Wettbewerbsfähigkeit - Die Volkswirtschaft
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Wettbewerbsfähigkeit - Die Volkswirtschaft
3-2008 Die Volkswirtschaft Wettbewerbsfähigkeit und internationale Öffnung Verkehrsbranche Schweiz Klima- und Energiepolitik – die Vorschläge des Bundesrates Revision des Aktien- und Rechnungslegungsrechts Das Magazin für Wirtschaftspolitik Die Volkswirtschaft 3-2008 81. Jahrgang CHF 15.90 Serie Spotlight Dossier Verkehrsbranche Schweiz – der Wandel zum modernen Dienstleister Klima- und Energiepolitik – die Vorschläge des Bundesrates Revision des Aktien- und Rechnungslegungsrechts: Was steht zur Debatte? Monatsthema Wettbewerbsfähigkeit und internationale Öffnung Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVD Staatssekretariat für Wirtschaft SECO Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVD Inhalt Monatsthema 3 Editorial Jean-Daniel Gerber 4 Wettbewerbsfähigkeit und internationale Öffnung – eine Übersicht Sven Michal und Chantal Moser 10 Internationale Wettbewerbsfähigkeit: Wo steht der Standort Schweiz? Spyros Arvanitis, Heinz Hollenstein und Marius Ley 15 Nomadisierende Märkte als Treiber des globalen Wettbewerbs Stefan Flückiger 19 Wettbewerbsfähigkeit von Firmen, Regionen und Ländern Karl Aiginger 24 Wettbewerbsfähigkeit von Regionen Martin Eichler und Urs Müller 28 Die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des KMU-Standortes Schweiz: Ergebnisse 2007 Beat Bechtold und Franz Jaeger 32 Wie die Schweiz den schwierigen Wettkampf um die Gunst der multinationalen Unternehmen gewinnen kann Martin Naville und Pia Tischhauser Wirtschaftspoltische Stellungnahmen 35 Wettbewerbsfähigkeit und internationale Öffnung – die Chancen packen! Gregor Kündig Wirtschaftswissenschaftliche Stellungnahmen 36 Wettbewerbsfähigkeit – ein komplexes mikroökonomisches Konzept Philippe Gugler 37 Dynamische Veränderungen im Standortwettbewerb Ernst A. Brugger 3–37 Was ist unter Wettbewerbsfähigkeit zu verstehen, und wie kann diese verstärkt werden? Im Zentrum stehen hier die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz und die Politikempfehlungen der Autoren – so etwa die Öffnung der Wirtschaftsbranchen, die Sicherung des Zugangs zu Auslandmärkten und die Fokussierung auf die eigenen Stärken wie wissensintensive Aktivitäten und Innovation. In weiteren Beiträgen steht die Stärkung des Standorts Schweiz für multinationale Unternehmen und für KMU zur Debatte. 43 Seit 1980 hat die Bedeutung der Verkehrsbranche gemessen an der nominalen Bruttowertschöpfung an der Gesamtwirtschaft von 4,9% auf 3,4% abgenommen. Dieser relative Bedeutungsrückgang wiederspiegelt in nur ungenügendem Masse die effektive Bedeutung der Verkehrsbranche für die Schweizer Wirtschaft mit ihren sehr intensiven Aussenhandelsverflechtungen. Serie 38 43 Wirtschaftspolitische Agenda Wirtschaftsbranchen Schweiz: Verkehr Tina Haisch Spotlight 49 Energiezukunft Schweiz: Aktionspläne für Energieeffizienz und erneuerbare Energien Matthias Gysler 53 Erwerb von Ferienwohnungen durch Personen im Ausland in der Schweiz im Jahre 2006 Emmanuella Gramegna 57 Die Wiederinstandsetzung des Wasserkraftwerks Jablanica – eine schweizerisch-bosnische Erfolgsgeschichte Violette Ruppanner 49 Klima- und Energiepolitik sind eng miteinander verknüpft. Unter Berücksichtigung dieses Umstandes hat der Bundesrat eine Auslegeordnung beider Politiken gemacht, mit dem Ziel, die Erdölabhängigkeit der Schweiz zu reduzieren und den CO2-Austoss deutlich zu senken. Beschlossen wurde die Einleitung einer Revision des CO2Gesetzes nach 2012 sowie die Verabschiedung der beiden Aktionspläne «Energieeffizienz» und «Erneuerbare Energien» Dossier 60 Die Grundzüge der Revision des Aktienrechts Hans Caspar von der Crone und Matti Läser 64 Erste Einschätzung des Entwurfs für ein neues Rechnungslegungsrecht aus Sicht der Wirtschaft Jan Atteslander 67 Aktienrechtsrevision und Corporate Governance Urs Furrer und Thomas Pletscher Aktuelle Wirtschaftsdaten 71 Auswahl statistischer Tabellen Monatsthema der nächsten Ausgabe: Wachstumspolitik 2008-2011 60–70 Mit der Revision des Aktien- und Rechnungslegungsrechts stehen Ziele im Vordergrund wie die Verbesserungen der Corporate Governance und die Erweiterung des Spielraums der Gesellschaften in der Gestaltung ihrer Kapitalstrukturen, aber auch die Modernisierung des Rechnungslegungsrechts. Das Dossier gibt einen Überblick über die vom Bundesrat beantragten Änderungen und zeigt, wie diese von Vertretern der Wirtschaft beurteilt werden. Monatsthema Editorial Im Vertrauen auf die eigene Stärke den Wandel zulassen In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Weltwirtschaft mit zunehmendem Tempo international verflochten. Immer mehr Branchen und Unternehmen investieren grenzüberschreitend und internationalisieren ihre Produktion. Nur zwei Beispiele der rasanten Veränderungen: Osteuropa integrierte sich rasch in das marktwirtschaftliche System, und in Asien führte die ungezügelte Marktwirtschaft zu rasanten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen. Mit diesem Wandel sind für Schweizer Unternehmen und die Schweiz als Volkswirtschaft auch neue Konkurrenten entstanden, die vor allem mit beinahe unbegrenzt verfügbaren günstigen Arbeitskräften im internationalen Wettbewerb scheinbar Vorteile gegenüber einem Hochlohnland wie der Schweiz haben. Sind die aufstrebenden Staaten in erster Linie unsere Konkurrenten um begrenzte Exportmöglichkeiten oder nicht vielmehr dank ihres Wachstums und ihres zunehmenden Reichtums auch neue Absatzmärkte für unsere hochwertigen Produkte und Dienstleistungen und warum? Zunehmende Öffnung und Verflechtung erlauben und verlangen gar Spezialisierung in der Produktion. Im Ergebnis können wir so auf dem weltweiten Markt unsere grosse Stärke, die Innovationskraft, besser nutzen. Der erfolgversprechendste Weg zur Wahrung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ist nicht der Erhalt von bestehenden Strukturen oder der künstliche Schutz der eigenen Industrien. Wer vom internationalen Wettbewerb profitieren und sich ein grosses Stück vom wachsenden Kuchen der Weltwirtschaft abschneiden will, sollte den Blick auf die Chancen der Globalisierung richten. Das bedeutet, auf die eigenen komparativen Vorteile vertrauen und den Wandel zulassen. Nur wenn Schweizer Firmen die Vielfältigkeit der Standorte ausschöpfen und neue Märkte erschliessen, wird unser Land produktiver und wirtschaftlich wachsen. Deshalb sollten wir, wenn wir – wie in der vorliegenden Ausgabe des Magazins die Volkswirtschaft – von internationaler Konkurrenz sprechen, weniger die Frage in Zentrum stellen, welche Konkurrenten uns am ehesten gefährden. Vielmehr muss die wirtschaftspolitische Frage lauten, welche Voraussetzungen wir schaffen müssen, damit die internationale Arbeitsteilung dazu führt, dass die Unternehmen ihre Marktstellung halten und ausbauen und so den Wohlstand der Einwohner der Schweiz erhöhen können. Dazu braucht es gute Rahmenbedingungen, Investitionen in Bildung und Innovation sowie als Grundvoraussetzung die Bereitschaft, die internationale Öffnung zuzulassen und sich ihr zu stellen. Jean-Daniel Gerber Direktor Staatssekretariat für Wirtschaft SECO Monatsthema Wettbewerbsfähigkeit und internationale Öffnung – eine Übersicht Internationale Wettbewerbsfähigkeit steht für die Fähigkeit einer Volkswirtschaft, auch in einer sich immer enger verflechtenden Welt dauerhaft den Erfolg ihrer Unternehmen zu sichern und den Wohlstand ihrer Bevölkerung zu steigern. Im Einleitungskapitel des Aussenwirtschaftsberichts 2007 hat sich der Bundesrat mit der Frage auseinandergesetzt, was die Aussenwirtschaftspolitik zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen könnte. Der folgende Artikel fasst das Kapitel zusammen. Es kommt zum Schluss, dass eine Wachstumspolitik, welche die Öffnung der Wirtschaftsbranchen vorantreibt Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, müssen in den Firmen, den Wirtschaftszweigen und bei den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen laufend Anpassungen erfolgen. Nur so kann ein reiches Land wie die Schweiz trotz neuer Wettbewerber auf den Weltmärkten ein Leistungsniveau an der internationalen Spitze halten. Im Bild: Uhrmacherei Patek Philippe in Genf. Bild: Keystone und den Zugang zu Auslandmärkten sichert, für eine kleine und hoch entwickelte Volkswirtschaft Zum Begriff der Wettbewerbsfähigkeit wie die Schweiz am besten geeig- Der Begriff der Wettbewerbsfähigkeit wird in Politik und Medien nicht einheitlich verwendet. Aber auch in der Ökonomie herrscht keine Einigkeit darüber, was unter dem Ausdruck zu verstehen ist. (vgl. den Artikel von Karl Aiginger auf S. 19 ff in dieser Ausgabe). Manche Ökonomen meinen gar, der Begriff der Wettbewerbsfähigkeit werde zu oft missbraucht, um angesichts einer produktiveren ausländischen Konkurrenz Forderungen nach dem Schutz der eigenen Branche durch den net ist, die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Volkswirtschaft zu halten und zu verbessern. 1 «…for an economy with very little international trade, ‹competitiveness› would turn out to be a funny way of saying ‹productivity›», Krugman Paul, Competitiveness: A Dangerous Obsession, in: Foreign Affairs März/ April 1994, S. 32. Sven Michal Ressort Wachstum und Wettbewerbspolitik, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, Bern Chantal Moser Ressort Wachstum und Wettbewerbspolitik, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, Bern 4 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Staat zu untermauern. Dabei ist «Konkurrenz» zwischen Volkswirtschaften nicht mit dem Wettbewerb zwischen Unternehmen zu vergleichen: – Wird ein Unternehmen produktiver, so gewinnt es tendenziell Marktanteile zu Lasten von Konkurrenten. Wenn die Konkurrenten nicht mithalten können, sind sie von Übernahme oder Konkurs bedroht. – Wird dagegen eine Volkswirtschaft produktiver, so geschieht dies regelmässig zum Vorteil anderer Volkswirtschaften, da sie deren Produkte günstiger importieren und oft auch mehr in die wachsende Volkswirtschaft exportieren können. Berücksichtigt man vereinfachend nur die Kosten, so muss eine Volkswirtschaft vor allem ihre Lohnstückkosten im Griff behalten, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben will. Lohnstückkosten werden anhand der Kosten einer Arbeitsstunde errechnet, dividiert durch den Wert der Leistung, die mit dieser Stunde Arbeit erzielt wird. Als Standort wird ein Wirtschaftsraum dann attraktiv, wenn er im Vergleich zu anderen Standorten tiefe Lohn- Monatsthema stückkosten bietet. Zu hohe Arbeitskosten und zu tiefe Arbeitsproduktivität führen bei uneingeschränkter Importnachfrage fast zwangsläufig über kurz oder lang zur Abwertung der Währung als letztem Ausweg zur Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit – mit den bekannten damit verbundenen Nachteilen. Um einen Wertverlust der eigenen Währung auszuschliessen, kann eine Volkswirtschaft ihre Wettbewerbsfähigkeit bei steigenden Löhnen nur dann halten, wenn sie auch die Produktivität im Vergleich zum Ausland im entsprechenden Umfang steigert. Der amerikanische Ökonom Paul Krugman trieb diesen Zusammenhang auf die Spitze, indem er sich dahingehend äusserte, dass mit dem Begriff «Wettbewerbsfähigkeit» wohl die Produktivität selbst gemeint sei.1 Allerdings steckt im Begriff der Wettbewerbsfähigkeit auch ein Gedanke an die zukünftigen Produktivitätssteigerungen. Wettbewerbsfähigkeit ist also dann gewährleistet, Kasten 1 Die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz im Urteil der internationalen Experten Unter den internationalen Experten ist unbestritten, dass Produktivitätssteigerungen die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft verbessern. Unklar bleibt aber sowohl unter den Experten wie auch in der Ökonomie insgesamt, welche Faktoren den Ausschlag für zukünftige Steigerungen der Produktivität geben. Dies widerspiegelt sich u.a. darin, dass die Schweiz in den Beurteilungen des WEF (Rang 2 unter 131 Staaten)a und des IMD (Rang 6 unter 55 Staaten)b hervorragend abschneidet, obwohl sie gemäss den Analysen zur Wachstumspolitik bei der Produktivitätsentwicklung in den vergangenen 15 Jahren im Vergleich zum Ausland an Boden verloren hat. Ein Problem der Ranglisten zur Wettbewerbsfähigkeit liegt darin, dass unklar bleibt, wie der Reichtum von heute – der einen Standort zweifellos attraktiv machen kann – gegen das Wachstum von morgen aufgewogen werden soll. Die KOF, deren breitere Analysen in dieser Ausgabe im Artikel von Arvanitis, Hollenstein und Ley dargestellt werden, umgeht dieses Problem, indem sie auf eine aggregierte Rangliste verzichtet. Auch sie kommt aufgrund ihrer Analyse verschiedenster Faktoren aber zum Schluss, die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz sei grundsätzlich gut.c Trotz methodischer Probleme und unterschiedlicher Bewertungen sind sich die vorgestellten Untersuchungen aber in wesentlichen Punkten weit gehend einig. Folgende Punkte zählen zu den Stärken der Schweiz als Wirtschaftsstandort: – das stabile und transparente institutionelle Umfeld; – der flexible und seit Einführung der Personenfreizügigkeit durch weniger Engpässe gekennzeichnete Arbeitsmarkt sowie die Attraktivität der Schweiz für ausländische Arbeitnehmende; – die Steuerpolitik, u.a. wegen ihrer vergleichsweise geringen Belastung der Unternehmen mit Ertragssteuern; – die Innovationsfähigkeit und hohe Qualitätsorientierung der Schweizer Unternehmen, die sich auch in der hohen Produktivität der exportorientierten Branchen zeigt; – die gut ausgebaute und zuverlässige Infrastruktur. Folgende Punkte schwächen heute nach einhelliger Meinung der Experten die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz: – Die hohe Regulierungsdichte der Produktmärkte, insbesondere in den vor internationaler Konkurrenz relativ geschützten und subventionierten Branchen (Landwirtschaft, Infrastrukturbereich); – damit verbunden eine vergleichsweise schwache Wettbewerbsintensität im Inland, eine schwächere Produktivität in den binnenorientierten Branchen und letztlich hohe Lebenshaltungskosten. Die wirtschaftspolitischen Ansatzpunkte zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz liegen gemäss dem Konsens der vorgestellten Vergleiche darin, einerseits den Wettbewerbsdruck im Inland über eine Senkung der Marktzutrittsschwellen zu erhöhen und andererseits – zentral für die Aussenwirtschaftspolitik – die internationale Öffnung in den noch relativ stark geschützten Wirtschaftsbranchen voranzutreiben. a WEF (2007): The Global Competitiveness Report 2007–2008. b IMD (2007): The World Competitiveness Yearbook 2007. c Arvanitis, S., H. Hollenstein und D. Marmet (2005): Internationale Wettbewerbsfähigkeit: Wo steht der Standort Schweiz? Eine Analyse auf sektoraler Ebene, vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, Zürich. 5 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 wenn in den Firmen, den Wirtschaftszweigen und bei den gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen laufend genügend Anpassungen erfolgen. Denn nur so kann ein reiches Land wie die Schweiz trotz neuer Wettbewerber auf den Weltmärkten ein Leistungsniveau an der internationalen Spitze halten und folglich weiterhin vergleichsweise hohe Löhne und Kapitaleinkommen erzielen. Die Verbesserung der Arbeitsproduktivität ist also der Königsweg zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit in einem weiteren Sinn, in dem es nicht um Weltmarktanteile, sondern um den erreichten individuellen Wohlstand geht. Hohe Löhne, wie wir sie in der Schweiz kennen, gefährden die Wettbewerbsfähigkeit eines Standorts in dieser Sicht nicht, sofern sie durch eine hohe Produktivität gestützt werden. Zusammenhang von Wettbewerbsfähigkeit und Wachstumspolitik Die Arbeitsproduktivität in der Schweiz ist im internationalen Vergleich bekanntlich nicht mehr Spitze. Sie kann aber die unter den fortgeschrittensten Industriestaaten nurmehr mittelmässige Stundenproduktivität mit einer hohen Erwerbsbeteiligung sowie langen Arbeitszeiten kompensieren und erzielt deshalb trotzdem ein hohes Pro-Kopf-Einkommen. Erwerbsbeteiligung und Arbeitszeiten werden sich hierzulande – gerade mit Blick auf die demografische Entwicklung – jedoch kaum mehr wesentlich steigern lassen. Deshalb liegt der Schlüssel zu wirtschaftlichem Wachstum für die Schweiz in weiteren Produktivitätsverbesserungen. Wachstumspolitische Massnahmen, die Produktivitätssteigerungen zum Ziel haben, dienen immer auch der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Internationale Öffnung fördert die Wettbewerbsfähigkeit wesentlich In der schweizerischen Wachstumspolitik wurde die Öffnung der binnenorientierten Wirtschaftszweige in den Vordergrund gerückt – aus gutem Grund, wie internationale Quervergleiche deutlich machen. Denn gerade in den Bereichen, in denen die internationale Handelbarkeit nicht oder nur eingeschränkt gegeben ist – etwa in staatlichen oder vor Wettbewerb geschützten Bereichen – zeigen sich eine besonders ausgeprägte Überhöhung des schweizerischen Preisniveaus und ein augenscheinlicher Rückstand bei der Produktivitätsentwicklung gegenüber dem umliegenden Ausland. Die internationale Öffnung geschützter Branchen ist deshalb ein entscheidendes Element zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Monatsthema Grafik 1 und unseres flexiblen Arbeitsmarktes. In den folgenden Abschnitten wird deshalb der Grad der Öffnung der Schweizer Wirtschaftsbranchen mit dem in den einzelnen Branchen erreichten Niveau der Arbeitsproduktivität in Beziehung gesetzt. Exportneigung und Importdurchdringungsrate im Güterbereich, 2001 Exporte / Produktion (in %) 120 Fahrzeuge 100 Chemische Produkte Maschinen 80 Die Schweizer Wirtschaftsbranchen im Vergleich Textilien Präzisionsinstrumente 60 Radio- und Fernsehgeräte Elektrische Apparate 40 20 Nahrungsmittel Landwirtschaft 0 0 20 40 60 80 100 120 Importe / Binnennachfrage (in %) Anmerkung: Die Exportdaten können aus den folgenden Gründen über den Produktionsdaten liegen: In den Exporten sind auch die Wiederausfuhren enthalten; bei der Umrechnung der Handelsdaten pro Produkt in Daten pro Wirtschaftsbranche kommt es unter Umständen zu Verzerrungen. 2 Eine tiefe Verhältniszahl bedeutet in diesem Zusammenhang nicht zwangsläufig, dass hohe Handelsschranken bestehen, sondern ist unter Umständen auf die Grösse des Landes, die grosse Entfernung zu den Handelspartnern oder die Wirtschaftsstruktur – beispielsweise einen hohen Anteil von Dienstleistungen, die sich nur in beschränktem Masse für den grenzüberschreitenden Handel eignen – zurückzuführen. 3 Die Importdurchdringungsrate in den einzelnen Wirtschaftszweigen entspricht dem jeweiligen Anteil der Einfuhren an der Binnennachfrage, die sich wiederum aus der Summe von Inlandproduktion und Importen abzüglich der Exporte ergibt. 4 Die Angaben beziehen sich auf Werte in Franken. Der im Landwirtschaftsbericht 2007 erwähnte Selbstversorgungsgrad von 59% (2005) bei Lebensmitteln ist in Kalorien berechnet und daher nicht vergleichbar. 5 Da die entsprechenden Erhebungen gewisse Lücken aufweisen, müssen die Daten zum Handel mit Dienstleistungen vorsichtig interpretiert werden. So sind beispielsweise die Angaben zum Handel mit Dienstleistungen für Unternehmen lückenhaft, obwohl die Bedeutung dieser Branche in den letzten Jahren stark zugenommen hat. 6 Die hohe Produktivität der Branche Elektrizitäts- und Wasserversorgung ist darauf zurückzuführen, dass dieser Wirtschaftszweig sehr kapitalintensiv ist. Die vergleichsweise tiefe Produktivität der Tourismusbranche dagegen lässt sich damit erklären, dass in diesem Sektor eine verhältnismässig grosse Zahl von nur gering qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschäftigt ist. Quelle: OECD (STAN) 2001 / Die Volkswirtschaft Schweiz. Neben dem Effekt der Produktivitätssteigerung würde dies auch die Verhandlungsposition der Schweiz beim Marktzugang im Ausland verbessern. Die Schweiz könnte in Freihandelsabkommen und in der WTO eine offensivere Position zu Gunsten derjenigen Branchen vertreten, in denen sie selbst komparative Vorteile besitzt und ihre Märkte bereits geöffnet hat. Länder, die wirtschaftlich stark wuchsen und ihre Wettbewerbsfähigkeit verbesserten, haben sich in aller Regel auch besonders stark in die Weltwirtschaft integriert. Die Aussenhandelsverflechtung ist beispielsweise im Fall Irlands zwischen 1992 und 2005 von 57% auf 75% angestiegen. Im Fall der Schweiz blieb es im gleichen Zeitraum bei einem vergleichsweise bescheidenen Anstieg von 33% auf 45%. Eine kleine und hoch entwickelte Volkswirtschaft wie die Schweiz kann Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit kaum steigern, ohne von den Vorteilen der internationalen Arbeitsteilung zu profitieren; sie ist deshalb auf die internationale Öffnung angewiesen. Der wirtschaftliche Erfolg erhöht wiederum die Bereitschaft zur weiteren Öffnung. Wissenschaftlich ist die These weit gehend unangefochten, dass sich internationaler Handel zum Vorteil beider beteiligter Staaten auswirkt. Aufgrund des Strukturwandels profitieren jedoch nicht alle Akteure in gleichem Ausmass. Im Fall der Schweiz haben allerdings Relativierungen der Vorteile des internationalen Handels für ganze Volkswirtschaften kaum Relevanz, angesichts unserer weit entwickelten, breit diversifizierten Wirtschaftsstruktur 6 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Das Verhältnis von Handel und Bruttoinlandprodukt (BIP) wird vielfach als Indikator für den Offenheitsgrad im Bereich des Handels verwendet.2 Gemäss diesem Indikator liegt die Schweiz mit einem Verhältnis von 44,5% im Jahr 2005 (gegenüber 33% im Jahr 1995) etwa im Durchschnitt der OECD-Länder, während andere Ländern vergleichbarer Grösse einen deutlich höheren Wert aufweisen (Belgien 86%, Irland 75%, Niederlande 66%, Österreich 52%, Dänemark 46%). Von ebenso grosser Bedeutung sind jedoch weitere Indikatoren der internationalen Öffnung eines Landes, wie die Mobilität von Personen und Kapital (Investitionen) sowie der Handel im Technologiebereich. Die Relevanz dieser Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz wird im Artikel von Arvanitis, Hollenstein und Näf auf Seite 10 ff. in diesem Heft näher beleuchtet. Unter Berücksichtigung dieser zusätzlichen Indikatoren ist die Schweizer Wirtschaft insgesamt gut in die Weltwirtschaft integriert. Allerdings bestehen diesbezüglich zwischen den verschiedenen Wirtschaftsbranchen beträchtliche Unterschiede. Dies lässt sich beispielsweise feststellen, indem man die Importdurchdringungsrate3 der verschiedenen Schweizer Wirtschaftsbranchen miteinander vergleicht. Ein Land, das gut in die Weltwirtschaft integriert ist und einen hohen Spezialisierungsgrad aufweist, ist durch eine hohe Importdurchdringungsrate gekennzeichnet. Da sich ein solches Land nicht in einer grossen Zahl von Wirtschaftsbranchen und Unterbranchen spezialisieren kann, ist es vermehrt von Importen abhängig. Gleichzeitig setzen Unternehmen aus Branchen, die dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt sind, einen immer grösseren Anteil ihrer Produktion im Ausland ab. Importdurchdringung im Güterbereich Dies lässt sich anhand der Grafik 1 nachvollziehen: Sie zeigt die Position von verschiedenen Schweizer Wirtschaftsbranchen im Güterbereich auf der Grundlage der Importdurchdringungsrate (horizontale Achse) und des Exportanteils (vertikale Achse). Eine Positionierung im oberen rechten Viertel ist Ausdruck der Entwicklung des intra-industriellen Handels, der für Industrieländer charakteris- Monatsthema Grafik 2 350 Landwirtschaft und Lebensmittel klar von allen anderen Güterbranchen.4 Die tiefe Importdurchdringungsrate resultiert aus dem starken tarifären und nichttarifären Schutz an den Grenzen, der mit einer mangelnden Wettbewerbsfähigkeit in den Aussenmärkten einhergeht. Ausdruck davon ist die bescheidene Leistung im Exportbereich. 300 Dienstleistungsbereich Produktivität der Schweizer Branchen in Vollzeitäquivalenten, 2006 In 1000 CHF 450 400 250 200 150 100 50 Elektrizitäts- und Wasserversorgung Bankdienstleistungen Versicherungen Industrie Aggregiert Verkehr und Kommunikation Verwaltung und Unterricht Unternehmensbez. DL Handel Bau Gesundheit Persönliche DL Gastgewerbe Landwirtschaft 0 Quelle: BFS, SECO, Die Volkswirtschaft tischen Handelsform, in der unterschiedliche Güter innerhalb derselben Marktsegmente untereinander gehandelt werden. Dabei handelt es sich in der Regel um kapital- und technologieintensive Produkte, zu deren Herstellung hoch qualifizierte Mitarbeitende erforderlich sind. Eine solche internationale Arbeitsteilung ist für eine kleine Volkswirtschaft wie die Schweiz von ausschlaggebender Bedeutung. Denn auf dieser Basis lässt sich ein Nutzen aus einer hoch entwickelten Spezialisierung, aus Skalenerträgen und aus einer grösseren Vielfalt von Halb- und Fertigfabrikaten ziehen. Die Grafik 1 ist durch eine Gerade in zwei Bereiche unterteilt. Eine grosse Differenz zwischen dem Exportanteil und der Importdurchdringungsrate ist Ausdruck der hohen Spezialisierung der Schweizer Wirtschaft wie auch der klaren Exportorientierung in den Bereichen Präzisionsinstrumente, chemische Erzeugnisse und Maschinen. Umgekehrt sind die Branchen Radio- und Fernsehgeräte sowie Textilien dadurch gekennzeichnet, dass die Importdurchdringungsrate höher ist als der Exportanteil. Dieses Verhältnis ist charakteristisch für die Branchen, in denen die Schweiz einen komparativen Nachteil aufweist. Durch ihre Positionierung im unteren linken Viertel der Grafik 1 unterscheiden sich die 7 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Wie verhält es sich diesbezüglich mit den Dienstleistungen?5 Auch im Tertiärsektor bestehen erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Branchen. Der verhältnismässig hohe Exportanteil der Bank- und Versicherungsbranche sowie bei Logistik und Tourismus ist Ausdruck der hohen Wettbewerbsfähigkeit dieser Branchen in den ausländischen Märkten. Im Gegensatz dazu sind die Branchen Infrastruktur, Bildung und Gesundheit durch verhältnismässig tiefe Importdurchdringungsraten und Exportanteile gekennzeichnet. Dies lässt sich nur zum Teil mit dem Umstand erklären, dass diese Dienstleistungen weniger austauschbar sind. Ein wesentlicher Grund ist auch der Umstand, dass diese Wirtschaftsbranchen dem inländischen und internationalen Wettbewerb nur in geringem Mass ausgesetzt sind – entweder wegen ihrer starken Regulierung oder weil deren Finanzierung durch die öffentliche Hand wenig wettbewerbsorientiert erfolgt. Jene Wirtschaftsbranchen, die dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt sind, weisen eine höhere Stundenproduktivität auf. Das unterschiedliche Ausmass, in dem die verschiedenen Branchen dem internationalen Wettbewerb unterstehen, hat beträchtliche Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung der Schweiz. Grafik 2 zeigt das auf der Ebene der Branchen ermittelte Produktivitätsniveau. Daraus geht hervor, dass sich die Branchen Industrie, Finanzdienstleistungen und Versicherungen durch eine hohe Leistungsfähigkeit ausweisen. Das Schlusslicht bilden wiederum Branchen, die insbesondere durch tarifäre und nichttarifäre Handelshemmnisse vor dem Wettbewerb geschützt werden. Dazu gehören die Landwirtschaft, die nur in geringem Masse austauschbaren Personaldienstleistungen, die Gesundheitsleistungen und das Baugewerbe.6 Massnahmen zur weiteren Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Aus der branchenbezogenen Analyse und der Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit durch internationale Experten geht hervor, dass die Schweiz recht gut gerüstet ist, um sich den Herausforderungen der Globalisierung zu stellen (vgl. dazu den Artikel von Flückiger Monatsthema Grafik 3 Komparative Vor- und Nachteile der Schweiz, 1980–2006 Landwirtschaft Textilien Chemische Produkte Maschinen Fahrzeuge Präzisionsinstrumente 80 60 40 20 0 –20 –40 –60 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 Quelle: SECO / Die Volkswirtschaft Branchen zu fördern. Im Güterbereich müssen vor allem in der Landwirtschaft und in der Agroindustrie entsprechende Massnahmen getroffen werden. – Die Liberalisierung des Binnenmarkts insbesondere im Infrastrukturbereich muss fortgeführt werden. In diesen Branchen ist für den wirksamen Wettbewerb eine Marktöffnung für neue Akteure aus dem In- und Ausland sowie eine wettbewerbsfreundliche Regulierung besonders wichtig. – Um eine weitere Spezialisierung der Schweiz auf Wirtschaftsbranchen mit hoher Wertschöpfung zu unterstützen, müssen noch vermehrt und mit höherer Effizienz öffentliche Mittel in den Bildungsbereich investiert werden. – Schliesslich ist die internationale Mobilität von hoch qualifiziertem und spezialisiertem Personal sowohl für die Unternehmen als auch für die Arbeitnehmenden von ausschlaggebender Bedeutung. Dies gilt insbesondere im Zusammenhang mit dem Austausch von Know-how. Das mit der EU abgeschlossene Abkommen über den freien Personenverkehr spielt diesbezüglich eine entscheidende Rolle. auf Seite 15 ff.). Doch damit sie ihre Wettbewerbsfähigkeit bewahren kann, muss die Schweiz weitere Reformen einleiten, und zwar besonders in folgenden vier Schwerpunkten: – Die Handelshemmnisse an den Grenzen sind weiter abzubauen, um die internationale Öffnung der noch zu stark abgeschotteten Kasten 2 Entwicklung der komparativen Vorteile In Branchen, deren grenzüberschreitender Handel nicht durch staatliche Vorschriften eingeschränkt wird, hängen der Erfolg und die Spezialisierungsstruktur grösstenteils von den unternehmerischen Fähigkeiten ab. Die industriellen Branchen entwickeln sich weit gehend unter solchen Bedingungen. Von Interesse ist daher die Frage, wie diese Branchen in den letzten 15 Jahren auf den Strukturwandel in der Weltwirtschaft reagiert haben. Um dies zu untersuchen, verwenden wir einen Indikator für komparative Vorteile: Der Unterschied zwischen den Exporten und den Importen einer Branche wird mit einem theoretischen Handelssaldo verglichen, der einer Situation ohne jegliche Spezialisierung entspricht. Ein positiver (negativer) Wert des Indikators zeigt einen festgestellten komparativen Vorteil (Nachteil) des jeweiligen Landes in Bezug auf das untersuchte Produkt an. Aus Grafik 3 geht hervor, dass sich die Schweizer Wirtschaft in den letzten fünf Jahren vermehrt auf zwei bedeutende Branchen konzentriert hat: die Chemie- und Pharmabranche sowie die Präzisionsinstrumente (inklusive Uhrenindustrie). Demgegenüber scheinen die komparativen Vorteile der Maschinenindustrie kontinuierlich abzunehmen. Diese eher negative Entwicklung in einer Industrie, die traditionell zu 8 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 den Aushängeschildern der Schweizer Wirtschaft gehört, könnte indes durch den Konjunkturaufschwung der letzten Jahre abgeschwächt werden. Komparative Nachteile hat die Schweiz bei den Branchen Fahrzeuge, Landwirtschaft und Textilien sowie bei den natürlichen Ressourcen, weil die Schweiz die fossilen Energieträger importieren muss. In diesen groben Tendenzen kommt jedoch die Tatsache nicht zum Ausdruck, dass die Schweiz in allen Branchen über Unternehmen verfügt, die hinsichtlich Effizienz und technologischen Fortschritt Spitzenleistungen erbringen und den grössten Teil ihrer Produktion in ausländischen Märkten absetzen. Dies gilt beispielsweise für die Fahrzeugbranche, wie deren Position in der Grafik 1 zeigt. Monatsthema Internationale Wettbewerbsfähigkeit: Wo steht der Standort Schweiz? Eine hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit ist in einer kleinen Volkswirtschaft zur Steigerung des Wohlstands unabdingbar. Im Zentrum dieses Beitrags stehen die aussenwirtschaftlichen Aspekte der Wettbewerbsfähigkeit, während andere Faktoren – wie Marktregulierungen im Inland – nur am Rand berührt werden. Die Analyse beruht auf Vergleichen zwischen der Schweiz und dem Ausland hinsichtlich der wichtigsten Determinanten der Wettbewerbsfähigkeit: Nutzung von Humankapital, Innovationsleistung und Ausrichtung der In keinem der zwölf Vergleichsländer besitzt der wissensbasierte Sektor ein so hohes Gewicht wie in der Schweiz. Diese Spitzenstellung ist in erster Linie auf die wissensintensiven Dienstleistungen – und dabei hauptsächlich auf den Finanzsektor – zurückzuführen. Bild: Keystone Produktions- und Exportstruktur auf wissensintensive Aktivitäten. Auf Basis dieses Vergleichs werden ein Stärken- und SchwächenProfil erstellt und Politikimplikationen skizziert. Dr. Spyros Arvanitis Leiter des Forschungsbereichs Strukturwandel, KOF Konjunkturforschungsstelle, ETH Zürich Im Folgenden analysieren wir zuerst den Wandel der Produktionsstruktur der Schweizer Privatwirtschaft. Ziel ist es zu klären, inwieweit die heutigen Strukturen gute Bedingungen für das Wirtschaftswachstum bieten. Anschliessend wird die Stellung der Schweiz hinsichtlich der wichtigsten Determinanten der internationalen Wettbewerbsfähigkeit untersucht. In einem Hochlohnland sind dies in erster Linie der Einsatz von Humankapital und die Innovationsleistung der Firmen. Diese Faktoren finden ihren Niederschlag auch in der Spezialisierung bei den Exporten von Waren und Dienstleistungen. Zur Beurteilung der schweizerischen Position wird durchwegs die gleiche Auswahl Dr. Heinz Hollenstein Strategischer Berater und Koordinator, KOF Konjunkturforschungsstelle, ETH Zürich Marius Ley Wissenschaftlicher Mitarbeiter, KOF Konjunkturforschungsstelle, ETH Zürich. 10 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 wirtschaftlich hoch entwickelter Vergleichsländer verwendet: die grossen vier europäischen Volkswirtschaften (Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Italien), die Niederlande sowie die im letzten Jahrzehnt stark gewachsenen Volkswirtschaften Schweden, Finnland, Dänemark, Irland und Österreich. Meistens erlaubt die Datenlage auch Vergleiche mit Japan und den USA. Die Schweiz – eine wissensbasierte Volkswirtschaft Der Faktor Wissen ist für die Konkurrenzfähigkeit und das Wirtschaftswachstum von zentraler Bedeutung. Deshalb stellt sich die Frage, wie weit die Schweiz auf dem Weg zu einer wissensbasierten Volkswirtschaft bereits vorangekommen ist. Tabelle 1 zeigt den Wertschöpfungsanteil von vier Teilbereichen des privatwirtschaftlichen Sektors, die sich nach dem Kriterium Wissensintensität unterscheiden, für die Jahre 1990 und 2002. Der gesamte wissensbasierte Sektor, der sich aus der Hightech-Industrie (Pharma, Chemie/Kunststoffe, Maschinenbau, Elektrotechnik, Elektronik, Wissenschaftliche Instrumente) und den wissensintensiven Dienstleistungen zusammensetzt (Banken, Monatsthema Tabelle 1 Anteil der nominellen Wertschöpfung ausgewählter Branchengruppen des privatwirtschaftlichen Sektors, 1990 und 2002 (in % des gesamten privatwirtschaftlichen Sektors) HightechIndustrie LowtechIndustrie Wissensintensive Dienstleistungen Übrige Dienstleistungen Wissenintensiver Sektor ingesamta 1990 2002 1990 2002 1990 2002 1990 2002 1990 2002 Schweiz 13.4 13.9 12.9 9.4 23.2 28.9 37.5 37.3 36.6 42.8 Deutschland 19.5 17.5 12.6 10.5 19.9 22.8 35.4 40.0 39.4 40.3 Frankreich 12.4 12.0 13.3 11.0 21.6 25.0 40.7 41.7 34.0 37.0 Italien 12.5 10.3 16.2 13.1 13.9 20.4 44.7 45.1 26.4 30.7 Grossbritannien 14.6 9.8 14.2 9.9 17.1 26.1 41.0 43.6 31.7 35.9 Schweden 13.4 14.3 14.2 13.0 15.5 19.3 42.3 42.9 28.9 33.6 Finnland 12.2 15.8 17.7 14.7 12.9 14.2 41.2 44.5 25.1 30.0 Dänemark 10.6 10.8 13.4 11.0 17.3 19.3 47.4 47.3 27.9 30.1 Niederlande 11.8 8.3 14.4 11.6 18.2 26.3 42.8 43.1 30.0 34.6 Österreich 11.4 11.2 15.3 13.1 15.1 18.8 43.1 42.6 26.5 30.0 Irland 17.2 26.2 18.9 12.4 n.v n.v n.v n.v n.v n.v Japan 17.0 14.4 14.5 10.4 13.8 18.6 37.4 42.3 30.8 33.0 USA 11.7 9.2 11.1 9.0 22.9 27.3 44.4 45.1 34.6 36.5 a Hightech-Industrie und wissensintensive Dienstleistungen. Kasten 1 Quellen: KOF, OECD, BFS / Die Volkswirtschaft Versicherungen, unternehmensnahe Dienstleistungen wie z.B. EDV, Beratung und Telekommunikation), besitzt in keinem der zwölf Vergleichsländer ein so hohes Gewicht wie in der Schweiz. Diese Spitzenstellung ist in erster Linie auf die wissensintensiven Dienstleistungen – und dabei hauptsächlich auf den Finanzsektor – zurückzuführen. Der wissensintensive Sektor ist seit 1990 auch in keinem anderen Land so stark gewachsen wie in der Schweiz. Anteile gewonnen haben insbesondere wissensintensive Dienstleistungen. Eine noch stärkere Verschiebung in diese Richtung stellen wir nur für Grossbritannien und die Niederlande fest. Doch auch der Wertschöpfungsanteil der Hightech-Industrie hat – getragen vom kräftigen Wachstum der Pharmabranche – im Gegensatz zu fast allen Ländern zugenommen, wenn auch im Vergleich zu Irland, Finnland und Schweden nur leicht. Insgesamt lässt sich festhalten, dass sich in der Schweiz in den Jahren nach 1990, die bis zu Beginn des jüngsten Konjunkturaufschwungs durch eine Wachstumsschwäche gekennzeichnet waren, ein starker Strukturwandel hin zu einer wissensbasierten Wirtschaft vollzog. Dieser kam einer eigentlichen Strukturbereinigung gleich. Literaturhinweis Eine detaillierte Analyse der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft, die neben den hier behandelten zahlreiche andere Aspekte enthält, sowie eine ausführliche Literaturliste finden sich in folgender Publikation: Arvanitis, S., Hollenstein, H. und D. Marmet (2005): Internationale Wettbewerbsfähigkeit: Wo steht der Standort Schweiz? Eine Analyse auf sektoraler Ebene, Vdf Hochschulverlag an der ETH Zürich, Zürich 2005. Nutzung von Humanressourcen Um international wettbewerbsfähig zu sein, muss sich ein Hochlohnland wie die Schweiz auf humankapital- und innovationsintensive Güter und Dienstleistungen spezialisieren. Wie steht die Schweiz hinsichtlich der Nutzung von Humanressourcen da? Bei der Beurteilung ist zu unterscheiden zwischen Ausbildung und Beschäftigung von hoch qua- 11 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 lifiziertem Personal. Für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit steht – zumindest unmittelbar – die Beschäftigung dieser Kategorie von Arbeitskräften im Vordergrund. OECDStatistiken zeigen, dass in der Schweiz – nach Schweden – anteilsmässig am meisten wissenschaftlich-technisches Personal beschäftigt wird. Allerdings nahm die Beschäftigung dieser Kategorie in den letzten zehn Jahren nur schwach zu, was jedoch auch mit dem geringen gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungswachstum zusammenhängt. Wird diesem Aspekt Rechnung getragen, war die Verschiebung der Qualifikationsstruktur in Richtung wissenschaftlich-technischem Personal nur in wenigen Ländern ausgeprägter. Diese Entwicklung entspricht dem oben dargestellten Trend bei der Wertschöpfung in Richtung wissensintensiver Bereiche der Wirtschaft. Die intensive Nutzung von wissenschaftlich-technologischem Personal beruht in der Schweiz in hohem Mass auf Immigration. Auf diesem Weg wird fast ein Fünftel des Bedarfs gedeckt – ein Anteil, der von keinem Vergleichsland auch nur annähernd erreicht wird. In den andern Ländern mit hohem Anteil technisch-wissenschaftlichen Personals spielt die Immigration dieser Art von Beschäftigten praktisch keine (Finnland) oder nur eine geringe (Dänemark, Deutschland, Schweden, Niederlande) Rolle. Diese Länder decken ihren Bedarf primär durch die Ausbildung im Inland. In der Schweiz wird das Manko beim einheimischen Angebot von Absolventen auf der Tertiärstufe noch dadurch verschärft, dass der Anteil der Diplome von technisch-naturwissenschaftlichen Studienrichtungen deutlich geringer ist als in den in dieser Hinsicht führenden Ländern (Skandinavien, Deutschland, Frankreich). Monatsthema Tabelle 2 Input-, output- und marktorientierte Innovationsindikatoren F&EAusgaben in % des BIP 2004c Veränderung der F&EAusgaben in % p.a. 1996–2004 Triaden-Patentea pro Kopf Veränderung Anzahl in % 1995 2005 1995–2005 Umsatzanteil von Marktneuheitenb in % 2003/05 Schweiz 2.9 2.8 102 107 5 11.5 Deutschland 2.5 2.5 58 76 31 10.9 Frankreich 2.1 1.3 32 39 22 10.2 Italien 1.1 2.4 11 12 9 9.3 Grossbritannien 1.8 1.9 26 26 0 10.2 Schweden 3.9 4.1 76 72 -5 14.6 Finnland 3.5 7.8 50 60 20 16.8 Dänemark 2.5 5.2 35 41 17 10.4 Niederlande 1.8 1.2 46 73 59 8.0 Österreich 2.4 6.7 27 37 37 8.5 Irland 1.3 7.8 8 14 75 9.3 Japan 3.3 2.9 75 119 59 n.v. USA 2.6 2.9 45 55 22 n.v. EU 1.7 2.9 26 32 23 n.v. OECD 2.3 3.6 32 44 38 n.v. a Patente, die sowohl in den USA, Europa und Japan angemeldet wurden. b Basis: Firmen mit Innovation. c 2004 oder aktuellstes Jahr. Quellen: OECD, KOF, Eurostat Hohe Innovationsleistung auch bei der Umsetzung am Markt Neben Humankapital sind Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) erforderlich, um im Innovationswettbewerb bestehen zu können. Tabelle 2 zeigt, dass die Schweiz bezüglich F&E-Intensität – F&E-Ausgaben in Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) – zur Spitzengruppe gehört, allerdings mit beträchtlichem Rückstand auf Schweden, Finnland und Japan. In den letzten zehn Jahren sind jedoch die F&E-Ausgaben nur schwach gewachsen. In diesem Punkt nimmt die Schweiz nur einen Platz im Mittelfeld ein. Dass die F&E-Intensität im Zeitablauf dennoch leicht zugenommen hat, ist darauf zurückzuführen, dass im gleichen Zeitraum das Wirtschaftswachstum schwach ausfiel. Unter den Ländern mit einem hohen Zuwachs der F&EAusgaben finden sich einzelne, die heute – auch bei starkem Wirtschaftswachstum – eine sehr hohe F&E-Intensität aufweisen (Finnland, Schweden), während die starke Zunahme der F&E-Intensität in anderen Ländern einen noch nicht abgeschlossenen Aufholprozess widerspiegelt (Österreich, Dänemark, Irland). Ein intensiver Einsatz von Humankapital sowie F&E ist noch keine Garantie für die erfolgreiche Einführung von Neuerungen am Markt. Zunächst führt die Nutzung von F&E und Humanressourcen in der Regel zu einem (technischen) Innovationsoutput auf einer Zwischenstufe des Innovationsprozesses, z.B. in Form von Patenten, Testversionen oder 12 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Prototypen. Indikatoren für diesen intermediären Innovationsoutput beruhen meist auf Patentdaten. Die Schweiz meldete im Jahr 1995 am meisten, 2005 am zweitmeisten Patente an. Die Zunahme von Patentanmeldungen in diesen zehn Jahren war zwar in einigen Ländern enorm; aber nur gerade Japan vermochte die Schweiz diesbezüglich zu überholen, und nur die Niederlande und Deutschland konnten den Rückstand nennenswert verringern. Auf dieser Zwischenstufe des Innovationsprozesses ist also die Stellung der Schweiz hervorragend. Aus wirtschaftlicher Perspektive ist der Markterfolg von Neuerungen ausschlaggebend. Hinsichtlich des Umsatzanteils von Produkten, die eine Marktneuheit darstellen, belegt die Schweiz – hinter den deutlich führenden Ländern Finnland und Schweden – Rang 3, knapp gefolgt von Deutschland. Nach diesem marktorientierten Innovationsindikator liegen also die gleichen Länder vorne, die das Feld bei der input- und outputseitigen Messung der Innovationstätigkeit (F&E, Patente) anführen. Dies bedeutet, dass die Schweizer Wirtschaft – entgegen immer wieder vorgebrachter Behauptungen – auch bei der Umsetzung von Wissen in Markterfolge sehr gut abschneidet. KMU nirgends so innovativ wie in der Schweiz Da die Schweiz ein Land der KMU ist, differenzierten wir den internationalen Vergleich der Innovationsleistung nach drei Grössenklassen, und zwar für 2002 und 2005. Der Vergleich basiert auf einem Ranking von neun Ländern, das auf Daten für vier Innovationsindikatoren beruht, die alle drei Phasen des Innovationsprozesses abbilden. Grafik 1 zeigt, welchen Rang ein Land im Durchschnitt der vier Indikatoren einnimmt, wobei die Ergebnisse nur für die sechs innovativsten Länder abgebildet sind. Aus der Grafik wird ersichtlich, dass die Schweiz bei den KMU – und dabei vor allem bei den Kleinfirmen – in beiden Jahren sehr gut abschneidet (tiefe Rangziffern), während sie bei den Grossunternehmen je nach Jahr mehr oder weniger weit hinten platziert ist. Im Jahr 2002 war die Innovationsleistung generell höher als 2005, insbesondere bei den grossen Firmen, die zwischen den beiden Stichjahren einige Plätze einbüssten. Bei den KMU lagen beide Male die Schweiz, Deutschland und Schweden mit Abstand an der Spitze. Zum Vergleich ist in der Grafik für 2005 auch der Durchschnittsrang für die Gesamtwirtschaft ausgewiesen. Dass die Schweiz bei KMU so gut abschneidet, stellt in doppelter Weise eine Stärke des Monatsthema Grafik 1 Innovationsleistung nach Grössenklassen, 2002 und 2005 (Rang im Durchschnitt von 4 Innovationsindikatoren; je tiefer die Rangziffer, desto höher die Innovationsleistung) Klein 2002 Mittel 2002 Gross 2002 Klein 2005 Mittel 2005 Gross 2005 Durchschnittsrang 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Deutschland 2.87 Schweiz 3.13 Schweden 3.13 Anmerkungen: – Erfasst wurden folgende vier Indikatoren: Anteil Firmen mit Innovationen bzw. F&E-Aktivitäten, Anteil F&E-Ausgaben am Umsatz und Umsatzanteil innovativer Produkte (alle in %). – Die Rangdurchschnitte basieren auf einem Vergleich mit den in der Grafik dargestellten fünf innovativsten Volkswirtschaften sowie Italien, Österreich und der Niederlande. – Unterhalb der Länderbezeichnung findet sich der gesamtwirtschaftliche Rangdurchschnitt für das Jahr 2005. – Grössenklassen (Anzahl Beschäftigte): klein 10–49, mittel 50–249, gross >250. Finnland 4.63 Dänemark 4.75 Frankreich 5.00 Quellen: KOF, Eurostat / Die Volkswirtschaft Innovationssystems – und damit der Wettbewerbsfähigkeit – dar: – Erstens ist angesichts der breiten Abstützung der Innovationstätigkeit ein Grossteil der Firmen besonders befähigt, firmenexternes Wissen aufzunehmen und mit eigenen Innovationsaktivitäten zu kombinieren (hohe «Absorptive Capacity»). – Zweitens verfügen sehr viele KMU über die Voraussetzungen, um mit technologisch und/oder qualitativ hochwertigen Spezialprodukten auf dem Weltmarkt erfolgreich Marktnischen zu besetzen. Exporte: Spezialisierung auf Hightech und wissensintensive Dienstleistungen Die Exporte von Hightech-Gütern und wissensintensiven Dienstleistungen sind ein weiterer marktorientierter Innovationsindikator, der den Vorteil besitzt, dass sich Wachstum und Spezialisierungsstruktur quantitativ darstellen lassen. Wir beschränken uns im Folgenden auf den Aspekt der Spezialisierung. Diese zeigt, inwieweit die Schweizer Wirtschaft auf wachstumsträchtige Marktsegmente ausgerichtet ist. Dabei wird unterstellt, dass eine Spezialisierung auf Hightech-Güter bzw. wissensintensive Dienstleistungen in einem Hochlohnland wie der Schweiz eine Voraussetzung ist, um vom mittel- und längerfristigen Wachstum des Welthandels profitieren zu können. 13 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Grafik 2 zeigt den Anteil der Warenexporte, der auf Branchen entfällt, die schwergewichtig Hightech-Güter produzieren. Dabei wird unterschieden nach spitzentechnologischen Branchen (Luft-/Raumfahrt, Computer, Elektronik, Pharma, wissenschaftliche Instrumente) und übrigen Hightech-Branchen (Chemie, elektrische sowie nichtelektrische Maschinen). Die Summe der Exportanteile der beiden Kategorien von Hightech-Branchen beträgt bei Irland und Japan über 80%. An dritter Stelle folgt die Schweiz mit 77%, wobei auch die USA und Deutschland noch Anteile von über 70% aufweisen. Berücksichtigt man lediglich die spitzentechnologischen Branchen, schneidet die Schweiz noch besser ab. Nur in Irland ist der entsprechende Exportanteil höher, während die auf die Schweiz folgende Gruppe von Ländern (USA, Grossbritannien, Niederlande) bereits weit zurückliegt. Die ausgeprägte Spezialisierung der Schweizer Industrie auf Hightech-Exporte ist vor allem auf die wachsende Bedeutung der Branchen Pharma und wissenschaftliche Instrumente zurückzuführen. Ein Vergleich mit den Neunzigerjahren zeigt, dass sich die Zusammensetzung der Exporte innerhalb der chemischen Industrie sehr ausgeprägt von Chemikalien zu hochwertigeren Pharmaprodukten verschoben hat. Zudem nahm der Anteil der Pharmabranche gegenüber allen anderen Hightech-Branchen zu. Lediglich bei den wissenschaftlichen Instrumenten und der – quantitativ unbedeutenden – Luft-/Raumfahrt konnten die Anteile gehalten werden. Insgesamt weist die Schweiz bei den Güterexporten heute eine sehr günstige Spezialisierung auf, wozu die Strukturanpassung der letzten fünfzehn Jahre erheblich beigetragen hat. Damit ist die Schweiz für die künftige Entwicklung der Weltmärkte gut gerüstet. Auch bei den Dienstleistungsexporten verzeichnet die Schweiz ein sehr wachstumsträchtiges Spezialisierungsmuster (siehe Grafik 3), ist doch der Anteil wissensintensiver Dienstleistungen im Ländervergleich sehr hoch. Wenig überraschend ist die Konzentration auf Banken und Versicherungen mit zusammen 32% enorm und liegt weit höher als in allen anderen Ländern. Da die mittelund langfristigen Perspektiven für Finanzdienstleistungen (Stichwort «Wealth Management») günstig sind, befindet sich die Schweiz auch im Dienstleistungsbereich strukturell in einer starken Position. Relativierend ist anzumerken, dass der Anteil der ebenfalls wachstumsträchtigen unternehmensnahen Dienstleistungen an den gesamten Dienstleistungsexporten in der Schweiz unter dem OECD-Durchschnitt liegt. Monatsthema Grafik 2 Anteil der Exporte von Spitzentechnologie- und übrigen Hochtechnologiebranchen an den gesamten Warenexporten, 2005 Spitzentechnologie Übrige Hochtechnologie In % Schweiz Deutschland Frankreich Italien Grossbritannien Schweden Finnland Dänemark Niederlande Österreich Irland Japan USA EU19 OECD 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Quelle: OECD / Die Volkswirtschaft Grafik 3 Anteil von wissensintensiven Dienstleistungen an den gesamten Dienstleistungsexporten, 2005 Kommunikation Versicherungen Finanzsektor Geschäftsdienstleistungen In % Schweiz Deutschland Frankreich Italien Grossbritannien Schweden Finnland Dänemark Niederlande Österreich Irland Japan USA OECD 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Quelle: OECD / Die Volkswirtschaft Stärken- und Schwächen-Profil Die Analyse ermöglicht eine Darstellung der bezogen auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit wichtigsten Stärken und Schwächen der Schweizer Wirtschaft. Eine erste Stärke liegt in der sehr guten Innovationsleistung der Wirtschaft insgesamt und insbesondere der KMU, die sich auf allen Stufen des Innovationsprozesses zeigt – also auch bei der Umsetzung innovatorischen Wissens 14 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 in Neuerungen am Markt. Als zweiter grosser Vorteil erweist sich die weit gehend dem Konzept der «Flexsecurity» entsprechende liberale Regulierung des Arbeitsmarkts, welche die Strukturbereinigung in Richtung wissensorientierter Wirtschaft wesentlich erleichterte. Ausserdem – und entgegen der häufigen Klagen – ist auch auf das nach wie vor günstige Steuerklima hinzuweisen, ein Aspekt, der hier nicht angesprochen wurde. Dadurch und dank des sehr guten Innovationssystems werden ausländische Firmen angezogen, die zur Stärkung der einheimischen Wissensbasis beitragen. Als erstes Problemfeld ist die starke Abhängigkeit von Immigration der Schweizer Wirtschaft bezüglich wissenschaftlich-technischem Personal zu nennen. Angesichts der demografischen Perspektiven in Europa, der wieder günstigeren Beschäftigungssituation in den grossen europäischen Ländern und des vermehrten Eigenbedarfs in Osteuropa im Zuge der sukzessiven Annäherung des Wohlstandsniveaus an dasjenige Westeuropas ist es fraglich, ob die Unternehmen auch in Zukunft in diesem Umfang auf hoch qualifizierte Einwanderer zurückgreifen können. Eine Steigerung des inländischen Angebots ist deshalb unumgänglich. Entsprechende Massnahmen müssten ausgerichtet sein auf eine Steigerung der tertiären Ausbildung (insbesondere naturwissenschaftlich-technischer Ausrichtung), auf Anreize zur Erhöhung der Vollzeit-Erwerbstätigkeit von – gut qualifizierten – Frauen sowie auf die Mobilisierung des intellektuellen Potenzials von Ausländerkindern. Ein zweiter Schwachpunkt ist die im internationalen Vergleich nach wie vor restriktivere Regulierung bzw. geringere Wettbewerbsintensität auf verschiedenen Binnenmärkten. Die Schweiz erzielte zwar in den letzten Jahren Fortschritte, konnte aber gemäss OECD-Daten den in den Neunzigerjahren bestehenden Rückstand nicht reduzieren. Diese Schwäche dämpft unmittelbar das Produktivitätswachstum und hat auch indirekt negative Folgen (Behinderung des Strukturwandels, höhere Preise von Vorprodukten usw.). Hier besteht eindeutig Handlungsbedarf. Monatsthema Nomadisierende Märkte als Treiber des globalen Wettbewerbs Das Umfeld des internationalen Wettbewerbs hat sich grundlegend verändert. Die Verschiebung der globalen Gewichte hat die Wirtschaftsgeografie neu geordnet. Zudem haben sich die Akteure selbst gewandelt. Bisher konnten Unternehmen einer politischen Heimat zugeordnet werden. Die Entstehung globaler Wertschöpfungsketten macht diese Zuordnung hinfällig. Dazu kommt, dass die Revolution des Kapitalmarkts mit seinen neuen Instrumenten und Möglichkeiten die Eigentümerstruktur vieler Unternehmen zusehends aufhebt. OECD-Analysen versuchen anhand neuer Daten, die Akteure und Gemessen an der Bevölkerung besitzt kein anderes Land eine so hohe Dichte an führenden multinationalen Unternehmen wie die Schweiz. Diese Unternehmen sind jedoch weder vom Kapitaleigentum noch von ihrem Management oder ihrer Kundschaft her mehrheitlich schweizerisch, wie etwa die Merck-Serono (im Bild) illustriert. Bild: Keystone Funktionsweise dieser Landschaft zu beschreiben. Sie setzen ein Fragezeichen hinter den vermeintlich hohen Globalisierungsgrad der Schweiz.1 1 Eine längere Version dieses Artikels befindet sich auf www.eda.admin.ch, «Themen», «Internationale Organisationen», «OECD», «Delegation Schweiz (fr)». Stefan Flückiger Stv. Leiter, schweizerische OECD-Delegation, Paris Die Haupttreiber des globalen Wettbewerbs sind heute nicht mehr die klassischen Industrieländer der OECD, sondern die aufstrebenden Schwellenländer. Allein die BRICStaaten (Brasilien, Russland, Indien und China) haben in den vergangenen fünf Jahren mehr zum globalen Wachstum beigetragen als der gesamte OECD-Raum. Ihr Anteil am Welt-Bruttoinlandprodukt (BIP) ist von 18% Anfang der Neunzigerjahre auf heute 27% (Kaufkraftparitäten) gewachsen. Der Anteil aller Nicht-OECD-Länder am Welt-BIP hat 46% erreicht (siehe Grafik 1). China hat seinen Anteil zwischen 1980 und 2000 in atemberaubendem Tempo beinahe verfünffacht; der Anteil Südasiens (v.a. Indien) hat sich dagegen «nur» knapp verdoppelt. China wird voraussichtlich 2008 erstmals die grösste Exportnation der Welt sein. Zudem hat sich der Anteil an Hightech-Exporten aus den BRIC-Staaten von 15% (1996) auf 30% (2004) verdoppelt. Die Vorstellung Asiens als «globale Werkstatt» trifft nur noch bedingt zu. Diese Entwicklung ist erst ein Vorbote dessen, was sich im Dienstleistungsbereich dereinst abspielen kann, wo die OECD zurzeit noch rund 80% des internationalen Handels dominiert. Die gegenwärtigen Pro-Kopf-Wachstumsraten der BRIC-Länder und deren (noch) an- 15 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 haltendes Bevölkerungswachstum verändern die klassische BIP-Rangliste fundamental. Berücksichtigt man zudem die Kaufkraft, dann müsste der weltwirtschaftliche Führungsanspruch der G-8 grundsätzlich in Frage gestellt werden (siehe Grafik 2). Globalisierung gewinnt an Tiefe und erreicht die KMU Bisher war die Globalisierung geprägt durch die rasche Ausbreitung von OECDExporten und Investitionen. Neu – oder vielmehr nach und nach Fakt geworden – sind global fragmentierte Wertschöpfungketten. Es werden immer weniger Produkte und immer mehr Bestandteile von Produkten hergestellt und gehandelt; 2003 waren es bereits 54% aller gehandelten Güter. Produkte werden zunehmend aus importierten Bestandteilen zusammengesetzt. Dabei gilt: Je komplexer das Endprodukt, desto fragmentierter die Produktion. Mit der Zunahme dieser Verflechtung wird die Definition von «nationalen Wirtschaftsinteressen» immer schwieriger und die Verteidigung dieser Interessen letztlich fragwürdig, da Unternehmen und Produkte zunehmend an Nationalität verlieren. Monatsthema Grafik 1 tes wahrzunehmen. Neuere Studien aus der Automobil- und der Tourismusindustrie zeigen, dass in solchen Perioden der Umwälzung oft eine strategische Entscheidung eines Unternehmens erforderlich wird, ob und wie eine Eingliederung in die globalen Wertschöpfungsketten möglich ist. Gelingt dies, eröffnen sich neue Möglichkeiten, als Lieferant für weitere internationale Grosskunden aufzutreten. Entwicklung der Anteile am Welt-BIP (in %), 1993–2008 G7 BRIC Rest-Welt Rest-OECD In % 60 50 40 Das Verhältnis von Produktion und Kapital verändert sich 30 Die beschleunigte Entwicklung dieser neuen Globalisierung ist ohne die Revolution am globalen Kapitalmarkt undenkbar. Der heutige Finanzdienstleistungssektor hat mit demjenigen von vor 20 Jahren nur noch wenig gemeinsam. Das Verhältnis der Total Financial Assets zum Welt-BIP, das 1980 noch 109% betrug, lag 2005 bei 316% (siehe Grafik 3). Davon machen traditionelle Bankdepots noch 27% aus (1980: 42%); die restlichen drei Viertel sind «in Bewegung». Treibende Kraft sind die rasch wachsende globale Liquidität sowie die Entwicklung von Instrumenten in der Finanzindustrie – insbesondere die Securitization (Schuldverbriefung) in all ihren komplexen Formen – unter Nutzung elektronischer Handelsplattformen. Der internationale Kapitalmarkt mit seinen neuen Akteuren (Private Equity, Hedge Funds, Pensions Funds, Sovereign Funds) übernimmt damit zunehmend die traditionellen Funktionen der Unternehmensfinanzierung. Das Resultat ist erstens ein flexibleres und tieferes Kreditgeschäft für private und kommerzielle Akteure, was eine längerfristige Planung – unabhängig des gegenwärtigen CashFlows – erlaubt. Zweitens sind durch die Hebelwirkung der neuen Investitionsvehikel Eigentumsveränderungen und -übernahmen in bisher nicht gekannten Dimensionen über Grenzen hinweg möglich. Die ursprünglich familiäre, dann nationale Eigentümerstruktur von Unternehmen löst sich dadurch zusehends auf. Die Nationalität eines Unternehmens geht nicht nur durch die Aufgliederung der globalen Wertschöpfungsketten verloren, sondern auch durch die Fragmentierung des Eigentums. 