Bunker in Kloten: «Besser als Afghanistan» Auf die
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Bunker in Kloten: «Besser als Afghanistan» Auf die
GZA/PP 8180 Bülach 36. Jahrgang Mittwoch, 20. Januar 2016 Nr. 3 Zuhause ist, wo das Herz eine Heimat findet — das grösste Angebot der Schweiz auf www.remax-bülach.ch. RE/MAX Bülach Schaffhauserstrasse 35 CH-8180 Bülach, T +41 44 577 40 40 Bülach Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Herausgeber: Wochenspiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach Verlag Tel. 044 863 72 00 Fax 044 863 72 01 Vermischtes Kultur Hintergrund Kunst in «Kifferecke» mutwillig zerstört Unterhaltung mit «Ängel uf Umwägä» Viel Humor statt Happy End Die Kunstwerke auf dem Kirchenhügel in Bülach wurden Opfer von Vandalismus. Die Präsidentin des Stiftungsrats, Jolanda Zimmer, hat einen Verdacht, wer die Zerstörer der Kunstobjekte sein könnten. Seite 5 Zwei Schutzengel müssen eine ganze Familie beschützen. Keine leichte Aufgabe, dafür ein umso unterhaltenderes Schauspiel: Am 29. Januar feiert der Dramatische Verein Niederglatt Premiere von «Ängel uf Umwägä». Seite 7 Die Kammerspiele Seeb präsentieren einen Theaterabend in Bachenbülach zum Geniessen. Das Stück «Rose & Walsh» endet zwar tragisch, aber humorvoll. Seite 9 Auf die Ex-Freundin geschossen und dann sich selbst getötet Selbstmord: Der 51-jährige Mann, der am Sonntag tot in Weiach aufgefunden wurde, hat sich erschossen. Zuvor verletzte er seine Ex-Freundin durch einen Schuss schwer. Der Verdacht eines Beziehungsdelikts bestätigt sich somit. Flavio Zwahlen Am Sonntagmorgen wurden die Bewohner von Weiach von Polizeisirenen und einem Helikopter geweckt. Grund dafür war eine Schiesserei in einem Einfamilienhaus-Quartier. Beim Eintreffen der Polizei an der Trottenstrasse entdeckte diese einen toten Mann und eine schwer verletzte Frau. Der 48-jährige Hauseigentümer G.R.* blieb unverletzt. Eine Nachbarin zu Tele Züri: «Ich habe gehört, wie ein Polizist telefonierte und sagte: ‹Ein Toraxdurchbruch und ein Kopfschuss›.» Gespräch ist eskaliert Rund um das Einfamilienhaus suchten die Polizisten nach Spuren. Fotos: dj. Zwischenzeitlich konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass weder die schwer verletzte Frau noch der unverletzte Hausbesitzer geschossen haben. Gestützt auf verschiedene Aussagen gehen die Unter- Der Leichenwagen verlässt den Tatort an der Trottenstrasse in Weiach. suchungsbehörden davon aus, dass der ehemalige Freund der Verletzten kurz nach vier Uhr morgens in das Einfamilienhaus in Weiach eindrang. Dort wollte er mit seiner Ex-Freundin sprechen. Die Situation eskalierte, worauf der 51-Jährige eine Pistole zückte, einmal in die Richtung seiner Ex-Partnerin schoss und diese schwer verletzte. Dennoch gelang sowohl ihr als auch G.R. die Flucht. Der Ex-Freund erschoss sich danach selbst. Eine Nachbarin berichtete, dass kurz nach der Tatzeit eine Frau Fortsetzung auf Seite 3 ANZEIGEN Bunker in Kloten: «Besser als Afghanistan» Die 30 zusätzlichen Asylbewerber von Kloten und Bassersdorf leben vorübergehend in einem Zivilschutzbunker. Für sie kein Problem. Seit Anfang Jahr wohnen 30 junge Asylbewerber aus Afghanistan und Eritrea in der Zivilschutzanlage «Dorfnest» im Industriegebiet von Kloten. «Wir sind zufrieden hier», sagt der 26-jährige Afghane Adil (Name geändert). Mit den Betreuerinnen und Betreuern würden sie sich gut verstehen. «Wie es uns hier in der Zivilschutzanlage gefällt? Es ist besser als in Afghanistan», antwortet Adil lachend. Mit Tischfussball, Pingpongspielen und Lesen vertreiben sie sich Tischfussball lässt die traumatischen Erlebnisse vergessen. Foto: Daniel Jaggi die Zeit im Bunker. Er sagt: «Wir hoffen, bald auch einen Deutschkurs besuchen zu können.» Einige Asylbewerber hätten bereits die Umgebung der Zivilschutzanlage erkundet. Mit den wenigen deutschen Wörtern, die sie sich beigebracht haben, hätten sie versucht, sich zu verständigen. «Wir mögen die Schweizer. Wenn wir etwas brauchen oder nach einer Adresse fragen, helfen sie uns», erzählt Adil. Schlechte Erfahrungen hätten sie noch keine gemacht. Für die nächsten drei Monate sind die jungen Männer in der Zivilschutzanlage untergebracht. Danach werden sie voraussichtlich in die Containersiedlung an der Rankstrasse in Kloten umziehen. (sis.) Mehr über die Asylbewerber und ihre Flucht auf Seite 3 • Neuwagen & Occasionen zu Tiefstpreisen • Finanzierung/Leasing/ Eintausch • Mit eigener Werkstatt Wir suchen immer gepflegte Occasionen und bieten unkompliziert faire Preise. elviscars.ch Engelwisstrasse 3 8180 Bülach Tel. 078 861 64 09 [email protected] 2 Wochenspiegel Nr. 3 TRIBÜNE 20. Januar 2016 PRESSESCHAU GASTKOMMENTAR Der Preis ist ein Bürokratiemonster Margreth Rinderknecht * Früher haben Agrarwissenschaftler die Landwirtschaft in wirtschaftlicher Sicht geprägt, heute stellen Umweltwissenschaftler mit dem Fokus Umwelt die Weichen, Ökonomie ist kein Thema mehr. Für die vom Bund geforderte Leistung erhalten Bauernfamilien Direktzahlungen. In den Medien, und als Folge davon auch in der Gesellschaft, wird leider immer von Subventionen geschrieben und gesprochen, das tönt anklagend und verurteilend. Vor Jahren hat das Schweizervolk Ja gesagt zur Multifunktionalität unserer Landwirtschaft. Seither steht es in der Verfassung, dass die Landwirtschaft einen wesentlichen Beitrag zu leisten habe für die sichere Versorgung der Bevölkerung, für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und zur Pflege der Kulturlandschaft und für die dezentrale Besiedlung des Landes. Der Bund ergänzt das bäuerliche Einkommen durch Direktzahlungen unter der Voraussetzung eines ökologischen Leistungsausweises, heisst es dann weiter unter Art. 104, 3a. Wir werden also vom Bund, das heisst von den Steuerzahlenden, entschädigt, weil wir ressourcenschonend und tierfreundlich Lebensmittel produzieren. Den Tierschutz zu respektieren, heisst, Nutztiere gesetzeskonform zu halten, genügend Platz zur Verfügung zu stellen, ihnen Auslauf zu gewähren. Dies wird alljähr- ANZEIGEN «Ressourcenschonende Landwirtschaft bedeutet: Wir mutieren zu Exceltabellen-Freaks» lich kontrolliert. Weil die Vorschriften immer weiter verschärft werden, verzichten immer mehr Bauernfamilien auf Tierhaltung. Überspitzt könnte man auch sagen: Der Vegetarismus wird langsam mehrheitsfähig. Tierschützer haben viel Einfluss auf die Gesetzgebung, und sie möchten, dass keine Tiere mehr zur Produktion von Fleisch, also als Nutztiere, gehalten werden. Ressourcenschonende Landwirtschaft bedeutet: Wir mutieren zwangsweise zu ExceltabellenFreaks. Alles muss aufgezeichnet werden: die Menge ausgebrachten Düngers pro Parzelle, Mist, Gülle, Presswasser, Kompost, alles wenn möglich mit chemischer Zusammensetzung und Herkunft. Für spezielle Wiesen gibt es auch Unterstützung: Dafür wird der Schnittzeitpunkt ge- nau vorgeschrieben. Man kann also nicht mehr heuen, wenn das Wetter gut ist, sondern erst dann, wenn es in der Verordnung steht. An Bürotischen in der Bundesverwaltung sitzen theoretische Ökoromantiker und formulieren immer wieder neue Vorschriften: Am liebsten wäre ihnen wohl, wenn wir die Wiesen nachts mähen würden, wenn die Bienen im Bett sind. Aber natürlich müsste man dann die Sense zur Hand nehmen, weil ein Traktor Lärm macht; die Nachtarbeit der Bauern würde man hinnehmen! Früher war es so, dass Landwirtschaftsbetriebe verschiedene Betriebszweige hatten, und so war eine vielfältige Fruchtfolge gewährleistet: Kartoffeln, Zuckerrüben, Getreide, Mais, Raps, Wiesen. Heute sind die Betriebe aus wirtschaftlichen Gründen auf wenige Produktionsbereiche ausgerichtet. So führt man nun die vielfältige Fruchtfolge wieder per Landschaftsqualitätsbeitrag ein. Wer noch ein Auge für die Kulturflächen hat, wird feststellen, dass nun auch Ackerbohnen, Lupinen oder Eiweisserbsen auf unseren Feldern wachsen und blühen. Diese Kulturen liefern Eiweiss für Tierfutter, der Zweck dieser Kulturpflanze ist aber nicht ein Ertrag, sondern die Schönheit und Vielfalt der Landschaft und Futter für Bienen und andere Insekten. * Margreth Rinderknecht, Wallisellen, ist Bäuerin und Kantonsrätin der SVP. Freienstein-Teufen: Im GourmetStübli des Landrestaurants Wyberg stehen auf der Speisekarte des prämierten Gastwirts Martin Aeschlimann erstmalig Gerichte mit Fasanenfleisch aus schweizerischer Zucht. Dies berichtet der «Landbote». Martin Aeschlimann legt viel Wert darauf, dass das Fleisch für seine Fine-Dining-Küche aus der Schweiz stammt. Hierfür sei er auch bereit, mehr Geld zu investieren, sagt der prämierte Gastwirt. Der Vorteil liegt für den im Jahr 2015 mit 13 «Gault Millau»-Punkten ausgezeichneten Koch darin, dass er die Lieferanten aus der Region persönlich kenne. So könne er sich der Qualität seiner Produkte jederzeit sicher sein und den Gästen hochwertige Gerichte servieren. Aus diesem Grund bevorzugt Aeschlimann Fasanenfleisch aus der ersten schweizerischen Zucht von Familie Benz in Embrach. In der Branche kennt man Aeschlimann als ehemaliges Mitglied der Schweizer Koch-Nationalmannschaft, mit der er 2014 die Gold- und die Silbermedaille am Culinary World Cup Luxemburg gewann. Ebenso sammelte er mit dem Kochkunst-Team der Aargauer Kochgilde internationale Erfahrungen. In Freienstein-Teufen betreibt Aeschlimann zusammen mit seinen Eltern und seiner Ehefrau Carol das Landrestaurant Wyberg mit Gourmet-Stübli im ersten Stock. Ihre Spezialität ist die «ChalberGourmet-Metzgete», bei der die Gäste in kleinen Portionen von verschiedenen Kalbsstücken probieren können. Bei der Lieferung des Kalbs habe er zunächst einmal den Namen des Tieres wissen wollen, verrät Aeschlimann lachend. Dies nicht aus Galgenhumor, sondern aus Respekt gegenüber Tier und Haltung. «Es geht dabei um Wertschätzung und regionalen Zusammenhalt.» Das Kalb stammt ebenfalls vom Hof der Familie Benz aus Embrach. Kanton Zürich/Bülach: Der Kanton ist für Gymilehrer ein guter Arbeitgeber. Die höchsten Löhne zahlen in der Deutschschweiz jedoch Zug und der Kanton Thurgau. Nun will der Kanton Zürich bei der Bildung 50 Millionen Franken kürzen, 18 Millionen davon bei den Kantonsschulen. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger». Eine 28-jährige Gymilehrerin, die Geschichte studiert und vor kurzem ihr Lehrdiplom gemacht hat, steigt im Kanton Zürich mit einem Jahreslohn von 110 000 Franken ein. Allerdings verdienen junge Gymilehrerinnen in der Praxis selten von Beginn weg so viel. Die meisten werden befristet, zu kleinen Pensen und tieferen Löhnen eingestellt. Falls sie sich in drei, vier Jahren eine Festanstellung ergattern können, haben sie die Chance, bis zur Pensionierung den Lohn auf 178 000 Franken zu steigern. Es ist das Maximum, das der Kanton für Mittelschullehrer zahlt, und er steht damit in der Deutschschweiz an der Spitze. Wochenspiegel BRENNPUNKT Nr. 3 20. Januar 2016 3 Was hat sich in der Tatnacht abgespielt? Fortsetzung von Seite 1 im Pyjama bei ihr klingelte. Die Bewohnerin öffnete ihr die Türe jedoch aus Angst nicht. Die Frau wurde schliesslich im nächsten Haus versorgt. