motive - Studio Hamburg GmbH
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motive Das Studio Hamburg Magazin 12 | 2009 studio talk Werbefilmer in den Studios special 60 Jahre Deutsche Wochenschau GmbH am set Synchronisation für Larrson-Bestseller Happy Birthday: POLYPHON-Produzent Wolfgang Rademann L Im Rampenlicht titel 3 news 4 – 5 nachruf 6 special 7 – 9 im focus 10 – 11 porträt 12 – 13 studio talk 14 – 16 ticker 17 nachwuchs 18 am set 19 – 20 kino 21 sendetermine 22 zahlen & zitate 23 produktionen 24 „Bama, der Gorillamann“, 27. Januar 2010, 20:15 Uhr im NDR 2009 war ein Jahr mit großen Herausforderungen, nicht nur durch den ökonomischen Tsunami, der in den USA ausgelöst wurde. Denn mit dem Tod von Michael Rasch hat Studio Hamburg einen engagierten und höchstqualifizierten Atelier- und TechnikGeschäftsführer verloren, der uns als Kollege sehr fehlen wird. Studio Hamburg hat 2009 mit einem Geschäftsvolumen von etwa 270 Millionen Euro das Niveau des Vorjahres gehalten. Die aktuelle Wirtschaftskrise birgt jetzt die große Chance, sich strukturell den neuen Marktgegebenheiten anzupassen: So sind wir überzeugt, für das neue Jahr gerüstet zu sein und ein ähnlich gutes Ergebnis wie 2009 erzielen zu können. Dafür sprechen zahlreiche Projekte, die wir Ihnen in dieser Ausgabe der motive vorstellen möchten. Neben den vielen Preisen, die die Produktionsfirmen Studio Hamburg Produktion, Cinecentrum, POLYPHON, Blondheim TV und Beckground TV mit ihren Formaten erzielten, steht vor allem ein Mann im Mittelpunkt, ohne den die Geschichte des Fernsehens weniger erfolgreich verlaufen wäre: Wolfgang Rademann, Produzent von TV-Ereignissen wie „Die Schwarzwaldklinik“, „Die Peter Alexander Show“ „Hotel Paradies“ oder „Das Traumschiff“, feierte seinen 75. Geburtstag. Wir gratulieren herzlich und hoffen auf noch viele gemeinsame Programmstunden. Von neuen Aufträgen berichten wir – besonders in diesen Zeiten – immer gern, und so freuen wir uns u. a. wieder über die Zusammenarbeit mit Johannes B. Kerner und jungen Werbemachern auf dem Studiogelände. Die MCI stellt ihre Projekte im In- und Ausland vor, und gleich zweimal präsentieren wir Ihnen das Thema Kino: Studio Hamburg Synchron hat die deutsche Fassung für „Verblendung“ hergestellt, und Studio Hamburg Produktion bringt den „Nachtzug nach Lissabon“ auf den Weg ins Kino. Als größtes zeitgeschichtliches Archiv in Europa feierte die Deutsche Wochenschau GmbH ihr 60. Bestehen, und einen erfreulichen Schlussspurt 2009 legte unsere Ex-Auszubildende Lisa Belling hin: Bundespräsident Horst Köhler ehrt sie in Berlin als Bundessiegerin Kauffrau für audiovisuelle Medien. Ich wünsche Ihnen besinnliche Weihnachtstage und einen erfolgreichen Start 2010 Ihr Dr. Martin Willich Vorsitzender der Geschäftsführung Studio Hamburg titel Lieber Wolfgang Rademann, ich weiß, Du taugst schlecht zum Jubilar. Lob, Ruhm und Ehre sind Dir nicht so wichtig wie das Bemühen, möglichst vielen Menschen viel Freude zu machen. Hymnen auf den Erfolg Deiner Fernsehformate traust Du nur ungern. Dass Du der Star unter den Produzenten und der Liebling der Zuschauer bist, möchtest Du auch an Deinem 75. Geburtstag nicht wirklich hören. Obwohl Du natürlich weißt, wie gut Du bist. Aber vor allen Traumschiffen, Traumproduktionen und Traumquoten – die Addition aller Deiner Einschaltquoten hat längst die Bevölkerungszahl der Erde überschritten – muss eines gesagt werden: Du besitzt Herz. Du hast nicht nur ein unglaubliches Gespür für menschliche Geschichten, Du gewinnst immer auch das Herz der Anderen. Denn wie kein Anderer sorgst Du für Deine Schauspieler und Dein Team – und das über viele Jahrzehnte. Niemand wird altersbedingt aus Deinem Adressbuch gestrichen. Du bietest Schauspielern, Partnern und Freunden eine wunderbare Verlässlichkeit und Treue, Kreativität und Motivation. Dabei gilt Dein Engagement den Hauptdarstellern ebenso wie der Aufnahmeleiter-Assistentin oder dem Fahrer – bei Menschen machst Du keinen Unterschied zwischen groß und klein, arm oder reich. Selbst Geschäftsführer dürfen Deine Freundschaft genießen ... Deine Herzlichkeit und Zuneigung ist echt, Kalkül bleibt Dir fremd. Das sind Attribute, die in unserer Branche sehr selten geworden sind. Dafür möchte ich Dir von Herzen danken. Mein Lebensmotto ist immer „Jeder ist ersetzbar“. Bei Dir bin ich mir allerdings nicht so sicher. Dr. Martin Willich 02 |02 03| 03 news Deutscher Fernsehpreis 2009 für Angela Andersen und Claus Kleber für die Cinecentrum-Reportage „Die Bombe“ (ZDF) „Beste Kamera“: M. Langer für „Tatort: Auf der Sonnenseite“ Silke Zertz, Autorin des Fernsehfilms „Woche für Woche“ Preise für die Studio Hamburg-Gruppe Nominiert für den Bambi waren Hauptdarsteller Florian David Fitz und Diana Amft, aber auch sonst geht der Preisregen für die POLYPHON-Serie „Doctor’s Diary“ (RTL) munter weiter: Beim Deutschen Comedy-Preis wurde sie als „Beste Comedyserie“ ausgezeichnet. Weiterer Preisträger war die von Beckground TV produzierte Show „Inas Nacht“ (NDR) für die „Beste Late Night Show“. Als „Bestes Comedy-Event“ ging „Quatsch Goes Christmas – Die große Co- Der Deutsche Comedy-Preis für das Team von „Doctor‘s Diary“ (v.l.): Diana Amft, Ursela Monn und Steffen Groth medy Winter Show“ von Blondheim TV hervor. Im Rennen um den Deutschen Fernsehpreis 2009 wurde „Die Bombe“ (Cinecentrum) als „Beste Reportage“ prämiert. Silke Zertz, Autorin des Fernsehfilms „Woche für Woche“ der Cinecentrum Berlin, nahm den Preis „Bestes Buch“ entgegen. Martin Langer bekam die Auszeichnung „Beste Kamera“ für den „Tatort: Auf der Sonnenseite“ der Studio Hamburg Produktion. Die Naturfilmer von Studio Hamburg Produktion setzten ihren Erfolg fort: „Mythos Wald“ wurde für die „Beste Kamera“ mit dem Naturfilm-„Oscar“ beim Jackson Hole Wildlife Film Festival geehrt. Das US-amerikanische Festival ist neben Wildscreen in Bristol das wichtigste Naturfilm-Festival der Welt. Der Hauptpreis des „Green Screen“-Naturfilmfestivals in Eckernförde ging an die Serie „Wildes Russland“, weitere Preise bekamen „Mythos Wald“ und „Das Havelland“ (jeweils „Beste Kamera“) und „Eisbären können nicht weinen“ (Heinz-Sielmann Preis). Beim NaturVision Festival wurden „Mythos Wald“ u. a. als „Bester Internationaler Film“ und „Wildes Russland“ als „Bester Deutscher Film“ ausgezeichnet, „Wölfe auf dem Vormarsch“ erhielt die Ehrung als „Beste Story“. Bei der Verleihung des Video Champions erhielt Studio Hamburg Distribution & Marketing (SHDM) für die DVD-Edition „Straßenfeger“ den Business Award – eine Auszeichnung für Kreative und ihre Leistungen rund um den Home-Entertainment-Markt. Die Naturfilmer erfolgreich beim Jackson Hole Wildlife Film Festival (v.l.): Jan Haft, Jörn Röver, Melanie Haft Video Champion für SHDM (v.l.): Marketingleiter J.-U. Welge, Senior Product Managerin K. Ladiges und SHDM-Geschäftsführer P. Thiem Mike Krüger neu in Geschäftsleitung von Studio Berlin Adlershof Mike Krüger verstärkt mit sofortiger Wirkung das Geschäftsleitungs-Team von Studio Berlin Adlershof (SBA). Als Prokurist verantwortet der 43-Jährige neben Oleg Anton den Studioservice auf dem Gelände in Adlershof. Vor seinem Wechsel zur SBA war Mike Krüger seit 1999 als Geschäftsführer bei dem Atelierdienstleister MMC und ab 2007 in gleicher Funktion bei dem Postproduktionshaus Das Werk tätig. Zuvor engagierte sich Mike Krüger als Herstellungsleiter bei verschiedenen Produktionsfirmen. Zu den Stationen zählten u. a. Freemantle (heute Grundy Light Entertainment) und Endemol, wo er im Entertainmentbereich für große Studioshows wie „Traumhochzeit“ oder „Verzeih mir“ zuständig war. „Stubbe“ fordert Zivilcourage Mit 6,1 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 19,6 Prozent sorgte der Samstagskrimi „Stubbe – von Fall zu Fall: Sonnenwende“ am 21. November 2009 wieder für hohe Einschaltquoten. Vorangegangen war diesmal eine Vorpremiere besonderer Art: Zusammen mit dem ZDF hatte die POLYPHON zu einer Podiumsdiskussion ins Hauptstadtstudio eingeladen. Moderiert von dessen Leiter Peter Frey diskutierten dort unter dem Motto „Tatenlos oder Taten los – Die neue Rechte – unterschätzte Gefahr“ der Bundesinnenminister Thomas de Mazière, Brandenburgs Generalstaatsanwalt Erardo Cristoforo Rautenberg, gemeinsam mit Hauptdarsteller Wolfgang Stumph und dem Autor und Regisseur Peter Kahane. „Wir haben dieses außergewöhnliche Fo- rum gewählt, weil dieser ‚Stubbe’-Film bewusst die Popularität des Formats nutzt, um ein brisantes politisches Thema beim Zuschauer zu verankern“, sagt Christoph Bicker, Geschäftsführer der POLYPHON. „Die Resonanz, die wir mit der Podiumsdiskussion und der Ausstrahlung des Filmes erzielen konnten, freut uns deshalb besonders.“ Der Innenminister, der „Sonnenwende“ zusammen mit den rund 100 geladenen Gästen unmittelbar vor der Diskussion gesehen hatte, urteilte: „Der Film hat mich bewegt. Er arbeitet zwar auch mit Klischees, aber das ist beim Film ja durchaus erlaubt.“ Wolfgang Stumph erklärte die gewollte Emotionalisierung: „‚Sonnenwende’ ist kein Dokumentarfilm. Wir wollten anecken und diejenigen erreichen, die Zeugen von rechter Gewalt werden. Wir brauchen mehr Zivilcourage in Deutschland, um rechten Strömungen sofort und konsequent zu begegnen.