20 10 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 0 Quelle: IWF, World Economic Outlook Database, April 2007 / Die Volkswirtschaft Grafik 2 Bruttoinlandprodukt der G12 (G7+BRIC+Schweiz) mit/ohne Kaufkraftbereinigung (PPP), 2006 2006 PPP current 2006 current In Mrd. US-$ 14 000 12 000 10 000 8000 6000 4000 2000 USA China Japan Indien Deutschland Ver. Königreich Frankreich Italien Russland Brasilien Kanada Schweiz 0 Quelle: IWF, World Economic Outlook Database, April 2007 / Die Volkswirtschaft All dies bleibt nicht ohne Wirkung auf die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Allmählich entsteht für industrielle Güter eine globale Zulieferungsbasis. Nationale KMUZulieferer sehen ihre traditionellen Beziehungen zu Grossfirmen zusehends in einem internationalen Wettbewerb, wenn diese beginnen, die Möglichkeiten des internationalen Mark- 16 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Entstehung eines globalen Arbeitsmarkts Statistisch gesehen – d.h. im Durchschnitt – ist die als Entfesselung des weltwirtschaftlichen Wettbewerbs definierte Globalisierung nach wie vor eine unangefochtene Erfolgsgeschichte. Die Liberalisierung und Öffnung der vergangenen drei Jahrzehnte hat in der gesamten OECD nachweislich zu mehr Monatsthema Grafik 3 Wirtschafts- und Finanzindikatoren im Grössenvergleicha, 2005 in Bio. US-$ BIP Schweiz Hedge Funds Sovereign Wealth Funds Währungsreserven (exkl. Gold) Versicherungen Pensionsfonds Investmentfonds Öff. Schulden Priv. Schulden Börsenkapitalisation BIP Welt Bankguthaben Financial Assets 0 30 a Die Grössen beziehen sich – mit Ausnahme des BIP Schweiz – auf weltweite Grössen. 2 Nach Steuern, Abgaben und Transfers. 3 Andere Untersuchungen vermuten für den gleichen Zeitraum (1995–2002) in China einen Rückgang der industriellen Arbeitsplätze von noch grösseren Dimensionen, von 95 auf 83 Mio. (vgl. OECD, 2007b, S. 93–94). Reallöhne in Chinas urbanen Regionen haben sich 2000– 2005 verdoppelt (vgl. OECD, 2007j, S. 36). 60 90 120 150 Quelle: DB Research; OECD / Die Volkswirtschaft Wachstum, Wohlfahrt und Arbeitsplätzen geführt und weitere Länder in den globalen Wachstumsprozess einbezogen. Entgegen verbreiteten Befürchtungen gilt das auch für den Wettbewerb auf den internationalen Arbeitsmärkten. Öffnung, Wettbewerb, Liberalisierung und Migration haben in der OECD insgesamt nicht zu weniger, sondern zu mehr Arbeitsplätzen geführt. Allerdings ist diese Entwicklung begleitet von einem steigenden Anteil an Teilzeitarbeitsplätzen. Damit ist in vielen OECD-Ländern ein Zwei-Klassen-Arbeitsmarkt entstanden. Ursache dafür ist jedoch nicht die Liberalisierung, sondern deren Unterlassung durch eine Arbeitsmarktpolitik, die statt Arbeitnehmende bestehende Arbeitsplätze («Insider») schützt und damit den Eintritt der «Outsider» erschwert. Trotzdem gibt es in den OECD-Ländern Globalisierungsverlierer. Betroffen sind spezifische Sektoren (Low-tech) und Arbeitnehmergruppen (Low-skilled). Die internationale Arbeitsmarktliberalisierung entspricht letztlich einem Verschieben der Angebotskurve (Supply Shift). Damit wird vor allem der schlechter ausgebildete Teil der OECDArbeitskräfte in traditionellen Industriesektoren dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt. Für die Betroffenen selbst – und die sie vertretenden Politiker – ist das positive durchschnittliche Gesamtergebnis irrelevant. Individuelle Arbeitslosigkeit und politische Kosten (Nichtwiederwahl) fallen in der kurzen Frist an. Insofern ist die Globalisierung keine Win-Win-Situation. Es überrascht deshalb nicht, dass neuere OECD-Zahlen zeigen, wie untere Einkommen in Japan, den USA und Europa stagniert ha- 17 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 ben, während die höheren Einkommen gestiegen sind. Allerdings sind diese Unterschiede gerade in der Schweiz sowohl vom Niveau als auch von der Entwicklung her sehr gering. Betrachtet man zudem die Entwicklung des verfügbaren Einkommens2, bleibt von der «wachsenden Ungleichheit» praktisch nichts mehr übrig. Seit Mitte der Neunzigerjahre haben sich die Verhältnisse zwischen den verfügbaren Einkommen von Arm und Reich – entgegen der öffentlichen Wahrnehmung – praktisch nicht verändert. Obwohl in der politischen Debatte der Verlust von industriellen Arbeitsplätzen mit deren Verlagerung in Billiglohnländer erklärt wird, geben verfügbare Zahlen eine andere Erklärung: Der Reduktion von Arbeitsplätzen in bestimmten Sektoren steht kein Wachstum in Brasilien, China, Russland und anderen Ländern gegenüber. China selbst verlor 1995– 2002 aufgrund wachsender Produktivität netto über 4 Mio. industrielle Arbeitsplätze.3 Die OECD schätzt, dass letztlich etwa ein Fünftel der OECD-Arbeitsplätze an Nicht-OECDLänder verloren geht; der Rest der Verluste geht auf Kosten von Innovation und unangepasster Arbeitsmarktpolitik. Nur so ist es erklärbar, dass OECD-Länder mit ähnlichem Öffnungsgrad höchst unterschiedliche Arbeitslosenquoten und Lohnstrukturen aufweisen. Wäre das Offshoring eine Hauptquelle des Arbeitsplatzverlustes, müsste die Schweiz als eines der offensten Länder eine der höchsten Arbeitslosenquoten haben. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Welche Globalisierungsstrategie für die Schweiz? Die geografische Machtverschiebung, die Entstehung der Wertschöpfungsketten, der zunehmende Druck auf die KMU, die Nomadisierung der Unternehmen und ihrer Eigentumsstruktur sowie die Nomadisierung der Arbeit und der Arbeitnehmenden – all diese oben beschriebenen Entwicklungen – werden sich fortsetzen. Wo steht die Schweiz und ihre Wirtschaft in diesem Gefüge? Sie erhält regelmässig ausgezeichnete Noten für ihre Offenheit, Sicherheit und Verlässlichkeit sowie für ihren hoch qualifizierten und flexiblen Arbeitsmarkt. Welche Globalisierungsstrategie soll eine Regierung als Hüterin der nationalen Einheit einschlagen, angesichts der Tatsache, dass die Nation als ökonomische Einheit entschwindet? Als Hochlohn- und Hochpreisland bleibt der Schweiz keine andere Wahl, als sich am obersten Ende der globalen Wertschöpfungskette zu behaupten. Die ersten Jahrzehnte Erfahrungen mit einer aktiven Innovationspolitik in der Schweiz Monatsthema Kasten 1 Literatur – OECD (2006a), The Changing Nature of Manufacturing in OECD Countries, STI Working Paper 2006/9, DSTI, Dirk Pilat, Agnès Cimper, Karsten Olsen and Colin Webb. – OECD (2006b) OECD Reviews of Innovation Policy: Switzerland. – OECD (2007a), International Investment Perspectives 2007. – OECD (2007b), Staying Competitive in the Global Economy: Moving Up the Value Chain. – OECD (2007c), Economic Outlook, Juni 2007, Nr. 81. – OECD (2007d), Innovation: Advancing the Agenda for Growth and Equity, C/ MIN(2007)2/ANN2, 11.5.2007. – OECD (2007e), Making Most of Globalisation, (C/MIN(2007)1/ANN, 26.3. 2007. – OECD (2007f), Economic Policy Reforms: Going for Growth. – OECD (2007g), Enhancing the Role of SMEs in Global Value Chains, CFE/SME(2006)12/ REV2. – OECD (2007h), OECD Economic Surveys: Switzerland. – OECD (2007i), Innovation and Growth: Rationale for an Innovation Strategy. – OECD (2007j), Employment Outlook 2007. 4 Gemäss den «Global Fortune 500» ist die Schweiz – gemessen an der Bevölkerung – neben Luxemburg das Land mit der grössten Anzahl multinationaler Unternehmen (nach «Revenue»). 5 Definition: Exportanteil von zwei Dritteln. 6 Im FDI Regulatory Restrictiveness Index der OECD, der Abweichungen von einem «National Treatment» für Fremdinvestitionen an nationalen Infrastrukturen misst und vergleicht, liegt die Schweiz regelmässig im hinteren Mittelfeld. und in anderen europäischen Ländern («Lissabon-Strategie») haben gezeigt, dass es schwierig bis unmöglich ist, Innovation politisch zu planen. Beim Übergang in die Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft fällt der Politik die Rolle zu, die richtigen Anreize für Unternehmen, Arbeitnehmende und Investoren aus dem In- und Ausland zu setzen. Betrachtet man die enttäuschenden schweizerischen Wachstumszahlen der Produktivität – letztlich das Schlussergebnis sämtlicher Innovationsbemühungen –, dann sind Zweifel berechtigt. Der aktuelle OECD-Länderbericht für die Schweiz warnt deutlich vor einem weiteren relativen Wohlstandsverlust. Das elementare Problem der Schweiz besteht darin, dass die Basis des erfolgreichen «Schweizer Modells» sehr schmal ist: – Gemessen an der Bevölkerung besitzt kein anderes Land eine so hohe Dichte an führenden multinationalen Unternehmen, die äusserst erfolgreich am globalen Markt operieren.4 Die Verbindung dieser Unternehmen mit der Schweiz ist entweder historisch bedingt (Beispiel Pharma, Chemie, Finanzdienstleister) oder in einer vorteilhaften Standortpolitik begründet (Dow, Google, Philip Morris u.a.). Sie sind jedoch weder vom Kapitaleigentum noch von ihrem Management oder ihrer Kundschaft her mehrheitlich schweizerisch. – Ein zweites Segment von stark globalisierten Unternehmen sind Kleinfirmen in neuen Technologien (IKT, Biotechnologie), die von Beginn an völlig international und politikunabhängig funktionieren. Diese Unternehmen besitzen jedoch keine nennenswerte Stimme in der schweizerischen Politik. – Unter den 300 000 Schweizer KMU (über 99% aller Unternehmen) sind weniger als 5% eigentliche Exportunternehmen5, und weniger als 2% investieren im Ausland. Damit ist der bei Weitem grösste Teil der Schweizer Wirtschaft vom globalen Wettbewerb verschont. Hier liegt auch eine Erklärung für den von der OECD festgestellten, noch immer relativ hohen Industrieanteil. Gerade diese wenig globalisierten Bereiche der Schweizer Wirtschaft besitzen jedoch – im Unterschied zu IKTUnternehmen – eine starke Lobby. – Der Innovationsgrad der meisten Unternehmen ist im internationalen Vergleich tief. Den Aufbau einer eigentlichen IKTIndustrie hat die Schweiz trotz einer weltweit führenden Grundlagenforschung in den Neunzigerjahren geradezu verschlafen. Die Kommerzialisierung innovativer Prozesse und Produkte (F&E-Intensität) wird von vergleichsweise wenigen Unternehmen wahrgenommen. Die Schweiz 18 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 wurde in diesem Bereich von den skandinavischen Ländern deutlich überholt. Der Einsatz von Risikokapital für junge Unternehmen ist im internationalen Vergleich enttäuschend tief. – Die für Innovation und zukünftiges Wachstum zentrale Bildungspolitik ist in der Schweiz im Vergleich mit führenden Ländern eine Baustelle. Auf der Primarschulund Sekundarschulstufe fehlen durchgehende Tagesschulstrukturen und eine professionelle Qualitätsmessung. Auf der Tertiärstufe ist die Reform der Fachhochschulen aufgrund föderaler Missgunst suboptimal verlaufen, und die Koordination des Hochschulwesens bleibt Zankapfel zwischen Bund und Kantonen wie auch zwischen Departementen. – Die für eine global konkurrenzfähige Wirtschaft zentralen Netzwerkinfrastrukturen (Post, Bahn, Strom, Telekommunikation) sind wenig konkurrenzfähig und im internationalen Vergleich kostspielig.6 Die IKTArchitektur in der Schweiz ist – trotz sehr grosser Verbreitung von ADSL – im Hintertreffen, und zwar sowohl bezüglich der Preisstruktur (Breitband, Mobiltelefonie) als auch der Qualität (verfügbare Download-/Upload-Geschwindigkeit). Wirtschaftspolitik muss noch mehr zur Standortpolitik werden Die bisherige schweizerische Wirtschaftspolitik war stets geprägt von der Verteidigung der Interessen ihrer Unternehmen und Arbeitnehmenden. Diese Aufgabe wird zunehmend erschwert und immer weniger sinnvoll, da sich insbesondere Unternehmen – aber vermehrt auch die Arbeitnehmerschaft – mit der fortgeschrittenen Globalisierung vom helvetischen Territorium lösen. Eine künftige Wirtschaftspolitik wird damit noch stärker zur Standortpolitik werden: zur Pflege der nicht mobilen Faktoren (Rohstoffe, Regulierung, Sicherheit, Umwelt, öffentliche Finanzen und öffentliche Infrastruktur) im weltweiten Wettbewerb mit anderen Standorten. Ob es um Unternehmen, Arbeitnehmende oder Kapital geht, wird nebensächlich. Diese Realität ist deshalb gewöhnungsbedürftig, weil sie sich am Verfassungsziel der Unabhängigkeit reibt. Gelingt es der Politik nicht, eine nachhaltige Heimat für die nomadisierenden Märkte zu bieten, wird es schwieriger werden, die Wohlfahrt des Landes für alle Einkommensschichten nachhaltig zu si chern. Monatsthema Wettbewerbsfähigkeit von Firmen, Regionen und Ländern Der Begriff der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes ist ebenso populär wie missverständlich. Er wird oft von Interessensvertretungen, Medien und Politik zur Kritik bzw. Untermauerung einer Position benutzt. Schon früh waren preisliche und technologische Wettbewerbsfähigkeit oder andere «nichtpreisliche» Komponenten unterschieden worden. Heute wird Wettbewerbsfähigkeit fast durchgängig komplexer diskutiert: in der Lissabon-Strategie der EU, in den Rankings von Forschungsinstituten und in den jährlichen Berichten der EU-Kommission über die Wettbewerbsfähigkeit Europas. Ein neuer Kon- Das Konzept der Wettbewerbsfähigkeit ist bereits auf Firmenebene nicht leicht zu definieren. Eine Firma kann entweder zum Marktpreis produzieren oder sich durch nichtpreisliche Wettbewerbsfaktoren profilieren, etwa indem sie eine Technologie oder eine Qualität bietet, die niemand anders besitzt. Bild: Keystone sens zeichnet sich dahingehend ab, Wettbewerbsfähigkeit als Fähigkeit eines Landes oder einer Region zur Erzeugung von Wohlfahrt oder zur Erhöhung des Lebensstandards zu definieren.1 1 Vgl. Aiginger, 2006A. Der Autor dankt Dagmar Guttmann für die wissenschaftliche Assistenz sowie Martin Falk, Klaus Friesenbichler, Peter Mayerhofer und Gunther Tichy für Kritik und Kommentare beim Erstellen dieses Artikels. 2 Ein positiver (Durchschnitts-)Gewinn liegt vor, wenn der Preis höher liegt als die Durchschnittskosten, ein positiver Grenzgewinn, wenn der Preis höher liegt als die Grenzkosten (hier spricht man auch von positivem Margin oder Mark Up). Wettbewerbsfähigkeit auf Firmenebene Der Begriff Wettbewerbsfähigkeit kommt aus der Firmenliteratur. Damit wird eine überlebensfähige Firma bezeichnet, die ohne Stützung zu den gegebenen Kosten, Steuern und Standortbedingungen produzieren kann. Doch bereits auf der Firmenebene ergeben sich deutliche Unterschiede. Die Firma kann bei hohen oder bei niedrigen Gewinnen überleben. Die Überlebensfähigkeit kann dadurch erreicht werden, dass die Firma zum Marktpreis produziert, oder dadurch, dass sie eine Technologie oder eine Produktvariante und Qualität bietet, die niemand anders besitzt. Im Modell der vollkommenen Konkurrenz ist der Marktpreis gegeben: Jeder, der zu Kosten an- Prof. Dr. Karl Aiginger Leiter des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), Wien 19 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 bietet, die diesem Preis entsprechen, ist wettbewerbsfähig in dem Sinn, dass er am Markt überlebt. Allerdings erzielt das Unternehmen keinen Gewinn, sondern deckt gerade seine Kosten («Null-Gewinn», wobei Zeitkosten des Unternehmers und Risikoprämie als Kosten verbucht sind). Besteht hingegen Produktdifferenzierung oder besitzt die Firma einen Technologievorsprung, so ist die Konkurrenz gemildert, und Unternehmen können Preise höher als die Grenzkosten ansetzen («positiver» Grenzgewinn). Ob dies auch zu einem positiven Durchschnittsgewinn führt, ist von der Möglichkeit des Markteinstiegs und der Fristigkeit abhängig. Positive (Grenz-)Gewinne sind bei vertikaler Produktdifferenzierung – d.h., eine Firma erzeugt ein Produkt oder eine Dienstleistung mit höherem Konsumentennutzen – leichter als bei horizontaler. Im Oligopol gibt es bei «Bertrand-Konkurrenz» (=Preiskonkurrenz) schon ab zwei Marktteilnehmern keinen Gewinn. Bei «Cournot-Konkurrenz» (=Mengenkonkurrenz: Firmen legen Mengen unter strategischen Überlegungen fest und lassen den Markt über den Preis entscheiden) gibt es wieder positive Margins.2 Ob auch positive Durchschnittsgewinne herausschauen, hängt wieder von Markteintritt, Fristigkeit und Kollusion ab. Monatsthema 3 Vgl. Begg, 1999; Mayerhofer, 2004. 4 Vgl. Porter, 1990; Ketels, 2006. 5 Faktorbedingungen, Nachfragebedingungen, Konkurrenzintensität und «verwandte Industrien». 6 Eintritt, Angebotsmacht, Substitute, interne Konkurrenz und Nachfragemacht (Porter, 1990). 7 Vgl. Aiginger, Pfaffermayr, 2004; Aiginger, Leitner, 2002; Aiginger, Rossi-Hansberg, 2006. 8 Teilweise kommt es jedoch auf die Betrachtungsebene an, ob die Analyse nach Gesamtleistung, Branchen etc. vorgenommen wird. Auch muss man berücksichtigen, dass die südlichen Länder und die nördlichen ein anderes Entwicklungs- und Spezialisierungsniveau haben. 9 Vgl. Orlowski, 1982; Suntum, 1986; Uri, 1971. 10 Vgl. Krugman, 1994A; 1994B. 11 Genauer als «dangerous», «obsessive», «elusive», und «meaningless» (vgl. Aiginger, 2006B). 12 Vgl. Aiginger, 1987. 13 Competitiveness Reports der DG Enterprise (seit 1998 auf den Background Report eines Konsortiums unter Führung des WIFO aufgebaut). 14 Vgl. Grilo, Koopman, 2006. 15 Vgl. JICT 2/2006 (www.springerlink.com/content/ b02510wr3278305v/) 16 Vgl. die «Broad Economic Indicators», an denen die Bewertung der Wirtschaftspolitik und der Nationalen Lissabonpläne erfolgt. 17 Vgl. Peneder (1999). 18 Das Pro-Kopf-Einkommen kann auch als Produkt von Produktivität (Y/L) und Erwerbsquote (L/P) gesehen werden (P = Population). Beim Monopol schliesslich gibt es hohe Grenz- und Durchschnittsgewinne – zunächst nur beschränkt durch die Preisnachfrageelastizität der Kunden, dann auch durch potenziellen oder realen Markteintritt. Das Monopol kann aber auch dauernd erneuert werden, indem Firmen immer wieder neue Produkte oder Qualitäten entwickeln. In der Industrieökonomie wird der Aufbau und Verlust eines Wettbewerbsvorsprungs in der Marktformentypologie dargestellt und spieltheoretisch untermauert. Die Managementtheorie diskutiert die Fähigkeit, positive Gewinne zu erzielen, unter dem Begriff «Capability» oder als Besitz eines strategischen Vorteils. Blenden wir zurück zum Begriff der Wettbewerbsfähigkeit. Alle genannten Firmen sind also wettbewerbsfähig, aber mit unterschiedlicher Gewinnhöhe von positivem Gewinn bis zu Nullgewinn. Sollen wir nun Firmen, die am Konkurrenzmarkt oder am statischen Bertrand-Markt überleben, als weniger wettbewerbsfähig bezeichnen, weil diese Marktform umkämpfter ist? Sind Firmen im weniger harten Cournot-Markt, bei erfolgreicher Kollusion (am Cournot- oder Bertrand-Markt) oder in der Monopolposition in höherem Mass wettbewerbsfähig? Sieht man die Marktform nicht als Schicksal an, sondern als durch eine aktive Firma gestaltbar, und wird die Gestaltung der Marktbedingungen sogar als der wesentliche Teil einer erfolgreichen Strategie betrachtet, dann wird man Firmen, die mit positiven Margen überleben, sicher als konkurrenzfähiger bezeichnen müssen. Das gilt vor allem, wenn dieser Vorteil von positiv besetzten Tätigkeiten wie Qualitätssteigerung oder Produktund Prozessinnovationen herrührt und weniger, wenn die Gewinne auf Marktabschottung, Kollusion und Produktmarktregulierung beruhen. Die alte Unterscheidung, ob Firmen preislich wettbewerbsfähig sind oder ob sie sich durch nichtpreisliche Wettbewerbsfaktoren unterscheiden, ist durch die moderne Industrieökonomie und die Managementwissenschaft um einige Facetten erweitert worden. Das Konzept der Wettbewerbsfähigkeit ist auch auf Firmenebene nicht leicht zu definieren. Wettbewerbsfähigkeit von Regionen Auf regionaler Ebene3 wird Wettbewerbsfähigkeit bestimmt durch Standortvorteile (Lokalisierungsvorteile), Ausstattung mit Wachstumstreibern (Humankapital, Innovation) und Erreichbarkeit kaufkräftiger Nachfrage (Marktzugang). Hier werden vor allem Agglomerationsvorteile betont. Jede Firma – und besonders ein wissens- und innovations- 20 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 intensives Unternehmen – erzeugt externe Effekte, die auch der Konkurrenz helfen. In der Regional-, aber auch in der Industrie- und Innovationspolitik haben Clusterkonzepte – nicht zuletzt durch die Initiative von Michael Porter4 – an Bedeutung gewonnen. Im Porterschen Diamanten5 werden die Kernelemente eines erfolgreichen Clusters festgelegt. Sie bauen auf Schlüsselfaktoren des Firmenerfolgs auf.6 In der neuen ökonomischen Geografie wird der Einfluss der Transportkosten betont, der dazu führt, dass zentrale Räume und periphere Regionen unterschiedliche Vorteile haben. Eine Senkung der Transportkosten, die weit gefasst ist und sowohl für Integrationsals auch für Globalisierungsprozesse typisch ist, bewirkt zunächst grössere Vorteile in Zentralräumen durch Spillovers. Später können dann die Vorteile der Peripherie durch niedrige Lohn-, Miet- und Umweltkosten die Oberhand gewinnen. Dies ergibt eine U-förmige Wirkung sinkender Transportkosten auf die räumliche Konzentration. Wissens- und skillintensive Prozesse sind immer in Zentralräumen günstiger: Industrien, die vor allem niedrige Kosten benötigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, drängen Firmen an die Peripherie. Die Befürchtungen einer stärkeren regionalen Konzentration der gesamten Wirtschaftsleistung haben sich denn auch weder in den USA noch in Europa bewahrheitet. Eher sinkt die regionale Konzentration der gesamten Wirtschaftsleistungen.7 Dies zeigt sich im Zuge des Integrationsprozesses in Europa im stärkeren Wachstum der südlichen Länder, aber auch des Nordens und Nordostens (Grossbritannien, Irland).8 Wettbewerbsfähige Regionen – auch oft als Top-Regionen gelistet – zeichnen sich durch schnelleres Wachstum und hohe Pro-KopfLeistung aus. Sie entstehen durch Agglomerationsvorteile, Spillovers, Wachstumstreiber und guten Marktzugang. Wettbewerb von Ländern Auf nationaler Ebene war der Begriff der Wettbewerbsfähigkeit lange umstritten. Die falsche Gleichsetzung des Begriffs mit preislicher Wettbewerbsfähigkeit (und die sich daraus ergebende Schlussfolgerung, dass ein Absenken von Kosten und insbesondere von Löhnen die wichtigste politische Strategiemassnahme sei) hat das Konzept berechtigterweise in Verruf gebracht. Zwar wurde schon von Anfang an betont, dass die unzureichende Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft einerseits durch hohe Kosten, andererseits durch die niedrige Produktivität begründet sein kann.9 Aber es ist richtig, dass besonders in populären und politischen Diskussionen Monatsthema Reiche Volkswirtschaften sind erfolgreich, wenn sie hohe Forschungsquoten, ein gutes (Weiter-)Bildungssystem sowie erfolgreiche Firmen und Cluster besitzen. Bild: Keystone der Preis- und Kostenaspekt überbetont wurde. Den Höhepunkt erreichte die Kritik, als der amerikanische Ökonom Paul Krugman10 das Konzept der Wettbewerbsfähigkeit als «gefährlich» bezeichnete.11 Viele Ökonomen haben diese Äusserung später zitiert und tun das auch heute noch begeistert, ohne zu berücksichtigen, dass sich der Begriff in der Literatur längst verändert hat. Heute ist es nicht mehr üblich, die Wettbewerbsfähigkeit von Ländern an den Arbeitskosten und an der Handelsbilanz – oder einer anderen Aussenbilanz – zu messen. Im Zentrum stehen die Dynamik und Höhe der Wertschöpfung sowie die Erreichung anderer wirtschaftspolitischer Ziele, insbesondere der Beschäftigung. Eine bestimmte Aussenhandelsbilanzposition kann mit niedrigen Kosten (und Unternachfrage im Inland) leichter zu erzielen sein, ebenso mit weniger Rücksicht auf soziale und ökologische Ziele.12 Die Wettbewerbsfähigkeitsberichte der EU13 definieren Wettbewerbsfähigkeit als Dynamik von Wertschöpfung und Beschäftigung,14 manchmal auch unter Berücksichtigung zusätzlicher Ziele. Auch die Rankings der Wettbewerbsfähigkeit von Ländern durch IMD und WEF haben ihren Fokus verändert: Während früher Kostenfaktoren im Vordergrund standen, sind es heute die makroökonomische Dynamik, Technologie, Regierungssystem und Ökologie. Diese Definition folgt auch der industrieökonomischen Sicht, dass Kosten- und Preiswettbewerb die Untergrenze der Wettbewerbsfähigkeit einer Firma markiert. Beweise für das Umdenken sind auf politischer Ebene die Lissabonstrategie der EU und auf akademischer Ebene die Sondernummer des Journal of Industry, Competition and Trade (JICT).15 Die Lissabonstrategie der EU will bekanntlich die EU zur wettbewerbsstärksten wissensbasierten Region der Welt machen. 21 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes oder einer Region in der wissensbasierten Gesellschaft beruht auf Forschungstätigkeit und einem guten Ausbildungssystem. In den Teilstrategien werden ein hoher Beschäftigungsgrad und eine starke soziale Kohäsion verlangt; Meilensteine sind u.a. eine Forschungsquote von 3%, Universitätsausgaben von 2%, eine geringere Quote an Schulabbrechern. Die Lissabonstrategie wurde schliesslich durch Teilstrategien mit Fokus auf soziale Kohäsion und ökologische Nachhaltigkeit ergänzt.16 Von einer Reduktion der Preise und Kosten – ausser über stärkeren Wettbewerb – ist keine Rede. In der Sondernummer des JICT definiert Aiginger Wettbewerbsfähigkeit als «Fähigkeit eines Landes oder einer Region, Wohlfahrt zu erzeugen» und rückt damit den Begriff in die Nähe der Wohlfahrt oder des Lebensstandards als Strategieziel. Es wird betont, dass jede umfassende Analyse der Wettbewerbsfähigkeit eine Output- und eine Prozessbewertung beinhalten muss: – Die Outputbewertung nutzt die Faktoren, die in einer gesellschaftlichen Wohlfahrtsfunktion enthalten sind, also zumindest die Höhe der Einkommen (Y), den sozialen Zusammenhalt (S) und die ökologische Nachhaltigkeit (E). Die Ziele Y, S und E können als «Set» von Teilzielen verstanden werden. Beim Einkommen Y sind es Höhe und Dynamik der Pro-Kopf-Einkommen, im Set S z.B. Vollbeschäftigung, Absicherung und Einkommensverteilung. Dieser Ansatz teilt mit sozialen Wohlfahrtsfunktionen17 alle Probleme der Gewichtung, Interdependenz und Widersprüchlichkeit der Teilziele. Niedrige Faktoreinkommen oder eine positive Handelsbilanz sind nicht enthalten. – Die Prozessbewertung nutzt Erkenntnisse der Produktionsfunktionen. Die Wettbewerbsfähigkeit ist grösser, wenn die Inputs und die Technologie qualitativ hochwertig sind. Die Bewertung umfasst auch qualitative Elemente, wie das nationale Innovationssystem, die Lernfähigkeit sowie die strategische Entwicklung von Stärken und Fähigkeiten (Capabilities). – Durch eine gemeinsame Bewertung von Outcome und Prozessen kann bestimmt werden, ob eine Volkswirtschaft nach ihren eigenen Präferenzen erfolgreich ist und ob die zugrunde liegenden Prozesse erwarten lassen, dass der Erfolg nachhaltig ist. In der empirischen Analyse ist auf der Outcome-Ebene eine mehrfache Abstufung möglich. Die einfachste Möglichkeit besteht darin, das Pro-Kopf-Einkommen einer Volkswirtschaft als Mass zu nehmen (Ebene 1).18 Das Monatsthema 19 Die Kritik, dass Regionen nicht auf dieselbe Art konkurrieren wie Firmen, bleibt teilweise richtig, besonders bei Unterauslastung der Kapazitäten (Mayerhofer, 2004). dominierende Element der impliziten Wohlfahrtsfunktion ist dann das Einkommen. In der ersten Erweiterung wird Beschäftigung – resp. das Fehlen von Arbeitslosigkeit – als Argument hinzugenommen (Ebene 2). Auf der dritten Ebene kommt ein umfassenderes Set von Sozialindikatoren – inklusive Absicherungs- und Verteilungsindikatoren – und Umweltindikatoren hinzu. Auf einer weiteren Ebene könnte beurteilt werden, ob sich die Wirtschaft in einem längerfristig haltbaren Gleichgewicht befindet (z.B. ausgeglichene Handelsbilanzen und Budgets oder stabiles und demokratisches politisches System) oder ob das Ausmass an Freizeit im Einklang mit den längerfristigen Wünschen ist. Je weiter man schreitet, desto umfangreicher wird die unterstellte Wohlfahrtsfunktion, desto grösser werden die Gestaltungsmöglichkeiten und wahrscheinlich auch die Unterschiede in den Präferenzen nach Ländern und Entwicklungsstadien. Die Ratings gemäss WEF und IMD zeigen Vor- und Nachteile breiter Indikatoren, mit denen Wohlfahrt und Lebensstandard beurteilt werden. Auf der Prozessebene ist die technologische Leistungsfähigkeit – z.B. der Anteil von Hightech-Industrien – zu beurteilen. Die Wettbewerbsvorteile werden an Kenntnissen (Competitive Advantages, Capabilities) und Kasten 1 Literatur – Aiginger, K. (2006A), Competitiveness: From a Dangerous Obsession to a Welfare Creating Ability with Positive Externalities. Special Issue on Competitiveness, Journal of Industry, Competition and Trade, Bd. 6, Nr. 2, 2006, S. 161–177 (www.springerlink.com/content/ b02510wr3278305v/). – Aiginger, K. (2006B), Revisiting an Evasive Concept: Introduction to the Special Issue on Competitiveness. 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Die Abhängigkeit der Prozesse und Strategien, welche die Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaften definieren, vom Einkommensniveau einer Wirtschaft ist ein wesentlicher, wenn auch die Analyse erschwerender Tatbestand. Tätigkeiten mit positiven externen Wirkungen definieren Wettbewerbsfähigkeit Interessant ist, dass die Faktoren, welche positive Gewinne auf Firmenebene sowie die Wettbewerbsfähigkeit auf regionaler und volkswirtschaftlicher Ebene bestimmen, zusammenfallen. Firmen erzielen höhere Gewinne (relativ zum Konzept der Nullgewinne als niedrigstes Benchmark der Wettbewerbsfähigkeit), wenn sie innovativ sind, neue Prozesse und Produkte entwickeln oder ihre Produkte besser vermarkten. Dafür benötigen sie qualifizierte Inputs, Aus- und Weiterbildung. Regionen sind wettbewerbsstark, wenn sie viele erfolgreiche Firmen haben, Spillovers und Institutionen generieren sowie Güter mit externen Effekten produzieren (u.a. Forschung, Ausbildung, Transferinstitutionen). Und reiche Volkswirtschaften sind erfolgreich, wenn sie hohe Forschungsquoten, ein gutes (Weiter-)Bildungssystem sowie erfolgreiche Firmen und Cluster besitzen. Niedrige Kosten sind auf allen Ebenen zunächst willkommen; aber letztlich definieren sie in reichen Ländern weder die Wettbewerbsvorteile von Firmen noch die Top-Regionen noch die Wachstumsdynamik von Ländern. Auf volkswirtschaftlicher Ebene sind niedrige Kosten und hohes Pro-Kopf-Einkommen auf Dauer ein inhärenter Widerspruch. Definitionen der Wettbewerbsfähigkeit, die auf billigen Inputs beruhen, sind daher bestenfalls eine Momentaufnahme und sollten in volkswirtschaftlichen Analysen ausgeschlossen werden. Insofern ist Krugmans Kritik19 eine Aburteilung von falschen, nicht mehr gebräuchlichen Begriffen. Dies gilt zumindest für die theoretische und empirische Analyse, vielleicht nicht immer für die populistische Literatur. Monatsthema Wettbewerbsfähigkeit von Regionen Der Begriff «Wettbewerbsfähigkeit» wird in der wirtschaftspolitischen Diskussion häufig im Zusammenhang mit Regionen verwendet. Dabei ist Wettbewerbsfähigkeit kein Selbstzweck, sondern dient vielmehr als Konzept, um eine Vielzahl verschiedener Einflussfaktoren zusammenzufassen, welche die Wahrscheinlichkeit des zukünftigen wirtschaftlichen Erfolgs einer Region umschreiben. Wie gross sind die Unterschiede in der Wettbewerbsfähigkeit zwischen den Regionen? Sind es primär gesamtstaatliche Einflüsse, der spezifische Branchenmix oder regionale Standortfaktoren, welche die regionale Wettbewerbsfähigkeit bestimmen? Von Wettbewerbsfähigkeit ist vor allem im Zusammenhang mit Unternehmen die Rede. Wie gut kann sich ein Unternehmen am Markt durchsetzen, nicht zuletzt auch im Vergleich mit (potenziellen) Konkurrenten? Hohe Wettbewerbsfähigkeit ist gegeben, wenn ein Unternehmen entweder im Vergleich zu anderen Anbietern vergleichbarer Produkte besonders günstig produzieren kann (Wettbewerbsvorteile durch Effizienz und Produktivität) oder wenn das Unternehmen in der Lage ist, am Markt besonders nachgefragte Produkte anzubieten (Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation). Damit ist Wettbewerbsfähigkeit ein Attribut der Angebotseite, wobei der Erfolg am Markt erst durch die Nachfrage realisiert wird. Wettbewerbsfähigkeit ist jedoch kein Selbstzweck. Vielmehr stellt sie heute einen wichtigen Indikator für die zukünftigen Überlebens-, Wachstums- und Gewinnaussichten eines Unternehmens dar. Sie ist explizit oder implizit ein wichtiges Kriterium bei individuellen Investitions- und Arbeitsplatzentscheidungen. Angesichts der hohen Bedeutung des Konzepts überrascht es nicht, dass der Begriff längst auch in anderem Kontext verwendet wird, so z.B. für ganze Branchen oder Länder. Häufig wird auch von der Wettbewerbsfähigkeit in Zusammenhang mit Regionen gesprochen. Dabei steht immer die Zukunftsfähigkeit der Region (Staat, Branche) im Mittelpunkt des Interesses. Die Wettbewerbsfähigkeit dient als Konzept, um eine Vielzahl verschiedener Einflussfaktoren zusammenzufassen, welche die Wahrscheinlichkeit des zukünftigen Erfolgs umschreiben. Prof. Dr. Urs Müller Direktor und Chefökonom, BAK Basel Economics Martin Eichler Senior Economist, Mitglied der Geschäftsleitung, BAK Basel Economics 1 Vgl. Eichler/Kyed/Schriber 2007. 24 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Warum ist Wettbewerbsfähigkeit von Regionen ein Thema? Der tatsächliche Erfolg – sprich: wirtschaftliche Prosperität und Wachstum – wird letztendlich von der Summe der individuellen Unternehmen einer Region bestimmt. Dies führt zu regional sehr unterschiedlichen Ergebnissen (siehe Grafik 1). Gemessen am Bruttoinlandprodukt (BIP) pro Kopf der Bevölkerung unterscheidet sich die Wirtschaftskraft der Regionen massiv. Dasselbe gilt auch bezüglich Wirtschaftswachstum. Eine kürzlich durchgeführte Untersuchung1 hat für die Periode 1996–2005 aufgezeigt, dass die Varianzen der Wachstumsraten des Bruttoinlandprodukts (BIP) pro Jahr von Regionen innerhalb eines Landes etwa gleich gross sind wie diejenigen von ganzen Ländern in Europa. Dies bedeutet, dass die regionalen Unterschiede im Wirtschaftswachstum nicht primär gesamtstaatlich bedingt sind, sondern mindestens ebenso stark durch regionale Gegebenheiten geprägt werden. Beschränkt man sich bei der Analyse des Wachstums auf die Ebene des Staates, ignoriert man einen erheblichen Teil der Wachstumsvariation und damit der Ursachen für die unterschiedliche Dynamik und Wettbewerbsfähigkeit. Branchencluster als Ursache für regionale Wachstumsdifferenzen Woher stammt die unterschiedliche Performance der Regionen? Eine mögliche Ursache liegt in der Zusammensetzung der regionalen Wirtschaft. Da sich Branchen untereinander in ihrer Wettbewerbsfähigkeit unterscheiden, führt der spezifische Branchenmix einer Region auch zu einer regionsspezifischen Wettbewerbsfähigkeit. Grafik 2 illustriert die regional unterschiedliche Branchenstruktur auf Basis der MS-Regionen für die vier Schlüsselbranchen der Schweiz. Diese Branchen steuern mehr als 80% der Schweizer Exporte bei und sind somit entscheidend für unsere Wettbewerbsfähigkeit. Das Verteilungsmuster sieht für jede Branche anderes aus. Die Branchenstruktur unterscheidet sich deutlich zwischen den Regionen, was entsprechende Rückwirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Regionen hat. Monatsthema Grafik 1 Bruttoinlandprodukt (BIP) pro Kopf in den Schweizer MS-Regionen, 2006 < = 40 000 < = 60 000 < = 80 000 < = 100 000 > = 100 000 erklärt wird und zu einem grossen Teil auf unterschiedliche Standortfaktoren zurückzuführen sein dürfte. Diese – seien diese nun durch die Politik beeinflussbar oder nicht – bestimmen die Wettbewerbsfähigkeit der jeweils ansässigen Betriebe und damit den wirtschaftlichen Erfolg einer Region offenbar wesentlich. Regional spezifische Faktoren der Wettbewerbsfähigkeit MS = Mobilité spatiale. Kasten 1 Region: Definition und Abgrenzungen Der Begriff «Region» ist – anders als z.B. Staat – ein nicht eindeutig definierter Begriff. Für die Analyse der Wettbewerbsfähigkeit und des Wirtschaftswachstums soll unter Region dasjenige geografische Gebiet verstanden werden, innerhalb dessen die Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital, Boden und Wissen in enger Verflechtung einen gemeinsamen Wirtschaftsraum bilden: die so genannte funktionale Wirtschaftsregion. Zur Bestimmung der Grenzen eines solchen funktionalen Raumes werden häufig Pendlerverflechtungen herangezogen. Je grösser der tägliche Fluss von Arbeitskräften zwischen zwei Teilgebieten ist, desto eher bilden diese eine gemeinsame funktionale Region. Häufig werden jedoch zusätzlich politischadministrative Grenzen bei der Definition berücksichtigt, die nicht unbedingt den funktionalen Verflechtungen entsprechen. Dies ist einerseits aus politischen Gründen und andererseits wegen der Verfügbarkeit statistischen Datenmaterials angezeigt. Für eine ausführlichere Diskussion des Konzepts und möglicher Grenzwerte siehe beispielsweise Müller/Haisch (2006) und Blöchliger (2005), in dem auch eine Anwendung für die Schweiz enthalten ist. Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft Daneben spielen verschiedene gebietsspezifische Rahmenbedingungen eine Rolle. Viele wichtige Rahmenbedingungen werden zwar auf Ebene des Staates festgelegt. Doch auch die Regionen – in der Schweiz primär die Kantone – haben erhebliche Kompetenzen und üben damit Einfluss auf die relevanten Rahmenbedingungen aus. Wie weit gesamtstaatliche Faktoren, der Branchenmix einer Region und die regionsspezifischen Rahmenbedingungen die unterschiedlichen Wachstumsraten der regionalen Volkswirtschaften erklären können, lässt sich mit dem Konzept der Shift-Share-Analyse auf einfache Art und Weise abschätzen (siehe Kasten 2). Für den Zeitraum 2000–2006 war die Region Nordwestschweiz die wachstumsstärkste Region der Schweiz. Die Shift-Share-Analyse zeigt, dass die überdurchschnittliche Performance vollständig auf den Branchenmix in der Region zurückzuführen ist (siehe Grafik 3). Der hohe Anteil der wachstumsstarken Branche Chemie/Pharma ist hier ausschlaggebend. Ganz anders in der Zentralschweiz. Hier ist der Branchenmix im Vergleich zur Schweiz sogar nachteilig, wie der negative Struktureffekt zeigt. Dennoch erreicht die Region aufgrund besonders günstiger regionenspezifischer Entwicklungen das zweithöchste Wachstum der Schweiz. Regionen unterscheiden sich also in ihrem Branchenmix, was die unterschiedliche wirtschaftliche Performance der Regionen teilweise erklären kann. Es verbleibt jedoch eine erhebliche Variation der Wettbewerbsfähigkeit zwischen den Regionen, die dadurch nicht 25 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Auf Länderbasis existiert eine grosse Zahl von theoretischen und empirischen Studien, die sich mit der Frage von Wirtschaftswachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Einflussfaktoren auseinandersetzen. Auf regionaler Ebene gibt es bisher jedoch nur wenige Studien. Zwar kann bis zu einem gewissen Mass aus den nationalen Studien auch auf die regionale Ebene geschlossen werden; allerdings sind selbst auf nationaler Ebene nur wenige Einflüsse statistisch gesichert. Im Folgenden soll auf einige Themenfelder eingegangen werden, die für die Wettbewerbsfähigkeit von (Schweizer) Regionen von erheblicher Bedeutung sind. Wissen und Innovation Kontinuierliche Innovation stellt den Motor einer Entwicklung hin zu einer wissensbasierten und nachhaltig wettbewerbsfähigen Wirtschaft für Hochlohnstandorte dar. Damit das hohe Lohn- und Wohlstandsniveau der westeuropäischen Regionen mittelfristig gehalten werden kann, muss der Produktivitätsvorsprung gegenüber dem Grossteil der Welt aufrechterhalten und ausgebaut werden. Regionen spüren diesen Innovationsdruck besonders. Eine regionale Wirtschaft ist nicht nur dem (Kosten-)Wettbewerb durch die Globalisierung ausgesetzt, sondern steht auch innerhalb der industrialisierten Welt im Innovationswettbewerb. Hinzu kommt, dass Innovation in vielen Aspekten an eine funktionale Region gebunden ist. Zwar nehmen die Vernetzung von Innovationsaktivitäten und die Verbreitung von Wissen im globalen Massstab zu. Dennoch kommt der regionalen Ebene eine hohe Bedeutung zu. Als vielschichtiger und -stufiger Prozess kann Innovation in unterschiedlichen Formen ablaufen. Von besonderer regionaler Bedeutung ist dabei das persönliche Know-how. Die Entscheidungen über Wohn- und Arbeitsort der entsprechenden Personen beeinflussen also immer auch die Innovationskraft einer Region. Neben eigenen Anstrengungen zur Ausbildung in einer Region kommt als wichtiger Faktor die Attraktivität der Region als Lebensstandort hinzu. Der zweite, regional rele- Monatsthema Grafik 2 Anteil der vier Schlüsselbranchen im Vergleich zum gesamtschweizerischen Durchschnitt in den Schweizer MS-Regionen, 2006 Chemie/Pharma Investitionsgüterindustrie stark unterdurchschnittlich leicht unterdurchschnittlich durchschnittlich leicht überdurchschnittlich stark überdurchschnittlich stark unterdurchschnittlich leicht unterdurchschnittlich durchschnittlich leicht überdurchschnittlich stark überdurchschnittlich Gastgewerbe Finanzsektor stark unterdurchschnittlich leicht unterdurchschnittlich stark unterdurchschnittlich leicht unterdurchschnittlich durchschnittlich leicht überdurchschnittlich durchschnittlich leicht überdurchschnittlich stark überdurchschnittlich stark überdurchschnittlich MS = Mobilité spatiale. Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft Kasten 2 Shift-Share-Analyse Bei der Shift-Share-Analyse (SSA) handelt es sich um ein Konzept, mit dessen Hilfe sich eine Kennzahl für eine Region – beispielsweise das Wirtschaftswachstum – deterministisch in verschiedene (Wachstums-)Beiträge zerlegen lässt. In der Grundform der SSA werden dabei drei Effekte unterschieden: – Globaleffekt: unterliegender Trend, in der Regel gemessen an der Entwicklung einer übergeordneten geografischen Einheit (z.B. Staat oder Welt); – Struktureffekt: Branchenmix der Region. Es wird ermittelt, wie stark die regionale Kennzahl vom unterliegenden Trend allein aufgrund des spezifischen Branchenmixes abweicht; – Regionaleffekt: Er gibt an, wie stark die regionale Kennzahl von rein regionsspezifischen Faktoren beeinflusst wird. Die SSA wurde erstmals von Dunn (1960) angewandt und fand seitdem vielfältige Anwendung. Für eine Diskussion, eine Reihe von Erweiterungen des Konzepts und eine Anwendung auf die Schweiz siehe Eichler/Grass (2004). Auch wenn es sich bei der SSA um ein deterministisches Konzept handelt und der verwendete Branchenmix bei einer Diskussion der Wettbewerbsfähigkeit von Regionen – zumindest mittel- bis langfristig – nicht als exogen gegeben unterstellt werden kann, so kann eine SSA doch zeigen, ob bzw. in etwa in welchem Umfang strukturelle und regionalspezifische Effekte für das Verständnis von Wirtschaftswachstum – und damit der Wettbewerbsfähigkeit von Regionen – berücksichtigt werden müssen. 26 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 vante Aspekt im Innovationsprozess ist die Bildung von Clustern. Die Vernetzung verschiedener Institutionen, die an gleichen oder ähnlichen Themen arbeiten, ist für den Erfolg und die Effizienz des regionalen Innovationsprozesses entscheidend, zumal Cluster räumlich gebunden sind. Steuerbelastung Die Belastung mit Steuern und Abgaben ist ein Faktor, der vor allem auf nationaler Ebene als Einflussfaktor auf die Wettbewerbsfähigkeit wahrgenommen wird. Angesichts der weltweiten Konkurrenz um Kapital und Arbeitsplätze denkt man hierbei zuerst an die Besteuerung von Unternehmen. In vielen Ländern sind die Unterschiede zwischen den einzelnen funktionalen Regionen jedoch so gering, dass dies für die Wettbewerbsfähigkeit Monatsthema Grafik 3 märkte. Die Erreichbarkeit von aussen und die Verkehrsbedingungen innerhalb einer Region sind ebenso relevant wie die Qualität des öffentlichen und privaten Leistungsangebotes. Für potenzielle Zuzüger ist die Verfügbarkeit von gut bezahlten Stellen, für ansiedlungswillige Unternehmen die Verfügbarkeit von gut Qualifizierten von höchster Bedeutung. Hinzu kommen Elemente der Lebensqualität, wie beispielsweise das kulturelle Angebot oder Naherholungsgebiete, die auch für das Verbleiben von bereits in einer Region wohnhaften Leuten relevant sind. Wachstumszerlegung: Reale Wertschöpfung, 2000–2006 Tatsächliches Wachstum Globaleffekt Struktureffekt Regionaleffekt In % 20 15 10 Verbesserung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit 5 0 –5 Nordwestschweiz Zentralschweiz Région Lémanique Espace Mittelland Ostschweiz Tessin Zürich Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft Kasten 3 Literatur − Blöchliger (2005): Baustelle Föderalismus. Hrsg.: Avenir Suisse, Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung. − Dunn, E.S. (1960): A statistical and analytical technique for regional analysis. Papers of the Regional Science Association, Volume 6, S. 97–112. – Eichler/Grass (2004): Regional Growth Factors: Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus Schweizer Sicht, Basel: BAK Basel Economics. − Eichler/Kyed/Schriber (2007): Dansk regional udvikling. Studie von Copenhagen Economics und BAK Basel Economics zuhanden Indenrigs- og Sundhedsministeriet, Kopenhagen. – Müller/Haisch 2006: The importance of defining and measuring urban regions in the right way – a sensitivity analysis. Arbeitspapier zuhanden des OECD-Workshops «Defining and Measuring Metropolitan Regions» vom 27. November 2006. nur zwischen Staaten und allenfalls auf lokaler Ebene eine Rolle spielt. In der Schweiz hingegen unterscheiden sich auch die Regionen untereinander so erheblich, dass die Steuerbelastung zu einem wichtigen Faktor der regionalen Wettbewerbsfähigkeit wird. Neben den Unternehmenssteuern rückt auch die Steuerbelastung von natürlichen Personen immer mehr ins Rampenlicht, insbesondere von hoch qualifizierten Personen mit entsprechend hohem Einkommen. Dieser besonders mobile Personenkreis wird für die Wettbewerbsfähigkeit einer Region immer bedeutender. Wie oben dargelegt, sind gut qualifizierte Personen ein wesentlicher Faktor für die Innovationsfähigkeit einer Region. Die Höhe der Steuerbelastung von natürlichen Personen kann aber auch die Standortentscheidung von Unternehmen beeinflussen, weil Unternehmen mobile Mitarbeitende bei einer höheren Steuerlast mit einem höheren Bruttolohn entschädigen müssen, wenn sie im internationalen Konkurrenzkampf die besten Köpfe anziehen wollen. Dies erhöht die Kosten eines Unternehmens, womit Regionen mit einer hohen Einkommenssteuerbelastung für Unternehmen unattraktiver werden. Attraktivität und Lebensqualität Ob eine Region fähig ist, mobile Produktionsfaktoren anzuziehen, hängt daneben von vielen weiteren Faktoren ab. Zu nennen ist die Regulierungsdichte und Qualität der Institutionen, wie z.B. die Bestimmungen über den Arbeitsmarkt oder verschiedene Produkt- 27 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aus wirtschaftspolitischer Sicht wäre es natürlich wünschenswert, über eine Liste mit allen relevanten Einflussfaktoren – sortiert nach ihrer Bedeutung – zu verfügen. Damit könnten die effektive Wettbewerbsfähigkeit von Regionen bestimmt und die Prioritäten für Massnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit auf einer fundierten Basis festgelegt werden. Dies ist jedoch kaum möglich, denn eine für alle Regionen gültige, optimale Kombination an Rahmenbedingungen gibt es nicht. Vielmehr muss die Politik bei der Festlegung der beeinflussbaren Standortfaktoren die nicht veränderbaren Faktoren (z.B. Lage, Klima) und die vorhandene Branchenstruktur berücksichtigen. So sind für eine Tourismusregion andere Faktoren relevant als für einen Finanzplatz oder einen Pharmastandort. Eine verstärkte Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Exportbranchen ist aber in jedem Fall angezeigt. Die wohl effektivste Standortförderung besteht in der Stärkung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit. Damit die Politik diese Rolle wahrnehmen kann, muss sie die vorhandene Qualität der Standortfaktoren im Vergleich mit relevanten Konkurrenzregionen im In- und Ausland sowie die spezifischen Bedürfnisse der für die Region besonders wichtigen Branchen kennen. Danach kann sie aufgrund einer Stärken-Schwächen-Analyse gezielt einzelne Bereiche angehen und an besonders wirksamen Verbesserungen arbeiten. Nur so kann die Wettbewerbsfähigkeit einer Region erhalten und im internationalen Ver gleich gesteigert werden. Monatsthema Die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des KMU-Standortes Schweiz: Ergebnisse 2007 Wie steht es mit der Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Schweiz aus der Sicht von Unternehmerinnen und Unternehmern? Zu diesem Thema werden seit 1998 die Kursteilnehmer des Intensivstudiums für kleine und mittlere Unternehmen an der Universität St. Gallen befragt. Den dringendsten standortpolitischen Handlungsbedarf weist die Schweiz im Jahr 2007 zum wiederholten Mal im Bereich der Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften sowie zum ersten Mal beim Standortfaktor Wechselkurs auf. Die höchste Die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften wurde von den befragten Unternehmern als das akuteste Problemfeld identifiziert: 41% beurteilten diese als schlecht und sehr wichtig. Ein weiteres bedeutendes Manko ist zurzeit der Wechselkurs des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro und dem US-Dollar. Bild: Keystone Zufriedenheit wird – auch in der Langzeitbetrachtung – der Arbeitsmarktflexibilität sowie dem Arbeitsfrieden attestiert. Prof. Dr. Franz Jaeger Leitungsmitglied der Executive School der Universität St. Gallen (ES-HSG) Bereits zum zehnten Mal in Folge wurde die Befragung bei den Kursteilnehmern, jeweils zwischen 30 und 40 KMU-Eigentümern bzw. Führungskräften, durchgeführt. Aufgrund der periodischen Untersuchung können – neben einer aktuellen Niveaubetrachtung – auch dynamische Aspekte bei der Auswertung berücksichtigt werden. Da die Teilnehmerstruktur positiv selektioniert ist und infolgedessen die Aussagen von überdurchschnittlich erfolgreichen Unternehmern bzw. Führungskräften stammen, ist eine gewisse Verzerrung einzelner Untersuchungsresultate nicht auszuschliessen. Hingegen sind im Zeitvergleich (1998–2007) keine Verzerrungen zu erwarten. Dennoch können einige wesentliche Tendenzaussagen über die Wettbewerbsfähigkeit des schweizerischen KMU-Standortes auf Plausibilitätsbasis formuliert werden.1 Strukturelle Merkmale der befragten Unternehmen Beat Bechtold Projektleiter an der Executive School der Universität St. Gallen (ES-HSG) Um ein Strukturbild der beteiligten Unternehmen zu vermitteln, werden die Unternehmen anhand der folgenden Merkmale sortiert: Branche, Grösse, Exportanteil sowie Umsatzwachstum im Vergleich zum Branchendurch- 28 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 schnitt. Die nachstehenden Zahlenwerte beziehen sich auf die aktuellste Umfrage vom Frühling 2007. Aufgrund ihrer Branchenzugehörigkeit2 können 53% der Unternehmen dem Industrie- und Gewerbesektor zugerechnet werden. Davon zählen über 30% zur verarbeitenden Industrie. Dem Dienstleistungssektor sind 44% zuzuordnen und 3% dem Land- und Forstwirtschaftssektor. Diese Aufteilung kontrastiert deutlich mit dem gesamtschweizerischen Dienstleistungsanteil, wo 76% im Tertiärsektor3 tätig sind. Hinsichtlich der Grösse der befragten Unternehmen wurde die gesamte Mitarbeiterzahl sowohl im Inland als auch im Ausland erfasst. Über 43% der Unternehmen beschäftigen 10 bis 49 Mitarbeitende. In der Grössenklasse 50 bis 249 sind es 37%. Lediglich 3% sind Kleinunternehmen mit 1 bis 9 Angestellten. Die verbleibenden 17% der Unternehmen beschäftigen 250 und mehr Personen. Etwas mehr als 28% der Unternehmen tätigen überhaupt keine Exporte. Bei 41% der Unternehmen beträgt der Umsatzanteil der Exporte weniger als ein Viertel. Weitere 25% der Unternehmen erwirtschaften mehr als die Hälfte ihres Umsatzes im Ausland, sodass der Grad der Exportorientiertheit dieser KMU- Monatsthema Tabelle 1 Bewertung der Standortfaktoren von Schweizer KMU, 2007 Bedeutung für das Unternehmen Ist-Zustand Unwichtig Wichtig Sehr wichtig Schlecht (1) (2) (3) Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte 41% Wechselkurse 21% Ausreichend (4) (5) Marktmacht Kunden 45% Lohnniveau 41% Gebührenbelastung 40% Umweltschutzauflagen 38% Kooperation Verwaltung 38% Regulierung 35% Produkthaftung 35% Lohnnebenkosten 34% Arbeitsplatzqualität 34% Fiskalisches Umfeld 33% Bauvorschriften 32% (6) Lohnnebenkosten 34% Bildungssystem 28% Gut (7) Zugang Kapitalund Kreditmarkt 26% (8) Arbeitsfriede 37% Infrastruktur 31% Zinsen 26% (9) Flexibilität Arbeitszeit 47% Arbeitsfriede 37% Zugang zu Auslandsmärkten 22% Quelle: Jaeger, Bechtold / Die Volkswirtschaft Gruppe recht hoch ist. Da exportierende Unternehmen einem stärkeren Wettbewerb ausgesetzt sind, ist davon auszugehen, dass es sich bei den befragten Unternehmen um vergleichsweise erfolgreiche KMU handelt, was das Sample wirtschaftspolitisch hochrelevant macht. Ein weiteres Indiz der positiven Selektion wird durch den Fakt bestätigt, dass 50% der befragten Unternehmen ihre Umsatzentwicklung im Vergleich zum Branchendurchschnitt als überdurchschnittlich beurteilen. Stärke-/Schwächeprofil – Methodik 1 Siehe dazu «KMU-Landschaft im Wandel», Hrsg. Bundesamt für Statistik (BFS), März 2008. 2 Branchen-Einteilung gemäss Noga-2002-Umsteigeschlüssel, BFS, Sektion Unternehmensstruktur und Beschäftigung. 3 Gemäss der Betriebszählung 2005, BFS. 4 Die Faktoren Lohnnebenkosten und Arbeitsfriede finden sich in zwei Feldern der Matrix wieder. Bei ihnen wurden zwei Antwortkombinationen genau gleich oft genannt, wobei keine andere Antwortkombination öfter genannt wurde. 5 Die Standortfaktoren werden auf folgende Weise den Feldern zugeordnet: Von jedem Standortfaktor wird prozentual berechnet, wie viele Teilnehmer ihn in ein bestimmtes Feld eingeordnet haben. Dabei wird die Stichprobe um diejenigen Teilnehmer bereinigt, die gar keine Möglichkeit gewählt haben. Der Standortfaktor erscheint in dem Feld, das am häufigsten genannt wurde. 