150Jahre - MTV Schrobenhausen

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150Jahre - MTV Schrobenhausen
150 Jahre
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1861-2011
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Liebe Turnerinnen und Turner im
MTV Schrobenhausen,
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in einem Jahr, in dem der Bayerische Turnverband sein 150 – jähriges Jubiläum feiert,
begeht auch der MTV Schrobenhausen, der
in der schönen Kreisstadt Schrobenhausen,
auch bekannt als Lenbachstadt im Spargelland, seine Heimat hat, dieses herausragende
Fest. Als sechstältester Turnverein im Turnbezirk Oberbayern gehört er damit auch
zu den ältesten Turnvereinen Bayerns. Zu
diesem Jubiläum gratuliere ich dem MTV
Schrobenhausen im Namen des Bayerischen
Turnverbands, aber auch persönlich auf das
Herzlichste.
In seiner wechselvollen Geschichte hat sich
das Turnen stetig gewandelt. Von den Anfängen zu einer Zeit Friedrich Ludwig Jahns
- das Turnen war stark vaterländisch geprägt
und diente in erster Linie der körperlichen
Ertüchtigung junger Männer - hat sich unser
Turnen zu einer modernen Sportart mit vielen Facetten entwickelt.
Turnen vereinigt heute unter seinem Dach
einerseits olympische Disziplinen wie das
Gerätturnen wie andererseits wettkampfori-
Herzlichen Glückwunsch!
entierten Breitensport in den verschiedensten Turnsportarten oder Angebote für unsere Kleinsten, für die Jugend, Erwachsene und
Ältere. Nicht vergessen möchte ich den großen Bereich des Gesundheitssports, der in
der Bevölkerung in den letzten Jahren mehr
und mehr an Bedeutung gewonnen hat.
Vieles davon ist auch im MTV Schrobenhausen zu finden. Mit seinen mehr als 800
Mitgliedern ist der Verein dank seiner vielfältigen Angebote für viele Bürgerinnen und
Bürger gesellschaftlicher und sportlicher
Mittelpunkt in der Stadt. Mein Dank gilt an
dieser Stelle der Vorstandschaft, den zahlreichen Übungsleiterinnen und Übungsleitern
sowie Betreuerinnen und Betreuer des Vereins für ihr großes Engagement .
Ich wünsche dem MTV Schrobenhausen als
Mitglied des Bayerischen Turnverbandes in
seinem Jubiläumsjahr alles Gute und für die
Zukunft viel Erfolg.

Dr. Alfons Hölzl
Präsident des Bayerischen Turnverbandes
Übermittle ich persönlich und im Namen des
Präsidiums des Bayerischen Landes Sportverbandes den Mitgliedern des MännerTurn-Verein Schrobenhausen und allen, die
mit ihnen das 150-jährige Jubiläum feiern.
Mit seinen inzwischen 778 Mitgliedern kann
der Verein seit seiner Gründung auf eine gute
Entwicklung zurückblicken.
Die aktive Sportgemeinschaft bietet mit ihren vier Abteilungen für alle Altersgruppen
ein ansprechendes Freizeit- und Wettkampfprogramm.
Die Pflege und Förderung des Sports ist für
den MTV ebenso bedeutend wie die gezielte
Nachwuchsarbeit. Mit einem Anteil von ca.
300 Kindern und Jugendlichen kann man
durchaus zufrieden sein, die Bilanz spricht
für eine gelungene und lobenswerte Jugendarbeit und ich bin mir sicher, dass damit eine
gute Basis für die zukünftige Entwicklung des
Vereins geschaffen worden ist.
Ich gratuliere des gesamten Vorstandschaft
sowie allen Mitgliedern, die stets dafür gesorgt haben, dass der Verein heute das ist,
was man sich von einer modernen Sportgemeinschaft erwartet: ein sinnvolles Nutzen der Freizeit, Förderung der zwischenmenschlichen Beziehungen, Freude an der
sportlichen Bewegung und am Wettkampf in
seiner schönsten Form.
Vor allem gelten meine Anerkennung und
mein Dank für die so erfolgreiche Arbeit den
ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern des
MTV Schrobenhausen, die dem Verein ein zukunftsweisendes Profil geschaffen haben.
Ich wünsche allen Mitgliedern weiterhin eine
erfolgreiche Zusammenarbeit im Vereinsleben, sportliche Erfolge, Freude am gemeinsamen Sporttreiben und dazu allen Gästen eine
gelungene Jubiläumsfeier.
Günther Lommer
BLSV-Präsident
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Sehr geehrte Mitglieder im
MTV Schrobenhausen,
liebe Sportfreunde,
Zum 150-jährigen Vereinsjubiläum des
MTV 1861 e.V. Schrobenhausen!
150 Jahre, zwei Menschenalter, sind wahrlich
ein Grund zu feiern. Der MTV 1861 e.V. Schrobenhausen kann auf eineinhalb Jahrhunderte
sehr erfolgreiche Vereinsarbeit blicken. Zu
diesem Jubiläum darf ich dem Verein, seiner
Vorstandschaft und allen Aktiven sehr herzlich
gratulieren.
Was wäre unser ländlicher Raum ohne aktives Vereinsleben? Zur Steigerung der Attraktivität ist ein breites Freizeitangebot erforderlich. Vereine leisten dies in bester Weise,
sportlich wie auch gesellschaftlich. Siege und
Niederlagen sind wichtig für die Entwicklung
der jungen Menschen. Im Sport werden Werte wie Kameradschaft, Geselligkeit und nicht
zuletzt das Selbstbewusstsein entscheidend
vermittelt.
Ein aktives Vereinsleben, ein breites Sportund Freizeitangebot sowie das gesellschaft-
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liche Miteinander bilden die Grundlage für
die Identifizierung der Menschen mit ihrem
Wohnort. Dies ist eine der Grundvoraussetzungen, dass die Menschen gerne hier leben
und ihrer Heimat treu bleiben.
Deshalb darf ich allen verantwortlichen
Frauen, Männern und Jugendlichen danken
für ihren persönlichen Beitrag im Sinne eines
attraktiven und aktiven Vereinslebens.
Den Feierlichkeiten zum Vereinsjubiläum
wünsche ich bestes Gelingen in heiterer Atmosphäre. Dem Verein wünsche ich eine
erfolgreiche Zukunft mit vielen engagierten
Bürgerinnen und Bürgern zum Wohle Aller.
Ihr
Roland Weigert
Landrat
ganz schön alt geworden – dabei aber unglaublich jung geblieben: wer möchte das nicht
gerne von sich behaupten können? Er kann es,
der 150-jährige Männer-Turn-Verein, dem ich
zu seinem großartigen Geburtstag von Herzen
gratuliere.
Der MTV ist ein wichtiger Baustein bei unserem Ziel, die familienfreundlichste Stadt
Bayerns zu werden. Das vielfältige Angebot
in den vier Abteilungen Badminton, Boxen, Tischtennis und Turnen wird von den
Schrobenhausenern sehr gerne genutzt. Die
alljährliche Nikolausfeier in Form einer Leistungsschau präsentiert das beeindruckende
Spektrum der sportlichen Vielfalt.
Die Arbeit unserer Sportvereine gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die ehrenamtlich
Tätigen sorgen dafür, dass unsere sozialen
Netze intakt bleiben. Sie übernehmen die
Aufgaben von Streetworkern. Welch hohe
Bedeutung dem Ehrenamt in unserer Zeit
zugesprochen wird, geht auch daraus hervor,
dass das Jahr 2011 in Europa zum Jahr der
Freiwilligentätigkeit bestimmt wurde.
150 Jahre Vereinsleben sind in erster Linie aber
150 Jahre freiwillige, ehrenamtliche Arbeit für
den Verein. Ohne den großen Einsatz an Zeit
und Geld, ohne die Arbeit von Vorstand und
freiwilligen Helfern hätte auch der MTV seine
sportlichen und gesellschaftlichen Erfolge nie
und nimmer erzielen können.
Ich wünsche dem Verein ein schönes Jubiläumswochenende und für die Zukunft viel
Spaß und Erfolg!
Herzlichst Ihr

Dr. Karlheinz Stephan
1. Bürgermeister
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Wir gedenken in Ehrfurcht aller Mitglieder,
die uns der Tod genommen hat.
Liebe Mitglieder,
Freunde und Gönner des Vereins,
sehr geehrte Festgäste.
Der Männer-Turn-Verein 1861 e.V. Schrobenhausen begrüßt sie alle recht herzlich zu
seinem 150 jährigem Vereinsjubiläum.
Als ältester Sportverein im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und sechst ältester
Turnverein im Bezirk Oberbayern, können
wir mit Stolz dieses Jubiläum feiern.
Unser Verein war der Grundstein für viele
Sportarten in Schrobenhausen. Im Laufe der
langen Jahre lösten sich manche Abteilungen
auf, oder gründeten einen eigenen Verein.
Heute kann der Männer-Turn-Verein noch
vier Sportarten anbieten:
Badminton – Boxen – Tischtennis – Turnen
(Gymnastik, Trampolin) –
Während bei Badminton, Boxen und Tischtennis Wettkampf und Freizeitsport möglich
ist, bietet die Turnabteilung viele Möglichkeiten für alle Altersgruppen als Breitensport an.
All dieses ist nur möglich, weil viele Freiwillige, durch enormen Einsatz und Opferbereitschaft, für den Verein tätig sind.
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Dafür an dieser Stelle meinen herzlichen
Dank an alle Mitarbeiter der Vorstandschaft,
der Abteilungen, allen Übungsleiterinnen,
Übungsleitern, Assistenten, Betreuern und
allen die in irgendeiner Funktion den Verein
tatkräftig unterstützen.
Nicht vergessen möchte ich alle Mitglieder
und Gönner, die dem Verein mit ihrer langjährigen Treue immer zur Seite stehen.
Mein Wunsch und meine Bitte ist, dass weiterhin die Tradition und der Zusammenhalt
in unserem Verein aufrechterhalten bleibt,
und sich immer wieder ehrenamtliche Personen zum Wohle des Vereines finden.
Für die Zukunft wünsche ich unserem Sportverein für die weiteren Jahre viel Erfolg und
einen guten Verlauf des Vereinsjubiläums
Adolf Brech
1. Vorsitzender
Gründung des MTV Schrobenhausen – Fahnenträger Jakob Englhard –
150 Jahre Männer - Turn - Verein
1861 Schrobenhausen e.V.
In dieser Festschrift soll die Erinnerung an die vielseitige und bewegte Vergangenheit des MännerTurn-Vereins und seiner Mitglieder wachgehalten werden.
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Sportliche Betätigung, teils in Disziplinen
die auch heute noch oder wieder - in durchdachterer Form - geübt werden, kannte man
schon bei den alten Kulturvölkern. Es würde den Rahmen sprengen, wollte man das
Sportgeschehen vom Altertum bis zur Jetztzeit schildern. Es sei lediglich daran erinnert,
dass in der Vorzeit der sportliche Wettkampf
seinen höchsten Ausdruck in der Beteiligung
an den von den alten Griechen im 8. Jahrhundert v. Chr. ins Leben gerufenen Olympischen Spielen“ fand.
Dem Zerfall dieser alten Kulturvölker und
ungünstigen Einflüssen aller Art fielen auch
die edlen Wettkämpfe und die olympische
Idee zum Opfer. Und so ward es jahrhundertelang still geworden um die der körperlichen
Ertüchtigung dienenden Leibesübungen.
Erst im Jahre 1894 gelang es dann den Bemühungen des französischen Sporttheoretikers
Baron de Coubertin, auf einem nach Paris
einberufenen Kongreß, die olympischen Spiele
auf moderner Grundlage wieder aufleben zu
lassen. Etwa 100 Jahre vor diesem Zeitpunkt
studierte der am 11.8.1778 geborene Friedrich
Ludwig Jahn Theologie und Geschichte, wurde
Lehrer in Berlin und eröffnete im Jahre 1811
den ersten Turnplatz auf der „Hasenheide“.
Jahn war Vorkämpfer für nationale und demokratische Ideen und übte öffentliche Kritik
an der damaligen Staatsordnung und Erziehung, weshalb er 1819 bei der Demagogenverfolgung gefangengesetzt, und von 1825 bis
1840 unter Polizeiaufsicht stand; später wurde
er in die Nationalversammlung berufen. – Die
höchste Ehre ist dem Begründer des modernen deutschen Turnwesens erst nach seinem
Tode zuteil geworden, als seine Büste in Anerkennung seiner großen sportlichen Verdienste
in die Walhalla einzog.
Sein Wahlspruch lautete: „Die Turnkunst
soll die verlorengegangene Gleichmäßigkeit
der menschlichen Bildung wiederherstellen,
der bloß einseitigen Vergeistigung die wahre
Leibhaftigkeit zuordnen, der Überverfeinerung in der wiedergewonnenen Männlichkeit
das notwendige Gegengewicht geben und im
jugendlichen Zusammenleben den ganzen
Menschen umfassen und ergreifen.“
Für bayerische Belange sei hier noch erwähnt,
dass zwei Jahre bevor Jahn in der Nähe von
Berlin den ersten Turnplatz eröffnete, an der
Universität Erlangen die erste Turnanstalt entstanden ist, in dem Bestreben, die turnerische
Betätigung auf eine breitere Basis zu stellen.
Dieser Versuch zerschellte aber bald an der
Machtpolitik und Engstirnigkeit der damaligen Fürsten, denen das völkische Zusammengehörigkeitsgefühl der Sporttreibenden
in allen deutschen Gauen als eine Gefahr für
ihre Kleinstaaterei erschien. Der Bayernkönig,
Ludwig I., machte hier eine rühmliche Ausnahme indem er das Fortbestehen der im Jahre 1828 auf dem Oberwiesenfeld errichteten
„Öffentlichen Turnanstalt“ duldete.
Wenn auch damals, wie heute noch, alles
Neue zunächst skeptisch betrachtet wurde,
so schlossen sich bald immer mehr Interessenten der Jahn‘schen Idee an, so dass sich
ab: dem Jahre 1846 viele Turnvereinigungen
gründeten, die dann aber meist um die 50er
Jahre wieder verboten wurden. So konnte es z.
B. damals noch geschehen, dass die gesamten
Turngeräte einer Münchner Turnergemein-
schaft, aus welcher später der TSV 1860 München entstand, auf einem öffentlichen Platz
von der Polizei zersägt und verbrannt wurden.
Die Turnerei aber hatte Wurzeln geschlagen,
konnten in einigen Städten weiterwachsen
und begann sich endlich durchzusetzen, als
im Jahre 1860 in Coburg der erste „Deutsche
Turntag“ stattfand. Von diesem Zeitpunkt an
begann dann auch in Bayern die Masse der
Turnvereinsgründungen.
Und so begab es sich, dass schon zwei Jahre
vor einer Vereinsgründung auch ein Schrobenhausener Bürger es wagte, auf eigene Kosten Turngeräte zu beschaffen, sie in seinem
Hofe aufzustellen, die „Turnkunst“ zu erlernen und sie zunächst mit seinen Kindern und
einigen Freunden zu üben. Es war dies der
Buchhändler Max Hueber, ein Vorfahre der
ehemaligen Buchhandlung M. Hueber‘schen
Buchhandlung in Schrobenhausen. Am
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19. Oktober 1861 passierte es dann:
„Zusammen mit einem Assessor Sizzo sammelte er die reifere Jugend von Schrobenhausen im Turnverein, dessen erster „Turnplatz“
in seinem Hofe war, bis sich im „HerzogMax-Garten“ ein besserer Übungsplatz fand.
(Der Familienchronik der M. Hueber’schen
Buchhandlung entnommen.)
Hier stand also die Wiege, aus welcher zunächst als älteste Form der modernen Leibesübungen das Turnen, und später das
vielseitige Sportgeschehen von Schrobenhausen seinen Ausgang nahm.
Die erste Vorstandschaft des MTV Schrobenhausen ist wie folgt beurkundet:
Hurt Friedrich, Vorstand
Sizzo Fr. H., Turnwart, Assessor
Hueber Max, Säcklwart, Buchhändler
Schmederer Louis, Schriftwart, Kaufmann
Mayer J., Zeugwart.