“ Diskutierten vor Publikum: Minister Thomas de Mazière (l.) und Wolfgang Stumph 1 Mio. User für Web-Serie Mit der Produktion einer interaktiven WebSoap hat Studio Hamburg seinen Anspruch unterstrichen, ein führender Produzent im Bereich Branded Content zu werden. Unter dem Titel „Zeit der Entscheidung“ lief die Web-Soap drei Wochen lang vor der Bundestagswahl auf verschiedenen Plattformen im Netz, um Jungwähler zu mobilisieren. In diesem Zeitraum wurden etwa 1 Mio. User generiert. Die Serie gehört damit zu den bislang erfolgreichsten Soaps im deutschsprachigen Internet. Anfang September 2009 startete die WahlSoap u. a. auf SPIEGEL Online, BILD.de und StudiVZ. In der vierteiligen Serie konnten die Zuschauer am Ende jeder Folge entscheiden, wie die Handlung weitergeht – basierend auf den Wahlprogrammen der Parteien. Sie wählten zwischen CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke und FDP. Als Darsteller konnten u. a. Patrick Bach, Nova Meierhenrich, Sophia Thomalla und Mesut Özil gewonnen werden. Die inhaltlichen Aussagen wurden gemeinsam mit der Bundeszentrale für po- litische Bildung erarbeitet und mit dem Kreativ-Labor Interpol und Unterstützung der UFA Film & TV Produktion umgesetzt. Kommen sich näher: Ingrid (Nova Meierhenrich) und Rick (Patrick Bach) 4|5 nachruf Michael Rasch Der Steuermann ist von Bord gegangen. In einer bewegenden Trauerfeier haben sich Familie, Freunde und Kollegen Mitte Oktober in der Messbox von Studio Berlin Adlershof von Michael Rasch verabschiedet. In sehr persönlichen Worten hat Dr. Martin Willich, Vorsitzender der Geschäftsführung Studio Hamburg, an den Geschäftsführer Michael Rasch erinnert, für den in der Ü-Wagengarage sehr viel begonnen hatte – erst als Tontechniker und ab 1988 als Toningenieur des Deutschen Fernsehfunks auf dem FÜ16 und dem KÜ6. Hier wurde repariert, diskutiert und gefeiert, geweint und gelacht. Die Messbox als zentrale Anlaufstelle eines Teams, bei dem Michael Rasch unangefochten den Ton angab – als unumstrittener Kopf einer Mannschaft, die wusste, was sie an ihm hatte: Er war verantwortungsvoll, engagiert, kämpferisch, technisch brilliant und immer kollegial. Seine Einsätze führten Michael Rasch quer durch die deutsch-deutsche Fernsehgeschichte: „Ein Kessel Buntes“, die Silvesterkonzerte aus dem Gewandhaus Leipzig, Rockkonzerte von Barclay James Harvest und Peter Maffay in Ostberlin, nach der Wende „Talk im Turm“ mit Erich Böhme, „Telewette“ und immer wieder Fußball. Vor 18 Jahren übernahm Michael Rasch Aufgaben bei der Studio Hamburg Gruppe. Als Geschäftsführer des Atelier- und Technikbereichs hat er durch sein unermüdliches Engagement und durch seine Persönlichkeit ganz wesentlich zum Erfolg des Unternehmens in Hamburg und Berlin beigetragen. Wie kaum ein anderer – und unter großem Einsatz – hat Michael Rasch sein Team geführt, gelenkt und motiviert. Er hat um Projekte und Kunden gekämpft, die aus Überzeugung Partner wurden. Jetzt bleiben die Erinnerungen – an einen Steuermann, der nicht mehr da ist, wo er war, aber überall ist, wo wir sind. special 60 Jahre Wochenschau – Bilder die Geschichte machten Die Topadresse für zeitgeschichtliches Archivmaterial in Europa Konrad Adenauer im Bonner Bundestag, ein DDR-Volkspolizist überwindet den Stacheldraht nach Westberlin, Romy Schneider bei ihrer Ankunft am Berliner Flughafen oder der Mauerfall vor 20 Jahren: Es gibt kaum ein Archiv-Bild der Nachkriegszeit, das die Deutsche Wochenschau nicht im Angebot hat. Vor 60 Jahren, am 8 Dezember 1949, wurde in Hamburg die Deutsche Wochenschau GmbH gegründet, damals noch im Besitz des Bundes. Das war auch ein Stück zurückgewonnener Souveränität. Denn bis dahin waren die Wochenschauen im geteilten Nachkriegsdeutschland, das optische Leitmedium der Nachrichtenvermittlung, von den alliierten Besatzungsmächten in Szene gesetzt. Heute umfasst das zeitgeschichtliche Archiv der Deutsche Wochenschau rund zwölf Millionen Filmmeter aus der Zeit von 1945 bis in die 90er-Jahre. Ab Januar 1950 erschien die „Neue Deutsche Wochenschau“ in Hamburg, Sitz der Redaktion und des Produktionsstabes war die Warburg-Villa in der Heilwigstraße. 6|7 special Mit großem körperlichen Einsatz: Sportberichterstattung der Wochenschau Schimpansin Kathrin und Schauspielerin Olga Tschechowa im Zoo Frankfurt/Main Immer an vorderster Front: die Kameramänner der Deutschen Wochenschau Anfang der 50er boomte der deutsche Kinomarkt. Und es gehörte zum Programm jeden Kinos, vorab neben dem Kulturfilm eine Wochenschau zu zeigen. Bald erwies sich die redaktionelle und wirtschaftliche Kraft des Hamburger Unternehmens als überlegen gegenüber der Konkurrenz „Fox‘ Tönende Wochenschau“ und „Blick in die Welt“. Zur „Neuen Deutschen Wochenschau“ stieß 1956 die „Welt im Bild“, aus der die „Ufa-Wochenschau“ entstand. Ende der 50er-Jahre wurden in Hamburg damit zwei erfolgreiche Wochenschauen produziert: die „Neue Deutsche Wochenschau“ und die „Ufa-Wochenschau“. Mit über 1000 Kopien jede Woche übernahm die „Ufa-Wochenschau“ die Spitzenposition, auch in der Auslastung deutscher Kopierwerke. Die 60er-Jahre waren aber auch geprägt vom Aufstieg des Fernsehens, das anfangs das Filmmaterial seiner aktuellen Berichterstattung noch von der Wochenschau bezogen hatte, und dem damit einhergehenden Niedergang des Kinomarktes. Gegen diese neue Konkurrenz konnte auch die Einführung von Farbberichten, noch bevor das deutsche Fernsehen auf Farbe umschaltete, nichts bewirken Eine tragfähige Zukunftsperspektive war nicht in Sicht. Die Deutsche Wochenschau GmbH, einst als Hauptauftraggeber der Kopierwerke ein bedeutender Faktor in der Filmwirtschaft, wurde an den Rand gedrängt. Ende der 70er-Jahre endete schließlich die Geschichte der Wochenschauen in Deutschland, die kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts mit Varieté und Ringkämpfen begonnen hatte. Die Deutsche Wochenschau GmbH sicherte sich aber als kompetenter Produzent von hochwertigen Dokumentationen und Industriefilmen die Produktion filmischer Informationsmagazine für die Bundesregierung, die als „Deutschlandspiegel“ im Ausland, von Fernsehsendern, den Goethe-Instituten oder den Botschaften gezeigt wurden. „Und Kenner ahnten schon damals, dass das Archiv eine bedeutende Zukunft als erstklassige Quelle zeitgeschichtlichen Materials und als Basis eigener Dokumentationen haben würde“, so Geschäftsführer Lenze. Als 1977 Regierungssprecher Klaus Bölling den Auftrag erhielt, das Unternehmen Deutsche Wochenschau GmbH zu veräußern, war die Zahl der Interessierten überschaubar. Den Zuschlag bekam eine noch junge Firma in Hamburg, gegründet von Helmut Rothschild und Wolfgang Esterer: Multimedia. Am 1. Januar 1979 traten die Kaufverträge in Kraft. Die Deutsche Wochenschau und ihre Tochter, die Cinecentrum, wurden Teil der Multimedia, die später zur Studio Ham- burg Gruppe kam. Ein neues Kapitel in der Geschichte einer der ältesten deutschen Produktionsgesellschaften begann. Kurios dabei: Die einstige Tochter der Deutschen Wochenschau, Cinecentrum, kaufte 2005 ihre ehemalige Mutter. Und so ist heute die Deutsche Wochenschau GmbH ein blühendes, wenn auch auf das Archivgeschäft konzentriertes Tochterunternehmen der seit Jahren höchst erfolgreichen Cinecentrum, die sich mit preisgekrönten Filmen wie das „Todesspiel“ von Heinrich Breloer oder das „Deutschlandspiel“ von HansChristoph Blumenberg, mit TV-Movies, Serien und hochwertigen Dokumentationen einen Namen gemacht hat. Das Archiv der Deutschen Wochenschau umfasst über 7000 Stunden dokumentarischen zeitgeschichtlichen Filmmaterials, das den Werdegang der Bundesrepublik seit ihren Anfängen widerspiegelt. Das Material wird von der Deutschen Wochenschau gepflegt, immer weiter erschlossen und heute auf modernen technischen Trägern und Verbreitungswegen des digitalen Zeitalters für die Öffentlichkeit und vor allem für den Fernsehmarkt zugänglich gemacht. Die große Investition für die Zukunft ist für das kommende Jahr vorgesehen: Das Material wird dann nicht nur für Recherchezwecke online einsehbar sein, sondern kann vom Lizenznehmer in Sendequalität direkt aus dem Internet heruntergeladen werden. Legendär: die Kommentare des österreichischen Sportjournalisten Heribert Meisel „Vor allem das Bundespresseamt und das gesamtdeutsche Ministerium, an vorderster Front der politischen und publizistischen Auseinandersetzung mit der DDR, hatten damals noch hohe Etats für die filmische Arbeit“, sagt Ulrich Lenze, Vorsitzender der Geschäftsführung Cinecentrum, zu der die Deutsche Wochenschau seit Ende 2005 gehört. Das führte bei dem Unternehmen in den 60er-Jahren zu hohen Umsätzen, wachsender redaktioneller Kompetenz und einer Belegschaft von rund 120 Mitarbeitern. Die Cinecentrum-Geschäftsführung (v.l.): Ulrich Lenze (Vorsitzender), Dagmar Rosenbauer und Andreas Knoblauch Staatsminister Bernd Neumann Deutsche Wochenschau – Das Fest Das größte zeitgeschichtliche, kommerziell geführte Filmarchiv in Europa feierte 60. Geburtstag – und viele Weggefährten, Freunde und Kollegen aus der Film- und Fernsehbranche kamen. Staatminister Bernd Neumann überbrachte bei der feierlichen Gala im Berliner Hotel Intercontinental Geburtstagsgrüße im Namen der Bundesregierung: „Das Archiv der ‚Deutschen Wochenschau’ beherbergt ein einzigartiges Zeitdokument. Dass das Team der Wochenschau dieses Kulturgut für alle sichtbar und zugänglich macht, dafür sind wir ihm sehr dankbar.