6 Siehe dazu Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), Bundesamt für Statistik (BFS) und Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (Swissmem). In der Umfrage beurteilten die Teilnehmenden verschiedene Standortfaktoren mit Hilfe einer Matrix nach zwei Dimensionen. Einerseits konnte das Angebot bzw. der IstZustand eines Standortfaktors als schlecht, ausreichend oder gut bewertet werden. Andererseits wurde nach der Bedeutung desselben Faktors für das Unternehmen gefragt (unwichtig, wichtig oder sehr wichtig). Die möglichen neun Antwortkombinationen sind in Tabelle 1 ersichtlich. Der untersuchte Standortfaktor erscheint in der Darstellung in jenem Feld, wo die häufigste Nennung verzeichnet wurde. Daneben steht die Prozentzahl, die besagt, wie viele der Befragten (die eine Zuordnung vorgenommen haben) den Faktor diesem Feld zugeordnet haben. So beurteilten zum Beispiel 41% die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften als schlecht/sehr wichtig. Keine andere der neun Antwortkombinationen wurde bei diesem 29 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Faktor mit einer höheren Prozentzahl genannt.4 Zur Interpretation der neun Felder in der Profilmatrix5 ist Folgendes zu bemerken: Wird ein Standortfaktor als schlecht/sehr wichtig (Feld 3) eingestuft, so ist dringendster standortpolitischer Handlungsbedarf geboten. Hier werden hoch akute Problemfelder sichtbar. Die Antwortkombinationen schlecht/wichtig (Feld 2) und ausreichend/sehr wichtig (Feld 6) weisen auf einen dringlichen standortpolitischen Handlungsbedarf in akuten, ernst zu nehmenden Problemfeldern hin. Standortbedingungen, die als ausreichend/wichtig (Feld 5) beurteilt werden, stellen weniger akute Probleme dar. Es besteht allerdings auch hier standortpolitischer Handlungsbedarf. Standortbedingungen, die durch die restlichen Felder evaluiert werden, stellen keine Problemfelder dar. Standortpolitischer Handlungsbedarf besteht insofern, als dafür zu sorgen ist, dass die betreffenden Standortvorteile erhalten bleiben oder weiter verbessert werden. Mangelnde Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften In der Matrix zeigt sich, dass das akute Problemfeld «Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften» mit 41% die deutlichste Zuordnung erhält. Dieser Standortfaktor wurde zudem von über 81% der befragten Unternehmen in der Kolonne «sehr wichtig» (Felder 3, 6 und 9) eingestuft. Die Bedeutung der Problematik wird dadurch unterstrichen, dass derselbe Standortfaktor in der Matrix bereits seit 1999 als schlecht bzw. ausreichend, aber sehr wichtig (Felder 3 oder 6) eingeordnet wurde. Daraus kann der Schluss gezogen werden, dass standortpolitische Massnahmen zur Verbesserung der Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften entweder ausgeblieben sind oder aber erfolglos waren. Allerdings trifft für diese Angebotslücke als Begründung wohl eher zu, dass die weltweit gute Konjunkturlage die Schweizer Wirtschaft insbesondere in den letzten 4 Jahren angetrieben hat (das reale BIP wuchs von 2004 bis 2007 um durchschnittlich 2,7% pro Jahr), derweil die fast vollen Auftragsbücher (93%) in der schweizerischen Maschinen-, Metall- und Elektroindustrie zu Engpässen bei der Produktion und auf den Arbeitsmärkten für Hochqualifizierte beigetragen haben.6 Auf (standort-)politischer Ebene setzen die Schweiz und die EU die Personenfreizügigkeit seit 2002 schrittweise um. Mit der Ausdehnung des Abkommens auf die mittel- und osteuropäischen Staaten wurde dieser wirtschaftspolitische Offenheit sogar noch intensiviert. Offenbar konnten trotz all diesen freizügigen Arbeitsmarktmassnahmen Monatsthema Grafik 1 Entwicklung der Wechselkurse Schweizer Franken zu US-Dollar und Euro, 2003–2008 CHF / 1 USD CHF / 1 EUR 1.7 1.6 1.5 1.4 1.3 1.2 1.1 Jan. 08 Sept. 07 Juni 07 März. 07 Nov. 06 Aug. 06 Mai 06 Febr. 06 Okt. 05 Juli 05 April 05 Dez. 04 Sept. 04 Juni 04 März 04 Nov. 03 Aug. 03 Mai 03 Jan. 03 1.0 Quelle: SNB / Die Volkswirtschaft Grafik 2 Motive für Standortverlagerung In % Marktnähe Kostenfaktor Transport Qualifizierte MA Steuern EU-Richtlinien 0 5 10 15 20 25 30 35 Quelle: Jaeger, Bechtold / Die Volkswirtschaft die Engpässe – insbesondere bei den Hochqualifizierten – nicht beseitigt werden. Wechselkurs: Starker Euro für Importeure kritisch Ein ebenso akutes Problemfeld bildet der Wechselkurs des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro und dem US-Dollar (siehe Grafik 1). Als problematisch sehen dies vor allem jene 30 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Unternehmen (21%), die bei ausländischen Zulieferern in der Eurozone einkaufen oder von dort Vorprodukte beziehen. Bei einem weiterhin starken Euro haben die inländischen Produzenten bzw. Importeure höhere Preise zu bezahlen und bekommen somit weniger für ihr Geld. Allerdings profitieren andere Unternehmen, wenn der Wechselkurs hoch ist. So ist es für die in den Euroraum exportierenden Unternehmen und für Zulieferer solcher Exporteure von Vorteil, wenn der Frankenwechselkurs zum Euro tief ist bzw. zur Abwertung tendiert. Zudem profitieren speziell die Tourismusbetriebe, wenn die ausländischen Gäste aus dem Euro-Raum mit einer starken einheimischen Währung (gegenüber dem Schweizer Franken) anreisen. Diese Argumentation wird bei einer genaueren Betrachtung gestützt, da jeweils 17% – also nur 4% weniger als beim meistgenannten Feld – der Befragten die Wechselkurse als ausreichend/unwichtig (nur im Binnenmarkt tätig) und ausreichend/sehr wichtig (Exporteure) eingetragen haben. Doch auch hier zeigt sich einmal mehr: KMU ist nicht gleich KMU. Durch die oben beschriebenen Implikationen (Exportanteil, Branchenzugehörigkeit, Sektoreinteilung, ausländische Zulieferer) ist eine Eindordnung über eine längere Zeitspanne wegen der jeweils sich ändernden Zusammensetzung des Unternehmenssamples (bei der alljährlichen Umfrage) besonders schwierig. Dazu kommt, dass es sich beim Wechselkurs um einen exogenen Faktor handelt, der innert kurzer Zeit erheblichen Schwankungen unterworfen sein kann. Dennoch ist es in der vorliegenden Befragung seit 1998 das erste Mal, dass die Wechselkurssituation am häufigsten – nämlich von 21% der befragten Unternehmern – als schlecht/sehr wichtig taxiert wurde. Beim US-Dollar verhält es sich umgekehrt, da dieser im Verhältnis zum Schweizer Franken eher zur Schwäche tendiert: Unternehmen, die in den Dollar-Raum exportieren, geben an, unter dem schwachen bzw. abwertenden Dollar zu leiden. Unternehmen jedoch, die aus dollarfakturierten Auslandmärkten (z.B. Mineralölprodukte) importieren, profitieren vom schwachen US-Dollar bzw. von der relativ hohen und aufwertenden FrankenDollar-Relation. Positiv bewertete Standortfaktoren Es gibt auch Standortfaktoren, die sehr positiv (gut/sehr wichtig) beurteilt werden. So besteht nur insofern Handlungsbedarf, als sichergestellt werden muss, dass sich die Situation nicht verschlechtert, da die Konkurrenz nicht schläft. Kein unmittelbarer Handlungsbedarf besteht also gemäss der Befragung von Monatsthema 2007 bei der Flexibilität der Arbeitszeit, beim Arbeitsfrieden und beim Zugang zu den Auslandmärkten. Zu Letzterem gilt es anzufügen, dass diesen Faktor gleichzeitig 16% als ausreichend/unwichtig beurteilen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass 28% der befragten Unternehmen gar keine Exporte tätigen und entsprechend keinen Zugang zu den ausländischen Märkten benötigen. Im Gegensatz zur Umfrage7 vor fünf Jahren: Damals wünschten 44% der befragten Unternehmen beim Zugang zu den ausländischen Märkten unmittelbaren staatlichen Beistand. Somit scheint der Eintritt in Auslandmärkte für die exportorientierten KMU eher eine Chance denn ein gravierendes Problem darzustellen. Die Gründe hierfür dürften unter anderem in den zahlreichen abgeschlossenen Freihandelsabkommen, den abgebauten Handelsschranken und den bilateralen Abkommen mit der EU zu suchen sein. Interessant ist, dass über die Zeit hinweg und generell die Faktoren Lohnniveau, Kundenmarktmacht, fiskalisches Umfeld und Bauvorschriften zwar nicht besonders positiv, aber auch nicht als dramatisch negativ beurteilt worden sind. Dennoch ist gerade hier standortpolitischer Handlungsbedarf angesagt, weil auch in diesen Bereichen seit langer Zeit erhebliches Potenzial brach liegt. Überraschenderweise stellt der Standortfaktor Zugang zu den Kapital- und Kreditmärkten heute – im Gegensatz zu früheren Jahren – kein prekäres Problemfeld dar. Als immer noch relevant, aber ebenfalls zurückgestuft, wird von 45% der befragten Unternehmen die Marktmacht der Kunden beurteilt. Ausbildungsqualität und Rekrutierungsprobleme in der Schweiz 7 Vergleiche dazu «Die Klein- und Mittelunternehmen – Rückgrat der Schweizer Volkswirtschaft», Hrsg. BFS, 2003. 8 Zudem besteht das hohe Risiko einer Abwerbung von fertig ausgebildeten Fachkräften und damit eines Knowhow-Transfers zur Konkurrenz sowie einer vorzeitigen Abschreibung von eigenfinanzierten HumankapitalInvestitionen. 9 Siehe dazu u.a. Jaeger, F., Bechtold, B. (2005), Eine freizügige Schweiz – Chimäre oder Chance?, S. 71ff. Die befragten KMU-Vertreter attestieren dem schweizerischen Bildungsstandort bei ausbildungsspezifischen Themen – wie zum Beispiel der Praxisrelevanz der Ausbildung – mehrheitlich gute Noten. Bei einer differenzierten Betrachtung der Ausbildungsqualität zeigt sich, dass diese bei den Akademikern höher eingeschätzt wird als bei den Facharbeitern. Diese Tendenz ist seit Beginn der Umfrage unverändert geblieben. Erwähnenswert ist die Tatsache, dass über den gesamten Beobachtungszeitraum die Ausbildungsqualität der Akademiker wie auch der Facharbeiter kaum als ungenügend beurteilt wurde. Bei der Analyse der verschiedenen Qualifikationssegmente des Arbeitsmarktes fällt auf, dass 67% der KMU-Vertreter Rekrutierungsprobleme beim mittleren Management beklagen. Als Gründe geben die Befragten an, dass sie nicht mit dem Lohnniveau von Konzernen mithalten können und ihnen von diesen zu- 31 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 dem oft fähige Mitarbeiter abgeworben werden. Beim höheren Management sehen aufgrund der (internen) Nachfolgeregelung der Familienunternehmen nur 13% der befragten Unternehmen Rekrutierungsprobleme. Ein Rekrutierungsproblem auf Ebene der Facharbeiter erkennen demgegenüber immerhin 54% der KMU. Die fehlende fachliche Ausbildung wird am häufigsten bemängelt, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass für die Unternehmen der Zeithorizont oftmals zu lang ist, um selbst Facharbeiter auszubilden.8 Ausmass und Motive der Standortverlagerung Zum Schluss erörtert die jährliche KMUUmfrage jeweils die Gründe bzw. Motive, weshalb die Unternehmen allenfalls in Betracht ziehen, ihren Standort zu verlagern (siehe Grafik 2). Gemäss der letztjährigen Umfrage haben grundsätzlich 78% der KMU die Möglichkeit, den Standort zu verlagern. Dabei ist ein Standortwechsel für 52% nur innerhalb der Schweiz möglich; 48% können sich vorstellen, international zu dislozieren. Verlagerungen des ganzen Unternehmens kommen für 42% in Frage, Teilverlagerungen hingegen für 72% der befragten KMU. Im Vergleich mit den Vorjahresergebnissen sind das die zweithöchsten Angaben seit 1998. Nur im Jahr 2000 (auf dem Höhepunkt der IT-Welle) waren etwas mehr KMU bereit, sowohl Teile als auch das ganze Unternehmen an einen anderen Standort zu verlagern. Bei der Erörterung der Gründe, die eine KMU-Führung veranlassen können, den räumlichen Standort des Unternehmens oder Teile davon zu verlagern, gibt es sowohl offensive als auch defensive Motive.9 Das am häufigsten genannte (offensive) Motiv ist die Marktnähe (31%). Darauf folgt u.a. ein defensives Motiv, der Kostenfaktor (17%); als potenzielle Konkurrenz-Standorte stehen die neuen osteuropäischen EU-Mitgliedsländer im Vordergrund. Beim Transport-Motiv (ebenfalls 17%) ist die Verkehrserschliessung am aktuellen Standort nicht befriedigend. So kann es für ein KMU von Bedeutung sein, ob es in einem Industriequartier oder in der Nähe eines Flughafens angesiedelt ist oder ob der Standort mit dem öffentlichen Verkehr gut erreichbar ist. Mit den EU-Richtlinien (3%) sind die zur Schweiz unterschiedlichen Normen und Vorschriften für Produkte gemeint. Im Kontext der fortschreitenden Globalisierung, der hervorragenden Konjunktur und der überwiegenden offensiven Motive (Marktnähe) zeigt sich, dass die Unternehmen wirtschaftlich florieren und somit eine Verlagerung nicht aus der Not bzw. unter Kos tendruck tätigen müssen. Monatsthema Wie die Schweiz den schwierigen Wettkampf um die Gunst der multinationalen Unternehmen gewinnen kann Die multinationalen Firmen spielen eine herausragende Rolle in der Schweizer Wirtschaft. Die Entwicklung dieser so genannten «Multinationals» weist eine hohe Dynamik aus mit grossen Gewinnen, aber auch grossen Verlusten. Die Schweiz ist zwar heute als Standort für solche Unternehmen im Vergleich zu anderen Standorten stark. Doch während unsere Wettbewerber stark aufrüsten, droht die Schweiz rasch an Boden zu verlieren. Eine Studie, deren Resultate in diesem Artikel präsentiert werden, zeigt diese Multinationale Firmen – im weiteren Multinationals genannt – sind äusserst wichtig für die Schweizer Wirtschaft (zur Definition siehe Kasten 1). Im Jahr 2004 erwirtschafteten sie zusammen 34% des gesamten Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP). Dabei entfielen 10% auf ausländische und 24% auf schweizerische Unternehmen. Gleichzeitig werden die Multinationals durch die zunehmende Globalisierung immer flexibler. Sie zeichnen sich unter anderem durch folgende Eigenschaften aus: – Sie verfügen über immer grössere Erfahrung im Management einer globalen Firmenstruktur. – Sie sind mehr und mehr in der Lage, einzelne Geschäftsbereiche weltweit zu verschieben. – Der internationale Wettbewerbsdruck zwingt sie, ihren weltweiten Standortmix immer wieder neu zu optimieren. Dynamik auf und schlägt fünf Stossrichtungen für den erfolgreichen Standortwettbewerb vor. Diese Entwicklung bietet der Schweiz die Chance, neue Unternehmen oder zusätzliche Geschäftsbereiche von bereits in der Schweiz tätigen Unternehmen anzuziehen. Gleichzeitig wächst aber auch die Gefahr, Unternehmen oder einzelne Geschäftsbereiche an andere Standorte zu verlieren. Folglich ist es von zentraler Bedeutung, dass sich die Schweiz weiterhin mit allen Mitteln sowohl um schweizerische als auch um ausländische Multinationals bemüht. Insgesamt stehen heute 34% des Schweizer BIP auf dem Spiel; darüber hinaus besteht ein bedeutendes Potenzial. Ausländische Multinationals zieht es in die Schweiz... Bei der Standortwahl stützen sich Multinationals immer wieder auf die gleichen Kriterien: Arbeitskosten, Zugang zu den Martin Naville CEO Swiss-American Chamber of Commerce, Zürich Pia Tischhauser Vice President and Director, The Boston Consulting Group, Zürich 32 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 grossen Märkten, politische Stabilität, steuerliches Umfeld, Qualität der Infrastruktur und ein Know-how-freundliches Umfeld, das Aus- und Weiterbildung fördert sowie Innovationen schützt. Ausländische Multinationals kommen aus spezifischen Gründen in die Schweiz: Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften, ausgewogene Steuerbelastung, hohe Lebensqualität, solide Infrastruktur und ein stabiles politisches Umfeld. Ihr Anteil an Beschäftigung und BIP hat zwischen 2000 und 2004 mit einem jährlichen Wachstum von 3% bzw. 5% stark zugenommen. ...während Schweizer Multinationals Tätigkeiten auslagern Anders sieht es bei den Schweizer Multinationals aus. Sie verschieben Teile ihrer Wertschöpfung ins Ausland, und dies vornehmlich aus drei Gründen: Zugang zu grossen Märkten, Verfügbarkeit von günstigen Arbeitskräften und besserer Zugang zu hervorragend ausgebildetem Personal. Low-cost-Funktionen – wie Shared Services – und Produktionstätigkeiten, die einen geringen Mehrwert schaffen – so genanntes Low-value-added Manufacturing –, werden nach Indien, China und in einige Länder Osteuropas ausgelagert. Aber auch andere Geschäftsbereiche und zunehmend höher qualifizierte Tätigkeiten werden verlagert. So wurden beispielsweise F&EAktivitäten in die USA, nach Deutschland oder China ausgelagert, weil diese Länder dafür ein besseres Umfeld bieten, insbesondere was die Verfügbarkeit von spezialisierten Arbeitskräften und die entsprechende Infrastruktur anbelangt. In der Schweiz herrscht Knappheit an spezialisierten Arbeitskräften wie Ingenieuren und Wissenschaftlern – ein gefährlicher Trend für die Schweizer Volkswirtschaft. Aufgrund dieser Entwicklung sind sowohl der Anteil der schweizerischen Multinationals am BIP als auch ihr Anteil an der Gesamtbeschäftigung zwischen 2000 und 2004 um 2,4% pro Jahr zurückgegangen (siehe Grafik 1). In der gleichen Zeitspanne haben die rein schweizerischen Unternehmen, die für die übrigen 66% des BIP sorgen, ihren Anteil erhöht. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass der öffentliche Sektor beinahe die Hälfte zu diesem Monatsthema Grafik 1 Standort Schweiz mit vielen Stärken, aber auch Schwächen Globalisierung verlangt eine neue Sicht auf die Wirtschaft Ausländische Multinationals: ca. 10% des BIP +5% Schweizer Multinationals: ca. 24% des BIP –2,4% Schweizer Binnenunternehmen: ca. 66% des BIP – Können und müssen ihre Standorte global optimieren – Verfügen über die dafür notwendige Erfahrung – Wertschöpfung bleibt weit gehend in der Schweiz – Z.B. Post, Migros, Anwälte, Swisscom, Verwaltung, Bau, Landwirtschaft, Bildung, Private Banking, Gesundheitswesen, Finanzdienstleistungen für Private Quelle: Naville, Tischhauser / Die Volkswirtschaft Wachstum beiträgt. Der übrige Anteil wurde hauptsächlich von Finanzdienstleistern und Versicherungsgesellschaften generiert, die stark von den Entwicklungen auf den internationalen Finanzmärkten abhängig sind. Der Standortwettbewerb verschärft sich Kasten 1 Quellen und Definition Der vorliegende Artikel basiert auf einer gemeinsamen Studie der Swiss-American Chamber of Commerce und The Boston Consulting Group. Die Studie umfasst quantitative Analysen, eine Web-basierte Umfrage mit über 100 Multinationals und intensive Interviews mit zwei Dutzend Wirtschaftsführern. In dieser Studie werden Multinationals definiert als Firmen mit Operationen in der Schweiz, die im Ausland mindestens 25% der Umsätze generieren und (kumulativ) 25% der Mitarbeitenden beschäftigen, unabhängig von Grösse oder Nationalität der Firmen. Die detaillierten Quellenangaben und Definitionen sind in der Studie vermerkt. Die Studie kann bezogen werden unter www.amcham.ch oder bei [email protected]. In den letzten zehn Jahren hat sich der Wettbewerb der Länder um die Multinationals verschärft. Die zehn führenden Nationen im Standortwettbewerb sind in den letzen Jahren deutlich näher zusammengerückt. Die Entwicklung des Global Competitive Index des World Economic Forum (WEF GCI) zeigt dies auf eindrückliche Weise. Die Schweiz konnte – absolut und relativ gesehen – ihre Position ständig verbessern und belegte 2006 den 1. Rang. Das ist eine eindrucksvolle Leistung. Trotzdem schneidet die Schweiz bei einigen für die Ansiedlung von Multinationals wesentlichen Unterkategorien schlecht ab, beispielsweise bei den Formalitäten zur Anstellung von ausländischen Arbeitskräften, bei Handelshemmnissen und bei der «Ease of Doing Business». Während das WEF die Schweiz an die Spitze setzt, sehen andere Studien mit ähnlichen Ranglisten, aber unterschiedlichen Schwerpunkten die Eidgenossenschaft lediglich rund auf dem zehnten Rang, hinter wichtigen europäischen Konkurrenten wie Irland oder den Niederlanden. Die Schweiz darf sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, denn die internationale Konkurrenz wird immer stärker. Andere Standorte gewinnen an Attraktivität und werben aktiver um die immer mobileren Multinationals. 33 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Eine Umfrage bei mehr als 100 Multinationals, die heute mit grossen Operationen in der Schweiz tätig sind, zeigt deutliche Stärken und Schwächen des Standorts Schweiz. So werden Stärken wie Lebensqualität, Sicherheit, politische Stabilität, Unternehmenssteuersatz, liberaler Arbeitsmarkt und die hoch qualifizierten Arbeitskräfte klar erkannt. Gleichzeitig aber werden auch klare Schwächen der Schweiz im Vergleich zu alternativen Standorten beschrieben: Verfügbarkeit und Flexibilität von qualifizierten Arbeitnehmenden, Anzahl internationaler Flüge, Komplexität der Besteuerung, Unterstützung durch die Behörden, Arbeitserlaubnisse und das Vorhandensein relevanter Industriecluster. Weitere wichtige Defizite werden bei Qualität und Quantität internationaler Ausbildungsinstitute und bei der Besteuerung natürlicher Personen – d.h. einzelne Arbeitnehmende – erwähnt. Fünf entscheidende Massnahmenpakete Aus dem Stärken-Schwächen-Profil des Standorts Schweiz hat die Studie fünf Bereiche identifiziert, in denen die Schweiz aktiv werden muss. Nur so kann sie ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten und für Schweizer und ausländische Multinationals attraktiv bleiben. Bei den Steuern wettbewerbsfähig bleiben Für die meisten Multinationals sind die Steuern bereits zu Beginn einer Standortüberprüfung ein Knockout-Kriterium. Im weiteren Verlauf des Evaluationsprozesses werden andere Faktoren entscheidender. Über ständige Reformen muss die gesamte Steuerbelastung der Multinationals in der Schweiz mit den besten Alternativländern wettbewerbsfähig bleiben. Negative Entwicklungen würden rasch zu Vertrauensverlust und Verschiebung der Wertschöpfung führen. Arbeitserlaubnis für hoch qualifizierte und spezialisierte ausländische Arbeitskräfte erleichtern Dies wird immer wichtiger, weil sich der Wettbewerb um hoch qualifizierte und spezialisierte Arbeitskräfte verschärft – insbesondere dann, wenn sich in der Schweiz weiterhin zusätzliche ausländische Multinationals ansiedeln. Natürlich setzt jede Neuregelung in diesem Bereich eine ganzheitliche Betrachtung der Einwanderungspolitik voraus. Ausschlaggebend wird ein differenzierter Ansatz sein, der sowohl auf die Bedürfnisse der Wirtschaft wie auch auf humanitäre Anliegen eingeht. Gerade im Bereich der Ausbildung sind Monatsthema Grafik 2 Empfundene Leistung der Schweiz struktur (die Schweiz liegt hier zurzeit auf dem 9. Rang im WEF Global Information Technology Index), weniger administrative Hürden und besserer Zugang zu internationalen Schulen für Kinder von Führungskräften und Spezialisten. Klare Stärken Kommunikationsmassnahmen des Standorts Schweiz weiterführen und verstärken Stärken und Schwächen der Schweiz Bestleistung Lebensqualität Sicherheit Politische Stabilität Hochqualifizierte Arbeitskräfte Unternehmenssteuersatz Transport- und Kommunikationsinfrastruktur Überdurchschnittlich Steuersatz natürlicher Personen Internationale Gemeinschaft Internationale Ausbildungsinstitute Nähe zu Schlüsselmärkten Einfachheit der Besteuerung Durchschnittlich Liberaler Arbeitsmarkt Reibungslose Zusammenarbeit mit Regierung Challenged Internationale Flüge Flexibilität Arbeitskräfte Relevante Industriecluster Arbeitserlaubnis Verfügbarkeit Arbeitskräfte Unterstützung durch Behörden Klare Schwächen Marktgrösse Unterdurchschnittlich Unbedeutend Nice to have Wichtig Sehr wichtig Quelle: Naville, Tischhauser / Die Volkswirtschaft grössere Anstrengungen notwendig, um den heimischen Know-how-Pool zu verbessern. Einheitliche Schnittstelle der Kantone gegenüber Multinationals einrichten Damit soll verhindert werden, dass Multinationals mit widersprüchlichen Informationen konfrontiert werden. Heute sind weit über die Hälfte der Geschäftsleitungen der Multinationals Ausländer, welche die einzigartigen politischen Strukturen der Schweiz (kein Regierungschef, dreistufiger Föderalismus mit Übergewicht in den unteren Stufen) kaum verstehen. Mehr Transparenz und zentral auf Bundesebene angesiedelte ProblemLösungshilfen sind zwingend nötig. Gleichzeitig sollen die dezentralen, effizienten und massgeschneiderten Dienstleistungen, welche die einzelnen Kantone heute erbringen, weitergeführt werden. Kapazitätsschwächen bei der Infrastruktur angehen Mit der zunehmenden Globalisierung wächst auch das Bedürfnis der Multinationals nach ungehindertem Austausch von Gütern und Personen zwischen den wichtigsten Standorten. Diese Anforderung kann erfüllt werden, wenn die entsprechende Infrastruktur zur Verfügung steht. Das heisst: bessere Flugverbindungen aus den drei internationalen Flughäfen, bessere öffentliche IT-Infra- 34 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Die Schweiz müsste als bester Platz für internationale Geschäftstätigkeiten etabliert und diese Aussage in aller Deutlichkeit und einheitlich kommuniziert werden. Die erfolgreiche nationale Marketing-Kampagne für die touristische Schweiz als «Heidiland» dient als gutes Beispiel dafür, wie die Regierung eine stimmige Aussage zur Vermarktung des Business-Standorts Schweiz kreieren könnte. Heute besteht jedoch ein krasses Ungleichgewicht: Die Schweizer Tourismuswerbung hat 25-mal und die kantonalen Wirtschaftsförderer 15-mal mehr Mittel als die Promotion der Schweiz als «Best Place to do Business». Fazit Die Schweiz befindet sich in einer ausgezeichneten Ausgangslage und verfügt über ein riesiges Potenzial, um gestärkt aus dem Rennen um den besten Wirtschaftsstandort hervorzugehen. Darüber hinaus geniesst sie den Goodwill von CEOs und weiteren wichtigen Entscheidungsträgern. Dennoch ist es ungewiss, ob die Schweiz ihre Chance wirklich ergreifen wird. Sollte sie sich diese Möglichkeit entgehen lassen, wäre dies mit grossen Risiken verbunden. Ohne massive Anstrengungen könnte ein bedeutender Anteil der Wertschöpfung multinationaler Unternehmen in den nächsten 10 bis 15 Jahren in andere Län der abwandern. Wirtschaftspolitische Stellungnahmen Wettbewerbsfähigkeit und internationale Öffnung – die Chancen packen! Die Globalisierung ist nicht neu. Sie schreitet aber noch rascher voran als bisher, ob wir sie wollen oder nicht. Entscheidend ist, dass wir das Potenzial neuer Märkte erkennen, uns darauf ausrichten und entsprechend handeln, um dann die Früchte ernten zu können. Für den Mutigen und Findigen sind die Chancen gross. Das gilt für Volkswirtschaften und Unternehmen wie auch für Einzelne. Völlig abwegig wäre es, angesichts der zunehmenden Globalisierung in eine ängstliche Abwehrhaltung zu verfallen und vom Staat protektionistische Massnahmen zu fordern. Die Blockade rund um die Doha-Runde in der WTO zeigt, wie wenig die Politiker gewisser Länder die Vorteile der Marktöffnung wahrnehmen und wie unpopulär diese offenbar in gewissen Kreisen ist. Die Kreativität bezüglich neuer Handelshemmnisse scheint keine Grenzen zu kennen. Nicht nur versucht die Mehrzahl der Industriestaaten mit gezielten Massnahmen Importe abzuwehren (Anti-Dumping), sondern sie bringen immer wieder neue ins Spiel. Das jüngste Beispiel sind die so genannten «Border Tax Adjustments». Dabei sollen importierte Güter mit einem Strafzoll belastet werden, die gewissen Umweltstandards nicht genügen. Ein solcher Schritt hätte fatale Folgen. Ein weiteres Beispiel ist das «Zeroing». Dabei geht es um eine in den USA angewandte Berechnungsmethode des Dumpingwerts: Wenn bei einem Export in die USA der Preis eines Produktes im Heimmarkt höher ist als in den USA, wird die Differenz positiv; ergo liegt ein Dumping-Fall vor. Wenn der Wert kleiner ist als in den USA, ergibt sich eine negative Differenz. Bei der Aufrechnung aller Dumpingwerte zählen die USA gemäss dem ZeroingVerfahren aber nur die positiven Werte zusammen. Sollte nun das Zeroing auch anderswo eingeführt werden, wie dies offenbar in der Doha-Runde andiskutiert wird, würden zusätzliche Exporte unter den Dumping-Tatbestand fallen. In der US-Politik werden neuerdings sogar die Vorzüge des bestehenden Nafta-Abkommens in Frage gestellt, oder es wird gar offen für eine Abschottung des Landes plädiert. Würden solche Ideen bzw. Projekte umgesetzt, wäre der Schaden für die Weltwirtschaft gross. Die Schweiz ist gut positioniert Gregor Kündig Leiter Bereich Aussenwirtschaft, economiesuisse, Zürich Als kleine, offene Volkswirtschaft ist die Schweiz im globalen Markt gut positioniert. Zahlreiche Ratings bescheinigen unserem Land Spitzenpositionen bezüglich der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Wir zählen zu den globalsten Nationen der Welt. Die Mehrzahl unserer Unternehmen konnte sich nicht auf den bequemen Kissen eines grossen Heimmarktes ausruhen. Nur innovative Unternehmen mit einem vorzüglichen PreisLeistungs-Verhältnis können sich auf die Dauer international durchsetzen. Dabei müssen sich diese Unternehmen auf gut ausgebildete und motivierte Mitarbeitende verlassen können. In dieser Beziehung hat die Schweiz weiterhin die Nase vorn. Kurz gesagt: Die Unternehmen stehen in einem unerbitt- 35 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 lichen Konkurrenzkampf um Verbraucher, Kapital, Talente, Ressourcen und Innovation. Wichtig sind auch die Interaktionen zwischen den Unternehmen. Ein dichtes Netz von «Contractors» und «Subcontractors», die eng und gut zusammenarbeiten, ist essenziell. Unternehmen zählen auf optimale Aussenwirtschaftspolitik Eine zentrale Voraussetzung für das Gedeihen von Unternehmen sind die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Auch diesbezüglich steht die Schweiz im weltweiten Vergleich gut da. Allerdings holen andere Staaten auf. Es ist deshalb unabdingbar, dass die schweizerische Politik nicht nachlässt, weiterhin auf Spitzenpositionen hinzuarbeiten. Für international aktive Unternehmen zählt dabei auch eine optimale Aussenwirtschaftspolitik. In dieser Beziehung ist die Schweizer Wirtschaft gut bedient, sowohl mit der neu definierten Aussenwirtschaftsstrategie als auch mit deren zielbewussten Umsetzung durch die zuständigen Stellen des Bundes. Im Vordergrund stehen Bemühungen zur weiteren Liberalisierung des Welthandels im multilateralen Rahmen der WTO. Daneben spielen Freihandelsabkommen mit wichtigen aussereuropäischen Handelspartnern eine zentrale Rolle. Schliesslich ist die Schweizer Wirtschaft auf gute Wirtschaftsbeziehungen mit der EU angewiesen. Das seit kurzem reformierte schweizerische Exportförderungsdispositiv ist klein und effizient. Es dient in erster Linie den KMU. Bezüglich Finanzplatz Schweiz müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, damit das Ziel, global unter die Top 3 vorzustossen, bis 2015 erreicht werden kann. Auf einen Nenner gebracht: Es braucht eine Symbiose von hervorragenden Rahmenbedingungen und einer dynamischen Unternehmerschaft, die hungrig darauf ist, ihr Know-how geschickt einzusetzen und die Weltmärkte mit ihren Produkten und Dienstleistungen zu erobern. Marktzugang und das entsprechende Fingerspitzengefühl gehören zusammen. Wirtschaftswissenschaftliche Stellungnahmen Wettbewerbsfähigkeit – ein komplexes mikroökonomisches Konzept Die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft ist Ausdruck ihrer Fähigkeit, ihre – wertmässige – Produktivität pro Investitionseinheit nachhaltig zu steigern.1 Die Produktivität bestimmt den Wohlstand einer Volkswirtschaft, der gewöhnlich mit dem Bruttoinlandprodukt (BIP) pro Einwohner gemessen wird. Dieser Indikator hat zwar zur Bestimmung des Wohlstands nur beschränkte Aussagekraft, hat aber den Vorteil der internationalen Vergleich- Die Wettbewerbsfähigkeit auf der Ebene einer gesamten Volkswirtschaft zu betrachten, ist erfahrungsgemäss unzweckmässig. Denn kein Land ist in allen Wirtschaftsbranchen wettbewerbsfähig. Verschiedene Staaten verfügen in bestimmten Wirtschaftsbereichen über bedeutende Wettbewerbsvorteile. Dies gilt für die Schweiz etwa im Bereich der Finanzdienstleistungen, der Pharmaindustrie und der chemischen Industrie. In den meisten Ländern weisen die Branchen mit der höchsten Wettbewerbsfähigkeit eine geografische Konzentration von entsprechenden Unternehmen auf (z.B. Schuhindustrie in Norditalien, IKT im Silicon Valley, Finanzdienstleistungen in Singapur).3 Wertschöpfung ist somit ein hauptsächlich lokaler Prozess. barkeit. Es geht mit anderen Worten darum, einen Test durchzuführen, mit dem die höchstmögliche Wertschöpfung einer Volkswirtschaft (in Bezug auf das BIP) ermittelt wird. Da nur Unternehmen Wertschöpfung generieren können, stehen diese im Zentrum des Wettbewerbsfähigkeitsprozesses.2 Der Politik kommt dabei die wichtige Aufgabe zu, optimale Rahmenbedingungen für den Wertschöpfungsprozess zu schaffen. 1 William W. Lewis, The Power of Productivity: Wealth, Poverty, and the Threat to Global Stability, The University of Chicago Press, Chicago und London, 2004. Diana Farrell (Hrsg.), The Productivity Imperative: Wealth and Poverty in the Global Economy, Harvard Business School Press, Cambridge Mass., 2006 2 Suzanne Berger, How We Compete, Currency Doubleday, New York, 2006. 3 Christian H. Ketels, Microeconomic Determinants of Location Competitiveness for MNEs, in John Dunning und Philippe Gugler, Foreign Direct Investment, Location and Competitiveness, Elsevier, London, 2008, S. 111–132. 4 Michael E. Porter, Christian Ketels und Mercedes Degaldo, The Microeconomic Foundation of Prosperity: Findings from the Business Competitiveness Index, World Economics Forum, The Global Competitiveness Report 2007–2008, Genf, 2007. 5 Michael Porter, The Competitive Advantage of Nations, Free Press, New York, 1990. Die treibenden Kräfte der Wettbewerbsfähigkeit Grundsätzlich ist zwischen den makroökonomischen, politischen, rechtlichen und sozialen Bedingungen einerseits sowie den mikroökonomischen Faktoren andererseits zu unterscheiden.4 Für eine Steigerung der Produktivität und für die Wertschöpfung sind die Ersteren zwar unerlässlich, jedoch nicht hinreichend. Die Effizienz einer Volkswirtschaft wird durch jeden Mangel im Bereich der makroökonomischen Bedingungen – wie etwa monetäre Instabilität – beeinträchtigt. Andererseits sind günstige makroökonomische Bedingungen allein kein Garant für wirtschaftlichen Wohlstand. So erzielen Länder mit ähnlicher Ausgangslage hinsichtlich der makroökonomischen, politischen, rechtlichen und sozialen Voraussetzungen in Bezug auf das BIP pro Einwohner teilweise sehr unterschiedliche Ergebnisse. Die Erklärung ist somit bei den mikroökonomischen Faktoren Prof. Dr. Philippe Gugler Dekan der Wirtschaftsund Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg 36 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 zu suchen, die für die einzelnen Volkswirtschaften bestimmend sind. Die mikroökonomischen Grundlagen der Wettbewerbsfähigkeit beruhen auf zwei interagierenden Komponenten: einem hohen Entwicklungsstand der Aktivitäten und Strategien der Unternehmen sowie dem geschäftlichen Umfeld. Letzteres wurde von Michael Porter modellhaft in Form eines Diamanten dargestellt und umfasst vier für die Wettbewerbsfähigkeit massgebende Faktoren: die Inputs/Standortfaktoren; die Wettbewerbsbedingungen; die unterstützenden und verwandten Branchen sowie die Nachfragebedingungen.5 Die politische Ausgestaltung ist von grundlegender Bedeutung, da sie sich auf die relevanten Komponenten und die Dynamik dieses Systems auswirkt. Angesprochen sind insbesondere die Bildungs- und Technologiepolitik, die Leistungsfähigkeit der Infrastrukturen, die Schwerpunktbildung oder die Öffnung der Märkte für den Wettbewerb. Die zentrale Rolle der Institutionen Ein solcher Ansatz verdeutlicht die zentrale Rolle der Unternehmen, Branchenverbände, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Regierungsstellen. Die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit hängt wesentlich vom Beitrag dieser Institutionen zur Realisierung von Innovationen ab. Innovationen generieren wiederum zusätzliche Wertschöpfung, indem die Produktivität erhöht wird. Diese klare Zielvorgabe sollte uns davon abhalten, ineffiziente oder gar kontraproduktive Strategien weiterzuverfolgen. Wer beispielsweise die Wettbewerbsfähigkeit über tiefe Löhne oder eine schwache Währung verbessern will, wählt den falschen Weg. Das Ziel einer Gesellschaft kann schliesslich nicht darin bestehen, eine Verarmung der Bevölkerung in Kauf zu nehmen oder deren Produktion zu Dumpingpreisen abzusetzen. Anzustreben ist genau das Gegenteil. Hohe Löhne und echter wirtschaftlicher Wohlstand können nur mit einer hohen Produktivität gewährleistet werden. Eine Politik zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit muss daher in erster Linie auf mikroökonomische und strukturelle Aspekte ausgerichtet sein, damit die Produktivität wirklich positiv beeinflusst werden kann. Wirtschaftswissenschaftliche Stellungnahmen Dynamische Veränderungen im Standortwettbewerb Die rasche Globalisierung aller Märkte verändert den Standortwettbewerb grundlegend. Wir erleben eine weltwirtschaftliche Umwälzung, die tiefgreifender und rascher vor sich geht, als selbst die mutigsten Zukunftsforscher voraussagten. Die weltweiten Investitionsströme verlagern sich zugunsten der Schwellenländer mit den BRIC-Ländern an der Spitze. Die Machtverhältnisse auf den Finanzmärkten verschieben sich dramatisch. Der Aufbau modernster Cluster für Finanzdienstleistungen – beispielsweise in Dubai, Singapur und Shanghai mit Beteiligung der europäischen und amerikanischen Spitzeninstitute – geschieht rasch und konsequent. Längst bekannt ist die kontinuierliche Verlagerung industrieller Investitionen von den OECD-Ländern in Richtung der aufstrebenden Märkte. Die Verschärfung und qualitative Veränderung des weltweiten Standortwettbewerbs fordert die Schweiz heraus. Prof. Dr. Ernst A. Brugger Präsident BHP – Brugger und Partner AG, Zürich Welche Faktoren werden im Vergleich zu früher wichtiger für ein kleines, international hoch vernetztes und rohstoffarmes Land wie die Schweiz? – Zuerst die Stärkung von Forschung und Bildung als Fundamente der Innovationskraft. Von elementarer Bedeutung sind attraktive und gleichzeitig berechenbare Rahmenbedingungen für den Forschungsplatz Schweiz. Talente müssen erkannt und gefördert werden: Sie sind der unerlässliche Nährboden für ausserordentliche Leistungen von weltweiter Konkurrenzkraft. Talente aus dem Ausland sollen nicht nur ihre Ausbildung in der Schweiz absolvieren, sondern der Schweiz auf lange Frist erhalten bleiben. Konkret gefordert sind – neben der eidgenössischen und kantonalen Politik – die Bildungsinstitutionen selbst. Universitäten, Fachhochschulen und Berufsschulen müssen die Qualität ihrer Leistungen permanent weiterentwickeln und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit auf die Anforderungen der Praxis ausrichten. Die Hochschullandschaft Schweiz braucht mehr Wettbewerb, um international bestehen zu können. Die Kooperation zwischen Bildungseinrichtungen und der Privatwirtschaft kann und muss wesentlich verbessert werden. Weniger als 8% der Extramuros-Forschung der schweizerischen Privatwirtschaft wird an schweizerische Universitäten und Fachhochschulen vergeben – mit abnehmender Tendenz! Privatwirtschaftliche Akteure können der universitären Forschung wichtige Impulse verleihen. Umgekehrt kann Wissen, das an öffentlichen Forschungseinrichtungen erarbeitet wurde, wirtschaftlich erfolgreich auf den Markt gebracht werden. Die Promotion von Spinoff-Unternehmen kann deutlich verstärkt werden. – Die heute bestehende Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt ist von grösster Bedeutung für die zukünftige Attraktivität der Schweiz. Diese umfasst auch die Personenfreizügigkeit im europäischen Kontext sowie die Rahmenbedingungen für internationale Talente in Forschung, Entwicklung und Bildung. – Berechenbarkeit, Planbarkeit und Zuverlässigkeit sind Faktoren, die im stets härter 37 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 und globaler werdenden Standortwettbewerb von zunehmender Bedeutung sind. Diese Faktoren basieren auf traditionellen schweizerischen Werten; sie können und müssen für die Zukunft weiterentwickelt werden. Grundsätzlich geht es um die Glaubwürdigkeit der politischen Rahmenbedingungen, der Institutionen und der Spielregeln für wirtschaftliches Handeln in der Schweiz. Im Kontext des immer enger zusammenwachsenden Wirtschaftsraums Europa steht die Schweiz als Nicht-Mitglied der Europäischen Union diesbezüglich vor besonderen Herausforderungen. Entscheidend ist die mentale Fitness Der Handlungsbedarf zur Sicherung der Attraktivität des Standorts Schweiz ist vielfältig. Ob die nötige Weiterentwicklung gelingt, hängt in entscheidendem Mass von unserer mentalen Fitness ab, die Schweiz als kleines, kräftiges Ganzes im dynamischen weltwirtschaftlichen Prozess zu verstehen. Politische und kulturelle Vielfalt wird nur bestehen bleiben, wenn wirtschaftlich die gesamtschweizerische Karte gezückt und kantonaler Wettbewerb als «Hefe im Teig» der gesamtschweizerischen Attraktivität gelebt wird. Einmaligkeit ergibt sich nicht aus Nachahmung, sondern aus der Kombination von innerer kultureller Vielfalt und internationaler multikultureller Fähigkeit. Die so verstandene Swissness im Auftritt und die gemeinsame Verhandlungsposition im internationalen Poker sind wichtig für den Erfolg in der Zukunft. Ist die Schweiz fit für den weltweiten Standortwettbewerb? Ja – aber nur, falls sie neben ihren Chancen im wirtschaftlichen Wettbewerb auch die entsprechenden Risiken erkennt. Die Schweiz muss deshalb ihre vielfältigen, jedoch zu zerstreuten Energien bündeln – im Sinne einer echten, kräftigen Strategie und Positionierung. Wirtschaftswissenschaftliche Stellungnahmen Wirtschaftspolitische Agenda Wirtschaftspolitische Agenda Dynamische Veränderungen im Standortwettbewerb Die rasche Globalisierung aller Entscheidungen der Kommissionen (24. Januar bis 18. Februar 2008) 57 Änderungen auf einen Blick • Die SGK-N hat die Beratung zur 11. AHV-Revision abgeschlossen. • Die Unternehmenssteuerreform II wurde in der Volksabstimmung knapp mit 938'658 Ja gegen 918'958 Nein angenommen. Vollständige Titel der Dossiers 1 Unternehmenssteuerreformgesetz II 2 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. Vertragsfreiheit 3 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. Kostenbeteiligung 4 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. Spitalfinanzierung 5 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. Managed Care 6 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. Pflegefinanzierung 7 5. Revision des Bundesgesetzes über die Invalidenversicherung 8 Revision des Aktien- und Rechnungslegungsrechts 9 Revision des Bundesgesetzes über die technischen Handelshemmnisse (THG) 10 Teilrevision des Bundesgesetzes über die obligatorische Arbeitslosenversicherung und die Insolvenzentschädigung – kurz Arbeitslosenversicherungsgesetz (AVIG) Diverse Abkürzungen APK: BR: DV: KVF: NR, N: RK: SGK: SR, S: UREK: WAK: WBK: Aussenpolitische Kommission Bundesrat «Die Volkswirtschaft» Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen Nationalrat Kommission für Rechtsfragen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit Ständerat Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie Kommission für Wirtschaft und Abgaben Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur 41 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 15.02. 5. IV-Revision. Zusatzfinanzierung. Differenzbereinigung: Die SGK-N ist für eine befristete Mehrwertsteuererhöhung sowie für einen eigenständigen IV-Fonds. Die Kommission folgt damit dem Konzept des SR, allerdings mit Retuschen. Die SGK-N stimmt dem MWSTAufschlag von 0,5 Prozentpunkten auf 8,1% in den Jahren 2010 bis 2016 zu, und zwar mit 10 zu 7 Stimmen bei 6 Enthaltungen. Der reduzierte Satz soll um 0,2 Prozentpunkte auf 2,6% und der Hotelleriesatz um 0,2 Prozentpunkte auf 3,8% erhöht werden. Die Schaffung eines separaten Ausgleichsfonds für die IV ist in der Kommission unbestritten. Einverstanden ist die SGK-N auch mit der Überweisung von 5 Mrd. Franken aus dem AHV-Fonds in diesen Topf. Mit 13 zu 11 Stimmen schlägt sie aber nicht wie der SR eine Einmaleinlage à fonds perdu, sondern ein verzinsliches Darlehen vor. Die SGK-N wählt mit 18 zu 5 Stimmen auch eine andere Lösung für die Schulden. Der SR wollte die Zinslast für die im AHV-Fonds verbleibende Restschuld der IV zu zwei Dritteln dem Bund und zu einem Drittel der IV übertragen. Diese Zinsen und jene des Darlehens soll der Bund nun allein bezahlen, was ihn rund 350 Mio. Franken jährlich kosten dürfte. Mit 16 Stimmen bei 9 Enthaltungen verlangt die Kommission bereits bis Ende 2010 Vorschläge für eine 6. IV-Revision. Dabei soll der BR alle Sparmöglichkeiten ausloten. Ohne die beantragte Zusatzfinanzierung fährt die IV heute noch jährliche Defizite von über 1,5 Mrd. Franken ein. Ihre Schulden sind auf 10 Mrd. Franken gewachsen und belasten den AHV-Fonds. 15.02. 11. AHV-Revision: Die SGK-N heisst die Erhöhung des Frauen-Rentenalters von 64 auf 65 Jahre mit 14 zu 9 Stimmen gut. Die soziale Abfederung des vorzeitigen Altersrücktritts ab 62 wird von der Kommission bei 12 zu 12 Stimmen mit Stichentscheid des Präsidenten abgelehnt. Damit korrigiert die SGK-N ihren Entscheid vom Januar 2008, die mit der Erhöhung des Frauen-Rentenalters eingesparten 620 Mio. Franken für die soziale Abfederung des vorzeitigen Altersrücktritts einzusetzen und auch Erwerbstätigen mit tiefen oder mittleren Einkommen die Frühpensionierung zu ermöglichen. Die Mehrheit der Kommission kommt nun zum Schluss, dass die Finanzierung nicht gesichert sei. Eine grosse Minderheit der SGK-N möchte erst ab einem Einkommen von 79 000 Franken die mathematisch notwendige lebenslange Rentenkürzung von 6,8% pro Vorbezugsjahr anwenden. Dafür sollen neben den 620 Mio. Franken zusätzlich 130 Mio. Franken eingesetzt werden, womit die ganze Revision kostenneutral wäre. Weitere Minderheitsanträge von linker Seite schlagen zusätzliche Mittel von 800 bzw. 400 Mio. Franken vor. Mit 9 zu 4 Stimmen bei 10 Enthaltungen abgelehnt wird der bundesrätliche Vorschlag einer Vorruhestands- oder Überbrückungsrente für wirtschaftlich Schwächere, die nicht bis zum Erreichen des ordentlichen Pensionsalters erwerbstätig bleiben wollen. Die Erhöhung des Frauen-Rentenalters wird mit 15 zu 10 Stimmen gutgeheissen und mit einer sozialen Abfederung für die ersten fünf betroffenen Jahrgänge flankiert. Nicht mehr in Frage gestellt wird eine neue Regelung beim Mischindex, welche die Rentenanpassung verlangsamt. Unter dem Strich kann damit die AHV um jährlich 800 Mio. Franken entlastet werden. In der Version der SGK-N ist die Gesetzesrevision kein Gegenvorschlag zur Volksinitiative des Gewerkschaftsbundes (SGB) «für ein flexibles AHV-Alter». Der SGB verlangt eine ungekürzte Rente ab 62, wenn jemand die Erwerbstätigkeit aufgibt und zuvor nicht mehr als rund 120 000 Franken verdient hat. Die SGK-N lehnt das Volksbegehren mit 16 zu 8 Stimmen ab. 42 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Märkte verändert den Standortwettbewerb grundlegend. Wir erleben eine weltwirtschaftliche Umwälzung, die tiefgreifender und rascher vor sich geht, als selbst die mutigsten Zukunftsforscher voraussagten. Die weltweiten Investitionsströme verlagern sich zugunsten der Schwellenländer mit den BRIC-Ländern an der Spitze. Die Machtverhältnisse auf den Finanzmärkten verschieben sich dramatisch. Der Aufbau modernster Cluster für Finanzdienstleistungen – beispielsweise in Dubai, Singapur und Shanghai mit Beteiligung der europäischen und amerikanischen Spitzeninstitute – geschieht rasch und konsequent. Längst bekannt ist die kontinuierliche Verlagerung industrieller Investitionen von den OECD-Ländern in Richtung der aufstrebenden Märkte. Die Verschärfung und qualitative Veränderung des weltweiten Standortwettbewerbs fordert die Schweiz heraus. Prof. Dr. Ernst A. Brugger Präsident BHP – Brugger und Partner AG, Zürich Welche Faktoren werden im Vergleich zu früher wichtiger für ein kleines, international hoch vernetztes und rohstoffarmes Land wie die Schweiz? – Zuerst die Stärkung von Forschung und Bildung als Fundamente der Innovationskraft. Von elementarer Bedeutung sind attraktive und gleichzeitig berechenbare Rahmenbedingungen für den Forschungsplatz Schweiz. Talente müssen erkannt und gefördert werden: Sie sind der unerlässliche Nährboden für ausserordentliche Leistungen von weltweiter Konkurrenzkraft. Talente aus dem Ausland sollen nicht nur ihre Ausbildung in der Schweiz absolvieren, sondern der Schweiz auf lange Frist erhalten bleiben. Konkret gefordert sind – neben der eidgenössischen und kantonalen Politik – die Bildungsinstitutionen selbst. Universitäten, Fachhochschulen und Berufsschulen müssen die Qualität ihrer Leistungen permanent weiterentwickeln und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit auf die Anforderungen der Praxis ausrichten. Die Hochschullandschaft Schweiz braucht mehr Wettbewerb, um international bestehen zu können. Die Kooperation zwischen Bildungseinrichtungen und der Privatwirtschaft kann und muss wesentlich verbessert werden. Weniger als 8% der Extramuros-Forschung der schweizerischen Privatwirtschaft wird an schweizerische Universitäten und Fachhochschulen vergeben – mit abnehmender Tendenz! Privatwirtschaftliche Akteure können der universitären Forschung wichtige Impulse verleihen. Umgekehrt kann Wissen, das an öffentlichen Forschungseinrichtungen erarbeitet wurde, wirtschaftlich erfolgreich auf den Markt gebracht werden. Die Promotion von Spinoff-Unternehmen kann deutlich verstärkt werden. – Die heute bestehende Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt ist von grösster Bedeutung für die zukünftige Attraktivität der Schweiz. Diese umfasst auch die Personenfreizügigkeit im europäischen Kontext sowie die Rahmenbedingungen für internationale Talente in Forschung, Entwicklung und Bildung. – Berechenbarkeit, Planbarkeit und Zuverlässigkeit sind Faktoren, die im stets härter 37 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 und globaler werdenden Standortwettbewerb von zunehmender Bedeutung sind. Diese Faktoren basieren auf traditionellen schweizerischen Werten; sie können und müssen für die Zukunft weiterentwickelt werden. Grundsätzlich geht es um die Glaubwürdigkeit der politischen Rahmenbedingungen, der Institutionen und der Spielregeln für wirtschaftliches Handeln in der Schweiz. Im Kontext des immer enger zusammenwachsenden Wirtschaftsraums Europa steht die Schweiz als Nicht-Mitglied der Europäischen Union diesbezüglich vor besonderen Herausforderungen. Entscheidend ist die mentale Fitness Der Handlungsbedarf zur Sicherung der Attraktivität des Standorts Schweiz ist vielfältig. Ob die nötige Weiterentwicklung gelingt, hängt in entscheidendem Mass von unserer mentalen Fitness ab, die Schweiz als kleines, kräftiges Ganzes im dynamischen weltwirtschaftlichen Prozess zu verstehen. Politische und kulturelle Vielfalt wird nur bestehen bleiben, wenn wirtschaftlich die gesamtschweizerische Karte gezückt und kantonaler Wettbewerb als «Hefe im Teig» der gesamtschweizerischen Attraktivität gelebt wird. Einmaligkeit ergibt sich nicht aus Nachahmung, sondern aus der Kombination von innerer kultureller Vielfalt und internationaler multikultureller Fähigkeit. Die so verstandene Swissness im Auftritt und die gemeinsame Verhandlungsposition im internationalen Poker sind wichtig für den Erfolg in der Zukunft. Ist die Schweiz fit für den weltweiten Standortwettbewerb? Ja – aber nur, falls sie neben ihren Chancen im wirtschaftlichen Wettbewerb auch die entsprechenden Risiken erkennt. Die Schweiz muss deshalb ihre vielfältigen, jedoch zu zerstreuten Energien bündeln – im Sinne einer echten, kräftigen � Strategie und Positionierung. Serie Wirtschaftspolitische Agenda Wirtschaftspolitische Agenda Wirtschaftspolitische Agenda Stand 24. Februar 2008 Dossiers Start Vernehmlassung Botschaft Erstrat Kommission Unternehmenssteuerreform II1 KVG-Revisionspakete Vertragsfreiheit (1B)2 05.12.2003 22.06.2005 Zweitrat Plenum WAK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (26.05.2006) (13.06.2006) Kommission Differenzbereinigung Plenum WAK-N: Beratung NR: Beratung abgeschlossen (29.08.2006) abgeschlossen (04.10.2006) Schlussabstimmung in eidg. Räten Bereinigung abge23.03.2007 schlossen (19.03.2007) 19.04.-27.04.2004 26.05.2004 Referendum Informationen im Internet Beiträge in: «Die Volkswirtschaft» In der Volksabstimmung angenommen (24.02.2008) www.parlament.ch, Dokumentation DV 10-2004, S. 3ff. www.edi.admin.ch, Themen www.parlament.ch, Dokumentation DV 07-2004, S. 3 ff. www.parlament.ch, Dokumentation DV 07-2004, S. 3ff. Vorlage 1 (Vertragsfreiheit) Vorlage 2 (Bedarfsabhängige Zulassung) SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (12.11.2007) (06.12.2007) Kostenbeteiligung (1D)3 19.04.