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um die angeschossene 47-Jährige. Ein Helikopter flog sie ins Spital. Katzenfreund und Segelflieger Der Besitzer des Hauses, der unverletzt blieb, wurde kurz nach der Tat von der Polizei einvernommen. Verhaftet wurde er aber nicht. Nun ist auch klar, warum: Er stand nie unter dringendem Tatverdacht. Der 48-jährige Hausbesitzer arbeitet als Projektleiter in einem Malergeschäft in Zürich. Wie Nachbarn berichten, sei er nur selten draussen anzutreffen und lebe zurückgezogen. «Wenn man ihm begegnet, ist er jedoch stets sehr freundlich», sagt ein Nachbar gegenüber dem «Wochenspiegel». G.R. hält in seinem Haus mehrere Katzen. Bei der Garageneinfahrt steht ein Segelflieger. Er lebe alleine, bekomme aber manchmal Besuch von seiner Freundin, sagen der Nachbarn weiter. «Kann überall passieren» Stefan Arnold, Gemeindepräsident von Weiach, wurde kurz nach der Tat von der Polizei über die Schiesserei informiert. Er begab sich daraufhin zum Tatort. «Bei solchen Ereignissen werden die jeweiligen Gemeindepräsidenten und Gemeindeschreiber grundsätzlich immer kontaktiert», sagt Arnold, «vor Ort kriegen wir Infos aus erster Hand, die wir dann weitergeben können.» Stefan Arnold weiss Bescheid, wer in dem Einfamilienhaus wohnt. «Ich kenne ihn aber nicht näher», so der Weiacher. Die Anwohner im Quartier sind nach dem Tötungsdelikt verunsichert. Gemeindepräsident Stefan Arnold beruhigt jedoch: «Es ist unschön, dass so etwas bei uns geschehen ist.» Doch dies solle nicht zu Verunsicherungen führen. «Das kann überall passieren», sagt Arnold. Reportage-Abend an Kantonsschule Bülach Ein spannender, abwechslungsreicher Reportage-Abend findet am Mittwoch, 3. Februar, um 19.30 Uhr in der Aula der Kantonsschule statt. Christian Zimmermann, Reporter, Fotograf und Erzähler in einer Person berichtet von seinem viermonatigen Aufenthalt in Schottland, zeigt Bilder und Videos und erzählt Storys. Besonders interessieren dürften seine Ausführungen zu Loch Ness, denn das Rätsel um das dort lebende Seeungeheuer ist offenbar gelöst. (hu.) ANZEIGEN Eindrücklich, aber zurückhaltend berichten die fünf afghanischen Asylbewerber von ihrer Flucht und ihren Hoffnungen. Foto: Daniel Jaggi Flucht in ein friedlicheres Leben Im Gespräch mit dem «Wochenspiegel» erzählen fünf afghanische Asylbewerber über ihre teilweise dramatische Flucht und ihre grossen Hoffnungen auf ein normales Leben in der Schweiz. Im Zivilschutzbunker in Kloten warten sie auf den Asylentscheid. Silvana Schreier Übersetzung: Sediq Zazai Man merkt es den fünf jungen Männern an: Über ihre Heimat, ihre Flucht und das Erlebte zu sprechen, fällt ihnen schwer. Oft senken sie den Blick, konzentrieren sich auf ihre Hände. «In Afghanistan hatten wir ein schlechtes Leben», erzählt Denis*. «Hier möchten wir einfach in Frieden leben. Das ist unser Ziel.» Der 19-Jährige sitzt gemeinsam mit vier weiteren Asylbewerbern aus Afghanistan im Container vor der Zivilschutzanlage «Dorfnest» in Kloten. Ein Fernseher, ein Ledersofa, vier Ti- Übergangslösung für drei Monate Die Zivilschutzanlage «Dorfnest» in Kloten wird für rund drei Monate als Unterkunft für die zusätzlichen Asylbewerber von Kloten und Bassersdorf genutzt. Betreut werden sie von der Zürcher Fachorganisation AOZ. Pro Tag erhalten die jungen Männer jeweils acht Franken. Die Mahlzeiten werden von einem CateringUnternehmen geliefert. Die 30 jungen Eritreer und Afghanen können voraussichtlich im März in die Containersiedlung an der Rankstrasse in Kloten umziehen. In der neuen Unterkunft kochen die Asylbewerber selbst. Monatlich erhalten sie dann 485 Franken für Fahrkosten und Verpflegung. (sis.) «Wir haben uns für Köln geschämt» In der Silvesternacht sind in Köln zahlreiche Frauen unter anderem von Asylbewerbern sexuell belästigt worden. «Wir haben mitbekommen, dass Flüchtlinge in Köln etwas angerichtet haben», sagt Farid, einer der fünf Asylbewerber in der Zivilschutzanlage Kloten, mit denen der «Wochenspiegel» gesprochen hat. Über die sozialen Medien hätten sie von den Übergriffen erfahren. «Wir haben uns dafür geschämt», sagt Farid. Nach diesem Ereignis hätten sie nun Angst, dass man auch sie vorverurteilt. «Wir machen solche Sachen aber nicht.» In und um den Kölner Hauptbahnhof kam es in der Silvesternacht zu einem grossen Gedränge. sche, viele Stühle und eine stark aufgedrehte Heizung – das ist der Aufenthaltsraum. Wie Schüler sitzen sie am Tisch und erzählen zurückhaltend und in kleinen Häppchen ihre Geschichten. Seit dem 4. Januar sind die Räume unter der Erde in Kloten ihr Zuhause. Seit mehreren Wochen sind sie in der Schweiz. Seit Monaten sind sie auf der Flucht und haben ihre Eltern und Geschwister nicht mehr gesehen. «Manche von uns haben Kontakt. Einige Familien wohnen aber in abgelegenen Gebieten von Afghanistan und können darum nicht telefonieren», sagt Adil*. Sie alle kämen aus kleinen Dörfern, ihre Familien wohnten noch immer da. Die finanziellen Mittel hätten nur für ihre Flucht gereicht. Die Frage nach Heimweh beantworten sie einstimmig: «Ja, natürlich.» Taliban bedrohen Bevölkerung «Die Lage ist schwierig in Afghanistan. Die Sicherheit ist nicht gewährleistet», sagt Adil. Mit seinen 26 Jahren ist er der Älteste der kleinen Gruppe. Nach der Schule arbeitete er in seiner Heimat als Lehrer und als Beamter. Als die Bedrohung durch die Taliban zu gross wurde, ent- Mehrere hundert Männer mit ausländischem Hintergrund belästigten unzählige Frauen sexuell und verübten zahlreiche Diebstähle. 652 Anzeigen wurden bisher eingereicht. Bei 331 handelt es sich um Sexualdelikte. In zwei Fällen wurde sogar eine Vergewaltigung angezeigt. Die Bundespolizei verdächtigt mittlerweile 32 Männer. Nach der Silvesternacht kritisieren Politiker die Arbeit der Polizei. Diese hätten gravierende Fehler gemacht, da sie keine Verstärkung angefordert hätten, sagt der deutsche Innenminister Ralf Jäger. Mit den Fällen beschäftigt sich zurzeit eine eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe. (sis.) schloss er sich, zu flüchten. Wie das eidgenössische Departement für Auswärtiges auf seiner Website schreibt, besteht in ganz Afghanistan das Risiko von schweren Gefechten, Raketeneinschlägen oder Terroranschlägen. Besonders gefährlich im Iran Rund drei Monate dauerte der Weg in die Schweiz. Besonders gefährlich sei es im Iran gewesen: «Als ich dort über die Grenze in die Türkei wollte, hat die iranische Polizei auf uns geschossen. Alle rannten auseinander. Kinder wurden von ihren Familien getrennt und blieben bei der iranischen Grenzpolizei zurück», erzählt Adil. Das Gesehene beschäftige ihn heute noch. Farid* machte Ähnliches durch: «Die Schlepper haben uns mit Stöcken geschlagen. Und die iranische Polizei wollte uns erschiessen.» Unterwegs sehe man viele Leichen, die unter den Brücken aufgestapelt würden: Alles junge afghanische Flüchtlinge, die erschossen wurden. «Es ist kein schönes Gefühl, an diese Dinge zu denken», sagt Adil. Er sei froh, jetzt in Europa, in der Schweiz zu sein, wo es friedlich ist. «Wir wollen uns hier ein neues, ganz normales Leben aufbauen», sagt Adil. Ob er jemals nach Afghanistan zurückkehrt, weiss er nicht: «Es ist schwierig, eine Vorhersage zu machen, wann es Frieden geben wird in Afghanistan.» Farid ergänzt: «Die meisten Dörfer sind in den Händen der Taliban. Wir können uns nicht vorstellen, dass sie jemals befreit werden.» An eine Rückkehr könnten sie deshalb nicht denken. Asylentscheid steht noch aus «Ich komme aus Kundus», erzählt Denis, «als die Taliban kamen, musste ich flüchten. Zuerst nach Kabul, dann nach Kandahar, dann über die Grenze nach Pakistan, dann in den Iran und so weiter.» Einen Teil habe er zu Fuss zurücklegen müssen, vor allem das Überqueren der Grenzen. «Die Flucht hat viel gekostet», sagt Denis. Er hat es auf sich genommen, um eine Chance auf ein besseres Leben zu bekommen. «In Afghanistan konnte ich nicht zur Schule gehen, diese Möglichkeit hatte ich nicht.» Hier in der Schweiz würde der 19Jährige am liebsten eine Ausbildung zum Lastwagenfahrer absolvieren. Dass es nicht einfach wird, weiss er. Denn noch steckt er, wie auch die anderen vier Afghanen, im Asylverfahren. Noch muss er auf den Entscheid warten. Noch spricht er kein Deutsch. Doch die Hoffnung, die die jungen Männer antreibt, bleibt gross. «Wir haben uns geschämt» Laut den Betreuern der Zürcher Fachorganisation AOZ dauert es länger, bis der Asylentscheid feststeht. Eine exakte Prognose kann nicht gemacht werden. Die Wartezeit wollen die jungen Asylbewerber nutzen, um Deutsch zu lernen. Sie wissen: Die Sprachkenntnisse sind entscheidend für das Leben in der Schweiz. «Wir wollen hier arbeiten, etwas für die Schweiz leisten und die Gesetze achten», sagt Adil im Namen von allen. Mit den Schweizern hätten sie bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht. «Aber es gibt in jedem Land gute und weniger gute Menschen», sagt Adil. Es scheint: Er weiss, wovon er spricht. * Namen geändert. 4 Wochenspiegel Nr. 3 20. Januar 2016 AKTUELL Bald Postagentur im Volg in Höri Die Postfiliale in Höri wird bereits im Frühsommer geschlossen. Wie die Post in einer Mitteilung schreibt, wird auf diesen Zeitpunkt hin im Volg-Laden an der Wehntalerstrasse eine Postagentur eingerichtet. Daniel Jaggi Heinrich Meier bei seinem 95. Geburtstag. Foto: Archiv Bülacher alt Stadtrat Heinrich Meier gestorben Seinen 97. Geburtstag feierte Heinrich Meier am 14. Dezember, einen Monat später ist er nach kurzer Krankheit gestorben. Vor zwei Jahren, als er seinen 95. Geburtstag mit einer grossen Zahl von Gratulanten im Alterszentrum Grampen feiern konnte, hat der «Wochenspiegel» sein Leben und Wirken ausführlich gewürdigt. Hervorzuheben ist heute noch einmal sein stetes Engagement für sein «Büüli», indem er in Politik, Land- und Forstwirtschaft, Bildung, Heimatschutz und vielem anderen über Jahrzehnte als Gemeinde- und Stadtrat und Kantonsrat diente. In späteren Jahren widmete sich Heinrich Meier mit viel Liebe seinem Weinberg, von dem sein bekannter und beliebter «Schtubechläusler Fründschaftswy» stammte. Und noch später, er war da bereits 80 Jahre alt, setzte er sich als Stifter und Spender sowie als Stiftungsratsmitglied für das Alterszentrum Grampen ein, das aufgrund eines Vorschlags von ihm diesen Namen trägt. Die Trauerfeier findet morgen Donnerstag, 21. Januar, 14.30 Uhr in der reformierten Kirche statt. (hu) Beim Verkaufsgeschäft soll zudem eine freistehende, rund um die Uhr zugängliche Postfachanlage installiert werden, wie Erwin Furrer, Leiter Betrieb Postestellengebiet Bülach, auf Anfrage sagt. Der genaue Zeitpunkt der Postagentur-Eröffnung ist noch nicht klar. Furrer: «Der Volg muss im Laden eine bauliche Anpassung vornehmen.» Er rechnet damit, dass die Anpassungen im Juni oder Juli abgeschlossen sein werden. Erheblicher Umsatzrückgang Die Post begründet den Abbau in Höri damit, dass die für die Grundauslastung wichtigen Einzahlungen in den letzten Jahren um «fast einen Viertel» zurückgegangen seien. Die Nachfrage reiche deshalb nicht mehr aus, um in Höri eine eigenständige Filiale wirtschaftlich betreiben zu können. Nach Angaben der Post soll den Mitarbeitern ein Angebot für eine gleichwertige Beschäftigung in der näheren Umgebung unterbreitet werden. Der Gemeinderat Höri bedauert den Verlust der Poststelle, wie dem Schreiben an die Bevölkerung zu ent- Nach einem Umbau soll im Juni oder Juli die neue Postagentur im Volg an der Wehntalerstrasse in Höri eröffnet werden. Foto: Daniel Jaggi nehmen ist. Er betont aber: «Andererseits kann er den aus Sicht Post gegebenen Handlungsbedarf nachvollziehen.» Daher habe sich der Gemeinderat in den Gesprächen dafür eingesetzt, dass die Bevölkerung weiterhin über einen physischen Zugang zu Postdienstleistungen verfügt. Mit der Agentur im Volg-Laden bleibt in Höri nach Meinung des Gemeinderats ein gutes Postangebot erhalten, verbunden mit sehr attraktiven Öffnungszeiten. Zudem werde der Dorfladen mit einem zusätzlichen Stand- bein gestärkt. Zum Leistungsabbau in Höri haben nach Angaben der Post vor allem die geänderten Lebensund Kundengewohnheiten geführt. So würden SMS, E-Mail und Internetbanking die herkömmlichen Postdienstleistungen verdrängen. Hinzu komme die wachsende Konkurrenz, vor allem auf dem Paketmarkt. Diese Entwicklung habe Folgen, so die Post weiter: Schweizweit würden immer weniger Briefe, Pakete und Einzahlungen über den Postschalter abgewickelt. Wochenspiegel VE R M I S C H TE S Endlich wieder Fasnacht im Rafzerfeld Die Schule Unteres Rafzerfeld hat zusammen mit dem Elternrat für Samstag, 23. Januar, eine Kinderfasnacht mit Umzug und Ball organisiert. Mit dabei sind Kinder aus Wasterkingen, Hüntwangen und Wil, wo es bereits seit zwölf Jahren keinen Umzug mehr gab. Während des Umzugs wird die Gugge Chlüppliseck Kloten und die Wagengruppe Bächtele Bröögge aus Rafz für musikalische Stimmung sorgen. Das Motto lautet «Piraten». Walter Meier, Gemeinderat von