“ Ulrich Lenze, Geschäftsführer der Cinecentrum und dessen Tochterunternehmen Deutsche Wochenschau GmbH, verwies in seiner Rede vor allem auf die aktuellen Aufgaben des Archivs, das heute über 12 Mio. Filmmeter im 35-mm-Format umfasst und den Werdegang der Bundesrepublik seit ihren Anfängen widerspiegelt. Moderatorin Astrid Frohloff führte durch den stimmungsvollen Abend, zu dem Kabarettist Frank Lüdecke und die Livemusik von „trionova“ beitrugen. Zu den Gästen zählten u. a. Moderator Reinhold Beckmann, Ex-NDR-Intendant Jobst Plog, Berlinale-Chef Dieter Kosslick, Schauspieler wie Tilo Prückner sowie der ehemalige Regierungssprecher Klaus Bölling. Der ehemalige NDR-Intendant Jobst Plog und Ines Plog Studio Hamburg-Chef Dr. M. Willich und „SOKO Wismar“Darstellerin L. Hagman (v.l.) Erhard Thomas, Dieter Kosslick, Hans-Peter Urban Ehem. Regierungssprecher Klaus Bölling (l.) mit Cinecentrum-GF Ulrich Lenze Die Regisseure Hans-Christoph Blumenberg (l.) und Gero Erhardt Darsteller M. Härle und Cinecentrum-GF D. Rosenbauer W.Ströhm vom Bundespresseamt u. Producerin N. Lenze Andreas Knoblauch, Reinhold Beckmann und Astrid Frohloff (v.l.) Dr. R. Houcken, GF Studio Hamburg, Dr. C. E. Palmer, Vors. d. GF Produzentenallianz Hamburger Medienkoordinator K. D. Seikel (l.) und Studio Hamburg-GF Dr. M. Willich Staatsminister Bernd Neumann (l.) und Cinecentrum-GF Ulrich Lenze (v.l.) U. Lenze, Darsteller T. Prückner sowie die Regisseure N. Willbrandt und J. Broecker 8|9 im focus MIPCOM: gute Nachfrage für SHDM-Programme Trotz deutlich geringer Teilnehmerzahl verlief die MIPCOM in Cannes im Herbst 2009 für Studio Hamburg Distribution & Marketing (SHDM) sehr positiv. „Ungeachtet der Wirtschaftskrise haben wir weiterhin eine große Nachfrage für unsere Programme“, sagt Geschäftsführer Gerd Richter-Kiewning. Diese Tendenz spiegelte sich auch auf den German Screenings wider, die als größte Vertriebsmesse für deutschsprachige TV-Programme Anfang Dezember Erfolgreicher Verkauf: Beat-Club, „Wildes Russland“ (NDR Naturfilm), „Hausboot“ (Cinecentrum Berlin) und „Der Dicke“ (SHP) 2009 nach München eingeladen hatte. Einer der wichtigsten Partner bleibt die italienische RAI, die neben dem „Großstadtrevier“ (80 Folgen wurden im vergangenen Jahr verkauft) weiter auf die Studio Hamburg-Kinderserie „Die Pfefferkörner“ setzt: „Nachdem bereits alle 78 Folgen der jungen Detektive im Portfolio der RAI sind, wurden auch die gerade abgedrehten, 13 neuen Folgen verkauft. Ebenso übernimmt das belgische Fernsehen VRT die neue Staffel und setzt damit sein erfolgreichstes ausländisches Kinderprogramm fort. Des Weiteren wurden fünf ARD-Fernsehfilme an die fernsehbegeisterten Italiener verkauft, die vor allem das hohe Produktionsniveau der deutschen Ware schätzen. Zu den Verkäufen zählt der Zweiteiler „Endloser Horizont“, den Multimedia in Afrika produzierte, und der für hervorragende Quoten gesorgt hatte. Die Cinecentrum Berlin verantwortet den TV-Film „Hausboot“, Teamworx ist mit „Einmal Toskana und zurück“ dabei und Phoenix Film produzierte „Eine Mutter für Anna“. Auch die Produktion „Für immer Venedig“, pro- duziert von Trebitsch Entertainment, wird Anfang 2010 an die RAI gehen. „Auffällig ist in diesem Jahr die neue und gute Zusammenarbeit mit dem iranischen Fernsehen“, sagt Christiane Wittich, Head of Sales SHDM. Eine der erfolgreichsten Serien der ARD, „Der Dicke“ mit Dieter Pfaff (Studio Hamburg Produktion), wurde erstmals an den staatlichen Sender Irib verkauft. Der „Robin Hood unter den deutschen Anwälten“ soll nun also auch die Herzen der Iraner erobern. Zu dem Paket gehören auch der Zweiteiler „Der Untergang der Pamir“, der von der POLYPHON produziert wurde, „The Art of Football“ mit John Cleese und „Das Feuerschiff“, die Lenz-Verfilmung mit Jan Fedder (Aspekt Telefilm). Neue Abnehmer hat auch der Bereich Wildlife gefunden: Die spanischen Sender TV3 (Katalonien) und Canal 9 (Valencia) kauften 35 bzw. 15 Stunden Naturfilm ein. Darunter Programme von „Expeditionen ins Tierreich“ und „Schauplatz Natur“ (Studio Hamburg Produktion). Das Schweizer Fernsehen SF TV akquirierte ein Paket von zehn Stunden Wildlife, u. a. mit dem preisgekrönten Sechsteiler „Wildes Russland“ (Studio Hamburg Produktion). Als einer der wichtigsten Vermarkter in Deutschland produzierter Musikinhalte hat SHDM auf der MIPCOM jetzt internationalen Einkäufern neben den Archiven BeatClub, Rockpalast, Beat Beat Beat und Full- Legendäre Musikarchive: Rockpalast, Beat Club und Beat Beat Beat house auch das neue und umfangreiche Jazz- und Poparchiv Ohne Filter des SWR vorgestellt. Auch das japanische öffentlichrechtliche Fernsehen NHK ist bei den Musikarchiven fündig geworden und erwarb Shows aus dem Beat Beat Beat-Archiv. Eines der Highlights der Messe war die „Beat-Club“-Party, die zum zweiten Mal in Cannes gefeiert wurde. SHDM GF P. Thiem (l.), G. Richter-Kiewning Christiane Wittich, Head of Sales SHDM Rockige Stimmung garantiert: Doctor + the Medics auf der „Beat-Club“-Party Begeisterte Gäste der „Beat-Club“-Party Neu: internationale Titel auf DVD Jens-Uwe Welge, Marketing-Experte Studio Hamburg Distribution & Marketing, erläutert im zweiten Teil des Interviews die internationale Ausrichtung des Programmstocks. In motive 06/2009 sprachen wir über Zielgruppe und Themen des Labels ARD VIDEO. Gibt es in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkarchiven keine erfolgversprechenden TV-Serien mehr? Ganz im Gegenteil. In unserer „Straßenfeger-Edition“ und der Reihe „Große Geschichten“ veröffentlichen wir aktuell wieder wunderbares deutschsprachiges TV-Programm und mit den Themen aus dem DDR TV-Archiv erschließen wir darüber hinaus ein ganz spannendes und für uns neues Feld deutscher TV-Geschichte. Welche Funktion erfüllt die Dachmarke Studio Hamburg Television? Studio Hamburg Television schafft im B2B-Bereich Trennschärfe. Sie ist die Dachmarke für Auswertungen internationaler Produktionen, aber auch Produktionen aus der Studio Hamburg Gruppe. Für den B2CBereich wird in Kürze ein DVD-Label gegründet, unter dem die internationalen Produkte vermarktet werden. Und trotzdem wollen Sie mit den Sehgewohnheiten des ARD VIDEO-Publikums brechen und sie mit jungen internationalen TV-Serien konfrontieren? Die Vorliebe für gutes TV-Programm ist keine Frage des Alters und nicht an die Archivauswertung gebunden. Richtig ist aber, dass sich internationale Programme wie „The IT Crowd“ inhaltlich und in der Darstellung von ARD VIDEO-Veröffentlichungen unterscheiden. Wie sieht Ihr Vermarktungskonzept für eine Produktion wie „The IT Crowd“ aus? Im Fokus steht eine 360-Grad-Marketingkampagne. Wir wollen unsere Zielgruppe da erreichen, wo sie sich in ihrem Mediennutzungsverhalten bewegt: online, in Programmzeitschriften, in den Spartensendern und im Eventbereich. Im aktuellen Fall von „The IT Crowd“ erscheint das Programm parallel zur Ausstrahlung bei Comedy Central, auf DVD und als Video on Demand im iTunes Store. Wir konnten zusammen mit den Partnern eine Kooperation mit der TV-SpielfilmGruppe erreichen und erwirken so eine breit angelegte gegenseitige Bewerbung über alle Medien. Was für internationale Programme suchen Sie? Wir konzentrieren uns auf die Genres Comedy, Crime und Drama. Hier suchen wir Stoffe, die faszinieren und Gesprächsstoff liefern. Sie sollten zu den Programmen gehören, die einem spontan einfallen, wenn man seine aktuellen Highlights der jeweiligen TV-Genres aufzählt. Warum glauben Sie, dass Sie diese Themen im internationalen Markt aufspüren und nicht andere? Drei Aspekte sind wichtig. Erstens: Wir haben im Gegensatz zu vielen anderen DVD-Auswertern einen direkten Kontakt zur Produktion. Jedes TV-Programm hat eine Entstehungsgeschichte, das erleben wir tagtäglich hier auf dem Gelände. Zweitens: Wir sind Auswerter von TV-Inhalten mit umfassender Expertise. Drittens: Wir kennen den internationalen Markt durch die jahrelangen Erfahrungen im Programmvertrieb und -ankauf. Das ist die Basis, um Produktionen, die noch lang keinen MainstreamStatus besitzen, aufzuspüren. Um diese Arbeit zu erleichtern, haben wir mit Studio Hamburg Television eine neue Dachmarke geschaffen. „The IT Crowd“ ist eine Serie über Computer-Nerds. Die Zielgruppe „Menschen, die Computerprobleme haben und preisgekrönte TV-Formate schätzen“, ist eine ziemlich weit gefasste Gruppe. Wen wollen Sie erreichen? Das Lösen von Computerproblemen ist sicher nicht das entscheidende Merkmal einer Zielgruppe. Der spielerische Umgang mit den sogenannten Neuen Medien trifft es schon eher: Wir wollen ein Publikum, das jünger bzw. Junggeblieben ist, Spaß an (TV-) Trends hat und sich unfallfrei bis virtuos im World Wide Web bewegt. Unter dem Label ARD VIDEO finden sich 600 Produktionen. Wie schnell werden es 600 internationale Titel? Wir werden uns auf wenige, aber dafür aussagekräftige Themen beschränken. Die Archivauswertung öffentlich-rechtlicher TV-Archive ist das eine Standbein, internationale Produktionen werden unser anderes Standbein. Die verbindenden Elemente sind die anspruchsvolle Zielgruppe, unser Fokus auf Qualität und das Vergnügen, sich in der Vermarktung von TV-Inhalten immer wieder auf neue Aspekte einzulassen, neugierig zu bleiben und etwas auszuprobieren. Worum geht’s in der Serie „The IT Crowd“? „The IT Crowd“ ist eine britische Sitcom über die IT-Abteilung eines modernen Londoner Konzerns. Der Arbeitsalltag zweier sympathischen Nerds nimmt eine radikale Wende, als ihnen attraktive, aber inkompetente Chefin vor die Nase gesetzt wird. Was folgt, sind Gemeinheiten und Absurditäten im feinsten Britcom Stil. 10 | 11 Mit Herzblut und Zeitmanagement Für den Niedersachsen„Tatort“ mit Maria Furtwängler hatte die Cinecentrum den viel beschäftigten