-27.04.2004 26.05.2004 Spitalfinanzierung (2A)4 12.05.2004 SGK-N: Beratung abgeschlossen (18.01.2008) SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (24.08.2004) (21.09.2004) 15.09.2004 Vorlage 1 (Spitalfinanzierung) SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (30.08.2005) (08.03.2006) SGK-N: Beratung NR: Beratung abgeschlossen (24.11.2006) abgeschlossen (22.03.2007) Bereinigung abge21.12.2007 schlossen (20.12.2007) Vorlage 2 (Risikoausgleich) SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (30.08.2005) (08.03.2006) SGK-N: Beratung NR: Beratung abgeschlossen (14.09.2007) abgeschlossen (04.10.2007) Bereinigung abge21.12.2007 schlossen (20.12.2007) Managed Care (2B)5 12.05.2004 15.09.2004 Vorlage 1 (Allgemein) SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (14.11.2006) (05.12.2006) Vorlage 2 (Medikamentenpreisbildung) SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (28.03.2007) (13.06.2007) SGK-S: Beratung NR: Beratung abgeschlossen (26.10.2007) abgeschlossen (04.12.2007) Laufende Differenzbereinigung Laufende Differenzbereinigung Pflegefinanzierung (3)6 23.06.2004 16.02.2005 SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (22.08.2006) (19.09.2006) SGK-N: Beratung NR: Beratung abgeschlossen (27.04.2007) abgeschlossen (21.06.2007) 5. IV-Revision7 Zusatzfinanzierung 24.09.2004 22.06.2005 SGK-N: Beratung NR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (26.01.2007) (20.03.2007) SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen (09.11.2007) abgeschlossen (18.12.2007) 11. AHV-Revision (Neue Vorlage) 14.04.2005 21.12.2005 SGK-N: Beratung abgeschlossen (15.02.2008) Aktienrechts-Revision8 05.12.2005 21.12.2007 Revision THG9 www.parlament.ch, Dokumentation www.ejpd.admin.ch Themen DV 04-2003, S. 14f. DV 11-2006, S. 28f. 29.11.2006 www.evd.admin.ch, Themen DV 10-2006, S. 48f. DV 06-2006, S. 11f. Systementscheid bei Ehepaarbesteuerung 15.12.2006 www.efd.admin.ch, Aktuell, Laufende Vernehmlassungen Mehrwertsteuer-Reform 15.02.2007 www.efd.admin.ch, Aktuell, Laufende Vernehmlassungen AVIG-Revision10 14.12.2007 DV 04-2007 S. 52ff. Quelle: Die Volkswirtschaft / Weitere Quellen: www.parlament.ch; www.bk.admin.ch 38 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 39 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 40 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Serie Die Verkehrsbranche der Schweiz im globalen Wettbewerb Durch die Liberalisierung des Marktes und den gestiegenen Wettbewerbsdruck findet eine zunehmende Dienstleistungsorientierung im Verkehrssektor statt, um den individuellen Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden. Diese erhöhte Kundenorientierung geht einher mit einem Wachstum der Erwerbstätigen. Da der Schweizer Aussenhandel vor allem auf die Nachbarländer Deutschland, Frankreich und Italien konzentriert ist, kommt dem Landverkehr über die Strasse und die Schiene gegenüber dem Flugverkehr eine erheblich höhere volkswirtschaftliche Bedeutung zu. Folglich ist es für den zukünftigen wirtschaftlichen Innerhalb der Schweizer Verkehrsbranche ist der Landverkehr sowohl in Bezug auf die Wertschöpfung als auch hinsichtlich der Erwerbstätigen der bedeutendste Zweig. Den grössten Beitrag zur Wertschöpfung leistet der Verkehrssektor in den Kantonen Uri und Graubünden mit einem Anteil von jeweils 5,6% im Jahr 2006. Bild: Keystone Erfolg des Schweizer Verkehrssektors essenziell, die grenzüberschreitenden Handelsbeziehungen zu den Nachbarländern reibungslos und effizient abzuwickeln. Hohe volkswirtschaftliche Bedeutung des Verkehrssektors Die Verkehrsbranche trägt einen wichtigen Teil zur gesamtwirtschaftlichen Leistung der Schweiz bei und bildet die Brücke zwischen Anbieter und Nachfrager. In den letzten 26 Jahren hat die Bedeutung der Verkehrsbranche – gemessen am Anteil der nominalen Bruttowertschöpfung an der Gesamtwirtschaft – von 4,9% im Jahr 1980 auf 3,4% im Jahr 2006 abgenommen (vgl. Grafik 1). Dieser relative Bedeutungsrückgang ist vor allem auf die anhaltende Tertiarisierung der Gesamtwirtschaft und den damit einhergehenden starken Bedeutungsgewinn anderer Branchen – wie z.B. jenem der unternehmensorientier- Tina Haisch Geografin, BAK Basel Economics 43 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 ten Dienstleistungen – zurückzuführen. Dies hat zur Folge, dass binnenmarktorientierte Branchen wie der Verkehrssektor einen heute verhältnismässig geringeren Beitrag leisten. Die effektive Bedeutung des Verkehrssektors bleibt jedoch bei einer isolierten Betrachtung bei weitem unterschätzt. Innovative Kasten 1 Verkehrsbranche Die Verkehrsbranche umfasst nach der Allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige (Noga) des Bundesamtes für Statistik (BFS) von 2002 die Branchen Landverkehr (Noga 60), Schifffahrt (Noga 61), Luftfahrt (Noga 62) sowie Hilfs- und Nebentätigkeiten für den Verkehr (Noga 63). Zum Landverkehr zählen der Personen- und Gütertransport über die Schiene und die Strasse sowie der Transport in Rohrfernleitungen. Die Schifffahrt beschränkt sich in der Schweiz auf die Binnenschifffahrt. Zur Luftfahrt zählen der Personenund Gütertransport sowie der Raumtransport. In der Noga-Branche 63 sind alle Hilfs- und Nebentätigkeiten für den Verkehr sowie die Verkehrsvermittlung subsumiert. Dazu gehören unter anderem der Frachtumschlag, die Lagerung von Gütern, Reisebüros, Speditionen und sonstige Hilfs- und Nebentätigkeiten für alle Verkehrsarten. Serie Grafik 1 Anteil der Verkehrsbranche an der Gesamtwirtschaft, 1980 und 2005 1980 2005 In % 6 5 4 3 2 1 0 Nominale Wertschöpfung Erwerbstätige Nominale Wertschöpfung Verkehrsbranche insgesamt Erwerbstätige Landverkehr Quelle: BFS, BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft Grafik 2 Reale Bruttowertschöpfung der Verkehrsbranche und der Gesamtwirtschaft ohne Verkehr, 1980–2006 Verkehr Gesamtwirtschaft ohne Verkehr branche durch die meist weiten Wege zwischen Holzgewinnung und Sägerei sowie durch den tiefen Materialwert von Holz relativ hoch. Weitere Branchen mit einer hohen Verkehrsintensität (Anteil >4%) sind das Baugewerbe, der Grosshandel und die Landwirtschaft. Im Rahmen der allgemeinen Tertiarisierung der Wirtschaft ist auch im Verkehrssektor eine Dienstleistungsorientierung der Unternehmen zu beobachten, was sich in der Zunahme des Anteils Erwerbstätige im Verkehrssektor an der Gesamtwirtschaft von 3,9% im Jahr 1980 auf 4,4% im Jahr 2006 zeigt. Waren 1980 noch ca. 130 000 Personen im Verkehrssektor tätig, hat sich diese Zahl im Jahr 2006 auf rund 190 000 Personen erhöht. Betrachtet man die Entwicklung der realen – also preisbereinigten – Wertschöpfung in den letzten 26 Jahren, so zeigt sich, dass die Verkehrsbranche ein leichtes Wachstum von durchschnittlich 0,14% pro Jahr aufwies (vgl. Grafik 2). Die Gesamtwirtschaft ohne Verkehr entwickelte sich dagegen im gleichen Zeitraum mit einem Wachstum von 1,6% deutlich dynamischer. In jüngster Vergangenheit scheint sich diese Diskrepanz allerdings zu verringern. Von 2000 bis 2006 wuchs der Verkehrssektor um jährlich 1%, während die gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung um durchschnittlich 1,3% zunahm. Index 1980 = 100 150 Strukturwandel: Dienstleistungsorientierung im Verkehrssektor 140 130 120 110 100 19 80 19 81 19 82 19 83 19 84 19 85 19 86 19 87 19 88 19 89 19 90 19 91 19 92 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 90 Quelle: BFS, BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft Neuerungen, die zum Beispiel durchgängige Logistik- und Informationsketten ermöglichen, schaffen entscheidende Wettbewerbsvorteile für produzierende Unternehmen auf den internationalen Märkten. Der Anteil des Verkehrs in den Produktionsfunktionen einzelner Branchen variiert dabei erheblich. In der Schweiz ist dieser Anteil z.B. in der Holz- 44 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Innerhalb der Verkehrsbranche kommt dem Landverkehr sowohl in Bezug auf die Wertschöpfung als auch hinsichtlich der Erwerbstätigen die grösste Bedeutung zu (zur Definition der einzelnen Branchen siehe Kasten 1). Im Jahr 2006 waren im Landverkehr ca. 108 000 Personen tätig, was 58% der Erwerbstätigen innerhalb des Verkehrssektors entspricht; sie erwirtschafteten 63% der Branchenwertschöpfung. An zweiter Stelle folgt die Kategorie «Hilfs- und Nebentätigkeiten für den Verkehr», welche vor allem Logistikdienstleister und Reisebüros umfasst. In diesem dienstleistungsintensiven Bereich waren im Jahr 2006 über 65 000 (35%) Personen beschäftigt, die 30% der Branchenwertschöpfung erbrachten. Sowohl die Schifffahrt als auch die Luftfahrt sind wertschöpfungs- und beschäftigungsmässig weitaus weniger bedeutend. Während die Luftfahrt im Jahr 2006 ca. 9000 Personen (5%) beschäftigte, waren es in der Schifffahrt knapp 3000 (2%). Die Hilfsund Nebentätigkeiten innerhalb der Verkehrsbranche sind seit 1980 am stärksten gewachsen, und zwar sowohl bezüglich der realen Wertschöpfung (+3,6%) als auch bezüglich der Erwerbstätigen (+6,3%). Darin Serie Grafik 3 Anteil der Verkehrsbranche in den Schweizer Kantonen, 2006 Anteil der nominalen Bruttowertschöpfung an der jeweiligen Gesamtwirtschaft, in % < = 2.0 < = 2.7 < = 3.3 < = 3.5 < = 5.6 Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft Grafik 4 Wertschöpfung der Verkehrsbranche in den Schweizer MS-Regionen, 2006 Nom. Bruttowertschöpfung in Mio. CHF 1.652,45 550,00 80,00 den Kantonen Uri und Graubünden bei (vgl. Grafik 3). Diese dem Alpenraum zugehörigen Kantone sind von einer eher traditionellen Wirtschaftsstruktur mit einem geringen Dienstleistungsanteil geprägt, wodurch der Verkehrssektor verhältnismässig bedeutender wird. Ebenfalls zu dieser Kategorie zählt der Kanton Wallis, in dem der Verkehrssektor 5% zur Wertschöpfung beiträgt. Eine weitere bedeutende Rolle kommt dem Verkehrssektor in der funktional eng verflochtenen Nordwestschweiz zu. Im relativ kleinflächigen Kanton Basel-Stadt beträgt dessen Anteil an der gesamten Wertschöpfung 5,1%, im Kanton Solothurn 4,7% und im Kanton Basel-Landschaft 4,3%. Die grosse Bedeutung des Sektors im Kanton Basel-Stadt ist durch seine frühe Rolle als Handelsknotenpunkt mit einem florierenden Rheinhafen in erster Linie geschichtlich bedingt. Wegen seiner verkehrstechnisch günstigen Lage im Dreiländereck wurde der Stadtkanton lange als «goldenes Tor zur Schweiz» bezeichnet. International tätige Speditionsunternehmen – wie die Panalpina, DHL Logistics und DHL Express – haben heute ihren Sitz in Basel. Auch im Raum Olten (Kanton SO) sind viele Transport- und Logistikbetriebe angesiedelt. Unter anderem befinden sich dort das Paket- und Briefpostzentrum der Post und das Verteilzentrum der Migros. Absolut betrachtet zeigt sich allerdings ein etwas anderes Bild des Verkehrssektors, welcher in den grossen Agglomerationen der Schweiz – und dort v.a. in den MS-Regionen Glattal-Furttal bei Zürich, Basel-Stadt, Zürich, Genf und Bern – die höchste nominale Bruttowertschöpfung erzielt (vgl. Grafik 4). Konzentration des Aussenhandels auf Nachbarländer MS = Mobilité spatiale Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft zeigt sich die strukturelle Veränderung des Sektors hin zu einer dienstleistungsorientierten Branche. Unterschiedliche regionale Bedeutung des Verkehrssektors in der Schweiz Die regionale volkswirtschaftliche Bedeutung des Verkehrssektors in den einzelnen Kantonen zeigt ein differenziertes Bild. Mit einem Anteil von jeweils 5,6% im Jahr 2006 trägt der Verkehrssektor zum Beispiel entscheidend zur nominalen Wertschöpfung in 45 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Ein wichtiger Indikator, der Auskunft über die aktuelle Lage sowie die zukünftige Entwicklung der Verkehrsbranche gibt, ist – neben der binnenwirtschaftlichen Nachfrage und der konjunkturellen Entwicklung – der Aussenhandel. Dieser liefert zudem einen Hinweis für die Interpretation des Modalsplit, also der Verteilung des Transportaufkommens auf verschiedene Verkehrsträger. Die Schweizer Wirtschaft unterhält die intensivsten Aussenhandelsverflechtungen mit den direkten europäischen Nachbarländern Deutschland, Frankreich und Italien. Insgesamt werden 37% aller Güter aus der Schweiz nach Deutschland exportiert; 34% werden von dort importiert. Als Handelspartner an zweiter Stelle steht Frankreich, mit einem Importvolumen von 6,9 Mio. Tonnen (15%) und einem Exportvolumen von 2,1 Mio. Tonnen (13%), gefolgt von Italien. Dies hat zur Folge, Serie Grafik 5 Exporte ins aussereuropäische Ausland entspricht. Im Gegenzug wurden Waren im Wert von ca. 8 Mrd. Franken importiert (70% der wertmässigen Importe vom aussereuropäischen Ausland). Die zweitgrösste Bedeutung haben die Handelsverflechtungen mit Kanada und Japan. Entwicklung der Anzahl Luftpassagiere an den Flughäfen Zürich, Basel und Genf, 1983–2006 Basel Zürich Genf Index 1983 = 100 135 130 125 Passagierzahlen der Flughäfen: Berg- und Talfahrt 120 115 110 105 100 95 90 85 80 6 19 87 19 88 19 89 19 90 19 91 19 92 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 19 8 4 5 19 8 19 8 19 8 3 75 Quelle: BFS, BAK Basel Economics Grafik 6 Wachstumsbeitrag der Verkehrsbranche an die Gesamtwirtschaft, 1980–2006 Wachstum Bruttowertschöpfung real, 1980–2006 p.a. 5.0% Wachstumsbeitrag p.a. in %-Punkten 1980–2006 4.5% 8 4.0% USA 1 0.5 Vereinigtes Königreich 3.5% Deutschland 3.0% Schwache Dynamik bei hoher Produktivität im internationalen Vergleich Italien Frankreich 2.5% Finnland Spanien 2.0% 1.5% Österreich 1.0% 0.5% Schweiz 0.0% 2% 3% 4% 5% Die Passagierzahlen der drei wichtigsten Schweizer Flughäfen in Zürich, Basel und Genf dienen als Indikator zur Abschätzung der Umsatz- und Wertschöpfungsentwicklung in den beiden Branchen Luftfahrt sowie Hilfs- und Nebentätigkeiten für den Verkehr. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001, dem Grounding der Swissair und der daraus resultierenden Krise der Schweizer Luftfahrtindustrie in den Jahren 2001 und 2002 sind die Passagierzahlen gnadenlos eingebrochen (vgl. Grafik 5). Während im Jahr 2000 noch eine Zunahme der Passagiere um 10,8% erfolgte, sackte die Dynamik 2001 auf 0,6% ein. Die Folgen der Krise zeigten sich in ihrem vollen Ausmass jedoch erst im Jahr 2002, als die Flughäfen einen Wachstumsrückgang der Passagierzahlen von 17% verkraften mussten. Ab 2003 zeichnete sich eine Stabilisierung ab, indem der Wachstumsrückgang noch 5% betrug. Seit 2004 verzeichnen die Flughäfen wieder positive Wachstumsraten, im Jahr 2007 sogar in Höhe von 8%. Es ist anzunehmen, dass sich die Passagierzahlen auch in Zukunft positiv entwickeln. 6% 7% Durchschnittlicher Anteil am BIP, nominal, 1980–2006 Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft dass der Landverkehr den bedeutendsten Verkehrsweg für den Warentransport darstellt. Der Aussenhandel mit den aussereuropäischen Industrieländern USA, Japan und Kanada ist gewichtsmässig sehr gering, hat jedoch eine relativ hohe wertmässige Bedeutung. Von Januar bis November 2007 wurden Güter im Wert von 17 Mrd. Franken in die USA exportiert, was 62% aller wertmässigen 46 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Im internationalen Vergleich liegt der Anteil des Schweizer Verkehrssektors an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung mit durchschnittlich 4,2% von 1980 bis 2006 im Mittelfeld (vgl. Grafik 6). Eine deutlich grössere volkswirtschaftliche Bedeutung hat der Sektor vor allem in Finnland (7%), eine leicht grössere in Italien und Österreich (jeweils ca. 5%). Betrachtet man jedoch die Wachstumsdynamik im Zeitraum 1980 bis 2006, liegt der Schweizer Verkehrssektor international weit abgeschlagen. Während das Wachstum des Schweizer Verkehrssektors im betrachteten Zeitraum bei 0,15% lag, kamen andere Länder auf deutlich höhere Wachstumsraten von über 4% (USA) und über 3% (Italien, Deutschland und Vereinigtes Königreich). Das gehemmte Wachstum des Schweizer Verkehrssektors deutet darauf hin, dass Wachstumspotenziale nur ungenügend umgesetzt werden. Ein Vergleich der nominalen Stundenproduktivität mit den wichtigsten Serie Grafik 7 und leistungsgerechte Verkehrswege, -netze und -knoten erforderlich. Durch die Konzentration des Schweizer Aussenhandels auf die angrenzenden Nachbarländer, welcher sich im Zuge des Schengener Abkommens und der Öffnung der Grenzen in den kommenden Jahren weiter verstärken dürfte, gilt es in erster Linie, direkte Reibungsverluste im grenzüberschreitenden Warenverkehr zu beseitigen bzw. zu vermeiden. Mit der Eröffnung und der Inbetriebnahme des Lötschbergbasistunnels als Teil der Neat ist im Jahr 2007 ein wichtiger Schritt in diese Richtung unternommen worden. Weiterhin wird es in Zukunft wichtig sein, Prozesse zu optimieren, um mit innovativen und preislich attraktiven Lösungen neue Kunden zu gewinnen und alte zufrieden zu stellen. Nominale Stundenproduktivität der Verkehrsbranche im Vergleich zur Gesamtwirtschaft, 2006 Verkehr Gesamtwirtschaft in CHF 70 60 50 40 30 20 10 (1 7) A W es te ur op a US en hw ed Sc nd la nn Fi ie n an Sp Ös te Ve rr ei re ch in ig te sK ön ig re ic h ie n It al nk re ic h d Fr a an hl sc ut De Sc hw ei z 0 Quelle: BAK Basel Economics / Die Volkswirtschaft europäischen Konkurrenten und den USA zeigt hingegen, dass der Schweizer Verkehrssektor hier keine Defizite aufweist. Ein Schweizer Arbeitnehmer erzielte im Jahr 2006 eine Wertschöpfung von 45 Franken pro Stunde und liegt damit ziemlich genau im westeuropäischen Durchschnitt. Im internationalen Vergleich weisen lediglich der französische und der schwedische Verkehrssektor eine höhere Stundenproduktivität auf. Im Vergleich zur nominalen Stundenproduktivität der Schweizer Gesamtwirtschaft von 61 Franken fällt der Verkehrssektor allerdings zurück. Dies ist vor allem auf den hohen Dienstleistungsanteil dieser Branche – z.B. im Vergleich zum produzierenden Gewerbe – zurückzuführen. Ein gestiegener Konkurrenzdruck und individuelle Kundenwünsche führen zu differenzierten Anpassungsprozessen der Verkehrsleitungen, was unter anderem das Erzielen von Skaleneffekten erschwert und im Vergleich mit anderen Branchen zu einer niedrigeren Produktivität führt. Herausforderungen für die Zukunft Als bedeutende Wirtschaftsnation, aber auch als Transitland in der Mitte des erweiterten Europas ist die Schweiz in besonderem Masse gefordert, die Qualität und Effizienz des Verkehrssystems zur Stärkung der Wirtschaft und zur Unterstützung des Strukturwandels nachhaltig zu erhöhen. Hierfür sind bedarfs- 47 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Spotlight Energiezukunft Schweiz: Aktionspläne für Energieeffizienz und erneuerbare Energien Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 20. Februar 2008 weitere Entscheidungen zur Energiezukunft der Schweiz getroffen. Diese beruhen auf der bereits vom Bundesrat beschlossenen VierSäulen-Strategie, welche die Energieeffizienz, die erneuerbaren Energien, die Energieaussenpolitik und den Ersatz und Zubau von Grosskraftwerken umfasst. Beschlossen wurden insbesondere die Massnahmen aus den Aktionsplänen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Förderung erneuerbarer Energien. Mit diesem Massnahmenpaket soll die Energieversorgung nachhaltig sichergestellt, der Klima- Die Aktionspläne sehen einen pragmatischen Mix von Anreizen, Fördermassnahmen und Verbrauchsvorschriften bzw. Minimalstandards vor. Bei Gebäuden, Geräten und Fahrzeugen sind Vorschriften und Standards eine wichtige Grundlage zur Erreichung der Ziele. Im Bild: Wärmeaufnahme eines Gebäudes mit guter Wärmedämmung. Bild: Keystone wandel bekämpft und die Abhängigkeit vom Erdöl reduziert werden. Die vom Bundesrat beschlossenen Reduktionsziele können mit den Massnahmen aus den Aktionsplänen volkswirtschaftlich tragbar erreicht werden. Der Aktionsplan zur Steigerung der Energieeffizienz beinhaltet 15 Massnahmen in den Bereichen Gebäude, Mobilität, Geräte, Ausund Weiterbildung, Forschung und Technologietransfer. Das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) wird bis Ende 2008 die dafür notwendigen Anpassungen des Energiegesetzes und der Energieverordnung vorbereiten. Der Aktionsplan zur Förderung erneuerbarer Energien enthält sieben Massnahmen in den Bereichen der Wärmeproduktion aus erneuerbaren Energien für Gebäude, eine Strategie zur Produktion von Energie aus Biomasse sowie Massnahmen zur Förderung der Wasserkraft, der Forschung, des Technologietransfers und der Aus- und Weiterbildung. Die nötigen Änderungen des Energiegesetzes und des Gewässerschutzgesetzes werden im Verlauf dieses Jahres vorbereitet. Das Uvek strebt mit den Aktionsplänen an, den Verbrauch fossiler Energien bis 2020 um 20% zu senken, den Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch um 50% zu steigern und den Anstieg des Stromverbrauchs zwischen 2010 und 2020 auf maximal 5% zu begrenzen. Orientierung an den klimapolitischen Zielen der EU Dr. Matthias Gysler Leiter Sektion Energiepolitik, stv. Leiter Abteilung Energiewirtschaft, Bundesamt für Energie BFE, Bern 49 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Energiepolitische Massnahmen stehen in engem Zusammenhang mit der Klimapolitik, da nahezu 80% der Schweizer Treibhausgasemissionen beim Verbrennen fossiler Energien entstehen. Sie beinhalten jedoch – neben dem klimapolitischen Ziel – immer auch die Ziele Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit, ist doch die Energieversorgung ein wichtiger Kostenfaktor für die Wirtschaft. Der Spotlight Ausstoss von Treibhausgasen soll nach den Plänen des Bundesrates bis 2020 um mindestens 20% und bis 2050 um 50% gesenkt werden (gemessen am Stand von 1990). Diese Reduktionsleistung soll durch Massnahmen im Inund Ausland erzielt werden. Wird vermehrt auf Auslandreduktionen abgestützt, kann die Schweiz auch höhere Reduktionsziele anstreben. Die EU-Kommission hat ihr CO2-Ziel sowie Ziele für Energieeffizienz und erneuerbare Energien in ihrer Energiestrategie («Energy for a Changing World») definiert. Mit ihrem Aktionsplan für Energieeffizienz strebt die Europäische Kommission bis im Jahr 2020 gegenüber dem Referenzszenario Energieeinsparungen von 20% an sowie eine CO2Reduktion von 20% bis 2020 gegenüber 1990. Falls sich alle Industrienationen im Rahmen der internationalen Verhandlungen zur Klimapolitik nach 2012 für weiterführende Ziele einsetzen, soll eine Reduktion von 30% erreicht werden. Mit der bereits 2006 verabschiedeten Richtlinie Effizienz und Energiedienstleistungen will die EU die Energieeffizienz massgeblich vorantreiben. Ein weiterer Eckpfeiler der Energiestrategie der EU-Kommission bildet die Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien. Ihr Anteil am Endenergieverbrauch soll im Vergleich zu heute verdreifacht werden. Instrumente und Grundsätze Die schweizerischen Aktionspläne verfolgen hinsichtlich der gewählten Instrumente einen pragmatischen Mix von Anreizen, Fördermassnahmen und Verbrauchsvorschriften bzw. Minimalstandards. Dabei wurden Instrumente ausgewählt, welche möglichst wenig volkswirtschaftliche Kosten verursachen, weitgehend haushaltneutral ausgestaltet werden können und einen erheblichen Einfluss auf die Senkung des Energieverbrauchs oder zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien haben. Der Fokus liegt dabei auf Instrumenten, die in der Kompetenz des Bundes liegen. Allerdings sind im Bereich Gebäude und Bauvorschriften sowie in der Raumplanung die Kompetenzbereiche der Kantone und Gemeinden betroffen. Für diese Bereiche hat der Bundesrat Empfehlungen ausgearbeitet; es wird ein gemeinsames Vorgehen angestrebt. Bei der Wahl der Massnahmen wurde insbesondere auf einen optimalen Instrumentenmix geachtet, der sowohl ökonomische Effizienz als auch Hemmnisse in der Umsetzung berücksichtigt und Synergieeffekte nutzt. Die nachfolgend genannten Instrumente können ihre Wirkung nur entfalten, wenn durch Technologietransfer die Marktdurch- 50 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 dringung von effizienten Produkten und Dienstleistungen sichergestellt ist und die entsprechenden Zielgruppen ihr Kauf- und Benutzerverhalten durch verstärkte Aus- und Weiterbildung sowie Information und Beratung darauf ausrichten. Vorschriften und Standards Bei Gebäuden, Geräten und Fahrzeugen sind Vorschriften und Standards eine wichtige Grundlage zur Erreichung der Ziele. Hier soll im Rahmen von Zielvereinbarungen und konkreten Massnahmen mit den Importeuren/ Produzenten ein neuer Ziel- und Umsetzungspfad – abgestimmt mit den Vorschriften in der EU – verfolgt werden. Fördermassnahmen Direkte Fördermassnahmen und finanzielle Unterstützungen machen als befristete Anschubhilfe dort Sinn, wo die anstehenden Investitionen in neue Technologien eine kurzfristig nicht überwindbare Hürde bedeuten. Es wird in Kauf genommen, dass Fördermassnahmen auch Nachteile (Windfall-Profite, Mitnahmeeffekte) und – im Vergleich zu rein marktwirtschaftlichen Lenkungsabgaben – ein suboptimales Kosten-Nutzen-Verhältnis haben können. Steuerliche Anreize und Lenkungsabgaben Eine zunehmende Bedeutung wird in Zukunft den verursachergerechten, haushaltneutralen und marktwirtschaftlichen Lenkungsinstrumenten wie steuerlichen Anreizen oder Lenkungsabgaben zukommen. Die Einführung dieser Instrumente im Rahmen einer umfassenden Energielenkungsabgabe oder einer ökologischen Steuerreform bedarf jedoch mit Blick auf die Revision des CO2-Gesetzes und der künftigen Schweizer Klimapolitik nach 2012 weiterer Abklärungen. Aktionsplan für Energieeffizienz Die Definition der Ziele basiert auf den Energieperspektiven des Bundesamtes für Energie (BFE). Den Berechnungen wurden realistische technologische Potenziale zugrunde gelegt (siehe Kasten 1). Ausserdem wurden die Ziele mit denjenigen des Aktionsplans zur Förderung erneuerbarer Energien und mit den langfristigen klimapolitischen Zielen abgeglichen. Der Aktionsplan umfasst 15 Einzelmassnahmen in den Bereichen Gebäude, Geräte und Mobilität. Die Umsetzung der verschiedenen Massnahmen ist abhängig vom gesetzgeberischen Prozess (siehe Grafik 1). Weitergehende Ziele können gemäss den Berechnungen der Energieperspektiven nur über die Einführung einer umfassenden Lenkungsabgabe erreicht werden. Spotlight Grafik 1 Einführung und Umsetzung der Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs bis 2020 Bestehende Massnahmen – Freiwillige Massnahmen EnergieSchweiz – CO2-Abgabe Brennstoffe – Klimarappen Treibstoffe – Kantonale Gebäudevorschriften – Energieetikette Geräte und Personenwagen – Globalbeitrags-Förderprogramme Kantone – u.a. Massnahmen bis 2010 – Gebäude-Erneuerungsprogramm – Gebäude-Energieausweis – Programmvereinbarungen mit Kantonen – Verschärfte Zielvereinbarungen und Anforderungen an Gebäude, Geräte, Fahrzeuge – Bonus-Malus PW und verbrauchsabhängige MFZSteuern – Verstärkung Forschung, Technologietransfer und Aus- und Weiterbildung – Vorbildfunktion öffentliche Hand 2007 2010 Verstärkung bis 2020 – Dynamische Anpassung der Anforderungen bei Geräten – Abbau von rechtlichen Hemmnissen – Effizienzboni und -tarife und/oder Zertifikatehandel in Industrie und Dienstleistungen Langfristiger Richtwert: 2000-WattGesellschaft Weitergehende Ziele: Ablösung verschiedener Massnahmen durch umfassende Lenkungsabgabe und ökologische Steuerreform 2020 Quelle: BFE / Die Volkswirtschaft Kasten 1 Reduktionspotenziale für Energieeffizienz: 30% bis 70% sind machbar Die Einsparmöglichkeiten variieren je nach Anwendungsbereich. Wird die beste verfügbare Technik und die langfristige technologische Entwicklung berücksichtigt, sind folgende Effizienzgewinne zu erwarten: Haushalt – Heizung und Warmwasser bei Neubau und Sanierung: 70%; – Kühlen/Gefrieren: 45%; – Waschen/Abwaschen: 50%; – Information und Kommunikation: 35% bis 70%; – Beleuchtung: 70%. Dienstleistung und Landwirtschaft – Heizung und Warmwasser: 70% bei Neubau, 50% bei Sanierung; – Beleuchtung und Geräte: 30% bis 50%. Industrie – Produktion: 30% bis 50%; – Heizung und Warmwasser: 80% bei Neubau, 40% bei Sanierung; – Beleuchtung: 70%; – Geräte/Motoren: 20% bis 50%. Verkehr – PW: 45%; – LW: 20% bis 30%; – Schienenverkehr: 20%. Im Gebäudebereich existieren zahlreiche Hemmnisse nicht monetärer Art. Bei Mietbauten bestehen beispielsweise – trotz einer CO2-Abgabe auf Brennstoffen – kaum wirksame Mechanismen, um die Hausbesitzer zu Energiesanierungsmassnahmen zu motivieren. Ausserdem fehlt Investoren oft das nötige Wissen über Energiedaten, und Architekten und Planer sind noch relativ schlecht über energieeffiziente Lösungen informiert. Die zentrale Massnahme ist ein konzertiertes nationales Sanierungsprogramm von Bund, Kantonen und Gemeinden. Für das Programm werden verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten geprüft, u.a. eine Teilzweckbindung der CO2-Abgabe auf Brennstoffen. Ausserdem erwartet der Bund von den Kantonen die Umsetzung von strengeren und schweizweit harmonisierten Minimalvorschriften bei Neubauten und Sanierungen. Er will diese bei der Einführung eines einheitlichen, gesamtschweizerisch gültigen Gebäude-Energieausweises – ein Standard für mehr Transparenz auf dem Markt – unterstützen. Bei den Geräten wird im Rahmen eines international abgestimmten Vorgehens eine Best-Practice-Strategie verfolgt, indem die Minimalstandards laufend verschärft und die schlechtesten Geräte vom Markt genommen werden. Die heute auf dem Markt verfügbaren Technologien sind effizient und über ihre Lebensdauer wirtschaftlich; entsprechend sind Vorschriften in diesem Bereich sinnvoll. Bei der Mobilität wird auf eine Strategie mit Anreizen gesetzt. Der Käufer soll mittels eines Bonus – finanziert über eine Erhöhung der Automobilsteuer – einen Anreiz erhalten, ein energie- und umwelteffizientes Fahrzeug zu kaufen. Unterstützt wird diese Massnahme durch eine neue Zielvereinbarung mit den 51 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Autoimporteuren. Einer solchen Vereinbarung kommt gerade bei der Umsetzung von Anreizmassnahmen eine grosse Bedeutung zu. Ausserdem unterstützt der Bund die Bestrebungen der Kantone zur Einführung von verbrauchsabhängigen kantonalen Motorfahrzeugsteuern und arbeitet an der Weiterentwicklung der Energieetikette zu einer praxistauglichen Umweltetikette, welche den Kantonen als Basis für eine einheitliche Lösung dienen soll. Nicht zu vernachlässigende Massnahmen bilden auch die konkreten Beiträge der öffentlichen Hand (Vorbildfunktion), eine verstärkte, koordinierte Forschung sowie die Aus- und Weiterbildung. Letztere bilden die Grundlage für die mittel- und langfristige Umsetzung der erforderlichen Massnahmen. Aktionsplan «Erneuerbare Energien» Mit dem Aktionsplan strebt das Uvek an, den Anteil der erneuerbaren Energien von heute 16% auf 24% zu erhöhen. Er stützt sich auf die neuen gesetzlichen Grundlagen (Energiegesetz mit kostendeckenden Einspeisetarifen ab 2008; Mineralölsteuergesetz ab 2008) und ist als Ergänzung zu den dort bereits verankerten Fördermassnahmen in den Bereichen Elektrizität und Treibstoffe zu verstehen. Der Zielwert beinhaltet die bereits beschlossenen gesetzlichen Massnahmen wie die Einspeisevergütung für erneuerbaren Strom ab 2009. Die Massnahmen konzentrieren sich deshalb auf den Bereich der Wärmeproduktion durch erneuerbare Energieträger. Dies gilt sowohl für die Wärme- und Warmwasserproduktion in Gebäuden als auch für die Bereitstellung von Prozesswärme für die Industrie. Gerade in der Nutzung von Nah- und Fernwärmenetzen liegen grosse Potenziale brach. Die Massnahmen des Aktionsplans ergänzen somit die aktuelle Politik zur Förderung der erneuerbaren Energieträger Im Vordergrund steht eine Strategie für die Biomasse (Holz und übrige Biomasse). Sie stellt kurz- und mittelfristig wohl die wichtigste – und auch wirtschaftlich gesehen attraktivste – erneuerbare Energiequelle dar. Diese kann gerade in Wärmeverbundnetzen sowie für dezentrale WärmekraftkopplungsAnlagen eine bedeutende Rolle spielen. Aber auch die Warmwasserproduktion mit solarthermischen Anlagen weist ein grosses und wirtschaftlich marktfähiges Potenzial auf. Beide Bereiche haben jedoch nach wie vor nur eine Chance, wenn entsprechende Förderund Anreizsysteme zur Verfügung stehen. Die Aktionspläne schlagen deshalb eine Finanzierung mit zweckgebundenen öffentlichen Mitteln vor. Verschiedene Abklärungen Spotlight sollen aufzeigen, welche Finanzierungsmassnahmen sinnvoll sind (Zweckbindung CO2Abgabe, Mehrwertsteuer, Einspeisevergütungen für erneuerbare Wärme). Auch im Bereich der erneuerbaren Energien sind flankierende Massnahmen – wie beispielsweise steuerliche Anreize, erleichterte raumplanerische Bedingungen zugunsten der Anlagen mit erneuerbaren Energien – zentral. Der Bund kann auf diesen Gebieten nur koordinierend wirken oder Empfehlungen abgeben. Es sind die Kantone und die Gemeinden, die den Massnahmen zum Durchbruch verhelfen müssen. Der Bund will aber gemeinsam mit den Kantonen nach Möglichkeiten zur Verfahrensvereinfachung und zum Abbau von rechtlichen Hindernissen beim Einsatz erneuerbarer Energien suchen. Zur Strategie für die erneuerbaren Energien gehört jedoch auch ein deutliches Signal zugunsten der Wasserkraft. Im Gleichgewicht zwischen Nutz- und Schutzinteressen soll es möglich werden, die Potenziale der Wasserkraft künftig besser auszuschöpfen. Das im Aktionsplan für Energieeffizienz beschriebene Impulsprogramm soll Anschub für die Forschung, den Technologietransfer sowie die Aus- und Weiterbildung leisten. Die öffentliche Hand, die öffentliche und private Forschung sowie die Bildungsinstitutionen sind gefordert, ihre Schwerpunkte noch stärker auf erneuerbare Energien auszurichten. Volkswirtschaftliche Auswirkungen Kasten 2 Literatur – BFE (2007): Die Energieperspektiven 2035 – Band 1 Synthese. – Ecoplan (2007): Vöhringer, F., Müller A., Die Energieperspektiven 2035 – Band 3 Volkswirtschaftliche Auswirkungen, im Auftrag des BFE. – Ecoplan (2007): Müller A., Roth U., Vöhringer F., van Nieuwkoop R., Auswirkung der Klimaänderung auf die Schweizer Volkswirtschaft, im Auftrag des Bafu und des BFE. – Prognos (2007): Kirchner A., Die Energieperspektiven 2035 – Band 2 Szenarien I bis IV, im Auftrag des BFE. Um die volkswirtschaftlichen Auswirkungen zu analysieren, wurde im Rahmen der Energieperspektiven ein gesamtwirtschaftliches Gleichgewichtsmodell verwendet. Die Berechnungen gehen davon aus, dass die wichtigsten Handelspartner der Schweiz ähnlich hohe CO2-Reduktionsziele ins Auge fassen und sich damit die Terms of Trade nicht ändern. Die Berechnungen zeigen, dass sich die wirtschaftlichen Auswirkungen bei einer weltweit koordinierten Energie- und Klimapolitik in Grenzen halten. Die Einführung der vorgeschlagenen Instrumente führt zu einer leichten Verschiebung hin zu weniger CO2-intensiven Branchen. Das Ausmass hängt jeweils von der CO2-Intensität der einzelnen Branchen im Vergleich zum Ausland ab. Positive Auswirkungen ergeben sich vor allem in der Baubranche. Demgegenüber ist bei den herkömmlichen Energiebranchen Elektrizität und Gas sowie Brenn- und Treibstoffe mit leicht negativen Auswirkungen zu rechnen. Der Strukturwandel von der Industrie zu den Dienstleistungen wird leicht verstärkt. Die Stärkung des Markts für erneuerbare Energien und Energieeffizienz in der Schweiz verbes- 52 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 sert zudem die internationale Wettbewerbsfähigkeit der in diesem Bereich tätigen Schweizer Unternehmen. Angesichts der weltweit erwarteten, dynamischen Zunahme der Nachfrage nach Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien ergeben sich zusätzliche Exportchancen. Demzufolge wird die Beschäftigung im Dienstleistungssektor und im Baugewerbe leicht ansteigen. Bei den erneuerbaren Energien besteht ein Potenzial zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen. Dem steht eine leicht sinkende Beschäftigung in den Industriebranchen gegenüber. Die gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungseffekte sind leicht negativ, dies auch aufgrund der Tatsache, dass die Reallöhne in der Schweiz langfristig als flexibel angenommen werden. Die Wohlfahrt – gemessen an der Summe der jährlich abdiskontierten Konsumverluste des Betrachtungszeitraums – wird jährlich ca. 0,6 Mrd. Franken tiefer liegen als ohne Massnahmen. Dies entspricht im Jahre 2020 einer Konsumeinbusse pro Kopf von rund 150 Franken oder 0,11% des Bruttoinlandprodukts (BIP). Dabei sind allerdings die Berechnungen der durch die globale Klimaschutzpolitik vermiedenen Schadenskosten und die Anpassungskosten zur Schadensbegrenzung nicht berücksichtigt. Die Schadenskosten der Klimaänderung für die Schweiz liegen gemäss einer Studie im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) und des BFE in der Grössenordnung von 0,6 bis 1 Mrd. Franken pro Jahr für jedes Grad Erwärmung. Ausserdem reduziert eine verstärkte Energie- und Klimapolitik auch andere lokale Belastungen von Mensch und Umwelt. Die Modellrechnungen zeigen, dass die Wohlfahrtsverluste von durchschnittlich rund 0,6 auf 0,4 Mrd. Franken gesenkt werden, falls die externen Kosten dieser lokalen Belastungen eingerechnet werden. Falls die internationalen Verhandlungen zur Reduktion der CO2Emissionen erfolgreich verlaufen und somit weltweit eine «gemeinsame» Klimapolitik verfolgt wird, kann für die schweizerische Volkswirtschaft insgesamt zusätzlicher Wohl stand generiert werden. Spotlight Erwerb von Ferienwohnungen durch Personen im Ausland in der Schweiz im Jahre 2006 Im Jahr 2006 wurden für den Erwerb von Ferienwohnungen durch Personen im Ausland etwas mehr sich ein Nettozuwachs von 789 Ferienwohnungen. Eine vergleichbare Entwicklung zeichnet sich Emanuella Gramegna Fachbereich Zivilrecht und Zivilprozessrecht, Bundesamt für Justiz BJ, Bern Grafik 1 Entwicklung der Kontingentsausschöpfung, 1985–2006 Kontingente (linke Skala) Ausgeschöpfte Kontingente (linke Skala) Ausschöpfung (rechte Skala) Anzahl in % 2000 100 1800 90 1600 80 1400 70 1200 60 1000 50 800 40 600 30 400 20 200 10 1995 1994 1993 1992 1991 1990 1989 1988 1987 0 1986 0 1985 für das Jahr 2007 ab. 2006 übertragenen Grundstücke ergibt 2005 gekauften und unter Ausländern 2003 Abzug der von Schweizern zurück- 2004 im Grundbuch eingetragen. Nach 2002 Es wurden 1485 Handänderungen 2001 die bewilligte Fläche auswirkte. 1999 etwas höher, was sich auch auf Seit 2002 muss der Bundesrat nicht mehr wie bis anhin alle zwei Jahre bei der Festsetzung der jährlichen kantonalen Bewilligungskontingente die gesamtschweizerische Zahl dieser Kontingente herabsetzen, sondern kann sie im Rahmen einer obersten Grenze von 1500 Einheiten – unter Berücksichtigung der volkswirtschaftlichen und staatspolitischen Interessen des Landes – nach seinem Ermessen bestimmen. Er hat sie auf 1420 Einheiten festgelegt. Mit dieser Lockerung und der im Jahre 1996 eingeführten so genannten Pool-Lösung konnte der konstante Kontingentsmangel in den Kantonen Tessin, Waadt und Wallis wesentlich gemildert werden. Wie bis anhin kann ein Kanton die im laufenden Jahr nicht gebrauchten Kontingentseinheiten auf das darauf folgende Jahr übertragen. Ende Oktober des zweiten Jahres fallen diese aber an den Bund zurück und können auf Gesuch einem Kanton zugeteilt werden, wenn dieser sein Kontingent des laufenden Jahres bereits aufgebraucht hat. Es darf ihm aber höchstens die 2000 lag im Berichtsjahr ebenfalls Personen im Ausland können nur in jenen Kantonen Ferienwohnungen erwerben, welche dazu eine entsprechende Rechtsgrundlage eingeführt haben. Zurzeit sind das 17 Kantone, wobei nur in etwa der Hälfte davon auch tatsächlich eine Nachfrage besteht. Erhoben werden folgende Daten: Die Anzahl der erteilten Bewilligungen, die tatsächlich ausgeführten Handänderungen, die Fläche der Grundstücke, die Staatsangehörigkeit der Erwerberinnen und Erwerber, die Anzahl der Veräusserungsgeschäfte zwischen Ausländern, die Anzahl der Rückerwerbe durch Schweizer und die Ausschöpfung der Kontingente. 1998 folgten Erwerbe durch Ausländer Kontingente 1997 jahr. Die Zahl der tatsächlich er- Statistik über den Erwerb von Ferienwohnungen 1996 Bewilligungen erteilt als im Vor- Quelle: BJ / Die Volkswirtschaft 53 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Spotlight Bild: Keystone Im Jahr 2006 wurden in der Schweiz 1911 Bewilligungen für den Erwerb von Ferienwohnungen erteilt (im Vorjahr 1845). Der Grossteil der Bewilligungen wurde in den Kantonen Wallis (640), Graubünden (336), Waadt (318), Tessin (291) und Bern (219) erteilt. Grafik 2 Bewilligungen und Handänderungen von Ferienwohnungen, 2006 (Total Bewilligungen: 1911; Handänderungen 1485) Bewilligungen Handänderungen Anzahl 800 700 600 500 400 300 200 100 0 BE LU UR SZ OW NW GL FR AR SG GR TI VD VS NE Quelle: BJ / Die Volkswirtschaft 54 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Hälfte seines ordentlichen Kontingents zusätzlich zugesprochen werden. Zusätzliche Einheiten aus dem Kontingent 2006 beanspruchten die Kantone Bern, Tessin, Waadt und Wallis. Das gesamtschweizerische Kontingent von 1420 Einheiten wurde zu 100% ausgeschöpft (im Vorjahr ebenfalls 100%). Die Ausschöpfung der Kontingente stimmt in einem bestimmten Jahr mit den erteilten Bewilligungen nicht unbedingt überein. Die Zahl der erteilten Bewilligungen kann insgesamt oder auch nur in einzelnen Kantonen etwas höher als das Jahreskontingent liegen, dies aus zwei Gründen: Erstens sind die Kontingentseinheiten, die in einem Jahr nicht gebraucht werden, auf das folgende Jahr übertragbar, und zweitens können in früheren Jahren erteilte Grundsatzbewilligungen (Zusicherungen von Bewilligungen an Verkäufer) auch später noch über einen bestimmten Zeitraum ausgeschöpft werden. Zur Entwicklung der Kontingentsausschöpfung siehe Grafik 1, welcher auch entnommen werden kann, dass die Kontingente im langjährigen Durchschnitt nur etwa zu 80% ausgeschöpft wurden. Spotlight Tabelle 1 Nettozuwachs an ausländischem Grundeigentum, 2006 Kanton Total Handänderungen Anzahl Fläche in m2 Handänderungen zwischen Ausländern Anzahl Fläche in m2 Rückerwerb durch Schweizer Anzahl Fläche in m2 Nettozuwachs Anzahl Fläche in m2 BE 146 43 982 9 2225 6 1681 131 LU 3 2210 1 959 5 1173 -3 40 076 78 UR 10 2261 0 0 0 0 10 2261 SZ 5 1385 2 940 1 760 2 –315 OW 18 3797 3 240 7 851 8 2706 NW 9 1565 0 0 1 267 8 1298 GL 3 1444 1 481 1 160 1 803 FR 18 10 878 4 2518 3 212 11 8148 AR 2 370 0 0 0 0 2 370 SG 10 4963 1 100 3 991 6 3872 GR 314 67 228 53 8824 161 33 457 100 24 947 TI 201 54 725 38 10 960 1 185 162 43 580 VD 123 52 459 41 12 924 17 5768 65 33 767 VS 623 167 143 277 63 602 60 18 200 286 85 341 1 485 414 410 430 103 773 266 63 705 789 246 932 Schweiz Quelle: BJ / Die Volkswirtschaft Grafik 3 Handänderungen nach Nationalität der Erwerber, 2006 (Total Handänderungen: 1485) Deutschland Niederlande Frankreich Übriges Europa Italien USA Liechtenstein Sowjetunion (ehemalige) Belgien Israel Grossbritannien Übriger Naher Osten Übrige Länder Quelle: BJ / Die Volkswirtschaft Grundbuch in der Regel mehrere Monate verstreichen und die Statistik auf die Handänderungen des erhobenen Jahres abstellen muss. Weiter kann es vorkommen, dass die Ausländer auf den Erwerb verzichten. Im Jahre 2006 war die Zahl der Handänderungen für Ferienwohnungen mit 1485 etwas tiefer als im Vorjahr (1653). Am meisten Grundbucheintragungen wurden in den klassischen Fremdenverkehrskantonen verzeichnet: Wallis 623, Graubünden 314, Tessin 201, Bern 146 und Waadt 123. Die Aufteilung der Handänderungen nach der Nationalität der Erwerberinnen und Erwerber hat sich kaum verändert (siehe Grafik 3). Nettozuwachs Bewilligungen 2006 wurden in der Schweiz 1911 Bewilligungen für den Erwerb von Ferienwohnungen erteilt (im Vorjahr 1845). Der Grossteil der Bewilligungen wurde in den Kantonen Wallis (640), Graubünden (336), Waadt (318), Tessin (291) und Bern (219) erteilt (siehe Grafik 2). Handänderungen Die Handänderungsstatistik gibt im Unterschied zur Bewilligungsstatistik Aufschluss über die tatsächlich ausgeübten Erwerbsgeschäfte. Im langjährigen Durchschnitt führen etwa 85% aller Bewilligungen zu einem Grundbucheintrag. Die Differenz zwischen der Handänderungs- und der Bewilligungsstatistik ergibt sich, weil zwischen der Erteilung einer Bewilligung und dem Eintrag im 55 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Um den Nettozuwachs von ausländischem Ferienwohnungseigentum in der Schweiz zu berechnen, sind vom Total der Handänderungen einerseits die Rückerwerbe durch Schweizerinnen und Schweizer sowie die Veräusserungen von Ausländern an Ausländer in Abzug zu bringen. Für das Jahr 2006 ergibt dies nach Abzug von 430 Übertragungen zwischen Ausländern und 266 Rückübertragungen an Schweizerinnen und Schweizer einen Nettozuwachs von 789 Ferienwohnungen. Flächenmässig macht dies rund 24 (Vorjahr 15) Hektaren aus. Detaillierte Angaben mit der Verteilung auf die Kantone können der Tabelle 1 entnommen werden. Spotlight Die Wiederinstandsetzung des Wasserkraftwerks Jablanica – eine schweizerisch-bosnische Erfolgsgeschichte Während mehr als zehn Jahren unterstützte das Staatsekretariat für Wirtschaft (Seco) im Rahmen eines von der Weltbank koordinierten Programms die Sanierung von drei Aggregaten des Wasserkraftwerks Jablanica im Umfang von rund 31 Mio. Franken. Begleitet wurde das Projekt von den Entreprises Electriques Fribourgeoises (EEF), der heutigen Groupe E. Während die Umsetzung auf der technischen Ebene problemlos verlief, stellte die Umstrukturierung der Schweizer Industriepartner mit ständigen Handänderungen und wechselndem Personal bei den beteiligten Unternehmen eine Herausforderung dar. Heute ist die Elektrizitätsgesellschaft in der Lage, neue Investitionsvorhaben selbstständig und aus eigener finanzieller Kraft zu tätigen. 1 Die Lebensdauer einer solchen Anlage beträgt zirka 40 Jahre. Ohne Energie läuft auch in Bosnien und Herzegowina nichts. Das bekamen die Anwohner des südosteuropäischen Landes insbesondere am Ende des Jugoslawienkriegs zu spüren. Bereits vor den Auseinandersetzungen litt die Bevölkerung unter regelmässigen Stromunterbrüchen, da während Jahren kaum ins Elektrizitätsnetz investiert worden war. Im Krieg wurden mehr als die Hälfte der Stromproduktionskapazitäten lahm gelegt und 60% der Hochspannungsnetze zerstört. Die erste Priorität der internationalen Gebergemeinschaft nach der Unterzeichnung des DaytonFriedensabkommens im Dezember 1995 galt daher dem Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur. Die Schweiz schloss sich diesem Vorhaben an, indem sie sowohl im Telekommunikations- als auch im Energiesektor aktiv wurde. Jablanica – ein politisches Aushängeschild Das Wasserkraftwerk Jablanica liegt 85 km südwestlich von Sarajewo und 50 km nördlich von Mostar, am Ufer des Flusses Neretwa, dem Schauplatz erbitterter Kämpfe während des Zweiten Weltkriegs. Das in den Jahren 1954– 58 auf Geheiss von Tito erbaute Kraftwerk spielt nicht nur im bosnischen Verbundnetz eine besondere Rolle, sondern ist auch als Bindeglied zum westeuropäischen Elektrizitätsnetz von grosser Bedeutung. Die Anlage besteht aus sechs Aggregaten mit je 25 Megawatt installierter nominaler Leistung. Sie wurde aus politischen Gründen ganz aus eigener Kraft und ohne importierte Bestandteile erbaut. Das Elektrizitätswerk wurde so zu einem Aushängeschild der damaligen Volksrepublik Jugoslawien, da die umfangreichen und komplizierten Maschinensätze zum ers- Violette Ruppanner Leistungsbereich Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, Bern 57 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 ten Mal im Lande hergestellt worden waren. In einer alten Kraftwerksbroschüre ist zu lesen, dass die Bezwingung der launischen Neretwa «übermenschliche Anstrengungen und Opfer» erheischte und die Bauarbeiten mehrere Male durch Überschwemmungen gefährdet wurden. Vor dem Krieg produzierte das Kraftwerk im Durchschnitt 757 Gigawattstunden (GWh) Strom pro Jahr; das Maximum lag bei 914 GWh (1978) und der Tiefstwert bei 397 GWh (1993). Finanzhilfe aus der Schweiz Bereits kurz vor dem Bosnienkrieg begannen die Verantwortlichen in Jablanica damit, die mittlerweile am Ende ihrer technischen Lebensdauer1 angelangten und veralteten Einrichtungen zu erneuern, da Ersatzteile kaum mehr erhältlich waren. Während des Krieges wurden die Schäden am Aggregat Nr. 4 so gross, dass dies 1995 ausser Betrieb genommen werden musste. Bei Kriegsende betrug die Produktion von Jablanica wieder 558 GWh. Alle Maschinensätze hatten bereits mehr als 250 000 Betriebsstunden hinter sich. Zu diesem Zeitpunkt nahm die Schweizer Hilfe ihren Anlauf. Diese umfasste die Wiederinstandsetzung der Maschinensätze Nr. 4-6 in drei Phasen. Für jeden Abschnitt schloss die Schweiz mit Bosnien und Herzegowina ein Abkommen ab, welches die bosnische Seite verpflichtete, die von der Schweiz als nicht rückzahlbare Finanzhilfe gewährten Mittel als Darlehen an die lokale Elektrizitätsgesellschaft Elektroprivreda BiH weiterzugeben. – Während der ersten Phase, die von 1996–99 dauerte, wurde die mechanische und elektrische Ausrüstung des Aggregats Nr. 4 erneuert einschliesslich des Turbinenrads, des Steuerungs- und Kontrollsystems, des Generators sowie der Sicherheits-Drosselkappe, mit welcher die Wasserzufuhr zur Turbine abgestellt werden kann. Die Inbetriebnahme fand Ende April und Anfang Mai 1999 – inmitten des Kosovokriegs – statt. Die maximale Höchstleistung konnte um rund 30% auf 32,4 Megawatt und der Wirkungsgrad um 5% erhöht werden. – Die zweite Phase wurde 1999 in Angriff genommen und bestand aus der Erneuerung des Maschinensatzes Nr. 5. Um die Verträglichkeit der Technologie zu gewähr- Spotlight leisten und technische Synergien zu schaffen, wurden für die Realisierung im wesentlichen die gleichen Schweizer Lieferanten beigezogen, welche in der ersten Projektphase die öffentlichen Ausschreibungen gewonnen hatten. Diesmal ging das Aggregat sogar einen Monat früher als geplant ans Netz. Technische Studien zur Optimierung der Anlage verhalfen dem Kraftwerk zu einer weiteren Steigerung der Stromproduktion um 6%. – Die dritte Phase begann im Jahr 2000 und umfasste Ausrüstungen für die Dammsicherheit, die Unterstation sowie Teile für das Aggregat Nr. 6. Wiederum wurden ähnliche Resultate wie bei den beiden anderen Maschinensätzen erzielt. Darüber hinaus ist das Kraftwerk für die Mitarbeitenden sicherer geworden, und die Zahl der Betriebsunterbrüche wurde bedeutend reduziert. Dank sorgfältigem Einsatz der finanziellen und personellen Mittel und durch die Verschiebung von Prioritäten blieb am Ende der drei Projektphasen fast ein Sechstel der verpflichteten Mittel übrig. Das Seco hiess den Einsatz dieser Mittel zur Sanierung des Kühlungs- und Abwassersystems sowie für zusätzliche technische Expertisen gut. Diese sollen die Nachhaltigkeit und Wirkung der bisher getätigten Investitionen weiter optimieren und die Funktionstüchtigkeit der Anlagen über den Ablauf der Garantiezeiten prüfen. Die Arbeiten werden zum Teil von Schweizer KMU durchgeführt und sollen bis Ende 2009 abgeschlossen werden. Für die lokalen Kosten (Bau- und gewisse Montagearbeiten, Kabel für Steuerungseinrichtungen usw.) musste Elektroprivreda selbst aufkommen. Diese betrugen für die drei Phasen umgerechnet insgesamt über 8 Mio. Franken. Die Elektrizitätsgesellschaft wurde ebenfalls verpflichtet, das ihr gewährte Darlehen nach Ablauf einer Karenzfrist in lokaler Währung in einen Gegenwertmittelfonds einzuzahlen. Mit den Erlösen wird ein Fonds alimentiert, der in Bosnien und Herzegowina Kleinkredite für wirtschaftliche und soziale Projekte zur Verfügung stellt. Begleitet wurde das Projekt von der Schweizer Firma Entreprises Electriques Fribourgeoises EEF, der heutigen Groupe E. Ihre Aufgabe bestand darin, die bosnischen Partner bei der Durchführung der Ausschreibungen, der Beurteilung der Lieferofferten und der Ausarbeitung der Vertragswerke zu unterstützen sowie die Koordination und Überwachung der Arbeiten sicherzustellen. Henri Butticaz, Projektverantwortlicher bei Groupe E, erinnert sich: «Unsere Beziehungen mit den Projektträgern in Sarajewo und Jablanica waren zwar manchmal etwas herb, jedoch immer sachlich und konstruktiv. Heute besitzen wir das volle Vertrauen unserer Partner vor Ort, was uns erlaubt hat, diese komplexe Wiederinstandsetzung während über zehn Jahren ohne Unterbrüche in der Elektrizitätsproduktion und ohne Unfälle zu begleiten.» Besondere Herausforderungen im Projekt Kasten 1 Interview mit Vedad Korajlic, Betriebsdirektor der Neretwa-Flusskraftwerke Die bosnisch-schweizerische Zusammenarbeit zur Wiederinstandsetzung des Wasserkraftwerks Jablanica wird bald abgeschlossen. Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Resultate dieser langjährigen Kooperation? Zu Beginn der Sanierung hatten die Anlagen in Jablanica theoretisch das Ende ihrer Lebenszeit erreicht. Mit anderen Worten hätte das Wasserkraftwerk seine Elektrizitätsproduktion zu diesem Zeitpunkt einstellen müssen. Die Rehabilitation hat die Lebensdauer des Werks um weitere 25 bis 30 Jahre ausgedehnt, dies zu einem Bruchteil der Kosten für ein neues Kraftwerk dieser Grösse. Daneben wurden dank neuster Technologie und modernem Design die effektive Nutzleistung um 20% auf 31 Megawatt pro Einheit und der Wirkungsgrad um 5% erhöht. Das Ergebnis ist dasselbe, wie wenn wir eine zusätzliche Turbine mit der Kraft von 25 Megawatt installiert hätten. Wie empfanden Sie diese langjährige Zusammenarbeit? Die Arbeit der von uns zusammen mit dem Seco ausgewählten Schweizer Projektmanagementfirma habe ich sehr geschätzt. Zusammen mit dem lokalen Team beurteilte diese den Zu- stand der Anlagen, erarbeitete die technischen Spezifikationen und überwachte die Ausführung der Lieferverträge. Ohne die Kompetenz und die Erfahrung der Mitarbeitenden der EEF/Groupe E wäre das Projekt nicht so erfolgreich gewesen, wie es heute ist. Die Schweizer Finanzhilfe ist teilweise an die Lieferung von Schweizer Gütern und Dienstleistungen gebunden. Haben Sie dies als Einschränkung empfunden? In unserem Falle erwies sich diese Einschränkung als positiv. Die Schweiz ist für die hoch stehende Qualität ihrer Ausrüstungsgüter bekannt. Die Güte der installierten Generatoren, Turbinen und Kontrollanlagen ist nicht zu bestreiten. Neben mehreren Schweizer Firmen, die heute zum Teil in österreichischer Hand sind, kamen aber auch verschiedene bosnische und südosteuropäische Unternehmen zum Zuge. Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Heute sind wir dank der schweizerischen Unterstützung in der Lage, die nötigen Investitionen zur Erhaltung und Erneuerung der Produktionskapazität selber zu tätigen. 58 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Wie dies bei Finanzhilfeprojekten üblich ist, wurden sowohl Groupe E als auch die Lieferanten – mit Zustimmung des bosnischen Projektträgers Elektroprivreda – direkt aus der Schweiz bezahlt, ohne dass Gelder über bosnische Bankkonten flossen. Auf diese Weise wird die Rolle des Schweizer Projektmanagers verstärkt und die Angriffsflächen für allfällige Korruptionsversuche werden auf ein Minimum reduziert. Hingegen führte die dreifache Finanzkontrolle – zweimal in Bosnien, jeweils im Kraftwerk Jablanica und bei der Generaldirektion von Elektroprivreda in Sarajewo – zu langwierigen und schwerfälligen Zahlungsprozeduren, welche von den Lieferanten wenig geschätzt wurden. Dafür profitierten sie von einem geringeren finanziellen Risiko, was die Lieferpreise günstig beeinflusste. Die Umsetzung des Projekts verlief besonders auf der technischen Ebene problemlos. Bereits zu Beginn der ersten Phase bildete Elektroprivreda eine für die Sanierung zuständige Gruppe aus technisch versierten In- Spotlight gehalten und die Verhandlungsfähigkeit der bosnischen Partner gestärkt werden, da sich Letztere immer wieder mit der Prioritätensetzung und den technischen Beschaffungen auseinandersetzen mussten. Das Kraftwerk heute Anlässlich einer Veranstaltung im freiburgischen Broc entdeckten die Experten aus Jablanica das farbenfrohe Innere des hiesigen Wasserkraftwerks und entschieden, das gleiche Prinzip auch an der Neretwa anzuwenden. Im Bild: Turbinensaal in Jablanica. Kasten 2 Kontakt/Rückfragen Dagmar Vogel, Leistungsbereich Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Ressort Infrastrukturfinanzierung, Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), Tel. +41 (31) 323 92 28. Bild: Groupe E genieuren, die bis heute besteht und die eng und konstruktiv mit dem Schweizer Team der Groupe E zusammenarbeitet. Dieses Team wurde vom damaligen Projektverantwortlichen in der Generaldirektion der Elektrizitätsfirma in Sarajewo herausgefordert, die Wiederinstandsetzung des Aggregats Nr. 4 innerhalb von 24 Monaten durchzuführen. Trotz skeptischen Schweizer Lieferanten und unter zum Teil widrigen Bedingungen gelang es dem Team, die Sanierung zügig und planmässig voranzubringen. Henri Butticaz erzählt von seinen Erfahrungen. «Ich konnte auf die Werksgruppe in Jablanica und die Projektverantwortlichen in der Generaldirektion zählen. Sie waren zuverlässig, ehrlich und effizient. Kein Mitglied der Direktion hat je versucht, in ungerechtfertigter Weise von diesem Projekt zu profitieren, indem es zum Beispiel seine Spezialisten bei ihren Abnahmemissionen in der Schweiz und im EU-Gebiet für Tourismuszwecke begleitet hätte.» Nicht eingeplant jedoch war die während der Projektumsetzung erfolgte einschneidende Umstrukturierung der Schweizer Industriepartner. Während der ersten Phase offerierten noch vier Schweizer Unternehmen bei den Lieferausschreibungen. Heute sind diese Firmen entweder geschlossen oder befinden sich in ausländischem Besitz. Dies erschwerte die Aufgabe des schweizerischen Projektmanagers. «Die ständigen Handänderungen sowie die Wechsel in den Arbeitsmethoden und beim Personal führten oft zu Verzögerungen in der Dossierbetreuung und bei den Lieferungen», sagt Henri Butticaz. Zum Glück wurden die einzelnen Lieferverträge der verschiedenen Phasen in separate Lose aufgeteilt und nicht einem Generalunternehmer anvertraut. So konnten die Kosten insgesamt tief 59 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Das Wasserkraftwerk Jablanica liefert heute 18% des gesamten Energiebedarfs Bosniens und versorgt die zentralen und östlichen Teile des Landes mit Strom. Gemäss Vedad Korajlic, Betriebsdirektor der NeretwaFlusskraftwerke (siehe Kasten 1), konnte die effektive Nutzleistung um 20% auf 31 Megawatt pro Aggregat gesteigert und die Wirksamkeit um 5% erhöht werden. Die Verantwortlichen von Elektroprivreda und Jablanica haben die Schweizer Unterstützung gut zu nutzen gewusst und eigneten sich solide Kenntnisse sowohl für den Betrieb und Unterhalt der Anlage als auch für die Planung und Umsetzung von neuen Investitionen an. Das Unternehmen schreibt heute schwarze Zahlen. Da die Elektrizitätsnachfrage in Bosnien und Herzegowina noch unter derjenigen von vor dem Krieg liegt, kann Elektroprivreda den Produktionsüberschuss ins stromhungrige Ausland verkaufen. Geht man davon aus, dass dank der Wiederinstandsetzung pro Einheit 30 000 MWh zusätzlich generiert werden können und rechnet man mit dem aktuellen Strompreis auf dem europäischen Markt von 70 Euro pro MWh, verdient die Elektrizitätsgesellschaft per Aggregat brutto 2,1 Mio. Euro mehr im Jahr. So ist es nicht verwunderlich, dass Elektroprivreda die Sanierung der Aggregate Nr. 1–3 selbstständig in Angriff nehmen konnte. Auch hier kamen erneut Schweizer Lieferanten zum Zuge. Die Einheit Nr. 2 ist bereits seit Mitte 2004 in Betrieb und das Aggregat Nr. 3 wurde im Sommer 2006 ans Netz angeschlossen. Die letzte Einheit, Nr. 1, soll noch dieses Frühjahr in Betrieb genommen werden. Trotzdem werden sich die Verantwortlichen in Jablanica danach nicht zur Ruhe setzen können. Wie Vedad Korajlic ausführt, sind als nächstes das Kraftwerkgebäude, der Staudamm und die Wassereinlässe an der Reihe, welche wegen ihres beträchtlichen Alters – über 50 Jahre – die künftige Sicherheit und Wirksamkeit des Kraftwerks beeinträchtigen könnten. Angesichts seiner guten wirtschaftlichen Lage und seines neuen Fachwissens ist Elektroprivreda seit dem Schweizer Projekt für diese weiteren Herausforderungen gut ge rüstet. Dossier Die Grundzüge der Revision des Aktienrechts Am 21. Dezember 2007 hat der Bundesrat die Botschaft zur Revision des Aktien- und Rechnungslegungsrechts verabschiedet.1 Im Vordergrund stehen dabei Verbesserungen der Corporate Governance, die Erweiterung des Spielraums der Gesellschaften in der Gestaltung ihrer Kapitalstrukturen und ein neues Rechnungslegungsrecht. Darüber hinaus soll die Generalversammlung modernisiert werden. Der vorliegende Beitrag verschafft einen Überblick über die wichtigsten Änderungen. Die Stärkung der Stellung der Aktionäre ist eines der Hauptziele der Revision des Aktienrechts. Einerseits wird ein Ausbau der Auskunfts- und Einsichtsrechte vorgeschlagen, andererseits die Senkung der Schwellenwerte für die Ausübung wichtiger Aktionärsrechte. Bild: Keystone Ausbau der Aktionärsrechte Der Bundesrat beabsichtigt eine Stärkung der Stellung der Aktionäre. Vorab wird ein Ausbau der Auskunfts- und Einsichtsrechte vorgeschlagen: Neben dem bisherigen Auskunftsrecht an der Generalversammlung (Art. 697 Abs. 1 OR) sollen Aktionäre nichtkotierter Gesellschaften neu vom Verwaltungsrat jederzeit schriftlich Auskunft über die Angelegenheiten der Gesellschaft verlangen können. Der Verwaltungsrat muss innert 90 Tagen schriftlich Auskunft erteilen. Die Antworten sind an der nächsten Generalversammlung zur Einsicht aufzulegen oder umgehend elektronisch zu publizieren (Art. 697 Abs. 2 E OR2). Ausserdem wird den Aktionären einer Prof. Dr. Hans Caspar von der Crone Ordinarius für Privatund Wirtschaftsrecht, Universität Zürich Matti Läser Wissenschaftlicher Assistent, Rechtswissenschaftliches Institut der Universität Zürich 60 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Konzernobergesellschaft ausdrücklich ein Einsichtsrecht in die Geschäftsbücher und Korrespondenz der Konzernuntergesellschaft gewährt (Art. 697bis Abs. 3 E OR). In der Botschaft wird die Auffassung geäussert, dieses Einsichtsrecht entspreche demjenigen, welches das Bundesgericht grundsätzlich anerkannt hat (BGE 132 III 71 E. 1.2).3 Realistischerweise ist aufgrund des Wortlauts der Bestimmung aber wohl davon auszugehen, dass das Einsichtsrecht im Vergleich zu dem vom Bundesgericht anerkannten ausgeweitet wird auf Unterlagen, die der Konzernobergesellschaft nicht vorliegen. Die Einsicht ist zu gewähren, wenn sie erforderlich ist für die Ausübung der Aktionärsrechte; sie darf keine Gefährdung von Geschäftsgeheimnissen oder anderer Gesellschaftsinteressen bedeuten (Art. 697bis Abs. 2 E OR). Eine weitere Stärkung erfährt die Position der Aktionäre durch die Senkung der Schwellenwerte für die Ausübung wichtiger Aktionärsrechte, wobei künftig zwischen Publikums- und Privatgesellschaften unterschieden wird. Eine Sonderuntersuchung – die an die Stelle der Sonderprüfung tritt4 – kann in börsenkotierten Gesellschaften von Aktionären verlangt werden, die zusammen über mindestens 0,5% des Aktienkapitals oder der Stimmen bzw. über Aktien im Nennwert von 1 Mio. Franken Dossier verfügen. In Privatgesellschaften sind 5% des Aktienkapitals oder der Stimmen bzw. Aktien im Nennwert von 250 000 Franken erforderlich (Art. 697b Abs. 1 E OR). Nach derzeitiger Rechtslage berechtigen 10% des Aktienkapitals oder Aktien im Nennwert von 2 Mio. Franken dazu, das Gericht um die Einsetzung eines Sonderprüfers zu ersuchen. Ebenfalls gesenkt werden die Schwellenwerte für die Einberufung einer GV (Art. 699 Abs. 3 E OR), die Traktandierung von Verhandlungsgegenständen (Art. 699a E OR) und die Erhebung der Auflösungsklage (Art. 736 Abs. 1 Ziff. 4 E OR). Die Revisionsvorlage greift auch die kontrovers diskutierte Thematik der Bezüge von Geschäftsleitung und Verwaltungsrat auf. Neu soll im Gesetz ausdrücklich vorgesehen werden, dass die Statuten die Zuständigkeit zur Festlegung der Bezüge der Mitglieder des Verwaltungsrats und ihnen nahe stehender Personen der Generalversammlung übertragen können. Dieselbe Möglichkeit besteht betreffend die Ausrichtung von Aktien und Optionen an Mitarbeitende (Art. 627 Ziff. 4 E OR). Der Entwurf verbessert die Transparenz in nicht kotierten Gesellschaften, indem er ein spezifisches Auskunftsrecht für die Aktionäre betreffend die an Verwaltungsrat und Geschäftsleitung ausgerichteten Vergütungen statuiert (Art. 697quinquies E OR). Der Begriff der Vergütung ist dabei gleich zu verstehen wie bei den Publikumsgesellschaften. Überdies wird die Klage auf Rückerstattung ungerechtfertigt bezogener Leistungen ausgebaut; inskünftig sind auch die Mitglieder der Geschäftsleitung zur Rückerstattung verpflichtet, und zwar unabhängig vom guten oder bösen Glauben des Empfängers (Art. 678 E OR). Organisation des Verwaltungsrates 1 Botschaft zur Änderung des Obligationenrechts (Aktienrecht und Rechnungslegungsrecht), www.ejpd.admin.ch, Rubriken «Themen», «Wirtschaft», «Revision des Aktien- und Rechnungslegungsrechts» (Stand: 21.12.2007). 