aller anfang macht klick

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aller anfang macht klick
A
SAITEK
PRO FLIGHT
SWITCH PANEL
Review
ALLER ANFANG MACHT KLICK...
Heute gehen wir der Frage auf den Grund, ob das Panel zu diesem sehr günstigen Preis auch wirklich hält,
was es verspricht. Die Verlockung wäre natürlich groß, wenn die Antwort ein „Ja!“ werden sollte...
So gut wie jeder Simmer war schon
mal in der Situation, daß er im Anflug
beinahe jedem Flugzeug in der einen
oder anderen Form finden, mit einem
auf eine Piste war und dann überkam
Tastendruck bedienbar zu machen.
ihn das Rätselraten - war der Keyboard Shortcut für die Landelichter
Aber durch die Unterschiede in den
Maschinen und auch durch einige
nun Strg-L, Shift-Strg-L oder gar nur
L? Ausprobieren kostet Zeit, geht auf
technische Gegebenheiten wie den
verwendeten Treiber, gelangt das
die Konzentration und in weiterer
Panel bei einigen Addons leider an
Folge auf die Nerven. Was also tun?
Im Cockpit herumklicken? In
seine Grenzen, wie man weiter unten
im Detail beleuchten wird. Zu
modernen VCs ist auch das nicht
immer stressfrei.
drücken gibts Master Switch für Alt
und Bat, Avionics Master, Fuel
Pump, De-Ice, Pitot Heat, Cowl
Saitek schafft hier Abhilfe in Form
des Pro Flight Switch Panels, das die
Flaps, Panel Light, Beacon Light,
Nav Light, Strobe Light, Taxi Light,
Pro Flight Produktlinie des
Herstellers erweitert. Das Konzept ist
Landing Light und einen Gear Hebel
inklusive den drei grünen Lichtern
bemüht, die am häufigsten
sowie einen Zündschalter nach dem
verwendeten Schalter, die sich in
Vorbild kleiner GA-Flieger.
[1]
Montage auf dem Yoke
Das Panel lässt sich mittels
der Schrauben, die ab Werk im
Yoke versenkt sind, am
Steuergerät anschrauben. Das
überraschend große Panel ist
exakt gleich breit wie das
Yoke-Gehäuse und überragt
dessen abgerundete
Gehäusekanten zum Teil.
Die Hardware
In der Schachtel findet sich das
Panel bereits an den Halterahmen
befestigt, ein paar Schrauben, ein
Sechskantschlüssel, beidseitiges
selbstklebendes Klettband eine recht
kurze aber verständliche Anleitung
und eine Treiber-CD. Der erste
Manko ins Auge - beim Zündschalter
sind die Positionen für den linken und
rechten Zündkreis vertauscht, doch
ALTERNATIVE
MONTAGEMÖGLICHKEITEN
mehr dazu später. Man muss
allerdings erwähnen, daß sich dieser
Fehler auch am 3x so teuren SECMModul von GoFlight findet. Der
Schalter De-Ice ist zudem technisch
gesehen ebenfalls teilweise nicht
wirkt irgendwie etwas größer, als man korrekt beschriftet, da De-Ice sich auf
es sich womöglich erwartet und es ist das entfernen bereits vorhandener
Eisansätze bezieht und es eigentlich
auch für seine Größe überraschend
Eindruck des Panels überrascht, es
leicht. Die Schalter entsprechen in
Anti-Ice heißen müsste. Aber das ist
Form und Größe den in kleineren
natürlich schon etwas kleinlich
betrachtet, keine Frage. Der
General Aviation Fliegern zu
findenden Exemplaren weitgehend,
auch wenn man die Schalter für die
diversen Lichter oder auch der AUX
Pump der Originaltreue wegen doch
auch eher als metallene Kippschalter
hätte ausführen können. Für den
Preis jedoch ist man von der
Stabilität des Gehäuses angenehm
überrascht. Aber bei genauerem
Hinsehen fällt einem bereits ein
Zündschalter selbst fühlt sich gut an,
auch wenn es ein Kunststoffteil ist.