Regisseur Friedemann Fromm gewonnen. Ein Filmemacher mit großen Zielen und klarem Blick, wie motive bei einem Gespräch erfuhr. porträt Die Kamera schwenkt über eine zerdrückte Motorhaube – Schnitt. Jetzt zoomt die Linse auf einen Mann, der reglos auf dem Lenkrad hängt – Schnitt. Wir sehen Autofahrer, die hilflos gestikulieren, tatenlos herumstehen und mit Handy und Camcorder filmen statt zu helfen. Die Massenkarambolage gehörte zu den Schlüsselszenen im „Tatort“ mit Maria Furtwängler („Es wird Trauer sein und Schmerz“, ARD, 15. November 2009, 20.15 Uhr), den die Studio HamburgTochter Cinecentrum Hannover produziert hat. Regisseur Friedemann Fromm hat die Sequenz aufwendig inszeniert, das Grauen geht unter die Haut. Was der Zuschauer nicht sieht: Vor dem Dreh hat Fromm die Szene minutiös geplant. Und da er zusätzliche Budgetmittel für Komparsen, Fahrzeuge und Absperrungen benötigte, hat der Regisseur seiner Produzentin Dagmar Rosenbauer vorher gezeigt, wie er sich die Szene vorstellt – nicht mithilfe gezeichneter Storyboards, sondern mit den Legosteinen seiner Kinder. Der Einfall mit den Bauklötzchen ist typisch Fromm: Der in Stuttgart geborene Schwabe bereitet sich akribisch vor und schafft beim Dreh den Spagat zwischen seinem kreativen Ehrgeiz und den finanziellen Begrenzungen. Und wenn er zusätzliches Geld in die Hand nimmt, liefert er auch ein adäquates Ergebnis. Fromm verwandelt den Zusatzaufwand in ein hochwertigeres Ergebnis, in ein eindrücklicheres Seherlebnis für den Zuschauer. Wer sich mit Fromm unterhält, merkt schnell, dass er in seine Filme sehr viel Kraft, Überlegung und Herzblut steckt. Der Wahl-Hamburger liebt es, Filme zu drehen, mit denen er seine eigene Gefühlsund Gedankenwelt in packenden Bildern sichtbar machen kann. Er liebt es zudem, Filme zu drehen, die andere Menschen berühren. „Filmemachen ist für mich Geschichtenerzählen in einem sehr archaischen Sinn“, erläutert er. „Filme können eine befreiende, eine kathartische Wirkung haben, so wie die antiken Dramen.“ Zudem gehört Friedemann Fromm zu den raren kreativen Köpfen, die den Kontakt zum Erdboden nie verlieren, die enormes Organisationstalent besit- Zusammenarbeit: Produzentin Dagmar Rosenbauer und Regisseur F. Fromm Maria Furtwängler im „Tatort: Es wird Trauer sein und Schmerz“ Champion: „International Emmy Award“ 2009 für den ZDF-Dreiteiler „Die Wölfe“ A. Milberg, S. Berger in „Unter Verdacht“ 2004 führte Fromm Regie für die Studio Hamburg-Produktion„K3: Porzellan“ zen. „Ich habe mich schon früh mit Zeitmanagement beschäftigt und es macht mir Spaß, Arbeitsläufe zu optimieren“, erzählt er beim Gespräch in einem Hamburger Café. „Friedemann Fromm ist einerseits feinfühlig und differenziert und arbeitet andererseits sehr präzise und verlässlich“, beschreibt Cinecentrum-Produzentin Dagmar Rosenbauer den Regisseur, der für Studio Hamburg vor einigen Jahren den Relaunch der „K3“Krimis aus der Taufe gehoben hatte. Rosenbauer hatte das richtige Gespür, als sie erkannte, dass Fromm gut mit „Tatort“-Star Maria Furtwängler harmonieren würde. Dass Fromm heute zur ersten Riege beim Fernsehfilm zählt, ist nicht zuletzt seiner breit angelegten Ausbildung zu verdanken – bei der sich erst allmählich sein Weg herauskristallisierte. „Am Anfang stand mein Interesse fürs Schauspiel und Geschichtenerzählen“, so Fromm beim Cappuccino. Sein Schauspiellehrer ließ ihn den brachialen Stanley aus „Endstation Sehnsucht“ spielen und bewies ihm damit, was Rollenarbeit bewirken kann. Die Zusage der Hochschule für Fernsehen und Film in München für ein Dokumentarfilm-Studium begriff Fromm als Wink für seinen Weg – der bald zum fiktionalen Erzählen führte. Sein erster Kinofilm, „Schlaraffenland“ mit Franka Potente und Heiner Lauterbach, brachte ihm 1999 Anerkennung ein. Mit seinen Münchner „Tatorten“ setzte der Jungregisseur weitere Akzente. Zahlreiche Preise bestätigten Fromm, dass er auf dem richtigen Weg war: etwa die Adolf-Grimme-Preis-Nominierung 2004 für eine „K3“-Episode sowie dieses Jahr mehrere Deutsche Fernsehpreise und den Emmy für seinen Mehrteiler „Die Wölfe“. Wenn Fromm ein Filmprojekt startet, setzt er seinen Ehrgeiz daran, das Optimum zu erreichen. Als Schattenseite seines Einsatzes sieht er vor allem die Defizite im Familienleben, um das er sich umso intensiver kümmert, wenn drehfreie Tage anstehen. Doch Fromm liebt die Arbeit und die Atmosphäre am Set. Gibt es für ihn eine berufliche Alternative? Nein, da will ihm partout nichts einfallen. 12 | 13 studio talk Johannes B. Kerner im Studio Hamburg Seit Anfang November 2009 präsentiert Johannes B. Kerner sein neues Sat.1-Magazin aus dem Atelier 5 vom Studio HamburgGelände. Neben dem Atelierbetrieb tragen auch die Ü-Wagen der Studio Berlin Adlershof und die MCI-Werkstätten zu dem neuen wöchentlichen TV-Format bei. Die Werkstätten verantworteten die Studiodekoration, ein helles Set mit elfenbeinfarbigem Teppich, einem Druck im Hintergrund mit Alster-Rundum-Blick und Lichtkästen in Kirschholz-Design. „Optisches Highlight ist das Stadtpanorama, das durch Neon von unten beleuchtet wird“, sagt MCI-Projektleiter Benjamin Neuen. Die Neonbeleuchtung hat das Werkstätten-Team in die Seitenbanderole des Sets eingefasst – 450 Meter am Stück. „Das gibt ein gediegenes, Talk-spezifisches Licht“, so Neuen. Eine technische Besonderheit ist die motorisch betriebene LED-Wand für Einspieler, die nicht nur hin und her fahren, sondern sich auch öffnen kann. Jetzt immer donnerstags um 22:15 Uhr widmet sich Johannes B. Kerner aktuellen Servicethemen und bietet vor rund 140 StudioZuschauern Reportagen, Talk und unterhaltsame Studio-Aktionen. Zuschauerkarten unter [email protected] Tel. 040 30108484 „Das Duell“ im Ersten – Zuschauer gegen Stars „Das Duell“ ist das neue Wissensquiz im Ersten mit Moderator Florian Weber. Seit dem 20. Oktober 2009 wird die Show mit zunächst 36 Folgen im Atelier 2 auf dem Studio Hamburg-Gelände in Tonndorf produziert. Die Dekorationen fertigten die Werkstätten der Media Consult International (MCI). Das neue Studio-Set strahlt in silber, orange und blau. „Dominierendes Element ist ein Podest mit zwei im Boden integrierten videofähigen Pfeilen, die die Duell-Situation verdeutlichen“, sagt MCI-Projektleiter Dieter Wendelborg. Neben den Pfeil-Elementen fertigten die Werkstätten Rückwände, eine Projektionswand und die Tribüne für 160 Zuschauer. Florian Weber, der schon durch die NDR-Sendung „Mein Nachmittag“ führte, gibt nun mit „Das Duell“ seinen Quiz-Einstand. Bei dem Duell geht es um Allgemeinwissen und Schnelligkeit, worin sich jeweils ein Prominenter und ein Zuschauerkandidat messen müssen. Gewinnt der Zuschauerkandidat, kann er 20.000 Euro mit nach Hause nehmen, der Prominente spendet im Gewinnfall für einen guten Zweck. „Das Duell“ ist eine Produktion der white balance GmbH im Auftrag der ARD-Werbung und wird dienstags bis freitags um 18:50 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Das Design für das Set stammt von Wieder Design München. Jan Delay beim Videodreh zu „Disko“ im Studio Hamburg-Atelier Mit dabei: die Soul-Band von Jan Delay Werbung und Clip-Drehs in den Ateliers Auch im Herbst 2009 setzten zahlreiche Werbe- und Filmproduzenten wieder auf die Ateliers von Studio Hamburg. Die PRund Werbeagentur RTL Creation produzierte im Atelier 9 für die siebte Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ Teile eines Kinospots und eine Plakatkampagne mit Dieter Bohlen. Im Atelier 6 drehte die Nordisch Filmproduction Anderson + Team GmbH einen Imagefilm für das Geschäftskundenportal der Deutschen Telekom AG. Das Besondere: Der Film wurde in 3D produziert. Einen Werbespot für den Opel Corsa realisierte die Bakery Films Filmproduktion GmbH im Atelier 3. Der Kleinwagen soll mit einer internationalen Kampagne beworben werden, für die u. a. Motion Control und Spezialbeleuchtung zum Einsatz kamen. Auch Jan Delays Videoclip zu „Disko“ entstand in den Ateliers von Studio Hamburg. Der deutsche Soul- und Funk-Musiker präsentiert mit „Disko“ die zweite SingleAuskopplung aus seinem Soloalbum „Wir Kinder vom Bahnhof Soul“. Für den Videodreh der Produktionsfirma Totho kam wieder einmal die Bluebox-Voute zum Einsatz. „Gerade von unseren Kunden im Werbefilm- und Videoclip-Bereich wird die Voute im Atelier 6 sehr gut angenommen“, sagt Atelier-Projektleiter Manuel Tanduo. Im Atelier 5 ließ die deutsche Rock- und Popband „Sternblut“ ein Videoclip von der Sterntag Film GmbH produzieren. Für den Song „Komm wir malen uns das Leben“ wurden hauptsächlich Nachtszenen nachgestellt. Die junge Produktionsfirma „Saubere Filme“ hat im Auftrag des KlimaCampus der Universität Hamburg das audiovisuelle Konzept eines interaktiven Messestandes entwickelt. Die Aufnahmen u. a. für eine Touchscreen-Applikation und zwei Trailer machten die Nachwuchsfilmer im Studio S. „Saubere Filme“ zählen zu den neuen Stipendiaten im „Haus der jungen Produzenten“, der Nachwuchsinitiative von Studio Hamburg. Brigitte Janner in „Rote Rosen“ Die bekannte Hamburger Schauspielerin Brigitte Janner ist in die von Studio Hamburg produzierte ARD-Telenovela „Rote Rosen“ eingestiegen. Sie hat die Rolle der Margit übernommen, TV-Mutter der von Isabel Varell gespielten Hauptfigur Andrea, um die sich in der aktuellen fünften Staffel alle Dramen und Leidenschaften drehen. Und prompt droht Unheil, als Margit völlig unerwartet in Lüneburg auftaucht. Schließlich hatte sich ihr Verhältnis zur Tochter drastisch abgekühlt, nachdem Andrea ihren Kopf bei der strengen Mutter durchsetzte und das Husumer Elternhaus für ihr Designstudium in Padua verließ. Das war ein Affront, den Margit ihr mit Strenge und Ablehnung heimzahlte. Erst im Umgang mit ihrer Enkelin Lena (Ulrike Kargus) kann Margit die weiche Seite in ihr zulassen. In Lüneburg verfallen Mutter und Tochter gleich wieder in alte Muster: Margit versucht sich in Andreas Leben einzumischen und verkündet ungefragt ihre Lebensansichten – Andrea setzt sich dagegen nach Kräften zur Wehr. Aber schnell wird ihr klar, dass ihre Mutter nach Lüneburg gekommen ist, weil ihr ein Geheimnis auf der Seele lastet … Brigitte Janner ist dem Zuschauer durch eine vielfältige Präsenz in TV Movies, Serien, Kinofilmen und Theateraufführungen bekannt, oft gerade auch in prägnanten Nebenrollen. Das Spektrum reicht von Johanna (Brigitte Antonius, l.) und Margit (Brigitte Janner) harmonieren nicht „Tatort“, „Großstadtrevier“, „Unser Charly“ und „Unser Lehrer Doktor Specht“ bis zurück zu Walter Bockmayers schriller Heimatfilm-Parodie „Die Geierwally“ und Peter Zadeks Spielfilmdebüt „Ich bin ein Elefant, Madame“. Brigitte Janner lebt in Hamburg und ist mit dem bekannten Regisseur Hajo Gies verheiratet. 