Wil, schmückt zusammen mit den Organisatoren einen Wagen, mit dem Kinder mitfahren werden. Dabei kann man die eine oder andere Konfetti-Überraschung erwarten. Der Umzug wird um 14 Uhr knallig durch eine Kanone eröffnet. Der Umzug startet an der Bächerwiesstrasse in Wil. Anschliessend findet in der Turnhalle Landbüel der Fasnachtsball statt. Für Verpflegung ist gesorgt. Jeder darf Kuchen mitbringen und ihn ab 13 Uhr in der Turnhalle abgeben. Mit dem Erlös aus dem Kuchenbuffet wird die Vereinskasse der ehrenamtlichen Guggenmusiker aufgefüllt. (pd.) Die Gründungsmitglieder der IG Herti/Bahnhofstrasse Bülach. F: zvg. Mehr Leben im Bülacher Hertiquartier Mit gemeinsamen Aktivitäten wollen einige Ladenlokale und Dienstleistungsbetriebe zwischen der Bülacher Altstadt und dem Bahnhof für ein steigendes Einkaufserlebnis sorgen. Zu diesem Zweck wurde im Januar die Interessensgemeinschaft Herti/ Bahnhofstrasse gegründet. Das Hertiquartier soll einen Aufschwung erleben. Davon ist die Interessensgemeinschaft überzeugt. Einige Ideen dafür bestehen auch schon: So möchte man beispielsweise mit einem Hertiquartier-Sommerfestival aufzeigen, wie viel Spass es macht, in Bülach zu verweilen oder mit einem Lady’s Night-Shopping während der Fussball-Europameisterschaft ein ganz besonderes Einkaufserlebnis bieten. Mehr als 40 Geschäfte angefragt «Mir ist es wichtig, dass Aktivitäten mit der Altstadt und der Kasernenstrasse koordiniert und kombiniert werden und der Kunde dadurch von einem quartierübergreifenden Gewerbeleben in Bülach profitiert», sagt Präsidentin Angela Krämer. Zusammen mit Richard V. Stegmann von Valentin Tools steht die Inhaberin der Drogerie Krämer der Interessensgemeinschaft vor. Rund 50 Geschäfte wurden im Vorfeld der Gründung angeschrieben und zur Teilnahme angefragt. Am 7. Januar segneten dann 13 ansässige und zum grössten Teil inhabergeführte Ladenlokale und Dienstleistungsbetriebe die Statuten ab. Für interessierte Firmen, Organisationen oder Personen erteilt der Vorstand Informationen und nimmt Beitrittsgesuche jederzeit entgegen. Die Bülacher Bevölkerung kann gespannt sein, auf die zukünftigen Events im Quartier. Die frisch gegründete IG ist motiviert, an deren Umsetzung zu arbeiten. (pd.) Nr. 3 20. Januar 2016 5 Moderner Schmuck aus Pferdehaar Als eine von wenigen in der Schweiz beherrscht Rita Simmler aus Buchberg das alte Handwerk, aus Pferdehaaren Schmuck herzustellen. Dennoch sind ihre Werke sehr modern. Symbole der Verbundenheit Die ersten Schmuckstücke aus Menschenhaaren stammen aus dem 16. Jahrhundert. Den Höhepunkt erlebte der haarige Schmuck, geklöppelt oder gewoben, in der viktorianischen Zeit. Noch bis ins letzte Jahrhundert schenkten Frauen ihrem Geliebten Uhrketten aus ihren Haaren. Und auch die Frauen im Appenzellerland tragen zu ihren Trachten noch immer aus Haaren geflochtenen und geklöppelten Schmuck. Lena Tobler «Grosi, ich weiss nicht, wie lange Fabienne noch lebt. Kannst du mir etwas aus ihren Haaren machen?»: Der Wunsch der Enkelin nach einem Erinnerungsstück ihres damals 23jährigen Pferds gab Rita Simmler den Anstoss, das traditionelle Handwerk der Schmuckgestaltung aus Pferdehaaren zu erlernen. kat. Besonders freut sich die 14-fache Grossmutter, wenn junge Männer ein Schmuckstück für ihre pferdeliebenden Freundinnen erwerben. Um das traditionsreiche Handwerk wieder ins Bewusstsein zu rufen, ist sie oft auch an Kunsthandwerkmärkten anzutreffen. Ganz sicher am «Handfest» in Bülach, das es ihr mit seiner speziellen Atmosphäre im Städtchen besonders angetan hat. Technik in Kursen gelernt Zu klöppeln hatte die pensionierte Bauersfrau einige Jahre zuvor begonnen, als ihr, nach einer Arm- und Schulteroperation, das Weben zu mühsam wurde. An Neuem interessiert, machte sie einen ersten Versuch mit Fabiennes Haaren. Doch Pferdehaare sind kein Garn, und so belegte Rita Simmler kurzerhand einen Kurs in Deutschland, um den Geheimnissen der Pferdehaarverarbeitung auf die Spur zu kommen. Sieben Jahre später ist Fabienne, das Pferd ihrer Enkelin, noch immer quicklebendig. Und dem Halsschmuck für die Enkelin sind mehrere hundert Hals-, Arm- und Uhrenketten gefolgt. Dazu Dutzende von Schlüsselanhängern, Finger-, Ohrringen und anderes mehr. Rita Simmler hat ihre Passion gefunden. Eigenes Design An einer Halskette arbeitet die Schmuckdesignerin mindestens zehn Stunden, oft noch einige mehr. Trotzdem sind die Ketten mit rund 160 bis 200 Franken erschwinglich. Zunächst müssen die 60 Zentimeter bis einen Meter langen Pferdeschweifhaare entwirrt, aussortiert und manchmal Nicht auf Altem ausruhen Gerne demonstriert die Buchbergerin Rita Simmler an Ausstellungen, wie sie an der Jatte, dem speziellen Klöppelstuhl, arbeitet. Foto: Lena Tobler auch gewaschen werden. Danach knüpft Rita Simmler rund 120 Haare – so viele braucht es für eine Kette – an die mit Blei gefüllten eigenen Klöppel. Erst jetzt beginnt die eigentliche Schmuckgestaltung. Halsketten werden um einen Holzstab geklöppelt und erhalten so ihre runde, filigrane Form. Für Armbänder, Fingerringe und Uhrketten eignet sich die stabilere Flechttechnik besser. Mit silbernen Zwischenstücken, auch diese sind oft selbst gefertigt, gibt Rita Simmler mit Anhängern oder Halbedelsteinen den Schmuckstücken ihr endgültiges Design. Rita Simmlers Pferdehaarschmuck ist nicht nur bei «Rösselern» gefragt, die sich bei ihr ein persönliches Schmuckstück aus Haaren ihres Lieblings machen lassen. Nach Buchberg kommen Menschen aller Altersklassen, die das Besondere suchen und die Leichtigkeit sowie die Formbeständigkeit des Materials schätzen. Dank der Vielfarbigkeit der Rosshaare wird jedes Stück zum Uni- In Modekatalogen findet Rita Simmler die neusten Schmucktrends und überträgt diese auf ihre Arbeit. Besonders gefragt sind derzeit Armbänder oder Halsketten, denen die Kundinnen mit verschiedenen Anhängern immer wieder ein anderes Aussehen geben können. Die Schmuckdesignerin erfüllt auch gern Wünsche. Etwa denjenigen einer Dame, die eine überlange Kette suchte, damit sie die Taschenuhr ihres Grossvaters um den Hals tragen konnte. Nach gemeinsamer Überlegung verband Rita Simmler zwei ihrer Ketten mit zur Uhr passenden Verbindungsstücken zu einer langen Uhrenkette. Mehr zum Pferdehaarschmuck aus Buchberg: www.pferdehaarschmuck.ch. Zerstörten Kiffer in Bülach Kunstobjekte? mutwillig zerstört wurde. Zimmer: «Pascal Fehr nahm es relativ gelassen. Er ist auch noch ein bisschen jünger und kann die Tat vielleicht eher nochvollziehen.» Ganz anders sei dagegen die Reaktion von Milan Spacek gewesen. Er habe sich persönlich angegriffen gefühlt und grosse Probleme mit dem Vandalenakt gehabt, so Zimmer weiter. «Es ist hier auch eine Frage des Alters. Spacek ist eine Generation älter als Fehr und kann die Tat vielleicht darum weniger gut nachvollziehen.» Auf dem Kirchenhügel in Bülach treiben Randalierer ihr Unwesen. Sie haben bereits zwei Skulpturen einheimischer Künstler zerstört. Hinter den Attacken werden Kiffer vermutet. Flavio Zwahlen Auf dem Hügel bei der reformierten Kirche Bülach stellen Künstlerinnen und Künstler aus der Region ihre Skulpturen aus. Die Stiftung Sigristenkeller Bülach wählt dafür bekanntere und weniger bekannte Künstler. Im Jahr 2014 war das der Youngster Pascal Fehr, letztes Jahr hatte Milan Spacek aus Dielsdorf die Ehre. Versicherung wäre zu teuer Kunstwerke abgedrückt Während diesen beiden Jahren tat sich ein ganz neues Problem auf: Vandalismus. Einzelne Figuren der beiden Unterländer Künstlern wurden vom Sockel abgedrückt. Betroffen ist die Plattform beim Foyer vor der Kirche. Jolanda Zimmer, Präsidentin des Stiftungsrats und der Kellerkommission sagt: «Wahrscheinleich haben sich gleich mehrere Personen an die Skulpturen gehängt.» Eine einzelne Person hätte nicht so Die Skulptur, die auf diesem Sockel stand, wurde mutwillig beschädigt. Im Hintergrund die überdachte «Kifferecke». Foto: Flavio Zwahlen viel Kraft. Jolanda Zimmer ist denn auch entsetzt: « Es ist sehr bedenklich, dass solche Dinge geschehen.» Diese mutwillige Zerstörung sei neu und in den Jahren zuvor noch nie gesehen, so die Kommissionspräsidentin weiter. Beschädigt wurden jene Skulpturen, die auf dem Sockel zwischen dem Sigristenhaus und der Kirche standen. Laut Jolanda Zimmer kein Zufall. «Dort befindet sich die sogenannte Kifferecke. Ich bin mir sicher, dass die Leute, die dort kiffen, auch die Skulpturen verwüstet haben.» Die beiden betroffenen Künstler reagierten unterschiedlich, als sie erfuhren, dass eine ihrer Skulpturen Frustrierend ist für Jolanda Zimmer, dass die Täter wohl nie zur Rechenschaft gezogen werden können. «An diesen Ort gehört eine Kamera hin», meint sie. Doch das wäre Aufgabe der Kirche, und diese denke zurzeit nicht an eine Überwachung, so die Kommissionspräsidentin weiter. Die Skulpturen auf Vandalismus versichern zu lassen, komme auch nicht infrage: «Das können wir uns nicht leisten», sagt Zimmer. Sollten sich die Attacken in nächster Zeit wiederholen, denkt Jolanda Zimmer darüber nach, die Sockel nicht mehr mit Kunstwerken zu bestücken. Sicher ist: Der Künstler, der ab Frühling seine Werke auf dem Kirchenhügel ausstellt, ist bekannt für seine massiven Objekte. 6 Wochenspiegel Nr. 3 20. Januar 2016 KULTUR/MEINUNGEN Abrechnung in Oberglatt genehmigt Der Gemeinderat Oberglatt hat an seiner Sitzung im Februar 2014 eine einmalige Ausgabe von 58 104 Franken für die Ersatzbeschaffung der Abfallbehälter in der Gemeinde genehmigt. Nun liegt die Abrechnung vor. Wie der Gemeinderat in einer Mitteilung schreibt, beliefen sich die Gesamtkosten auf rund 57 500 Franken. Damit sei der bewilligte Kredit um 604 Franken unterschritten worden. Dies, weil die Kosten günstiger als geplant und offeriert ausgefallen seien. Wie der Gemeinderat weiter schreibt, hat er die Abrechnung an einer kürzlich erfolgten Sitzung genehmigt. (pd.) LESERBRIEFE «Hand» ist kein Schleichweg Zum Artikel «Hand-Sperrung hinausgezögert» vom Mittwoch, 13. Januar Wenn immer über die geplante Sperrung der «Hand», der Verbindungsstrasse zwischen Dielsdorf und Buchs, berichtet wird, lese ich vom dortigen «Schleichweg». Also (gemäss Duden) von einem verborgenen, nur wenigen bekannten Weg. Davon kann doch überhaupt keine Rede sein, denn es handelt sich hier um eine ausgebaute normale Strasse, die, wie jede andere, in den Strassenkarten eingezeichnet und somit auch den Navigationseinrichtungen bekannt ist. Diese Verbindung wird denn auch von sehr vielen Verkehrsteilnehmern befahren, für die es schlicht logisch ist, von A nach B die direkte Route zu wählen. Eine vorhandene Strasse, die zudem einst durch die öffentliche Hand, sprich Steuerzahler, finanziert wurde, darf und soll doch wohl benützt werden. Wenn sich jetzt aber Anwohner und betroffene Gemeinden für eine Schliessung aussprechen, kann ich das zwar nachvollziehen, auch wenn ich persönlich eine Geschwindigkeitsreduktion auf der ganzen Strecke als bessere Lösung gesehen hätte. Dass mir aber als Automobilist unterschwellig immer wieder vermittelt wird, mit dem Befahren dieses «Schleichweges» etwas beinahe Unrechtes zu tun, ärgert mich jedes Mal beim Lesen entsprechender Artikel. Die künftige Alternative der Umwegfahrt über Adlikon–Regensdorf betrachte ich mindestens ökologisch als auch nicht wirklich sinnvolle Lösung. Ernst Leubin, Neerach Kein seriöser Leserbriefbeitrag Zum Leserbrief «Pompöser Götzenpriestertanz um das Klima-Phantom» von Markus Wäfler, Steinmaur: Mit tiefer Betroffenheit nahm ich den Leserbrief zur Kenntnis. Ich frage mich, ob es nicht auch in der Verantwortung der Redaktion ist, verwirrte Schreiber wie Herrn Wäfler vor sich selbst zu schützen, indem sein Beitrag hätte gesperrt werden sollen. Was Herr Wäfler zum Besten gibt, lässt ihn wohlgesinnt und bestenfalls in die Kategorie Verschwörungstheoretiker einstufen. Mit Seriosität hat sein Beitrag nun wirklich nichts zu tun. Peter Fidler, Oberweningen Anmerkung der Redaktion: Der «Wochenspiegel» veröffentlicht in der Regel Leserbriefe ungekürzt. Enthält ein Beitrag