2 Entwurf zur Änderung des Obligationenrechts (Aktienrecht und Rechnungslegungsrecht), www.ejpd.admin.ch, Rubriken «Themen», «Wirtschaft», «Revision des Aktien- und Rechnungslegungsrechts» (Stand: 21.12.2007). 3 Vgl. Botschaft, S. 20. 4 Neben den tieferen Schwellenwerten unterscheidet sich die Sonderuntersuchung von der Sonderprüfung dadurch, dass nicht mehr ein bereits eingetretener Schaden glaubhaft gemacht werden muss; fortan genügt eine abstrakte Gefährdung. Weiter wird klargestellt, dass sich das Gesuch auf alle Fragen erstrecken darf, die Gegenstand eines Begehrens um Auskunft oder Einsicht waren oder in der Diskussion des Antrags auf Sonderuntersuchung angesprochen wurden, soweit ihre Beantwortung für die Ausübung der Aktionärsrechte erforderlich ist (Botschaft, S. 86, Art. 697b Abs. 2 und 3 E OR). 5 Vgl. Botschaft, S. 96. 6 Vgl. Botschaft, S. 99. 7 Vgl. Botschaft, S. 107. 8 Vgl. Botschaft, S. 107. 9 Vgl. Botschaft, S. 32. Die Mitglieder des Verwaltungsrats sollen sich jährlich und einzeln der Wahl stellen müssen (Art. 710 Abs. 1 E OR). Den Aktionären wird damit eine jährliche individuelle Bewertung der Tätigkeit des Verwaltungsrats ermöglicht5. Sodann wird im neuen Art. 717a E OR das Vorgehen bei Interessenkonflikten im Verwaltungsrat und in der obersten Geschäftsleitung geregelt: Zunächst ist der Verwaltungsratspräsident unverzüglich und vollständig über allfällige Interessenkonflikte zu informieren. Der Verwaltungsrat hat die nötigen Massnahmen zur Wahrung der Interessen der Gesellschaft zu ergreifen. Bei der Beschlussfassung darüber, ob und gegebenenfalls welche Massnahmen zu treffen sind, darf der betroffene Verwaltungsrat nicht teilnehmen (Art. 717a Abs. 3 E OR). Wird bestimmt, dass Letzterer in den Ausstand zu treten hat, kann dies nur die Abstimmung oder – in gra- 61 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 vierenderen Fällen – sowohl die Beratung des Geschäfts als auch die Beschlussfassung umfassen.6 Eine weitere Neuerung stellt das Verbot der gegenseitigen Einflussnahme auf die Festsetzung der Vergütungen von VR- oder Geschäftsleitungsmitgliedern, die in verschiedenen Publikumsgesellschaften Einsitz haben, dar. Die Missachtung dieser Vorschrift zieht die Nichtigkeit der Vergütungsbeschlüsse nach sich (Art. 717b E OR). Haftung der Revisionsstelle Der Entwurf beabsichtigt im Bereich der Verantwortlichkeit die Verbesserung des Gleichgewichts zwischen den Organen.7 Vorgeschlagen wird eine Spezifizierung der differenzierten Solidarität (Art. 759 Abs. 1bis E OR): «Personen, die der Revisionshaftung unterstehen und die einen Schaden lediglich fahrlässig mitverursacht haben, haften bis zu dem Betrag, für den sie zufolge Rückgriffs aufkommen müssten.» Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Bei einem Schaden von 300 000 Franken und einer vom Richter unter Würdigung aller Umstände festgelegten internen Aufteilung im Verhältnis von 1:2 zugunsten der Revisionsstelle (Art. 759 Abs. 3 OR) haftet diese auch extern für maximal 100 000 Franken. Der bisherige Art. 759 Abs. 1 OR gilt unverändert für die Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung.8 Dispoaktien Beim börsenmässigen Verkauf kotierter Namenaktien hat die Veräussererbank den Namen des Veräusserers und die Anzahl der verkauften Aktien unverzüglich der Gesellschaft zu melden (Art. 685e OR). Diese streicht daraufhin den entsprechenden Eintrag im Aktienbuch. Gibt sich der neue Inhaber der Titel gegenüber der Gesellschaft nicht zu erkennen, bleibt die betreffende Stelle im Aktienbuch leer – es entstehen so genannte Dispoaktien. Diese berechtigen zwar zum Dividendenbezug, nicht aber zur Beteiligung an der Willensbildung der Gesellschaft. Sind in den Statuten hohe Präsenzquoren vorgesehen, kann ein hoher Anteil an Dispoaktien zur Folge haben, dass Mehrheitserfordernisse nicht erreicht werden. Darüber hinaus erhöhen grosse Dispoaktienbestände die Gefahr feindlicher Übernahmen. Die Zahl der Dispoaktien hat in den letzten Jahren massiv zugenommen, sodass zahlreiche Stimmen in der Vernehmlassung eine gesetzliche Lösung des Problems gefordert haben. Der Bundesrat verzichtet aber auf eine gesetzliche Regelung, da sich sämtliche geprüften Lösungen «sachlich als nicht unproblematisch erwiesen» hätten.9 Dossier Flexibilisierung der Kapitalstrukturen Nennwert Im Jahr 2001 wurde der Mindestnennwert auf einen Rappen gesenkt. Künftig müssen Aktien lediglich einen Nennwert von mehr als null Rappen aufweisen (Art. 622 Abs. 4 E OR), was weitere Aktiensplittings und Nennwertreduktionen erlaubt. Partizipationskapital Bei Publikumsgesellschaften soll die Begrenzung des Partizipationskapitals auf das Doppelte des Aktienkapitals entfallen (Art. 656b Abs. 1 E OR). Kapitalband Der Bundesrat strebt eine flexiblere Ausgestaltung der Verfahren zur Erhöhung und Herabsetzung des Aktienkapitals an und schlägt daher die Einführung eines so genannten Kapitalbandes vor (Art. 653s E OR). Die Generalversammlung kann den Verwaltungsrat in den Statuten ermächtigen, während einer Dauer von maximal drei Jahren das Aktienkapital in einer bestimmten Bandbreite herabzusetzen und zu erhöhen. Die Frist beginnt mit der Beschlussfassung der Generalversammlung. Als Obergrenze ist ein Maximalkapital festzulegen, welches das im Handelsregister eingetragene Aktienkapital um höchstens die Hälfte überschreiten darf. Die Basiskapital genannte Untergrenze darf das eingetragene Aktienkapital um maximal die Hälfte unterschreiten. Stets einzuhalten ist das gesetzliche Mindestkapital von 100 000 Franken (Art. 621 OR). Die Generalversammlung kann den Spielraum des Verwaltungsrats beschränken, indem sie Auflagen oder Bedingungen diktiert. In Betracht kommen namentlich Beschränkungen in dem Sinn, dass das Kapital nur erhöht oder herabgesetzt werden darf (Art. 653s Abs. 3 E OR). Ist dem Verwaltungsrat nur die Erhöhung gestattet, entspricht das Kapitalband weitgehend der heutigen genehmigten Kapitalerhöhung. Diese wird folgerichtig abgeschafft. Im umgekehrten Fall kann im Ergebnis eine nach geltendem Recht unzulässige genehmigte Kapitalherabsetzung realisiert werden. Innerhalb des Kapitalbandes kann das Aktienkapital auch mittels einer bedingten Kapitalerhöhung heraufgesetzt werden, wobei kumulativ die Bestimmungen des Kapitalbandes sowie diejenigen der bedingten Kapitalerhöhung zur Anwendung gelangen. Den Beschluss über die Schaffung eines bedingten Kapitals hat die Generalversammlung zu treffen; eine Delegation an den Verwaltungsrat kommt diesbezüglich nicht in Betracht.10 Während der Dauer der Ermächtigung des Verwaltungsrats kann die Generalversamm- 62 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 lung das Aktienkapital mittels einer ordentlichen Kapitalerhöhung oder -herabsetzung verändern. Dies hat zwingend das Dahinfallen des Beschlusses über das Kapitalband zur Folge (Art. 653v E OR). Die Generalversammlung darf das Basiskapital nur tiefer festsetzen als das im Handelsregister eingetragene Aktienkapital, wenn die Gläubiger bereits vor dem Beschluss zur Anmeldung ihrer Forderungen aufgefordert worden sind und ein zugelassener Revisionsexperte festgestellt hat, dass das Aktienkapital nach der Herabsetzung des Basiskapitals noch gedeckt ist (Art. 653w Abs. 1 E OR). Eine Herabsetzung des Kapitals durch den Verwaltungsrat innerhalb des Bandes kann ohne Aufforderung an die Gläubiger und Prüfungsbestätigung erfolgen (Art. 653w Abs. 3 E OR). Immerhin darf eine derartige Herabsetzung nur vorgenommen werden, sofern die Forderungen der Gläubiger dadurch nicht gefährdet werden (Art. 653w Abs. 4 E OR). Generalversammlung Beschlussquorum Im geltenden Recht fasst die Generalversammlung ihre Beschlüsse und vollzieht ihre Wahlen – soweit es das Gesetz oder die Statuten nicht anders bestimmen – mit der absoluten Mehrheit der vertretenen Aktienstimmen (Art. 703 OR). Stimmenthaltungen wirken demzufolge im Ergebnis wie Nein-Stimmen. In Zukunft sollen hingegen die abgegebenen Stimmen massgebend sein (Art. 703 Abs. 1 E OR). Nach dem zwingenden Absatz zwei der neuen Bestimmung gelten Enthaltungen nicht als abgegebene Stimmen. Auch bei wichtigen Beschlüssen im Sinne von Art. 704 OR wird künftig nicht mehr auf die vertretenen, sondern auf die abgegebenen Stimmen abgestellt, wobei hier nach wie vor auch die Mehrheit der vertretenen Aktiennennwerte erforderlich ist. Stimmrechtsvertretung Eine Beschränkung der Vertretungsbefugnis auf andere Aktionäre kann fortan nur noch in Privatgesellschaften vorgesehen werden (Art. 689d Abs. 1 E OR). Wird von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, muss die Gesellschaft auf Verlangen eines Aktionärs einen unabhängigen Stimmrechtsvertreter bezeichnen. Generell abgeschafft werden sollen die Depot- und Organvertretung; Publikumsgesellschaften müssen vor jeder Generalversammlung einen unabhängigen Stimmrechtsvertreter einsetzen (Art. 689c E OR), der sich im Fall fehlender Weisungen des Aktionärs der Stimme zu enthalten hat und bei nicht angekündigten Anträgen mangels Weisungen gemäss den Empfehlungen des Verwaltungsrats stimmt. Dossier In Zukunft soll die Generalversammlung an verschiedenen Orten gleichzeitig durchgeführt werden können, sofern die Voten der Teilnehmenden unmittelbar in Bild und Ton an sämtliche Tagungsorte übertragen werden. Bild: Keystone Die Effektenleihe (Securities Lending) und ähnliche Geschäfte bergen die Gefahr ihrer missbräuchlichen Verwendung zur Einflussnahme auf Wahlen und Abstimmungen in der Generalversammlung. Art. 685d Abs. 2 E OR ermöglicht börsenkotierten Gesellschaften die Verweigerung der Zulassung eines Erwerbers von Namenaktien zur Ausübung des Stimmrechts, wenn er auf ihr Verlangen nicht ausdrücklich erklärt, dass keine Vereinbarung über die Rücknahme oder die Rückgabe gleicher Aktien besteht. Geschäfte der erwähnten Art können auch von der Gesellschaft selbst zur verdeckten Einflussnahme auf die Generalversammlung genutzt werden. Um dies zu unterbinden, soll das Stimmrecht aus eigenen Aktien der Gesellschaft auch ruhen, wenn eigene Aktien veräussert werden und die Rückgabe oder Rücknahme entsprechender Aktien vereinbart wird (Art. 659a Abs. 2 E OR). Tagungsort Die Generalversammlung soll an verschiedenen Orten gleichzeitig durchgeführt werden können, sofern die Voten der Teilnehmenden unmittelbar in Bild und Ton an sämtliche Tagungsorte übertragen werden. Der Verwaltungsrat bestimmt den Haupttagungsort, der massgebend ist für die Leitung der Generalversammlung durch den Vorsitzenden, die öffentliche Beurkundung von Beschlüssen und die Anwesenheit des Revisors (Art. 701a E OR). Ferner kann Die Generalversammlung auch im Ausland abgehalten werden, wenn dies in den Statuten vorgesehen ist oder die Eigentümer oder Vertreter sämtlicher Aktien damit einverstanden sind (Art. 701b E OR). Einsatz elektronischer Mittel 10 Zum ganzen Absatz: vgl. Botschaft, S. 65. Die Einberufung der Generalversammlung und die Zustellung der Unterlagen dürfen 63 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 elektronisch erfolgen, sofern der Aktionär dieser Vorgehensweise zustimmt (Art. 700 Abs. 1 E OR). Der Verwaltungsrat entscheidet darüber, ob er elektronische Vollmachten mit einer qualifizierten elektronischen Unterschrift entgegennehmen will (Art. 689a Abs. 1bis E OR). Die Aktionäre können ihre Rechte an der Generalversammlung elektronisch ausüben, sofern dies statutarisch vorgesehen ist und die Generalversammlung sowie die Voten der Aktionäre durch elektronische Mittel übertragen werden (Art. 701c E OR). Sofern sich alle Aktionäre einverstanden erklären und die Beschlüsse der Generalversammlung keiner öffentlichen Beurkundung bedürfen, kann die Generalversammlung ausschliesslich mit elektronischen Mitteln ohne Tagungsort durchgeführt werden. Die Voten der Teilnehmenden müssen auf elektronischem Weg an den jeweiligen Aufenthaltsort aller Teilnehmenden übertragen werden (Art. 701d E OR). Kann die Generalversammlung wegen technischer Probleme nicht nach Massgabe des Gesetzes und der Statuten durchgeführt werden, muss sie wiederholt werden (Art. 701f E OR). Buchführungs- und Rechnungslegungsrecht Die Revisionsvorlage bringt im Buchführungs- und Rechnungslegungsrecht eine einheitliche, rechtsformneutrale Ordnung für alle privatrechtlichen Unternehmensformen (Art. 957 E OR). Die Anforderungen an die Rechnungslegung werden nach der wirtschaftlichen Bedeutung des Unternehmens differenziert, wobei als Abgrenzungskriterium die Pflicht zu einer ordentlichen Revision herangezogen wird (Art. 961 E OR). Publikumsgesellschaften, Konzerne, grosse Genossenschaften und Stiftungen, die von Gesetzes wegen zur ordentlichen Revision verpflichtet sind, müssen unabhängig von der Jahresrechnung einen Abschluss nach einem anerkannten Standard zur Rechnungslegung erstellen. In Gesellschaften, die nicht von Gesetzes wegen zu einem Abschluss nach einem anerkannten Standard verpflichtet sind, können auch Gesellschafter mit namhafter Beteiligung einen solchen verlangen (Art. 962 Abs. 3 und 4 E OR, Art. 963b E OR). Wer zu einem Abschluss nach einem anerkannten Standard zur Rechnungslegung verpflichtet ist, kann auf eine Jahresrechnung nach Obligationenrecht verzichten (Art. 962 Abs. 1 E OR). Neu geregelt werden sodann die Bestimmungen zur Rechnungslegung von Konzernen (Art. 963 ff. E OR). Kleinkonzerne sind von der Pflicht zur Erstellung einer Konzernrechnung befreit (Art. 963a E OR). Dossier Erste Einschätzung des Entwurfs für ein neues Rechnungslegungsrecht aus Sicht der Wirtschaft Die Festlegung der Unternehmenstransparenz ist wichtig für die effiziente Kapitalallokation. Aus diesem Grund ist die Revision des Rechnungslegungsrechts ein bedeutender wirtschaftspolitischer Schritt. Bereits 1998 wurde ein Gesetzesentwurf für ein neues Rechnungslegungsrecht unterbreitet, der jedoch bereits in der Vernehmlassung scheiterte. Gründe für das Scheitern waren die ungelöste Problematik der Massgeblichkeit des Jahresabschlusses für die steuerliche Bemessung und die zu starke Ausrichtung auf die damals schon überholten EU-Richtlinien der Rechnungslegung. Der vorliegende Entwurf im Rahmen der laufenden Aktienrechtsrevision wurde vom Bundesrat nochmals stark überarbeitet, weshalb ein kurzer Blick auf die Vorlage aus Sicht der Wirtschaft angebracht ist. Dr. Jan Atteslander Mitglied der Geschäftsleitung, Swissholdings, Bern Der Entwurf des Bundesrates sieht einen Ausbau der Unternehmenstransparenz vor, ermöglicht die ungehinderte Anwendung internationaler Rechnungslegungsnormen in der Schweiz und schlägt einen gangbaren Weg bei der steuerlichen Massgeblichkeit vor. Doch die vom Grundsatz her korrekte Kurswahl bedeutet nicht, dass auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss der Gesetzgebung im Parlament keine Klippen und Untiefen umschifft werden müssen. Ein überaus sensibler Bereich ist das Verhältnis zwischen Rechnungslegungs- und Steuerrecht. Am bisherigen Prinzip, dass der Abschluss nach OR massgeblich für die Bestimmung des steuerbaren Gewinns ist, soll sich nichts ändern. Deshalb muss bei den Bewertungs- und Verbuchungsregeln konsequent darauf geachtet werden, dass sie steuerneutral angewendet werden können. Es ist daher zentral, dass dieser Grundsatz bei der weiteren Bearbeitung im Parlament nicht verändert wird. Weitere heikle Punkte sind die Stellung der Minderheitsaktionäre, die Informationspflichten von Unternehmen im vollständigen Besitz einer natürlichen oder juristischen Person, die Problematik von zukunftsgerichteten Aussagen sowie eine pragmatische Festlegung der Konzernschwelle. Die Gewährleistung der Unternehmenstransparenz ist mit Kosten verbunden. Da es letztlich der Investor ist, der diesen beträchtlichen Aufwand tragen muss, sollte eine vernünftige Kosten-Nutzen-Relation angestrebt werden. Da dies beim vorliegenden Entwurf noch nicht in allen wichtigen Punkten der Fall ist, sind entsprechende Korrekturen notwendig. sam zu verbuchen, auch wenn solche Entlöhnungsmodelle bei dieser Grössenkategorie eher selten sind. Interessant ist, dass im Anhang Verbindlichkeiten gegenüber den Vorsorgeeinrichtungen ausgewiesen werden müssen, soweit diese nicht in der Bilanz oder der Erfolgsrechnung ersichtlich sind. Beim Anhang besteht zudem eine Opting-out-Klausel: Einzelunternehmen und Personengesellschaften, die unterhalb der genannten Schwelle liegen, sind von der Erstellung eines Anhangs befreit, wenn sie direkt in Bilanz und Erfolgsrechnung die im Anhang zusätzlich verlangten Angaben ausweisen. Bei Unternehmen oberhalb der Schwelle werden ein umfangreicherer Anhang sowie zusätzlich eine Geldflussrechnung und ein Lagebericht verlangt. Die Geldflussrechnung ermöglicht zu beurteilen, ob ein Unternehmen ausreichend Geld erwirtschaftet, um die Geschäftstätigkeit zu finanzieren, den Verbindlichkeiten nachzukommen und aus dem verbleibenden freien Geldfluss (Free Cashflow) den Investoren eine Dividende auszuschütten. Eine Geldflussrechnung erhöht zweifellos die Unternehmenstransparenz, dürfte jedoch für viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die knapp oberhalb der Schwelle liegen, einen Zusatzaufwand darstellen. Bezüglich der Mindestgliederung von Bilanz und Erfolgsrechnung wäre es aus Sicht der Praxis vorteilhaft, wenn die Unternehmen die konkrete Reihenfolge der auszuweisenden Bestandteile selbst bestimmen könnten und nicht an ein starres Schema gebunden wären. Differenzierter Ausbau der Unternehmenstransparenz Kritische Zukunftsaussagen im Lagebericht Die Transparenz der Unternehmen wird ausgebaut. Gleichzeit differenziert der Entwurf nach Grösse und Aspekten der Corporate Governance. Bei kleineren Unternehmen unterhalb einer Schwelle von 10 Mio. Franken Bilanzsumme, 20 Mio. Franken Umsatz und 50 Mitarbeitenden verlangt der Entwurf Erfolgsrechnung, Bilanz und Anhang. Bereits bei kleineren Unternehmen sind Zuteilungen von Beteiligungsrechten oder Optionen an Verwaltungsrat oder Mitarbeitende erfolgswirk- Der Lagebericht stellt eine Weiterentwicklung des früheren Geschäftsberichts dar. Darin müssen Angaben zur Anzahl der Vollzeitstellen, Durchführung einer Risikobeurteilung, Bestellungs- und Auftragslage, Forschungs- und Entwicklungstätigkeit sowie Aussagen über aussergewöhnliche Ereignisse und Zukunftsaussichten enthalten sein. Die Botschaft hält fest, dass sich die Angaben auf die Zukunftsaussichten des Unternehmens in dessen wirtschaftlichem Umfeld beziehen 64 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Dossier Tabelle 1 Bestimmungen des Entwurfs zum neuen Rechnungslegungsrecht im Überblick Unternehmenskategorie Anforderung bei Konzernstruktur Verbesserungen des Entwurfs Problembereiche Kotierte Gesellschaften – IFRS/IAS oder US GAAP – Kein erweiterter Anhang/ Geldflussrechnung für Tochtergesellschaften – 0,5% des Aktienkapitals oder der Stimmen resp. Aktien im Nennwert von 1 Mio. Franken können vor Gericht Sonderprüfung beantragen Bedeutsame Unternehmen – IFRS/IAS, US GAAP oder Swiss GAAP FER – Beibehaltung der steuerrechtlichen Massgeblichkeit des OR-Abschlusses (betrifft alle Unternehmen) Kleinunternehmen – IFRS/IAS, US GAAP oder Swiss GAAP FER, falls von 10% des Aktienkapitals oder der Stimmen verlangt – Zukunftsaussichten im Lagebericht – Ausbau der Unternehmenstransparenz auch bei Alleinbesitz Einzel- und Personengesellschaften – Auf Anhang kann verzichtet werden bei entsprechender Verbuchung in Bilanz resp. Erfolgsrechnung – 10% der Aktienkapitals resp. 20% der Stimmen können Befolgung eines Rechnungslegungswerks beschliessen – 5% des Aktienkapitals oder der Stimmen resp. Aktien im Nennwert von 250 000 Mio. Franken können vor Gericht Sonderuntersuchung beantragen Quelle: Swissholdings / Die Volkswirtschaft und keine Aussagen zur Gewinnentwicklung verlangt werden. Wenn aber keine Aussagen zu den Gewinnaussichten gemacht werden müssen, kann auf die Angabe allgemeiner Einschätzungen des wirtschaftlichen Umfelds verzichtet werden. Zudem sind allzu offen formulierte Informationspflichten bezüglich zukunftsgerichteter Einschätzungen des Managements in einer Zeit zunehmender Klagefreudigkeit heikel, da sie die Unternehmen einem beträchtlichen Prozessrisiko aussetzen würden. Die verlangten Angaben zu den Zukunftsaussichten sind deshalb abzulehnen. Bei kotierten Gesellschaften und Grossgenossenschaften (mit über 2000 Genossenschaftern) wird die Anwendung eines international anerkannten Rechnungslegungswerks vorgeschrieben. Dies ist nur für die grossen Genossenschaften eine Neuerung, denn die SWX Swiss Exchange verlangt bei den kotierten Unternehmen schon seit längerem die Befolgung von IAS/IFRS oder US GAAP. Ein problematischer Punkt ist die vermeintliche Stärkung des Schutzes von Minderheitsbeteiligungen. So können 10% der Aktionäre oder Genossenschafter resp. 20% der Vereinsmitglieder verlangen, dass ein international anerkanntes Rechnungslegungswerk angewendet wird. Hier schiesst der Entwurf über das Ziel hinaus und würde für die KMU ein erhebliches Schadenspotenzial bergen: – Erstens stehen den Minderheitsaktionären das künftig stark ausgeweitete Instrumentarium der Sonderuntersuchung sowie ein ausgedehntes Einsichts- und Auskunftsrecht zur Verfügung, wobei der Entwurf bei 65 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 der Sonderuntersuchung die Quoren zu tief ansetzt. – Zweitens sollte die Umstellung auf ein international anerkanntes Rechnungslegungswerk in der Kompetenz der Unternehmensleitung bleiben, da dies neben der strategischen Bedeutung auch mit hohen und wiederkehrenden Kosten verbunden ist. Ein Rechnungslegungswerk stellt hohe Anforderungen an das Fachwissen und die Erfahrung der mit der Rechnungslegung betrauten Mitarbeiter. – Drittens würde im Falle eines Einzelabschlusses die steuerliche Massgeblichkeit des OR durchbrochen werden. – Viertens liegt der Hauptvorteil von international anerkannten Rechnungslegungswerken – wie IAS/IFRS, US GAAP oder Swiss GAAP FER – in der Vergleichbarkeit der Jahresabschlüsse. Ein nach dem künftigen OR erstellter Jahresabschluss dürfte die Unternehmenstransparenz bereits erheblich verbessern. Konzernkonzept benötigt weiteren Reifeprozess Bei den Konzernen weist der Entwurf Schwächen auf. So muss jeder Konzern oberhalb der erwähnten Schwelle eine Konzernrechnung nach einem international anerkannten Rechnungslegungswerk anwenden. Diese Pflicht betrifft somit «Kleinstkonzerne». Zudem muss gemäss Art. 963a Abs. 2 OR-E ein Konzernabschluss gemacht werden, wenn dies für eine möglichst zuverlässige Beurteilung der wirtschaftlichen Lage notwendig ist oder wenn ein Gesellschafter, Genos- Dossier senschafter, 20% der Vereinsmitglieder oder die Stiftungsaufsichtsbehörde dies verlangt. Hier ist eine Neukalibrierung notwendig, da die Befolgung eines international anerkannten Rechnungslegungswerks für kleinere Konzerne einen unverhältnismässigen Aufwand darstellen würde. Selbst der sich gegenwärtig in der Entwurfsphase befindende IFRS für KMU ist auf Unternehmen ausgerichtet, die grösser sind als die Schweizer Konzernschwelle. All dies spricht dafür, die Schwelle für Konzerne deutlich anzuheben, z.B. auf 40 Mio. Franken Bilanzsumme, 80 Mio. Franken Umsatz und 200 Mitarbeitende. Im geltenden Aktienrecht liegt die Konzernschwelle bei 10 Mio. Bilanzsumme, 20 Mio. Umsatz und 200 Mitarbeitenden. Aus den gleichen Gründen ist auf den oben zitierten Art. 963a Abs. 2 OR-E zu verzichten. Ein weiterer Punkt des Konzernkonzepts betrifft die starre Fixierung der Konzernschwelle. Wenn davon ausgegangen wird, dass das künftige Aktienrecht während 15 bis 20 Jahren in Kraft sein wird, kann sich bezüglich der Schwelle – beispielsweise inflationsbedingt – bereits früher ein Anpassungsbedarf ergeben. Es sollte daher geprüft werden, ob die Konzernschwelle nicht auf Verordnungsebene festzulegen wäre. Eine wichtige Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Entwurf stellt die Vereinfachung für Tochtergesellschaften von Konzernen dar. Eine Tochtergesellschaft, die grösser als die 10-20-50-Schwelle ist, muss weder den erweiterten Anhang noch eine Geldflussrechnung oder einen Lagebericht erstellen. Diese Vereinfachung ist angebracht, da die Tochtergesellschaften eines Konzerns im Rahmen der Konsolidierung Informationen an die Muttergesellschaft liefern, die weit über das im künftigen OR Verlangte hinausgehen, und der Einzelabschluss als solcher von geringem Informationswert für die Konzernführung ist. Eine analoge Vereinfachung sollte auch Unternehmen mit einem sehr kleinen Aktionariat eingeräumt werden. Als Beispiel sei hier ein grösseres Unternehmen genannt (oberhalb der 10-20-50-Schwelle), das sich im vollständigen Besitz einer Person befindet, die gleichzeitig das Verwaltungsratspräsidium und die oberste operative Geschäftsleitung ausübt. In einer solchen Konstellation besteht keine Principal-Agent-Problematik. Der Aktionär hat Zugang zu sämtlichen Informationen, weshalb gesetzliche Anforderungen an die Unternehmenstransparenz obsolet sind. Für solche Konstellationen sollte der Gesetzgeber zwecks Verhinderung sinnloser administrativer Kosten eine Verbesserung anbringen, zum Beispiel in Form einer Opting-out-Klausel. 66 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Lösungsansatz zur Beibehaltung der Massgeblichkeit In der Schweiz ist die nach den Vorschriften des Obligationenrechts (OR) erstellte Jahresrechnung Grundlage für die Bemessung der Gewinn-, Ertrags- und Einkommenssteuern. Dies ist für den Schweizer Wirtschaftsstandort von grossem Vorteil, da die aufwendige Erstellung einer parallelen Jahresrechnung nach steuerrechtlichen Vorgaben erspart bleibt. Der Grundsatz der Massgeblichkeit des Abschlusses nach OR bedeutet aber nicht, dass die Steuerbehörden sämtliche Verbuchungen und Bewertungen in der Handelsbilanz – insbesondere Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen – telquel übernehmen: Wo die steuerrechtlichen Kriterien nicht erfüllt sind, nehmen die Steuerbehörden Aufrechnungen vor. Um zu verhindern, dass sich solche Aufrechnungen in der handelsrechtlichen Bilanz und Erfolgsrechnung niederschlagen (sog. umgekehrte Massgeblichkeit), sieht der Entwurf vor, steuerliche Korrekturen im Anhang auszuweisen. Mit diesem Modell bleibt die Massgeblichkeit gewahrt, ohne dass Bilanz und Erfolgsrechnung rückwirkend angepasst werden müssen. Zudem kann auf den Ausweis im Anhang verzichtet werden, wenn die nicht anerkannten Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen direkt in der Bilanz – d.h. erfolgsneutral – verbucht werden. Gemäss der Botschaft des Bundesrates bleiben die steuerlichen Aufrechnungen auch bei der direkten und erfolgsneutralen Verbuchung in der Bilanz erkennbar, da der Entwurf neben den Zahlen der abgeschlossenen Berichtsperiode auch die Angabe der Vorjahreswerte vorschreibt. Dossier Aktienrechtsrevision und Corporate Governance Ein Hauptziel der Revision des Aktienrechts ist die Verbesserung der Corporate Governance der Aktiengesellschaften. Die Schweiz nimmt in diesem Bereich bereits heute einen Spitzenplatz ein. Im internationalen Standortwettbewerb ist es entscheidend, dass unser Land für unternehmerische Aktivitäten möglichst flexible und kostengünstige Instrumente zur Verfügung stellt und eine breitere Palette von Handlungsmöglichkeiten bereithält. Da im Bereich der Corporate Governance die flexiblen Mechanismen der Selbstregulierung spielen, ist beim Erlass von neuen staatlichen Vorschriften Zurückhaltung zu üben. In der Schweiz sind seit 2002 zwei Selbstregulierungswerke in Kraft: Der Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance1 von Economiesuisse und die von der Schweizer Börse erlassene SWX-Richtlinie2. Während Letztere von den kotierten Unternehmen Informationen über bestimmte Aspekte der Corporate Governance zwingend verlangt, wendet sich der Swiss Code im Sinne von Empfehlungen an schweizerische Publikumsgesellschaften. Viele seiner Grundsätze haben inhaltlich auch für die übrigen Aktiengesellschaften als Anregung praktische Bedeutung. Träger des Swiss Code ist Economiesuisse als Verband der Schweizer Unternehmen aller Grössenordnungen und Branchen. Weitere Organisationen unterstützen den Swiss Code sowie auch den mittlerweile verabschiedeten Anhang I zu den Entschädigungen. Diese Selbstregulierung hat nach internationalen Urteilen zu einem Quantensprung in der Corporate Governance in der Schweiz geführt.3 Die selbstregulierende Wirkung der Kapitalmärkte Gemäss einer an der Universität St. Gallen im Jahr 2004 durchgeführten Untersuchung hemmt mangelhafte Corporate Governance die Investitionsbereitschaft.4 77% der Privatinvestoren würden nicht (mehr) in ein Unternehmen mit mangelhafter Corporate Governance investieren. Der Kapitalmarkt hat somit eine selbstregulierende Wirkung auf die Corporate Governance. Mit der Umsetzung von Basel II steigen auch für die nicht kotierten Unternehmen die Anforderungen an die internen Strukturen und Prozesse. Auch dies führt dazu, dass Unternehmen von sich aus ein 1 Der Swiss Code sowie der Anhang I sind abrufbar unter www.economiesuisse.ch. 2 Mit Inkrafttreten der Transparenzvorlage werden wesentliche Punkte dieser Richtlinie im OR geregelt. 3 Vgl. Heidrick & Struggles International, Corporate Governance in Europe: What’s the Outlook? Chicago 2005, S. 34. 4 Integrationsseminar der Universität St. Gallen zur Corporate Governance in der Schweiz, organisiert vom Center for Financial Communication, Prof. Viktor Porak, 2004. 5 Vgl. Botschaft des Bundesrates zur Revision des Aktienund Rechnungslegungsrechts vom 21. Dezember 2007: www.ejpd.admin.ch, Rubriken «Themen», «Wirtschaft», «Gesetzgebung», «Aktien und Rechnungslegung». Thomas Pletscher Mitglied der Geschäftsleitung, Leiter des Bereichs Wettbewerb und Regulatorisches, economiesuisse, Zürich Urs Furrer Stv. Bereichsleiter Wettbewerb und Regulatorisches,economiesuisse, Zürich 67 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Interesse an der Schaffung einer wirkungsvollen und transparenten Corporate Governance haben. Weiteres Umfeld der Corporate Governance In den vergangenen Jahren haben weltweit spektakuläre Firmenzusammenbrüche die öffentliche Diskussion geprägt, welche zum Teil das Ergebnis von kriminellen Handlungen – wie Bilanzmanipulationen – waren. In der Folge ist die Sensibilität für die Notwendigkeit von griffigen Kontrollsystemen gestiegen. Viele Unternehmen haben ihre Kontrollsysteme systematisch verfeinert und entsprechende Anpassungen bei ihrer Organisation vorgenommen. Als weitere im Kontext der Corporate Governance relevante Vorschriften sind etwa die Regeln über die Ad-hoc-Publizität oder das Verbot des Ausnützens der Kenntnis vertraulicher Tatsachen und der Kursmanipulation zu nennen. So bestehen heute diverse Sondervorschriften für die Corporate Governance in den verschiedenen Branchen, wie beispielsweise für Versicherungen oder Banken. Zum weiteren Umfeld der Corporate Governance in der Schweiz gehören auch die Anforderungen aus dem Ausland, insbesondere aus den USA («Sarbanes-Oxley Act»). Vorschläge des Entwurfs zur Corporate Governance In der aktuellen Aktienrechtsrevision kommt der Verbesserung der Corporate Governance entsprechend einen hohen Stellenwert zu. In seiner Botschaft vom 21. Dezember 2007 schlägt der Bundesrat insbesondere Folgendes vor:5 – Stärkung des Auskunfts- und Einsichtsrechts der Aktionäre sowie der Information über die Bezüge des Verwaltungsrats bei privaten Aktiengesellschaften; – Senkung der Schwellenwerte für die Ausübung des Rechts auf eine Sonderuntersuchung (heute: Sonderprüfung), für die Einberufung der Generalversammlung sowie für die Ausübung des Traktandierungsrechts; – jährliche Einzelwahl der Mitglieder des Verwaltungsrats; Dossier In der Schweiz sind seit 2002 zwei Selbstregulierungswerke in Kraft: Der Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance und die SWXRichtlinie. Der hohe Grad der Umsetzung des Swiss Code bestätigt, dass eine gute Corporate Governance am besten in der flexiblen Form der Selbstregulierung zu verankern ist. Bild: Keystone – Aufhebung des Depotstimmrechts und der Organvertretung; – Regelung von Interessenkonflikten im Verwaltungsrat und in der Geschäftsleitung; – Verbot der gegenseitigen Einflussnahme auf die Festsetzung der Honorare durch die Mitglieder des Verwaltungsrats bei Publikumsgesellschaften. rung der Corporate Governance vorgeschlagen. So wird zum Beispiel auch mit der Erhöhung der Transparenz durch die Revision des Rechnungslegungsrechts oder durch die vorgesehene Modernisierung der Regeln über die Generalversammlung weiteren Corporate-Governance-Anliegen Rechnung getragen. Auch unter den übrigen Zielsetzungen werden diverse Massnahmen zur Verbesse- Swiss Code als Richtschnur für die Beurteilung der Vorschläge Kasten 1 Heutige und vorgesehene Schwellenwerte Für die Einleitung einer Sonderuntersuchung gegen den Willen der Generalversammlung braucht es heute mindestens 10% des Aktienkapitals oder Aktien von mindestens 2 Mio. Franken Nennwert. Diese Schwelle soll neu wie folgt gesenkt werden (vgl. Art. 697b Abs. 1 E-OR): – für börsenkotierte Gesellschaften auf 0,5% des Aktienkapitals oder der Stimmen oder Aktien im Nennwert von 1 Mio. Franken; – für nicht börsenkotierte Gesellschaften auf 5% des Aktienkapitals oder der Stimmen oder Aktien im Nennwert von 250 000 Franken. Um eine Generalversammlung einzuberufen, benötigt ein Aktionär oder eine Aktionärsgruppe heute mindestens 10% des Aktienkapitals. Diese Schwelle soll wie folgt geändert werden (vgl. Art. 699 Abs. 3 E-OR): – für börsenkotierte Gesellschaften auf 2,5% des Aktienkapitals oder der Stimmen; – für nicht börsenkotierte Gesellschaften auf 10% des Aktienkapitals oder der Stimmen oder Aktien im Nennwert von 1 Mio. Franken. Zur Traktandierung eines Verhandlungsgegenstands benötigt ein Aktionär oder eine Aktionärsgruppe heute Aktien im Nennwert von mindestens 1 Mio. Franken. Diese Schwelle soll wie folgt geändert werden (vgl. Art. 699a Abs. 1 E-OR): – für börsenkotierte Gesellschaften auf 0,25% des Aktienkapitals oder der Stimmen oder Aktien im Nennwert von 1 Mio. Franken; – für nicht börsenkotierte Gesellschaften auf 2,5% des Aktienkapitals oder der Stimmen oder Aktien im Nennwert von 250 000 Franken. 68 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Der hohe Grad der Umsetzung der Empfehlungen des Swiss Code bestätigt, dass eine gute Corporate Governance am besten in der flexiblen Form der Selbstregulierung zu verankern ist. Somit drängt sich aus liberaler Sicht eine Zurückhaltung bei der weiteren Regulierung auf. Andernfalls würde die Attraktivität unseres Aktienrechts leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Vor diesem Hintergrund erscheinen insbesondere die folgenden Punkte der Revision als problematisch: Nachteiliger Zwang zur einjährigen Amtszeit Im Entwurf wird mit Art. 710 E-OR die Einführung eines Zwangs von einjährigen Amtsperioden von Verwaltungsräten verlangt. Das geltende Recht sieht eine dispositive dreijährige Amtszeit vor und ermöglicht eine kürzere (z.B. einjährige) oder längere Amts- Dossier Grafik 1 Bedeutung der institutionellen Stimmrechtsvertretung bei Schweizer Unternehmen Stimmanteile in % Organvertretung Unabhängige Stimmrechtsvertretung Depotvertretung Übrige Stimmen Alle Gesellschaften SMI-Gesellschaften 23% 36% 63% 42% 10% 4% 2% 20% Quelle: Von der Crone / Die Volkswirtschaft 6 Vgl. dazu die ethos-Studie «Corporate Governance der Schweizer Unternehmen», Genf, November 2005, S. 36 f. 7 Art. 689c OR. 8 Vgl. Hans Caspar von der Crone, Bericht zu einer Teilrevision des Aktienrechts, Teil 4: Stimmrechtsvertretung/ Dispoaktien, S.6 f. 9 Art. 689 Abs. 3 E-OR. 10 D.h. soweit es das Gesetz oder die Statuten nicht anders bestimmen, vgl. Art. 703 Abs. 1 E-OR. 11 Art. 703 Abs. 2 E-OR. zeit. Dieses System, das den Unternehmen einen Spielraum belässt, hat sich in der Praxis bewährt. Es ist nicht ersichtlich, inwiefern mit einer zwingenden einjährigen Amtszeit die Corporate Governance verbessert werden könnte. Vielmehr verlangen deren Grundsätze eine gewisse Kontinuität. So ist gemäss Ziffer 13 des Swiss Code eine angemessene Staffelung der Amtszeiten anzustreben. Mit der von zahlreichen Unternehmen geübten Praxis der Staffelung mehrjähriger Amtszeiten kann Kontinuität und Kohärenz erzielt werden. Zudem verlangen die Grundsätze einer guten Corporate Governance, dass sich der Verwaltungsrat in Ausschüssen mit definierten Aufgaben organisiert. Dies bringt einen grösseren Organisations- und Zeitaufwand mit sich. Im Zentrum der geltenden Grundsätze zur Amtszeit der Mitglieder des Verwaltungsrats steht das lnteresse an der Sicherstellung eines nachhaltigen Unternehmenserfolgs. Dies ermöglicht langfristig hohe Dividenden. Entsprechend hat sich die Corporate Governance an denjenigen Eigentümern eines Unternehmens auszurichten, welche an einer nachhaltigen Bestellung des Ackers interessiert sind. Mit der Einführung des Zwangs zur einjährigen Amtsdauer würde aber ein bewährtes Instrument zur nachhaltigen Unternehmensgestaltung abgeschafft. Zu tiefe Schwellenwerte Für die Einberufung einer Generalversammlung und Traktandierung eines Verhandlungsgegenstands sowie für die Einleitung einer Sonderuntersuchung gegen den 69 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Willen der Generalversammlung sollen laut Entwurf die heute geltenden Schwellenwerte massiv gesenkt werden (siehe Kasten 1). Die Einberufung einer Generalversammlung oder die Durchführung einer Sonderuntersuchung ist für eine grössere Publikumsgesellschaft jeweils mit einem sehr hohen Aufwand und entsprechenden Kosten verbunden. Eine zu weit gehende Vergrösserung des Kreises derjenigen Personen, welche eine Generalversammlung oder eine Sonderuntersuchung verlangen können, ist deshalb problematisch. In der Praxis ist zu beobachten, dass zahlreiche Gesellschaften die Schwellenwerte aufgrund der Empfehlungen von Ziffer 2 des Swiss Code und der Thematisierung durch institutionelle Anlieger bereits gesenkt haben.6 Das zeigt, dass die Selbstregulierung durch den Swiss Code und den Kapitalmarkt auch hier funktioniert. Verfehlte Abschaffung der Organ- und Depotvertretung Im Entwurf wird die Abschaffung der Depot- und der Organvertretung vorgeschlagen. Die Organvertretung ist heute von grosser praktischer Bedeutung. Bereits nach geltender Regelung muss eine Gesellschaft, die den Aktionären einen Organvertreter vorschlägt, auch einen unabhängigen Stimmrechtsvertreter bezeichnen.7 In der Praxis ziehen Aktionäre häufig von sich aus einen Organvertreter vor (siehe Grafik 1).8 Nach dem Vorschlag des Entwurfs könnten Publikumsgesellschaften nur noch einen unabhängigen Stimmrechtsvertreter bestellen. Dieser hätte sich bei fehlender konkreter Weisung der Stimme zu enthalten.9 Das absolute Mehr soll im Regelfall10 neu nach den abgegebenen Stimmen bemessen werden und Enthaltungen würden als nicht abgegebene Stimmen gelten.11 Weil die generelle Bevollmächtigung des unabhängigen Stimmrechtsvertreters nicht möglich, die Organ- und die Depotvertretung abgeschafft und Dispoaktien ohnehin nicht stimmberechtigt sind, wären bei Publikumsgesellschaften die grosse Mehrheit der passiv-zufriedenen Aktionäre inklusive die Mehrheit der Kleinaktionäre massiv untervertreten, aktivistisch-oppositionelle und institutionelle Aktionäre sowie Grossaktionäre hingegen massiv übervertreten. Dies wäre einer repräsentativen Willensbildung an Generalversammlungen kaum förderlich. Lösung für das Dispoaktienproblem dringend Viele kotierte Gesellschaften verfügen über hohe Dispoaktienbestände. Das ist für die Gesellschaften problematisch: Sie kennen einen wesentlichen Teil ihres Aktionariats nicht und haben demzufolge auch keine Dossier 12 Vgl. OECD-Grundsätze der Corporate Governance. Neufassung, Paris 2004. Möglichkeit, mit diesem direkt zu kommunizieren. Dispoaktionären können damit keine GV-Einladungen und Informationen zugestellt werden. Bemühungen der Gesellschaften, möglichst viele Aktionäre zur Wahrnehmung ihrer Mitwirkungsrechte zu bewegen, sind damit bezüglich eines grossen Teils der Aktionäre zum Scheitern verurteilt. Von Seiten der Gesellschaften ist deswegen seit langem eine Lösung des Dispoaktienproblems gefordert worden. Der breit abgestützte Vorschlag der Wirtschaft, das Dispo-Aktienproblem mit einem Nominee-Modell zu lösen, wurde vom Bundesrat verworfen. Dieser argumentiert in der Botschaft, dass es wenig kohärent wäre, neben der Abschaffung des Depotstimmrechts gleichzeitig mit dem Nominee-Modell wieder ein «Modell der treuhänderischen Ausübung der Mitwirkungsrechte durch Banken» zu schaffen. Die Einschränkung der institutionellen Stimmrechtsvertretung und die Nichtlösung des Problems der Dispoaktien stehen letztlich im Widerspruch zu den Empfehlungen der OECD12, wonach die Ausübung der Aktionärsrechte erleichtert werden soll. Die fehlende Lösung zur Dispoaktienproblematik er- 70 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 staunt umso mehr, als eine der zentralen Zielsetzungen der Revision die Stärkung der Aktionärsrechte ist. Sowohl das Organ- und Depotstimmrecht sowie das von der Wirtschaft vorgeschlagene Nominee-Modell für Dispoaktien sind einfache und günstige Instrumentarien, die im Interesse des Aktionärs liegen und einem praktischen Bedürfnis ent sprechen. Aktuelle Wirtschaftsdaten Inhalt 72 A Internationaler Überblick 75 B Wirtschaftsdaten Schweiz 75 B 1 78 79 83 86 88 91 93 98 99 100 103 106 107 B 2 B 3 B 4 B 5 B 6 B 7 B 8 B 9 B 10 B 11 B 12 B 13 B 14 109 110 112 B 15 B 16 B 17 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Produktion Aussenwirtschaft Geld-, Kapital- und Devisenmarkt Preise Öffentliche Finanzen Bevölkerung Arbeitsmarkt Arbeitszeit Löhne Sozialversicherungen Bildung Forschung und Entwicklung Betriebs- und Unternehmensstruktur Detailhandel, Konsum Tourismus Kantone 114 114 Stichwortverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Zusätzliche Statistik-Informationen – Weitere Zahlen und vertiefte Informationen zu den meisten Tabellen sind aus der vom Bundesamt für Statistik (BFS) herausgegebenen Fachreihe «Statistik der Schweiz» erhältlich. (Bestellungen: Tel. 032/713 60 60). – Zur Arbeitslosenstatistik: Vergleichen Sie die monatlich erscheinenden Fachpublikationen des SECO «Die Lage auf dem Arbeitsmarkt», «Kurzarbeit» (Bestellungen: Tel. 031/322 28 64) und das Jahresheft «Arbeitslosigkeit in der Schweiz» (Bestellungen: Tel. 032/713 60 60). – Zur Statistik über den Geld-, Kapital- und Devisenmarkt: Vergleichen Sie auch die Statistischen Monatshefte und Quartalshefte der Schweizerischen Nationalbank (Bestellungen: Tel. 044/631 32 84). – Die Tage, an denen neueste Statistikwerte in der Schweiz veröffentlicht werden, können jeweils ein Quartal im Voraus auf dem Dissemination Standards Bulletin Board des Internationalen Währungsfonds unter folgender Internet-Adresse abgerufen werden: http://dsbb.imf.org. Erläuterungen – Zahlen werden laufend aktualisiert; revidierte Daten werden nicht speziell gekennzeichnet. – Provisorische Daten, Schätzungen und Prognosen sind hingegen in den Fussnoten vermerkt. – Rundungen: Bei relativen Zahlen (Prozentzahlen, Durchschnitten, Pro-Kopf-Werten usw.) wird in der Regel jede Zahl einer Tabelle für sich gerundet, ohne Rücksicht darauf, ob sich bei einer Addition oder Subtraktion der gerundeten Relativzahlen weiterhin eine angegebene Summe bzw. 100% ergibt. Zeichenerklärungen – Es kommt nichts vor (Wert genau Null) 0 0,0 Grösse, die kleiner ist als die Hälfte der kleinsten verwendeten Einheit () Zahlenangabe unterbleibt aus Gründen des Datenschutzes ... Zahl nicht bekannt, gegenstandslos oder aus statistischen Gründen nicht aufgeführt 71 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten A Internationaler Überblick A1 Bruttoinlandprodukt Nominal Mrd. Reale Veränderung in % gegenüber der Vorperiode 2006 2002 2003 2004 2005 2006 4/2006 1/2007 2/2007 Schweiz CHF 475 0.3 -0.21) 2.11) 1.91) 2.71) 0.6 0.7 0.8 3/2007 0.8 Deutschland EUR 2309 0.1 -0.2 1.6 1.0 2.7 3.9 2.2 1.0 2.7 Frankreich EUR 1792 1.0 1.1 2.3 1.2 1.7 1.5 2.2 1.4 2.9 Italien EUR 1475 0.3 0.0 1.1 -0.0 1.9 4.5 1.2 0.3 1.4 Grossbritannien GBP 1290 2.0 2.5 3.2 1.8 2.7 3.2 2.7 3.3 3.0 EU25 EUR 11414 1.2 1.3 2.3 1.7 2.9 3.6 3.0 1.8 3.0 USA USD 13247 1.6 2.7 4.2 3.5 3.3 2.1 0.6 3.8 4.8 Japan JPY 507653 0.1 1.8 2.3 2.6 2.2 5.3 2.6 -1.6 2.5 OECD USD 367971) 1.6 2.0 3.3 2.7 3.0 3.3 2.4 2.6 3.6 1) Provisorische Zahlen. A2 Quellen: BFS, SECO, OECD, eurostat Vorlaufende Indikatoren der Konjunktur Indikator inkl. Trend Mai 2007 Schweiz Deutschland Juni 2007 Veränderungsraten über 6 Monate, hochgerechnet auf Jahresbasis Juli 2007 Aug. 2007 Sept. 2007 Okt. 2007 Nov. 2007 Mai 2007 Juni 2007 Juli 2007 Aug. 2007 Sept. 2007 Okt. 2007 Nov. 2007 98.9 98.4 98.6 97.9 97.8 97.7 96.9 -1.0 -0.5 0.3 -0.7 -0.1 -0.1 -0.8 103.3 103.2 102.7 101.6 101.0 100.8 100.6 0.4 -0.1 -0.4 -1.2 -0.6 -0.2 -0.2 Frankreich 99.0 99.4 99.2 98.4 97.9 97.8 97.7 0.4 0.4 -0.2 -0.7 -0.5 -0.1 -0.1 Italien 98.5 98.0 97.6 96.8 96.3 96.4 96.0 -0.2 -0.5 -0.4 -0.9 -0.4 0.0 -0.4 Grossbritannien 101.6 101.7 101.5 101.1 100.9 100.9 100.3 0.4 0.0 -0.1 -0.5 -0.2 0.0 -0.6 Euro-Zone 100.0 99.9 99.6 98.9 98.4 98.3 98.1 0.1 -0.1 -0.3 -0.7 -0.5 -0.1 -0.3 USA 102.7 103.2 102.9 102.2 101.5 100.9 100.1 0.7 0.5 -0.3 -0.8 -0.7 -0.5 -0.8 Japan 100.1 99.1 97.7 95.9 95.0 95.3 95.0 -0.3 -1.0 -1.4 -1.8 -1.0 0.3 -0.2 OECD 101.5 101.5 101.0 100.2 99.7 99.5 99.0 0.3 0.0 -0.5 -0.8 -0.5 -0.2 -0.5 Quelle: OECD A3 Internationales Handelsvolumen Exporte Importe In Mrd. USD Jährliche Veränderung in % In Mrd. USD Jährliche Veränderung in % 2005 2000-2005 2004 2005 2005 2000-2005 2004 2005 10159 10.1 21.6 13.4 10511 9.9 21.7 12.9 Nordamerika1) 1478 3.8 13.8 11.7 2285 6.2 16.4 13.6 Lateinamerika 355 12.6 29.6 25.0 298 7.6 28.0 22.6 Güter Weltweit Europa 4372 10.7 19.6 7.9 4543 10.4 20.2 9.2 EU25 4001 10.4 19.4 7.3 4135 10.1 19.7 8.6 GUS 340 18.5 36.4 28.1 216 21.5 30.8 24.8 Afrika 298 15.0 30.2 29.4 249 14.0 28.9 18.6 Naher Osten 538 15.0 31.9 34.8 322 14.0 31.1 16.9 2779 10.7 24.8 15.5 2599 11.5 26.8 16.2 2415 10.0 20.0 10.0 2345 10.0 19.0 10.0 422 5.0 13.0 10.0 366 6.0 15.0 9.0 Europa 1245 12.0 19.0 8.0 1120 11.0 17.0 8.0 EU25 1121 12.0 19.0 8.0 1038 11.0 16.0 7.0 525 11.0 26.0 14.0 573 9.0 24.0 12.0 Asien Dienstleistungen Weltweit Nordamerika Asien 1) Mit Mexiko. A4 Quelle: WTO Ertragsbilanz In % des BIP Schweiz Deutschland Frankreich In Mrd. USD 2004 2005 2006 20071) 20081) 20091) 2004 2005 2006 20071) 20081) 13.0 13.5 15.1 15.8 15.2 15.5 47.1 50.3 58.6 66.0 69.8 20091) 73.3 4.2 4.6 4.9 6.0 6.0 6.0 115.7 128.9 144.7 198.2 219.9 225.8 0.4 -1.0 -1.3 -1.3 -2.2 -2.3 9.0 -20.2 -28.9 -32.7 -63.4 -66.5 Italien -0.9 -1.7 -2.6 -2.0 -2.1 -2.2 -16.6 -29.7 -47.7 -42.4 -48.3 -53.2 Grossbritannien -1.6 -2.5 -3.1 -2.9 -3.1 -3.5 -35.3 -56.4 -75.9 -79.8 -90.9 -109.0 1.2 0.3 0.0 0.2 -0.1 -0.2 113.2 27.7 -1.6 18.3 -12.6 -21.7 -5.5 -6.1 -6.2 -5.6 -5.4 -5.3 -640.2 -754.8 -811.5 -768.7 -775.3 -794.3 Euro-Zone USA Japan 3.7 3.7 3.9 4.7 4.8 5.2 172.5 166.3 171.3 206.2 228.5 254.1 OECD -1.0 -1.6 -1.8 -1.4 -1.4 -1.4 -324.5 -545.7 -659.9 -582.7 -612.9 -650.2 1) Schätzungen und Prognosen (Dezember 2007). Quelle: OECD 72 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten A5 Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode Konsumentenpreise 2003 2004 2005 2006 Juni 2007 Juli 2007 Okt. 2007 Nov. 2007 Schweiz 0.6 0.8 1.2 1.1 0.6 0.7 0.4 0.7 1.3 1.8 Deutschland 1.0 1.7 2.0 1.7 1.8 1.9 1.9 2.4 2.4 3.1 Frankreich 2.1 2.1 1.7 1.7 1.2 1.1 1.2 1.5 2.0 2.4 Italien 2.7 2.2 2.0 2.1 1.7 1.6 1.6 1.7 2.1 2.4 Grossbritannien 2.9 3.0 2.8 3.2 2.4 1.9 1.7 1.8 2.0 2.1 EU15 2.2 2.2 2.3 2.3 2.0 1.9 1.8 2.1 2.5 2.9 USA Aug. 2007 Sept. 2007 2.3 2.7 3.4 3.2 2.7 2.4 1.9 2.8 3.5 4.4 Japan -0.2 0.0 -0.3 0.2 -0.2 ... -0.2 -0.2 0.3 0.6 OECD 2.5 2.4 2.6 2.6 2.2 2.0 1.8 2.2 2.7 3.3 Quellen: BFS, SNB A6 In % Zinssätze 2005 2006 2007 Juli 2007 Aug. 2007 Sept. 2007 Okt. 2007 Nov. 2007 Dez. 2007 Kurzfristige Zinssätze Schweiz1) 0.81 1.56 2.57 2.71 2.90 2.79 2.75 2.75 2.76 Grossbritannien 4.70 4.80 5.95 5.98 6.34 6.58 6.21 6.36 6.35 Euro-Zone 2.18 3.08 4.28 4.22 4.54 4.74 4.69 4.64 4.84 USA 3.51 5.15 ... 5.32 5.49 5.46 5.08 4.97 ... Japan 0.03 0.25 ... 0.67 0.74 0.76 0.75 0.76 ... Schweiz1) 2.10 2.52 2.93 3.11 3.05 3.06 2.99 2.91 3.11 Grossbritannien 4.41 4.50 5.01 5.41 5.15 4.99 4.96 4.73 4.69 4.38 Langfristige Zinssätze Euro-Zone 3.44 3.86 4.33 4.63 4.43 4.37 4.40 4.25 USA 4.29 4.79 4.63 5.00 4.67 4.52 4.53 4.15 4.10 Japan1) 1.35 1.74 1.67 1.81 1.58 1.70 1.62 1.50 1.53 1) Jahres- bzw. Monatsende. A7 Quelle: OECD Devisenkurse Interbankhandel (Ankauf 11 Uhr) Wechselkurse (Geldkurse) Devisenkurse1) 2004 2005 2006 Juni 2007 2007 Juli 2007 Aug. 2007 Sept. 2007 Okt. 2007 Nov. 2007 Dez. 2007 CHF/USD 1 USD 1.24 1.25 1.25 1.20 1.23 1.21 1.20 1.19 1.17 1.12 1.14 CHF/GBP 1 GBP 2.27 2.26 2.31 2.40 2.45 2.46 2.42 2.39 2.40 2.33 2.30 CHF/JPY 100 JPY 1.15 1.13 1.08 1.02 1.01 0.99 1.03 1.03 1.01 1.01 1.02 CHF/EUR 1 EUR 1.54 1.55 1.57 1.64 1.65 1.66 1.64 1.65 1.67 1.65 1.66 Reale und nominelle Wechselkursindizes2) Real total Index 100.5 99.1 97.0 93.9 93.2 92.9 93.5 93.3 93.0 95.4 94.8 Deutschland Index 101.0 100.0 97.7 92.5 92.2 91.1 92.2 91.6 91.0 92.6 92.0 Frankreich Index 99.0 98.2 96.1 91.4 91.0 90.5 91.1 90.6 89.9 91.5 90.9 Italien Index 95.8 94.8 92.3 87.6 87.3 86.4 87.2 86.8 86.1 87.6 87.1 Grossbritannien Index 98.7 98.3 95.3 90.1 88.5 88.2 89.3 90.2 90.2 93.4 94.5 USA Index 102.1 99.6 96.9 99.2 96.4 97.9 98.4 99.6 101.3 106.4 104.9 Japan Index 115.4 118.9 125.9 134.0 136.5 137.5 131.7 131.8 134.9 135.7 135.2 Index 107.2 106.7 105.4 102.9 101.8 102.1 103.0 102.8 101.9 104.0 103.5 Nominal total 1) Jahresmittel, Monatsmittel. 2) Gegenüber 24 Handelspartnern. Zur Revision der Wechselkursindizes vgl. Quartalsheft 3/2001 der SNB. Index Januar 1999 = 100. A8 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Aktienkurse1) Index (Ende 1993 = 100), Periodenendwerte Veränderung in % 2004 2005 2006 2007 Nov. 2007 Dez. 2007 Jan. 2008 Ende Juli 2007 bis Ende Jan. 2008 Schweiz 227 307 371 334 383 371 334 -12.4 Deutschland 188 239 291 301 347 356 301 -8.5 Frankreich 168 208 244 215 250 248 215 -13.6 Italien 237 270 322 261 301 297 261 -16.8 Grossbritannien 141 164 182 172 188 189 172 -5.6 USA 287 286 334 329 356 356 329 -6.8 66 93 99 78 90 88 78 Japan 1) Aktienindizes: Schweiz Swiss Performance, Deutschland DAX, Frankreich CAC-40, Grossbritannien FT-SE-100, Italien MIBTEL, Japan Nikkei-225, USA Dow Jones Industrieaktien. 73 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 -21.1 Quelle: Finanz und Wirtschaft Aktuelle Wirtschaftsdaten A9 Bevölkerung In Mio. Schweiz Deutschland1) Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode 1960 1970 1980 1990 2000 2005 2006 2001 2002 2003 2004 2005 5.3 6.2 6.3 6.7 7.2 7.4 7.5 0.6 0.7 0.8 0.0 1.2 2006 1.4 55.6 60.7 61.6 63.3 82.2 82.5 82.4 0.1 0.2 0.1 0.0 0.0 -0.1 Frankreich 45.5 50.8 53.9 56.7 59.0 61.0 61.4 1.0 0.7 0.7 0.6 0.6 0.6 Italien 50.2 53.7 56.4 56.7 57.2 58.1 58.4 0.3 0.2 0.0 0.1 1.0 0.5 Grossbritannien 52.4 55.6 56.0 57.2 58.9 60.2 60.6 -1.1 0.4 0.4 0.5 0.6 0.6 EU15 280.2 303.3 317.9 348.0 376.6 386.2 388.2 0.5 0.5 0.5 0.5 0.6 0.5 USA 180.7 205.1 227.7 250.0 282.2 296.5 299.4 3.6 1.0 0.9 1.0 1.0 1.0 93.3 103.7 116.8 123.6 126.9 127.8 127.8 0.3 0.1 0.1 0.1 0.1 0.0 Japan OECD 640.8 715.1 780.5 1025.3 1128.4 1167.6 1175.0 1.4 0.7 0.7 0.6 0.7 0.6 Welt 3019.0 3693.0 4450.0 5266.4 6124.1 6514.8 ... 1.3 1.5 1.4 1.2 2.0 ... 1) Bis 1990: Exkl. «Neue Bundesländer». A 10 Quellen: BFS, OECD, UNO Erwerbstätigkeit Erwerbstätige Schweiz Deutschland In Mio. In %1) 2005 2006 2001 2002 2003 2004 2005 4.2 77.9 1.6 0.6 -0.2 0.3 0.8 2.4 38.8 67.2 0.3 -0.8 -0.8 0.3 -0.1 0.7 Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode 2006 Frankreich 24.8 62.3 2.0 0.6 0.1 0.0 0.5 0.9 Italien 22.3 58.4 2.0 1.5 1.0 1.5 0.7 2.2 Grossbritannien 28.7 72.5 0.6 0.7 0.9 0.9 0.9 0.8 EU15 171.5 66.0 1.3 0.7 0.5 0.8 1.0 1.5 USA 141.7 72.0 0.0 -0.3 0.9 1.1 1.8 1.9 Japan 63.6 70.0 -0.5 -1.3 -0.2 0.2 0.4 0.4 OECD 523.0 66.1 0.5 0.1 0.6 0.9 1.1 1.6 1) Erwerbstätige in % der Wohnbevölkerung im Erwerbsalter. A 11 Quellen: BFS, OECD Arbeitslosigkeit Schweiz Arbeitslose In 1000 2006 Arbeitslosenquote 2003 2004 2005 2006 3/2006 4/2006 1/2007 2/2007 3/2007 Juni 2007 Juli 2007 Aug. 2007 Sept. 2007 Okt. 2007 Nov. 2007 131 3.7 4.4 4.5 4.0 3.9 3.8 3.7 3.6 2.5 3.6 2.5 2.6 2.5 2.6 2.7 Deutschland 4487 9.1 9.8 10.6 9.8 8.4 9.2 8.7 8.5 8.3 8.4 8.4 8.3 8.2 8.1 7.9 Frankreich 2478 9.5 9.2 9.3 9.2 9.4 8.9 8.7 8.4 8.2 8.4 8.3 8.2 8.1 8.0 7.9 Italien 1674 8.4 8.0 7.7 6.8 6.6 6.5 6.2 5.9 6.0 5.9 6.0 6.0 6.0 ... ... 957 4.9 4.7 4.8 5.3 5.5 5.4 5.5 5.3 5.3 5.2 5.3 5.3 5.2 ... ... 12500 8.0 8.8 8.8 8.2 7.8 7.9 7.6 7.5 7.3 7.4 7.4 7.3 7.3 7.2 7.2 Grossbritannien Euro-Zone USA 7001 6.0 5.5 5.1 4.6 4.7 4.5 4.5 4.5 4.7 4.6 4.7 4.7 4.7 4.8 4.7 Japan 2751 5.3 4.7 4.4 4.1 4.1 4.1 4.0 3.8 3.8 3.7 3.5 3.8 4.0 4.0 3.8 ... 7.1 6.9 6.7 6.1 6.0 5.9 5.7 5.6 5.6 5.6 5.6 5.6 5.6 5.6 5.5 OECD Quellen: SECO, OECD A 12 In % des BIP F&E-Bruttoinlandaufwendungen 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 ... 2.67 ... ... ... 2.57 ... ... ... 2.94 Deutschland 2.19 2.19 2.24 2.27 2.40 2.45 2.46 2.49 2.52 2.49 Frankreich 2.29 2.27 2.19 2.14 2.16 2.15 2.20 2.23 2.18 2.16 Italien 1.00 1.01 1.05 1.07 1.04 1.07 1.11 1.16 ... 1.16 Grossbritannien 1.95 1.88 1.81 1.80 1.87 1.86 1.87 1.89 1.88 1.88 EU15 1.78 1.78 1.78 1.79 1.84 1.87 1.90 1.91 1.91 1.91 USA 2.51 2.55 2.58 2.62 2.66 2.74 2.76 2.65 2.68 2.68 Japan 2.90 2.78 2.84 2.95 2.96 2.99 3.07 3.12 3.15 3.15 OECD 2.08 2.10 2.13 2.15 2.19 2.23 2.28 2.24 2.26 2.26 Schweiz 2004 Quelle: OECD 74 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B Wirtschaftsdaten Schweiz B1 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung B 1.1 Bruttoinlandprodukt nach Verwendungsarten, zu laufenden Preisen In Mio. Fr. 