Ab 14. September 1861 und in der Folgezeit
entfachten die Gründer in dem damals erschienenen „Wochenblatt für die kgl. Landgerichtsbezirke Pfaffenhofen und Schrobenhausen“ (künftig nur mehr „Wochenblatt“
genannt) eine geradezu rührende Werbetätigkeit für die Turnerei, was zur Folge hatte,
dass bereits am 18. Mai 1862, zusammen mit
zahlreich erschienenen Gästen aus Ingolstadt und Pfaffenhofen, das erste „Turnfest“
im Raume des heutigen Turngaues Donau/
Ilm in Schrobenhausen durchgeführt werden
konnte. In einem aus Anlaß dieses Turnfestes
im „Wochenblatt“ vom 24.5.1862 erschienenen Bericht heißt es u. a.:
„In der richtigen Erkenntnis der Bedeutung
des Turnens als Bestandteiles der Jugenderziehung hat auch der verehrliche Magistrat
hiesiger Stadt durch Gewährung eines namhaften Beitrages dem Turn-Verein zur Herstellung des jetzigen Turn-Platzes die Mittel
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Gründungs-Mitgliederverzeichnis aus dem Jahr 1861 im Besitz des Männer-Turn-Vereins
geboten, wofür demselben anmit der gebührende Dank ausgesprochen sei.“
Welch raschen Aufschwung die Turnerei in
Schrobenhausen nahm geht auch daraus hervor, dass am 12. Oktober 1862 anläßlich des 1.
Stiftungsfestes ein Riegen- und Schauturnen aus
eigenen Kräften durchgeführt werden konnte.
Nachteilig wirkte sich der Turnbetrieb dadurch aus, weil (in Ermangelung einer
Übungshalle) das ganze Geschehen im Freien abgewickelt werden musste, so dass anfänglich in der kühlen Jahreszeit auf dem
Turnplatz Ruhe herrschte. Alljährlich fand
aus diesem Grunde in den Herbsttagen ein
„Abturnen der Mitglieder sowie Preisturnen der Zöglinge mit Preiseverteilung“ statt,
während zu Beginn der wärmeren Jahreszeit
durch eine „Privat-Anonce“ zum Anturnen
aufgefordert wurde, welchem in manchen
Jahren eine „musikalische Abendveranstaltung“ vorausging wie überhaupt die Geselligkeit damals sehr gepflegt wurde.
Ein Ereignis, das besonders festgehalten zu
werden verdient, ist die im Jahre 1865 erfolgte
Gründung der freiwilligen Feuerwehr Schrobenhausen durch den MännerTurn-Verein;
ein im Vereinszimmer aufgehängtes Erinnerungsbild gibt beredtes Zeugnis davon.
In den Folgejahren entwickelte sich die Turnerei stetig weiter aufwärts, ohne dass sich
irgendwelche Höhepunkte besonderer Art
abzeichneten. Aus heutiger Sicht bemerkenswert sind die Feiern zum 20-, 25-, 40-,
50- und 60jährigen Vereinsjubiläum. Nicht
nur, dass sich diese Feiern vom Freitag bis
zum Sonntagabend mit vollem Programm
hinzogen, musikalische Darbietungen vom
Marsch bis zum Choral aufgeführt wurden,
Stabübungen, Schulturnen, Preisturnen und
Kürturnen einander abwechselten, auch ein
Festzug und ein Festabend mit Preisverleihung gehörten damals zum geselligen und
festlichen Vereinsleben.
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Gedenktafel zur Erinnerung an die Gründungsmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr
Schrobenhausen, die im Jahre 1865 vom Männer-Turn-Verein ins Leben gerufen wurde.
Gezeichnet und dem Männer-Turn-Verein in Hochachtung gewidmet von Xaver Hoch,
Lithograph aus Immenstadt.
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Bei den gleichzeitig abgehaltenen Gauturnfesten waren Abordnungen aus Ingolstadt,
Neuburg, Eichstätt, Pfaffenhofen und Wolnzach mit ihren Fahnen anwesend.
Wie aus den Schriften im Archiv der Stadt
hervorgeht – die Maskenumzüge und Wanderausflüge mit Musikbegleitung in die Umgebung nach Steingriff, Königslachen, Mühlried und andere Orte waren ortspolizeilich
genehmigungspflichtig – ln den sich ständig
wiederkehrende Anträge an den „hochwohllöblichen Magistrat“ der königlich bayerischen Stadt Schrobenhausen, diese Veranstaltungen finanziell zu unterstützen.
Von der Vereinsgründung im Jahre 1861 bis
in die zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts
hat der MTV offiziell den Ersatzturnunterricht für die Schüler durchgeführt – damals
„Unterricht für die Zöglinge“ genannt.
Die Stadt, damals Magistrat genannt, hat
immer wiederkehrend Zuschüsse zur Beschaffung der Turngeräte gewährt, so z. B.
für Reck und Barren (1893) sowie für die
Pachtung eines Grundstückes (1861) für die
Abhaltung des Turnbetriebes.
Auch die Jubiläumsfeierlichkeiten Verbunden mit Gauturnfesten in den Jahren 1881,
1886, 1901 und 1911 konnten Dank der finanziellen Unterstützung durch die Stadt mit
großem Aufwand abgehalten werden.
Wie bei vielen anderen Turnvereinen wurde
auch in Schrobenhausen der Schäfflertanz
gepflegt. Eine alte Fotografie gibt Zeugnis von
der Aufführung dieses originellen und anstrengenden Tanzes im Jahre 1890 in Zusammenarbeit zwischen Turn- und Reiterverein.
Aus dem Jahre 1908 datiert der Eintrag im
Vereinsregister des damaligen kgl. Amtsgerichts Schrobenhausen: „Der Männerturnverein Schrobenhausen wurde heute in das Vereinsregister eingetragen. Schrobenhausen, am
28. Oktober 1908. Königliches Amtsgericht
Schrobenhausen.“ Von diesem Zeitpunkt an
wurde der Ruf nach einer Turnhalle immer
lauter und schließlich fertigte der Turnrat im
Jahre 1908 eine Denkschrift, die, als kleine
Broschüre gedruckt, vom gesamten Turnrat
und vom Bezirksrat unterschrieben, an alle
einflussreichen Bürger der Stadt verteilt wurde. Das Vereinsmitglied Kommerzienrat Gg.
Leinfelder nahm sich dieser Angelegenheit an,
verhandelte mit dem „Magistrat“ und übernahm seinerseits einen namhaften Teil der
Kosten dieses Bauvorhabens. Und so gelang es
schließlich den gemeinsamen Bemühungen,
dass im Jahre 1910 mit dem Bau einer Turnhalle begonnen wurde.
Ein gewichtiger Meilenstein in der Geschichte des MTV Schrobenhausen war die am
3., 4. und 5. Juni 1911 (Pfingsten) durchgeführte 50jährige Gründungsfeier, verbunden
mit dem 33. Gauturnfest sowie Eröffnung
der inzwischen fertiggestellten Turnhalle
und Übergabe derselben an die Stadt. Schon
Wochen vorher wurde dieses Ereignis mit
halb- und ganzseitigen Inseraten auf der
Titelseite des „Wochenblattes“ angekündigt
und in einer „Magistratlichen Bekanntmachung“ vom 1. Juni 1911 heißt es: „Bekanntmachung. Die feierliche Übergabe der durch
Herrn Kommerzienrat Leinfelder erbauten
Turnhalle an die Stadt erfolgt am Samstag,
3. Juni 1911. Es ergeht an die Titl. Einwohnerschaft von Schrobenhausen das Ersuchen,
dieser Feier zahlreich beizuwohnen. Stadtmagistrat Widmann.“ – Dem Programm des
Männer Turn-Vereins voraus ging das der
Stadt. Nach Übergabe der Stiftungsurkunde
durch Herrn Kommerzienrat Leinfelder an
den Bürgermeister Herrn Widmann, und
Übergabe des Turnhallenschlüssels an den
Turnverein, dankte der Bürgermeister mit
bewegten Worten für die hochherzige Stiftung und enthüllte darauf die heute noch im
Vereinszimmer stehende Bronze-Büste des
„Erweckers und Förderers des Gedankens
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der Errichtung einer Turnhalle“. Der damalige Vorstand des MTV, Engelhard, brachte
am Schluß seiner Dankesworte, zusammen
mit den Turnern, auf den Stifter und auf die
Stadtverwaltung ein Dreifaches „Gut-Heil“
aus. Das Gauturnfest selbst, das nicht nur von
Turnern des Turngaues Ingolstadt sondern
darüber hinaus von den Kreisen Oberbayern,
Niederbayern, Schwaben und Mittelfranken
beschickt war, gestaltete sich zu einem großen Erfolg. An allen drei Tagen fanden große
Militärkonzerte statt, aufgeführt von der gesamten Kapelle des k. b. I. Pionier-Bataillons,
Ingolstadt.
Die Vereinschronik weist darüber einen
19-seitigen, ausführlichen Bericht des damaligen Schriftführers Hans Dittmar auf.
Die nun vorhandene Turnhalle gab dem
Turnbetrieb einen wesentlichen Auftrieb.
Doch wenige Jahre nur konnte sich der Verein dieser idealen Sportstätte erfreuen, denn
ab dem Jahre 1914 (Erster Weltkrieg) kam
der Turnbetrieb immer mehr zum Erliegen und wurde schließlich ganz eingestellt.
Nach dem Krieg sammelten sich die Heimgekehrten wieder, und erneut gab es einen
Aufschwung im Turn und Sportgeschehen.
(Der Begriff „Sportgeschehen“ muß nun eingeflochten werden, denn innerhalb des Turnvereins wurde ein neuer Sportzweig gepflegt:
Der Fußball.)
Es ist erstaunlich, mit welcher Intensität der
Verein an die Aufbauarbeiten heran- ging. Aus
einer Notiz im „Wochenblatt“ geht folgendes
hervor: „Der MTV hat seine Vereinstätigkeit
und den Turnbetrieb wieder begonnen. Seine
erste Veranstaltung nach dem Krieg ist der Turnerball mit Militärmusik am 8. Februar 1919.“
Und schon am 20. Juli 1919 fand ein SommerTurnfest, verbunden mit Schauturnen, sowie
Faustball- und Fußballspiel, statt, welches
abends mit einer Familien-Unterhaltung nebst
Preisverteilung und Konzert endete. Ein be-
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Älteste im Stadtarchiv befindliche Urkunde
dauerlicher Unfall ereignete sich am 28. Juli
1919 vor Beginn eines Fußballspieles (MTV
Schrobenhausen gegen einen Sportverein von
Lechhausen). Zwei Lechhausener Fußballer
führten einen Ringkampf auf, wobei einer derselben so unglücklich fiel, dass er am anderen
Tag den erlittenen Verletzungen erlag. – Am
21. September desselben Jahres wurde noch ein
Vereinswettturnen veranstaltet, wozu Schaulustige herzlich eingeladen waren. Als letzte
Aufführung des ersten Jahres nach dem Krieg
wurde eine Weihnachtsfeier durchgeführt, bei
welcher als Neuerung das Turnen am Doppelreck gezeigt wurde. Als Attraktion besonderer
Art erwies sich das erstmalige Auftreten einer
Damenriege, die, allen Widerständen zum
Trotz, in diesem Jahr ins Leben gerufen wurde;
die von dieser Riege gezeigten Stab- und Barrenübungen fanden allgemeinen Beifall.
Hat sich der MTV in den ersten 50 Jahren
seines Bestehens in der Hauptsache auf die
Turnerei eingestellt, so musste er nach Beendigung des Ersten Weltkriegs erkennen,
dass sich – gewissermaßen über Nacht – eine
andere Sportart auftat, die ebenfalls junge Leute anzog. Das Fußballspiel wurde im
Jahre 1917 durch den Stadtkaplan Bauer in
Schrobenhausen eingeführt, der mit seinen
Buben vom Lehrlingsverein sonntäglich auf
einer Schafwiese bei den „Drei Linden“ übte.
Nach der Versetzung dieses sportbegeisterten
Kaplans nahm sich der Turnverein der verwaisten Spieler an (die ohnehin meist auch
Turner waren), gründete eine Abteilung Fußball, und meldete dieselbe beim Südd. Fußballverband. Bis zum Jahre 1924 trug diese
Abteilung unter dem Namen des Hauptvereins bei der B-Mannschaft des Donaugaues
ihre Spiele aus. Und nun geschah etwas Sonderbares, was am besten durch die ungekürzte Veröffentlichung von zwei Protokollen des
MTV Schrobenhausen erklärt werden kann:
„Durch den Machtspruch der Deutschen
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Kommerzienrat Georg Leinfelder,
Erwecker und Förderer
Turnvater Jahn
Städt. Turhalle 1911, Turnhalleneinweihung 1911
Turnerschaft wird ein Verein aus derselben
ausgeschlossen, wenn bis zum 22. Februar 1924 eine reinliche Scheidung nicht erfolgt ist. Unsere Fußball-Abteilung ist beim
Südd. Fußballverband gemeldet und sie muß
entweder aus diesem oder aus dem Verein
austreten. Der anwesende Vertreter dieser
Abteilung, Prücklmayr, erklärte, die Fußball- Abteilung wolle wegen des Spielbetriebs
ihrem bisherigen Verband treu bleiben, und
diese Stellungnahme wird von den übrigen
Turnratsmitgliedern nach Lage der Sache
gutgeheißen. Der Turnrat beschließt hierauf
einstimmig: Der MTV Schrobenhausen ist
Mitglied der Deutschen Turnerschaft und
bleibt dieser treu. wenn auch der Kampf, der
unseliger Weise Turner und Sportler gewaltsam trennt, verurteilt wird. Die Fußball-Abteilung des MTV Schrobenhausen wird aufgelöst. Der Abteilung wird es anheim gestellt,
sich als selbständiger Verein neu zu bilden,
dem das gesamte der Fußball-Abteilung gehörige Vermögen zufällt. Die vom MTV diesem neuen Verein beitretenden Mitglieder
bleiben passive Mitglieder des MTV und behalten unveränderten Anspruch auf das Vermögen des MTV sowie auf Benutzung seiner
Geräte, der Turnhalle und des Spielplatzes.“
Daraufhin hat die nun aufgelöste FußballAbteilung durch ein Inserat im „Wochenblatt« eine Versammlung einberufen:
Infolge des Kompetenzstreites zwischen der
Deutschen Turnerschaft und dem Deutschen
Fußballverband ist eine Änderung unseres
bisher so innigen und freundschaftlichen Verhältnisses zum MTV notwendig geworden.
Alle, die am Fußballsport Interesse haben,
laden wir ergebenst ein, am Dienstag, 19, II.
24 zu einer Regelung dieser Angelegenheit im
Nebenzimmer „Kreuzwirt“ zu erscheinen“
Bei dieser Versammlung wurde folgender
Beschluss gefasst:
„Zur formellen Erledigung der Trennungsfrage
hat die Fußball-Abteilung obige Versammlung
einberufen, die auch vom Turnrat beschickt
war. Die Versammlung war mit der im Turnrat
beschlossenen Regelung einverstanden und hat
beschlossen, eine Änderung nur hinsichtlich
des Namens – also lediglich nach außen hin
– eintreten zu lassen. Die Fußball-Abteilung
führt demnach künftig den Namen ‚FußballClub Schrobenhausen‘. Sämtliche Mitglieder
desselben bleiben nach wie vor Mitglieder des
MTV Schrobenhausen.“
Als ob nichts geschehen wäre, erschien der
Vertreter der „Fußball-Abteilung“ weiterhin
bei den Turnratssitzungen, Spielberichte
erschienen nach wie vor im Protokollbuch
des MTV und einmal wurde sogar vom
Vertreter der „Fußball-Abteilung“ ein Aus-
schlußbegehren eines Spielers dem Turnrat
vorgelegt. Dieses Verhältnis dauerte einige
Jahre, bis sich schließlich der FC ganz vom
Mutterverein löste und seither als selbständiger Verein weiterbesteht.
Ereignisreich war das Jahr 1921. Anlässlich
seiner 60jährigen Gründungsfeier erhielt
der MTV Schrobenhausen die Ausrichtung
des ersten Gauturnfestes nach dem Krieg
zugesprochen, welches von 23 Vereinen beschickt war. Nach der Durchschnittspunktzahl zu schließen, war die Turnerei schon
wieder auf einem hohen Niveau angelangt,
obwohl der vergangene Krieg teils große
Lücken unter den Aktiven der Turnvereine
gerissen hatte.