strafrechtlich relevante Aussagen oder solche, die nicht den gesellschaftlichen Gepflogenheiten entsprechen, wird er nicht publiziert. Wochenspiegel Nr. 3 20. Januar 2016 7 «Ängel uf Umwägä» in Niederglatt Der Dramatische Verein Niederglatt feiert am 29. Januar Premiere seines Stücks «Ängel uf Umwägä» im Schulhaus Eichi. Die packende Handlung und die talentierten Schauspieler versprechen einen unterhaltsamen Abend. Jennifer Furer Zwei Schutzengel sitzen auf Wolke 24. Sie haben die Aufgabe, Isabella Stammer und ihr Umfeld zu beschützen. Diese Aufgabe ist nicht ganz einfach: Vor kurzem starb ihr Sohn, und ihr zweiter Sohn Thomas befindet sich in einer schwierigen Beziehung. Dabei wünscht sich Isabella, dass Thomas wieder eine Verbindung mit Viktoria eingeht. Dazu kommt noch, dass Frau Stammer in ihrem Haushalt Dani Murer beherbergt. Sie sitzt ihre Sozialstrafe dort ab und erhält Besuche eines suspekten Pfarrers. Diese unterhaltsame Geschichte wird ab dem 29. Januar vom Dramatischen Verein Niederglatt im Schulhaus Eichi aufgeführt. Ein Stück, neun Schauspieler Die Idee, das Stück «Ängel uf Umwägä» aufzuführen, stammt von Brigitta Piana, die Regie führt: «Die Handlung Regisseurin Brigitta Piana: «Die Handlung verspricht viel, und die Dialoge sind witzig.» verspricht viel, die Dialoge sind witzig, und die Schauspieler, die wir haben, passen in die Rollen», so die Regisseurin. Insgesamt werden neun Leute auf der Bühne stehen. Einer davon ist Fabio Piana, der Sohn von Brigitta Piana. Er spielt Traugott, einen der Schutzengel. Dass seine Mutter Regie führt, ist für ihn kein Problem. Fabio Piana: «Das führt nicht zu Konflikten. Ich werde nicht anders behandelt als die anderen.» Ebenfalls mit dabei ist Verena Egloff. Sie steht schon seit 45 Jahren auf der Bühne: Egloff: «Am Anfang konnte ich mich nicht wirklich mit der Rolle identifizieren. Ich fragte mich, wie ich das rüberbringen soll. Aber nach jeder weiteren Probe wurde mir die Figur sympathischer. Mittlerweile kann ich mich sehr gut in sie hineinversetzen», so Egloff. Probewochenende im Herzberg Tante Emmy Stammer (Mägi Scheidegger) spioniert ihre Familie aus. Hinter einem solchen Stück steckt viel Arbeit. Seit August arbeitet der Dramatische Verein Niederglatt für diese Aufführung. Brigitta Piana: «Nach dem Lesen des Texts muss ein Probeplan erstellt, die Frage der Kostüme geklärt , das Bühnenbild erstellt und natürlich geprobt werden.» Geübt wird zweimal in der Woche, jeweils am Mittwoch und Freitag. Zudem findet zusätzlich ein Probewochenende statt. Dieses Jahr gin- Foto: Jennifer Furer gen die Schauspieler und die Regisseurin nach Herzberg in der Nähe von Aarau. Bisher sind sowohl Regisseurin wie auch Schauspieler zufrieden mit ihrer Arbeit. Brigitta Piana: «Es läuft alles, wie es muss. Ich bin sehr zufrieden.» Verena Egloff stimmt dem zu: «Wir sind ein gutes Team, die Proben liefen gut, und es macht Spass.» Spass machen soll das Theaterstück aber nicht nur den Beteiligten, sondern auch dem Publikum. Brigitta Piana: «Die Leute sollen sich unterhalten fühlen und sich amüsieren. Das Stück ist für Jung und Alt gedacht. Wir freuen uns über jeden, der kommt.» Interessierte können sich ihr Ticket online reservieren. Das Stück dauert 95 Minuten und wird im Schulhaus Eichi aufgeführt. Aufführungsdaten: Freitag 29. Januar; Samstag, 30. Januar; Donnerstag, 4. Februar; Freitag, 5. Februar; Samstag, 6. Februar; Freitag, 12. Februar; Samstag, 13. Februar. Beginn jeweils um 20 Uhr. Reservationen: www.theater-niederglatt.ch Support bei Computerproblemen in Bülach Die Computeria Bülach hilft jeden Donnerstag älteren Menschen bei ihren Problemen mit verschiedenen elektronischen Geräten. Oliver Linow Ein Kabelsalat am Boden, Computer und Tablets auf den Tischen: In einem Unterrichtszimmer des reformierten Kirchengemeindehauses in Bülach sitzen an diesem Donnerstag vor allem ältere Leute an den grauen Tischen. Sie kommen auch aus der näheren Umgebung Bülachs und hoffen auf Hilfe. Alle sind da, weil sie irgendein Problem mit einem elektronischen Gerät haben. Hilfe bietet ihnen an diesem Donnerstagnachmittag die Computeria. Das ist nichts anderes als eine Gruppe von rund einem Dutzend Freiwilliger unter der Leitung von JeanJacques Meyer. «Die meisten Freiwilligen sind pensioniert und hatten in ihren Jobs in irgendeiner Weise mit Computern zu tun», erklärt er. Manchmal helfen auch Jugendliche, die sich so Punkte für die Konfirmation sichern können. Jeden Donners- tag, ausser in den Ferien, an Feiertagen oder wenn ein Vortrag stattfindet, nehmen sie sich von 16 bis 18 Uhr Zeit, Benutzerprobleme zu beheben oder Viren zu entfernen. Neben diesem Support veranstaltet die Computeria regelmässig auch drei bis vier Vorträge im Jahr. Sie drehen sich allesamt rund um das Thema Computer. Zudem werden in diesem Jahr drei weitere Computerprogramm-Selbstlernkurse angeboten. Meyer: «Diese Kurse werden seit einem Jahr angeboten und sind sehr beliebt.» Die Partnerorganisation Nachbarschaftshilfe der Region Bü- lach steht zudem jederzeit für Home-Support zur Verfügung. Ins Leben gerufen wurde die Computeria Bülach von drei Trägerschaftschafts-Vertreterinnen im September vor zwei Jahren, nachdem der damalige Geschäftsführer der reformierten Kirche seine Surfertreffs eingestellt hatte. Seither stösst das Angebot auf ein immer grösser werdendes Interesse. «Zurzeit kommen etwa sechs bis sieben Leute pro Woche – Tendenz steigend. Die meisten sind zwischen 60 und 80 Jahre alt», sagt Meyer weiter. Keine Ausweitung geplant Jean-Jacques Meyer erklärt Josy Kreyenbühl aus Bülach, wie sie die Daten von ihrem Handy auf dem Laptop speichern kann. Foto: Oliver Linow Den Benutzersupport auf andere Gemeinden oder Nachmittage auszudehnen ist trotzdem kein Thema. «Dafür ist der Bedarf nicht vorhanden», betont er. Da die Hilfe gratis angeboten wird, ist die Computeria auf Unterstützung angewiesen. Diese erhält sie von den drei Trägerschaften, der Anlaufstelle 60plus von Pro Senectute, dem Gemeinnützigen Frauenverein Bülach und von der reformierten Kirche. Meyer: «Zudem erhalten wir von zufriedenen Klienten hie und da einen Zustupf.» 8 Wochenspiegel Nr. 3 BÜLACHER KULTUR 20. Januar 2016 Die Panflöte auf Tournee Da unser Geschäft am 31. März 2016 geschlossen wird Dieses Konzert ist einen Besuch wert: Am 31. Januar spielt Urban Frey auf der Panflöte Ausschnitte aus der «Zauberflöte». VERANSTALTUNGSKALENDER THEATER Mittwoch, 20. Januar, 14.30 Uhr «Drei Männer im Schnee» Ref. Kirchgemeindehaus, Seniorenclub/Pro Juventute Ein Dutzend Auftritte hat das Ensemble, das seit Ende November unter dem Motto «Zauberflöte – Flötenzauber» unterwegs ist, Ende Januar hinter sich. Das Ensemble, das sind Urban Frey als Solist mit der Panflöte und das Circolo-Quartett, vier professionelle Musiker mit Streichinstrumenten. Begonnen hat die Panflöten-Tournee in Kloten, beendet wird sie in der reformierten Kirche in Bülach. Für Urban Frey ist das «so etwas wie ein grosses Finale», auf das er speziell gespannt ist, denn er ist seit eineinhalb Jahren der Leiter der Musikschule Zürcher Unterland, die ihren Sitz in Bülach hat. KONZERT Freitag, 22. Januar, 20 Uhr Klavierduo Adrien Soós und Ivo Haag Flügelsaal Musik Hug, www.klassikbuelach.ch JAZZ Freitag, 22. Januar, 20.15 Uhr Sandy Patton Quintet JazzInn im Grampen, www.jazzbuelach.ch Gheorghe Zamfir und «Syrinx» Es ist etwa 30 Jahre her, da hatte die Panflöte schon einmal Hochkonjunktur. Es waren insbesondere zwei rumänische Musiker, die mit diesem Instrument viel Erfolg hatten und immer wieder in TV-Sendungen zu sehen und zu hören waren: Gheorghe Zamfir und Simion Stanciu, der unter dem Namen «Syrinx» auftrat. Urban Frey verhehlt nicht, dass die beiden Musiker zu seiner Geschichte als Panflöten-Solist gehören: «Ich war damals deswegen ein paar Mal in dem Rumänien, in dem noch Ceausescu regierte.» Seine Reiseerlebnisse und Erfahrungen in Rumänien sind denn auch speziell, über die er sich aber nicht weiter auslässt. Nichtsdestoweniger intensivierte er sein Studium mit dem Erfolg, dass er der erste Schweizer mit einem Lehr- und Konzertdiplom für Panflöte wurde. Dieses Instrument, das darf angenommen werden, dürfte durch die Tournee neue Fans gewinnen. Dazu beitragen werden auch weitere Auftritte von Urban Frey, der für die Zeit nachher bereits neue Ideen hat: «Meine Gedanken gehen in Richtung Jazz.» Eine Mitwirkung im Bülacher Musikleben kann er sich vorstellen. Die Kompositionen, die Urban Frey mit dem Circolo-Quartett, «alles hervorragende Urban Frey mit seiner Panflöte. Foto: zvg. Musiker», spielt, gehen von Klassik über Volksmusik bis zum Jazz. Natürlich stehen die Melodien aus der «Zauberflöte» von Mozart im Vordergrund. Im ersten Konzertteil werden die Ouvertüre und fünf Stücke aus der Oper geboten, nach der Pause in einem zweiten Teil Marcia und noch einmal sechs Stücke. Neue Arrangements Alle anderen Kompositionen, die zur Aufführung gelangen, sind für die Besetzung Streichquartett und Panflöte neu komponiert oder neu arrangiert worden. Begonnen wird das Konzert mit «Il Cardellino» («Der Distelfink») von Antonio Vivaldi, im zweiten Teil folgen mit «Flötenzauber» von Frédéric Bolli und der «Jazz-Suite» von Heinz Höpli reizvolle Stücke für Panflöte und Streichquartett. Dieses tritt dreimal allein auf und spielt Werke von Béla Bartok, Erwin Schulhoff und Astor Piazzolla (Ticketverlosung auf Seite 14). Friedel K. Husemann Eine Medaille für die Sigristenkeller-Kleinkunst Das Frühlingsprogramm im Sigristenkeller ist ein weiteres Mal vielfältig und medaillenwürdig. Die «ChällerZytig» ist stets lesenswert. Die Nummer 54 besonders, denn neben dem Programm, das bereits zwei Gastspiele im Januar hinter sich hat, äussert sich die Präsidentin des Kulturzentrums Sigristenkeller, Jolanda Zimmer, gleich zweimal. Sie kommt auf das Programm zu sprechen, muss daneben aber von Vandalismus auf dem Ausstellungshügel berichten, denn «Barbaren» haben Teile der ausgestellten Skulpturen zerstört. Diese sollen aber zum Betrachten und Nachdenken anregen – wozu die «Zerstörer» gar nicht fähig sind. Es sei aber das Erfreuliche der «ChällerZytig» Nummer 54 nicht vergessen. Der Artikel «Ja klar, die Bar!» von Andreas Fischer ist lesenswert, man kommt aus dem heimlichen Grinsen nicht mehr heraus. Man nimmt sich vor, beim nächsten Besuch im Sigristenkeller der Bar einen Besuch abzustatten, um die beschriebenen Erfahrungen höchstpersönlich zu erleben. Das Witzige an diesem Artikel ist ja, dass aus weiblicher Sicht der Mann oder die Männer «hochgenommen» werden – es ist ein köstlicher Text. Kleinkunst mit Niveau Das Programm hat es verdient, vorgestellt zu werden. Man kann sich auf Simon Chen freuen, der am 5. Februar unter dem Titel «MEINE REDE! – Kabarett am Puls der Zeit» Kleinkunst erster Güte bringt. Zwei Wochen später, am 19. Februar, heisst es dann «Mir stinkt das Glück». Das ist eine «tragische Komödie», deren Text und Spiel von Marjolaine Minot dargeboten wird. Am 9. März (um 15 Uhr) wird für die Kleinen eine mittlere Schweinerei geboten, die unter dem Titel «Piggeldy & Frederick» steht. Das kleine Schwein Piggeldy fragt, und das grosse Schwein Frederick ant- klavier-duo adrienne soòs, klavier ivo haag, klavier werke von johannes brahms, claude debussy und wolfgang amadeus mozart freitag, 22. januar 2016 beginn 20 uhr, türöffnung 19 uhr reservation: tickets zu fr. 40.