14 | 15 studio talk serie Zwei neue Fernsehstudios für das saudische TV Die Werkstätten der Studio Hamburg Media Consult International (MCI) GmbH realisieren nun auch Projekte in Saudi-Arabien: Für zwei der größten Fernsehsender des Landes wirkten die MCIWerkstätten am Bau zweier hochmoderner Studio-Dekorationen mit. Saudi TV 1 und Al Ekhbariya senden seit Oktober 2009 aus den neuen Studios. Die halbrund angelegten Studios zählen mit einer Größe von 550 m2 und 430 m2 zu den größten von der MCI gefertigten Dekorationen. Die MCI verantwortete u. a. den Bau der Projektionsflächen, Rückwände und Fußböden beider Fernsehstudios. „Die Herausforderung lag insbesondere darin, das Material für die Sets zum Ende des Ramadan, zu den wichtigsten Feiertagen des Jahres, nach Saudi-Arabien zu schicken und dort zu installieren. Dank der hervorragenden Kooperation mit den beteiligten Firmen gelang dies aber rechtzeitig zum Sendestart“, sagt MCIGeschäftsführer Ralf Schimmel. In insgesamt zwölf Luftfrachtkisten mit je 14 m3 Fassungsvermögen und einem Seefrachtcontainer á 33 m3 Inhalt versandten die MCI die Studio-Sets in die saudische Hauptstadt Riad. Das 13köpfige Werkstätten-Team realisierte dann den Einbau innerhalb von zwei Wochen. Die beiden Fernsehsender Saudi TV 1 und Al Ekhbariya werden vom saudischen Ministerium für Kultur und Information betrieben. Das Design beider Studios stammt von Wieder Design München. Neue Sendetechnik für die Deutsche Welle Erfolgreiche Inbetriebnahme bei der Deutschen Welle in Berlin: Die MCI hat als Generalunternehmer die Neuinstallation des neuen Hauptschalt- (HSR) und des Signalaufzeichnungsraumes (SAR) verantwortet. Der Auftrag umfasst den Neubau des Arbeitsplatzes vom Ingenieur vom Dienst, der der Qualitätskontrolle und dem Aufbau von Schalten und Sondersendungen dient. Außerdem installierte die MCI den Hauptschaltraum für Überspielungen und Einspielungen ins digitale System der Deutschen Welle Berlin. Hierzu gehört u. a. der Aufbau mehrerer Messund Bedienplätze für die Signalkontrolle und -aufzeichnung bzw. -weiterleitung. Die kompletten technischen Möbel und die Monitorwände bzw. -halterungen für beide Räume fertigten die MCI-Werkstätten nach den Wünschen des Senders an. Hierzu setzte die MCI erstmals ein sehr flexibles Modulsystem für die Monitorwände ein. MCI: Neubau NDR-Hauptschaltraum Studio Hamburg MCI wurde als Generalunternehmer vom Norddeutschen Rundfunk mit der Erneuerung des kompletten Hauptschaltraumes beauftragt. Auch zukünftig bleibt der Hauptschaltraum zentraler Signalverteilungsbereich für die Produktion-, Bearbeitungs- und Sendekomplexe des NDR Fernsehens. In seiner Funktion verbindet er sowohl intern die verschiedenen Produktionseinheiten als auch extern die Landesfunkhäuser. Über den Hauptschaltraum wird darüber hinaus der weltweite Signalaustausch der ARD koordiniert. Der neue FernsehHauptschaltraum unterstützt den heutigen Standard (SD) und auch das zukünftige hochauflösende Format (HD). Folglich werden die zentrale Signalinfrastruktur sowie die komplexübergreifende Verkabelung multiformatfähig ausgelegt. Da die Fernsehproduktion von einer Vielfalt an Video-Formaten geprägt ist, übernimmt der Hauptschaltraum die zentrale Formatwandlungsfunktion. Die technischen Möbel werden in Zusammenarbeit mit dem langjährigen MCI-Partner KWOD Design konstruiert und in den MCI-Werkstätten kundenspezifisch gefertigt. Zurzeit läuft die Inbetriebnahme des Neubaus mit dem anschließenden Probebetrieb. Im April 2010 soll dann der endgültige Umstieg auf den neuen Hauptschaltraum erfolgen. ticker Manuel Tanduo, Projektleiter der Studio Hamburg Atelierbetriebs GmbH, hat Prokura erhalten und rückt damit in die Geschäftsleitung des Atelierbetriebs auf. Der 33-jährige gelernte Medienbetriebswirt ist bereits seit 1999 bei Studio Hamburg, zunächst als Fachkraft für Veranstaltungstechnik und später als Junior-Projektmanager. Premiere für neue „Pfefferkörner“. Seit fast zehn Jahren gehen die „Pfefferkörner“ in der Hamburger Speicherstadt auf Verbrecherjagd. Auf dem Michel Kinder und JugendFilmfest Hamburg hat sich die vierte „Pfefferkörner“-Generation erstmals einem großen Premierenpublikum präsentiert. „Auch die neuen Fälle unserer bunt gemischten Gruppe sind extrem spannend und stammen aus der Lebenswirklichkeit heutiger Kinder“, fasst Ole Kampovski das Erfolgskonzept der beliebten ARD-Kinderserie zusammen. „,Die Pfefferkörner‘ sind auf dem besten Weg, ein Klassiker zu werden“, freut sich Angelika Paetow, Leiterin der Abteilung Kinder und Familie des NDR. Die siebte Staffel, u. a. mit Stars wie Ludwig Trepte sowie Waldemar Kobus, wird 2010 gesendet. „Die Pfefferkörner“ werden produziert von Studio Hamburg Produktion im Auftrag der ARD unter Federführung des NDR. Die Studio Hamburg Media Consult International (MCI) GmbH hat jetzt einen eigenen Webshop gestartet. Unter www.mci-shop.de sind über 2700 Produkte online abrufbar. Geboten werden u. a. günstige neue und gebrauchte Komponenten aus Projektrückläufen. Aktuelle Informationen, Broschüren und Handbücher stehen zum Download bereit. Die „Süper Tiger Show“ – Late-Night Comedy aus Kreuzberg: Mit mehr als acht Mio. Views im Internet ist der als Tiger bekannte Talkmaster Cemal Atakan (Foto M.) längst kein Neuling mehr in der Medienbranche. Seit November 2009 lässt Blondheim TV in Zusammenarbeit mit Desire Media Tiger aus dem weltweiten Netz ins Fernsehen los und präsentiert damit ein einzigartiges Format: Jeden Donnerstag um 23 Uhr lädt Tiger interessante Persönlichkeiten in sein Kreuzberger Hinterhof-Studio zur „Süper Tiger Show“ ein. Dabei hat der „Manager von Straße“ seine ganz eigene Sicht auf die Welt. Bereits für seine Radiofolgen wurde er 2007 für den CIVISMedienpreis nominiert. In der ersten Staffel im ZDFneo begrüßt er seine süper Gäste: u.a. die dreifache Boxweltmeisterin Susi Kentikian, die Schauspieler Matthias Schweighöfer (Foto l.) und Wotan Wilke Möhring sowie den Regisseur Detlev Buck.Blondheim TV ist eine Mehrheitsbeteiligung der Cinecentrum und seit Herbst 2009 auch der Studio Hamburg Produktion GmbH (beide 45%). Kooperation mit Agenda Media: Die Studio Hamburg Produktion GmbH hat 45% der Anteile an der Produktionsfirma Agenda Media GmbH erworben. Mit dem Einstieg soll eine langfristige Kooperation für qualitativ hochwertige TV-Programme geschlossen werden, insbesondere im non-fiktionalen Bereich. Agenda Media gehörte bisher den Gesellschaftern Stefan Aust und Thorsten Pollfuß. Neben Studio Hamburg Produktion ist der Journalist Thomas Ammann als weiterer Gesellschafter beteiligt worden. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Studio Hamburg Produktion, Michael Lehmann, wird neben Stefan Aust und Thorsten Pollfuß in die Geschäftsführung von Agenda Media eintreten. „Durch die Beteiligung an Agenda Media erweitern wir den Bereich Non-Fiction um die journalistische Programmausrichtung und ergänzen damit unser Portfolio“, so Michael Lehmann. Wer denkt, im Wartezimmer eines Arztes gebe es lediglich Langeweile, irrt. Das beweist die neue NDR Comedy-Serie „Das Wartezimmer“ mit Marlene Jaschke (gespielt von Jutta Wübbe). Ihr Markenzeichen ist nicht nur ihr roter Hut, sondern auch ihre unvergleichliche norddeutsche Art. Regisseurin Nana Neul setzt den Dreiteiler nach Büchern von Rainer Butt in Hamburg-Hammerbrook in Szene. Das NDR Fernsehen zeigt die Serie am 4., 5. und 6. Januar 2010 jeweils um 22:10 Uhr. Neben Jutta Wübbe spielen in Folge 1 Teresa Harder, Jan Peter Heyne und Laura Vietzen, in Folge 2 Alexander Wüst und Thomas Kügel sowie in der dritten Folge Jan Fedder. Produzentin von „Das Wartezimmer“ ist Kerstin Ramcke (Studio Hamburg), Kamera: Leah Striker, Producer: Wolfgang Henningsen, Redaktion: Bernhard Gleim und Stephanie Bogon. Neu auf dem Studio HamburgGelände: der Filmrecherchedienst, kurz FRD. Der FRD recherchiert für Filmschaffende die Hintergrundinformationen, die sie benötigen, um beispielsweise ein Drehbuch zu schreiben, Regie zu führen oder sich auf eine Rolle als Schauspieler vorzubereiten. Ziel des FRD ist es, deutsche Produktionen – sowohl fiktional als auch nicht fiktional – authentischer zu machen. Weitere Informationen: www.frd.info Auf www.youtube. de/loriot hat Studio Hamburg Distribution & Marketing (SHDM) Ausschnitte legendärer Sketche und Cartoons aus 40 Jahren Loriot-Fernsehgeschichte frei zugänglich gemacht. Das von SHDM bereitgestellte Material wurde im Vorfeld aufwendig digital restauriert und aufbereitet. Auf die Besucher des Loriot-Kanals warten – neben einem exklusiven Best-Of-LoriotVideo – ausgewählte Ausschnitte aus selten gezeigten Originalsendungen. Dass die Faszination für Vicco von Bülow auch im digitalen Zeitalter ungebrochen ist, zeigen die Abrufzahlen: Bisher kann der Kanal über 560.000 Videoaufrufe sowie 2400 registrierte Abonnenten vorweisen. 