Lediglich bei der Start-Position ist die
Originaltreue nicht gegeben, da im
echten Flieger beim Loslassen der
Schlüssel wieder von selbst in die
Both-Position springt, beim Panel
muss man händisch zurückschalten.
Der rechts angebrachte Fahrwerkshebel ist das einzige Feature,
Wenn das Yoke niedrig
bleiben soll
Durch nur 4
Senkkopfschrauben mit M4
Gewinde und 20mm Länge, 4
Beilagscheiben und ebenso
4 Sicherheitsmuttern,
lässt sich das Panel
kostengünstig und sehr
stabil auf einem paar
Saitek Throttle Quadrants
montieren. Bei Verwendung
der hinteren Lochreihe
bleiben die Hebel
problemlos benutzbar.
[2]
das bei jedem Flieger funktioniert, die grün-rot-gelben
LEDs zeigen den Zustand des Fahrwerks konsequent
Verlierens entgegenzuwirken) wieder im Gerät versenkt
und das Panel von seinem Halterahmen befreit. Und
und korrekt in jeder Lebenslage an.
tatsächlich, man sieht kongruente Löcher bei der
Die Montage
Dranhalte-Probe. Man holt sich die Meßlehre aus der
Werkzeugkiste, führt Messungen an den Schrauben des
Zu allererst wurde die Variante mit dem Klettband
ausprobiert, mit einem eher mageren Ergebnis. Die
Herstellers durch und unterbricht seinen Testlauf für
einen kurzen Ausflug zum Baumarkt des geringsten
soliden Schalter verfügen über einen angenehmen
Druckpunkt, allerdings ist auch ein wenig Kraft
Misstrauens. Auf der Einkaufsliste stehen 4
erforderlich, um sie zu betätigen. Das wiederum lässt das
so montierte Panel wackeln und die Verbindung der
beiden Klettbänder wird immer schwächer, bis das ganze
Konstrukt letztendlich nach hinten einfach umfällt. Und
dafür hat man sich dann auch noch Kleber-Reste auf der
Versuchen wir also die vom Hersteller fleißig beworbene
Befestigungsmethode am Yoke. Das Panel aus seinem
und ihre Einzelteile zu und beginnt zu Schrauben. Die
dem Tisch. Einerseits schafft es Platz für die
Panelmontage und andererseits sitzen die Hebel dann in
Halterahmen herausgenommen und den leeren Rahmen
am Yoke angeschraubt. Laut Anleitung sind hier 2
einer angenehmeren Höhe. Einziger Wermutstropfen diese Art der Montage scheint von Saitek nicht wirklich
vorgesehen zu sein, die beiden Throttle Quadrants haben
Schrauben ausreichend, doch so recht will das Ergebnis
nicht überzeugen. Somit die ganze Reihe an Schrauben
an der Oberseite des Yokes herausgedreht und als
etwa 4mm Abstand seitlich zueinander. Das tut der
Stabilität am Tisch zwar keinen Abbruch, allerdings wird
Halteschrauben verwendet - hält doch gleich viel besser.
Nur noch geringes Wackeln beim betätigen der Tasten.
es etwas wackeliger als es sein könnte, sobald man die
Konstruktion von der Tischkante entfernt. Nachdem man
nun mit der Anordnung des Panels am Tisch recht
Doch das Panel ist aufgrund seiner imposanten Größe
irgendwie im Weg. Beim Befestigen der Schrauben am
Yoke hat man als detailverliebter Kenner seiner eigenen
zufrieden ist, gehts ans Eingemachte, sprich den Rest
des Installationsprozederes.