– unter www.klassikbuelach.ch oder direkt an der abendkasse wortet. Am 18. März treffen die Besucher auf ein interessantes Paar, das durch seine Kolumnen in Zeitschriften bekannt ist: Schreiber vs. Schneider. Sybil Schreiber und Steven Schneider blicken dann auf Kursschwankungen, nicht an der Börse, sondern im Eheleben. Am 9. April heisst es «Gustave Flaubert: Bouvard & Pécuchet». Die beiden Herren, dargestellt von René Ander-Huber und Helmut Vogel, liefern eine Parodie auf den Wissensoptimismus. Die Geschichte von Bouvard & Pécuchet beginnt im Jahr 1839 auf einer Parkbank in Paris und – aber das sieht und hört man sich besser live an. Am 24. April ist das musikalische Finale, das vom Duo Montana, Daniela Hunziker (Cello) und Lukas Roos (Bassklarinette), bestritten wird und von Bach bis Blues geht. Die Gastspiele beginnen um 20 Uhr, die Bar ist jeweils ab 19.15 Uhr geöffnet. Vorverkauf bei Tuttolana (Telefon 044 836 62 62) oder unter www.sigristenkeller.ch. (hu) AUSSTELLUNG Sonntag, 24. Januar, 10 bis 12 Uhr Sonntag, 31. Januar, 10 bis 12 Uhr Sonntag, 7. Februar, 10 bis 12 Uhr Film & Foto in Bülach Ortsmuseum, www.museum-buelach.ch FILM Samstag, 30. Januar, 10 Uhr Die Zauberlaterne/Filmklub für Kinder Kino ABC, www.zauberlaterne.org KINDERTHEATER Samstag, 30. Januar, 14 Uhr «Schtärneföifi im Märlisalat» Aula Kantonsschule, www.kindermusicals.ch KABARETT Freitag, 5. Februar, 20 Uhr Simon Chen: «Meine Rede!» – Kabarett am Puls der Zeit Sigristenkeller, www.sigristenkeller.ch, www.simonchen.ch JAZZ Freitag, 5. Februar, 20.15 Uhr «Slidestream – Overwhelming Trombone Sonorities» JazzInn im Grampen, www.jazzbuelach.ch SCHNEEMÄNNER Heute Mittwoch um 14.30 Uhr sind im reformierten Kirchgemeindehaus Schneemänner zu Gast. Die Seniorenbühne Zürich spielt «Drei Männer im Schnee». Organisiert wird der Theaternachmittag vom Seniorenclub Bülach und von Pro Senectute Ortsvertretung Bülach (Unkostenbeitrag). KLAVIERDUO Wie in der letzten Kulturseite bereits berichtet, kommt am Freitag, 22. Januar, ein renommiertes Klavierduo – Adrienne Soós und Ivo Haag – nach Bülach zum ersten Konzert von KlassikBülach. Die beiden Tastenkünstler spielen im Musik-Hug-Flügelsaal Kompositionen von Mozart, Debussy und Brahms zu vier Händen und an zwei Klavieren. Das Konzert beginnt um 20 Uhr, Türöffnung ist eine Stunde vorher. Vorverkauf und Informationen unter www.klassikbuelach.ch. JAZZKONZERT Der Jazzclub Bülach beginnt am Freitag, 22. Januar, um 20.15 Uhr im JazzInn mit seinen Konzerten. Es tritt das Sandy Patton Quintet auf, dem das Motto «A Great Jazz Voice» zugeordnet wurde. Reservationen unter Telefon 044 500 50 30 oder online unter www.jazzbuelach.ch. QINO-FILM «1, 2, 3» heisst es am Samstag, 30. Januar, im Kino im Sigristenkeller, wenn dieser Film von Billy Wilder die Zeit des Kalten Krieges in Erinnerung bringt. Grosse Namen sind zu sehen: James Cagney, Liselotte Pulver (leicht anders als in den Gotthelf-Filmen), Horst Buchholz. Der Film beginnt um 20 Uhr, die Bar ist ab 19 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 15 Franken. Reservationen: [email protected] oder 079 306 39 51. NORWEGEN & HURTIGRUTEN Ein halbes Jahr ist der Fotograf und Filmer Corrado Filipponi der norwegischen Küste entlanggereist. In einer Multivision zeigt er auf faszinierende Art die Schönheiten dieses nordischen Landes und bezieht in seine Reportagen die lokale Bevölkerung mit ein. Der Multivisionsabend findet am Mittwoch, 27. Januar, um 20 Uhr im reformierten Kirchgemeindehaus statt. Für 28 Franken kann man dabei sein. Jetzt profitieren!! 50%–70% Rabatt solange der Vorrat reicht Kreativ & Papeterie GmbH Dorfstrasse 14 8155 Niederhasli www.krepa.ch Wochenspiegel H I N TE R G R U N D Christina Brändli Man attestiert dem Frühling ja immer eine sehr aphrodisierende Wirkung. Die Kleidung nimmt im selben Masse ab wie die Temperaturen zu. Der Mensch zeigt, was er hat und bietet. Perfekte Bedingungen, um sich einer neuen oder alten Liebe zu widmen. Doch für mich ist die beste Zeit, sich zu verlieben, der Winter. Der Winter mit seinen eisigen Verliebt durch den Winter Durchaus lebendige Liebe zu einem Toten Rolf Haecky Grauenhaft – wer eine Liebesgeschichte schreibt, kämpft mit einem riesigen Problem: Lässt er die Liebe an den Widrigkeiten der Charaktere oder der Umstände zerschellen, zieht er den Zorn eines Grossteils seines Publikums auf sich. Obsiegt sie jedoch und sinken sich am Ende alle glücklich in die Arme, zerreissen die Kritiker das Stück. Die mögen kein Happy End. Das gilt auch für die Liebeskomödie «Rose & Walsh», die das 20. Januar 2016 AUF EIN WORT Arlene (Sandra Cvetkovic, Mitte) wirbt im Stück der Kammerspiele Seeb um die Liebe ihrer Mutter Rose (Ulrike Cziesla-Hitz), die nur ihren verstorbeFotos: zvg. nen Liebhaber Walsh (Heiner Hitz) im Kopf hat. Das Stück «Rose & Walsh» der Kammerspiele Seeb in Bachenbülach hätte ganz anders enden können. Hätte, wären da nicht die grossartigen Schauspieler und der Humor. So ist dies ein Theaterabend des reinen Vergnügens geworden. Nr. 3 Theater Kammerspiele Seeb jetzt aufführt. Diese Klippen umschifft Regisseur Urs Blaser in der traurigen und ebenso komischen Geschichte, indem er zu einem Trick greift: Er webt bis zum letzten Atemzug – auch der Toten – humorvolle, ja ironische Pointen in die Geschichte ein, die ihr eine gewisse Schwere nehmen. Glaubwürdige Figuren Das ist der eine Grund, warum sich das Publikum mit «Rose & Walsh» auf einen spannenden und auch vergnüglichen Abend freuen kann. Der andere, noch gewichtigere ist, dass die beiden Frauen und die zwei Männer ihre Rollen so überzeugend und kraftvoll spielen, dass die Figuren in jedem Augenblick glaubwürdig wirken und wahrhaft leben. Selbst wenn sie tot sind. Dabei birgt der Stoff gefährliche Fallen für die Schauspieler. Rose – einst eine gefeierte Schriftstellerin und Pulitzerpreis-Gewinnerin – spricht Tag und Nacht mit ihrem Walsh, obwohl der seit fünf Jahren tot ist. Sie liebt ihn noch immer. Und sie ist pleite. Eine gefährliche Sache Wohl Millionen Frauen sprechen mit ihrem verstorbenen Mann. Und wohl Millionen Frauen kämpfen nach dessen Tod mit finanzieller Not. Das alles ist eher lapidar. Trotz der rührenden Sorge des Verblichenen und zu Lebzeiten höchst untreuen Walsh um seine Geliebte und trotz seiner ungewöhnlichen Idee, ihr sein letztes, unvollendetes Manuskript zu überlassen. Denn: Das Werk eines toten und einst berühmten Krimiautors lässt sich bestimmt gut vermarkten und spült viel Geld in die Kasse der Verarmten. Das alles liesse sich grauenhaft inszenieren. Die grosse Liebe ist spürbar Spielte Ulrike Cziesla-Hitz die Rose als verwirrte Alte, die an Gespenster glaubt, wäre das Stück wohl eher «Oh nein»: Clancy (Reto Mosimann, r.) kann und will nicht, für Rose den Roman von Walsh fertigschreiben. peinlich. Doch ihre Rose ist alles andere als eine beknackte Spinnerin – sie ist geistig hellwach, weiss genau, dass Walsh nur in ihrem Kopf und nach ihrem Willen existiert. Was sie nicht daran hindert, sich in hitzigen, auch boshaften Debatten mit ihm zu zanken. Und ihn auch zum Teufel zu jagen oder sich unwiderruflich von ihm zu trennen. Das Essenzielle daran ist: Sie liebt ihn noch immer zutiefst. Und genau das spielen sie und ihr Partner Heiner Hitz wunderbar. Vom ersten Augenblick an spürt das Publikum diese grosse Liebe, die einst die beiden verband. Das ist das Grossartige am Auftritt der beiden. Und natürlich, dass sie ihre Figuren hervorragend darstellen. Brillante Schauspielkunst Rose ist laut, herrisch, egoistisch – und verletzlich. Ulrike Cziesla-Hitz inszenierte jeden Auftritt der alternden Schriftstellerin prägnant, nie zu dick aufgetragen, nie gekünstelt, nie rührselig. Und selten wirken Lebende so lebendig wie der tote Walsh, den Heiner Hitz meist gelassen und doch auch mal energisch darstellt. Sandra Cvetkovic ist Roses Tochter Arlene, die die Mutter als Kind wie ein lästiges Bündel anderen überlassen hat. Statt Rose dafür zu hassen, sucht sie ihre Liebe. Sandra Cvetkovic bringt Arlene mit Grösse auf die Bühne. Selbst in der Szene, in der Arlene der Mutter ihre Fehler vorwirft, erwischt sie genau den richtigen Ton, betroffen, nicht weinerlich lamentierend. Und Reto Mosimann greift als möglicher Ghostwriter Clancy überaus erfrischend ins Geschehen ein. Rätselhaft bleibt einzig, was der zum Publikum hin abfallende Boden des Bühnenbilds soll, der höchstens den Protagonisten einiges abverlangt, um sich natürlich bewegen zu können. Was sie aber – von einigen Unsicherheiten zu Beginn der Premiere abgesehen – tadellos schaffen. Kurz: ein Theaterabend zum Geniessen. «Rose & Walsh, Kammerspiele Seeb, Zürichstrasse 16, Bachenbülach. Spieldaten: bis 7. Februar. Weitere Vorstellungen vom 30. März bis 17. April. Details und Vorverkauf unter www.kammerspiele.ch. Winden und leise fallenden Flocken. Es ist perfekt, um sich an einem Weihnachtsmarkt, angestrahlt von warmen Lichtern und umgeben von würzigen Düften, an den Arm der Begleitung zu schmiegen und sich ganz der Stimmung hinzugeben. Und wer nicht weiss, wo er die passende Begleitung für einen romantischen Weihnachtsmarktbummel findet, kann aus dem übervollen Angebot von Singlebörsen und Co. schöpfen. Es gibt unendlich viele Varianten, sich als Single einen Partner zu angeln. Partnerbörsen, Speed Dating, Flirt Apps, Single-Seiten in Zeitungen, Kontaktinserate, sogar der öffentliche Verkehr hat sich ins Geschäft mit der Liebe eingeklinkt. Haben Sie schon mal vom Single-Schiff gehört? Anderen zu helfen, sich zu verlieben, scheint eine lukrative Einnahmequelle zu sein. Das Angebot an Ratgebern läuft über. Flirtseminare boomen, und im Web finden sich Aberhunderte von Tipps und Tricks, wie man den Traummann oder die Traumfrau findet. Von den TV-Astrologen, die sich vor Fragen rund um die Liebe kaum retten können, ganz abgesehen. Wenn man sich das Überangebot ansieht, müsste man denken, es sei die einfachste Sache der Welt, jemand Passenden zu finden. Vorausgesetzt, man steht sich nicht selbst im Weg. Schon den Mut aufzubringen, sich Hilfe oder Unterstützung zu suchen, fällt den meisten schwer. Vielleicht liegt es an der Angst, sich im Freundeskreis mit dem Eingeständnis, sich endlich verlieben zu wollen und dazu ein wenig Hilfe zu brauchen, lächerlich zu machen. Oder der Sorge, an den Falschen zu geraten und mit gebrochenem Herzen zu enden. Oder an dem durch das Single-Sein geschrumpften Selbstvertrauen. Oder vielleicht einfach an den zu hohen Ansprüchen an den zukünftigen Partner. Egal, was uns hindert, die Frage ist doch, ob wir uns von der Angst vor eventuellen, nicht vorhersehbaren und womöglich niemals eintretenden Konsequenzen oder von der Meinung anderer so lähmen lassen, dass wir alleine durch den Weihnachtsmarkt schlendern müssen. ANZEIGEN 9 10 Wochenspiegel Nr. 3 20. Januar 2016 Wochenspiegel AU TO M O B I L Nr. 3 20. Januar 2016 11 Europäer trumpfen in Detroit mächtig auf An der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit glänzen vor allem die Europäer. Nur VW setzte sich ein weiteres Mal in die Nesseln. Neuer Porsche Turbo Cabriolet. Dave Schneider Detroit. Motor City. Motown. Hier im Herzen der US-Autoindustrie findet traditionell im Januar der Auftakt zum neuen Autojahr statt. Die North American International Auto Show läuft noch bis 24. Januar. Sie ist nach wie vor die wichtigste Automesse in Nordamerika, auch wenn ihr Los Angeles und auch New York langsam den Rang abzulaufen drohen. Detroit ist das Schaulaufen der US-Hersteller, doch die Europäer nehmen immer mehr Platz ein. In diesem Jahr stammen fast alle grossen Neuheiten vom alten Kontinent. Studie: Audi h-tron Concept. Schafft es diese wunderschöne Studie des Buick Avista in die Serienproduktion? Fotos: Dave Schneider Volvo S 90. Entschuldigungen, Peinlichkeiten Im Fokus stand ohnehin eine europäische Marke: Alles schaute am ersten Pressetag auf Volkswagen. Wie würden sich die stolzen Wolfsburger nach dem unsäglichen Manipulationsdebakel präsentieren? Nachdem im Vorjahr der damalige VW-Chef Winterkorn noch grossspurig die Dieselrevolution in den USA angekündigt hatte, war in diesem Jahr – verständlicherweise – kein einziges Dieselmodell am Messestand. Und an der Pressekonferenz fanden VW-USA-Chef Michael Horn und Markenvorstand Herbert Diess nur demütige Worte: Mehrfach entschuldigten sich die Herren bei der Bevölkerung, den Kunden, den Behörden, während im Hintergrund rührselig US-Flaggen eingeblendet wurden. Versöhnlich stimmen sollen auch hohe Investitionen in den Vereinigten Staaten: Mit 900 Millionen Dollar will VW im laufenden Jahr 2000 neue Jobs schaffen. Das kommt gut an in den USA. Doch gleich