gallisches BadenBaden, gelten.
Als größter Fluss durchquert der Allier das Bourbonnais von Süd nach
Nord und bietet im Verlauf gute Kanustrecken und auch Badeplätze, da er
zu den saubersten Flüssen Europas
zählt. Etwas nördlich von St-Pourçain
mündet die Sioule in den Allier, die in
den Monts Dore entspringt und sich
durch ein romantisches Tal bis zur Talebene der Limagne hinabschlängelt.
Moulins !
E1
Die alte Hauptstadt des Bourbonnais
liegt am Allier und ist heute ein modernes Städtchen mit reizvoller Altstadt. Der Name des Ortes stammt von
den Mühlenschiffen, die im Allier bis
Ende des 18. Jh. zu Hunderten in der
Strömung schaukelten. Moulins hatte
seine glanzvolle Zeit im 15. Jh., als die
Herzöge von Bourbon in der Stadt residierten. Heute ist es Verwaltungshauptstadt des Département Allier, besitzt auch ein wenig Industrie, doch haben es Vichy und Montluçon an
Einwohnerzahl und wirtschaftlicher
Bedeutung längst überflügelt.
Die Altstadt
Hübsche Fachwerk- und Bürgerhäuser
aus dem 15. bis 18. Jh. (darunter auch
eines, in dem Jeanne d’Arc übernachtet haben soll) säumen den Weg zur
Place de l’Hôtel de Ville, auf der samstags ein Markt stattfindet. Dieser Platz
wird von der Tour Jacquemart 1 überragt, einem gut 30 m hohen Uhrturm
aus dem Jahr 1445. Vier Figuren bilden
Moulins
Altstadtplatz in Moulins mit dem Jacquemart-Turm
das aufwendige Uhrwerk: Jacquemart
und Jacqueline, die Eltern, läuten die
vollen Stunden ein, während die Kinder Jacquot und Jacquette die Viertelstunden schlagen (Aufstieg mögl.
Juni–Sept).
Die idyllischste Ecke des alten Moulins sind die Gassen rund um die Place
de l’Ancien Palais. Sie werden gesäumt
von wunderbaren Fachwerkbauten
mit hohen, vorkragenden Giebeln, die
zumeist um 1460 für die Verwalter am
Herzogshof entstanden.
Kathedrale Notre-Dame
2
Mo–Sa 9–12, 14–18, So 15–18 Uhr
Der spätgotische, Ende des 15. Jh. im
Flamboyant-Stil erbaute Chor der Ka-
thedrale Notre-Dame ist deutlich von
der neugotischen Erweiterung mit den
Westtürmen aus dem 19. Jh. zu unterscheiden. Im Inneren beeindrucken die
Glasfenster aus dem frühen 16. Jh.
durch ihre Farbintensität. Berühmt ist
das dreiflügelige Altarbild der Kathedrale, das heute in der Sakristei verwahrt wird. Neben der Jungfrau Maria
vor einem Regenbogen auf der Mitteltafel zeigt das 1502 entstandene Gemälde historische Personen: rechts
Herzog Pierre II de Bourbon, links
Anne de Beaujeu mit ihrer kleinen
Tochter Suzanne, beide vor der Jungfrau im Gebet kniend. Der Maler, der
als Maître de Moulins in die Kunstgeschichte eingegangen ist (heute will
87
Moulins
Sehenswert
1 Tour Jacquemart
2 Kathedrale Notre-Dame
3 La Mal Coiffée
4 Musée Anne de Beaujeu
5 Rue du Pont Ginguet
6 Centre National du
Costume de Scène
Übernachten
1 Hôtel de Paris
2 Hôtel Kyriad
3 Camping de la Plage
Essen & Trinken
1 À l’Ancien Palais
2 Grand Café
man ihn als Jean Hey identifizieren),
gilt als einer der großen Künstler der
französischen Spätgotik. Eine zweite
zeitgenössische Darstellung des Herrscherpaares findet sich auf dem Fenster der hl. Katharina rechts vom Eingang.