Hardware doch eine Art Deja Vu... Den Lochabstand
kenn ich doch irgendwoher! Der Blick wandert über den
Generell wäre es problemlos möglich gewesen, die
Tisch und bleibt letztendlich an den 2 Throttle Quadrants
Sechskantschrauben zwecks der Optik (und um meinem
unbeschreiblichen Talent im Bereich des Schrauben-
für M4 Gewinde. Wieder daheim angekommen hetzt man
voller Vorfreude auf die herumliegenden Eingabegeräte
Throttles sind so an ihren Halterungen zu befestigen, daß
sie vorne an der Tischkante sitzen und nicht oben auf
heimischen Tischplatte eingefangen.
vom selben Hersteller hängen. Das wird doch nicht etwa
passen? Das Panel wieder vom Yoke abgeschraubt, die
Senkkopfschrauben mit M4 Gewinde in der Länge
20mm, 4 passende Beilagscheiben und 4 Haltemuttern
Befestigung deutlich stabiler zu gestalten, zB durch
abwechselndes in der Tiefe versetzen der Schraublöcher,
das würde effektiv jeglichem durch das Drücken der
Knöpfe hervorgerufenem Kippmoment entgegenwirken
und würde einen wertigeren Eindruck hinterlassen.
[3]
Die Software
auch mit diesen Fähigkeiten ausstattet. Das wirft
allerdings die Frage auf - warum zur Hölle nur bei FS9?
Die beiliegende Software auf CD hab ich erstmal sein
gelassen, sondern bin direkt auf Saiteks Website und hab FSUIPC für den FSX wird nicht unterstützt und es gibt
momentan kein Indiz dafür, daß es noch kommt. Somit
mir die aktuellen Treiber geholt. Nur so kann man sich
sicher sein, daß alles seine Richtigkeit hat. Im Gegensatz ist nun ein ehemaliges FSX only Produkt für den FS9
deutlich flexibler konfigurierbar als für den FSX. Da
FSUIPC bei beiden Versionen nicht weiß Gott wie
zu älteren Treiberversionen wo es nur das Switch Panel
gab, haben nun alle Pro Flight Panels ein gemeinsames
Treiberpaket, es wird also die Software für das AP Panel
unterschiedlich funktioniert, ist der technische Aufwand,
eine FSX-FSUIPC Treiberversion zu schreiben wohl nicht
weltbewegend groß. Warum es also seitens Saitek nicht
und das Radio Panel gleich mitinstalliert. Bringt zwar
nicht wirklich was, wenn man besagte Hardware nicht
besitzt, schadet aber auch nicht. Erfreulich ist, daß Saitek einfach implementiert wird, verstehe wer will.
mittlerweile mit den offiziellen Treibern auch den FS9
unterstützt - mangels eines FS9 konnte aber nicht
Für die X-Plane Jünger unter uns ist das Panel
getestet werden, wie gut der Support tatsächlich ist, bzw. mittlerweile problemlos verwendbar, es gibt ein Plugin mit
dem alles anstandslos funktioniert. Da die
wie er im Detail funktioniert. Da FS9 nicht so wie FSX
über die SimConnect API angesteuert werden kann, liegt
die Vermutung nahe, daß der Treiber mit FSUIPC
funktionieren könnte. Sollte dem nicht so sein, geistert im
Internet ein Tool herum, mit dem genau das definitiv
möglich ist. Es ist sehr löblich, daß man ein Produkt,
welches zu Beginn als FSX only vertrieben wurde, nun
Implementationen von Systemen bei Addons in X-Plane
meistens etwas konsistenter mit denen der
Standardflieger sind, und nicht jeder sein eigenes
Süppchen kocht, funktioniert das Panel bei allen
getesteten Fliegern fehlerfrei, vorausgesetzt natürlich der
Flieger besitzt einen entsprechenden Schalter in seinem
Cockpit.