Im selben Jahr wurde auch die Leichtathletik
wieder aufgenommen; acht Mann vom MTV
holten sich bei einem auswärtigen Treffen
eine goldene, sechs silberne und eine bron-
19
1. Männerturnriege
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zene Medaille bzw. Plakette. Erwähnenswert
ist noch, dass auch die Damenabteilung zum
ersten Mal an öffentlichen Wettkämpfen teilnahm und einige der Kämpferinnen schöne Preise mit nach Hause brachten. Gegen
Ende des Jahres 1921 wurde noch die übliche
Weihnachtsfeier durchgeführt.
Es folgten nun die Jahre der Inflation, welche zwar den Turn- und Sportbetrieb als
solchen nicht wesentlich beeinträchtigten,
jedoch dem Turnrat und insbesondere dem
Kassier reichlich Kopfzerbrechen machte.
Ein findiges Mitglied kam schließlich auf die
Idee, das Vereinsvermögen wertbeständig
(in Roggen) anzulegen. Der Verein führte in
dieser schweren Zeit des Öfteren Wohltätigkeits-Veranstaltungen durch und stellte den
Erlös für hilfsbedürftige Personen der Stadt
zur Verfügung. Schließlich ging auch diese
Drangperiode wieder vorüber, ohne dass der
Verein auf Grund seiner wertbeständigen
„Roggen“-Anlage finanzielle Einbußen erlitten hätte.
Ein großes Erlebnis wurde das Deutsche
Turnfest 1923 in München für über 50 Vereinsmitglieder; der beste Schrobenhausener
Leichtathlet (Jakob Widmann) kehrte lorbeerbekränzt in seine Heimatstadt zurück.
Am 18. Juni des Jahres 1925 nahm der Verein
eine weitere Sportart auf, und zwar gründete
er eine Schwimm-Abteilung, die bereits am
23. August desselben Jahres in Zusammenarbeit mit dem Schwimm-Verein Augsburg
in Schrobenhausen eine Werbe-Schwimmveranstaltung durchführte. Der Schwimmsport hatte sehr gut eingeschlagen und es
entwickelten sich sehr bald Kräfte, die nicht
nur auf Gauebene sondern darüber hinaus
auf Landesebene ein gewichtiges Wort mitzusprechen hatten. Von Jahr zu Jahr wurde
diese Abteilung stärker und viele junge Leute haben es ihr zu verdanken, dass sie das
Schwimmen erlernten. – Sehr gute Turner
und Leichtathleten wurden in diesen Jahren
hervorgebracht und es ist eine Freude. immer
wieder lesen zu können, dass die Besten der
damaligen Zeit immer in den vorderen Rängen zu finden waren.
1927 starb Kommerzienrat Leinfelder. In
einer extra einberufenen Versammlung am
12.5.1927 wurde des allzu früh verstorbenen
Ehrenmitglieds und stets hilfsbereiten Förderers, Kommerzienrat Gg. Leinfelder, in
würdiger Weise gedacht.
Das Jahr 1929 brachte wieder eine Neueinführung, und zwar das Frauenturnen, welches
bis heute erhalten blieb und sich allgemeiner
Beliebtheit erfreut.
Wie aus zahlreichen Zeitungsberichten und
Protokolleintragungen ersichtlich ist. erfaßte das damalige Turn- und Sportgeschehen,
welches fast ausschließlich auf einen Großverein konzentriert war, immer weitere Kreise,
und es war ein größerer Stab von Idealisten
erforderlich, um den Wünschen der großen
Zahl der Sport- treibenden immer gerecht zu
werden. – Das zeugte von einem guten Geist
des Zusammenhaltens in einer Zeit, da das
Deutsche Volk in 32 Parteien zersplittert war.
Und in diesem Geist wurde der Sportgedanke
weitergepflegt bis sich an Pfingsten des Jahres
1933 wieder etwas Außergewöhnliches tat.
Mit dem 14. Gauturnfest des Turngaues Ingolstadt eröffnete der MTV Schrobenhausen
den Reigen der Veranstaltungen anläßlich der
1200-Jahr- Feier der Heimatstadt. Das gediegene Abstimmen des turnerisch-sportlichen und
des lokalen Geschehens zog selbst den letzten
Einwohner an „als gegen halb 12 Uhr nachts
eine Riesenmenge von Leuten mit Musik vor
das Rathaus zog. Der Adolf-Hitler-Platz zeigte
sich in besonders festlicher Pracht, seine Illumination gab dem Geschehen einen besonderen
Rahmen. Nach einem Choral spielte die Musik als Einleitung der wunderbaren Rede des
Herrn Kreis-Oberturnwartes, Professor Prech-
tel, München, das Deutschlandlied. Und dann
sprach Herr Prechtel in meisterhafter Form
herrliche Worte der Verbundenheit des deutschen Turnens mit der Heimat“ (Auszug aus
dem „Wochenblatt“). – Zwei Tage zog sich
diese Veranstaltung mit ihren sportlichen
Wettkämpfen und anderen Feierlichkeiten
hin und die für damalige Verhältnisse außergewöhnlich starke Beteiligung ließ die Macht
der turnerischen Idee und die Liebe zur Heimat so recht erkennen.
Als nächste Großveranstaltung wurde dem
MTV am 26. Juli 1936, aus Anlass seines
75jährigen Bestehens, die Ausrichtung des
1. Unterkreis-Turnfestes des Ilm-Kreises im
Reichsbund für Leibesübungen übertragen.
Zufällig fiel auch diese Veranstaltung mit
einem lokalen Ereignis zusammen, denn
inzwischen waren 100 Jahre vergangen, seit
Schrobenhausens größter Sohn, der weltbekannte Maler Franz von Lenbach, in Schrobenhausen das Licht der Welt erblickte.
Wenn auch das rein turnerisch-sportliche
Geschehen kaum eine Abweichung gegenüber früheren Turnfesten erkennen ließ, so
war aus der Gesamtgestaltung doch ziemlich stark der Hauch des Dritten Reiches zu
spüren. – Das war zugleich die letzte größere Veranstaltung des MTV im Zeitalter des
Dritten Reiches.
An dieser Stelle sollen nun in Anerkennung
ihrer großen Verdienste um die Turn- und
Sportsache und aus Dankbarkeit die Namen jener Männer aufgeführt werden, die
das Vereinsgeschehen seit 1921 (von diesem
Zeitpunkt an stehen vereinseigene Unterlagen zur Verfügung) maßgeblich geleitet, beeinflußt und mitgestaltet haben. Es sind dies
die Turn- und Sportkameraden X. Engelhard, E. Schuppik, A. Granvogl, M. Ziegaus,
Ing. K. Bauer, F. Heinloth, Fr. Mühlbauer, W.
Pöppel, J. Hammer, R. Perrot, L. Ottillinger,
R. Schäfer, J. Schnell.
Wenn auch der Sport im Dritten Reich gefördert wurde, so merkt man aus den immer
spärlicheren und kürzeren Eintragungen der
21
Protokollbücher immerhin, dass sich irgendwie eine Verschiebung angebahnt hat. Und
so ergab es sich, dass für die Folgezeit nichts
Wesentliches mehr zu berichten war. Der
Ausbruch des Zweiten Weltkriegs tat sein übriges dazu. Die letzte Eintragung im Protokollbuch aus jener Zeit schildert den Verlauf
der ordentlichen Generalversammlung vom
18.4.1942; in Vertretung geschrieben und unterzeichnet von Lina Loderer.
Noch einige Zeitungsnotizen und eine
Gefallenenanzeige beschließen diesen
Zeitabschnitt der Geschichte des MTV
Schrobenhausen.
Auf dem nächsten Blatt des Protokollbuches
ist folgendes zu lesen:
22
Protokollbuch über die Gründungsversammlung des Männer-Turn-Vereins
1861 Schrobenhausen am 28.11.1947
im Gasthaus „Zum Unterbräu“.
Folgendes geht dieser Kuriosität voraus:
Im Vereinsregister des Amtsgerichts Schrobenhausen ist folgender Eintrag zu finden:
„Verfügung:
1. Einzutragen im Vereinsregister Nr. 3:
Sp. 1. 14
Sp. 5. Der Verein wurde aufgelöst (KontrRatsges. Nr. 2 v. 10. 10. 1945, Art. 1.).
2. Akten wegl.
Schrobenhausen, 23.9.1949.
Amtsgericht: (Unterschrift).“
Einem Zeitungsartikel mit der Überschrift
Die 1. Damenriege im MTV Schrobenhausen – Aufführung eines Holländerstanzes
»Entmilitarisierung Deutschlands beendet“
sind folgende Sätze entnommen: „Organisationen wie Schulen, Sportvereinigungen,
Feuerwehr und Polizei neigen leicht zu militaristischer Entwicklung sagte General
Harper. Beständige Überwachung werde für
lange Zeit nötig sein, um eine Entwicklung
dieser Organisationen zu verhindern.“
Und aus einer kurz darauf erschienenen
Zeitungsnotiz:
„Der Turnverein Schrobenhausen hat mit
Genehmigung der Amerikanischen Militärregierung den Turnbetrieb wieder aufgenommen.“
Wie das, auf den ersten Blick Unfassbare,
geschehen ist? – Nun, Fritz Mühlbauer, der
alte Turner-Kämpe und politisch „Nichtbetroffene“, ging eines Tages kurzerhand zur
Militärregierung und ersuchte, den Turnbetrieb mit Frauen und Mädchen wieder
aufnehmen zu dürfen. Nachdem sich der
diensttuende Offizier von ihm einige Freiübungen vormachen ließ, sagte er: „okay“.
Aber zuerst musste ein Gesuch eingereicht
werden, welches am 25. September 1945 abgesandt und wie folgt beantwortet wurde:
Headquaters Detachment I – 364 Co
F, 3rd Mil. Gov. Regt. US Army APO
403 – 19. 10. 45
Herr Fritz Muehlbauer ist berechtigt,
den Turnverein von Schrobenhausen
wieder zu eröffnen. Turnstunden werden Dienstags – Donnerstags – und
Samstags abends gehalten“
Auf einem diesem Schreiben beigefügten gedruckten Beiblatt heißt es auf Deutsch und
Englisch - z. B. Der Turnunterricht soll nicht
so gehalten werden, dass er einer militärähnlichen Ausbildung gleichkommt.“
Das war also der Neubeginn nach dem Krieg.
– Aktive Turnerinnen und die Frauenriege (insgeheim aber auch die Turner) übten
wieder regelmäßig, nachdem Mühlbauer zunächst die von den Amerikanern „leihweise“
abtransportierten Turngeräte nach einigen
Widerständen wieder beschafft hatte.
Genau zwei Jahre dauerte diese „wilde“ Turner­
ei ohne in der Obhut eines Vereins zu sein.
Am 28.11.1947 versammelten sich 39 Interessenten (unter ihnen auch Bürgermeister
Stocker), um den Turnverein wieder auf die
Beine zu bringen. Die Vorstandswahlen ergaben folgendes Resultat:
1. Vorstand Ludwig Ottillinger, dessen
Stellvertreter Stud.Rat Cirsowius, Schriftführer Streber, Kassier Stemmler, Zeugwart
Weihard.
Diese Wiedergeburt des MTV Schrobenhausen wurde schließlich unter der Lizenzierungs-Nr. 9 vom Landratsamt Schrobenhausen (Nr. 3441 v. 10. 12. 47) genehmigt.
„Frisch – Fromm – Fröhlich – Frei“ ging
nun der geordnete Turnbetrieb wie in früheren Jahren wieder weiter und gar bald
stand eine erste Riege, die sich wieder sehen lassen konnte. Aber leider fehlte zunächst der Nachwuchs, so dass es nach dem
Krieg in der Turnerei eine stete Auf- und
Abwärtsbewegung gab. Besondere Höhepunkte waren die beiden Gauturnfeste von
1951 aus Anlaß des 90jährigen Bestehens
des Vereins sowie das von 1955. von welchen das letztere mit über 800 Teilnehmern
wohl die je höchste Beteiligungszahl bei
einem Gauturnfest aufwies. –Im November
1953 wurde die Bayerische Kunstturnriege
nach Schrobenhausen verpflichtet, deren
Leistungen allenthalben Begeisterung auslöste. In zahllosen Auswärtskämpfen belegten unsere Turnerinnen und Turner teils
hervorragende Plätze. Das gesellige Leben
wurde bestens gepflegt und fand alljährlich
seinen schönsten Niederschlag in den vorzüglich gestalteten Turnerbällen.
23
Der MTV nach der
1. Jahrhundertfeier
24
Hier werden Erinnerungen vom Chronisten
des 100jährigen Vereinsjubiläums unterbrochen. Einmal deswegen, weil spätestens
ab der Hundertjahrfeier das bis dahin noch
dominierende Turnen von anderen Sportarten etwas verdrängt wurde, zum anderen
deshalb, weil die bis heute im Verein noch
verbliebenen Disziplinen – Badminton, Boxen, Tischtennis und Turnen – ihre eigenen
Berichte einblenden werden.
Darüber hinaus soll aber auch nicht verschwiegen werden, dass manch gute Idee,
teilweise durch eigenes Verschulden, wieder
dem Vergessen oder einer Absplitterung anheim gegeben wurde.
Kann man die bereits weiter oben geschilderte Abspaltung der Fußballabteilung
vom Hauptverein noch als einvernehmlich
betrachten, gab die seit 1921 bestehende
Schwimmabteilung des MTV auf und gelangte erst viel später und unter wesentlich
besseren Trainingsvoraussetzungen beim
SSV Schrobenhausen zu neuer Blüte. Im
Auf und Ab der Vereinsgeschichte des MTV
fällt beim Durchlesen des Protokollbuches
1 (von 1921–1950) auf, dass bereits ab 1927
Tanzkurse im MTV abgehalten wurden. Diese Veranstaltungen mit Tanzkränzchen und
Faschingsvergnügungen trugen bis 1940 wesentlich zur Bereicherung des damaligen ge-
sellschaftlichen Lebens bei. Es gibt jedenfalls
in den Annalen begeisterte Schilderungen
hiervon, die mit großer Begeisterung der Bevölkerung auch nach dem großen Krieg (1.
Turnerball am 31.1.1948) ihre Fortsetzung
fanden.
Ab 1926 erscheinen auch die Disziplinen
Faustball, Handball und Damenturnen in
den Aufzeichnungen. Der Zuwachs an Vereinsmitgliedern für die neuen Sportarten
führte in den zahlreichen Punktkämpfen zu
recht guten Platzierungen.
Zum Nachteil in jeder Hinsicht geriet dem
MTV nach bescheidenen Anfangserfolgen
die Disziplin Kleinkaliberschießen. Warum
sich der MTV ausgerechnet in der Zeit der
großen Wirtschaftskrise in dieses finanzielle
Abenteuer stürzte, bleibt unverständlich. Auf
dem damals von der kgl. priv. Feuerschützengesellschaft gepachteten Gelände. nordöstlich der alten Schießstätte im Hofraum der
heutigen Landwirtschaftsschule am Ostring,
wurde 1932/1933 eine Kleinkaliberschießstätte errichtet. Trotz der Unterstützung
durch die Stadt musste der MTV eine Hypothek von 1.000,- Reichsmark bei der Sparkasse aufnehmen. (Zum Vergleich: Gesamtvereins-Einnahmen 1932: 2.199,- RM und
165,- RM Kassenstand). Nach vielen Versuchen, die Schießstätte ihrem Werte nach der
Fahnenabordnung des
MTV Schrobenhausen
anläßlich des 100. Todestages unseres Turnvaters
Friedrich Ludwig Jahn in
der Walhalla 1952
Stadt zu übereignen, trat der MTV ohne großen Kommentar die Schießanlage der Stadt
gegen die verbürgten 1.000,- RM ab.
Es gibt keinen Zweifel daran, dass der MTV
Schrobenhausen durch sein ständiges Drängen und auch durch günstige Umstände, wie
z. B. die Stiftung von Kommerzienrat Leinfelder. zu einer Turnhallenlösung gelangt war,
die im Vergleich zu Nachbarstädten ihrer
Zeit vorauseilte. Diese Übungsstätte, die jetzt
erst den Turnbetrieb über das ganze Jahr ermöglichte, trieb die Entwicklung des Breitensports in Schrobenhausen um einiges früher
und um einiges stärker als in den Nachbarorten gleicher Größe voran.