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 20052) 20062) Konsumausgaben 262257 267212 273348 278295 283077 289723 299485 309810 313422 318143 325359 333438 341847 Private Haushalte und POoE1) 287885 Gliederung 218507 223001 228251 233420 238362 244740 252675 260075 262522 265891 272333 279571 Staat 43750 44211 45097 44875 44715 44983 46810 49735 50900 52252 53026 53868 53962 Bruttoinvestitionen 87305 87378 85100 85336 93125 90865 98030 99252 92372 90826 94922 100054 107635 103749 Bruttoanlageinvestitionen 86772 87111 83390 82925 87582 89619 95627 94193 92590 89824 93946 98198 Ausrüstungen 41336 43229 43451 44784 49193 51782 55060 53674 51668 48762 50659 52392 57200 Bau 45437 43882 39940 38141 38389 37837 40567 40519 40922 41062 43287 45805 46549 Vorratsveränderungen 1289 1165 1774 1025 1681 1384 1829 165 -723 297 411 -580 -111 Nettozugang an Wertsachen -756 -898 -65 1385 3862 -137 575 4894 505 706 565 2436 3997 Exporte 133738 134168 137589 154197 160413 169409 196168 197666 192641 192802 209119 226336 255019 Waren 99387 99847 102171 114215 118350 125166 143546 145905 143450 141622 153235 163468 185687 Dienstleistungen 34351 34321 35418 39982 42064 44243 52621 51761 49191 51180 55883 62868 69332 113718 115159 119365 133837 141353 147090 171621 176407 164177 164040 178021 196155 218323 Waren 97151 98807 101024 114669 120679 125442 147763 150555 138365 137304 146530 160463 180584 Dienstleistungen 16567 16352 18341 19168 20674 21649 23858 25851 25812 26736 31491 35691 37739 369581 373599 376673 383991 395263 402907 422063 430321 434258 437731 451379 463673 486178 Importe Bruttoinlandprodukt 1) Private Organisationen ohne Erwerbszweck. 2) Provisorische Zahlen. B 1.2 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 48 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr, zu Preisen des Vorjahres Bruttoinlandprodukt nach Verwendungsarten, Veränderung in % Gliederung 2003 2004 20052) 20062) 0.3 1.1 1.4 1.6 1.1 0.1 0.9 1.6 1.8 1.5 4.5 1.2 1.9 0.8 0.5 -1.4 1.7 0.0 -0.6 -1.2 3.5 2.6 2.6 4.2 -3.5 -0.5 -1.2 4.5 3.8 4.1 5.5 5.3 -3.6 -2.4 -3.6 5.0 4.0 8.9 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Konsumausgaben 0.6 1.2 1.3 1.7 2.0 2.4 2.6 Private Haushalte und POoE1) 0.6 1.1 1.4 2.2 2.3 2.4 2.3 Staat 0.2 1.6 0.4 -1.1 0.5 2.3 Bruttoinvestitionen 4.1 -1.2 -1.7 10.2 -5.4 4.8 -1.7 2.1 6.4 1.5 Ausrüstungen 14.1 3.1 5.4 11.0 Bau Bruttoanlageinvestitionen -3.6 -6.4 -1.5 1.0 -3.7 2.7 -3.4 2.2 1.8 3.9 3.5 -1.4 Vorratsveränderungen ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... Nettozugang an Wertsachen ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... 0.6 3.7 11.2 4.3 6.5 12.5 0.5 -0.1 -0.5 7.9 7.3 9.9 11.1 Exporte Waren Dienstleistungen Importe 2.2 3.5 11.2 3.9 6.5 11.7 1.4 1.4 -0.1 7.3 5.8 -4.0 4.1 11.4 5.5 6.5 14.6 -1.8 -4.4 -1.4 9.7 11.2 6.8 4.0 4.0 8.1 7.4 4.1 10.3 2.3 -1.1 1.3 7.3 6.7 6.9 Waren 3.6 3.1 10.0 7.1 4.1 10.6 1.6 -1.7 1.9 5.8 5.6 7.8 Dienstleistungen 5.9 9.7 -2.7 8.7 4.6 8.4 6.6 2.5 -1.9 14.7 11.6 2.7 Bruttoinlandprodukt 0.4 0.6 2.1 2.6 1.3 3.6 1.2 0.4 -0.2 2.5 2.4 3.2 1) Private Organisationen ohne Erwerbszweck. 2) Provisorische Zahlen. Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 48 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 75 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 1.3 P.1 In Mio. Fr. Produktionskonto nach institutionellen Sektoren, zu laufenden Preisen Produktionswert Code Institutionelle Sektoren S.11 Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften S.12 Finanzielle Kapitalgesellschaften S.121/S.122 S.125 Finanzielle Kapitalgesellschaften (ohne S.125) Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 20051) 546451 555675 559184 567596 580891 587419 602374 618696 633611 634064 661352 687093 56456 56333 63697 72702 78522 80268 89776 85830 87486 89919 90857 95145 31382 30956 36816 44677 48777 51265 58293 54092 51492 51749 53418 58227 25074 25377 26881 28025 29744 29003 31484 31738 35994 38170 37439 36919 52781 53339 54302 54019 54532 55273 57700 60872 62416 64146 65143 66151 594 613 791 1020 1024 982 845 858 938 1020 1217 1204 Private Organisationen ohne Erwerbszweck 10705 10850 10882 11051 11230 11343 11685 12385 13192 13592 14073 14426 D.21 Gütersteuern 18946 21764 22071 22742 24985 26976 29656 29474 28372 28771 29929 30425 D.31 Gütersubventionen -4945 -5037 -5424 -4805 -6036 -3843 -3367 -3324 -3438 -3283 -3302 -3152 680395 692924 704712 723304 744124 757435 787825 803934 821639 827209 858053 890088 S.13 Staat S.1314 Öffentliche Sozialversicherungen S.15 Total P.2 Vorleistungen Code Institutionelle Sektoren S.11 Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften S.12 Finanzielle Kapitalgesellschaften 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 20051) 267531 274901 280979 289356 296341 300416 307685 312075 324512 326932 344211 360336 42506 25049 25861 28098 30915 33038 34381 37622 40029 40618 39509 39155 S.121/S.122 Finanzielle Kapitalgesellschaften (ohne S.125) 10319 11415 12714 15254 16505 17886 20379 20961 19290 17989 18887 20941 S.125 Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen 14730 14447 15384 15661 16533 16495 17243 19068 21328 21520 20267 21565 13997 14284 14668 14679 15061 15283 15914 16679 17041 17644 17762 17952 438 453 595 782 784 734 619 612 677 733 916 904 4237 4279 4294 4363 4421 4448 4542 4831 5209 5393 5546 5621 310813 319325 328039 339313 348861 354528 365762 373613 387380 389478 406674 426415 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 20051) 278920 280774 278205 278241 284550 287003 294690 306621 309098 307132 317141 326757 31407 30472 35599 41787 45484 45887 52155 45802 46868 50410 51703 52639 S.13 Staat S.1314 Öffentliche Sozialversicherungen S.15 Private Organisationen ohne Erwerbszweck Total B.1 Bruttowertschöpfungen und Bruttoinlandprodukt Code Institutionelle Sektoren S.11 Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften S.12 Finanzielle Kapitalgesellschaften S.121/S.122 Finanzielle Kapitalgesellschaften (ohne S.125) 21063 19542 24102 29423 32273 33379 37914 33131 32202 33760 34531 37286 S.125 Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen 10344 10930 11497 12364 13211 12508 14241 12671 14666 16649 17172 15353 38784 39055 39634 39340 39471 39990 41786 44194 45375 46502 47381 48199 156 161 197 238 240 247 227 246 261 287 301 299 6468 6570 6589 6687 6809 6895 7143 7555 7984 8199 8527 8805 369581 373599 376673 383991 395263 402907 422063 430321 434258 437731 451379 463673 S.13 Staat S.1314 Öffentliche Sozialversicherungen S.15 Private Organisationen ohne Erwerbszweck Bruttoinlandprodukt 1) Provisorische Zahlen. B 1.4 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 48 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Hauptindikatoren der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 20051) 20061) Bruttoinlandprodukt 2.5 1.1 0.8 1.9 2.9 1.9 4.8 2.0 0.9 0.8 3.1 2.7 4.9 Inländlische Endnachfrage 2.0 1.5 0.7 1.3 2.6 2.3 4.2 2.3 0.5 0.5 2.8 2.9 3.2 Bruttoinlandprodukt 1.2 0.4 0.6 2.1 2.6 1.3 3.6 1.2 0.4 -0.2 2.5 2.4 3.2 Inländische Endnachfrage 2.4 1.6 0.5 1.4 2.7 1.9 2.8 1.1 0.1 0.6 2.1 2.1 1.7 Vollzeitäquivalente Beschäftigung 2.4 0.5 1.9 3.4 2.5 0.4 1.8 -0.4 ... ... ... ... ... Geleistete Arbeitsstunden 0.5 1.7 2.2 2.6 1.0 -0.8 2.9 1.8 ... ... ... ... ... -1.9 -1.2 -1.4 -2.4 -1.5 0.0 2.4 0.9 0.1 -1.3 -1.1 ... ... Haushaltsersparnis in % des verfügbaren Bruttohaushaltseinkommens2) 17.6 17.9 16.2 15.8 15.8 16.0 16.9 17.1 16.1 14.8 14.4 14.2 ... Volksersparnis in % des Bruttovolkseinkommens3) 28.8 28.8 27.9 29.3 30.3 30.9 32.3 30.0 28.1 30.8 30.8 32.7 ... 5.4 5.1 4.8 5.3 4.8 5.5 5.8 4.9 6.6 6.6 6.9 6.5 7.5 Ausgaben für den letzten Konsum der privaten Haushalte und POoE4) pro Einwohner 31052 31493 32123 32814 33422 34149 35050 35699 35751 35907 36535 37270 38149 Letzter Verbrauch der privaten Haushalte und POoE4) pro Einwohner 34140 34751 35403 36199 36804 37557 38509 39285 39536 39904 40523 41340 ... Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte und POoE4) pro Einwohner 33877 34565 34434 35069 35920 36859 38335 39260 38806 38367 39195 39773 ... Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte und POoE4) pro Einwohner (Verbrauchskonzept) 36966 37823 37714 38454 39302 40266 41795 42846 42591 42364 43183 43844 ... Zu laufenden Preisen Zu Preisen des Vorjahres Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Arbeitsproduktivität ausgedrückt in: Staatsdefizit im Verhältnis zum BIP Sparquote Aussenbeitrag in % des BIP 1) Provisorische Zahlen. 2) Die Haushaltsersparnis in % des verfügbaren Bruttohaushaltseinkommens zeigt den Anteil des verfügbaren Einkommens, der nicht zu Konsumzwecken gebraucht wird. 3) Die Volksersparnis in % des Bruttovolkseinkommens zeigt den gesparten Anteil des Volkseinkommens. 4) POoE: Private Organisationen ohne Erwerbszweck. 76 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 48 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 1.5 Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Verwendungsansatza) Quartalswerte (real) gemäss ESVG951), zu Preisen des Vorjahres, verkettete Werte Konsumausgaben Private Haushalte und POoE2) Staat Bruttoanlageinvestitionen Ausrüstungen Bau Veränderung in % gegenüber dem Vorquartal (saisonbereinigte Werte) 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 4/2006 1/2007 2/2007 3/2007 0.6 0.0 0.3 -0.1 0.4 0.6 0.4 0.7 0.8 0.0 0.6 -0.2 0.4 0.8 0.5 0.9 -0.2 0.0 -1.6 0.5 0.1 -0.5 -0.2 -0.3 -3.0 1.6 -0.1 1.1 0.7 1.5 0.4 2.5 3.9 1.2 2.0 1.3 1.8 1.3 7.4 -4.1 -1.2 -1.6 0.0 0.1 1.2 -0.6 -3.9 -1.5 Inländische Endnachfrage3) 0.8 0.0 0.4 0.1 0.6 0.6 0.9 -0.2 Inlandnachfrage 1.5 -0.8 1.2 -1.2 1.9 -1.7 0.8 -0.3 Exporte 1.7 4.1 -0.1 2.9 4.0 2.5 0.9 2.3 1.8 5.0 -0.1 3.5 3.8 3.0 0.0 2.2 2.1 3.9 2.1 1.9 4.0 1.9 1.3 2.2 2.6 Waren Waren ohne Wertsachen4) 1.3 1.6 -0.3 1.2 4.6 1.0 3.5 Gesamtnachfrage Dienstleistungen 1.6 0.9 0.7 0.2 2.7 -0.1 0.9 0.7 Importe 3.0 0.8 0.9 -1.0 7.7 -2.0 1.0 0.4 Waren 2.5 2.0 0.6 -2.2 9.9 -2.7 1.0 -0.5 1.7 2.6 0.3 -1.3 7.1 1.0 0.4 0.0 Dienstleistungen 5.7 -4.6 2.1 4.7 -1.9 1.6 1.3 4.4 Bruttoinlandprodukt 0.9 0.9 0.7 0.8 0.6 0.7 0.8 0.8 Waren ohne Wertsachen4) a) Für Fussnoten vgl. Tab. B1.8. B 1.6 Quelle: SECO, Info-Telefon: 031/323 16 81 E-Mail: [email protected], Internet: www.seco.admin.ch Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Verwendungsansatza) Jahres- und Quartalswerte (nominal) gemäss ESVG951), zu laufenden Preisen Konsumausgaben Private Haushalte und POoE2) Staat Bruttoanlageinvestitionen in Mio. Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode (Ursprungswerte) 20055) 20065) 4/2006 1/2007 2/2007 3/2007 20055) 20065) 4/2006 1/2007 2/2007 3/2007 333438 341847 88057 87778 85994 86084 2.5 2.5 1.1 2.2 2.1 2.8 279571 287885 74499 74302 72421 72538 2.7 3.0 1.4 2.7 2.3 3.3 53868 53962 13558 13475 13574 13545 1.6 0.2 0.0 -0.5 1.2 0.7 3.9 98198 103749 26479 25930 28453 27381 4.5 5.7 5.5 6.2 7.4 Ausrüstungen 52392 57200 14662 14870 16184 15338 3.4 9.2 7.0 6.3 12.9 7.9 Bau 45805 46549 11817 11061 12269 12044 5.8 1.6 3.6 6.0 0.9 -0.8 Inländische Endnachfrage3) 431636 445596 114537 113708 114447 113465 2.9 3.2 2.1 3.1 3.4 3.1 Inlandnachfrage 433492 449482 114593 111248 115034 115149 3.1 3.7 2.8 2.0 1.5 2.4 Exporte 226336 255019 68503 68816 70715 70432 8.2 12.7 14.6 11.1 13.9 12.7 163468 185687 50091 50496 51833 50776 6.7 13.6 15.8 13.0 13.8 12.0 157454 177946 47755 48381 49361 48752 7.3 13.0 15.0 12.6 12.6 12.4 14.7 Waren Waren ohne Wertsachen4) 62868 69332 18412 18320 18883 19656 12.5 10.3 11.5 6.3 14.1 Gesamtnachfrage Dienstleistungen 659828 704501 183096 180064 185750 185581 4.8 6.8 6.9 5.3 5.9 6.1 Importe 196155 218323 58740 57094 59695 59100 10.2 11.3 12.9 8.8 10.4 11.4 Waren 160463 180584 49452 48095 49208 47558 9.5 12.5 15.0 8.7 10.6 12.2 152013 168847 45275 45924 46818 45454 9.0 11.1 12.1 10.5 12.1 13.0 Waren ohne Wertsachen4) Dienstleistungen Bruttoinlandprodukt 35691 37739 9287 8999 10487 11542 13.3 5.7 2.9 9.8 9.4 8.2 463673 486178 124356 122970 126055 126481 2.7 4.9 4.3 3.7 3.9 3.7 a) Für Fussnoten vgl. Tab. B1.8. B 1.7 Quelle: SECO, Info-Telefon: 031/323 16 81 E-Mail: [email protected], Internet: www.seco.admin.ch Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Produktionsansatza) Quartalswerte (real) gemäss ESVG951), zu Preisen des Vorjahres, verkettete Werte Veränderung in % gegenüber Vorquartal (saisonbereinigte Werte) A1 Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei, Fischzucht A2 Bergbau, Industrie, Energie- und Wasserversorgung A3 Baugewerbe 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 4/2006 1/2007 2/2007 -1.3 -0.1 -0.1 0.3 -0.6 -1.5 -0.9 3/2007 0.1 1.2 2.5 1.2 1.0 1.0 -0.8 1.3 1.0 -0.3 -1.6 1.0 0.3 1.0 0.2 -1.7 -0.4 A4 Handel und Reparatur, Gastgewerbe, Verkehr und Nachrichtenübermittlung 1.4 0.3 1.8 0.7 -0.2 1.7 1.3 0.3 A5 Kreditgewerbe, Versicherungen, Immobilien, Vermietung, Informatik, F&E 1.2 0.8 0.3 1.0 2.1 0.9 1.2 1.6 A6 Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung, Unterrichtswesen, Gesundheitsund Sozialwesen, sonstige öffentliche und private Dienstleistungen, Vermietung (private Haushalte) 0.2 0.3 -0.3 0.7 0.2 0.4 -0.2 0.9 Gütersteuern 0.3 1.2 0.6 0.8 0.1 1.1 0.8 0.8 Gütersubventionen 0.9 -8.6 -2.5 4.3 9.8 11.4 -12.0 -8.1 Bruttoinlandprodukt 0.9 0.9 0.7 0.8 0.6 0.7 0.8 0.8 a) Für Fussnoten vgl. Tab. B1.8. Quelle: SECO, Info-Telefon: 031/323 16 81 E-Mail: [email protected], Internet: www.seco.admin.ch 77 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 1.8 Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Produktionsansatz Jahres- und Quartalswerte (nominal) gemäss ESVG951), zu laufenden Preisen in Mio. Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode (Ursprungswerte) 20055) 20065) 4/2006 1/2007 2/2007 3/2007 20055) 20065) 4/2006 1/2007 2/2007 3/2007 5478 5502 1388 1332 1307 1360 -7.7 0.4 3.5 -1.5 -3.6 -3.2 A2 Bergbau, Industrie, Energie- und Wasserversorgung 93293 100273 26057 25079 26099 26197 4.3 7.5 7.4 3.9 4.3 4.5 A3 Baugewerbe 24912 25737 6550 6054 7138 6994 4.6 3.3 4.8 8.0 4.5 3.6 A4 Handel und Reparatur, Gastgewerbe Verkehr und Nachrichtenübermittlung 97695 101291 26631 25437 26510 25530 1.9 3.7 2.2 4.2 3.8 3.3 A5 Kreditgewerbe, Versicherungen, Immobilien, Vermietung, Informatik, F&E 98521 105104 26908 27113 27313 27720 2.7 6.7 6.8 5.0 4.9 5.3 116500 119494 30136 30335 30466 30835 2.4 2.6 2.2 2.2 2.6 2.8 30425 31841 7690 8402 8029 8575 1.7 4.7 1.0 3.0 5.4 2.4 3152 3065 1004 782 807 730 -4.5 -2.7 -0.2 27.9 11.5 0.6 463673 486178 124356 122970 126055 126481 2.7 4.9 4.3 3.7 3.9 3.7 A1 Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei, Fischzucht A6 Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung, Unterrichtswesen, Gesundheits- und Sozialwesen, sonstige öffentliche und private Dienstleistungen, Vermietung (private Haushalte) Gütersteuern Gütersubventionen Bruttoinlandprodukt 1) Saisonbereinigungsverfahren gemäss www.seco.admin.ch/themen/00374/00456/00458/index.html?lang=de. 2) Der Konsum der privaten Haushalte wird gemäss Inländerkonzept ausgewiesen. Ebenfalls enthalten ist der Endverbrauch der privaten Organisationen ohne Erwerbscharakter (POoE). 3) Die inländische Endnachfrage enthält keine Vorratsveränderungen und Nettowertsachenimporte. 4) Wertsachen = Aussenhandel mit Edelmetallen, Edel- und Schmucksteinen sowie Kunstgegenständen und Antiquitäten. 5) Ergebnisse gemäss BFS. B2 Produktion B 2.1 Produktionsindex Index (1995 = 100) 2006 4/2006 1/2007 2/2007 Sekundärer Sektor ohne Baugewerbe: Total C Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden1) CA Gewinnung von energetischen Produkten CB Gewinnung von Steinen und Erden. Bergbau D Verarbeitendes Gewerbe, Industrie DA Nahrungsmittel und Getränke, Tabakverarbeitung DB Textilien und Bekleidung DC Lederwaren und Schuhe DD Be- und Verarbeitung von Holz (ohne Möbel) 3/2007 Quelle: SECO Info-Telefon: 031/323 16 81 E-Mail: [email protected] Internet: www.seco.admin.ch Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode 2003 2004 2005 2006 3/2006 4/2006 1/2007 2/2007 3/2007 132.5 141.9 135.2 144.7 144.8 0.0 4.0 2.7 7.8 8.1 9.6 7.2 10.1 10.7 100.4 111.5 78.7 118.0 119.1 -0.7 4.2 -5.6 9.8 6.7 9.5 23.9 6.0 3.2 ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... 100.4 111.5 78.7 118.0 119.1 -0.7 4.2 -5.6 9.8 6.7 9.5 23.9 6.0 3.2 135.1 145.0 137.8 148.7 148.7 -0.1 4.4 3.1 8.3 8.2 10.4 8.6 10.6 11.1 96.7 103.0 96.9 98.7 99.5 -0.9 1.3 1.4 4.7 4.8 3.8 5.9 0.6 5.8 75.7 75.3 86.4 87.6 101.5 -4.7 7.4 1.7 5.1 4.3 5.4 12.5 19.0 31.5 59.0 66.6 60.7 57.9 62.8 -3.9 6.2 -1.2 2.0 2.8 8.5 6.8 7.0 7.6 122.7 136.5 114.1 128.2 127.8 0.1 6.6 -0.4 6.5 8.6 4.1 9.9 4.1 0.3 DE Papier-. Karton-. Verlags- und Druckgewerbe 99.8 107.3 99.4 103.9 95.0 -3.7 -1.2 -1.2 -0.9 0.3 0.6 2.2 4.1 -0.1 DF Kokerei, Mineralölverarb., nukl. Brennstoffe 118.8 120.4 119.4 68.8 99.1 -5.8 11.8 -6.0 13.2 -0.3 8.0 -1.7 -39.2 -17.5 DG Chemische Industrie 246.2 249.0 268.1 285.5 297.8 8.6 4.6 8.5 9.9 9.0 11.7 8.8 17.6 20.8 131.5 133.6 139.8 147.1 143.6 2.5 5.9 -0.1 7.6 8.6 11.4 10.3 10.9 7.8 -4.1 DH Gummi- und Kunststoffwaren DI Sonstige Produkte aus nichtmetallischen Mineralien 204.6 216.6 171.3 223.5 212.1 4.9 22.1 9.1 3.4 2.9 4.4 8.0 0.5 DJ Metallbearbeitung und -verarbeitung 121.3 130.7 119.5 128.4 127.6 -1.1 1.0 -0.3 4.5 6.1 5.6 5.3 6.0 6.3 DK Maschinenbau 118.3 132.2 120.7 131.1 130.0 -6.0 7.2 -1.5 10.3 10.5 14.3 10.0 13.7 12.1 DL Elektr. Geräte und Einrichtungen, Feinmechanik. Optik 131.8 148.8 136.1 152.1 147.3 -2.1 2.4 6.5 15.5 16.3 20.0 13.4 17.2 14.5 93.7 114.3 90.8 104.6 107.1 -4.8 5.0 -9.9 16.7 16.4 23.6 13.9 15.0 19.2 103.5 117.1 103.3 113.5 111.0 -5.8 1.4 2.8 4.6 2.6 9.2 7.3 9.9 14.2 108.8 112.2 112.6 105.1 105.8 2.0 -0.4 -2.4 2.1 6.8 -0.4 -7.7 3.5 6.3 132.5 141.9 135.2 144.7 144.8 0.0 4.0 2.7 7.8 8.1 9.6 7.2 10.1 10.7 Vorleistungsgüter 119.2 136.0 128.4 133.3 133.5 1.4 4.3 1.5 0.0 7.8 9.3 5.1 5.0 5.7 Investitionsgüter 114.1 137.7 123.0 134.2 135.0 -2.7 5.5 0.1 0.0 9.1 9.3 8.2 10.4 9.8 Gebrauchsgüter 115.7 136.3 130.6 146.5 122.6 -8.3 6.0 9.0 0.0 4.7 11.9 11.4 16.8 8.6 Verbrauchsgüter 146.4 164.7 169.4 185.5 194.8 5.0 1.8 5.6 0.0 9.0 9.8 9.3 17.8 22.1 DM Fahrzeugbau DN Sonstiges verarbeitendes Gewerbe E Energie- und Wasserversorgung Sekundärer Sektor ohne Baugewerbe: Total 1) Klassifikation nach der Allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige (Noga). 78 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 64 34 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B3 Aussenwirtschaft B 3.1 Aussenhandel Übersicht1) Total 12) Export in Mio. Fr. Vorjahresveränderung in % nominal real4) Mittelwertindex3),4) Import in Mio. Fr. Vorjahresveränderung in % nominal real4) Mittelwertindex3),4) Handelsbilanzsaldo 2004 2005 2006 2007 1/2007 2/2007 3/2007 4/2007 Okt. 2007 Nov. 2007 Dez. 2007 Jan. 2008 146312.3 156977.3 177194.9 197291.3 48263.7 49110.2 48530.7 51207.9 18750.0 18424.9 14095.0 16290.2 8.0 7.3 12.9 11.2 12.6 12.3 12.2 7.5 12.2 9.3 0.4 3.8 5.3 5.5 9.1 6.5 11.1 8.4 8.2 4.6 10.5 6.9 -3.6 0.2 2.6 1.7 3.4 4.4 1.3 3.7 3.7 2.8 1.5 2.2 4.1 3.5 136986.5 149094.3 165540.1 183399.0 45017.6 45725.9 44645.3 47815.7 17192.1 16534.4 13896.9 15074.8 6.5 8.8 11.0 10.9 10.5 11.7 13.2 7.9 13.3 6.2 2.5 4.8 3.6 3.5 5.6 6.7 8.0 8.7 9.1 3.1 8.0 0.9 -2.0 0.4 2.8 5.2 5.2 3.9 2.3 2.8 3.8 4.7 4.9 5.3 4.6 4.4 9325.8 7883.0 11654.8 13892.4 3246.0 3384.3 3885.5 3392.2 1558.0 1890.4 198.1 1215.4 152756.5 162991.1 184887.3 206008.8 50372.4 51593.1 50553.8 53266.5 19460.7 19179.0 14680.6 17156.8 Total 2 (gesamter Warenverkehr) Export in Mio. Fr. Vorjahresveränderung in % nominal Import in Mio. Fr. Vorjahresveränderung in % nominal Handelsbilanzsaldo Exporte in % des Einfuhrwertes (Total 2) Terms of trade in % (Total 1) 8.2 6.7 13.4 11.2 12.9 13.5 11.8 6.7 9.7 9.1 0.5 4.5 143996.2 157544.5 177259.8 193016.8 47184.8 48126.0 46811.6 50661.9 18067.0 17381.4 15007.4 15779.7 6.7 9.4 12.5 9.0 8.6 10.2 12.4 4.7 13.4 4.2 -4.9 4.3 8760.4 5446.7 7627.5 12992.0 3187.7 3467.1 3742.2 2604.5 1393.7 1797.6 -326.8 1377.1 106.1 103.5 104.3 106.7 106.8 107.2 108.0 105.1 107.7 110.3 97.8 108.7 99.8 96.7 98.3 100.5 99.0 100.9 99.9 98.2 96.8 97.1 99.5 99.1 1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden nicht laufend revidiert. 2) Ohne Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten. 3) Schätzungen der Preisveränderungen im Aussenhandel. 4) Optimierter (revidierter) Index nach neuer Berechnungsmethode. B 3.2 Quelle: EZV/OZD Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06 Info-Telefon französisch: 031/322 66 54 Internet: www.zoll.admin.ch Aussenhandel nach Verwendungszweck (Total 1)1) Warengruppen In Mio. Fr. 2004 2007 %-Anteil am Total 2007 Export total 146312.3 156977.3 177194.9 197291.3 Rohstoffe, Halbfabrikate Energieträger und Hilfsstoffe Investitionsgüter Maschinen und Apparate Nutzfahrzeuge Konsumgüter Nahrungs- und Genussmittel Übrige nicht dauerhafte Waren Dauerhafte Waren Import total Rohstoffe, Halbfabrikate Energieträger und Hilfsstoffe Investitionsgüter Maschinen und Apparate Nutzfahrzeuge Konsumgüter Nahrungs- und Genussmittel 2005 2006 In Mio. Fr. 1/2007 2/2007 3/2007 4/2007 Okt. 2007 Nov. 2007 Dez. 2007 Jan. 2008 100.0 48263.7 49110.2 48530.7 51207.9 18750.0 18424.9 14095.0 16290.2 35482.5 36411.0 40560.0 45138.3 22.9 11231.5 11549.2 11075.4 11188.1 4285.1 3961.2 3000.6 3867.6 2810.7 3456.2 4461.2 4869.7 2.5 1114.8 1100.7 1247.1 1234.2 424.8 402.6 407.4 458.1 46540.5 48251.1 53021.6 58480.4 29.6 14088.9 14363.8 14479.9 15672.5 5628.1 5503.3 4537.1 4492.1 41395.9 43739.2 47958.0 52671.2 26.7 12638.7 12940.9 13110.3 14102.6 4917.0 5008.3 4170.7 4114.0 3780.1 3126.8 3561.0 4080.3 2.1 1035.3 984.2 919.3 1143.6 540.5 341.8 263.9 243.5 61478.7 68859.0 79152.1 88803.0 45.0 21828.5 22096.5 21728.2 23113.1 8412.1 8557.7 6150.0 7472.4 3562.8 3874.7 4731.1 5861.2 3.0 1302.0 1375.9 1524.9 1619.4 581.3 557.6 476.8 527.5 40604.9 45779.6 52960.5 57973.9 29.4 15069.7 14645.1 14320.5 13951.7 5182.8 5261.1 3512.9 5064.7 17311.0 19204.7 21460.5 24967.9 12.7 5456.8 6075.6 5882.8 7542.0 2647.9 2739.0 2160.3 1880.2 136986.5 149094.3 165540.1 183399.0 100.0 45017.6 45725.9 44645.3 47815.7 17192.1 16534.4 13896.9 15074.8 36004.1 38875.8 43590.7 52122.7 28.4 12945.5 13344.3 12277.6 13462.3 5171.0 4652.1 3595.6 4087.5 7767.7 11194.4 13978.3 12991.2 7.1 3481.7 2856.4 3082.3 3784.5 1144.3 1298.4 1344.3 1713.2 36096.7 38954.3 43031.5 47255.4 25.8 11052.9 12218.1 11401.0 12389.7 4380.8 4292.1 3635.6 3718.9 28100.2 30711.4 33246.4 36523.9 19.9 8737.5 9048.9 8755.5 9821.8 3458.3 3356.5 2942.3 2938.1 5079.1 5039.5 6144.4 6567.0 3.6 1378.1 2072.6 1564.5 1525.7 513.0 567.0 432.3 482.4 57117.9 60069.7 64939.7 71029.7 38.7 17537.5 17307.2 17884.3 18179.1 6496.0 6291.9 5321.4 5555.2 6265.3 6507.3 7023.7 7745.6 4.2 1828.9 1925.4 1819.6 2142.0 709.8 731.6 689.6 657.1 Übrige nicht dauerhafte Waren 29402.6 31298.2 34318.4 36763.2 20.1 9303.5 8739.9 9964.9 8699.7 3140.7 3037.5 2497.0 2920.4 Dauerhafte Waren 21450.0 22264.2 23597.6 26520.9 14.5 6405.1 6641.9 6099.8 7337.4 2645.6 2522.7 2134.8 1977.8 1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden nicht laufend revidiert. 79 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Quelle: EZV/OZD Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06 Info-Telefon französisch: 031/322 66 54 Internet: www.zoll.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 3.3 Aussenhandel nach Warenarten (Total 1)1) Warengruppen Export total Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Energieträger und Hilfsstoffe Textilien, Bekleidung, Schuhe Papier und Papierwaren Leder, Kautschuk, Kunststoffe Chemikalien Steine und Erden Metalle Maschinen Fahrzeuge Präzisionsinstrumente, Uhren u. Bijouterie Verschiedene übrige Waren Import total Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Energieträger und Hilfsstoffe Textilien, Bekleidung, Schuhe Papier und Papierwaren Leder, Kautschuk, Kunststoffe Chemikalien Steine und Erden Metalle Maschinen Fahrzeuge Präzisionsinstrumente, Uhren u. Bijouterie Verschiedene übrige Waren %-Anteil In Mio. Fr. am Total 2004 2005 2006 2007 2007 146312.3 156977.3 177194.9 197291.3 100.0 4863.4 5192.2 6180.4 7465.5 3.8 2810.7 3456.2 4461.2 4869.7 2.5 4239.9 4200.3 4406.0 4638.0 2.4 3370.9 3415.2 3513.2 3653.3 1.9 4030.6 4165.7 4648.8 5267.8 2.7 49601.9 54838.0 62968.7 68798.2 34.9 859.2 881.0 934.4 1072.4 0.5 11112.5 11663.7 13422.6 15481.3 7.9 33839.3 35172.0 38601.6 42982.4 21.8 4990.0 4425.0 4941.0 5685.7 2.9 24666.9 27638.4 31250.3 35374.4 17.9 1927.1 1929.6 1866.8 2002.6 1.0 136986.5 149094.3 165540.1 183399.0 100.0 10505.2 10997.4 11930.1 13398.2 7.3 7767.7 11194.4 13978.3 12991.2 7.1 8699.3 8846.2 9386.5 10037.7 5.5 4901.0 5049.5 5328.7 5666.4 3.1 4835.9 5198.8 5702.1 6550.7 3.6 29606.7 32796.5 35770.4 41252.6 22.5 2509.8 2620.0 2864.8 3185.1 1.7 11571.9 12367.2 15522.1 18473.8 10.1 27659.7 29972.3 32060.9 35103.5 19.1 14349.8 14333.2 15616.0 17098.2 9.3 9904.3 10785.9 12172.8 13712.3 7.5 4675.2 4932.9 5207.5 5929.3 3.2 1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden nicht laufend revidiert. B 3.4 In Mio. Fr. Okt. Nov. Dez. 1/2007 2/2007 3/2007 4/2007 2007 2007 2007 48263.7 49110.2 48530.7 51207.9 18750.0 18424.9 14095.0 1695.3 1803.3 1908.5 2018.4 730.0 697.9 584.6 1114.8 100.7 1247.1 1234.2 424.8 402.6 407.4 1208.3 1127.2 1161.5 1137.8 403.9 412.3 321.4 890.7 893.0 889.0 969.3 348.7 341.8 272.6 1297.4 1333.0 1320.3 1313.8 501.9 464.6 346.1 17785.1 17451.5 17042.6 16475.6 6117.3 6169.6 4200.6 259.2 262.3 272.4 279.3 105.6 100.1 74.1 3881.4 3985.4 3756.2 3853.8 1480.6 1387.4 984.9 10065.4 10670.0 10783.5 11584.3 4106.7 4047.4 3430.6 1413.0 1393.5 1319.6 1559.2 690.5 489.3 377.5 8186.2 8624.8 8326.0 10216.4 3627.7 3710.5 2943.4 466.8 465.6 504.0 565.8 212.4 201.5 151.8 45017.6 45725.9 44645.3 47815.7 17192.1 16534.4 13896.9 3201.9 3349.8 3124.3 3679.9 1269.2 1259.9 1127.1 3481.7 2856.4 3082.3 3784.5 1144.3 1298.4 1344.3 2729.5 2153.3 2818.3 2312.8 867.2 794.3 641.8 1411.2 1366.1 1407.1 1475.2 544.3 502.4 425.4 1567.4 1667.4 1692.3 1612.4 633.2 566.3 409.7 10276.2 10245.6 10228.6 10443.8 3859.1 3622.0 2938.9 698.4 834.9 823.3 826.6 321.7 290.8 212.6 4585.1 4892.3 4553.3 4410.6 1709.0 1567.9 1120.5 8435.7 8595.1 8354.1 9575.2 3385.5 3271.3 2859.1 3969.8 4918.3 3949.4 4225.6 1499.5 1496.4 1208.2 3236.7 3446.6 3162.0 3819.4 1346.2 1283.6 1157.4 1424.0 1400.2 1450.2 1649.5 613.0 581.2 451.9 Jan. 2008 16290.2 662.7 458.1 400.5 318.0 448.2 5995.9 89.3 1300.7 3352.8 373.0 2730.1 160.9 15074.8 1130.7 1713.2 955.3 496.6 518.4 2975.6 230.4 1452.9 2864.6 1231.3 1049.9 455.8 Quelle: EZV/OZD Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06, französisch: 031/322 66 54. Internet: www.zoll.admin.ch Aussenhandel nach Ländern und Ländergruppen (Total 1)1) Export total Nach Ländern: Deutschland Frankreich Italien Vereinigtes Königreich Niederlande USA Japan Hongkong Singapur Nach Ländergruppen: Industrieländer EU Efta Transformationsländer Entwicklungsländer Opec Nicht ölexportierende Schwellenländer Import total Nach Ländern: Deutschland Frankreich Italien Vereinigtes Königreich Niederlande USA Japan Hongkong Singapur Nach Ländergruppen: Industrieländer EU Efta Transformationsländer Entwicklungsländer Opec Nicht ölexportierende Schwellenländer %-Anteil In Mio.Fr. am Total 2004 2005 2006 2007 2007 146312.3 156977.3 177194.9 197291.3 100.0 30270.6 12927.9 13432.0 6946.9 4435.9 14451.9 5333.5 3165.1 1471.3 41095.9 16536.8 17622.9 9394.1 6129.8 18321.3 6162.9 4197.6 2074.8 20.8 8.4 8.9 4.8 3.1 9.3 3.1 2.1 1.1 116338.0 125303.1 139620.7 154585.6 92589.5 98735.8 109894.2 124298.5 562.9 653.7 756.5 871.0 5912.8 6726.3 8640.1 9419.1 9783.1 10605.4 12423.8 14608.3 4218.0 4639.9 5582.2 6554.7 5236.5 5659.8 6435.6 7508.8 14278.4 14342.5 16510.3 18678.3 136986.5 149094.3 165540.1 183399.0 78.4 63.0 0.4 4.8 7.4 3.3 3.8 9.5 100.0 45653.5 14542.0 15755.9 5040.2 6951.1 6268.1 2899.6 697.6 280.3 31180.8 13497.8 14514.3 8005.5 5524.5 16333.2 5703.7 3172.4 1604.1 35738.1 15214.9 15773.5 8337.5 6028.0 18205.3 6361.6 3562.5 1800.8 Okt. Nov. Dez. Jan. 2/2007 3/2007 4/2007 2007 2007 2007 2008 49110.2 48530.7 51207.9 18750.0 18424.9 14095.0 16290.2 9864.3 4303.7 4316.9 2168.5 1600.9 4717.8 1625.3 910.5 471.2 10217.3 4156.8 4542.4 2445.7 1453.8 4601.7 1551.3 995.4 470.1 10467.3 3867.2 4228.5 2441.0 1477.6 4450.7 1453.6 1060.3 536.8 10334.4 4330.6 4452.2 2331.6 1594.0 4561.9 1531.9 1235.6 599.8 3754.9 1710.0 1623.2 862.5 618.5 1661.2 649.2 407.0 219.7 2897.8 1137.7 1206.2 603.9 389.7 1271.2 409.5 361.2 175.0 3495.9 1411.6 1557.8 787.6 509.3 1602.7 492.9 342.4 181.8 38400.8 38912.6 37801.9 39237.7 14566.4 14209.6 10530.8 30530.0 31394.3 30473.7 31649.1 11760.7 11439.4 8456.0 215.3 210.9 211.5 232.1 83.8 84.8 64.1 2020.4 2292.2 2292.0 2826.3 963.3 958.2 902.9 3585.4 3425.7 3539.2 4082.9 1448.6 1450.1 1186.1 1595.5 1601.6 1620.4 1728.7 547.8 634.9 543.5 1867.2 1704.6 1766.0 2183.6 858.3 739.5 590.5 4257.1 4479.7 4897.7 5061.0 1771.7 1807.0 1475.1 45017.6 45725.9 44645.3 47815.7 17192.1 16534.4 13896.9 12999.6 10484.8 79.3 705.0 1134.3 508.7 596.5 1451.4 15074.8 62175.8 17785.1 20443.6 7084.8 8745.2 9420.6 2691.2 828.7 402.8 33.9 9.7 11.2 3.9 4.8 5.1 1.5 0.5 0.2 15213.2 4215.4 5123.8 1577.1 2241.6 2382.5 694.3 177.6 83.6 15229.3 4462.0 5188.4 1789.9 2142.4 2673.5 673.9 233.1 110.7 15532.3 4214.7 4909.9 2070.3 2127.1 2237.7 653.2 186.9 93.4 16110.2 4865.7 5343.2 1626.0 2217.3 2071.0 663.7 239.7 109.8 123779.7 133891.7 147764.4 163972.5 113368.7 122760.8 135149.2 150057.6 335.2 332.0 444.4 463.4 3608.6 4463.4 5684.1 6870.1 5090.7 5803.1 6603.2 6130.2 2408.0 3168.8 4077.8 3024.7 2572.9 2551.0 2297.2 2687.3 4507.5 4936.1 5488.3 6426.2 89.4 81.8 0.3 3.8 3.3 1.7 1.5 3.5 40348.4 36825.0 132.1 1588.3 1567.8 872.7 660.3 1513.1 41041.8 37210.0 97.8 1522.0 1502.3 721.9 751.6 1659.8 39969.9 36645.1 113.3 1844.6 1363.7 492.8 636.1 1467.1 42491.4 15298.2 39326.1 14158.2 113.3 42.7 1875.7 693.5 1682.9 566.5 939.2 260.1 625.4 230.8 1756.6 633.9 1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden nicht laufend revidiert. 48884.1 55179.8 14928.1 16972.0 16413.9 18498.8 6337.7 6028.5 7524.4 8261.9 6986.1 8318.8 2762.8 2614.9 775.4 830.3 299.6 342.9 In Mio.Fr. 1/2007 48263.7 5723.5 1662.8 2034.9 522.0 732.8 708.0 262.4 122.6 38.3 3698.5 1475.9 1626.5 861.3 588.2 1624.4 540.3 466.5 205.2 5702.0 1682.1 1754.3 635.5 796.7 694.6 230.4 63.8 36.3 4630.5 1487.9 1542.5 455.1 676.1 642.4 170.1 59.4 33.7 5248.2 1443.6 1571.2 437.9 798.5 786.7 229.9 86.6 33.3 14707.1 12307.5 13621.1 11396.2 34.9 35.8 585.9 579.0 607.4 510.4 351.9 326.8 221.6 173.6 634.0 500.1 13154.4 12020.7 30.1 618.4 743.2 468.1 264.4 558.8 Quelle: EZV/OZD Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06, französisch: 031/322 66 54. Internet: www.zoll.admin.ch 80 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 3.5 Zahlungsbilanz der Schweiz1) In Mrd. Fr. 20042) 20052) 20063) 3/20063) 4/20063) 1/20074) 2/20074) 3/20074) 58.3 63.5 71.7 17.0 19.2 19.8 23.8 22.2 Waren Saldo 6.7 3.0 5.1 2.9 0.7 2.4 2.6 3.0 Spezialhandel, Saldo 9.3 7.9 12.1 3.8 3.3 3.3 3.4 3.9 Exporte 146.3 157.0 177.5 43.3 47.6 48.3 49.2 48.6 Importe Ertragsbilanz Saldo -137.0 -149.1 -165.4 -39.4 -44.3 -45.0 -45.9 -44.7 Sonstiger Warenverkehr, Saldo -2.6 -4.9 -7.0 -0.9 -2.6 -0.9 -0.7 -0.9 Dienste Saldo 25.6 28.3 33.2 6.9 9.6 10.0 9.7 9.1 1.9 1.5 1.0 -0.3 0.0 1.4 0.0 -0.2 Fremdenverkehr, Saldo Einnahmen 11.9 12.5 13.3 3.6 3.1 3.6 3.5 3.9 Ausgaben -10.1 -11.1 -12.4 -3.9 -3.0 -2.2 -3.5 -4.1 Bankkommissionen, Saldo 10.6 11.7 13.1 3.1 3.6 3.7 4.1 4.1 Sonstige Dienste, Saldo 13.1 15.1 19.2 4.1 6.0 4.8 5.6 5.3 12.6 Arbeits- und Kapitaleinkommen Saldo 33.9 47.2 46.3 10.1 13.1 9.6 14.9 Arbeitseinkommen, Saldo -10.1 -10.4 -11.0 -2.8 -2.8 -2.9 -3.0 -3.0 Kapitaleinkommen, Saldo 44.0 57.6 57.3 12.9 15.9 12.5 17.9 15.6 Einnahmen 87.9 127.2 135.9 32.3 40.8 34.0 49.1 44.2 Ausgaben -43.9 -69.6 -78.6 -19.4 -24.9 -21.5 -31.2 -28.6 Laufende Übertragungen Saldo Vermögensübertragungen Saldo Kapitalverkehr Saldo -7.9 -15.0 -12.9 -3.0 -4.2 -2.1 -3.4 -2.5 -1.8 -0.8 -3.4 -0.8 -0.8 -0.9 -0.8 -0.8 -9.2 -70.3 -85.9 -91.1 -22.5 -28.7 -5.8 -23.4 Direktinvestitionen Saldo -31.5 -66.0 -54.6 -32.6 6.6 -1.0 6.9 0.6 Schweizerische Direktinvestitionen im Ausland -32.7 -64.1 -87.6 -34.6 -16.7 -24.2 -2.6 -7.6 1.2 -1.9 32.9 2.0 23.2 23.2 9.6 8.3 Portfolioinvestitionen Saldo Ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz -49.7 -59.2 -53.5 4.9 -7.9 -17.8 -13.4 6.2 Schweizerische Portfolioinvestitionen im Ausland -53.3 -66.3 -53.6 5.6 -8.8 -15.5 -15.7 9.4 3.6 7.2 0.1 -0.7 0.9 -2.3 2.3 -3.2 Ausländische Portfolioinvestitionen in der Schweiz Derivate und strukturierte Produkte Saldo Übrige Investitionen Saldo Kredite der Geschäftsbanken, Saldo Kredite der Unternehmen5), Saldo Kredite der öffentlichen Hand, Saldo Kredite der Nationalbank, Saldo Sonstige Investitionen, Saldo Währungsreserven Restposten 0.0 0.0 -3.7 -2.9 1.9 -5.8 -5.1 -2.6 12.8 16.6 21.2 8.4 -28.2 18.0 -12.0 -10.1 -14.0 16.9 1.9 23.5 -3.9 -9.8 16.9 6.6 -12.7 16.7 15.1 18.8 -9.0 -0.4 -5.4 1.5 0.4 0.1 0.5 0.0 0.6 1.6 -2.0 -1.0 -0.3 -1.2 0.5 -1.2 -3.3 1.6 -3.2 5.6 8.5 -0.9 -18.5 -5.4 -6.6 -1.6 -7.9 -2.2 -1.9 22.7 -0.4 -0.2 -1.1 0.8 0.1 -3.4 13.7 23.3 22.9 6.4 10.4 -13.1 0.5 -12.2 1) Ein Minus bedeutet in der Ertragsbilanz einen Überschuss der Importe über die Exporte, bei den übrigen Positionen einen Kapitalexport. Abweichungen zwischen Aggregaten bzw. Salden und Summen der Komponenten sind durch das Runden der Zahlen bedingt. 2) Revidiert. 3) Provisorisch. 4) Schätzung. 5) Konzernkredite sind unter Direktinvestitionen ausgewiesen. B 3.6 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Schweizerische Direktinvestitionen im Ausland1) In Mio. Fr. Kapitalbestand am Jahresende (Buchwert) Personalbestand im Ausland am Jahresende Kapitalexporte2) 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 Total 422244 453307 562572 632181 20795 32666 64084 87586 1808938 1862338 2004133 2181524 EU3) 181082 200961 245987 261419 6524 14911 20963 28646 758999 853374 877296 926113 Deutschland 26366 24388 38545 42725 304 98 8259 8787 218267 213338 218900 225848 Frankreich 20273 22553 26430 30655 -1873 3197 1909 2106 158648 158121 162670 170691 Vereinigtes Königreich 41977 49207 55784 58313 741 4597 2639 6764 105788 103414 108915 111810 Übriges Europa4) 37416 33006 37989 36750 2912 -361 3687 2166 151655 87838 95845 162563 Nordamerika 83334 84438 123715 149923 6769 8878 22832 23262 327624 314666 338068 350770 2952 1026 9459 17483 353 3141 6077 1945 30818 28981 29943 32249 Vereinigte Staaten 80382 83412 114256 132440 6416 5737 16755 21317 296806 285685 308125 318521 Mittel- und Südamerika 74188 87359 94745 113334 3753 3281 7465 21251 180203 197750 210457 219963 55104 69188 69012 93342 3943 2081 3369 16207 6212 7143 7665 7402 32374 35462 45037 53274 128 5180 6457 10319 283620 303701 373104 404509 Kanada Offshore Finanzzentren5) Asien China (Volksrepublik) 2404 2723 3514 3879 -188 196 829 900 60164 68875 81116 93188 Hongkong 3942 3052 3807 4190 101 -144 607 1154 16770 16155 17455 19356 Indien 628 794 1815 2050 140 164 248 364 21481 22584 26611 41215 Japan 7239 8067 8865 10064 -165 1045 113 646 35134 39170 40546 44378 Singapur Afrika Ozeanien 9045 11147 12882 16755 -202 3687 2162 4434 16679 16813 18243 20264 3305 2567 3466 7517 -248 -372 1731 797 74204 68968 73402 78179 10545 9514 11632 9964 957 1150 949 1144 32633 36040 35962 39427 1) Erweiterung des Erhebungskreises im Jahr 2004 und die Ländergliederung entspricht der Geonomenklatur Eurostat. 2) Ein Minuszeichen (-) bedeutet einen Kapitalrückfluss in die Schweiz (Desinvestition). 3) Bis 2003 EU15, ab 2004 EU25. 4) Bis 2003 inkl. Baltische Staaten, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern. 5) Amerikanische Jungferninseln, Anguilla, Antiguea und Barbuda, Bahamas, Barbados, Belize, Bermuda, Britische Jungferninseln, Dominica, Grenada, Jamaica, Kaimaninseln, Montserrat, Niederländische Antillen, Panama, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Turks- und Caicos-Inseln. 81 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 3.7 Ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz1) In Mio. Fr. Kapitalimporte2) Kapitalbestand am Jahresende (Buchwert) 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 Total 200666 223682 224529 266045 22224 1159 -1922 32945 EU3) 28506 112304 128057 155519 193283 14125 -4034 22803 Deutschland 16327 18225 20961 22831 -21 -295 768 1070 Frankreich 13797 16305 18135 30345 939 784 2158 13910 Niederlande 41840 46902 55976 65981 6025 -2437 9102 7954 Übriges Europa4) 1906 2122 3002 3257 34 110 -31 95 81931 89585 59646 61867 7213 7007 -25557 3959 Nodamerika Kanada 1758 1457 1188 1197 290 111 -455 27 Vereinigte Staaten 80173 88128 58458 60670 6923 6896 -25103 3932 Mittel- und Südamerika 1953 1515 3458 4340 932 -1400 878 267 1649 70 1784 2735 941 -1967 653 245 2572 2404 2904 3299 -79 -524 -14 119 Offshore Finanzzentren5) Asien, Afrika, Ozeanien Israel 487 516 617 665 26 33 62 54 Japan 1102 1081 1019 940 -263 -229 -117 -90 1) Erweiterung des Erhebungskreises im Jahr 2004 und die Ländergliederung entspricht der Geonomenklatur Eurostat. 2) Ein Minuszeichen (-) bedeutet einen Kapitalrückfluss in die Schweiz (Desinvestition). 3) Bis 2003 EU15, ab 2004 EU25. 4) Bis 2003 inkl. Baltische Staaten, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern. 5) Amerikanische Jungferninseln, Anguilla, Antiguea und Barbuda, Bahamas, Barbados, Belize, Bermuda, Britische Jungferninseln, Dominica, Grenada, Jamaica, Kaimaninseln, Montserrat, Niederländische Antillen, Panama, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Turks- und Caicos-Inseln. B 3.8 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch In Mio. Fr. Auslandvermögen der Schweiz 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 1469225 1652511 1984353 2235676 2218826 2104519 2189987 2259767 2764489 3015164 Direktinvestitionen 240655 253596 311258 379931 423077 405229 422244 453307 562572 632182 Portfolioinvestitionen 557063 651793 808027 822028 815964 724385 816257 860089 958223 1075035 Übrige Aktiven (ohne Währungsreserven) 602797 678156 794781 945861 892754 889556 865439 861908 1088001 1115711 68710 68966 70287 87856 87031 85349 86047 84462 75794 78668 1068007 1206642 1474454 1768752 1681638 1569742 1657579 1724029 2200923 2448680 266045 Aktiven am Jahresende Währungsreserven Passiven am Jahresende Direktinvestitionen 86618 99101 121561 142055 148887 173080 200666 223682 224529 Portfolioinvestitionen 397013 486826 550547 671356 586562 485660 556790 589478 791012 930141 Übrige Passiven 584377 620715 802346 955341 946189 911003 900123 910869 1124971 1181559 Nettovermögen 401218 445868 509899 466924 537188 534777 532408 535738 563566 566483 Direktinvestitionen 154037 154494 189696 237876 274190 232149 221578 229625 338043 366136 Portfolioinvestitionen 160050 164967 257480 150672 229402 238726 259466 270611 167211 144895 Saldo übrige (übrige Aktiven minus übrige Passiven) 18421 57442 -7565 -9480 -53436 -21446 -34684 -48961 -36970 -65848 Währungsreserven 68710 68966 70287 87856 87031 85349 86047 84462 75794 78668 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch B 3.9 Exportrisikogarantie (ERG) In Mio. Fr. 1975 Veränderung in % gegenüber Vorjahr 1980 1985 1990 1995 2000 2004 2005 2006 1996 2000 2004 2005 2006 67.0 Garantiesumme Neugarantien 3067 6959 2007 1885 2149 3124 2338 1513 2527 -34.0 28.6 6.2 -35.3 Gesamtengagement1) 8465 25283 14123 8296 6367 8345 8611 7840 7698 7.2 23.1 -3.9 -9.0 -1.8 Saldo der Jahresrechnung2) 98 -25 -195 -96 - - 422 274 322 - - 88.4 -35.1 17.5 Forderungen aus Konsolidierungsabkommen1) 57 171 721 2437 3137 2602 2529 2074 1469 -0.0 2.2 -4.8 -18.0 -29.2 - - 794 1931 1728 550 - - - 8.7 -15.4 - - - Bundesvorschuss1) 1) Stand Jahresende. 2) Ab 1986 Forderungen aus Konsolidierungsabkommen in der Bilanz aktiviert. 82 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Quelle: SECO Info-Telefon: 031/324 08 95 Aktuelle Wirtschaftsdaten B4 Geld-, Kapital- und Devisenmarkt B 4.1 Geldmenge1) Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode In Mio. Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode Sept. 2007 2007 Okt. 2007 Nov. 2007 Dez. 2007 2005 2006 Sept. 2007 2007 Okt. 2007 Nov. 2007 Dez. 2007 Notenbankgeldmenge 44184 43081 43353 44201 46633 0.4 3.0 2.5 2.1 2.0 3.4 2.4 Saisonbereinigte Notenbankgeldmenge 44184 43863 44099 44824 44859 0.4 3.0 2.5 2.1 2.0 3.4 2.4 Geldmenge Bargeldumlauf 35965 35325 35530 36120 38814 2.1 2.4 2.1 1.8 1.7 1.8 1.5 Sichteinlagen 140960 135995 138718 142973 141792 -5.3 -2.5 -5.6 -8.9 -7.9 -3.8 -1.7 Einlagen auf Transaktionskonti2) Geldmenge M1 Spareinlagen3) Geldmenge M2 Termineinlagen Geldmenge M3 92102 90807 89699 92501 89617 3.8 1.4 -5.9 -6.1 -7.1 -6.1 -6.6 269027 262127 263947 271594 270223 -1.5 -0.6 -4.8 -6.6 -6.4 -3.9 -2.9 -9.2 181456 175727 175048 174395 174256 0.1 -4.0 -8.9 -9.8 -9.8 -9.7 450483 437854 438995 445989 444479 -0.8 -2.0 -6.5 -7.9 -7.8 -6.2 -5.5 161719 171332 173143 172589 177025 40.9 25.9 36.2 37.3 32.9 31.7 26.2 612202 609186 612138 618578 621504 4.2 2.5 2.0 1.5 0.9 2.0 1.8 1) Neue Definition 1995. 2007: provisorische Zahlen. 2) Einlagen auf den Spar- und Depositenkonti, die vor allem Zahlungszwecken dienen. 3) Einlagen auf Spar- und Depositenkonti minus die unter diesen Positionen enthaltenen Einlagen zu Zahlungszwecken ./. Vorsorgegelder. B 4.2 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode Schweizerische Nationalbank In Mio. Fr. Bilanzsumme Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode 2006 2007 Nov. 2007 Dez. 2007 2007 Aug. 2007 Sept. 2007 Okt. 2007 Nov. 2007 Dez. 2007 111813.5 126923.7 109769.9 126923.7 13.5 4.9 6.3 7 3.9 13.5 Aktiven1) Gold und Forderungen aus Goldgeschäften 32220.4 34775.5 32289.5 34775.5 7.9 -1.0 5.5 4.5 3.5 7.9 Devisenanlagen 45592.1 50586.3 49201.9 50586.3 11.0 10.2 9.0 9.5 8.0 11.0 Reserveposition beim IWF 557.3 406.0 404.6 406.0 -27.1 -40.3 -41.7 -35.5 -27.3 -27.1 Internationale Zahlungsmittel 330.8 281.7 400.1 281.7 -14.8 172.8 148.4 775 666.5 -14.8 Währungshilfekredite Forderungen aus Repogeschäften in CHF 236.6 273.1 282.8 273.1 15.4 25.5 23.9 11.6 16.6 15.4 27126.9 31025.4 22202.0 31025.4 14.4 8.3 8.1 11.3 0.0 14.4 4907.6 4130.7 4187.8 4130.7 -15.8 -15.7 -16.3 -15.8 -15.6 -15.8 828.5 916.7 802.9 916.7 10.6 -6.1 -2.9 -4.5 -3.1 9.5 43182.2 44258.6 39639.0 44258.6 2.5 1.7 1.7 2.3 2.1 2.5 8193.9 10394.0 6956.8 10394.0 26.9 14.0 13.6 23.4 -10.1 26.9 163.2 169.1 213.4 169.1 3.6 -4.7 0.1 -6.4 3.5 3.6 60265.9 66879.1 62960.8 66879.1 11.0 6.0 8.4 8.6 7.0 11.0 Lombardvorschüsse - Inländische Wertschriften Übrige Aktiven Passiven1) Notenumlauf Sichtverbindlichkeiten: Girokonten inländ./ausländ. Banken, Verbindlichkeiten gegenüber dem Bund Übrige Sichtverbindlichkeiten Übrige Passiven 1) Differenzen in den Summen durch Runden der Zahlen. B 4.3 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Kredittätigkeit im Inland1) Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode %-Anteil am Total In Mio. Fr. Beanspruchungsquote3) Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode Vormonat 2004 2005 2006 Nov. 2007 Nov. 2007 2006 Nov. 2007 2006 Okt. 2007 Nov. 2007 Stand der bewilligten Kredite 749432 788929 905505 946800 100.0 ... ... 14.8 4.1 0.1 0.1 0.6 davon Baukredite Hypothekarforderungen2) 13564 531834 13543 558909 17556 645547 18525 672187 2.0 71.0 ... ... ... ... 29.6 15.5 7.4 4.3 -0.2 0.4 0.2 0.2 0.6 0.7 Stand der beanspruchten Kredite 633240 659891 762041 814559 100.0 -15.8 -14.0 15.5 6.6 0.2 0.7 1.6 davon Baukredite Hypothekarforderungen2) Nov. 2007 Sept. 2007 5299 5107 6951 8717 1.1 -60.4 47.1 36.1 30.8 0.1 1.1 2.6 516617 541992 627546 652180 80.1 -2.8 97.0 15.8 4.0 0.3 0.3 0.6 1) Gemäss Kreditstatistik, inländische Bankstellen. 2) Hypothekaranlagen sowie feste Vorschüsse gegen hypothekarische Deckung. 3) Anteil der beanspruchten an den bewilligten Krediten in %. 83 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 4.4 Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode Banken %-Anteil am Total In Mio. Fr. Bilanz Bilanzsumme von 270 Banken1) Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode Vormonat 2005 2006 Okt. 2007 Nov. 2007 Nov. 2007 2006 Nov. 2007 Sept. 2007 Okt. 2007 Nov. 2007 2842902 3221288 3686231 3627164 100.0 13.3 12.9 -0.3 2.8 -1.6 15.2 Aktiven 270 Banken Forderungen gegenüber Banken auf Sicht 80129 89607 139452 160580 4.4 11.8 69.0 -3.5 12.3 auf Zeit 745943 806844 1000020 948590 26.2 8.2 22.3 2.5 6.6 -5.1 Forderungen gegenüber Kunden 465545 637963 760862 753014 20.8 37.0 16.5 -0.1 -2.4 -1.0 Hypothekarforderungen 630119 669102 685019 688272 19.0 6.2 3.8 0.4 0.2 0.5 CHF 1033759 1109548 1194004 1190958 32.8 7.3 5.7 0.9 0.8 -0.3 USD 923467 1122496 1158523 1170084 32.3 21.6 9.4 -6.9 0.1 1.0 EUR 394288 440151 533467 582124 16.0 11.6 27.7 -1.3 3.4 9.1 Übrige Währungen 444058 489473 727833 614633 16.9 10.2 21.3 9.3 10.2 -15.6 Aktiven im Inland 982967 1050205 1139116 1134429 31.3 6.8 7.1 1.6 1.5 -0.4 Aktiven im Ausland 1859935 2171083 2547115 2492735 68.7 16.7 15.7 -1.1 3.4 -2.1 Inland total 732654 789333 834593 849092 23.4 7.7 7.6 0.2 0.8 1.7 Ausland total 362379 517154 610452 591196 16.3 42.7 13.7 0.1 -3.8 -3.2 Monatsbilanzen Aktiven nach Währungen total Kredite2) Passiven 270 Banken Verpflichtungen gegenüber Banken auf Sicht 79686 91200 148906 162276 4.5 14.4 69.0 19.8 10.1 9.0 auf Zeit 732482 840328 926565 883702 24.4 14.7 7.3 -8.1 4.1 -4.6 360141 359109 333664 336028 9.3 -0.3 -6.8 -0.4 -0.6 0.7 Verpflichtungen gegenüber Kunden in Spar- und Anlageform Übrige Verpflichtungen gegenüber Kunden auf Sicht 293372 310798 350278 363026 10.0 5.9 14.6 -3.5 3.2 3.6 auf Zeit 557519 723359 856522 852333 23.5 29.7 24.2 1.6 0.6 -0.5 Kassenobligationen 27368 35092 41368 41896 1.2 28.2 21.4 0.8 0.9 1.3 233654 278848 332715 322726 8.9 19.3 16.0 1.7 1.7 -3.0 CHF 1080617 1147278 1224222 1206824 33.3 6.2 4.4 1.2 1.2 -1.4 USD 859519 963231 1113969 1134791 31.3 12.1 20.2 -5.4 0.9 1.9 EUR 414496 549741 618126 628763 17.3 32.6 16.9 -0.3 2.6 1.7 Übrige Währungen 444078 508088 671730 596340 16.4 14.4 13.0 5.0 8.9 -11.2 Passiven im Inland 1168877 1250772 1333398 1341883 37.0 7.0 7.5 1.8 1.6 0.6 Passiven im Ausland 1674025 1970516 2352833 2285281 63.0 17.7 16.3 -1.5 3.5 -2.9 Treuhandaktiven total 389312 439986 505118 496260 13.7 13.0 18.3 -1.0 0.6 -1.8 2478 3921 3676 3928 0.1 58.2 38.2 -17.9 -18.6 6.9 Aktiven im Ausland 386834 436064 501442 492332 13.6 12.7 18.1 -0.8 0.8 -1.8 Treuhandpassiven total Anleihen und Pfandbriefdarlehen Monatsbilanzen Passiven nach Währungen total Aktiven im Inland 389311 439985 505118 496260 13.7 13.0 18.3 -1.0 0.6 -1.8 Passiven im Inland 67094 82777 96385 93068 2.6 23.4 16.4 -1.8 -1.8 -3.4 Passiven im Ausland 322217 357208 408733 403192 11.1 10.9 18.7 -0.8 1.2 -1.4 1) Bankstellen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein sowie die Filialen im Ausland. Nur Unternehmen, deren Bilanz- und Treuhandgeschäft mindestens 150 Mio. Franken beträgt. Erhebungsstufe: Unternehmung. 2) Forderungen gegenüber Kunden und Hypothekarforderungen. Ohne Edelmetalle, Leih- und Repogeschäfte. B 4.5 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch In % Geld- und Kapitalmarktsätze 2003 2004 2005 2006 2007 Sondersatz Engpassfinanzierungsfazilität1) 2.25 2.51 2.52 3.68 3.84 Juli 2007 Aug. 2007 Sept. 2007 Okt. 2007 Nov. 2007 Dez. 2007 Jan. 2008 4.42 4.19 4.08 4.03 4.08 3.84 ... Dreimonatsdepots bei Grossbanken2) 0.21 0.13 0.28 0.96 1.95 2.15 2.13 2.30 2.21 2.14 2.13 2.12 Spareinlagen Kantonalbanken2) 0.63 0.51 0.48 0.48 0.63 0.67 0.70 0.72 0.74 0.74 0.74 0.77 Kassenobligationen Grossbanken2) 1.65 1.88 1.62 2.17 2.60 2.86 2.86 2.82 2.82 2.82 2.71 2.71 Neue Hypotheken Kantonalbanken 1.Rang2),3) 3.27 3.20 3.12 3.03 3.15 3.22 3.23 3.23 3.23 3.24 3.27 3.32 1) Bis 30. April 2004 Lombardsatz. 2) Jahr: Durchschnitt aus Monatswerten, Anfang Monat. 3) Wohnbau und Landwirtschaft. Quelle: SNB Internet: www.snb.ch 84 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 4.6 Emissionen In Mio. Fr. Emissionswert Öffentlich aufgelegte Anleihen schweizerischer Schuldner1),2) %-Anteil am Total In Mio. Fr. 2005 2006 2007 2007 1/2007 2/2007 3/2007 4/2007 21926.2 21922.7 22838.4 100.0 5519.0 6374.8 6026.3 4918.4 Bund 6591.0 5680.8 5296.6 23.2 1912.7 1886.9 1128.3 368.6 Kantone 1208.8 201.5 250.8 1.1 - 250.8 - - 828.0 402.6 250.2 1.1 - 250.2 - - Gemeinden Kraft-, Gas-, Wasserwerke 632.5 627.9 352.3 1.5 - 201.1 151.3 - Industrie 302.3 351.8 376.1 1.6 - 24.5 - 351.7 252.2 - 528.1 2.3 - 201.4 326.7 - Banken Warenhandel, Vermittlung 3646.0 4687.6 5185.5 22.7 1104.4 1306.4 1468.1 1306.5 Pfandbriefinstitute 5440.8 6408.8 6367.4 27.9 1975.4 778.9 1738.4 1874.8 893.5 375.1 301.9 1.3 - - - 301.9 2131.0 3186.5 3929.5 17.2 526.5 1474.6 1213.5 715.0 22790.6 24833.6 23537.0 ... 6493.0 10755.1 4039.1 2249.8 Nettobeanspruchung des Marktes durch schweizerische Anleihen -864.4 -2910.9 -698.6 ... -974.0 -4380.3 1987.2 2668.6 Öffentlich aufgelegte schweizerische Aktienemissionen1),2) 4318.7 5049.2 1728.4 ... 324.3 868.5 44.5 491.1 9150.9 5368.6 6239.1 ... 879.3 346.3 3133.8 1879.7 Holdinggesellschaften Übrige Rückzahlungen schweizerischer Anleihen Rückzahlungen schweizerischer Aktien Nettobeanspruchung des Marktes durch schweizerische Aktien -4832.2 -319.4 -4510.7 ... -555.0 522.2 -3089.3 -1388.5 Total schweizerische Emittenten, netto1) -5696.6 -3230.3 -5209.3 ... -1529.0 -3858.1 -1102.1 1280.1 Öffentlich aufgelegte Anleihen ausländischer Schuldner1) 55011.2 62377.6 57785.6 ... 18696.4 15236.2 11791.7 12061.3 39170.0 37949.0 36063.9 ... 10703.9 6230.0 9730.0 9400.0 Rückzahlungen Anleihen ausländischer Schuldner Nettobeanspruchung des Marktes durch ausländische Anleihen Total Emissionen, netto1) 15841.2 24428.6 21721.7 ... 7992.5 9006.2 2061.7 2661.3 10144.6 21198.3 16512.4 ... 6463.5 5148.1 959.6 3941.4 1) Ohne Gewähr für Vollständigkeit. 2) Nach Liberierungsdatum. B4.7 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Swiss Performance Index der Börse Schweiz 1991 Gesamtindex 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 1052.8 1238.6 1867.8 1725.5 2123.4 2511.9 3898.2 4497.1 5022.9 5621.1 4382.9 3245.5 3961.6 4234.6 5742.4 (mit Dividenden-Reinvestitionen)1) Namenaktien1) Inhaberaktien und PS1) Banken2) 1347.4 1602.9 2267.5 2082.9 2523.6 3150.8 5222.7 6060.3 6526.6 918.9 1073.5 1694.0 1569.0 1954.4 7517.9 5981.8 4364.9 5276.7 5593.6 7412.9 2176.1 3084.4 3602.9 4403.6 4513.9 3271.2 2583.4 3313.9 3668.7 5464.7 … … … … … … … … … … … … … … … … … … 1‘070.9 765.6 359.6 510.3 622.9 775.8 Versicherungen2) … … … … … … … … … 939.9 478.8 490.7 484.7 668.4 Nahrungsmittel und Getränke2) … … … … … … … … … 1305.9 1239.3 1044.5 1135.4 Finanzdienstleistungen2) 1) 1. Juni 1987=1000. 2) 1. Januar 2000= 1000. 1297.9 1183.7 1175.7 955.5 1209.9 1354.7 1872.9 1132.1 1532.3 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch 85 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 4.8 Devisen- und Goldmarkt Devisenkurse1) Interbankhandel (Ankauf 11 Uhr) 2004 2005 2006 2007 Juni 2007 Juli 2007 Aug. 2007 Sept. 2007 Okt. 2007 Nov. 2007 Dez. 2007 CHF/USD 1 USD 1.24 1.25 1.25 1.20 1.23 1.21 1.20 1.19 1.17 1.12 1.14 CHF/GBP 1 GBP 2.27 2.26 2.31 2.40 2.45 2.46 2.42 2.39 2.40 2.33 2.30 CHF/JPY 100 JPY 1.15 1.13 1.08 1.02 1.01 0.99 1.03 1.03 1.01 1.01 1.02 CHF/EUR 1 EUR 1.54 1.55 1.57 1.64 1.65 1.66 1.64 1.65 1.67 1.65 1.66 94.8 Reale und nominelle Wechselkursindizes1,2) Real total Index 100.5 99.1 97.0 93.9 93.2 92.9 93.5 93.3 93.0 95.4 Europa Index 98.2 97.0 94.7 89.6 89.1 88.4 89.4 88.8 88.1 89.8 89.4 Euro-Währungsgebiet Index 98.3 97.2 95.0 89.9 89.5 88.8 89.7 89.1 88.3 89.9 89.3 Nordamerika Index 100.9 98.0 95.0 96.9 94.1 95.5 96.1 97.0 98.4 103.4 102.0 Asien Index 118.9 119.1 119.6 124.3 124.5 125.0 122.5 123.2 124.3 127.6 126.6 Australien Index 84.6 80.3 78.8 73.0 70.6 69.4 73.0 72.6 69.5 73.0 74.2 Deutschland Index 101.0 100.0 97.7 92.5 92.2 91.1 92.2 91.6 91.0 92.6 92.0 90.9 Frankreich Index 99.0 98.2 96.1 91.4 91.0 90.5 91.1 90.6 89.9 91.5 Italien Index 95.8 94.8 92.3 87.6 87.3 86.4 87.2 86.8 86.1 87.6 87.1 Grossbritannien Index 98.7 98.3 95.3 90.1 88.5 88.2 89.3 90.2 90.2 93.4 94.5 USA Index 102.1 99.6 96.9 99.2 96.4 97.9 98.4 99.6 101.3 106.4 104.9 Japan Index 115.4 118.9 125.9 134.0 136.5 137.5 131.7 131.8 134.9 135.7 135.2 Nominal total Index 107.2 106.7 105.4 102.9 101.8 102.1 103.0 102.8 101.9 104.0 103.5 CHF/kg 16199 17992 24375 26859 25520 25605 25737 27689 28975 28536 30259 USD/Unze 408.2 447.7 609.2 702.6 646.30 663.7 665.7 737.3 779.7 794.4 837.9 Goldkurs 3) 1) Jahresmittel, Monatsmittel. 2) Gegenüber 24 Handelspartnern. Index Januar 1999 = 100. 3) Monatsende. B5 Preise B 5.1 Konsumentenpreise ausgewählter Warengruppen Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Index (Dezember 2005 = 100) Veränderung in % gegenüber Gewichtung in % Jahresmittel 2007 2006 Nov. 2007 Dez. 2007 Jan. 2008 2007 Jan. 2008 Jan. 2008 101.2 102.4 102.6 102.3 0.7 2.4 -0.3 Totalindex Vorjahresperiode Vormonat Bedarfsgruppen Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke Alkoholische Getränke und Tabak Bekleidung und Schuhe Wohnen und Energie Hausrat und laufende Haushaltführung 10.984 101.8 102.2 102.7 103.6 0.5 1.9 0.9 1.712 102.1 103.0 103.3 103.6 2.1 3.3 0.2 -14.4 4.618 94.3 104.6 104.6 89.6 0.3 6.9 25.448 103.6 105.6 105.8 106.3 2.1 5.1 0.5 4.649 100.8 100.7 101.4 101.1 0.3 0.2 -0.3 0.0 Gesundheitspflege 15.903 99.9 99.9 99.9 99.9 -0.2 0.1 Verkehr 10.796 102.7 104.2 104.8 105.3 1.0 5.0 0.4 Nachrichtenübermittlung 2.748 95.5 94.6 94.5 93.1 -3.0 -4.8 -1.6 Freizeit und Kultur 9.016 99.0 98.8 99.3 99.1 -0.5 -0.1 -0.2 Erziehung und Unterricht 0.561 102.1 102.8 103.1 103.1 1.6 1.4 0.0 Restaurants und Hotels 8.884 102.5 102.3 102.3 104.3 1.4 1.4 1.9 Sonstige Waren und Dienstleistungen 4.681 100.8 101.1 101.1 100.9 0.1 0.6 -0.2 -0.9 Waren 43.642 100.0 102.3 102.7 101.8 0.1 4.1 Nichtdauerhafte Waren 26.669 101.3 103.5 104.1 105.0 0.5 5.8 0.9 Semidauerhafte Waren 8.275 96.5 102.1 102.4 94.2 -0.1 3.8 -7.9 Dauerhafte Waren 8.698 99.2 98.9 98.9 98.8 -0.9 -1.1 -0.1 56.358 102.2 102.4 102.5 102.8 1.2 1.2 0.2 46.810 102.2 102.5 102.5 102.8 1.2 1.2 0.2 9.548 102.2 102.3 102.7 102.8 1.3 1.0 0.1 Inland 72.085 101.8 102.0 102.2 102.5 1.0 1.2 0.3 Ausland 27.915 99.8 103.2 103.6 101.9 0.1 5.6 -1.7 Dienstleistungen Private Dienstleistungen Öffentliche Dienstleistungen Herkunft der Güter Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 69 00 Internet: www.statistik.admin.ch 86 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 5.2 Produzenten- und Importpreisindex, Baupreisindizes Index (Mai 2003 = 100) Veränderung in % gegenüber Gewichtung in % Dez. 2007 Jan. 2008 Vorjahresmonat Dez. 2007 Vormonat Preisindex Gesamtangebot: Total1) 100.0000 108.5 109.1 3.7 0.5 0.5 Preisindex Gesamtangebot im Inland: Total2) 100.0000 109.9 110.7 4.2 0.7 0.7 Produzentenpreisindex: Total 100.0000 107.6 108.2 3.5 0.6 0.6 Produktgruppen Land- und forstwirtschaftliche Produkte 3.8087 106.1 106.4 6.1 0.3 0.3 Landwirtschaftliche Produkte 3.6113 105.6 106.0 5.5 0.3 0.3 Forstwirtschaftliche Produkte 0.1974 114.5 114.5 15.6 0.0 0.0 Natursteine, Sand und Kies 0.8051 103.9 103.9 1.4 0.0 0.0 Verarbeitende Produktion3) 90.8214 108.3 108.8 3.5 0.5 0.5 11.9663 105.3 107.4 4.6 2.0 2.0 1.9905 105.8 105.8 2.9 0.0 0.0 0.3 Nahrungsmittel, Tabakwaren Textilien, Bekleidung Holz, Holzprodukte 2.8210 110.8 111.2 6.7 0.3 Papier, Papierprodukte, Druckereierzeugnisse 5.3645 105.0 105.0 4.6 0.0 0.0 Mineralölprodukte 1.4418 172.7 180.2 30.1 4.3 4.3 Chemische Produkte 16.7734 99.0 99.1 2.5 0.0 0.0 Gummi- und Kunststoffprodukte 2.8696 111.1 111.1 3.0 0.0 0.0 Produkte aus Glas, Keramik, Steinen, Erden 2.0203 109.6 110.3 3.9 0.6 0.6 Metall, Metallprodukte 9.3864 120.7 120.8 2.8 0.1 0.1 Maschinen 14.0547 105.1 105.1 1.8 0.0 0.0 Elektrotech. und feinmech. Produkte, Uhren 18.3367 108.5 108.4 1.4 -0.1 -0.1 Fahrzeuge, Fahrzeugteile 1.8960 111.5 111.5 4.3 0.0 0.0 Möbel und sonstige Produkte, Rückgewinnung 1.7279 121.2 127.8 9.5 5.4 5.4 4.5648 96.8 98.9 -0.3 2.1 2.1 Inlandabsatz 53.6175 109.7 110.7 4.2 0.9 0.9 Export 46.3825 105.2 105.4 2.5 0.1 0.1 3.8087 106.1 106.4 6.1 0.3 0.3 0.6 Energieversorgung Land- und forstwirtschaftliche Produkte Vorleistungsgüter 29.9727 110.9 111.5 4.2 0.6 Investitionsgüter 26.6196 108.0 108.0 2.3 0.0 0.0 Gebrauchsgüter 7.2910 106.6 106.6 2.4 0.0 0.0 Verbrauchsgüter 26.3014 102.5 103.3 2.4 0.8 0.8 6.0066 115.1 118.4 9.0 2.9 2.9 100.0000 110.1 110.7 4.1 0.5 0.5 Energie Importpreisindex: Total Landwirtschaftliche Produkte 2.5236 112.5 116.0 9.9 3.1 3.1 Vorleistungsgüter 31.9865 118.8 119.2 2.0 0.3 0.3 Investitionsgüter -0.1 34.0702 93.0 92.9 1.3 -0.1 Gebrauchsgüter 5.6207 93.6 93.6 0.6 0.0 0.0 Verbrauchsgüter 21.6882 104.7 105.2 2.8 0.4 0.4 4.1108 234.5 240.3 30.4 2.5 2.5 Energie Index Schweizerischer Baupreisindex4) Veränderung in % gegenüber Vorjahr Okt. 2006 April 2007 Okt. 2007 Okt. 2006 April 2007 Baugewerbe insgesamt 116.8 118.9 121.1 3.7 4.3 3.7 Hochbau total 114.7 116.8 119.0 3.7 4.2 3.7 Neubau von Bürogebäuden 117.6 120.0 122.7 4.4 4.9 4.3 Neubau von Mehrfamilienhäusern 114.1 115.8 117.8 3.7 4.0 3.3 Neubau von Mehrfamilienhäusern aus Holz5) 106.8 108.9 110.5 3.6 4.3 3.5 Renovation von Mehrfamilienhäusern 114.3 117.0 119.1 3.3 4.3 4.1 123.3 125.3 127.6 3.9 4.6 3.5 Neubau von Strassen 121.5 122.9 125.5 4.9 4.7 3.3 Neubau von Unterführungen7) 108.4 110.6 112.3 2.9 4.6 3.6 Tiefbau total6) Okt. 2007 Regionale Baukostenindizes Stadt Zürich8) ... 