Vor den Westtürmen der Kathedrale
stehen die ältesten Reste des ehemaligen Bourbonen-Schlosses: Der aus dem
14. Jh. stammende Donjon, der seinen
kuriosen Namen La Mal Coiffée 3 , die
›Schlecht-Frisierte‹, den geknickten
Dachschrägen verdankt.
Musée Anne de Beaujeu
4
1, avenue Victor Hugo, Juli/Aug.
Mi–Mo 10–12, 13–18 Uhr, So Morgen
geschl., sonst nur 14–18 Uhr, museeanne-de-beaujeu.cg03.fr, Eintritt 5 €,
12–25 Jahre 2,50 €, unter 12 frei
Rechts vom Donjon erstreckte sich
einst die 1755 abgebrannte Herzogsresidenz bis zum Pavillon Anne de
Beaujeu. Dieser Bautrakt entstand im
15. Jh. und gilt als eines der ersten Gebäude Frankreichs im Stil der italienischen Renaissance.
Heute beherbergt der Pavillon das
Musée Anne de Beaujeu. Ausgestellt
sind prähistorische und gallo-römische
Funde aus der Umgebung, Skulpturen
aus dem Mittelalter und der Renaissance sowie Waffen, Fayencen und
eine Gemäldesammlung. In der Eingangshalle ist ein Modell der Bourbonen-Residenz vor der Zerstörung zu sehen.
88
Einkaufen
1 Marché Couvert
Aktiv & Kreativ
1 Kanu-Station
Abends & Nachts
1 La Bodega
Place d’Allier
Den Mittelpunkt der Unterstadt bildet
die Place d’Allier, der belebte Treffpunkt mit zahlreichen Brasserien, darunter das 1899 gegründete Grand
Café 2 mit einer wunderbaren BelleÉpoque-Inneneinrichtung. Daneben
lohnt auch der große Marché Couvert
1 einen Blick; hier kann man die verschiedensten regionalen Spezialitäten
kaufen.
Zwischen dem Platz und dem Fluss
liegt das Quartier des Mariniers, einst
das Viertel der Fischer. Dort wurde mit
der Rue du Pont Ginguet 5 eine
Straße des 16. Jh. mit typischen Holzhäusern fast vollständig in historischer
Form renoviert. Eines der Häuser ist als
Musée du Bâtiment zugänglich und
zeigt Bautechniken historischer Zeiten.
Centre National du Costume de
Scène 6
Rte de Montilly, www.cncs.fr, tgl.
10–18 Uhr, Eintritt 5 €, unter 12 frei
Auf der anderen Flussseite hat seit
2006 in einer alten Kaserne des 18. Jh.
das Centre National du Costume de
Scène geöffnet, das rund 10 000 Kostüm-Stücke der Comédie Française, der
Opéra de Paris und aus der Bibliothèque Nationale verwahrt.
Übernachten
Elegant – Hôtel de Paris 1 : 21, rue de
Paris, Tel. 04 70 44 00 58, www.hotelde
N79
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Rue des C oute
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Rue Paul Bert
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paris-moulins.com, DZ ab 63 €, DZ mit
Abendmenü 88 €, Familienzimmer 122
€. Stilvolles Ambiente (3*) in historischem Stadtpalais. Das Hausrestaurant
Jacquemart gilt als bestes der Stadt,
mit oft gelobter Dessertauswahl (Sa
mittags, So abends und Mo geschl. Menüs 24–55 €).
Modern – Hôtel Kyriad 2 : 9/19, place
Jean Moulin, Tel. 04 70 35 50 50, Fax 04
70 35 50 60, www.kyriad.fr, DZ ab 53 €.
Modernes Kettenhotel, ruhig gelegen
und nah beim Zentrum im alten Fischerviertel, gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Camping – Camping de la Plage 3 :
Route de Clermont-Ferrand, Chemin
de Halage, Tel. 04 70 44 19 29. Einfacher, schattiger Platz auf dem westlichen Ufer, etwas südlich des Pont
Régemortes an einem gestauten AllierAbschnitt; mit Restaurant und KanuStation.
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St-Pierre
Essen & Trinken
Bistro-Küche findet man in den Brasserien an der Place d’Allier. Im Sommer
trifft man sich auch gern im improvisierten ›Strandrestaurant‹ La Paillote
am Campingplatz auf der anderen
Flussseite, wo man sehr schön draußen
sitzen kann.