Mit der Fertigstellung der Turnhalle ergaben
sich zahlreiche Möglichkeiten der Nutzung
für den MTV und auch für andere Gruppen,
was allerdings dann in den folgenden Jahren
die Begehrlichkeit und das Gerangel um die
Belegung ständig vergrößerte. Bereits drei
Jahre nach Inbetriebnahme der Turnhalle,
am 20. Januar 1914, verfasste der Stadtmagistrat von Schrobenhausen an Kommerzienrat
Georg Leinfelder ein Schreiben, in dem die
Ansprüche des MTV – „auf alleiniges Recht
zur Benutzung der Turnhalle zu Festlichkeiten und dgl, für alle Zeiten“ – abgelehnt wurde. Nach einem früheren Vertragsentwurf
hätte der MTV die alleinige Verfügungsgewalt über die Turnhalle erhalten sollen, allerdings unter der Verpflichtung, für die Verzinsung und Tilgung des von der Stadtgemeinde
aufgebrachten Kapitals in Höhe von 12.500,–
Reichsmark aufzukommen. Der MTV war
damals sicherlich nicht in der Lage, diese
finanzielle Verpflichtung zu übernehmen,
weshalb sich die Stadt auch nicht veranlaßt
sah, die Verfügungsgewalt über die Turnhalle
aus der Hand zu geben.
25
26
Beim Durchlesen der Protokollbücher wird
ersichtlich, dass der MTV seine Ansprüche
gegen immer mehr Interessenten, die ebenfalls
in die Turnhalle wollten, verteidigen musste.
Konnte man sich diesen Bestrebungen in den
zwanziger Jahren noch leichter widersetzen,
musste man sich in der Zeit des Nationalsozialismus immer mehr den Forderungen der
damals Mächtigen beugen. Von August 1939
bis September 1940 wurde die Turnhalle dann
total zweckentfremdet. Sie musste als Truppendepot, Getreidelager und als Unterkunft
für einen Fliegerbautrupp herhalten.
Doch kurze zeit nach Kriegsende, als der
Turnbetrieb wieder aufgenommen werden
konnte, traten die Belegungsprobleme mit
der Turnhalle wieder auf. Insbesondere im
2. Protokollbuch (1950–1957) sind viele Ausschußsitzungen und mancher Briefwechsel
mit der Stadt diesem Thema gewidmet.
Die letzte Zeitungsnotiz im Protokollbuch
steht unter der Überschrift: Polizei brauchte
nicht einzugreifen - Turnhallenstreit gütlich
beigelegt“ (durch Bgm. Fritz Stocker). - Keine
Faschingsveranstaltungen in der Turnhalle
- Hoffnung auf Erweiterung der Turnhalle.
Diese Vorgänge waren mit ein Grund, wenn
auch nicht der einzige, das sich die Basketballabteilung schließlich vom MTV löste und 1955
den Spiel- und Sportverein Schrobenhausen
(SSV Schrobenhausen) ins Leben rief.
Schließlich musste wieder einmal der Stadtrat
eingeschaltet werden, um der Schwierigkeiten bei der Turnhallenbelegung einigermaßen
Herr zu werden. Dieser setzte dann wiederholt
die Belegungszeiten für die einzelnen Vereine
und Disziplinen fest. Auch nach der Bereitstellung der Turnhalle II im alten Feuerwehrhaus
an der Regensburger Straße im Jahre 1958 war
nur eine geringe Erleichterung zu verspüren.
Bürgermeister Stocker sah sich gezwungen
in einem Schreiben vom 26.3.1960 unmissverständlich anzudrohen, dass bei weiteren
Streitigkeiten, die Turnhallen ganz geschlossen bleiben. Die Misere um Säle und Hallen
hatte sich zusätzlich verschärft, als der Stiegl­
bräusaal wegen fehlender feuerpolizeilicher
Schutzeinrichtungen geschlossen werden
musste. Bis zum Jahre 1960 hatten dort Faschings- und Tanzveranstaltungen stattfinden
können, ebenso Unterhaltungskonzerte und
Theateraufführungen. Der „Bräumichl-Saal“.
der mittlerweile bedauerlicherweise nicht
mehr existiert, war kein Ersatz für sportliche
Betätigung und Trainingsbetrieb.
Der MTV musste als erster Sportverein im
Jahre 1960 bei der Stadt den Antrag stellen,
eine Faschingsveranstaltung in der Turnhalle
I, wie sie mittlerweile zur Unterscheidung hieß,
abhalten zu dürfen. 1963 setzte sich die Vorstandschaft des MTV erneut, diesmal in einem
sechsseitigen Schreiben mit der Turnhallenbelegung durch die Stadt kritisch auseinander.
Inzwischen war jedoch eine neue Turnhalle
hinzugekommen, nämlich die des neu erbauten
Gymnasiums an der Michael-Thalhofer-Straße.
Diese Turnhalle war allerdings dem SSV und
dem Tennisclub zugeteilt worden. Kaum war
der Friede einigermaßen hergestellt, entstand
im MTV eine neue Disziplin welche Hallenflächen benötigte, das Trambolinturnen. Erst
in den 70er Jahren folgten schließlich weitere
Turnhallen an der Grund- und Teilhauptschule
in Mühlried, an der Hauptschule und Realschule in Schrobenhausen. Die große Entspannung
für die zahlreichen Sportvereine brachte jedoch
erst die Fertigstellung der Dreifach-Sporthalle
im Jahre 1985.
Lässt man die lange Vereinsgeschichte des
MTV Schrobenhausen, die ja auch eine Geschichte der Stadt und des Sports ist, Revue
passieren, so kann man nicht nur beim MTV
eine völlig neue Entwicklung beobachten.
Bereits vor dem hundertjährigen Vereinsjubiläum ist ein Wandel der Interessen festzustellen. Die Jugend wendet sich mehr den
Ballsportarten zu und strebt weg vorn Turnund Leichtathletiksport. Die Mannschaftssportarten treten in den Vordergrund.
Nicht von großem Glück begleitet waren die
Bemühungen, im Verein eine Segelfliegerabteilung zu gründen. Ohne eigenes Fluggelände, ohne Geräte- und Modellraum fand
die 1955 mit großer Begeisterung gebildete
Abteilung bereits 1960 ihr endgültiges Ende.
Vielleicht war diese Sportart auch zu wenig
verwandt mit dem übrigen Geschehen im
Verein, setzte dieser Sport doch andere technische Hilfsmittel voraus, als dies in den anderen Disziplinen nötig war.
Einen ähnlichen Verlauf nahm die Gründung
einer Schachabteilung im Jahre 1967, die leider ebenfalls nach 12 Jahren wieder aufgelöst
wurde. Hier lagen die Ursachen in einem
akademischen Streit auf höherer Ebene. Der
Begriff „Sport“ für Schach war viele Jahre
umstritten. Heute haben sich die Freunde dieses reizvollen Spiels verlaufen und es
bleibt abzuwarten, ob es wieder einmal eine
Schachmannschaft im MTV geben wird.
Spätestens seit der Erringung der Fußball-Weltmeisterschaft der deutschen Nationalmannschaft 1954 in Bern, hat die
Begeisterung für den Fußballsport breite Bevölkerungsschichten erfasst. Es kamen weitere Ballsportarten hinzu, Handball, Basketball
und Volleyball. Diese Entwicklung ist auch
heute noch nicht abgeschlossen, wenn wir
an den sogenannten weißen Sport nach Boris
Beckers Sieg in Wimbledon denken.
Der MTV hat von dieser Entwicklung ebenfalls profitiert mit Badminton und Tischtennis, wenn auch in einem bescheidenerem
Umfang wie beim Volkssport Fußball und
mittlerweile auch beim Tennis.
Neben dieser allgemeinen Entwicklung muß
auch festgestellt werden, dass im Hauptverein immer mehr die einzelnen Abteilungen
Einfluss bekamen und auch ausübten. Bereits
im Jahre 1948 hatte der damalige Leiter der
Box­abteilung im MTV, Christoph Kirchhöfer,
eine Verselbständigung dieser Disziplin im
Rahmen des Vereins gefordert und schließlich in der Generalversammlung 1949 durch
einen Vertrag zwischen Boxabteilung und
Hauptverein absegnen lassen. Finanzielle und
organisatorische Gründe waren für diese Entscheidung ausschlaggebend. Nicht viel anders
verhält es sich in den anderen Abteilungen,
die ebenfalls kassen- und organisationsmäßig
ein selbständiges Dasein führten. Trainingsstunden, Belegungspläne, Wettkampftermine,
Fahrgemeinschaften und Übungsleiterprobleme beschäftigen den jeweiligen Abteilungsleiter intensiver als den Hauptvorstand.
Diese Entwicklung wurde noch bestärkt
durch die zunehmende Notwendigkeit,
Übungsleiter auszubilden, die ausschließlich
ihren Spezialdisziplinen entsprechen.
Auch der Punktspielbetrieb mit seiner Eigendynamik an Terminen und Auswärts- spielen
in den verschiedenen Abteilungen verstärkte
das Nebeneinander mehr als das Miteinander
im Verein. So ist es nicht verwunderlich, dass
an die Stelle der einstigen großen, gemeinsamen Sporterlebnisse in den Bezirks-, Gauoder gar Deutschen Turnerfesten heute eine
Vielzahl nebeneinanderlaufender, routinemäßiger Veranstaltungen getreten ist.
Im Zuge dieser Arbeitsteilung obliegt dem
Hauptverein mehr und mehr die offizielle Vertretung nach außen und die Koordination von
Sitzungen und gemeinsamen Veranstaltungen.
Der sportliche Erfolg steht heutzutage im Mittelpunkt des Interesses und dieser Erfolg steht
und fällt mit den Übungsleitern und mit ausreichenden Sport- und Trainings- möglichkeiten. Der Begriff „Dienstleistungsunternehmen
ohne Erfolgsgarantie“ beschreibt am besten den
derzeitigen inneren Zustand unserer Sport­
vereine. Dem MTV Schrobenhausen blieb dieser Wandel nicht erspart.
27
28
Nach mehrmaliger Anregung in den Sitzungen, stellte der MTV-SOB bei der Stadt
Schrobenhausen einen Antrag auf Einrichtung eines Vereinszimmers im Dachraum
der jetzigen Stadthalle. Nach Genehmigung
wurde im Jahr 1986 in Eigenregie mit den
Arbeiten begonnen.
Nach der Fertigstellung und dem Mietvertrag mit der Stadt, hatte der MTV ein eigenes
Zimmer für die Unterbringung von vereinseigenen Gegenständen, Unterlagen und zur
Abhaltung von Vereinssitzungen.
Im Jahre 2001 wurde die Jahreshauptversammlung in der jetzigen Stadthalle, der ehemaligen
Turnhalle und Wirkungsstätte des MännerTurn-Vereins, aus Anlass des 140 jährigen
Vereinsjubiläums abgehalten und ein wenig
gefeiert. In Abwesenheit des erkrankten 1.
Vorsitzenden Helmut Stefan, begrüßte 2. Vorsitzender Josef Höllbauer die zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste.
Grußworte zum Jubiläum hielten, für die Stadt 1.
Bürgermeister Josef Plöckl, für den Bayerischen
Landes-Sportverband Kreisvorsitzender Fritz
Goschenhofer, als Sportreferent von Schrobenhausen Paul Schnitzler und Josef Höllbauer im
Namen von 1. Vorstands Helmut Stefan. In den
folgenden Jahren wurde die Kassenhoheit wieder
in die Hände des Hauptvereins gelegt.
Eine weitere Erleichterung für den Sportbetrieb brachte die Fertigstellung der Zweifach
– Turnhalle im Gymnasium, wo der MTV
wöchentlich 10 Übungsstunden in verschiedenen Sportarten abhält.
Auf Grund der Verpachtung der Stadthalle
musste der MTV-SOB sein Vereinszimmer
2008 räumen, und sein Domizil nach Abstimmung und Vertrag mit der Stadt Schrobenhausen, in der Regensburger Str. 5 im
2.OG. aufschlagen.
In der Jahreshauptversammlung 2008, wurde
auf Antrag des amtierenden Vorstandes Helmut Stefan, Josef Höllbauer auf Grund seiner
30 jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit für den
Verein, einstimmig zum Ehrenvorsitzenden
ernannt. Herr Höllbauer war von 1978 bis
2003 Leiter der Boxabteilung, von 1980 bis
1986 1. Vorsitzender- und seit 1997 bis 2008
2. Vorsitzender des MTV-SOB. Nachdem
Herr Helmut Stefan nach 22 jähriger Tätigkeit als 1. Vorstand nicht mehr kandidierte,
wurde eine neue Vorstandschaft gewählt.
Die Mitgliederzahl im Verein stieg stetig von
Jahr zu Jahr. Waren es 553 im Jahr 1987, so
sind es Heute über 800 Vereinsmitglieder, davon sind ein drittel Kinder und Jugendliche.
Auch die lizenzierten Übungsleiter steigerten
sich von 9 Übungsleitern im Jahr 1981 auf
21 bis 2011, unterstützt von 12 Assistenten,
Helfern und Betreuern zur Abhaltung des
Trainings in den vier Abteilungen.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Ehrungen durch den Bayerischen- LandessportVerband, für mehrjährige Bekleidung von Ehrenämtern bzw. ab 60 jährige Mitgliedschaft im
Verein, mit der Verleihung von Anstecknadeln
und Urkunden ausgesprochen.
Für 15 – 25 – 40 jährige Vereinstreue wurden
ebenfalls viele Mitglieder vereinsintern mit
Anstecknadeln in Bronze – Silber – und Gold
und Urkunden geehrt.
Auch bei der Sportlerehrung durch die Stadt,
für herausragende sportliche Leistungen,
sowie für langjährigen und ehrenamtlichen
Einsatz im Verein, wurden in den vergangenen Jahren Mitglieder des MTV Schrobenhausen ausgezeichnet.
Der weitere Erfolg des Vereins in den kommenden Jahren ist abhängig, von der Treue der aktiven und passiven Mitglieder, den Übungsleitern mit ihren Helfern, allen Ehrenamtlichen in
den Abteilungen sowie in der Vorstandschaft.
Nicht zu vergessen sind die vielen Helferinnen und Helfer, die bei Veranstaltungen auch
immer ehrenamtlich im Einsatz sind und den
Verein tatkräftig unterstützen.
Die Vorstände
des Männerturnvereins Schrobenhausen ab 1861
1861
1862
1862 - 1863
1863 - 1868
1868 - 1870
1870 - 1877
1877 - 1882
1882 - 1883
1883 - 1886
1886 - 1890
1890 - 1893
1893 - 1908
1908 - 1921
1921 - 1929
1929 - 1934
1934 - 1945
1947 - 1951
1951 - 1953
1953 - 1962
1962 - 1969
1969 - 1980
1980 - 1986
1986 - 2008
ab 2008
Friedrich Hurt, Jurist
Josef Schnell, Hilfslehrer
Michael Bernhart, Pharmazeutiker
Fr. Schneider, Buchhalter
Wilhelm Kirchberger
Vinzenz Märtl, Kaufmann und Färbereibesitzer
Johann Günther, Kaufmann
Alois Schottmayer, Konditor
Ludwig Reuter, Schuhmacher
Ferdinand Wellein, Maler
Sigmund Schiederl, Gerber
Xaver Moser, Säcklmeister
Xaver Engelhardt, Glaser- und Zinngießermeister
Emmanuel Schupik, Fabrikbesitzer
Anton Grauvogel, Kaufmann
Martin Ziegaus, Postsekretär
Ludwig Ottillinger, Möbelhändler
Ernst Hueber, Buchhändler
Wilhelm Kränzlein, Kaufmann
Josef Bayerl, Konditormeister
Josef Händl, Polizeihauptmeister
Josef Höllbauer, Dipl. Bauingenieur
Helmut Stefan, Bankkaufmann
Adolf Brech, Elektromonteur
Die Daten ergeben sich aus dem Schriftverkehr mit der Stadt, den Eintragungen der Jubiläumsfeiern und den Mitgliedernverzeichnissen sowie den
Auszügen aus dem Vereinsregister des Amtsgerichtes Schrobenhausen.