106.2 ... ... 4.5 ... Stadt Bern9) 133.5 133.9 135.9 4.5 3.2 1.8 Kanton Genf10) 107.1 108.5 111.6 4.8 4.0 4.2 1) Total von Produzenten- (Anteil: 65,8169%) und Importpreisindex (Anteil: 34,1831%). 2) Total von Produzentenpreisindex Inlandabsatz (Anteil: 50,7959%) und Importpreisindex (Anteil: 49,2041%). 3) Im Folgenden ohne Leder/Schuhe. 4) Oktober 1998 = 100. 5) April 2003 = 100. 6) Für die Aggregation wurde der Teilindex «Neubau von Unterführungen aus Stahlbeton» auf Oktober 1998 umbasiert. 7) April 2001 = 100. 8) April 2005 = 100. 9) April 1987 = 100. 10) April 2003 = 100. Quellen: Produzenten- und Importpreisindex, BFS Schweizerischer Baupreisindex, BFS Statistische Ämter der Städte Zürich, Bern Statistisches Amt des Kantons Genf 87 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Info-Telefon: 032/713 61 57 Info-Telefon: 032/713 61 45 Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B6 Öffentliche Finanzen B 6.1 Finanzen der öffentlichen Hand In Mio. Fr. 1990 Durchschnittliche jährliche Veränderung in % 1995 2000 2003 2004 2005 Schätzung 2006 Budget 2007 19701980 19801990 19901995 2003/ 2004 2004/ 2005 5.5 Einnahmen1) Total2) 83161 103555 131491 129814 134224 141 581 149 187 145 346 8.9 6.0 4.5 3.4 Bund3) 30837 36162 51994 47511 48945 52 985 57 003 56 212 7.4 6.6 3.2 3.0 8.3 Kantone 39264 50147 62818 65731 67913 70 581 73 700 70 350 8.9 6.1 5.0 3.3 3.9 Gemeinden6) 29423 37587 42068 44123 44866 45 839 46 800 47 100 10.2 5.7 5.0 1.7 2.2 Ausgaben1) Total2) 86614 111054 123611 135811 138379 140 147 141 161 145 698 8.8 6.2 5.1 1.9 1.3 Bund3) 31616 40856 48208 51284 52656 52 607 53 097 56 314 8.4 5.9 5.3 2.7 -0.1 Kantone 41116 52111 60194 67946 68893 70 285 70 780 21 200 8.7 6.5 4.9 1.4 2.0 Gemeinden6) 30245 38427 40599 44131 44330 45 079 45 600 46 500 9.2 6.3 4.9 0.5 1.7 Saldo1) Total2) -3453 -7499 7879 -5997 -4155 1 434 8 026 - 352 - - - - - Bund3) -779 -4695 3786 -3773 -3711 379 3 906 - 102 - - - - - -1852 -1964 2624 -2215 -980 295 2 920 - 850 - - - - - -822 - - - - -1.7 Kantone Gemeinden6) -840 1469 -8 535 760 1 200 600 Schulden Total 98044 169793 207422 240624 246454 242 313 230 373 230 965 7.8 2.4 11.7 2.4 Bund3) 38509 79936 105333 123809 126740 130 377 123 673 123 865 10.9 2.0 15.7 2.4 2.9 Kantone 30535 52857 64090 77815 80314 73 336 69 500 70 500 8.4 3.1 11.8 3.2 -8.7 Gemeinden6) 36 600 4.4 2.3 5.0 1.0 -2.0 29000 37000 38000 39000 39400 38 600 37 200 Schulden in % des BIP Total 29.9 45.8 49.9 55.5 55.3 53.2 48.5 47.4 - - - - - Bund3) 11.8 21.5 25.3 28.6 28.4 28.6 26.1 25.4 - - - - - Kantone 9.3 14.4 15.4 17.9 18.0 16.1 14.6 14.5 - - - - - Gemeinden6) 8.9 9.9 9.1 9.0 8.8 8.5 7.8 7.5 - - - - - Staatsquote4) 26.4 29.8 29.7 31.3 31.0 30.8 29.7 29.9 - - - - - Fiskalquote5) 19.9 20.3 23.1 22.1 ... 22.9 ... ... - - - - - 1) Finanzrechnung (gemäss Finanzstatistik). 2) Total ohne Doppelzählungen. 3) Inkl. ETH-Bereich und Fonds für die grossen Eisenbahnprojekte. 4) Gesamtausgaben (laufende und investive Ausgaben der öffentlichen Verwaltungen ohne Doppelzählungen) gemäss Finanzstatistik in % des BIP. 5) Steuereinnahmen und obligatorische Beiträge an die Sozialversicherungen in % des BIP. 6) Teilweise geschätzt. B 6.2 Quelle: EFV Info-Telefon: 031/322 60 21 Einnahmen und Ausgaben nach Funktionen und Sachgruppen Total in Mio Fr.2) Gesamteinnahmen 2005 nach Gebietskörperschaften in Mio Fr. 1990 2004 2005 Bund3) 83161 134224 141581 52985 70581 Anteil am Total in % Kantone4) Gemeinden5) 45839 Veränderung in % 2004 2005 2004/2005 100.0 100.0 5.5 4.7 davon Steuern1) 64700 97643 102234 47494 33651 21089 72.7 72.2 Steuern auf Einkommen und Vermögen 47444 68165 71644 18916 31688 21040 50.9 50.6 5.1 Belastung des Verbrauchs6) 17256 29479 30590 28578 1962 49 21.9 21.6 3.8 86614 138379 140147 52607 70285 45079 100.0 100.0 1.3 Gesamtausgaben Funktionen Allgemeine Verwaltung 6031 8855 9011 1835 3623 3826 6.4 6.4 1.8 Öffentliche Sicherheit 11590 12949 13007 5269 5841 2341 9.4 9.3 0.4 Beziehungen zum Ausland Bildung Kultur und Freizeit 1581 2427 2449 2449 0 0 1.8 1.7 0.9 16658 27684 27415 4463 17488 9778 20.0 19.6 -1.0 3122 4249 4237 447 1366 2533 3.1 3.0 -0.3 Gesundheit 10698 19326 19826 185 12897 9227 14.0 14.1 2.6 Soziale Wohlfahrt 13444 27742 28729 14143 13415 7304 20.0 20.5 3.6 Verkehr 9171 14411 14842 8586 6513 3295 10.4 10.6 3.0 Umwelt, Raumordnung 3699 4907 4901 619 1362 3501 3.5 3.5 -0.1 Volkswirtschaft 5173 6344 6206 4395 4071 649 4.6 4.4 -2.2 Finanzen und Steuern 5447 9486 9525 10216 3709 2627 6.9 6.8 0.4 88 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 6.2 Einnahmen und Ausgaben nach Funktionen und Sachgruppen (Fortsetzung) Total in Mio Fr.2) 2005 nach Gebietskörperschaften in Mio Fr. 1990 2004 2005 Bund3) Laufende Ausgaben 74173 122908 124676 45885 63660 Personalaufwand 31740 49408 50113 5796 26114 Sachaufwand 16184 22795 23254 4558 Passivzinsen 4568 6618 6875 Anteile, Beiträge ohne Zweckbindung 3718 8388 9179 ... 6463 7205 31809 62864 10128 20702 12441 15472 15471 9907 10762 10574 Anteil am Total in % Kantone4) Gemeinden5) Veränderung in % 2004 2005 2004/2005 39805 88.8 89.0 1.4 18203 35.7 35.8 1.4 8857 9840 16.5 16.6 2.0 3577 1796 1501 4.8 4.9 3.9 6505 1627 767 1.4 1.4 9.4 ... ... ... ... ... 11.5 62959 25449 26449 11341 28.2 28.2 0.2 20498 ... ... ... ... ... -1.0 6721 6625 5275 11.2 11.0 0.0 884 4839 4851 7.8 7.5 -1.7 -17.4 Sachgruppen davon an Gemeinwesen Beiträge davon an Gemeinwesen Investitionsausgaben Sachgüter Darlehen und Beteiligungen Beiträge davon an Gemeinwesen Übrige 914 2223 1836 1418 331 87 1.6 1.3 5125 5972 6306 4419 1470 417 2.0 2.0 5.6 3572 3489 3246 ... ... ... ... ... -7.0 67 3 1 ... 1 ... 0.0 0.0 -83.2 1) Ohne Kirchensteuern. 2) Ohne Doppelzählungen. 3) Inkl. ETH-Bereich und Fonds für die grossen Eisenbahnprojekte. 4) Ohne Doppelzählungen Kantone-Kantone. 5) Ohne Doppelzählungen Gemeinden-Gemeinden. 6) Inkl. Spielbankenabgabe. B 6.3 Quelle: EFV Info-Telefon: 031/322 60 21 Ausgaben des Bundes Finanzierungsrechnung in Mio. Fr. Anteil am Haushalt in % Veränderung in % gegenüber Vorjahr 1990 2000 2005 2006 Budget 2007 1990 2000 2005 2006 31616 47131 51403 52377 55107 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 1.9 9355 8538 8282 8187 8848 29.6 18.1 16.1 15.6 16.1 -1.1 8.1 Personalausgaben 4069 4077 4375 4325 4539 12.9 8.7 8.5 8.3 8.2 -1.1 4.9 Sach- und Betriebsausgaben 2868 2951 2638 2683 3125 9.1 6.3 5.1 5.1 5.7 1.7 16.5 Rüstungsausgaben 2418 1510 1269 1178 1184 7.6 3.2 2.5 2.2 2.1 -7.2 0.5 16907 29074 32822 33831 35698 53.5 61.7 63.9 64.6 64.8 3.1 5.5 2.6 Ausgaben nach Kontengruppen Total Ausgaben Eigenausgaben Laufende Transferausgaben Budget Rechnung 2007 2006 Budget 2007/ Rechnung 2006 5.2 Anteile Dritter an Bundeseinnahmen 2718 6136 7226 8128 8342 8.6 13.0 14.1 15.5 15.1 12.5 Entschädigungen an Gemeinwesen 1396 2132 3183 3077 3296 4.4 4.5 6.2 5.9 6.0 -3.3 7.1 574 1665 2072 2075 2707 1.8 3.5 4.0 4.0 4.9 0.1 30.5 0.7 Beiträge an eigene Institutionen Beiträge an Dritte 7138 8529 9879 10096 10169 22.6 18.1 19.2 19.3 18.5 2.2 Beiträge an Sozialversicherungen 5081 10612 10462 10455 11183 16.1 22.5 20.4 20.0 20.3 -0.1 7.0 Finanzausgaben 1842 3703 3711 4105 4125 5.8 7.9 7.2 7.8 7.5 10.6 0.5 Zinsausgaben 1832 3489 3577 3993 3974 5.8 7.4 7.0 7.6 7.2 11.6 -0.5 10 214 134 112 151 0.0 0.5 0.3 0.2 0.3 -16.4 34.8 Übrige Finanzausgaben Investitionsausgaben 3512 5816 6589 6254 6436 11.1 12.3 12.8 11.9 11.7 -5.1 2.9 2520 4843 5436 5125 5007 8.0 10.3 10.6 9.8 9.1 -5.7 -2.3 992 973 1153 1129 1429 3.1 2.1 2.2 2.2 2.6 -2.1 26.6 31616 47131 51403 52377 55107 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 1.9 5.2 Institutionelle und finanzielle voraussetzungen 1143 1749 2136 2206 2347 3.6 3.7 4.2 4.2 4.3 3.3 6.4 728 757 771 855 1.6 1.5 1.5 1.5 1.6 1.8 10.9 3.5 Investitionsbeiträge Übrige Investitionsausgaben Ausgaben nach Aufgabengebieten Total Ausgaben Ordnung und öffentliche Sicherheit 515 Beziehungen zum Ausland internationale Zusammenarbeit 1521 2178 2278 2269 2348 4.8 4.6 4.4 4.3 4.3 -0.4 Landesverteidigung 5872 4815 4437 4216 4402 18.6 10.2 8.6 8.0 8.0 -5.0 4.4 Bildung und Forschung 2916 3960 4585 4711 5197 9.2 8.4 8.9 9.0 9.4 2.7 10.3 221 573 442 437 447 0.7 1.2 0.9 0.8 0.8 -1.1 2.3 89 157 200 194 279 0.3 0.3 0.4 0.4 0.5 -3.0 43.8 Soziale Wohlwahrt 6875 14171 16141 16250 17343 21.7 30.1 31.4 31.0 31.5 0.7 6.7 Verkehr 4627 6424 7591 7409 7478 14.6 13.6 14.8 14.1 13.6 -2.4 0.9 397 514 519 518 565 1.3 1.1 1.0 1.0 1.0 -0.2 9.1 2513 3573 3608 3645 3597 7.9 7.6 7.0 7.0 6.5 1.0 -1.3 Kultur und Freizeit Gesundheit Umweltschutz und Raumordnung Landwirtschaft und Ernährung Wirtschaft Finanzen und Steuern 644 712 468 489 522 2.0 1.5 0.9 0.9 0.9 4.5 6.7 4284 7578 8242 9262 9726 13.6 16.1 16.0 17.7 17.6 12.4 5.0 Quelle: EFV Info-Telefon: 031/324 89 77 89 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 6.4 Einnahmen des Bundes Finanzierungsrechnung in Mio. Fr. Anteil am Haushalt in % Veränderung in % gegenüber Vorjahr 1990 20001) 20052) 20063) Budget 2007 1990 20001) 20052) 20063) Gliederung nach Kontengruppen Total Einnahmen 32673 51101 51282 54911 56011 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 7.1 Fiskaleinnahmen 28818 46529 47520 50873 51556 88.2 91.1 92.7 92.6 92.0 7.1 1.3 Direkte Bundessteuer 6710 10685 12213 14230 15181 20.5 20.9 23.8 25.9 27.1 16.5 6.7 Verrechnungssteuer 4044 6202 4000 3947 3017 12.4 12.1 7.8 7.2 5.4 -1.3 -23.6 Stempelabgaben 2091 4146 2703 2889 3200 6.4 8.1 5.3 5.3 5.7 6.9 10.8 Mehrwertsteuer 9871 16594 18119 19018 19650 30.2 32.5 35.3 34.6 35.1 5.0 3.3 Übrige Verbrauchssteuern 4120 6734 7132 7259 7112 12.6 13.2 13.9 13.2 12.7 1.8 -2.0 3067 4975 4979 4994 5005 9.4 9.7 9.7 9.1 8.9 0.3 0.2 988 1665 2051 2161 2005 3.0 3.3 4.0 3.9 3.6 5.4 -7.2 Mineralölsteuer Tabaksteuer Budget Rechnung 2007 20063) Budget 2007/ Rechnung 20063) 2.0 Biersteuer 66 94 102 104 102 0.2 0.2 0.2 0.2 0.2 2.0 -1.9 Verkehrsabgaben 328 966 1848 1938 1828 1.0 1.9 3.6 3.5 3.3 4.9 -5.7 Nationalstrassenabgabe 191 291 306 313 303 0.6 0.6 0.6 0.6 0.5 2.3 -3.2 Schwerverkehrsabgabe 137 352 1231 1306 1200 0.4 0.7 2.4 2.4 2.1 6.1 -8.1 0 323 310 320 325 0.0 0.6 0.6 0.6 0.6 3.2 1.6 1201 1044 974 1027 980 3.7 2.0 1.9 1.9 1.7 5.4 -4.6 Übrige Verkehrsabgaben Zölle Spielbankenabgabe 2 37 357 406 421 0.0 0.1 0.7 0.7 0.8 13.7 3.7 Lenkungsabgaben 0 68 170 148 166 0.0 0.1 0.3 0.3 0.3 -12.9 12.2 Übrige Fiskaleinnahmen 450 53 4 9 1 1.4 0.1 0.0 0.0 0.0 125.0 -88.9 Regalien und Konzessionen 175 752 1307 1265 1258 0.5 1.5 2.5 2.3 2.2 -3.2 -0.6 173 221 223 221 223 0.5 0.4 0.4 0.4 0.4 -0.9 0.9 0 500 967 833 833 0.0 1.0 1.9 1.5 1.5 -13.9 0.0 Anteil Reingewinn Alkoholverwaltung Gewinnablieferung SNB 2 31 117 211 202 0.0 0.1 0.2 0.4 0.4 80.3 -4.3 Finanzeinnahmen Übrige Regalien und Konzessionen 805 1458 911 1089 1266 2.5 2.9 1.8 2.0 2.3 19.5 16.3 Zinseinnahmen 652 730 335 478 678 2.0 1.4 0.7 0.9 1.2 42.7 41.8 Beteiligungseinnahmen 153 724 576 611 578 0.5 1.4 1.1 1.1 1.0 6.1 -5.4 Übrige Finanzeinnahmen 0 4 0 0 10 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 Übrige laufende Einnahmen 2785 1079 1224 1390 1714 8.5 2.1 2.4 2.5 3.1 13.6 23.3 Entgelte Verschiedene Einnahmen Investitionseinnahmen 905 1025 1162 1323 1178 2.8 2.0 2.3 2.4 2.1 13.9 -11.0 1880 54 62 67 536 5.8 0.1 0.1 0.1 1.0 8.1 700.0 91 1283 320 295 218 0.3 2.5 0.6 0.5 0.4 -7.8 -26.1 1) Einnahmen aus WLL-Lizenzen (582 Mio.). 2) Swisscom Aktienverkauf (1350 Mio.) und Golderlös (7038 Mio). 3) Swisscom Aktienverkauf (3203 Mio.). B 6.5 Quelle: EFV Info-Telefon: 031/324 89 77 In Mio. Fr. Finanzen der Kantone Einnahmen Kantone Ausgaben Abschlüsse 2005 davon Steuern 2006 davon Steuern 2005 2006 2005 10397 4726 10716 4949 10754 10760 -357 -44 Bern 8753 4211 8715 4272 8407 8530 346 185 Luzern 159 Zürich 2006 3068 1014 3128 1032 2971 2969 97 Uri 448 100 517 100 452 509 -4 8 Schwyz 834 359 912 411 861 888 -27 24 Obwalden 302 75 322 68 284 316 17 6 Nidwalden 374 126 381 133 379 360 -5 22 Glarus 345 155 354 162 366 362 -21 -8 Zug 957 486 1115 553 917 905 41 210 118 Freiburg 2539 962 2528 892 2383 2410 155 Solothurn 1708 803 1910 819 1639 1844 69 66 Basel-Stadt 3930 2201 4120 2311 3820 3838 109 282 Basel-Landschaft 2680 1506 2723 1457 2500 2542 180 181 Schaffhausen 645 245 671 253 604 643 41 28 Appenzell A.Rh. 410 151 428 153 397 422 13 6 Appenzell I.Rh. 124 37 132 40 129 134 -5 -2 St. Gallen 3770 1596 3935 1730 3643 3776 127 159 Graubünden 2193 691 2486 729 2040 2057 153 429 Aargau 4075 1905 4351 2040 3955 4269 120 82 Thurgau 1531 626 1565 649 1519 1554 11 11 Tessin 2677 1358 2776 1396 2882 2895 -205 -119 Waadt 6933 3918 7212 4177 6754 6780 178 432 Wallis 2407 877 2420 873 2220 2236 187 184 Neuenburg 1686 832 1998 919 1765 1994 -79 4 Genf 6993 4442 7569 4960 7826 7905 -833 -336 Jura 801 248 801 249 816 822 -15 -20 Total 70581 33651 73784 35326 70285 71720 295 2064 Quelle: EFV 90 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B7 Bevölkerung B 7.1 Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung Szenario A-00-2005 1960 Bevölkerungsstand in 1000, 1. Januar 5295.5 1970 1980 1990 2000 2005 6168.7 6303.6 6673.9 7164.4 7415.1 2006 2010 2015 2020 2025 2030 7459.1 7650.0 7850.0 7983.1 8073.4 8134.9 2035 2040 2045 2050 8161.0 8155.3 8124.3 8073.1 64.9 Bewegungen Lebendgeborene 94.4 99.2 73.7 83.9 78.5 72.9 73.4 70.5 71.6 71.9 70.4 67.8 66.0 65.2 65.0 Gestorbene 52.1 57.1 59.1 63.7 62.5 61.1 60.3 62.6 64.6 67.1 70.4 74.8 79.8 84.5 88.7 92.3 Geburtenüberschuss 42.3 42.1 14.6 20.2 15.9 11.8 13.1 8.0 6.9 4.7 -0.009 -7.0 -13.8 -19.4 -23.7 -27.3 Zuzüger ... ... ... 154.2 110.3 118.3 127.6 120.8 115.4 107.5 107.5 107.5 107.5 107.5 107.5 107.5 Wegzüger ... ... ... 97.6 90.1 82.1 88.2 86.5 89.3 92.5 92.5 92.5 92.5 92.5 92.5 92.5 22.4 -17.7 17.1 56.6 20.2 36.2 39.4 34.3 26.1 15.0 15.0 15.0 15.0 15.0 15.0 15.0 6193.1 6335.2 6750.7 7204.1 7459.1 7508.7 7692.3 7883.0 8002.8 8088.3 8142.9 8162.1 8151.0 8115.6 8061.0 Wanderungssaldo Bevölkerungsstand in 1000, 31. Dezember 5360.2 Veränderung in 1000 in % 64.7 24.4 31.7 76.8 39.6 44.0 49.6 42.3 33.0 19.7 15.0 8.0 1.2 -4.4 -8.7 -12.4 1.2 0.4 0.5 1.2 0.6 0.6 0.7 0.6 0.4 0.2 0.2 0.1 0.0 -0.1 -0.1 -0.2 Quelle: BFS/Espop Info-Telefon: 032/713 67 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch B 7.2 Wohnbevölkerung nach Alter und Heimat Mittlere Wohnbevölkerung1) 19802) in 1000 Ständige Wohnbevölkerung 19902) in % 20002) in 1000 in % in 1000 20062) 20103) 2006 in % in 1000 in % 20153) in 1000 in % in 1000 in % in 1000 in % Altersgruppen 0–19 1755.6 27.5 1577.8 23.2 1665.7 23.1 1636.5 21.7 1629.8 21.7 1595.0 21.2 1546.2 20.6 20–39 1954.5 30.6 2162.3 31.8 2106.2 29.2 2081.3 27.5 2023.8 27.0 2024.4 27.0 2055.3 27.4 40–64 1800.3 28.2 2078.1 30.6 2335.6 32.4 2635.2 34.9 2638.4 35.1 2741.0 36.5 2794.0 37.2 874.8 13.7 978.1 14.4 1101.5 15.3 1204.6 15.9 1216.7 16.2 1332.5 17.7 1488.4 19.8 Total 6385.2 100.0 6796.3 100.0 7209.0 100.0 7557.6 100.0 7508.7 100.0 7692.3 100.0 7883.0 100.0 Schweizer 5410.5 84.7 5615.6 82.6 5768.8 80.0 5935.7 78.5 5954.2 79.3 6057.7 80.7 6173.9 82.2 Ausländer 974.7 15.3 1180.6 17.4 1440.3 20.0 1621.9 21.5 1554.5 20.7 1634.6 21.8 1709.2 22.8 65+ 1) Mittlere Wohnbevölkerung: bis 2001 inkl. Saisonniers, ab 2002 inkl. alle Kurzaufenthalter mit max. 12 Monaten Aufenthaltsdauer. 2) BFS/Espop. 3) BFS/Szenario A-00-2005. B 7.3 Quelle: BFS/Espop Info-Telefon: 032/713 67 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch In 1000 Sozioökonomische Daten Heiraten1) Scheidungen1) Haushaltungen2) 1960 1970 1980 1990 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 41.6 46.7 35.7 46.6 40.6 39.8 39.2 40.2 40.1 39.5 40.1 39.8 4.7 6.4 10.9 13.2 20.8 10.5 15.8 16.4 16.8 17.9 21.3 21.0 1594.0 2062.4 2459.3 2859.8 ... 3181.6 ... ... ... .... .... .... 1) BFS/Bevnat. 2) Volkszählungswerte. B 7.4 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 67 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Wohnbevölkerung nach Sprache, 2000 Wohnbevölkerung Sprachgruppen Schweizer Ausländer Total Männer Frauen Total Männer Frauen Total Männer Frauen 7288010 3567567 3720443 5792461 2766020 3026441 1495549 801547 694002 Deutsch 63.67 63.51 63.82 72.53 73.19 71.93 29.36 30.13 28.47 Französisch 20.38 20.18 20.57 21.00 20.81 21.17 17.97 18.02 17.92 Italienisch 6.46 6.85 6.09 4.30 4.21 4.38 14.84 15.95 13.57 Rätoromanisch 0.48 0.48 0.48 0.58 0.60 0.57 0.08 0.08 0.08 Andere 9.01 8.98 9.04 1.59 1.20 1.95 37.74 35.82 39.96 Total in 1000 %-Anteil: Quelle: BFS/VZ 2000 Info-Telefon: 032/713 61 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 91 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 7.5 Jahresdurchschnitt Bilanz der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung Stand der ausländischen Wohnbevölkerung1), Dezember 1980 1990 2000 2002 2003 2004 2005 2006 2007 892807 1100262 1384382 1447312 1471033 1495008 1511937 1523586 1570965 14.2 16.4 19.4 19.9 20.1 20.3 20.3 20.4 ... Anteil an der gesamten Wohnbevölkerung in % Zugänge Geburten 11535 14471 17332 18663 18793 18573 18264 17044 17206 Einwanderungen 75262 117711 87448 101876 94049 96270 94357 102657 139685 Abgänge Sterbefälle 3834 4158 4602 4606 4844 4858 4769 4832 4834 Auswanderungen 63697 59587 55770 49697 46320 47894 49745 52952 56246 Bürgerrechtswechsel2) 16060 8658 28700 36515 35424 35685 38437 46711 43889 7701 10313 12730 14057 13949 13715 13495 12212 12372 11565 58124 31678 50649 45181 45957 41856 46168 78916 Geburtenüberschuss Wanderungsüberschuss 1) Ohne internationale Funktionäre und deren Familienangehörige. 2) Total (Einbürgerung und Adoption). B 7.6 Quellen: BFM/ZAR Info-Telefon: 031/325 95 22 Ende Dezember Ständige ausländische Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeit Anteile in % absolut Veränderung absolut 1985 1990 1995 2000 2005 2006 2006 1990/85 1995/90 2000/1995 2005/2000 2006/2005 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 1523586 160591 230312 53808 127555 11649 78.7 72.5 62.2 57.8 58.7 59.5 906617 58222 29879 -28241 87537 19430 41.8 34.4 27.0 23.1 19.6 19.1 291684 -13732 -19816 -39292 -23249 -4708 Serbien und Montenegro1) 7.4 12.8 22.1 13.8 13.0 12.5 190794 71212 153478 ... 5448 -5385 Portugal 3.3 7.8 10.1 9.7 11.1 11.4 173477 54798 49178 -152 32594 6208 Spanien 11.5 10.6 7.6 6.0 4.7 4.5 68236 7786 -14726 -18007 -12029 -3140 Total EU25- und EftaStaaten Italien Deutschland 8.6 7.6 6.8 7.9 10.4 11.3 172580 2259 7502 17912 48765 15000 Türkei 5.4 5.8 5.9 5.7 5.0 4.8 73861 13269 14423 861 -4028 -1587 Frankreich 5.0 4.5 4.0 4.3 4.6 4.7 71534 2884 3632 6201 9173 2548 Österreich 3.1 2.6 2.1 2.1 2.2 2.2 32889 -360 -693 803 3910 67 Grossbritannien 1.6 1.5 1.4 1.5 1.6 1.7 26005 1222 1719 2367 4116 1138 339 Niederlande 1.1 1.1 1.0 1.0 1.0 1.1 16143 1071 1749 600 1582 Griechenland 0.9 0.8 0.5 0.4 0.4 0.4 5676 -448 -1176 -1111 -340 17 Belgien 0.5 0.5 0.5 0.5 0.6 0.6 9008 800 719 1115 1357 209 0.4 0.4 0.4 0.4 0.4 0.4 6190 818 571 350 534 165 Europa Schweden 93.7 92.9 91.8 89.7 87.4 87.3 1330566 141810 199634 19846 79797 9428 Afrika 0.5 0.7 1.0 2.3 2.9 3.0 45146 3382 5360 18898 11535 1641 Nordamerika (USA, Kanada) 1.2 1.1 1.1 1.2 1.2 1.2 19039 913 2428 2464 1721 399 Mittel- und Südamerika 1.0 1.3 1.6 2.1 2.5 2.6 39583 4288 6749 7908 9883 1119 Asien 2.6 2.8 3.3 4.5 5.8 5.7 86209 7141 12055 19570 24308 -1008 Übrige Staaten 0.1 0.2 0.2 0.2 0.2 0.1 3043 459 304 -14878 311 70 1) Bis 31.12.98 Ex-Jugoslawien - wird ab 1.1.99 nicht mehr ausgewiesen, daher keine Veränderung möglich. B 7.7 Quelle: BFM/ZAR Info-Telefon: 031/325 95 22 Jahresdurchschnitt Ausländer nach Aufenthaltskategorien Mittlere ausländische Wohnbevölkerung 1975 1980 1990 2000 2002 2003 2004 2005 2006 1123357 974738 1180631 1439139 1434695 1461221 1486608 1597427 1621894 Jahresaufenthalter 388110 205341 269323 343635 350053 364097 378067 389389 402911 Niedergelassene 655011 680679 801869 1035108 1079605 1087076 1090027 1090386 1081179 19900 20690 25675 25897 27259 27480 27248 27334 27248 ... ... ... ... 8636 10048 18515 24558 39496 98900 97100 173200 150641 171238 177218 185542 201739 219152 ... 27660 28578 25447 26261 25190 24417 23827 23279 ... ... 67132 71854 66506 64556 55103 48193 44869 Internationale Funktionäre1) Kurzaufenthalter >= 12 Mt. Grenzgänger Anerkannte Flüchtlinge2) Asylsuchende und vorläufig Aufgenommene (Bestand Ende Jahr) 1) Inkl. Familienangehörige. 2) Im Bestand der Jahresaufenthalter oder der Niedergelassenen inbegriffen. 92 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Quellen: BFS/Espop BFM/ZAR Info-Telefon:032/713 67 11 Info-Telefon: 031/325 95 22 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B8 Arbeitsmarkt B 8.1 Erwerbstätige1) Erwerbstätige in 1000 Personen Erwerbstätige insgesamt Veränderung in % gegenüber Vorjahr 20042) 20052) 20062) 4/2006 1/2007 4169 4201 4301 4338 4352 2/2007 3/20073) 4393 2/2007 3/20073) 2005 2006 4/2006 1/2007 4434 0.8 2.4 2.6 2.4 2.6 2.3 Nach Geschlecht: Frauen 1854 1870 1918 1933 1935 1950 1972 0.9 2.5 2.5 2.0 2.2 2.1 Männer 2315 2330 2383 2405 2417 2443 2462 0.6 2.3 2.7 2.7 3.0 2.5 Nach Nationalität: Schweizer 3122 3135 3198 3229 3226 3242 3272 0.4 2.0 2.2 1.7 2.1 1.8 Ausländer 1047 1065 1103 1109 1126 1151 1162 1.7 3.5 4.0 4.4 4.3 3.8 Nach Sektoren und Wirtschaftszweigen4) 01-05 Sektor 1 159 160 162 163 166 174 172 0.9 1.2 3.5 5.4 7.0 4.2 10-45 Sektor 2 985 995 1021 1030 1031 1044 1059 1.0 2.7 2.9 3.3 2.4 2.0 10-14 Bergbau und Gewinnung von Steinen/Erden 5 5 5 5 5 5 5 1.0 4.5 3.5 -2.8 4.1 1.9 Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken 60 61 60 61 60 60 60 0.8 -1.5 -1.2 2.3 0.0 -1.2 17 Textilgewerbe 12 11 11 11 11 11 11 -6.8 -1.4 -0.6 -1.3 -1.4 -1.7 19 Herstellung von Lederwaren und Schuhen 2 2 2 2 2 2 2 4.4 -7.1 -8.7 -12.5 -5.7 -3.1 20 Be-/Verarbeitung von Holz 37 38 38 39 39 39 40 2.5 2.0 2.1 3.7 2.0 2.2 23-24 Chemische Industrie 66 66 68 69 68 69 69 1.3 3.1 2.1 1.4 -0.7 0.2 25 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 25 25 25 25 26 25 26 -0.1 2.5 1.7 2.9 -0.3 -0.3 27 Erzeugung und Bearbeitung von Metall 14 14 16 16 16 16 16 1.7 11.2 10.5 3.0 2.7 0.9 28 Herstellung von Metallerzeugnissen 83 83 87 88 88 90 91 0.4 4.1 4.7 4.1 4.0 3.0 29 Maschinenbau 99 99 104 105 105 105 107 0.4 4.7 6.7 1.9 2.7 2.6 33 Medizinische Geräte/Präzisionsinstrumente/Uhren 77 79 84 87 88 89 91 2.2 6.7 8.0 9.4 7.1 5.0 2.7 15 40-41 Energie- und Wasserversorgung 45 Baugewerbe 50-95 Sektor 3 50-52 Handel, Reparatur von Autos/Gebrauchsgütern 25 25 25 25 26 26 27 -2.2 1.1 1.4 4.7 4.6 289 294 302 302 302 311 317 1.9 2.7 2.2 3.4 2.4 2.1 3025 3046 3117 3145 3155 3174 3203 0.7 2.4 2.5 1.9 2.5 2.3 652 647 652 660 657 661 668 -0.6 0.6 1.7 1.5 2.1 2.5 95 97 99 99 98 98 99 1.7 2.7 1.1 -1.1 -0.9 0.1 211 217 219 0.4 2.5 3.9 2.8 4.0 4.2 50 Handel, Reparatur von Automobilen/Tankstellen 51 Handelsvermittlung und Grosshandel 203 204 209 211 52 Detailhandel, Reparatur von Gebrauchsgütern 354 347 344 350 347 346 350 -1.8 -1.1 0.6 1.5 1.7 2.2 55 Gastgewerbe 242 241 244 240 239 249 250 -0.4 1.3 -1.2 -3.7 1.0 3.3 272 270 274 278 278 275 278 -0.8 1.3 2.0 1.8 1.6 1.4 92 88 88 88 88 87 88 -4.2 0.0 0.4 0.2 -1.1 -0.9 4.2 60-64 Verkehr und Nachrichtenübermittlung 64 Nachrichtenübermittlung 65-67 Kredit- und Versicherungsgewerbe 218 215 219 224 228 228 231 -1.5 2.1 3.8 6.8 4.8 65 Kreditgewerbe 132 129 134 137 141 141 142 -2.0 3.2 5.9 8.8 6.6 5.0 66 Versicherungsgewerbe 59 58 57 57 58 56 57 -2.7 -1.6 -1.3 2.9 -0.9 -0.7 70-74 Immobilien/Vermietung/Informatik/F&E 489 495 520 526 531 537 544 1.2 5.1 5.8 3.5 4.4 3.0 74 Erbringung von Dienstleistungen für Unternehmen 367 371 387 389 394 396 404 1.1 4.3 4.7 2.9 4.1 2.8 75 Öffentl. Verwaltung/Landesvert./Sozialvers. 173 178 185 189 193 195 195 2.7 4.0 4.6 5.6 7.1 5.1 80 Unterrichtswesen 272 274 280 282 281 280 283 0.9 2.1 1.9 0.7 0.6 0.7 85 Gesundheits- und Sozialwesen 471 486 496 500 499 504 507 3.1 2.1 1.6 1.6 1.8 1.6 180 186 195 195 198 197 198 3.5 4.6 3.3 2.2 1.6 1.2 90-93 Erbringung v. sonst. öff. u. pers. Dienstleistungen 1) Gemäss der Definition des Internationalen Arbeitsamtes. 2) Jahresdurchschnitt. 3) Die Zahlen der ETS wurden provisorisch aufgrund der Anzahl Grenzgänger und -gängerinnen im 2. Quartal 2007 berechnet. 4) Nomenklatur: Noga, Gruppierung: SECO. B 8.2 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 63 63 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Erwerbstätige Ausländer1) Erwerbstätige in 1000 Personen Veränderung in % gegenüber Vorjahr 20042) 20052) 20062) 4/2006 1/2007 2/2007 3/20073) 2005 2006 4/2006 1/2007 2/2007 3/20073) 1047 1065 1103 1109 1126 1151 1162 1.7 3.5 4.0 4.4 4.3 3.8 Niedergelassene 580 574 573 575 579 586 591 -1.0 -0.1 1.1 1.6 2.2 2.6 Aufenthalter 226 242 264 265 270 279 288 6.7 9.1 6.3 4.9 5.5 7.6 Grenzgänger4) 173 176 184 188 192 196 1967) 1.7 4.3 6.6 7.4 7.6 - Kurzaufenthalter5) 55 56 63 64 69 68 64 1.8 13.7 14.3 19.3 8.7 -6.2 Übrige Ausländer6) 13 18 19 17 17 22 23 34.9 4.5 6.8 9.5 4.2 9.2 Erwerbstätige Ausländer 1) Gemäss der Definition des Internationalen Arbeitsamtes. 2) Jahresdurchschnitt. 3) Die Zahlen der ETS wurden provisorisch aufgrund der Anzahl Grenzgänger und -gängerinnen im 2. Quartal 2007 berechnet. 4) Gemäss Grenzgängerstatistik, basierend auf der Beschäftigungsstatistik (Besta), der Betriebszählung (BZ) und dem zentralen Ausländerregister (ZAR). 5) Die Kurzaufenthalter mit einer Bewilligung ab 12 Monaten sind bei den Aufenthaltern mitgezählt. 6) Personen im Asylprozess, Personal der Schweizer Botschaften, Konsulate und Hochseeflotte, EU-/EFTA-Staatsangehörige, die während maximal 90 Tagen pro Kalenderjahr einer unselbständigen Erwerbstätigkeit bei einem Schweizer Arbeitgeber nachgehen (ab Juni 2004). 93 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 63 63 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 8.3 Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte Anzahl Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2005 2006 3/2006 4/2006 1/2007 2/2007 3/2007 2006 4/2006 1/2007 2/2007 3/2007 Kurzaufenthalter ≥12 Monate 17580 23127 5624 6008 6632 5686 2889 31.6 13.4 18.7 -3.8 -48.6 Aufenthalter 22381 22905 6096 5665 6186 11102 17711 2.3 0.4 7.6 105.9 190.5 312 333 84 84 95 77 90 6.7 10.5 13.1 -4.9 7.1 101624 112420 26879 29248 29018 31022 19512 10.6 4.0 21.0 -3.9 -27.4 Niedergelassene Nicht ständige ausländische Wohnbevölkerung Quelle: BFM/ZAR Info-Telefon: 031/325 95 36 B 8.4 Registrierte Arbeitslose Arbeitslosenquoten in %1) Anzahl 20052) 20062) 20072) Nov. 2007 Dez. 2007 Jan. 2008 20052) 20062) 20072) Nov. 2007 Dez. 2007 Jan. 2008 148537 131532 109189 104820 109012 111877 3.8 3.3 2.8 2.7 2.8 2.8 ... ... ... ... ... 100798 ... ... ... ... 2.7 2.7 Deutsche Schweiz 92762 79539 63374 60508 62697 64241 3.2 2.8 2.2 2.1 2.2 2.2 Westschweiz und Tessin 55775 51994 45815 44312 46315 47636 5.1 4.8 4.2 4.1 4.3 4.4 Frauen 69713 63396 52913 50986 50109 50650 4.0 3.6 3.0 2.9 2.9 2.9 Männer 78824 68136 56276 53834 58903 61227 3.6 3.1 2.6 2.4 2.7 2.8 Schweizer 87468 76783 62818 58773 60282 61579 2.9 2.5 2.1 1.9 2.0 2.0 Ausländer 61069 54749 46371 46047 48730 50298 6.8 6.1 5.2 5.2 5.5 5.6 3.3 Total Saisonbereinigt Nach Regionen Nach Geschlecht Nach Nationalität Nach Alter 15-24 Jahre 28042 23807 18259 17534 17476 18009 5.1 4.3 3.3 3.2 3.2 25-49 Jahre 90327 79323 66530 64144 67534 69375 3.7 3.3 2.8 2.7 2.8 2.9 50 und mehr 30168 28403 24400 23142 24002 24493 3.1 2.9 2.5 2.4 2.4 2.5 123331 108558 89567 86229 90543 93187 ... ... ... ... ... ... 25207 22975 19621 18591 18469 18690 ... ... ... ... ... ... ... Nach Erwerbsstatus Ganzarbeitslose Teilweise Arbeitslose Nach bisheriger Dauer 1-6 Monate 83564 74241 65206 67497 70364 73730 ... ... ... ... ... 7-12 Monate 35472 30836 23518 19616 20855 20341 ... ... ... ... ... ... > 1 Jahr 29501 26455 20465 17707 17793 17806 ... ... ... ... ... ... Nach Erwerbssituation Vorher erwerbstätig 129586 115115 95652 91778 97092 99527 ... ... ... ... ... ... Erstmals auf Stellensuche 5900 5377 4356 4310 3987 3866 ... ... ... ... ... ... Wiedereintritt ins Erwerbsleben 3284 3085 2868 2749 2636 2642 ... ... ... ... ... ... Umschulung, Weiterbildung 9767 7956 6313 5983 5297 5842 ... ... ... ... ... ... 1) Die Berechnung der Arbeitslosenquoten erfolgt auf der Grundlage der Volkszählung 2000 mit 3946988 Erwerbspersonen. 2) Jahresdurchschnitt. B 8.5 Quelle: SECO Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: www.amstat.ch Jugendarbeitslosigkeit (15-24 Jahre) Anzahl Veränderung gegenüber Jan. 2007 Total Jugendarbeits- Veränderung in % gegenüber losenquote Dez. 2007 2006 2007 Dez. 2007 Jan. 2008 absolut in% absolut in% Jan. 2008 Jan. 2007 Dez. 2007 23807 18259 17476 18009 -4839 -21.2 533 3.0 3.3 -0.8 0.1 16059 11842 11249 11551 -3412 -22.8 302 2.7 2.8 -0.8 0.1 7748 6417 6227 6458 -1427 -18.1 231 3.7 4.8 -1.0 0.2 Nach Regionen Deutsche Schweiz Westschweiz und Tessin Nach Geschlecht Frauen 12226 9410 8519 8616 -2404 -21.8 97 1.1 3.3 -0.9 0.1 Männer 11581 8848 8957 9393 -2435 -20.6 436 4.9 3.2 -0.9 0.1 Schweizer 14540 11036 10366 10603 -3283 -23.6 237 2.3 2.5 -0.8 ... Ausländer 9267 7223 7110 7406 -1556 -17.4 296 4.2 5.6 -1.1 0.3 Nach Nationalität Nach Alter 15-19 Jahre 6366 4960 4600 4528 -1139 -20.1 -72 -1.6 2.1 -0.6 -0.1 20-24 Jahre 17441 13298 12876 13481 -3700 -21.5 605 4.7 4.0 -1.0 0.2 Fachfunktion 8828 6525 6236 6904 -1836 -21 416 6.4 ... ... ... Hilfsfunktion 7422 6185 5950 6542 -1205 -15.6 444 7.3 ... ... ... Lehrling 4473 3085 2978 2527 -1119 -30.7 -195 -7.2 ... ... ... Schüler, Student 2105 2337 2235 1932 -616 -24.2 -121 -5.9 ... ... ... Nach ausgewählten Funktionen Quelle: SECO Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: www.amstat.ch 94 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 8.6 Registrierte Arbeitslose nach Kantonen Arbeitslosenquoten in %1) Anzahl Total 20062) 20072) Dez. 2007 Jan. 2008 20062) 20072) Dez. 2007 Jan. 2008 131532 109189 109012 111877 3.3 2.8 2.8 2.8 Zürich 24175 19032 18772 19376 3.3 2.6 2.6 2.7 Bern 13046 10424 10346 10454 2.5 2.0 2.0 2.0 5099 4010 3921 4207 2.7 2.1 2.1 2.2 192 185 183 175 1.1 1.1 1.0 1.0 1412 1047 1071 1076 2.0 1.5 1.5 1.5 Luzern Uri Schwyz Obwalden 261 194 221 216 1.5 1.1 1.3 1.2 Nidwalden 345 246 272 261 1.6 1.2 1.3 1.2 1.5 Glarus 472 334 301 308 2.3 1.6 1.5 Zug 1457 1128 1071 1051 2.5 1.9 1.8 1.8 Freiburg 3845 3376 3463 3648 3.0 2.7 2.7 2.9 Solothurn 3874 3242 3253 3309 2.9 2.4 2.5 2.5 Basel-Stadt 3649 3166 2973 3074 3.7 3.2 3.0 3.1 Basel-Landschaft 3851 3211 3237 3270 2.8 2.3 2.3 2.4 Schaffhausen 1118 846 886 988 2.9 2.2 2.3 2.5 Appenzell A.Rh. 535 428 427 422 1.9 1.5 1.5 1.5 Appenzell I.Rh. 85 76 78 83 1.1 1.0 1.0 1.1 St. Gallen 6075 4756 4455 4546 2.5 2.0 1.8 1.9 Graubünden 1849 1405 1606 1347 1.8 1.4 1.6 1.3 Aargau 8756 7218 7188 7513 2.9 2.4 2.3 2.5 Thurgau 3289 2427 2436 2565 2.7 2.0 2.0 2.1 Tessin 7260 6513 6962 7241 4.9 4.4 4.7 4.9 Waadt 15881 13673 13277 13774 4.8 4.1 4.0 4.1 Wallis 4806 4379 5683 5833 3.5 3.2 4.1 4.2 Neuenburg 3530 2941 2942 3119 4.1 3.4 3.4 3.6 Genf 15365 13793 12925 12922 7.0 6.3 5.9 5.9 Jura 1308 1139 1063 1099 3.8 3.3 3.1 3.2 1) Vgl. Tabelle B8.4, Fussnote 1. 2) Jahresdurchschnitt. B 8.7 Quelle: SECO, Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected], Internet: www.amstat.ch B 8.8 Gemeldete offene Stellen nach Kantonen 20061) 20071) Dez. 2007 Jan. 2008 Total 11226 13236 11420 13608 Zürich 2554 3127 2475 3370 Bern 970 1097 905 1159 Luzern 198 197 162 225 Uri Schwyz 23 32 21 36 140 179 136 162 Obwalden 30 31 21 35 Nidwalden 29 37 32 44 Glarus 47 59 47 51 Zug 127 205 116 146 Freiburg 300 290 178 282 Solothurn 249 297 248 271 Basel-Stadt 196 250 390 388 Basel-Landschaft 206 225 134 165 Schaffhausen 126 157 92 101 Appenzell A.Rh. 24 26 28 30 Appenzell I.Rh. 6 8 4 9 St. Gallen 925 908 765 788 Graubünden 960 1228 1277 1080 Aargau 801 986 1010 1438 Thurgau 586 694 571 683 Tessin 321 384 311 391 Waadt 1053 1283 1141 1336 Wallis 464 549 456 537 Neuenburg 177 185 148 192 Genf 625 695 637 588 Jura 90 107 115 101 1) Jahresdurchschnitt. Abgerechnete Kurzarbeit Veränderung gegenüber Betriebe Betroffene Arbeitnehmer Ausgefallene Arbeitsstunden Quelle: SECO Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: www.amstat.ch 95 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Nov. 2007 Anzahl Nov. 2006 absolut in% Okt. 2007 absolut 55 -58 -51.3 1 1.9 245 -278 -53.2 -30 -10.9 20770 -19149 -48.0 -3758 -15.3 in% Quelle: SECO Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Aktuelle Wirtschaftsdaten B 8.9 Registrierte Arbeitslose nach Wirtschaftszweigen1) Arbeitslosenquoten in %3) Anzahl Total 20062) 20072) Dez. 2007 Jan. 2008 20062) 20072) Dez. 2007 Jan. 2008 131532 109189 109012 111877 3.3 2.8 2.8 2.8 1346 1169 1695 1802 1.1 0.9 1.3 1.4 2.4 2.6 2.8 A, B Sektor 1 (Land- und Forstwirtschaft) C-F Sektor 2 (Industrie) 25223 20122 22225 23530 3.0 G-P Sektor 3 (Dienstleistungen) 85379 71512 70626 71556 3.8 3.2 3.1 3.2 A, B Land- und Forstwirtschaft 1346 1169 1695 1802 1.1 0.9 1.3 1.4 C Bergbau, Steine und Erden 51 41 47 53 1.2 0.9 1.1 1.2 DA Nahrungsmittel, Getränke, Tabak 1478 1264 1253 1321 2.8 2.4 2.4 2.5 DB Textilien und Bekleidung 1040 747 677 714 5.8 4.2 3.8 4.0 DC Lederwaren, Schuhe 148 123 113 115 7.7 6.4 5.9 6.0 DD Be- und Verarbeitung von Holz 878 725 793 850 2.6 2.2 2.4 2.5 DE Papier-, Verlags- und Druckgewerbe 2139 1689 1569 1594 3.4 2.7 2.5 2.6 DG, DF Chemische Industrie, Mineralölverarbeitung 852 709 672 673 1.9 1.6 1.5 1.5 DH Gummi- und Kunststoffwaren 403 308 288 317 2.0 1.5 1.4 1.5 DI Glas-, Keramik- und Zementwaren 347 287 308 341 2.1 1.8 1.9 2.1 DJ Metall, Metallerzeugnisse 2433 1927 2039 2114 2.9 2.3 2.4 2.5 DK Maschinenbau 2052 1505 1425 1479 2.2 1.6 1.5 1.6 DL Elektrotechnik, Elektronik, Uhren, Optik 3827 2883 2778 2809 3.4 2.6 2.5 2.5 3.4 DL33.5 Uhren DM Fahrzeugbau DN Möbel, Schmuck, etc./Recycling E Energie- und Wasserversorgung F Baugewerbe G Handel, Reparatur- und Autogewerbe 995 811 766 777 4.3 3.5 3.3 332 263 251 252 2.4 1.9 1.8 1.8 1032 631 562 583 4.0 2.5 2.2 2.3 431 316 298 313 2.0 1.4 1.4 1.4 7779 6706 9152 10002 3.2 2.8 3.8 4.2 20673 16421 15115 15658 3.8 3.0 2.8 2.9 1904 1503 1464 1533 2.5 2.0 1.9 2.0 G50 Autohandel und -reparatur, Tankstellen G51 Grosshandel 7049 5589 5241 5366 4.0 3.2 3.0 3.0 G52 Detailhandel, Gebrauchsgüterreparatur 11720 9329 8410 8759 4.1 3.3 2.9 3.1 H Gastgewerbe 15675 12912 13140 12858 9.0 7.4 7.5 7.3 I Verkehr, Nachrichtenübermittlung 4906 4059 4045 4105 2.4 2.0 2.0 2.0 J Kredit- und Versicherungsgewerbe 3979 3240 3041 3111 2.0 1.6 1.5 1.6 J65 Banken 2747 2171 2054 2088 2.0 1.6 1.5 1.6 J66 Versicherungen 866 757 714 743 1.5 1.3 1.3 1.3 14486 15862 16374 4.8 4.2 4.6 4.8 2.9 K Immob., Informatik, F&E, DL für Unternehmen 16593 K70/71 Immobilienwesen, Vermietung 1093 969 957 946 3.3 3.0 2.9 K72 Informatik 1534 1111 1002 1037 3.1 2.3 2.0 2.1 K73 Forschung und Entwicklung 407 369 352 345 3.4 3.1 2.9 2.9 K74 Dienstleistungen für Unternehmen 5.6 13558 12038 13551 14046 5.4 4.8 5.4 L Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung 5526 4830 4527 4485 3.8 3.4 3.2 3.1 M Unterrichtswesen 3164 2715 2593 2553 1.6 1.4 1.3 1.3 N Gesundheits- und Sozialwesen 8359 7182 6855 6941 2.5 2.2 2.1 2.1 O Sonstige Dienstleistungen 5723 4894 4649 4656 4.2 3.6 3.4 3.4 O90-92 Sonstige öffentliche Dienstleistungen 3346 2930 2763 2778 3.6 3.1 3.0 3.0 O93 2377 1964 1886 1878 5.6 4.6 4.5 4.4 Persönliche Dienstleistungen P Private Haushalte 00 Keine Angaben 783 772 799 815 ... ... ... ... 19585 16386 14466 14989 ... ... ... ... 1) Gliederung der Wirtschaftszweige nach Noga-2002. 2) Jahresdurchschnitt. 3) Die Arbeitslosenquoten für die einzelnen Wirtschaftszweige werden auf der Grundlage der Volkszählung 2000 erstellt. B 8.10 Quelle: SECO Info-Telefon 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: www.amstat.ch Langzeitarbeitslose Anzahl Anteile am Total der Arbeitslosen in % 20061) 20071) Dez. 2007 Jan. 2008 20061) 20071) Dez. 2007 Jan. 2008 Total 26455 20465 17793 17806 20.1 18.7 16.3 15.9 Deutsche Schweiz 12889 9268 7871 7876 16.2 14.6 12.6 12.3 Westschweiz und Tessin 13566 11197 9922 9930 26.1 24.4 21.4 20.8 Frauen 12812 10069 8675 8718 20.2 19.0 17.3 17.2 Männer 13643 10396 9118 9088 20.0 18.5 15.5 14.8 Schweizer 15173 11857 10279 10251 19.8 18.9 17.1 16.6 Ausländer 11282 8608 7514 7555 20.6 18.6 15.4 15.0 15–24 Jahre 1755 1169 876 900 7.4 6.4 5.0 5.0 25–49 Jahre 14717 11144 9684 9686 18.6 16.8 14.3 14.0 50 und mehr 9983 8153 7233 7220 35.1 33.4 30.1 29.5 1) Jahresdurchschnitt. Quelle: SECO Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected], Internet: www.amstat.ch 96 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 8.11 Registrierte Arbeitslose nach Berufsgruppen1) Anzahl Total Anteile in % 20062) 20072) Dez. 2007 Jan. 2008 2006 2007 Dez. 2007 Jan. 2008 131532 109189 109012 111877 100 100 100 100 11 Land- und Forstwirtschaft, Tierzucht 1928 1716 2299 2425 1.5 1.6 2.1 2.2 21 Lebens-/Genussmittelherst. und -verarbeitung 1232 1002 897 922 0.9 0.9 0.8 0.8 22 Textil- und Lederherstellung und -verarbeitung 762 552 483 499 0.6 0.5 0.4 0.4 23 Keramik- und Glasverarbeitung 48 36 44 51 0.0 0.0 0.0 0.0 2.4 2.1 2.2 2.2 24 Metallverarbeitung und Maschinenbau 3144 2308 2400 2504 25 Elektrotechnik, Elektronik, Uhrenindustrie, Fahrzeug- und Gerätebau sowie -unterhalt 2375 1849 1832 1886 1.8 1.7 1.7 1.7 26 Holzverarbeitung, Papierherstellung und -verarb. 800 654 663 732 0.6 0.6 0.6 0.7 27 Graphische Industrie 873 660 541 553 0.7 0.6 0.5 0.5 28 Chemie- und Kunststoffverfahren 664 520 487 484 0.5 0.5 0.4 0.4 29 Übrige be- und verarbeitende Berufe 5118 3991 3880 4103 3.9 3.7 3.6 3.7 31 Ingenieurberufe 1276 952 875 913 1.0 0.9 0.8 0.8 32 Techniker/innen 949 697 637 660 0.7 0.6 0.6 0.6 33–34 Technische Zeichner/innen und Fachkräfte 1710 1288 1224 1226 1.3 1.2 1.1 1.1 35 Maschinisten/Maschinistinnen 1283 1088 1374 1448 1.0 1.0 1.3 1.3 36 Informatik 2478 1770 1618 1669 1.9 1.6 1.5 1.5 41 Baugewerbe 8902 7974 11054 12237 6.8 7.3 10.1 10.9 42 Bergbau, Stein- und Baustoffherst. sowie -verarb. 51 Handel und Verkauf 52 Werbung, Marketing, Tourismus und Treuhand 53 Transport und Verkehr 54 Post- und Fernmeldewesen 61 Gastgewerbe und Hauswirtschaf t 3)4) 62 Reinigung, Hygiene, Körperpflege 71 Unternehmer/innen, Direktoren/Direktorinnen und leitende Beamte/Beamtinnen 72 Kaufmännische und administrative Berufe 73 Bank- und Versicherungsgewerbe 74 Sicherheits- und Ordnungspflege 75 Rechtswesen 81 Medienschaffende und verwandte Berufe 82 Künstlerische Berufe 83–84 Unterricht, Bildung, Seelsorge und Fürsorge 85 Wissenschaften 86 Gesundheitswesen 87 91 123 106 122 124 0.1 0.1 0.1 0.1 14003 11485 10501 10725 10.6 10.5 9.6 9.6 2060 1736 1654 1663 1.6 1.6 1.5 1.5 3973 3361 3411 3540 3.0 3.1 3.1 3.2 699 582 588 599 0.5 0.5 0.5 0.5 17750 14996 14867 14803 13.5 13.7 13.6 13.2 7714 6751 6832 6823 5.9 6.2 6.3 6.1 4.6 6016 5133 4966 5163 4.6 4.7 4.6 13319 10453 9603 9763 10.1 9.6 8.8 8.7 1134 931 942 964 0.9 0.9 0.9 0.9 968 872 873 883 0.7 0.8 0.8 0.8 364 328 319 331 0.3 0.3 0.3 0.3 1228 1110 1069 1095 0.9 1.0 1.0 1.0 1702 1499 1415 1378 1.3 1.4 1.3 1.2 4642 4052 3846 3853 3.5 3.7 3.5 3.4 933 825 781 837 0.7 0.8 0.7 0.7 5227 4422 4101 4188 4.0 4.0 3.8 3.7 Sport und Unterhaltung 188 147 118 131 0.1 0.1 0.1 0.1 Dienstleistungsberufe, wenn nicht anderswo 387 345 359 340 0.3 0.3 0.3 0.3 92–93 Übrige Berufe 9994 8386 8186 8451 7.6 7.7 7.5 7.6 Keine Angabe 5568 4614 4151 3911 4.2 4.2 3.8 3.5 1) Die Umschlüsselung der Berufscodes auf die Berufsgruppen nach BN-2000 des Bundesamts für Statistik wurde aktualisiert. Dadurch werden weniger Arbeitslose unter “Keine Angabe“ ausgewiesen. Die Zahl der Arbeitslosen in den einzelnen Berufsgruppen wurde rückwirkend bis 2004 angepasst. 2) Jahresdurchschnitt. 3) Davon entfallen auf die Hauswirtschaft 3436 Personen (Ø 2006), 3150 Personen (Ø 2007). 4) Davon entfallen auf die Hauswirtschaft 3093 Personen (Januar 2008). B 8.12 Registrierte Arbeitslose nach Altersklassen Arbeitslosenquoten in %1) B 8.13 20062) 20072) Dez. 2007 Jan. 2008 Total 3.3 2.8 2.8 2.8 Total 15–19 3.0 2.3 2.2 2.1 20–24 5.1 3.9 3.8 Quelle: SECO Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: www.amstat.ch Anteile in % Registrierte Arbeitslose nach zuletzt ausgeübter Funktion 20061) 20071) Dez. 2007 Jan. 2008 100 100 100 100 Selbständigerwerbende 1.0 1.0 0.9 0.9 4.0 Kaderfunktion 5.9 5.8 5.5 5.4 25–29 4.1 3.4 3.5 3.6 Fachfunktion 53.9 52.9 52.7 53.1 30–34 3.3 2.7 2.8 2.8 Hilfsfunktion 32.0 33.7 35.0 35.2 35–39 3.0 2.5 2.5 2.5 Lehrling 3.8 3.2 2.8 2.6 40–44 3.2 2.7 2.8 2.8 Heimarbeiter 0.2 0.2 0.2 0.2 Schüler, Studierende 3.3 3.2 2.9 2.6 45–49 3.0 2.6 2.7 2.7 50–54 2.6 2.2 2.2 2.3 55–59 2.8 2.4 2.3 2.4 60 und älter 3.6 3.2 3.0 3.0 1) Vgl. Tabelle B8.4, Fussnote 1. 2) Jahresdurchschnitt. 1) Jahresdurchschnitt. Quelle: SECO Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: www.amstat.ch 97 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Quelle: SECO Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: www.amstat.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B9 Arbeitszeit B 9.1 Tatsächliches jährliches Arbeitsvolumen und tatsächliche Jahresarbeitszeit gemäss Inlandkonzept1) Tatsächliche Jahresarbeitszeit in Stunden pro Arbeitsstelle2) Tatsächliches jährliches Arbeitsvolumen in Mio. Stunden 2001 2002 2003 2004 2005 2001 2002 2003 2004 2005 Geschlecht Männer 4395 4378 4383 4455 4463 1828 1813 1812 1843 1827 Frauen 2444 2422 2447 2519 2542 1257 1236 1242 1269 1264 Schweizer 5062 5031 5050 5150 5136 1548 1524 1525 1556 1543 Ausländer 1778 1769 1780 1824 1868 1648 1650 1651 1671 1663 2153 Nationalität Wirtschaftsabschnitte Noga A,B Land- und Forstwirtschaft C,D,E Industrie, Energie- und Wasserversorgung F Baugewerbe G Handel, Reparaturgewerbe H Gastgewerbe I Verkehr und Nachrichten 386 376 363 365 358 2157 2083 2077 2153 1326 1260 1216 1235 1258 1714 1693 1687 1735 1729 526 519 516 528 535 1736 1750 1763 1806 1788 1051 1040 1056 1077 1057 1601 1578 1578 1606 1593 393 388 396 401 407 1591 1568 1586 1612 1600 451 457 459 459 458 1613 1619 1620 1634 1628 J Kredit- und Versicherungsgewerbe 378 387 386 388 381 1690 1690 1709 1748 1739 K Immobilien, Informatik, F&E 781 787 796 820 835 1575 1551 1559 1589 1560 L Öffentliche Verwaltung 274 283 310 318 316 1530 1509 1535 1527 1528 M Unterrichtswesen 352 363 369 380 382 1236 1216 1224 1252 1240 N Gesundheits- und Sozialwesen 615 635 652 685 695 1352 1340 1338 1365 1370 O Sonstige Dienstleistungen 259 261 268 276 277 1291 1282 1292 1293 1272 P Private Haushalte 48 43 44 44 45 671 676 678 684 686 Vollzeit (90%-100%) 5681 5631 5614 5725 5735 1944 1928 1931 1967 1956 Teilzeit (weniger als 90%) 1159 1169 1216 1249 1269 812 804 821 837 834 805 816 859 879 893 1235 1225 1229 1249 1247 Beschäftigungsgrad davon Teilzeit I (50-89%) davon Teilzeit II (weniger als 50%) Total 353 353 357 370 376 456 448 456 469 467 6840 6800 6830 6974 7004 1573 1555 1556 1584 1573 1) Total aller produktiven Tätigkeiten innerhalb des Schweizer Wirtschaftsgebietes. 2) Die hier verwendeten Beschäftigungszahlen berücksichtigen im Unterschied zur Beschäftigungsstatistik (Besta) auch den Primärsektor, die Beschäftigten mit weniger als 6 Arbeitsstunden pro Woche, die Heimarbeiter, die Angestellten von Privathaushalten und die Selbständigen ohne Betrieb. B 9.2 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 64 86 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Jahresdurchschnitt in Std. pro Woche Betriebsübliche wöchentliche Arbeitszeit Noga-Abschnitte1) 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 A–O Total 41.9 41.8 41.8 41.7 41.7 41.7 41.6 41.6 41.7 A (01.12, 02) Sektor 1 (Gartenbau und Forstwirtschaft) 43.3 43.3 43.2 43.1 43.0 43.0 42.8 42.8 42.9 C-F Sektor 2 41.6 41.6 41.5 41.5 41.4 41.4 41.3 41.3 41.4 C,E Bergbau und Gewinnung von Steinen/ Erden, Energie- und Wasserversorgung 41.6 41.5 41.4 41.3 41.4 41.3 41.3 41.3 41.5 D Industrie, Verarbeitendes Gewerbe 41.4 41.3 41.3 41.2 41.2 41.2 41.2 41.2 41.2 F Baugewerbe 42.3 42.1 42.0 42.0 41.9 41.8 41.7 41.7 41.7 G-O Sektor 3 42.0 41.9 41.9 41.8 41.8 41.8 41.7 41.7 41.7 G Handel, Reparaturgewerbe 42.3 42.2 42.1 42.1 41.9 41.9 41.9 41.9 41.8 H Gastgewerbe 42.9 42.3 42.2 42.2 42.2 42.2 42.1 42.1 42.1 I Verkehr und Nachrichten 42.2 42.2 42.2 41.9 42.0 42.0 42.0 42.1 42.1 J Kredit- und Versicherungsgewerbe 41.5 41.5 41.5 41.4 41.5 41.5 41.5 41.5 41.4 K Immobilien, Informatik, F&E 41.9 41.9 41.8 41.8 41.7 41.7 41.7 41.8 41.7 L Öffentliche Verwaltung 41.7 41.7 41.6 41.6 41.6 41.6 41.6 41.5 41.3 M Unterrichtswesen 41.8 41.7 41.6 41.5 41.4 41.5 41.4 41.5 41.5 N Gesundheits- und Sozialwesen 41.7 41.7 41.7 41.7 41.6 41.6 41.5 41.5 41.5 O Sonstige Dienstleistungen 42.0 42.0 41.9 41.7 41.8 41.9 41.7 41.6 41.8 1) Ab 2006 ist die Datenerfassung gemäss der Nomenklatur Noga verbessert, und zwar aufgrund einer direkten Codierung der in der Datenbasis Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung (SSUV). Dies hat einen leichten Serienbruch gegenüber den Vorjahresdaten zur Folge. 98 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 64 86 (aufgrund der Daten der SSUV) E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 10 Löhne B 10.1 Monatlicher Bruttolohn, Zentralwert (Median)2) in Franken Monatlicher Bruttolohn1) nach Wirtschaftszweigen, 2006 Anforderungsniveau des Arbeitsplatzes3) Insgesamt Wirtschaftszweige (Noga) 1+2 3 4 Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Privater Sektor 5623 4875 6023 7279 6282 7738 5397 4952 5608 4339 4019 4732 15 Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken 4984 4168 5313 6469 5433 6785 5040 4417 5240 4360 3794 4811 17 Textilgewerbe 4970 4097 5550 6500 5357 7143 5063 4386 5443 4127 3628 4778 21 Papier- und Kartongewerbe 5817 4574 6116 7671 6266 7959 6007 5288 6145 4819 3792 5226 22 Verlag, Druck, Vervielfältigung 6320 5364 6771 7329 6253 7692 6283 5642 6599 4791 4287 5296 23–24 Kokerei, chemische Industrie 7495 6803 7800 10021 9073 10455 6933 6500 7178 5592 4463 6106 27–28 Metallbe- und verarbeitung 5475 4515 5648 6631 5831 6749 5482 4835 5565 4588 4013 4829 29, 34–35 Maschinen- und Fahrzeugbau 6283 5090 6463 7480 6283 7580 5924 5363 6000 4826 4275 5088 40–41 Energie- und Wasserversorgung 7255 6046 7398 8549 7500 8692 6536 5729 6666 6054 5156 6279 45 Baugewerbe 5519 5159 5534 6155 5467 6202 5417 5000 5422 4995 4605 5007 51 Handelsvermittlung, Grosshandel 6088 5424 6451 8055 6810 8583 5613 5300 5779 4589 4244 4792 52 Detailhandel und Reparatur 4406 4127 5152 5835 5031 6551 4374 4133 4994 4040 3946 4383 55 Gastgewerbe 3902 3770 4098 4701 4381 5028 3972 3833 4127 3560 3513 3611 65 Kreditgewerbe 8572 6873 10000 11220 9206 11925 6716 6275 7269 6148 5955 6404 66 Versicherungsgewerbe 7281 6074 8737 9453 7716 10106 6236 5813 7326 5787 5471 6343 Öffentlicher Sektor (Bund) 6697 6090 6989 9218 8404 9431 6610 6215 6777 5313 5015 5389 Kantonaler öffentlicher Sektor4) 7154 6500 8017 8949 7848 9783 6436 6131 6846 5134 4851 5532 1) Standardisierter Monatslohn (Vollzeitäquivalent basierend auf 4 1/3 Wochen à 40 Arbeitsstunden). 2) Für die eine Hälfte der Arbeitsstellen liegt der standardisierte Lohn über, für die andere Hälfte dagegen unter dem ausgewiesenen Zentralwert (Median). 3) 1 = Verrichtung höchst anspruchsvoller und schwierigster Arbeiten. 2 = Verrichtung selbstständiger und qualifizierter Arbeiten. 3 = Berufs- und Fachkenntnisse vorausgesetzt. 4 = Verrichtung einfacher und repetitiver Tätigkeiten. 4) 2004. B 10.2 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 64 29 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Veränderung in % gegenüber Vorjahr (Jahresdurchschnitt) Lohnentwicklung Noga-Abschnitte 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Nominal Total 2.5 1.8 1.4 0.9 1.0 1.2 A (01.12, 02) Gartenbau, Forstwirtschaft 1.7 2.3 1.4 0.9 ... ... C,E Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Energie- und Wasserversorgung 2.5 0.7 1.2 0.8 1.1 1.2 D Verarbeitendes Gewerbe, Industrie 2.7 1.8 1.2 0.7 1.3 1.1 F Baugewerbe 2.8 1.6 1.0 0.4 1.1 1.1 G,H Handel, Reparatur, Gastgewerbe 2.4 1.9 1.5 1.0 1.2 1.0 I Verkehr und Nachrichtenübermittlung 1.6 2.0 1.6 1.4 0.4 0.8 J,K Kredit- und Vers.-Gewerbe, Immobilien, Vermarktung, Informatik, F&E 3.1 1.7 1.6 1.3 0.9 1.5 L Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung, Sozialversicherungen 1.5 2.3 1.4 0.6 1.1 1.1 M,N,O Unterrichtswesen, Gesundheits- und Sozialwesen, sonstige öffentliche Dienstleistungen, persönliche Dienstleistungen Real Total1) 2.1 1.7 1.7 1.3 0.6 1.4 1.5 1.1 0.8 0.1 -0.2 0.1 1) Deflationiert mit dem Landesindex der Konsumentepreise (Jahresdurchschnitt). B 10.3 Quelle: BFS (aufgrund der Daten der SSUV) Info-Telefon: 032/713 64 66 E-Mail: [email protected] Internet www.statistik.admin.ch Nominal- und Reallohnindex, 1939 = 100 1980 1985 1990 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 1058 1323 1595 1887 1963 2011 2047 2076 2095 2115 2140 Männer 1005 1256 1511 1789 1856 1902 1933 1958 1975 1992 2014 Frauen 1162 1459 1775 2087 2190 2245 2296 2334 2360 2386 2417 Real Total 254 259 272 279 279 284 287 289 289 289 289 Männer 241 246 257 264 264 268 270 272 272 271 271 Frauen 279 285 302 307 311 316 321 324 325 325 326 Nominal total Quelle: BFS Bis 1993: Oktoberlohnerhebung, ab 1994: aufgrund der Daten der SSUV Info-Telefon: 032/713 64 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 99 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 10.4 Nominallohnindex, 1993=100 Total Total 2005 2006 115.2 116.6 Total Abteilung (Noga) Total 2005 2006 Männer 2006 Frauen 2006 115.2 116.6 115.5 119.4 ... ... ... ... Abschnitt (Noga) 01.12 Gartenbau ... ... A (01.12, 02) Gartenbau, Forstwirtschaft 02 Forstwirtschaft ... ... C, E 10–14, 40–41 Bergbau u. Gewinnung v. Steinen u. Erden, Energie- und Wasserversorgung Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Energie- und Wasserversorgung 113.7 115.1 115.1 ... 113.7 115.1 D Verarbeitendes Gewerbe, Industrie 115.0 116.3 115.2 121.4 15–16 H. v. Nahrungsm. und Getränken, Tabakverarb. 114.0 115.2 F Baugewerbe 114.0 115.2 115.3 … 17–18 Herstellung von Textilien und Bekleidung 112.4 114.8 G, H Handel, Reparatur, Gastgewerbe 115.9 117.0 115.8 118.8 20 Be- und Verarbeitung von Holz 113.4 114.3 I Verkehr und Nachrichtenübermittlung 111.9 112.8 112.5 113.4 21–22 Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe 110.5 110.8 J, K 19, 23–25 H. v. Lederwaren und Schuhen, Kokerei, chemische Industrie, H. v. Gummi- und Kunststoffwaren Immob., Verm., Informatik, F&E, Kredit- und Vers. Gewerbe 121.5 123.3 122.0 125.5 L 123.2 125.3 Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung, Sozialversicherung 112.3 113.6 112.7 116.4 26 Herstellung v. sonst. nichtmetallischen Mineralien 113.3 114.8 M, N, O 27–28 Metallbe- und -verarbeitung 113.8 115.2 112.5 113.8 Unterrichtswesen, Gesundheits- und Sozialwesen, sonstige öffentliche Dienstleistungen, persönliche Dienstleistungen 114.1 115.7 114.2 117.0 117.4 29, 34–35 Maschinen- und Fahrzeugbau 30–33 H. v. elektr. und elektron. Geräten, Feinmechanik 116.3 36 H. v. Möbeln, Schmuck u. sonst. Erzeugn. 113.5 115.3 45 Baugewerbe 114.0 115.2 50 Handel, Instandhalt. u. Reparatur v. Autos 114.8 115.6 Sektor I ... ... ... ... 51 Handelsvermittlung und Grosshandel 115.2 116.5 Sektor II 114.7 116.0 115.2 120.8 52 Detailhandel, Reparatur von Gebrauchsgütern 115.9 117.3 Sektor III 115.7 117.1 116.0 119.1 55 Gastgewerbe 117.0 117.4 60–63 Verkehr 107.2 107.6 64 Nachrichtenübermittlung 120.5 122.1 65 Kreditgewerbe 124.0 127.0 66 Versicherungsgewerbe 126.1 128.3 67 Mit Kredit- und Versicherungsgew. verb. Tätigkeit 125.3 126.5 70–74 Immobilienwesen, Informatik, F&E 117.8 118.8 75 Öffentl. Verwaltung, Landesverteid., Sozialversich. 112.3 113.6 80 Unterrichtswesen 110.9 113.3 85 Gesundheits- und Sozialwesen 114.9 116.1 90–93 Erbringung von sonstigen öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen 116.8 117.9 Wirtschaftssektor Quelle : BFS (aufgrund der Daten der SSUV) Info-Telefon: 032/713 64 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch B 11 Sozialversicherungen B 11.1 Betriebsrechnungen und Gesamtrechnung der Sozialversicherungen: Einnahmen und Ausgaben1) Einnahmen Ausgaben Beiträge 20052) in Mio. Fr. Alters- und Hinterlassenenversicherung AHV Versicherte, Arbeitgeber Öffentliche Hand Sozialleistungen 20052) in Mio. Fr. 2004 2005 2006 in Mio. Fr. in % in Mio. Fr. in % 2004 2005 2006 in Mio. Fr. in % 99.5 32387 33712 34390 23271 69 8596 25.5 30423 31327 31682 31178 Ergänzungsleistungen zur AHV 1651 1695 1731 – – 1695 100 1651 1695 1731 1695 100 Invalidenversicherung IV 9511 9823 9904 3905 39.7 5781 58.8 11096 11561 11460 11058 95.6 Ergänzungsleistungen zur IV 1197 1286 1349 – – 1286 100 1197 1286 1349 1286 100 Berufliche Vorsorge BV3) 48093 50731 … 35796 70.6 – – 35093 33279 … 25357 76.2 Krankenversicherung KV 18285 18907 … 15297 80.9 3225 17.1 17446 18375 … 17375 94.6 6914 7297 … 5842 80.1 – – 5364 5444 … 4680 86 957 1024 999 835 81.5 – – 550 842 1321 836 99.3 Arbeitslosenversicherung ALV 4802 4805 4888 4346 90.5 449 9.3 7074 6683 5942 5142 76.9 Familienzulagen FZ3) 4823 4920 … 4750 96.5 112 2.3 4790 4857 … 4709 97 127065 132122 … 93321 73.4 21145 16 113907 114629 … 102596 89.5 Unfallversicherung UV Erwerbsersatzordnung EO Total der Gesamtrechnung1),4) 1) Die harmonisierten Daten der Gesamtrechnung der Sozialversicherungen können von den Angaben der Betriebsrechnungen der einzelnen Sozialversicherungen abweichen. 2) Letztes vollständig verfügbares Jahr. 3) Schätzung BSV. 4) Konsolidierte Rechnung, d.h. Doppelzählungen sind bereinigt. 100 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Quelle: BSV Info-Telefon: 031/322 90 23, Mo-Do E-Mail: [email protected] Internet: www.bsv.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 11.2 Betriebsrechnungen und Gesamtrechnung der Sozialversicherungen: Saldi/Reserven/Bezügerinnen und Bezüger Stand Kapitalkonto Ende Jahr1) in Mio. Fr. Saldo in Mio. Fr. Alters- und Hinterlassenenversicherung AHV 2005 2006 2004 2005 2006 2004 2005 2006 1964 2385 2708 27008 29393 32100 1836 1885 1914 – – – – – – 149 153 157 -1586 -1738 -1556 -6036 -7774 -9330 478 487 492 96 Ergänzungsleistungen zur AHV Invalidenversicherung IV Bezügerinnen und Bezüger in 10002) 2004 Ergänzungsleistungen zur IV – – – – – – 85 92 Berufliche Vorsorge BV3) 13000 17452 … 497300 545300 … 847 871 … Krankenversicherung KV 840 532 … 8008 8499 … 6076 6104 6140 1551 1853 … 33563 35884 … 112 112 112 406 182 -321 2680 2862 2541 239 293 323 -2272 -1878 -1054 -797 -2675 -3729 330 323 299 33 64 … ... ... … ... ... ... 13158 17493 … 561726 611489 … ... ... ... Unfallversicherung UV Erwerbsersatzordnung EO Arbeitslosenversicherung ALV Familienzulagen FZ3) Total der Gesamtrechnung4) 1) BV: Bilanzsumme der Pensionskassen, bereinigt um Kreditoren und Passivhypotheken. UV: Rückstellungen, Reseven. KV: Reserven. 2) AHV, IV und EL: Anzahl Personen. KV: Personen, welche mindestens einmal ambulante oder stationäre Kosten verursacht haben. UV: Rentenbezüger, ALV: Taggeldbezüger. EO: Ab Mitte 2005 inkl. Bezügerinnen von Mutterschaftsentschädigungen. 3) Schätzung BSV. 4) Die harmonisierten Daten der Gesamtrechnung der Sozialversicherungen können von den Angaben der Betriebsrechnungen der einzelnen Sozialversicherungen abweichen. B 11.3 Quelle: BSV Info-Telefon: 031/322 90 23, Mo-Do E-Mail: [email protected] Internet: www.bsv.admin.ch Arbeitslosenversicherung In 1000 Fr. Einnahmen total davon Beiträge der Versicherten und Arbeitgeber Ausgaben total Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2003 2004 2005 2006 2003 2004 2005 2006 6387440 5267849 5233387 5253400 -11.9 -17.5 -0.7 0.4 5626530 4357591 4361933 4501398 -16.8 -22.6 0.1 3.2 7195317 7539772 7111731 6307656 37.2 4.8 -5.7 -11.3 davon Leistungen insgesamt 5655978 5906861 5508742 4762272 45.0 4.4 -6.7 -13.6 Arbeitslosenentschädigung 4755330 5030962 4625748 4024710 48.8 5.8 -8.1 -13.0 Kurzarbeitsentschädigungen 201128 102609 57058 27499 10.0 -49.0 -44.4 -51.8 51269 46096 105081 80524 116.9 -10.1 128.0 -23.4 Schlechtwetterentschädigungen Insolvenzentschädigungen 56661 43651 41136 33531 -24.5 -23.0 -5.8 -18.5 Arbeitsmarktmassnahmen 591590 683543 679718 596008 39.4 15.5 -0.6 -12.3 Quelle: SECO Info-Telefon: 031/300 71 37 B 11.4 Bezüger der Arbeitslosenversicherung Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2004 2005 2006 2004 2005 Bezüger Total 330328 322640 299282 4.3 -2.3 -7.2 Männer 179966 170780 154824 1.7 -5.1 -9.3 Frauen 150362 151860 144458 7.4 1.0 -4.9 Bezugstage1) Total 2006 34441105 32542885 28786152 4.7 -5.5 -11.5 Männer 18562901 16943153 14563109 1.2 -8.7 -14.0 Frauen 15878204 15599732 14223043 9.0 -1.8 -8.8 -4.8 Durchschnittliche Bezugsdauer je Bezüger in Tagen Total 104 101 96 0.4 -3.3 Männer 103 99 94 -0.5 -3.8 -5.3 Frauen 106 103 98 1.5 -2.7 -4.6 -6.1 Durchschnittliche Auszahlungen je Bezüger in Fr.2) Total 13801 13012 12221 0.1 -5.7 Männer 15681 14727 13758 -0.4 -6.1 -6.6 Frauen 11552 11084 10547 2.1 -4.1 -4.8 -1.6 Durchschnittliche Auszahlungen je Bezugstag und Bezüger in Fr. Total 132 129 127 -0.3 -2.5 Männer 152 148 146 0.1 -2.4 -1.6 Frauen 109 108 107 0.6 -1.4 -0.8 1) Inkl. Einstelltage. 