darauf machte Winterkorns Nachfolger, Volkswagen-Chef Matthias Müller, mit unfassbaren Hat Charakter: Der neue Lexus LC 500 ist ein Hingucker. Aussagen die gesamten Bemühungen zunichte. In einem Interview mit NPR, dem grössten Radionetzwerk der USA, bestritt Müller, dass VW gelogen habe, und sprach lediglich von technischen Problemen und Missverständnissen. Dabei hatte VW doch längst zugegeben, bewusst manipuliert und auch gelogen zu haben. Nachdem ein Teil des Interviews bereits ausgestrahlt war, verlangte VW die Neuaufzeichnung des Gesprächs, und Müller versuchte, seinen peinlichen Auftritt zu entschuldigen: Die Situation sei für ihn schwierig gewesen, weil viele Journalisten reingerufen hätten. Deutlich souveräner trat da Müllers Kollege, Daimler-Chef Dieter Zetsche, auf. In gewohnt sympathischer Manier und zu Recht mit breiter Brust stellten Dieter Zetsche und Vertriebschef Ola Källenius, der 2019 die Konzernleitung übernehmen soll, die grossen Neuheiten aus Stuttgart vor. Die neue, zehnte Generation der E-Klasse legt die Messlatte bezüglich Assistenz- und Connectivity-Systeme weiter nach oben. Die zweite Neuerscheinung ist der SLC: Der Nachfolger des beliebten Roadsters SLK trumpft in Detroit auch gleich als besonders sportliche Version SLC 43 AMG auf. Und die Weltpremiere des Hat viel Power: Neuer BMW M2 mit 370 PS. S 65 AMG Cabriolet mit V12-Motor und über 620 PS zeigt, dass der USAutomarkt nach wie vor leistungshungrig ist. Dies bestätigen auch die Neuheiten von BMW. An der NAIAS präsentieren die Bayern erstmals den M2 mit 370 PS aus einem 3-Liter-Reihensechszylinder-Biturbomotor. Und auch die zweite Weltneuheit ist eine M-Version: der X4 M40i mit 360 PS. Porsche doppelt nach und stellt in Detroit erstmals die neuen 911 Turbo und Turbo S vor. Die neuen Topmodelle der legendären 911-Reihe leisten neu 540 und 580 PS und spurten in 3 respektive 2,9 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Und Volvo präsentierte den neuen S90, der zwar primär nicht mit Leistung, dafür mit einem prachtvollen Design glänzt. Lexus-Sportwagen begeistert Überraschend stellt Toyotas Edeltochter Lexus mit dem LC 500 einen fantastisch aussehenden Sportwagen vor, der nicht etwa von einem sparsamen Hybridantrieb, sondern von einem 5-Liter-V8 mit 470 PS befeuert wird. Auch Nissan-Tochter Infiniti zeigt mit dem Q60 ein herrliches Sportcoupé, das in der zweiten Jahreshälfte auch über europäische Strassen fahren wird. Hersteller zeigen in Detroit nicht nur Muskeln miger, siebensitziger Van den Town & Country, der bei uns Voyager heisst und zuletzt als Lancia verkauft wurde. Reanimiert wird auch bei Fords Edeltochter Lincoln: Endlich gibt es wieder einen Continental. Der Klassiker in der amerikanischen Oberklasse wurde 2002 aus dem Programm gestrichen und feiert nun in Detroit mit einem optisch sehr gelungenen Nachfolger Wiederauferstehung. Die von einem V6-Benziner mit 400 PS angetriebene Limousine wird es aber leider nicht nach Europa schaffen. Ein Elektro-Kompaktwagen und die herrliche Studie eines Sportcoupés sind in Detroit die Highlights der US-Hersteller. Riesige Trucks zeigen vor allem die Japaner. Dave Schneider Früher wurde die Messe in Detroit von riesigen V8-Big-Blocks und noch grösseren Pick-ups dominiert. In der Ausgabe 2016 stehen sie zwar immer noch herum, die Muscle-Cars und Heavy-Duty-Trucks, doch im Fokus sind sie nicht. Zwar präsentiert Ford mit dem F150 Raptor Crew Cab erstmals die viertürige Variante der bösen Sportversion des meistverkauften Fahrzeugs der Vereinigten Staaten – die anderen (wenigen) Weltpremieren made in USA sind aber mehr oder weniger vernünftig. Ford zeigt in Detroit auch die überarbeitete Version des Fusion, der bei uns Mondeo heisst und hier erst letztes Jahr, drei Jahre nach dem US-Start, auf den Markt kam. Die optischen Änderungen sind kaum erwähnenswert, doch neu ist der Fusion auch mit V6-Benziner mit 330 PS Studien als Ausblick Ein richtiges Monster von einem Truck: Der Nissan Titan Warrior (Studie) trifft den US-Geschmack. und mit Allradantrieb erhältlich. Allrad gibt es bei uns bereits, der V6 wird kaum nach Europa kommen – aber immerhin gibt der neue Fusion einen Ausblick auf das kommende Mondeo-Facelift. Am Messestand von GMC dreht sich alles um den neuen Acadia. Das Mid-Size-SUV wurde nicht nur äusserlich attraktiver, sondern vor allem auch kleiner: Der Acadia ist über 18 Zentimeter kürzer, der Radstand schrumpfte um über 16 Zentimeter. Mit einer Länge von 4,91 Metern ist er dennoch alles andere als klein, es finden auch weiterhin bis zu drei Sitzreihen Platz. Keine grosse Premiere bei der Premiummarke Cadillac: In Detroit sind zwar der SRX-Nachfolger XT5 Foto: Schneider sowie der neue CT6 zu sehen, und auch die Powerlimousinen CTS-V und ATS-V stehen am Messestand, doch sie alle wurden bereits zuvor vorgestellt. Chrysler stellt an der NAIAS den neuen Pacifica vor. Dieser Name verschwand 2007 mit der erfolglosen Crossover-Baureihe von der Bühne, ersetzt nun aber als schicker, geräu- Bessere Chancen dürfte da der Chevrolet Bolt EV haben, wenn auch die Marke letztes Jahr vom Schweizer Markt zurückgezogen wurde. Der rein elektrisch angetriebene Bolt sieht gut aus und soll dank einer modernen Batterieeinheit von LG eine Reichweite von 320 Kilometern schaffen. Ob Opel davon einen Ableger zu uns bringen wird? Einen solchen wünschen wir uns auch von der wunderschönen Buick-Studie Avista – sie ist eine der spärlichen Überraschungen in Detroit und unser Highlight der Messe. Das herrlich gestaltete Sportcoupé könnte durchaus als Opel Monza – oder auch als Opel Calibra – verwirklicht werden. 12 Wochenspiegel Nr. 3 Beauty www.kosmetik-merkt.de Sind Sie unzufrieden mit Ihrer Haut? Wir nehmen uns die Zeit und erörtern in unserer Hautsprechstunde die möglichen Ursachen. Besonders bewährt bei Problemen, die bisher ungelöst blieben. Wir freuen uns auf Sie. Kosmetik Merkt Hauptstrasse 44, D-79807 Lottstetten Tel. 0049/7745 928838 [email protected] 20. Januar 2016 Diverses www.bettenprinz.de BOXSPRING-Betten – absolut im Trend! Schlafen wie im Luxus-Hotel in einem Boxspring-Bett von Prinz. Hochwertige Qualität in grosser Auswahl zum günstigen Preis. Freundliche, kompetente Fachberatung und Mehrwertsteuer-Rückerstattung inklusive! Betten-Prinz GmbH Waldshuter Str. 30, D-79798 Jestetten Tel. 0049 7745 9 26 20 72 [email protected] WWW Polsterei/Sattlerei www.kotsch.ch Leder- und Stoffmöbel wieder wie neu! Sind Ihre Möbel ausgebleicht, fleckig, speckig? 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Januar 2016 13 Rat & Rätsel BUCHTIPP Die PBZ-Bibliotheken (www.pbz.ch) empfehlen: Kurzweilig Die Geschichte um Nathaniel «Nate» Piven spielt in der angesagten Literaturszene in New York. Nate steht kurz vor der langersehnten Veröffentlichung seines Buches, und auch sonst läuft es für ihn ausserordentlich gut. Vor kurzem hat er Hannah kennen gelernt, die perfekt zu ihm zu passen scheint. Wer jetzt eine klassische Liebesgeschichte mit Happy End erwartet, liegt falsch, denn Nate hat ein grosses Problem: Obwohl er selbst denkt, dass er nicht für eine Partnerschaft gemacht ist, lässt er sich immer wieder auf mehr oder weniger ernsthafte Beziehungen ein. Dies hat zur Folge, dass die Frauen ihn nicht besonders mögen. Die Geschichte geht eher langsam voran, vordergründig geht es auch nicht um die Handlung an sich, im Zentrum steht Nates gnadenlose Selbstreflexion. Nicht umsonst fühlt man sich während des Lesens immer wieder etwas ertappt, da man sich in Nate und Hannah wiedererkennt. Die angeregten Dialoge zwischen den beiden bereichern das Buch und machen es zu einer spannenden und kurzweiligen Unterhaltung. DER GUTE RAT Was, wenn Trauer zu Einsamkeit führt? Letzten Sommer starb meine Frau nach kurzer Krankheit. Wir waren immer glücklich gewesen, obwohl unsere Verbindung unfreiwillig kinderlos blieb. Nach dem Ableben meiner Gefährtin wurde ich so krank, dass ich mich bis heute nie mehr ganz erholte. Zwar arbeite ich wieder halbtags, doch ist meine ganze Lebensfreude dahin, sodass ich nur noch ein Schatten meiner selbst bin. Mir bangt vor der Zukunft, vor jedem Morgen, und am wohlsten ist es mir in meinen vier Wänden, wo ich in der Stille meinen Erinnerungen nachhängen kann. Aber gerade das gelingt mir selten, da Nachbarn und Freunde mich mit Einladungen überschütten. Warum verstehen die Mitmenschen meinen Wunsch nach Alleinsein nicht? Ich kann doch nicht mehr gesellig sein wie früher. Auch tapfere Menschen brauchen Zeit, um grossen Kummer zu überwinden. Mitgefühl der Nächsten kann eine Hilfe sein, auch wenn jeder sein «Auch tapfere Menschen brauchen Zeit, um grossen Kummer zu überwinden» inneres Gleichgewicht selber suchen muss und dazu stille Stunden benötigt. Auch Sie sollten – nicht zuletzt der Verstorbenen wegen – Ihr Leid zu überwinden versuchen und langsam wieder ins Leben, in körperliche und seelische Gesundheit zurückfinden. Dazu müssen Sie aber auch vorwärts- und nicht nur zurückschauen. KREUZWORTRÄTSEL Stier 21.04.–20.05. Wenn es einmal nicht so läuft, dürfen Sie nicht gleich verzagen. Jemand passt auf Sie auf und fördert Sie. Scheuen Sie sich nicht, jetzt noch Neues zu erlernen. Zwillinge 21.05.–21.06. Sie sind eifersüchtig, die Gefühle sind verwirrt, eine Situation überfordert Sie emotional? Treiben Sie Sport, um Ihre Seele wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Krebs 22.06.–22.07. In der Liebe sollten Sie etwas mehr auf Ihre Wortwahl achten. Ihr Gegenüber könnte sonst einiges missverstehen und übel nehmen. Das auszubügeln, wäre schwierig. Löwe 23.07.–23.08. Wer auch immer jetzt versucht, Sie aus dem Rennen zu werfen, es wird ihm nicht gelingen. Amor hat sich zu Ihren Gunsten entschieden. Geniessen Sie die schöne Zeit. Jungfrau 24.08.–23.09. Fressen Sie nicht immer alles in sich hinein. Ein guter Freund bemerkt Ihre missliche Lage und möchte helfen. Öffnen Sie sich ihm; das eröffnet neue Perspektiven. Waage 24.09.–23.10. Wenn Sie sich zu sehr übernehmen, kann es sein, dass Sie zwangsweise eine Pause einlegen müssen. Dann bliebe vieles Wichtige liegen, und Sie wären unzufrieden. Schütze 23.11.–21.12. In der Liebe gelingt Ihnen momentan fast alles. Jemand hat ohnehin mehr als einen Blick auf Sie geworfen. Seien Sie nicht prüde, flirten Sie ruhig ein bisschen. Steinbock 22.12.–20.01. Jetzt können Sie sich endlich profilieren. Es kommen Aufgaben auf Sie zu, die Sie in jeder Hinsicht fordern werden. Mit Ihrer Erfahrung ist das kein Problem. Humorvoll Mauersegler. Christoph Poschenrieder. Diogenes, 2015 So lange wir leben, geht es darum, unsere Tage sinnvoll auszufüllen und den Mitmenschen die Hand, das Herz und die Kraft zu reichen. Ihre liebe Gattin hat diese Auffassung vertreten; übernehmen und tragen auch Sie dieses Licht. Unsere Nächsten kann uns der Tod um so weniger nehmen, und sie leben umso stärker in uns weiter, je mehr wir in ihrem Sinn aktiv und verbunden bleiben. Wenn Sie in diesen Wintertagen zum Friedhof wandern, sollten Sie daher dort nicht nur das Grab Ihrer Liebsten betrachten, sondern auch die anderen Steine und Kreuze. Sie alle mahnen, ebenso wie Ihre Freunde und Nachbarn es wünschen: Sie sind nicht allein. Deutlicher noch: Sie sind keine Ausnahme, nicht berechtigt, sich in Trauer zu verlieren. Glauben Sie an das Wunder der Auferstehung für Ihre Frau, aber auch für Sie selbst. Béatrice Petrucco, dipl. Psychologin, Kloten Widder 21.03.–20.04. Versprechen Sie jetzt nichts, was Sie nicht halten können. Zu viel hängt für Ihr Gegenüber davon ab, ob eine Sache gelingt. Prüfen Sie lieber alles noch einmal. Skorpion 24.10.