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Festprogramm
Freitag, 21. Oktober 2011
19.00 Uhr
Sportabend in der Dreifachsporthalle
Schrobenhausen mit Darstellung aller Abteilungen im Sportbetrieb.
Samstag, 22. Oktober 2011
15.30 Uhr Empfang der Gastvereine in der Stadthalle.
16.15 UhrTotenehrung mit Fahnenabordnung am
Kriegerdenkmal.
Vorstandschaft u. Abteilungsleiter
Vorstand:
1. Vorsitzender:
2. Vorsitzender:
3. Vorsitzender:
Kassier:
Schriftführer:
Adolf Brech
Gerhard Greger
Georg Schaupp
Jutta Woisetschläger
Karin Lachner
Abteilungsleiter:
Badminton:
Matthias Müller
Boxen:
Günther Fischhaber
Tischtennis:
Helmut Stefan
Turnen:
Jutta Woisetschläger
17.00 UhrÖkumenischer Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Jakob in Schrobenhausen,
anschließend Einzug in die Stadthalle.
19.00 UhrFestabend in der Stadthalle in
Schrobenhausen
Begrüßung
Gemeinsames Abendessen
Festrede
Grußworte
Ehrungen
Gemütliches Beisammensein
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31
Zweck unbekannt
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Gründungsfahne
derzeitige Fahne zur 40jährigen Fahnenweihe (Vorder-/ und Rückseite
Trampolin-Meisterschaft 1968 – Josef Bayerl und Josef Händl
Abteilung
Turnen und Trampolin
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Nach dem Krieg erwachte das Geräteturnen
erst wieder in den 50er Jahren. Es entwickelte sich eine ansehnliche Männer- und Frauenriege. Bei den sogenannten Weihnachtsfeiern, die jährlich in der „alten“ Turnhalle
(jetzige Stadthalle) stattfanden, wurde das
Können auf der Bühne gezeigt. Auch eine
stattliche Bubenturnriege konnte sich sehen
lassen.
Im Jahre 1958 nahmen einige Aktive am
Deutschen Turnfest in München teil und belegten gute Plätze.
Nach dem 100jährigen Vereinsjubiläum im
Jahre 1961 fehlte in der Turnabteilung einige
Zeit der richtige Schwung. Die Ballsportarten
wurden immer attraktiver, die Segelflugabteilung wurde aufgelöst.
Erst durch den Beginn des Trampolinturnens
1962 konnten neue Akzente gesetzt werden.
Übungsleiter und treibende Kraft war hier 2.
Vorstand Josef Händl. Durch sein intensives
Training und seinem Einsatz steigerten sich
die Trampolinturner bis zu Oberbayerischen
und Bayerischen Meisterschaften.
Aktive der Turner und Trampoliner nahmen gemeinsam 1982 in Coburg und 1986
in Memmingen an den Bayerischen Landesturnfesten teil. 1983 wurde nach langer
Abwesenheit auch am Deutschen Turnfest in
Frankfurt mitgewirkt.
Im Jahre 1969 übernahm der MTV – trotz
fehlender Turnhallen – die Ausrichtung des
Gaujugend- und Kinderturnfestes.
Im Rahmen des 125jährigen Vereinsjubiläums wurde dann wieder dieses Turnfest in
Schrobenhausen ausgerichtet. Da bereits die
Dreifachturnhalle zur Verfügung stand, hatte
man nicht mehr mit den Schwierigkeiten wie
1969 zu kämpfen.
Die Trampoliner waren weiterhin sehr erfolgreich und aktiv. So zeichnete die Stadt
Schrobenhausen 1987 erstmalig die junge
MTV-Sportlerin Steffi Mair für ihre Erfolge
aus. Die Ehrungen wiederholten sich Jahr
für Jahr, da sie auf bayerischer und deutscher
Ebene Meistertitel holte.
Das Leistungszentrum in München wurde
ihre zweite Heimat und sie erreichte 1. Plätze
als Bayerische Meisterin und Synchronmeisterin. Doch auch andere Leistungsträger zeichnete die Trampolingruppe aus. Einen Einbruch gab es, als Steffi im Jahr 2001 ihre aktive
Zeit beendete, und die Abteilung weitere gute
Springer wegen ihrer schulischen und beruflichen Ausbildung verlor. Im Moment sind
die beiden Übungsleiter bemüht, wieder eine
kampfstarke Gruppe auf die Beine zu stellen.
Das Turnerjahr beginnt traditionell mit der
Skifahrt im Februar oder März. Die Skigebiete wechselten vom Zillertal, Flachau,
Rußbach, St. Johann und derzeit Fieberbrunn. Erfreulich ist, dass Teilnehmer auch
aus anderen MTV-Abteilungen an den
Fahrten teilnehmen.
Die Faschingsbälle, die in Zusammenarbeit
mit dem ACO und FC Schrobenhausen stattfanden, scheiterten 1993 mangels Besucher.
In den folgenden Jahren wurde zwar versucht
im SSV-Heim intern einen Ball auf die Beine
zu stellen, aber dieser Versuch misslang.
Nächster Programmpunkt ist die Radwanderung am Himmelfahrtstag. Dem Organisator
– derzeit Gerhard Greger – gelingt es jedes
Jahr eine schöne Strecke mit einer gemütlichen Einkehrmöglichkeit zu finden. Nach
dem Mittagessen wird ein Sportplatz für ein
Fußball- oder Volleyballspiel gesucht. Meist
wird jedoch nur ein Spaziergang unternommen, um sich die für die mitgebrachten Kuchen Appetit zu holen, bevor man die Rückfahrt antritt.
Ende Mai – Anfang Juni ist die Zeit der Gauturnfeste. Turner und Trampoliner ließen
dieses Event nicht aus. Die Austragungsorte
wechselten zwischen Lenting, Gaimersheim,
Ingolstadt, Neuburg und Eichstätt. Der MTV
Schrobenhausen fasste ins Auge, zum 150
jährigen Gründungsfest die Ausrichtung zu
übernehmen. Da jedoch seit dem Jahr 2000
keine Aktiven der Turnabteilung am Gauturnfest teilnahmen, wurde dieser Gedanke
wieder verworfen.
Im Jahre 1987 nahmen leider zum letzten
Male Kinder unserer Abteilung als Fahnenschwinger oder Fackeltänzerinnen beim
Schrannenfest teil. In der folgenden Zeit war
es nicht möglich, interessierte Mädchen und
auch Übungsleiter zu finden.
Im Wechsel waren Aktive der Turner und
Trampoliner bei den bayerischen Landesturnfesten bzw. Deutsche Turnfeste vertreten:
1987 dt. TF in Berlin, 1988 LTF in Bamberg,
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36
1990 dt. TF Dortmund und Bochum, 1993
LTF in Ingolstadt u 1994 dt. TF in Hamburg.
1998 fand das deutsche Turnfest in München
statt. Als einer der ältesten Turnvereine in
Bayern, bat der Turnerbund um einige Exponate für die Ausstellung. So konnte man
alte Fotos unserer Turner und unsere Büste
vom Turnvater Jahn in der Münchner Staatskanzlei bewundern. 2001 reiste nur noch
der„harte Kern“ zum Landesturnfest nach
Regensburg.
Der letzte Besuch eines Turnfestes war 2002
in Leipzig. Jedem der 11 Teilnehmer wird die
Übernachtung in einem Plattenbau in Erinnerung bleiben.
In den Jahren 1988 und 1994 wurden das
Bergturnfest am Blomberg mit guten Erfolgen absolviert. Da der Trainingsbesuch der
Turnerkinder in den Sommermonaten wetterbedingt immer sehr stark abnahm, beschloss die Abteilungsführung im Jahre 2003
die Einführung der Sommerpause ab dem
Monat Juli. Dies war jedoch die Geburtsstunde unseres Sommerfestes, welches seither den
Abschluss für unsere Kinder vor den großen
Ferien bildet. Auf dem Gelände des SSV-Heimes werden viele Stationen aufgebaut, an denen Geschicklichkeit und Beweglichkeit unter Beweis gestellt werden können. Etwa 100
Kinder werden hier von den Übungsleitern
geführt und betreut. Für das leibliche Wohl
wird natürlich auch gesorgt.
Nach Schulanfang wird die Herbstwanderung oder –ausflug ausgerichtet. Neben
schönen Wanderungen am Schlier- oder
Tegernsee, waren auch Stadtführungen in
Regensburg oder Amberg sowie der Besuch
eines Erlebnisbaden möglich.
Im Jahre 1988 kann der BTV auf den MTV zu
- sie suchten einen Ausrichter für Lehrgänge
im Bereich Gymnastik und Tanz. So herrscht
am zweiten Wochenende im Oktober in der
Georg-Leinfelder-Straße der Ausnahme-
zustand. Einige Hundert Übungsleiter und
Trainer aus ganz Bayern schwitzen und trainieren in allen Hallen. Entspannt und gestärkt wird am Kiosk in der Dreifach-Turnhalle. Dank unserer fleißigen Bäckerinnen
der Damengymnastikgruppe wurden die
Schrobenhausener Kuchen bayernweit bekannt. Das Gymnastival wurde im Jahr 2002
zum 15. Male ausgerichtet, daher beschloss
man für fünf Jahre auszusetzen.
Seit 2008 wurde es wieder übernommen,
nur unterbrochen 2010, wegen Sanierung
der Hauptschul-Turnhalle und dem Abriss
der Knabenrealschul-Turnhalle. Der Lehrgang wich deshalb für dieses Jahr nach Ingolstadt aus, da die Hallenkapazität in SOB
nicht ausreichte.
Höhepunkt eines jeden Turnerjahres ist die
Durchführung der Leistungsschau am 1.
bzw. 2. Adventsonntag. Mit Übernahme der
Abteilungsleitung im Jahr 1993 durch Rainer Brech, wurde fast ein Showprogramm
auf die Beine gestellt. Neben den gesamten
Kinderturngruppen , zeigen auch einige Erwachsenengruppen ihr Können in der Halle.
Auch die witzige Moderation und die kleinen
Spielchen mit Bürgermeister oder Stadträten
werden von den Zuschauern gern gesehen.
Der Besuch des Nikolaus mit Verteilung der
Päckchen ist dann krönender Abschluss der
Veranstaltung.
Die Orientierung der Turnabteilung hat sich
in den letzten 25 Jahren etwas gewandelt.
Das Augenmerk liegt nicht mehr auf Wettkampf, sondern auf Aufbau von Fitness, Spiel
und Spaß an der Bewegung. Der Trainingsbetrieb wird nur durch Schulferien oder der
Sommerpause unterbrochen. Derzeit hat die
Abteilung folgende aktive Gruppen: ElternKind-Turnen unter Leitung von Ursula Reil
und Stefanie Leufer. Das Vorschulkinderturnen obliegt Jutta Woisetschläger mit Stefanie
Leufer und Helferin Tamara Hauser.
Leistungsschau am 1. bzw. 2. Adventsonntag
37
Für die Trampolinturner sind das Geschwister­
paar Magdalena und Martin Spreitzer montags und freitags zuständig. Bei den Mädchen
herrscht kein Mangel. Hier stehen 4 Gruppen
in den Hallen mit den Übungleitern: Marianne
Kärner, Manuela Ertle, Daniele Klier, Jutta Woisetschläger, Jens Halfmann und den Helfern:
Nicole Wenger, Sandra Wintermayr, Kathrin
und Anna Prokop, Laura und Jana Stegmeir,
Corinna Buder, Evelyn Henze. Die Buben werden derzeit betreut von Nadya Podeschwa und
Jutta Woisetschläger.
Bei den Gruppen Gymnastik, Fitness,
Aerobic und Hobbyvolleyball stehen folgende ÜL zur Verfügung: Marianne Lachner,
Karin Lachner, Gerhard Greger, Rainer und
Jutta Woisetschläger.
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Die Turnabteilung hatte das Glück, immer
eine gute – recht aktive – Führungsriege zu
finden. Bis Anfang des Jahres 93 leitete Rudi
Kärner die Abteilung, danach übernahm
Rainer Brech bis Mitte 2004 das Ruder. Seither liegt die Verantwortung in weiblicher
Hand. Die Abteilungsleitung obliegt derzeit
bei Jutta Woisetschläger, 2. Abteilungsleiter
und Abtl.-Kassier Johanna Brech, Schriftführer Karin Lachner.
Auch das hat sich im Laufe der Zeit gewandelt:
Durften die Frauen in den Gründungsjahren
nicht erscheinen, sind sie jetzt die Aktivsten.
Turnjugend 1982 mit ihren Übungsleitern Höfler R. und Greger G.
Kraft, Körperbeherrschung und Grazie zeigten die jungen Turnerinnen und Turner des MTV
Schrobenhausen bei der Leistungsschau am Stufenbarren, aber auch an anderen Geräten.
39
Anfänge der Boxabteilung 1954 – obere R. stehend: Streber, Rinauer, Raab, Koch, Wolkersdorfer,
Kichhöfer, Schäfer, Panak, Obermeier, sitzend: Koller, Mehner, ?
Abteilung
Boxen
40
Die Boxabteilung des MTV Schrobenhausen
Boxen beim MTV Schrobenhausen hat bereits eine über 60-jährige Tradition. Der
Anfang wurde am 16. Mai 1949, als sich die
in einer Versammlung vom 4. November
1948 gewählte Vorstandschaft der Boxer
dem Männer-Turn-Verein Schrobenhausen
e.V. anschloss, gemacht. Bereits kurz nach
dem Krieg hatten die amerikanischen Besatzungskräfte das Interesse der Schrobenhausener mit einigen Boxkämpfen geweckt.
Bald kamen Boxbegeisterte auf die Idee, eine
Schrobenhausener Staffel zu gründen. Hauptinitiator Christoph Kirchhöfer, selbst ein exzellenter Boxer, wurde zum ersten Vorstand
gewählt.
Bereits in der ersten Zeit traten unter der Arbeit von Christoph Kirchhöfer, der zugleich
als Trainer fungierte, herausragende Boxer
hervor. Allen voran Lorenz Rinauer, der in
seinen über 150 Boxkämpfen unter anderem
den Titel des Süddeutschen Fizemeisters und
mehrmalig den Oberbayerischen Meistertitel
errang. Nur 22 mal musste er sich im Laufe
seiner Boxkarriere geschlagen geben. Aber
auch Namen wie Hans und Max Wolkersdorfer, Jakob Ritzer, Martin Streber, Helle
Hafner, Alfred Benzinger, Ludwig Endres,
Albert Rottenfusser, Otto Obermeier und
Ewald Ostermeier stammen aus dieser Zeit,
in der die Boxkämpfe noch in den Sälen von
Wirtshäusern wie dem Stieglbräu oder beim
Bräumichl ausgetragen wurden.
Als Christoph Kirchhöfer im Jahr 1952 aus
Schrobenhausen weg ging, übernahm Emil
Weihard die Leitung der Boxabteilung. Unterstützt wurde er wie bereits sein Vorgänger von Hans Kraus, Kaspar Gistl und Hans
Karg. Inzwischen waren mit Hans Mehner,
Siegfried Hipper, Manfred Graf, Rudi Panak
und Josef Lemal weitere Boxsportler aufgetaucht, die mit ihren Leistungen das heimische Publikum begeistern konnten.
Weihard lenkte die Geschicke der Boxabteilung bis 1956, dann übernahm Alfred Roth
für ein Jahr das Amt des Vorstandes. Abgelöst
wurde er 1958 von Albert Rottenfusser. Den
folgenden Jubiläumskampf zum 10-jährigen
Bestehen der Boxabteilung gegen den TSV
Peißenberg gewannen die Schrobenhausener
klar. Siegfried Hipper erhielt als Anerkennung für seine Leistungen im vollbesetzten
Bräumichl-Saal eine praktisch ausgerichtete
Prämie: Einen Ster Brennholz vom Sägewerk
Prücklmair.
Als weitere Aktive der Boxabteilung machten Herbert Gutmann, Josef Schmid, Rudolf
Fottner, Franz Rottenfusser, Herman Schenk
und Albert Kneiling in ihren ersten Wettkämpfen auf sich aufmerksam. In den Jahren
1962 und 1963 war eine beachtliche Staffel
von Trainer Lorenz Rinauer aufgebaut worden, in die sich Herbert Schweiger, Mathias
und Reinhold Kutscherauer, Peter Ottinger,
Hugo Schmid und Jakob Meier einfügten.