16 18 | 17 19 nachwuchs Studio Hamburg-Azubi ist Bundessiegerin Deutschlands beste Kauffrau für audiovisuelle Medien 2009 ist Lisa Belling von der Studio Hamburg GmbH. Sie hat bundesweit die beste Abschlussprüfung in ihrem Ausbildungsberuf abgelegt. In Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler wurde Lisa Belling im Berliner Palais am Funkturm geehrt. Mit einem Ergebnis von 99% hatte sie im Januar 2009 ihre Ausbildung abgeschlossen und wurde als Producer-Assistentin bei der Studio Hamburg Produktion GmbH übernommen. Die Industrie- und Handelskammer würdigt seit 2006 alle Absolventen der dualen Ausbildungsberufe, die die Besten in ihrem Ausbildungsberuf sind und mindestens mit „sehr gut“ abgeschlossen haben. Azubi des Jahres 2009: Studio Hamburg-Azubi unter Top 20 Lena Stewen, Auszubildende im zweiten Lehrjahr zur Kauffrau für audiovisuelle Medien bei der Studio Hamburg GmbH, ist bei dem Wettbewerb zu „Hamburgs Azubi des Jahres 2009“ unter den Top 20. Die Handelskammer Hamburg, Handwerkskammer Hamburg und Bild Hamburg schreiben den Wettbewerb zu „Hamburgs Azubi des Jahres“ seit 2005 aus. Studio Hamburg ist „Partnerunternehmen des Spitzensports“ Die Handelskammer Hamburg hat Studio Hamburg als eines der ersten „Partnerunternehmen des Spitzensports“ ausgezeichnet. Damit erklärt sich Studio Hamburg bereit, Spitzensportler auf ihrem beruflichen Karriereweg zu unterstützen. „Wir werden ab kommendem Jahr einen zusätzlichen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz anbieten, der mit den zeitintensiven Anforderungen im Spitzensport in Einklang gebracht werden kann“, sagt Ausbildungsleiterin Claudia Wüst. Gleichzeitig erhält Studio Hamburg Zugang zur Hamburger SportlerBörse, einer Plattform, über die Sportler an Unternehmen vermittelt werden. Die Handelskammer Hamburg kooperiert für die SportlerBörse mit dem Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein und dem Hamburg Sportbund. Deutscher Kurzfilmpreis: Gold für „Wagah“ Höchste Auszeichnung für ein Kurzfilmprojekt aus dem „Haus der jungen Produzenten“: Der Deutsche Kurzfilmpreis in Gold in der Kategorie Dokumentarfilm ging an „Wagah“ von Henning Kamm und Fabian Gasmia (Foto) von DETAiLFILM. Die beiden Produzenten werden derzeit durch ein Stipendium von Studio Hamburg im „Haus der jungen Produzenten“ unterstützt. Die bedeutendste und am höchsten dotierte Auszeichnung für den Kurzfilm in Deutschland wurde den Produzenten durch den Staatsminister für Kultur und Medien, Bernd Neumann, in Kooperation mit der Filmakademie Baden-Württemberg verliehen. Neue Stipendiaten: „Haus der jungen Produzenten“ Die ersten Stipendiaten der zweiten Generation im „Haus der jungen Produzenten“ von Studio Hamburg stehen fest: Jan Brockmann (23) und Susanne Kultau (23) von „Saubere Filme“ sowie Martin Kilger (33) mit dem Startup-Projekt „Kilger Media“ werden in die historische Trebitsch-Villa auf dem Studio Hamburg-Gelände einziehen. Das junge Produzentenduo von „Saubere Filme“ legt seinen Schwerpunkt auf inhaltlich anspruchsvolle und technisch innovative Werbefilme für das Internet. Mit der doppelten Kenntnis von Musikmarkt und Filmlandschaft will Martin Kilger eine medienübergreifende Arbeitsweise entwickeln, bei der Video-, Musik- und IT-Produktionen im Medienverbund angeboten werden. Im „Haus der jungen Produzenten“ vergibt Studio Hamburg im Rahmen seiner Nachwuchsförderung 18-monatige Stipendien an junge Unternehmensgründer, die innovative und qualitativ hochwertige audiovisuelle Inhalte im Bereich Kinofilm, Fernsehfilm, Serienformat, Doku, Werbefilm, Musikvideo, Mobile TV oder IPTV entwickeln und produzieren möchten. am set Seit Herbst 2009 in den deutschen Kinos: „Verblendung“ Michael Nyqvist als Wirtschaftsjournalist Mikael Blomkvist Studio Hamburg Synchron: Deutsche Kino-Fassung für Stieg Larrson-Bestseller Stieg Larssons Roman „Verblendung“ war 2008 das bestverkaufte Buch der EU. Insgesamt drei Bücher hat der bereits verstorbene Stieg Larsson über den aufrechten Wirtschaftsjournalisten Mikael Blomkvist verfasst, wobei der erste Teil der Triologie – „Verblendung“ – jetzt in Koproduktion mit dem ZDF in den deutschen Kinos angelaufen ist. Studio Hamburg Synchron hat den Kinofilm für den deutschen Markt synchronisiert. Der zweite Kinofilm – „Verdammnis“ – wird in den kommenden Wochen ebenfalls in den Tonndorfer Synchronstudios übersetzt, Kinostart ist für Februar 2010 geplant. „Die Synchronisation von ‚Verblendung‘ war in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung“, so Marion Noack, Geschäftsführerin Studio Hamburg Synchron. Zunächst galt es, die deutsche Besetzung für die beiden Hauptfiguren Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander zu finden. Das Ziel: „Stimmen zu finden, die sehr nah an das Original rankommen“, so Marion Noack. Um die Suche zu erleichtern, verfügt Studio Hamburg Synchron über ein umfangreiches Stimmarchiv, um bereits vor dem Casting eine aussagekräftige Vorschlagsliste erstellen zu können. „Das erleichtert die Auswahl, so dass am Ende nur noch etwa drei Darsteller pro Rolle zum Casting eingeladen werden müssen.“ Gemeinsam mit ZDF-Redakteur Wolfgang Feindt und dem Kinoverleih NFP einigte sich Marion Noack auf die Idealbesetzung: Sandra Schwittau, die u. a. auch amerika- nischen Darstellerinnen wie Hilary Swank oder Eva Mendes ihre Stimme leiht, und Michael Lott, dessen markante Stimme u. a. durch die Figur Philippe Abrams in „Willkommen bei den Sch’tis“ bekannt ist. Grundlage für eine erfolgreiche Synchronisation ist vor allem aber ein Dialogbuch, das mehr liefern muss als das passende Wort. „Die Sprache muss sich dem Beruf, Status und Alter der Filmfiguren anpassen“, sagt Marianne Groß, die bei „Verblendung“ für Buch und Regie gewonnen werden konnte. Je nach Originalsprache müssen Sätze zusammen gestaucht oder in die Länge gezogen werden, ohne den Inhalt des Originals zu verändern. „Im Französischen kann man eine Lebensgeschichte in zwei Sätzen erzählen, im Schwedischen dauert das deutlich länger.“ Bei „Verblendung“ wurde der Ton im Studio erstmalig geangelt, um den Originalton der schwedischen Vorlage möglichst zu treffen. Dafür wurde das Studio leer geräumt, die Schauspieler standen nicht wie sonst üblich hinter dem Pult, sondern bewegten sich adäquat zum Bild im Raum. Marion Noack: „Wenn sich die Schauspieler im Film bücken, laufen oder liegen, bücken, laufen, liegen auch die Synchronsprecher. Dicht gefolgt von dem ADR-Mixer und seiner Angel“. Auch die Mischung der Produktion, die mit Vorbereitung insgesamt etwa einen Monat in Anspruch nahm, arbeitete detailgenau. „Das Verhältnis von Sprache, Musik und Geräuschen muss dem Original entsprechen“, erklärt Mischtonmeister Matthias Plischke die Herausforderung. Erst wenn Tonhöhen stimmen und kein falscher Atmer bleibt, ist er zufrieden: „Der Aufwand ist immens, das Ergebnis aber auch.“ Die Lippenbewegungen passen zu den Worten, der Sound stimmt, die Charaktere sind schlüssig. Und wenn sich am Ende im Kinosessel niemand mehr wundert, dass Lisbeth und Mikael deutsch sprechen, dann weiß auch Marion Noack, die Synchronisation ist gelungen. Synchron-GF Marion Noack Michael Lott spricht Mikael Blomkvist Verblendung Regie: Niels Arden Oplev Darsteller: Michael Nyquist (Rolle: Mikael Blomkvist), Noomi Rapace (Lisbeth Salander), Sven Bertil Taube (Henrik Vanger), Peter Haber (Martin Vanger), Peter Andersson (Nils Bjurman) u. a. Synchronregie: Marianne Groß Dialogbuch: Marianne Groß Synchronsprecher: Michael Lott, Sandra Schwittau, Eckart Dux, Dieter Memel, Volkert Kraeft u. a. 18 | 19 am set Ein Münchner an der Waterkant Christian Tramitz in der vierten Staffel „Notruf Hafenkante“ „Servus!“ – ganz neue Töne im Polizeirevier der „Notruf Hafenkante“. Diesmal sind es nämlich die Kommissare selbst, die Hilfe bekommen. Und zwar aus Bayern: Peter Leitl, Hauptkommissar der Münchner Polizei, vertritt ab dem 7. Januar 2010 sechs Folgen lang den erkrankten Henning Storm (Uwe Fellensiek). Leitls Chef nennt dies „über den Tellerrand schauen“, für Peter bedeutet die Hospitanz in der Hansestadt an der Elbe den Verzicht auf Weißwurst, Bier und vor allem auf eine gerade beginnende Skisaison. Zugunsten seiner Karriere macht er sich widerwillig auf den Weg gen Norden. Leitl ist Ende 40, zum dritten Mal geschieden und heißt im wahren Leben Christian Tramitz. Und obwohl Tramitz bereits einem Fisch seine Stimme verlieh („Findet Nemo“), bedeutet dies für Leitl noch lange nicht, dass der sich bei den Fischköppen wohlfühlt. Mit 25 brandneuen Folgen startete im Herbst die vierte Staffel der Serie im ZDF, die von Produzent Marcus Mende und Producerin Ines Karp betreut wird. Die verantwortlichen Redakteure des ZDF sind Matthias Pfeiffer und Katharina Görtz. Die neuen Folgen sind ab sofort auch in HDQualität zu sehen und locken am Donnerstagabend um 19:25 Uhr regelmäßig über vier Millionen Zuschauer vor den Bildschirm. „Gleich die erste Folge erreichte einen Marktanteil von 14,7 % und bescherte uns damit den erfolgreichsten Staffelstart seit Bestehen der Serie“, freut sich Michael Lehmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Studio Hamburg Produktion GmbH. „Das ist die Ernte einer tollen Zusammenarbeit mit dem ZDF, insbesondere mit Klaus Bassiner, dem Leiter der ZDF-Hauptredaktion Reihen und Serien.