Hexenhäuschen – À l’Ancien Palais 1 :
25, rue de l’Horloge, Tel. 04 70 44 35
40, So abends und Mo geschl., Menü
mittags ab 16 €, abends 18–29 €. In
einem wunderbaren historischen Altstadthaus französische und regionale
Küche. Nur wenige Tische, daher reservieren.
Jugendstil – Grand Café 2 : 49, place
d’Allier, Tel. 04 70 44 00 05, Formule
18–29 €. Traditionscafé mit toller Einrichtung im Art nouveau, regionale
und Lyonnaiser Küche, im Sommer
auch draußen am Platz.
89
Bourbonnais
Aktiv & Kreativ
Kanutouren – Kanustation 1 im Juli
und Aug. beim Camping de la Plage
am westlichen Flussufer, Tel. 04 70 44
14 14.
Abends & Nachts
Szenekneipe – Bodega 1 : Rue des
Bouchers. Ein junger Szenetreff mit Latino-Ambiente.
Infos
OTSI: 11, rue F. Péron, 03006 Moulins,
Tel. 04 70 44 14 14, Fax 04 70 34 00 21,
Internet: www.pays-bourbon.com.
Souvigny!
E1
Im 10. Jh. gründeten die Benediktiner
von Cluny hier eine Abtei, die als Grabkirche zweier Äbte dieses berühmten
St-Menoux
E1
Das Dörfchen St-Menoux nördlich von
Souvigny ist benannt nach dem hl. Menolphus, einem irischen Bischof, der
hier um 740 verstarb. Sein Sarkophag
in der romanischen Kirche (hinter dem
Hochaltar) galt als Débredinoire: Geistesschwache (bredins) erwarteten Heilung, wenn sie ihren Kopf durch eine
Öffnung steckten. Daran erinnert die
Course des Bredins Ende Juli, ein burlesker Umzug von Clowns und anderen
›Verrückten‹.
90
Klosters zum Wallfahrtsort wurde (die
Gräber wurden 2001 wiederentdeckt).
Im 15. Jh., als sich in Souvigny auch die
mächtigen Herzöge von Bourbon bestatten ließen, entstand dann die heutige imposante Kirche mit 84 m Länge.
Die herzoglichen Grabstätten mit lebensgroßen Liegefiguren bezeugen
einmal mehr die Prachtentfaltung am
Hof zu Moulins. Rechts vom Chor, in
der Alten Kapelle, ist die Architektur
noch im hochgotischen FlamboyantStil gehalten. Links in der Neuen Kapelle aus dem 15. Jh. ist schon die Formensprache der Renaissance zu erkennen, hier liegen Charles I und seine
Frau Agnès de Bourgogne und schließlich auch die großen Herzöge Jean II (†
1488), Pierre II († 1503) sowie Anne de
Souvigny
Im Garten der Abtei Souvigny
Beaujeu († 1522) und Suzanne de
Bourbon († 1521) (s. S. 87).
Gegenüber ist in der Kirche St-Marc
ein kleines Museum mit mittelalterlichen Skulpturen untergebracht, darunter der Zodiaque de Souvigny aus
dem 12. Jh. Auf dieser Steinsäule sind
die Sternzeichen, die Arbeiten im Jahresrhythmus, Fabeltiere und Völker,
die an den »Enden der Welt« wohnen,
dargestellt.
Übernachten
Romantisch – Grandhotel Montespan
Talleyrand: Bourbon l’Archambault,
Place des Thermes, Tel. 04 70 67 00 24,
Fax 04 70 67 12 00, www.hotel-monte
span.com, DZ 60–130 €, Frühstück
12,50 €, Menü 24–50 €. In historischen,
stilvoll eingerichteten Häusern aus
dem 16. und 17. Jh. mitten im Ort (3*),
romantische Zimmer zum Teil mit alten
Balkendecken und Fachwerk, auch Appartements. In den früheren Kellerverliesen ist heute das Fitness-Center untergebracht.