Fanden Boxkämpfe statt, waren 2000 Zuschauer, was für Schrobenhausener Verhältnisse auch damals eine enorme Anzahl war,
keine Seltenheit. Von solchen Besucherzahlen kann heute freilich nur geträumt werden.
Nach dem Tode von Albert Rottenfusser
im Jahre 1968 begann ein langsamer Auflösungsprozess der Boxabteilung. Erst im Jahr
1977 kam das Boxen nach Schrobenhausen
zurück. Einige der früheren Aktiven waren
Zuschauer eines Wettkampfes des BC Neuburg im Schrobenhausener Volksfest und
fassten bei diesem Ereignis den Beschluss,
eine neue Boxstaffel aufzubauen. Nachdem
ausreichend interessierte Neulinge, bei denen
es sich hauptsächlich um den Nachwuchs
der ehemaligen Aktiven handelte, gefunden
werden konnten, begann die Wiederbelebung der Boxabteilung. Im November 1976
wurde in einer Mitgliedversammlung eine
Vorstandschaft gewählt, der der Altaktive
Lorenz Rinauer an die Spitze stand. Das Amt
des Stellvertreters nahm Willi Ruby wahr. Josef Heine, der sein Amt noch immer ausübt,
wurde Schriftführer. Mit Josef Schmid wurde
ein erfahrener und engagierter ehemaliger
Aktiver, der 80 Boxkämpfe vorweisen konnte, zum Trainer berufen. Auch er nimmt diese Aufgabe noch heute, 35 Jahre später, wahr.
Nachdem die neu aufgestellte Boxstaffel an
einigen Anfängerturnieren teilgenommen
hatte, war sie bald in der Lage, erfolgreich
Wettkämpfen zu bestreiten. Mitglieder dieser
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42
Staffel waren Johann Limmer, Georg
Schaupp, Rudolf Moschner, Siegfried Hipper,
Clemens und Roland Gutmann, Jürgen Mehner, Erwin Fottner und Anton Sigl. Ab 1978
übernahm Josef Höllbauer die Leitung. Diese
Zeit war von großer Aktivität der Boxstaffel
geprägt. „Gefochten mit den Fäusten“ wurde
gegen starke Gegner wie Reinickendorf Berlin, Jahn Regensburg, BAC Hockenheim, BC
Salzburg, ASV Dachau und 1 FC. Nürnberg.
Mit Wolfgang Ballas, Peter Gadletz, Anton
Asam, Helmut Groß, Wolfgang und Peter
Schmucker, Xaver Furtmayr, Robert Schenk,
Andreas Schreier und Georg Endres kamen
weitere aktive Boxer zur Schrobenhausener
Staffel. So auch durch Roland Gutmann und
Jürgen Mehner, welche durch beachtliche
Leistungen die Titel des Südbayerischen Vizemeisters und Bayerischen Meisters errangen. Dr. Peter Sedlaczek hatte als Ringarzt
ein wachsames Auge auf die Athleten bei den
Veranstaltungen und den obligatorischen
Untersuchungen auf „Ringtauglichkeit“. In
dieser Zeit kamen auch die ersten Boxer türkischer Nationalität zum Verein, darunter
Suleyman Karpuz, Göksal Akbas und Eraslan Kemal. Eraslan Kemal, ein Vorzeigeathlet, erlitt in einem Wettkampf gegen den BC
Traunstein ein Blutgerinnsel im Hirn. Er fiel
ins Koma, aus dem er erst nach längerer Zeit
wieder erwachte. Dieser Vorfall markiert die
dunkelste Stunde der Geschichte des Boxens
in Schrobenhausen. Die damalige Vorstandschaft unter Josef Höllbauer machte es sich
zur wichtigsten Aufgabe, Eraslan Kemal die
bestmögliche Behandlung und Betreuung
zukommen zu lassen.
Ab 1982 unternahmen die Boxer des MTV
Schrobenhausen Ausflüge in die Bayernliga,
wo sie aber gegen starke Kampfgemeinschaften aus Dachau, Schwaben und Nürnberg auf
verlorenem Posten standen. 1985 stand der
Boxabteilung ein Umbruch bevor, da viele
Boxer der Staffel aus dem Jahr 1976 ihre aktive Laufbahn beendeten. Es folgte eine Durststrecke, in der die Boxabteilung des MTV auf
Gastboxer aus anderen Vereinen angewiesen
war, um am Wettkampfgeschehen teilnehmen zu können. Jedoch wuchsen unter der
Obhut von Josef Schmid ab 1985 erneut aktive Boxer heran. Reinhard Irrenhauser, Herbert Unger, Max Bruckschlögl, Mario Gößl
und Kurt Schwarz vertraten den MTV Schrobenhausen bei Box-Wettkämpfen bis Anfang
der neunziger Jahre. Bereits zu dieser Zeit
zeichnete sich auch in Schrobenhausen ein
Trend ab, der Bayernweit bereits Realität war:
Die sinkende Popularität des Amateurboxens. Ein Gradmesser hierfür war neben den
niedrigen Zuschauerzahlen auch der spürbare Mangel an aktiven Boxern. Es gelang nicht
mehr, eine eigene Staffel aufzubauen. Der
Trainingsbetrieb der Boxabteilung jedoch
blieb davon größtenteils unberührt. Blickt
man zurück, war dies der Beginn eines nachhaltigen Umbruchs in Schrobenhausen, der
heute regelmäßig zur vollen Auslastung von
bis zu drei Übungsleitern führt: Das Boxtraining wurde allmählich als Ausgleich für den
in der modernen Berufswelt stehenden und
stressgeplagten Menschen entdeckt. In diese
Zeit fallen auch die ersten Trainingsbesuche
weiblicher Mitglieder. Immer wieder gingen
aus dem Trainingsbetrieb jedoch auch aktive Boxer hervor. Mario Gößl, der 1991 in
einem fulminanten Kampf in Pfaffenhofen
fast den bayerischen Fizemeister besiegte,
hatte geraume Zeit als einziger Aktiver die
Fahne des MTV Schrobenhausen bei Wettkämpfen hochgehalten. Ab 1992 betraten
Thomas Wiltschko, Andreas Dittner und Anton Geißler den Ring. Anton Geißler konnte, obwohl er bereits nach wenigen Kämpfen
seine Aktivenlaufbahn beendete, den Titel
des oberbayerischen Fizemeisters im Schwergewicht erringen. In einer Premiere im Jahr
Josef Schmid – Als Aktiver im Ring
1994 wurden in der heimischen Dreifachturnhalle Boxkämpfe für das leider nur spärlich anwesende Publikum ausgerichtet. Den
sportlichen Leistungen tat dies keinen Abbruch. Andreas Dittner gelang es in einem
Freundschaftsduell, gegen Anton Geißler
einen Achtungserfolg zu erzielen, der jedoch
nicht gewertet wurde. Zur Jahrtausendwende
verfügte die Boxabteilung des MTV Schrobenhausen erstmalig in seiner Geschichte
über keinen einzigen aktiven Boxer, obgleich
der sportliche Anspruch innerhalb des Trainings unverändert hoch geblieben war. An
die Stelle von Wettkämpfen im Boxring trat
die regelmäßige Teilnahme am Ingolstädter
Halbmarathon ab 2001. Hier werden seitdem
immer wieder durchaus beachtliche Erfolge
erzielt.
Im Jahr 2003 stand der Boxabteilung ein
Wechsel an der Spitze bevor. Josef Höllbauer,
der sich in vielfältiger Weise um das Boxen in
Schrobenhausen verdient gemacht hatte und
dem die Unterstützung von Eraslan Kemal
immer ein besonderes Anliegen war, gab das
Amt des ersten Vorstandes der Boxabteilung
ab. Er wurde abgelöst von Günther Fischhaber, der die Geschicke der Boxabteilung bis
heute lenkt und auf dessen Initiative auch die
Teilnahme am Ingolstädter Halbmarathon
zurückgeht. Seit 2004 wird er unterstützt von
Josef Schmid, der neben seiner Funktion als
Trainer bzw. Übungsleiter auch das Amt seines Vertreters ausübt. Es ist in großen Teilen
sein Verdienst, dass die Boxabteilung des
MTV Schrobenhausen aus dem Umbruch im
Amateurboxen während der achtziger und
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44
neunziger Jahre so unbeschadet hervorgegangen ist.
Schon im Jahr 2000 hatte sich gezeigt, dass
die anhaltend hohe Zahl von Trainingsteilnehmern nicht dauerhaft von einem Trainer
bewältigt werden konnte. Mit Georg Schaupp
steht der Boxabteilung seit 2004 ein weiterer,
routinierter ehemaliger aktiver Boxer als
Übungsleiter zur Verfügung, der seine Ringerfahrung aus 38 Wettkämpfen in das Training einbringt. Unter seiner Aufsicht bestritt
Stefan Koppold in den Jahren 2006 und 2007
drei Wettkämpfe, von denen er zwei für sich
entscheiden konnte. Der Schwerpunkt seiner
Trainerarbeit ist die Betreuung der nichtaktiven Mitglieder, wobei diese Tätigkeit aufgrund der unterschiedlichen Konstitutionen
der einzelnen Sportler ein besonderes Maß
an Flexibilität vom Trainer fordert. Ein interessanter Aspekt ist, dass die Popularität
des Schrobenhausener Boxtrainings in den
Umlandgemeinden sehr hoch ist. Neben den
Schrobenhausenern finden sich, nur um einige zu nennen, regelmäßig auch Mitglieder
aus Aresing, Autenzell, Junkenhofen, Kühbach, Peutenhausen, Waidhofen, Hohenwart
und Pfaffenhofen zum Training ein.
Da ein aktiver Boxer eine intensive Betreuung durch den Trainer benötigt und zugleich
aber alle, am Training teilnehmenden Mitglieder technisch richtig angeleitet werden
sollen, wurde ab 2009 zusätzlich Robert
Rupertseder zum Trainer berufen. Robert
Rupertseder war zuvor als Sportler in der
Boxabteilung des SC Schweinfurt aktiv und
stellt seine Kenntnisse nun der Boxabteilung
des MTV Schrobenhausen zur Verfügung.
Er betreute bereits die aktiven Boxer Thomas
und Mathias Nerb intensiv, welche beide bis
in das Jahr 2010 zusammen an 8 Wettkämpfen teilnahmen. Dabei konnten sie 5 der bestrittenen Wettkämpfe für sich entscheiden.
Höhepunkt war die Teilnahme an der ober-
bayerischen Meisterschaft im Amateurboxen, wo Thomas und Mathias Nerb durch das
Erreichen des Halbfinales aufhorchen ließen.
Generell haben sich die Anforderungen an
einen Amateurboxverein in den letzten 25
Jahren stark gerändert. Es gibt nicht wenig
Boxvereine, die sich ausschließlich auf das
Wettkampfgeschehen konzentriert haben
und heute aufgrund ihrer geringer Mitgliederzahl um das Überleben kämpfen. Dies ist
sehr bedauerlich, zumal das Kämpfen mit der
Faust eine der ältesten Sportarten überhaupt
ist und zudem eine optimale Möglichkeit
darstellt, den gesamten Bewegungsapparat
zu trainieren.
In Schrobenhausen ist für die Zukunft weiter
mit einer regen Teilnahme am Trainingsbetrieb und spannenden, wenn auch eher seltenen Wettkämpfen bei der Boxabteilung des
MTV zu rechnen. Bis jetzt ist es erfolgreich
gelungen, den Wandel des Amateurboxens
aktiv mitzugestalten und den Trainingsbetrieb auch an die Bedürfnisse des nach
Ausgleich suchenden Freizeitsportlers anzupassen. Ein Gradmesser für den Erfolg der
Neuausrichtung ist der intensive Trainingsbesuch und die hohe Mitgliederzahl der Boxabteilung des MTV Schrobenhausen. Es ist
der Anspruch der derzeitigen Vorstandsmitglieder Margit Kutscherauer, Josef Schmid,
Georg Schaupp, Robert Rupertseder, Josef
Heine und Ralf Asam unter dem Abteilungsleiter Günther Fischhaber den beschrittenen
Weg konsequent weiter fortzusetzen und sowohl dem aktiven Wettkämpfer als auch dem
Freizeitsportler und der Freizeitsportlerin
weiter einen attraktiven Verein zu bieten.
obere Reihe stehend: Schmidt, Weihard, Karg, Rinauer, Landshammer, mittlere Reihe stehend:
Haindl, Kurz, Starringer, Lemal, sitzend: Mehner, Hipper, Hangl, Obermeier
Boxkämpfe Thomas und Matthias Nerb
45
Abteilung
Badminton
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Badminton – ein Wort, das seit 56 Jahren in
Schrobenhausen die Runde macht. Es war im
November 1955 als Ernst Burg, Uhrmachermeister in Schrobenhausen, die Badmintonabteilung des MTV Schrobenhausen gründete. In kurzer Zeit scharte sich eine Reihe von
„Federballern“ um Ernst Burg, um die Spielregeln des Badminton-Sports kennenzulernen.
Das erste Spiel, bei dem der Federball um
Punkte flog, war ein Freundschaftsspiel gegen
den TSG Augsburg, das am 27. Februar 1956
in Augsburg ausgetragen wurde und das die
MTVler mit 1:8 Spielen verloren. Dabei waren
sich die Akteure einig, dass die Spielregeln die
Lehnbachtstädter, die sportliche Geschicklichkeit jedoch die Fuggerstädter besser beherrschten. Schon bald zeigt sich jedoch, dass die
MTVler auch Erfolge erringen konnten, denn
bereits vier Monate später, am 24. Juni 1956
verbuchten den ersten Sieg gegen den Sportclub Gemeindebank München mit 9:5 Spielen.
Spiellokal war zur damaligen Zeit die Turnhalle am Omnibusbahnhof mit einem Spielfeld,
so dass es durchaus vorkommen konnte, dass
ein Mannschaftsspiel 6, 7 Stunden dauerte. Für
die beteiligten war dies eine Marter, für die Zuschauer einfach unzumutbar.
Im November 1956 stieg der MTV Schrobenhausen mit einer Senioren- und einer
Jugendmannschaft in das Punktspielgesche-
hen ein. Da zu diesem Zeitpunkt nur einige
MTVler motorisiert waren, entschloss man
sich, von Oberbayern zum Bezirk Schwaben
zu wechseln, da die schwäbischen Vereine, in
erster Linie Augsburg, mit der Bundesbahn
leichter erreichbar waren. Aus diesem Grund
gehört der MTV auch heute noch dem Badmintonbezirk von Schwaben an.
Die ersten Mannschaftsaufstellungen lauteten bei den Senioren: Horst Sandgruber,
Hans Längl, Wolfram Huber, Karl Febel,
Hans Katzlmayer sowie die Damen Erna und
Else Finkenzeller und Traudl Huber. Bei der
Jugend: Helmut und Pete Karl, Anton Dörfler, Adam Hepp, Werner Schilling sowie die
Mädchen Erika Jost, Ilse Lawrenz und Edda
Huber. Senioren-Betreuer war Martin Hamberger, für die Jugend war Herbert Schmidkonz verantwortlich.
Am Ende der Punktrunde belegte die Seniorenmannschaft den zweiten, die Jugendmannschaft den ersten Platz. Für beide
Teams ein vielversprechender Auftakt.
Gleichzeitig griffen die Lehnbachstädter auch in
das Geschehen der Bezirkseinzelmeisterschaften ein. Bei der 1. Austragung in Haunstetten
gelangten Erna Finkenzeller, Horst Sandgruber
/ Wolfram Huber sowie Erna Finkenzeller /
Horst Sandgruber bis ins Endspiel bei den Senioren. Bei den Jugendlichen wurde Erika Jost
zweite im Mädcheneinzel, während Erika Jost
und Edda Huber im Mädchendoppel sowie
Erika Jost und Werner Schilling im Mixed sogar die Titel errangen.
War man auf diese Erfolge schon sehr stolz,
so kannte die Freude keine Grenzen mehr, als
Erika Jost und Edda Huber bei den Bayerischen Jugendeinzelmeisterschaften am 4. / 5.
April 1957 in Augsburg, den ersten Platz im
Mädchendoppel belegten.
Im März 1958 fanden die Bayerischen Senioreneinzelmeisterschaften in München statt.