“ Neben spannenden Kriminalfällen erwarten den Zuschauer jede Menge Neuigkeiten. Franzi (Rhea Harder) hat alle Hände voll zu tun, Arbeit und Muttersein in Einklang zu bringen. Nun hat sie auch noch einen neuen Kollegen an die Hand bekommen, der stolz seine bayerische grüne Dienstuniform spazieren trägt und in der Mittagspause lieber eine halbe Maß trinkt, als den aktuellen Fall zu besprechen. Melanie (Sanna Englund) lässt sich von einem Mann den Kopf verdrehen und im Elbkrankenhaus knistert es zwischen Oberkommissar Henning Storm und Notärztin Dr. Jonas (Gerit Kling), die aber auch an dem feschen Mann mit bayerischem Dialekt Gefallen findet. Den Trubel im EKH hält ab jetzt Frauke Prinz (Manuela Wisbeck) am Empfang in Schach. Neu im hanseatischen Ermittlerteam: Christian Tramitz alias Peter Leitl (hinten) Für allgemeinen Wirbel sorgt seit November 2009 der neue Darsteller Matthias Schloo, und in einer Episodenrolle Till Demtroeder als rockiger Harley-Davidson-Fahrer. Das Team „Notruf Hafenkante“ hält zusammen. Das merkt selbst der Münchner Gast, dem immer mal wieder das gewohnte „Isar 21“ beim Funk über die Lippen kommt und der am Hamburger Schnack noch immer zu knabbern hat, dies am Fischbrötchen aber weiterhin lieber nicht tut. Fast tut es ihm leid, als die Zeit kommt „Ade“ zu sagen, aber „In Hamburg sagt man Tschüss, das heißt auf Wiederseh’n!“. „Zeit der Kraniche“ – TV-Drama in Havelberg Stella Kunkat und Bernhard Schir (M.) mit Manfred Zapatka (r.) In Havelberg fiel gerade die letzte Klappe für das TV-Drama „Zeit der Kraniche“, das die Cinecentrum Berlin in Koproduktion mit dem MDR und ORF produziert. Regie führt Josh Broecker. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Silke Zertz, die soeben mit dem Deutschen Fernsehpreis für „Wir sind das Volk“ und „Woche für Woche“ ausgezeichnet wurde. In der Einsamkeit der Unteren Havelniederung, einem der letzten Vogelparadiese Deutschlands, lebt die 12-jährige Lea (Stella Kunkat) mit ihrem Vater Lutz (Bernhard Schir), einem leidenschaftlichen Umweltschützer. Lea leidet noch immer unter dem Verlust der Mutter, die Vater und Tochter kurz nach der Geburt verlassen hat. Als Lea und ihr Vater auf einem Streifzug die einfliegenden Kraniche beobachten wollen, finden sie ein neugeborenes Baby im Dickicht. In letzter Minute können sie das Neugeborene vor dem Erfrierungstod retten. Wer ist der kleine Junge und wer hat ihn so schutzlos ausgesetzt? Der örtliche Kommissar Mohnhaupt (Manfred Zapatka) nimmt sofort die Ermittlungen auf. Lea kümmert sich unterdessen gemeinsam mit Krankenschwester Ines (Floriane Daniel) liebevoll um den Jungen. In den darauffolgenden Tagen sieht Lea immer wieder eine junge Frau vor ihrem Haus stehen. Ist sie die Mutter des kleinen Daniels? Während Lutz bei seiner Geliebten Cora (Doris Schretzmayer) ist, folgt Lea heimlich der unbekannten Frau. Als wenig später ein orkanartiger Regensturm über die Havelniederung hereinbricht, nimmt die Geschichte eine dramat is ch e We n d e … kino Mit dem Nachtzug nach Lissabon Eine Koproduktion der Studio Hamburg Produktion GmbH und der C-FILMS AG „Wenn es so ist, dass wir nur einen kleinen Teil von dem leben können, was in uns ist – was geschieht mit dem Rest?“ Ein paar Worte eines portugiesischen Schriftstellers reichen aus, um den für seine Zuverlässigkeit und Konsequenz bekannten Raimund Gregorius in einen Zug steigen zu lassen und seinem bekannten Leben davonzufahren, um den „Rest“ zu entdecken. Die plötzliche Angst, dass das Leben unvollständig bleibe, treibt ihn gleichermaßen an, wie der Mut, Neues zu erfahren. Mit der Verfilmung „Nachtzug nach Lissabon“ nach der Romanvorlage von Pascal Mercier (Peter Bieri) befährt auch die Studio Hamburg Produktion GmbH neue Gleise. Es ist das erste Projekt, das in Koproduktion mit der 1999 in Zürich gegründeten C-FILMS AG entsteht, die mit dem Unternehmen ab sofort als gleichwertiger Partner bei der Produktion von Kinofilmen kooperiert. Die Dreharbeiten beginnen im Herbst 2010. „Der Stoff ist ein großer Erfolg als Romanvorlage, und wir freuen uns, gemeinsam mit der C-FILMS AG die Emotionalität auf der Leinwand sprechen zu lassen“, sagt Michael Lehmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Studio Hamburg Produktion GmbH. „Unsere Unternehmen ergänzen sich nicht nur in ihren ähnlichen Strukturen und ihrem Bestreben nach Qualität hervorragend; aus dem kreativen Austausch werden sicherlich viele weitere Projekte wachsen.“ Regisseurin Emily Atef, Gewinnerin des Studio Hamburg Nachwuchspreises 2009, gilt als großes Talent. „Ich dachte, sie suchten einen großen bekannten Regisseur, doch scheinbar fanden sie das Fremde in mir reizvoll“, sagt die gebürtige Berlinerin iranisch-französischer Eltern, die lange Zeit in Paris und London lebte. Denn auch die Geschichte des Films spielt in der Fremde – in der emotional aufgeladenen Vergangenheit Portugals. Der Lehrer Raimund Gregorius begibt sich auf eine rastlose Suche quer durch Lissabon, um den portugiesischen Autor und Poeten Amadeu de Prado ausfindig zu machen. Dabei taucht der Lehrer in Prados Geschichte ein, die stark von der Diktatur Salazars geprägt ist. „Es war eine große Herausforderung, die zeitlichen Ebenen dramaturgisch miteinander zu verknüpfen und gleichstark zu erhalten“, beschreibt Produzentin Kerstin Ramcke die kreative Drehbuchentwicklung, die in enger Zusammenarbeit mit Peter Reichenbach (Geschäftsführer C-FILMS AG), Benjamin Seikel (C-FILMS Deutschland) und Emily Atef erfolgte. Die Geschichte des Bestsellers musste an einigen Stellen verändert werden. „Das Buch beschreibt Gedanken. Und Gedanken sind stark und schön, doch sie sind nicht filmisch. Aber gerade das ist unser Glück, denn wir haben alle Freiheiten“, meint Atef, der es besonders wichtig ist, dem Zuschauer Inspiration zu geben. „Er soll sagen: Das möchte ich auch tun!“ „Unser Leben, das sind flüchtige Formationen aus Treibsand, von einem Windstoß gebildet, vom nächsten zerstört. Gebilde aus Vergeblichkeit, die verwehen, noch bevor sie sich richtig gebildet haben.“ („Nachtzug nach Lissabon“) Wie schön also, dass das Leben des Raimund Gregorius in Bildern für die Ewigkeit festgehalten wird. „Nachtzug nach Lissabon“ – eine Verfilmung unter der Regie von Emily Atef Malerische Kulisse für die Verfilmung nach dem Bestseller von Pascal Mercier (v. l.) Michael Lehmann, Vorsitzender der Geschäftsführung Studio Hamburg Produktion, und Peter Reichenbach, Geschäftsführer der C-FILMS AG 20 | 21 sendetermine DAS TRAUMSCHIFF – VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE Reihe der POLYPHON Film- und Fernsehgesellschaft mbH, 26. Dezember 2009 um 20:15 Uhr im ZDF DIE STERNSTUNDEN DER DEUTSCHEN Quiz-Show der Cinecentrum GmbH und Blondheim TV und Film Produktion, 1. und 8. Dezember 2009 um 20:15 Uhr im ZDF DIE TOTEN VOM SCHWARZWALD Mystery-Thriller der Studio Hamburg Produktion GmbH, 8. Februar 2010 um 20:15 Uhr im ZDF HISTORY! DAS QUIZ Quiz-Show der Blondheim TV und Film Produktion und Cinecentrum GmbH, 15. Dezember 2009, 12., 19. und 26. Januar 2010 jeweils um 20:15 Uhr im ZDF MAMA KOMMT Familienkomödie der Studio Hamburg Produktion GmbH, am 1. März 2010 um 20:15 Uhr im ZDF POLIZEIRUF 110 – FALSCHER VATER Reihe der Studio Hamburg Produktion GmbH, 20. Dezember 2009 um 20:15 Uhr im Ersten SOKO WISMAR – VII. STAFFEL Serie der Cinecentrum Berlin GmbH, mittwochs, 18:00 Uhr im ZDF STUBBE – VON FALL ZU FALL Reihe der POLYPHON Film- und Fernsehgesellschaft mbH, IN DEN NEBEL: 19. Dezember 2009, GEGEN DEN STROM: 16. Januar 2010, jeweils um 20:15 Uhr im ZDF SÜPER TIGER SHOW Late Night Show der Blondheim TV und Film Produktion sowie Desire Media, donnerstags um 23:00 Uhr bei ZDFneo ANNE WILL Politische Talkshow der Will Media GmbH in Koproduktion mit der Cinecentrum GmbH, immer sonntags um 21:45 Uhr im Ersten BECKMANN Wöchentliche Talkshow der Cinecentrum GmbH, Beckground TV und Filmproduktion GmbH, immer montags um 22:45 Uhr im Ersten DAS TRAUMSCHIFF – INDIAN SUMMER Reihe der POLYPHON Film- und Fernsehgesellschaft mbH, 1. Januar 2010 um 20:15 Uhr im ZDF immer mittwochs um 20:15 Uhr im NDR DAS WESERBERGLAND – SAGENHAFTES NIEDERSACHSEN: 16. Dezember 2009 ALASKAS WELT DER GIGANTEN – DER DENALI NATIONALPARK: 6. Januar 2010 NATURWUNDER GALAPAGOS – AUS FEUER: 13. Januar 2010 NATURWUNDER GALAPAGOS – INSELN, DIE DIE WELT VERÄNDERTEN: 20. Januar 2010 BAMA, DER GORILLAMANN: 27. Januar 2010 DIE NORDREPORTAGE Reportage der Cinecentrum GmbH, 18. Januar und 22. Februar 2010 um 18:15 Uhr im NDR EXPEDITIONEN INS TIERREICH-SPEZIAL Dokumentationen der Studio Hamburg Produktion GmbH, immer donnerstags um 21:00 Uhr im NDR ZWISCHEN KRIM UND KARPATEN – MIT RUSLANA DURCH DIE UKRAINE: 10. Dezember 2009 HAIE, HUMMER – HELGOLAND!: 17. Dezember 2009 HAUPTSTADT DER WILDSCHWEINE – BERLIN: 14. Januar 2010 HIGHWAY IN DIE EISZEIT – AUF NACH ALASKA: 21. Januar 2010 FINNLAND - BÄREN, ELCHE, RIESENMARDER: 28. Januar 2010 EXPEDITIONEN INS TIERREICH Dokumentationen der Studio Hamburg Produktion