Essen & Trinken
Rustikal regional – Auberge Les Tilleuls: Souvigny, Place St-Éloi, Tel. 04 70
43 60 70, www.auberge-tilleuls.com,
So abends und Mo geschl., Menüs
12–42 €. Rustikales Holzbalkenambiente, aber die regionale Küche wird
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Termine
Foire Médiévale: Ende Juli, Anfang
Aug., ein großes Mittelalterfest mit
Markt und Schaukämpfen.
C2
Die Stadt zu Füßen eines herzoglichen
Schlosses im Tal des Cher ist heute das
ökonomische Zentrum des Bourbonnais. Mit der Eröffnung des Canal du
Berry 1834–1840 begann die industrielle Entwicklung: Eisenerze aus dem
Berry wurden nach Montluçon transportiert und hier mit der Kohle aus
dem nahen Commentry verhüttet. Der
auf Befehl Napoleons begonnene Wasserweg wurde zwar 1955 geschlossen,
aber da hatten sich schon neue Industrien angesiedelt, etwa Dunlop, heute
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Montluçon
Sehenswert
1 Kirche St-Pierre
2 Kirche Notre-Dame
3 Château des Ducs de
Bourbon, Musée des
Musiques Populaires
Übernachten
1 Le Grenier à Sel
2 Château St-Jean
3 Hôtel des Bourbons
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Essen & Trinken
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mit Fantasie präsentiert. Mitglied der
Vereinigung Menus Bourbonnais.
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Moulins, Vichy
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größter Arbeitgeber, und die SAGEM,
ein elektromechanischer Betrieb. 1892
wählte Montluçon als erste Stadt
Frankreichs einen sozialistischen Bürgermeister; dessen Sohn, A. Marx Dormoy, wurde Minister der VolksfrontRegierung und 1941 vom Vichy-Regime ermordet.
Das Industrie- und Arbeiterviertel,
die Ville Gozet, entwickelte sich vornehmlich am linken Ufer des Cher. Auf
der anderen Seite des Flusses gruppiert
sich das historische Montluçon mit vielen hübschen Fachwerkhäusern aus
dem 15. und 16. Jh. rund um das alte
Bourbonen-Schloss, wobei der belebte
Boulevard de Courtais, der die Altstadt
fast ganz umrundet, dem Verlauf der
früheren Stadtmauern entspricht.
Die Altstadt
Einen Stadtrundgang beginnt man am
besten an der Place Piquand (Parkplatz
an der Av. Marx Dormoy). Am inneren
Ring um den Burghügel – Rue Grande,
Rue des Serruriers, Rue de la Fontaine
Montluçon
– lohnen viele historische Stadthäuser
(das älteste stammt aus dem 13. Jh.)
einen Blick.
Die Kirche St-Pierre 1 an der Rue
des 5-Piliers ist ein romanischer Bau mit
leicht schiefer Fassade, der zwischen
den Fachwerkhäusern kaum auffällt.
Besonders verehrt wird dort eine Magdalenen-Statue im Stil der Schwarzen
Madonnen, von deren religiöser Bedeutung die Bittzettel zeugen, die sich
auf ihrem Altar häufen. Vorbei an
schönen Renaissance-Fassaden geht es
zur großen Kirche Notre-Dame 2 hinauf, die im 15. Jh. erbaut wurde. Von
dort führt die Passage du Doyenné auf
die Place de la Comédie, wo samstags
ein Blumenmarkt stattfindet.
Das Bourbonen-Schloss
3
April–Sept. Mi–Mo 10–12, 14–18 Uhr,
im Winter 14–18 Uhr außer Mo u. Di
Historisch edel – Le Grenier à Sel
Das stilvollste Hotel direkt in Montluçon (4*), nobles Ambiente in romantischem Gemäuer; aber nur sieben Zimmer (reservieren!), alle mit historischem
Touch. Dazu gehört ein gehobenes Restaurant, im Sommer auch im schönen
Innenhof. Küchenchef Jacky Morlon hat etliche Bücher zur auvergnatischen
Küche verfasst.
Le Grenier à Sel 1 : 8, rue Ste-Anne, Tel. 04 70 05 53 79, Fax 04 70 05 87 91,
www.legrenierasel.fr, DZ 110–125 €, Frühstück 9,50 €, Menü 20 (nur mittags)
bis 67 €.
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