Dabei gelang es erstmals in der Vereinsgeschichte mit Erna Finkenzeller/Erika Jost im
Damendoppel einen Endspielteilnehmer zu
stellen und damit auch bei den Senioren in
Bayern ein Wörtchen mitzureden.
Dass in Schwaben kein Weg mehr an Schrobenhausen vorbeiging, bewiesen die Schwäbischen Einzelmeisterschaften 1958 in Augsburg,
wo der MTV mit Anton Dörfler im Herreneinzel den Vizemeister, im Mixed mit seiner Partnerin Erika Jost den Meister, im Damendoppel
mit Jost/Finkenzeller und im Dameneinzel mit
Erna Finkenzeller die Vizemeister stellte.
Zur gleichen Zeit liefen die Aufstiegsspiele zur
Bayerischen Oberliga. Der MTV gewann gegen den 1. BC München mit 7:4, verlor aber
gegen Nordbayerns Aufstiegsbewerber Jahn
Nürnberg knapp mit 5:6. Trotzdem erreichte
man das gesteckte Ziel und spielte in der kommenden Saison in der höchsten bayerischen
Liga, die aus folgenden Vereine bestand: TSV
Neuhausen-Nymphenburg, MTV München,
TuS Prien, JahnNürnberg, TSG Augsburg und
MTV Schrobenhausen. Außerdem meldete
der MTV für die schwäbische Bezirksklasse
erstmals eine zweite Seniorenmannschaft.
Dass die Trauben in der Oberliga sehr hoch
hängen, mussten die MTVler gleich im ersten Jahr feststellen, denn am Ende der Saison
belegten sie nur den letzten Tabellenplatz. Da
die Liga jedoch aufgestockt wurde, blieb der
Deutsche Schülermeisterschaft – Birgit Schilling
(13 Jahre) 1979 in Brauweiler in Köln.
Abstieg erspart. Die zweite Mannschaft erreichte in dieser Saison den 7. Platz, während
die Jugend, langsam aber sicher das Aushängeschild des Vereins, wieder ungeschlagen
Berzirksmannschaftsmeister wurde.
Am 20. März 1959 wählte die Generalversammlung des MTV Herbert Schmidkonz
zum neuen Leiter der Badmintonabteilung,
die zu diesem Zeitpunkt 37 Mitglieder hatte.
Ernst Burg wurde dabei für sein bisheriges
Wirken durch Überreichen der goldenen Vereinsnadel besonders geehrt.
Im Jahre 1960 begannen in Bayern einzelne
Vereine mit der Durchführung von Stadtmeisterschaften. Die Spieler des MTV Schrobenhausen waren regelmäßig vertreten, ob im
Norden Bayerns, in Marktredwitz, im Süden
bei TuS Prien oder bei sonstigen Turnieren
in Zirndorf, Bayreuth, München-Freimann,
Nürnberg, Erlangen, Dillingen usw., und verkauften sich so teuer wie möglich. Zahlreiche
Titel und Pokale gaben Zeugnis davon.
Nach 3 Jahren in Bayerns höchster Spielklasse,
wo ein dritter Tabellenplatz das herausragendste
Ergebnis war, mussten die Badmintonspieler
1963 in die Bayernliga absteigen. Aus finanziellen
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Gründen entschloss sich der Verein dann im Jahre
1966 freiwillig diese Liga zu verlassen und künftig
in der Landesliga spielen zu wollen, denn die weiten Fahrten durch ganz Bayern gingen enorm an
den Geldbeutel!
Im Mai 1969 erkämpfte man sich in Nürnberg
erneut das Startrecht für die Bayernliga und
wählte den sportlichen Weg des Aufstiegs.
Dass dies richtig war, zeigen die Platzierungen
in den folgenden Jahren, denn neben einigen
Vizemeisterschaften wurden stets Plätze in der
oberen Tabellenhälfte belegt.
Diese Leistungen sind umso höher zu bewerten, wenn man bedenkt, dass die Badmintonmannschaft des MTV Schrobenhausen
neben den erfahren Akteuren wie Dora und
Werner Schilling, Anton Dörfler und Hubert
Sievers nur aus eigenen Nachwuchsspielern
der näheren Umgebung bestand und dies
über lange Jahre hinweg. Als erfolgreichste
wären hier z.B. Alexander und Sabine Schilling, Winfried und Manfred Dörfler sowie
Ulrike Pawslowsky zu nennen.
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An dieser Stelle sei erwähnt dass die Badmintonabteilung hier über wahre Juwelen verfügt, was die Berichterstattung der erreichten
Leistungen und Ereignisse für die Nachwelt
angeht. So verfügt die Badmintonabteilung
über eine handgeschriebene Chronik bestehend aus drei Bänden, die vom Gründungsjahr 1955 bis ins Jahr 1976 reichen. Hierbei
wurden nicht nur die Ergebnisse, SpielberichZeichnungen: Herbert Schmidkonz
te und Bilder vom Spielbetrieb und dem Abteilungsgeschehen sorgfältig gesammelt und
festgehalten, sondern die Bücher mit eigenen
Zeichnungen, Karikaturen, Texten und lustigen Anekdoten von Herbert Schmidkonz
mit viel Hingabe zu einem wertvollen und
einzigartigen Zeitzeugnis ausgearbeitet. Leider wurde diese Chronik nach Mitte der 70er
nicht mehr weitergeführt. Seit dieser Zeit
sind die Informationen über die erreichten
Leistungen nur spärlich dokumentiert oder
schwer zu rekonstruieren. Die 3 Bände der
Chronik können nach Rücksprache bei Anton Dörfler eingesehen werden.
Im Jahr 1974 galt es erneut den Posten des
Abteilungsleiters zu besetzen. Diese Aufgabe übernahm Anton Dörfler mit viel Einsatz
und Engagement, so dass er dieses Amt jahrzehntelange ausfüllte und erst aus gesundheitlichen Gründen seine lange Amtszeit
nach 32 Jahren beendete.
Obwohl der MTV stets gute Nachwuchsarbeit betrieb, stand man im Jahre 1983 erneut
vor dem Problem, verbleiben in der Bayernliga oder Abstieg in die Bezirksliga. Der
Grund, im leistungsfähigen Alter verlassen
die Talente aus Berufs- und Studiengründen
Schrobenhausen und schließen sich höherklassigen Vereinen an. Was diese Verluste
für einen Verein in der Größe des MTV
bedeuten, sieht man daran, dass mit Birgit,
Sabine und Alexander Schilling sowie Rupert Lebmeier vier ehemalige MTVler in der
Deutschen Bundesliga spielen bzw. spielten.
Dazu errangen diese zahlreiche Bayerische,
Süddeutsche und Deutsche Titel in den verschiedensten Klassen. Birgit Schilling selbst
ist, mit ihren acht Deutschen Meisterschaften
war zum damaligen Zeitpunkt die erfolgreichste bayerische Badmintonspielerin auf
nationaler Ebene und wurde in die Jugendnationalmannschaft berufen.
Dies war der ausschlaggebende Grund, warum man nach siebzehn Jahren zum zweiten
Mal freiwillig abstieg und in der Bezirksliga
Schwaben weiterspielte. Dort behaupteten
die MTVler stets einen der vorderen Plätze
bis man zu Beginn der 90er Jahre sogar die
Seniorenmannschaft aus dem aktiven Spielbetrieb zurückziehen musste, da wichtige
Leistungsträger den Verein wechselten oder
ihre Karriere beendeten.
Zumindest im Jugendbereich konnten in den
darauffolgenden Jahren Erfolge auf Bezirksebene erzielten werden. So erreichten die
Spieler Stefan Edbauer, Michael Reich und
Heike Hargesheimer bei den Schwäbischen
Meisterschaften Schüler/Jugend vordere Platzierungen. Hier zahlte sich die konsequente
Jugendarbeit aus, so dass man 1994 in der
Lage war nach mehrjähriger Abstinenz auch
im Seniorenbereich wieder in das Spielgeschehen einzugreifen.
Die neuformierte MTV-Seniorenmannschaft
mit Ulrich Wollenweber, Stefan Edbauer,
Michael Reich, Manfred Andres, Heike Hargesheimer und Nicola Leufer sicherte sich
in der Saison 94/95 nach dem ersten Jahr in
der C-Klasse souverän den Aufstieg in die
nächsthöhere Spielklasse. Auch in der darauffolgenden Spielzeit marschierte der MTV
vorne weg und errang in der B-Klasse den
Meistertitel und somit den Aufstieg in die
Bezirksklasse A. Hier zahlte sich vor allem
die Mischung aus erfahrenen Leuten mit Ulrich Wollenweber, Hubert Sievers, Winfried
Dörfler und jungen Nachwuchstalenten wie
Stefan Edbauer und Jochen Schilling aus.
Und so schaffte man auch in der Saison 98/99
souverän die Meisterschaft in A-Klasse Nord.
Seit dieser Zeit belegt die MTV-Mannschaft
immer vordere Plätze in dieser Spielklasse,
welche heute der Bezirksliga Nord entspricht.
Ein sehr ereignisreiches und auch erfolgreiches Jahr im Stile vergangener Tage war das
Jahr 2005. So konnte man nicht nur im aktiven Mannschaftsbetrieb überzeugen, sondern nach langer Pause auch wieder über
die Bezirksebene hinaus Erfolge im Turnierbetrieb erringen. Nach einer starken Saison
sicherte sich das Team des MTV 2005/06
den Meistertitel in der Bezirksliga und somit
den Aufstieg in die Bezirksoberliga. Bei den
Bayerischen Einzelmeisterschaften konnte
Jochen Schilling den Titel im Herreneinzel in
der Klasse B erringen und wurde mit seinem
Spielpartner Stefan Edbauer Bayerischer Vizemeister im Herrendoppel.
Durch diese Erfolge konnte man Anton Dörfler ein schönes Abschiedsgeschenk mit auf den
Weg geben, der wie bereits erwähnt nach stattlichen 32 Jahren den Posten als Abteilungsleiter
an Petra Worba übergab, wofür er vielfach aufgrund seiner jahrzehntelangen ehrenamtlichen
Tätigkeit für den Verein auch vom Bezirk und
Verband geehrt wurde. Petra Worba übernahm
die Leitung der Abteilung für drei Jahre, wo sie
2008 von Matthias Müller abgelöst wurde, der
die Geschicke der Abteilung bis zum heutigen
Tage lenkt.
Ebenfalls im gleichen Jahr konnten Matthias
Müller und Daniel Lohner nach 3 Jahren wieder einen Titel nach Schrobenhausen holen.
Im Herrendoppel der Klasse B belegten die
beiden MTV-Spieler den ersten Platz bei den
Schwäbischen Meisterschaften. Im darauffolgenden Jahr konnten die beiden zwar den Titel
nicht verteidigen, jedoch scheiterte man nur
49
Jochen Schilling – Der letzte Verbleibende
aus der Schilling-Badmintonfamilie
knapp und wurde Schwäbischer Vizemeister.
Aber nicht nur die sportlichen Leistungen sondern auch das gesellschaftliche Zusammenleben hatte bei den Badmintonakteuren von je
her einen hohen Stellenwert. Und so wurde es
in den letzten Jahren schon fast zur Tradition,
die Spielzeiten mit einem Trainingslager für
die Aktivenmannschaft zu beginnen und mit
einer Saisonabschlussfahrt ausklingen zu lassen. Dort steht, neben dem sportlichen Aspekt
der Vorbereitung, vor allem das gesellige Beisammensein und der zwischenmenschliche
Austausch im Vordergrund.
Aktuell besteht die Aktivenmannschaft aus
den folgenden Akteuren: Daniel Lohner, Jochen Schilling, Matthias Müller, Stefan Edbauer, Marion Zimmermann, Lisa Limmer
und Ramona Pietsch. Diese erreichte in der
zurückliegende Saison Platz 5 in der Bezirks-
50
Daniel Lohner – Leistungsträger in der
aktuellen Mannschaft
liga Nord und geht dort auch in der aktuellen
Saison wieder auf Punktejagd. Trotz guter
Jugendarbeit kämpft die Abteilung wie andere Vereine auch mit dem demographischen
Wandel (Nachmittagsschule, verändertes
Freizeitverhalten der Jugendlichen) sowie
Engpässen bei der Nutzung der städtischen
Turnhallen. Dadurch fällt es momentan
schwer Jugendliche an die Seniorenmannschaft heranzuführen und zu etablieren.
Trotz des regelmäßig wiederkehrenden
Aderlasses hat die Badmintonabteilung derzeit ca. 80 Mitglieder und ermöglicht allen
Badminton-Begeisterten ihrem Sport treu
zu bleiben und diesen auszuüben. Von den
Männern der ersten Stunde sind heute noch
im Verein neben Hans Längl, Horst Sandgruber und Wolfram Huber, sowie kurze Zeit
danach Anton Dörfler dabei.
Aktivenmannschaft Senioren: Von links Jochen Schilling, Marion Zimmermann, Stefan Edbauer,
Lisa Limmer, Daniel Lohner, Matthias Müller.
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Abteilung
Tischtennis
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Tischtennis — ein faszinierender Sport, der
in Schrobenhausen schon immer mit dem
Männer-Turn-Verein von 1861 verbunden
ist. Aufgrund der vorliegenden handschriftlichen Aufzeichnungen aus dem Protokollbuch des Vereins ist zu ersehen, dass bereits in der Jahreshauptversammlung vom
13. November 1948 von der Gründung einer
Tischtennis-Abteilung die Rede ist. Wann
diese nun genau erfolgte, läßt sich leider
nicht mehr exakt feststellen, aber bereits in
den Vorstandssitzungen vom 14.01.1949
wurde beschlossen, für die Abteilung Tischtennisplatten anzuschaffen sowie Sch1äger
um auch „weniger bemittelten Interessenten“
die Teilnahme zu ermöglichen. Als weiterer
Nachweis existiert noch heute der Mietvertrag vom 09.03.1949, den der Verein mit dem
damaligen Gastwirtspächter Georg Hamberger, für die Benutzung des Gaststättennebenzimmers als Tischtennisraum abgeschlossen
hat. Der monatliche Mietzins betrug damals
DM 30,--, wobei der Raum von Montag bis
Freitag benutzt werden durfte, sofern keine
Tanzveranstaltungen stattfanden. Ab 1950
wechselten die Trainingsräume in regelmäßigen Abständen: Einmal war es die Empore
der Turnhalle 1. dann wieder die Nebenzimmer in verschiedenen Gasthäusern oder auch
die Räumlichkeiten im alten Landratsamt, wo
die Jugendbetreuung der Amerikaner Spielmöglichkeiten für den Nachwuchs schuf.
Der Mann der ersten Tischtennis-Stunde
war Franz Wöhrl, der maßgeblich für die
Gründung der Tischtennis-Abteilung verantwortlich war. Aber nicht nur als Funktionär
sondern auch als Aktiver hielt er in dieser
schwierigen Zeit die Abteilung am Leben,
denn einen geregelten Spielbetrieb gab es
noch nicht. So standen lediglich Freundschaftsspiele und Turniere in der näheren
Umgebung auf dem Programm.
Dies änderte sich erst im Jahre 1956, als die
Tischtennis-Abteilung ab 4. Oktober 1956 Aufnahme beim Bayerischen Tischtennis-Verband
fand und somit am Punktspielbetrieb des
Kreises 1 Donau/Ilm teilnahmeberechtigt war.
Gegner waren zum damaligen Zeitpunkt die
Mannschaften aus Ingolstadt, Neuburg, Eichstätt, Altmannstein, Ebenhausen, Wolnzach
und Kösching. Spiellokal der damals 9 Erwachsenen und 11 Jugendlichen war der Gasthof
Stiegelbräu am Lenbachplatz.
Namen wie Josef Thalhofer, Hermann Kneißl,
Werner Hammer, Kurt Dreher, Kurt Grabner
und Hans Mayer sowie in den folgenden Jahren Josef Knödler, Karl Freundl, Josef Köhler,
Josef Detter, Jakob Knödler u. a. prägten das
Spiel mit dem kleinen Zelluloidball in Schrobenhausen und machten den Verein nicht nur
auf sportlichem sondern auch auf gesellschaftlichem Wege über die Grenzen hinaus bekannt.