2) Nettoauszahlung : Taggelder + Zulagen – Abzüge. Quelle: SECO Info-Telefon: 031/322 27 42 101 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B11.5 Krankenversicherungsprämien-Index: Zusatzversicherungen nach Kanton Index (1999 = 100) Veränderung in % gegenüber Vorjahr Kanton 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2002 2003 2004 2005 2006 Zürich 118.0 119.0 120.5 121.9 126.6 127.2 4.0 0.8 1.3 1.1 3.8 2007 0.5 Bern 116.7 118.1 119.7 120.5 122.7 122.6 4.2 1.2 1.4 0.7 1.9 -0.1 Luzern 113.5 114.3 115.8 116.6 119.4 119.9 4.0 0.7 1.3 0.7 2.4 0.5 Uri 113.4 113.8 115.3 116.0 118.5 119.1 3.6 0.4 1.3 0.7 2.1 0.5 Schwyz 113.3 114.0 115.4 116.2 120.1 120.7 3.1 0.6 1.2 0.7 3.4 0.5 Obwalden 115.0 115.8 117.3 118.1 121.3 121.9 3.5 0.7 1.3 0.7 2.8 0.5 Nidwalden 115.3 115.7 117.2 118.0 120.6 121.2 3.3 0.4 1.3 0.7 2.2 0.5 Glarus 111.1 111.6 112.9 114.2 118.4 119.0 2.6 0.5 1.2 1.1 3.7 0.5 Zug 112.1 112.6 114.1 114.9 117.1 117.7 3.2 0.4 1.3 0.7 1.9 0.5 Freiburg 114.2 115.1 116.6 117.4 119.6 120.2 4.4 0.7 1.3 0.7 1.9 0.5 Solothurn 114.1 115.3 116.9 117.7 120.3 120.9 3.2 1.1 1.3 0.7 2.2 0.5 Basel-Stadt 119.7 120.9 122.5 123.9 126.6 127.2 4.3 1.0 1.3 1.1 2.1 0.5 Basel-Landschaft 115.4 116.0 117.6 118.4 121.1 121.7 4.1 0.6 1.3 0.7 2.3 0.5 Schaffhausen 117.3 118.4 119.9 120.7 124.5 125.1 4.2 1.0 1.2 0.7 3.2 0.5 Appenzell A.Rh. 113.5 114.3 115.7 116.4 118.2 118.8 2.9 0.7 1.2 0.7 1.5 0.5 Appenzell I.Rh. 112.4 112.8 114.1 114.9 117.1 117.7 3.1 0.4 1.2 0.7 1.9 0.5 St. Gallen 114.8 115.6 117.0 118.3 122.1 122.7 4.0 0.7 1.2 1.1 3.2 0.5 Graubünden 113.0 113.9 115.2 116.0 117.4 118.0 3.0 0.7 1.2 0.7 1.2 0.5 Aargau 114.5 115.6 117.1 117.9 121.0 121.6 3.9 1.0 1.3 0.7 2.6 0.5 Thurgau 114.2 114.8 116.3 117.1 119.9 120.5 3.3 0.6 1.3 0.7 2.4 0.5 Tessin 114.8 115.5 116.9 117.7 119.4 120.0 2.8 0.6 1.2 0.7 1.5 0.5 Waadt 115.0 116.0 117.6 118.9 124.2 124.8 4.3 0.9 1.3 1.1 4.5 0.5 Wallis 112.4 113.4 114.7 116.2 121.0 121.6 3.4 0.9 1.1 1.4 4.1 0.5 Neuenburg 115.1 116.0 117.6 118.4 120.8 121.4 3.8 0.8 1.3 0.7 2.0 0.5 Genf 115.2 116.1 117.6 118.9 123.4 124.0 4.7 0.8 1.3 1.1 3.8 0.5 Jura 114.6 115.1 116.6 117.4 120.9 121.5 3.4 0.4 1.3 0.7 2.9 0.5 Schweiz 115.4 116.4 117.9 118.9 122.4 123.0 3.9 0.8 1.3 0.9 2.9 0.4 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 65 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch B11.6 Krankenversicherungsprämien-Index: Zusatzversicherungen nach Produkt Index (1999=100) Gewichtung 2007 Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2002 2003 2004 2005 2006 100.000 115.4 116.4 117.9 118.9 122.4 123.0 3.9 0.8 1.3 0.9 2.9 0.4 Allgemeine Abteilung ganze Schweiz 24.941 107.9 110.0 113.3 114.2 113.4 113.3 0.4 1.9 3.0 0.8 -0.7 -0.1 Männer 12.003 107.9 110.1 113.5 114.4 113.6 113.5 0.5 2.0 3.1 0.8 -0.7 -0.1 0.723 108.1 117.8 120.9 121.8 121.0 120.9 0.4 9.0 2.6 0.8 -0.7 -0.1 Zusatzversicherungen (Spital) 10 Jahre (0-18 Jährige) 2007 20 Jahre (19-35 Jährige) 1.966 107.3 108.9 112.3 113.0 112.3 112.2 0.5 1.5 3.1 0.7 -0.7 -0.1 42 Jahre (36-65 Jährige) 6.033 108.3 110.0 113.6 114.5 113.6 113.5 0.8 1.6 3.2 0.8 -0.7 -0.1 68 Jahre (66+ Jährige) 3.281 107.7 109.3 112.4 113.4 112.6 112.5 -0.2 1.4 2.9 0.8 -0.7 -0.1 12.938 108.0 109.9 113.2 114.1 113.3 113.2 0.4 1.8 3.0 0.8 -0.7 -0.1 10 Jahre (0-18 Jährige) 0.712 108.1 115.3 118.3 119.3 118.5 118.3 0.4 6.7 2.6 0.8 -0.7 -0.1 20 Jahre (19-35 Jährige) 2.094 107.7 109.3 112.5 113.3 112.5 112.5 0.5 1.5 2.9 0.7 -0.7 -0.1 42 Jahre (36-65 Jährige) 6.125 108.2 109.8 113.4 114.2 113.4 113.3 0.8 1.5 3.2 0.8 -0.7 -0.1 68 Jahre (66+ Jährige) 4.007 107.7 109.3 112.4 113.4 112.6 112.5 -0.2 1.4 2.9 0.8 -0.7 -0.1 42.437 117.5 117.9 118.6 119.4 123.8 124.8 4.4 0.3 0.6 0.7 3.6 0.8 16.203 118.1 118.5 119.9 120.7 123.6 124.6 4.5 0.3 1.2 0.7 2.4 0.8 20 Jahre (0-35 Jährige) 0.774 118.3 117.6 118.7 118.9 120.4 122.1 4.2 -0.6 0.9 0.2 1.3 1.4 42 Jahre (36-65 Jährige) 9.005 117.3 116.2 117.5 117.7 119.5 121.2 4.2 -0.9 1.1 0.2 1.6 1.4 Frauen Halbprivate Abteilung ganze Schweiz Männer 68 Jahre (66+ Jährige) 6.424 119.6 122.8 124.5 126.4 131.4 131.3 5.1 2.7 1.4 1.5 3.9 -0.1 26.234 117.1 117.5 117.8 118.6 123.9 124.9 4.4 0.3 0.3 0.7 4.4 0.8 20 Jahre (0-35 Jährige) 2.188 117.5 117.1 117.1 117.3 121.3 123.0 4.5 -0.4 0.0 0.2 3.4 1.4 42 Jahre (36-65 Jährige) 14.128 116.5 115.4 115.7 116.0 120.1 121.8 4.2 -0.9 0.3 0.2 3.6 1.4 9.918 118.1 121.0 121.4 123.2 130.5 130.4 4.7 2.5 0.3 1.5 5.9 -0.1 Private Abteilung ganze Schweiz 32.622 119.3 120.1 121.2 122.7 128.5 128.8 6.0 0.7 0.9 1.3 4.7 0.3 Männer 14.706 119.8 120.7 122.3 123.9 128.4 128.8 6.1 0.8 1.3 1.3 3.7 0.3 20 Jahre (0-35 Jährige) 0.592 119.5 119.6 120.8 121.2 124.2 124.9 5.4 0.1 1.0 0.3 2.5 0.6 42 Jahre (36-65 Jährige) 7.861 118.8 118.9 120.3 120.8 123.8 124.5 5.4 0.1 1.2 0.4 2.5 0.6 68 Jahre (66+ Jährige) 6.253 121.8 124.6 126.4 129.9 137.0 136.8 7.6 2.2 1.4 2.8 5.4 -0.1 Frauen 68 Jahre (66+ Jährige) Frauen 17.916 118.9 119.7 120.3 121.8 128.5 128.9 6.0 0.7 0.5 1.3 5.5 0.3 20 Jahre (0-35 Jährige) 1.034 118.8 119.2 119.4 119.8 126.0 126.7 5.7 0.4 0.1 0.3 5.2 0.6 42 Jahre (36-65 Jährige) 9.475 118.1 118.0 118.7 119.1 124.6 125.3 5.4 -0.1 0.6 0.4 4.6 0.6 68 Jahre (66+ Jährige) 7.407 120.4 123.0 123.5 127.0 135.6 135.5 7.3 2.1 0.4 2.8 6.8 -0.1 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 65 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 102 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B11.7 Krankenversicherungsprämien-Index, Totalindex Schweiz Index (1999=100) Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2002 2003 2004 2005 2006 Grundversicherung1) 120.8 133.0 142.1 145.6 151.5 153.3 10.0 10.1 6.8 2.5 4.0 1.2 Zusatzversicherung 115.4 116.4 117.9 118.9 122.4 123.0 3.9 0.8 1.3 0.9 2.9 0.4 Total 119.0 127.4 134.0 136.7 141.7 143.1 7.9 7.0 5.2 2.0 3.7 1.0 1) Bis 2003: Entwicklung der Durchschnittsprämie (Minimalfranchise) aller Versichertenkategorien. Ab 2004: Schätzung der durchschnittlichen Prämienentwicklung des gesamten Versichertenbestandes (inkl. Wahlfranchisen, Bonusversicherungen usw.) gemäss BAG. B11.8 2007 Quelle: BFS, Info-Telefon: 032/713 65 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit in Mio. Fr. 1990 Zu laufenden Preisen 2000 2004 2005 in % Leistungen nach Funktionen 1990 2000 2004 2005 Gesamtausgaben 64551 113722 132162 135495 Alter 46.2 47.2 44.3 44.0 Sozialleistungen 57752 103484 123078 125643 Krankheit/Gesundheitspflege 28.5 25.1 26.0 26.4 Einnahmen 87058 135737 147687 159959 Invalidität 9.7 11.7 12.6 12.7 Überleben Hinterbliebener 5.5 4.6 4.2 4.3 Familie/Kinder 6.3 5.1 4.8 4.8 Im Verhältnis zum BIP1) Gesamtausgaben 19.5 26.9 29.3 29.2 Sozialleistungen 17.5 24.5 27.3 27.1 Arbeitslosigkeit 0.8 2.8 4.7 4.4 Einnahmen 26.3 32.2 32.7 34.5 Soziale Ausgrenzung, Wohnen 3.0 3.5 3.4 3.4 1) Die Ausgaben, Leistungen und Einnahmen für die Soziale Sicherheit stellen keine Teilmengen des BIP dar. Quelle: BFS, Info-Telefon: 032/713 66 37 E-Mail: [email protected], Internet: www.statistik.admin.ch B 12 Bildung B 12.1 Ausgewählte Bildungabschlüsse Frauen Anzahl Schulstufen 1995 Anteil in % 2006 1995 absolut 2000 2005 2000 2005 2006 2006 12932 15024 16471 16948 50.8 53.9 56.8 57.4 9727 11923 13984 16149 16658 49.5 52.9 56.6 57.2 9531 1009 1040 322 290 65.5 67.3 68.9 67.6 196 2104 1998 584 171 74.2 71.3 78.4 84.2 144 Berufliche Grundbildung mit EFZ2) 46001 49151 51182 50737 41.5 43.1 43.3 44.2 22404 Berufliche Grundbildung mit EBA3) ... ... 94 99 ... ... 13.8 13.1 13 1406 1169 963 1123 6.3 12.5 13.7 17.2 193 Sekundarstufe II Gymnasiale Maturität Eidgenössisch anerkannt Nicht eidgenössisch anerkannt Schulen für Unterrichtsberufe1) Berufliche Grundbildung Berufe der Landwirtschaft Berufe des Schweizerischen Roten Kreuzes 3954 4565 1090 1050 90.6 88.6 88.9 87.0 914 Handelsmittelschulen BBG 2504 2209 2799 2706 62.3 59.9 56.9 53.0 1435 Anlehre 1635 2081 2526 2598 36.9 30.2 31.9 32.3 839 480 6478 10719 10602 18.8 35.9 44.0 44.1 4676 Berufsmaturität Technische Richtung 230 2686 3678 3358 3.0 9.0 12.2 13.0 436 Kaufmännische Richtung 154 3315 5604 5602 51.3 55.5 58.6 56.6 3170 Gestalterische Richtung ... 300 623 681 ... 62.0 72.4 63.7 434 Gewerbliche Richtung ... 102 196 210 ... 44.1 57.1 46.7 98 Naturwissenschaftliche Richtung 96 75 134 128 4.2 17.3 38.1 39.8 51 Gesundheitliche und soziale Richtung ... ... 484 623 ... ... 75.4 78.2 487 Tertiärstufe Höhere Berufsbildung Höhere Fachschulen (Vorgänger Fachhochschulen) 4133 1083 ... ... 20.3 43.1 ... ... ... Höhere Fachschulen 2944 3068 4055 4140 16.4 24.0 28.8 31.7 1312 Eidg. Diplome (höhere Fachprüfungen) 3147 3232 2556 2919 16.9 16.2 17.6 19.6 573 Eidg. Fachausweise (Berufsprüfungen) 6068 8082 12251 13194 25.3 32.4 32.8 30.4 4008 Nicht vom Bund regl. höhere Berufsbildungen 8822 8126 10613 9403 52.2 55.6 66.7 67.4 6338 Diplome ... 1811 7889 8638 ... 17.9 39.6 39.6 3420 Bachelordiplome ... ... ... 1604 ... ... ... 88.1 1413 Masterdiplome ... ... ... 185 ... ... ... 83.2 154 Hochschulen Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen Universitäre Hochschulen Lizentiate, Diplome 2191 3138 9251 7900 61.3 64.4 51.2 55.7 4401 Bachelordiplome ... ... 2927 4987 ... ... 40.4 44.3 2211 Masterdiplome ... ... 1294 2269 ... ... 29.9 39.4 895 2597 2746 3093 3198 27.9 34.5 37.1 39.3 1257 Doktorate 1) Primarlehrpatente. 2) Eidg. Fähigkeitszeugnis. 3) Eidg. Berufsattest. Quelle: BFS, Info-Telefon: 032/713 66 93 E-Mail: [email protected], Internet: www.statistik.admin.ch 103 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 12.2 In 1000 Erwerbsstatus und höchste abgeschlossene Ausbildung nach Geschlecht und Nationalität 2007 Männer Ständige Wohnbevölkerung ab 15 Jahren Frauen Total CH Ausländer B/C1) Total CH Ausländerinnen B/C1) Total CH Ausländer B/C1) Total 321 47 368 179 21 200 500 68 568 35 3 38 55 4 59 90 7 97 1277 451 1728 1201 311 1512 2479 762 3240 103 22 125 75 16 91 178 38 216 38 30 68 51 36 88 89 67 156 110 26 135 126 31 157 236 57 293 6 4 10 219 79 297 225 83 307 470 81 551 709 73 782 1179 154 1333 Erwerbsstatus Selbstständige Mitarbeitende Familienmitglieder Arbeitnehmende Lehrlinge Erwerbslose Personen in Ausbildung Hausfrauen/Hausmänner Rentnerinnen/Renter Andere Nichterwerbspersonen Total 32 16 48 38 29 67 70 45 115 2391 680 3071 2654 601 3255 5045 1281 6326 1360 Höchste abgeschlossene Ausbildung 342 215 557 564 239 803 906 454 Anlehre Obligatorische Schule 34 23 56 52 15 67 86 38 124 Haushaltlehrjahr, Handelsschule 1-2 Jahre 16 5 21 106 9 115 122 14 136 Diplommittelschule, allgemeinbildende Schule Berufslehre Vollzeitberufsschule Maturität, Lehrerseminar 12 6 18 42 8 51 55 14 69 964 162 1126 1046 106 1152 2009 268 2277 82 30 112 176 30 206 258 60 318 148 50 198 251 58 309 399 108 507 Höhere Berufsausbildung 471 55 526 208 32 241 680 87 767 Universität, ETH, FH, PH 321 133 454 206 102 308 527 235 762 Keine Angabe, weiss nicht2) Total () (1) (2) (2) (1) (3) (3) (2) (5) 2391 680 3071 2654 601 3255 5045 1281 6326 1) Ständige Wohnbevölkerung (Niedergelassene, Aufenthalter, Kurzaufenthalter ab 12 Monaten, internationale Funktionäre). 2) (Zahl): Statistisch nur bedingt zuverlässig. ( ): Entfällt, weil statistisch nicht sicher genug. B 12.3 Quelle: BFS, Sake 2007 Info-Telefon: 032/713 64 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.sake.bfs.admin.ch Schülerinnen, Schüler und Studierende1) Anteile in % Anzahl 2000 Frauen 2005 2006 Ausländer 2000 2005 2006 2005 Total 2006 2005 2006 Schulstufen Vorschule 156364 156129 153204 48.5 48.4 48.4 26.7 26.3 10.4 10.2 Obligatorische Schulen 807347 806905 797863 48.8 48.7 48.7 23.7 23.5 53.9 53.1 Primarstufe 473739 454092 449649 49.3 49.2 49.3 23.1 23.0 30.3 29.9 Sekundarstufe I 285014 304064 301831 49.9 49.7 49.7 21.1 21.2 20.3 20.1 48594 48749 46383 37.9 37.7 37.4 45.0 44.2 3.3 3.1 307121 317417 325783 47.6 47.3 47.3 17.0 16.1 21.2 21.7 Maturitätsschulen 66888 68264 70263 55.0 56.3 56.4 13.3 13.3 4.6 4.7 Andere allgemein bildende Schulen 17335 23629 24642 70.4 68.6 68.5 25.3 25.7 1.6 1.6 5993 332 115 83.4 82.2 79.1 2.4 1.7 0.0 0.0 14.6 Schulen mit besonderem Lehrplan Sekundarstufe II Schulen für Unterrichtsberufe Berufliche Grundbildung 209157 213130 219250 42.9 42.2 42.3 16.7 15.4 14.2 Berufsmaturität (nach der Berufslehre) 3215 5288 5395 31.0 44.8 46.6 10.6 11.3 0.4 0.4 Anlehre 3876 4966 4048 33.9 33.2 26.8 41.5 33.7 0.3 0.3 Vorlehre Tertiärstufe Höhere Berufsbildung 657 1808 2070 42.9 54.7 50.6 46.3 38.7 0.1 0.1 162646 206404 214525 41.9 46.9 47.6 19.2 19.2 13.8 14.3 41072 39955 42383 43.1 44.3 45.1 15.6 14.9 2.7 2.8 Höhere Fachschulen (Übergang zu Fachhochschulen) 2205 795 886 53.0 65.9 63.8 3.8 4.3 0.1 0.1 Höhere Fachschulen 4989 9796 10657 5.7 28.2 29.0 13.2 12.7 0.7 0.7 0.3 Vorbereitung auf höhere Fachprüfungen 7484 4278 4914 33.5 35.4 43.1 9.3 14.3 0.3 Vorbereitung auf Berufsprüfungen 8856 11623 12664 39.0 40.0 40.6 12.1 10.3 0.8 0.8 17538 13463 13262 58.6 61.3 62.0 23.1 22.0 0.9 0.9 Übrige Hochschulen 121574 166449 99063 41.5 47.6 53.7 20.0 16.7 11.1 6.6 Fachhochschulen 24902 54140 57181 25.7 44.4 46.1 15.0 15.2 3.6 3.8 Universitäre Hochschulen 96672 112309 114961 45.6 49.1 49.3 22.4 22.8 7.5 7.6 Geistes- und Sozialwissenschaften 34729 41685 41882 62.5 63.9 64.2 18.7 18.6 2.8 2.8 Wirtschaftswissenschaften 13159 14233 15093 27.5 30.3 30.6 29.8 31.1 1.0 1.0 Recht 10762 13247 13725 47.5 52.3 53.4 14.5 14.4 0.9 0.9 Exakte und Naturwissenschaften 15797 18714 18735 31.6 35.6 35.7 29.3 29.5 1.3 1.2 Medizin und Pharmazie 10153 10706 11028 54.9 60.8 61.1 14.5 15.1 0.7 0.7 Technische Wissenschaften 10061 10940 11198 22.1 25.4 25.6 33.8 34.6 0.7 0.7 Interdisziplinäre und andere 2011 2784 3300 40.2 45.4 47.7 19.4 21.6 0.2 0.2 8215 9562 11488 50.1 49.0 49.1 87.9 86.9 0.6 0.8 1441693 1496417 1502863 47.8 48.1 48.2 22.4 22.1 100.0 100.0 Nicht auf Stufen zuteilbar Total 1) Jahreszahl = Schuljahr, z.B. 1995 = Schuljahr 1995/96. Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 93 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 104 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 12.4 Berufliche Grundbildung nach Berufsgruppen Anteile in % Total Berufsgruppen Total Pflanzenbau und Tierwirtschaft Frauen Ausländer Total 1995 2000 2005 2006 1995 2000 2005 2006 2005 2006 2005 2006 188510 209157 213130 219250 40.7 42.9 42.2 42.3 16.7 15.4 100.0 100.0 8603 8824 8959 9435 31.5 32.3 31.6 31.4 2.8 2.5 4.2 4.3 Industrie und Handwerk 71635 78110 81316 83573 9.5 10.1 11.1 11.4 16.4 14.5 38.2 38.1 Technische Berufe 13347 10318 10534 10767 22.7 23.6 24.4 24.8 11.7 10.4 4.9 4.9 Handel und Verwaltung 57677 69288 66457 66360 65.2 66.1 64.3 64.1 18.9 18.6 31.2 30.3 Verkehrsberufe 1804 1395 697 756 34.4 26.2 15.8 16.3 11.5 13.6 0.3 0.3 Gastgewerbe, Hauswirtschaft 7823 10180 9873 10587 56.6 55.9 56.9 57.2 14.8 13.2 4.6 4.8 Reinigung, Hygiene und Körperpflege 5174 5028 5174 5368 90.1 89.5 87.6 87.0 26.0 23.5 2.4 2.4 Rechts-, Sicherheits-, Ordnungspflege 384 583 ... ... 18.0 23.8 ... ... ... ... ... ... 15496 19040 20158 22445 87.4 89.4 89.3 90.0 15.6 14.4 9.5 10.2 Künstlerische Berufe 4609 3687 3534 3329 55.2 55.1 59.3 57.3 29.9 29.8 1.7 1.5 Seelsorge, Fürsorge 556 801 1587 1171 96.0 96.4 96.8 97.4 8.4 7.5 0.7 0.5 1402 1903 4841 5459 10.5 11.5 19.7 19.3 20.2 17.5 2.3 2.5 Heilbehandlung Übrige Berufe Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 93 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch B 12.5 Berufsbildung der Sekundarstufe II: BBG-Berufe Berufe nach Berufsbildungsgesetz Frauen Total Anteile in % 1995 2000 2005 2006 absolut 1995 2000 2005 2006 2006 Berufliche Grundbildung mit EFZ1) Neu abgeschlossene Lehrverträge 54878 62294 62548 64226 39.7 42.1 40.8 42.0 27007 Gesamtbestand der Lehrverträge 148680 168319 174814 179372 35.2 38.3 38.7 39.0 69923 Lehrabschlussprüfungen 51466 54710 57624 57449 41.0 42.4 42.5 43.2 24802 Ausgestellte Fähigkeitszeugnisse 46001 50406 51182 50737 41.5 43.1 43.3 44.2 22404 Berufliche Grundbildung mit EBA2) Neu abgeschlossene Lehrverträge ... ... 1406 2229 ... ... 64.5 59.6 1329 Gesamtbestand der Lehrverträge ... ... 1550 3618 ... ... 60.8 61.8 2235 Lehrabschlussprüfungen ... ... 94 104 ... ... 13.8 16.3 17 Ausgestellte Berufsatteste ... ... 94 99 ... ... 13.8 13.1 13 Neu abgeschlossene Anlehrverträge 1519 2437 2655 1945 33.1 31.9 26.9 25.1 488 Gesamtbestand der Anlehrverträge 3158 4127 4416 3773 32.4 31.2 30.3 25.1 946 Ausgestellte Ausweise 1635 2081 2526 2598 36.8 30.2 31.9 32.3 839 Prüfungskandidat/innen 2734 2450 3131 3039 61.4 58.4 54.3 52.9 1608 Ausgestellte Diplome 2504 2181 2799 2706 62.3 59.8 56.9 53.0 1435 Anlehre Handelsmittelschulen 1) Eidg. Fähigkeitszeugnis. 2) Eidg. Berufsattest. B 12.6 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 93 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Studierende an universitären Hochschulen Anteile in % Total Frauen Ausländer Total 1995 2000 2005 2006 2000 2005 2006 2000 2005 2006 2000 2005 Basel 7981 7606 9957 10622 47.0 54.3 55.1 18.8 20.8 21.8 7.9 8.9 9.2 Bern 9918 10193 12174 12845 48.2 51.0 51.4 7.7 9.8 10.2 10.5 10.8 11.2 Freiburg Genf Lausanne Luzern Neuenburg St. Gallen Zürich Università della Svizzera Italiana 2006 8746 8849 9937 9912 52.4 56.6 56.2 16.8 18.1 18.3 9.2 8.8 8.6 12583 13178 14566 13875 57.5 58.8 59.4 34.9 37.3 36.7 13.6 13.0 12.1 8996 9893 10452 10637 51.8 55.2 55.9 20.7 20.5 20.1 10.2 9.3 9.3 250 256 1771 2052 46.5 55.4 56.6 18.4 9.8 10.2 0.3 1.6 1.8 3234 3136 3595 3760 50.4 55.3 54.6 22.9 24.7 25.7 3.2 3.2 3.3 4015 4705 4689 5424 25.1 27.8 27.1 26.1 35.1 34.2 4.9 4.2 4.7 16224 20598 23832 23879 51.1 54.0 54.8 11.6 13.8 14.4 21.3 21.2 20.8 ... 1410 2023 2177 50.6 48.4 48.8 41.6 54.1 55.5 1.5 1.8 1.9 EPFL 4485 5095 6407 6478 17.9 23.8 24.7 35.5 40.8 41.5 5.3 5.7 5.6 ETHZ 11575 11459 12552 12793 26.3 29.3 29.4 19.2 22.8 24.8 11.9 11.2 11.1 236 294 444 507 52.4 58.8 57.8 6.8 6.5 6.7 0.3 0.4 0.4 88243 96672 112309 114 961 45.6 49.1 49.3 20.0 22.4 22.8 100.0 100.0 100.0 Andere universitäre Institutionen Schweiz Quelle: BFS Info-Telefon 032/713 69 56 E-Mail: [email protected] Internet: www.education-stat.admin.ch 105 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 12.7 Universitäre Hochschulen: Eintritte und Abschlüsse Anteile in % Total Eintritte auf Stufen Lizenziat/Diplom und Bachelor nach Fachbereichen1) Total Frauen Ausländer 1990 1995 2000 2005 2006 1990 1995 2000 2005 2006 2006 20.8 13877 13928 15392 16546 16785 44.8 46.0 49.6 52.0 52.1 Geistes- und Sozialwissenschaften 4696 4358 5576 5702 5430 65.6 66.4 67.2 69.3 70.1 17.7 Wirtschaftswissenschaften 2471 2230 2703 2377 2674 29.0 30.0 31.0 33.6 33.8 27.7 Recht 1616 1950 1617 2160 2090 47.1 48.7 56.7 57.0 60.0 15.1 Exakte und Naturwissenschaften 2040 2143 2328 2542 2621 29.0 30.7 35.8 36.3 38.6 22.1 13.2 Medizin und Pharmazie 1328 1499 1270 1486 1506 53.9 57.5 64.5 67.0 64.9 Technische Wissenschaften 1606 1563 1618 1795 1941 18.5 20.0 22.7 26.1 26.3 33.1 Interdisziplinäre und andere 120 185 280 484 523 46.7 36.8 41.4 50.6 53.2 10.3 Abschlüsse nach Prüfungsstufe2) Lizenziate und Diplome 7752 8688 9575 9208 7900 33.1 38.7 43.8 51.2 55.7 12.2 Bachelor ... ... ... 2926 4987 ... ... ... 40.4 44.3 15.6 Master ... ... ... 1290 2269 ... ... ... 29.9 39.4 19.2 2176 2601 2822 3097 3198 22.8 27.9 34.5 37.1 39.3 43.5 Doktorate Nachdiplome (bis 2004) 451 1207 1288 ... ... 44.1 43.3 45.5 ... ... ... Weiterbildung (mind. 60 ECTS-Credits) ... ... ... 584 1119 ... ... ... 33.7 30.8 41.7 Universitäres Aufbau-, Vertiefungsstudium ... ... ... 1175 1033 ... ... ... 54.0 57.0 56.5 1) Als Eintritt gilt eine Person, die sich in einem gegebenen Wintersemester erstmals auf einer bestimmten Studienstufe (Bachelor, Master, Diplom/Lizenziat, Doktorat, universitäre Weiterbildung, Aufbau- und Vertiefungsstudien) eines bestimmten Hochschultyps (universitäre Hochschule, Fachhochschule) immatrikuliert. Eine Person kann im Verlauf ihrer Studienbiografie mehrmals als Eintritt auf unterschiedlichen Studienstufen und in unterschiedlichen Hochschultypen erfasst werden. 2) Die %-Anteile beziehen sich auf das Total Männer/Frauen bzw. Schweiz/Ausland (ohne unbekannt). Quelle: BFS Info-Telefon 032/713 65 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.education-stat.admin.ch B 13 Forschung und Entwicklung (F&E) B 13.1 Öffentliche und private F&E-Finanzierung in der Schweiz, 2004 In Mio. Fr. Finanzierungsquelle Total 13100 Öffentliche Mittel 2975 davon Bund 2085 davon Kantone Private Mittel 890 9135 Übrige Mittel in der Schweiz 305 Auländische Mittel 685 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 68 28 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch B 13.2 F&E-Aufwendungen nach Sektor, 2004 Intramuros-Aufwendungen F&E-Personal in Mio. Fr. in Personenjahren 13100 52250 Total in der Schweiz Bund 140 810 Hochschulen 3000 18355 Privatwirtschaft 9660 33085 300 ... Private Organisationen ohne Erwerbszweck Extramuros-Aufwendungen Total Ausland 2880 ... 450 ... F&E-Aufträge und -Beiträge der Privatwirtschaft1) 2430 ... Intra-sektorielle Aufwendungen im Ausland2) 9600 F&E-Aufträge und -Beiträge des Bundes 1) Extramuros-Aufwendungen an ausländische Forschungsstellen (ohne Tochtergesellschaften). 2) Von ausländischen Niederlassungen schweizerischer Unternehmungen im Ausland getätigte F&E- Aufwendungen. 106 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 68 28 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 14 Betriebs- und Unternehmensstruktur B 14.1 Sektoral- und Branchenstruktur1) Marktwirtschaftliche Unternehmen absolut Veränderung in % 2005 1998/2001 Marktwirtschaftliche Unternehmen nach Grössenklassen, 2005 Arbeitsstätten absolut Veränderung in % Anteil Unternehmen in % 0-9 10-49 50-249 250+ 298720 1.9 -2.7 372549 1.0 -2.7 87.6 10.3 1.8 0.4 72540 1.0 -4.2 76927 -0.1 -4.4 79.4 16.6 3.4 0.8 303 5.4 -8.5 395 -2.4 -4.6 59.7 36.6 3.6 ... Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken, Tabakverarbeitung 2273 -1.3 -13.4 2597 -5.0 -9.8 74.8 17.0 6.2 2.7 Herstellung von Textilien und Bekleidung 1365 -6.8 -17.2 1414 -7.7 -17.8 82.4 13.4 3.9 0.4 Herstellung von Lederwaren und Schuhen 211 -3.1 -26.2 212 -3.6 -27.1 86.3 10.4 2.8 0.5 Be- und Verarbeitung von Holz 6234 -2.8 -4.1 6328 -3.2 -4.2 86.9 12.2 0.8 0.1 Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe 4131 -4.1 -10.4 4358 -4.8 -10.8 80.4 15.1 3.6 1.0 Branchen Noga Total Sektor II Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden Mineralölverarbeitung, Kokerei 2001/2005 2005 1998/2001 2001/2005 9 50.0 -25.0 10 27.3 -28.6 55.6 11.1 22.2 20.0 Chemische Industrie 883 21.4 -9.1 967 18.0 -6.7 54.7 26.3 13.6 9.9 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 765 1.7 -6.7 833 1.4 -6.8 54.8 29.5 13.6 3.8 Herstellung von sonstigen nicht mineralischen Produkten 1231 3.2 -11.9 1416 0.9 -9.3 75.8 18.3 5.2 1.0 Erzeugung und Bearbeitung von Metall, Metallerzeugnissen 7710 3.9 -6.8 7966 4.0 -6.8 76.7 19.0 3.8 0.6 Maschinenbau 3406 -2.7 1.2 3662 -3.8 1.4 68.1 21.3 8.7 2.9 Herstellung von elektr. und elektron. Geräten, Feinmechanik, Optik 4970 5.3 -4.1 5235 4.2 -4.1 73.2 17.8 7.1 2.6 Fahrzeugbau Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Energie- und Wasserversorgung Baugewerbe Sektor III 583 -2.7 1.9 632 -4.0 1.3 78.4 14.8 5.0 2.4 3631 0.4 -13.3 3758 0.4 -13.1 86.6 11.2 2.0 0.3 451 18.7 9.2 938 -6.3 -6.6 41.9 40.1 14.2 9.0 34384 1.5 -0.4 36206 0.5 -1.0 81.8 16.0 2.0 0.2 226180 2.2 -2.2 295622 1.2 -2.3 90.2 8.2 1.3 0.3 Handel, Reparatur 68830 -5.8 -3.9 84430 -5.9 -3.6 89.9 8.8 1.2 0.2 Gastgewerbe 25110 -0.9 -1.5 28004 -0.7 -1.9 87.0 11.8 1.1 0.1 Verkehr, Nachrichtenübermittlung 10728 0.9 -3.2 18572 3.6 0.1 83.9 12.9 2.6 0.8 2.2 Kredit- und Versicherungsgewerbe Immobilien, Informatik, Dienstleistungen für Unternehmen 5866 25.5 7.9 11276 15.2 1.2 78.4 16.8 3.1 72321 13.6 -0.5 76312 13.4 -1.0 93.0 6.0 0.9 0.1 67 -36.5 24.1 8687 -5.1 -6.1 31.3 40.3 23.9 14.3 Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung Unterrichtswesen 4227 7.0 -8.7 15019 1.1 -4.4 82.6 13.9 3.2 0.3 Gesundheits- und Sozialwesen 19456 0.1 -2.5 25407 -0.2 -1.2 89.5 7.1 2.7 0.8 Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 19575 -2.8 -3.8 27915 -4.5 -3.7 94.5 4.8 0.7 0.1 1) Betriebszählung 2005. B 14.2 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 62 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Neue Unternehmen und Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen Total Beschäftigte1) Anzahl Unternehmen 2002 2003 2004 2005 2002 2003 2004 706 807 943 877 1405 1709 2218 1861 Baugewerbe 1023 1039 1224 1271 2240 2248 2651 2830 Sekundärer Sektor 1729 1846 2167 2148 3645 3957 4869 4691 Handel 2257 2564 2682 2410 4361 4994 5069 4713 Gastgewerbe 360 419 316 341 1666 1754 1119 1301 Verkehr und Nachrichtenübermittlung 483 462 498 465 1011 1089 1113 1092 Kredit- und Versicherungsgewerbe 318 469 534 454 778 898 1168 895 Immobilienwesen, Dienstleistungen für Unternehmen 3279 3531 3672 3455 6072 6598 6782 6233 Informatikdienstleistungen Industrie 2005 1016 900 840 793 1876 1613 1587 1340 Unterrichtswesen 116 157 179 147 302 402 395 293 Gesundheits- und Sozialwesen 177 227 263 250 549 709 756 709 Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen 453 589 637 611 997 1223 1389 1287 Tertiärer Sektor Total 8459 9318 9621 8926 17612 19280 19378 17863 10188 11164 11788 11074 21257 23237 24247 22554 1) Total Beschäftigte = Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte. Vollzeitbeschäftige = mindestens 90% der betriebsüblichen Arbeitszeit. Teilzeitbeschäftigte = weniger als 90% der betriebsüblichen Arbeitszeit, aber mindestens 6 Std. pro Woche. 107 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 40 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 14.3 Voll- und Teilzeitbeschäftigte1 ) Beschäftigte in marktwirtschaftlichen Unternehmen nach Grössenklassen, 2005 Beschäftigte (Voll- und Teilzeit) in Arbeitsstätten absolut Veränderung in % 2005 Anteil in % 0-9 10-49 50-249 250+ 5.8 0.7 100.0 100.0 26.3 21.7 19.4 32.5 996970 1.6 -3.6 20.9 27.0 18.8 26.0 26.2 29.0 4771 -8.6 0.0 0.1 0.1 18.9 59.1 22 ... Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken, Tabakverarbeitung 63126 0.8 -1.6 1.7 1.7 10.9 14.5 24.3 50.3 Herstellung von Textilien und Bekleidung 16320 -16.7 -24.6 0.6 0.4 20.1 28.2 37.6 14.2 Herstellung von Lederwaren und Schuhen 2034 -31.3 -9.8 0.1 0.1 26.6 27.1 27.1 19.2 Total Sektor II Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden 1998/2001 2001/2005 Anteil Beschäftigte (Voll- und Teilzeit) in % 3698734 Branchen Noga 2001 2005 Be- und Verarbeitung von Holz 37135 -1.7 -1.5 1.0 1.0 46.4 39.8 9.8 4.0 Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe 59828 -2.2 -13.1 1.9 1.6 19.0 24.7 30.4 25.9 752 13.3 2.3 0.0 0.0 4.2 3.0 56 36.7 66867 6.5 1.5 1.8 1.8 2.7 9.2 19.7 68.4 Mineralölverarbeitung, Kokerei Chemische Industrie Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 24676 3.4 -3.1 0.7 0.7 7.5 21.9 43 27.6 Herstellung von sonstigen nichtmineralischen Produkten 17897 -5.1 -5.3 0.5 0.5 15.6 27.7 34.7 22.0 16.0 Erzeugung und Bearbeitung von Metall, Metallerzeugnissen 97919 4.8 -6.1 2.8 2.6 20.6 32.5 30.8 Maschinenbau 99243 -0.3 -9.0 3.0 2.7 8.3 17.3 33.3 41.0 136554 8.5 -4.2 3.9 3.7 8.5 14.7 28 48.8 Fahrzeugbau 17421 -0.7 -8.1 0.5 0.5 9.8 12.3 20.9 57.1 Sonstiges verarbeitendes Gewerbe 28090 4.3 -11.8 0.9 0.8 27.6 32.7 27.4 12.3 48.5 Herstellung von elektr. und elektron. Geräten, Feinmechanik, Optik Energie- und Wasserversorgung 25312 -4.0 6.5 0.6 0.7 3.5 18.3 29.7 299025 1.4 1.8 8.0 8.1 30.7 37.6 21.6 10.1 2701764 7.5 2.4 71.8 73.0 29.8 19.8 16.3 34.1 Handel, Reparatur 585468 -0.7 -1.4 16.2 15.8 33.2 21.0 14.4 31.3 Gastgewerbe 220801 2.3 -6.2 6.4 6.0 46.1 29.5 14.7 9.7 Verkehr, Nachrichtenübermittlung 248736 10.3 -4.4 7.1 6.7 11.2 13.4 13.1 62.4 70.4 Baugewerbe Sektor III Kredit- und Versicherungsgewerbe 199492 10.6 -3.8 5.6 5.4 7.5 11.4 10.7 Immobilien, Informatik, Dienstleistungen für Unternehmen 450429 25.2 4.6 11.7 12.2 42.1 22.6 18.8 16.5 Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung 161402 6.7 10.5 4.0 4.4 1.9 10.5 29.6 58.0 Unterrichtswesen 239990 7.5 6.7 6.1 6.5 19.8 36.9 32.3 11.1 Gesundheits- und Sozialwesen 439657 7.1 11.1 10.8 11.9 20.7 13.3 20.7 45.3 Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 155789 1.4 8.6 3.9 4.2 50.6 24.4 15.5 9.6 1) Betriebszählung 2005. B 14.4 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 62 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Unternehmen nach Rechtsform, Betreibungen und Konkursen Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Unternehmen nach Rechtsforma),1) Aktiengesellschaften2) 173127 173332 174370 174149 173944 175459 0.7 0.1 0.6 -0.1 -0.1 0.9 Einzelfirmen 142579 144839 147311 148263 148982 150050 0.2 1.6 1.7 0.6 0.5 0.7 Kollektivgesellschaften 15862 15680 15455 14951 14524 14662 -3.0 -1.1 -1.4 -3.3 -2.9 1.0 Komanditgesellschaften 2917 2836 2727 2665 2632 2617 -6.4 -2.8 -3.8 -2.3 -1.2 -0.6 GmbH 53863 61442 68633 76428 84291 92448 17.0 14.1 11.7 11.4 10.3 9.7 Genossenschaften 13221 12975 12529 12198 11860 11609 -2.7 -1.9 -3.4 -2.6 -2.8 -2.1 Zahlungsbefehle 2250931 2281650 2386989 2449129 2521091 2551083 4.5 1.4 4.6 2.6 2.9 1.2 Pfändungsvollzüge 1088690 1110352 1210438 1302452 1314187 1387722 6.0 2.0 9.0 7.6 0.9 5.6 2.9 Betreibungshandlungenb) Verwertungen 397494 392877 388633 414850 430486 443130 6.5 -1.2 -1.1 6.7 3.8 Konkurseröffnungen 8945 9376 9798 10524 10678 10715 3.2 4.8 4.5 7.4 1.5 0.3 Konkurserledigungen 8143 7844 9395 10281 10496 10496 0.0 -3.7 19.8 9.4 2.1 0.0 3723763 3665763 3552807 4698216 4452501 3039808 -5.9 -1.6 -3.1 32.2 -5.2 -31.7 124 130 232 ... ... ... 12.7 4.8 78.5 ... ... ... Konkurserledigungen: Verluste in Fr. Bestätigte Nachlassverfahren 1) Bestand am Jahresende. 2) Aktiengesellschaften und Kommandit-Aktiengesellschaften. 108 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Quellen: a) Eidg. Handelsregister Info-Telefon: 031 322 41 96 b) BFS Info-Telefon: 032/713 61 54 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 15 Detailhandel, Konsum B 15.1 Einkommens- und Verbrauchserhebung (EVE): Ausgabenstruktur der Haushalte 2003 und 2004 Gliederung Personen pro Haushalt Monatliche Ausgaben pro Haushalt in Franken (Mittelwert) Konsumausgaben Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke Alkoholische Getränke und Tabakwaren Bekleidung und Schuhe Wohnen und Energie Wohnungseinrichtung und laufende Haushaltsführung Gesundheitspflege Verkehr Nachrichtenübermittlung Unterhaltung, Erholung und Kultur Schul- und Ausbildungsgebühren1) Gast- und Beherbergungsstätten Andere Waren und Dienstleistungen Transferausgaben Versicherungen Steuern und Gebühren Beiträge, Spenden und sonstige Übertragungen 2004 2.25 In Fr. pro Monat 7684 4752 614 101 214 1307 236 339 568 160 514 36 484 180 2931 1710 1018 204 2005 2.24 2004 In % 100.0 61.9 8.0 1.3 2.8 17.0 3.1 4.4 7.4 2.1 6.7 0.5 6.3 2.3 38.1 22.3 13.2 2.7 8104 4950 627 95 235 1371 262 327 635 168 517 32 497 184 3154 1795 1107 253 1) Variationskoeffizient >10%. B 15.2 2005 100.0 61.1 7.7 1.2 2.9 16.9 3.2 4.0 7.8 2.1 6.4 0.4 6.1 2.3 38.9 22.1 13.7 3.1 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 68 11 Internet: www.statistik.admin.ch Detailhandelsumsätze nach Warengruppen und Witrtschaftszweigen1) Veränderungen in % gegenüber Vorjahresmonat Dezember 2007 Ergebnisse pro Monat Ergebnisse pro Verkaufstag Nominal Real Nominal Total ohne Motorfahrzeuge, Treib- und Brennstoffe 2.2 1.2 2.2 1.2 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren 4.4 2.2 4.4 2.2 Detailhandelsumsätze nach Warengruppen Nahrungsmittel Getränke Tabak. Raucherwaren Real 5.8 3.6 5.8 3.6 -2.1 -2.8 -2.1 -2.8 4.4 -2.0 4.4 -2.0 Bekleidung, Schuhe 0.5 -2.1 0.5 -2.1 Übrige Gruppen 2.3 1.5 2.3 1.5 Persönliche Ausstattung 7.3 5.9 7.3 5.9 Gesundheit, Körperpflege, Schönheit 3.7 4.4 3.7 4.4 Wohnungseinrichtung 4.3 3.9 4.3 3.9 Küche, Haushalt 0.3 -0.3 0.3 -0.3 4.9 14.7 4.9 14.7 Do-it-yourself, Freizeit Unterhaltungs- und Büroelektronik -4.4 -5.1 -4.4 -5.1 Kultur -3.6 -4.1 -3.6 -4.1 Nicht aufteilbar2) -2.8 -3.6 -2.8 -3.6 Detailhandelsumsätze nach Wirtschaftszweigen Nominal Nominal Total ohne Motorfahrzeuge, Treib- und Brennstoffe 2.2 2.2 Detailhandel und Reparatur von Gebrauchsgütern 2.2 2.2 2.3 2.3 Detailhandel mit Waren verschiedener Art (in Verkaufsräumen) Fachdetailhandel in Verkaufsräumen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren 5.1 5.1 Fachdetailhandel mit pharmazeutischen, medizinischen und kosmetischen Artikeln 4.3 4.3 Sonstiger Fachdetailhandel (Bekleidung, Schuhe, Möbel, elektrische Haushaltsgeräte, Metallwaren, Bücher usw.) 2.1 2.1 Detailhandel mit Antiquitäten und Gebrauchtwaren (in Verkaufsräumen) 4.4 4.4 -11.7 -11.7 -1.6 -1.6 Detailhandel nicht in Verkaufsräumen (Versandhandel, Märkte) Reparatur von Gebrauchsgütern 1) Provisorische Ergebnisse. 2) Umsätze, die keiner Warengruppe zugeordnet werden können. 109 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Info-Telefon: 032/713 61 69 Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 15.3 Detailhandelsumsätze nach Hauptgruppen1) Veränderungen in % gegenüber Vorjahr Quartalsdurchschnitte Gliederung Dez. 2007 4/2006 1/2007 2/2007 3/2007 4/2007 Kumulative Werte2) Dez. 2006 2007 3.6 Nominelle Detailhandelsumsätze Total 2.2 1.1 4.2 3.1 3.1 3.9 3.6 0.5 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren 4.4 -0.1 3.0 1.8 1.1 5.5 2.9 -1.4 2.9 Bekleidung, Schuhe 0.5 -0.1 6.1 3.6 5.3 3.5 4.5 1.9 4.5 Übrige Gruppen 1.5 2.2 4.5 3.9 3.9 3.1 3.8 1.1 3.8 Total je Verkaufstag 2.2 4.2 4.1 2.3 4.5 2.7 3.4 8.8 3.4 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren 4.4 2.8 2.9 1.3 2.5 4.3 2.8 6.8 2.8 Bekleidung, Schuhe 0.5 2.8 6.1 2.9 6.9 2.2 4.3 10.4 4.3 Übrige Gruppen 1.5 5.4 4.4 3.0 5.2 2.0 3.5 9.6 3.5 4.0 Reale Detailhandelsumsätze Total 1.2 1.5 5.8 4.0 3.4 3.2 4.0 0.8 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren 2.2 -0.8 2.7 1.1 0.9 4.6 2.4 -2.0 2.4 -2.1 -2.0 10.2 4.7 1.9 1.1 4.2 -0.1 4.2 Bekleidung, Schuhe Übrige Gruppen 2.3 4.2 6.8 6.3 5.1 2.9 5.0 3.1 5.0 Total je Verkaufstag 1.2 4.6 5.7 3.3 4.7 2.0 3.8 9.2 3.8 2.2 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren Bekleidung, Schuhe Übrige Gruppen 2.2 2.2 2.6 0.7 2.2 3.4 2.2 6.2 -2.1 0.8 10.1 4.0 3.4 -0.2 4.1 8.3 4.1 2.3 7.5 6.8 5.3 6.5 1.8 4.7 11.7 4.7 1) Provisorische Ergebnisse. 2) Kumulierte Umsatzentwicklung in den Monaten des laufenden Jahres im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 61 69 Internet: www.statistik.admin.ch B 16 Tourismus B 16.1 Volkswirtschaftliche Bedeutung des Tourismus %-Anteil am Total Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2004 20051) 20061) 2004 2005 2004 20051) 20061) 21597 … … 100.0 100.0 1.6 … … 4.8 … … ... ... ... … … 11941 12549 13334 55.3 ... 2.8 5.1 6.3 9656 … … 44.7 ... 0.3 … Einnahmen von Ausländern in der Schweiz, in Mio. Fr. 11941 12549 13334 ... ... 2.8 5.1 6.3 Ausgaben von Schweizern im Ausland, in Mio. Fr. 10080 11056 12384 ... ... 8.8 9.7 12.0 1862 1493 951 ... ... -20.6 -19.8 -36.3 5.6 5.4 5.2 ... ... ... … … ... … … ... ... ... … … Totaleinnahmen des schweizerischen Tourismus, in Mio. Fr.3) In % des BIP 2) Einnahmen von Ausländern in der Schweiz, in Mio. Fr.3) Einnahmen aus dem Binnentourismus, in Mio. Fr.4) Fremdenverkehrsbilanz5) Überschuss, in Mio. Fr. Einnahmen von Ausländern in der Schweiz In % der Exporteinnahmen6) Marktanteil Schweiz weltweit, in %7) 1) Provisorisch. 2) BIP exklusive Kurzaufenthalter, inklusive unterstellte Bankdienstleistungen (FISIM). 3) Inklusive Kurzaufenthalter (ab 2003), exklusive FISIM. 4) Schätzung. 5) Gliederung nach IWF 1993. 6) Waren- und Dienstleistungsexporte, ohne Kurzaufenthalter und ohne unterstellte Bankdienstleistungen (FISIM). 7) Quelle: World Tourism Organization (WTO), Berechnungsbasis USD. B 16.2 Quelle: BFS Info-Telefon 032/713 66 38 Internet: www.statistik.admin.ch Angebot und Nachfrage nach Beherbergungsformen %-Anteil am Total Veränderung in % gegenüber Vorjahr 20042) 20053) 2006 20053) 2006 20042) 2005 2006 64705 32944 34848 100.0 100.0 -0.4 - 5.8 Hotelbetriebe - 32416 34336 98.4 98.5 - - 5.9 Kurbetriebe - 527 512 1.6 1.5 - - -2.8 Parahotellerie - - - - - - - - Inländer - 14622 15204 44.4 43.6 - - 4.0 Ausländer - 18321 19644 55.6 56.4 - - 7.2 der vorhandenen Betten - 32.9 35.2 - - - - - der verfügbaren Betten - 39.7 41.7 - - - - - Logiernächte total (in 1000)1) Bettenbesetzung in Hotellerie in % 1) Hotel- und Kurbetriebe: Erhebung. Ohne Logiernächte von Eigentümern und Dauermietern in Zweitresidenzen. 2) Im Rahmen der Sparanstrengungen des Bundes ersetzt 2004 eine Stichprobenerhebung die Beherbergungsstatistik. 3) Zahlen 2005 ohne die Parahotellerie. 110 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Quelle: BFS Info-Telefon: 031/323 66 36 Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 16.3 Verwendungsseitig ausgelöste, direkt tourismuswirtschaftliche Effekte im Satellitenkonto Tourismus Schweiz 19981), zu laufenden Preisen Total touristische Verwendung im Inland In Mio. Fr. Touristische Bruttowertschöpfung (BWS) In Mio. Fr. Anteil an direkt touristischer BWS In % A. Tourismusspezifische Wirtschaftszweige 25530 12270 95.1 160600 11 A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 21540 9910 76.8 143300 29 Gliederung 1. Beherbung Tourismusbezogene Beschäftigung In Mio. Fr. Tourismusanteil In % 7370 4000 31.0 55700 19 1.1 Hotellerie/1.2 Parahotellerie 6320 3230 25.0 55700 76 1.3/1.4 Nutzung und Vermietung der Eigentümer 1050 770 6.0 ... 4 3600 1830 14.2 31200 29 3. Passagierverkehr2) 7860 2590 20.1 30200 46 3.1a Eisenbahnen 1580 700 5.4 9800 28 2. Gaststättengewerbe 3.1b Berg- und Spezialbahnen 750 380 3.0 4700 92 3.2 Landverkehr 640 290 2.2 4000 23 3.3 Schiffahrt 3.4 Luftverkehr/3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 4. Reisebüros und Tourismusvereine3) 5. Kultur 110 60 0.5 900 80 4630 1070 8.3 10100 63 140 100 0.8 600 67 1760 1140 8.8 12700 100 14 300 110 0.8 1400 5.1 Darstellende Kunst und Kultur 160 50 0.4 700 11 5.2 Museen und andere kulturelle Angebote 140 50 0.4 700 23 6. Sport und Unterhaltung 6.1 Sport 6.2 Unterhaltung A.2 Tourismusverwandte Wirtschaftszweige Detailhandel3) Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel3) Produktion dauerhafter tourismusspezifischer Konsumgüter4) Banken und Versicherungen 650 240 1.8 3100 19 300 120 0.9 1400 21 350 120 0.9 1600 17 3990 2360 18.3 26300 3 1610 1010 7.8 13900 5 90 60 0.4 800 1 470 50 0.4 700 100 20 10 0.1 40 <0.1 Aus- und Weiterbildung 360 250 1.9 1800 4 Gesundheits- und Sozialwesen 930 650 5.0 5800 4 Nachrichtenübermittlung 160 100 0.8 600 1 Weitere touristische Dienstleistungen B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige Total Tourismusanteile in % 350 220 1.7 2700 4 5080 630 4.9 4900 <0.5 30610 12900 100.0 165500 ... - 3.4 - 5.2 1) Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat die Logiernächtestatistik aus Kostengründen eingestellt. Als Ersatz publizierte das Amt im Jahr 2003 dafür zum ersten Mal ein Satellitenkonto Tourismus (Tourism Satellite Account, TSA) für die Schweiz. Das TSA wird nach den Methoden der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung erstellt. Es enthält alle wichtigen wirtschaftlichen Wirkungen, welche der Tourismus in der Schweiz auslöst. Das Satellitenkonto zeigt namentlich die Umsätze, die Wertschöpfung, die Vorleistungen, die Beschäftigung und die Produktivität der Tourismuswirtschaft sowie der verwandten Branchen auf. Vorläufig ist das TSA nur für das Jahr 1998 verfügbar. Das BFS wird in Zukunft das Satellitenkonto periodisch aufdatieren und publizieren. 2) Bei den hier berücksichtigten Wirtschaftszweigen besteht keine Differenzierung nach Passagier- und Warenverkehr. 3) Bei Detailhandel, Reisebüros, Tankstellen, Autohandel: Bruttomarge. 4) Verwendungsseitig: Nettoimporte (Importe - Exporte). 111 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Quelle: BFS Internet: www.statistik.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 17 Kantone B 17.1 Kantonale Wirtschaftsdaten Zeitpunkt/ Zeitraum Einheit CH ZH BE LU UR SZ OW NW GL ZG FR 2007 Anzahl 2721 171 396 96 20 30 7 11 25 11 168 Vertreter im Nationalrat 2007 Anzahl 200 34 26 10 1 4 1 1 1 3 7 Fläche 2005 in km2 41285 1729 5959 1493 1077 908 491 276 685 239 1671 1992/97 in % 36.9 43.4 43.3 54.8 24.4 40.9 37.9 37.9 30.5 44.8 57.3 2.8 Politische Gemeinden Landw. Nutzfläche Bevölkerungsentwicklung Lebendgeborene 2006 in 1000 73.4 13.5 8.6 3.6 0.3 1.4 0.4 0.4 0.4 1.2 Gestorbene 2006 in 1000 60.3 9.9 8.8 2.7 0.3 1.0 0.2 0.3 0.4 0.6 1.9 Geburtenüberschuss 2006 in 1000 13.1 3.6 -0.3 0.9 0.0 0.5 0.1 0.1 -0.1 0.5 0.9 Wanderungssaldo Mittlere Wohnbevölkerung Ausländer Bevölkerungsdichte 2006 in 1000 39.4 8.0 2.3 2.2 -0.1 1.1 0.3 0.1 -0.1 0.5 2.8 2006 in 1000 7557.6 1306.6 966.7 358.3 34.6 138.2 33.4 39.4 38.0 107.4 259.8 2006 in % 21.4 22.0 12.9 15.9 9.6 17.5 12.5 10.4 20.7 21.8 16.3 2005 pro km2 186.50 766 164 249 33 161 69 165 56 514 159 116021 Wohnungswesen Wohnungsbestand (approximativ) 2006 Anzahl 3791574 641295 489127 163976 16624 61172 17377 18638 19669 47749 Baubewilligte Wohnungen 2006 Anzahl 35416 9221 3066 1624 50 1116 134 162 139 288 2219 Neuerstellte Wohnungen 2006 Anzahl 41989 7878 3792 1955 193 1277 192 332 120 843 2065 Leerwohnungsziffer 1.6.2007 in % 1.07 0.80 1.16 1.02 0.88 0.65 0.90 1.05 2.14 0.28 1.12 2006 Anzahl 60232 13466 5923 3256 99 1837 360 352 146 1274 1949 Unternehmungen1) 2005 Anzahl 307220 56494 36257 12807 1109 6545 1326 1888 1608 8090 8628 Arbeitsstätten 2005 Anzahl 372549 67545 44581 15792 1405 7538 1587 2190 1969 8936 10813 Beschäftigte2) Im Bau befindliche Wohnungen 2005 Anzahl 3698734 729805 478573 168773 13840 54310 14113 17531 16675 69620 99993 Industrie, Gewerbe, Energieversorgung 2005 in % 18.9 12.9 18.3 20.0 22.9 20.8 27.8 22.9 33.4 19.4 21.4 Baugewerbe 2005 in % 8.1 6.6 7.8 8.9 14.0 12.4 13.2 10.3 11.6 8.0 9.4 Handel, Rep. Gastgewerbe 2005 in % 21.8 21.3 20.7 22.5 22.7 26.0 23.4 22.4 19.5 27.0 23.7 Verkehr, Nachrichtenübermittlung 2005 in % 6.7 7.8 7.9 6.4 7.3 5.2 4.8 4.0 4.0 3.0 4.5 Kredit- und Versicherungsgewerbe 2005 in % 5.4 10.4 3.3 3.7 2.2 3.5 1.9 6.4 3.5 4.1 2.7 Immobilien, Informatik, Dienstl.f.Untern. 2005 in % 12.2 16.1 10.5 11.3 5.1 11.9 5.2 14.8 5.0 19.7 8.1 Öffentliche Verwaltung 2005 in % 4.4 3.4 7.9 4.3 5.1 2.7 4.2 3.4 3.5 2.7 5.2 Unterrichtswesen 2005 in % 6.5 6.9 5.8 6.7 5.0 4.8 5.2 5.2 5.0 5.3 8.8 Gesundheits- und Sozialwesen 2005 in % 11.9 10.3 13.5 12.0 12.6 9.0 10.4 8.0 10.8 7.0 12.1 Erbringung v.s. Dienstleistungen 2005 in % 4.2 4.3 4.4 4.2 3.1 3.6 3.7 2.7 3.7 3.7 4.0 Arbeitslose (Jahresdurchschnitt) 2007 Anzahl 109189 19032 10424 4010 185 1047 194 246 334 1128 3376 Männer 2007 Anzahl 56276 9855 5372 2059 99 564 106 125 174 570 1702 Frauen 2007 Anzahl 52913 9176 5052 1951 86 483 88 121 159 558 1675 Ganzarbeitslose 2007 Anzahl 89567 15566 7815 3285 155 867 162 201 307 879 2782 Teilweise Arbeitslose 2007 Anzahl 19621 3466 2609 725 30 180 31 45 27 250 595 Ausländer 2007 Anzahl 46371 8116 3544 1625 66 400 76 69 137 446 1339 2.7 Arbeitslosenquote (Jahresmittel) 2007 in % 2.8 2.6 2.0 2.1 1.1 1.5 1.1 1.2 1.6 1.9 Männer 2007 in % 2.6 2.5 1.9 1.9 0.9 1.4 1.0 1.0 1.5 1.7 2.4 Frauen 2007 in % 3.0 2.8 2.2 2.4 1.2 1.6 1.2 1.4 1.8 2.2 3.0 3850409 4 971 669 359949 Tourismus Logiernächte in Hotels 2006 1589040 230743 579826 640961 254447 143102 247628 Ausländeranteil 2006 in % 56.4 72.0 54.1 62.8 66.4 35.3 61.2 54.7 19.9 47.6 40.6 2006 Anzahl 3899917 658722 478508 171365 16138 76528 17297 21810 18558 61928 140577 Ärzte 2006 Dichte3) 206 231 213 149 119 135 117 114 145 182 155 Zahnärzte 2006 Dichte3) 51 58 53 50 35 48 42 51 39 51 38 Apotheken 2006 Dichte3) 22 17 19 9 6 9 12 5 5 12 25 2005 in Mio. Fr. 10106 Personenwagen Anzahl 34848426 Medizinalbereich Volkseinkommen4) 405300 88928 43985 15622 1584 6849 1311 2865 2790 9971 in Fr. 54031 68804 45644 43910 45712 50170 39646 73286 73236 93753 39559 Kantonsausgaben 2006 in Mio. Fr. 71720.4 10759.6 8530.1 2968.5 508.8 887.8 315.9 359.5 362.3 904.8 2409.9 Kantonseinnahmen 2006 in Mio. Fr. 73784.2 10715.9 8714.6 3127.8 517.0 911.7 321.6 381.3 354.0 1114.6 2527.6 Saldo Einnahmen/Ausgaben 2006 in Mio. Fr. 2063.9 -43.7 184.5 159.3 8.2 23.9 5.7 21.8 -8.3 209.8 117.7 Einkommen von 30‘000 Fr. 2006 in % 1.5215) 2.58 1.30 1.79 2.00 2.40 4.23 1.22 4.27 0.72 2.69 Einkommen von 50‘000 Fr. 2006 in % 5.2065) 5.15 6.16 6.79 6.47 4.76 6.74 4.73 7.15 2.54 6.98 Einkommen von 100‘000 Fr. 2006 in % 11.6295) 9.93 13.52 12.55 11.81 8.76 11.28 10.34 12.98 6.40 13.03 Einkommen von 200‘000 Fr. 2006 in % 19.9285) 18.20 22.27 20.31 20.47 15.50 17.67 17.15 21.06 13.13 21.93 2006/07 Ziffer 100 147 68 64 40 110 30 128 77 224 47 Volkseinkommen pro Einwohner 2005 Steuerbelastung Finanzkraft 1) Total der privaten und öffentlichen Unternehmen. 2) Total V oll- und Teilzeitbeschäftigte. 3) Pro 100000 Einwohner. 4) Provisorische Werte. 5) Mittlere gewogene Belastung inkl. Direkte Bundessteuer. 112 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten SO BS BL SH AR AI SG GR AG TG TI VD VS NE GE JU 125 3 86 32 20 6 88 206 229 80 190 378 153 62 45 83 7 5 7 2 1 1 12 5 15 6 8 18 7 5 11 2 791 37 518 298 243 173 2026 7105 1404 991 2812 3212 5224 803 282 839 43.4 12.1 41.3 45.0 56.1 55.7 47.9 29.8 45.3 53.2 14.3 43.4 20.3 42.0 41.5 49.3 2.1 1.6 2.2 0.6 0.4 0.2 4.4 1.5 5.5 2.2 2.8 7.4 2.8 1.8 4.7 0.7 2.2 2.2 2.0 0.7 0.5 0.1 3.6 1.6 4.0 1.8 2.8 5.3 2.3 1.6 3.0 0.6 -0.1 -0.5 0.3 -0.1 0.0 0.0 0.8 -0.1 1.5 0.4 0.0 2.0 0.5 0.2 1.7 0.0 0.7 -0.1 0.7 0.2 -0.1 0.1 1.0 0.3 4.4 1.0 2.7 6.6 3.0 0.1 1.7 0.1 247.6 190.3 265.8 74.3 52.3 15.1 463.0 191.4 572.7 235.9 324.8 671.4 293.3 169.4 439.8 68.0 18.5 30.5 18.2 22.3 13.2 10.2 21.1 17.4 20.7 20.3 26.0 29.0 20.4 23.3 38.0 12.2 314 5016 514 247 216 88 236 26 408 272 118 232 56 235 1753 82 117906 107898 126103 36428 25711 6479 218248 137828 259970 108148 195892 345009 184660 84241 212896 32509 640 388 1154 273 121 72 1532 1151 3562 994 2631 2537 1512 225 552 53 1248 381 1481 294 150 73 2101 1550 4170 1604 1526 4240 2621 506 1161 236 2.14 2.04 1.36 0.71 1.58 1.86 0.63 1.57 0.92 1.51 1.79 0.91 0.61 1.48 1.28 0.19 1062 251 1713 404 360 72 2946 2286 5007 1304 3242 5927 3263 663 2858 212 9049 8456 9633 3008 2372 696 18834 9171 21380 9635 15778 24628 12074 6452 18524 2778 10927 10564 11544 3702 2795 797 22855 11640 25751 11451 19117 30674 14765 8145 22035 3431 109661 153536 115432 35272 19948 5494 225015 91358 247563 96739 163060 294568 120569 80492 245961 30833 28.1 17.2 24.1 30.0 29.4 24.9 27.8 12.8 26.8 29.6 17.3 13.3 16.4 30.0 10.1 36.0 7.7 5.5 8.1 7.0 7.4 12.8 8.7 13.6 9.1 9.2 10.0 7.6 12.3 6.2 5.9 7.4 20.1 15.6 20.3 18.9 17.4 30.9 20.4 30.4 21.9 19.9 24.2 23.1 28.8 18.2 21.2 18.0 9.0 10.0 7.1 6.5 3.7 3.6 5.2 8.0 6.1 4.6 5.9 5.9 7.2 4.0 6.3 4.1 2.6 7.1 2.0 2.7 1.8 3.1 3.6 3.0 2.5 2.8 6.8 4.4 3.0 2.0 9.7 3.8 8.8 16.1 13.2 9.0 6.5 5.9 10.5 7.6 10.4 8.6 10.2 13.3 7.2 8.8 15.7 4.6 3.1 3.8 3.9 4.1 3.7 2.6 3.1 4.0 3.0 3.5 4.1 4.7 3.5 5.5 5.0 5.0 5.2 6.5 5.9 4.9 6.1 4.7 6.5 5.1 5.8 6.0 6.2 8.8 5.1 7.3 7.1 5.4 12.1 13.7 12.1 13.4 19.9 8.7 10.9 11.6 10.7 12.3 10.9 13.9 12.1 13.6 12.9 12.6 3.3 4.5 3.2 3.7 4.1 2.9 3.3 4.0 3.6 3.5 4.3 5.0 4.5 4.3 5.9 3.1 3242 3166 3211 846 428 76 4756 1405 7218 2427 6513 13673 4379 2941 13793 1139 1696 1765 1717 486 211 33 2318 732 3675 1167 3343 7119 2325 1494 6984 586 1546 1401 1494 360 217 43 2438 674 3543 1260 3170 6555 2055 1447 6809 553 2529 2569 2462 699 346 72 3824 1182 5727 1961 5426 11536 3777 2392 12119 930 713 597 749 147 83 4 931 224 1491 467 1087 2138 602 550 1674 209 1398 1467 1125 372 136 25 2123 634 3018 950 2914 6293 1995 1213 6552 338 2.4 3.2 2.3 2.2 1.5 1.0 2.0 1.4 2.4 2.0 4.4 4.1 3.2 3.4 6.3 3.3 2.3 3.4 2.2 2.3 1.3 0.8 1.7 1.3 2.1 1.7 3.9 3.9 2.9 3.1 5.9 3.0 2.7 3.1 2.4 2.1 1.8 1.4 2.3 1.5 2.7 2.4 5.1 4.4 3.5 3.7 6.6 3.8 320036 886796 219211 114670 149091 155494 1038076 5706535 650885 384440 2706649 2452920 4250646 209995 2653167 82041 44.9 74.3 49.0 57.4 26.5 17.7 40.6 49.3 50.6 37.3 43.7 63.7 53.2 48.8 80.4 12.3 133213 64810 134693 38219 26490 7421 228732 94140 316298 129898 195471 351753 170635 86894 222710 36977 165 381 201 199 187 119 163 175 151 134 204 246 175 208 329 169 43 77 50 44 184 33 46 42 40 35 59 50 39 47 60 25 11 36 15 17 11 7 11 20 19 10 55 36 38 34 39 28 11564 21946 14160 4086 2317 688 20680 9441 27913 10512 13316 35102 11114 8425 27443 2585 46844 115178 53502 55126 44215 45936 44866 49355 49209 44918 41335 52901 38385 49775 62839 38070 1843.9 3838.3 2541.9 643.3 422.5 133.9 3776.3 2057.3 4269.1 1554.1 2895.3 6780.2 2236.0 1994.2 7905.4 821.6 1909.6 4120.1 2722.7 671.5 428.5 131.6 3935.0 2486.5 4351.0 1565.1 2776.1 7212.3 2419.5 1998.1 7569.2 801.4 65.7 281.9 180.7 28.1 6.0 -2.3 158.7 429.2 81.9 11.0 -119.1 432.1 183.5 3.8 -336.2 -20.2 1.56 2.87 1.24 2.26 2.02 2.74 2.39 2.26 2.13 1.39 0.00 0.91 0.00 2.72 1.21 0.08 6.49 6.99 6.53 6.46 6.99 4.79 6.05 4.49 3.86 4.05 2.74 5.04 6.59 4.76 2.37 7.01 14.23 14.77 13.55 12.34 12.62 9.21 13.38 10.41 9.86 11.73 10.26 14.28 11.21 15.15 11.81 14.76 22.91 23.49 22.90 20.52 20.25 16.29 23.14 19.83 19.27 19.79 20.66 22.26 21.26 24.52 22.11 23.65 76 173 109 94 61 61 79 58 108 86 88 99 32 63 152 38 Quellen: BFS/SECO/EFV/ESTV 113 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Aktuelle Wirtschaftsdaten Stichwortverzeichnis Ärzte B17.1 Aktienindex B4.7 Aktienkurse A8 Apotheken B17.1 Arbeitslosenquote A11/B8.4/B8.5/B8.8/B8.11/B17.1 Arbeitslosenversicherung B11 Arbeitsmarkt Arbeitslose, Anzahl A11/B8.4/B8.6/B8.9/B8.10/B8.11/B17.1 Arbeitslosenquote international A11 Schweiz A11/B8.4/B8.9/B8.12/B17.1 Ausl. Arbeitskräfte, erwerbstätige B8.2 Ausl. Arbeitskräfte, Einwanderung B8.3 Berufsausbildung B12.2/B12.4/B12.5 Beschäftigung B14.2/B14.3/B17.1 Jugendarbeitslosigkeit B8.5 Kurzarbeit B8.7 Langzeitarbeitslose B8.9 Offene Stellen B8.6 Arbeitszeit B9 Arbeitsvolumenstatistik B9.1 Betriebsübliche wöchentliche Arbeitszeit B9.2 Ausfuhr B3.1–B3.4 Ausländer, erwerbstätige B8.2 Ausländische Arbeitskräfte: Einwanderung B8.3 Auslandvermögen der Schweiz B3.8 Aussenwirtschaft B3 Aussenhandel nach Ländern und Ländergruppen B3.4 Aussenhandel nach Verwendungszweck B3.2 Aussenhandel nach Warenarten B3.3 Handelsbilanzsaldo B3.1 Schweiz: Übersicht B3.1 Terms of Trade B3.1 Welthandelsvolumen A3 Zahlungsbilanz B3.5 Banken B4.4 Berufsausbildung B12.2/B12.4/B12.5 Beschäftigung B14.2/B14.3/B17.1 Betreibungen B14.4 Betriebs- und Unternehmensstruktur B14 Bevölkerung international A9 Schweiz A9/B7/B17.1 Ausländer nach Aufenthaltskategorien B7.7 Bilanz der Jahresaufenth. und Niedergelassenen B7.5 Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung B7.1 Jahresaufenth. und Niedergelassene nach Staatsangehörigkeit B7.6 Sozioökonomische Daten B7.3 Wohnbevölkerung nach Alter und Heimat B7.2 Wohnbevölkerung nach Sprache B7.4 Bildung Berufsausbildung B12.2/B12.4/B12.5 Bildungsstand der Bevölkerung B12.1 Diplome bzw. Schulabschlüsse B12.2 Lehrlinge B12.5 Maturanden B12.2 Schüler und Studenten B12.3 Studenten nach Fachrichtungen B12.7 Studenten nach Hochschulen B12.6 Börse A8/B4.7 Bruttoinlandprodukt A1/B1 Bundesfinanzen B6 Detailhandelsumsätze nominal/real B15.2/B15.3 Einfuhr B3.1–B3.4 Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte B8.3 Ertragsbilanz A4/B3.5 Erwerbstätige Ausländer B8.2 Erwerbstätigkeit A10/B8.1 Exportrisikogarantie (ERG) B3.9 Finanzen, öffentliche B6 Finanzkraft der Kantone B17.1 Forschung und Entwicklung A12/B13 Fremdenverkehrsbilanz B16.1 Geld-, Kapital- und Devisenmarkt B4 Banken B4.4 Börse A8/B4.7 Emissionen B4.6 Geldmenge B4.1 Geld- und Kapitalmarktsätze A6/B4.5 Kredittätigkeit im Inland B4.3 Nationalbank, schweizerische B4.2 Wechselkurse A7/B4.8 Gemeinden Anzahl B17.1 Finanzen B6.1/B6.2 Handelsbilanzsaldo B3.1 Haushaltausgaben B1/B15.1 Index Aktienindex B4.7 Baukostenindizes, Regionale B5.2 Baupreisindex, Schweizerischer B5.2 Importpreisindex B5.2 Krankenversicherungsprämien-Index B11.5 Landesindex der Konsumentenpreise A5/B5.1 Mittelwertindex Aussenhandelsstatistik B3.1 Nominallohnindex und Reallohnindex B10.3/B10.4 Produktionsindex B2.1 Produzentenpreisindex B5.2 Sammelindex der vorlaufenden Indikatoren der Konjunktur A2 Swiss Performance Index B4.7 Investitionen Ausrüstungsinvestitionen B1.1/B1.2/B1.5–B1.8 Bauinvestitionen B1.1/B1.2/B1.5–B1.8 Abkürzungsverzeichnis AHV ALV ARE ASTRA BAFU BAG BAK Alters- und Hinterlassenenversicherung Arbeitslosenversicherung Bundesamt für Raumentwicklung Bundesamt für Strassen Bundesamt für Umwelt Bundesamt für Gesundheit BAK Basel Economics Bundesamt für Kultur BAKOM Bundesamt für Kommunikation BAP Bundesamt für Polizei BAV Bundesamt für Verkehr BAZL Bundesamt für Zivilluftfahrt BBG Berufsbildungsgesetz BBT Bundesamt für Berufsbildung und Technologie Bevnat Natürliche Bevölkerungsbewegung BFE Bundesamt für Energie BFM Bundesamt für Migration BFS Bundesamt für Statistik BIP Bruttoinlandprodukt BIT Bundesamt für Informatik und Telekommunikation BIZ Bank für Internationalen Zahlungsausgleich BJ Bundesamt für Justiz BK Bundeskanzlei BPV Bundesamt für Privatversicherungen BLW Bundesamt für Landwirtschaft BSV Bundesamt für Sozialversicherung BUR Betriebs- und Unternehmensregister BVG BG über berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge BWL Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung BWO Bundesamt für Wohnungswesen BZ Betriebszählung Créa Institut Créa de macroéconomie appliquée de l’université de Lausanne DEZA Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit EBK Eidg. Bankenkommission EDA Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten EDI Eidg. Departement des Innern EFD Eidg. Finanzdepartement Efta European Free Trade Association EFV Eidg. Finanzverwaltung EG Europäische Gemeinschaft EJPD Eidg. Justiz- und Polizeidepartement ERG Exportrisikogarantie Espop Statistik des jährlichen Bevölkerungsstandes 114 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 3-2008 Kantone B17.1 Finanzen der Kantone B6.1/B6.2/B6.5/B17.1 Finanzkraft der Kantone B17.1 Kantonale Wirtschaftsdaten B17.1 Steuerbelastung B17.1 Konkurse B14.4 Konsum Detailhandelsumsätze B15.2/B15.3 Privater Konsum B1/B15 Konsumentenpreise international A5 Schweiz A5/B5.1 Krankenversicherungsprämien-Index B11.5 Logiernächte in der Hotellerie B16.2/B17.1 Löhne B10 Bruttolohn nach Wirtschaftszweigen B10.1 Lohnentwicklung (Abschnitt Noga) B10.2 Nominal- und Reallohnindex B10.3/B10.4 Nationalbank, Schweizerische B4.2 Nationale Buchhaltung B1 Bruttoinlandprodukt A1/B1 Öffentliche Finanzen B6 Bund: Einnahmen B6.1/B6.2/B6.4 Ausgaben B6.1/B6.2/B6.3 Finanzen von Bund, Kantonen und Gemeinden B6.1/B6.2/B6.5 Fiskalquote B6.1 Staatsquote B6.1 Personenwagen B17.1 Produktion Industrieproduktion B2.1 Sozialversicherungen B11 Steuerbelastung der Kantone B17.1 Tourismus B16 Angebot und Nachfrage nach Beherbergungsformen B16.2 Fremdenverkehrsbilanz B16.1 Logiernächte in der Hotellerie B16.2/B17.1 Unternehmen nach Rechtsform B14.4 Unternehmen nach Sektoral- und Branchenstruktur B14.1 Unternehmen nach Voll- und Teilzeitbeschäftigten B14.3 Unternehmen, neue und Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen B14.2 Volkseinkommen B17.1 Volkwirtschaftliche Gesamtrechnung B1 Wachstum A1/B1 Wechselkurse A7/B4.8 Zahlungsbilanz B3.5 Zahnärzte B17.1 Zinssätze International A6 Schweiz A6/B4.5 ESTV ETHL ETHZ EU EVD EZB EZV FAO F&E GAV HTL IAO IB IEA IGE IMF IV KMU KOF KTI Neat Noga OECD Opec Osec OZD PHS RAV Sake SBF SECO SHAB SNB SSUV SUVA UN UVEK VBS VZ WEKO WHO WTO ZAR Eidg. Steuerverwaltung Eidg. Technische Hochschule Lausanne Eidg. Technische Hochschule Zürich Europäische Union Eidg. Volkswirtschaftsdepartement Europäische Zentralbank Eidg. Zollverwaltung Food and Agriculture Organization of the UN Forschung und Entwicklung Gesamtarbeitsvertrag Höhere Technische Lehranstalt Internationale Arbeitsorganisation Integrationsbüro EDA/EVD Internationale Energieagentur Eidg. Institut für Geistiges Eigentum International Monetary Fund Invalidenversicherung Kleine und mittlere Unternehmen Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich Kommission für Technologie und Innovation Neue Eisenbahn-Alpentransversale Nomenclature générale des activités économiques Organization for Economic Cooperation and Development Organization for Petroleum Exporting Countries Business Network Switzerland Oberzolldirektion Pädagogische Hochschule St.Gallen Regionale Arbeitsvermittlungszentren Schweiz. Arbeitskräfteerhebung Staatssekretariat für Bildung und Forschung Staatssekretariat für Wirtschaft Schweiz. Handelsamtsblatt Schweiz. Nationalbank Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung Schweiz. Unfallversicherungsanstalt United Nations Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport Volkszählung Wettbewerbskommission Word Health Organization World Trade Organization Zentrales Ausländerregister