–22.11. Wenn Ihnen jemand wichtig ist, dürfen Sie ihm das ruhig wieder einmal zeigen. Wie wäre es mit einem Essen zu zweit oder einem Theaterbesuch? Geben Sie sich Mühe. Das Liebesleben des Nathaniel P. Adelle Waldman. Liebeskind, 2015 «Wir hatten immer gedacht, wir würden mit dem Sterben und dem Tod vernünftig umgehen. Nicht nur vernünftig, sondern lässig-nonchalant, so wie wir unser Leben geführt hatten. Wir gut aussehenden, braun gebrannten Erfolgstypen. Alphawölfe. Überholspurfahrer. FDP-Wähler, als es die noch gab. Und jetzt ist Heulen und Zähneklappern – Drittzähneklappern.» Seit Kindertagen sind Carl, Willhelm, Heinrich, Siegfried und Ernst befreundet. Um der Einsamkeit zu entgehen, die das Alter zwangsläufig mit sich zu bringen scheint, beschliessen sie, eine Alters-WG zu gründen. Die Idee ist nicht ganz unproblematisch, denn jeder von ihnen hat seine Marotten und Macken. Dennoch läuft das Zusammenleben überraschend gut, bis sich das Alter und die damit zusammenhängenden Probleme im vollen Ausmass bemerkbar machen. Mit viel Humor, Charme und Liebe zum Detail beschreibt Christoph Poschenrieder ein Thema, das uns alle irgendwann betreffen wird. «Mauersegler» liest sich trotz der inhaltlich harten Kost leicht und angenehm. Der sprachliche Witz ist gelungen und bereitet wunderbare Lesestunden. HOROSKOP Wassermann 21.01.–19.02. Auf den ersten Blick wird Ihnen beruflich ein tolles Angebot gemacht. Doch was an Gegenleistungen von Ihnen erwartet wird, stösst an die Grenzen Ihrer Loyalität. Fische 20.02.–20.03. Fröhlich und ausgelassen können Sie kurze Ferien geniessen. Wenn jetzt auch noch Ihre Finanzen wieder richtig ins Lot kommen, leben Sie wieder leichter als bisher. Die Lösung ergibt einen ehemaligen Schweizer Skirennfahrer und jetzigen Pistenplaner. AUFLÖSUNG Verkaufsleitung: Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected] Anzeigenberatung: Malaporn Schori, Tel. +41 44 863 72 08, [email protected], Beat Roth, Tel. +41 44 863 72 07, [email protected], Antoinette Stiefel, [email protected], Tel. +41 44 863 72 03 Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02, [email protected] Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. 044 913 53 62, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01, E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch 14 Wochenspiegel Nr. 3 20. Januar 2016 Veranstaltungen & Freizeit Urban Frey und das Circolo Quartett in Bülach Der Panflötist Urban Frey spielt zusammen mit dem Circolo Quartett Ausschnitte aus der «Zauberflöte». Das mehrteilige Konzert ist am Sonntag, 31. Januar, in Bülach zu hören. Seit über 200 Jahren erfreut sie sich grösster Beliebtheit: Wolfgang Amadeus Mozarts märchenhafte Oper «Die Zauberflöte». Bisher hat niemand daran gedacht, sie mit dem Instrument aufzuführen, das vom Werk her eigentlich nahe liegt. Die Panflöte hat der bekannten Oper den Namen gegeben, sie hängt Papageno um den Hals und verhilft im Stück zu allerlei Zaubereien. Urban Frey spielt nun zusammen mit dem Circolo Quartett Ausschnitte aus der «Zauberflöte», im Rahmen eines mehrteiligen Konzertprogramms. Der Frauenfelder Musiker ist auch der erste Schweizer Tickets zu gewinnen Der «Wochenspiegel» verlost 3x 2 Tickets für das Konzert von Urban Frey am Sonntag, 31. Januar, in Bülach. Wer sein Glück versuchen will, schickt bis spätestens am Sonntag, 24. Januar, eine EMail mit der Betreffzeile «Urban Frey» und vollständiger Adresse an [email protected]. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Das Circolo Quartett mit Panflötist Urban Frey (rechts). mit einem Lehr- und Konzertdiplom für Panflöte. Stilistisch ist das Programm sehr vielfältig, es reicht von Klassik bis zu Volksmusik und Jazz. Neben Mozart werden unter anderem Antonio Vivaldis «Il Cardellino» (Der Distelfink), F: zvg. das Stück «Flötenzauber» des in Konstanz lebenden Schweizer Komponisten Frédéric Bolli, eine «JazzSuite» von Heinz Höpli und Stücke auf Bulgarien gespielt. Sämtliche Stücke werden entweder neu komponiert oder für die Besetzung Panflöte und Streichquartett neu arrangiert. Mit einer Ausnahme: Für Mozarts «Zauberflöte» kann auf das Arrangement des Mozart-Zeitgenossen Franz Heinrich Ehrenfried (1747–1828) zurückgegriffen werden, der eine Fassung für Flöte und Streichtrio erstellt hat. Der Panflötenspieler Urban Frey ist auch der Initiant des Schweizer Panflötenfestivals, das erstmals 2012 am Konservatorium Winterthur durchgeführt wurde und dieses Jahr in Rümlang zum zweiten Mal stattfindet. Mit dem Circolo Quartett hat sich Frey musikalische Partner ausgesucht, die ein ebenso breites Spektrum pflegen wie er selbst. Zum italienischen Namen ihres Quartetts fanden Kyoko Tanino, Pawel Katz, Margrit Bonz und John Wennberg damals in einer gleichnamigen italienischen Bar in einem Bergdorf am Lago Maggiore. Bei dieser Gründungsgeschichte versteht es sich von selbst, dass das Circolo Quartett mit Lust und Genuss bei der Sache ist. (pd.) Konzert in Bülach am Sonntag, 31. Januar, reformierte Kirche. Beginn 17 Uhr, Dauer rund 90 Minuten. Information & Reservation unter www.urbanfrey.ch und Telefon 076 521 20 40. Eintritt Erwachsene 35 Franken, Jugend/Studenten 20 Franken, Kinder 10 Franken. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland Mittwoch, 20. Januar BÜLACH 9.30–18.00 Ausstellung: Zu sehen sind Metallbilder des Otelfinger Künstlers Hanspeter Wolfensberger. Die Ausstellung dauert bis 16. Februar. Petras Ideen-Boutique, Galerie Schneider, Bahnhofstrasse 6. 14.30 Theaternachmittag: Der Seniorenclub Bülach und die Ortsvertretung der Pro Senectute laden zum Theaternachmittag mit der Seniorenbühne Zürich ein. Gespielt wird das Stück «Drei Männer im Schnee» nach Erich Kästner, für die Seniorenbühne Zürich bearbeitet und inszeniert von Rupert Dubsky. Ein Theater, gespickt mit vielen treffenden Pointen und Gags. Reformiertes Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. FREIENSTEIN 19.30 Tragikkomödie «Schlechte Gesellschaft»: Premiere einer wahren Kriminaltragödie aus der Region. Grundlage sind historische Recherchen von Hans Baer, Embrach, Autor von «Der Mord im Hardwald». Autor und Regie: Christian Kraut. Reservation: www.theater-purpurrot.ch oder 078 784 60 06, ab 14 Uhr. Alte Trotte, Breitestrasse 18. NIEDERGLATT 9.00 Unglücksfälle und Verbrechen im Mittelalter: Kirchenzentrum Eichi. Donnerstag, 21. Januar BÜLACH 14.00–16.30 Spielnachmittag für Senioren: Ref. Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5. 16.00–18.00 Computeria Bülach: Vortrag zum Thema «Windows 10». Das neue Microsoft-Betriebssystem wird mit seinen Vor- und Nachteilen vorgestellt, und Entscheidungshilfen werden an die Hand gegeben. Ebenso werden die Tücken des Upgrades erklärt. Alterszentrum, Allmendstrasse. 19.30 Partnerschieber mit zugelostem Partner: Partnerschieber mit zugelos- tem Partner: Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Restaurant Kaserne, Kasernenstrasse 129. DIELSDORF 16.00-20.00 Grosser Fasnachtsverkauf: Kostüme und Zubehör ab 3 Franken. Kostümverleih fasue, Schulstrasse 6. ZÜRICH 8.30 Bachtelpanorama-Wanderung: Abfahrt ab Zürich HB 8.40 Uhr mit S15 nach Rüti und S26 nach Fischenthal. Die Wanderung der Naturfreunde Kloten startet in Fischenthal und geht dann weiter nach Wald (31•2 Std.). Verpflegung aus dem Rucksack oder im Restaurant. Info bei Margret Hörschläger, 044 850 45 43. Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz. Freitag, 22. Januar EGLISAU 20.00 Erzählnacht: Mitten im Städtli kommt das gelesene Wort zur Entfaltung. Wer an der Erzählnacht 2016 auf dem roten Stuhl Platz nehmen will, um vorzulesen, meldet sich um- gehend bei Christoph Hagedorn, Bollwerk 4, Eglisau, oder via Mail an [email protected]. Rittersaal, Obergass 53. Hanspeter Wolfensberger. Die Ausstellung dauert bis 16. Februar. Petras Ideen-Boutique, Galerie Schneider, Bahnhofstrasse 6. FREIENSTEIN 19.30 Tragikkomödie «Schlechte Gesellschaft»: Premiere einer wahren Kriminaltragödie aus der Region. Grundlage sind Recherchen von Hans Baer, Embrach, Autor von «Der Mord im Hardwald». Reservation: www. theater-purpurrot.ch oder 078 784 60 06, ab 14 Uhr. Alte Trotte, Breitestrasse 18. FREIENSTEIN 19.30 Tragikkomödie «Schlechte Gesellschaft»: Premiere einer wahren Kriminaltragödie aus der Region. Grundlage sind historische Recherchen von Hans Baer, Embrach, Autor von «Der Mord im Hardwald». Autor und Regie: Christian Kraut. Reservation: www.theater-purpurrot.ch oder 078 784 60 06, ab 14 Uhr. Alte Trotte, Breitestrasse 18. HÖRI 19.00 Preisjassen: Es wird ein Einzelschieber mit zugelosten Partnern gespielt. Alle erhalten einen Preis. Keine Anmeldung erforderlich. Organisation: SVP Höri. Mehrzwecksaal, Schulhausstrasse 6. Samstag, 23. Januar BÜLACH 9.30–16.00 Ausstellung: Zu sehen sind Metallbilder des Otelfinger Künstlers WIL ZH 14.00–17.00 Kinderfasnacht: Der Elternrat der SUR und die Schule Unteres Rafzerfeld organisieren nach 12 Jahren wieder eine Kinderfasnacht. Der Umzug startet um 14 Uhr an der Bächerwiesstrasse. Begleitet wird er von den Guggen «Wagengruppe Bächtele Bröögge» aus Rafz und den «Chlüppliseck» aus Kloten. AnFortsetzung auf Seite 15 ANZEIGEN www.unterländer-brocki.ch Telefon Abholdienst: 044 851 13 63 IMMOBILIEN Akkordeon- und Schwyzerörgeliuntericht für Jung und Alt Brigitte Stoll Marktgasse 43, 8180 Bülach 044 860 90 21 oder 079 412 49 40 Oergeli-Vermietung für Schüler Neu: Steirische-Harmonika-Unterricht für Anfänger Wochenspiegel Veranstaltungen & Freizeit Vielfältige Literatur mitten in Eglisau Am Freitag, 22. Januar, um 20 Uhr findet im Rittersaal an der Obergass 53 in Eglisau eine weitere Erzählnacht statt. Sie bringt wieder vielfältige Literatur nach Eglisau: Mitten im Städtli kommt das gelesene Wort zur Entfaltung. Geschichten, Krimis, Gedichte, Wahres, Erfundenes, Tragisches oder Komisches, egal, ob es aus eigener Feder stammt oder nicht. Hauptsache, es vermag zu unterhalten, zu überraschen oder zum Nachdenken anregen. Es gibt nur eine Regel: Der Beitrag darf nicht länger als zehn Minuten dauern. Der Rittersaal bietet nicht unbeschränkt Platz, darum wird eine Reservation empfohlen. Diese kann man bei Christoph Hagedorn, Bollwerk 4, 8193 Eglisau, oder via Mail an [email protected] tätigen. Ein Eintritt kostet 10 Franken. (pd.) Erzählnacht Eglisau: Freitag, 22. Januar, 20 Uhr, Rittersaal, Obergass 53. Fortsetzung von Seite 14 schliessend Fasnachtsball bis um 17 Uhr. Für Verpflegung ist gesorgt. Turnhalle Landbüel. ZÜRICH 8.30 Wanderung im Bachsertal: Abfahrt ab Zürich HB 8.37 Uhr mit S9 nach Bülach und S41 nach Kaiserstuhl AG. Die Naturfreunde Kloten wandern via Sanzenberg, Erdmannliloch, Rüebisberg (Chili-Mutschli), Bachs nach Stadel (31•2 Std.). Verpflegung im Restaurant Neuhof in Bachs. Info bei Margret Hörschläger, 044 850 45 43. Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz. Sonntag, 24. Januar FREIENSTEIN 17.00 Tragikkomödie «Schlechte Gesellschaft»: Premiere einer wahren Kriminaltragödie aus der Region. Grundlage sind historische Recherchen von Hans Baer, Embrach, Autor von «Der Mord im Hardwald». Autor und Regie: Christian Kraut. Reservation: www.theater-purpurrot.ch oder Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Normalauflage: 36 116 Exemplare Grossauflage: 70 205 Exemplare (jeweils am letzten Mittwoch im Monat) Jahresabonnement: 90 Franken Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr Verlag: Wochen-Spiegel Verlags AG, ein Unternehmen des Medienhauses Lokalinfo AG, Zürich Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg, Tel. +41 44 913 53 33, E-Mail [email protected] Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel. +41 44 913 53 30, E-Mail [email protected] Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11, E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel. +41 44 863 72 05, E-Mail [email protected]. 