GmbH, GROSSSTADTREVIER – XXIII. Staffel Serie der Studio Hamburg Produktion GmbH, immer montags um 18:50 Uhr im Ersten DAS WARTEZIMMER Reihe der Studio Hamburg Produktion GmbH, 4., 5. und 6. Januar 2010 um 22:10 Uhr im NDR DIE GROSSE QUATSCH WINTER SHOW Show der Blondheim TV und Film Produktion, 7. Januar 2010 um 20:15 Uhr auf ProSieben INAS NACHT Produktion der Beckground TV und Filmproduktion GmbH, 5. Dezember 2009 um 00:00 Uhr im NDR, 10. Dezember 2009 um 23:30 Uhr im Ersten, 12. Dezember 2009 um 00:00 Uhr im NDR, 19. Dezember 2009 um 00:00 Uhr im NDR, 30. Dezember 2009 um 23:30 Uhr im NDR ROTE ROSEN – V. STAFFEL Telenovela der Studio Hamburg Serienwerft Lüneburg GmbH, montags bis freitags um 14:10 Uhr im Ersten und Wiederholungen wochentags um 9:05 Uhr im Ersten, 7:20 Uhr im NDR, 12:40 Uhr im BR, 11:05 Uhr im WDR, 6:55 Uhr im SWR und um 7:15 Uhr im HR LEOPARD, SEEBÄR & CO. Dokusoap der Studio Hamburg Produktion GmbH, montags bis freitags um 16:10 Uhr im Ersten TIERE BIS UNTERS DACH Serie der POLYPHON Südwest Film & Fernseh GmbH. HUNDEHERZ: 16. Januar 2010 um 8:40 Uhr im SWR, Wiederholung 17. Januar 2010 um 8:30 Uhr im SWR, PONY IN NOT: 23. Januar 2010 um 8:40 Uhr im SWR, VOGELFREI: 30. Januar um 8:40 Uhr im SWR NEUES AUS BÜTTENWARDER Reihe der POLYPHON Film- und Fernsehgesellschaft mbH, am 22. Dezember 2009 um 21:45 Uhr, 25. Dezember 2009 um 22:10 Uhr, 25. Dezember 2009 um 22:35 Uhr, 26. Dezember 2009 um 22:10 Uhr, 27. Dezember 2009 um 21:45 Uhr und 1. Januar 2010 um 19:30 Uhr jeweils im NDR NOTRUF HAFENKANTE Serie der Studio Hamburg Produktion GmbH, donnerstags um 19:25 Uhr im ZDF QUATSCH COMEDY CLUB Show der Blondheim TV und Filmproduktion, ab 12. Januar 2010 wöchentlich um 23:15 Uhr auf ProSieben WO DIE LIEBE HINFÄHRT Dokusoap der Studio Hamburg Produktion GmbH, voraussichtlich im ersten Quartal 2010 bei ZDFneo ZWEI OSTFRIESEN MIT HERZ UND HAMMER Dokusoap der Studio Hamburg Produktion GmbH, voraussichtlich im Januar 2010 im NDR zahlen zitate „Superzeitlupe, Kamerablicke über neblige Wipfel oder aus dem Moos SOKO WISMAR: TOD EINER NACHBARIN 5. August 2009 18:00 Uhr, ZDF 2,56 Mio. 20,2 % MA heraus – lauter sensationell fotografierte Einzelansichten.“ DER SPIEGEL am 29. Juni 2009 über MYTHOS WALD So entstand eine aufschlussreiche Doku. Doch das Gefühl ist: Man sieht einen Spielfilm, einen Thriller mit mysteriöser grüner Pampe und scharfen Messern – so spannend sind Schnitte, so poetisch die Bilder, so virtuos die Kameraeinstellungen.“ ANNE WILL – NACH DEM DUELL 13. September 2009 22:00 Uhr, ARD 6,45 Mio 25,9 % MA MÜNCHNER MERKUR am 25. Juli 2009 über KOYAMAS MENÜ „Spektakuläre Recherche mit klugen Kommentaren.“ FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG am 29. Juli 2009 über DIE BOMBE „Kleber ist ein außergewöhnlicher, ein TATORT: BOROWSKI UND DIE STERNE 20. September 2009 20:15 Uhr, ARD 7,49 Mio. 22,1 % MA guter Film zu einem komplexen Thema gelungen. Er zeigt, wie Fernsehen Stoff stemmen kann.“ SÜDDEUTSCHE ZEITUNG am 1./2. August 2009 über DIE BOMBE „Das klingt banal, das klingt nach Trash (…) und wird doch von so viel Intelligenz, Ironie und Witz getragen, dass neben der Grimme-Preis-Jury auch die des Deutschen Fernsehpreises und die des DER DICKE: SCHWERE ENTSCHEIDUNG 29. September 2009 20:15 Uhr, ARD 6,4 Mio. 20,4 % MA Deutschen Comedy-Preises mit Begeisterung ihre Trophäen an den Jungautoren übergeben haben.“ SPIEGEL ONLINE am 3. August 2009 über DOCTOR’S DIARY „Die Dialoge sind schnell, die Witze gemein, die Pointen sitzen“ WELT ONLINE am 3. August 2009 über DOCTOR’S DIARY TATORT: …ES WIRD TRAUER SEIN UND SCHMERZ 15. November 2009 20:15 Uhr, ARD „Ein starker Thriller mit komplexer, vielschichtiger Geschichte“ BLICKPUNKT:FILM am 5. Oktober 2009 über SCHATTEN DER GERECHTIGKEIT 9,13 Mio. 24,4 % MA 22 | 23 produktionen Aktuelle Produktionen der Studio Hamburg Gruppe STUDIO HAMBURG PRODUKTION POLYPHON EXPEDITIONEN INS TIERREICH Dokumentationen der Studio Hamburg Produktion GmbH für NDR. Dreh fortlaufend weltweit. DAS TRAUMSCHIFF – BORA BORA Reihe der POLYPHON Film- und Fernsehgesellschaft mbH für ZDF. Dreh vom 4. Januar bis 11. Februar 2010 auf der MS Deutschland und Boro Bora. EXPEDITIONEN INS TIERREICH – SPEZIAL Dokumentationen der Studio Hamburg Produktion GmbH für NDR. Dreh fortlaufend weltweit. GROSSSTADTREVIER – XXIV. Staffel, Folge 1-8 Serie der Studio Hamburg Produktion GmbH für ARD. Dreh vom 25. August bis 14. Dezember 2009 in Hamburg und Umgebung. GROSSSTADTREVIER – XXIV. Staffel, Folge 9-18 Serie der Studio Hamburg Produktion GmbH für ARD. Dreh vom 26. Januar bis 18. Juni 2010 in Hamburg und Umgebung. DAS TRAUMSCHIFF – PANAMA Reihe der POLYPHON Film- und Fernsehgesellschaft mbH für ZDF. Dreh vom 12. Februar bis 21. März 2010 auf der MS Deutschland und in Panama. KREUZFAHRT INS GLÜCK Reihe der POLYPHON Film- und Fernsehgesellschaft mbH für ZDF. Dreh vom 21. März bis 25. April 2010 in Andalusien/Spanien. CINECENTRUM 37° EINSATZ IN AFGHANISTAN (AT) Reportage der Cinecentrum GmbH für ZDF. Dreh im Dezember 2009. NOTRUF HAFENKANTE – IV. Staffel Serie der Studio Hamburg Produktion GmbH für ZDF. Dreh bis März 2010 in Hamburg. ALTERSHEIM? NIEMALS Reportage der Cinecentrum GmbH für SWR. Produktion vom 9. Dezember 2009 bis 4. Juni 2010 in Süddeutschland und der Schweiz. TATORT HAMBURG – VERGISSMEINNICHT Reihe der Studio Hamburg Produktion GmbH für ARD/ NDR. Drehzeit bis 3. Dezember 2009 in Hamburg. DIE KINDER VON BLANKENESE (AT) Dokudrama der Cinecentrum GmbH für NDR. Dreh ab März 2010 in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. DIE NORDREPORTAGE Reportage der Cinecentrum GmbH für NDR. Produktion fortlaufend 2010 in Hamburg. HISTORY! DAS QUIZ Quiz-Show der Cinecentrum GmbH und Blondheim TV für ZDF. Dreh bis Januar 2010 in Berlin. SO EIN TAG Reportage der Cinecentrum GmbH für NDR. Dreh fortlaufend 2010 in Hamburg. STUDIO HAMBURG SERIENWERFT ROTE ROSEN – V. Staffel Telenovela der Studio Hamburg Serienwerft Lüneburg GmbH für ARD. Dreh bis Februar 2010 in Lüneburg und Umgebung. ROTE ROSEN – VI. Staffel Telenovela der Studio Hamburg Serienwerft Lüneburg GmbH für ARD. Dreh vom 22. März 2010 bis Januar 2011 in Lüneburg und Umgebung. BLONDHEIM TV SÜPER TIGER SHOW Talk der Blondheim TV und Film Produktion und Desire Media für ZDFneo. Produktion seit Oktober 2009 in Berlin. In den Studios in Hamburg, Berlin und Babelsberg ist Studio Hamburg aktuell an folgenden Projekten verschiedener Produzenten beteiligt: HAMBURG 17:30 LIVE FÜR HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN Sat.1 Regionalmagazin, montags bis freitags aus dem Haus P. BECKMANN Wöchentliche Talkshow, Cinecentrum und Beckground TV für ARD/Degeto. Aufzeichnung wöchentlich im Atelier 12. BRITT Tägliche Talkshow, Schwartzkopff TV für Sat.1. Produktion fortlaufend im Studio M. DAS QUIZ MIT JÖRG PILAWA Quiz-Show der white balance GmbH und Grundy Light Entertain- ment für ARD/Degeto. Produktion bis 17. Dezember 2009 im Atelier 1. KERNER Magazin der J.B.K. TV-Production mit Spiegel TV Infotainment für Sat.1. Produktion fortlaufend 2009 in Atelier 5. W WIE WISSEN Magazin des NDR. Produktion fortlaufend 2009 im Atelier 10. ANNE WILL Politische Talkshow der Will Media GmbH in Koproduktion mit der Cinecentrum GmbH für ARD. Fortlaufende Live-Produktion im Studio D. EIN HERZ FÜR KINDER Charity-Gala der Schwartzkopff TV für ZDF. Produktion vom 3. bis 14. Dezember 2009 im Studio H. FERNSEHZENTRUM BABELSBERG STUDIO BERLIN ADLERSHOF AKTE 09 Magazin der META Productions GmbH für Sat.1. Fortlaufende Produktion im Studio F. GUTE ZEITEN – SCHLECHTE ZEITEN Daily Soap der Grundy Ufa TV Produktions GmbH für RTL. Produktion fortlaufend in den Studios 1 und 2. IMPRESSUM Herausgeber: Studio Hamburg GmbH Unternehmenskommunikation Telefon +49[0]40 66 88 – 23 00 [email protected] Verantwortlich: Ingrid Meyer-Bosse Redaktion: Ingrid Meyer-Bosse Mitarbeit: Jana Wilhelm, Saskia Hochreiter Texte: Ingrid Meyer-Bosse, Jana Wilhelm, Tim Grevenitz, Michael Handwerk, Lisa Rathje, Broder BuchWinckel, Alexa Rothmund, Kirsten Brandes, Dieter Zurstraßen, Rolf Grabner, Christine Strohm, Hein Schlüter (Schlussredaktion) Entwurf: Jung v. Matt Gestaltung: Thomas Beckmann Produktion: Komplett Produktion, Britta Hannemann Fotonachweis: Matthias Arndt, Dirk Bartling/ZDF, Fabian Bäter, CHL Photodesign, Desire Media, Detailfilm, Deutsche Wochenschau GmbH, Entertainment Media Verlag/babiradpicture/Goran Gajanin, Oliver Feist, Stephane Gendre, Tim Grevenitz, Sandra Hoever/ZDF, Thorsten Jander/ ARD, Katharina Jurk, Thomas Kierok/ ZDF, Knut Koivisto, Ann-Christine Krings, Boris Laewen, Thomas Leidig, Nicky Lancaster, Wolfgang Lehmann/ ZDF, Nicolas Maack, Nicole Manthey/ ARD, Marion von der Mehden, Menne/Sat.1, Marc Meyerbröker/ NDR/ZDF, NDR Naturfilm, Georges Pauly/ARD, Hans-Joachim M. Ricker/ BMI, Christian A. Riege/ZDF, Urban Roths, Romano Ruhnau/NDR, RTL, Carmen Sauerbrei/ZDF, Annette Scheurich, Andreas Schilling, Dörthe Schneider, Sybill Schneider, Sandra Schuck/NDR, Susan R. Skelton, Studio Hamburg, Julia Terjung, Tanja TimmBender, Totho, Boris Trenkel, Murat Ünal, Norbert Unfried/ZDF, Lukas Unseld, Maria Wiesler, Lothar Winkler/ HIPP-Foto Studio Hamburg GmbH Jenfelder Allee 80 22039 Hamburg Telefon +49[0]40 66 88 – 0 Telefax +49[0]40 66 88 – 33 33 www.studio-hamburg.de Aufsichtsratsvorsitzender: Lutz Marmor Geschäftsführung: Dr. Martin Willich (Vorsitzender) Hans-Peter Urban Dr. Robin Houcken Amtsgericht Hamburg 66 HRB 9032