Neben den Turniererfolgen auf Kreis- und
Bezirksebene durch Kurt Dreher und in den
folgenden Jahren vor allem durch Josef Knödler, waren in dieser Zeit Conny Freundorfer,
dem Deutschen Vizemeister Martin Neß, dem
Drittplazierten Anton Breumair, dem Deutschen Hochschulmeister Dietmar Schmidt
sowie den Auswahlspielern Kümmerle und
Kammerer, die unter der Leitung von Kurt
Dreher abgehalten wurden, die Höhepunkte
der damaligen Vereinsgeschichte.
Durch den Aufschwung, den der Tischtennissport nunmehr in Schrobenhausen erlebte,
kam eine neue Spielergeneration mit Dieter
Meyer, Georg Kraus, Dieter Hölzle, Rudolf
Linder, Helmut Hofmann und Gerhard Reiser
hinzu. Die Folge war, daß es in den nächsten
Jahren eine zweite Herrenmannschaft beim
Punktspielbetrieb gab, und dass eine Damenabteilung das Training aufnahm.
Nicht nur die Führung der TischtennisAbteilung wechselte in den folgenden Jahren von Franz Wöhrl über Kurt Dreher und
Josef Knödler zu Kurt Grabner, sondern
auch die Spiellokale änderten sich wieder
einmal. Nachdem man im Stiegelbräukeller
den Betrieb nur noch unter widrigsten Umständen aufrechterhalten konnte, zog man
in die Turnhalle II, dem ehemaligen Feuerwehrhaus um. Da die Platzverhältnisse dort
jedoch nicht ideal waren, war man froh, als
der Gymnastikraum der Grundschule in
der Georg-Leinfelder-Straße zur Verfügung
gestellt wurde, die räumlichen Möglichkeiten mit nur zwei Platten reichten zwar für
den Punktspielbetrieb aus, der auch bis zum
letzten Jahr mit vier Mannschaften dort aufrecht erhalten wurde, für Trainingszwecke
gab es jedoch keine freien Zeiten mehr, so
daß als neues Trainingsquartier der Gewichtheberraum am Sportplatz gefunden wurde.
Im Jahre 1973 fand dann der Einzug in die
Turnhalle 1 am alten Sportplatz statt, die
bis September 1986 den MTVlern dann als
Tischtennis-Domizil diente.
Mit den wesentlich verbesserten Trainingsmöglichkeiten in der Turnhalle 1 kam Ende
der siebziger Jahre auch der große Aufschwung für die Abteilung. An der Spitze
stand noch immer Kurt Grabner, ihm aber
zur Seite mit Helmut Stefan, Werner Lausmann und Günther Köhler junge Leute, die
durch verschiedene Ideen und Aktivitäten
aufhorchen ließen, wie z. B. das AltlandkreisTischtennis-Turnier für Hobbyspieler. Auch
die Erfolge können sich in den letzten ‚Jahren durchaus wieder sehen lassen, denn mit
Gerhart Finkenzeller, Dieter Meyer, Günter
Heckmann und Kurt Grabner gab es in den
verschiedensten Klassen 1. Plätze und damit
Kreismeistertitel. Auch im Mannschaftsbereich konnte der MTV Schrobenhausen
durch Siege im Kreispokal (1981 und 1983),
im Karl-Heinz-Eckardt-Pokal (1984) und in
diesem Jahr im Europapokal überzeugen. Ein
wichtiger Schritt nach vorne war auch der
Meistertitel 1983/84 in der 1. Kreisliga und
der damit verbundene Aufstieg in die 3. Bezirksliga Donau.
Von großer Bedeutung für die Zukunft des
Tischtennissports in Schrobenhausen war
die Gründung einer Jugendabteilung im
Jahre 1979 unter der Leitung von Helmut
Stefan. Bereits im ersten Jahr ihrer Teilnahme am Punktspielbetrieb konnte dabei die
neuformierte Jugendmannschaft ungeschlagener Kreismeister werden, was gleichzeitig
den 1. Mannschaftsmeistertitel seit Gründung der Tischtennis-Abteilung im Jahre
1948 bedeutete. Auch in den Folgejahren
gab es des öfteren vordere Plätze sowohl
für Mannschaften als auch für verschiedene
Einzelspieler wie z. B. Robert Breitameter,
Manfred Ritzer, Uli und Christian Stichl-
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mair. Aushängeschild der Jugendabteilung
war der 12-jährige Jürgen Janko, der bei den
Kreis- und Bezirksjahrgangsturnieren schon
vordere Plätze belegen konnte. Bei der vom
Deutschen Tischtennis-Bund durchgeführten Werbeaktion „Tischtennis-MiniMeisterschaften“ belegte er 1986 Platz eins beim
oberbayerischen Bezirksentscheid, Platz zwei
beim bayer. Landesentscheid und Platz neun
beim Bundesfinale in Schweinfurt, wo nur
noch die besten sechzehn Buben und Mädchen aus über 30.000 Teilnehmern aus ganz
Deutschland startberechtigt waren.
Eine neue Ära begann für die TischtennisAbteilung mit dem Umzug in die neue Dreifach-Turnhalle. Durch die verbesserten Trainingsmöglichkeiten (regelmäßig zweimal
in der Woche) sind sowohl im Jugend- als
auch im Erwachsenen- bzw. Breitensportbereich neue Möglichkeiten gegeben, was z. B.
die Zuwachsraten bei den Mitgliederzahlen
schon bestätigen. Aber auch im Einzel- sowie
Mannschaftssportbereich ist mit weiteren
Verbesserungen zu rechnen.
1987 hat die Tischtennisabteilung 92 Mitglieder, davon 61 Erwachsene und 31 Jugendliche.
Abteilungsleiter ist Helmut Stefan. Am Punktspielbetrieb des Kreises 2 – IN/PAF nimmt die
TT-Abteilung mit insgesamt 5 Mannschaften
teil. Die 1. Herrenmannschaft spielt in der
3. Bezirksliga, die 2. Mannschaft in der 2. Kreisliga. Das Damenteam gehört der 1. Kreisliga an,
während die Jugendmannschaften in den entsprechenden Altersklassen spielen.
Die Spielerinnen und Spieler waren in den
folgenden Jahren in ihren Ligen im Mannschaft- wie auch im Einzelwettkampf sehr
erfolgreich und belegten hervorragende
Platzierungen. 1998 errang die 1. Herrenmannschaft den 2. Platz in der 3. Bezirksliga
Donau, die 2. Herrenmannschaft den 1. Platz
der 3. Kreisliga Donau/Ilm, mit Aufstieg in
die 2. Kreisliga. Die Mannschaft Jungen I
erkämpfte den 3. Platz in der 2. Bezirksliga
Amper/Donau und die Mädchen schafften
mit dem 1. Platz in der Bezirksliga Obb.West den Aufstieg in die Bayernliga Süd.
Hervorragende Platzierungen, von Platz 1 bis
5, erreichte Katharina Schneider bei den Jugendturnieren im Einzel, Doppel und Mixed.
1999 waren die 1. Jugendmannschaft mit
Platz eins in der 2. Bezirksliga Amper/Donau, und die 2. Jugendmannschaft mit Platz
eins in der 2. Kreisliga IN/PAF erfolgreich.
Im Wettbewerb „Der Aktive Verein“, wurde
die TT-Abteilung des MTV-SOB vom Bayrischen Tischtennisverband mit einer Urkunde
ausgezeichnet. (14. Platz in Bayern.)
Weitere Ehrungen gab es bei der Sportlerehrung der Stadt Schrobenhausen:
1989 wurde Dieter Meyer mit der Sportmedaille in Gold für über 700 TT-Spiele, Günther Heckmann – Werner Lausmann und
Willi Mayr mit der Sportmedaille in Bronze,
für mehr als 400 Spiele für den Verein, ausgezeichnet. Katharina Schneider bekam 1996
die Sportmedaille in Gold, Marion Dick und
Stephanie Janta die Sportmedaille in Silber
für ihren 1. Platz bei der Obb. Pokalmeisterschaft bzw. für den 4. Platz bei den Bayerischen Pokalmeisterschaften. 1998 wurde
Helmut Stefan mit der Verdienstmedaille in
Gold geehrt, für die Verdienste im MTV –
SOB, ins besonders in der TT – Abteilung.
Höhepunkt des Jahres 2000 war für die TT
– Abteilung die Austragung des „Tischtennis
Grand Prix Turniers um den DONIC SuperCup“ am 8. Juli. In der Dreifachsporthalle in
SOB trat die komplette Deutsche Tischtennis-Nationalmannschaft mit Jörg Rosskopf,
Timo Boll, Torben Wosik und Peter Franz sowie den beiden Weltranglisten-Spielern Petr
Korbel (Nr. 24 aus Tschechien) und Lucjan
Blaszczyk (Nr. 27 aus Polen) an und zeigten
TT-Sport vom Feinsten.
Der Punktspielbetrieb war in diesem Jahr so
erfolgreich wie schon lange nicht mehr, denn
vier von den sechs Mannschaften wurden
Meister in ihrer Klasse. Die Mädchen holten
den Meistertitel der Bayernliga-Süd und wurden 2. bei den Bayerischen Mannschaftsmeisterschaften. Die 1. Jungenmannschaft erreichte als Aufsteiger ungeschlagen den 1. Platz in
der 2. Bezirksliga Amper/Donau, mit Aufstieg
in die 1. Bezirksliga Obb-West. Die 3. Jungenmannschaft wurde ungeschlagen Meister in
der 2. Kreisliga mit Aufstieg in die 1. Kreisliga,
wie auch schon die 2. Mannschaft.
Die 1. Jungenmannschaft mit Thomas Majerka,
Stefan Jocham, Ralph Lohner und Thomas Koch
erkämpften 2005 ungeschlagen den Meistertitel
in der 1. Bezirksliga Obb-West.
Von sechs gestarteten Mannschaften in der
Punkterunde, belegten am Ende der Saison
2006/2007 vier Mannschaften Platz eins,
(2. und 3. Herren- , Mädchen- und 2. Jungenmannschaft) ein Team wurde Vizemeister
und einmal reichte es zu Platz fünf.
Fleißig und erfolgreich sind nach wie vor die
Jugendlichen im Einzelsport um Übungsleiter Hans Kehrer, wobei jeder mindestens an
fünf Turnieren teilnahm, die Besseren sogar
bis zu 8. Turnierteilnahmen.
Eine besondere Ehrung wurde der TT-Abteilung im Juni 2008 zu teil. Der Deutsche
Tischtennisbund gratulierte dem MTV-SOB
mit einer besonderen Urkunde zur erfolgreichen Teilnahme an der Aktion „25 Jahre
Tischtennis-Minni-Meisterschaft“. Als Preis
erhielt die Tischtennisabteilung einen extra
für das Jubiläum gestalteten Minni-Tisch in
blauer Farbe, deren Anzahl auf die Vereine
begrenzt ist, die von Beginn dabei sind und
somit, wie der MTV-SOB bereits 25 Ortsentscheide veranstaltet haben, was nicht zuletzt
auch ein Verdienst für die viele Arbeit des
Abteilungsleiters mit seinen Helfern ist.
Die Jahre 2009/2010 und 2011 waren für den
Tischtennissport in Schrobenhausen nicht so
erfolgreich wie gedacht. Mit vier Mannschaf-
ten ist man 2010 in die Rückrunde der Saison
2009/2010 gestartet, so blieben am Ende nur
noch zwei Teams, denn man musste zur Saison 2010/2011 sowohl die 1. Herren- als auch
eine Jugendmannschaft aus verschiedenen
Gründen abmelden. Im Februar 2011 musste
wegen Spielermangel auch noch die 2. Herren-Mannschaft zurückgezogen werden. Die
1. Jugendmannschaft und die Jugendlichen
in den Einzelwettbewerben sind weiterhin
sehr erfolgreich und nehmen zahlreich an
vielen Turnieren teil und trainieren mit großem Fleiß unter Übungsleiter Hans Kehrer.
Als Anerkennung und Dank für die Aktiven
wurde am Saisonende jeweils mit einer kleinen Meisterschaftsfeier, sowie am Jahresende
mit einer Weihnachtsfeier für Alt und Jung,
auch der gesellschaftliche Teil in der Abteilung gepflegt.
Abteilungsleiter Helmut Stefan hofft für die
Spielsaison 2011/2012 wieder eine Herrenmannschaft für den Spielbetrieb melden zu
können.
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25.5.1981 Sieger im Kreispokal des Spielkreises Ingolstadt/Pfaffenhofe, von links nach rechts:
Dieter Meyer, Günther Köhler, Gerhard Wenger, Jakob Dick, Günther Heckmann, Will Mayr
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Herren 2007
Jugendmannschaft: v. links: Yefu Zhou, Lukas Rybicki, Nick Schorr, Tobias Papenfuhs, Alex Lesny
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Spendenliste
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49Office M. Rother
Copyshop
Albrecht Doris
Steuerberatungsgesellschaft
Angermeier Klaus
Kfz-Betrieb
Bacher GmbH
Autohaus
Bauer Stiftung
Belousow Peter GmbH
Elektromaschinenbau
Bichler Johanna
Containerdienst
Birgit und Monika
Parfümerie
Büchl Johann
Getränkemarkt
BurgOptik
Charlys Haarstüberl
Friseur
Ciity Döner
Imbiss
Dial Döner
Imbiss
EllwangerHagebaumarkt
Engelhardt Apotheke
EuronicsElektrocenter
F - T Direkt
Fahrrad-Teile-Zübehör
FelbermairBäckerei
Figaro Salon
Friseur
Friseur am Bahnhof
Fuchs Georg
Bioladen
Funk & Co. Georg
Omnibusbetrieb, Fahrräder
FutterstadlTiernahrung
Gastl Stefan
Autoteile
GebauerHeizöl
Gigler GmbH
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GondolaEiscafe
GräbenerComputersysteme
GradwohlWeinhaus
Grünert GmbH
Zaunbau
Harner + Höllbauer
Ingenieurbüro
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Betriebseinrichtung/Montageservice
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Ing.-Büro
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Katholisches Pfarramt
Schrobenhausen
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Phys. Therapie
Schrobenhausen
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Kress GmbH
Steinmetz
Schrobenhausen
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Schrobenhausen
LatzlspergerMöbelhaus
Schrobenhausen
Leipa Georg Leinfelder GmbH Schrobenhausen
Lichtblau Kurt
Raumausstattung
Schrobenhausen
M & M Modeen
Bekleidung
Schrobenhausen
MairAquaristikshopSchrobenhausen
Marienapotheke
Schrobenhausen
Mayer-EchterElektro
Schrobenhausen
NatzerGasthaus
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Neff Agnes
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Schrobenhausen
Omischl Rudolf
Automobile
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Optikstudio
Schrobenhausen
Piatto d`Oro
Ristorante Pizzaria
Schrobenhausen
Pöckl Michael
Bauunternehmung
Schrobenhausen
Rathaus Apotheke
Schrobenhausen
Reich GmbH
Bürocenter
Schrobenhausen
Reichel GmbH
Elektroanlagen
Schrobenhausen
Rössler Consult GmbH
Werbeagentur
Burgheim
SauerMetzgerei
Schrobenhausen
Schmid Schwimmbad-CenterSchrobenhausen
Schöberl
Blüten und Blätter
Schrobenhausen
SchönacherGartenbau
Schrobenhausen
Schubert GmbH
Reifen
Schrobenhausen
Schwarzbauer Kurt
Heizungsbau
Schrobenhausen
Sibig Robert
Farben und Bodenbeläge
Schrobenhausen
Sobody
Schöne Wäsche
Schrobenhausen
SOB-Zweirad Gmbh
Schrobenhausen
Stadtsparkasse
Schrobenhausen
StelzerSporttenne
Karlshuld
Stief Martha
Metzgerei
Schrobenhausen
Stiglmayr GmbH
Autohaus
Schrobenhausen
Streber Martin
Kreuzapotheke Schrobenhausen
Südstärke GmbH
Schrobenhausen
Sulzer
Kunst und Glas
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Volksbank eG
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Wager
Uhren, Schmuck
Schrobenhausen
WeidlGmbHRolladenbau
Schrobenhausen
Wenger GmbH
Bürotechnik
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Küchenstudio, Wasserbetten
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WüstenrotBausparkasse
Schrobenhausen
ZieglmeierHeizöl
Schrobenhausen
Zimmermann Helmut
Lebensmittel
Schrobenhausen
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