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Er reiste Tausende Kilometer der zerklüfteten Küste entlang, über die Inselwelten der Lofoten, Vesterålen und Senja bis ins Licht der Mitternachtssonne am Nordkap. Die live kommentierte Show ist am Mittwoch, 27. Januar, um 20 Uhr im reformierten Kirchgemeindehaus in Bülach zu sehen. Tickets über www.startickets.ch. (pd.) 078 784 60 06, ab 14 Uhr. Alte Trotte, Breitestrasse 18. RÜMLANG 17.00 Konzert der Gospel Singers: Das Konzert steht unter dem Motto «See the Light». Mehr unter www.gospelsingers-ruemlang.ch. Kath. Kirche. Dienstag, 26. Januar BÜLACH 19.30 Live-Reportage: Mit dem Fahrrad um die Welt und dem Veloboot durch den Amazonas. Live-Reportage von Hervé Neukomm. Infos und Vorverkauf unter www.explora.ch. Kantonsschule Zürcher Unterland (Aula). tion: www.theater-purpurrot.ch oder 078 784 60 06, ab 14 Uhr. Alte Trotte, Breitestrasse 18. Donnerstag, 28. Januar BÜLACH 19.30 Partnerschieber mit zugelostem Partner: Partnerschieber mit zugelostem Partner: Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Restaurant Kaserne, Kasernenstrasse 129. WINKEL 19.30–21.30 Stricktreff: Stricken und Plaudern. Alle bringen ihre Strickarbeit selber mit. Kleiner Unkostenbeitrag. Hans-Siegrist-Siedlung, Postweg 1. Mittwoch, 27. Januar FREIENSTEIN 19.30 Tragikkomödie «Schlechte Gesellschaft»: Premiere einer wahren Kriminaltragödie aus der Region. Grundlage sind historische Recherchen von Hans Baer, Embrach, Autor von «Der Mord im Hardwald». Autor und Regie: Christian Kraut. Reserva- ZÜRICH 7.30 Winterwanderung: Abfahrt ab Zürich HB 7.37 Uhr nach Fatschels. Die Naturfreunde Kloten wandern bis zum Skihaus Hochwang (31•2 Std.). Verpflegung aus dem Rucksack oder im Restaurant. Info bei Irene Bartholdi, 044 860 09 71.. Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz. Nr. 3 20. Januar 2016 15 16 Wochenspiegel Nr. 3 20. Januar 2016 SCHLUSSPUNKT Winterwetter erst in der zweiten Halbzeit? Bevor der Winter überhaupt einen ersten Atemzug nahm, war die erste Winterhälfte auch schon um. Silvan Rosser Die meteorologische Wintersaison dauert vom 1. Dezember bis zum 28. Februar respektive in Schaltjahren wie diesem bis zum 29. Februar. Mitte Januar ist somit die zweite Winterhälfte angebrochen. Die erste Hälfte des Winters, also das Zeitfenster vom 1. Dezember bis 15. Januar, war rekordverdächtig mild. In Zürich war es mit durchschnittlich mehr als 4 Grad so warm wie kaum je zuvor seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Ähnlich mild war die erste Winterhälfte in Zürich nur in den Jahren 1915/16 und 1993/94. In der Höhe der Alpen war die erste Winterhälfte 2015/16 konkurrenzlos mild. terlich weitergeht. Für alle Winterfans gibt es aber einen Lichtblick. In den Wetterannalen von Zürich sind auch viele Beispiele bekannt, in denen es nach einer milden ersten Hälfte in der zweiten Halbzeit des Winters nochmals richtig kalt wurde. So waren die Winter 1955/56 und 1985/86 nach der ersten Hälfte mit rund 2,8 Grad deutlich zu mild, ehe die zweite Winterhälfte mit durchschnittlich –5 und –3 eisigkalt ausfiel. Insgesamt liegt die Chance bei 50 Prozent, dass nach einer milden ersten Winterhälfte auch eine kalte zweite Hälfte folgen kann. Temperaturmittel der 1. Winterhälfte (1. Dez. - 15. Jan.) Abweichung in °C vom Durchschnitt 1961-1990 4 3 2 1 0 -1 -2 -3 -4 -5 -6 Ende der Trockenheit? 1901/02 1911/12 1921/22 1931/32 1941/42 1951/52 1961/62 1971/72 1981/82 1991/92 2001/02 2011/12 Die erste Winterhälfte war so warm wie kaum je seit 1901. Trotzdem kann es noch richtig kalt werden. Grafik: ros. Kommt jetzt der Winter? Genau Mitte Januar, also zur Wintermitte, wurde die Manege frei für kalte Winterluft. Bis dahin drehte ein kräftiges Tief über der Nordsee seine Runden und schaufelte ununterbrochen feuchte und milde Atlantikluft nach Mitteleuropa. Nur unweit nordöstlich davon befand sich schon in der ersten Januarhälfte richtig kalte Luft. In Skandinavien und im Norden Russlands herrschte schon seit Tagen klirrende Kälte bei ca. minus 20 Grad Celsius. Diese konnte bis Mitte Januar aber noch nicht nach Süden gelangen, da die Tiefdrucksysteme zwischen Island und Nordsee mit ihrer Luftzirkulation entgegen dem Uhrzeigersinn das Einströmen der Frostluft in den Alpenraum verhinderten. Erst Mitte Januar verlagerte sich das steuernde Tief vom Atlantik weiter nach Nordosteuropa. Somit wurde quasi die Schranke für die kalte Polarluft aufgehoben, die daraufhin ungehin- Schlitteln am Bülacher Juchzenbrünneli? Die Chancen stehen dafür im Februar gut. dert über Polen und die Ostsee nach Mitteleuropa einfloss. Die Temperaturen gingen auf Talfahrt und lagen bald im Dauerfrostbereich. Handelt es sich bei diesem Kaltluftvorstoss lediglich um ein Winterintermezzo, oder wintert es nun nachhaltig ein? Die Vergangenheit hat gezeigt, dass nach einer sehr mil- Arabisch: Eine Sprache, aber viele Kulturen Jeden Samstag kommen Dutzende Kinder ins Opfiker Schulhaus Halden, um Arabisch zu lernen. Vermittelt wird auch Kultur – und der Wert, mit zweien davon aufzuwachsen. Roger Suter Die Opfiker Schulhäuser Halden und Mettlen werden samstags zum «Haus der Freude». Dann besuchen hier rund 120 Kinder eine arabische Schule, die vom Verein Dar Al Farah angeboten wird – was «Haus der Freude» bedeutet und in den Kindern die Freude an Sprache und Kultur wecken soll, sowohl derer ihrer Eltern als auch derer ihres jetzigen Wohnorts. Inaam Al Lahham Al Haristany war 2004 Gründerin dieses Vereins. Die Opfikerin hat dafür in den letzten Monaten mehrere Preise erhalten: vom Verein NCBI Schweiz, dem «National Coalition Building Institute», den «Brückenbauerinnen»-Preis für die Integrationsförderung; von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe (SFH) als «DreamTeam», weil sie zusammen mit einer gelernten Schneiderin Flüchtlingsfrauen das Nähen beibrachte und ihnen damit ein Stück Selbstständigkeit verschaffte; vergangene Woche durfte Al Lahham dann vom Opfiker Stadtpräsidenten Paul Remund einen Blumenstrauss sowie Gutscheine entgegen- nehmen. «Die Vorfälle in Köln zeigen, wie wichtig Integration ist», betonte Remund, «so früh wie möglich.» Für Eltern veranstaltet der Verein Inaam Al Lahseit 2004 Integra- ham. tionskurse, für die Kinder zur selben Zeit Sprachunterricht: «Die Kinder lernen bei uns Arabisch – Hocharabisch, um genau zu sein», erläutert Al Lahham. Denn mit dem Arabisch verhält es sich ähnlich wie mit Hochdeutsch und Mundart: Es existiert hauptsächlich geschrieben – auch im Koran. Gesprochen werden hingegen viele Dialekte, die nicht von allen verstanden werden. Der Lehrplan ist vom Kanton bewilligt, Ende Schuljahr gibt es eine Zeugnisnote im Fach «Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur». Die zwei unterschiedlichen Kulturen zu Hause und in der Schule seien gerade für kleine Kinder schwer zu verstehen, so Al Lahham. «Wenn man das aber tut, sind sie eine Bereicherung; und das möchten wir vermitteln.» Muslimischen Religionsunterricht gibt es nicht, dafür gehe man in die Moschee. «Kommen dennoch religiöse Fragen, haben wir die Möglichkeit, auch die anderen Religionen zu erklären, ihre Unterschiede und die schöne Vielfalt, die sich daraus ergibt.» den ersten Winterhälfte wie beispielsweise in den Jahren 1915/16 oder 1993/94 die zweite Winterhälfte wohl deutlich kälter ausfiel als die erste, es jedoch nicht richtig frostig wurde. Mit durchschnittlichen Temperaturen von rund 2 Grad blieb die grosse Kälte aus. Im Februar 1916 dauerte es sogar bis Ende Monat, ehe Foto: Andreas Minor der Winter das erste Mal richtig zuschlug. Im Januar und Februar 1994 gab es zumindest zur Monatsmitte zwei kurze Winterintermezzi. Davor, dazwischen und danach war es 1994 ausgesprochen mild. Das würde bedeuten, dass es auch im weiteren Verlauf des diesjährigen Winters mehrheitlich zu mild und wenig win- Die Küchenhelfer aus dem geheimen Betty-Bossi-Tüftellabor Die Produktentwickler von Betty Bossi ertüfteln und testen an der Stadtzürcher Bürglistrasse legendäre Küchenhelfer wie den «Gipfeler», den «PowerHäxler» und aktuell den «Rösti-Blitz». Mindestens in jedem dritten Schweizer Haushalt wird damit gekocht und gebacken. Betty Bossi mit Sitz an der Stadtzürcher Engemer Bürglistrasse? Das sind die seit Jahrzehnten «gelingsicheren» Rezepte, die alle vier Wochen erscheinende Betty-Bossi-Zeitung mit einer Auflage von 700 000 Exemplaren, die bisher über 100 erschienenen Kochbücher von A wie «Aus Mutters Kochtopf» bis W wie «Wunderbar haltbar», das riesige Sortiment an sogenannten FrischConvenience-Produkten in den schweizweit fast 900 Coop-Filialen – und die breite Palette an all den bisweilen perfektionistisch anmutenden Küchen- und Haushaltsgeräten. Vom professionellen Gemüseschneider («Power-Häxler») über den HandRahmschläger («Küchenblitz») bis zum «BIG-Gipfeler» («8 grosse Gipfel auf einen Streich!») oder dem seit dem Verkaufsstart im Oktober schon 30 000-mal verkauften «Rösti-Blitz». Betty Bossi nennt diese Produkte- palette «Küchenhelfer». Diese oft verblüffend einfachen, aber wirkungsvollen Werkzeuge für das Kochen werden von einem zehnköpfigen, firmeninternen Team ausgetüftelt, getestet und zur Marktreife gebracht. Diese «Erfinder» sind gelernte Hauswirtschaftslehrerinnen, Köche, Industriedesigner, Lehrer und Marketingfachleute. Doch davon später. Dass statistisch gesehen in jedem dritten Schweizer Haushalt so ein Küchenhelfer steht, spricht für die Engemer Firma, die seit 2012 zu 100 Prozent zur Coop-Gruppe gehört. Mit dem Spass kommt der Erfolg Der Blick, den der Wochenspiegel exklusiv in das Tüftellabor der Küchenhelfer werfen konnte, erinnert an Erfindermessen, an Testkochen – und an viel Arbeitsspass. Und mit diesem kommt bekanntlich auch der Erfolg. Susanne Furrer, Leiterin Innovation, sagt: «Wir gehen immer vom Kochen und Backen aus. Und fragen uns: Wo gibt es eine Optimierung, eine Vereinfachung?» Dazu kommen natürlich klassische Ideengeber wie die Haushaltmessen in Chicago, Frankfurt, Mailand und Hongkong sowie Kundenbefragungen. Beim «RöstiBlitz», wo man gekochte, ungeschälte Kartoffeln durch ein spezielles Sieb drückt, stand hinter der Idee ein simpler Eierschneider. Dann wurde gebastelt und getestet, später kam eine 3-D-Zeichnung hinzu und Probeexemplare im Industriedesign wur- Nach einem staubtrockenen und rekordsonnigen Dezember blieben die Temperaturen in der ersten Januarhälfte zwar hoch, jedoch änderte sich die Witterung schon grundlegend. Sonne und Trockenheit wurden Anfang Januar durch Regen, viele Wolken und Sturmwinde ersetzt. Das Niederschlagssoll des Januars war in Zürich bereits nach zehn Tagen erreicht. Mitte Monat waren es mit knapp 90 mm schon fast 150 Prozent des Erwartungswerts. Ob dies bereits das Ende der seit Mitte letzten Jahres anhaltenden Trockenheit ist, werden jedoch erst die kommenden Wochen und Monate zeigen. Die Waldbrandgefahr dürfte jedoch praktisch überall gebannt sein. Das Regenwetter zeigte sich auch bei der Sonnenscheindauer, die mit weniger als 20 Stunden in der ersten Januarhälfte auf nur bescheidene Werte kam. Jedoch ist der Januar im langjährigen Durchschnitt zusammen mit dem Dezember der trübste Monat. In der Summe sind pro Monat nur je 40 bis 60 Sonnensunden zu erwarten. Ob mild oder kalt, zumindest wieder mehr Sonne als in der ersten Januarhälfte wären für viele wünschenswert. Verlosung Der «Wochenspiegel» verlost 5 «Rösti-Blitze» im Wert von je Fr. 24.90. Senden Sie uns eine Postkarte an Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich oder eine E-Mail an lokalinfo@ lokalinfo.ch. Stichwort «RöstiBlitz». Einsendeschluss ist der 4. Februar 2016. Viel Glück! Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. den hergestellt – die Plastikteile wenn möglich im klassischen Betty-BossiRot. Wie immer wird zuerst in Kleinserien geprüft, ob das neue Gerät funktionell, stabil und leicht zu reinigen ist. Erst dann geht es in Serie und wird in der Betty-Bossi-Zeitung nach allen Regeln des Marketings angepriesen. Dazu gehört natürlich auch der ideale Name, der meist ebenfalls im internen Tüftelteam entsteht. «Er sollte das Produkt treffend verkörpern», betont Susanne Furrer. Und so entstehen typische Namen wie «Lupf-Rutsch», «Wunder-Reibe», «Würfler», «Herbie», «Jogurtino», «Marinaden-Meister» und «Ravioletto». Und was war der Verkaufsrenner bisher? Welcher Küchenhelfer kam am besten an? Wir reden da von 200 000 bis 300 000 Stück. «Es wird wohl der ‹Twister› sein oder der ‹Speedy›, vielleicht der ‹SpätzliBlitz›?», mutmasst Furrer. Jedes Firmengeheimnis will sie dann doch nicht preisgeben. Denn die Konkurrenz schläft nicht. (ls.)