MASCHINE
FEATURES
FSX Default Cessna 172
fast alles perfekt, Zündmagneten R/L vertauscht
FSX Default Mooney Bravo
Zündmagnetenbeschriftung R/L vertauscht, ansonsten perfekt,
jeder Schalter nutzt seine Funktion
FSX Default King Air
Alle Schalter funktionieren
FSX Default Boeing 737
Schalter funktionieren, Beacon Light schaltet Anti-Collision
Light im Flieger
FSX Default Airbus A321
Alle Schalter funktionieren, sofern der Flieger die Funktion
beinhaltet (zB. ein Jet hat keine Cowl Flaps)
PMDG BAe Jetstream 41
Beacon, NAV, Strobe, Panel, Taxi und Landing Light ok, Gear
nur eingeschränkt (Gear up braucht zusätzlichen Klick im
VC), restliche Knöpfe ohne Funktion
Wilco Cessna Citation X
De-Ice (schaltet Engine Anti-Ice), Fahrwerkshebel
funktioniert, Rest ohne Funktion
Flight 1 Cessna Citation Mustang
Avionics Master, De-Ice, Panel, Beacon, Nav, Strobe Lights
und Fahrwerkshebel funktionieren, restliche Schalter keine
Funktion
RealAir Beechcraft Duke
Zündschlüssel funktioniert (bedient beide Starter
gleichzeitig), Master Switch Alt und Bat ok, Fuel Pump ok,
Anti-Ice ok, Pitot Heat schaltet nur linkes Pitot Heat an,
Cowl Flaps funktionieren nicht, Panel Light ok, Beacon Light
ok, Nav Light ok, Strobe ok, Landing Light ok (schaltet nur
linkes Landing Light)
[4]
Conclusio
Solides Schalterpanel mit
verbesserungswürdiger
Software, groben Schwächen
bei vielen Addon Fliegern,
teilweise falscher Beschriftung.
Wer etwas will, was mit jedem
Flieger funktioniert, sollte sich
nach FSUIPC-kompatibler
Hardware umsehen und einen
Bogen um dieses Gerät
machen. Wenn man bedenkt,
mit wie wenig aufwand ein in
dieser Kategorie unschlagbares
Produkt hätte realisiert werden
können, ist es für den geneigten
User nahezu unbegreiflich,
warum Saitek zwar so großes
verspricht, dann aber doch am
Ende ein Produkt abliefert, bei dem eine Menge Potential
auf der Strecke bleibt.
THE GOOD
• Vernünftige Verarbeitung
• Neuerdings guter FS9 Support (kolportierterweise fehlerfreier als die FSXImplementation)
• Günstiger Preis
• auf Yoke (und noch besser auf 2 Saitek Throttles) montierbar
THE BAD
• kein FSUIPC für FSX, daher starke Schwächen bei Addon-Fliegern
• Klettmontage dezent suboptimal, nur Saitek Yoke- bzw. Throttle-Besitzer
können es vernünftig montieren
• Zündschlüsselpositionen oft nicht zum Flieger passend
• keine Beleuchtung
THE UGLY
• Für manche Flugzeuge ist lediglich der Fahrwerkshebel verwendbar
Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob
der gebotene Funktionsumfang den eigenen
Ansprüchen gerecht wird. Für den Gelegenheitssimmer,
der das Panel womöglich günstig erstehen kann, wird
es einiges an Realismus bringen, für den
ambitionierteren virtuellen Flieger, der schon einige
Flieger-Addons sein Eigen nennt und sich gerne der
Komplexität der Systeme seiner Flieger hingibt, wird
dieses Produkt wohl eher nicht in die engere Auswahl
kommen. Cockpitbauer werden das Ding meiden wie
der Teufel das Weihwasser, solange das Gerät kein
FSUIPC beherrscht, ist es sogar zum Ausschlachten
ungeeignet. Man bekommt als Reviewer zwar schon
beinahe ein schlechtes Gewissen, wenn man so über
das Gerät herzieht, allerdings gibt es leider nicht
wirklich genug positive Produkteigenschaften, als daß
sich dieses Gefühl der Enttäuschung irgendwie
unterdrücken lassen würde. Somit bleibt es lediglich für
den Gelegenheitssimmer mit ausgeprägtem
Wirtschaftssinn interessant. Sich die Shortcuts für die
Lichter nicht mehr merken zu müssen und sich über
„three green“ beim Fahrwerk ausfahren freuen zu
können kann einem ja auch den Abend versüßen.
mhe/Martin für